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12 Andachten (in diesem Quartal) und Stundenentwürfe für das Jungschar-Jahr Teil I u Januar - Februar - März Werkbuch Jungschararbeit 2008 Herausgegeben vom CVJM-Westbund im Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes

Werkbuch Jungschararbeit 2008 · Jungscharandacht zu Markus 1,40-45 Jesus kann's Januar 4 KW 4 Jungschar-Andacht zu Markus 3,13-21 Von Jesus berufen Januar 5 KW 5 Jungscharandacht

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12 Andachten (in diesem Quartal)und Stundenentwürfe für das Jungschar-Jahr

Teil I u Januar - Februar - März

WerkbuchJungschararbeit

2008

Herausgegeben vom CVJM-Westbundim Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes

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Inhaltsverzeichnis – 1. Quartal 2008

Januar 0Jungscharandacht zur Jahreslosung

Johannes 14,19

Januar 1 KW 1Jungscharandacht zu Markus 1,1-8Wir brauchen Wegweiser

Januar 2 KW 2Jungschar-Andacht zu Markus 1,9-14Die Taufe

Januar 3 KW 3Jungscharandacht zu Markus 1,40-45 Jesus kann's

Januar 4 KW 4Jungschar-Andacht zu Markus 3,13-21Von Jesus berufen

Januar 5 KW 5Jungscharandacht zu Markus 8,27-30Jesus fragt: „Wer soll ich sein?"

Februar 1 KW 6Jungscharandacht zu Markus 8,34-38Jesus geht voran

Februar 2 KW 7Jungschar-Andacht zu Markus 14,32-42„Geduld“ - Ein Zauberwort

Februar 3 KW 8Bibelarbeit zu Markus 15,6-20Jesus vor Pilatus

Februar 4 KW 9Jungscharandacht zu Markus 16,9-16 Glauben!

März 1 KW 10Jungscharandacht zu 1. Samuel 8,1-10Jesus ist unser Freund – Jesus ist unser König

März 2 KW 11Jungscharandacht zu Samuel 10,1-9Berufen zum Königskind

Werkbuch Jungschararbeit Erscheint jährlich. Aufnahme nach: 1989Copyright 2007 by CVJM-Westbund, WuppertalRedaktion: Albrecht Kaul, Friedemann SchmaleHerausgegeben im Auftrag des CVJM-Gesamtverbandes, Kassel, Im Druseltal 8, 34131 Kassel, [email protected] durch Matthias Ruf, Geschäftsführung, Karl-Heinz Stengel, 1. Vorsitzender

Redaktion, Textsatz und Layout: CVJM-Westbund, Bundeshöhe 6, 42285 Wuppertal, [email protected]

Bibelleseplan – Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen, Reichensteiner Weg 24, 14195 Berlin,Internet: www.oeab.de

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Andacht zur Jahreslosung 2008Jesus Christus spricht: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ - Johannes 14,19

Theologische WerkstattWer seine Bibel regelmäßig liest, wird schon gemerkt haben, dass das Johan-nes-Evangelium anders aufgebaut ist,

als die anderen Evangelien. Es berichtet Begeben-heiten um Jesus und Worte von ihm, welche in den Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas so nicht zu finden sind. Während die drei (man nennt sie auch Synoptiker = übereinstimmend) am Le-benslauf von Jesus entlanggehen, ist bei Johannes mehr der Glaubensinhalt, die Gottesgestalt Jesu und sein zeichenhaftes Handeln der Inhalt des Evangeliums. Obwohl Johannes vielleicht die Nähe Jesu am intensivsten erlebt hat, ist sein Bericht das Leben und das Werk Jesu mehr eine Deutung der Ereignisse. Alles wird von der Auferstehung her ge-sehen, es zieht sich wie ein roter Faden durch das Evangelium: Mit Jesus kam Gott selbst auf die Welt, er brachte das wirkliche Leben. Dieses Leben bei Gott wird als Zielangabe immer wieder in den Mittel-punkt gestellt. In diesem Zusammenhang steht auch das Wort für die Jahreslosung 2008. Jesus bereitet seine Freun-de darauf vor, dass er bald nicht mehr sichtbar bei ihnen sein wird. Aber die Kraft Gottes, der Heilige Geist, wird kommen und wird sie umschließen, be-wahren und trösten. Er wird ihnen in dieser schwieri-gen Zeit deutlich machen, dass sie sich mit ihrem Vertrauen in Jesus nicht getäuscht haben. Er wird sie stark machen in dieser Wahrheit. Jesus sagt in dieser Ermutigungsrede nicht, „Ich werde leben...“, sondern: „Ich lebe …“ Er sieht also seinen Tod schon als geschehen an. Alles was jetzt noch an Schrecklichem, an Folter und Gemeinheit kommen kann, ist bereits mit Ostern überwunden. Klar, dass das die Jünger nicht verstehen konnten, aber Johannes hat sich deutlich daran erinnert, als er sein Evangelium schrieb. Jetzt war ihm auch klar, dass Jesus als Sohn Gottes eigentlich nie aus der Gemeinschaft mit Gott herausgerissen war. So wie Jesus immer wieder die Nähe zu seinem Vater suchte, so konnte er in diesem Glauben auch sagen „Ich lebe …“, obwohl der Tod am Kreuz noch vor ihm stand. Mit dieser Jahreslosung geht es nicht nur um das Leben hier auf der Erde, um Gerechtigkeit und Wohlstand, um Gesundheit und langes sorgloses

Leben. Es geht um das Leben in Gottes Nähe. So wie Jesus bereits in diesem Leben stand – obwohl der Tod noch vor ihm war – steht jede und jeder in diesem neuen Leben Gottes, der sein Leben in Jesu Hand gelegt hat. Ganz egal, wie lange wir noch auf dieser Erde zubringen, wir sind bereits mit dem gött-lichen Leben infiziert.

Fragen an die Mitarbeitenden Wenn die Bibel vom Leben spricht, meint sie oft viel mehr, als die Jahre hier auf der

Erde. Ist dir bewusst, dass es ein ewiges Leben in der Gegenwart Gottes gibt? Wenn dieses Leben Realität ist, hat das Auswirkun-gen auf deine Lebensführung? Nur wer von dieser Sehnsucht nach Gottes Reich angesteckt ist, wird auch andere dafür gewinnen können. Wird die Verkündigung des bereits angebrochenen Gottesreiches und die Vollendung in seiner Gegen-wart dieses Jahr öfters einmal im Jungscharkreis thematisiert?

EinstiegTragt mit den Kindern Werbesprüche und markante Aussprüche mit „Leben“ zusam-men. (Evtl. vorbereiten, aus Zeitschriften

ausschneiden, kopieren – „…und das Leben be-ginnt“ /„Fühle das Leben“ / „Leben wie Gott in Frank-reich“ / 2Holz ist Leben“ / usw.)

Gespräch:Was will die Werbung damit sagen?Sie verspricht ein sorgenfreies und schö-nes Leben, wenn man ihr gehorcht und

die Produkte kauft. Ob das stimmt, bleibt dahinge-stellt. Die Firmen sollten eigentlich sagen: Kauf un-sere Produkte, damit wir leben und verdienen.

Jahreslosung

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Andacht zur Jahreslosung 2008Jesus Christus spricht: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ - Johannes 14,19

AuslegungAuch in der Bibel steht das Wort Leben an vielen Stellen. Kennt ihr eins?

In der Lutherbibel kommt allein das Wort „Leben“ bzw. „leben“ 469 mal vor (ohne lebendig, Leben lang usw.). Ein Wort zum Leben wird das ganze Jahr als Losung, als Parole als Merkspruch in allen christli-chen Kirchen zu finden sein. Man nennt das Jahres-losung und darauf haben sich alle Christen – Evan-gelische, Katholiken, Freikirchen – geeinigt. Jesus Christus spricht: „Ich lebe und ihr sollt auch lebenDie Jahreslosung 2008 steht im Johannesevangeli-um Kapitel 14, Vers 19. Jesus ist nicht tot, er lebt und er will auch, dass wir das Leben genießen, fröh-lich sind viel Gutes erleben. Gott will uns das schö-ne Leben nicht wegnehmen oder vermiesen. Es gibt ja immer noch Menschen, die meinen, dass Christen Miesmacher seien und dass wir keine Freude am Leben haben dürften. Für sie besteht Christsein aus „Traurig-gucken“, „Still-in-der-Ecke- sitzen“ und „langsame-Lieder-singen“. Davon kann bei Jesus keine Rede sein. Gott hat uns das Leben geschenkt, er hat uns eine wunderbare Erde und ein beeindruckendes Weltall geschaffen. Er hat gemacht, dass der Mensch als einziges Lebe-wesen lachen kann. Er hat unseren Körper so ge-schaffen, dass wir Sport treiben können und musika-lisch sind. Wer so viel Spaß am Leben hat, wie un-ser Schöpfer, der will doch auch, dass wir am Leben Spaß haben.Aber wenn wir den Satz einmal genau ansehen, fällt noch etwas auf. Jesus sagt ihn, kurz vor seiner Ver-haftung und vor seinem Tod. Er sagt nicht, `ich lebe noch`, oder `ich werde leben`, sondern „Ich lebe …“ Er weiß also, dass der kommende Tod am Kreuz ihm nichts anhaben kann. Obwohl sie ihn töten, lebt er. Er hat also noch ein ganz anderes Leben, ein Le-ben von Gott. Und nun heißt der Satz: So wie ich ein ewiges Le-ben von Gott habe, so sollt ihr auch das ewige Le-ben haben. Also viel mehr als sportlicher Sieg, mehr als eine schöne Party, mehr als 90 Jahre bei bester Gesundheit. Wer mit Jesus lebt, der hat das wirkli-che, das ewige Leben!

ErzählenEs ist noch nicht einmal 80 Jahre her, da ging es den Christen in Russland gar nicht

gut. Sie wurden verfolgt, durften sich nicht in ihren Kirchen versammeln und die Kirchen wurden zu Kinos oder Lagerhallen umgebaut. Viele Christen wurden in Arbeitslager gesteckt oder in einsame Ge-genden vertrieben. Auch ein Bischof der orthodoxen Kirche wurde zum Tode verurteilt, obwohl er nichts Kriminelles getan hatte. Man stellt ihn einfach an eine Wand und der beißende Spott der Politführer und der Soldaten prasselte auf ihn nieder, ehe sie die Gewehre anlegten. Bevor die Gewehrsalve dröhnte, rief der Bischof seinen Peinigern entgegen: „Lebt wohl ihr Toten, ich gehe ins Leben.“ Er wusste etwas von diesem ewigen Leben, das ihm keiner wegnehmen konnte. (nach Helmut Gollwitzer)

AnwendungWie wäre es, wenn ihr in der kommenden Woche einmal darauf achtet, wie oft das Wort Leben vorkommt – in der Schule, in

den Zeitschriften, im Fernsehen, im Gespräch mit den Eltern und Freunden. Macht euch eine heimli-che Strichliste und überlegt euch, welches Leben da eigentlich gemeint ist. In der nächsten Stunde kön-nen wir uns dann noch einmal darüber unterhalten und dann fragen wir in der Bibel nach, was sie über das göttliche und ewige Leben sagt.

Gebet„Lieber himmlischer Vater, wir danken dir für unser Leben. Du willst, dass es uns Spaß macht, aber du hast noch viel mehr

für uns. Danke, dass Jesus uns das ewige Leben bei dir verschafft hat. Hilf uns, dass wir es nicht verpassen. Amen.“

LiedJSL 83 Du Vater schenkst uns LebenJSL 103 Heaven is a wonderful placeJSL 121 Vergiss es nie

Von Albrecht Kaul

Jahreslosung

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Wir brauchen WegweiserMarkus 1,1-8

Theologische WerkstattDer Evangelist Markus will mit diesen Versen deutlich machen, dass Gottes Geschichte mit uns auf ein Ziel zu läuft.

Um das Ziel zu erreichen brauchen wir Jesus. Er gibt uns die Möglichkeit durch Buße und Umkehr zu Gott zu finden. Auf Jesus wurde im Alten Testament schon hingewiesen. Thomas war ein Zeitgenosse Jesu und sein Cousin. Als beachtete und geachtete Persönlichkeit hat er in besonderer Weise auf Jesus als Weg zum Ziel hingewiesen. Von diesem Text können wir lernen: Es ist wichtig, auf Menschen zu achten, die auf Jesus hinweisen. Ohne ihn, und ohne die „Wegweiser“ kommen wir nicht ans Ziel.

Fragen an die Mitarbeitenden Ist dir deutlich, welchen Weg Gott schon mit uns Menschen gegangen ist, um uns zu finden? Welche Hilfe gibt er uns

dabei?

Die folgende Geschichte kann erzählt werden, ihr könnt aber auch besser noch ganz einfach selbst ein ähnliches Spiel ausdenken! Achtung, das braucht viel Vorbereitung! Den Schluss erzählt ihr im Gemeinderaum oder im CVJM-Haus bei einer heißen Tasse Kakao.

ErzählenDer nasse Schnee wurde matschig unter seinen Schuhen. Das war nicht gerade

das Wetter, was man sich für ein Spiel im Gelände wünschte! Die Füße waren kalt. Er suchte nun schon 10 Minuten am Parkplatz hinter dem Super-markt! Hatte etwa jemand den nächsten Hinweis weggeräumt oder versteckt? Das wäre gemein, un-gerecht und eine Beschwerde bei den Mitarbeitern wert! Wo waren eigentlich die anderen? Marc sah sich um. Hoffentlich waren sie erfolgreicher! Er hatte mit der Spur, die er verfolgte, wohl eine Sackgasse er-wischt. Aber irgendwo hier musste der nächste Hin-weis sein. Gerade wollte er zu den anderen zurück, da hörte er den Pfiff. Das war Pauline - das verabre-dete Zeichen. Marc stürmte los. Die nasse Hose und die kalten Füße interessierten nicht mehr. Der Preis war es wert, ein bisschen zu frieren. Eine Minute später standen alle um Pauline herum. Sie hatte die Ü-Ei-Büchse mit dem nächsten Hinweis entdeckt. Und diese kleine gelbe Dose war total gemein ver-steckt gewesen. Pfiffig platziert lag sie beim Bäcker-wagen auf der Verkaufsfläche neben dem Glas mit den Gummifröschen. Eric und Martin guckten Pauli-ne über die Schulter, als sie las: „Rechnet die Preise der elf Tiefkühlpizzen zusammen, die im Moment im Angebot sind. Nennt der Verkäuferin an der Leergut-annahme die Summe. Habt ihr die richtige Zahl, be-kommt ihr von ihr den vorletzten Hinweis.“ Alle Vier stürmten los. „Na, da seid ihr ja! Wir haben uns schon gewundert wo ihr bleibt“ sagte Frau Sei-fert, die die Mutter von Marcs Banknachbarn war. „Sind die andern schon durch?“ keuchte Eric, der es wegen seiner kräftigen Figur und der schweren Kno-chen (wie er sagt) nicht so mit dem laufen hatte. „Verrat ich nicht“, sagte Frau Seifert. „Erledigt mal schön eure Aufgabe.“ Nun ging die Rechnerei los. Erst jeder für sich. Vier Leute, drei Ergebnisse! Das konnte ja heiter werden. Erst als Martin sagte: „So geht das nicht. Wir rech-nen jetzt in Ruhe in zwei Teams auf einem Zettel al-les zusammen“ hatten sie nach zwei Minuten das richtige Ergebnis. Die Folge war, dass die Frau an der Leergutannahme ihnen die nächste Ü-E-Büchse gab. Aufgeregt drückte Marc das Ei an den Seiten zusammen. Mit einem „Plopp“ flupsten die beiden

Januar 1 – 1 W

Januar 1 – 1 W

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Wir brauchen WegweiserMarkus 1,1-8

Teile auseinander. „Ihr seid kurz vor dem Ziel! Orga-nisiert euch zwei rohe Eier. Bratet sie in dem Haus, an dessen Zaun sich ein bemalter Briefkasten befin-det. Darauf sind Wolken und eine fliegenden Gans mit einem kleinen Wichtel auf dem Rücken zu se-hen. Dort erhaltet ihr die letzte Aufgabe, nachdem ihr die Spiegeleier gegessen habt.“ Alle vier guckten sich dumm an. Keiner hatte Geld mit - was hatten sich die Mitarbeiter da bloß ausge-dacht. Da sagte Pauline: „Mensch, meine Großeltern woh-nen paar Meter von hier. Die haben Hühner. Dort holen wir erst mal die Eier!“ Gesagt getan. Der Opa guckte schon ein bisschen komisch, aber zum erklä-ren war einfach nicht die Zeit. Während Pauline die Eier organisierte, fragten die andern drei auf der Straße nach dem Briefkasten. Erst der Neunte, den sie trafen, wusste von dem lustigen Briefkasten. Er war ein paar hundert Meter weg in einer kleinen Sei-tenstraße. Die junge Frau, die mit einem Baby auf dem Arm die Tür aufmachte, musste lachen. Sie wusste ja Bescheid und hatte schon alles zurechtge-legt. Ein bisschen stank die Küche nach ihrer Aktion. Die Eier konnten die Kinder nicht richtig genießen - schließlich wartete die letzte Aufgabe auf sie. „Lauft zurück in zum Supermarkt. Sucht dort jemanden, der/die etwas bei sich hat was euch sagen müsste, dass ihr Vertrauen zu der Person haben könnt. Sprecht sie an. Wenn es Mister oder Misses X ist, gibt er/sie sich zu erkennen und sagt euch, was ihr nun zum Schluss tun müsst. Das gibt es nicht schriftlich - ihr müsst eben Vertrauen haben.“Diesmal war es Eric, der sie in die Zielgerade brach-te. „Mensch, Marc“ raunte er ihm zu. „Sieh dir mal den alten Opa dort an. Ich glaub der ist es. Zum einen ist da ganz eindeutig eine Bibel in seiner Tüte - wer schleppt die schon mit zum einkaufen?! 2. ist die Tüte durchsichtig – da musst du schon ne' Weile nach suchen! Und zum Dritten, scheint der nicht wirklich was hier drin einkaufen zu wollen. Wenn der es nicht ist, heiß ich „Schnuller mit Sirup“. …Außer-dem sieht der ganz lieb aus. Den würde ich auch so auf der Straße was fragen, wenn ich allein wär!“ Sie verständigten sich noch kurz untereinander. Dann ging Eric zu dem Opa hin... Er war der Mister X. Was er sagte klang himmlisch in ihren Ohren und der Preis… der war es auch. …

AuslegungBei dem Spiel ist es wie in unserem Le-ben. Wir suchen etwas, wollen etwas errei-chen und freuen uns darauf. Jeder von uns

ist auf seinem Weg. Mal mit anderen zusammen, mal allein. (evtl. an Beispielen deutlich machen) Bloß, wo sollen wir suchen und wo wollen wir hin? Wie gut ist es da, wenn jemand dem wir vertrauen uns weiterhelfen kann, uns den Weg weist. Markus erzählt uns ganz am Anfang seiner Frohen Botschaft von Gott eine Geschichte. (Bitte hier den Bibeltext nach der „Guten Nachricht – Bibel“ lesen). Vor mehr als 2000 Jahren hat der Prophet Maleachi berichtet: „Gott wird uns helfen, unseren Weg zu ihm zu fin-den.“ Markus erzählt uns nun wie Gott das macht. Da ist ein Mensch - Johannes - dem haben viele vertraut. Der hat auf den Weg hingewiesen den Gott gewählt hat, um zu uns zu kommen. Der Weg ist Je-sus. Wenn wir ihm folgen werden wir in unserem Le-ben froh. In unserem Spiel hat ein alter Mann die Kinder zu ihrem Glück geschickt. Was wäre gewe-sen, wenn sie nicht den Opa gefragt hätten? Wenn sie nicht vertraut hätten? Seid offen für Menschen, die euch von Gott erzäh-len! Sie sagen euch Worte die euch glücklich ma-chen.

Gebet „Jesus, ich danke dir, dass wir dir vertrauen dürfen. Herr, hilf uns, an dich zu glauben und dir zu vertrauen, auch wenn

wir dich nicht sehen. Lass uns erfahren, dass du in unser Leben eingreifst. Amen.“

LiederJSL 85 Immer auf Gott zu vertrauenJSL 44 Lass mich an dich glaubenJSL 47 Bei dir kommt keiner zu kurz

Von Ekkehard Salewski

Januar 1 – 1 W

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Die TaufeMarkus 1,9-14

Theologische WerkstattDie Taufe, wie wir sie heute kennen, ist ein sehr altes Ritual. Die Menschen des Altertums kannten schon rituelle Reini-

gungsbäder und Waschungen. Man fand heraus, dass diese Reinigungsrituale dazu dienten, den Menschen von dem zu reinigen, was ihn von seiner Gottheit fern hielt (Verhalten im täglichen Leben).Kultische Waschungen kannten aber auch schon die Juden des Alten Testamentes – siehe dazu die Ge-bote aus 3. Mose (geschlechtlicher Bereich, nach Krankheit, etc.). Für den Dienst der Priester im Tem-pel von Jerusalem galten ebenfalls besondere Reini-gungsvorschriften. In der Zeit des Neuen Testamen-tes kommt eine weitere Bedeutung der Taufe hinzu: Die Bußtaufe – die Reinigung von Schuld und Sün-den, das Zeichen der Umkehr (Siehe die Geschich-ten über Johannes den Täufer). Auch Jesus emp-fängt von Johannes diese Taufe – obwohl Jesus ohne Schuld ist. Dies ist ein Zeichen dafür, wie sehr er seine Menschsein ernst und annimmt: „... Viel-mehr bejaht Jesus in diesem Tun mit seiner ganzen Person das Werk Gottes und die allen gewährte und nötige Umkehr zu Gott, und stellt sich zu den Sün-dern...“ („Taufe“, Calwer Bibellexikon 1989)Neben den Jüngern des Johannes üben die Jünger Jesu die Taufe aus und folgen damit nach Matthäus 28 (Missionbefehl) dem Auftrag Jesu. Christen taufen „auf den Namen...“, das bedeutet, „dass sich die Getauften in die Verfügung, rettende Macht und Führung der lebendigen Person Jesu Christi übergeben und überführt wussten...“ („Taufe“, ebd.). Damit markiert die Taufe einen Herrschafts-wechsel – der Täufling untersteht nach der Taufe der Herrschaft Jesu. Zugleich markiert die Taufe sichtbar die Reinigung von Schuld und Sünde, der Täufling erfährt an sich selbst, dass Gott ihn von al-ler Schuld gereinigt hat.

Fragen an die Mitarbeitenden Besprecht in der Mitarbeiterrunde das Thema „Taufe“. Was bedeutet euch dieses Ritual? Könnt ihr damit etwas anfangen?

Gehört es einfach zum christlichen Glauben wie das Vater Unser? Lest als Grundlage für euer Gespräch aus dem Römerbrief das Kapitel 6!

Erzählen oder VorlesenJesus lebte in Israel. Dort gibt es das Volk der Juden. Gott sagt in seinem Wort der

Bibel, besonders im Alten Testament, dass dieses Volk sein auserwähltes Volk ist. Jesus selbst gehört zu diesem jüdischen Volk. Viele Geschichten vom Volk Israel stehen im Alten Testament. Die Juden nennen das Buch „Thora“. Für das Volk waren es keine trockenen, langweili-gen, alten Geschichten. In der Synagoge wurden jede Woche die Verheißungen Gottes an Abraham, Isaak, Mose und die Propheten laut vorgelesen. Die Kinder wuchsen in dem Bewusstsein auf, dass Got-tes Handeln in der Geschichte ein Muster für seinen Umgang mit ihnen, dem Volk Israel ist. Jede Erzäh-lung, jedes Detail wurde intensiv studiert. Und das ist heute im Judentum noch genauso.Bibellesen war ganz spannend, ein Abenteuer. Die Geschichte wurde als die Bühne betrachtet, auf der sich die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk abspielte; das Alte Testament lieferte die Kommen-tare dazu. Johannes, so haben wir gelesen, lebte in der Wüste. Die Wüste erinnert an die Geschichte, wie Gott Mose und das Volk Israel aus dem Lande Ägypten und durch die Wüste führte. Die Synagogenlehrer (Rabbiner) erklärten, dass in der Zukunft die Wüste der Ort sein würde, von dem Gott sein Volk wieder aus der Hand der Unter-drücker retten würde. Kein Wunder also, dass Jo-hannes sehr viel Aufmerksamkeit bekam als er in der Wüste erschien und predigte.Dann kam Jesus zu ihm und damit beginnt die Gute Nachricht für alle Menschen. Jesus wird bei der Tau-fe von seinem Vater im Himmel selbst vorgestellt. „Du bist mein Sohn, dir gilt meine Liebe, dich habe ich erwählt. Der Name Jesus bedeutet „Erlöser“ Es ist ein be-sonderer Name für einen besonderen Menschen, den Gott in die Welt gesandt hat. Hier wird klar, Je-sus Christus ist Gottes Sohn, er ist der, der die Men-schen von ihrer Schuld erlöst. Er ist der Retter der Welt.Johannes wusste es, darum ist er sehr verwundert, dass Jesus, der Sohn Gottes, sich von ihm taufen, also untertauchen lässt, als Zeichen, der Buße, der Vergebung der Sünden. Er, Johannes, sieht sich nur

Januar 2 – 2 W

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Die TaufeMarkus 1,9-14

als Herold, als Rufer: „Macht euch bereit für das Kommen des Messias!“ Jesus will sich aber ganz auf die Seite der Menschen stellen. Er hat alles, was wir falsch gemacht haben, auf sich genommen. Er ist sogar bereit für sein Volk, für alle Menschen zu leiden und zu sterben. Er hat durch die Handlung der Taufe, den Tod vorweggenommen und uns so das ewige Leben geschenkt.

AnwendungWas hat das nun mit mir heute zu tun?Hast du schon mal Fotos von deiner Taufe gesehen? Kannst du dich vielleicht sogar

noch an deine Taufe erinnern?Hier wurdest du ganz bewusst benannt mit Namen! „Ich taufe dich auf den Namen...!“ Früher waren die Namen der Menschen in der Bibel Programm. Weißt du vielleicht, was dein Name bedeutet. Taufe ist ein Bild dafür, dass Gott dich ruft, dich meint. Im Alten Testament (dort steht: „Ich habe dich bei deinem Na-men gerufen, du bist mein!“) Du wirst bei der Taufe unter die Herrschaft Gottes gestellt. Du wirst mit ei-ner besonderen Ehre, einem großen Ansehen be-dacht. Gott wendet sich dir zu! Du gehörst zur Ge-meinschaft der Kinder Gottes.Jesus hat sich taufen lassen um dir klarzumachen, wer er ist, in wessen Namen er lebt.Frag mal deine Eltern wann dein Tauftag war und er-lebe diesen Tag mal wieder ganz bewusst. Du ge-hörst dazu, zu der Geschichte Gottes mit den Men-schen!

Gebet „Jesus, ich danke dir, dass du uns liebst und mit uns Gemeinschaft haben willst.

Ich danke dir, dass du uns rufst und uns persönlich meinst. Ich danke dir für das Zeichen der Taufe. Mit unserer Taufe bezeugen wir, dass wir zu dir gehören. Hab du Dank dafür, dass wir deine Kinder sein dürfen. Amen.“

Lieder JSL 33.6. Herr der Herren, dir sei Lob...JSL 84 Jesus kam für dichJSL 114 Jesus liebt mich, einfach wie...

MaterialFotos von der Taufe zeigen. Bibelatlas

Von Sabine Drescher

Januar 2 – 2 W

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Jesus kann's!Markus 1,40-45

Theologische WerkstattDie Bibelgeschichte zu unserer Andacht steht im Markus-Evangelium, dem kür-zesten und wohl auch ältesten der vier

Evangelien. Eine Besonderheit gibt es im Markus-Evangelium: Immer wieder wird den Geheilten ver-boten, öffentlich von dem zu berichten, was geschehen ist (Man spricht vom „Messiasge-heimnis“). Erst durch den Tod am Kreuz wird deut-lich, dass Jesus der Sohn Gottes ist - und erst im Nachhinein wird den Jüngern deutlich, wofür Jesus als Sohn Gottes gestorben ist: Für die Schuld, die Leiden und Unerträglichkeiten aller Menschen (sie-he Jesaja 53). Die Bibelgeschichte ist eingebettet in die Reisen von Jesus durch Galiläa und seine Rück-kehr nach Kapernaum. Zum Messiasgeheimnis:

Fragen an die Mitarbeitenden Besprecht in der Mitarbeiterrunde diesen Bibeltext. Wie geht ihr mit Gebet für Krankheit um? Wie geht ihr mit Gebet für „kleine Sorgen“ anderer (z.B. im Mitarbeiterkreis; für Klausuren, Konflikte/Streit in der Familie, im Freundeskreis, etc.) um? Betet ihr fürein-ander? Gibt es Erfahrungen mit dem Gebet für an-dere?

VorbereitungEs empfiehlt sich diese Andacht mit zwei Mitarbei-tenden (Schauspieler und Moderator) durchzufüh-ren. Der Schauspieler spielt die Szene, am Besten mit einem “Gewand“. Ein solches Gewand lässt sich einfach aus einem alten Leintuch herstellen. Dieses wird in der Mitte halbiert, an beiden Seiten etwas ab-genäht und oben wird ein Halsausschnitt eingefügt.

EinstiegDer Schauspieler, mit dem Gewand be-kleidet, betritt den Raum und wirft sich auf die Knie. Er ruft mehrmals laut um Hilfe

und fragt einige der Anwesenden: „Kannst du mich gesund machen?“ Der Schauspieler bleibt kniend auf dem Boden. Der Moderator kommt dazu und stellt einige Fragen an die Jungscharler, z.B.:

- Was empfindet ihr für diesen Mann ?- Wer könnte ihm helfen ?- Was tut ihr wenn ihr krank seid ?

Die Fragen werden nacheinander von den Jung-scharlern beantwortet. Die Antworten werden vom Moderator ergänzt und zusammengefasst.1) Mitleid2) Jesus3) Arztbesuch und beten

ErzählenDie Geschichte im Zusammenhang erzäh-len: Der Schauspieler erzählt nun seine Geschichte in der „Ich–Form“. Hier einige

Stichworte:– Jesus zog seit einiger Zeit durch Galliläa– Meine Krankheit, Aussatz genannt, ist unheilbar– Ich wusste, nur einer kann mir helfen– Mein größter Wunsch war es wieder gesund zu

werden– Ich habe voll und ganz auf Jesus vertraut– Als ich die Gelegenheit hatte, griff ich zu und

bat Jesus mit den Worten: „Wenn du willst, kannst du mich gesund machen!“

– Jesus hatte Mitleid, streckte seine Hand aus und sagte: „Ich will - seid gesund!“

– Dann schickte er mich zum Priester, so wie es die jüdischen Gebote vorsahen

– Eigentlich hatte Jesus mir verboten, anderen von meiner Heilung zu erzählen

– Aber ich konnte nicht schweigen, ich musste meine Freude über die Heilung allen mitteilen

– Ich war übrigens nicht der Einzige der geheilt wurde

– Jesus heilte nach mir einen gelähmten Mann - aber das ist eine andere Geschichte

Januar 3 – 3 W

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Jesus kann's!Markus 1,40-45

AnwendungJesus hatte Mitleid mit dem Mann und half ihm. Was können wir für andere tun?

– Auf Fragen anderer Antworten und Ratschläge geben

– Praktische Hilfe leisten– Beten für andere = Fürbitte – Anderen beistehen und sie trösten

Gebet „Gott, danke dass du mich kennst und lieb hast. Vor dir brauche ich mich nicht zu verstellen, du nimmst mich so an wie ich

bin. Gib mir offene Augen und Ohren, damit ich meinen Weg, den du für mich vorgesehen hast erkenne. Dein Segen begleite mich an jedem Tag. Amen.“

Lieder JSL 33.1. Ich lobe meinen Gott JSL 68 Geh, lauf und ruf zu deinem FreundJSL 126 Gib mir Liebe ins Herz lass'

mich leuchten

Von Claudia und Martin Märkt

Januar 3 – 3 W

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Von Jesus berufenMarkus 3,13-21

Theologische WerkstattDas Markusevangelium beginnt mit der Geschichte von Johannes dem Täufe, die mit der Weihnachtsgeschichte (Mat-

thäus und Lukas) beginnen. Wie in der letzten An-dacht (3. KW) angesprochen, sollte erst nach dem Tod Jesus am Kreuz öffentlich von seinen Wunder-taten erzählt werden (Messiasgeheimnis, siehe An-dacht zu 3. KW). Das Bekenntnis des Hauptmannes unter dem Kreuz ist das erste öffentliche Bekenntnis zu Jesus im Markusevangelium. So macht der Autor des Markusevangeliums deutlich, dass die Taufe Jesu, der Tod und die Auferstehung zusammenge-hören. Wer zu Gottes Reich gehören will, muss die-se drei Tatsachen anerkennen.

Fragen an die Mitarbeitenden Warum machst du Jungschar? Glaubst du, dass Jesus dich für die Jungscharar-

beit berufen hat? Mit welchen Gaben hat Gott Dich für die Jungschararbeit ausgestattet?Ist es nicht etwas Besonderes im Reich Gottes mit-arbeiten zu dürfen und von Jesus auserwählt zu sein?

EinstiegBetrete mit einem Fußball den Raum und werfe ihn einem Kind zu. So könnt ihr euch den Fußball eine kurze Zeit gegen-

seitig zuspielen. Wenn der Raum groß genug ist, könnt ihr den Ball auch kicken anstatt zu werfen. Nach ca. 1 Minute bildet ihr einen Sitzkreis und du legst den Fußball vor dich auf den Boden. Erzähle nun folgende Geschichte:

Erzählen„Dennis denkt traurig: Schon wieder Er-satzspieler! Er ist enttäuscht. Dennis ist

10 Jahre alt und seit einem halben Jahr im Fußball-verein. Für ihn gibt es nichts schöneres als Fußball zu spielen. Es dauerte lange gedauert, bis er seine Eltern überredet hat, ihn im Fußballverein anzumelden. Bis vor einem halben Jahr, konnte er den anderen Kindern beim Fußballspielen und trainieren immer nur zusehen. Er sah sich jedes Heimspiel seines Fußballvereins an.Nun konnte Dennis zwar mit trainieren, aber beim

Spiel Samstags musste er immer noch zusehen, auch wenn es schon von der Ersatzbank aus war. Klar, wenn sich jemand verletzte oder besonders schlecht spielte, dann durfte er rein und mitspielen. Diese Momente kostete er voll aus. Wie gerne wür-de er ein ganzes Spiel durchspielen. Dennis trainier-te wie ein Weltmeister und kam immer pünktlich zum Training. Dann war es wieder soweit, der Trai-ner gab die Mannschaftsaufstellung für das nächste Spiel bekannt. Dennis hielt es kaum aus vor Span-nung. Und da hörte er seine Rückennummer: „Der zweite Stürmer mit der Nummer 15 ist Dennis“, sag-te der Trainer. Der Junge hätte am liebsten laut ge-jubelt und konnte sich nur mit Mühe beherrschen. Der Trainer hatte ihn endlich für ein ganzes Spiel berufen. Kaum war das Training aus, rannte er so schnell er konnte nach Hause, um seinen Eltern die gute Nachricht zu erzählen.

Lies mit den Kindern die Bibelstelle Markus 3, 13-21.

AuslegungIst es nicht toll, zu wissen, dass Gott mich so annimmt wie ich bin? Vor ihm brauche ich mich nicht verstellen, er

sieht mein Herz an. Für mich ist es wie ein Ge-schenk, dass Gott mich beim Bau seines Reiches in der Welt dabei haben will. Gott ruft mich bei meinem Namen. Ich muss nur „Ja“ zu ihm sagen und schon nimmt er mich in seine Mannschaft auf. Und bei Gott sitze ich nicht auf der Ersatzbank sowie wie Dennis in unserer Geschichte. Gott stellt mich gleich in sei-ner Mannschaft auf und lässt mich von Anfang an mitspielen. Gott freut sich über jeden Mitspieler. Da-mit die Mannschaftsaufstellung auch gut funktioniert und erfolgreich ist, hat er jeden Einzelnen mit ganz besonderen Gaben ausgestattet. Es liegt an uns, diese Gaben zu erkennen und zu trainieren. Genau-so wie Peter sich im Training einbrachte, so müssen auch wir unseren Glauben trainieren. Dies geschieht am Besten in der Gemeinschaft mit anderen Chris-ten, im Gottesdienst, beim Bibellesen und im Gebet. Natürlich gibt es noch viele andere christliche Trai-ningseinheiten. Ich möchte dir Mut machen, dich auf Jesus einzulassen und mit ihm dein Leben zu teilen. Wenn du ja zu Jesus sagst, bist du immer auf der

Januar 4 – 4 W

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Von Jesus berufenMarkus 3,13-21

Gewinnerseite. Auch wenn das „Spiel“ nicht immer einfach ist und Kraft kostet, wirst du am Ende immer zu den Gewinnern gehören. Darum entscheide dich für ein Leben mit Jesus treu nach unserem Jung-scharmotto: „ Mit Jesus Christus – Mutig voran“.

Aktion Spiel: NamensballDie Spieler stehen im Kreis und ein Mit-

spieler hält einen Ball in der Hand. Der Spieler mit dem Ball wirft diesen hoch und ruft dabei den Na-men eines Mitspielers. Dieser muss nun versuchen den Ball zu fangen. Die anderen Mitspieler rennen so schnell sie können von dem Ball weg. Fängt er den Ball, wirft er diesen erneut in die Luft und ruft er-neut einen Namen eines Mitspielers. Nun muss die-ser Spieler den Ball versuchen zu fangen. Fängt er den Ball nicht, ruft er sobald er den Ball hat ganz laut „Stop“. In diesem Moment müssen die wegren-nenden Spieler sofort stehenbleiben und dürfen sich nicht mehr bewegen. Der Spieler mit dem Ball muss nun versuchen einen anderen Mitspieler abzuwer-fen. Dabei darf er sich drei Schritte auf den ausge-wählten Spieler zu bewegen, bevor er den Ball wirft. Wird der Mitspieler getroffen erhält er einen Minus-punkt. Trifft er den Spieler nicht, erhält der Geworfe-ne einen Minuspunkt. Bei drei Minuspunkten erhält der betroffene Spieler von der Gruppe einen neuen Namen (der betroffene Spieler darf den neuen Na-men nicht mitbekommen, erst im Spiel wird er sei-nen neuen Namen erfahren). Die Dauer des Spieles kann individuell gestaltet werden.

Gebet „Gott, danke dass du mich kennst und lieb hast. Vor dir brauche ich mich nicht zu verstellen, du nimmst mich so an wie ich

bin. Gib mir offene Augen und Ohren, damit ich meinen Weg, den du für mich vorgesehen hast erkenne. Dein Segen begleite mich an jedem Tag. Amen.“

Lieder JSL 122 Vergiss es nie: Dass du lebstJSL 109 Wenn einer sagt: „Ich mag dich,JSL 66 Es ist niemand zu groß

Material1 Fußball, 1 Ball (für Spiel Namensball)1 Bibel, Jungscharliederbücher, Gitarre

Von Thomas Schuck

Januar 4 – 4 W

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Jesus fragt: „Wer soll ich sein?“Markus 8,27-30

Theologische WerkstattDie Fragestunde Jesu mit seinen Jün-gern über seine Identität wird uns in den vier Evangelien mehr oder weniger aus-

führlich berichtet. Hier einige Begriffsklärungen zu unserem Text:Christus: griechische Übersetzung des hebräischen Wortes „Messias“: der Gesalbte. „Messias“ Christus ist ein jüdischer Titel, der mit der Erwartung an eine politische Befreiung von den Römern und der religi-ösen Ausbreitung des Friedensreiches Gottes in Is-rael durch „den Messias“ verbunden war. Dazu aus Wikipedia/„Christus“: „... "Christus" ist also kein Be-standteil eines Namens ..., sondern „Christus" be-zeichnet eine Eigenschaft der Person Jesu. ... Ur-sprünglich war der König der Israeliten der Messias, der Gesalbte. Der König galt als irdischer Stellver-treter Gottes, der für sein Volk sorgen, es gerecht regieren und es aus Unterdrückung befreien sollte. Sollte jemand König werden, so wurde ihm diese Aufgabe durch eine Salbung übertragen: man goss etwas Salböl auf seinen Kopf und bestimmte ihn da-mit zum König (vgl. 1 Sam 10,1; 2 Sam 2,4; 5,3); [Enzyklopädie: Christus. DB Sonderband: Wikipedia 2005/2006, S. 144710]“ Johannes, der Täufer: Johannes hatte im Plan Gottes mit uns Menschen eine Art „Vorreiterrolle“ für Jesus. Er lebte in der Wüste und rief von dort aus seine Zeitgenossen zur Umkehr zu Gott auf. Diesem Aufruf sind viele gefolgt, indem sie sich haben tau-fen lassen. Auch Jesus wurde von Johannes getauft (Markus 1,9-11).Elia: Er war ein Prophet zur Zeit des jüdischen Kö-nigs Ahab. Diesem König und seiner heidnischen Frau Isebel trat Elia mit seinen prophetischen Bot-schaften immer mutig entgegen, was ihm natürlich immer eine Menge Probleme mit der Staatsmacht einbrachte.Cäsarea Philippi: Dörfer ca. 30 km nördlich vom See Genezareth. Die Geschichte ist Teil der Vorbe-reitung auf die erste Leidensankündigung, die unmit-telbar nach dieser Geschichte folgt.Kernaussage des Textes:Indem Jesus Petrus nicht widerspricht, macht er deutlich, dass er tatsächlich ein König ist, der die Macht hat, Menschen zu befreien und ihnen Frieden zu bringen.

Fragen an die Mitarbeiter Sprecht in der Mitarbeiterrunde über euer Jesus-Bild. Was denkt ihr über Jesus?

Wer ist Jesus für euch? Wie bekommt ihr die Vor-stellungen von Jesus als „Freund“ und „König, der zur Rechten Gottes sitzt“ in Einklang?

EinstiegVariante 1: Spiel: Wer bin ich?Ein Teilnehmer bekommt, ohne dass er es lesen kann, hinter einem Stirnband, dass

er am Kopf trägt, eine Pappe gesteckt, auf der der für alle Gruppenmitglieder lesbare Name einer zu erratenden Persönlichkeit steht. Dabei darf die Gruppe nur mit JA oder NEIN antworten. Die Aus-wahl der zu erratenden Persönlichkeiten hängt vom Alter der Gruppe und dem Bekanntheitsgrad der zu erratenden Person innerhalb der Gruppe ab. Als Personen eignen sich alle möglichen Personen, auch biblische und historische, Personen aus Funk und Fernsehen oder aus der Gemeinde bzw. der ei-genen Gruppe. Die letzte zu erratende Person sollte dann Jesus sein. Ist „Jesus“ erraten, brecht das Quiz ab und leitet zur Andacht über.

Variante 2: Biblisches PersonenquizGruppe in zwei Gruppen aufteilen, jeweils zwei Ver-treter bekommen Abschnittweise die jeweilige Per-sonenbeschreibung vorgelesen. Wird die Person schon beim ersten Leseabschnitt erraten, so gibt es dafür drei Punkte bzw. drei Bonbons. Nach Bekannt-gabe des zweiten. Leseabschnittes gibt es nur noch zwei Punkte usw. …

Mose1. Damit ich überleben konnte, setzte mich meine Mutter als kleines Kind aus. Gott sei Dank fand mich eine Prinzessin und nahm mich mit an den Hof des Königs.2. In meinem Ärger über die Ungerechtigkeiten ge-genüber meinem Volk, erschlug ich leider einen Menschen zu Unrecht und musste ins Auslandfliehen.

3. Später konnte ich meinem Volk helfen und Gott übergab mir die 10 Gebote.

Januar 5 – 5 W

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Jesus fragt: „Wer soll ich sein?“Markus 8,27-30

David1. Als jüngster von acht Geschwistern lernte ich schon zeitig das Spielen auf einer Laute, so dass ich sogar in meiner Jugendzeit den König mit meiner Musik erfreuen konnte.2. Aber auch mit einer Steinschleuder konnte ich gut umgehen und wurde bei einer Schlacht dadurch echt berühmt.3. In der Bibel gibt es einige Lieder von mir.

Lukas1. Ich war von Beruf Arzt und habe ein Buch über Jesus geschrieben. 2. Ich war auch schriftstellerisch tätig und zwei Bücher der Bibel sind von mir.3. Ich habe die Weihnachtsgeschichte geschrieben.

Jona1. Durch meine Flucht habe ich eine ganze Schiffs-besatzung in Seenot gebracht.2. Ich habe einmal einen Fisch von innen gesehen.3. Die Bevölkerung einer ganzen Stadt habe ich durch meine Predigt vor ihrer Vernichtung bewahrt.

Paulus1. Ich bin einmal vom Pferd gefallen und war danach einige Tage blind.2. Ich habe studiert und kenne mich in den jüdi-schen Schriften bestens, so dass mir keiner darin et-was vormachen kann.3. Ich wurde zu Jesus bekehrt und bin dann viele Jahre durch das Land gezogen um anderen von meinen Erfahrungen mit Jesus zu erzählt. Dabei habe ich viele Briefe geschrieben, die man heute noch nachlesen kann.

Sarah1. Als junge Frau war ich sehr hübsch. Aber ich konnte keine Kinder zur Welt bringen.2. Als schon im Oma-Alter war, hörte ich hinter einer Zeltwand, wie junger Mann im Auftrag Gottes mei-nem Mann mitteilte, dass wir doch noch einen Sohn bekommen sollen. Darüber musste ich laut lachen.3. Ich brachte viele Jahre später tatsächlich noch meinen Sohn Ismael zur Welt. Mein Mann hieß Abraham.

Jesus1. Zu Lebzeiten wurde ich mit dem Propheten Elias oder mit Johannes den Täufer verwechselt.2. Selbst meine Freunde hatten keinen Durchblick über mich und rannten entsetzt weg, als ich verhaf-tet werden sollte.3. Meine Mutter hieß Maria.

ErzählenWer bin ich wirklich? Das wollte Jesus auch einmal von seinen Freunden, den Jüngern wissen… Lest oder erzählt an

dieser Stelle den Bibeltext aus Markus 8,27-30

GesprächDas ist ja komisch. Da gibt Petrus eine tol-le Antwort und dann verbietet Jesus, dies den anderen weiter zusagen. War das so

schlimm, was Petrus gesagt hat? Was bedeutet denn „Du bist der Christus“?Klärt diese Aussage Im Gespräch mit den Jung-schar-Kindern: „Christus“ ist nicht der Familienname sondern ein Ehrentitel. Mit dem verband man damals eine Men-ge Erwartungen. Diesen Erwartungen hat Jesus nicht ganz so ent-sprochen! Er war kein politischer Kämpfer, der die Juden von den Römern befreit hat und selbst heute gibt es noch keinen Frieden im Staat Israel. Und trotzdem hat Jesus Menschen befreit und Frieden gebracht! Wie hat das Jesus gemacht? Wie hat er die Menschen befreit? Jesus schenkt Frieden mit Gott, im Herzen, zwi-schen Zerstrittenen, …)- Im Anschluss ist es gut, wenn ein/e Mitarbeiter/in kurz von einem eigenen Erlebnis berichtet, wo er/sie erlebt hat, dass Jesus ganz persönlich Befreiung und Frieden schenkt.- Könnt ihr euch noch erinnern, dass ich es komisch fand, dass Jesus seinen Freunden damals verboten hat darüber zu reden? Ich denke, dass die Men-schen zum damaligen Zeitpunkt das einfach nicht verstanden hätten, dass es Jesus vorrangig um den Frieden in unserem Herzen und den Frieden mit Gott geht und nicht um die Befreiung von den schlimmen Römern. Das konnten die Menschen erst

Januar 5 – 5 W

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Jesus fragt: „Wer soll ich sein?“Markus 8,27-30

richtig verstehen, nachdem Jesus für unsere Sün-den gestorben war. Wir haben es da heute leichter. Und manchmal ist es gut, wenn erst dann etwas er-fährt, wenn man es auch richtig verstehen kann.

Gebet „Jesus, du bist der Sohn Gottes. Du bist auf diese Erde gekommen und Mensch geworden. Du hast

den Menschen gezeigt, wie dein Vater ist und dass Gott der Vater mit uns Gemeinschaft haben will. Jesus, du bist für uns gestorben, für unsere Krankheiten,

für unser Versagen und für unsere Schuld – für all die Dinge, die wir nicht an uns mögen. Da magst uns trotzdem. Das wollen wir ganz fest glauben. Amen.“

Lieder JSL Nr. 6 Sing mit mir ein HallelujaJSL Nr. 76 Danke, Jesus, dankeJSL Nr. 134 Herr, gib uns deinen Frieden

MaterialLied: „Man sagt, er sei ein Gammler“ von „Arno und Andreas“ - zusammen singen oder vorsingen

Von Dieter Planitzer

Januar 5 – 5 W

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Jesus geht voranMarkus 8,34-38

Theologische WerkstattUnserem Text geht Jesu erste Lei-densankündigung voraus. Seine Jünger können es nicht begreifen, was Jesus

erzählt und Petrus redet sogar heftig dagegen. Im Text geht es darum, wie Nachfolge aus der Sicht Jesu aussehen kann. Jesus redet hier nicht nur mit seinen Jüngern darüber, sondern seine Worte sind auch an das Volk gerichtet.V. 34 – „...sich selbst verleugnen“ heißt: Nicht nur an sich selbst denken, sich selbst nicht so wichtig nehmen. Wer sich zu wichtig nimmt, dreht sich nur um sich selbst, kreist ständig um seine Probleme, checkt ständig ab, wie er wo und bei wem ankommt. Ihm geht es nicht um Jesus, sondern nur um sich selbst.„...sein Kreuz auf sich nehmen“ – bereit sein, um Gottes Willen Schweres zu tragen, um seinetwillen in der Welt anzuecken.„...folge mir nach“ – nachfolgen heißt: mit IHM sein, mit IHM mitgehen, in SEINEN Fußstapfen ge-hen. Das heißt gehorsam dem Vater gegenüber sein, Liebe untereinander üben, bereit sein, um des Glaubens Willen verlacht zu werden.V. 35 – „...sein Leben erhalten wollen“ – streben nach allem, was das Leben zu bieten hat, um Spaß zu haben, Karriere zu machen, viel Geld zu verdie-nen usw. Das wird dann gefährlich, wenn man dabei Gott ausklammert. Denn dann fehlt das positive und rettende Vorzeichen in meinem Leben, das Plus oder auch das Kreuz, dass mein Leben prägt. „...der wird sein Leben verlieren“ – der wird nie die innere Erfüllung finden, wird immer ein Suchen-der bleiben.V. 36 – „Schaden an seiner Seele nehmen“ – Was ist Seele? Seele im Alten Testament: „Mit Seele ist zunächst diejenige Kraft gemeint, die aus einem Körper ein le-bendiges Leben macht... Was den Menschen an-geht meint Seele in diesem Sinne also die Person, den Menschen selbst... Daneben kennt das Alte Testament auch die Seele als das Organ der Emp-findungen im Menschen...“ (aus: Fritz Rienecker, „Lexikon zur Bibel“)Seele im Neuen Testament: „Hier finden wir alle aus dem AT bekannten Bedeutungen von Seele wieder. Seele ist auch hier Organ der Empfindungen und

Gefühle: sie kann betrübt, von Angst oder Furcht be-fallen, entrüstet, zerrüttet und gequält werden, sie kann auch Gelüste hegen... Aber auch hier gilt in noch verstärktem Maße, dass der Mensch in seiner geschöpflichen Gestalt sich ganz nach dem Willen Gottes ausrichten und seine Seele davon bestimmt sein soll.“ (aus: Fritz Rienecker: „Lexikon zur Bibel“)„Schaden an seiner Seele nehmen“ – GN: „...aber zuletzt sein Leben verliert“V. 37 – Gute Nachricht: „Ein verlorenes Leben kann man durch nichts zurückkaufen.“ Leben bekommt man nur durch die Beziehung zu Jesus. Was nützt aller Besitz, wenn man darüber stirbt?V. 38 – Wer sich schämt, „Farbe“ zu bekennen, von dem wird auch Jesus nichts wissen wollen, wenn er wiederkommt.

Fragen an die Mitarbeiter Was Jesus in unserem Text sagt, klingt hart: sich selbst verleugnen, sein Kreuz

auf sich nehmen, das Leben aufgeben, sich wegen Jesus beschämen lassen... Wie geht es dir damit und womit kommst du nicht klar?In unserem Text ist von Nachfolge die Rede. Jesus verlangt nichts, was er nicht kennt. Er ist voran ge-gangen. Er hat das alles selber durchgemacht. Wer in Jesu Fußstapfen bleibt, wird sein Leben nicht ver-lieren, sondern Leben haben.

EinstiegSpiel: „Fußstapfen-Würfelspiel“Im Raum liegen Füße als Spielfelder, von 1–50. Die Spielfelder können auch über

Hindernisse gehen. Die Kinder würfeln reihum eine Zahl und laufen selber auf den Spielfeldern die ent-sprechende Zahl vorwärts, bis sie das Ziel erreicht haben. Manche Zahlen sind gekennzeichnet. Wer darauf steht, muss eine Aufgabe lösen.

Mögliche Aufgaben:- Du darfst drei Felder vorrücken- Du darfst erst weiter würfeln, wenn dich der

letzte Spieler überholt hat- Lass den Spieler nach dir vorrücken, indem ihr

die Plätze tauscht- Gib jedem Mitspieler ein Bonbon- Sag jemandem etwas Schönes

Februar 1 – 6 W

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Jesus geht voranMarkus 8,34-38

- Zieh einen Bibelvers, lies ihn vor und gib ihn dem, der nach dir kommt

- Du darfst dich vor dem Spieler setzen, der vor dir ist

- Setze dich 5 Felder zurück- Du darfst ins Ziel vorrücken - Denkt euch weitere Aufgaben aus

Die Kinder sollen die Erfahrung machen, dass es nicht immer leicht ist, gleich ans Ziel zu kommen. Es gibt Hindernisse, manchmal ist man Ungerechtigkei-ten ausgesetzt, oder man kommt nicht so vorwärts, wie man sich das wünscht, oder andere haben es einfacher...Es ist wichtig, im Anschluss mit den Kindern über ihre Erfahrungen und Befindlichkeiten zu reden. Wie haben sie das Spiel erlebt?

Einstieg 2:Ist eher im Freien möglich – ein Parcours wird auf-gebaut. Der Mitarbeiter geht voran, die Kinder müs-sen in seinen Fußstapfen ihm folgen. Die Kinder können nacheinander losgehen, sollten aber versu-chen in die Fußstapfen des Vordermannes zu treten.

AuslegungManchmal ist es gut, wenn man Fuß-spuren vor sich hat, denen man nach-

stapfen kann, z.B. im Winter im hohen Schnee, oder wenn man durch hohes Gras läuft oder wenn man keine Orientierung hat, dann ist es gut, wenn man jemand nachlaufen kann. Jesus wusste, dass es für uns nicht immer leicht sein wird, als Christ in dieser Welt zu leben. Da gibt es so vieles, was uns von ihm ablenken kann (evtl. ein Beispiel nennen). Deshalb sagt er uns, wenn ihr so leben wollt, wie es Gott ge-fällt, dann orientiert euch an mich. Folgt mir nach, folgt meinen Fußstapfen. Auch wenn es nicht immer leicht sein wird, aber so ihr kommt ans Ziel.

Gesprächdas Gespräch erfolgt im Stuhlkreis. Erzäh-len: „Im Spiel war es einfach, den Fuß-stapfen zu folgen. Aber wie kann ich den

Fußstapfen Jesu folgen? Wie kann das gehen? Wie hat Jesus gelebt und gehandelt?“ Eventuell die Ant-worten auf Füße schreiben und in die Mitte legen.

ErzählenDie Parabel von der Blüte Es war einmal eine wunderschöne Blüte. Sie räkelte sich in der Sonne und fand

sich wunderschön. Jeden Morgen, wenn sie ihre Blätter öffnete, freute sie sich darüber. Und am meisten freute sie sich, wenn andere, die vorbei ka-men, sie bestaunten. Eines Tages kam eine Biene vorbei. Sie wollte sich auf ihr niederlassen und von ihrem Honig naschen. Aber die Blüte wurde zornig und jagte die Biene weg. „Der Honig und mein Blü-tenstaub gehören mir und keinem anderen!“ So er-ging es auch einem Schmetterling. Zornig wurde er von der Blüte abgeschüttelt: „Geh weg von mir, ich gebe dir nichts.“ Die Blüte hatte eins vergessen: Sie konnte ihre Schönheit nicht ewig erhalten. Eines Ta-ges welkte sie dahin und starb ohne Frucht und Samen.In der Nachfolge geht es nicht darum, nur an sich selbst zu denken und nur um sich besorgt zu sein. Jesus hat sich auch um andere gekümmert und hat-te immer Gott und die Menschen im Blick. Er ist so-gar so weit gegangen, dass er sein Leben für uns geopfert hat. Wer sein Leben mit aller Gewalt für sich behalten will, wird es zuletzt doch verlieren, sagt Jesus. Wer nur mit sich selbst beschäftigt ist, dem verdirbt das Leben. Fruchtlos welkt es dahin wie die Blüte.

AnwendungJesus möchte aber, dass unser Leben Frucht bringt. Und das kann ich, indem ich z.B. meinen Glauben nicht verheimli-

che, sondern anderen von Jesus erzähle, sie in die Jungschar einlade, sie mitbringe. Das kann mit einer Einlade-Aktion für die nächste JS- Stunde verbun-den werden. Die Kinder bekommen oder gestalten dafür die Karten.

Februar 1 – 6 W

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Jesus geht voranMarkus 8,34-38

Gebet„Herr Jesus, du willst, dass wir dir nachfolgen und in deine Fußstapfen treten. Danke, dass du uns voraus

gegangen bist und uns vieles vorgelebt hast. Es ist sicher nicht einfach, dir zu folgen. Du möchtest, dass wir nicht nur auf uns schauen und mit uns beschäftigt sind, sondern dass wir dir treu sind und anderen von dir erzählen. Gib uns dazu Mut und Kraft. Amen.“

LiederJSL 85 Immer auf Gott zu vertrauenJSL 90 Dass dein Wort in meinem HerzenJSL 96 Es ist ein guter WegJSL 15 Gott, dein guter Segen

Material Spielfelder, Aufgaben und Würfel für Fuß-stapfenspiel, bzw. Material für Parcours, Füße aus Papier für Gespräch + Stifte,

Karten für eine Einladeaktion

Von Annelie Weiser

Februar 1 – 6 W

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„Geduld“ - Ein ZauberwortMarkus 14,32-42

Theologische WerkstattIn der Geschichte handeln folgende Personen: Jesus, die Jünger Andreas, Jakobus und Johannes. Der Garten

Gethsemane liegt am Fuße des Ölberges an der Grenze zur Altstadt Jerusalems. In dem Garten wur-den Ölbäume angebaut um daraus vom Olivenbaum wertvolle Rohstoffe, z.B. Olivenöl, Olivenholz oder Olivenfrüchte zu gewinnen. Jerusalem ist die Haupt-stadt Israel und war zur Zeit Jesu unter römischer Herrschaft. Zu den Begrifflichkeiten: Im Vers 36 spricht Jesus von einem Kelch. Gemeint ist der „Lei-denskelch“. Jesus wusste, was ihm bevorstand. Er bittet seinen Vater, dass ihm das Leiden, der Spott und der grausame Tod am Kreuz erspart bliebe. Be-merkenswert ist aber, dass Jesus sagt: „...doch nicht, was ich will, sondern was du willst [geschehe]...“ (Vers 36).

Fragen an die Mitarbeiter Welche Wartesituationen erleben wir? Wie ergeht es uns, wenn wir warten müssen? Wie können wir die Zeit der Ungewissheit,

des Wartens überbrücken. Was hilft mir dabei?Jesus hatte die Erwartung seines kommenden Lei-dens und Sterbens – welche Erwartungen habe ich? Wie geduldig bin ich? Wie gehe ich mit meiner Un-geduld um? Erlebe ich Geduld bei anderen Men-schen, und wenn ja – wie? Was lässt mich Geduld lernen?

EinstiegGroße Gruppe mit einigen Mitarbeitern: verschiedene Szenen vorspielen, bei de-nen gewartet werden muss, z.B. Warte-

zimmer beim Arzt, Bahnhof, Zeugnisse, Prüfung, am Eisstand, kleine Gruppe: Kinder erklären die oben genannten Begriffe mit Worten, Gesten oder Zeich-nen. Folgende Zitate auf großen Pappkarton schrei-ben und auslegen und von Kids erklären lassen: „Gut Ding will Weile haben.“ „Die Liebe duldet alles!“ „Herr, gib mir Geduld, aber bitte sofort!“Umschreibung des Wortes „Geduld“

AnwendungUm mit den Kindern das Thema zu vertie-fen und die Herzen der Kinder zu errei-

chen, bzw. zu ihrer Erlebniswelt zu kommen, schla-ge ich ein Gespräch vor. Folgende Fragen können dabei eine Hilfe sein:- Welche Wartesituationen kennt ihr?- Wie geht es euch dabei?- Bei den Geduldsspielen: was passierte mit euch, wenn ihr warten musstet, oder die Kugeln nicht ins Loch wollte?- Was wäre eventuell besser gewesen?

AuslegungAuch Jesus musste geduldig sein. Einer-seits mit den Menschen, die von ihm Wunder erwarteten, andererseits auch

mit seinen besten Freunden. An einer Stelle der Bi-bel wird deutlich, wie schwer es auch Jesus fiel mit seinen Freunden geduldig zu sein und mit ihnen eine Wartesituation aushalten musste.

Um den Bibeltext mit den Kindern zu erschließen bietet es sich an, dass die Kinder reihum lesen (versweise).

An dieser Stelle nur einige Gedankensplitter, um auch noch Raum zum Weiter- und Selberdenken zu lassen:Wer schon einmal gewartet hat, weiß, wie langweilig und doch anstrengend das sein kann. Warten zu können, Geduld zu haben, ist eine der höchsten Künste, die man haben kann. Geduld muss man in den Kinderschuhen lernen. Geduld heißt ja nichts anderes als warten zu können. Dabei werden die ei-genen Bedürfnisse zurück gestellt. Geduld geht in zwei Richtungen: man muss mit sich Geduld haben und man muss mit anderen Men-schen Geduld haben. Aber, wer mit sich Geduld hat, der hat auch mit anderen Geduld.Jesus hat seinen Leidensweg schon in früheren Re-den an seine Jünger gezeigt. Nun sind die letzten Stunden gekommen. Jesus kommt auch in eine Si-tuation, in der seine Geduld und Kraft zu warten bis auf das äußerste gefordert werden. Um sich die Wartezeit abzukürzen, geht Jesus mit seinen Jün-gern in den Garten Gethsemane. Im Gespräch mit

Februar 2 – 7 W

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„Geduld“ - Ein ZauberwortMarkus 14,32-42

seinem himmlischen Vater will er vielleicht seine letzten Dinge klären. Als Unterstützung hat er sich seine Freunde mitgenommen. Dass sie von ihren ei-genen Bedürfnissen „überrollt“ wurden, war nicht vorauszusehen. Manchmal hilft es, einfach zu wis-sen, dass jemand da ist.Von Jesus können wir lernen, mit unserer Geduld oder auch Ungeduld umzugehen. Er versucht seine Situation auszuhalten. Er redet mit seinem Vater. Das Gespräch lässt ihn Geduld haben.

AktionGeduldsspiele mit den Kindern spielen. In einer kleinen Gruppe gehen auch kleine käufliche Spiele, z.B. Kugel in Löcher

bringen. Geduldsspiele: z.B. Faden in Nadel einfä-deln.

Gebet „Vater im Himmel, ich danke dir, dass wir mit dir offen und ehrlich reden können. Du

siehst unsere Geduld und du siehst auch unsere Ungeduld. Wir brauchen vor dir nichts zu verstecken. Wir können ehrlich bei dir sein. Hab du Dank dafür. Amen.“

Lieder JSL 120 Vater im Himmel, o denke JSL 124 Ich sitze oder steheJSL44 Lass mich an dich glauben

Von Uwe Rosinski

Februar 2 – 7 W

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Jesus vor PilatusMarkus 15,6-20

Theologische WerkstattVorbemerkung:Der vorliegende Bibeltext ist ein Teil-stück der Passionsgeschichte. Sie sollte

eingebettet sein in eine fortlaufende Erzählung der Leidenszeit Jesu. Zunächst zur Person des Pilatus: Nachdem Judäa unter die römische Verwaltung ge-stellt worden war, wurden so genannte Statthalter vom römischen Kaiser eingesetzt. Sie sollten in den eroberten Gebieten für Ordnung sorgen und die An-liegen der römischen Kaiser in Judäa vertreten. Pila-tus war ein solcher Statthalter. Allerdings machte er sich durch eigenwillige Aktionen bei den Juden un-beliebt. Er war bestechlich und provozierte das Volk. Er ging soweit, dass er eine Anklage beim Kaiser befürchten musste. Daher kam ihm die „Sache“ mit Jesus entgegen – hier konnte er zumindest mit der Führungsschicht des jüdischen Volkes gut stellen. Er gab dem Willen des Volkes nach, obwohl er keine Schuld bei Jesus finden konnte. Neben dem ist es interessant, dass Pilatus dreimal nachfragt und nachhakt. So ganz überzeugt ist er doch nicht von dem Todeswunsch der schreienden Menge. Pilatus selbst findet keine Schuld an Jesus sondern ent-deckt vielmehr den dahinter stehenden Neid der füh-renden Priester. Das Ende ist trotzdem das Todesur-teil für Jesus und der Freispruch für den Aufrührer Barabbas.Den Spott und die Geißelung, die Jesus durch die Soldaten erleidet, ist total demütigend und schmerz-haft. Der Leidensweg, den Jesus jetzt gehen muss, hat hier seinen Anfang.

Theologische WerkstattIm Markusevangelium wird durch Pilatus der Be-weggrund für das Handeln der führenden Priester offen gelegt: sie sind neidisch. Neidisch darauf, dass Jesus soviel Zulauf hat. Sie sind neidisch auf seinen Ruhm und seine Beliebtheit im Volk. Sie sind nei-disch auf die Autorität, die Jesus ausstrahlt, auf sei-nen Anspruch, Gottes Sohn zu sein.Neid ist ein starkes menschliches Empfinden. Wenn der Neid zu nagen beginnt, werden wir Menschen unberechenbar. Neid schürt Hassgedanken und Un-gerechtigkeitsempfinden. Und in unserem Bibelab-schnitt führt der Neid zum Tod für einen.

Fragen an die Mitarbeiter Wie wird in der Jungschar mit unter-schiedlichen Gefühlen umgegangen?Kennt ihr selbst das Gefühl von Neid und

war löst es in euch aus?Warum denkt ihr, handeln die Schriftgelehrten und Pharisäer aus Neid?

EinstiegDas Mitarbeiterteam spielt zwei bis drei Szenen zum Thema „Neid“ vor.

Szene 1: Auf dem SchulhofEin bis drei „Schüler“ treffen auf einen weiteren Schüler. Dieser hat einen neuen Fußball. Die Grup-pe beginnt nun, über die Farbe des Fußballs zu läs-tern. Der einzelne Schüler gibt immer wieder kontra und beendet dann die Lästereien mit dem Satz: „Ihr seid ja nur neidisch, dass eure Eltern euch nicht so einen tollen Ball kaufen können! Mich würde das to-tal annerven, wenn ich so arm wäre, wie ihr!“

Szene 2: Im KlassenzimmerDie Lehrerin teilt korrigierte Klassenarbeiten aus und überreicht einer Schülerin die Arbeit mit dem Kom-mentar: Das freut mich sehr. Wenigstens eine aus der Klasse zeigt, dass sie immer fleißig ist. Eine 1!“ Die Lehrerin verlässt den Raum und nun beginnen die anderen, die Einserschülerin zu ärgern. „Du Streber – hast mal wieder eine 1, was!“ „Du schleimst dich auch immer ganz schön ein!“ „War ja klar, dass du die 1 bekommst – Liebling der Lehre-rin!“Die einzelne Schülerin verlässt daraufhin fluchtartig das Klassenzimmer.

Szene 3: In einer FamilieDer Geburtstag eines Kindes wird gefeiert. Die El-tern überreichen ein Geschenk, die Tochter/ der Sohn packt das Geschenk aus. Die Reaktion eines weiteren Kindes zeigt eine große Wut und Verärge-rung. „Das ist total ungerecht. Immer bekommt …das größere Geschenk. Diese Hose (Auto, Pullover, Handy, …) hätte ich nie bekommen!“ Das verärgerte Kind stampft auf den Boden und setzt sich dann schmollend in eine Ecke.

Februar 3 – 8 W

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Jesus vor PilatusMarkus 15,6-20

Gespräch Mit den Jungscharkindern wird nun über das Gefühl von Neid, entstehendem Neid

und seinen Folgen gesprochen. Gesprächsimpulse:Kennst du das Gefühl: Neid?Wie fühlt sich Neid an?Worauf/ auf wen bist du neidisch und warum?

AktionDie nun folgende Idee sollte vom Mitarbei-terteam zunächst selbst ausprobiert wer-

den. Damit erhaltet ihr einen guten, eigenen Zugang zum Gefühl „Neid“ und der Methode.Das Gefühl „Neid“ wird mit Farben dargestellt. Dazu erhält jedes Kind ein großes Blatt Papier, Wasserfar-ben, Wachsmalstifte oder Buntstifte. Die Jungschar-ler erhalten nun die Aufgabe, „Neid“ mit Farben aus-zudrücken.

AuslegungAlle gemalten Bilder werden nun in die Mitte gelegt. In der Mitte liegt nun eine

„Ansammlung von Neid“. Die Geschichte aus Mar-kus 15, 6-20 wird erzählt. Dabei sollte die Entde-ckung des Pilatus, das Neidmotiv der führenden Priester, herausgestellt werden. Nach Ende der Er-zählung wird auf die „Neidbilder“ ein Kreuz gelegt. Das Todesurteil und die ungerechte Freilassung des Barabbas sind die Folge vom Neid der Priester und Schriftgelehrten.Gleichzeitig ist aber Jesus genau aus diesem Grund für die Menschen gestorben. Jesus wusste, dass wir Menschen, wie auch die Schriftgelehrten damals, Gefühle wie Neid, Ärger, Hass usw. in uns tragen. Die Gefühle an sich sind auch nicht das Problem - entstehende Gefühle gehören zu uns Menschen. Der richtige Umgang damit ist wichtig. Wenn Neid, Ärger und Hass nicht angesprochen, nicht themati-siert werden, dann nagen sie in uns Menschen. Mit jedem Mal wird es stärker und es kann zu ungerech-tem Verhalten, Hänseleien und wie die Geschichte von der Verurteilung Jesu zeigt, zum Wunsch, be-stimmte Menschen einfach nicht mehr sehen und hören zu müssen, kommen.Jesus lädt uns ein, offen mit unseren Gefühlen um-zugehen. Er lädt uns ein, mit ihm darüber zu reden,

wenn ich neidisch, ärgerlich oder wütend bin. Ich darf ihm sagen, dass ich mit bestimmten Situationen nicht gut umgehen kann. Ich kann diese Gefühle zu ihm und damit zum Kreuz bringen.

Aktion 2Jetzt werden die „Neidbilder“, die zuvor unter dem Kreuz lagen, auf das Kreuz ge-

legt. Eventuell kann man sie auch zusammen falten und ans Kreuz kleben/ heften. Auch die Jungschar kann/ sollte ein Ort sein, wo wir mit unseren Gefüh-len offen und verantwortungsbewusst umgehen. Wir dürfen uns helfen, Gefühle zu erkennen, Gefühle zu benennen und Umgangs-formen dafür zu finden.

AnwendungDie Kinder und Mitarbeiter erhalten DIN A sechs große Zettel. Auf ihnen kann in den

nächsten Wochen (je nach Bedarf) Situationen und Erlebnisse notiert werden, in welchen Neid oder Är-ger erlebt werden. In der Jungschar wird das Erlebte erzählt und Vorgehensweisen überlegt. Am Ende wird für die Situation gebetet.Hinweis für die Mitarbeiter: Bei dieser Anwendung muss sehr sorgfältig mit den Gefühlen und Erlebnis-sen der Kinder umgegangen werden. Die Atmosphä-re muss vertrauensvoll sein (Lacher oder Buh-Rufe unbedingt unterbinden!).

Gebet „Danke Herr Jesus, dass wir offen mit dir über unsere Gefühle reden können. Danke, dass du uns helfen kannst, gut mit

ihnen umzugehen. Danke Herr, dass du für uns am Kreuz gestorben bist. Amen.“

Lieder „Ruf doch bei Gott mal an“ Nr. 63 Neues Jungscharliederbuch„Jesus kam für dich“ Nr. 84 ebd

von Christine HassingHinweis: Christine Hassing hat auch im Werk-buch-Jungscharbeit 2007 den Passionstext geschrieben.

Februar 3 – 8 W

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Glauben!Markus 16,9-16

Theologische Werkstatt„Glaube“ ist das Hauptthema dieses Ab-schnittes. Das Wort „glaubt“/ „Unglau-ben“; „Glaube“ kommt sechs Mal vor

(Elberfelder Übersetzung). Und es ist verbunden mit einer Ungeheuerlichkeit: Der Auferstehung Jesu. In einem zielgerichteten Aufbau werden drei Jesus-Erscheinungen erzählt, bei denen jeweils die Reakti-on der Jünger im Mittelpunkt steht. Wie ist die Reak-tion auf den Bericht über den auferstandenen Jesus, von denen Maria Magdalena und die Emmaus-Jün-ger berichten? Die ersten Berichte werden von den Jüngern nicht glaubend angenommen, erst die Be-gegnung mit dem Auferstandenen lässt sie von ihm selber den Glauben fordern. Die Basis für den Glau-ben der Jünger ist es, Jesus real zu erleben, nicht nur vom Hörensagen.Damit wird deutlich, dass der Glaube auf das Wirken Jesu zurückgeht und die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen braucht. Ebenso wird klar, dass die Auferstehung Jesu keine Erfindung der Jünger ist, die sie erst selber nicht geglaubt haben geschweige denn dass Jesus im Glauben der Jün-ger weiterlebt. Jesus ist wahrhaftig auferstanden und musste seine eigenen Jünger davon überzeu-gen. Bis heute muss sich die Auferstehung Jesu als Realität gegen den Unglauben durchsetzen.Nach der Begegnung mit dem auferstandenen Je-sus folgt der Missionsbefehl, der ebenfalls auf Jesus selbst zurück geht. Missionarisch zu werden ist ein Ausdruck dafür, Ostern ernst zu nehmen und durch die Mission das Weiterwirken des Auferstandenen sichtbar werden zu lassen. Mission hat ihren Ur-sprung in Jesus selbst und beinhaltet das Gehen und das Verkündigen.

ZielgedankeAuf den Glauben kommt es an!

Fragen an die Mitarbeiter Besprecht in der Mitarbeiterrunde das Thema „Glauben“. Was unterstützt euch im Glauben an Jesus? Wo habt ihr Zwei-

fel? Was bedeutet euch der Glauben an Jesus per-sönlich? Was von eurem Glauben ist euch wichtig, an die Kinder weiterzugeben?

AuslegungBis heute bleibt die Herausforderung, dass wir als missionarisch Tätige zwar dem Auftrag von Gehen und Verkündi-

gung entsprechen können, dass aber der Glaube als Vertrauensbeziehung zwischen Jesus und einem Menschen nicht nur von Hörensagen kommt, son-dern die persönliche Begegnung mit dem Auferstan-denen braucht.Wie diese persönliche Begegnung geschehen kann, vollzieht sich heute anders als in der realen Gegen-überstellung Jesu mit seinen Jüngern: Sie geschieht durch den Heiligen Geist. Sie ist schwieriger vorzu-stellen und zu erklären, aber nicht weniger real und bildet auch heute noch die Grundlage des Glau-bens, der Beziehung ist. Beziehung braucht die Be-gegnung. Viele Menschen können heute von einer Begegnung mit Jesus sprechen, die ihn leibhaftig nicht gesehen haben. Seit Pfingsten ist es möglich, durch den Geist Gottes in Begegnung und Bezie-hung mit Jesus zu leben.Diese Begegnung können wir nicht „machen“; aber wir können selber dafür offen sein, uns von Jesus durch seinen Geist berühren zu lassen und Gele-genheiten schaffen, dass Gottes Geist sie auch für andere wirkt. Deswegen „gehen“ wir in die Jung-schar und „verkündigen“, dass Jesus lebt. Damit schaffen wir eine Gelegenheit, dass Jesus den Jungscharlern begegnen kann!

EinstiegWas war wohl das Wichtigste, das Jesus seinen Jüngern beibringen wollte?

(Gedanken der Kinder sammeln und stehen lassen)Die heutige Erzählung soll uns helfen, dem auf die Spur zu kommen.

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Glauben!Markus 16,9-16

ErzählenWas für eine Nachricht! Das war ja unge-heuerlich und musste jeder sofort wissen!

Maria Magdalena machte sich so schnell sie konnte auf den Weg. Das musste sie den Jüngern erzählen. Das mussten die sofort wissen. Sie hatte ihn selbst erst gar nicht erkannt. Damit hatte sie auch nicht ge-rechnet. Aber als er dann ihren Namen sagte, da wusste sie sofort, wer er war. Und nun sollten die Jünger das auch wissen! Aufgeregt kam sie bei den Jüngern an. Die saßen in einem Haus beieinander und trauerten noch. Einigen rannen die Tränen die Wangen hinunter, andere waren ganz still und schauten ernst.Es war eine traurige Stimmung. Da platzte Maria herein: „Jesus lebt“, rief sie. „Er lebt. Er ist nicht tot. Er ist mir begegnet im Garten vor seinem Grab. Und er hat mit mir gesprochen. Ich soll es euch unbe-dingt sagen. Er lebt. Freut euch, er lebt.“ Die Jünger schauten Maria staunend an. Dann sagte einer: „Das ist nicht wahr. Das glaube ich nicht. Das kann überhaupt nicht sein.“Die anderen Jünger nickten stumm. „Ja“, sagte ein anderer, „Maria, erzähl uns nicht irgendwelche Ge-schichten. Das ist unglaublich.“ Kurze Zeit später kamen Kleophas und noch ein Jünger zu ihnen ins Haus. „Wisst ihr, was wir erlebt haben“? Wir waren unterwegs nach Emmaus und haben die ganze Zeit darüber geredet, was mit Jesus passiert ist. Plötzlich war da noch einer bei uns, mit dem haben wir uns unterhalten. Und wisst ihr was, es war Jesus selbst!“„Was“, sagte ein Jünger, „das kann doch gar nicht sein?“ „Doch“, sagte Kleophas, „wir haben ihn er-kannt, als er mit uns am Tisch saß wie vor kurzem, als wir noch alle zusammen waren. Und er hat uns alles erklärt, was passiert ist und warum. Es war Je-sus. Er lebt. Und wir sind sofort nach Jerusalem zu-rück gekommen, um euch das zu erzählen.“„Nein“, sagte ein Jünger, „das ist zu unglaublich. Das ist nicht wahr.“ Und die anderen Jünger nickten wieder stumm. Einige Zeit später saßen sie alle zu-sammen am Tisch. Und auf einmal war Jesus in ih-rem Raum. Sie konnten es nicht fassen, er stand wirklich vor ihnen.Und er sagte zu ihnen: „Warum glaubt ihr nicht, was euch erzählt wurde? Wo ist euer Glaube? Ich lebe, das ist euch doch erzählt worden.

Und jetzt sollt ihr allen Menschen auf der Welt da-von erzählen, dass ich auferstanden bin und dass ich lebe, damit sie an mich glauben. Denn wer an mich glaubt, der wird gerettet.“

AnwendungWorauf kommt es Jesus an?Auf den Glauben kommt es an! Denn wer

an ihn glaubt, wird gerettet. Das mussten auch die Jünger lernen und sich von Jesus selber überzeu-gen lassen.Nun können wir Jesus heute nicht mehr so vor uns sehen wie die Jünger damals. Wir leben auch von den Erzählungen über Jesus. Was hilft uns, zu glau-ben? (Evtl. haben die Kinder dazu Ideen)Mir hilft da etwas, das ein Pfarrer mal in einem Got-tesdienst ausprobiert hat. Er hielt während der Pre-digt einen Geldschein hoch und sagte:„Glaubt ihr, dass dieser Geldschein echt ist?“Die Gemeinde nickte. Daraufhin fragte der Pfarrer:„Diesen Geldschein verschenke ich an einen von euch. Glaubt ihr das?“ Die Gemeinde war verwun-dert und wusste nicht, was sie sagen sollte.Der Pfarrer fragte das gleiche noch mal und noch mal. Schließlich riefen einige: „Ja“. Dann verstand eine Frau aus der Gemeinde. Sie stand auf, ging nach vorne und streckte die Hand aus. Der Pfarrer gab ihr den Geldschein und sie ging strahlend wie-der auf ihren Platz. „Das ist Glaube“, sagte darauf-hin der Pfarrer, „dem Wort vertrauen und danach handeln.“Das ist glauben: dem Wort vertrauen und danach handeln! Glauben, dass Jesus lebt, davon erzählen und danach handeln, damit noch mehr an ihn glau-ben. Denn auf den Glauben kommt es an!

AktionUm das Thema „Glauben“ weiter umzusetzen, könn-

ten Vertrauensspiele gemacht werden, die die Kooperation der Gruppenteilneh-mer benötigt und stärkt. Dafür müssen sich die Gruppenteilnehmer aber schon

gut kennen und vielleicht schon älter sein.Da diese Geschichte sich in der Osterzeit zum Er-zählen eignet, kann im weiteren Programm auch auf Ostern eingegangen werden, z. B. mit Osterspielen wie

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Glauben!Markus 16,9-16

• Ostereier–Rallye (Hindernis - Transport mit Löffeln in zwei Gruppen)

• Ostereier – Pusten (Ausgeblasene Osterei-er von Eierbecher zu Eierbecher pusten, bis eine ausgemachte Strecke erreicht ist)

• Bunte Ostereier sammeln (farbige Zucker-Ostereier verteilen und pro Gruppe zwei Farben einsammeln lassen)

• Montagsmaler mit Oster–Begriffen• Osterei–Puzzle (ein buntes aufgemaltes

Osterei als Puzzle)• Ostereier suchen (in einer großen Kiste mit

vielen Sachen werden Schoko-Ostereier versteckt, die auf Zeit herausgefischt wer-den müssen)

Gebet „Jesus, du möchtest Gemeinschaft mit uns haben. Du möchtest, dass wir

glauben, dass du lebst, bei uns bist und für uns sorgst. Oft fällt uns das so schwer, weil wir dich nicht sehen können, wie deine Jünger damals. Herr, hilf uns zu glauben. Lass uns erfahren, dass du lebst. Stärke du unseren Glauben. Amen.“

Lieder JSL 154.2 Der Herr ist auferstandenJSL 152 Jesus lebt, Jesus lebtJSL 44 Lass mich an dich glauben

Material zur LiteraturWuppertaler Studienbibel, Adolf Pohl: Das Markus – Evangelium, Wuppertal, 1986Edition C Bibelkommentar, Gerhard Maier: Markus – Evangelium, Holzgerlingen, 2000; John Walvoord/ Roy Zuck (hrsg.): Das Neue Testament erklärt und ausgelegt, Band 4, Holzgerlingen, 1992; Axel Kühner, Überlebensgeschichten, Neukirchen-Vluyn, 1994

Von Marika Kürten

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Jesus ist unser Freund – Jesus ist unser König.1. Samuel 8,1-10

Theologische WerkstattTheologische Vorüberlegung:Das Volk will etwas, was bei den ande-ren Völkern normal ist: Einen sichtbaren

König und damit eine (so der Gedanke) zuverlässige politische Führung und Sicherheit. Eigentlich ist Gott selbst der König seines Volkes und punktuell beauf-tragt er Männer und Frauen für einen Dienst (Richter und Propheten).Die Richter waren eher Heerführer, welche die äu-ßeren Feinde des Volkes bekämpfen. Die Propheten dagegen deckten immer wieder die inneren Anfein-dungen des Volkes und deren Untreue gegenüber Gott auf. Angefangen hatte diese Theokratie bei Mose und dem Auszug aus Ägypten, nun sind einige Jahrhunderte vergangen. In unserem Text wird der Wunsch einem König von Gott kommentiert (Vers 7): „...sie haben mich ver-worfen.“ Vielleicht geht es sogar noch weiter, das Volk wünscht sich einen König wie die der anderen Völker um sie herum. Meist wurden diese Könige wie Götter verehrt. Die Menschen wünschen sich vielleicht im König sogar einen Vertreter Gottes auf Erden: Sichtbare Sicherheit für ihr Land und ihr Wohlergehen.Der Glaubensweg scheint im Volk zum Ende zu kommen. Das Bedürfnis nach „Glaubenssicherheit“ nimmt überhand. Im neuen Testament schreibt Pau-lus (2.Kor 5,7): „...denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“ Hier im Text will das Volk Gottes nun im Schauen wandeln, nicht mehr im Glauben. Das Bedürfnis nach Sicherheit ist größer. Vielleicht trifft sich hier die biblische Vergangenheit mit dem modernen und gegenwärtigen Erleben. Möchten wir nicht auch „schauen“ statt „nur“ zu glauben? Möchten wir nicht auch „Sicherheit“, statt nur Gewissheit?

Pädagogische Werkstatt – Vorüberlegung:Die meisten dieser Gedanken sind für die Jungschar zu anspruchsvoll. Aber die Frage nach dem Glauben und Vertrauen bzw. Wissen und Sicherheit ist bei den Kindern auch schon zu finden.Schwerpunkt der Andacht könnte diese Fragestel-lung sein: Kann ich Glauben und Vertrauen, oder muss ich Wissen und eine Sicherheit für meinen Glauben finden?

Fragen an die MitarbeiternBesprecht in der Mitarbeiterrunde euer Jesusbild: Wie versteht ihr die Vorstellun-

gen, dass Jesus ein König und zugleich unser Freund ist? Wie macht sich das in eurer Beziehung zu Jesus bemerkbar?

Aktionen„Der König sagt:...“Der Spielleiter/die Spielleiterin befiehlt der Gruppe, die im Kreis sitzt oder steht,

unterschiedliche Befehle, z.B. „Aufstehen“, „Setzen“, „hüpfen“ (Möglichst abwechslungsreich, aber nicht gefährlich oder ehrverletzend). Ab und zu leitet er diese Befehle mit „Der König sagt:…“ ein. Nur dann dürfen die Mitspieler/innen diesen Befehl ausführen.Wer einen Fehler macht scheidet aus.

„Blindenführungen“ (mit Antippen, zurufen)Ein König muss sich auf seine Untertanen „blind“ verlassen können. Dieses Spiel kann in mehreren Gruppen gegeneinander gespielt werden. Einer der Gruppe (der König) bekommt die Augen verbunden und muss eine Hindernisstrecke durchgehen. Die Gruppe oder ein Einzelner aus der Gruppe führt ent-weder durch „Antippen“ auf der Schulter des Blinden oder durch Zuruf.

Der König willEin König verlangt Steuern und Vergünstigungen von seinem Volk. In diesem Spiel können mehrere Gruppen gegeneinander um die Gunst des Königs kämpfen. Jeder Gruppe wird durch gezählt, so das jeder eine „Spieler-Nummer“ hat.Nun ruft der Spielleiter als König: „Ich wünsche auf den Tisch des Königs von Spieler Nr. .. einen Ge-genstand“ dieser Gegenstand könnte eine Stein, Liederbuch, Schnürband, Schuh oder dergleichen sein. Die Spieler aus den Gruppen, die dann die auf-gerufene Nummer haben rennen nun los und su-chen und bringen dem König den gewünschten Ge-genstand. Die Gunst des Königs erhält die Gruppe mit den meisten zuerst gebrachten Gegenständen.

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Jesus ist unser Freund – Jesus ist unser König.1. Samuel 8,1-10

„Vertrauensspiele“Je nach Gruppe eigenen sich auch ein Menge „Vertrauensspiele“:

Spiel 1 – Das PendelDie Kinder stehen in einem engen Kreis (max. acht Personen), dicht, Schulter an Schulter. In der Mitte steht ein Kind. Es hat die Beine steif durchgedrückt, ebenso den Körper. Das Kind lässt sich langsam nach vorne fallen – die anderen Kinder fangen es sanft, richten es auf und drücken es so, dass es in einer andere Richtung fällt. Ziel: Die Person in der Mitte soll die Erfahrung machen, dass sie aufgefan-gen wird, sich nicht stößt und nicht „hinknallt“. Nach einer Weile wird getauscht. Vorraussetzung: Die Kinder machen verantwortungsvoll mit. Das Spiel ist recht ernst.

Spiel 2 - „Goofie“Für dieses Spiel braucht ihr eine große freie Fläche (Wiese/großer Raum). Die Teilnehmer haben alle die Augen verbunden (bzw. halten sich geschlossen) – bis auf einen: „Goofie“ (Der wird zuvor von einem Mitarbeiter ausge-sucht). Die ganze Gruppe läuft blind herum und alle (bis auf „Goofie“) fragen immer wieder: „Bist du Goofie?“ Die Antwort ist: „Nein.“ „Nur Goofie“ antwortet nichts. Bekommt man auf seine Frage keine Antwort, tastet man nach „Goofie“ (der sich finden lässt), fasst „Goofie“ an und wird selbst ein „Goofie“. Das Spiel ist zu Ende, wenn alle „Goofies“ geworden sind. Interessant ist, dass es während des Spiels im-mer leiser wird.

Weitere Vertrauensspiele gibt es im www:www.praxis-jugendarbeit.dewww.gruppenspiele-hits.de

... oder einfach mal googeln!

ErzählenStellt euch vor, ihr wärt Gott und ihr hättet bisher ziemlich viel für eure Leute ge-

macht: Ihr hättet zum Beispiel Land verschenkt, die Feinde eurer Leute besiegt, Leute ausgerüstet und beauftragt eure Boten zu sein und dem Volk zu hel-fen (Richter und Propheten), ihr hättet eure Leute mit Essen und Trinken versorgt und auch für gute Ernten gesorgt, damit genug Nahrungsmittel da sind, ihr hättet auch für wirtschaftlich gute Situatio-nen gesorgt – kurz: Ihr habt euch ziemlich gut um eure Leute gekümmert.Nun hört ihr folgende Schilderung von einem Mann aus dem Volk Israel. Gott ist für dieses Volk immer dagewesen – und ist es heute immer noch – und hat es liebevoll versorgt: „Unser Land war ein Geschenk. Mein Vater hatte es von seinem Vater geerbt und dieser wiederum von seinem Vater. Seit Generationen leben wir hier. Gott selbst hatte es uns geschenkt. Damals waren Mose und dann Josua von Gott beauftragt unser Volk zu führen. Man die hatten echt coole Sachen drauf. Der Mose teilte das Meer, so dass unsere Vorväter trocken auf die andere Seite gehen konnten, der Josua ließ mit Posaunen riesige Stadtmauern einbrechen, damit wir die Städte erobern konnten.Und dann bekamen wir das ganze Land geschenkt, durften es besitzen.Auch später haben wir erlebt, wie Gott uns immer wieder geholfen hat. Wenn es Feinde gab, dann schickte er uns einen so genannten Richter, der mit uns kämpfte und von Gott die richtige Idee hatte, wie wir siegen konnten. Und wenn andere Probleme auftraten, dann schickte er uns Propheten, durch die Gott mit uns redete.Man waren das Zeiten. Cool sag ich euch, absolut cool! Aber das ist jetzt schon lange her. Irgendwie ist nichts mehr so wie es mal war. Der Samuel, der ist der letzte große Prophet Gottes. Der ist ja schon okay, aber er ist viel zu alt. Der macht nicht mehr das was wirklich dran ist, vor allem hat er seinen Söhnen viel zu viel Verantwortung und Macht gege-ben. Die tun nicht das was richtig ist. Die lassen sich bezahlen und entscheiden dann für den, der das meiste gezahlt hat. Die gehen nicht fair mit uns um. Das geht so nicht. Eigentlich ist das sowieso alles

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Jesus ist unser Freund – Jesus ist unser König.1. Samuel 8,1-10

schwierig mit Gott, den sieht man ja gar nicht, ei-gentlich kann ja jeder kommen und behaupten er sei von Gott gesandt. Da wäre so ein richtiger König viel besser. Einer bei dem man weiß, der ist der Chef. Einen den man sieht.Halt einen richtigen König wollen wir, einen der uns sagt wo es lang geht. Nicht mehr diese Wischi-Waschi Typen aus der Familie vom Samuel. Nicht mehr andauern einen anderen Propheten oder Rich-ter. Wir wollen einen König zum anfassen und anse-hen. Gott ist ja ganz nett, aber für das richtige Leben hier unten ist der viel zu unsichtbar. Ein König der wäre nicht schlecht.Wie reagiert Gott wohl? Nun zusammentragen las-sen, wie er reagieren könnte. Danach lesen wir ge-meinsam die Bibelstelle (am besten mit einer neue-ren Übersetzung). Und reden darüber.Samuel reagiert, wie eine beleidigte Leberwurst. Nun sein Reaktion ist als Vater der angegriffenen Kinder zu verstehen, aber er bringt die Sache vor Gott. Und Gott? Gott reagiert in dem er auf den Wunsch eingeht. Er weiß es vielleicht besser, aber Gott lässt die Menschen ihre Fehler machen.Er reagiert nicht mit Wut oder Beleidigt. Nein Gott warnt sogar sein Volk: „Denkt dran, ein König wird von euch Dinge fordern. (ab Vers 10)“ Gott möchte eigentlich der sein, dem wir blind ver-trauen. Er zwingt niemanden zu sich.Glauben heißt vertrauen. Glauben heißt nicht Wis-sen und auch nicht sehen. Das Volk damals wollte Sicherheit und etwas Sichtbares. Aber diese Sicher-heit hat nicht dazu geführt, dass das Volk besser oder frömmer geworden ist. Es vergaß Gott immer wieder und immer wieder. Selbst die Könige waren da keine Vorbilder. Vielleicht hat Gott deswegen ei-gentlich keine Könige haben wollen. Gott wollte und will auch heute unser Vertrauen, obwohl wir ihn nicht sehen können. Aber wenn wir Gott vertrauen, obwohl wir ihn nicht sehen, dann lässt er uns ab und zu erleben das er da ist, dann hilft er und gibt uns die richtigen Ideen und Entscheidungen. Gott möchte, dass wir glauben und vertrauen. Er möchte dein König und Freund sein.

Gebet „Jesus, ich danke dir, dass unser König und unser Freund sein willst. Für uns ist

das manchmal schwer zu verstehen: was bedeutet das, dass du König bist – und unser Freund? Herr, hilf uns das mehr und mehr zu verstehen. Hilf unserem Glauben. Lass es uns erfahren, was es heißt, dass du unser König und unser Freund bis. Amen.“

Lieder JSL 7 Lasset uns rühmenJSL 95 Ich haben einen guten Freund JSL 33.6. Herr der Herren, dir sei...

Von Ronald Rosenthal

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Berufen zum Königskind1. Samuel 10,1-9

Theologische WerkstattIsrael befindet sich in einer schwierigen Situation: Die Philister bedrängen die Israeliten und überfallen sie und Israel

ist ihnen militärisch und wirtschaftlich unterlegen. Da wünscht sich das Volk einen starken Führer: Einen König. Gott macht ihnen dieses Zugeständnis (1.Sam 8,7) und wählt Saul aus.

1. Personen:Samuel: Letzter Richter in Israel, der durch Offen-barungen Gottes mit besonderen Aufgaben betraut wird, hier im Text mit der Berufung des 1. Königs. (Kap.8,22).Saul: Junger Sohn des Kis aus dem Stamm Benja-min, einem der kleinsten Stämme Israels. Durch die Salbung wird Saul in aller Stille, fast geheim, zum König bestimmt, mit der Aufgabe, das Volk Israel in seinem Befreiungskampf gegen die Philister anzu-führen. Propheten (V.5) traten in Gruppen auf, für die die Extase bezeichnend war. Sie wurden vom Geist Gottes „überwältigt“.

2. Orte: Rama: Die Salbung fand vor der Heimatstadt Samu-els statt. (1.Sam.7,17)Zelzach: Das Grab Rahels bei Bethlehem(1.Mo.35,19)Eiche Tabor: Seltene Steineichenart, die auf dem Gebirge Tabor vorkommt. Der Ort liegt vermutlich am Weg nach Beth El, wohin die Pilger unterwegs waren.Vor der Stadt Gibea: Heimatstadt Sauls, Dort war ein Posten der Philister. (Oder Siegessäulen als be-sonderes Zeichen ihrer Macht aufgerichtet.) Vor der Stadt befand sich eine Opferhöhe.Gilgal: Bedeutendes Heiligtum bei Jericho (Jos.4,19) Die Ankündigung eines Treffens an die-sem Ort weist auf die Veröffentlichung der bisher ge-heimen Königswahl.

3. Begriffe:Berufung: 1. Gott ist und bleibt der Handelnde (V.1)2. Die Berufung besteht aus dem äußeren Zeichen von Salbung und Zuspruch und dem inneren Ge-schehen der Umwandlung zu einem „neuen Men-

schen“! Bestätigt und gestärkt wird der Berufene durch die nachfolgenden Zeichen.

3. Aufgaben des BerufenenLosgehen um Zeichen zu erleben (V.9),„inneren Im-pulsen“ folgen (V.7) und auf neue Wegweisungen durch Samuel warten (V.8). Damit ist eine Einübung in das „Ausgerichtet sein auf Gott hin“ deutlich. Durch die Salbung mit Öl, die in der Bibel oft er-wähnt wird, bekommt der Betreffende eine besonde-re, lebenslang gültige Prägung. Bis heute wird sie in verschiedenen Kirchen praktiziert und gilt als beson-ders intensive, weil körperlich erfahrbare Form des Segnens. (In Katholischen Kirche: S.= Sakrament)König: Gott allein ist der König Israels (2. Mo 15,18) und wird König aller Könige sein (1.Tim 6,15). Er wählt Könige aus und beauftragt Samuel, Saul zu berufen. Dieser soll im Verzicht auf jede eigene Re-gie das Werkzeug in Gottes Händen sein, um in Is-rael zu herrschen und Gottes Erbteil zu befreien. Dazu ist ein Vertrauensverhältnis nötig. Nur als ein „neue Mensch“, als Kind Gottes kann er König in Is-rael sein. Wir Menschen des Neuen Testamentes sind auch zu Königen berufen (1. Petr 2,9) und kön-nen es, im Sinne Gottes, auch nur im kindlichen Ver-trauen zu ihm, eben als seine Kinder sein (1. Joh.3,2). Zeichen: bestätigen Berufung zum König. Durch sie darf seine Seele, Körper und Geist sichfreuen !1. Sauls Seele wird entlastet: Aus der Alltagssorge wird freudige Überraschung! Die zwei Männer, die ihm begegnen, sind wahrscheinlich Arbeiter des Va-ters, die Auskunft geben können.2. Gott sorgt für Sauls leibliches WohlZwei Pilger, die ihm freundlich (sogar segnend?)be-gegnen, haben reichlich Opfergaben bei sich. Auch Brot und Wein können Opfergaben sein. Saul hatte nichts mehr bei sich (Kap.9, 7) aber Gott versorgt ihn durch diese Gaben.3. (Höhepunkt) Gottes Berührung durch den Heili-gen Geist lässt Saul tanzen und sich freuen! Die Propheten musizieren und tanzen selbstvergessen ihrem Gott. Durch den Geistes des Herrn wird Saul von diesem Zustand erfasst. In diesem Zeichen wird die Umwandlung zum „neuen Menschen“, der in sei-nem ganzen Wesen auf Gott ausgerichtet ist, be-sonders deutlich.

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Berufen zum Königskind1. Samuel 10,1-9

Fragen an die Mitarbeiter Wonach befinde ich mich gerade auf der Suche oder was versuche ich?Welche Aufgabe, Beziehung, oder Not,

welcher Traum treibt mich?Gibt es ein besonderes Erlebnis von Gottes Eingrei-fen in meinem Leben? Wo bin/war ich begeistert von Gott?Erlebe ich es gerade, dass Christus mich sucht und liebt?Gott möchte, dass wir zu seinen Königskindern ge-hören! Bin ich eines? Wenn ja, kann ich dankbar sein und entdecken, wie gut Gott es mit mir meint.

AktionDie Vorstellung der Andacht findet in Sta-tionen statt. Ein Mitarbeiter ist Erzähler und ein zweiter Mitarbeiter übernimmt die

Auslegung und die Anwendung. Als Ort schlage ich den Gemeindegarten oder einen größeren Raum vor, in dem die Stationen schon vorbereitet sein soll-ten. Die Gedanken dieser Andacht sind nicht ausfor-muliert – vielmehr sind sie als Impulse oder „Leitfä-den“ für die einzelnen Etappen gedacht.

1. Station: Salbung und BerufungOrt: Kirche, Bezug: Taufstein Auslegung: Geheimnisvolle Salbung mit ÖlIsrael wird von Philistern bedrängt, die ihr Land z.T. besetzen.- Saul, auf der Suche nach Eselinnen, trifft auf Sa-muel, der ihn zum König beruft- Äußere Handlung: Saul zum König mit großer Ver-antwortung gesalbt- Inneres Geschehen: Saul wird von Gott zu einem „neuen Menschen“ verwandelt- Samuel kündigt ihm Stärkung und Bestätigung für Seele, Körper und Geist an

Anwendung(am Taufstein)wir suchen und versuchen viel, aber Gott sucht uns, z.B. in dieser Jungschar-Stunde - wie Saul zum König berufen wurde (Zeichen= Sal-bung), ist jeder, auch aus unserer Gruppe, durch Christus, berufen ein Königskind Gottes zu sein! - heutiges Zeichen dafür: Taufe

- wer weiß seinen Taufspruch, Tauftag? - laut aus-sprechen! (Eltern, Taufbuch)- Zeichen des Kreuzes mit Duftöl (z.B. Rosenöl) auf Stirn der Kinder zeichnen- auch Ungetaufte sind eingeladen, ein Königskinder zu werden. (Lk.18,16)Singt anschließend mit den Kindern ein Tauflied (EKG 152, 1,2+4) oder JSL163 (Ehe ich geboren wurde). Alternative: Psalm 23 (nach Luther) gemein-sam lesen. Vorher auf Vers 5b aufmerksam machen.Wenn zu viele ungetauft sind:Einladung aussprechen (s.o.), ausgewählten Zu-spruch vorlesen, Liedvers (z.B. JSL 188: Der Herr denkt an uns) singen und evtl. Teelicht- Duftkerze schenken.

2. Etappe: Am Grab Rahels: Die Seele wird leicht durch Entlastung von Sorgen.Ort: vor dem Kreuz oder am WasserAuslegung: Gott kümmert sich um die Alltagssor-gen von Saul und hat seine Familie im Blick. Saul ist überrascht und froh. Anwendung Auch wir dürfen unsere Sorgen und Probleme bei Gott „abladen“. Psalm 55,23 vorlesen. ER weiß Rat und Hilfe! Als Königskinder brauchen wir uns von den Alltags-Sorgen nicht erdrücken lassen, sondern wir können sie ihm überlassen und seine Lösung er-bitten.Begleitende Handlung:Gebetsrunde: Jeder kann seine Sorgen und evtl. ein Anliegen aus der eigenen Familie laut oder leise vor Gott aussprechen, den Abschluss macht ein Mitar-beiter. Die Kinder bekommen zuvor „Sorgensteine“, die sie ablegen oder ins Wasser werfen können.

3. Etappe: Eiche Tabor - Gottes Fürsorge für den Körper erfahrenOrt: an einer Eiche oder am Tisch Auslegung: Gott versorgt Saul mit Brot zum LebenAnwendungGott versorgt auch uns mit Freundlichkeit in den Dingen des täglichen LebensKreativer Impuls: Teilt Kekse/Zwieback etc aus. Dankt Gott für das Essen und esst es gemeinsam.

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Berufen zum Königskind1. Samuel 10,1-9

4. Etappe: Vor der Stadt Gibea: Gottes Geist verwandelt und begeistert!Ort: nahe der Kirchentür oder im GemeindegartenAuslegung: Saul wird von Gottes Geist berührt und erlebt große Freude. Er erfährt sich als „neuen Menschen“ in ei-ner besonderer Offenheit für Gottes GeistAnwendungGott möchte auch uns verwandeln und begeistern!Ein Mitarbeiter berichtet von seiner Entscheidung für Jesus. Nehmt euch die Zeit, mit den Kindern ins Ge-spräch zu kommen und über den Glauben an Jesus zu reden. Ladet die Kinder ein, dass sie selbst beru-fen sind, Königskinder zu sein. Sie sind eingeladen, anzunehmen und selbst zu erfahren, wie es ist, von Gott erneuert und verändert zu werden.

Gebet„Lieber Vater im Himmel! Danke, dass du Menschen berufst und vollkommen veränderst. Wir danken dir, für alle, die

solche Veränderung schon erlebt haben und bitten dich für jeden, der es noch erfahren will, dass du ihm hilfst, mit einem Menschen und mit dir darüber zu reden. Amen.“

Lieder JSL 120 Vater im Himmel JSL 66 Es ist niemand zu großJSL 13 Gott mein Herr, es ist mir ernst

Für die einzelnen Stationen:Station 1:JSL 104 Mein Gott ist spitze!

Station 2:JSL 89 Du bist mein Zufluchtsort

Station 3:JSL 33 Wir singen vor Freude

Station 4:JSL 9 Halleluja mit Händen und Füßen

Quellenangabe für theologische Erklärungen: „Die Schriften des Alten Testaments - Die älteste Geschichtsschreibung und Prophetie Israels“ über-setzt und erklärt von Dr. Hugo Greßmann, Göttingen - Vandenhoeck & Ruprecht„Das Buch vom König - Das erste Buch Samuel“ übersetzt und ausgelegt von Karl Gutbrod, Calwer Verlag Stuttgart „Die Samuelbücher“ übersetzt und erklärt von Hans Wilhelm Hertzberg, Göttingen – Vandenhoeck & Ruprecht

Von Kerstin Bartsch

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März 2 – 11 W