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Selten schien eine Frage so ein- dringlich in sämtlichen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens gestellt: Was ist gerecht? Von welchen Bildern von Gerechtig- keit sind unsere Vorstellungen eines geglückten Zusammenlebens geprägt? Welches sind die Strukturen und Situ- ationen des Unrechts und der Unge- rechtigkeit, die es aufzuspüren und zu verändern gilt? Das EthikForum 2011 wird diese Fra- gen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Gerechtigkeit und Solidarität als Anfragen an die Welt von heute 25. November 2011 Theater Kosmos, Bregenz 9.15 bis 16.30 Uhr Vorträge, Diskussionen und Workshops Unterschiedliche kirchliche und nicht-kirchliche Organisationen vernetzen sich in Vorarlberg, um miteinander den Diskurs zu ethischen Themen zu fördern. Jedes Jahr schließen sich verschiedene Institutionen aus einem Ethik-Netzwerk zusammen, um gemeinsam ein EthikForum zu einem bestimmten Thema zu veranstalten. Das EthikForum ist ein Ort der Vernetzung. Es soll ein Ort der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen sein, welche die Menschen in der Region bewegen. Es soll ein Ort sein, wo Infor- mation, Diskussion, Begegnung und Austausch gelebt werden können - von und mit allen, die unsere Gesellschaft mitdenken und mitgestalten wollen. Veranstaltungspartner EthikCenter und Katholisches Bildungswerk, Theater Kosmos, Femail Fraueninformationszentrum, Bildungseinrichtung Schloss Hofen, FH Vorarlberg, Bildungshaus St. Arbogast Anmeldung und Information www.ethikforum.at oder bei Margot Metzler, T 05522 / 3485209, [email protected] Tagungsbeitrag inkl. Verpflegung 35 Euro Schüler- und StudentInnen sind frei Was ist das EthikForum?

Was ist das Solidarität als Anfragen EthikForum? an die Welt von … · 2011. 11. 17. · Das EthikForum 2011 wird diese Fra-gen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Gerechtigkeit

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  • Selten schien eine Frage so ein- dringlich in sämtlichen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens gestellt: Was ist gerecht?

    Von welchen Bildern von Gerechtig- keit sind unsere Vorstellungen eines geglückten Zusammenlebens geprägt?

    Welches sind die Strukturen und Situ-ationen des Unrechts und der Unge-rechtigkeit, die es aufzuspüren und zu verändern gilt?

    Das EthikForum 2011 wird diese Fra-gen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.

    Gerechtigkeit und Solidarität als Anfragen an die Welt von heute

    25. November 2011 Theater Kosmos, Bregenz9.15 bis 16.30 Uhr

    Vorträge, Diskussionen und Workshops

    Unterschiedliche kirchliche und nicht-kirchliche Organisationen vernetzen sich in Vorarlberg, um miteinander den Diskurs zu ethischen Themen zu fördern.

    Jedes Jahr schließen sich verschiedene Institutionen aus einem Ethik-Netzwerk zusammen, um gemeinsam ein EthikForum zu einem bestimmten Thema zu veranstalten.

    Das EthikForum ist ein Ort der Vernetzung. Es soll ein Ort der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen sein, welche die Menschen in der Region bewegen. Es soll ein Ort sein, wo Infor- mation, Diskussion, Begegnung und Austausch gelebt werden können - von und mit allen, die unsere Gesellschaft mitdenken und mitgestalten wollen.

    Veranstaltungspartner EthikCenter und Katholisches Bildungswerk,

    Theater Kosmos, Femail Fraueninformationszentrum, Bildungseinrichtung

    Schloss Hofen, FH Vorarlberg, Bildungshaus St. Arbogast

    Anmeldung und Information www.ethikforum.at oder bei Margot Metzler,

    T 05522/ 3485209, [email protected]

    Tagungsbeitrag inkl. Verpflegung 35 Euro

    Schüler- und StudentInnen sind frei

    Was ist dasEthikForum?

  • 9.15 Uhr Grußworte und Einleitung

    9.30 Uhr Gerechtigkeit und Marktwirtschaft.

    Eine kritische Analyse zur Logik unseres Wirtschaftssystems Dr. Ulrich Thielemann, Wirtschaftsethiker, St. Gallen, Berlin

    Einerseits ertönt von Seiten der Wirtschaftstreibenden der Ruf nach mehr Markt, nach mehr Freiheit für die Wirtschaft, welche im Wettbewerb bestehen und weiter expandieren wollen. Andererseits kritisieren viele am selben System, dass ein ungezügelter Turbo-Kapitalismus ohne ökosoziale Leitplanken die Ge-sellschaft an die Wand fährt. Gibt es die gleichsam ideal gestaltete Marktwirt-schaft überhaupt, in der sich Markt und Staat in einer guten Balance befinden und die den Menschen zu nachhaltigem und gerechtem Wohlstand verhilft? Wie können wir dahin gelangen?

    PD Dr. Ulrich Thielemann studierte Wirtschaftswissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal. Anschließend promovierte er an der Universität St. Gallen (HSG) bei Peter Ulrich und wurde Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsethik. Er habilitierte sich an der Universität St. Gallen mit der Arbeit „Wettbewerb als Gerechtigkeitskonzept“.

    Ulrich Thielemann ist heute als Direktor des Instituts „MeM“ (Denkfabrik „Menschliche Marktwirtschaft“) in Berlin 2011 ein gefragter Referent zum Thema Ethik in der Marktwirtschaft.

    10.00 Uhr Gerechtigkeit und Geschlecht.

    Frauen denken anders. Warum mehr Frauen in Politik und Wirtschaft die Gesellschaft gerechter machen würden M.A. phil. Marit Rullmann, Philosophin, Gelsenkirchen

    “Eine neue, gerechtere Gesellschaft zu denken heißt, sie vermehrt der Führung von Frauen anzuvertrauen, weil diese eben oft anders denken und handeln“, so die These der deutschen Philosophin Marit Rullmann. Das Thema der Gerechtig- keit zwischen Mann und Frau führt uns unweigerlich zu alternativen Gesellschafts- modellen. Wie werden wir in Zukunft Familienarbeit, soziales und kulturelles Engagement sowie die Erwerbsarbeit bewerten und gemeinsam organisieren? Welche Bilder und Modelle lassen sich hierfür finden? Wie gelangen wir als Gesellschaft zur Umsetzung?

    M.A. phil Marit Rullmann aus Gelsenkirchen arbeitet heute nach ihrem Studium der Philosophie, Alt- und Neugermanistik an der Ruhr-Universität Bochum als Projektmanagerin der lokalen Agenda 21, Dozentin, freiberufliche Philosophin und Autorin. Im Jahr 2000 erschien ihr Buch: „Frauen denken anders. Philo-Sophias 1x1“ (Suhrkamp); ein Buch, in dem die unterschiedlichen Denkweisen und -ansätze von Frauen und Männern in der Philosophiegeschichte anhand klassischer philosophischer Begriffe (z.B. Glück, Gerechtigkeit, Freiheit, Tod) dargestellt werden.

    10.30 Uhr Gerechtigkeit und Staat.

    Zum angespannten Verhältnis der BürgerInnen zu ihrem Staat und zur Politik. Ein Erfahrungsbericht. Mag.G a b r i e l e S t r e l e , L a n d e s v o l k s a n w ä l t i n , B r e g e n z

    Viele BürgerInnen fühlen sich vom Staat ungerecht behandelt. Das Auseinan-derklaffen der Schere zwischen den wohlhabenden Privilegierten und den sich betrogen fühlenden Benachteiligten zeigt sich besonders an den Berührungs-punkten der BürgerInnen zu Staat und Politik. Korruptionsskandale, Betrugs- und Lobbyingaffären und politischer Stillstand bei vielen Themen führen zu lähmender Politikverdrossenheit und Wut. Brauchen wir eine neue, eine basisorientiertere Demokratie?

    Dr. Gabriele Strele aus Bregenz ist heute Rechtsanwältin und war lange Zeit Erwachsenenbildnerin im psychosozialen Bereich und Familientherapeutin beim EFZ. 2009 wurde sie zur Landesvolksanwältin für Vorarlberg ernannt und ist zudem Vorstandsmitglied (Schatzmeisterin) des Europäischen Ombudsmannins-titutes in Innsbruck.

    11.00 Uhr Pause

    11.20 Uhr Workshops

    13.30 Uhr Mittagessen im Kesselhaus

    14.30 Uhr Soziale Gerechtigkeit und Reich Gottes.

    Überlegungen zum christlichen Handlungsauftrag in der globalisierten Welt von heute. Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Dietmar Mieth, Sozialethiker, Tübingen

    Das Motiv der Gerechtigkeit (Gottes) ist sowohl im Alten als auch im Neuen Testament zentral. Heute wie damals war und ist die Spannung zwischen der Sehnsucht nach einem gesellschaftlichen Idealzustand eines „gerechten Reiches Gottes“ und der meist von Ungerechtigkeit geprägten Realität offen-kundig. Was bedeutet eigentlich „Gerechtigkeit“ im biblisch-theologischen Kontext? Wie können wir sie heute in unserer komplexen Welt erkennen und gemäß dem christlichen Auftrag fördern?

    Em. Univ. Prof. Dr. Dietmar Mieth ist emeritierter Professor für Theologische Ethik unter besonderer Berücksichtigung der Gesellschaftswissenschaften an der Katholischen Theologischen Fakultät der Universität Tübingen; Er zählt gegenwärtig zu den renommiertesten katholischen Sozialethikern im deutsch-sprachigen Raum.

    15.30 Uhr Zusammenschau der Workshop-Ergebnisse und abschließende Podiumsdiskussion

    16.30 Uhr Ende der Veranstaltung / Ausklang

    Programm Ethikforum 2011