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Kontakt für Rückfragen: Anne-Katrin Döbler/Kerstin Ullrich Pressestelle diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-641 Fax: 0711 8931-167 [email protected] Pressekonferenz anlässlich des G7-Gipfels am 7./8. Juni 2015: Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen Termin: Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Themen und Referenten: Soziales Ungleichgewicht und Diabetes: So kann eine Nationale Diabetesstrategie helfen Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT, Hannover Wie setzt sich die SPD gegen armutsassoziierte Krankheiten ein? Helga Kühn-Mengel, MdB für die Fraktion SPD, Diplom-Psychologin, Beauftragte für die Belange von Patienten und Pflegebedürftigen, Berlin Teilhabe und Bildung machen reich und gesund – Strategien der Gesundheitsförderung Dr. med. Ellis Huber, Vorsitzender des Berufsverbandes der Präventologen e.V., Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Paritätischer Landesverband Berlin e.V. Armut und Diabetes – was sagen die Daten der Krankenkassen, was können die Versicherer tun? Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands e.V., Berlin diabetes@home – Armut als Herausforderung für die individuelle Begleitung von Menschen mit Diabetes Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des Verbandes der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD), Berlin Moderation: Anne-Katrin Döbler, Stuttgart Im Anschluss an die Pressekonferenz: Fototermin mit Kindern eines Berliner Kneipp-Kindergartens, die mit Gesichtsmasken die am G7-Gipfel teilnehmenden Staatschefs verkörpern

Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und … · Dem Armutsbericht 2014 zufolge waren 2013 15,5 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik (12,5 Mio. Menschen)

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Page 1: Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und … · Dem Armutsbericht 2014 zufolge waren 2013 15,5 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik (12,5 Mio. Menschen)

Kontakt für Rückfragen: Anne-Katrin Döbler/Kerstin Ullrich Pressestelle diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-641 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Pressekonferenz anlässlich des G7-Gipfels am 7./8. Juni 2015:

Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen Termin: Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin

Themen und Referenten: Soziales Ungleichgewicht und Diabetes: So kann eine Nationale Diabetesstrategie helfen Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT, Hannover Wie setzt sich die SPD gegen armutsassoziierte Krankheiten ein? Helga Kühn-Mengel, MdB für die Fraktion SPD, Diplom-Psychologin, Beauftragte für die Belange von Patienten und Pflegebedürftigen, Berlin Teilhabe und Bildung machen reich und gesund – Strategien der Gesundheitsförderung Dr. med. Ellis Huber, Vorsitzender des Berufsverbandes der Präventologen e.V., Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Paritätischer Landesverband Berlin e.V. Armut und Diabetes – was sagen die Daten der Krankenkassen, was können die Versicherer tun? Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands e.V., Berlin diabetes@home – Armut als Herausforderung für die individuelle Begleitung von Menschen mit Diabetes Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des Verbandes der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD), Berlin Moderation: Anne-Katrin Döbler, Stuttgart Im Anschluss an die Pressekonferenz: Fototermin mit Kindern eines Berliner Kneipp-Kindergartens, die mit Gesichtsmasken die am G7-Gipfel teilnehmenden Staatschefs verkörpern

Page 2: Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und … · Dem Armutsbericht 2014 zufolge waren 2013 15,5 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik (12,5 Mio. Menschen)

Kontakt für Rückfragen: Anne-Katrin Döbler/Kerstin Ullrich Pressestelle diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-641 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Pressekonferenz anlässlich des G7-Gipfels am 7./8. Juni 2015

Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen Termin: Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin

Inhalt:

Pressemitteilung

Redemanuskripte

Kurzbiografien der Referenten

Factsheet diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

Bestellformular für Fotos

Falls Sie das Material in digitaler Form wünschen, stellen wir Ihnen dieses gerne zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter: [email protected].

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PRESSEMITTEILUNG

diabetesDE warnt anlässlich des G7-Gipfels:

Soziale Benachteiligung wird in Deutschland zunehmend zum Diabetesrisiko

Berlin, 2. Juni 2015 –Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Armut bedroht.

Damit einher geht eine Verschlechterung ihrer Lebenschancen und Gesundheit: Das

Diabetesrisiko steigt, und Menschen in der niedrigsten Einkommensgruppe leben

zwischen acht bis zehn Jahre kürzer als Menschen der höchsten

Einkommensgruppe. Darüber hinaus haben Bewohner benachteiligter Regionen ein

um zwanzig Prozent erhöhtes Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Darauf

machte diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe heute auf einer Pressekonferenz im

Vorfeld des G7-Gipfels aufmerksam. In einem Appell an Bundeskanzlerin Merkel,

Gesundheitsminister Gröhe und Finanzminister Schäuble fordert die gemeinnützige

Organisation Maßnahmen zur Verringerung gesundheitlicher

Chancenungleichheiten sowie effektive Strategien der Primärprävention und eine

Nationale Diabetesstrategie, um die Auswirkungen zunehmender gesundheitlicher

Ungleichheit zu verringern. „Armut und Gesundheit stehen im Zusammenhang, hier

muss angesetzt und gehandelt werden“, erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete

Helga Kühn-Mengel.

Wie der aktuelle OECD-Sozialbericht belegt, besitzen die reichsten zehn Prozent der

Deutschen 60 Prozent der Nettohaushaltsvermögen. Gleichzeitig ist die Armut auf

Rekordniveau gestiegen. Dem neuen Armutsbericht zufolge waren 2013 12,5 Millionen

Menschen in Deutschland von Armut betroffen – so viel wie nie zuvor. „Zu dieser Gruppe

zählt nahezu jedes fünfte Kind, über 40 Prozent der Alleinerziehenden und fast 60 Prozent

der Erwerbslosen“, erläutert Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender

von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Zugleich verschärfen sich die regionalen

Unterschiede, was die Ausprägung der sozialen Benachteiligung betrifft.

Überproportionale Zuwächse an Armut zeigen sich im Ruhrgebiet, in Bremen, Berlin und

Mecklenburg-Vorpommern. Als neue Problemregion zeichnet sich der Großraum

Köln/Düsseldorf ab. Insgesamt hat die Armut in 13 von 16 Bundesländern zugenommen.

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„Damit verteilt sich auch das Krankheitsrisiko in Deutschland auf ungleiche Weise“, betont

Danne. Denn zwischen sozialer und gesundheitlicher Lage besteht ein enger

Zusammenhang. Menschen aus benachteiligten Regionen sind kränker und leben kürzer.

„Unter anderem steigt ihr Risiko für Diabetes Typ 2 um zwanzig, für Fettleibigkeit um

dreißig Prozent“, berichtet Danne. Auf Deutschland bezogen bedeutet dies: Während das

bessergestellte Hamburg Blankenese eine Diabeteshäufigkeit von 4,3 Prozent aufweist,

bringt es das strukturschwache Bad Belzig in Brandenburg auf 13,5 Prozent.

Benachteiligte Regionen sind gekennzeichnet durch Faktoren wie niedriges Einkommen,

Arbeitslosigkeit und unattraktive Lebens- und Freizeitbedingungen.

Auch bei Kindern aus benachteiligten Regionen resultiert das erhöhte Erkrankungsrisiko

unter anderem aus einem ungünstigen Ernährungsverhalten. „Während sich Kinder von

Eltern mit hoher Schulbildung und hohem Haushaltseinkommen häufiger nach einem

gesunden Ernährungsmuster ernähren, essen Kinder aus sozial benachteiligten

Verhältnissen eher nach einem ‚süßen Schema‘, das viel verarbeitete und hochkalorische

Lebensmittel einschließt“, erläutert Danne. Bei Erwachsenen lässt bereits der dauerhafte

Konsum von einem süßen Softdrink pro Tag das Risiko für Typ-2-Diabetes um zwanzig

Prozent steigen. Kinder und Jugendliche, die von Armut betroffen sind, treiben außerdem

seltener Sport und sind etwa doppelt so häufig übergewichtig wie Gleichaltrige höherer

Statusgruppen. „Schon heute gibt es in Deutschland sechs Millionen Menschen, die an

Diabetes Typ 2 leiden. 400 Millionen sind es weltweit. Wenn die Nationen auf diesen

Diabetes-Tsunami nicht mit wirkungsvollen Präventionsstrategien reagieren, werden

nach Schätzungen der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) bis zum Jahr 2035 600

Millionen Menschen von Diabetes betroffen sein“, berichtet Danne.

Die hohen Kosten im Gesundheitswesen durch die Zunahme der chronischen

Krankheiten stellen in allen G7-Ländern zunehmend auch eine wachsende Bedrohung für

die wirtschaftliche Prosperität dar. Dabei lassen sich nach Schätzungen der IDF allein 70

Prozent der Diabetesfälle vermeiden oder hinauszögern. Vor diesem Hintergrund fordert

die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe anlässlich des G7

Gipfels Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Gesundheitsminister Hermann Gröhe und

Finanzminister Wolfgang Schäuble auf, die Empfehlungen von WHO und Vereinten

Nationen für einen primärpräventiven „Health-in-all-Policies“-Ansatz ernst zu nehmen

und die empfohlenen primärpräventiven Maßnahmen umzusetzen.

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diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe unterstützt vier Kernforderungen für eine wirksame

Primärprävention: für jeden Schüler an jeder Schule mindestens eine Stunde

Bewegung/Sport pro Tag, verpflichtende Qualitätskriterien für die Schulernährung, ein

Marketingverbot für an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel sowie

eine Zucker-Fett-Steuer bei gleichzeitiger Steuersenkung für empfehlenswerte

Lebensmittel.

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Helga Kühn-Mengel befürwortet lebensnahe

Präventions-maßnahmen: „Die unteren sozialen Schichten erreichen wir nicht mit

Broschüren, Flyern und Vorträgen, sondern nur da – das gilt für die Erwachsenen und für

die Kinder gleichermaßen – wo sie leben, arbeiten, gemeinsam lernen und spielen: im

Setting, in der Lebenswelt“, erklärt die Gesundheitspolitikerin.

Die Implementierung einer auch vom Bundesrat 2014 geforderten Nationalen

Diabetesstrategie leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden

Optimierung der Prävention und Versorgung in allen Regionen Deutschlands. „Wer heute

gesundheitliche Chancengleichheit herstellen will, muss nicht nur den Zugang zu

Bildung, sondern auch zu Gesundheit verbessern“, betont Danne.

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen

Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Soziales Ungleichgewicht und Diabetes: Geeignete Präventionsstrategien und eine Nationale Diabetesstrategie können gesundheitliche Ungleichheiten mildern Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT, Hannover In Deutschland boomt die Wirtschaft und die Armut ist „auf Rekordhoch“. Wir haben eine

sozioökonomische Schieflage, die sich immer weiter verschlechtert. Dem Armutsbericht 2014

zufolge waren 2013 15,5 Prozent der Bevölkerung in der Bundesrepublik (12,5 Mio. Menschen) von

Armut betroffen – so viele Menschen wie nie zuvor. Etwa 2,5 Mio. Kinder und Jugendliche sind

heute schon von Armut bedroht, nahezu jedes fünfte Kind in Deutschland ist arm.

Liebe Frau Merkel, Diabetes Typ 2 ist nicht nur weltweit eine armutsassoziierte Erkrankung,

sondern auch bei uns, im „reichen“ Deutschland!

Sag mir, wo Du wohnst – und ich sage Dir, wie hoch Dein Diabetes-Risiko ist!

Bei Adipositas und Diabetes Typ 2 gibt es ein Nordost-Süd-Gefälle in Deutschland.

Menschen, die in benachteiligten Regionen leben, haben ein 30 Prozent höheres Risiko, an

Adipositas zu erkranken, dem wichtigsten Risikofaktor für Diabetes Typ 2. Das Risiko für Typ 2-

Diabetes ist in benachteiligten Regionen um 20 Prozent höher! (Bsp. Brandenburg, Bad Belzig: 13,5

Prozent, Hamburg Blankenese 4,3 Prozent.)

Benachteiligte Regionen sind gekennzeichnet durch Faktoren wie niedriges

Durchschnittseinkommen der Bevölkerung, Arbeitslosigkeit, geringes Beschäftigungs- und

Bildungsniveau, geringe kommunale Einnahmen, unattraktive Umwelt- und Freizeitbedingungen

ungünstige Beschaffenheit der Wohnumgebung, hohe Verfügbarkeit von Fast Food und

hochverarbeiteten Lebensmitteln, niedrigere Sicherheit, erhöhte Umweltbelastung

(Luftverschmutzung, Lärm).

Gesund leben ist unter diesen Umständen erschwert – selbst bei gutem Willen! Die Politik muss

durch den Eingriff in Regelstrukturen (Infrastruktur, soziale Infrastruktur, HIAP) dafür sorgen, dass

es den Menschen aller Schichten leichter fällt, Entscheidungen für ein gesünderes Leben zu treffen.

Sag mir, wie Deine Eltern ihr Geld verdienen, und ich sage Dir, wie hoch Dein Adipositas- und

Diabetesrisiko (Typ 2) sind!

Die Gesundheit von Menschen in sozioökonomisch schlechter gestellten Schichten ist geringer als

bei Menschen, denen es wirtschaftlich besser geht und die bessere Gesundheitskompetenzen

erwerben konnten. Sie leben im Schnitt acht bis zehn Jahre kürzer.

Kinder und Jugendliche, die von Armut betroffen sind, haben auch ein besonders ungünstiges

Ernährungsverhalten, sie treiben seltener Sport, sind etwa doppelt so häufig übergewichtig wie

Gleichaltrige höherer Statusgruppen, haben vermehrt psychische Auffälligkeiten und

psychosomatische Beschwerden, sind häufiger Passivrauchbelastungen ausgesetzt oder rauchen

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels

Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

selbst. Sie haben dadurch langfristig auch ein erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2 und Herz-

Kreislauf-Erkrankungen.

Die demografische Entwicklung und das fortgesetzte Auseinandergehen der sozialen Schere

zeigen: Die Volkskrankheit Diabetes Typ 2 wird sich in Deutschland zwangsläufig weiter ausbreiten

– trotz des geplanten Präventionsgesetzes mit dem Ziel „Diabetes Typ 2 verhindern, früh erkennen

und früh behandeln“. Wir brauchen jetzt kohärente Politikstrategien, einen „Health-in-all-policies“-

Ansatz für die Prävention und eine Nationale Diabetesstrategie, damit wir das nationale

Gesundheitsziel im Bereich Diabetes Typ 2 erreichen können.

Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Diabetesfrüherkennung wäre z.B., dass diese zu den

Menschen kommt, statt zu warten, dass schwer erreichbare Zielgruppen zum Arzt gehen

(Aufsuchende Beratungs- und Früherkennungsangebote, s. “Diabetesberatung auf Rädern“ von

diabetesDE, vom BMG gefördert). Auch der Ansatz, mit den Menschen in ihrer Sprache zu

sprechen, sollte verstärkt werden (z.B. in Regionen mit hohem türkischen Migrationsanteil

türkischsprachige Diabetesberaterinnen einsetzen). Solche erfolgreichen Modellprojekte müssen

breit in benachteiligte Gebiete ausgerollt werden. Damit könnten zumindest regionale

Unterschiede in Prävention und Versorgung von Menschen mit Diabetes Typ 2 besser

ausgeglichen und allen potenziell Betroffenen niedrigschwellige Angebote für mehr Gesundheit

gemacht werden.

Liebe Frau Merkel, schon von 1998 - 2011 hat die Prävalenz des Diabetes Typ 2 in

Deutschland um beunruhigende 38 Prozent zugenommen. Es gibt heute schon mehr als

sechs Mio. Menschen mit Diabetes in Deutschland und es werden täglich mehr!

Gemeinsam mit der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten setzen wir uns gemäß den

Empfehlungen von WHO und UN für vier Kernforderungen für eine wirksame Primärprävention ein:

1. Für jeden Schüler an jeder Schule mind. 1 Stunde Sport/Bewegung pro Tag.

2. Verpflichtende Qualitätskriterien für die Schulernährung.

3. Marketingverbot für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung.

4. Verbrauchssteuern für ungesunde Lebensmittel (Zucker-Fett-Steuer), in Kombination mit

einer Steuersenkung für empfehlenswerte Lebensmittel (z.B. Obst, Gemüse).

Darüber hinaus müssen wir verhindern, dass die soziale Schere immer weiter auseinander geht. Wir

müssen also die auseinander driftenden Einkommens- und Bildungsunterschiede in unserem Land

wirkungsvoll bekämpfen, die soziale Integration stärken und somit gesundheitliche Ungleichheit

verringern. Herkömmliche Mittel von Prävention und Gesundheitsförderung reichen hier nicht aus.

Ganzheitliche Präventionsstrategien sollten nicht nur individuelle, sondern auch regionale

Risikofaktoren identifizieren. Mittels gezielter Maßnahmen der Arbeitsmarkt-, Bildungs-, Sozial-,

Familien-, Gesundheits- und Steuerpolitik müssen Bildungs- und Einkommensungleichheiten

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels

Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

gemindert sowie Infrastruktur, Lebens- und Arbeitsbedingungen gesundheitsförderlich für alle

Bürger und Regionen gestaltet werden.

Liebe Frau Merkel, darüber hinaus brauchen wir auch einen Nationalen Diabetesplan, wie

das der Bundesrat schon letztes Jahr empfohlen hat!

Auch Deutschland hat sich 2011 dem globalen Ziel „Halt the rise in obesity and diabetes“ mit

Annahme der politischen Erklärung des ersten UN-Gipfels gegen die nichtübertragbaren

Krankheiten verpflichtet. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg wäre die Umsetzung der lang

geforderten Nationalen Diabetesstrategie.

Diese sollte auf Länderebene im Rahmen regionaler Diabetespläne auch gezielt in

maßgeschneiderte Maßnahmen für besonders deprivierte Regionen münden.

Wir brauchen effizientere Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern:

1. Primärprävention

2. Früherkennung

3. Epidemiologisch-klinische Diabetesregister (Datenbasis für Grundlagen- bis zur

Versorgungsforschung)

4. Versorgungsforschung, Versorgungsstrukturen, Qualitätssicherung. Eine neue Diabetes-

Versorgungs-Landschaft mit Überwindung der Sektorengrenzen.

5. Bedarfsangepasste Schulung, Beratung, Empowerment, Stärkung der Selbsthilfe.

Diabetes und seine Folgekrankheiten kosten Deutschland pro Jahr 48 Milliarden Euro

Liebe Frau Merkel, lieber Herr Gröhe, lieber Herr Schäuble:

Zeit, dass die Politik sich kümmert!

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Juni 2015

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen

Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Wie setzt sich die SPD gegen armutsassoziierte Krankheiten ein? Helga Kühn-Mengel, MdB für die Fraktion SPD, Diplom-Psychologin, Beauftragte für die Belange von Patienten und Pflegebedürftigen, Berlin Die Ergebnisse einer aktuellen RKI-Studie, die sogenannte KIGGS-Studie, zeigen, dass die soziale

Herkunft entscheidend für die Gesundheit von Kindern ist. An dieser Studie zur Gesundheit von

Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KIGGS) haben in der Zeit von 2009 und 2012 mehr als

12.000 Mädchen und Jungen teilgenommen.

Demnach ist bei Kindern aus armen Familien Bewegungsmangel, Übergewicht und Rauchen

stärker verbreitet als bei Kindern in der Mittel- und Oberschicht. Auch das Risiko für psychische

Auffälligkeiten, wie Angststörungen, Depression und Hyperaktivität ist größer. Die SPD nimmt

solche Studien ernst. Armut und Gesundheit stehen im Zusammenhang. Hier muss angesetzt und

gehandelt werden.

Unter Rot-Grün im Jahre 1999 hatten wir bereits die Prävention mit einem wichtigen Zusatzauftrag

versehen. Wörtlich heißt es im § 20 SGB V: „Leistungen zur Primärprävention sollen den

allgemeinen Gesundheitszustand verbessern und insbesondere einen Beitrag zur Verminderung

sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen erbringen.“

Mit dem aktuellen Präventionsgesetz setzen wir unsere Anstrengungen fort: Die unteren sozialen

Schichten erreichen wir nicht mit Broschüren, Flyern und Vorträgen, sondern nur da – das gilt für

die Erwachsenen und für die Kinder gleichermaßen –, wo sie leben, arbeiten, gemeinsam lernen

und spielen: im Setting, in der Lebenswelt.

Genau hier setzt das Präventionsgesetz an. Die Leistungen zur Verhinderung und Verminderung

von Krankheitsrisiken und die Förderung der gesundheitlichen Kompetenz werden zu

Pflichtleistungen der Krankenkassen. Die Lebenswelten werden gestärkt. Ab 2016 stehen den

Krankenkassen pro Versicherten sieben Euro zur Verfügung, mindestens zwei Euro für die

betriebliche Gesundheitsförderung, mindestens zwei Euro für die anderen Lebenswelten. Insofern

kann dort, wo die Menschen leben, ein Angebot gemacht und verstetigt werden.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Berlin, Juni 2015

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Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Teilhabe und Bildung machen reich und gesund – Strategien der Gesundheitsförderung Dr. med. Ellis Huber, Vorsitzender des Berufsverbandes der Präventologen e.V., Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Paritätischer Landesverband Berlin e.V. 1. Krankheiten messen das „soziale Vermögen“ oder die Gesundheit des sozialen

Bindegewebes.

Die Erkenntnisse der Gesundheitswissenschaften sind eindeutig:

• Armut, gemessen an Einkommen, sozioökonomischem Status, Lebensbedingungen oder

Ausbildungsstand, ist der größte Risikofaktor für Krankheit und kürzeres Leben. Es geht

dabei weniger um Geld und mehr um soziales Vermögen oder individuelle

Lebenskompetenz.

• Die wichtigste Gesundheitsressource ist Bildung. Sie nimmt prägenden Einfluss auf das

Auftreten von Erkrankungen, den Verlauf des Leidens und die Lebenserwartung der

Menschen.

• Zwischenmenschliche Solidarität und soziale Teilhabe fördern die Gesundheit. Menschen,

die sich als kompetent erfahren, die soziale Resonanz finden und die bei Entscheidungen

mitwirken können, sind weniger krank. Umgekehrt steigen Erkrankungshäufigkeit und

Sterblichkeit in der Bevölkerung deutlich an, wenn das gesellschaftliche Bindegewebe

unter Spannung steht.

• Diabetes Mellitus ist ein Indikator für die Krankheit eines Gemeinwesens, eine

„Infektionskrankheit“, die nicht von Bakterien oder Viren ausgeht. Die Ansteckungskraft

kommt aus den gesellschaftlichen Verhältnissen und die Überwindung der Krankheit

benötigt den Ausbau eines sozialen Immunsystems.

Die Forschung belegt, dass soziale Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von

chronischen Erkrankungen spielen: Je bildungsferner und je tiefer auf der sozialen Stufenleiter

Menschen leben, desto eher sind sie chronisch krank und leben krankheitsbedingt kürzer.

Wirkfaktoren sind dabei mangelnde soziale Netzwerke, mangelnde Selbstwirksamkeit und geringe

Autonomie. Soziale Vereinzelung fördert chronische Erkrankungen etwa in demselben Maß wie

Rauchen Krebs fördert. Der Zusammenhang zwischen sozialem Status und chronischer Erkrankung

durchzieht das gesamte Gemeinwesen. Die Ungleichheit der Gesundheitschancen ist also kein

Problem von Randgruppen, sie betrifft alle. Auch emotionale Armut durch fehlende soziale

Geborgenheit macht Menschen krank. Ein zerbrechendes soziales Bindegewebe beeinträchtigt

dabei die Gesundheit und das Glück von armen wie von reichen Bürgerinnen und Bürgern.

2. Die Arzneien der Zukunft heißen Bildung, Beteiligung und Gemeinschaft.

Individuelle Bildung entscheidet über soziale Chancen und sozialen Status: chronische Krankheiten

wie Diabetes betreffen in stärkerem Maße die weniger gebildeten Bevölkerungsgruppen. Bei der

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Prävention und Bekämpfung von chronischen Krankheiten sind deshalb soziale Integration,

Chancengleichheit, Bildung und berufliche Teilhabe von entscheidender Bedeutung.

Die Gesundheitskompetenz des einzelnen Bürgers wird im Bildungssystem begründet: Dort

erwirbt der Einzelne Verhaltensgewohnheiten und die Fähigkeit zur Gestaltung seiner

Lebenswelten. Gesundheitsförderliches Verhalten spielt sich nicht im „leeren“ Raum ab, es wird

durch jeweils günstige oder ungünstige Rahmenbedingungen gefördert oder behindert. Damit

Menschen sich gesundheitsbewusst verhalten, müssen auch die Randbedingungen stimmen und

entsprechenden Ressourcen vorhanden sein. Die wissenschaftliche Erkenntnis belegt die

überragende Bedeutung von zwei Ressourcen: Bildung und soziale Teilhabe.

Die gesundheitserhaltenden Faktoren, über die Menschen verfügen – also Schutzfaktoren,

Kompetenzen und Ressourcen – machen reich und gesund. Gesundheit in diesem Sinne heißt

nicht Freiheit von Belastungen und Krankheiten, sondern die Fähigkeit, mit Belastungen und

Krankheiten positiv umgehen und sein Leben kreativ meistern zu können.

Die Weltgesundheitsorganisation hat dies in der Ottawa-Charta von 1986 so zusammengefasst:

„Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt:

dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben. Gesundheit entsteht dadurch, dass

man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt ist, selber

Entscheidungen zu fällen und eine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände

auszuüben sowie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen

herstellt, die all ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen.

Füreinander Sorge zu tragen, Ganzheitlichkeit und ökologisches Denken sind

Kernelemente bei der Entwicklung von Strategien zur Gesundheitsförderung.“

Die Geburt eröffnet die individuellen und sozialen Gesundheitschancen eines Menschen.

Gesundheitsorientierte Politik muss einen gesunden Start ins Leben erleichtern, in die

gesundheitsförderlichen Ressourcen von Familien investieren und die jungen Mitbürger zu einem

gesundheitsförderlichen Lebensstil befähigen. Die Lebenswelten, in denen Gesundheit gelernt und

gelehrt wird, sind Kindergarten, Schulen und die Ausbildungsstätten des ganzen Lebens. Gesunde

Kindergärten und gesunde Schulen begründen die spätere Leistungsfähigkeit und ein

erfolgreiches Erwerbsleben für den einzelnen Menschen. Bildung ist also der Schlüssel:

Gesundheitskompetenz beschreibt die Fähigkeit, im täglichen Leben gesund leben zu können: Zu

Hause, in der kommunalen Gemeinschaft, am Arbeitsplatz, im System der medizinischen

Versorgung, beim Einkaufen und im politischen Umfeld. Ein flächendeckendes öffentliches

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels

Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Investment in gesunde Kindergärten und Schulen steht jetzt an. Das weist den Weg in eine

„Gesunde Marktwirtschaft“ und zu gesellschaftlicher Prosperität.

Der Berufsverband der Präventologen hat dafür ein Gesundheitstraining entwickelt und in Kita und

Schule erfolgreich erprobt. Zahlreiche andere Initiativen entwickelten inzwischen bundesweit das

Know-how zur Ausbildung von individueller und sozialer Gesundheits-kompetenz. Jetzt kann und

muss in eine nachhaltige und allgemein verfügbare Struktur der Gesundheitskompetenzbildung

(Healthy Literacy) investiert werden.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Berlin, Juni 2015

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen

Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Armut und Diabetes – was sagen die Daten der Krankenkassen, was können die Versicherer tun? Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands e.V., Berlin

Mehr als 7,5 Millionen Menschen sind in Deutschland von Diabetes betroffen, ca. 90 Prozent sind

Typ-2-Diabetiker, jedes Jahr kommen über 300.000 neu Erkrankte dazu. Damit ist in Deutschland

die Zehn-Millionen-Grenze in Sichtweite. Bereits jetzt gibt es zwei Millionen Diabetiker im

erwerbsfähigen Alter.

Gerade die Betriebskrankenkassen stehen gemeinsam mit den Unternehmen vor der

Herausforderung, möglichst viele Diabetes-Erkrankte im Arbeitsprozess zu halten. Deshalb wollen

wir kluge Innovationen im Bereich Prävention und Früherkennung von Diabetes vorantreiben und

möglichst schnell für die Unternehmen und damit für unsere Versicherten nutzbar machen.

Typ-2-Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ein schwerer Verlauf

der Erkrankung führt zu kardiovaskulären Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder

peripherer arterieller Verschlusskrankheit. So treten Herzinfarkte bei Männern mit Diabetes fast vier

Mal häufiger auf als bei Nichtdiabetikern und bei Frauen mit Diabetes sogar sechs Mal häufiger.

Herzinfarkt und Schlaganfall stehen an erster Stelle der Todesursachen von Diabetikern. Auch ein

diabetesbedingtes Nierenversagen erhöht die Sterblichkeit. Bis zu 80 Prozent der Typ-2-Diabetiker

haben einen erhöhten Blutdruck, der die Gefäße schädigt.

Es gibt also gute Gründe und viele sinnvolle Ansätze im Bereich der Primär- und

Sekundärprävention, um Erkrankungen oder einen schweren Verlauf der Erkrankung zu vermeiden.

Es gilt grundsätzlich, dass Diabetiker alle Berufe ausüben und voll in das Arbeitsleben integriert

werden können. Die Nähe zu den Belegschaften schärft unseren Blick für die Möglichkeiten,

Diabetiker im Arbeitsalltag zu unterstützen, damit sie erwerbsfähig bleiben.

Die Diabetes Kampagne der Betriebskrankenkassen hat das primäre Ziel, die bisher nicht-

diagnostizierten Diabetiker und die Menschen mit einem hohen Diabetes-Risiko zu erkennen und

sie frühzeitig in eine ärztliche Behandlung zu steuern, damit ein schwerer Verlauf und

Folgeerkrankungen vermieden werden können.

Darüber hinaus haben Betriebskrankenkassen gemeinsam mit Unternehmen funktionierende

Lösungen im betrieblichen Gesundheitsmanagement entwickelt. Es ist gelungen, spezielle

Programme der Früherkennung auf den Weg zu bringen und Beschäftigte, die ein erhöhtes

Erkrankungsrisiko haben oder bereits erkrankt sind, gezielt zu unterstützen.

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels

Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Wir wissen aber auch, dass soziale Ungleichheit und regionale Unterschiede das Risiko einer

Diabetes-Erkrankung beeinflussen. Studien zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland sowie der

Bundes-Gesundheitssurvey zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Bildung und der

Prävalenz von Diabetes. Ebenso ist das Risiko, an Diabetes zu erkranken, von regionalen

Unterschieden abhängig. In Gemeinden mit der höchsten strukturellen Benachteiligung ist das

Diabetesrisiko mehr als doppelt so hoch wie in besonders gutgestellten Gemeinden. Dies macht

Diabetes zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, der sich alle gemeinsam stellen müssen.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Berlin, Juni 2015

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen

Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

diabetes@home – Armut als Herausforderung für die individuelle Begleitung von Menschen mit Diabetes Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des Verbandes der Diabetesberatungs-und Schulungsberufe in Deutschland e. V. (VDBD), Berlin

Wer in Deutschland in einer wirtschaftlich benachteiligten Region wohnt, trägt ein höheres Risiko

für Adipositas und Diabetes Typ-2. Das haben Wissenschaftler/innen des Institutes für

Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen am Helmholtz Zentrum München

klar belegt (Maier et al., 2014). Typ-2-Diabetes hängt gleichwohl nicht nur mit dem Wohnort

zusammen, sondern auch mit dem sozialen Status. Menschen mit niedrigem Einkommen und/oder

geringer Bildung ernähren sich besonders ungesund, treiben besonders wenig Sport und leiden

sehr viel häufiger an Typ-2-Diabetes. Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Diabetesberatung

und –schulung?

Beratung und Schulung durch Diabetes-Berater/innen sind essentieller Bestandteil der

Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus

Die Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus erfolgt in Deutschland auf drei Ebenen (Siegel

& Siegel, 2015):

• ca. 60.000 Hausärzte betreuen 80-90 Prozent der Menschen mit Typ-2-Diabetes

• ca. 1.100 Diabetes-Schwerpunktpraxen versorgen 10 Prozent der Betroffenen mit Diabetes Typ-2

und den Großteil der Menschen mit Diabetes Typ-1

• Stationäre Versorgung in Krankenhäusern bei Notfällen und Komplikationen

Auf allen drei Ebenen übernehmen qualifizierte Diabetes-Berater/innen und Diabetes-

Assistenten/innen „kompetent wesentliche Teile der Therapie und Schulung“ (Siegel & Siegel,

2015). Ziel dieser professionellen und individuellen Begleitung ist die Steigerung der

Selbstwirksamkeit der Betroffenen: denn Menschen mit Typ-2-Diabetes und einem guten

Selbstmanagement genießen mehr Lebensqualität. Ebenso wichtig ist die Prävention, die mit

kindgerechten Konzepten schon in Kindergarten und Schule beginnen sollte: Was bedeutet

gesundes Essen? Wie wichtig ist Bewegung?

Individuelle und kreative Lösungen gefordert

Grundsätzlich komplizierter ist die Versorgung von bildungsfernen Menschen und Menschen mit

geringem Einkommen. Haben diese zusätzlich noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache,

einen anderen kulturellen Hintergrund oder ein unterschiedliches Gesundheitsverständnis,

gestaltet sich die Beratung und Schulung als anspruchsvolle Aufgabe, die individuelle und kreative

Lösungen erfordert. Konkrete Tipps und praktische Hilfestellungen müssen am Alltag der

Betroffenen ansetzen. Die Versorgung von Migrantinnen und Migranten mit Diabetes sowie

anderen chronischen Erkrankungen setzt zudem auf Seiten der Versorgenden eine hohe soziale

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Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

und interkulturelle Kompetenz voraus. Das hat nicht zuletzt das Projekt „Diabetesberatung auf

Rädern“ gezeigt. Hier fährt ein Info-Mobil Wohngebiete mit einem hohen türkischen

Bevölkerungsanteil, soziale Brennpunkte sowie ländliche Gebiete an. Das Projekt wurde

gemeinsam vom VDBD, diabetesDE und dem Landesverband NRW der DDH-M ins Leben gerufen

und wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Quellen

Grintsova O., Maier W., Mielck A. (2014). Inequalities in health care among patients with Type 2

diabetes by individual socio-economic status (SES) and regional deprivation: a systematic literature

review. International Journal for Equity in Health, 13-43.

Lebenslagen in Deutschland (2013). Der Vierte Armuts- und Reichtumsbericht der

Bundesregierung. Berlin.

Maier W., Scheidt-Nave C., Holle R., Kroll LE., Lampert T., Du Y., Heidemann C,. Mielck A. (2014).

Area Level Deprivation Is an Independent Determinant of Prevalent Type 2 Diabetes and Obesity at

the National Level in Germany. Results from the National Telephone Health Interview Surveys

'German Health Update' GEDA 2009 and 2010. PLOS One, Vol. 9 (2), e89661, 1-11.

Maier W., Fairburn J., Mielck A. (2012). Regionale Deprivation und Mortalität in Bayern. Entwicklung

eines "Index Multipler Deprivation" auf Gemeindeebene. Das Gesundheitswesen, 74 (7), 416-425.

OECD (2012). The diabetes epidemic and its impact on Europe. European Diabetes Leadership

Forum Copenhagen.

Robert Koch-Institut (Hrsg.) (2012). Daten und Fakten: Ergebnisse der Studie „Gesundheit

in Deutschland aktuell 2012“. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. RKI, Berlin.

Schipf S., Werner A. et al. (2012). Regional differences in the prevalence of known Type 2 diabetes

mellitus in 45–74 years old individuals: Results from six population-based studies in Germany

(DIAB-CORE Consortium). Diabet Med, 29 (7), 88–95.

Siegel, E. G., Siegel E. G. (2015). Versorgungsstrukturen, Berufsbilder und professionelle

Diabetesorganisationen in Deutschland. In: Diabetes 2015. Deutscher Gesundheitsbericht.

DiabetesDE (Hrsg.), 29-41.

World Health Organisation (2014). The equity action spectrum: taking a comprehensive approach.

Guidance for addressing inequities in health.

(Es gilt das gesprochene Wort!)

Berlin, Juni 2015

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Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Gesundheit und soziale Ungleichheit Wie erreicht Prävention die Richtigen? Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Die gesundheitlichen Folgen von Armut sind unbestritten: ärmere und bildungsferne Schichten

sind dreimal so häufig von Übergewicht und Adipositas betroffen; bereits in

Schuleingangsuntersuchungen sehen wir bei Kindern aus ärmeren Stadtvierteln ein zehnfach

erhöhtes Risiko von Übergewicht gegenüber denen aus wohlhabenderen Vierteln. Diese

Entwicklung setzt sich im Erwachsenenalter fort und zeigt bei den Lebensstilkrankheiten wie

Diabetes, Herz/Kreislauf-, Krebs- und Atemwegserkrankungen eine deutliche soziale Asymmetrie.

Das Ergebnis ist, dass die wirtschaftlich schwächsten 20 Prozent unserer Gesellschaft ein etwa zehn

Jahre kürzeres Leben haben als die wirtschaftlich stärksten.

Angesichts dieses gesellschaftlichen Skandals sollte man eine intensive politische Debatte darüber

erwarten, wie wir die gesundheitliche Chancenungleichheit am besten korrigieren können. Eine

solche Debatte findet aber bislang in Deutschland, anders als auf internationaler Ebene, kaum oder

nur in Ansätzen statt. Würden wir es mit ansteckenden Krankheiten zu tun haben, hätten wir längst

eine intensive Diskussion und würden viele Millionen oder Milliarden ausgeben, um die Epidemie

unter Kontrolle zu bringen. Es wird immer wieder übersehen, dass die nichtübertragbaren

Krankheiten heute etwa 80 Prozent der Krankheiten und der vorzeitigen Todesfälle verursachen.

Das individuelle Leiden und die volkswirtschaftlichen Schäden sind enorm. Allein die direkten

Kosten des Diabetes werden auf etwa 22 Mrd. Euro geschätzt.

Seit mehr als zehn Jahren versucht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diese Thematik auf die

Agenda der internationalen und nationalen Gesundheitspolitik zu bringen. UN und EU haben dazu

Gipfelkonferenzen abgehalten und Pläne entwickelt, allerdings war das Engagement der

deutschen Politik in dieser Hinsicht bisher sehr verhalten.

Jetzt versucht die Bundesregierung mit einem Präventionsgesetz eine Antwort zu finden. Über die

Risikofaktoren ist man sich einig: Es geht um schlechte und zu kalorienreiche Ernährung, zu wenig

Bewegung, Rauchen und übermäßigen Alkoholgenuss.

Die entscheidende Frage ist, wie man diese Risikofaktoren zurückdrängen kann. In den fünfziger

Jahren kannten wir Herzinfarkt, Diabetes und Übergewicht kaum. Inzwischen haben wir allein über

sechs Millionen Diabetespatienten und jedes Jahr kommen 300.000 weitere hinzu. Mehr als die

Hälfte der Deutschen sind übergewichtig, und die Langzeitfolgen sind noch gar nicht abzusehen.

Der von der Bundesregierung jetzt vorgelegte Gesetzentwurf versucht, diesen dramatischen

Entwicklungen mit verstärkten Präventionsangeboten entgegenzutreten. Die Krankenkassen

sollen ihre jährlichen Ausgaben hierfür auf sieben Euro je Versicherten erhöhen, um damit

Gesundheitskurse in den sogenannten Lebenswelten wie Betrieben und Kommunen anzubieten.

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Die Arbeit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung soll erweitert werden, und Ärzte

sollen die Patienten verstärkt zur gesundheitlichen Vorbeugung anhalten. Alles in allem ein Appell

an die Vernunft des Einzelnen, seinen Lebensstil zu ändern.

An die individuelle Verantwortung zu appellieren ist allerdings schon in der Vergangenheit

gescheitert. Sonst hätten wir nicht die Explosion der Adipositas-Welle und den damit verbundenen

Tsunami der chronischen Krankheiten. Ganz offensichtlich erreichen Aufrufe und Angebote zur

Verhaltensprävention vor allem diejenigen, die sie nicht brauchen, während die nicht so

gesundheitsbewussten, ärmeren und bildungsfernen Schichten von dieser Strategie nicht erreicht

werden.

International wird daher seit Jahren ein Paradigmenwechsel von der Verhaltensprävention hin zur

Verhältnisprävention gefordert – um es mit dem Slogan der WHO zu sagen: „to make the healthy

choice the easier choice“. Wenn wir als Gesellschaft eine zunehmend „adipogene“ und

gesundheitsschädigende Umwelt geschaffen haben, dann sollten wir sie so verändern, dass dem

Einzelnen gesundheitsförderliche Entscheidungen leichter fallen.

Entsprechende Vorschläge der WHO und UN umfassen z.B. eine Steuer auf dickmachende

Lebensmittel mit besonders hohem Zucker-, Fett- und Salzanteil und - als sozialer Ausgleich - eine

entsprechende Steuerentlastung für gesunde Lebensmittel. Alkopops verschwanden sehr schnell

nach der Einführung einer entsprechenden Steuer, und die Halbierung der Raucherquote unter

Jugendlichen haben wir erst durch die massive Erhöhung der Tabaksteuer erreicht, nicht durch

Aufklärung und Information. Auch die Einführung einer täglichen Stunde Sport in Kita und Schule

würde alle Kinder in einem frühen Alter erreichen, unabhängig von ihrem sozialen Milieu.

Von den liberalen Befürwortern der „Eigenverantwortlichkeit“ werden solche verhältnispräventiven

Maßnahmen abgelehnt. Sie befürchten eine Ausweitung von staatlicher Gängelei, Paternalismus

und Überregulierung. Dabei werden entscheidende Dinge übersehen. Das Festhalten an der

„Eigenverantwortung“, so richtig dies im Prinzip ist, führt zu der skizzierten sozialen Verwerfung

und Ungerechtigkeit mit den katastrophalen Folgen für den Gesundheitszustand der Bevölkerung.

Und es gibt keine „Waffengleichheit“ zwischen Gesundheitsinformationen und massivem

Marketing der Lebensmittelindustrie. Für Süßwaren werden hundertmal so viele Werbegelder

ausgegeben wie für Obst und Gemüse. Und das Budget der Bundeszentrale für gesundheitliche

Aufklärung beträgt nicht einmal ein Prozent allein der Süßwarenwerbung. Auch wird übersehen,

dass die Gesellschaft eine Verpflichtung zur Gefahrenabwehr hat. Wenn die entscheidenden

Gesundheitsrisiken heute von den Lebensstilkrankheiten ausgehen, warum verordnen wir dann

Autofahrern eine Gurt- und Motorradfahrern eine Helmpflicht, aber tun uns angesichts der

„Massenkiller“ der nichtübertragbaren Krankheiten aus ideologischen Gründen so schwer?

Natürlich ist jede Überregulierung zu vermeiden und die Vielzahl an Detailregelungen, auch in der

Gesundheitspolitik, ist ein Übel. Da haben die Marktliberalen vollkommen Recht. Aber hier geht es

um Krankheit und vorzeitigen – vermeidbaren - Tod von Millionen von Menschen. Gefragt ist also

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eine intelligente Präventionsstrategie, die sich nicht im Klein-Klein von Einzelmaßnahmen der

Krankenkassen und immer mehr „Projektitis“ ergeht, sondern die in der Lage ist, auch die sozial

schwächeren Schichten vor Krankheit und vorzeitigem Tod zu schützen.

Gesundheitsförderung und Krankheitsvermeidung ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt, das, so

scheint es, den Gesundheitsminister und auch die Verantwortlichkeit eines Großteils der

Bevölkerung überfordert. Eine Zucker-/Fettsteuer wäre eine intelligente Strategie, die dem

Einzelnen via Preissignal helfen würde, gesündere Kaufentscheidungen zu treffen, und der

Lebensmittelindustrie Anreize böte, gesündere Produkte zu entwickeln. Angesichts der

explodierenden Kosten im Gesundheitssystem wird uns früher oder später gar nichts anderes übrig

bleiben. Und die ideologischen Bedenken der Konservativen werden schnell beiseite geschoben

werden, wenn erst der Druck der Wirtschaft wächst, angesichts des zunehmenden

Arbeitskräftemangels endlich dem Tsunami der chronischen Krankheiten wirkungsvoll zu

begegnen.

Aus dem Geschäftsbericht der DDG 2014

Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit fast 9.000 Mitgliedern eine der großen

medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft

und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen

und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit

Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem

Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

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Über diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist die gemeinnützige und unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes und alle Berufsgruppen wie Ärzte, Diabetesberater und Forscher vereint, um sich für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen Diabetes einzusetzen. An oberster Stelle stehen die Aufklärungsarbeit und die politische Interessenvertretung für die Menschen, die von dieser Volkskrankheit betroffen sind. Diabetes breitet sich in großem Tempo in vielen Ländern der Erde aus, so auch in Deutschland. Aktuell sind sechs Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Gegründet wurde diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und dem Verband der Diabetes- Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD). Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) vertreten.

Ziel von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist es, die zahlreichen Aktivitäten der deutschen Diabetologie zu bündeln und gemeinsam wirkungsvoller einzusetzen, um:

• die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern.

• die Früherkennung des Diabetes mellitus zu fördern.

• Folgeschäden des Diabetes durch rechtzeitige, qualifizierte und adäquate

Beratung zu minimieren.

• alle in der Diabetologie tätigen Ärzte, Diabetesberater, Psychologen und Podologen zu qualifizieren.

• Verhaltensänderungen durch Schulungen zu unterstützen.

• die Therapie für Menschen mit Diabetes zu optimieren.

• Komplikationen effizient zu behandeln.

• die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren.

Auf ihrer Website www.diabetesde.org bzw. www.deutsche-diabetes-hilfe.de bietet diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe viele Informationen und Service-Angebote rund um die Erkrankung Diabetes mellitus. Alle zwei Wochen beantworten Experten aus der Diabetologie in einem Chat Fragen zu Themen wie Ernährung, Bewegung, Recht und Soziales und zur Therapie von Diabetes.

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diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ist für die Aufklärungsarbeit auf Spenden

angewiesen:

Unser Spendenkonto lautet:

Spendenkonto 60 60

Bank für Sozialwirtschaft

BLZ 100 205 00

IBAN: DE59 1002 0500 0001 1888 00

BIC: BFSWDE33BER

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Bundesgeschäftsstelle: Reinhardtstraße 31 10117 Berlin Telefon: 030 201 677 0 Fax: 030 201 677 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.diabetesde.org, www.deutsche-diabetes-hilfe.de

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen

Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Curriculum Vitae Professor Dr. med. Thomas Danne Vorstandsvorsitzender diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Chefarzt am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT, Hannover

Beruflicher Werdegang:

Professor Dr. med. Thomas Danne ist Chefarzt am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT in Hannover

und leitet dort die Abteilung für Allgemeine Pädiatrie mit Schwerpunkt Kinderendokrinologie und -

diabetologie. Zu ihr gehört das größte Zentrum für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes

seiner Art in Deutschland.

Er ist Hochschullehrer der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Gegenwärtig ist er

Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Chefredakteur der Zeitschrift

„Diabetes-Eltern-Journal“ und Editor der Zeitschrift „Pediatric Diabetes“.

Seine Ausbildung begann er im Kaiserin-Auguste-Viktoria-Haus der Freien Universität Berlin,

wechselte dann als Research Fellow zum Joslin Diabetes Center der Harvard Medical School in

Boston, USA, und arbeitete vor seinem Wechsel nach Hannover als Oberarzt an der Charité-

Kinderklinik der Humboldt-Universität in Berlin.

Seine wissenschaftlichen Interessen sind alle Aspekte des Diabetes bei Kindern und Jugendlichen

mit besonderem Schwerpunkt auf neue medikamentöse Therapien, Glukosesensoren und

Insulinpumpen.

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen

Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Curriculum Vitae Helga Kühn-Mengel MdB für die Fraktion SPD, Diplom-Psychologin, Beauftragte für die Belange von Patienten und Pflegebedürftigen, Berlin Helga Kühn-Mengel, geboren am 01.07.1947 in Duisburg, evangelisch, verheiratet, drei Kinder.

1967 Abitur am Erzbischöflichen Gymnasium, Brühl; Studium der Psychologie an der Universität zu

Köln, 1972 Abschluss als Diplom-Psychologin.

Ab 1972 als Diplompsychologin tätig: Forschungsgemeinschaft „Das körperbehinderte Kind“ e. V.,

Köln; Schulpsychologischer Dienst der Stadt Köln; Zentrum für Frühförderung und

Frühbehandlung, Köln, Otto Benecke Stiftung, Bonn.

Mitglied des Deutschen Bundestages von Dezember 1996 bis Oktober 2009, zuständig für den

Wahlkreis Euskirchen-Erftkreis II. Als Abgeordnete zunächst im Europa- und Innenausschuss, dann

ab 1998 im Gesundheitsausschuss. Behindertenbeauftragte der SPD-Fraktion, von 2002 bis 2004

deren Gesundheitspolitische Sprecherin. Von 2004 bis 2009 Patientenbeauftragte der

Bundesregierung.

In der 18. Legislaturperiode (ab 2013) wieder Mitglied des Bundestages der SPD-Fraktion für den

Wahlkreis Euskirchen-Erftkreis II; Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion für die Belange von

Patienten und Pflegebedürftigen, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und im Ältestenrat,

stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Ehrenamtliche Arbeit in verschiedenen Vereinen, unter anderem Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt

Rhein-Erft-Kreis und Euskirchen, Mitglied des Präsidiums des AWO-Bundesverbandes,

Vorstandsmitglied im Verein Zentrum für Frühbehandlung und Frühförderung (ZFF), Vorsitzende

des Vereins „Das körperbehinderte Kind“, Mitglied im Vorstand der ASG Mittelrhein, Mitglied des

Kuratoriums der Elly Heuss-Knapp Stiftung (Deutsches Müttergenesungswerk), Vorstandsmitglied

im Hospizverein Brühl e. V., Vorstandsmitglied im Verein Aktion Psychisch Kranke (APK),

Vorstandsmitglied des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (I.S.S.)

Präsidentin der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. (BVPG) seit 2002.

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Curriculum Vitae Dr. med. Ellis Huber Vorsitzender des Berufsverbandes der Präventologen e.V., Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Paritätischer Landesverband Berlin e.V. 1979–1981 Geschäftsführer des Gesundheitsladen Berlin e.V., Initiator der Deutschen

Gesundheitstage 1980 in Berlin und 1981 in Hamburg

1981–86 Gesundheitsstadtrat (Dezernent) von Berlin Wilmersdorf und Kreuzberg

1986–92 Leiter der Abteilung gesundheitliche und soziale Dienste beim

PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin e.V.

1987–1999 Präsident der Ärztekammer Berlin,

seit 1994 Vorstandsmitglied und seit 2014 stellvertretender Vorstandsvorsitzender

des PARITÄTISCHEN, Landesverband Berlin e.V.

2001–05 und

2010–13 Vorstand der SECURVITA-BKK, Hamburg

seit 2007 Vorsitzender der Berufsverbandes Deutscher Präventologen e.V.

seit 2008 Leiter des Kompetenzzentrums Gesundheitsförderung und Prävention am

Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG) der Europa-

Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)

seit 2015 Geschäftsführer der St. Leonhards Akademie gGmbH

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Pressekonferenz von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des G7-Gipfels Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen

Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Curriculum Vitae Franz Knieps Vorstand des BKK Dachverbands e.V., Berlin *1956 Beruflicher Werdegang:

Franz Knieps leitet den BKK Dachverband seit dem 1. Juli 2013. Der 1956 geborene Jurist, Politik-

und Literaturwissenschaftler weist jahrzehntelange Erfahrung im deutschen und internationalen

Gesundheits- und Sozialwesen auf.

Knieps war unter anderem als Geschäftsführer Politik beim AOK Bundesverband tätig, bevor er als

Leiter der Abteilung Gesundheitsversorgung, Gesetzliche Krankenversicherung, Pflegesicherung

zum Bundesministerium für Gesundheit wechselte.

Zudem arbeitete Knieps als Berater für Sozialpolitik und Gesundheitssystementwicklung für die

WHO und die Europäische Union und ist Herausgeber der Zeitschrift „Gesundheits- und

Sozialpolitik“ und der Verbandszeitschrift Betriebskrankenkassen.

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Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr, Berlin

Curriculum Vitae Dr. Gottlobe Fabisch Geschäftsführerin VDBD e.V. Beruflicher Werdegang:

Gottlobe Fabisch ist seit dem 1. Mai 2015 Geschäftsführerin des VDBD – Verband der Diabetes-

Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. – und baut derzeit die neue Geschäftsstelle in

Berlin auf. Der VDBD ist eine Solidar- und Interessengemeinschaft von mehr als 3700 Diabetes-

Beratern/innen, Diabetes-Assistenten/innen und weiteren qualifizierten Fachkräften, die sich

gezielt für Menschen mit Diabetes mellitus und assoziierten Erkrankungen engagieren. VDBD-

Mitglieder sind Beratungs- und Schulungsprofis, deren Angebote sich an den aktuellen

wissenschaftlichen Standards der Diabetologie und Pädagogik orientieren.

Gottlobe Fabisch hat langjährige Erfahrungen in der Geschäftsführung von gemeinnützigen

Organisationen und Verbänden sowie in der europäischen Kooperation. 1991 war sie

Gründungsmitglied und bis 2000 stellvertretende Leiterin des EU-Büros der deutschen

Wissenschaftsorganisationen (KoWi) mit Sitz in Bonn und Brüssel. Im selben Jahr übernahm

Gottlobe Fabisch die Geschäftsführung eines europäischen Dachverbandes im Verbraucherschutz

(ANEC), den sie sechs Jahre lang erfolgreich leitete.

Seit 2006 war Gottlobe Fabisch in der Politikberatung als freiberufliche Sachverständige mit den

Schwerpunkten Verbraucherschutz und Gesundheit tätig. So war sie als Expertin und Koautorin an

empirischen Studien für die Europäische Kommission und das Europäische Parlament beteiligt.

Darüber hinaus hatte sie einen Lehrauftrag an der LIMAK Austrian Business School.

Gottlobe Fabisch studierte Politikwissenschaften und Publizistik an der WWU Münster, Psychologie

im Zweitstudium und absolvierte ein bilinguales Postgraduiertenstudium am Europa-Kolleg in

Brügge, Belgien.

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Kontakt für Rückfragen: Anne-Katrin Döbler/Kerstin Ullrich Pressestelle diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-641 Fax: 0711 8931-167 [email protected]

Pressekonferenz anlässlich des G7-Gipfels am 7./8. Juni 2015

Wer arm ist, wird krank?! Wie soziales Ungleichgewicht und Diabetes zusammenhängen

Termin: Dienstag, 2. Juni 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Raum 4, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Bitte schicken Sie mir folgende(s) Foto(s) per E-Mail:

❏ Professor Dr. med. Thomas Danne

❏ Helga Kühn-Mengel

❏ Dr. med. Ellis Huber

❏ Franz Knieps

❏ Dr. Gottlobe Fabisch

❏ Kinder eines Berliner Kneipp-Kindergartens, die mit Gesichtsmasken

die am G7-Gipfel teilnehmenden Staatschefs verkörpern

Vorname: Name:

Redaktion: Ressort:

Anschrift: PLZ/Ort:

Telefon: Fax:

E-Mail-Adresse: Unterschrift:

Bitte an 0711 8931-167 zurückfaxen.