Welchen Stellenwert hat in der … · • Ernährung bei Nierenerkrankungen • Bedeutung des Ausscheidens für den Patienten • Beobachtung der Ausscheidungen ... • Pflege bei

Welchen Stellenwert hat in der Krankenpflegeausbildung der Umgang mit dem niereninsuffizienten Patienten?

M. Röhm Fachpraxislehrerin BBZ Weimar 06.07.2013

HELIOS Klinik Blankenhain

1Welchen Stellenwert hat in der Krankenpflegeausbildung der Umgang mit dem niereninsuffizienten Patienten? M. Röhm 06.07.2013 HELIOS Klinik Blankenhain

Gliederung

• 1. Verankerung im Lehrplan

• 2. Inhalte des Lehrplans

• 3. Was lernen die Auszubildenden über die Niereninsuffizienz?

• 4. Welche pflegerischen Aspekte müssen beherrscht werden?

• 5. Pflegerische Maßnahmen im Zusammenhang mit der Shuntanlage

• 6. Dialyseverfahren/ Aufgaben der Pflegekräfte

• 7. Fazit


1. Verankerung der Thematik im Lehrplan

• Nach der Novellierung des Krankenpflegegesetzes erfolgt der theoretische Unterricht in Lernfeldern

• Die Inhalte sind durch den Lehrplan vorgegeben

• Der gesamte theoretische Unterricht umfasst 2100 Stunden

• Davon entfallen 59 Stunden auf den Bereich Ausscheiden und Erkrankungen der Niere und ableitende Harnwege

• zum Vergleich: Thematik Atmen- Herz- Kreislauf 101 Stunden, Thematik Bewegen und Bewegungssystem 102 Stunden


2. Inhalte des Lehrplans

Auszüge aus dem Lehrplan:

• Anatomie/ Physiologie der Niere und der ableitenden Harnwege

• Harnbildung, -transport und -ausscheidung

• Aufgaben der Niere zur Regulation des inneren Milieus

• Krankheitsbilder der Innere Medizin – entzündliche Erkrankungen der Niere, akutes Nierenversagen, Niereninsuffizienz

• Urologie – Entzündung der ableitenden Harnwege, Urolithiasis, Fehlbildungen, Tumore

• Diagnostische Verfahren

• Dialyseverfahren

• Pflege bei den ausgewählten Krankheitsbildern


2. Inhalte des Lehrplans

• Ernährung bei Nierenerkrankungen

• Bedeutung des Ausscheidens für den Patienten

• Beobachtung der Ausscheidungen

• Prophylaxen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden

• Katheterisierung der Harnblase


3. Was lernen die Auszubildenden über die Niereninsuffizienz?

Akutes Nierenversagen

• Krankheitsentstehung (prärenal, renal, postrenal)

• Symptome und Untersuchungsbefunde

• Stadieneinteilung des akuten Nierenversagens

• Diagnostische Möglichkeiten

• Therapeutische Möglichkeiten

• Pflegerische Aspekte in den verschiedenen Stadien


3. Was lernen die Auszubildenden über die Niereninsuffizienz?

Chronische Niereninsuffizienz

• Abgrenzung zur akuten Niereninsuffizienz

• Krankheitsentstehung

• Symptome/ Untersuchungsbefunde/ Urämiezeichen

• Stadieneinteilung der chronischen Niereninsuffizienz

• Diagnostische Möglichkeiten

• Therapeutische Möglichkeiten

• Nierenersatztherapie

• Pflege bei chronischer Niereninsuffizienz


4. Welche pflegerischen Aspekte müssen beherrscht werden?

Thematik Ausscheiden

• Genaue Ein- und Ausfuhrkontrolle mit Bilanzierung

• tgl. Wiegen des Patienten und Dokumentation des Gewichtsverlaufes um Wassereinlagerungen frühzeitig zu erkennen

• Beobachtung des Urins auf Veränderung

• ggf. fachgerechte Katheter- und Drainageversorgung



Thematik Essen und Trinken

• Einhalten der Trinkmengenbegrenzung lt. Ärztlicher Anordnung

• Alternativen für den Patienten aufzeigen z.B. Eiswürfel lutschen, Mundspülung, warme Getränke, saure Drops

• Einhaltung der eiweiß-, kalium-, phosphat- und salzarmen Diätvorschriften – Ernährungsberatung veranlassen

• Appetitliches Anrichten der Speisen

• Hilfestellung bei Übelkeit und Erbrechen



Thematik Waschen und Kleiden

• Hilfestellung anbieten

• Adäquate Hautbeobachtung und Hautpflege mit unparfümierter Creme

• Juckreiz mildern durch Absenken der Raumtemperatur und meiden von wärmestauender Kleidung

• Alle nötigen Prophylaxen durchführen ( Dekubitus-, Thrombose- und Pneumoniegefahr )

• Einschnürende Kleidung meiden



Thematik Patientensicherheit

• Regelmäßige Überwachung des Blutdrucks ( Hypertonie? ), des Pulses ( Herzrhythmusstörungen?), der Atmung ( Lungenödem?) der Temperatur ( Infektion?) und des Bewusstseins ( Urämie?)

• Lt. ärztlicher Anordnung regelmäßige Kontrolle der Laborparameter ( K+, Kreatinin, HB, Blutzucker usw. )

• Verabreichung der Medikation ohne Austausch durch Ersatzpräparate Gefahr Wechselwirkung und nierentoxische Wirkung

• Schonung der Unterarmvenen für Shuntanlage



Thematik Kommunikation

• verlässlicher Partner für den chronisch Kranken sein

• Einfühlungsvermögen zeigen

• Gesprächsbereitschaft zeigen, für Sorgen und Probleme offen sein

• Sich an Absprachen halten

• Auf Wunsch Angehörige mit einbeziehen

• Kontakt zu Sozialarbeitern, Selbsthilfegruppen etc. ermöglichen


5. Pflegerische Maßnahmen im Zusammenhang mit der Shuntanlage

Präoperativ

• Auf Anordnung erfolgt eine Duplexsonographie und ein EKG

• Kaliumkontrolle

• Patient muss nüchtern bleiben

• Die Rasur erfolgt am betroffenem Arm von der Hand bis einschließlich der Achselhöhle

• Ein Bettbrett und ein Kissen werden mit in den OP gegeben



Postoperative Pflege

• Im Regelfall bleibt der Patient eine Nacht auf der ITS

• die Abholung erfolgt mit Sauerstoff und Stethoskop

• die abholende Schwester führt bei der Übernahme erstmalig eine Shuntkontrolle mittels Auskultation durch

• Auf der Intensivstation erfolgt die Shuntkontrolle am OP- Tag stündlich bei Verlegung auf Normalstation 3-stündlich

• Hochlagerung des Shuntarmes auf ein Lagerungskissen bis zur Entlassung



Postoperative Pflege

• Inspektion des Verbandes, der Drainage sind tgl. erforderlich

• Kontrolle der Handdurchblutung und des Armumfanges

• der Patient hat Bettruhe nach ärztlicher Anordnung

• die postoperative Heparininjektion erfolgt nach Ansage

• der Patient darf im Regelfall am Abend des OP- Tages Essen und Trinken (Trinkmengenbegrenzung beachten)



Am Shuntarm nie:

• Blut entnehmen

• Blutdruck messen

• Einschnürende Kleidung

• Komprimierende Verbände ( Ausnahme Druckverband bei Shuntblutungen )


6. Dialyseverfahren/ Aufgaben der Pflegekräfte

• Die Auszubildenden erhalten einen Überblick über die physikalischen Wirkprinzipien bei der Dialyse und die Dialyseverfahren ( Hämodialyse, Peritonealdialyse)

• Die Thematik Dialysezugang wird im Lehrplan nicht aufgegriffen

• Die Betreuung und Pflege während der Dialyse ist Bestandteil der Fachschwesternausbildung


7. Fazit

• auf die Thematik Erkrankung der Niere und der ableitenden Harnwege entfällt ein verhältnismäßig kleiner Stundenanteil der umso effektiver genutzt werden muss, damit die Auszubildenden mit dem häufig auftretenden Krankheitsbild Niereninsuffizienz adäquat umgehen können

• Da die HELIOS Klinik Blankenhain über eine Urologie, eine Dialyseshuntchirurgie und über Dialyseplätze verfügt, obliegt es der pädagogischen Freiheit der Lehrkraft, den Stundenumfang gegebenenfalls nach oben anzupassen, um der Thematik gerecht zu werden


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Vielen Dank!HELIOS Klinik Blankenhain

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