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5/7/2018 Wealth Management & Private Banking - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/wealth-management-private-banking-559abac8bcc3e 1/16
www.boersen-zeitung.de
Börsen-Zeitung spezial
Verlagsbeilage zur Börsen-Zeitung I 30. Juni 2011 I Nr. 123
Wealth ManagementWealth Management
& Private Banking& Private Banking
5/7/2018 Wealth Management & Private Banking - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/wealth-management-private-banking-559abac8bcc3e 2/16
Börsen-Zeitungspezial
Auf der Hauptzeile
sdsdfsfasgasdef Unterzeile Unterzeile Unterzeile Unterzeile
Verlagsbeilage 30. Juni 20112
Text
„Hier soll ein
griffiges Zitat
oder einbe-
sonderer Fakt
stehen“
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.
Wir machen den Weg frei.Michael Stich setzt sich mit seiner Stiftung seit 1994 für
HIV-infizierte Kinder ein, um ihnen Mut, Lebensfreude und
Hoffnung zu schenken.
VR-PrivateBanking ist für Menschen wie Michael Stich, die
mehr aus ihrem Geld machen wollen, um mit Werten zu
gestalten. Es kombiniert genossenschaftliche Sicherheit mit
den Leistungen einer Privatbank.
Mehr Informationen erhalten Sie bei den Volksbanken
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„Mit WertenHoffnung
gestalten.“Michael Stich, Unternehmer und
Gründer der Michael Stich Stiftung
5/7/2018 Wealth Management & Private Banking - slidepdf.com
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 2011 3
Text
Inhalt
Vermögenden Anlegern könnenungemütliche Börsenzeiten bevorstehenVon Markus Steinbeis | Pioneer Investments
Neue Weltordnung erfordertUmdenken in der VermögenssicherungVon Björn H. Robens | BHF-Bank
Komplexität der Kapitalmärktereduzieren und Chancen nutzenVon Joachim Häger | Deutsche Bank
Geschäftsmodelle an veränderteGegebenheiten anpassenVon Frank Wieser | Vontobel-Gruppe
Immobilienaktien rücken in den FokusVon Lars Albert | Henderson Global Investors
Redaktion: Claudia Weippert-Stemmer
Anzeigen: Dr. Jens Zinke (verantwortlich) und Andrea Kineke
Technik: Tom Maier
Gestaltung und typografische Umsetzung: Thomas Schumann
Titelfoto: Greg Epperson/fotolia
Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH,
Kurhessenstraße 4-6, 64546 Mörfelden-Waldorf
Verlag Börsen-Zeitung in der Herausgebergemeinschaft
WERTPAPIER-MITTEILUNGEN Keppler, Lehmann GmbH & Co. KG,
Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069/27 32-0
Anzeigen Tel.: 069/27 32-115, Fax: 069/23 37 02
Vertrieb Fax: 069/23 41 73
Geschäftsführer: Ernst Padberg
Impressum
14
4
8
10
13
5/7/2018 Wealth Management & Private Banking - slidepdf.com
http://slidepdf.com/reader/full/wealth-management-private-banking-559abac8bcc3e 4/16
Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 20114
Marktumfeld verlangt nach aktiver, flexibler Anlagepolitik und schneller Reaktionsfähigkeit
Anlagegrund-
sätze sind auf
den Prüfstand
zu stellen.
Die Finanzmärkte sind von massi-
ven historischen Veränderungen
betroffen. Marktteilnehmer mussten
sich in den vergangenen Jahren mit
historisch einmaligen Krisen wie der
Dotcom-Blase, der Finanzkrise und
aktuell der Schuldenkrise auseinan-
dersetzen. Auf absehbare Zeit dürften
erhöhte Volatilitäten und extreme
Verwerfungen das Marktumfeld wei-
ter prägen. Das ist die neue Realität.
Die relative Stabilität von Marktent-
wicklungen und die Planbarkeit in der
Vermögensanlage gehören damit der
Vergangenheit an.
Vermögensverwalter müssen daraus
ihre Schlüsse ziehen und sich im In-
teresse ihrer Kunden neu orientieren:
Anlagegrundsätze, die in der Ver-
gangenheit zur Sicherung von Ver-
mögen geeignet waren, sind auf den
Prüfstand zu stellen. Im Folgenden
wird der Frage nachgegangen, ob die
altvertrauten Grundsätze der Ver-
mögenssicherung auch im heutigen
Marktumfeld noch gültig sind.
Funktioniert Buy and Hold noch?
Die Strategie, Aktien zu kaufen und
langfristig liegen zu lassen, galt lan-
ge Zeit als Erfolgsrezept in einem
von eindeutigen Trends geprägten
Umfeld. Eine positive Performance
war bei einem langen Anlagehorizont
nahezu sicher planbar. So konnte im
Zeitraum vom 1. Januar 1980 bis zum
31. Dezember 1999 jährlich eine Ren-
dite in Höhe von 14,1 % am deutschen
Aktienmarkt erzielt werden.
Heute sind die internationalen
Finanzmärkte hingegen extremen
Schwankungen unterworfen. Es ist
eine Häufung meist nicht antizipier-
barer Extremereignisse zu beobach-
ten, die aufgrund der zunehmen-
den Vernetzung der internationalen
Kapital- und Gütermärkte und der
fortschreitenden Technologisierung
innerhalb kürzester Zeit nachhaltige
Auswirkungen auf sämtliche Märkte
haben. Die Buy-and-Hold-Strategie
wird dem heutigen Marktumfeld da-
her nicht mehr gerecht. Ein Invest-
ment in den deutschen Aktienmarkt
zum 1. Januar 2000 hätte inklusive
reinvestierter Dividendenzahlungen
bis Ende 2010 einen jährlichen Ver-
lust von rund - 0,1 % erwirtschaftet.
Bezieht man die Inflation noch in die
Betrachtung mit ein, ergibt sich ein
realer Kaufkraftverlust in Höhe von
kumuliert etwa 16 %.
Eine flexible Vermögensstrategie, die
konsequente taktische Allokationsent-
scheidungen zulässt, ist bei schnellen
Trendwechseln hingegen überlegen.
Sie hilft, Verluste in Krisenzeiten zu
begrenzen und von neuen Trends
an den internationalen Finanzmärk-
ten zu profitieren. Die Aufgabe eines
Vermögensverwalters besteht somit
zunehmend darin, Marktphasen und
-trends zu antizipieren, Chancen und
Risiken zu erkennen und richtig einzu-
schätzen. Er muss flexibel auf Markt-
entwicklungen reagieren und die im
Interesse des Kunden nötigen Ent-
scheidungen entschlossen umsetzen.
Schützt Diversifikation noch vor
Vermögensverlusten? Es galt jah-
relang als Erfolgsrezept, Kapital
über sämtliche Anlageklassen und
Aktien über verschiedene Wirt-
schaftsräume zu streuen. Damit
sollten die Abhängigkeit von Ver-
lusten in einzelnen Märkten be-
grenzt und gleichzeitig die Chancen
sämtlicher Regionen und Anlage-
klassen genutzt werden.
Die zunehmende Integration der
Finanzmärkte in den vergangenen
Jahren führt jedoch vermehrt dazu,
dass sich verschiedene Anlageklassen
gleichgerichtet entwickeln und beson-
ders in Krisenzeiten hoch korreliert
sind. Selbst breit diversifizierte Portfo-
lien verzeichneten während der jüngs-
ten Finanzkrise deutliche Verluste.
Auch die Beimischung Alternativer
Investments (Rohstoffe, Immobilien,
Private Equity, Hedgefonds) erbrachte
nicht den erhofften Vermögensschutz:
Rohstoff- und Immobilienpreise sowie
die Bewertung von Private-Equity-
Investments stürzten nahezu zeit-
gleich mit den Aktienmärkten ab.
Neue Weltordnung erfordert
Umdenken in der Vermögenssicherung
Björn H. Robens
Vorstandssprecher
der BHF-Bank
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 2011 5
Bislang als
sicher erachtete
Anlagen weisen
zunehmend
erhebliche Kre-
ditrisiken auf.
Eine Vermögenssicherung allein durch
Diversifikation ist damit im heutigen
Umfeld praktisch unmöglich gewor-
den. In Phasen extremer Verluste an
den Finanzmärkten muss ein moder-nes Vermögensmanagement auch mit
vorübergehenden Extrempositionie-
rungen innerhalb weiter taktischer
Bandbreiten reagieren. Dies kann im
Einzelfall bedeuten, Aktienbestände
in einem Portfolio gänzlich veräußern
oder aber dynamisch absichern zu
müssen. Bezüglich der Beimischung
Alternativer Investments ist in der
Vermögensverwaltung verstärkt auf
Transparenz und Liquidität von Pro-
duktstrukturen zu achten. Nur auf
diese Weise können Risiken zeitnaherkannt und flexibel auf sie reagiert
werden.
Gibt es noch risikofreie Kapital-
anlagen? Staatsanleihen westlicher
Industrieländer galten über Jahr-
zehnte als die sicherste Anlageform
überhaupt. Dies hat sich im Zuge der
Finanzkrise fundamental geändert.
Die Abbildung (siehe Seite 6) zeigt,
wie sich Staatsverschuldung und -defi-
zit, jeweils in Prozent der Wirtschafts-leistung (Bruttoinlandsprodukt,BIP),
für ausgewählte Länder zwischen
den Jahren 2001 und 2011e ent-
wickelt haben. Im Jahr 2001 haben
nur wenige industrialisierte Länder
die Maastricht-Kriterien (Staatsbud-
get > - 3 % des BIP, Staatsverschul-
dung < 60 % des BIP) verletzt. Sowohl
Irland als auch insbesondere Spanien
und selbst die USA konnten vor zehn
Jahren noch eine den Maastricht-
Kriterien genügende Haushaltslage
aufweisen.
Im Gegensatz dazu verfehlen heute
sämtliche PIIGS-Staaten die Maast-
richt-Kriterien bei weitem. Auch die
Verschuldungssituationen von Japan
und den USA haben sich in den letz-
ten Jahren drastisch verschlechtert.
Anfang Juni 2011 stufte Feri US-
Staatsanleihen auf AA herab und gab
bekannt, das Rating für sämtliche
US-Treasuries auf „Junk“ stufen zu
wollen, sofern Zinszahlungen zum 15. August 2011 auf ausstehende Anlei-
hen verfehlt würden.
Bislang als sicher erachtete Anlagen
weisen damit zunehmend erhebliche
Kreditrisiken auf. Dies erhöht die An-
forderungen an Vermögensverwalter
nachhaltig: Neben der strategischen
und taktischen Ausrichtung des An-
lagevermögens ist heute auch die
Selektion bei vermeintlich sicheren
Anlagen entscheidend.
Zudem birgt die expansive Geldpoli-
tik insbesondere der amerikanischen
Notenbank Risiken. Die verstärkte
Liquiditätsbereitstellung der Fed
(„Quantitative Easing“) zur Ankur-
belung der Wirtschaft bewirkte mas-
sive Kapitalströme vorwiegend
„Deutschlands Best Private Bank 2011“
Deutschlands bester Vermögensverwalter Aktien und RentenDeutschlands beste Bank für Unternehmer
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 20116
Der Schutz
von Vermögen
kann weiterhin
grundsätzlich
bewerkstelligt
werden.
in die Rohstoffmärkte. Erste Auswir-
kungen dieser Vorgehensweise sind
in den im bisherigen Jahresverlauf
deutlich erhöhten weltweiten Infla-
tionsraten zu sehen. Damit gewinntbei der Selektion vermeintlich ri-
sikoloser Anlagen nicht nur das
Thema „Kreditrisiko“ an Bedeutung:
Bei aktuell negativen Realzinsen im
kurz- bis mittelfristigen Laufzeiten-
bereich stehen Vermögensverwalter
auch ohne schlagend werdende Kre-
ditrisiken vor der Herausforderung,
Kundengelder vor realen Kaufkraft-
verlusten schützen zu müssen. Hier
sollten die Staatsanleihen gering
verschuldeter Emerging-Markets-
Länder Berücksichtigung finden,bei denen zudem von Aufwertungs-
chancen der heimischen Währung
profitiert werden kann.
Ist der Heimatmarkt noch sicher?
Dem deutschen Aktienmarkt werden
aufgrund der globalen Bedeutung
der deutschen Exportwirtschaft und
der Stellung deutscher Großkon-
zerne vergleichsweise begrenzte Risi-
ken mit attraktiven Renditepoten-
zialen nachgesagt. Zum Schutz von
Vermögen wird es als zielführend er-
achtet, Risiken ausländischer Märkte
entweder deutlich zu begrenzen oder
sogar gänzlich auszuschließen.
Ein näherer Blick auf die Entwick-
lung der Einjahresrenditen des Dax
verdeutlicht jedoch die in den letz-
ten Jahren gestiegene Unsicherheit
gerade am deutschen Aktienmarkt.
Während zwischen den Jahren 1959
und 1999 nur selten Extremrenditen
(definiert als Jahresrenditen über
20 % bzw. unter - 20 %) beobachtet
werden konnten, sind seit Januar
2000 deutlich mehr Extremrenditen
aufgetreten: Insgesamt lag die Wahr-
scheinlichkeit, in den letzten zehn
Jahren extreme Renditen zu erzie-
len, bei 61,9 %. Damit sind extreme
Wertänderungen zur Normalität
geworden. Die Wahrscheinlichkeit
extremer Verluste (mindestens 20 %
Verlust innerhalb eines Jahres) hat
sich in den vergangenen zehn Jahren
verdreifacht.
Die Vorstellung vom sicheren Hei-
matmarkt ist daher überholt. In an-
deren Teilen der Welt gibt es aus
Rendite-Risiko-Gesichtspunkten in-
teressantere Anlagemöglichkeiten.
Vermögensverwalter sollten den Hei-
matmarkt nicht mehr grundsätzlich
übergewichten. Die Zukunftsmärkte
jenseits des Heimatmarktes sind zu
identifizieren und globale Opportuni-
täten bei zielgerichteter Absicherung
von Währungsrisiken zu nutzen.
Eine Betrachtung der Entwicklung
von Kreditrisiken in Europa anhand
von Credit Default Swaps (CDS) er-
möglicht weitere Rückschlüsse dar-
auf, wie Marktteilnehmer die hiesigen
Kreditrisiken einschätzen. CDS sind
Finanzinstrumente, mit denen sich
ein Gläubiger gegen den Zahlungs-
ausfall eines Schuldners absichern
kann. Als Gegenleistung zahlt der
Gläubiger eine jährliche Prämie an
den Versicherungsgeber. Diese reflek-
tiert die aktuelle Bonitätseinschät-
zung des Kreditschuldners und wird
als CDS-Spread bezeichnet. Steigende
CDS-Spreads spiegeln eine erhöhte
Ausfallwahrscheinlichkeit wider und
lassen somit einen direkten Rück-
schluss auf die schlechtere Kreditwür-
digkeit des Schuldners zu.
Seit April 2010 differenzieren die
Marktteilnehmer verstärkt zwischen
der Kreditwürdigkeit des Euro-
Raums und der der BRIC-Staaten
(Brasilien, Russland, Indien, China).
Während sich die vom Markt wahrge-
nommene Bonität der letztgenanntenLänder seitdem sogar verbessert hat,
hat sich diejenige gegenüber meh-
reren Ländern im Euroraum rapide
verschlechtert.
Trotz verschiedenster Rettungsme-
chanismen der EU und bilateraler
Hilfskredite einzelner Länder und
des IWF konnte der Anstieg der
CDS-Spreads im Euroraum bisher
nicht nachhaltig gestoppt werden.
Die Diskussionen über mögliche
Umschuldungslösungen für Grie-chenland unter Beteiligung privater
Gläubiger halten auch nach umfang-
reichen Hilfsmaßnahmen lange nach
Ausbruch der Krise in der Peripherie
an. Weitere Belastungen durch den
eingeläuteten Zinserhöhungszyk-
lus der Europäischen Zentralbank
(EZB), eine sich am aktuellen Rand
sichtbar abschwächende globale
Konjunkturdynamik und kontinu-
ierliche Ratingherabstufungen für
industrialisierte Volkswirtschaften
sind wahrscheinlich.
Es kann daher auch auf europäischer
Ebene nicht mehr von sicheren Hei-
matmärkten gesprochen werden.
Vermögensverwalter müssen deshalb
umdenken und Anlagen in Schwellen-
ländern weiter in den Fokus rücken.
Fazit: Eine moderne Vermögens-
verwaltung muss sich der stark ge-
wachsenen Volatilität und der Zu-
nahme von Extremereignissen an
den internationalen Finanzmärkten
stellen. Dieses neue Marktumfeld
erfordert eine aktive, flexible Ge-
staltung der Anlagepolitik und eine
schnelle Reaktionsfähigkeit in der
Vermögensanlage. Von zentraler
Bedeutung sind darüber hinaus die
Berücksichtigung von Kreditrisiken
bei vermeintlich risikofreien Kapital-
anlagen und die globale Ausrichtung
der Portfoliostruktur. Eine aktive
Asset Allocation ermöglicht auch in
dieser neuen Weltordnung Chancen
weltweit zu nutzen und gleichzeitig
Risiken deutlich zu reduzieren – der
Schutz von Vermögen kann damit
weiterhin grundsätzlich bewerkstel-
ligt werden.
Haushaltssituation ausgewählterIndustriestaaten 2001 vs. 2011e
Quelle: Europäische Kommission, IWF
Maastricht-KriterienStaatsbudget >- 3 % (in % des BI P)Staatsverschuldung < 60 % (in % des BIP)
235,0
185,0
135,0
85,0
35,0
- 15,0
- 65,0
- 115,0
- 16,0 - 14,0 - 12,0 - 10,0 - 8,0 - 6,0 - 4,0 - 2,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0
Japan
Portugal
Italien
DeutschlandSchweden
SpanienUSA
Irland
Australien
Staatsdefizit /-überschuss (in % des BIP)
S t a a t s v e r s c h u l d u n g ( i n % d
e s B
I P )
Finnland
Griechenland
235,0
185,0
135,0
85,0
35,0
- 15,0
- 65,0
- 115,0
- 16,0 - 14,0 - 12,0 - 10,0 - 8,0 - 6,0 - 4,0 - 2,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0
Japan
Portugal
Italien
Deutschland
SchwedenSpanien
USA
Irland
Australien
Staatsdefizit /-überschuss (in % des BIP)
S t a a t s v e r s c h u l d u n g ( i n % d
e s B I P )
Finnland
Griechenland
2001
2011e
5/7/2018 Wealth Management & Private Banking - slidepdf.com
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Börsen-Zeitungspezial
Auf der Hauptzeile
5000 Anschläge ohne BildelementUnterzeile Unterzeile Unterzeile Unterzeile
Verlagsbeilage 30. Juni 2011 7
Text
„Hier soll ein
griffiges Zitat
oder einbe-
sonderer Fakt
stehen“
Ich verkaufemeinen Kunden keine Produkte, von denen ich nicht wirklich
überzeugt bin. Denn die Werte, die wir bei Vontobel pflegen,sind solide und nachhaltig ausgerichtet. Unsere Anlagestrate-
gien sind sorgfältig aufgebaut und orientieren sich konsequent
an individuellen Zielen. Damit fahren meine Kunden auch in
schwierigen Zeiten gut – und verpassen längerfristig
nichts.Marel Weideneder, Private Banking
Bank Vontobel Europe AGAlter Hof 580331 MünchenTelefon +49 (0)89 411 890 387www.vontobel.de
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 20118
Gefragt ist ein
Beratungsan-
satz, der auf
den aktuellen
Sorgen der An-
leger aufbaut.
Vermögensverwalter müssen künftig noch mehr Zeit für die individuelle Beratung aufbringen
Die Maßnahmen zur Rettung des
Weltfinanzsystems waren bei-
spiellos und beschäftigen bis heute
die politischen Entscheidungsträger,
Finanzmarktinstitutionen und Markt-
teilnehmer. Die langfristigen Auswir-
kungen auf Kapitalmärkte und Ban-
ken sind auch drei Jahre nach dem
Zusammenbruch der Investment-
bank Lehman Brothers noch nicht
absehbar. Die daraus resultierende
Unsicherheit stellt viele Anleger vor
ein Dilemma. Angesichts einer unver-
ändert lockeren Geldpolitik in vielen
Staaten, eines dramatischen Anstiegs
der Staatsverschuldung und zugleich
steigender Inflationsraten ist das
Minimalziel der Investoren gefähr-
det, nämlich ihr Kapital zu erhalten
und eine inflationsgeschützte Ren-
dite zu erzielen.
Zugleich fühlen viele Anleger eine
wachsende Ohnmacht und reagieren
kurzfristig und weniger strategisch,
da für sie die mittel- und langfristi-
gen Perspektiven mit deutlichen Fra-
gezeichen versehen sind. Mit dieser
Strategie ist ein realer Kapitalver-
lust wahrscheinlich, wenn nicht gar
programmiert. Vermeintlich sichere
Anlageformen wie Tagesgeld bieten
keinen Inflationsschutz und auch
Gold als geschätztes Sicherheits-
polster unterliegt starken Preis-
schwankungen und verursacht Kosten
für die physische Lagerung.
Gefragt ist daher ein Beratungsan-
satz, der auf den aktuellen Sorgen
der Anleger aufbaut und Risiken
transparent macht. Nur so kann der
Übergang von einer passiven zu einer
proaktiven und langfristig ausge-
richteten Vermögensallokation ge-
lingen. Wer als Vermögensverwalter
erfolgreich sein will, muss künftig
noch mehr Zeit für die individuelle
Beratung aufbringen. Er muss kreativ
sein und mit seinen Kunden konkrete
Szenarien betrachten, um komplexe
Risikomanagementstrategien ver-
ständlich zu machen. Denn extreme
Entwicklungen, das haben die ver-
gangenen zehn Jahre gezeigt, treten
an den Kapitalmärkten häufiger als
erwartet auf und können sich dauer-
haft auf den Anlageerfolg auswirken.
Die Deutsche Bank hat im Bereich
Private-Wealth-Management, der die
Anlagen besonders vermögender pri-
vater und ausgewählter institutionel-
ler Kunden betreut, einen neuen Be-
ratungsprozess entwickelt, der exakt
auf die geforderten Absicherungs-
strategien und Anlagenkonzepte für
unterschiedliche Zukunftsszenarien
abstellt. Um die Vielfalt geopoliti-
scher und ökonomischer Risiken
verständlich zu machen, werden sie
mittels einer animierten Weltkarte
anschaulich visualisiert. Diese Risiko-
landkarte wird von den Experten der
Vermögensverwaltung mit dem glo-
balen Research der Deutschen Bank
aus mehr als 70 Ländern kontinu-
ierlich aktualisiert, um so auf einer
umfassenden Datenbasis Anlageent-
scheidungen zu treffen. Dazu über-
prüfen sie die Risikoentwicklung an
den Kapitalmärkten kontinuierlich
und passen die Eintrittswahrschein-
lichkeiten und möglichen Auswir-
kungen der Risiken bei Bedarf an.
Die Landkarte hat nicht nur den
Vorteil, dass sie die zum Teil sehr
komplexen Risiken in einem sehr
übersichtlichen Format darstellt, mit
dem viele Anleger bereits seit ihrer
Schulzeit vertraut sind. Sie können
darüber hinaus anhand der Karte mit
ihrem Berater die Auswirkungen auf
die Finanz- und Kapitalmärkte sowie
die Konsequenzen für ihr Portfolio
durchspielen und analysieren.
Damit werden die vom Kunden sub-
jektiv empfundenen Risiken mit der
Einschätzung der Kapitalmarktexper-
ten abgeglichen, was den Entschei-
dungsprozess objektiviert. Der Anle-
ger trifft eine weitgehend rationale
und bewusste Entscheidung, welche
Risiken er gezielt eingehen und ge-
gen welche Risiken er sein Portfolio
schützen möchte. Auf dieser breiten
Wissensbasis können zugleich unbe-
wusste Fehlentscheidungen, wie sie
durch die „Behavior of Finance“-The-
orie anschaulich nachgewiesen sind,
Komplexität der Kapitalmärkte
reduzieren und Chancen nutzen
Joachim Häger
Vorsitzender der
Geschäftsleitung im
Private Wealth Management
Deutschland der
Deutschen Bank AG
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 2011 9
Mehrheitlich
entscheiden
sich Kunden
heute für einedynamische
Wertsiche-
rungsstrategie.
Veränderungen in der Währungszone
vermieden werden. Im Entscheidungs-
prozess wählt der Kunde zwischen
statischen und dynamischen Abwick-
lungsstrategien. Sofern ein spezielles
Risikoszenario vom Kunden mit einer
besonders hohen Wahrscheinlichkeit
versehen wird, kann das Depot gegen
dieses spezifische Risiko statisch ab-
gesichert werden.
Mehrheitlich entscheiden sich Kunden
heute für eine dynamische Wertsiche-
rungsstrategie, da die vollständige Ab-
sicherung eines Portfolios gegenüber
allen erdenklichen Marktrisiken weder
praktisch möglich noch wirtschaftlich
sinnvoll ist. Dynamische Strategien
bieten ein deutlich günstigeres Ver-
hältnis von Renditechancen und Ab-
sicherungskosten. Die Kunden können
dabei selbst bestimmen, ob sie in dem
Absicherungsprozess stets aktiv einge-
bunden sein wollen, oder ob sie damit
ihren Berater beauftragen.
Der moderne Beratungsprozess im
Private-Wealth-Management der
Deutschen Bank ist eine Antwort auf
die gestiegenen Anforderungen in
einem Kapitalmarktumfeld, das
durch das globale Zusammenwach-
sen immer volatiler wird.
1. Griechenland
3. Portugal
4. Spanien
5. Italien
6. Slowenien
7. Belgien
8. Österreich
9. Frankreich
10. Niederlande
11. Finnland
12. Deutschland
2. Irland
3,3 %
2,9 %
3,3 %
3,4 %
3,4 %
4,1 %
4,7 %
4,9 %
5,6 %
11,5 %
11,7 %
17,5 %
Alle Euro-LänderIndikator: Renditen (10-Jahres-Staatsanleihen) [%]
Zu Beginn jedes Risikomanagementpro-
zesses steht die Identifikation verschie-
dener Risiken. Diese Risiken können ihren
Ursprung in unterschiedlichen Bereichenwie Wirtschaft, Geopolitik oder dem
Finanzsystem haben. Das Private-Wealth-
Management greift bei der Analyse auf die
langjährige Erfahrung seiner Experten als
Vermögensverwalter sowie deren globale
Vernetzung mit weiteren Research Teams
des Deutsche Bank Konzerns zurück. So
tagt im monatlichen Rhythmus das Global
Investment Committee und definiert
mögliche Risikofaktoren. Dabei orientieren
sich die Experten an einer Vielzahl von
volkswirtschaftlichen Kennzahlen und
Prognosemodellen. Auf der anderen Seitezeichnet sich in Beratungsgesprächen
jedoch immer wieder ab, dass Kunden und
Investoren bei der Bewertung ihrer indivi-
duellen Risikoerwartungen Hilfestellung
von Seiten ihres Beraters und Vermögens-
verwalters erwarten. Dabei hilft die Risi-
kolandkarte, im Dialog zwischen Kunden
und Berater Sachverhalte zu verdeutlichen
und so Komplexität zu reduzieren.
Das im aktuellen Umfeld mit Abstand
am häufigsten diskutierte Risiko ist die
Situation der Euroland-Peripherie mit
besonderem Fokus auf der Verschuldungs-
situation Griechenlands. Ein Blick auf die
Risikolandkarte, die die Rendite zehn-
jähriger Staatsanleihen der Euro-Länder
zeigt, verdeutlicht die aktuellen Refinan-
zierungsschwierigkeiten Griechenlands,
aber auch Portugals und Irlands. Nüchtern
und rein ökonomisch betrachtet ist eine
sanfte Umstrukturierung der griechischen
Schuldensituation inzwischen wahrschein-
lich. Dabei alleine auf die absolute Höhe
der Staatsverschuldung als Kriterium für
die Kreditwürdigkeit zu blicken ist wenig
zielführend. Die Märkte haben schnell
gelernt, dass vor allem die Kombination
von hoher Verschuldung und geringem
Wachstum, aber auch ein hoher Anteil
ausländischer Schuldner eine gefährliche
Mischung darstellt.
Deutliche Spuren hinterlässt die Diskus-
sion um die griechischen Staatsschulden
am Rentenmarkt, wo sich die Renditen
griechischer Anleihen zuletzt massiv er-
höht haben. In der Sprache der Märkte sind
hohe Unsicherheiten gleichbedeutend mit
hohen Risikoprämien. Die Risikolandkarte
veranschaulicht diese Zusammenhänge
und macht sie für den Anleger greifbar.
K a r t e :
A n d r e a s H a e r
t l e / f o t o l i a
DeutschlandDeutschlandBelgienBelgien
NiederlandeNiederlande
FrankreichFrankreich
SpanienSpanien
PortugalPortugal
IrlandIrland
ItalienItalien
ÖsterreichÖsterreich
FinnlandFinnland
SlowenienSlowenien
GriechenlandGriechenland
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 201110
Dazu gehört Mut – Berater der Zukunft ist kein „Alleskönner“, sondern ein „Vielversteher“
Viel Zeit bleibt
nicht, denn
der harte
Wettbewerb
beschleunigt
den Struktur-
wandel.
Im Private Banking ist eine Ära zu
Ende gegangen. Die Finanzkrise
hat alte Grundsätze und Strategien
hinweggefegt. Nun braucht die Zunft
neue Geschäftsmodelle. Zumindest
müssen die Institute prüfen, ob sie
mit ihrer Ausrichtung auf Dauer er-
folgreich sein können.
Den Strukturwandel treiben vor
allem neue Auflagen und Gesetze
voran. Zahlreiche supranationale
wie auch nationale Regeln entfalten
ihre Wirkung. Vorschriften, die das
Private-Banking-Geschäft grund-
legend verändern, verbergen sich
hinter sperrigen Kürzeln wie FATCA
(Foreign Account Tax Compliance
Act) oder Mifid (Markets in Financial
Instruments Directive). Zu nennen
ist auch das neue Lugano-Überein-
kommen, das beispielsweise vorgibt,
welcher Gerichtsstand bei Auseinan-
dersetzungen über erbrachte Dienst-
leistungen greift. Ziel der meisten
nationalen Regelungen ist es, den
Verbraucherschutz zu verbessern.
So wurden in Deutschland Mindest-
standards für die Ausbildung von
Anlageberatern formuliert oder neue
Vorgaben für Produktinformationen.
Nicht alle Neuerungen sind ausrei-
chend konkretisiert – manche sind
möglicherweise auch nicht zu Ende
gedacht. Statt jedoch über die Regu-
lierung zu klagen, sollte die Branche
ihre herkömmlichen Geschäftsmo-
delle überprüfen. Viel Zeit bleibt da-
für nicht, denn der harte Wettbewerb
beschleunigt den Strukturwandel.
Sichtbares Zeichen sind zahlreiche
Private-Banking-Einheiten, die Part-
ner suchen oder zum Verkauf stehen.
Gerade ausländischen Privatbanken
mit deutscher Tochter stellt sich ver-
mehrt die Frage, ob wachstumsstarke
Regionen in Osteuropa und Asien auf
Sicht vielversprechender sind als der
hiesige Markt.
Der bietet enormes Potenzial – die
Bundesbank meldete zuletzt den
Rekordwert von 4,9 Bill. Euro an
liquidem Vermögen. Auch gibt es eine
wachsende Zahl von Wohlhabenden
mit Guthaben und Wertpapieren im
zweistelligen Millionenbereich. Doch
der Markt ist regional fragmentiert
und die Vielzahl der Wettbewerber,
von in- und ausländischen Großban-
ken über Privatbanken bis zu Private-
Banking-Einheiten von Volksbanken
oder Sparkassen, verschiebt die kriti-
sche Größe für rentables Private Ban-
king weiter nach oben.
Dazu kommt nun die Regulierung,
mit der die Komplexität von Bank-
geschäften deutlich zunimmt. Auch
die Kunden setzen sich inzwischen
weit intensiver mit Produkten und
Risiken auseinander. So steigen die
Anforderungen an bankinternes
Risikomanagement sowie an den
klassischen Wertpapierberater. Für
viele Anbieter bedeutet der erhöhte
Aufwand, dass sie sich – je nach
Größe und Leistungsfähigkeit – auf
wenige und machbare Dinge konzen-
trieren müssen.
Der klassische Private-Banking-
Ansatz war ein anderer: Vereinfacht
ausgedrückt haben sich die Banken
in ihrem jeweiligen Heimatmarkt auf
einen Kundenkreis konzentriert, der
beim Einstieg über ein liquides Ver-
mögen von einer halben, einer oder
auch zwei Mill. Euro verfügte. Um
diese Kunden zu bedienen, wurde ein
Filialnetz unterhalten, das möglichst
viele Ballungsräume abdeckte. Und
auch das Spektrum der angebotenen
Dienstleistungen und Produkte war
möglichst vielfältig. Eine typische
Private-Banking-Einheit bot somit
an mindestens sieben Standorten im
Osten, Westen, Süden und Norden
der Republik alles, von der Finanz-
planung bis zur Anlageberatung, vom
Portfoliomanagement bis zum Kunst-
investment, vom Lombardkredit bis
zum Family Office. Ergänzt wurde
dies möglichst durch eine ganze Serie
hochwertiger Veranstaltungen, vom
Anlegerseminar bis zum Golfturnier.
Solche Vielzahl von Standorten und
Dienstleistungen verursacht nicht
nur nach außen, sondern auch nach
Geschäftsmodelle an veränderte
Gegebenheiten anpassen
Frank Wieser
Deutschland-Chef
der Vontobel-Gruppe
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 2011 11
innen einen hohen Managementauf-
wand, der mit jeder neuen regulato-
rischen Anforderung wächst. So wird
der klassische Ansatz zum schwer
beherrschbaren Treibsatz für die
Kosten. Vor diesem Hintergrund ist
es wahrscheinlich, dass es künftig
zu einer Zweiteilung der Branche
kommen wird: Große finanzkräftige
Häuser werden versuchen, ihre Full-
Service-Strategie weiter zu verfolgen.
Gerade mittelgroße und kleine sind
dagegen gut beraten, sich stärker als
bisher zu fokussieren.
Sie müssen sich auf Kernkompeten-
zen konzentrieren und auf bestimmte
ausgewählte Märkte. Ein Beispiel:
Ein Private-Banking-Anbieter kann
auf hoch bezahlte Angestellte großer
Unternehmen oder Partner renom-
mierter Kanzleien setzen oder aber
auf den klassischen Mittelständler.
Die Einkommensmillionäre aus der
sogenannten Leistungselite haben
oft ein anderes Lebensgefühl und
andere Vorstellungen von der Ver-
mögensverwaltung als der typische
Unternehmer. Das muss sich im An-
gebot niederschlagen, beim Service,
den Produkten bis hin zum Umgang
mit den Medien. Die Leistungselite
erwartet etwa einen Zugang über
Facebook, der Mittelständler be-
vorzugt andere Wege. Je nach Ziel-
gruppe variiert auch das Standort-
konzept. Bei der Konzentration auf
Leistungseliten reicht unter Umstän-
den Frankfurt als Basis aus, um Mit-
telständler zu bedienen, ist eine brei-tere regionale Präsenz sinnvoll.
Jede Suche nach Kernmärkten und
neuen Geschäftsmodellen kann nur
vom Kunden ausgehen. Wer sind
wirklich meine Kunden und was sind
deren Bedürfnisse? Diese Fragen
stehen am Anfang. Wenig hilfreich
ist es, bei der Neuorientierung von
innen nach außen zu denken. Frei
nach dem Motto, unsere Vermögens-
verwaltung macht einen guten Job
und wird deswegen sicher nachge-fragt. Es führt kein Weg daran vorbei,
den Blick von außen nach innen zu
richten. Es gilt die Vorstellungen des
Kunden oder potenziellen Kunden zu
erforschen. Kunden-, nicht Mitarbei-
terbefragungen sind die Basis jeder
Neuausrichtung. Dazu gehört auch
ein optimiertes Filialnetz.
Mindesteinstiegsgrößen für Private-
Banking-Kunden verlieren an Be-
deutung. Weit wichtiger ist eine
wirtschaftliche Logik für neue Kun-
denverbindungen: Je nachdem,
welche Dienstleistung der Kunde
wünscht, fällt der Deckungsbeitrag,
den die Bank realisieren kann, sehr
unterschiedlich aus. Mit den Bedürf-
nissen des Kunden schwankt somit
streng ökonomisch betrachtet auch
die jeweilige Mindestgröße beim
liquiden Vermögen. Eine breit auf-
gestellte Vermögensverwaltung in
Aktien verursacht zwangsläufig
einenanderen Aufwand als ein Man-
dat zur Verwaltung von Rententiteln,
bei dem in größeren zeitlichen Ab-
ständen nur die Fälligkeiten neu an-
gelegt werden.
Dies zeigt schnell, dass eine starre
Größe für Neukunden ökonomisch
wenig hilfreich ist. Mehr Flexibilität
an dieser Stelle bedeutet jedoch auch
neue Anforderungen für das interne
Controlling einer Bank: Es muss ge-
währleistet sein, dass jeder Kunde
auch preislich individuell behandelt
werden kann. Das Private Banking
sollte differenzierte Modelle zur Ver-
fügung stellen. Dass etwa Gutschrif-
ten, Erstattungen oder andere finan-
zielle Anreize von Produktanbie-
Neue Realitäten im Private Banking
V o n t o b e l
Rahmenbedingungen
Supranationale Regelungen Nationale Regelungen
Neue Realitäten im Private Banking
Marktkompetenz A
Beratungskompetenz A
Marktspezifisches Geschäftsmodell für ausgewählte Fokusmärkte
Auf nationales oder regionales Umfeld angepasste Produkte und Dienstleistungen
Aktives Vermögensmanagement
Bündelung der Investmentkompetenz und Fähigkeiten innerhalb schlagkräftigem „Investment-Betrieb“
Erstklassigkeit in der Beratung
Erhöhung der Spezialisierung und des Leistungsspektrums
Marktkompetenz B
Beratungskompetenz B
Marktkompetenz C
Beratungskompetenz C
Investmentkompetenz
Kunden-, nicht
Mitarbeiterbe-
fragungen sind
die Basis jeder
Neuausrichtung.
F o t o : i O l i v i e r L e M o a
l / f o t o l i a
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 201112
Der Paradig-
menwechsel
kostet Zeit
und Geld.
Kunden zusammenhängen. Zudem
müssen Berater bei einem solchen
Ansatz in der Lage sein, auf Augen-
höhe mit ihrem Kunden zu sprechen.
Wer mittelständische Unternehmerberät, braucht die nötige Seniorität
und Lebenserfahrung, damit seine
Gesprächspartner ihn akzeptieren.
Banken müssen also bereit sein, in
die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter zu
investieren. Geeignete Beraterteams
zu rekrutieren wird dabei zuneh-
mend schwieriger.
Nötig ist der richtige Mix aus alten
und jungen Mitarbeitern sowie aus
weiblichen und männlichen. Die
künftige Personalkonzepte erfordernes beispielsweise, dass Banken mehr
als bisher auch ältere Mitarbeiter bei
Fortbildungen berücksichtigen. Sie
brauchen neue Zeit- oder Heimar-
beitsmodelle für qualifizierte Frauen.
Denn weibliche Beraterinnen mit
Lebenserfahrung sind meistens Mut-
ter und suchen oft nach Jobange-
boten, die es ermöglichen, Familie
und Beruf unter einen Hut zu brin-
gen. Hier muss eine Bank unter Um-
ständen auch bereit sein, einer hoch-
qualifizierten Wertpapierberaterin
eine Homeoffice-Lösung zu bieten.
Das setzt voraus, dass sie ständig
Zugriff auf alle Börsenkurse und
Kundendaten hat. Für die Bank ist
die Einrichtung solcher Anschlüsse
jedoch keine ganz preiswerte Lösung
– erst recht, wenn die Mitarbeiterin
Teilzeit beschäftigt ist.
Geschäftsmodelle an die neuen Rea-
litäten im Private Banking anzupas-
sen, erfordert Mut. Es bedeutet für
die Privatbanken, dass sie zusätzlich
in Personal und Prozesse investie-
ren müssen. Wer sich fokussiert und
seine Kunden optimal berät, muss zu-
dem bereit sein, zunächst auch ein-
mal auf Geschäft zu verzichten. Das
belastet den Ertrag. Der beschriebene
Paradigmenwechsel kostet also Zeit
und Geld. Dennoch ist er unverzicht-
bar. Die Zukunft gehört den Banken,
die sich einer hervorragenden Bera-
tung verschrieben haben und dies
durch transparente Preismodelle
und hohe Investmentkompetenz un-
terstreichen. Wer entsprechende Ge-
schäftsmodelle schon jetzt umgesetzt
hat, dürfte in der Zukunft zu den Ge-
winnern gehören.
tern an Kunden ausgekehrt werden,
sollte dabei selbstverständlich sein,
ebenso ein Angebot für eine Vermö-
gensverwaltung mit Gewinnbeteili-
gung.
Fast immer steht eine hohe Bera-
tungs- und Investmentkompetenz
bei Kundenbefragungen im Vorder-
grund. Ein solches Vermögensma-
nagement ist zentraler Baustein einer
Privatbank und benötigt eine nach-
haltige Tiefe und Breite. Nur so ist
es möglich, Kunden umfassend und
individuell zu beraten. Dabei ist es
unerheblich wo die Anlagestrategie
entwickelt wird, entscheidend ist die
Qualität des Investmentprozesses,
und dass sie beim Kunden ankommt.
Etliche Häuser haben hervorra-
gende Prozesse, scheitern aber bei
der Umsetzung. Wer etwa über eine
erstklassige Expertise bei Aktien und
Anleihen verfügt und Know-how in
Immobilien oder Alternativen Invest-
ments zukaufen muss, hat nicht nur
hohe Kontrollkosten, sondern ris-
kiert auch, dass Abläufe zu langsam
werden.
Wichtig ist aber, dass die Umsetzung
von Anlagestrategien schnell erfolgt
und der Kunde genau weiß, was wa-
rum geschieht. Flache Hierarchien
und möglichst wenig interne Abtei-
lungen sind ein Muss für effiziente
Prozesse. Kunden sollten beispiels-
weise hinterfragen, ob es einen zen-
tralen Investment- und Risikoprozess
gibt oder ob an den verschiedensten
Standorten Performance erwirt-
schaftet wird. Je mehr Beteiligte mit-
mischen, desto höher ist der interne
Kontrollaufwand und desto teurer
und komplexer wird die Anlagebera-
tung oder die Vermögensverwaltung
für einen Kunden und für die Bank.
Gerade hier gilt „weniger ist mehr“.
Die Privatbank der Zukunft dürfte
sich dadurch auszeichnen, dass sie
alle Inhouse-Ressourcen – Private
Banking, Asset Management und
Investment Banking – bündeln und für
Kunden schnell, einfach und transpa-
rent umsetzen kann. Für die Deutsch-
landtochter einer ausländischen
Privatbank bedeutet dies, dass alle
Ressourcen der Mutter zur Verfügung
gestellt werden und die relevanten
Mitarbeiter über die Grenzen hinweg
in einem ständigen Dialog stehen.
Weitere Erfolgsfaktoren sind ein
hoher Ausbildungsstand der Mit-
arbeiter sowie Kompetenzen in
der Finanzplanung. Spätestens die
Finanzkrise hat gezeigt, wie wich-
tig die detaillierte Analyse des ge-
samten Kundenvermögens ist. Nur
auf dieser Grundlage lassen sich
die richtigen Anlagestrategien ent-
wickeln. Berater, die ihre Daseins-
berechtigung aus dem Auswechseln
von Produkten ableiten, gehören der
Vergangenheit an. Der Kundenbera-
ter der Zukunft ist kein „Alleskön-
ner“, sondern ein „Vielversteher“.
Er oder sie müssen die Märkte be-
greifen, zugleich aber auch andere
komplexe Fragestellungen, die mit
der individuellen Situation ihres F o t o : i M A G I N E / f o t o l i a
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 2011 13
V ermögensverwalter räumen Immobilien
traditionell einen festen Bestandteil im
gut diversifizierten Depot ein. Die wichtigsten
Gründe dafür sind die grundsätzliche Wertbe-
ständigkeit und die allgemein niedrige Korrela-
tion mit anderen Anlageklassen wie Aktien und
Renten. Es ist aber auch häufig die Säule des
Depots, die Probleme bereitet: Direkte Investi-
tionen in Objekte erfordern hohe einmalige An-
lagen, die oftmals noch fremdfinanziert werden
müssen. Auch aus Liquiditätsgesichtspunkten
haben sie Nachteile, da es in der Regel eine ge- wisse Zeit dauert, bis sich im Veräußerungsfall
ein Käufer findet. Auch Anteile an offenen In-
vestmentfonds können die Eigner nicht immer
ohne Weiteres zurück geben. Geschlossene In-
vestmentfonds eignen sich ebenfalls nicht für je-
des Vermögensverwaltungsmandat, da sie einer
sehr langen Investitionsspanne bedürfen und in
der Regel kein Zweitmarkt existiert. Eine An-
lageklasse, die viele dieser Nachteile auffängt,
sind Immobilienaktien: Es handelt sich dabei
um Anteile an Unternehmen, die in Immobilien
investieren und selbst als Aktiengesellschaft an
der Börse notiert sind. Immobilienaktien ver-
einen daher sowohl das Renditepotenzial von
Immobilien als auch die hohe Flexibilität von
börsengehandelten Aktien. Immobilienaktien
haben langfristig attraktive Renditen generiert.
Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass Wertent-
wicklungen der Vergangenheit keine Garantienfür die Zukunft sind. In den Renditen spiegeln
sich die Eigenschaften der Anlageklasse Immo-
bilien wider: Immobilien generieren typischer-
weise ein hohes Maß an liquiden Mitteln, wobei
Dividenden und Mieten langfristig mehr als die
Hälfte der Gesamtrendite ausmachen. Lange
Mietverträge sichern einen stetigen Zahlungs-
fluss. Gleichzeitig bieten Immobilienaktien Fle-
xibilität: Sie sind börsengehandelt und somit
einfach zu erwerben und zu veräußern. Dies
ist umso wichtiger, als die Entwicklungen der
Immobilienmärkte von lokalen Faktoren ab-
hängen und sich geografisch meist unabhängig
voneinander entwickeln. So kann der Investor
einerseits eine gute Diversifizierung darstel-
len und gleichzeitig schnell auf sich ändernde
Marktbedingungen reagieren.
Fazit: Immobilienaktien sind geeignet, um dieSäule Immobilien im Depot abzubilden, ohne
auf Liquidität zu verzichten und Klumpenrisiken
einzugehen. Sie ermöglichen ein echtes aktives
Management der Anlageklasse Immobilien.
Investoren schätzen Renditepotenzial und Flexibilität – Kein Verzicht auf Liquidität
Immobilienaktien rücken in den Fokus
Wir sind es gewohnt, langfristig zu denken. Hätten wir nur Quartalszahlen und Jahresabschlüsse im Blick, wären wir
nicht eine der ältesten Privatbanken Deutschlands. Unser Fokus liegt seit jeher auf nachhaltigem Wachstum, von dem
auch noch die Generationen nach uns proftieren werden. Dank dieser Haltung ist es den Casteller Familien gelungen
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Head of Sales, Germany, bei der britischen Fondsgesellschaft
Henderson Global Investors
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 201114
Richtige Strategie entscheidet über Erfolg – Mit Mischfonds sicher auf Kurs – Risiken neu bewerten
Bislang erfolg-
reiche Buy-and-
Hold-Strategien
sind wenig
erfolgver-
sprechend.
A n den Börsen weht ein rauer
Wind. Eine steigende Zahl ver-
mögender Investoren baut Misch-
fonds als wichtiges Element in ihre
Anlagestrategie ein. Denn diese Form
der standardisierten Vermögensver-
waltung bietet gleich eine Vielzahl an
Vorteilen.
Das Klima an den internationalen
Finanzmärkten ist in den vergan-
genen Jahren rauer geworden. Den
Investoren bläst spätestens seit der
Finanzkrise der Wind kräftig ins Ge-
sicht. Und selbst wenn sich der hef-
tigste Sturm nach der Krise gelegt hat,
so ziehen am Horizont schon wieder
dunkle Wolken auf: Die US-Konjunk-
tur kommt nicht recht in Fahrt, die In-
flation steigt in manchen Weltregio-
nen bedrohlich, und die lange Zeit als
sicher geltenden Staatsanleihen ber-
gen mit Ausbruch der Schuldenkrise
plötzlich große Risiken. Für Anleger
dürften die kommenden Monate und
Jahre also ungemütlich werden. Doch
was tun, wenn ein bestehendes Ver-
mögen langfristig sicher und ertrag-
reich angelegt werden soll?
Eine Erkenntnis können vermögende
Investoren aus der jüngsten Entwick-
lung gewinnen: Sie müssen extrem
flexibel und möglichst unabhängig
auf sich rasch verändernde Markt-
bedingungen reagieren können, um
ihre Vermögen nicht nur zu schützen,
sondern auch zu vermehren. Bislang
erfolgreiche Buy-and-Hold-Strate-
gien sind vor diesem Hintergrund
wenig erfolgversprechend.
Interessanter sind all jene Anlagefor-
men, die sich bei Bedarf schnell an
neue Marktentwicklungen anpassen
können – dazu zählen auch Misch-
fonds. Diese besondere Variante der
Investmentfonds eignet sich für ver-
mögende Kunden, die eine profes-
sionelle Vermögenssteuerung an-
streben, es sich aber nicht zutrauen,
die Geschehnisse am Kapitalmarkt
ständig zu verfolgen und entspre-
chend selbst anzulegen. Eine ideale
Lösung sind Mischfonds auch für
kleinere Vermögen, bei denen auf-
grund der zu geringen Vermögens-
summe eine individuelle Verwaltung
nicht kosteneffizient umsetzbar ist.
Hier spielen Mischfonds ihre Stärke
als standardisierte Vermögensver-
waltung aus.
Im vergangenen Jahr hat sich gezeigt,
dass eine steigende Zahl von Investo-
ren diese Form der Vermögensverwal-
tung nachfragt: Mischfonds führten
2010 die Absatzstatistik des Bun-
desverbandes Investment und Asset
Management (BVI) mit einem Netto-
Mittelzufluss von 13,8 Mrd. Euro
an. In der Analyse der Zahlen heißt
es beim BVI: „Anleger wollen ihr
Vermögen breit streuen und nutzen
die Expertise professioneller Fonds-
manager, um flexibel auf die wech-
selnden Trends an den Kapitalmärk-
ten zu reagieren“ – kaum eine andere
Anlageform kann dies umsetzen und
gleichzeitig eine standardisierte Ver-
mögensverwaltung bieten.
Dabei reicht das Spektrum der Misch-
fonds von Produkten mit eher defen-
sivem Charakter über ausgewogene
Strategien bis hin zu sehr offensiven
Ansätzen. Bei der Auswahl ist es
deshalb wichtig zu prüfen, wie der
Anleger seine eigene Risikoneigung
definiert, um dann die geeignete
Mischfonds-Lösung zu finden.
Doch auch wenn Mischfonds flexibel
und schnell am Markt agieren kön-
nen, muss sich der vermögende Anle-
ger überlegen, mit welcher Strategie
er sein Vermögen verwalten lassen
möchte. Einen wichtigen Hinweis da-
für liefert der grundlegende Wandel,
der sich in den vergangenen Jahren
vollzogen hat. Dieser Wandel begann
nicht erst mit der Finanzkrise 2008,
sondern bereits um die Jahrtausend-
wende mit Entstehen und Platzen der
IT-Spekulationsblase. Bis dahin konn-
ten Anleger mit dem Einsatz von Buy-
and-Hold-Strategien vergleichsweise
gefahrlos stabile Renditen erzielen.
Doch das Ziel dieses Ansatzes – das
Erreichen bestimmter Renditeziele
Vermögenden Anlegern können
ungemütliche Börsenzeiten bevorstehen
Markus Steinbeis
Fondsmanager bei
Pioneer Investments
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Börsen-Zeitungspezial
Verlagsbeilage 30. Juni 2011 15
Der Wissens-
abstand zwi-
schen dem Ver-
mögensverwal-
ter und dem
selbst entschei-
denden Kunden
ist geringer
geworden.
von 4 bis 5 % p.a. über lange Zeit-
räume mit einem gut steuerbaren
Zinsänderungsrisiko – lässt sich mit
Staatsanleihen, den „historisch“
dafür am besten geeigneten Finanz-
instrumenten, nicht mehr ohne Wei-
teres erreichen. Wer hätte noch vor
fünf Jahren das Emittentenrisiko bei
europäischen Staatsanleihen ernst-
haft als Gefahr für den Vermögenser-
halt in seinem Portfolio betrachtet?
Vielen Investoren werden die aktu-
ellen Emittentenrisiken immer deut-
licher bewusst. Die zunehmende
Risikoaversion der Anleger führt
dazu, dass sie nun für das Realisie-
ren ihres Renditeziels ihr Vermögen
in andere Asset-Klassen, bevorzugt
reale Werte, umschichten. Ein Bei-
spiel aus der Praxis: Pensionskassen
konnten seit den achtziger Jahren im
Rentenbereich durch den nahezu 30
Jahre anhaltenden Bullenmarkt fast
risikolos attraktive Renditen erzie-
len. Doch mit dem Ende der Haus-
se und dem massiven Emittenten-
risiko müssen die Pensionskassen
nun überlegen, ob sie in diesem
Bereich noch eine angemessene Ren-
dite verwirklichen können.
Die aktuelle Situation führt zu einem
echten Strukturwandel im institutio-
nellen Geschäft und – bedingt durch
eine vergleichbare Interessenlage
– auch in der Verwaltung großer
privater Vermögen. Denn als Alter-
native schichten institutionelle In-
vestoren um in Richtung Sachwerte,
legen also an in Immobilien, Aktien
und Rohstoffe. Dort sind langfristig
höhere Renditen möglich, allerdings
handeln sich die Investoren damit
auch eine höhere Volatilität ein.
Es steht aber zu erwarten, dass die
niedrigen Realzinsen, also die Ver-
zinsung unter Berücksichtigung der
Inflationsrate, ein dauerhaftes Pro-
blem für Anleger darstellen werden.
Das makroökonomische Umfeld
spricht gegen ein rasches Come-
back der Rentenmärkte. Die großen
Notenbanken dürften – wenn
überhaupt – die Zinsen nur mode-
rat anheben können, um das ver-
gleichsweise schwache Wirtschafts-
wachstum nicht zu gefährden.
Staatsanleihen und selbst inflations-
geschützte Anleihen können vor die-
sem Hintergrund nur eine unterge-
ordnete Rolle für Investoren spielen,
weil sie immer das Emittenten- und
Zinsänderungsrisiko in sich tragen.
Die Folge: Auch die Notenbanken
treiben Anleger in reale Assets. Eine
Lösung bieten flexibel anlegende
Mischfonds, die in entsprechende
Sachwerte wie Rohstoffaktien, Real
Estate Investment Trusts (Reits)
oder Gold-Exchange Traded Com-
modities (ETC) mit physisch hinter-
legtem Gold investieren.
Wichtig dabei ist das passende
Volatilitätsmanagement, bei dem
der Fondsmanager flexibel und ohne
Benchmark-Orientierung investie-
ren kann, die Titelauswahl anhand
strenger Kriterien vornimmt und
auch Emittentenrisiken angemessen
berücksichtigt.
Die alltägliche Praxis zeigt aber, dass
sich viele Investoren bei der Wahl ih-
rer vermögensverwaltenden Fonds-
lösungen häufig von den Kostenleiten lassen. Auch wenn die Kosten
in der Gesamtbetrachtung ein wich-
tiger Aspekt sind, ist für die Höhe der
späteren Netto-Performance die Risi-
kosteuerung im Portfolio viel wichti-
ger. Gravierende Anlagefehler oder
verpasste Chancen kosten den Anle-
ger im Zweifel durch eine geringere
Netto-Performance mehr Geld, als
er an Kosten eingespart hat, weil er
sich für eine Lösung entschieden hat,
die nicht seinem eigenen Risikoprofil
entspricht.
Allerdings stimmt auch, dass der
Wissensabstand zwischen dem Ver-
mögensverwalter – sei es der Fonds-
manager oder der individuelle Ver-
mögensverwalter – und dem selbst
entscheidenden Kunden geringer
geworden ist. So steht auch Selbstent-
scheidern eine Fülle von relevanten
Informationen zur Verfügung. Die
Qualität des Vermögensverwalters
besteht also nicht unmittelbar im Zu-
gang zu Märkten und Informationen,
sondern vielmehr in der vernünftigen
Risikosteuerung, in der Bewertung
von Emittentenqualitäten und deren
Wirkung auf das Gesamtportfolio
im Zusammenspiel mit den anderen
Positionen. Für eine entsprechende
Risikosteuerung dürften die Ressour-
cen vieler privater Investoren nicht
reichen. Der Manager eines vermö-
gensverwaltenden Fonds ist – wenn
er auch noch auf ein weltweites Netz-
werk von Experten zugreifen kann –
eher in der Lage, über die breite Streu-
ung der Assets in einem Portfolio das
große Bild im Auge zu behalten. So
halten Anleger auch in stürmischen
Börsenzeiten sicher ihren Kurs.
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Börsen-Zeitungspezial
Auf der Hauptzeile
sdsdfsfasgasdef Unterzeile Unterzeile Unterzeile Unterzeile
Verlagsbeilage 30. Juni 201116
Text
„Hier soll ein
griffiges Zitat
oder einbe-
sonderer Fakt
stehen“
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Weber, Tel. 0201 49060-401 | Hamburg, Christoph B. Pöhler, Tel. 040 32009-245 | Hannover,
Lothar Wagener, Tel. 0511 3046-242 | Köln, Frank Ebach, Tel. 0221 510919-10 | Mainz, Frank
Gütermann, Tel. 06131 142-225 | München, Stefan Vollherbst, Tel. 089 55173-211 | Münster,
Ludger Hoppe, Tel. 0251 596855-10 | Nürnberg, Josef Leibacher, Tel. 0911 66943-11 |Stuttgart, Frank Lämmle, Tel. 0711 22792-462