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Was sind Zeichen und Symptome einer COPD - · PDF fileWas kann man zur Behandlung der Atemlosigkeit tun? Falls der Patient oder der Arzt meinen, daß die Atemlosigkeit von der COPD

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Was sind Zeichen und Symptome einer COPD? COPD kann Atemlosigkeit (auch Kurzatmigkeit oder Dyspnoe genannt), Husten, Produktion von

Schleim/Sputum/Phlegma und Müdigkeit (auch Abgeschlagenheit genannt) verursachen. Symptome

wie Atemlosigkeit und Abgeschlagenheit kann man nicht sehen oder sie sind nicht leicht meßbar, weil

es sich dabei um Empfindungen oder Gefühle handelt, die der Patient wahrnimmt. Nur die Person, die

diese Symptome verspürt, kann diese Empfindungen beschreiben und angeben, wie belastend sie

sind.

Sobald die Symptome erstmals auftreten, werden sie von den meisten Menschen ignoriert, weil sie

glauben, daß sie mit dem Rauchen zusammenhängen, d.h. „Das ist bloß ein Raucherhusten“ oder

„Die Atemlosigkeit kommt bloß daher, daß ich nicht fit bin“. Diese Symptome können sich so weit

verschlimmern, daß mancher motiviert genug ist, mit dem Rauchen aufzuhören, um die Symptome

unter Kontrolle zu bringen. Andere Menschen lassen sich von den Symptomen beherrschen. Die

Zeichen und Symptome der COPD (Atemlosigkeit, Müdigkeit, Husten und Sputumproduktion) sind

Hinweise darauf, daß die Lungen nicht einwandfrei funktionieren, obwohl sie auf die Irritation

eigentlich „normal“ reagieren. Viele Menschen mit COPD weisen die meisten, wenn nicht alle, dieser

Zeichen und Symptome auf.

Ist Kurzatmigkeit (Atemlosigkeit) Symptom einer COPD?

Ja, Kurzatmigkeit oder Atemlosigkeit oder medizinisch Dyspnoe, ist ein häufiges Symptom der COPD.

Das Gefühl der Atemlosigkeit tritt dann auf, wenn sich die Art, wie die Lunge normalerweise

funktioniert, verändert. Sobald die Lunge wahrnimmt, daß es mehr Arbeit oder Anstrengung verlangt,

Luft in die Lungen und aus den Lungen zu befördern, verspürt der Mensch Atemlosigkeit. Dieses

Gefühl kann zwar für Menschen mit COPD sehr unangenehm sein, dennoch bedeutet es nicht, daß

die Lungen durch Tätigkeiten, die zu Atemlosigkeit führen, noch weiter geschädigt werden. Leider

versuchen diese Menschen dann, dieses Gefühl zu umgehen, indem sie weniger oder seltener aktiv

sind. Diese Strategie, Aktivitäten zu meiden, um Atemlosigkeit zu vermeiden, mag anfangs funktio-

nieren, letztlich aber führt sie dazu, daß die betreffende Person ihre Fitness verliert oder keine

Kondition mehr hat. Mangelnde Kondition kann bei körperlicher Aktivität noch stärkere Kurzatmigkeit

auslösen. Eine der größten Herausforderungen für Menschen mit COPD ist es, zu lernen, trotz der

Atemstörung auch weiterhin ein aktives Leben zu führen. Durch Programme für Lungenrehabilitation

erlernt der Mensch Strategien, bei körperlicher Aktivität dieses Gefühl der Atemlosigkeit zu reduzieren.

Ein wichtiger Grundsatz für Menschen mit COPD besteht darin, niemals Aktivitäten zu meiden, weil sie

Atemlosigkeit verursachen. Wenn sie dies tun, hat die COPD den Menschen im Griff und der Mensch

hat die Kontrolle über sein Problem mit der Atmung verloren.

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Was kann man zur Behandlung der Atemlosigkeit tun? Falls der Patient oder der Arzt meinen, daß die Atemlosigkeit von der COPD herrührt, sind

verschiedene Dinge möglich. Zunächst sollte man sich vergewissern, daß die Medikamente wie

verordnet eingenommen werden, auch wenn man das Gefühl hat, daß sie nicht helfen. Danach sollte

zum Kraftaufbau mit einem regelmäßigen Übungsprogramm begonnen werden. Drittens sollte man

trainieren, schneller zu atmen und Methoden zu erlernen, bei körperlichen Aktivitäten effizienter zu

atmen. Diese Techniken werden im Rahmen von Programmen für Lungenrehabilitation vermittelt.

Viertens, falls man Unterstützung bei anderen Menschen mit dem gleichen Problem hilfreich findet,

bietet sich die Teilnahme an einem Programm für Lungenrehabilitation an oder man kann an Atem-

übungen im Rahmen von Gruppentherapien teilnehmen, die von der lokalen Gesellschaft für

Lungenkrankheiten oder Klinik angeboten werden.

Wann sollte man seinen Arzt über die Atemlosigkeit informieren? Sobald eine neues Symptom auftritt oder sich das Symptom aus unbekanntem Grund verschlimmert,

sollte man daran denken, seinen Arzt zu verständigen. Dabei sollte man angeben, wann die

Atemlosigkeit begonnen hat, wie lange sie gedauert hat und wodurch sich die Atemlosigkeit

verbessert oder verschlimmert. Informationen dieser Art können dem Arzt helfen, die bestmöglichen

Schritte einzuleiten, damit sich der Patient wieder wohler fühlt.

Gehört Husten zu den Symptomen einer COPD?

Bei einer COPD kann mit Husten gerechnet werden. Husten ist eine natürliche Reaktion der

Atemwege, mit der versucht wird, den Schleim zu entfernen oder eine Reaktion zum Schutz der

Atemwege gegen inhalierte Reizstoffe. Husten ist somit von Nutzen, wenn damit Sputum oder

Phlegma aus den Atemwegen befördert werden kann. Aus diesem Grund wird der Arzt bisweilen nicht

bereit sein oder zögern, ein Mittel zu verordnen, mit dem Husten unterdrückt wird. Andererseits ist

länger dauernder Husten, der zu Atemwegskrämpfen führt, schädlich und kann mit Hustenblockern

unterdrückt werden. Ein Mensch mit COPD wird wohl häufig husten, Husten bedeutet dagegen nicht

zwangsläufig, daß man eine COPD hat.

Wie kann man Husten behandeln? Durch Reizstoffe ausgelöster Husten kann bisweilen mit freiverkäuflichen (nicht ver-

schreibungspflichtigen) Mitteln wie Hustenpastillen und Hustensäften behandelt werden.

Raucherhusten wird sich wahrscheinlich nicht spontan zurückbilden, es sei denn, die betreffende

Person hört mit dem Rauchen auf. Falls die Behandlung mit freiverkäuflichen Mitteln nicht den

gewünschten Erfolg hat, kann der Arzt ein Medikament verordnen. Mit dickflüssigem, klebrigem

Schleim einhergehender Husten kann behandelt werden, indem man viel trinkt. Durch viel Flüssigkeit

kann der Schleim verdünnt und gelöst werden. Falls dies nicht funktioniert, sollte zur Lösung des

Sekrets ein Expektorans oder Mukolytikum versucht werden. Bei krampfartigen Hustenattacken ist

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unter Umständen ein Bronchospasmolytikum zur Inhalation und/oder ein inhalierbares Steroid

erforderlich. Nichtproduktiver (trockener) oder starker und schwer beherrschbarer Husten

verschwindet gewöhnlich mit Hustenblockern (auch Antitussiva genannt) wie beispielsweise Codein.

Viele Menschen vergessen aber, daß einfach mehr trinken oft die beste Behandlung bei Husten ist.

Wann sollte der Arzt wegen eines Hustens informiert werden? In den meisten Fällen ist Husten nicht gefährlich. Menschen mit COPD sollten den Arzt aufsuchen,

wenn der Husten schon seit einigen Wochen besteht oder unklar ist, wo der Husten herrührt (zum

Beispiel Erkältung). In bestimmten Fällen, etwa bei einem Lungenkollaps oder Hernien, ist es ratsam,

den Husten medikamentös zu unterdrücken.

Ein weiteres Problem beim Husten ist Inkontinenz (Unvermögen, den Harn beim Husten in der Blase

zu halten). Harninkontinenz beim Husten tritt häufiger bei Männern auf, bei denen die Prostata

entfernt wurde. Wird der Husten unterdrückt, geht auch die Inkontinenz zurück. Auch die häufigere

Blasenentleerung (z.B. alle 2 Stunden) kann zu einer Besserung der Inkontinenz führen. Bei Patienten

mit chronischen Inkontinenzproblemen sind außerdem Übungen der Beckenbodenmuskulatur

hilfreich. Unklarer Husten oder Husten mit Ohnmachtsanfällen sollten dem Arzt mitgeteilt werden,

ebenfalls Husten, der nach Inhalationstherapie weiterbesteht.

Gehört Sputumproduktion zu den Symptomen einer COPD?

Die Produktion von Sputum, auch Phlegma oder Schleim genannt, kann ebenfalls Symptom einer

COPD sein. Gelegentlich verwechseln Menschen Sputum mit Schleimabsonderungen aus der Nase,

die aus den Nebenhöhlen stammen. Absonderungen aus den Nebenhöhlen tröpfeln an der hinteren

Rachenwand zur Luftröhre hinunter, wo sie sich mit Schleim aus den Lungen vermischen. Wenn der

Arzt nach Sputumproduktion fragt, meint er gewöhnlich, was aus der Lunge kommt und nicht aus den

Nebenhöhlen.

Normalerweise werden in den Atemwegen täglich etwa 90 g Sputum gebildet. Dieser Schleim ist

notwendig, um die Atemwege feucht zu halten. Werden die Lungen durch Reizstoffe irritiert,

versuchen sie sich zu schützen, indem sie mehr Schleim produzieren, um inhalierte Partikel

abzufangen und am Eintritt in die Lungen zu hindern. Ständige Attacken durch Reizstoffe, wie etwa

Rauch, führen jedoch dazu, daß diese Schleimdrüsen sich vergrößern und zwei- bis dreimal mehr

Schleim als üblich bilden. Die chronische Reizung stellt außerdem ein Problem für das natürliche

Reinigungssystem in den Atemwegen dar, das von den Zilien gebildet wird.

Zilien werden durch Rauchen zerstört. Rauchen bewirkt zudem, daß noch lebende Zilien nach

Inhalation von Zigarettenrauch mindestens 20 Minuten lang paralysiert, d.h. inaktiv, sind. Das

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Ergebnis ist ein schlecht funktionierendes Reinigungssystem, wodurch die Luftwege nicht sonderlich

gut gesäubert werden.

Für Menschen, die sehr durch Krankheit geschwächt sind oder Medikamente einnehmen, die sie

schläfrig machen, kann die Entfernung von Schleim zum Problem werden. Manchmal sind

schleimlösende Medikamente nötig, damit der Schleim leichter abgehustet werden kann. Es kommt

vor, daß auf Sputum, das sich in den Lungen sammelt, Bakterien wachsen, die Ursache für eine akute

Bronchitis oder Pneumonie sind.

Wie kann man das Sputumproblem behandeln? Zuallererst muß man daran denken, daß Sputum abgehustet werden muß. Kleine Mengen Sputum zu

schlucken ist harmlos. Besser ist es jedoch, das Sputum in ein Tuch zu husten, damit man die Farbe

des Sputums sehen kann. Für die Therapie einer COPD ist es hilfreich, wenn der behandelnde Arzt

weiß, wie das Sputum farblich aussieht und wieviel Sputum täglich ausgeworfen wird.

Es gibt bei Sputumproblemen gewöhnlich drei Behandlungsmöglichkeiten:

Expektorantien, mit denen das Sputum leichter abgehustet werden kann,

Mukolytika, die dicken Schleim verflüssigen und

Antibiotika zur Behandlung von Lungeninfektionen.

Unter Umständen ist bei Menschen mit COPD keine der drei obengenannten Behandlungen

erforderlich. Ein bekanntes und häufiges Problem für Menschen mit COPD ist dickflüssiges Sputum,

das nur mit Mühe abgehustet werden kann. Dickflüssiges Sputum kann davon herrühren, daß zu

wenig Flüssigkeit aufgenommen wird. Die einfachste und natürlichste Methode zur

Schleimverflüssigung besteht darin, nicht-dehydrierende Flüssigkeiten wie Wasser, Säfte usw. zu

trinken. Dadurch wird das Sputum verdünnt und kann leichter abgehustet werden. Da Alkohol, Kaffee

und Tee dehydrierend (wasserentziehend) wirken, sollten sie als Mittel zur Schleimverflüssigung

gemieden werden. Menschen mit Sputumproduktion sollten pro Tag mindestens acht Gläser

Flüssigkeit trinken.

Falls dies nicht zum Erfolg führt, kann man medikamentös vorgehen. Expektorantien sind

Medikamente, die zur Schleimlösung beitragen, jedoch sind nicht alle medizinischen Wissenschaftler

von ihrer Wirksamkeit überzeugt. Das am häufigsten eingesetzte Expektorans ist Guaifenesin. Ein

anderer medikamentöser Therapieansatz besteht darin, die Sputummoleküle aufzubrechen, und zwar

mit Mukolytika. Dafür wird am häufigsten N-Acetylcystein verwendet. Dieses Medikament ist als

Inhalat erhältlich und muß über einen Vernebler verabreicht werden. N-Acetylcystein wird häufiger in

europäischen Ländern als in den USA verordnet.

Der Einsatz von Antibiotika ist infiziertem Sputum vorbehalten. Klar aussehendes Sputum ist in der

Regel nicht infiziert. Hellbraunes, aber durchsichtiges Sputum kann durch Nahrung, etwa Kaffee,

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Page 5: Was sind Zeichen und Symptome einer COPD - · PDF fileWas kann man zur Behandlung der Atemlosigkeit tun? Falls der Patient oder der Arzt meinen, daß die Atemlosigkeit von der COPD

verfärbt sein. Bei dunkelgelbem und nicht durchsichtigem Sputum liegt jedoch wahrscheinlich eine

Infektion (und damit eine Infektion der Lungen) vor. Grün, braun oder rötlich gefärbter Schleim kann

ebenfalls Hinweis für die Entwicklung einer Infektion sein.

Wann sollte man den Arzt über Sputumveränderungen informieren? Im allgemeinen ist eine Veränderung in Farbe und Menge des Sputums ein Zeichen dafür, daß etwas

in den Lungen nicht normal funktioniert. In manchen Fällen sind solche Veränderungen so

vorhersagbar (Auftreten ein- oder zweimal im Jahr), daß der Patient mit COPD und sein Arzt in der

Lage sind, ein Behandlungskonzept zu entwickeln, mit dem der Patient zu Hause beginnen kann. So

kann zum Beispiel eine Behandlung mit Antibiotika und Steroiden über sieben Tage verordnet werden,

mit der begonnen wird, sobald Zeichen und Symptome einer Infektion auftreten. In den meisten Fällen

verraten Konsistenz und Farbe des Sputums sehr viel darüber, was sich in den Lungen abspielt,

manchmal bereits Stunden bis Tage vor Entwicklung einer schweren Infektion. Man ist der Ansicht,

daß durch die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung der Infektion größere Probleme, die dann

eine stationäre Behandlung erfordern, vermieden werden können.

Gehört Giemen zu den Symptomen einer COPD?

Giemen ist ein Zeichen, daß Luft versucht, durch enge Wege zu strömen und die Lungen außer

Kontrolle geraten. Atemwegsverengungen können von Spasmen herrühren oder von Schwellungen

oder Schleimansammlungen in den Atemwegen. Bei einer COPD und Entwicklung einer Infektion in

den Lungen tritt gelegentlich Giemen auf. Dieses sollte mit Medikamenten behandelt werden, damit es

zurückgeht und schließlich ganz verschwindet. Falls es sich verschlimmert oder medikamentös nicht

zu beherrschen ist, sollte der Arzt konsultiert werden.

Wie kann man Giemen behandeln? Bei regelmäßiger Anwendung von Bronchodilatatoren sollte Giemen beherrschbar sein. Man sollte

Faktoren meiden, die Giemen auslösen können, etwa Räume, in denen geraucht wird, oder Tiere,

zum Beispiel Katzen. In der Regel bildet sich Giemen ohne Behandlung nicht zurück.

Wann sollte man den Arzt über Giemen informieren? Falls Giemen und Atemlosigkeit unter der medikamentösen Behandlung nicht verschwinden, sollte der

Arzt informiert werden. Nehmen die Symptome stark zu, ist eine Notfallbehandlung erforderlich.

Gehören Müdigkeit oder Abgeschlagenheit zu den Symptomen einer COPD?

Müdigkeit oder Abgeschlagenheit können zwar sehr unangenehm sein, sind aber nicht gefährlich, da

dadurch die Lungen oder andere Organe nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Müdigkeit kann

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aber auch Symptom einer anderen Störung sein. Wie Atemlosigkeit ist Müdigkeit ein unangenehmes

Gefühl und tritt oft bei Menschen mit COPD auf. Müdigkeit ist ein Gefühl von Energie- oder

Kraftlosigkeit. Im allgemeinen gehen Atemlosigkeit und Müdigkeit Hand in Hand und sind bisweilen

nur schwer voneinander zu trennen. Müdigkeit hält Menschen davon ab, aktiv zu sein, was dann zu

noch mehr Energielosigkeit führt und damit zu noch stärkerer Müdigkeit. Ist dieser Kreislauf erst

einmal in Gang gesetzt, ist er gelegentlich nur schwer zu durchbrechen. Man schätzt, daß für jeden

Hospitalisationstag 3–4 Tage nötig sind, um die Ausgangskraft wieder zu erlangen. Müdigkeit wie

auch Atemlosigkeit lassen sich verhindern oder zumindest reduzieren, indem man aktiv bleibt und

lernt, Tätigkeiten mit weniger Anstrengung zu verrichten.

Wie kann man Müdigkeit behandeln? Falls Patient und Arzt der Meinung sind, daß die Müdigkeit von der COPD stammt, sollte genau so

vorgegangen werden wie bei Atemlosigkeit. Zunächst sollte man sich vergewissern, daß die

Medikamente nach Vorschrift eingenommen werden. Dann sollten zum Kraftaufbau regelmäßig

Übungen durchgeführt werden, man sollte trainieren, schneller zu atmen und Methoden zu erlernen,

bei körperlichen Aktivitäten effizienter zu atmen. Man sollte von anderen Menschen lernen, die das

gleiche Problem haben, indem man an Atemübungen im Rahmen von Gruppentherapien teilnimmt,

die von der lokalen Gesellschaft für Lungenkrankheiten angeboten werden, oder man besucht einen

Kurs für Lungenrehabilitation.

Wann sollte man den Arzt über Müdigkeit informieren? Der Arzt sollte dann informiert werden, wenn Müdigkeit unerwartet auftritt und nicht wieder

verschwindet. Man sollte ähnliche Fragen wie bei Atemlosigkeit stellen. Ist diese Art von Müdigkeit

bereits einmal aufgetreten, was ist dann passiert? Wenn ein neues Symptom auftritt oder das

Symptom sich aus unbekanntem Grund verschlimmert, sollte der Arzt benachrichtigt werden. Es sollte

beschrieben werden, wann die Müdigkeit begann, wie lange sie anhielt und was sie verbessert oder

verschlimmert. Falls diese Art von Müdigkeit bereits einmal aufgetreten ist, was ist dann passiert?

Konnte sie durch Medikamente gebessert werden oder war eine stationäre Aufnahme notwendig?

Informationen dieser Art können dem Arzt helfen, die bestmöglichen Schritte einzuleiten, damit sich

der Patient wieder wohler fühlt.

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