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Wegleitung Skizzenbuch ZFA, September 2012, www.bbts.ch 1 Mit der Einführung der Bildungsverordnung (BiVo) Zeichner / Zeichnerin Fach- richtung Architektur per 01.01.2010 wurden verschiedene terminologische und inhaltliche Anpassungen vorgenommen. Gemäss Artikel 14 der BiVo (Register 3 der Lerndokumentation) und darauf ab- gestützt auch das Kapitel C 3 des Modell-Lehrgangs & Wegleitung zur Lerndo- kumentation (Register 5 der Lerndokumentation) halten fest, dass die lernenden Personen eine Lerndokumentation führt, in der sie laufend alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb und in den überbetrieblichen Kursen festhält. AUSGANGSSITUATION Wegleitung S K I Z Z E N B U C H ZFA (früher Arbeitsbuch) Das Skizzenbuch ist ein Dokument innerhalb der Lerndokumentation über die berufliche Tätigkeit während der 4-jährigen Ausbildung. Es sollen vielerlei Erfah- rungen und Problemlösungen während der Lehrzeit mittels Skizzen und Notizen darin festgehalten werden. BEGRIFF Mit der Erstellung von Skizzenbucheinträgen werden die folgenden Ziele angestrebt: Schulen des vernetzten Denkens Förderung des Vorstellungsvermögens durch dreidimensionale Darstellungen Vertiefen von neuem Wissen durch skizzenhafte Aufbereitung Trainieren der Beobachtungs- und Skizzierfähigkeit Reflektieren von eigenen Arbeitsabläufen und Lösungsentwicklungsprozessen Selbstständiges Erarbeiten von Themen / Problemen Visualisierung des Ausbildungsverlaufs Erarbeitung persönlicher Arbeitsunterlagen / persönliches Nachschlagewerk QV (Lösungsentwürfe, Arbeitsprobe) Das Skizzenbuch ist ein begleitendes Arbeits- und Ausbildungshilfsmittel und gehört an den Arbeitsplatz des Lernenden. Die Eintragungen orientieren sich an der jeweiligen Arbeit und erfolgen immer dann, wenn sich ein Problem stellt. Das schnelle Festhalten von Wesentlichem ist ebenso zu fördern wie das mass- stäbliche technische Handskizzieren. Dabei sollen verschiedene Zeichenmittel und Darstellungstechniken angewendet werden. Der Weg ist das Ziel und nicht das schöne Endprodukt! Das Skizzenbuch ist kein Fotoalbum und / oder eine Sammlung von Plankopien. Der Methodenkompetenz als berufsübergreifende Fähigkeit muss besondere Beachtung geschenkt werden. Im 4. Lehrjahr sind die Eintragungen auf die gewählte Projektarbeit (Konstrukti- on, Realisierung, Gestaltung) ausgerichtet. Der Prozess dieser Auseinanderset- zung, alle Untersuchungen, Erwägungen, Zwischenergebnisse und abschlies- senden Arbeiten werden im Skizzenbuch festgehalten. Das Skizzenbuch des 4. Lehrjahres ist die Grundlage für ein halbstündiges Fachgespräch beim Qualifikationsverfahren (QV). Im Anhang sind einige gute Beispiele aus der SIA 1073/1 und aus Skizzenbü- chern von ehemaligen Lernenden kopiert. Diese sollen aufzeigen, wie Lern- und Denkprozesse visualisiert werden können. ZIELE / ZWECK ARBEITSWEISE

Wegleitung S K I Z Z E N B U C H ZFA - BBTS.chbbts.ch/downloads/arbeitsbuch_architektur.pdfWegleitung Skizzenbuch ZFA, September 2012, 2 Pro Semester müssen mindestens 15 Eintragungen

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Wegleitung Skizzenbuch ZFA, September 2012, www.bbts.ch 1

Mit der Einführung der Bildungsverordnung (BiVo) Zeichner / Zeichnerin Fach-richtung Architektur per 01.01.2010 wurden verschiedene terminologische und inhaltliche Anpassungen vorgenommen. Gemäss Artikel 14 der BiVo (Register 3 der Lerndokumentation) und darauf ab-gestützt auch das Kapitel C 3 des Modell-Lehrgangs & Wegleitung zur Lerndo-kumentation (Register 5 der Lerndokumentation) halten fest, dass die lernenden Personen eine Lerndokumentation führt, in der sie laufend alle wesentlichen Arbeiten, die erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen im Betrieb und in den überbetrieblichen Kursen festhält.

AUSGANGSSITUATION

Wegleitung S K I Z Z E N B U C H ZFA (früher Arbeitsbuch)

Das Skizzenbuch ist ein Dokument innerhalb der Lerndokumentation über die berufl iche Tätigkeit während der 4-jährigen Ausbildung. Es sollen vielerlei Erfah-rungen und Problemlösungen während der Lehrzeit mittels Skizzen und Notizen darin festgehalten werden.

BEGRIFF

Mit der Erstellung von Skizzenbucheinträgen werden die folgenden Ziele angestrebt:

Schulen des vernetzten Denkens• Förderung des Vorstellungsvermögens durch dreidimensionale Darstellungen• Vertiefen von neuem Wissen durch skizzenhafte Aufbereitung• Trainieren der Beobachtungs- und Skizzierfähigkeit• Refl ektieren von eigenen Arbeitsabläufen und Lösungsentwicklungsprozessen• Selbstständiges Erarbeiten von Themen / Problemen• Visualisierung des Ausbildungsverlaufs• Erarbeitung persönlicher Arbeitsunterlagen / persönliches Nachschlagewerk QV • (Lösungsentwürfe, Arbeitsprobe)

Das Skizzenbuch ist ein begleitendes Arbeits- und Ausbildungshilfsmittel und gehört an den Arbeitsplatz des Lernenden. Die Eintragungen orientieren sich an der jeweiligen Arbeit und erfolgen immer dann, wenn sich ein Problem stellt. Das schnelle Festhalten von Wesentlichem ist ebenso zu fördern wie das mass-stäbliche technische Handskizzieren. Dabei sollen verschiedene Zeichenmittel und Darstellungstechniken angewendet werden. Der Weg ist das Ziel und nicht das schöne Endprodukt!Das Skizzenbuch ist kein Fotoalbum und / oder eine Sammlung von Plankopien. Der Methodenkompetenz als berufsübergreifende Fähigkeit muss besondere Beachtung geschenkt werden.Im 4. Lehrjahr sind die Eintragungen auf die gewählte Projektarbeit (Konstrukti-on, Realisierung, Gestaltung) ausgerichtet. Der Prozess dieser Auseinanderset-zung, alle Untersuchungen, Erwägungen, Zwischenergebnisse und abschlies-senden Arbeiten werden im Skizzenbuch festgehalten. Das Skizzenbuch des 4. Lehrjahres ist die Grundlage für ein halbstündiges Fachgespräch beim Qualifi kationsverfahren (QV).Im Anhang sind einige gute Beispiele aus der SIA 1073/1 und aus Skizzenbü-chern von ehemaligen Lernenden kopiert. Diese sollen aufzeigen, wie Lern- und Denkprozesse visualisiert werden können.

ZIELE / ZWECK

ARBEITSWEISE

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Wegleitung Skizzenbuch ZFA, September 2012, www.bbts.ch 2

Pro Semester müssen mindestens 15 Eintragungen vorgenommen werden (ohne Einträge aus Projektwochen und Berufsfachschulunterricht). Über alle 4 Lehrjahre ergibt dies mindestens 120 Einträge. Dabei ist darauf zu achten, dass mindestens 25 Einträge im Zusammenhang mit Baustellenbesuchen oder Bau-stellenpraktikas erfolgen. Die Eintragungen haben in ein gebundenes Skizzenbuch im Format A4 zu erfol-gen. (Einzelblätter können später spiralgebunden werden, Sichthüllen und Ord-ner entsprechen nicht dem Sinn des Skizzenbuches)Das Blattformat A4 entspricht dem im ÜK 1 abgegebenen, spiralgebundenen Skizzenbuch. Dieses kann jederzeit in der Berufsfachschule für Fr. 20.- gekauft werden.

Die Inhalte orientieren sich grundsätzlich an den laufenden Arbeiten im Betrieb und an den dabei angetroffenen Problemen und deren Lösungsentwicklungen.

Technische Handskizzen (2D - 3D) von Konstruktionslösungen im Hochbau • in verschiedensten Massstäben und DarstellungstechnikenDokumentierte Entwicklungsprozesse zeichnerischer Arbeiten / Problemlö-• sungenAufgearbeitete Eindrücke und Erfahrungen aus den überbetrieblichen Kur-• senChecklisten für die zeichnerische und konstruktive Selbstkontrolle• Beschriebe verschiedenster Bauabläufe / Arbeitsausführungen• Aufgearbeitete Bauschadenprobleme•

Speziell in der Anfangsphase ist die Betreuung durch den Berufsbildner von ent-scheidender Bedeutung. In kleinen Schritten müssen die Lernenden in die Philo-sophie des Skizzenbuchs eingeführt werden.Durch regelmässige Gespräche zwischen Berufsbildner und Lernenden und die Kontrolle durch den Berufsbildner mit Datum und Unterschrift einmal pro Quartal werden die Lernprozesse, Lernfortschritte kontinuierlich überwacht und gleich-zeitig kann das Fachgespräch geübt und gefördert werden. Dabei wird durch die Berufsbildner direkt und gut sichtbar ins Skizzenbuch korrigiert und ergänzt. Ebenso werden qualitative Bemerkungen vorgenommen.

Zwei bis drei QV-Mitglieder kontrollieren gegen Ende des Schuljahres jeweils die Lerndokumentation und das dazugehörende Skizzenbuch. Die Termine für diese Kontrollen können dem Terminplan des BBTS, welcher auf der Homepage (www.bbts.ch) aufgeschaltet ist, entnommen werden.Das Skizzenbuch wird nach klar ausformulierten Kriterien beurteilt (Umfang, In-halte, zeichnerischen Darstellung, Präsentation, Nachvollziehbarkeit wichtiger Denkschritte, Gründlichkeit der zeichnerischen und gedanklichen Verarbeitung) und mit einer Note, welche die Zeugnisnote Visualisierung der Berufsfachschule zu einem Drittel beeinflusst, versehen. Damit soll die Skizzenbuchführung und die Skizzenbuchqualität verbessert werden. Bei der Kontrolle des Lerndokumentationsordners wird speziell das Vorliegen der individuellen Bildungspläne im Register 6, der semesterweise zu erstellen-den Bildungsberichte und der nachgeführten Ausbildungskontrollblätter im Re-gister 7 überprüft. Die Resultate der Beurteilung der Lerndokumentation werden den Berufsbildnern in schriftlicher Form (Übersichtstabelle) und zur Kenntnis auch dem verantwortlichen Ausbildungsberater vom Amt für Berufsbildung und Berufsberatung zugestellt.

UMFANG

INHALTE

BETREUUNG

BEURTEILUNG

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Wegleitung Skizzenbuch ZFA, September 2012, www.bbts.ch 3

Muster Kontrollblatt Lerndokumentation und Bewertungsblatt Skizzenbuch.ANHANG 1Zeichner  Fachrichtung  Architektur,  1.  Lehrjahr  Kontrolle  Lerndokumentation  2012

Register  6Nr. Name Vorname Ausbildungsbetrieb Ort

Umfang   Inhalte  Entwicklungsprozesse

zeichn.  Darstellung

Gesamt

vorhanden   vorhandenkontrolliert  /  unterschrieben

nachgeführtkontrolliert  /  unterschrieben

0  -­‐4 0  -­‐  4 0  -­‐  4 0  -­‐  4  max.  16

1 Muster Peter x  Architekten Kreuzlingen nein ja ja nein nein 3 3 3 3 12 Ausbildungskontrolle  teilweise  ausgefüllt

Kontrolle  durch  BBTS,  Kreuzlingen  30.05.12: Berufsbildner:

Andreas  Zweifel

Andrea  Wäger Anita  Heeb Ort,  Datum:

individueller  Bildungsplan  

Selbstbeurteilungen  /  Bildungsberichte

Register  9

Ausbildungskontrolle  Betrieb

Register  7

BemerkungenSkizzenbuch

Zeichner  Fachrichtung  Architektur,  1.  Lehrjahr  Kontrolle  Skizzenbuch  2012

Umfang

2

2

4

4

2

2

Punktetotal  /  16  x  5  +  1  =  x

Bewertung  BBTS,  Kreuzlingen  30.05.12: Berufsbildner:

Andreas  Zweifel

Anita  Heeb Ort,  Datum:

Lernende  /  Lernender

-­‐  Ist  die  Anforderung  bezüglich  der  Anzahl  der  Einträge  erfüllt,  nicht  erfüllt  oder  übertroffen?

 (min.  15  Stk./Semester  -­‐  ohne  Einträge  aus  Projektwochen  und  aufgearbeitete  Eindrücke  aus  ÜK)

Anzahl  Einträge

Inhaltsvielfalt -­‐  Sind  vielerlei  Erfahrungen  und  Problemlösungen  mittels  Notizen  und  Skizzen  festgehalten?

BEWERTUNG

-­‐  Sind  die  Skizzen  grundsätzlich  als  Kommunikationsmittel  nutzbar  /  hilfreich?

Entwicklung

INHALTEKonstruktion -­‐  Sind  technische  Ausführungsskizzen  von  Konstruktionslösungen  im  Hochbau  aus  verschiedenen  Arbeitsgattungen,  in  

verschiedenen  Massstäben  sowie  in  unterschiedlichen  Darstellungsformen              (2D  -­‐  3D)  vorhanden?

Entwicklungsprozesse -­‐  Wurden  nicht  nur  Konstruktionsdetails  aufgezeichnet,  sondern  auch  Entwicklungsprozesse,  Bauabläufe    und  deren    Vernetzung  im  Bauprozess  dargestellt  und  sind  wichtige  Denkschritte  nachvollziehbar?

ZEICHN.  DARSTELLUNGArbeitstechniken/  Qualität -­‐  Wurden  in  den  Einträgen  verschiedene  Zeichnungsmittel  und  Zeichnungstechniken  angewendet?

-­‐  Sind  Strichführung  /  -­‐differenzierungen,  Tonwerte  und  Schrift  sauber  und  angepasst?    (SIA  400  konform)

-­‐  Ist  ein  Fortschritt  der  Skizzierfähigkeit  und  der  Problemlösungsentwicklung  erkennbar?

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ANHANG 2 Detaillösungen in verschiedenen Masstäben, mit Filzstift gezeichnet.

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Problemerkennung und Detailentwicklung zusammen mit ausgearbeitetem De-tailschnitt auf einer Doppelseite zeigen Gedanken und Lernprozesse auf.Korrekturen sind in den Skizzen klar ersichtlich und nachvollziehbar.

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Baustellenbesuche informativ aufgearbeitet veranschaulichen Bauprozesse.