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473 Stahlbau 82 (2013), Heft 6 Persönliches Werner Sobek 60 Jahre Am 16. Mai vollendete Herr Prof. Dr.- Ing. Dr.-Ing. E. h. Werner Sobek (Bild 1) das 60. Lebensjahr. Dieses besondere Ju- biläum soll Anlass sein, nicht nur von ganzem Herzen zu gratulieren und beste Gesundheit sowie alles Gute für die Zu- kunft zu wünschen, sondern auch ein- mal die bisherigen Stationen seines Le- bens und einige ausgewählte Arbeiten Revue passieren zu lassen. von Diskotheken mit überlebensgroßen Bildern der Idole der jugendlichen Musik- welt Geld zu verdienen. Kein Wunder, dass der Wunsch entstand, Bühnenbild- ner zu werden, was allerdings dann doch als wenig sinnvoll und Erfolg verspre- chend angesehen wurde. So begann er 1974, etwas Nützlicheres zu studieren: Bauingenieurwesen. Er musste aber bald feststellen, dass man dort eben nur ge- lehrt bekam, wie man etwas berechnen kann und soll; aber man erfuhr nicht, wie man das zu Bauende – genau genommen, noch nicht Gegebene – finden und ent- wickeln kann. Er holte sich fortan paral- lel bei den Architekten selektiv das, was er bei den Bauingenieuren nicht bekam. Werner Sobek durfte bei solch hervorra- genden Lehrern wie Jürgen Joedecke, Klaus Linkwitz, Jörg Schlaich und Frei Otto studieren. Aber das schien noch nicht genug zu sein. Er begann, sich für den Straßenbau, das Textilingenieurwe- sen, den Flugzeug- und den Automobil- bau zu interessieren und entsprechende Vorlesungen zu besuchen. So wurde er mit den verschiedensten Denk- und Vor- gehensweisen sowie mit den unterschied- lichsten Ansichten und Sprachwelten vertraut. Erste Berufsjahre und Promotion Nach dem Diplom im Jahre 1980 folgten erste Auszeichnungen, 1981 für beson- dere wissenschaftliche Leistungen von der Universität Stuttgart und 1983 von der Skidmore, Owings & Marill Found- ation in New York der Fazlur Rahman Khan Award. Von dem Preisgeld gönnte sich Werner Sobek eine gewagte und für ihn beeindruckende Reise in den Jemen, bei der er Leben, Bauten und Natur die- ses faszinierenden Landes kennen lernte. Er nutzte es aber schließlich auch für die fast unerwartete Gelegenheit, bei Skid- more, Owings & Marill Foundation in New York das Erbauen von Hochhäusern zu erlernen und unterbrach dazu die Ar- beiten an seiner Dissertation. Während in Stuttgart fleißige Hilfsassistenten an Computerprogrammen weiter feilten und sie testeten, arbeitete er in Chicago, schaute zu den Großen der damaligen Architekturszene auf, wirkte mit Gleich- altrigen, ebenso Motivierten zusammen und lernte das Illinois Institute of Tech- nology kennen. Es war eine prägende Zeit. Nach der Rückkehr aus den USA im Herbst 1984 wurde dann die Dissertation zügig fertig gestellt und eingereicht. Es bot sich an, die Zeit, bis die Berichter die Arbeit durchgesehen hatten, für eine zweite, große Reise in das nördlich des Himalayas gelegenen Karakorum zu nutzen. Nach dem Erlebnis des Weit- blickens im nördlichen Jemen kam die Erfahrung des Unbedeutenden zwischen Bild 1. Werner Sobek (© A. T. Schaefer, Stuttgart) Schule und Studium Werner Sobek wurde 1953 im württem- bergischen Aalen geboren und wuchs zusammen mit seinen beiden Brüdern am Rande der schwäbischen Alb auf. Die Gegend, die Natur und die Tradition sei- nes Heimatortes haben seine Kindheit, seine Jugend und seine weitere Entwick- lung geprägt. Er genoss eine klassisch- humanistische Bildung, zu der auch 9 Jahre Lateinunterricht gehörten. Seine Interessen waren weit gefächert. Talent und Hang zum Kreativen waren deutlich zu erkennen. Seine malerische Begabung nutzte er, um sich bei der Ausgestaltung

Werner Sobek 60 Jahre

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473Stahlbau 82 (2013), Heft 6

Persönliches

Werner Sobek 60 Jahre

Am 16. Mai vollendete Herr Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Werner Sobek (Bild 1) das 60. Lebensjahr. Dieses besondere Ju-biläum soll Anlass sein, nicht nur von ganzem Herzen zu gratulieren und beste Gesundheit sowie alles Gute für die Zu-kunft zu wünschen, sondern auch ein-mal die bisherigen Stationen seines Le-bens und einige ausgewählte Arbeiten Revue passieren zu lassen.

von Diskotheken mit überlebensgroßen Bildern der Idole der jugendlichen Musik-welt Geld zu verdienen. Kein Wunder, dass der Wunsch entstand, Bühnenbild-ner zu werden, was allerdings dann doch als wenig sinnvoll und Erfolg verspre-chend angesehen wurde. So begann er 1974, etwas Nützlicheres zu studieren: Bauingenieurwesen. Er musste aber bald feststellen, dass man dort eben nur ge-lehrt bekam, wie man etwas berechnen kann und soll; aber man erfuhr nicht, wie man das zu Bauende – genau genommen, noch nicht Gegebene – finden und ent-wickeln kann. Er holte sich fortan paral-lel bei den Architekten selektiv das, was er bei den Bauingenieuren nicht bekam. Werner Sobek durfte bei solch hervorra-genden Lehrern wie Jürgen Joedecke, Klaus Linkwitz, Jörg Schlaich und Frei Otto studieren. Aber das schien noch nicht genug zu sein. Er begann, sich für den Straßenbau, das Textilingenieurwe-sen, den Flugzeug- und den Automobil-bau zu interessieren und entsprechende Vorlesungen zu besuchen. So wurde er mit den verschiedensten Denk- und Vor-gehensweisen sowie mit den unterschied-lichsten Ansichten und Sprachwelten vertraut.

Erste Berufsjahre und PromotionNach dem Diplom im Jahre 1980 folgten erste Auszeichnungen, 1981 für beson-dere wissenschaftliche Leistungen von der Universität Stuttgart und 1983 von der Skidmore, Owings & Marill Found-ation in New York der Fazlur Rahman Khan Award. Von dem Preisgeld gönnte sich Werner Sobek eine gewagte und für ihn beeindruckende Reise in den Jemen, bei der er Leben, Bauten und Natur die-ses faszinierenden Landes kennen lernte. Er nutzte es aber schließlich auch für die fast unerwartete Gelegenheit, bei Skid-more, Owings & Marill Foundation in New York das Erbauen von Hochhäusern zu erlernen und unterbrach dazu die Ar-beiten an seiner Dissertation. Während in Stuttgart fleißige Hilfsassistenten an Computerprogrammen weiter feilten und sie testeten, arbeitete er in Chicago, schaute zu den Großen der damaligen Architekturszene auf, wirkte mit Gleich-altrigen, ebenso Motivierten zusammen und lernte das Illinois Institute of Tech-nology kennen. Es war eine prägende Zeit.

Nach der Rückkehr aus den USA im Herbst 1984 wurde dann die Dissertation zügig fertig gestellt und eingereicht. Es bot sich an, die Zeit, bis die Berichter die Arbeit durchgesehen hatten, für eine zweite, große Reise in das nördlich des Himalayas gelegenen Karakorum zu nutzen. Nach dem Erlebnis des Weit-blickens im nördlichen Jemen kam die Erfahrung des Unbedeutenden zwischen

Bild 1. Werner Sobek(© A. T. Schaefer, Stuttgart)

Schule und StudiumWerner Sobek wurde 1953 im württem-bergischen Aalen geboren und wuchs zusammen mit seinen beiden Brüdern am Rande der schwäbischen Alb auf. Die Gegend, die Natur und die Tradition sei-nes Heimatortes haben seine Kindheit, seine Jugend und seine weitere Entwick-lung geprägt. Er genoss eine klassisch-humanistische Bildung, zu der auch 9 Jahre Lateinunterricht gehörten. Seine Interessen waren weit gefächert. Talent und Hang zum Kreativen waren deutlich zu erkennen. Seine malerische Begabung nutzte er, um sich bei der Ausgestaltung

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hingehen kann und soll. Sie sind aber schon fester Ausbildungsbestandteil sei-ner Studenten.

Es folgten Gastprofessuren an den Architekturfakultäten in Graz und der Harvard University in Cambridge/Mas-sachusetts, an der National University of Singapore sowie der aac Hamburg. 2008 erfolgte der Ruf auf die Mies-van-der-Rohe-Professur an der Architektur-schule des Illinois Institute of Techno-logy (IIT) in Chicago, die er seitdem parallel zu seiner Professur in Stuttgart innehat. Im Jahr 2009 wurde ihm in Würdigung seiner hervorragenden Leis-tungen und seines Beitrages zur Verbes-serung der Baukultur von der Techni-schen Universität Dresden die Ehren-doktorwürde verliehen (Bild 2).

ForschungWerner Sobek vereinigt in Forschung und Lehre die in der Architektur dominanten Bereiche des Entwerfens und Gestaltens mit den im Bauingenieurwesen im Mit-telpunkt stehenden Feldern der Analyse und Synthese unter Einsatz der Material-wissenschaft.

Auf der Grundlage einer zielorientier-ten und interdisziplinären Vorgehens-weise befasst er sich mit seinem Lehr- und Forschungsteam mit der konzeptionellen und werkstoffübergreifenden Entwicklung von allen Arten von Bauweisen und Trag-strukturen. Der Bogen der Arbeitsgebiete spannt sich vom modernen Bauen mit Textilien und Glas bis zu den neuen Mög-lichkeiten des klassischen Stahlbeton- und Spannbetonbaus. Vom einzelnen Detail bis zur gesamten Struktur geht es um die Optimierung von Form und Kon-struktion hinsichtlich Material- und Energieaufwand, Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit, Rezyklierbarkeit und Umweltverträglichkeit. Gestalt, Funktio-nalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhal-tigkeit bilden dabei vier wesentliche Eck-pfeiler.

Ein Grundsatz wirtschaftlichen Bau-ens ist bei Werner Sobek, durch Leich-tigkeit der Konstruktion und Lastfluss-gerechtigkeit der Struktur, Masse und Aufwand zu minimieren. Der Entwurf, die Formfindung, die Konstruktion, die Konfektionierung, das Tragverhalten sowie experimentelle und computerge-stützte Methoden sind Forschungsschwer-punkte seines Instituts für Leichtbau Ent-werfen und Konstruieren. Prozesse und Prinzipien der Formentstehung von Ob-jekten und Strukturen in Natur und Tech-nik werden dabei untersucht, weiterent-wickelt und angewendet. Funktional gradierte Bauteile sollen in Zukunft ma-terialeffizienteres Bauen ermöglichen. Die Grundlagen dafür werden von Werner Sobek und seinem Forscherteam derzeit gelegt. Es beschäftigen ihn aber auch fa-

Achttausendern, Wolken und Naturge-walten dazu.

Im Anschluss an die Verteidigung der Dissertation im Jahre 1987 folgte dann die Zeit der Mitarbeit im Büro Schlaich Bergermann und Partner, die die Gele-genheit bot, zuvor erworbenes Wissen in einzigartigen Bauwerken umzusetzen, Neues hinzuzufügen und im Team inter-disziplinär zusammen zu arbeiten. Der enge Kontakt mit Jörg Schlaich war ein Kraftquell und hat Werner Sobek aufs stärkste motiviert. Das, was Werner Sobek dabei leistete und an Problemen löste, sprach sich bald über die Grenzen der jeweiligen Projekte und des Büros herum.

Tätigkeit als Hochschullehrer So war es nicht verwunderlich, dass sich die Universität Hannover bei der Suche nach einer Neubesetzung des Ordinari-ats für „Tragkonstruktionen und konst-ruktives Entwerfen“ für Werner Sobek interessierte. Er trat 1991 mit großem Elan die Stelle an und gründete 1992 ein eigenes Büro, dessen Start nach der Abkopplung von Schlaich, Bergermann und Partner nicht so einfach war, aber aufgrund des Vermögens, Architekten zu verstehen und ihnen zu folgen, gelang.

Die in der Lehre gesetzten Qualitäts-maßstäbe waren kaum mit denen ande-rer vergleichbar. Die Studenten hörten mit höchstem Interesse zu und füllten die Säle. Sie ertrugen mit Ausdauer die Korrekturen und die verlangten Überar-beitungen ihrer Entwürfe. Nach nur we-nigen Monaten in Hannover erreichte ihn ein Angebot aus Stuttgart, die Nach-folge von Frei Otto zu übernehmen. Das in Hannover vorerst geheim gehaltene Zusammentreffen mit der Kommission in Stuttgart verlief äußerst positiv. Es

ließ sich aber in Hannover nicht einmal Stunden verschweigen. Schon am ande-ren Morgen war die ganze Fakultät von der Studentenschaft plakatiert worden mit der Frage „Wollen Sie uns wirklich verlassen, Herr Sobek?“.

Es verging allerdings noch ein ganzes Stück an Zeit, bis es soweit war, dass Werner Sobek 1994 die Professur in Stuttgart antreten konnte. In der Fakul-tät Bauingenieur- und Vermessungswe-sen setzte er sich von Anbeginn an für Veränderungen der bisher tradierten Ausbildung mit der Zielrichtung einer stärkeren Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten ohne Vorbehalten gegenüber dem Anderen ein.

Nach einigen Jahren erfolgreichen Wirkens am Institut für „Leichte Flächen-tragwerke“ und in Anbetracht der bevor-stehenden Vakanz des inzwischen um-benannten Lehrstuhls „Konstruktion und Entwurf“ von Jörg Schlaich trat die Uni-versität Stuttgart an Werner Sobek heran und bot ihm die Übernahme auch dieses zweiten Lehrstuhls noch an. Werner Sobek führte im Jahr 2000 beide Lehr-stühle und die zugehörigen Institute zu-sammen zum Institut für Leichtbau Ent-werfen und Konstruieren, kurz ILEK ge-nannt. Oberstes Ziel in der Ausbildung ist an diesem Institut, durch einen an-spruchsvollen Entwurf die optimale Lö-sung zu konzipieren und sie im anschlie-ßenden Analyse- und Verifizierungspro-zess zu bestätigen.

Die Lehre profitiert von den außerge-wöhnlichen Forschungen zu entmateria-lisierten Strukturen, zu ultrahochfesten Baustoffen, zu Gestaltung und Formfin-dung, zu adaptiven Systemen und zum Ultraleichtbau. Diese Arbeiten sind mehr-heitlich Forschungen für das Morgen und Übermorgen, die ausloten, wo es

Bild 2. Verleihung der Ehrendoktorwürde am 10. 06. 2009 an Werner Sobek – Blick ins Auditorium: Werner Sobek mit dem Rektor der TU Dresden Professor Hermann Kokenge (© TU Dresden)

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serverstärkte Kunststoffe von der Trag-struktur bis ihn zum optimierten Ausbau-teil. Glas als strukturelles und gestalteri-sches Element fasziniert den Forscher nicht nur, weil es uns das Gefühl der Transparenz, Freiheit und Offenheit gibt. Es ist auch eine Herausforderung an den Ingenieur, den Konstrukteur und den Mechaniker. Das Vakuum beschäf-tigt Werner Sobek in der Forschung als Ingenieur, um damit dem Architekten die Möglichkeit zu geben, außergewöhn-liche ästhetische Eindrücke und Stim-mungen zu vermitteln. Er vergisst aber auch auf Grund seines konzeptionellen und integrativen Ansatzes tangierende Problemstellungen nicht und nutzt die positiven Effekte.

Mit Begeisterung stellt er stets die Er-gebnisse auf dem Gebiet der adaptiven Lösungen seinen Gästen, seinen Zuhö-rern oder seinen Studenten vor. Begon-nen haben diese Arbeiten mit adaptiven Tragwerken, in die Breite entwickelt hat Werner Sobek dann die Idee der Adapti-vität für textile Gebäudehüllen, schalt-bare Verglasungen sowie hybride und intelligente Konstruktionselemente.

Und natürlich fehlen auch klassische Forschungsthemen im Tätigkeitspekt-rum von Werner Sobek nicht. Auf diese will er nicht verzichten. Auch da leistet er partikulär Wegweisendes, was die Spannweite seines geistigen Vermögens illustriert. Sicher hat er dafür sein For-schungsteam gut strukturiert, er redet aber überall mit, gibt Impulse und be-weist, dass er immer noch der altherge-brachte forschende Bauingenieur sein kann. Erdbebenauslastung von Stahlbe-tontragwerken, Schutz kritischer Brücken, Ultrahochfester Beton, neue Baugruppen für Balkone (!), Windkraftanlagen, Maß-stabseinflüsse, Klimawandel und Spann-beton und nicht zuletzt Stabwerkmodelle und Querkrafteinflüsse sind eher unspek-takuläre aber dennoch wichtige Themen, die an seinem ILEK bearbeitet werden. Letztlich fragt man sich, wenn man er-fährt, dass Werner Sobek sich auch mit dem Branding im Industriebau am Bei-spiel der Automobilbranche befasst, wie er das alles schafft und beherrscht. Es ist unvorstellbar, wenn man ihn nicht kennt.

IngenieurpraxisNach den ersten Erfolgen mit dem eige-nen Büro wurden die Aufgaben in der Ingenieurpraxis immer umfangreicher. Es entstand eine kaum zu beschreibende Vielfalt an Bauwerken, für die eine Aus-wahl zur Würdigung im Einzelnen äu-ßerst schwer fällt. Man könnte das Four Season Hotel in Bahrein mit SOM New York als Architekten nennen oder die neue Messe in Hamburg mit Ingenhoven und Partner Düsseldorf, oder den Post Tower in Bonn mit Helmut Jahn (Bild 3),

oder das Museo del Acero in Monterrey in Mexiko mit Grimshaw Architects New York, oder das gläserne Kaufhaus in Chemnitz mit Helmut Jahn, oder die Messe Xi’An in China mit gmp Hamburg, oder aber seine wegweisenden Arbeiten zu nachhaltig gebauten Häusern wie dem Einfamilienhaus R 128, in dem Werner Sobek mit seiner Familie selbst wohnt.

Werner Sobek hat mit diesem Haus R128 den Prototyp eines Gebäudes ge-schaffen, der sich in seiner ganzen Mo-dernität bedingungslos den ökologischen Forderungen an ein nachhaltiges Bauen unterordnet. Er stellt dabei aber keines-wegs den technikdominierten Charakter unseres gegenwärtigen Alltags in Frage. Das Haus ist eine neue Ikone des Mo-dernismus als Quintessenz des zeitgemä-ßen architektonischen Denkens und lie-fert erstmals eine wirklich überzeugende Perspektive auf die Zukunft des Woh-nens. Die Architektur des Hauses bleibt einem moralischen Kodex verpflichtet, den man in einem weitgehend von Pres-tigedanken und Renditeüberlegungen

beherrschten Metier heute nur noch sel-ten antrifft. R 128 ist dank seiner inno-vativen technischen und elektronischen Ausstattung in Bezug auf Energiever-brauch und Unterhalt nahezu vollkom-men autark. Der beim Besucher entste-hende Eindruck höchster Vollendung, die Stimmigkeit sämtlicher Baudetails und Ausstattungselemente sowie der ge-lungene farbliche und haptische Zusam-menklang der Oberflächen ist dabei das Ergebnis eines langwierigen Planungs-prozesses, der erst endet, wenn das Re-sultat formal und ästhetisch überzeugt. Unsere heutige Welt ist gegenüber archi-tektonischen Eitelkeiten nahezu unbe-grenzt aufnahmefähig und scheut auch nicht den flüchtigen, mitunter skurrilen Charakter modischer Einweglösungen. Das Haus von Werner Sobek ist dagegen der Moderne in ihrer reinsten und ur-sprünglichsten Form verpflichtet. Zu-gleich aber reagiert es in vielfältiger Weise auf die Herausforderungen der Gegenwart und eröffnet somit neue Wege für eine Architektur der Zukunft. Die von Werner Sobek bewirkte Synthese einer optimal auf den Benutzer abge-stimmten Grundrissdisposition mit einer perfekt durchrationalisierten Struktur und einer äußersten formalen Vollen-dung bis ins kleinste Detail ist Ausdruck eines zutiefst moralisch geprägten Archi-tekturverständnisses. Und man könnte meinen, dass es dieser Bau im Schaffen von Werner Sobek war, der die Vollen-dung darstellt. Weit gefehlt, er war der Anfang eines Suchens nach dem Opti-mum an Nachhaltigkeit, Funktionalität und Schönheit. Kontinuierlich werden Folgeprojekte dieser Art unter Nutzung der gesammelten Erfahrungen und neuer Ideen entwickelt und umgesetzt.

Sein aktuellstes Werk in dieser Sache ist das „Effizienzhaus Plus“ in Berlin (Bild 4), das er im Auftrag des BMBVS entworfen und gebaut hat und welches im Dezember 2011 von der Bundeskanz-lerin Dr. Angela Merkel und Bundesbau-minister Dr. Peter Ramsauer eröffnet

Bild 3. Post Tower in Bonn (© H. G. Esch, Hennef)

Bild 4. Effizienzhaus Plus in Berlin (© Ulrich Schwarz, Berlin)

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siegels getan hat. Er hat diese Gesell-schaft aus der Taufe gehoben und stand ihr in den ersten Jahren der Findung als Präsident vor. Er ist nach wie vor Mit-glied des Präsidiums und Vizepräsident dieser nunmehr erstarkten Gesellschaft. Er hatte wertvolle Zeit seines Tagesab-laufs durch noch schärfere Disziplinie-rung gewonnen, um sich dieser Heraus-forderung zu stellen. Und er hat es ge-schafft, in kurzer Zeit die notwendige Breite zu erreichen und einen Nachfol-ger als Präsident zu finden, der seine Grundsetzungen aufnimmt. Die Gesell-schaft hat derzeit über 1200 Mitglieder und ist eine weltweit führende Organi-sation auf dem Gebiet des nachhaltigen Bauens.

Natürlich ist einem Erfolgreichen und Zukunftsweisenden nicht nur Gunst ver-gönnt. Kritik wurde wach, wie Werner Sobek sich diese Idee zur persönlichen „Geschäftsgrundlage“ machen könne, was er überhaupt nicht im Sinne und nötig hatte. Er könnte sich mit seinem Ingenieurwissen und seinen Gestaltungs-fähigkeiten ausreichend verwirklichen und seine persönliche Lage absichern. Er sieht aber die Verpflichtung, Grund-sätzliches zu tun, damit unsere Erde auch für zukünftige Generationen noch nutzbar sein wird. Werner Sobek heißt jeden willkommen, der für das nachhal-tige Bauen seinen Beitrag leisten will.

Ehrenamtliche TätigkeitenNeben der besonders hervorgehobenen Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen sind weitere ehrenamtliche Enga-gements zu nennen.

Werner Sobek ist Gründer und Vorsit-zender der Initiative aed Architektur, Engineering und Design. Der aed ist eine von Ingenieuren, Architekten und Desi-gnern getragener Verein in Stuttgart, dessen Ziel es ist, die große Gestaltungs-kompetenz in der Region Stuttgart – vom Produkt- und Grafikdesign über Multimedia und Engineering bis hin zur Architektur – zu fördern und der Öffent-lichkeit nahezubringen. Die breite Kom-petenz und die Bereitschaft, sich als Bürger neben der Politik zu engagieren, kommen hier wiederum zum Ausdruck.

Als praktizierender Ingenieur war Werner Sobek von 1998 bis 2006 ehren-amtliches Mitglied des Vorstandes der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und hat sich hier für die Wahrung der Interessen des deutschen Ingenieurwe-sens sowie die engere Zusammenarbeit mit den Architekten eingesetzt.

Aber Werner Sobek steht als Gratwan-derer zwischen Ingenieurwesen und Ar-chitektur auch immer dafür ein, dass das, was wir bauen – gleich ob man Archi-tekt oder Ingenieur ist – ästhetisch über-zeugend und angemessen ist und vor

dem Lauf der Zeit Bestand hat. Seine Mitwirkung im Stiftungsrat der Bundes-stiftung Baukultur ist ihm insofern ein Herzensbedürfnis und keine Last.

Die Gründung der HafenCity Univer-sität Hamburg ist allerorts mit viel Auf-merksamkeit, aber auch mit Skepsis ver-folgt worden. Als Universität für Bau-kunst und Metropolenentwicklung ist sie heute in Europa einzigartig. Sie rich-tet Lehre und Forschung auf die Zukunft von Metropolen aus. Die Bewältigung dieser Problematik erfordert jedoch das systematische Überschreiten von Fächer-grenzen, und das war genau das, was Werner Sobek reizte, in der Freien Han-sestadt Hamburg mitzuwirken, von 2006 bis 2010 den Vorsitz des Hoch-schulrates zu übernehmen und der Ent-wicklung dieser bewundernswerten Schöpfung entscheidende Impulse zu verleihen. Die Zusammenarbeit zwischen Architekten und Ingenieuren wird hier schon während der Ausbildung veran-kert und bietet so ganz neue Möglich-keiten für das Verständnis und die Ge-staltung der urbanen Umwelt.

Werner Sobek war 2011 Mitbegründer des Stuttgart Institute of Sustainability SIS und steht diesem seither als Präsi-dent vor. Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt, den Wandel der Bau- und Immo-bilienwirtschaft hin zu mehr Nachhaltig-keit entscheidend voranzutreiben. Das Institut hat die Rechtsform eines gemein-nützigen Vereins und stellt eine Plattform für den Informationsaustausch und die Kommunikation zwischen allen Beteilig-ten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit dar. Im Mittelpunkt steht die Sicherung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Zukunft der nach uns kommenden Generationen.

Publikations- und VortragstätigkeitIn zahlreichen Vorträgen und Publikati-onen hat Werner Sobek sein Wissen, seine Erkenntnisse und seine Zeichen-setzungen dokumentiert und weiter ge-geben. Die Länge der Liste und die Breite der Themen sind enorm. Sie sind aber nicht das alleinige Indiz und der Wertmaßstab der Wirkung von Werner Sobek und seiner Ausstrahlung.

Die Publikationsliste ist von den The-men und dem Umfang her beeindruckend und äußerst umfangreich. Für die Auf-zählung der Vorträge trifft das ebenfalls zu. Es reicht aber nicht aus, sie einfach nur durchzulesen. Man muss Werner Sobek als Vortragenden erlebt haben (Bild 5). Kein Vortrag gleicht dem ande-ren. Kein Thema kehrt deckungsgleich wieder. Da er im Stoff steht, ihn be-herrscht und vor allem ihn mitbestimmt, sind die Pointen und die Schlussaussagen stets authentisch. Man glaubt Werner Sobek, was er sagt.

wurde. Der Vorschlag des Teams unter Leitung von Werner Sobek dazu ging aus einem Wettbewerb hervor. Ein Haus soll zukünftig nicht nur Energie effizient nut-zen und verbrauchen, sondern auch wel-che produzieren und somit das Gleich-gewicht mit der Natur halten. Schließlich soll es auch noch ansprechend gestaltet sein und nicht plump daher kommen. Sicher hat das Plusenergiehaus als Proto-typ experimentellen Charakter; es stellt aber einen neuen Zukunftstypus von Haus dar, den es in der Breite in den nächsten Jahrzehnten umzusetzen gilt.

Es ist unmöglich, hier alle Bauten Werner Sobeks im Einzelnen zu würdi-gen. Die Zahl und die Vielfalt sind zu groß. Man sieht aber eines daran, dass er sich vom Spezialisten zum universel-len Entwerfer, Gestalter, Konstrukteur und Ingenieur entwickelt hat.

Einsatz für eine Wende im Bauen – Hin zur NachhaltigkeitWerner Sobek hat sich neben aller fach-lichen Herausforderung in klassischer Prägung immer stärker mit dem Sinn und den Grenzen des Bauens befasst. Wie lange werden wir die technischen Fragestellungen noch isoliert von ihrer Einbettung betrachten können? Oder ist Architektur heute nur noch skulpturale Formgebung ohne Bezug zum techni-schen Aufwand und zum Sinn unseres Tuns? Diese Fragestellungen beschäftig-ten ihn immer intensiver, nicht wenn er über der Lösung von Einzelfragen saß, sondern wenn er unterwegs war, Zeiten überbrücken musste oder sich an dem atemberaubenden Blick auf sein Stutt-gart – von der Weinstiege aus gesehen – erfreute. Bis es dann eines Tages auf dem Heimweg von einer Auslandsverpflich-tung zur Gewissheit wurde: Wer sollte die Bauwelt wachrütteln, wenn nicht er gemeinsam mit Gleichgesinnten? Und so entstand die Idee der Bündelung und Gewichtsetzung. Wo sollte sie stattfin-den? In einer möglichst von allen Krei-sen getragenen Gesellschaft für Nachhal-tiges Bauen, die damit beginnt, Grund-sätze und Kriterien für Nachhaltigkeit beim Bauen zu definieren, anzusetzen und zu verbreiten – so lange, bis sie All-gemeingut und Maßstab geworden sind. Werner Sobek war der geborene Spezia-list, der seine begrenzte Weitung durch Jörg Schlaich erfuhr und den Weg des „Conceptual designs“ der 90er Jahre hätte fortsetzen können. Das war ihm nicht genug. Er hat die Idee um ein Viel-faches erweitert und potenziert.

Unter diesem Gesichtspunkt ist zu se-hen, was Werner Sobek im Zusammen-hang mit der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (kurz DGNB) im Jahr 2007 und der Entwicklung des ersten deutschen Güte-

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Ehrungen und AuszeichnungenDie Liste mit den Preisen und Auszeich-nungen, die Werner Sobek erhalten hat, ist beachtlich lang. Kontinuierlich kom-men Jahr für Jahr weitere hinzu. Die Preisobjekte zeichnen sich immer wie-der aufs Neue aus, haben aber eines ge-meinsam: Man spürt den kaum versie-gen wollenden Innovationsgeist und die ständige Weiterentwicklung. Teilweise tragen sie experimentellen Charakter und loten die Möglichkeiten und das Machbare aus. Sie setzen Zeichen und geben Beispiele. Einmal Erreichtes wird als bewiesen und ausgeführt abgelegt, um danach zu Neuem vorzudringen. Das macht die Liste der Preisobjekte aus.

Auszeichnungen verschiedenster Art und Graduierung zeugen davon, dass die Fachwelt, Bauherren und die Gesell-schaft anerkennen, was Werner Sobek leistet, schaff t und für die Zukunft vor-gibt. Der Umfang der Auszeichnungen steht für die Breite der Zustimmung, die er erfährt und die Richtigkeit seiner An-sätze und Grundthesen. Die aktuellste Auszeichnung ist der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg, der ihm am 20. April 2013 von Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Schloss Mann-heim überreicht wurde. In der Begrün-dung hob Ministerpräsident Kretschmann die herausragenden Verdienste Werner Sobeks als Architekturpionier hervor und würdigte gleichsam seinen Einsatz für die Nachhaltigkeit bei der Gestaltung und Pfl ege unserer noch zu bauenden oder bereits gebauten Umwelt. Ein Stück Stolz seines Heimatlandes, aber auch Dank für den Einsatz zu seinem Wohle kommen in dieser Auszeichnung zum Ausdruck.

SchlussgedankenWerner Sobek zählt heute zu den bedeu-tendsten Persönlichkeiten des Bauwesens

im Hinblick auf die Verbindung von Ar-chitektur und Ingenieurwesen. Er steht in der vordersten Front der modernen Bautechnik und lotet alle ihre Möglich-keiten mit großer Sensitivität aus. Er spannt dabei den Bogen vom Material über das System bis hin zur integralen Lösung unter den Prämissen unserer Zeit, nachhaltig und bewusst zu bauen und Natur und Umwelt dabei zu scho-nen. Er arbeitet mit bedeutenden Archi-tekten unserer Zeit wie Norman Foster, Hans Hollein, Gunter Henn, Christoph Ingenhoven, Helmut Jahn, Volkwin Marg, Meinhard von Gerkan, Finn Gei-pel, Dominique Perrault und Renzo Pi-ano an Hochhäusern, Überdachungen, Flughäfen, Bürogebäuden und Museen in der ganzen Welt. Seine Leistungen sind in den vergangenen Jahrzehnten mit zahlreichen und bedeutenden Aus-zeichnungen national und international gewürdigt worden.

Der immer stärkeren Diversifi zierung der Arbeitsaufgaben und Problemstel-lungen beim Bauen, der immer tiefer ge-henden Spezialisierung setzt Werner So-bek die Integration und das beherrschte Teamwork aller am Bau Beteiligten ent-gegen. Er avanciert damit zu einem uni-versellen Baumeister neuer Prägung, der die Fachgebiete zusammenführen und den Bauwerken zugleich ansprechende Gestalt und Gebrauchstauglichkeit un-ter Achtung der Lebensgrundlage der Menschheit verleihen kann. Er erkennt diese Notwendigkeit, setzt sich für sie uneigennützig ein und lebt uns ihre Aus-füllung vor.

All seine Erfolge bauen auf dynami-scher Teamarbeit auf. Mit hoch motivier-ten, Verantwortung übernehmenden und zur ständigen, vorwärtstreibenden Veränderung fähigen Mitarbeitern und Partnern gelingt es Werner Sobek, all die Aufgaben in Stuttgart, Chicago, Dubai, Istanbul, Moskau, New York, Hamburg, Berlin und anderswo in der Welt zu meistern.

Werner Sobek besitzt eine ungemeine Ausstrahlung und kann begeistern. Er lebt davon und ist es gewohnt, dass sein Gegenüber von seiner Begeisterung an-gesteckt wird, seine Impulse aufnimmt und sich mit Kraft und Erfolg dem anvi-sierten Ziel verschreibt. Das passiert in einer Art, die nicht von Anordnung, sondern von unauff älliger Auff orderung geprägt ist.

Man glaubt, dass Werner Sobek einen unendlich laufenden Motor in sich trägt. Aber auch dieser braucht Ruhepausen, Abschalten und Erholung. Im Winter 2005/2006 war wohl eine solche Situa-tion erreicht und Werner Sobek entschloss sich zu einer Reise nach Patagonien, aber nicht etwa von einem Reisebüro or-ganisiert, sondern per Motorrad.

4000 km wurden da zurückgelegt auf Schotterstraßen und unbefestigten We-gen, einfach um eine Gegend kennen zu lernen, die bloße Natur und dramati-sche Geschichte in sich vereint, um ab-zuschalten und neue Kraft zu tanken aus dem Nichts, aus dem Finis Terrae. Es sollte nicht bei der einen Reise zur südlichsten Spitze Südamerikas bleiben: Die Begeisterung für diese Gegend Welt ist wohl anhaltend, denn nicht umsonst hat es ihn seitdem schon mehrmals dort-hin gezogen.

Werner Sobek hat mit seinem Enga-gement für Nachhaltigkeit im Bauen und seinen Einsatz für die Verbesserung und Weiterentwicklung der Baukultur entscheidende Impulse für eine Wende in der Architektur und im Bauingenieur-wesen eingeleitet, die eine globalere und fachübergreifendere Dimension ange-nommen hat. Er geht damit weit über das hinaus, was seine Vorgänger erken-nen und leisten konnten.

Werner Sobek hat sich für sein bishe-riges Lebenswerk und für seine erfolg-reiche Einfl ussnahme auf die Verände-rung des Denkens und Handelns bei der Gestaltung unserer baulichen Umwelt bereits heute eine umfassende Anerken-nung in der Fachwelt und darüber hin-aus verdient. Wir sind sicher, dass er sich jedoch darauf in den nächsten Jah-ren nicht ausruhen wird, sondern weiter vorwärts streben und die nachfolgende Generation in seinen Bann ziehen wird. Lieber Herr Kollege Sobek, wir sind ge-spannt, womit Sie uns in den nächsten Jahren überraschen und begeistern wer-den. Wir wünschen Ihnen dafür vor al-lem Gesundheit!!

Prof. Dr.-Ing. Wolfram JägerTU Dresden, Fakultät Architektur,

Lehrstuhl TragwerksplanungJäger Ingenieure GmbH

Bild 5. Von der Kunst der Rede – Werner Sobek als Vortragender (© TU Dresden)