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Weitere Untersuchungen fiber den yon mir beschriebenen Zehenrefiex. Von D. Schrijver (Apeldoorn-Ho]land). (Eingegangen am 1. Mdrz 1923.) Es wurde von mir (Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych. 79, 4/5, 398. 1922 und Tijdschrift voor Geneeskunde 65, 24, 2403. 1922) ein Zehen- beugereflex beschrieben, auftretend beim Beklopfen des Beines. H. Bernhardt (Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych. 80, 5, 589. 1923) be- schreibt ungefiihr zu gleicher Zeit eine Erscheinung, die mit der von mir beschriebenen identisch ist. Ich babe mich bemiiht, die Reflexzeit dieses Reflexes zu messen. Eine Registrierung der Muskelverdickung kam hier nieht in Frage, ich mu~te mich begniigen, die Zehenbewegung als solche zu regi- strieren. Bekanntlich hat im allgemeinen die Bewegung, welche infolge eines Reflexes auftritt, grSl]ere Latenz, als die die Bewegung verursachende Muskelkontraktion. Die Latenz der Muskelkontraktion ist also wohl kiirzer, als die im nachfolgenden angegebenen Zahlen. Patient D. B. (Fall 25 meiner Publikation): 40, 44, 46~ 40 o. Patient L. : 50, 80, 88~ 75 o. Patient It. S. V. (Fall 4 meiner Publikation : 60, 62, 75, 71 ~. Elektromyographische Untersuchung kSnnte genauere ~esultate ergeben. Leider stand mir die hierfiir benStigte Apparatur nicht zur Verfiigung. Meine Zahlen ergeben aber doch eine Latenz von kurzer Dauer. Diese kurze Latenz weist wohl darauf hin, dal~ der Reflex nicht cortical lokalisiert ist. Untersuchungen an gesunden Personen (Soldaten) belehrten mich, dal~ auch hier der Reflex vorkommen kann. Unter 110 ge- sunden Menschen fand sich der Reflex 10 mal, allerdings schwach, vor.

Weitere Untersuchungen über den von mir beschriebenen Zehenreflex

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Weitere Untersuchungen fiber den yon mir beschriebenen Zehenrefiex.

Von D. Schrijver (Apeldoorn-Ho]land).

(Eingegangen am 1. Mdrz 1923.)

Es wurde von mir (Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych. 79, 4/5, 398. 1922 und Tijdschrift voor Geneeskunde 65, 24, 2403. 1922) ein Zehen- beugereflex beschrieben, auftretend beim Beklopfen des Beines. H. Bernhardt (Zeitschr. f. d. ges. Neur. u. Psych. 80, 5, 589. 1923) be- schreibt ungefiihr zu gleicher Zeit eine Erscheinung, die mit der von mir beschriebenen identisch ist.

Ich babe mich bemiiht, die Reflexzeit dieses Reflexes zu messen. Eine Registrierung der Muskelverdickung kam hier nieht in Frage, ich mu~te mich begniigen, die Zehenbewegung als solche zu regi- strieren. Bekanntl ich hat im allgemeinen die Bewegung, welche infolge eines Reflexes auftritt, grSl]ere Latenz, als die die Bewegung verursachende Muskelkontraktion. Die Latenz der Muskelkontraktion ist also wohl kiirzer, als die im nachfolgenden angegebenen Zahlen.

Patient D. B. (Fall 25 meiner Publikation): 40, 44, 46~ 40 o. Patient L. : 50, 80, 88~ 75 o. Patient It. S. V. (Fall 4 meiner Publikation : 60, 62, 75, 71 ~.

Elektromyographische Untersuchung kSnnte genauere ~esul ta te ergeben. Leider stand mir die hierfiir benStigte Apparatur nicht zur Verfiigung. Meine Zahlen ergeben aber doch eine Latenz von kurzer Dauer. Diese kurze Latenz weist wohl darauf hin, dal~ der Reflex nicht cortical lokalisiert ist.

Untersuchungen an gesunden Personen (Soldaten) belehrten mich, dal~ auch hier der Reflex vorkommen kann. Unter 110 ge- sunden Menschen fand sich der Reflex 10 mal, allerdings schwach, vor.