24
wermelskirche . kath Das Magazin der Pfarrgemeinde St. Michael und Apollinaris 03/2018 Machtworte © Jörg Raffael; Sonnenuntergang Lago Maggiore Okt. 2017

wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

wermelskirche.kath

Das

Mag

azin

der

Pfa

rrg

emei

nd

e St

. M

ich

ael u

nd

Ap

ollin

aris

03/2

018

Machtworte

© Jö

rg R

affa

el; S

onne

nunt

erga

ng L

ago

Mag

gior

e O

kt. 2

017

Page 2: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

Editorial

2

Eine Alltagsszene, die Ihnenvielleicht bekannt vorkommt:

Der Sohn oder die Tochter sitztgemütlich auf dem Sofa undschreibt intensiv und konzentriertmit seinen/ihren Freunden. DieMutter fragt ziemlich genervt:„Hast du nichts Besseres zu tunals nur hier herum zu sitzen! Bistdu überhaupt mit deinen Haus-

aufgaben fertig? Außerdem könntest du mal endlichdein Zimmer aufräumen!“ Keine Reaktion! Dasmacht die Mutter richtig wütend. „Auf mich hörter/sie überhaupt nicht“, beschwert sie sich beimVater und fordert ein Machtwort von ihm. Daserfolgt auch sofort: „Her mit dem Handy und ab indein Zimmer. Und komm erst wieder, wenn allesaufgeräumt ist!“ Der Sohn/die Tochter, leicht er-schrocken über den barschen Ton und noch mehrüber den momentanen Verlust des Handys, rappeltsich mühsam vom Sofa auf und verschwindet. DieMutter schaut erschöpft und resigniert hinterher:„Wieso geht das nicht gleich so?“

Das ist die Frage! Warum muss erst dieses Macht-wort her, damit der Sohn/die Tochter reagiert?Wird ihm /ihr erst dann klar, dass jetzt „Schluss mitlustig“ ist. Auch so ein Machtwort genauso wie„basta“ oder „Feierabend“! Machtworte: das Themadieser Ausgabe. Wer besitzt die Macht, solche Worte

Basta!Jetzt wird es ernst!

auszusprechen, die Situationen, Beziehungen, viel-leicht das ganze Leben verändern? Wann werdenMachtworte notwendig, um Grenzen aufzuzeigen,um anderen klar zu machen: so kannst du nicht wei-termachen! So kannst du nicht mit mir umgehen!Wo wird uns bewusst, wie groß die Macht mancherWorte sein kann, weil sie, einmal gesprochen, nichtmehr korrigiert werden können? Und schließlich,welche Worte wünschen wir uns, dass sie ausge-sprochen werden, weil sie uns stärken und Mutmachen: Ich vertraue dir! Hab keine Angst, ich lassdich nicht allein. Ich liebe dich.

Am Anfang sprach Gott die Worte: Es werde Licht.An diese besonderen Machtworte erinnert unserTitelbild, passend zu unserer Weihnachtsausgabe,wie wir meinen: auch an Weihnachten sprechen wirvom Licht, das in die Welt kam.

Worte, die die Macht haben, Licht in dunkle Zeitenzu bringen, im Großen in der Welt und ebenso imKleinen bei jedem von uns – ein sehnsüchtigerWunsch von uns allen und nicht nur an Weihnach-ten. Im Namen der Redaktion grüße ich Sie ganzherzlich. Ihre

Bärbel Feuereis, Redaktionsleitung

✆ 02196/6654 · ✉ [email protected]

Bärbel Feuereis

Editorial / Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Geistliches Wort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Leitartikel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4–5

Zum Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6–8

Fragwürdig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9–10

Blick über den Kirchturm . . . . . . . . . . 11–12

Wer wir sind, was wir tun . . . . . . . . . . . . . 13

Aus unserer Gemeinde . . . . . . . . . . . . 14–17

LESENswert SEHENswert . . . . . . . . . . . . . . 18

Buch des Lebens / Impressum . . . . . . . . . 19

Gottesdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Treffpunkt Gemeinde . . . . . . . . . . . . . 22–23

Dranbleiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Inhalt

Page 3: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

Geistliches Wort

3

Anhänger. „Vom Teufel“, sagen seine Gegner. Dennihnen reißen die Machtworte Jesu die bisherigenMachtmittel aus den Händen. Die religiösen Elitenverlieren ihre Deutungshoheit über die heiligenSchriften. Und ein Volk, das wieder Hoffnung hat,lässt sich nicht so leicht beherrschen wie Menschen,die sich bis dahin alternativlos in alles fügten.

Das Weihnachtsevangelium des Johannes ist eineZusammenfassung der gesamten Geschichte Jesu.Der Evangelist nennt Jesus einfach das „Wort“.Damit will er sagen, dass Gott uns durch das ganzeLeben dieses Menschen Jesus von Nazareth anredet.Dieses Leben hat auch nach 2.000 Jahren etwas zusagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaftvon denen erfahren, die ihre eigene Macht bedrohtsahen.

Wo immer es an uns ist, ein Machtwort zu sprechen,dürfen wir nie der Versuchung der Macht erliegen,andere klein zu machen. Jesus ist der Maßstab fürjedes Machtwort. Das bedeutet auch: Wir könnendem Machtwort nicht aus Bequemlichkeit auswei-chen. Wenn es an uns ist, für Klarheit zu sorgen, dieSchwachen zu schützen, das Leben zu ermöglichen,dann können wir uns nicht wegducken. Gott hatdas ebenfalls nicht getan. Er hat sein Gesichtgezeigt, indem der Sohn Mensch wurde und denWiderstand vom Stall bis zum Kreuz auf sich nahm.

Gesegnete Tage besonders im Advent und in derWeihnachtszeit wünscht Ihnen

IhrMichael Knab, Pfarrer

„Ich brauche deine Entschei-dung bis zum nächsten

Dienstag.“ Das war ein Macht-wort! Der Gemeindereferent plan-te einen Kurs und brauchte Klar-heit, ob ich zur Verfügung steheoder nicht. Er konnte nicht wis-sen, dass ich seit Wochen mit derFrage, ob ich an dieser Stelle bleiben oder woanders hingehen

wollte, in der Luft hing. Das Machtwort setzte mirdie Pistole auf die Brust. Mit etwas Abstand hatte esaber auch etwas Befreiendes: Mir wurde klar, dassich mich innerlich schon längst entschieden hatteund mich nur die Angst lähmte, keinen Fehler zumachen. Ohne das Machtwort hätte diese Blockadenoch lange gedauert.

Machtworte brechen Widerstände, beenden die Dis-kussion, schaffen Klarheit, sorgen für Effizienz. Abernicht selten fordern sie auch Opfer, gehen überMinderheiten, Schwächere, Untergebene hinweg.Wenn ein Chef seine Macht vorführt, gehen alle inDeckung. Nichts ist schlimmer, als vor den anderengedemütigt zu werden. Machtworte haben zweiSeiten: Sie können Entwicklungen ermöglichen,aber auch Opfer schaffen.

Auch bei Jesus findet man Machtworte. Formulie-rungen wie „Ich aber sage euch, …“ lassen wenigRaum für weitere Diskussionen. Mit Nachdruck for-dert er eine eindeutige Entscheidung: „Euer Ja seiein Ja, Euer Nein ein Nein. Was darüber hinausgeht,ist vom Bösen“ (Mt 5,37). In der Mitte fast jederWundergeschichte steht ein Machtwort. Den Dämo-nen befiehlt er zu schweigen, den Kranken gebieteter aufzustehen, den bereits verstorbenen Lazarus rufter aus dem Grab. Und immer wieder spricht Jesus mitVollmacht den Sündern die Vergebung zu. All dassind Machtworte, die Lasten abnehmen, Blockadenbrechen und Menschen wieder frei machen.

Jesu Machtworte bringen die Menschen zum Stau-nen. Woher hat er das? „Von Gott“, sagen seine

Michael Knab, Pfr.

Liebe Gemeinde!

Foto

s v.

l.n.r.

: © C

aeci

lius

Mau

ß C

C B

Y-SA

3.0

; Fah

renb

erg1

369

CC

BY-

SA 4

.0; F

rank

Vin

cent

z C

C B

Y-SA

3.0

; w

ikim

edia

.org

Page 4: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

Leitartikel

Die Macht der WorteSegen oder Fluch

Im Alltag hören wir viele Worte – zu Hause, auf derStraße, in der Bahn, in der Schule, im Beruf. Worte

begleiten uns das ganze Leben, von der Geburt biszum letzten Atemzug. Sie können uns stärken, aberebenso können sie verletzen. Sie können uns verbin-den wie auch trennen. Ich kann sie aussprechen undich kann sie auch nur denken. Worte haben Kraftund verleihen Macht, je nachdem in welcher Positi-on ich mich befinde.

Jeder der verliebt ist, wartet sehnsüchtig auf die dreimagischen Worte, die der Partner zum richtigenZeitpunkt aussprechen soll: „Ich liebe dich.“ Es sinddie Worte, die uns beflügeln, stärken und uns zuTaten verhelfen, zu denen wir zuvor vielleicht nie imStande gewesen wären. Aber dieselben Worte ver-letzen tief, wenn sie gedankenlos ausgesprochenwerden, wenn der andere deutlich spürt, sie sindnicht wirklich ernst gemeint. Eine solche Enttäu-schung hinterlässt Wut und Schmerz und Narben,die manchmal ein ganzes Leben lang wehtun. Hierwird besonders deutlich, welche Macht Wortehaben.

4

Ein anderes Beispiel: Der beste Freund, von demman glaubte, dass er immer zu einem hielte, wirfteinem die Worte: „Mit dir bin ich fertig!“ entgegen.Das sind mit die schlimmsten Worte, die ein Menschin den Mund nehmen kann. Damit wird etwas End-gültiges ausgedrückt. Mit diesem Menschen habeich abgeschlossen. Es gibt nichts mehr, was verbin-det. So sieht es wenigstens derjenige, der diese Wor-te ausspricht. Für den anderen aber werden dieseWorte zu Mauern, hinter denen er alleine bleibt.

Selbst in der Wissenschaft gilt: sage nie „Ich bin fer-tig damit“! Unser Dogmatik-Professor hat uns dasan einem Beispiel verdeutlicht: Selbst der Biologe,der sein ganzes Leben lang einen Grashalm er-forscht und am Ende zum Schluss kommt, jetzthabe er alles gesagt, was es über einen Grashalm zusagen gibt, irrt, auch er ist nicht fertig! Wie vielschmerzlicher sind diese Worte, wenn sie sich nichtauf Forschungsergebnisse sondern auf Menschenbeziehen.

Page 5: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

Leitartikel

5

Auch die Religionen kennen dieMacht der Worte. Sie könnenSegen oder Fluch sein. So heißtsegnen im Lateinischen „bene-dicere“ und bedeutet, jemandemetwas Gutes sagen oder wün-schen, ihm gut zusprechen. Flu-chen hingegen kommt aus demgriechischen Wort „blas-phemía“– das ist ein Ruf, der Schaden bringen soll. Im heuti-gen Sprachgebrauch wird der Begriff weitgehendfür den religiös-negativen Bereich verwendet.

Auch in der Bibel gibt es einen Geschmack auf dieschöpferische Kraft des Wortes: „Im Anfang war dasWort und das Wort war bei Gott und das Wort warGott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durchdas Wort geworden und ohne es wurde nichts, wasgeworden ist.“ (Joh 1,1-3) So zumindest beginntder Apostel Johannes sein Evangelium und beziehtdieses göttliche Wort auf Jesus Christus, den SohnGottes (Joh 1,14 „Und das Wort ist Fleisch gewor-den und hat unter uns gewohnt…“), der in die Welt

gekommen ist, um uns Heil und Rettung zu brin-gen. Aus diesem Grund ist für die Kirche das Wortausschlaggebend, jenes Wort, das den Anfang allenSeins geschaffen hat und genau dasselbe Wort, dasseiner Kirche die Vollmacht erteilt hat, in seinemAuftrag zu sprechen (Lk 10,16 „Wer euch hört, derhört mich…“). Und das hören und spüren wir vorallem in den Sakramenten der katholischen Kirche.

Machen wir uns deshalb mehr Gedanken über jedesWort, das unseren Mund verlässt und geben Acht,was wir sagen und wem wir es sagen. Denn es kannunseren Nächsten aufbauen oder verletzen – einSegen oder ein Fluch sein. Kaplan Michael Schiller

Die Bibel: Gott zu Wort kommen lassen.

Foto: pixabay.com

Foto

: Chr

istia

n Sa

lwa;

pex

els.

com

Page 6: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

Zum Thema

6

Ein JA oder ein NEINEine Entscheidung fürs Leben

Manchmal werden von uns Entscheidungengefordert, bei denen es nur ein dafür oder ein

dagegen gibt, ein klares Ja oder Nein. Oft sind dasdie Entscheidungen, um die man sich nicht drückenkann, die sich nicht aufschieben lassen, die auchkein anderer für einen fällen kann. Sie bedeutenEndgültigkeit. Einmal getroffen, werden sie unwider-ruflich, unkorrigierbar, nicht mehr zu ändern. Daerhält ein einzelnes kleines Wort – ja oder nein –eine Macht, die das ganze weitere Leben bestim-men kann.

An eine derartige Entscheidung erinnere ich michbesonders. Sie traf mich in einer Situation, in der ichnicht wirklich in der Lage war, über eine Entschei-dung nachzudenken: Mein Mann und ich saßendem Arzt gegenüber, der unseren Sohn über vieleMonate behandelt und betreut hatte. Eine Stundevorher war unser Sohn gestorben, trotz seinerschweren Krankheit zu dem Zeitpunkt unerwartet.Mein Mann saß wie betäubt da, war in seinemSchmerz ganz in sich versunken. Ich blickte den Arztan, hatte nur eine Frage: „Warum jetzt? Nachdemdoch Chemo- und Strahlentherapie Erfolge gezeigthatten und wir wirklich hoffen konnten.“ Der Arztsah mich voller Mitgefühl an, schüttelte den Kopfund antwortete: „Wir wissen es nicht. Aber wir wol-len es gern wissen, auch um anderen Kindern mitähnlicher Krankheit besser helfen zu können. Des-halb bitte ich Sie, stimmen Sie der Obduktion IhresSohnes zu.“ Es dauerte einen Moment, bis ich über-haupt begriff, was der Arzt da verlangte. Ich drehteden Kopf zu meinem Mann und sagte: „Wir redenzu Hause darüber.“ „Nein, Sie müssen sich jetztsofort entscheiden. Sonst können wir die Untersu-chung nicht mehr durchführen.“ Dieser Satz desArztes setzte mich noch mehr unter Druck, ich spür-te auch, dass mein Mann in seinem Schmerz mirnicht helfen konnte, dass es jetzt ganz auf meineAntwort ankam. Auch ich wollte mich nicht ent-scheiden müssen, wehrte mich innerlich dagegenund fühlte mich zerrissen zwischen dem Wunsch,unserem Sohn Ruhe und Frieden zu gönnen und derBitte des Arztes. Ich fand die Vorstellung entsetzlich,

was mit unserem Sohn alles geschehen würde.Doch dann hörte ich im Innern die Worte, die er imKrankenhaus immer wieder zu mir gesagt hatte:„Mama, kümmere dich um die andern Kinder!“Immer war es ihm wichtig gewesen, dass ich nichtnur für ihn, sondern auch für die anderen Kinder dasein sollte. Bei der Erinnerung daran konnte es fürmich nur eine Entscheidung geben: es musste ein„ja“ sein, denn ich war überzeugt, unser Sohn hät-te ebenso entschieden. Vielleicht konnten wir mitunserer Entscheidung wirklich helfen. Dann wäre eseine Entscheidung fürs Leben gewesen.

Bärbel Feuereis

Foto: pixabay.com

Page 7: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

7

Zum Thema

Durchgesetzt!Ich will kein Abitur!

Als ich Kind war hatten dieEltern das Wort, dem meist

ohne große Diskussion gefolgtwurde. Zumindest bis zum letztenJahr meiner Realschulzeit. Ich gingdamals gerne zur Schule, war einegute Schülerin und das Lernen fielmir leicht. Okay, ich arbeitetegerade so viel wie nötig war, ummich im oberen Leistungsdrittelder Klasse zu halten. Meine Klas-senlehrerin empfahl mir, zumGymnasium zu wechseln und dasAbitur zu machen. Meine Reakti-on: „Nein! Ich will kein Abitur! Ichwill nicht mehr lernen, sondernGeld verdienen.“

Meine Eltern und ich wurden indie Schule bestellt, wo Lehrerinund Schulleiterin zum gleichenThema auf uns einredeten, denn„was man einmal gelernt hat, kann einem niemandmehr nehmen“. Endlich die Frage an mich: „Waswillst DU denn?“ – „Ich möchte was mit Einrichtungund Möbeln machen. Innenarchitektin.“ Der Lehr-körper war erfreut: „Dazu muss man Abitur habenund studieren – oder halt eine Schreinerlehremachen.“ – „Was?!“ Meine Mutter war entsetzt:„Noch so ein ‘Hobelspan-Fatzke’ in der Familie!“Tatsächlich gab es in beiden Familien meiner Elterneine ganze Reihe von Schreinern. Auch bei meinemOpa hing ein Tischler-Meister-Brief an der Wand.Die Sache erledigte sich von selbst, denn seinerzeit –Mitte der 60er Jahre – war kaum ein Handwerksbe-trieb bereit, einen weiblichen Lehrling zu nehmen.

Mein Vater wollte mich gerne bei der Stadtverwal-tung unterbringen, wo er selbst auch angestellt war:„Eine Behörde, das ist was Sicheres.“ Wenn schonBehörde, dann keine mit so langweiligem Inhalt. Ichbewarb mich also bei Gericht, wurde Justizbeamtinund habe gerne dort gearbeitet, besonders in derStrafabteilung und der Staatsanwaltschaft.

Nun ja, gelegentlich bereue ich, die Chance auf wei-tere Bildung nicht genutzt zu haben. Wie wäre meinLeben dann verlaufen? Vermutlich wäre ich nie nachWermelskirchen gekommen, hätte nicht die tolleFamilie, die ich heute habe und dieser Text wäre niegeschrieben worden. Aber frisches Holz rieche ichimmer noch gerne!

Helga Schröder

Foto

: Jen

s Sc

hröd

er

Foto: pixabay.com

Page 8: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

8

Zum Thema

Das tut man nicht!Was sollen die Leute denken?

Damals, als ich so zwischen 13 und 16 Jahrenwar, nannte man uns schon „Teenager“, nicht

mehr „Backfische“. Das war Anfang bis Mitte der60er Jahre: Zeit der Beatles und Rolling Stones, derMiniröcke und Disco-Clubs. Unser Taschengeldgaben wir für „Bravo“ und (Vinyl-)Schallplatten aus.Meine Eltern hatten offensichtlich gute Nerven,denn erst nach der fünften oder sechsten Wiederho-lung des neuesten Hits wurde ein Machtwortgesprochen. Mein Plattenspieler lief mit Batterien,sodass ich ihn mit in den Hinterhof nehmen konnte.Dort traf sich die Jugend der umliegenden Miets-häuser und hörte die mitgebrachten Schallplattenbei erheblicher Lautstärke an. Die neuen Tänze wur-den natürlich auch ausprobiert, was meiner Muttergar nicht gefiel. „Kaum bist du konfirmiert, schongibst du dich mit Jungen ab. Was sollen die Leutedenken?“

Um die erste Jeans habe ich lange betteln müssen.„Nietenhosen!!? Wie sieht das denn aus, so laufendoch Fabrikarbeiter rum. Für ordentliche jungeMädchen gehört sich das nicht.“ Als ich sie endlichhatte, konnte ich sie nur ‘privat’ anziehen, denn inder Mädchenschule, die ich besuchte, waren langeHosen nur im Winter gestattet. Mädchen hattenKleider oder Röcke zu tragen!

Apropos Röcke: ich liebte die Miniröcke! Mein Vaternannte sie „Popo-Manschette“. Waren sie nicht kurzgenug, wurde der Bund umgekrempelt, sobald ich

außer Sichtweite der elterlichen Fenster war. VomTaschengeld kaufte ich knallroten Kordstoff, ausdem ich mir einen tollen Minirock nähte. MeineMutter fand ihn unmöglich: „Damit gehst du nichtaus dem Haus! Du siehst aus wie …. (da fehlten ihrdie Worte) … das sieht billig aus. Außerdem ist erviel zu kurz. Was sollen die Leute denken?“ Ich gingdamit trotzdem nach draußen.

Leider konnte sie meine Frage, wer denn „die Leu-te“ sein sollen, mir nicht zufriedenstellend beant-worten. Seltsam, dass aus den meisten „unmögli-chen“ Jugendlichen vernünftige, verantwortungsbe-wusste Menschen geworden sind. Ob das immernoch so ist? Helga Schröder

Schon 1960 zeigte man viel Bein.

Foto

: pix

abay

.com

© S

tadt

arch

iv K

iel,

Frie

dric

h M

agnu

ssen

, CC

BY-

SA 3

.0 D

E; w

ikim

edia

.org

Page 9: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

9

Fragwürdig

Vertraute Worte und doch andersÜberarbeitete Bibelübersetzung im Gottesdienst

„Habe ich richtig gehört? Das kenne ich dochirgendwie anders!“ Dieser Gedanke könnte

einem demnächst beim Hören von Lesung undEvangelium kommen. In den vergangenen Jahrenwurde die Einheitsübersetzung der Bibel überar-beitet. Ab 1. Advent 2018 wird diese revidierte Fassung in die Gottesdienste eingeführt. Grundsätz-lich wird der vertraute Klang der biblischen Textebleiben. Auf einige Änderungen sei hier schlaglicht-artig hingewiesen:

Der wichtigsteEingriff fällt beimLesen schneller

auf als beim Hören: DerGottesname ist heilig. Er wurde deshalb nie ausgesprochen, sonderndurch die ehrfurchtsvolleAnrede „Mein HERR“ er-setzt. Die neue Einheits-übersetzung verzichtetdarauf, den EigennamenGottes, der im hebräi-schen Urtext mit den vierKonsonanten JHWH aus-gedrückt wird, als „Jahwe“zu schreiben. Sie ersetztden Gottesnamen durchdas großgeschriebeneHERR. Diese Schreibweiseunterscheidet den HERRNsichtbar von allen menschlichen Herren.

Die revidierte Übersetzung des NeuenTestaments ist näher am griechischen Text,die des Alten Testaments näher am hebrä-

ischen. Scheinbar umständliche Formulierungenwerden nicht mehr gestrichen oder dem heutigenSprachempfinden angeglichen. Sie machen denKlang der biblischen Sprache hörbar. Während diebisherige Übersetzung Füllworte, z.B. das „siehe“,gestrichen hatte, kehrt nun die ursprüngliche Sprache zurück.

Beispiel:Lk 1, 36 (bisher): Auch Elisabeth, deine Verwandtehat noch …Lk 1, 36 (künftig): Siehe, auch Elisabeth, deine Ver-wandte hat noch …

Da sich auch unser heutiger Sprachge-brauch gegenüber der Übersetzung ausden siebziger Jahren verändert hat, wurde

an einigen Stellen dieWortwahl der heutigenSprache angeglichen. Beispiel:Lk 1, 31 (bisher): Du wirstein Kind empfangen …Lk 1,31(künftig): Siehe, duwirst schwanger werden …

Die einzelnen Bü-cher der Bibelsind unterschied-

lich stark von Änderungenbetroffen. Die meistenEingriffe erfolgten in dieÜbersetzung der Psalmen.Bisher wollte man der Tat-sache Rechnung tragen,dass die Psalmen als Lie-der auch in der deutschenÜbersetzung singbar sind.Bei der überarbeitetenFassung hat man die

„Singbarkeit“ weniger stark gewichtet, um dersprachlichen Struktur des Urtextes den Vorzug zugeben. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich dieüberarbeitete Fassung der Psalmen in der Liturgieetabliert.

Das wichtigste Ziel wäre dann erreicht, wenn das„Stolpern“ über manche ungewohnte Formulierungzu einer intensiveren Auseinandersetzung mit derHeiligen Schrift führen würde.

Pfr. Michael Knab

1.

2.

3.

4.

© Andrea Wilke. In: Pfarrbriefservice.de

Page 10: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

10

Fragwürdig

April 2005Die Macht der Überschriften

Überschrift soll zum Wei-terlesen einladen. Sie sollsich auf den folgendenText beziehen und Inter-esse dafür wecken. Der

Leser soll den Eindruck bekommen, dafolgt jetzt etwas ganz Wichtiges oder Besonderes,das er unbedingt lesen sollte.

Um den Leser dafür zu gewinnen, setzen mancheZeitungen vor allem der Boulevardpresse ganz pla-kative, reißerische, manchmal auch provozierendeÜberschriften ein. Dann steht nicht die Informationim Vordergrund, sondern es werden Emotionengeweckt, der Leser wird viel mehr beeinflusst. Dierichtige Schlagzeile zu finden, ist deshalb auch eineGratwanderung: was mute ich dem Leser zu, wiespreche ich ihn an, was kann ich als Redakteur ver-antworten.

Wolfgang Hainski

Erinnern Sie sich noch an diese Schlagzeile? Fettgedruckt in großen Lettern sprang sie von allen

Zeitungskiosken ins Auge. Eine verrückte Über-schrift, denn natürlich waren nicht wir Papst gewor-den, sondern der deutsche Kardinal Joseph Ratzin-ger. Aber mit dieser Schlagzeile wurde etwas ande-res erreicht: es ging nicht nur um die bloße Informa-tion, sondern um den Appell an unser Gefühl. Dastand nicht mehr nur die Person des Papstes im Vor-dergrund, sondern ein bisschen Glanz sollten auchwir fühlen können, weil er einer der unseren ist,auch wenn er uns vorher gleichgültig war oder wirüber ihn schimpften. Aber jetzt konnten wir uns alleein bisschen „erhoben“ fühlen, und im Jahr 2014waren schließlich auch wir Fußballweltmeister.

Welche Macht steckt da in Schlagzeilen und Über-schriften! Wer sucht sie eigentlich aus und nach wel-chen Kriterien? Eine Redakteurin, mit der ich michdarüber unterhielt, beantwortet diese Frage so: Eine

AbtönungspartikelnKleine Wörter – große Wirkung

drücken. Und der Satz „da seid ihr ja endlich“ meine Freude und Erleichterung.

So viele verschiedene Nuancen durch so kleine Wör-ter. Das sind doch Spitzfindigkeiten, nur für Sprach-wissenschaftler und Literaturübersetzer interessant!Hier ist das „doch“ ein solches Füllwort, bei demeine Bestätigung durch den Leser vorausgesetztwird. Und wenn ich an die Frage nach dem Namenmeines Gegenübers das Wörtchen „denn“ anfüge –„wie heißt du denn?“ – dann klingt es gleich vielfreundlicher und höflicher. Auch das gehört nämlichzu den Aufgaben von Abtönungspartikeln: Gesagtesabzumildern und weniger hart zu klingen lassen. Ichfür meinen Teil beneide diese kleinen Wörtchen jasehr: Sie können Multitasking – ich nicht…

Sabine Dörsam, Wolfgang Hainski

Kennen Sie Abtönungspartikeln? Da denkt manvielleicht zunächst an Farben und Farbnuancen.

Tatsächlich aber handelt es sich um kleine Wörter,Füllwörter, die wir täglich ganz selbstverständlich,aber unbewusst benutzen. Wörter, die selbst inhalts-los sind, einem Satz, einer Frage, aber eine ganzandere Bedeutung geben. Mit ihnen „tönen“ wirdas Gesagte, vermitteln etwas „zwischen den Zei-len“ und erzielen damit eine ganz andere Nuanceund Wirkung. Ein Beispiel: Den Satz „du weißt wiedas ist“ kann ich verschieden ergänzen. Füge ich dasWort „doch“ an, dann möchte ich meinem Ge-sprächspartner gegenüber meine Meinung nochmehr verdeutlichen. Sage ich stattdessen „du weißtja wie das ist“, bin ich mir sicher, dass der anderemeine Meinung teilt. „Das ist ja unglaublich“ kannmein Misstrauen, aber auch meine Empörung aus-

WIR SIND PAPST!

© D

euts

che

Bisc

hofs

konf

eren

z/Q

uelle

KN

A. I

n: P

farr

brie

fser

vice

.de

Page 11: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

11

Blick über den Kirchturm

Nahezu jeder in Wermelskirchen hat aus unter-schiedlichen Gründen eine Beziehung zu Köln:

Köln als Bischofsstadt, als Hochburg des Karnevals,als kultureller Mittelpunkt, als Ausbildungsort fürSchüler und Studenten. Schon im Mittelalter ent-wickelte sich Köln zu einem weithin berühmten Bil-dungszentrum. So wurde um 1300 diese damalsgrößte Stadt Deutschlands zu einem überragendengeistigen Zentrum.

Hier arbeiteten berühmte Gelehrte, darunter derDominikaner Albertus Magnus, dessen Namen heu-te noch die Universität in Köln trägt. Albertus stu-dierte dort zunächst Theologie, seine weiteren Stu-dien vor allem in den Naturwissenschaften machtenihn zu einem Universalgelehrten: er durchleuchtetechemische Vorgänge und vermittelte einen Über-blick über die Pflanzenwelt und Tierarten Mitteleu-ropas. Als „doctor universalis“ verfügte er über dasgesamte Wissen seiner Zeit und erhielt deshalbschon von seinen Zeitgenossen den Beinamen„Magnus“, der Große. Sein philosophisches Denkenwar überragend. Seine Tätigkeiten entsprachen denAnforderungen, die an jeden Dominikaner ergehen,nämlich zu forschen, zu lehren und zu predigen. Am15.11.1280 starb er in Köln, sein Grab befindet sichin der Krypta der St. Andreas Kirche in Köln. 1622wurde er selig und erst 1931 heilig gesprochen undzum Kirchenlehrer erhoben. Sein bedeutendsterSchüler war der Dominikaner Thomas von Aquin(1225-1274), der ihm von Paris nach Köln folgteund dessen Werke, vor allem die SUMMA THEOLO-GICA bis heute als grundlegend gelten. Er wurdebereits 1323 heilig gesprochen und 1567 zum Kirchenlehrer erhoben.

In der Geschichte der Dominikaner gab es vielegroße Denker. Aber gerade diese hohe Bildung führ-te den Orden in eine Katastrophe: durch das Auf-treten verschiedener Irrlehren sah sich die Kirchegezwungen, ihnen mit aller Macht entgegen zu tre-ten und zur Kirche zurück zu führen. Der Orden derDominikaner wurde dabei zum Werkzeug dieserBekehrung. Ihm wurde die Inquisition übertragen.

Dominikaner: Heilige und GelehrteUnd gefürchtet als „Hunde des Herrn“

Als Rechtfertigung für die Er-teilung von Strafen galt dieAuffassung vom wahren Glau-ben: Er ist auf dieser Erde dashöchste Gut und steht höherals das leibliche Leben. DieStrafen reichten von einfa-chen Kirchenstrafen bis zumTodesurteil. Viel unschuldigesBlut wurde vergossen, vieleMenschen starben auf denScheiterhaufen. Die Domini-kaner waren gefürchtet als„Hunde des Herrn“ und alsGeheimdienst. Es gab auchDominikaner, die sich diesenGrausamkeiten widersetztenund dann selbst zum Opferwurden. Es steht aber auchfest, dass ohne die Unterstüt-zung der weltlichen Fürstendie Verfolgungen nicht mög-lich gewesen wären.

Der heilige Dominikus hattedie gewaltfreie Bekehrungzum Ziel seiner Arbeit ge-macht, die Inquisition hatteseine Absicht ins Gegenteilverkehrt. Dieser Schandfleckexistiert in der Geschichte desOrdens. Segensreich bleibtdas Gedankengut des heiligenDominikus, und segensreichund unentbehrlich ist das Wir-ken der Dominikaner auchheute: Sie begleiten das Le-ben. Die vielen Armenküchensind ein Beispiel dafür. Sie tei-len ihr Wissen den Menschenmit in Predigten und Veröf-fentlichungen. Sie leben denGlauben.

Christin Bosbach

Bild oben: Figur auf der Ecke einesGebäudes der Alten UniversitätMarburg, Wortspiel mit demBegriff Dominikaner (Domini-Canes = lat. Hunde des Herrn). Die Alte Universität war vor derReformation ein Dominikaner-kloster.

Bild unten: Albertus MagnusSkulptur, Universität zu Köln.

© 1

971m

arku

s, C

C B

Y-SA

4.0

; wik

imed

ia.o

rg©

Nik

anos

, CC

SA

1.0

; wik

imed

ia.o

rg

Page 12: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

12

Blick über den Kirchturm

Nur ein Schälchen HaferbreiStatt Schokolade, Plätzchen und Weihnachtsgans

Museng – das war über viele Jahre ein festerBegriff in unserer Gemeinde, verbunden mit

dem Verein Freunde von Museng e.V., dessen Ziel eswar, eine Schule in der Provinz Kasai zu bauen.Nachdem es unmöglich geworden war, Ansprech-partner vor Ort zu finden, die das Projekt ständigbetreuen konnten, lösten wir schweren Herzens denVerein auf. Trotzdem waren unser Engagement unddie vielen Spenden nicht umsonst: Ein Teil des restli-chen Guthabens erhielt das Gesundheitszentrum„unseres“ Musengs, den größten Teil überließen wirdem Missionskreis Hennef, der die Gelder für Ein-richtungen in der Nähe von Museng einsetzenkonnte: für ein Waisenhaus, eine Klinik, eine Grund-schule. So kam auch unser Geld dort an, wo Hilfedringend benötigt wurde.

Seit vielen Jahren engagiert sich das Ehepaar Dag-mar und Hans Jagsch für diesen Missionsverein undkonnte sich bei den vielen Reisen in den Kongo einBild von der tatsächlichen Lage machen. Ihr Mutund ihr Durchhaltevermögen gab und gibt denMenschen dort das Vertrauen, nicht vergessen zuwerden. Denn nur selten erreichen uns Berichteüber dieses an Bodenschätzen so reiche Land, des-sen Bevölkerung seit vielen Jahren unter Armut,Unterernährung und Willkür leidet. So gab es imJahr 2017 schwere Unruhen in der Provinz Kasai, diebis dahin von Machtkämpfen verschiedener Rebel-len wie im Ostkongo weitgehend verschont geblie-ben war. Über Monate zogen marodierende Grup-pen plündernd und mordend durch die Provinz. Ihr

Wenn auch Sie helfen wollen, können Sie eineSpende an den Missionskreis Hennef schicken:Spendenkonto Kongo: IBAN DE64 3705 0299 0000 2630 04

Weitere Infos unter: Missionskreis Hennef

Hauptziel war neben der Verbreitung von Angst undSchrecken die Zerstörung kirchlicher Einrichtungen.Da die Opposition durch die jetzige Regierung weit-gehend ausgeschaltet ist, ist die Kirche die einzigeInstitution, die noch auf der Seite der armen Bevöl-kerung steht. Nicht wenige Priester und Ordensleu-te sind für ihren Einsatz deshalb schon „verschwun-den“ oder wurden sofort ermordet. So musstenauch die Ordensfrauen, die das Krankenhaus, dieSchule und das Waisenhaus betreuen, fliehen, nach-dem sie die Waisenkinder in Verstecken unterge-bracht hatten.

Jetzt, ein Jahr danach hat sich die Lage zwar beru-higt, die Kinder und Ordensfrauen konnten zurück-kehren, aber Vieles hatten die Rebellen zerstört. DieMenschen aus den Dörfern haben ihre Lebens-grundlage verloren, ihre Hütten, Arbeitsgeräte undWerkzeug. Die letzten Ernten waren vernichtet, weildie Rebellen die Felder in Brand gesteckt hatten,und um neues Saatgut zu kaufen, fehlt das Geld. Beiihrem Besuch im Juli diesen Jahres sahen Dagmarund Hans Jagsch die große Not der Menschen, vorallem der vielen Kinder. In einem Bittbrief an denMissionskreis beschreibt der zuständige Bischof derDiözese Luiza, zu der Museng gehört, das Elend derKinder: „Wir haben inzwischen 667.000 unter-ernährte Kinder in den 45 Pfarrgemeinden“. Mitkleinen Portionen Haferbrei, die von den Ordens-schwestern in den Gemeinden verteilt werden, sol-len möglichst viele der Kinder gerettet werden. DerMissionskreis versucht, durch viele Aktionen undSpendenaufrufe, die Ordensfrauen bei ihrer Aufgabezu unterstützen und den Menschen wieder Hoff-nung zu geben.

Bärbel Feuereis

In der neuen Grundschule für La Bonté.

© Hans Jagsch

Foto

: Trin

a; p

exel

s.co

m

Page 13: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

13

Wer wir sind, was wir tun!

Redaktion: St. Apollinaris hat seit einiger Zeit einKüster-Team. Wie kommt es zu dieser Besonderheit?

Margret Hentke: Das ist ganz einfach: Keiner warbereit, diese Aufgabe hauptamtlich zu übernehmen.Wir möchten aber, dass weiterhin Gottesdienst statt-findet.

Redaktion: Wie haben Sie zusammengefunden?

Margret Hentke: Ich habe am Sonntag vor Pfing-sten in den Kirchen St. Apollinaris und St. Michaeldazu aufgerufen, dass sich jemand für den Küster-dienst meldet. Außerdem haben die frühere Küsterinund ich Leute persönlich angesprochen. So hat sichdiese Gruppe gefunden.

Brigitte Schillinger: Wir arbeiten im Team, weilsich keiner vorstellen konnte, jeden Sonntag Dienstzu haben. So ist das viel angenehmer.

Redaktion: Haben Sie eine Einweisung oder eine Ein-führung erhalten?

Ursula Solar: Die vorige Küsterin hat uns eingewie-sen. Es gibt auch schriftliche Anleitungen.

Redaktion: Worin besteht Ihre Aufgabe im Einzelnen?

Regina Wurth: Den Altarraum vorbereiten: Kerzenanzünden, Kelche und Hostien bereitstellen, Bücher

Küster-Team in St. ApollinarisSechs Freiwillige sorgen für einen reibungslosen Gottesdienstablauf

auslegen und die entsprechenden Texte schon mar-kieren. Dazu kommen der Schließdienst und dieBereitstellung der Opferkerzen.

Ursula Solar: Für besondere Gottesdienste – wiez.B. Taufen – muss geläutet werden. Normalerweisesind die Glocken aber programmiert.

Redaktion: Wie wird Ihr Einsatz organisiert?

Margret Hentke: Es gibt einen Gottesdienstplanvom Pfarrbüro, der gilt für ein Quartal. Da hat sich je-der zu den für ihn passenden Terminen eingetragen.

Redaktion: Wie oft treffen Sie sich?

Ursula Solar: Einmal im Monat, um all diese Dingezu besprechen. Es sind viele Kleinigkeiten zu bedenken.

Redaktion: Wie lange – glauben Sie – wird Ihr Diensthier in St. Apollinaris benötigt?

Margret Hentke: In den Pfarrnachrichten stehtimmer noch ein Aufruf, dass ein/e festangestellte/rKüster/in gesucht wird. Wir hatten auch einen Artikel in der Bergischen Morgenpost, aber auch daerfolgte keine Reaktion. Wir hoffen immer noch,dass sich jemand findet.

Redaktion: Vielen Dank für dieses Gespräch.Das Gespräch führte Christa Mühle-Kölzer

Das Küster-Team: v.l.n.r.: Regina Wurth, Stefan Richter, Anne Klatta, Ursula Solar, Margret Hentke, Uschi Hackstein, Brigitte Schillinger.

© Margret Hentke

Bild

o.:

© H

. Wer

ner

Scha

uert

e

Page 14: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

14

Aus unserer Gemeinde

■ Caritas inIhrer GemeindeDie Caritas bittet für ihrevielfältigen Aufgaben wie-der dringend um Spenden.Wenn Sie die Caritas vor Ortunterstützen wollen, nutzenSie den nebenstehendenÜberweisungsträger. Wenneine Zuwendungsbeschei-nigung gewünscht wird,geben Sie bitte im Verwen-dungszweck auch Ihre PLZund Straße an.

■ Großes ChorkonzertDie Kirchenchöre St. Michael und St. Apollinarissowie das Sinfonieorchester Wermelskirchen führtenam 6. und 7. Oktober ein großes Konzert auf. DasKonzert am 6.10. richtete sich vor allem an Familienmit Kindern ab sechs Jahren. Dabei wurden dieInstrumente und einzelne Motive aus den Chorwer-ken vorgestellt, um den Kindern einen erstenZugang zu klassischer Musik zu ermöglichen. Am

Wussten Sie schon, …?Es gibt viele Aktionen in unserer Gemeinde! Wäre auchfür Sie etwas dabei? Machen Sie mit! Wir freuen uns!

Sonntag wurden mit fast 100 Mitwirkenden Werkedes Barock aufgeführt: Das Orgelkonzert Nr. 13 vonHändel, die Choralkantate „Lobe den Herrn“ vonBach und schließlich das „Te Deum“ von Charpen-tier, ein Werk für Solisten, Chor und Orchester. Bei-de Konzerte waren wunderbare Erlebnisse.

Helga Hecht-Nowotnick

© Erhard Miotk © Erhard Miotk

Page 15: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

15

Aus unserer Gemeinde

■ Sternsingeraktion St. Apollinaris:Fr. 23.11. Pfarrheim St. Apollinaris 16:00–17:30 Uhr Erstes Treffen

Fr. 14.12. Kirche St. Apollinaris 16:00–17:00 UhrZweites Treffen

Mo. 31.12. Kirche St. Apollinaris 15:30 UhrJahresabschlussmesse mit Aussendung der Sternsinger

Di. 01.01. bis Sa. 05.01.Die Sternsinger sind auf dem Weg. Sie bitten um Verständnis, wenn nicht alle Gemeindemitglieder besucht werden können

So. 06.01. Kirche St. Apollinaris 09:30 UhrMessfeier, Rückkehr der Sternsinger

■ Sternsingeraktion St. Michael:Di. 11.12. Pfarrz. St. Michael 16:30–17:30 UhrErstes Treffen

Do. 27.12. Pfarrz. St. Michael 10:30–11:30 UhrZweites Treffen, anschließend Kronen basteln

Fr. 04.01. Kirche St. Michael 10:00–12:00 UhrDrittes Treffen mit Besuch im Kindergarten

Sa. 05.01. Pfarrz. St. Michael 17:00–18:00 UhrViertes Treffen, anschließend Aussendungsmesse

So. 06.01. ab 10:00 UhrDie Kinder besuchen die angemeldeten Haushalte

Anmeldeschluss für den Besuchsdienst: 30. Dezember 2018

Anmeldung unter: [email protected] oder auf den Anmeldezetteln, die in der Kirche ausliegen.

■ Messdienereinführung St. ApollinarisAm Erntedanksonntag wurden in St. Apollinaris elf neue Messdienereingeführt.

■ Begegnungswoche„Mit Hand und Fuß“ – so der Titel –erlebten wir vom 16. bis 20.7.2018eine harmonische Begegnungswo-che im Kolping-Bildungshaus in Salz-bergen. Dem Thema entsprechendumrundeten wir beim Spaziergangeinen See, machten einen Ausflugzum Salinenpark in Bad Bentheimund ließen uns mit dem Planwagendurch die schöne Landschaft fahren.Gespräche und Gymnastik, Andach-ten und Aktionen – z.B. bastelten wiraus einem alten Socken eine Hand-puppe – füllten die Tage, die wirabends auf der Terrasse gemütlichausklingen ließen.

Helga Schröder© Iman Blume

© K

inde

rmis

sion

swer

k

Page 16: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

16

Aus unserer Gemeinde

■ Biblischer GartenQuasi „zu Fuß durch die Bibel“ ging der Weg im„Biblischen Garten“ beim Pilgerheim Welters-bach, zu dem Kolping am 04.09.2018 einge-laden hatte. Ergänzt durch Geschichten des Alten und Neuen Testaments wurden wir durchdie entsprechende Pflanzenwelt geführt, derenFrüchte wir zum Abschluss probieren durften.

Helga Schröder

■ Rasenurnengrab möglichUnsere Pfarrgemeinde unterhält in Grunewald eineneigenen Friedhof. Eine weitere Bestattungsform wur-de kürzlich für den Friedhof eingeführt. NebenWahlgräber und Urnenwahlgräber ist jetzt auch dieBestattung in einem Rasenurnengrab möglich. Ra-senurnengräber sind mit einer liegenden Namens-platte mit den Personendaten des Verstorbenen ver-sehen und ausschließlich mit Rasen bepflanzt. DieNamensplatten sowie die Rasenpflege der Gräbersind im Erwerb des Nutzungsrechtes enthalten. DieGrabpflege durch Angehörige entfällt. Weitere Informationen über das Pfarrbüro oderder Friedhofsverwaltung: ✆ 02193/4487

Herbert Kuschwart

■ Ausflug zur PapiermühleAm 13.10.2018 machte der Kirchenchor St. Michaeleinen Ausflug zur Papiermühle „Alte Dombach“ inBergisch Gladbach. Nach einer sehr interessantenFührung durch das Museum stärkten wir uns beiKaffee und Kuchen im Museumscafé. Bei herrlichemWetter eine gelungene Sache.

Christel Hainski

© E

rhar

d M

iotk

© Herbert Kuschwart

© Diakoniewerk Pilgerheim Weltersbach

Gemeinsamstatt einsam

An jedem 2. Dienstag im Monat lädt die Caritas nach der 9 Uhr Messe herzlich zumFrühstück „Gemeinsam statt einsam“ im Pfarr-zentrum St. Michael ein.

Termine: 08.01., 12.02., 12.03., 09.04.

© D

epos

itpho

tos.

com

/R.S

otol

a

Page 17: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

17

Aus unserer Gemeinde

■ Menschenleben retten

■ Leitungsteam gewähltJHV der kfd St. Apollinaris mit dem neu gewähltenLeitungsteam: v.l.n.r. Margret Hentke, MarionWystup, Renate Hackländer, die Jubilarin CäcilieMorawski, die für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrtwurde, Monika Schmitz und Uschi Hackstein (es fehlen Ingrid Freund-Lück und HildegardKuschwart).

Margret Hentke

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Menschenleben zuretten. Isabel Schumacher hat sich dafür entschie-den, das Leben ihrer Freundin Brenda Valle zu ret-ten. Brenda ist eine Frau aus Guatemala, die voneinem Auto überfahren wurde und deren verletztesBein im Anschluss nicht sachgemäß behandelt wur-de. Als Isabel sich entschloss, eine Sammelaktion imInternet zu starten, war Brenda schon ein Jahr langim Krankenhaus mit einer entzündeten/infiziertenWunde, die zur Lebensgefahr wurde.

Isabel hat Brenda und ihre Familie 2011 kennenge-lernt, als Isabel nach der Schulzeit einige Monate inGuatemala für die Organisation Camino SeguroMüllkinder betreute. Der Kontakt blieb die ganzeZeit bestehen.

Isabels Sammelziel sind 25.000 Euro. So viel kostetdie Behandlung mit dem Ziel, dass Ärzte aus denUSA die Amputation des Beines vornehmen und denStumpf für eine Prothese vorbereiten. Brendas undIsabels Traum wird greifbarer, denn seit Mai sindrund 18.000 Euro zusammengetragen worden. Auf

der Webseite (alle Informationen unterhalb des Arti-kels) gibt es viele Informationen über den aktuellenGesundheitszustand und die geplanten Maßnahmen.

Die Bergische Morgenpost berichtete über dasSchicksal von Brenda und als wir (die Mitarbeiterin-nen der kfd) für unsere jährliche Backaktion einenguten Zweck suchten, ließen wir uns davonberühren. Wir backten für unseren Stand am erstenWochenende im Oktober Brote, Brötchen und Muf-fins und boten Marmelade und Walnüsse an. DieseWaren stellten wir zum Tausch gegen eine Spendeauf unseren Tisch. Isabel erzählte von Brenda undder Sammelaktion in den Gottesdiensten und vieleGemeindemitglieder spendeten so großzügig, dasses in der Box nur so raschelte. Manche nutzten auchdie Gelegenheit, um Isabel nach Einzelheiten zu fra-gen und gute Wünsche für Brenda mit auf den Wegzu geben. Die letzten Bestände konnten wir nachdem Sonntagskonzert an den Mann oder die Fraubringen. Der Kassensturz erbrachte 880 Euro. Diesesgroßartige Ergebnis war nur möglich, weil so vieleMenschen ihr Herz weit geöffnet haben! Am glei-chen Abend hat Isabel noch mit Brenda gespro-chen. Sie war überwältigt von der Hilfsbereitschaftund bittet Gott um den Segen für alle Spender. Dasgebe ich hiermit gerne weiter. Es war eine frohmachende Erfahrung für alle, die dabei waren.

Martina VogtInformationen:www.gofundme.com/savebrendaguateSEPA-Überweisung an Isabel Schumacher„Spende für Brenda“DE21 1203 0000 1033 8846 34BYLADEM1001

© Martina Vogt

© Margret Hentke

Page 18: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

18

LESENswert SEHENswert

■ Unser Filmtipp©

Uni

vers

al P

ictu

res

Ger

man

y

Während US-Präsident Nixon und sein Verteidi-gungsminister die US-Beteiligung im Vietnam-krieg schönreden, kopiert Whistleblower DanielEllsberg die 7.000 Blätter der streng geheimenPentagon-Studie. Deren Inhalt beschreibt, wieüber dreißig Jahre im Weißen Haus über denVietnamkrieg gelogen und vertuscht wurde.

Als die Zeitung „New York Times“ erste Teile dar-aus druckt, lässt die Regierung die weitere Veröf-fentlichung des belastenden Materials gerichtlichverbieten – ein bis dahin einmaliger Fall von Zen-sur in der US-Geschichte. Katharine „Kay“ Gra-ham (Meryl Streep), erste US-Verlegerin der Zei-tung „Washington Post“, steht vor einer folgen-reichen Entscheidung, als ihr die Pentagon-Papers zugespielt werden. Ihr kämpferischer Chef-redakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) appelliert,dass es die Pflicht der Presse sei, die Wahrheit zudrucken und dass sich die freie Presse auch vonder Regierung nicht erpressen lässt. Ein Appell,der in Zeiten von „Fake News“ und „Whistle-blowern“ noch immer aktuell und hoch brisantist. Steven Spielberg inszeniert gekonnt ein Polit-drama als Plädoyer für die Pressefreiheit, ver-mischt mit einer fortschreitenden Emanzipationder Verlegerin Kay und der elektrisierenden Spannung eines Zeitungsbetriebs.

Ilona Boß

© D

epos

itPho

tos/

Pixe

rl

■ Unser Buchtipp„The Hate U Give“Autor: Angie ThomasVerlag: cbjLeseempfehlung ab 14 J.ISBN 978-3570164822Geb. Ausgabe € 18,–Auszuleihen in der KÖB St. Michael

Starr Carter ist 16 Jahre alt und lebt in zwei Welten:Sie pendelt zwischen dem verarmten Schwarzen-Viertel, in dem ihre Familie wohnt und einer Privat-schule, an der sie eine der wenigen Schwarzen ist.Sie hat Freunde hier wie dort und führt ein normalesTeenagerleben. Doch eines Abends erlebt sie als ein-zige Zeugin mit, wie ihr bester Freund von einemweißen Polizisten erschossen wird.

Angie Carter erzählt in ihrem Roman von der Zerris-senheit, die entsteht, wenn Starr versucht, das Rich-tige zu tun und dabei sich selbst und ihre Familie zuschützen.

Der Roman „The Hate U Give“ ist auf der Höhe derZeit, zeigt er doch, was auch heute noch die Realitätfür viele Amerikaner ist. Aber auch darüber hinausbewegt die Erzählung durch ihre Eindringlichkeitund die Einsicht, wie schwierig es sein kann, Zivil-courage zu zeigen und wie wichtig es ist, genau dasauch zu tun – ein Thema, das überall hochaktuell ist. The Hate U Give stand auf der Nominierungsliste fürden Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 und wur-de im Rahmen der Frankfurter Buchmesse im Okto-ber mit dem Preis der Jugendjury ausgezeichnet. DieVerfilmung des Buches läuft voraussichtlich ab EndeJanuar in deutschen Kinos. Katharina Gerding

© V

erla

gsgr

upp

e Ra

ando

m H

ouse

„Die Verlegerin“Originaltitel: „The Post“, nach wahren Begeben-

heiten 1971 in den USA,Regie: Steven Spielberg Studio: Universal Pictures Germany GmbHProduktionsjahr: 2017 ca. 112 Min., FSK: ab 6 J.DVD ca. € 7,99

Auszuleihen in der KÖB St. Michael

© U

nive

rsal

Pic

ture

s G

erm

any

Page 19: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

19

Buch des Lebens

Aus der Gemeinde-Chronik

Tauftermine: jeweils um 15:00 Uhr

St. Apollinaris:

06.01., 03.02., 03.03., 07.04.

St. Michael:

13.01., 10.02., 10.03., 14.04.

wermelskirche.kath

IMPRESSUM:Herausgeber: Pfarrgemeinderat (PGR)

der Pfarrgemeinde St. Michael und Apollinaris, 42929 Wermelskirchen

Redaktion: Christin Bosbach, Bärbel Feuereis, Benjamin Floer, Wolfgang Hainski, Christa Mühle-Kölzer, Helga Schröder

Verantwortlich: Bärbel Feuereis (V.i.S.d.P.) Mail-Kontakt: [email protected]: DELFIN GRAFIK Bettina Tümler,

51399 BurscheidDruck: Gemeindebriefdruckerei,

29393 Groß OesingenAuflage: 5.500 ExemplareGekennzeichnete Beiträge liegen in der Verantwortung der Unterzeichner.

Die nächste Ausgabe erscheint Anfang April 2019. Redaktionsschluss: 03. März 2019Thema: Am Morgen

© H

. Wer

ner

Scha

uert

e

Liebe Gemeinde!

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werdenwir in der ONLINE-Ausgabe des Pfarrma-

gazines auf die Nennung von Namen bei Erst-kommunion, Firmung, Heirat, Taufe und Verstor-benen verzichten.

In der gedruckten Ausgabe finden Sie alles, wiegewohnt, an seinem Platz.

Besondere Ereignisse (wie Geburten, Eheschließun-gen, Sterbefälle etc.) können nach den Ausfüh-rungsbestimmungen zur Anordnung über denkirchlichen Datenschutz (KDO) mit Namen undAnschriften der Betroffenen sowie Tag und Art desEreignisses in den Pfarrnachrichten, dem Aushangoder dem Pfarrbrief veröffentlicht werden, wennder Veröffentlichung nicht ausdrücklich widerspro-chen wird. Wir bitten alle Pfarrangehörigen, dieeiner Veröffentlichung ihrer personenbezogenenDaten widersprechen wollen, dies dem Pastoral-büro rechtzeitig vor dem Ereignis mitzuteilen.

Ihre Pfarrmagazin-Redaktion

Page 20: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

20

Gottesdienstordnung

Gottesdienste:Allgemein

Samstag St. Michael 16:30 Uhr Messfeier in spanischer Sprache (1. Samstag im Monat)

St. Michael 17:15 Uhr BeichtgelegenheitSt. Michael 18:00 Uhr Vorabendmesse

Sonntag St. Apollinaris 09:30 Uhr MessfeierPfarrh. St. Ap. 09:30 Uhr Kindergottesd. (4. So. im Monat)Krankenhaus 10:45 Uhr WortgottesdienstSt. Michael 11:00 Uhr Messfeier

Familienmesse (1. So. im Monat)Pfarrz. St. Mi. 11:00 Uhr Kindergottesdienst (2. So. im Monat)

Kleinkindergottesd. (3. So. im Monat)Montag St. Michael 09:00 Uhr MessfeierDienstag St. Michael 09:00 Uhr MessfeierMittwoch St. Michael 18:30 Uhr MessfeierDonnerstag St. Michael 09:00 Uhr MessfeierFreitag St. Michael 15:00 Uhr Messfeier

Roratemesse: St. Michael Mi. 05.12., 12.12., 19.12.; jeweils 18:30 UhrSt. Apollinaris Sa. 08.12.; 07:00 Uhr, anschl. Frühstück im Pfarrh.

So. 16.12. St. Michael 18:00 Uhr Bußgottesdienst (für beide Gemeindeteile), anschl. Beichtgel.

So. 23.12. St. Apollinaris 09:30 Uhr Messfeier mit adventlicher BläsermusikKindergottesdienst im Pfarrheim

Mo. 24.12. St. Michael 15:30 Uhr FamilienchristmetteSt. Apollinaris 15:30 Uhr Krippenfeier (WortGD für Kinder)

17:45 Uhr Geistliche Musik18:00 Uhr Christmette

St. Michael 21:45 Uhr Geistliche Musik22:00 Uhr Christmette

Di. 25.12. St. Apollinaris 09:30 Uhr Messfeier mit den Grunewalder BläsernSt. Michael 11:00 Uhr Messfeier

Mi. 26.12. St. Apollinaris 09:30 Uhr MessfeierSt. Michael 11:00 Uhr Hochamt

So. 30.12. St. Apollinaris 09:30 Uhr MessfeierSt. Michael 11:00 Uhr Messfeier

12:00 Uhr Kindersegnung in der WeihnachtszeitMo. 31.12. St. Apollinaris 15:30 Uhr Jahresschlussmesse

mit Aussendung der SternsingerSt. Michael 17:30 Uhr Jahresschlussmesse

mit sakramentalem SegenDi. 01.01. St. Michael 18:00 Uhr Messfeier

St. Apollinaris 18:00 Uhr MessfeierSa. 05.01. St. Michael 18:00 Uhr Familienmesse (Aussend. Sternsinger)So. 06.01. St. Apollinaris 09:30 Uhr Familienmesse (Rückkehr Sternsinger)

St. Michael 11:00 Uhr Messfeier

Advent und Weihnachten

Page 21: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

21

Termine

Kalender:Dezember

So. 02.12. St. Michael 11:00 Kolping-Gedenktag

nach der Messe Ehrung der Jubilare im Pfarrzentrum

Do. 06.12. St. Michael 14:30 Adventfeier der kfd

St. Michael, beginnend mit der Messe

So. 09.12. Pfarrzentrum10:00 Einladung der neu zuge-

zogenen Pfarrmitglieder

Mi. 12.12. St. Apollinaris 15:00 Adventfeier der kfd

St. Apollinaris

Do. 13.12. Pfarrzentrum 19:30 Besinnung im Advent

Thema: Meine Zeit steht in deinen Händen. Ref.: PR Benjamin Floer

Fr. 11.01. St. Michael 18:00 Weltfriedensgebet

So. 27.01. Pfarrzentrum 15:00 Zauberhaftes Familiencafé

mit Kaffee, Kuchen u. Magie

St. Michael 17:00 Konzert

Saxophon trifft Orgel

Fr. 01.02. Pfarrzentrum 15:00 Mitgliederversammlung

der Kolpingsfamilie

Sa. 02.02. Pfarrzentrum 17:00–22:00 Offener Spieletreff

(für Kinder unter 8 J. nur in Begl. einer Aufsichtsperson)

Mi. 13.02. Pfarrheim St. Apollinaris 15:00 Seniorenkarneval

Anmeldung bei Uschi Hackstein ✆ 02193/4131

Sa. 16.02. Pfarrheim St. Apollinaris 19:00 Karnevalsitzung Grunewald

So. 17.02. Pfarrzentrum 15:00 Karneval mit Kolping,

Caritas und Heimstatt

Mi. 20.02. Pfarrzentrum 09:00 Frauenfrühstück zum

Weltgebetstag „Slowenien“

Fr. 01.03. Freik. Gem. Neuschäferhöhe19:00 Weltgebetstag der Frauen

(Weitere Infos in den Pfarrnachrichten)

Sa. 09.03. u. So. 10.03. Frühjahrs- u. Kommunion-buchausstellung der KÖB

Do. 14.03. Pfarrzentrum20:00 Autorenlesung mit Willibert

Pauels zu seinem neuen Buch „Lachen, Leiden, Lust am Leben: die befreiende Kraft der Religion“

So. 17.03. Pfarrzentrum 12:00 Nach der Messe „Fasten-

essen“ zugunsten der Kin-derspeisung in Kolumbien

Do. 28.03. Pfarrzentrum 19:30 Besinnung zur Fastenzeit

Thema: Mein Gott, meinGott, warum hast du michverlassen!Ref.: PR Benjamin Floer

Do. 04.04. St. Michael 19:00 kfd lädt ein zum

Kreuzweg für Frauen

Sa. 06.04. Pfarrzentrum 17:00–22:00 Offener Spieletreff

(für Kinder unter 8 J. nur in Begl. einer Aufsichtsperson)

Mi. 10.04. Anmeldeschluss für Begeg-nungswoche in Salzbergen

Mo. 08.07. bis Fr. 12.07. Begegnungswoche in Salz-bergen „Ein Herz und eine Seele“. Verbindliche Anmel-dung bei Ursula Wala ✆ 02196/8239

Januar

Februar

März

April

und …

© iS

tock

pho

to.c

om/P

ertu

sina

s

Page 22: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

22

Treffpunkt Gemeinde

Wünsche, Probleme, Sorgen …Lebendige Gemeinden treffen sich nicht nur zum Gottesdienst

Unsere Gemeinde im Internetwww.wermelskirche-kath.de

Pfarrbüro St. Michael und ApollinarisKölner Straße 39

✆ 02196/6380, Fax: 02196/3780

[email protected]Öffnungszeiten:Mo.–Fr. 09:30–12:00 UhrDi. 15:00–16:30 UhrMi. 15:00–19:00 Uhr

Büro St. ApollinarisGrunewald 19

✆ 02193/728Öffnungszeiten: Fr. 13:00–14:00 Uhr

Pfarrsekretärinnen:Brigitte Malewski und Ursula Burghaus

Pfarrcaritas St. Michael

✆ 02196/889877 Sprechstunden im Pfarrzentrum St. Michael:Di. 10:00–12:00 Uhr Donnerstag nachmittags nach tel. Vereinbarung

Kindergarten St. MichaelSchillerstraße 10 a, ✆ 02196/6613 Leiterin: Christine Wirges

Pfarrbücherei St. ApollinarisLeiterin: Helene BieberÖffnungszeiten: sonntags nach dem Gottesdienst

Kath. öffentliche Bücherei (KÖB) St. MichaelKölner Straße 39, ✆ 02196/8847964 (während der Öffnungszeiten),

[email protected]Öffnungszeiten: Di. 11:45–12:30 UhrDo. 17:00–18:00 UhrSa. 17:30–18:00 UhrSo. 10:30–12:30 Uhr

Pfarrgemeinderat (PGR)Vorsitzende: Nicola Brinkmann

✆ 02196/92726

OrtsausschussSt. Apollinaris: Christa Kaluscha,

✆ 02196/739771 © D

epos

itpho

tos/

gunn

ar30

00

Pfarrer Michael Knab

✆ 02196/[email protected]

Pfarrer (Subsidiar)Bernhard Kerkhoff

✆ 02196/[email protected]

KaplanMichael Schiller

✆ 02196/8845313 [email protected]

Diakon Burkhard Rittershaus

✆ 02196/980 (Krankenhaus)

[email protected]

Gemeindereferentin Monika Eschbach

(Teilzeitbesch. 5 Std./Woche)

✆ 02196/[email protected]

Pastoralreferent Benjamin Floer

✆ 02196/8872023 [email protected]

Page 23: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

Familienzentrumhttps://familienzentrum-wermelskirchen.de/

Kirchenmusik Marcus Richter, ✆ 02196/7379943

[email protected]

KirchenchöreSt. Michael: Probe dienstags 20:00 Uhr, Pfarrzentrum St. MichaelSt. Apollinaris: Probe donnerstags 20:00 Uhr, Pfarrheim St. Apollinaris

Choralschola St. Michael und ApollinarisProbe donnerstags 18:30 Uhr, wechselweise Pfarr-heim St. Apollinaris und Pfarrzentrum St. Michael

Junger Chor „MiCaDo“Probe mittwochs 20:00 Uhr, Pfarrzentrum St. MichaelDaniela Bornefeld, ✆ 02196/769802

Kinderchöre St. MichaelProben im Pfarrzentrum St. Michael,Chor I (Kindergartenkinder/1. Schuljahr)dienstags 16:00–16:30 Uhr, Chor II (ab 2. Schuljahr), dienstags 16:30–17:15 Uhr

Alles rund um die Kirchenmusik an St. Michael undApollinaris finden Sie auch im Internet:www.kath.kirchenmusik-wermelskirchen.de

FamilienkreisJede Familie, die Lust hat, sich mit anderen Familienzu treffen, ist willkommen. Weitere Infos bei: Daniela Bornefeld:

[email protected] Benjamin Floer:

[email protected]

Es gibt viele Gelegenheiten den Alltag bei be-stimmten Aufgaben, Spiel, Spaß und Hobbymit Gleichgesinnten zu erleben. Unsere Bittean alle Gemeindemitglieder: Geben Sie dieseInformationen an alle Suchenden, vor alleman alle neu Zugezogenen weiter!

23

Treffpunkt Gemeinde

… wir sind für Sie da!

Messdiener

[email protected]. Michael: Georg Bosbach,

✆ 02196/883849 St. Apollinaris: Katharina Puschmann,

✆ 02196/80905

Pfarrjugend PJSMOffene Angebote für Kinder und JugendlicheSt. Michael: Jessica Gersch,

✆ 0151/42342536,

[email protected]

Karnevalsgesellschaft KG Rot-Weiß Günther Klein, ✆ 02196/91797Winfried Miotk, ✆ 02196/91980Anja Platt, ✆ 02196/709898

Die Flotten Hexen aus St. Michael e.V. 1. Vorsitzende: Gaby Trebes, ✆ 02196/66672. Vorsitzende: Anja Platt, ✆ 02196/709898

Ökumenischer Arbeitskreis St. ApollinarisUta Piel, ✆ 02193/532076Sabina Friedrich, ✆ 02193/1760

Ökumenischer Arbeitskreis EINE WELT e.V.Claudia Schumacher, ✆ 02196/92711

Kolpingsfamilie Helga Schröder, ✆ 02196/83330

Kath. Frauengemeinschaft DeutschlandsSt. Michael: Martina Vogt,

✆ 02196/83186St. Apollinaris: Ingrid Freund-Lück,

✆ 02193/531749

Kath. Männergemeinschaft St. ApollinarisHerbert Kuschwart, ✆ 02193/4487

Partnergemeindekreis St. Apollinaris„Concepción in Bolivien“Norbert Schauerte, ✆ 02196/887889

Seniorenkreis 2. u. 4. Freitag nach dem Gottesdienst, 15:00 UhrMargot u. Michael Schippers, ✆ 02196/4829

Page 24: wermelskirche kath · sagen. Es ist ein Wort ohne jede Gewalt und trotz-dem ein Machtwort, das Blockaden bricht und neu-es Leben ermöglicht. Es hat aber auch Feindschaft von denen

r ist kein Lautsprecher.

Er spricht ohne Worte mit uns.

Er lässt die Stille sprechen

und sagt uns durch die Blumen:

Mensch, ich liebe dich!

Die Erde neigt sich vor dir,

die Sonne strahlt über dir,

der Mond träumt von dir,

die Sterne leuchten für dich:

Mensch, ich liebe dich!

E

Aus dem Buch: Petrus CeelenAuf einen Espresso. 365 Inspirationen

für das Jahr – für das Leben

ISBN 978-3-460-30248-8376 S., gebunden, 19,50 EUR (D)Verlag Katholisches Bibelwerk