44
Jahresbericht 2018 der IHK Aachen 01 Neues aus der Industrie- und Handelskammer Aachen Was uns bewegt 2018 war ein bewegtes und ein bewegendes Jahr, global und regional: Die Entwicklungen in den USA, in Russland oder der Türkei, das Tauziehen um den „Brexit“, die Integration von Geflüchteten und der Abgas-Skandal brachten neue Herausforderungen mit sich. Der Mega-Trend Digitalisierung stellt die Geschäftsmodelle sämtlicher Branchen auf den Prüfstand. Ebenso erfordert der demografische Wandel von den Unternehmen neue Strategien, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Als IHK Aachen ist es unser Ziel, die Standortfaktoren so zu beeinflussen, dass sie unseren Betrieben möglichst gute Rahmenbedingungen bieten. Große Teile unserer Wirtschaftsregion waren jahrzehntelang durch die Braunkohle geprägt. Nun sind es die Energiewende und die Klimaschutzziele, die uns vor neue Herausforderungen stellen. Die IHK setzte 2018 deshalb auch einen Schwerpunkt ihrer Arbeit darin, die vom Bundestag eingesetzte Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (oft nur Kohlekommission genannt) fachlich zu unterstützen und zu Lösungen zu kommen, die für die Wirtschaft verträglich sind. Nun gibt es ein Datum: 2038 soll die fossile Verstromung enden. Das bedeutet im Klartext: Der neue Strukturwandel im „Rheinischen Revier“ geht weiter und er beginnt heute! Jetzt gilt es, eine bezahlbare und sichere Energieversorgung zu gewährleisten und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Diese Entwicklung wird die IHK in den nächsten Jahren intensiv begleiten.

 · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Jahresbericht 2018 der IHK Aachen

01 Neues aus der Industrie- und Handelskammer Aachen

Was uns bewegt

2018 war ein bewegtes und ein bewegendes Jahr, global und regional: Die Entwicklungen in den USA, in Russland oder der Türkei, das Tauziehen um den

„Brexit“, die Integration von Geflüchteten und der Abgas-Skandal brachten neue Herausforderungen mit sich. Der Mega-Trend Digitalisierung stellt die Geschäftsmodelle sämtlicher Branchen auf den Prüfstand. Ebenso erfordert der demografische Wandel von den Unternehmen neue Strategien, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Als IHK Aachen ist es unser Ziel, die Standortfaktoren so zu beeinflussen, dass sie unseren Betrieben möglichst gute Rahmenbedingungen bieten. Große Teile unserer Wirtschaftsregion waren jahrzehntelang durch die Braunkohle geprägt. Nun sind es die Energiewende und die Klimaschutzziele, die uns vor neue Herausforderungen stellen.

Die IHK setzte 2018 deshalb auch einen Schwerpunkt ihrer Arbeit darin, die vom Bundestag eingesetzte Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (oft nur Kohlekommission genannt) fachlich zu unterstützen und zu Lösungen zu kommen, die für die Wirtschaft verträglich sind. Nun gibt es ein Datum: 2038 soll die fossile Verstromung enden. Das bedeutet im Klartext: Der neue Strukturwandel im „Rheinischen Revier“ geht weiter und er beginnt heute! Jetzt gilt es, eine bezahlbare und sichere Energieversorgung zu gewährleisten und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Diese Entwicklung wird die IHK in den nächsten Jahren intensiv begleiten.

„Mut zur Veränderung“: Unternehmer erarbeiten Legislaturprogramm der IHK

Zu Beginn der Wahlperiode 2018 bis 2022 hat die Vollversammlung der IHK Aachen das Legislaturprogramm „Mut zur Veränderung – Standort stärken“ verabschiedet.

Page 2:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Zahlreiche Unternehmer aus der Vollversammlung und dem Juniorenkreis der IHK haben gemeinsam mit hauptamtlichen Mitarbeitern in zwei Workshops Handlungsfelder definiert, an denen sich die Arbeit der Kammer bis 2022 orientieren soll. Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Bereiche „Menschen motivieren“, „Potenziale heben“ und „Wohlstand wahren“.

Zu den Zielen zählt, den Wandel der Arbeitswelt mitzugestalten und junge Menschen stärker über die Vorteile der beruflichen Aus- und Weiterbildung aufzuklären. Darüber hinaus sollte Unternehmen vor allem in Zeiten internationaler Spannungen der Zugang zu den Weltmärkten erleichtert werden. In der Region setzt sich die Kammer weiterhin für die intensive Begleitung von Unternehmensnachfolgern und -gründern ein.

Laut dem Legislaturprogramm soll sich die IHK Aachen auch in Zukunft verstärkt in Diskussionen um die politischen Rahmenbedingungen einbringen. Dies bezieht sich auf die gesamte Infrastruktur von der Breitbandanbindung über die Energieversorgung bis hin zu geeigneten Gewerbeflächen.

Im Rahmen eines „Parlamentarischen Abends“ im Juni 2018 hat eine Delegation von Unternehmenvertretern die verschiedenen Handlungsfelder mit Mitgliedern des Bundestages aus der Region Aachen diskutiert.

Für den Jahreswechsel 2019/2020 ist eine Halbzeitbilanz des Legislaturprogramms vorgesehen.

Studie zur regionalen Wahrnehmung: Leistungen der IHK bekannter machen

Wie nehmen Unternehmen die IHK in den Teilregionen des Kammerbezirks wahr? Hierzu hat die Kammer 601 Unternehmen aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg per Telefoninterview befragt.

Die Studie zur regionalen Wahrnehmung zeigt, dass diejenigen, die die Leistungen der IHK kennen, damit zufrieden, teilweise sogar begeistert sind und die IHK Aachen als hilfsbereit,

informativ, lösungs- und praxisorientiert, unbürokratisch und flexibel bewerten.

2

Page 3:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Die Leistungen der IHK sind allerdings nicht flächendeckend bekannt. Über 70 Prozent der Mitgliedsunternehmen haben bisher keine Leistungen der IHK in Anspruch genommen. Der Mangel an Kenntnis, Interesse und Zeit ist in allen Teilregionen Grund für die Nichtinan-spruchnahme.

Bei persönlichen Kontakten mit der IHK dominiert die IHK-Hauptstelle in Aachen gegenüber den regionalen Anlaufstellen eindeutig.

Die IHK wird künftig ihr Leistungsportfolio noch stärker und zielgenauer kommunizieren, vorwiegend über die Medien, die von IHK-Mitgliedern genutzt werden.

55 Prozent der Unternehmen lesen die „Wirtschaftlichen Nachrichten“ und 24 Prozent besuchen regelmäßig die IHK-Homepage. Die E-Mail steht weiterhin an erster Stelle. Das Telefon nimmt in seiner Bedeutung ab, die sozialen Medien dagegen zu.

Jeder zweite Unternehmer sieht in Webinaren die Möglichkeit zur Kontaktverbesserung. Webinare werden aber den persönlichen Austausch in der Region und in den Unternehmen nicht ersetzen. Denn etwa ein Drittel der Unternehmer erwartet von der IHK mehr Veranstaltungen, Seminare und Dienstleistungsangebote vor Ort.

Die IHK hat den Anspruch, „erster Ansprechpartner“ für die Unternehmen in der Region zu sein. Dies sind aktuell noch Steuerberater und Rechtsanwälte, aber auch die Familie oder Geschäftspartner der Unternehmer. Die IHK liegt mit den Fachverbänden gleichauf und deutlich vor den Wirtschaftsförderungen und Unternehmensberatungen.

02 Statistik und allgemeine wirtschaftliche Entwicklung

Gute Konjunktur bei den Unternehmen in der Region Aachen

Die bundesweite Konjunktur lief 2018 weiterhin sehr gut, hat zum Jahresende jedoch etwas an Schwung verloren. Nach 2,2 Prozent Wachstum im Vorjahr stieg das Bruttoinlandsprodukt 2018 um 1,5 Prozent. Damit hält der Aufschwung inzwischen schon seit neun Jahren an. Die positive Entwicklung zeigt sich auf im Kammerbezirk.

Sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen lagen deutlich über den langjährigen Durchschnittswerten und erreichten im Jahresmittel die dritthöchsten Werte der zurückliegenden 15 Jahre. Zwar sanken auch in der Region Aachen die Erwartungen zum Jahresende etwas, insgesamt rechnet aber weiterhin die deutliche Mehrheit der Unternehmen mit einer guten

3

Page 4:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Geschäftsentwicklung. Mit einem Konjunktureinbruch ist daher trotz der widrigen Rahmenbedingungen wie der anstehende Brexit und drohenden Strafzöllen nicht zu rechen. Die Wirtschaftsforschungsinstitute sind für das laufende Jahr allerdings deutlich zurückhaltender als noch vor einem halben Jahr erwartet. Die Vorhersagen reichen von 0,9 bis 1,9 Prozent. Die Bundesregierung rechnet in ihrem Jahreswirtschaftsbericht mit einem Wachstum von 1,0 Prozent.

Im Kammerbezirk Aachen hat sich die wirtschaftliche Situation der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe erneut deutlich verbessert: Der Gesamtumsatz stieg gegenüber 2017 um rund 500 Millionen Euro (2,6 Prozent) auf 19,7 Milliarden Euro. Der Umsatz im Inland stieg dabei um 2,4 Prozent auf 11,0 Millionen Euro, Auslandsgeschäft wuchs um 2,8 Prozent auf 8,6 Millionen Euro. Die Exportquote wuchs damit marginal auf 44,0 Prozent.

In den Teilregionen des Kammerbezirks Aachen hat sich der Umsatz allerdings unterschiedlich positiv entwickelt. Während der Umsatz in Euskirchen (plus 4,9 Prozent) und im Kreis Düren (+4,3 Prozent) deutlich angestiegen ist, zeigte sich die Wirtschaft in der Städteregion Aachen (+1,9 Prozent) und im Kreis Heinsberg (plus 1,2 Prozent) weniger dynamisch. Beim Export ist das Bild deutlich heterogener: Während im Kreis Euskirchen der Auslandsumsatz um mehr als zehn Prozent angestiegen ist, sank er im Kreis Heinsberg um 1,8 Prozent.

In Nordrhein-Westfalen ist der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe um 7,7 Milliarden Euro auf rund 358 Milliarden Euro um 2,2 Prozent gestiegen. Auf Landesebene stieg der Inlandsumsatz mit 2,4 Prozent Zuwachs stärker als der Export (+2,0 Prozent). Die Exportquote sank damit geringfügig auf 44,3 Prozent.

Lage der Dienstleister auf sehr hohem Niveau

Die weit überwiegende Zahl der Dienstleistungsunternehmen hat über das ganze Jahr hinweg von einer positiven Geschäftslage berichtet. Gleichzeitig sind trotz des hohen Niveaus die Erwartungen an die weitere Entwicklung noch weiter gestiegen.

Baubranche weiterhin mit sehr positiver Lage

Die Unternehmen im Baugewerbe berichten unverändert von Geschäften auf Rekordniveau. Über das gesamte Jahr 2018 hinweg meldeten durchschnittlich zwei von drei Unternehmen gute Geschäfte. Die Branche profitiert weiterhin von der niedrigen Zinslage, der allgemein guten Konjunktur und der damit verbesserten Investitionslaune der Wirtschaft und unverändert hohen Nachfrage im Bereich der öffentlichen Infrastruktur.

Erträge der Unternehmen haben steigende Tendenz

Infolge der guten Konjunktur hat sich auch die Ertragslage der Unternehmen verbessert. Über das gesamte Jahr 2018 hinweg hat die Mehrheit der Betriebe im Kammerbezirk Aachen im Rahmen der IHK-Konjunkturumfrage eine positive Ertragslage gemeldet. Bei rund jedem dritten Betrieb sind die Erträge gestiegen, bei jedem fünften Unternehmen waren sie rückläufig.

Positiver Trend am Arbeitsmarkt setzte sich fort

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt hat sich weiter von seiner positiven Seite gezeigt.Im IHK-Bezirk Aachen ging die Arbeitslosigkeit um 0,5 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Damit lag sie weiterhin unterhalb des Landesschnitts in Nordrhein-Westfalen von 6,8 Prozent. Auf Bundesebene sank die Quote im gleichen Umfang auf 5,2 Prozent. Den im Jahresdurchschnitt größten Rückgang der Arbeitslosigkeit im IHK-Bezirk Aachen

4

Page 5:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

verzeichneten die Stadt Eschweiler: Dort sank die Quote jeweils um 1,2 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent.

IHK-Leistungen: Volkswirtschaft und Statistik

Jährlich drei Konjunkturumfragen und -berichte zur Wirtschaftslage und -entwicklung in der Region Aachen

Jährliche Statistikzusammenstellung mit regionalen Wirtschafts- und Strukturdaten Einzelauskünfte zu volkswirtschaftlichen Daten, Branchen und Marktkennziffern

 Die IHK Aachen informiert durch

persönliche Beratung am Telefon, in der IHK oder im Unternehmen vor Ort Pressemitteilungen und -konferenzen Seminare, Vorträge und Workshops individuelle Firmenauskünfte und Datenbankrecherchen die Unternehmensdatenbank „Internet-Business-Network“ das IHK-Magazin „Wirtschaftliche Nachrichten“ Merkblätter und Broschüren den IHK-Newsletter Social-Media-Kanäle (Twitter und Facebook) die Internetseite www.aachen.ihk.de

03 Jahresrede des IHK-Präsidenten: „Wir müssen ein starker Partner sein!“

IHK-Präsident Wolfgang Mainz fordert die Wirtschaft auf, die Chancen des Strukturwandels zu nutzen

Von der Zukunft Europas über den Strukturwandel bis hin zur Ausbildung junger Fachkräfte in der Region: Wolfgang Mainz, Präsident der Industrie- und Handelskammer Aachen, hat vor gut 450 Gästen im Krönungssaal des Aachener Rathauses deutliche Forderungen an Wirtschaft und Politik formuliert. „Es gibt viele Unsicherheiten – regional, national, international. Aber lassen Sie uns die Chancen im Blick behalten und gemeinsam nutzen“, appellierte Mainz bei der IHK-Jahresvollversammlung vor allem mit Blick auf den Braunkohleausstieg: „Wir können als Gewinner aus der Energiewende hervorgehen – wenn wir die Weichen richtig stellen, wenn wir die vorhandenen Kompetenzen nutzen und alle Akteure auf diesem schwierigen Weg mitnehmen.“

Konjunktur: „Erwartungen sind eingetrübt"

5

Page 6:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Den Unternehmen in der Region gehe es grundsätzlich gut, sagte Mainz: „Sie handeln in einem schwierigen Umfeld, weshalb die Erwartungen eingetrübt sind. Diese Wachstumsberuhigung schützt uns vielleicht vor einer Überhitzung der Konjunktur – nach einem über zehnjährigen Aufschwung. So rechnen wir in diesem Jahr nicht mit einem Abschwung.“ Der größte konjunkturelle Risikofaktor sei der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern.

Haushaltssituation: „Ausgabenseite kritisch prüfen!“

Die gute Konjunktur und die hohe Beschäftigungsquote führten zu steigenden Steuereinnahmen auf allen Ebenen. Bundesweit erhöhe sich das Steueraufkommen dabei nicht nur absolut, sondern auch im Verhältnis zur gesamtwirtschaftlichen Leistung. Die Haushaltssituation der Kommunen habe sich erfreulicherweise verbessert – bedingt durch eine sehr gute Konjunktur, historisch niedrige Zinsen und verschiedene Einmaleffekte. „Dennoch: Die Situation bleibt sehr angespannt. Daher appellieren wir weiterhin, die Ausgabenseite kritisch zu prüfen. Eine nachhaltige Konsolidierung kann allerdings nur gelingen, wenn Bund und Land mehr als bisher ihrer Aufgabe einer auskömmlichen Finanzausstattung der Gemeinden nachkommen“, erklärte der IHK-Präsident.

Für attraktive Innenstädte: „Clever handeln!“

Cleveres Handeln sei auf kommunaler Ebene auch mit Blick auf die Innenstädte gefragt. Durch die Digitalisierung befinde sich der Einzelhandel in einem radikalen Transformationsprozess. „Der sogenannte hybride Kunde von heute will auf allen Kanälen einkaufen. Dazu gehören auch die Innenstädte – sofern sie ein Ort für Erlebnis, Inspiration und Begegnung bleiben.“ Leider sei in der Stadt Aachen vielerorts das Gegenteil der Fall, kritisierte Mainz: „Insbesondere in der Innenstadt prägen Leerstände und Schrottimmobilien das Bild. Diese Abwärtsspirale muss endlich gestoppt werden!“ Damit Aachen ein attraktives Zentrum für die Region bleibe, müssten Politik und die Mitarbeiter der Verwaltung – angeführt von einem „starken“ Dezernenten – den „Masterplan 2030“ und das „Innenstadtkonzept 2022“ zeitnah umsetzen.

Duale Ausbildung: „Weiter am Image arbeiten!“

Laut dem IHK-Präsidenten hat die duale Ausbildung inzwischen ein stärkeres Ansehen. „Endlich wird anerkannt, dass auch die praxisorientierte Ausbildung in den Betrieben ein ‚Mensch gewordenes‘ Versprechen für Fachkräftesicherung und Wohlstand ist. Ein Studium garantiert das nicht mehr. Wir müssen weiter am Image der Ausbildung arbeiten, wenn wir auch künftig junge Menschen für das duale System gewinnen wollen. Wir müssen ihnen das Gefühl vermitteln und vorleben, dass sie Teil von etwas Größerem und Einmaligem sind.“ Viele Unternehmen hätten zunehmend Schwierigkeiten, Lehrlinge zu finden. 2018 sei die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse im Kammerbezirk um 0,7 Prozent zurückgegangen.

6

Page 7:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

„Wenn wir stabile oder gar steigende Zahlen haben und halten wollen, müssen wir aktuell und aktiv bleiben.“ Dies gelte auch für die „Modernisierung von Berufsbildern“. So habe die IHK im vergangenen Jahr etwa die Teilnovellierung der Metall- und Elektroberufe sowie acht Zusatzqualifikationen zum Thema „Industrie 4.0“ auf den Weg gebracht. Gleichwohl müssten Fachkräfte auch nach der Ausbildung gefördert werden, weshalb die Kammer gemeinsam mit der Qualifizierungsgesellschaft low-tec eine Teilqualifizierung für die Elektro-Autobauer angeboten habe und dieses Modell auf weitere Berufsbilder ausweiten wolle.

Strukturwandel: „Kohleausstieg zur Erfolgsstory machen!“

Die mit dem Kohleausstieg verbundenen Ziele beschrieb Mainz als „anspruchsvoll“: So habe das Rheinische Revier bis 2030 beinahe im Alleingang das noch fehlende gesamte CO2-Einsparvolumen der Bundesrepublik zu schultern. Um auf notwendige Maßnahmen hinzuweisen, hätten die IHKs kontinuierlich das Gespräch mit der Politik gesucht – mit Erfolg: Unter anderem seien im Abschlussbericht drei Checkpoints festgelegt worden, die eine regelmäßige kritische Überprüfung der Entwicklung und notwendige Anpassungen garantierten. Neben einer allgemeinen Strompreiskompensation für Industrie, Gewerbe und Haushalte sei außerdem eine Verlängerung der Hilfen für die energieintensive Industrie vereinbart worden. „Es ist möglich, den Braunkohleausstieg zu einer klima- und strukturpolitischen Erfolgsstory zu machen“, sagte Mainz. Allerdings müssten die für den Industriestandort notwendigen Grundlagen erhalten bleiben: eine sichere Energieversorgung, stabile Preise und Wettbewerbsfähigkeit. Der Bund müsse insbesondere dem Umfeld der direkt betroffenen Kommunen ausreichende finanzielle Mittel für den Strukturwandel zur Verfügung stellen. „Sonst gerät das gesellschaftliche Gleichgewicht aus den Fugen“, warnte der IHK-Präsident. Auch auf kommunaler Ebene müsste dafür gesorgt werden, dass die ansässigen Unternehmen nach der Braunkohle weiterhin zukunftsfähige Arbeitsplätze für ihre Bürger anbieten können. Dabei sagte Mainz den zuständigen Bürgermeistern die Unterstützung der Kammer zu. „Hier sind Netzwerke gefragt, die die Verbindung mit der Nachbarschaft festigen und weiterentwickeln“, forderte Mainz und nannte dabei die „Zukunftsagentur Rheinisches Revier“ als wichtigen Partner.

Infrastruktur: „Verkehr in Busse und Bahnen verlagern!“

Damit der Strukturwandel gelinge, müssten auch die Infrastruktur und das Mobilitätsangebot weiterentwickelt werden. Neben dem Ausbau der Schienenstrecke Aachen – Köln, für die bereits ein entsprechendes Maßnahmenbündel in Planung sei, bleibe der A1-Lückenschluss ein wichtiges Projekt. Im Rahmen einer neuen Initiative seien Befürworter eingeladen, für den Bau der fehlenden 25 Kilometer zu werben. Die Kapazitätsgrenzen auf den Straßen, aber auch in Bus und Bahn würden in der Städteregion Aachen regelmäßig überschritten, weshalb die Euregiobahn künftig um die „Regio-Tram“ ergänzt werden soll. „Durch attraktive Angebote müssen wir den Verkehr von der Straße in die Busse und Bahnen verlagern. Wir haben es selbst in der Hand, ob wir in Aachen auch durch elektromobile Lösungen oder in Düren durch Wasserstoff-Verbrenner saubere Luft einatmen. Dafür brauchen wir keine Dieselfahrverbote. Jeder von uns kann seinen Beitrag leisten und nachhaltig mobil

unterwegs sein.“

Appell an die Briten: „Please stay close!“

„Die Welt ist im Umbruch: Großbritannien, Russland, Ukraine, Nord-Korea, Türkei, Italien oder Südamerika – nichts ist, wie es noch vor kurzem war“, beschrieb Mainz die internationale Wirtschaftslage. In Zeiten von Europa-Verdrossenheit und wachsendem Populismus sei Zusammenhalt wichtiger denn je: „Suchen wir uns Partner! Unser Wohlstand und unsere Arbeitsplätze

7

Page 8:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

hängen am weltweiten Miteinander.“ Als erfolgversprechendes Beispiel nannte er das Handelsabkommen zwischen Japan und der EU, für das die europäischen Staaten an einem Strang gezogen hätten. „Weil gemeinsam mehr erreicht wird, hoffe ich inständig, dass sich die Briten besinnen“, betonte der IHK-Präsident. Nach dem Votum für eine Verschiebung des Brexit müsse die gewonnene Zeit genutzt werden, um verantwortungsvoll mit dem geplanten EU-Ausstieg umzugehen. „Please stay close!“, lautete sein Appell. „Arbeiten wir an einem Europa, das Menschen über Grenzen zusammenbringt und in dem es sich lohnt, gemeinsam unterwegs zu sein!“, sagte er mit Blick auf die Europawahl.

Für eine neue Gründerkultur: „Begeisterung schaffen!“

Als kritische Entwicklung beschrieb Mainz die sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in ganz Deutschland gesunkene Zahl an Unternehmensgründungen: „Ohne Gründer gibt es weniger Innovationen – und somit weder neues Wachstum noch weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze oder zusätzliches Steueraufkommen für öffentliche Aufgaben. Ohne Nachfolger stehen außerdem viele Betriebe vor dem Aus.“ Er rief dazu auf, Begeisterung für das Unternehmertum zu wecken und eine neue Gründerkultur zu schaffen. Zu den

„Hoffnungsschimmern“ zähle etwa die Förderung der RWTH Aachen im Rahmen der Initiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“. „Hier muss die Region – in diesem Fall die GründerRegion Aachen – daran arbeiten, Mehrwerte für unseren Wirtschaftsraum abzuleiten!“ Als weitere Fortschritte für die Start-up-Szene benannte Mainz die digitale Gewerbemeldung, das von der Kammer und der GründerRegion unterstützte Gründerstipendium in NRW sowie die bundesweite Offensive „GO“. Diese greife zentrale Punkte der IHK-Studie „Projekt Unternehmertum“ auf, der zufolge junge Menschen noch besser über die Chancen der Selbstständigkeit aufgeklärt werden müssen. „Zusammen mit den Partnern in der GründerRegion befördert die IHK ein positives Gründungsklima“, betonte Mainz. Zudem seien neue digitale Angebote in Planung: Die GründerRegion entwickle einen „HUB“ für angehende Unternehmer und die Kammer investiere in neue Anwendungen, um die Qualität ihrer Dienstleistungen zu steigern.

Ausblick: „Wir müssen ein starker Partner sein!“

8

Page 9:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

„All diese Ziele sind nur realisierbar, wenn wir uns zusammenschließen – und zwar jetzt und heute“, betonte Mainz abschließend: „Ob in Arbeitsgruppen, Netzwerken oder Bündnissen: Wir müssen jeweils ein starker Partner sein!“

04 Innovation, Umwelt und Industrie

Strukturwandel und Technologiepotenzial als Basis für eine „Chancenregion Aachen“

Mit der Einsetzung der „Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ hat die Bundesregierung Mitte 2018 das beschleunigte Ende der Braunkohlenutzung in Deutschland eingeläutet. Besonders betroffen von dieser Entscheidung - dies zeichnete sich im Verlauf der zweiten Jahreshälfte ab - ist das „Rheinische Revier“ mit seinen großen Tagebauen und Kraftwerkskapazitäten. Aber nicht nur die direkt betroffenen rund 10.000 Beschäftigten bei RWE, sondern auch zahlreiche Zulieferer und energieintensive Unternehmen, die in unserer Region einen erheblichen Beitrag zur Wertschöpfung und damit zum Wohlstand leisten, werden mit zukünftig verschärften Wettbewerbsbedingungen umgehen müssen. Hier hat sich die IHK Aachen im Verbund mit den benachbarten IHKs in Köln und Mittlerer Niederrhein intensiv um die politische Wahrnehmung der besonderen Herausforderungen in unserer Region bemüht. Bei zahlreichen Gesprächen und Veranstaltungen mit Politik und betroffenen Unternehmen konnten am Ende zentrale Forderungen nach einem beschleunigten Netzausbau, Planungsbeschleunigung und finanzieller Absicherung des Strukturwandels im Kompromisspapier der Kommission durchgesetzt werden.

Die IHK Aachen hat sich 2018 dafür eingesetzt, dass Förderprogramme und Strukturprojekte einem strategischen Gesamtkonzept folgen sollen, das an die vorhandenen Stärken anknüpft und diese weiterentwickelt. Daraus folgt, dass für die unterschiedlichen Einsatzzwecke entsprechende Finanzmittel für den Strukturwandel benötigt werden. Das „Rheinische Revier“ soll dadurch für die Dauer des nun beschleunigten Strukturwandels in die Lage versetzt werden, rasch auf technologische Entwicklungen reagieren zu können. Mit seinem außerordentlichen Forschungs- und Entwicklungspotenzial könne sich nach Einschätzung von IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer der Wirtschaftsraum Aachen zur Chancenregion entwickeln.

Kommission „Wachstum, Struktur und Beschäftigung“

Aus Sicht der IHK Aachen kann der Kohleausstieg gelingen und Chancen für die Region eröffnen. Der von der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ gefundene Konsens zum Ausstieg aus der Braunkohle im Jahr 2038 ist grundsätzlich machbar, die mit

9

Page 10:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

dem Kohleausstieg verbundenen Ziele in den Augen von IHK-Präsident Mainz aber „anspruchsvoll“: So habe das Rheinische Revier bis 2030 beinahe im Alleingang das noch fehlende gesamte CO2-Einsparvolumen der Bundesrepublik zu tragen. Wesentlich ist allerdings, dass die für den Industriestandort notwendigen Grundlagen erhalten bleiben. Das sind eine sichere Energieversorgung, stabile Preise und Wettbewerbsfähigkeit. Um dies zu erreichen, hat die IHK Aachen zusammen mit den IHKs im Rheinischen Revier kontinuierlich das Gespräch mit der Politik gesucht. Anlässlich des Besuches der Kommission im Rheinischen Revier am 24. Oktober 2018 überreichten die IHKs den Vorsitzenden der Kommission den „Rheinischen Appell“, der für ein pragmatisches, an den Realitäten orientiertes Vorgehen wirbt. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer konnte der Kommission als Experte die Anforderungen der energieintensiven Industrie und deren Bedeutung für die Wertschöpfungsketten darlegen.

Die wesentlichen Forderungen wurden im Abschlussbericht berücksichtigt. Es wird drei Checkpoints in den Jahres 2023, 2026 und 2029 geben, die eine Überprüfung des Erreichten und notwendige Anpassungen garantieren. Neben einer allgemeinen Strompreiskompensation für Industrie, Gewerbe und Haushalte konnte außerdem eine Verlängerung der Hilfen für die energieintensive Industrie vereinbart werden.

Studie „Regionaler Wertschöpfungsfaktor Energie“

In kaum einer anderen Region Nordrhein-Westfalens sind die Arbeitsplätze so stark von einer sicheren

Energieversorgung abhängig wie im Wirtschaftsraum Aachen. Das zeigt die Studie „Regionaler Wertschöpfungsfaktor Energie“, die für die IHKs Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhein erstellt wurde. Vor allem die Betriebe der Papier-, der Metall-, der Glas- und der Ernährungsindustrie sind auf eine sichere Stromversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen angewiesen. Die Studie belegt die zentrale Rolle der regionalen energieintensiven Industriebetriebe in komplexen Wertschöpfungsketten. Den energieintensiven Unternehmen der Region Aachen sind direkt und indirekt insgesamt rund 55.000 Arbeitsplätze zuzurechnen. „Wer allein auf die CO2-Minderung und die Beschäftigten der Energiebranche schaut, denke nicht weit genug, mahnte IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer mit Blick auf die Verhandlungen zum beschleunigten Kohleausstieg. Es gehe genauso um die sichere Stromversorgung der Industrie, um deren Wettbewerbsfähigkeit und damit auch um Arbeitsplätze in sämtlichen Branchen.

Mit den Ergebnissen habe man die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäf-tigung“ offensichtlich überzeugen können. Das machten zum Beispiel die Zusagen von

10

Page 11:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Checkpoints und Strompreiskompensationen im Abschlussbericht deutlich, sagte IHK-Geschäftsführer Raphael Jonas im Rückblick auf eine erfolgreiche Interessenvertretung.

Die Studie wurde von „Frontier Economics“ aus Köln und „Economic Trends Research“ aus Hamburg im Auftrag der IHKs Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhein erarbeitet.

IHK-Ehrenplakette an Professor Schuh verliehen

Die IHK Aachen hat Professor Dr. Günther Schuh am 12. September 2018 im Beisein von 150 Gästen mit ihrer Ehrenplakette in Gold gewürdigt. Der geschäftsführende Direktor des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen und Vorstandsvorsitzende der e.GO Mobile AG erhielt die in der 214-jährigen Geschichte der IHK Aachen erst zum vierten Mal verliehene Auszeichnung "für seine herausragenden Verdienste um die Wirtschaft, sein außerordentliches Engagement im Dienste der Wissenschaft und bedeutende Impulse für die Zukunftsfähigkeit unserer Region". Mit der Produktion des 'StreetScooter' und des 'e.GO' habe Professor Schuh dafür gesorgt, dass sich die Region Aachen als führendes Zentrum

für Elektromobilität in Deutschland etabliere und tausende Arbeitsplätze hier entstehen könnten, sagte der ehemalige NRW-Ministerpräsident und Ex-Bundesforschungsminister Professor Dr. Jürgen Rüttgers in seiner Laudatio.Die Ehrenplakette in Gold gilt als die höchste Auszeichnung der IHK Aachen. Zuletzt hatte die Kammer ihre Medaille im Jahr 2003 an den Maschinenbau-Ingenieur und inzwischen emeritierten RWTH-Professor Dr. Dr. Walter Eversheim verliehen.

IHK-Innovationstag NRW beleuchtet Chancen der Elektromobilität

Elektromobilität wird die Mobilität in unseren Städten drastisch verändern: Darüber waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion im Rahmen des Innovationstages der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern am 2. Mai 2018 einig. Unter dem Titel „NRW auf dem Weg in die Elektromobilität“ diskutierten die Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen (WZL) über innerstädtische sowie umweltschonende Mobilität. Vor etwa 170 Gästen erörterten sie, wo das Land

11

Page 12:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Nordrhein-Westfalen in Sachen Elektromobilität steht und welche Pläne es für die Zukunft gibt. Professor Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte, wie wichtig die Elektromobilität als Innovationstreiber für die Mobilität der Zukunft und auch als Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele sei. Die Voraussetzungen dafür seien in Nordrhein-Westfalen optimal, sagte Wolfgang Mainz, Präsident der IHK Aachen, in seiner Begrüßungsrede. Es gelte, die guten Ideen aus den Betrieben und die Erkenntnisse aus der Wissenschaft in Wertschöpfung umzuwandeln. Dazu benötige man Fachkräfte und Gewerbeflächen sowie mutige und lösungsorientierte Partner in Politik und Verwaltung. Die Elektro-mobilität biete Nordrhein-Westfalen die Chance, zu einem innovativen Automobilstandort zu werden.

Energie-Scouts 2018: Zusatzqualifizierung für Auszubildende fortgesetzt

Nach dem Erfolg der Auftaktrunde im Jahr 2017 hat die IHK das Angebot der Zusatzqualifizierung für Auszubildende 2018 zum zweiten Mal für Unternehmen aus der Region Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg angeboten. 27

Auszubildende aus neun Unternehmen gingen 2018 in ihren Ausbildungsbetrieben im Rahmen des "Energie-Scout-Projektes" auf die Suche nach Einsparpotenzialen und präsentierten bei der Abschlussveranstaltung ihre selbst entwickelten Effizienzprojekte. Drei Projekte wurden von einer Jury ausgezeichnet. In drei ganztägigen Workshops lernten die Teilnehmer die theoretischen Grundlagen zu den Themen Energie- und Ressourceneffizienz. Wesentlicher Bestandteil der Qualifikation war die Entwicklung eines eigenen Effizienzprojekts. Die Zusatzqualifizierung fand im Rahmen der „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ statt.

DIHK-Energiewende-Barometer

12

Page 13:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

In Sachen Klimaschutz und Senkung des Energieverbrauchs machen die Betriebe in der Region Aachen eine gute Figur. Das zeigt das IHK-Energiewende-Barometer 2018. 65 Prozent der befragten Betriebe hätten demnach bereits Maßnahmen ergriffen, weitere 15 Prozent steckten in der Planung. Neben Investitionen in effiziente Technik zählten dazu auch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die Anschaffung von Elektro-Fahrzeugen.

Aber: „Die Industriebetriebe in unserer Region beginnen zu zweifeln, ob sich ihr Engagement in Sachen Klimaschutz auszahlt“, resümiert Raphael Jonas, Leiter der Abteilung „Innovation, Umwelt und Industrie“ der IHK Aachen. Die Betriebe engagieren sich nach wie vor, werden aber zunehmend skeptischer bei der Umsetzung der Energiewende. Erstmals seit 2014 hat sich die Bewertung durch die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert.

Die Einschätzung gilt deutschlandweit: Über alle Branchen, Betriebsgrößen und Regionen hinweg sehen die Unternehmer in der Energiewende mittlerweile mehr Risiken als Chancen. Die Akzeptanz schwindet vor allem wegen steigender Energiekosten. Im Bezirk der IHK Aachen berichteten 42 Prozent der Befragten über Preisanstiege bei Gas und Öl, 26 Prozent beim Strom.

DIHK-Kampagne „WE DO DIGITAL“: Zwei Gewinner aus der Region Aachen

Zu den Gewinnern des bundesweiten Wettbewerbs „We Do Digital“ der Industrie- und Handelskammern haben 2018 auch zwei Unternehmen aus der Region Aachen gezählt. Im Bereich „Industrie 4.0“ schaffte es die oculavis GmbH aus

Aachen auf den ersten Platz. In der Kategorie „Sonstige“ wurde die Aachener Qosmotec GmbH als Sieger ausgewählt. Beide Betriebe veranschaulichten, wie sie den digitalen Wandel in ihrem täglichen Geschäft gewinnbringend umsetzen.Aufgerufen waren sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen, um von ihren erfolgreichen Geschichten zum Thema „Digitalisierung“ zu berichten. Im Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen.

IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt und Industrie

Beratung, Information und Veranstaltungen zu aktuellen Industriethemen Interessenvertretung der Industrie auf regionaler und überregionaler Ebene

gegenüber Politik und Gesellschaft Informationen zum öffentlichen Auftragswesen Federführung im Bereich Gesundheitswirtschaft für die 16 Industrie- und

Handelskammern in NRW

IHK-Leistungen: Technologie und Innovation

13

Page 14:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Innovationsberatung und Technologietransfer-Aktivitäten Kontaktvermittlung zu Hochschulen, Forschungseinrichtungen und

Technologiezentren Beratung zu Technologieförderprogrammen und Innovationsfinanzierungen Kontaktstelle für Anträge der Beratungsförderung „Potenzialberatung“ Erstberatung zu Qualitätsmanagement, Regelwerken, Normen, CE-Kennzeichnungen Informationen über gewerbliche Schutzrechte (Patente, Gebrauchsmuster, Marken) Informationen und Kooperationen in der Gesundheitswirtschaft Innovations- und Technologienetzwerk der nordrhein-westfälischen Industrie- und

Handelskammern Kontakte zu Unternehmensclustern (AACHEN BUILDING EXPERTS e.V., MedLife e.

V., REGINA e. V., Intra e. V., CAR e. V., Energie Hills e. V. etc.) Bildung von Unternehmensnetzwerken Entwicklung und Betreuung von Projekten zur Weiterentwicklung der Region Aachen,

der Euregio Maas-Rhein und des Rheinlands mit dem Ziel, Innovationen und Technologietransfer zu unterstützen

Veranstaltungen und Informationen zu aktuellen Industrie- und Technologiethemen (Digitalisierung, „Industrie 4.0“, additive Fertigung etc.)

Unternehmensbesuchsprogramme Wirtschaftssprechtage mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zu aktuellen

Technologie- und Innovationsthemen

IHK-Leistungen: Energie und Umwelt

Beratung zu Energieeffizienzmaßnahmen in mittelständischen Unternehmen Auskünfte zu Energiemanagement und Energieversorgung Energiepolitische Interessenvertretung Beratung zur Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen und

Umweltschutzinvestitionen Unternehmersprechtage Energieeinkauf Trägerschaft Energieeffizienz-Netzwerke Düren und Region Aachen Veranstaltungen zu aktuellen Energie- und Umweltthemen Informationen zum betrieblichen Umweltschutz, zu Abfallverwertung und -entsorgung Auskünfte zu Umweltrechtsvorschriften, Umweltmanagement und Öko-Audit Aufnahme von Vollständigkeitserklärungen (VE) in das IHK-VE-Register Anerkennung und Eintragung von Sachkundigen für die Dichtheitsprüfung „Energie-Scout“-Projekt zur Qualifizierung von Auszubildenden in betrieblichen

Energiefragen Unternehmensbesuchsprogramm „Erfolgsfaktor Energieeffizienz“

14

Page 15:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

05 Verkehr, Handel und Regionalentwicklung

Digitalisierungsstrategien für den Einzelhandel

Die IHK Aachen hat 2018 ihre

Digitalisierungsstrategie für den Einzelhandel fortgesetzt, die 2017 gemeinsam mit dem Handelsausschuss entwickelt worden war. In einem Onlinemonitoring wurden der Digitalisierungsstand und die Onlineaktivitäten der Einzelhändler in verschiedenen Städten der Region aufgezeigt und analysiert. Im Ergebnis verfügen 26 Prozent der Händler über einen Onlineshop, 40 Prozent über eine eigene Homepage und davon ist die Hälfte in den sozialen Netzwerken aktiv. Allerdings können 28 Prozent der Händler als digital inaktiv bezeichnet werden, wobei es beim inhabergeführten Einzelhandel sogar 40 Prozent sind. Die Ergebnisse wurden den untersuchten Kommunen vorgestellt. In Workshops entwickelte man gemeinsam mit Verwaltung und Einzelhandel Strategien und Handlungsempfehlungen für Handelsstandorte in der Region.

Mobilitätskonferenz

Gemeinsam mit sechs weiteren rheinischen Industrie- und Handelskammern hat die IHK Aachen in Kooperation mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg, dem Nahverkehr Rheinland, weiteren Verkehrsverbünden aus dem Rheinland und der Metropolregion Rheinland die erste Mobilitätskonferenz veranstaltet zum Thema „Zukunft des ÖPNV in der Metropolregion Rheinland“. Rund 200 Gäste informierten sich über neue Mobilitätsformen, Digitalisierung und Infrastrukturausbau und diskutierten mit Experten. Elektronisches Ticketing, betriebliches Mobilitätsmanagement und multimodale Mobilität wurden ebenfalls thematisiert. Eine Folgekonferenz ist in Planung.

Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation für das Rheinland und NRW

Eine gesteuerte Routenwahl ist für Lkw-Fahrer keine Illusion mehr. Seit Sommer 2018 werden Informationen über den Mobilitätsdatenmarktplatz (MDM) zur Verfügung gestellt und sollen bald in die Navigationsgeräte der Lkw eingespeist werden. Im Rahmen des Projektes „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation für das Rheinland und NRW“ haben rund 130 Kommunen und Kreise aus dem Rheinland bevorzugte Lkw-Routen und Restriktionen

15

Page 16:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

wie Höhe, Gewichts- und Breitenbegrenzungen sowie Lkw-Durchfahrtsverbote in die Erfassungssoftware „SEVAS“ eingepflegt. Die Lösung wurde entwickelt im Rahmen eines Projektes, das „mobil-im-rheinland“ des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg im Auftrage des Ministeriums für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen umsetzt. Die IHK Aachen, sechs weiteren Industrie- und Handelskammern des Rheinlandes und weitere Partnern unterstützen die Umsetzung des Projektes.

„Parlamentarischer Abend“ der Metropolregion Rheinland

Die Industrie- und Handelskammer Aachen hat beim „Parlamentarischen Abend“ der Metropolregion Rheinland e. V. am 26. September 2018 in Berlin die Umsetzung wichtiger Verkehrsinfrastrukturprojekte in der Aachener Region und dem übrigen Rheinland gegenüber der Politik eingefordert. Im Rahmen der Veranstaltung mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und rund 200 Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft machte man insbesondere auf den Lückenschluss der Autobahn A 1 zwischen Blankenheim und Kelberg sowie die Ertüchtigung der Schiene zwischen und Aachen und Düren aufmerksam.

Dies ist ein Beispiel dafür, wie sich die IHK Aachen dafür engagiert, die Metropolregion Rheinland zu einer starken Marke zu entwickeln. Ein besonderes Gut des Rheinlands ist seine vielfältige und renommierte Forschungslandschaft. Sie ist neben der Kompetenz der Unternehmen der Grundstock für Innovation und Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsraumes. Die Entwicklungen aus der Forschung in die Unternehmen der Region zu transferieren und in Wertschöpfung zu überführen, ist eine Daueraufgabe, für die sich die IHK seit Jahren engagiert. Daher ist der Bereich „Forschung, Transfer und Bildung“ eines der Themen, in dem wir als IHK Aachen eine treibende Kraft in der Metropolregion Rheinland sind. Zudem engagieren wir uns für die Verbesserung der Verkehrssituation und den Ausbau der Netze für Strom und Datenaustausch. Denn auch dies sind gerade im Rheinland drängende Aufgabenstellungen im Sinne einer funktionierenden Wirtschaft und eines gelingenden Strukturwandels.

Betriebliches

Mobilitätsmanagement

Die Industrie- und Handelskammer Aachen hat 2018 das Thema Mobilitätsmanagement erneut aktiv beworben und ihr Angebot weiterentwickelt. So wurde unter dem Titel „Mobilität made in der Region Aachen“ gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern eine Veranstaltung zum Thema Mobilitätsmanagement und Mobilitätswende angeboten.

16

Page 17:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Die „Mobilitätstest-wochen für Betriebe“ wurden 2018 erstmals auch in den Kreisen Düren und Euskirchen angeboten. Insgesamt nahmen in den Teilregionen Städteregion Aachen, Kreis Düren und Kreis Euskirchen etwa 80 Betriebe und deren Mitarbeiter an den Testwochen teil.

Erstmalig hat die IHK Aachen den Zertifikatslehrgang „Betrieblicher Mobilitätsmanager“ angeboten. Im Rahmen des Lehrgangs erstellten die Teilnehmer ein firmeninternes Mobilitätskonzept, welches anschließend im Betrieb umgesetzt wurde. Die Mittelstandsinitiative des DIHK unterstützte den Lehrgang finanziell.

Forum „Ideen der Zukunft brauchen Fläche“

Die Stadt Aachen benötigt nach offiziellen Berechnungen für Unternehmensansiedlungen und Firmenerweiterungen in den kommenden 20 Jahren rund 220 Hektar – verfügbar sind allerdings nur 90 Hektar. Unter diesen Rahmenbedingungen hat die IHK Aachen im Jahr 2018 die politischen Vertreter, aber auch Vertreter von Unternehmen, Hochschulen und Verwaltung zu einem gemeinsamen Forum geladen, um in einem offenen Diskurs ausreichend Flächen im neuen Flächennutzungsplan der Stadt Aachen für gewerbliche und

industrielle Ansiedlungen und eine Beschleunigung des Planungsprozesses zu fordern. Mit rund 130 Gästen wurde über intelligente Lösungen – wie beispielsweise ein gemeinsamer Flächenpool mit Nachbarkommunen in der Städteregion Aachen – diskutiert.

Zweites IHK-

Tourismusbarometer unterstreicht wirtschaftliche Bedeutung

Die Tourismusbranche im Rheinland hat mit 28,5 Millionen Übernachtungen im Jahr 2017 einen maßgeblichen Marktanteil von 55,3 Prozent aller gewerblichen Übernachtungen Nordrhein-Westfalens erzielt. Das geht aus dem gemeinsamen „Tourismusbarometer“ hervor, das die IHK-Aachen mit den weiteren IHKs im Rheinland zweiten Auflage erstellt hat. Die Kammern appellieren darin an die Landesregierung, den Weg des Bürokratieabbaus weiterzugehen. Neben der Bürokratie bei den Kommunen und beim Land Nordrhein-Westfalen kritisieren die Kammern auch die Belastungen des Gastgewerbes durch die eingeführte Beherbergungssteuer. Kommunen, die eine ‚Bettensteuer‘ erheben, sollten sie deshalb so schnell wie möglich wieder abschaffen. Zudem ist die Branche mit der Digitalisierung, der Unternehmensnachfolge und dem Fachkräftemangel mit weiteren Herausforderungen konfrontiert.

Ungeachtet dessen hat der Tourismus in ganz NRW 2017 ein Rekordjahr verbucht. Das Reisegebiet „Eifel und Region Aachen“ erlebte dabei eine Steigerung der Über-nachtungszahlen um 4,5 Prozent. Beim Vergleich der Gästezufriedenheit übertraf die Eifel

17

Page 18:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

mit einem Wert von 83,5 Punkten den Bundesdurchschnitt von 82,8 und den NRW-Durchschnitt von 79,2.

„MIPIM“ und „Expo Real“: IHK führt die Region bei den wichtigen Messen zusammen

Auch im Jahr 2018 hat die IHK Aachen die Wirtschaftsregion Aachen erfolgreich als Immobilienstandort positioniert. Koordiniert von der Kammer warben sieben Standpartner im Rahmen der internationalen Immobilienmesse „MIPIM“ in Cannes bei mehr als 5.000 Investoren für die Region Aachen – vor einer Kulisse von etwa 3.000 Ausstellern und gut 24.000 Besuchern aus rund 100 Ländern. Außerdem präsentierten sich 25 Partner aus Wirtschaft und Verwaltung im Zuge der „Expo Real“ in München, wo die IHK Aachen den Gemeinschaftsstand „aachen 1a“ organisiert. Bei Europas größter Gewerbeimmobilienmesse in München mit gut 1.950 Ausstellern aus 35 Ländern warben die Projektentwickler, Institutionen und Wirtschaftsförderer aus Aachen, Heinsberg, Düren, Vaals, Parkstad Limburg und der Provinz Lüttich für den Wirtschaftsraum Euregio.

IHK-Leistungen: Handel und Dienstleistungen

Stellungnahmen und Auskünfte zu wettbewerbsrechtlichen Fragen Auskünfte zu gewerberechtlichen Fragen Unterrichtung für das Gaststätten- und Bewachungsgewerbe Einigungsstelle zur Beilegung von Wettbewerbsstreitigkeiten Stellungnahmen bei Bau und Erweiterung großflächiger Einzelhandelsbetriebe Bereitstellung aktueller Einzelhandelskennziffern Bereitstellung handelsrelevanter Informationen über Newsletter und Internetseite Organisation handelsaffiner Veranstaltungen

IHK-Leistungen: Güterkraftverkehr, Personenverkehr und Gefahrgut

Stellungnahmen zu Genehmigungsverfahren im Güterkraft- und Personenverkehr Fachkundeprüfung Güterkraft- und Straßenpersonenverkehr Prüfung der Gefahrgutfahrer und Anerkennung der Schulungsveranstalter Prüfung der Gefahrgutbeauftragten und Anerkennung der Schulungsveranstalter Prüfungen gemäß Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz Mobilitätsberatung

IHK-Leistungen: Verkehrsinfrastruktur

Vertretung regionaler verkehrspolitischer Interessen Stellungnahmen zu Verkehrsinfrastrukturprojekten Entwicklung von Leitlinien für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Verkehrsforen und Informationsveranstaltungen Verkehrsinfrastrukturelle Bedarfsermittlung

IHK-Leistungen: Raumplanung

Stellungnahmen als Trägerin öffentlicher Belange für die regionale Wirtschaft (Regionalplan, Flächennutzungs- und Bebauungspläne, Fachplanungen im Bereich Verkehr und Umweltschutz)

Mitwirkung bei städtebaulichen Rahmenplänen und Entwicklungsmaßnahmen Stellungnahmen bei Bau und Erweiterung großflächiger Einzelhandelsbetriebe Mitwirkung bei Standortuntersuchungen und bei der Schaffung neuer

Gewerbeflächen Beratung bei Standortproblemen (Baurecht, Fachplanungen, Immissionsschutzrecht) Beratung bei der Standortwahl

18

Page 19:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

06 International

Volles Haus beim 10. IHK-Außenwirtschaftstag in Aachen

Etwa 700 Teilnehmer haben sich 2018 beim „Außenwirtschaftstag“ der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Eurogress Aachen über die drängendsten Fragen des Exportgeschäfts ausgetauscht. Die landesweit größte Veranstaltung ihrer Art bot unter dem Motto „Welthandel im Weltwandel“ in der zehnten Auflage zahlreiche Workshops, Vorträge und eine auf über 800 Quadratmetern platzierte Fachmesse an. So turbulent wie 2018 sei es in der Außenwirtschaft lange nicht zugegangen, betonte Wolfgang Mainz, Präsident der gastgebenden IHK Aachen: Brexit und US-Handelspolitik, Digitalisierung und Datensicherheit im internationalen Geschäft seien für die Unternehmen große Herausforderungen. IHK-Vizepräsident Dr. Stephan Kufferath, Vorstand der „GKD – Gebr. Kufferath AG“ mit Sitz in Düren, wies darauf hin, dass in Unternehmen die Produktionskapazitäten in den Vereinigten Staaten deutlich erhöht habe, um auf Importbarrieren vorbereitet zu sein.

Unter der Moderation von TV-Journalistin Kay-Sölve Richter diskutierten zahlreiche Spitzenmanager international erfolgreicher Unternehmen über die derzeitige Wirtschaftslage und neue Strategien. Neben Politikern wie Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp und Regierungspräsidentin Gisela Walsken waren auch Kiews Bürgermeister Dr. Vitali Klitschko und Ex-Box-Weltmeisterin Regina Halmich zu Gast. Weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung

19

Page 20:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

waren die gut besuchten Workshops zu Themen wie „Quo vadis, China?“, „Zoll 4.0“ und „Brexit – der Countdown läuft“. Außerdem nutzten viele Unternehmer die Gelegenheit zu einem persönlichen Beratungsgespräch bei Experten der 60 deutschen Auslandshandels-kammern.

Ursprungszeugnis: Der elektronische Weg bleibt beliebt

Das elektronische Ursprungszeugnis wird weiterhin häufig genutzt: Im Jahr 2018 ist mehr als ein Drittel der insgesamt rund 14.000 Ursprungszeugnisse auf elektronischem Wege ausge-stellt worden. Insgesamt bescheinigte die IHK Aachen knapp 20.000 Dokumente für die ex-portierende Wirtschaft.

Brexit sorgt für Beratungsbedarf

Der geplante Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union sorgte bereits im Jahr 2018 für Unsicherheit bei Unternehmen. Werden sich EU und UK auf einen weichen Brexit mit geregelter Übergangsphase einigen? Oder kommt es nach dem 29. März 2019 zu einem harten Brexit, der bislang reibungslose Geschäftsabläufe in Gefahr bringt? Die IHK Aachen informierte Betriebe aus der Region rund um das Thema – individuell am Telefon, mit Informationen auf der IHK-Website, Zoll-Workshops und einer Checkliste zur Vorbereitung auf den Fall der Fälle.Die IHK hat sich außerdem in London mit einem Appell für einen "Brexit"-Exit an die Wirtschaft Großbritanniens gewandt. Man fühle sich den Briten kulturell, wirtschaftlich und in der europäischen Tradition verbunden und wolle dies nicht aufgeben, sagte IHK-Präsident Wolfgang Mainz vor gut 150 britischen und deutschen Unternehmern beim Herbstempfang 2018 der deutsch-britischen Auslandshandelskammer.

Mexiko und Indonesien

Zu den gut besuchten Angeboten der IHK Aachen als „Schwerpunktkammer“ für die jeweili-gen Länder zählten das Zollforum USA/Mexiko, ein Besuch der Hannover Messe mit dem Partnerland Mexiko inklusive eines Matchmakings mit mexikanischen Unternehmen sowie der 6. Wirtschaftstag Indonesien mit dem indonesischen Botschafter und zahlreichen Länderexperten.

IHK-Leistungen: Außenwirtschaft

Außenwirtschaftsinformationen durch Ländersprechtage und -seminare Information und Beratung zu politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen

Rahmenbedingungen einzelner Länder Beratung bei der Abwicklung von Export- und Importgeschäften sowie bei

Auslandsinvestitionen Unterstützung bei der Handels- und Kooperationspartnersuche Auskünfte und Beratung zu Außenwirtschaftsförderung und -finanzierung

20

Page 21:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Ausstellung von Carnets, Ursprungszeugnissen und sonstigen Bescheinigungen Informationen für außenwirtschaftlich orientierte Unternehmen durch den Newsletter

„Außenwirtschaft“ Verkauf von Außenhandelsformularen Hinweis auf Messeförderprogramme

07 Aus- und Weiterbildung

Ausbildungsplatzsituation 2018

Im Ausbildungsjahr 2018 wurden insgesamt 4.547 neue Ausbildungsverträge eingetragen. Das entspricht einem geringen Minus von 0,7 Prozent. Der Rückgang der Ausbildungsverträge bezog sich ausschließlich auf die kaufmännischen Ausbildungsberufe, im gewerblich-technischen Bereich ist das Angebot der Ausbildungsstellen weiterhin so groß, dass bei weitem nicht alle Plätze besetzt werden konnten. Dies gilt vor allem für die Metall- und Elektroindustrie sowie den IT-Bereich. Zunehmend stehen viele Betriebe vor dem Problem, Fachkräfte zu akquirieren. Als Antwort auf diesen Fachkräftemangel bilden die Betriebe ihren Nachwuchs verstärkt selbst aus und sind bereit, auch schwächere Jugendliche einzustellen und entsprechend zu fördern.

Sehr gut angenommen wurde in der Region der neue Ausbildungsberuf „Kaufmann/-frau im E-Commerce“. Hier wurden insgesamt 30 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Die Beschulung erfolgt zentral am Berufskolleg in Herzogenrath.

Anforderungen der Digitalisierung in der Berufsbildung

Wie können Betriebe und Berufsschulen Auszubildende auf die Herausforderungen der Digi-talisierung vorbereiten? Und wie kann man Berufsbilder unter den Rahmenbedingungen der Digitalisierung für junge Menschen attraktiver machen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe des Berufsbildungsausschusses der IHK Aachen. Vertreter der Arbeitge-ber, der Arbeitnehmer und der Lehrer arbeiten in der Gruppe engagiert zusammen, um Best-Practice-Beispiele zu entwickeln, eine Veranstaltungsreihe zu gestalten und das Thema Ausbildung in der Region voranzubringen. Dieser Input aus der Praxis ist ausgesprochen wertvoll und die IHK sieht es als wichtige Aufgabe an, diesen Prozess zu organisieren.

Integration in Ausbildung und Arbeit

Die Industrie- und Handelskammer Aachen hat auch 2018 zahlreiche Unternehmer, Haupt- und Nebenamtler sowie neu Zugewanderte zu Themen der Integration in Ausbildung und Arbeit unterstützt. Allein 2018 wurden 168 Ausbildungsverträge mit Geflüchteten geschlossen; insgesamt sind 342 junge Geflüchtete in IHK-Berufen in Ausbildung. Die Veranstaltungsreihe „Arbeiten in Deutschland“

21

Page 22:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

und praxisorientierte Workshops sprachen gezielt Multiplikatoren und neu Zugewanderte an. Bei der Veranstaltung „Unternehmen Berufsanerkennung: Mit ausländischen Fachkräften gewinnen“ im Rahmen der gleichnamigen Wanderausstellung informierte man über die Möglichkeiten, ausländische Bildungsabschlüsse anerkennen zu lassen. Die Zielgruppe der geflüchteten Frauen kommt zunehmend in den Fokus, so zum Beispiel bei der Fachtagung „Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Frauen“.

Initiative VerA

Die Begleiter der Initiative „VerA – Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“ helfen Auszu-bildenden und denjenigen, die in Vorbereitung zur Ausbildung sind. Themen können sowohl persönliche als auch berufsschulische Belange sein. Nach den Schulungen im Vorjahr wurde die Arbeit gestartet. Der Bedarf wuchs 2018 kontinuierlich, sodass mit der Akquisition weiterer Begleiter begonnen wurde.

Die „Klasse mit besonderem Sprachförderbedarf“ am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg der Städ-teregion Aachen, die mit Unterstützung der IHK eingerichtet wurde, hat Modellcharakter erreicht. Berufsbezogene Deutschsprachförderung (DeuFö), unter anderem für Auszubildende, konnte an mehreren Berufsschulen umgesetzt werden.

Ausbildungsbotschafter: Berufsorientierung im Peer-to-Peer-Ansatz

200 Auszubildende aus gut 80 Ausbildungsbetrieben sind im Jahr 2018 als Ausbildungs-botschafter aktiv gewesen. In knapp 70 Schuleinsätzen an allgemeinbildenden Schulen im gesamten Kammerbezirk stellten sie ihre gut 40 unterschiedlichen Ausbildungsberufe vor.

In ihren Einsätzen berichteten die Botschafter über die Praxis der Berufswelt. Neben Infor-mationen zum jeweiligen Berufsbild und Ausbildungsbetrieb standen die persönlichen Erfah-rungen bei der Berufswahl und im Ausbildungsalltag im Vordergrund. Rund 1.700 Schüler erhielten so authentische Einblicke ins Duale Ausbildungssystem und profitierten von einer Berufsorientierung auf Augenhöhe.

Speed-Aix bringt Unternehmen und Azubis zusammen

Bereits zum achten Mal hat die IHK Aachen im Februar 2018 Ausbildungsbetriebe der Region zum Azubi-Speed-Dating – Speed-Aix eingeladen. Mehr als hundert Ausbildungsbetriebe ergriffen die Gelegenheit, um in Aachen, Düren oder Heinsberg auf Nachwuchssuche zu gehen. In lockerer Atmosphäre konnten die anwesenden Ausbildungsbetriebe im Zehn-Minuten-Takt bis zu zwölf Ausbildungsplatzsuchenden auf den „Zahn“ fühlen, um so geeignete Kandidaten für das Unternehmen zu finden. Im Gepäck hatten die Ausbildungsbetriebe viele hundert offen Ausbildungsstellen aus fast allen IHK-Berufen.

22

Page 23:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Zukunftsorientierte Zusatzqualifikationen in den Metall- und Elektroberufen

Zum 1. August 2018 wurden die Metall- und Elektroberufe teilnovelliert. Jetzt können Auszubildende dieser Branchen, je nach Ausbildungsberuf, verschiedene Zusatzqualifikationen erwerben. Diese erstrecken sich von „Additiven Fertigungsverfahren“ über die „IT-Sicherheit“, bis hin zu Möglichkeiten der „Systemintegration“ und orientieren sich an den Anforderungen moderner Industriebetriebe mit hohem Digitalisierungsanteil. Zum Erreichen einer Zusatzqualifikation müssen Auszubildender, Ausbilder und Betrieb in der Lage sein, während der Ausbildung acht Wochen zusätzliche Lerninhalte vermitteln beziehungsweise erlernen zu können. Das Angebot richtet sich an leistungsstarke Auszubildende mit dem Willen, ihr Berufsbild zukunftsorientiert im Rahmen der Industrie 4.0 zu gestalten. Die IHK nimmt die Prüfungen ab und hat die entsprechenden Verfahren auf den Weg gebracht.

Duale Studiengänge sind ein Erfolgsmodell

Seit zehn Jahren haben leistungsbereite junge Menschen durch eine Kooperation der IHK, der Fachhochschule und verschiedener Berufskollegs die Möglichkeit, duale Studiengänge zu absolvieren. Im Studiengang „Betriebswirtschaft PLuS (Praxisverbund Lehre und Studium)“ absolvieren die Azubis eine kaufmännische Ausbildung mit Abschlussprüfung vor der IHK und erlangen den Abschluss „Bachelor of Science“. Im Jahr 2018 konnten 13 Absolventen bei einer Feier im Krönungssaal des Aachener Rathauses ihre Zeugnisse entgegennehmen. Ebenfalls bewährt haben sich die Studiengänge „Maschinenbau PLuS“, kombiniert mit dem Ausbildungsberuf Industriemechaniker und „Elektrotechnik PLuS“, kombiniert mit dem Ausbildungsberuf Elektroniker, die die Fachhochschule Aachen am Campus Jülich anbietet. 17 „Maschinenbauer“ und sechs „Elektroniker“ konnten 2018 ihren Bachelorabschluss feiern. Erste Gespräche bezüglich einer Erweiterung der beteiligten Ausbildungsberufe fanden im Herbst 2018 statt.

Überaus erfolgreich ist der ausbildungsintegrierende Studiengang „Angewandte Mathematik und Informatik an der FH Aachen, den im Jahr 2018 insgesamt 140 junge Menschen erfolg-reich abgeschlossen haben. Der Studiengang findet in Kooperation mit dem Supercomputing Centre des Forschungszentrums Jülich und dem IT Center der RWTH Aachen statt.

„Europass Mobilität“ ist ein Gewinn für Auszubildende

23

Page 24:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Im Jahr 2018 hat der Bereich „Ausbildung International“ der Industrie- und Handelskammer Aachen 38 Auszubildenden und jungen Fachkräften das Zertifikat „Europass Mobilität“ als Dokumentation ihres Auslandsaufenthaltes ausgestellt. Der „Europass Mobilität“ ist Teil des gleichnamigen Rahmenkonzeptes, welches im Jahr 2005 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, um Kompetenzen und Qualifikationen europaweit verständlich darzustellen. Seit nunmehr 13 Jahren bietet die IHK Aachen diesen kostenlosen Service an und bislang wurden 805 Europässe ausgestellt.

Berufsfelderkundung als Chance

In Zeiten sinkender Schulabgängerzahlen und damit rückläufiger Bewerberzahlen für Ausbil-dungsplätze, circa drei Prozent allein im Berichtsjahr, wird das Werben um die besten Interessenten immer bedeutsamer. Die Berufsfelderkundungen (BFE), eintägige „Praktika“ für Achtklässler, stellen hier ein probates Mittel für den Erstkontakt dar. Betriebe haben so die Möglichkeit, sich und ihre Ausbildungsberufe interessant zu präsentieren. Mehr als 5000 solcher Plätze wurden im Jahr 2018 von den Betrieben der Region allein über die BFE-Buchungsportale der Städteregion sowie der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg online angeboten.

Berufsfelderkundungen sind unter anderem in folgenden Berufsfeldern möglich: Bau, Architektur, Vermessung, Dienstleistung, Elektro, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften, Gesundheit, IT, Computer, Kunst, Kultur und Gestaltung, Landwirtschaft, Natur, Umwelt, Medien, Metall, Maschinenbau, Naturwissenschaften, Produktion, Fertigung, Soziales, Pädagogik, Technik, Technologiefelder; Verkehr, Logistik; Wirtschaft und Verwaltung.

Alumni-Treffen der deutsch-französischen Ausbildung

24

Page 25:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Am 7. September 2018 fand in der IHK Aachen ein Alumni-Treffen der Absolventen der deutsch-französischen Ausbildung statt. Seit 1987 bietet die IHK Aachen in Zusammenarbeit mit der „École Franco-Allemande de Commerce et d’Industrie" (EFACI-AFORP) in Paris jun-gen Deutschen und Franzosen eine Ausbildung nach dem dualen System in der französischen Hauptstadt an. Die 15 Absolventen verschiedener Jahrgänge nutzten die Gelegenheit, sich über ihre Karrierewege auszutauschen und gemeinsam mit der IHK Aachen ihr berufliches Netzwerk auszubauen.

Zahl der KURS-Kooperationen steigt

Das Projekt KURS – Kooperation Unternehmen der Region und Schule führt seit 1999 Un-ternehmen und benachbarte Schulen in Lernpartnerschaften zusammen. So werden Themen aus der Wirtschaft im Unterricht integriert und es findet eine bessere Vorbereitung auf die Anforderung von Ausbildung und Studium statt. Im Jahr 2018 wurde der Kooperationsvertrag zwischen den Industrie- und Handelskammern Aachen, Köln, Bonn/Rhein/Sieg, der Hand-werkskammer zu Köln sowie der Bezirksregierung Köln erneuert und aktualisiert. Im Kam-merbezirk Aachen bestehen 230 Lernpartnerschaften. 72 Prozent aller Schulen nehmen an KURS teil, die Tendenz ist steigend.

Neue Methoden in der Weiterbildung – flexibler lernen

Praxisgerechte

Weiterbildungsangebote zielen nicht nur auf die fachlichen Inhalte, sondern auch darauf, wie sie vermittelt werden. Die IHK Aachen hat das Methodenspektrum für ihre Weiterbildungsveranstaltungen im Jahr 2018 noch einmal unternehmensorientiert erweitert. Dazu gehören die Nutzung einer Lernplattform, einer Lern-App, der Einsatz von Webinaren, Videotrainern sowie Lern- und Testsoftware zur Vorbereitung auf entsprechenden Prüfungen. Der Methoden-Mix verringert in geeigneten Fällen die Präsenzzeiten, intensiviert die Beschäftigung mit den Themen und ermöglicht dem Teilnehmer eine flexiblere Integration der Weiterbildung in sei-nen Arbeitskalender. Akzeptanz und Rückmeldungen der Teilnehmer waren positiv, sodass der Ansatz weiter verfolgt wird.

Teilqualifizierung als Möglichkeit der Fachkräftegewinnung

25

Page 26:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Teilqualifikationen orientieren sich an betrieblichen Arbeits- und Geschäftsprozessen sowie an den geordneten Ausbildungsberufen. Kernstück ist die Feststellung der erworbenen Fähigkeiten in technischen, kaufmännischen oder anderen Bereichen durch die IHK Aachen. Für arbeitssuchende Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, aber auch für langjährige Mitarbeiter in Unternehmen bieten die IHK-Teilqualifizierungen eine gute Möglichkeit der Nachqualifizierung. Als Pilot hat die IHK gemeinsam mit der low-tec gemeinnützige Arbeitsmarktförderungsgesellschaft Düren mbH erfolgreich die Teilqualifikation „Fachkraft für Montagetechnik“ durchgeführt. Partnerunternehmen für das integrierte Praktikum war die e.GO Mobile AG. Die Finanzierung erfolgte über das Programm WeGebAU der Agentur für Arbeit. Der Pilot stärkt die Position der Region Aachen als wachsender Standort für E-Autobauer und trägt dazu bei, Fachkräfte für ein neues Industrieumfeld zu gewinnen. Aufgrund der hohen Aussagekraft der Kompetenzfeststellung können die Teilnehmer sich aber auch für eine Beschäftigung in anderen Branchen entscheiden und werden so deutlich flexibler.

IHK-Leistungen: Aus- und Weiterbildung

Aufbau von Netzwerken zwischen Schulen, Hochschulen, Institutionen und der Wirtschaft

Beratung der ausbildenden Unternehmen Beratungen zur Fachkräftesicherung Berufsabschlussprüfungen inklusive Zwischenprüfungen Betreuung der Ausbildung (von der Eintragung des Vertrags bis zur Abnahme der

Abschlussprüfung) Betreuung des „Qualitätsverbunds berufliche Weiterbildung“ Betreuung des „Personalerstammtischs“ Betreuung von Prüfungsausschüssen mit insgesamt 1.800 ehrenamtlichen Prüfern Binationale Prüfungen Durchführung von Fortbildungslehrgängen, Zertifikatslehrgängen und Seminaren Einwerbung von zusätzlichen Lehrstellen und Ausbildungsplatz-Matching Entwicklung und Betreuung von Ausbildungsprogrammen im Ausland Feststellung der Eignung von Ausbildungsstätten und Beratung bei Erstausbildung Integration geflüchteter Menschen

- Beratung- Stellenakquise (Praktika; Ausbildung)- Matching

Unternehmensspezifische Weiterbildungsmaßnahmen Fortbildungsprüfungen Gleichstellung von Prüfungszeugnissen aus dem Ausland Informationen über neue Berufe Lehrstellenbörse Mobilitätsberatung in der internationalen Berufsausbildung Modernisierung der betrieblichen Ausbildung innerhalb des dualen Systems Öffentlichkeitsarbeit für die duale Ausbildung

- Ehrung sehr guter Prüflinge auf Kammerbezirks-, Landes- und Bundesebene- Lossprechungen

Programm „Ausbildungsbotschafter“ Programm „Jugend in Arbeit plus“ Programm „Weiterbildungsstipendium“ Prüfungen für Zusatzqualifikationen in einer Fremdsprache Prüfungen zum Nachweis berufs- und arbeitspädagogischer Qualifikationen (AEVO-

Prüfung) Sachkundeprüfungen im Bewachungsgewerbe Schlichtungsausschuss zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen Ausbildungsbetrieb

und Auszubildenden Umschulungsprüfungen

26

Page 27:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Unternehmensspezifische Weiterbildungsmaßnahmen Unterrichtungen im Gaststätten- und Bewachungsgewerbe Vermittlung von Auslandsaufenthalten für Auszubildende Vermittlung von Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen (Initiative

„KURS“) Vermittlung von Praktikumsplätzen zur Einstiegsqualifizierung Weiterbildungsberatung

08 Recht, Existenzgründung und Unternehmensförderung

Gewerbesteuer: Die IHK Aachen setzt sich für niedrige Hebesätze ein

Die Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen sind auch 2018 weiter gestiegen. Dies wurde leider nicht dazu genutzt, die Unternehmen im Kammerbezirk zu entlasten. Stattdessen erhöhten zwölf der 46 Kommunen im Kammerbezirk die Gewerbesteuerhebesätze. Die Anhebungen reichten von fünf bis hin zu 65 Prozentpunkten. Einzig im Kreis Heinsberg gab es keine Erhöhungen.

Die IHK Aachen wies in ihren Stellungnahmen deutlich auf die Gefahren für die Attraktivität der jeweiligen Standorte hin und forderte statt der Erhöhungen eine umfassende Aufgabenkritik und die Suche nach Alternativen – wie zum Beispiel im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit. Die nachhaltige Konsolidierung der kommunalen Haushalte erfordert allerdings zusätzlich eine substanzielle Beteiligung von Land und Bund. Daher appellierte die IHK Aachen erneut an Land und Bund, der Verantwortung für eine auskömmliche Finanzausstattung der Kommunen nachzukommen.

Unternehmensnachfolge: Sorgen und Lichtblicke!

Die demografische Entwicklung macht sich bei der

Unternehmensnachfolge bemerkbar. Die Zahl der Unternehmer, die das Ruhestandsalter erreichen, steigt kontinuierlich. Gleichzeitig beobachten die IHKs seit Jahren, dass zunehmender Fachkräftemangel auch die Situation bei der Unternehmensnachfolge erschwert. Qualifizierte Personen, die auch für eine Nachfolge in Frage kämen, haben gute Chancen auf gut dotierte Beschäftigungsverhältnisse in leitenden Positionen. Zugleich nehmen die IHKs auch ein steigendes allgemeines Interesse am Thema der

27

Page 28:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Unternehmensnachfolge war. Das gilt sowohl für Gründer, die sich auch für eine Nachfolgelösung interessieren, als auch für Senior-Unternehmer, die heute eher als noch vor einigen Jahren bereit sind, durch den Besuch von Veranstaltungen oder der Nachfolgeberatung sich offen der Thematik zu stellen. Alleine im Jahr 2018 konnten die Berater der IHK Aachen über 60 Unternehmen intensiv bei der Vorbereitung oder der Durchführung des Übergabeprozesses unterstützen.Laut der “IHK-Studie zum Nachfolgegeschehen in NRW” gehen in den kommenden zehn Jahren die Inhaber von zirka 282.000 Unternehmen in NRW in den Ruhestand. Fachleute schätzen, dass etwa drei Viertel keinen Nachfolger finden werden. Das liege vor allem daran, dass sie nicht wettbewerbsfähig aufgestellt und aufgrund ihrer geringen Gewinne nicht attraktiv genug seien. Die betroffenen Betriebe hätten somit nur eine Chance, wenn sie in den kommenden Jahren den Grundstein für die Zukunft und ausreichende wirtschaftliche Tragfähigkeit legen. Um diesen Prozess zu unterstützen, hat die Kapitalbeteiligungsgesellschaft NRW (KBG) in Kooperation mit den Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen ein Sonderprogramm für die gewerbliche

Wirtschaft aus Handel, Dienstleistung und Industrie aufgelegt. Hierbei handelt es sich um eine Eigenkapitalfinanzierung, welche nicht nur eine Ergänzung oder Alternative zur Kreditfinanzierung darstellt. Sie verbessert auch die

Eigenkapitalausstattung des Unternehmens. Die KBG agiert als stille Gesellschafterin und hält keine Anteile am Unternehmen.

Unternehmensgründung

Die IHK hat auch 2018 ein steigendes Interesse an Unternehmensgründungen in der Wirtschaftsregion Aachen wahrgenommen. Dies zeigte sich beispielsweise an den Besucherzahlen der angebotenen Gründungsseminare. Diese lagen drei Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Allerdings wählt noch lange nicht jeder Interessent tatsächlich den Weg in die Selbstständigkeit.

Die IHK Aachen begleitet die Entwicklung der elektronischen Gewerbemeldung intensiv. Seit 2018 können angehende Unternehmer aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Düren, Heinsberg und Euskirchen ihre Angaben online über das entsprechende "Gewerbe-Service-Portal.NRW" an das Gewerbeamt senden.

Um das Gründungsgeschehen in Nordrhein-Westfalen zu fördern, hat das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes (MWIDE) das "Gründersti-pendium.NRW" ins Leben gerufen. Damit sollen Jungunternehmer, die vor oder am Anfang der Existenzgründung stehen, bis zu ein Jahr lang mit monatlich 1.000 Euro unterstützt wer-den. Die Antragsstellung erfolgt dezentral und unbürokratisch beispielsweise über die Geschäftsstelle der "GründerRegion Aachen", die bei der IHK ansässig ist und von ihr mitgetragen wird. Im Rahmen des "Gründerstipendium.NRW" sind Berater der IHK Aachen sowohl als Juroren als auch als Coaches im Einsatz.

Studie zum Stellenwert des Unternehmertums

Die IHK Aachen hat im Verbund mit den 15 übrigen IHKs in Nordrhein-Westfalen und der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität eine Studie zum Stellenwert des Unternehmertums veröffentlicht. Der Untersuchung mit 1.448 Teilnehmern zufolge, die ein exaktes Abbild der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter zwischen 21 bis 45 Jahren darstellen soll, gelten Unternehmer zwar überwiegend als verantwortungsvoll, nachhaltig, sozial und innovativ, doch ist das Wissen potenzieller Gründer über die Selbstständigkeit eher gering. Die IHK informiert daher in Veranstaltungen, Veröffentlichungen und

28

Page 29:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Einzelgesprächen über alle Themen rund um Gründung und Selbstständigkeit. Außerdem sensibilisiert sie gemeinsam mit der GründerRegion mit verschiedenen Aktivitäten Schüler möglichst frühzeitig für das Thema Selbstständigkeit.

Der „digitalHUB Aachen“ entwickelt sich zum Hot Spot für die Unternehmen der Region

Die IHK Aachen ist einer der Initiatoren und maßgeblichen Unterstützer des Vereins „digitalHUB Aachen“. Neben der personellen Unterstützung ist die IHK Aachen der größte Sponsor des digitalHUB Aachen e. V. Die Vollversammlung hatte 2016 beschlossen, den digitalHUB mit 50.000 Euro jährlich in den ersten drei Jahren zu unterstützen. Kernaufgabe des „digitalHUB Aachen“ ist die Verknüpfung innovativer Start-up-Unternehmen und IT-Mittelstandsbetriebe mit der Industrie und dem traditionellen Mittelstand im Zuge der Digitalisierung. Ein Jahr nach der Eröffnung der „digital Church“ wurden bereits mehr als 100 solcher „Matchings“ realisiert. Diese Vermittlung zwischen Unternehmen kann inzwischen durch eine neu entwickelte Online-Plattform komplett digital erfolgen. Die digitalChurch ist als inspirierender Ort gefragt und beherbergte auch 2018 viele Vorträge, Workshops sowie Großveranstaltungen, wie zum Beispiel den Vorabend des NRW Außenwirtschaftstags 2018 oder das Rahmenprogramm des Karlspreises. Die Landesregierung würdigte die Arbeit der sechs digitalHUBs in NRW und verlängerte die Förderung im Rahmen des Programms Digitale Wirtschaft NRW (DWNRW) bis 2022. Der digitalHUB Aachen e. V. wurde als 14 Träger der GründerRegion Aachen aufgenommen.

Ein Mitarbeiter der IHK Aachen wurde damit betraut, wechselweise in der Kammer und im „digitalHUB“ Gründern, IHK-Mitgliedsbetrieben und der Kammer selbst Impulse zur Digitalisierung zu vermitteln. So wird eine Schnittstelle zu den Dienstleistungen der IHK Aachen sichergestellt. Darüber hinaus wirken die Mitarbeiter der IHK Aachen in bestimmten Fokusgruppen zu Themen wie „Handel“ oder „Gesundheitswirtschaft“ und Cybersicherheit mit. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer ist außerdem als Vorstandsmitglied des Vereins aktiv. IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer arbeitet außerdem als Vorstandsmitglied des Verein zusammen mit den Vorsitzenden Dr. Oliver Grün (Grün Software AG) und Professor Dr. Malte Brettel (RWTH Aachen) an der weiteren Entwicklung des digitalHUB und seiner Schnittstellen zur IHK und anderen Einrichtungen der Region.

„GründerRegion“ schafft Mehrwerte für Gründer und Unternehmer

Die Initiative „GründerRegion Aachen“, deren Geschäftsstelle die IHK Aachen führt, hat seit ihrem Start im Jahr 1999 das Beratungsangebot weit über die übliche Existenzgründungsbegleitung hinweg ausgebaut. Im Rahmen des Gründungswettbewerbes 2017/2018 wurden 198 Gründer und im Zuge der „Wachstumsinitiative“ 34 Unternehmer eng von fachkundigen Beratern und Jury-Mitgliedern beim Gründungsprozedere beziehungsweise bei der Erstellung eines Wachstumsplans begleitet.

29

Page 30:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Die GründerRegion Aachen prämiert alle zwei Jahre freiberufliche und unternehmerische Gründungen sowie Unternehmensnachfolgen von Frauen mit besonderen Leistungen mit dem “VISIONplus Unternehmerinnenpreis”. Seit dem Jahr 2000 nahmen 425 Bewerberinnen aus der gesamten Region und allen Branchen teil. 2018 wurde der Wettbewerb unter dem Motto „Abfahren auf Erfolg“ durchgeführt und von der Schirmherrin Christiane Claßen, Geschäftsführerin der Hamacher Transporte Dürener Spedition GmbH & Co. KG in Niederzier, begleitet. 32 Bewerberinnen nahmen am Wettbewerb teil; die drei besten Geschäftsideen wurden im September prämiert und mit Preisen von 3000, 1500 und 750 Euro ausgezeichnet. Daneben erhielten die drei Gewinnerinnen und die drei weiteren Nominierten je einen individuellen Unternehmensfilm sowie die TOP 12 einen Gutschein für einen gemeinsamen Tagesworkshop.

Seit Juli 2018 unterstützt die GründerRegion das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW bei der Durchführung des neuen Förderprogramms „Gründerstipendium.NRW“. Gründerinnen und Gründer mit einer innovativen Geschäftsidee können ein Stipendium über 1000 Euro monatlich für maximal ein Jahr erhalten. Aus den beiden Jurysitzungen 2018 sind bereits sechs Stipendiaten der GründerRegion hervorgegangen. Das Förderprogramm des Landes NRW kann noch bis Ende 2021 in Anspruch genommen werden.

IHK-Leistungen: Recht, Steuern und Finanzen

Analysen kommunaler Haushaltspläne mit Blick auf Steuern, Abgaben, Ausgabeverhalten, Benchmarking

Anregungen und Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene

Rechtliche Auskünfte, insbesondere zum Handels- und Wettbewerbsrecht, Gewerbe-, Vertrags-, Gesellschafts- und Firmenrecht, europäischen Recht, Datenschutz, gewerblichen Rechtsschutz

Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen sowie Herausgabe des IHK-

Sachverständigenverzeichnisses Stellungnahmen zu Handelsregistereintragungen Erlaubniserteilung und Registrierung von Versicherungsvermittlern/-beratern Erlaubniserteilung und Registrierung von

Finanzanlagenvermittlern/Honorarfinanzanlagenberatern Erlaubniserteilung und Registrierung von Immobiliendarlehensvermittlern

IHK-Leistungen für Unternehmensgründer

30

Page 31:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Trägerin und Geschäftsstelle der „GründerRegion Aachen“ „Startercenter NRW“ für die Region Aachen IHK-Unternehmensbörse Existenzgründungsseminare Beratung zu betriebswirtschaftlichen und gewerberechtlichen Fragen Grenzüberschreitende Beratung zur Unternehmensgründung Stellungnahmen bei genehmigungspflichtigen Tätigkeiten Sprechtage zur öffentlichen Finanzierung in Kooperation mit der „NRW.BANK“ und

der Bürgschaftsbank NRW Stellungnahmen zu Kredit- und Bürgschaftsanträgen gegenüber öffentlichen Banken Stellungnahmen zu Anträgen auf Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit Kontaktstelle für Anträge der Beratungsförderung wie Förderung unternehmerischen

Know-hows, Beratungsprogramm Wirtschaft NRW Kooperationspartner des "Transfer- und GründerZentrums" der RWTH Aachen Nachgründungsbetreuung technologieorientierter Unternehmen und

wachstumsorientierter Start-up-Betriebe Besondere

Unterstützung

wachstumsorientierter Unternehmen durch die GründerStart-Initiative „Nachfolger-Club“ mit Betreuung durch qualifizierte Bewerber und Unternehmen Vermittlung zum Seniorberatungsservice Informationsbroschüren und Merkblätter Beratung zu „Venture Capital“ und „Private Equity“-Finanzierung Beratung zu Businessplan und Unternehmenskonzepten Mitgliedschaft im digitalHUB Aachen e. V. Mitgesellschafterin unter anderem in der AGIT Aachener Gesellschaft für Innovation

und Technologietransfer mbH, in der GründerStart GmbH und in der Zentrum für industrieorientierte Dienstleistungen (DLZ) Stolberg GmbH

09 IHK-Haushalt

Der von der IHK-Vollversammlung verabschiedete Wirtschaftsplan 2018 sah – ähnlich wie im Jahr zuvor - ein negatives Jahresergebnis in einem Umfang von rund 2,7 Millionen Euro vor. Erneut lag ein wesentlicher Grund dafür in dem Zinsänderungseffekt bei der Dotierung der Pensionsverpflichtungen. Dieser Effekt, der für 2018 mit rund 0,9 Millionen Euro geschätzt wurde, ist zwar nicht liquiditätswirksam, belastet aber in erheblicher Weise den Aufwand. Daher hat die Kammer sich auch für 2018 entschieden, eine ergebnisneutrale Finanzierung über Rücklagenmittel sicherzustellen. Für die IHK ist dies vor allem eine Frage der intertemporären Gerechtigkeit, denn die Herausforderung der Rückstellungsdotierung in der anhaltenden Niedrigzinsphase lässt sich dauerhaft weder durch Einsparungen noch durch Beitragserhöhungen fair lösen.

31

Page 32:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

Ein weiterer Grund für die geplante Defizitbildung lag in der Fortführung rücklagenfinanzierter Projekte (Integration von Flüchtlingen, Metropolregion Rheinland, Aachen Building Experts, Digital HUB) in einem Gesamtumfang von rund 0,3 Millionen Euro.

Zum Ausgleich des Defizits trug der Ergebnisvortrag in Höhe von geschätzt 1,7 Millionen Euro bei, der dem hochgerechneten Bilanzgewinn 2017 entspricht. Hierdurch wurden andererseits aber auch Spielräume eröffnet, um Maßnahmen, die vor allem die Infrastruktur der IT betrafen und bislang zurückgestellt werden, im Haushalt 2018 zu berücksichtigen.

Von zentraler Bedeutung für die IHK ist die Frage, welche Risiken sie in Folge ihrer umfas-senden Aktivitäten in ihren Rücklagen berücksichtigen muss. Die Vornahme einer Risikoab-schätzung zur Dotierung der Ausgleichsrücklage gilt daher als integraler und wichtiger Be-standteil der Wirtschaftsplanung. Die Risikobewertung für 2018 lag mit rund 5,6 Millionen unter dem Wert des Vorjahres (7,3 Millionen Euro). Hintergrund hierfür ist, dass bis Ende 2017 über die Ausgleichsrücklage das Zinsänderungsrisiko abgedeckt wurde. Beginnend ab 2018 wurde hierfür eine eigene zweckgebundene Rücklage gebildet, so dass eine Umschichtung von Mitteln aus der Ausgleichsrücklage in diese neue Rücklage vorgenommen wurde.

Aller Voraussicht nach wird das tatsächliche Jahresergebnis 2018 knapp positiv und damit besser als geplant ausfallen. Ursächlich hierfür sind eine positive Beitragsentwicklung sowie Minderaufwendungen im Personalaufwand, die auch, aber nicht ausschließlich auf die Rück-stellungsdotierungen zurückgehen, und bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Unter Berücksichtigung des Ergebnisvortrags und der Rücklagenveränderungen wird ein Ergebnis von 1,7 Millionen Euro erwartet.

Fotos (in der Reihenfolge des Erscheinens):

© Thaut Images – stock.adobe.com© IHK Aachen/Heike Lachmann© IHK Aachen/Jörg Hempel© tamayura39 – stock.adobe.com© IHK Aachen/Andreas Herrmann© IHK Aachen/Andreas Herrmann© IHK Aachen/Andreas Herrmann© www.iStock.com© IHK Mittlerer Niederrhein© IHK Aachen/Juliane Horn© Heike Lachmann© Andreas Steindl© Heike Lachmann© DIHK/Nils Hasenau© Piman Khrutmuang - stock.adobe.com© chris-m – Fotolia.com© Niederrheinische IHK/Jacqueline Wardeski© Heike Lachmann© IHK Aachen/Philipp Piecha© Carolin Cremer-Kruff© industrieblick - fotolia.com© bluedesign – stock.adobe.com© Andreas Herrmann© IHK Aachen/Sarah Koll© Milton Oswald – stock.adobe.com© Land Nordrhein-Westfalen© Heike Lachmann

32

Page 33:  · Web viewIm Jahr 2018 nahmen insgesamt 324 Betriebe aus ganz Deutschland an dem IHK-Wettbewerb teil, davon sieben Betriebe aus der Region Aachen. IHK-Leistungen: Innovation, Umwelt

© photocrew - stock.adobe.com

33