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Inhalt was + wie Heft 3/2018 Zum Heft Das Leben meint es gut mit dir 1 Zugänge und Hintergründe Biblische und theologische Bezüge Josef und seine Brüder 2 Das ema Die Josefsgeschichte und die Kinder 5 Josef - viele Erfahrungen in einer Person verdichtet 6 Impulse für die Praxis Für 3- bis 6-Jährige Das kommt in jeder Familie vor 8 Gott ist da – auch wenn es dunkel ist 11 Für 0- bis 3-Jährige Die Joseferzählung für Krippenkinder 14 Für 7- bis 10-Jährige Ganz groß! 16 Rache üben? 17 Das Bild in der Mitte Gesine Beiküfner: Josef in der Wüste 19 Für 7- bis 10-Jährige Die Macht der Vergebung 23 Im Team Der Weg ist das Ziel ... 25 Gottesdienst für Groß und Klein Vergebung in Ägypten 27 IdeenVielfalt Taufe in Nr. 14 29 Religionspädagogik in der Krippe 31 Kirchenjahreszeitliches Erntedank erleben und feiern 33 Religionspädagogik aktuell Wie Lebenserfahrungen und christliche Tradition zusammenkommen 36 Literatur und Medien Buchvorstellungen 38 Literaturliste 39 Impressum 40 In eigener Sache Mit dieser Ausgabe von was + wie verabschiede ich mich als Schriftleitung von Ihnen. In 6 Jahren und 25 Ausga- ben durfte ich diese Zeitschrift und das Redaktionsteam begleiten. Aktuelle emen aus der Kitapraxis aus der religionspädagogischen Perspektive aufzunehmen und damit darin zu unterstützen, Religion im Alltag lebendig werden zu lassen, hat mir große Freude bereitet. Ich wünsche meinem Nachfolger Ralf Fischer, der Sie ab der nächsten Ausgabe hier begrüßen wird und den Sie bereits aus vielen Artikeln in was + wie seit langem kennen, Freude und BeGeisterung bei dieser kreativen Tätigkeit! Maike Lauther-Pohl

was wie - Verlagsgruppe Random House · 2018-06-06 · Aber wir hier in Ägypten haben doch noch Glück: Wir haben den Josef. Josef kommt und setzt sich auf seinen Thron. Er ist zwar

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Page 1: was wie - Verlagsgruppe Random House · 2018-06-06 · Aber wir hier in Ägypten haben doch noch Glück: Wir haben den Josef. Josef kommt und setzt sich auf seinen Thron. Er ist zwar

Inhalt

was+wieHeft 3/2018

Zum HeftDas Leben meint es gut mit dir 1Zugänge und Hintergründe

Biblische und theologische BezügeJosef und seine Brüder 2

Das ThemaDie Josefsgeschichte und die Kinder 5Josef - viele Erfahrungen in einer Person verdichtet 6

Impulse für die PraxisFür 3- bis 6-Jährige

Das kommt in jeder Familie vor 8Gott ist da – auch wenn es dunkel ist 11

Für 0- bis 3-JährigeDie Joseferzählung für Krippenkinder 14

Für 7- bis 10-JährigeGanz groß! 16Rache üben? 17

Das Bild in der MitteGesine Beiküfner: Josef in der Wüste 19

Für 7- bis 10-JährigeDie Macht der Vergebung 23

Im TeamDer Weg ist das Ziel ... 25

Gottesdienst für Groß und KleinVergebung in Ägypten 27

IdeenVielfaltTaufe in Nr. 14 29Religionspädagogik in der Krippe 31

KirchenjahreszeitlichesErntedank erleben und feiern 33

Religionspädagogik aktuellWie Lebenserfahrungen und christliche Traditionzusammenkommen 36

Literatur und MedienBuchvorstellungen 38Literaturliste 39

Impressum 40

*empf. Verkaufspreis

In der pädagogischen Arbeit hat es sich bewährt, Geschichten nicht nur zu erzählen, sondern mit einfachen Mitteln die Zuhörenden zum Mit- und Nachspielen des Erzählten anzuregen. Die Herz fi guren leisten dies auf ganz neue Art: In schlichte Holzfi guren, die Gestalten aus einer Geschichte oder auch die Zuhörenden selbst symbolisieren können, werden verschiedenfarbige Schieber eingesteckt. Sie stehen für verschiedene Emotionen und können so das Wechselspiel der Gefühle erlebbar machen.

PAU L Z E N N E R

Geschichten erzählen – Gefühle ins Spiel bringen ...

Paul ZennerHerzfigurenEmotionale Erlebnisinhalte biblischer Geschichten entdecken

Einführung: 80 S. / kt. / 13,5 x 21,5 cm12 Buchenholzfiguren mit Aufstellern5 Sets mit je 8 farbigen Einschiebeelementen im Pappkarton / 21,0 x 22,5 x 6,5 cm€ 59,99 (D) / € 61,70 (A) / CHF* 79,00Jetzt nur noch: € 19,99 (D/A) / CHF* 29,50ISBN 978-3-579-07412-2

Erfahren Sie mehr zu diesem Buch unter www.gtvh.de

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Jetzt nur

noch € 19,99

In eigener Sache Mit dieser Ausgabe von was + wie verabschiede ich mich als Schriftleitung von Ihnen. In 6 Jahren und 25 Ausga-ben durfte ich diese Zeitschrift und das Redaktionsteam begleiten. Aktuelle Themen aus der Kitapraxis aus der religionspädagogischen Perspektive aufzunehmen und damit darin zu unterstützen, Religion im Alltag lebendig werden zu lassen, hat mir große Freude bereitet. Ich wünsche meinem Nachfolger Ralf Fischer, der Sie ab der nächsten Ausgabe hier begrüßen wird und den Sie bereits aus vielen Artikeln in was + wie seit langem kennen, Freude und BeGeisterung bei dieser kreativen Tätigkeit!

Maike Lauther-Pohl

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Zum Heft

Das Leben meint es gut mit dirKinder stärken, ermutigen, Vertrauen ins Leben ermöglichen – das können biblische Ge-schichten, wenn sie von Freiheit und Vertrauen erzählen. Wir legen Ihnen in diesem was + wie-Heft dafür die Josefsgeschichte(n) ans Herz. Sie sind voller Erfahrungen, die Kinder heute auch berühren: der Traum vom Wichtigsein – Bevorzugung unter Geschwistern – Ei-fersucht – Ohnmacht gegenüber der Überzahl – verraten- und verkauft-Sein – Ungewissheit, was als nächstes passiert – dunkle Erfahrungen – und dann wieder Glück und großartige Möglichkeiten – am Ende Vergeben-Können und Versöhnung.

Und bei allem ist Gott dabei, auch in dunklen Zeiten. Gott sorgt dafür, dass aus Bösem Gutes wird.

Die Josefsgeschichten holen Kinder bei ihren eigenen Themen ab, wenn sie kindnah und ganzheitlich erzählt werden. Dafür finden Sie in dieser Ausgabe Vorschläge für die Praxis.

Aber lesen Sie doch zunächst einmal selbst die spannende, fast romanhafte Erzählung von Josef und seinen Brüdern – entweder in der Bibel 1. Mose 38-50, oder aber in der anschau-lichen Zusammenfassung auf S. 2-4. Entdecken Sie, was Sie persönlich anspricht, welche Themen Sie von den Kindern Ihrer Gruppe kennen, welche Abschnitte der großen Novelle Kindern neue Verstehensmöglichkeiten für ihre Situationen bieten.

Dafür haben wir auf S. 5-7 die Kinderthemen, die in dem großen Erzählbogen stecken, noch einmal vorgestellt. Dann – ab S. 8 – beginnen die Praxismodelle: »Das kommt in jeder Familie vor« und »Gott ist da – auch wenn es dunkel ist« für 3-6-Jährige. Können Sie sich vorstel-len, die ganze (!) Josefsgeschichte für Krippenkinder als Fingerspiel gereimt in 22 Versen zu spielen? Schauen Sie auf S. 14! Danach folgen für die Größeren die Themen Verantwortung (S. 16), die Frage nach Rache (S. 17) und Vergebung (S. 23).

Das Bild in der Mitte können Sie mit den Kindern zusammen entdecken, dazu finden Sie Fragen und Gestaltungsvorschläge auf den S. 19 und 22.

Anregungen für das Kita-Team (S. 26) und ein Anspiel für einen Gottesdienst mit Kindern und Erwachsenen (S. 28) runden die Möglichkeiten, Josef in die Kita zu holen, ab.

Unter IdeenVielfalt lesen Sie von dem Mut einer Krippenerzieherin, Religionspädagogik mit den ganz Kleinen einfach mal zu beginnen – mit den besten Erfahrungen (S. 30). Und von der »Outdoortaufe in Nr. 14« erfahren Sie auf S. 32.

Hier finden Sie auch schon jetzt jahreszeitliche Anregungen für das Erntedankfest (S. 34).

In der Rubrik »Religionspädagogik aktuell« stellen wir Ihnen zum Schluss, kurz vor den Li-teraturhinweisen (S. 38 ), vor, warum Kinder ihre eigenen Themen in biblischen Geschichten weiterverfolgen können: die »Korrelationsdidaktik«« (S. 36).

Reichhaltige Erfahrungen wünschen wir Ihnen und den Kindern mit diesem reichen Ge-schichten-Schatz!

Maike Lauther-Pohl

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Gottesdienst für Groß und Klein | Impulse für die Praxis

Vergebung in ÄgyptenEin Anspiel für einen Gottesdienst

Im Mittelpunkt dieses Gottesdienstes steht die Erzählung aus Genesis/1. Mose 45, in der sich Josef seinen Brüdern, die ihn nach Ägypten verkauft hatten, beim Wiedersehen zu erkennen gibt. Er begegnet ihrer Angst vor Rache, indem er ihnen Hilfe und Le-bensperspektive verspricht.

Der Verkündigungs-Teil ist als Mitmach-spiel gestaltet. Der Pharao erzählt, was sich bei Josef zuträgt. Dabei können außer der Rolle des Pharao, der als Erzähler mit der Rolle vertraut sein muss, alle anderen Rollen spontan besetzt werden.

Um es anschaulich werden zu lassen, ist es hilfreich, wenn Verkleidungsmaterialien zur Verfügung stehen. Ob im Anschluss an das Anspiel noch eine kurze Ansprache stattfin-den soll, in der die Hauptaussagen gebün-delt werden, muss im Hinblick auf die er-warteten Mitfeiernden entschieden werden.

Das AnspielAn der Seite im Vordergrund tritt der Pha-rao in Erscheinung. In der Mitte steht der Thron Josefs. Darum herum ist Platz genug für die Brüder, die Dienerinnen und Diener und die Soldaten.

Der Pharao erscheint: Hallo, darf ich mich vorstellen: Ich bin der Pharao, der König von Ägypten. Ich bin hier der mächtigste Mann. Aber gerade ist es hier in Ägypten etwas schwierig. Wir haben schon seit zwei Jahren Hungersnot, in unserem Land, aber auch in den Nachbarländern. Alles Getreide ist auf den Feldern verdorrt, weil es nicht regnete. Das ist schlimm, denn wenn man nichts ernten kann, dann haben die Men-schen auch nichts zu essen.

Aber wir hier in Ägypten haben doch noch Glück: Wir haben den Josef. Josef kommt und setzt sich auf seinen Thron. Er ist zwar ein etwas merkwürdiger Kerl: Seine Brüder

mochten ihn nicht und haben ihn als Skla-ven zum Arbeiten nach Ägypten verkauft. Angeblich hatte er merkwürdige Träume. Er soll geträumt haben, dass seine Eltern und Geschwister sich vor ihm verbeugen wie vor einem König. Das fanden die natürlich nicht gut, dass ausgerechnet der zweitjüngste sich als Herrscher über alle aufspielte. Nun ja, hier in Ägypten hat er sich bis zum Obersklaven in einem vornehmen Haus hochgearbeitet. Aber dann kam er durch eine nicht so ganz klar durchschaubare Sa-che ins Gefängnis. Und von dort wurde er in den Palast gebracht, als ich einen Traum hatte, den keiner von meinen Leuten deuten konnte.

Und ob ihr es glaubt oder nicht: Der Josef hat meinen Traum gewusst und konnte ihn deuten: Nach sieben sehr guten und rei-chen Jahren würde eine Hungersnot über Ägypten kommen, so hat er meinen Traum gedeutet. Und genau so ist es gekommen. Und dieser Josef hatte auch gleich eine Idee, was man tun soll. Das fand ich toll. Das hat mir imponiert. Da habe ich ihn sofort zu meinem Stellvertreter, zum Vizepharao gemacht. In den sieben guten Jahren hat Josef all das Getreide, was keiner brauchte, in großen Kornspeichern gesammelt. Und jetzt in der Zeit der Hungersnot verkauft er es an die Menschen. So können die Men-schen hier in Ägypten die Hungersnot über-leben. Und weil wir so viel Getreide haben, verkauft Josef es auch an die Menschen aus den Nachbarländern. Es kommen ja so viele hungrige Ausländer zu uns nach Ägypten.

Aber manche sind nicht nur undankbar, sondern richtig gefährlich. Die kaufen nicht nur Getreide, sondern klauen einfach und betrügen, wo sie nur können. Da werden gerade elf Leute von unseren Soldaten ge-bracht. Die hat Josef zurückholen lassen. Ich höre mal, was da passiert ist. Die Soldaten

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Impulse für die Praxis | Gottesdienst für Groß und Klein

bringen die elf Brüder Josefs nach vorne und stellen sie vor den Thron.

Oh, die kommen ja aus Israel, aus dem Land, in dem Josef aufgewachsen ist, wo seine Fa-milie noch wohnt. Alle haben Getreidesäcke dabei. Was ist da wohl passiert? Haben die nicht richtig bezahlt oder haben sie auch noch etwas gestohlen? Ach so, den golde-nen Becher von Josef soll der eine gestohlen haben. Auch noch der jüngste dieser Leute. Aber jetzt haben sie richtig Angst. Klar, sie sind ja auch entdeckt und gefangen genom-men worden. Unsere Soldaten können ei-nem schon gehörig Angst machen. Da wer-den auch Diebe und Betrüger ganz friedlich.

Schaut mal, jetzt verbeugen sie sich alle elf vor Josef, bis auf den Fußboden. Und sie bitten um Gnade. Die betteln ja richtig. Sie seien doch elf Brüder. Und der jüngste sei der Lieblingssohn des Vaters. Und der eine will sogar für seinen jüngeren Bruder ins Gefängnis gehen. Ich bin mal gespannt, was Josef mit denen macht!

Josef gibt den Soldaten, Dienerinnen und Dienern ein Zeichen und sie gehen ab. Dann wird gespielt, wie es der Pharao erzählt. Wie, jetzt schickt er die Soldaten und Diener alle weg! Was soll das denn? Und jetzt fängt Jo-sef auf einmal an zu weinen. Warum denn bloß? Und jetzt nimmt er diese Verbrecher auch noch alle in den Arm! Das kann doch nicht sein! Was sagt er da: »Ich bin Josef, euer Bruder!«

Was, das sind seine Brüder, die, die ihn da-mals als Sklaven verkauft haben? Nun, da haben die jetzt aber Pech gehabt, denn Josef ist ja inzwischen der zweitmächtigste Mann in Ägypten. Jetzt kann er ihnen zeigen, wie er mit Leuten umgeht, die ihm Böses woll-ten! Geschieht ihnen schon recht! Sollen sie ruhig Angst haben. Ganz tief verbeugt ha-ben sie sich ja schon vor Josef. Sein Traum von früher ist wahr geworden.

Und was sagt er jetzt? »Ich bin Josef, lebt mein Vater noch?« Warum interessiert er sich eigentlich noch für seinen Vater? Jo-

sef hat es hier in Ägypten doch gut! Aber er bekommt auch keine Antwort auf seine Frage, die sind alle starr vor Angst. Die brin-gen keinen Ton heraus.

Was sagt Josef da weiter: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Aber habt keine Angst. Ich tue euch nichts Böses. Gott hat es gut gemacht. Ich kann hier in Ägypten dafür sorgen, dass die Men-schen Getreide kaufen können und nicht verhungern müssen. Ich kann auch dafür sorgen, dass ihr nicht verhungern müsst.« Und dann nimmt er sie wieder alle in den Arm, und er weint und sie weinen.

Wie, will er ihnen all das Böse vergeben, was sie ihm getan haben? Bestraft er sie nicht? Zeigt er ihnen nicht, wer hier das Sagen und die Macht hat?

Da sagt er es noch einmal: Ihr habt damals etwas Böses getan, aber Gott hat es gut wer-den lassen. Deshalb bin ich euch nicht böse, sondern helfe euch.

Also Respekt. Dieser Josef ist doch ein be-sonderer Mann. Er kann nicht nur Träume deuten und die ganzen Menschen vor der Hungersnot retten, er ist auch noch großzü-gig und kann vergeben. Seine Familie muss ihm schon sehr wichtig sein. Und immer wieder redet er davon, dass Gott das so ge-macht hat. Nun, von dem Gott verstehe ich nichts. Wir haben hier in Ägypten andere Götter: z. B. die Sonne. Nur, dieser Gott hat uns die Hungersnot geschickt, weil es nur Hitze und keinen Regen gibt.

Aber wenn es für Josef so wichtig ist, dann soll er doch seine Familie nach Ägypten kommen lassen, damit sie hier in seiner Nähe wohnen. Ich gebe ihnen das Land Gosen, da können sie ein neues Zuhause finden. Und dann sind auch die Wege nicht mehr so weit, wenn sie neues Getreide brau-chen. Finde ich eine gute Idee, diesmal von mir und nicht von Josef. Ich muss ihm das gleich sagen! Hoffentlich freut er sich!

Ralf Fischer

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