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Jahresbericht 2002 Wertsteigerung durch Wachstum und Innovation

Wertsteigerung durch Wachstum und Innovation...1.504 2,60 2,96 1,40 1.135 89.389 Kennzahlen im Überblick Umsatz nach Segmenten Millionen € Chemikalien 5.317 16,5 % Kunststoffe und

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  • Jahresbericht 2002

    Jah

    resb

    eric

    ht

    2002

    Wertsteigerung durch Wachstum und Innovation

  • 2001

    32.500

    2.293

    1.217

    –1.076

    6.121

    4.142

    6.730

    5.858

    9,72

    9,45

    1,30

    1.247

    92.545

    Veränderung %

    –0,9

    25,6

    117,0

    77,7

    23,2

    –60,8

    –74,3

    –73,3

    –68,7

    7,7

    –9,0

    –3,4

    2002

    32.216

    2.881

    2.641

    –240

    5.105

    2.641

    1.504

    2,60

    2,96

    1,40

    1.135

    89.389

    Kennzahlen im Überblick

    Umsatz nach SegmentenMillionen €

    Chemikalien 5.317 16,5 %

    Kunststoffe und Fasern 8.477 26,3 %

    Veredlungsprodukte 8.014 24,9 %

    Pflanzenschutz und Ernährung 4.924 15,3 %

    Öl und Gas 4.199 13,0 %

    Sonstige 1.285 4,0 %

    Millionen €

    Umsatz

    Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

    Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT)

    Sondereinflüsse

    Außerordentliches Ergebnis

    Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA)

    Ergebnis vor Ertragsteuern

    Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter

    Ergebnis je Aktie (€)

    Ergebnis je Aktie nach US-GAAP (€)

    Dividende je Aktie (€)

    Forschungsaufwand

    Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende

    Kennzahlen der BASF-Gruppe

    Umsatz nach Regionen (Sitz der Kunden)Millionen €

    Europa 17.697 54,9 % davon Deutschland 6.944 21,6 %

    Nordamerika (NAFTA) 7.808 24,2 %

    Südamerika 1.660 5,2 %

    Asien, Pazifischer Raum, Afrika 5.051 15,7 %

  • Chemikalien – Herzstück unseres Verbunds

    Bei der Herstellung von organischen und anorganischen Basischemikalien sowie Zwischenprodukten

    nutzen wir in besonderem Maße das Synergiepotenzial unseres Verbunds. Ziel ist die Kostenführer-

    schaft. Integrierte Produktionsstandorte, neue Verfahren und Vorteile moderner Großanlagen sind

    Eckpfeiler unseres Erfolgs. Wir optimieren bestehende und bauen neue Verbundstandorte in den

    großen Wachstumsmärkten.

    Kunststoffe und Fasern – Kostenführerschaft und innovative Spezialitäten

    Wir sind ein führender Hersteller von Kunststoffen. Bei Standardkunststoffen streben wir nach

    weltweiter Kostenführerschaft. Bei Spezialkunststoffen setzen wir auf die vielfältigen Einsatzmög-

    lichkeiten dieser Werkstoffe der Zukunft. Gemeinsam mit Kunden entwickeln wir neue Anwendun-

    gen und erschließen neue Märkte. Unser Fasergeschäft werden wir 2003 verkaufen und so unser

    Portfolio weiter straffen.

    Veredlungsprodukte – Intensive Zusammenarbeit mit Kunden

    Im Segment Veredlungsprodukte konzentrieren wir unsere Aktivitäten auf innovative Arbeitsgebiete

    und Marktstufen mit hoher Wertschöpfung. Unser Erfolg beruht auf der Entwicklung neuer Chemie-

    produkte, Systeme und Anwendungen, die wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden voran-

    treiben. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die Fähigkeit, unsere Partner durch ein Netz regionaler

    Standorte flexibel und bedarfsgerecht zu beliefern.

    Pflanzenschutz und Ernährung – Wir stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit

    Bei Pflanzenschutz und Ernährung haben wir unsere Wettbewerbsfähigkeit durch aktives Port-

    foliomanagement gestärkt und führen ein ehrgeiziges Kostensenkungsprogramm durch. Mit

    neuen Wirkstoffen und Präsenz in den wichtigen Agrarmärkten bauen wir unsere Position aus.

    Unser Engagement auf dem Gebiet der Pflanzenbiotechnologie erweitern wir konsequent. Eine

    Vielzahl hochveredelter Feinchemikalien bieten wir unseren Kunden aus der Lebensmittel-,

    Pharma-, Tierernährungs- und Kosmetikindustrie.

    Öl und Gas – Expertise und regionaler Fokus

    Unser Öl- und Gasgeschäft stärken wir durch Wachstum aus eigener Kraft sowie durch Akquisi-

    tionen. Bei der Exploration und Produktion profitieren wir von unserer Expertise und der Kon-

    zentration auf öl- und gasreiche Regionen. Im Gashandel nutzen wir die Wachstumschancen,

    die durch die Liberalisierung der europäischen Gasmärkte entstehen. Unser Öl- und Gasgeschäft

    hat sich mit seinen Ergebnisbeiträgen als eine Brücke über die Konjunkturtäler erwiesen.

  • Anorganika 695 13,1 %

    Petrochemikalien 2.902 54,6 %

    Zwischenprodukte 1.720 32,3 %

    Umsatz nach Unternehmensbereichen Millionen €

    Umsatz

    Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

    Ergebnis der Betriebstätigkeit

    2002

    5.317

    676

    635

    2001

    4.494

    425

    362

    Veränderung

    %

    18,3

    59,1

    75,4

    Kennzahlen Millionen €

    Umsatz

    Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

    Ergebnis der Betriebstätigkeit

    2002

    8.477

    593

    582

    2001

    8.185

    180

    –2

    Veränderung

    %

    3,6

    229,4

    .

    Umsatz

    Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

    Ergebnis der Betriebstätigkeit

    2002

    8.014

    653

    646

    2001

    8.154

    397

    99

    Veränderung

    %

    –1,7

    64,5

    .

    Umsatz

    Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

    Ergebnis der Betriebstätigkeit

    2002

    4.924

    217

    55

    2001

    5.826

    274

    –162

    Veränderung

    %

    –15,5

    –20,8

    .

    Umsatz

    Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen

    Ergebnis der Betriebstätigkeit

    2002

    4.199

    1.210

    1.210

    2001

    4.516

    1.308

    1.308

    Veränderung

    %

    –7,0

    –7,5

    –7,5

    Styrol-Kunststoffe 3.387 39,9 %

    Performance Polymers 2.270 26,8 %

    Polyurethane 2.820 33,3 %

    Veredlungschemikalien 3.343 41,7 %

    Coatings 2.137 26,7 %

    Veredlungspolymere 2.534 31,6 %

    Pflanzenschutz 2.954 60,0 %

    Feinchemie 1.970 40,0 %

    Öl und Gas 4.199 100,0 %

    Das Segment Öl und Gas ist nicht inUnternehmensbereiche unterteilt.

    Segmente der BASF

  • BASF – Jahresbericht 2002|1

    2 Meilensteine

    4 Brief des Vorstandsvorsitzenden

    6 Der Vorstand

    8 Die BASF-Aktie

    12 Wachstum und Innovation

    16 Chemikalien

    22 Kunststoffe und Fasern

    28 Veredlungsprodukte

    34 Pflanzenschutz und Ernährung

    40 Öl und Gas

    44 Wert schaffen bei Kunden

    48 Forschung und Entwicklung

    52 Sustainable Development

    58 Corporate Governance

    62 Finanzen

    68 Bericht des Aufsichtsrats

    71 Glossar

    Stichwortverzeichnis

    72 Zehnjahresübersicht

    Inhalt

    Die BASF ist das führende Chemieunternehmen der Welt. Unser Ziel ist

    es, den Unternehmenswert durch Wachstum und Innovation nachhaltig

    zu steigern. Unseren Kunden bieten wir ein leistungsfähiges Sortiment,

    das Chemikalien, Kunststoffe, Veredlungsprodukte, Pflanzenschutzmit-

    tel sowie Feinchemikalien umfasst und bis zu Erdöl und Erdgas reicht.

    Die ausgeprägte Verbundstrategie ist unsere Stärke. Damit erreichen

    wir Kostenführerschaft und Wettbewerbsvorteile. Wir richten unser

    Handeln am Leitbild der nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung,

    Sustainable Development, aus.

  • 2|BASF – Jahresbericht 2002

    Februar� In der BASF-Gruppe wird ein weltweit gültiger PC-Standard ein-geführt. Dazu schloss die BASFeinen Exklusivvertrag zum Kauf von60.000 Personalcomputern mit DellComputer Corp. ab. Durch einheit-liche Hard- und Software und diedaraus resultierende Optimierungder Serviceleistungen wird die BASFKosten senken.

    August � Die BASF erhält die Genehmigungder chinesischen Behörden zum Bauvon integrierten Produktionsanlagenfür Polytetrahydrofuran (PolyTHF®)und Tetrahydrofuran (THF) inCaojing/China. Die Anlagen werdenmit einer von der BASF neu ent-wickelten Technologie arbeiten undsollen 2004 in Betrieb gehen. AusPolyTHF® werden elastische Textil-fasern hergestellt. � Das Buch „DieBASF – Eine Unternehmensge-schichte“ erscheint: Darin beleuch-ten vier unabhängige Historiker na-hezu 140 Jahre deutscher und inter-nationaler Wirtschaftsgeschichte amBeispiel des heute weltgrößten Che-mieunternehmens.

    September � ELLBA Eastern (Pte.) Ltd., ein50:50-Jointventure der BASF mitShell zur Herstellung der Vor-produkte Propylenoxid und Styrol,nimmt in Singapur die Produktionauf. Mit einer Kapazität von 250.000Jahrestonnen Propylenoxid und550.000 Jahrestonnen Styrol ist dieneue Anlage die größte ihrer Art inAsien. � Die BASF-Aktie wird ineinen weiteren bedeutenden euro-päischen Aktienindex aufgenom-men: den STOXXSM 50.

    Januar � Eine hocheffiziente Großanlage fürSuperabsorber mit einer Kapazitätvon 100.000 Jahrestonnen geht amBASF-Standort Antwerpen in Be-trieb. Superabsorber sind hochsaugfähige Polymere, die überwie-gend in Babywindeln und Hygiene-artikeln eingesetzt werden.

    März � Das US-Wirtschaftsmagazin „Fortune“ zeichnet die BASF alsinnovativstes Unternehmen der Che-miebranche aus. In den KategorienInnovationsgeist, Qualität desManagements, Finanzstärke undglobale Geschäftsstrategie sei dieBASF weltweit führend.

    Juli � Der Aufsichtsrat der BASF Aktien-gesellschaft ernennt Dr. JürgenHambrecht als Nachfolger von Prof. Dr. Jürgen Strube zum neuenVorstandsvorsitzenden. Die Ernen-nung wird mit dem Ende der Haupt-versammlung am 6. Mai 2003wirksam.

    Meilensteine

    Meilensteine 2002

    Ziel unserer Strategie ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts durch Wachstum und Innovation.

    Wir bauen renditestarkeArbeitsgebiete aus

    2002 trotzte die BASF der schwachen wirtschaftlichen Gesamt-situation: Entgegen dem allgemeinen Trend konnten wir unserErgebnis vor Sondereinflüssen beträchtlich steigern. Entschei-dend waren unser inzwischen erheblich konjunkturrobusteresPortfolio und die bereits 2001 eingeleiteten Restrukturierungs-maßnahmen, die im vergangenen Jahr Wirkung zeigten: Wirhaben unsere Kosten beachtlich reduziert, unsere Organisationgestrafft und uns noch stärker auf die Kunden ausgerichtet. DieBASF-Aktie hat sich im ansonsten miserablen Börsenjahr 2002behauptet und entwickelte sich erneut besser als der EUROSTOXXSM 50 und der DAX 30.

  • BASF – Jahresbericht 2002|3

    Oktober � Die BASF stärkt ihr Insektizid-geschäft: Für knapp 1,2 Milliarden €wird sie von der Bayer CropScienceAG das Insektizid Fipronil und aus-gewählte Fungizide zur Behandlungvon Saatgut erwerben. � Die BASF-Gruppengesellschaft Wintershallübernimmt die Clyde NetherlandsB.V. und baut so ihre sicheren Re-serven an Öl und Gas in der Nordseeund auf dem niederländischen Fest-land aus.

    November � Unter dem Motto „Standort Zu-kunft hier & jetzt!“ startet die BASFdie Umsetzung des Standortkon-zepts für ihr Stammwerk Ludwigs-hafen. Mit einem umfangreichenMaßnahmenpaket will sie die Wett-bewerbsfähigkeit des Standorts sichern und weiter ausbauen. Von den Maßnahmen erwartet dasUnternehmen ab 2005 eine nach-haltige Senkung des Kostenniveausam Standort Ludwigshafen um 450 Millionen €.

    Dezember � Das deutsche „manager magazin“wählt den Vorstandsvorsitzendender BASF, Prof. Dr. Jürgen Strube,zum „Manager des Jahres 2002“.Strube habe die BASF klar alsChemiefirma positioniert und an dieWeltspitze geführt, begründete dieaus Unternehmensberatern, Wissen-schaftlern und Journalisten beste-hende Fachjury ihre Wahl.

    April � Die BASF engagiert sich in Ma-rokko für ein UNO-Projekt: Im Rah-men von „Global Compact“, einerInitiative von UN-GeneralsekretärKofi Annan, wird die Ökoeffizienzdortiger Textilfärbereien untersucht.

    Mai� Die BASF beginnt in Ludwigs-hafen mit dem Bau einer neuen Pro-duktionsanlage für das Feinchemie-Zwischenprodukt Citral mit einerjährlichen Kapazität von 40.000Tonnen. Der Aromastoff wird zumzentralen Baustein in der Produktionvon Feinchemikalien wie Vitaminenund Aromastoffen.

    Juni� Die BASF und die amerikanischeFortitech, Inc. gründen ein Joint-venture für die Herstellung und Ver-marktung von Prämixen – kunden-spezifisch angefertigte Mischungenvon Nahrungsmittelzusatzstoffen. � Die BASF Venture Capital GmbHbeteiligt sich an der britischenOxonica, Ltd., einem weltweit inangewandter Nanotechnologietätigen Unternehmen.

    Wir stärken unsere lang-fristige Wettbewerbs-fähigkeit.

    Wir schaffen Wertbei unseren Kun-den und bei uns.

    Wir investieren inwachsende Märkte.

    Wir setzen auf die viel-fältigen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter.

    Die BASF ist gut positio-niert und treibt ihre Ent-wicklung selbstbewusstvoran. Unser Ziel: Wir wollen mehr als die Kapi-talkosten verdienen.

  • 4|BASF – Jahresbericht 2002

    wir haben 2002 bewiesen, dass die BASF auch in gesamtwirtschaftlich schwierigen Phasen erfolgreicharbeitet. Trotz eines leicht rückläufigen Umsatzes konnten wir unser Ergebnis der Betriebstätigkeit berei-nigt um Sondereinflüsse beträchtlich steigern: um 25,6% auf 2.881 Millionen €.

    Dem Abwärtstrend der Börse im vergangenen Jahr konnten wir uns dennoch nicht entziehen: Auchdie BASF-Aktie hat 2002 an Wert verloren. Für mich ist das enttäuschend, denn die derzeitige Bewertungan der Börse spiegelt die Leistungskraft der BASF meiner Meinung nach nicht wider. Dagegen verlief dierelative Kursentwicklung sehr erfreulich: Verglichen mit DAX 30 und EURO STOXX 50 entwickelte sichunsere Aktie erheblich besser – und das bereits im vierten Jahr in Folge. Auch wenn das Börsenumfeldzurzeit schwierig ist: Von Ende 1992 bis Jahresende 2002 hat sich der Wert der BASF-Aktie mehr als ver-dreifacht. Wir halten an unserem Ziel fest, den Unternehmenswert der BASF durch Wachstum und Inno-vation zu steigern. Mit einer Dividende von 1,40 € je Aktie, die wir der Hauptversammlung vorschlagenwerden, bietet die BASF ihren Aktionären wieder eine attraktive Dividendenrendite. Im Zuge unseresAktienrückkaufprogramms haben wir 2002 wie geplant für 500 Millionen € eigene Aktien erworben. Dieses Programm setzen wir derzeit im gleichen Umfang fort, um so die Eigenkapitalquote weiter zu reduzieren und das Ergebnis pro Aktie zu steigern.

    Meine Damen und Herren, das Jahr 2002, geprägt von Kursverfall und Bilanzskandalen, hat Bewähr-tes neu ins Blickfeld gerückt: Werte wie Verlässlichkeit, Verantwortung und Kontinuität – die Stärken derBASF – stehen wieder hoch im Kurs. Jetzt zeigt sich, dass wir gut daran getan haben, eine klare Strategieüber Jahre hinweg konsequent zu verfolgen. Wir haben die Initiative in der eigenen Hand behalten undunsere Entwicklung zielstrebig vorangetrieben. Manchem mag dies unspektakulär erscheinen – uns hates zum Erfolg geführt.

    In den vergangenen Jahren haben wir unser Portfolio um ertragsschwache Geschäfte bereinigt undnicht nur ertragsstärker, sondern auch deutlich konjunkturrobuster gemacht. Zwischen 1993 und 2002haben wir Geschäfte veräußert, die rund einem Drittel unseres derzeitigen Umsatzes entsprechen. In ver-gleichbarer Größenordnung haben wir neue Geschäfte erworben. Unser Ziel, die BASF damit strategischbesser zu positionieren, haben wir erreicht – das Ergebnis 2002 spricht für sich. Diesen Weg setzen wirfort: Wir haben die Clyde Netherlands B.V. gekauft und bauen damit unser Geschäft mit Öl und Gas weiteraus, das sich mit seinen Ergebnisbeiträgen als eine Brücke über die Konjunkturtäler erwiesen hat. Durchden Verkauf der Faseraktivitäten und einen Zukauf bei den technischen Kunststoffen wollen wir unserePosition im Segment Kunststoffe verbessern. Von Bayer erwerben wir das Insektizid Fipronil sowie eineReihe von Fungiziden – eine wesentliche Stärkung unseres Pflanzenschutzportfolios und unserer Wett-bewerbsfähigkeit auf diesem Markt.

    Als Mitte 2001 erste dunkle Wolken den Konjunkturhimmel trübten, haben wir ein umfassendes Restrukturierungsprogramm gestartet, das 2002 Wirkung zeigte: Wir reduzieren unsere Kosten deutlichund streben an, bis Ende 2003 eine Milliarde € einzusparen. Darüber hinaus haben wir am Standort Lud-wigshafen sowie in unserem Unternehmensbereich Pflanzenschutz weitere Potenziale zur Kostensenkungidentifiziert. Trotz aller Unwägbarkeiten künftiger Konjunkturentwicklung blicken wir kommenden Her-ausforderungen mit Zuversicht entgegen. Insgesamt wollen wir mehr als unsere Kapitalkosten erwirt-schaften.

    In Asien beweisen wir Beharrlichkeit: Wir haben dort frühzeitig mit Investitionen begonnen undauch während der Asienkrise in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre an unserem Engagement festge-halten. Nun partizipieren wir zunehmend am dynamischen Wachstum dieser Region: Unseren ersten asiatischen Verbundstandort in Kuantan/Malaysia bauen wir weiter aus. In Singapur hat ELLBA Eastern

    Brief des Vorstandsvorsitzenden

  • BASF – Jahresbericht 2002|5

    (Pte.) Ltd., unser Jointventure zur Herstellung von Propylenoxid und Styrol mit Shell, die Produktion auf-genommen. Gleichzeitig erbringen wir weitere Vorleistungen im asiatischen Raum, um das dortige Poten-zial noch besser nutzen zu können: Der Bau unseres Verbundstandorts in Nanjing/China geht zügig vor-an. Erste Anlagen werden 2005 in Betrieb gehen. Von den chinesischen Behörden erhielten wir im ver-gangenen Jahr die Genehmigung zum Bau von integrierten Produktionsanlagen für Polytetrahydrofuran(PolyTHF®) und Tetrahydrofuran (THF) in Caojing/China.

    Auf der Basis finanzieller Stärke bauen wir unsere Position als das führende Chemieunternehmender Welt weiter aus. Wir sind für den Wettbewerb gut gerüstet und packen die vor uns liegenden Aufga-ben selbstbewusst an.

    Sorgen bereitet mir im Moment allerdings der Irak-Konflikt. Im Falle einer weiteren Eskalation kannder Ölpreis kurzfristig anziehen. Fallende Aktienkurse und ein erneuter Dämpfer für die weltweite Kon-junktur könnten die Folgen sein. Wir sind vorbereitet und werden flexibel auf die weitere Entwicklungreagieren.

    Das vergangene Jahr hat uns deutlich vor Augen geführt, welch großen Einfluss der Faktor Ver-trauen auf den Unternehmenserfolg hat. Wir wollen dauerhaft hohe Erträge erzielen, indem wir die Be-dingungen für Wachstum erhalten und verbessern. Das gelingt am besten, wenn wir verantwortlich han-deln und unser wirtschaftliches Wachstum im Sinne der Nachhaltigkeit mit Umweltschutz und sozialerStabilität verbinden. Mit weltweit gültigen hohen Standards wirken wir darauf hin. Wir begreifen die Globalisierung als Chance. Verantwortlich handeln heißt für die BASF auch, dass wir uns gesellschaftlichengagieren – zum Beispiel im „Global Compact“, der Initiative von UN-Generalsekretär Kofi Annan, oderin der „Initiative für Beschäftigung!“ in Deutschland.

    Mit Ablauf der Hauptversammlung am 6. Mai übernimmt Dr. Jürgen Hambrecht die Aufgabe desVorstandsvorsitzenden. Mir hat diese Aufgabe 13 herausfordernde und spannende Jahre gegeben, die ichmit dem Führungsteam der BASF für unser Unternehmen nutzen konnte.

    Zwei Menschen, die mich in diesen Jahren begleitet haben, gilt mein besonderer Dank: Max DietrichKley stand mir in vielen Jahren, zuletzt als stellvertretender Vorstandsvorsitzender, zur Seite und verlässtnun gemeinsam mit mir den Vorstand. Professor Dr. Berthold Leibinger war mir stets Vorbild und wertvol-ler Ratgeber, auch über sein Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrats hinaus, aus dem er nun ausscheidet.

    Allen Mitgliedern des Aufsichtsrats möchte ich für die gute, konstruktive Zusammenarbeit danken.Sie haben ihre Entscheidungen verantwortungsbewusst und im Sinne des Unternehmenswohles getroffen.

    Ich habe die Erfolge der BASF stets als Ergebnis gemeinschaftlicher Leistung betrachtet – als Ver-dienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für ihre engagierte Arbeit sage ich an dieser Stelle herzlichdanke.

    Bedanken möchte ich mich auch bei unseren Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit undbei Ihnen, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihr Vertrauen. Bitte schenken Sie Ihr Vertrauen ingleichem Maße auch meinem Nachfolger Dr. Jürgen Hambrecht und dem Vorstandsteam der BASF.

    Prof. Dr. Jürgen Strube

    Vorsitzender des Vorstands

  • 6|BASF – Jahresbericht 2002

    Prof. Dr. Jürgen Strube, 63,Vorsitzender des Vorstands seit1990. Jurist, 34 Jahre BASF. Recht, Steuern und Versicherung;Planung und Controlling; ObereFührungskräfte und Führungs-kräfteentwicklung; Unternehmens-kommunikation. Seine Amtszeit läuft zum Ende der Hauptversammlung am 6. Mai 2003 aus.

    Dr. Andreas Kreimeyer, 47, Biologe, 17 Jahre BASF. Veredlungspolymere; Veredlungs-chemikalien; Asien.

    Klaus Peter Löbbe, 56,Kaufmann, 37 Jahre BASF.Coatings; Nordamerika (NAFTA).

    Dr. Stefan Marcinowski, 50,Chemiker, 24 Jahre BASF.Sprecher der Forschung. Anorganika; Petrochemikalien;Zwischenprodukte; Forschung und Technologie Chemikalien;Ingenieurtechnik; Hochschul-beziehungen und Forschungs-planung; BASF Future BusinessGmbH.

    Max Dietrich Kley, 63, stellvertretender Vorstandsvorsitzender.Jurist, 34 Jahre BASF.Finanzen; Öl und Gas; Einkauf; Investor Relations; Konzernrevision. Seine Amtszeit läuft zum Ende der Hauptversammlung am 6. Mai 2003 aus.

    Unser Ziel

    Wertsteigerung durch Wachstum und Innovation

    Stand: 01.03.2003

    Der Vorstand der BASF

  • BASF – Jahresbericht 2002|7

    Peter Oakley, 50,Kaufmann, 26 Jahre BASF.Pflanzenschutz; Feinchemie;Forschung Wirk- und Effektstoffe;BASF Plant Science GmbH.

    Eggert Voscherau, 59, Kaufmann, 34 Jahre BASF.Arbeitsdirektor, ab 6. Mai 2003stellvertretender Vorstands-vorsitzender. Personal; Umwelt,Sicherheit und Energie; StandortLudwigshafen; Europa; Arbeits-medizin und Gesundheitsschutz;BASF Schwarzheide GmbH. Ab 6. Mai 2003 außerdem BASFAntwerpen N.V.

    Dr. Kurt Bock, 44, Betriebswirt, 12 Jahre BASF.Logistics; Information Services; Südamerika. Ab 6. Mai 2003 außerdem Finanzen;Einkauf; Konzernrevision.

    Dr. John Feldmann, 53, Chemiker, 15 Jahre BASF.Styrol-Kunststoffe; PerformancePolymers; Polyurethane; Polymer-forschung. Ab 6. Mai 2003 außer-dem Öl und Gas.

    Dr. Jürgen Hambrecht, 56, Chemiker, 27 Jahre BASF.Übernimmt ab 6. Mai 2003 alsVorsitzender des Vorstands dieAufgaben von Prof. Dr. Strube und die Zuständigkeit für InvestorRelations.

  • 8|BASF – Jahresbericht 2002

    Aktie

    Die BASF-Aktie hat sich auch im schwachen Bör-senjahr 2002 gut behauptet. Gezielte Portfolio-maßnahmen, aktives Kostenmanagement sowiedie Finanzstärke der BASF werden von Investorenund Analysten anerkannt und spiegeln sich in derBewertung der BASF-Aktie wider. Weltweit sinddie Aktienkurse zum Teil wieder auf ein Niveaugesunken, das wir bereits Mitte der neunzigerJahre erreicht hatten. Die BASF-Aktie hat ihrenWert von Ende 1992 bis Ende 2002 jedoch mehrals verdreifacht.

    Kurz- und langfristig besser als der MarktIm Jahr 2002 hat die BASF deutlich besser als

    der deutsche und der europäische Aktienmarkt ab-geschnitten. Der europäische Börsenindex EUROSTOXX 50 verlor im Jahresverlauf 36,1%1, der deut-sche Index DAX 30 sogar 43,9%. Die BASF-Aktieschloss am Jahresende 2002 mit einem Kurs von36,08 € unter dem Niveau des Vorjahreswerts von41,75 €. Bei Wiederanlage der Bardividende von1,30 € ergibt sich daraus eine Wertentwicklung von –11,2% für das Jahr 2002.

    Ein Anleger, der Ende 1992 BASF-Aktien imWert von 1.000 € erworben hat und die ihm zuge-flossenen Dividenden (ohne Steuergutschrift) wiederin die Aktie investierte, verfügte zehn Jahre später,am Jahresende 2002, über einen Depotwert von

    4.559 €. Diese Wertsteigerung von insgesamt 356%entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Ren-dite von 16,4%. Der vergleichbare Wert des DAX 30von 6,5% und des EURO STOXX 50 von 11,2% liegtdamit deutlich unter dem der BASF.

    BASF-Aktie in den STOXX 50 aufgenommenDie Bedeutung der BASF an den Kapitalmärkten

    nimmt zu – das zeigt sich auch daran, dass sie imSeptember in einen weiteren großen Aktienindex,den STOXX 50, aufgenommen wurde. Entscheiden-des Kriterium für die Aufnahme in diesen Index istdie Marktkapitalisierung, gewichtet mit dem Streu-besitz eines Unternehmens. Die Mitgliedschaft imSTOXX 50 ist für die Aktionäre der BASF vorteilhaft,da viele institutionelle Investoren Aktienfonds auf-legen, die sich an diesem Index orientieren und dieBASF-Aktie nun in ihre Portfolios aufnehmen. DieBASF-Aktie ist auch in weiteren bedeutenden Indi-zes vertreten: zum Beispiel dem DAX 30, dem EUROSTOXX 50 und dem S&P Global 100, der 100 derweltweit größten international tätigen Unternehmenenthält. Die Tatsache, dass die BASF-Aktie auch Bestandteil des Dow Jones Sustainability World Index ist, zeigt, dass wir als ein erfolgreich nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit geführtes Unter-nehmen anerkannt werden.

    � Wertentwicklung der BASF-Aktie im Jahr 2002 erneut besser als DAX 30 und EURO STOXX 50

    � BASF-Aktie in den STOXXSM 50 aufgenommen

    � Dividendenrendite bleibt mit 3,9% auf hohem Niveau

    � Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt

    � Innovativer Service für Aktionäre eingeführt: Der Aktienkurs per WAP aufs Handy

    BASF-Aktie schlägt erneut DAX 30und EURO STOXXSM 50

    1 Bei Wiederanlage der Dividende

  • 32,49

    47,50

    29,81

    54,08

    1,46

    11,90

    5,40

    623,79

    20,27

    622

    2,73

    2,84

    6,02

    20,71

    1,12

    3,45

    -

    -

    -

    -

    -

    1999 20022000 2001

    BASF – Jahresbericht 2002|9

    Jahresschlusskurs (€)

    Jahreshöchstkurs (€)

    Jahrestiefstkurs (€)

    Börsentäglicher Umsatz1 (Mio. €)

    Börsentägliche Stückvolumina1 (Mio. Stück)

    Kurs-Gewinn-Verhältnis am 31.12.

    Kurs-Cashflow-Verhältnis am 31.12.

    Anzahl der Aktien am 31.12. (Mio. Stück)

    Marktkapitalisierung am 31.12. (Mrd. €)

    Gewichtete Anzahl der Aktien (Mio. Stück)

    Je Aktie in Euro:

    Ergebnis nach Steuern2

    Ergebnis nach US-GAAP2

    Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit2

    Eigenkapital am 31.12.

    Dividende (€)

    Dividendenrendite4 (%)

    Kenndaten des BASF-ADRs5

    Jahresschlusskurs (US$)

    Jahreshöchstkurs (US$)

    Jahrestiefstkurs (US$)

    Börsentäglicher Umsatz (Mio. US$)

    Börsentägliche Stückvolumina (Tsd. Stück)

    41,75

    50,45

    31,00

    108,54

    2,48

    4,30

    10,84

    583,40

    24,36

    603

    9,72

    9,45

    3,85

    30,05

    1,30

    3,11

    37,91

    46,73

    28,80

    2,36

    59,98

    1998

    36,08

    49,80

    32,90

    129,67

    3,09

    13,88

    9,04

    570,32

    20,58

    579

    2,60

    2,96

    3,99

    29,01

    1,40

    3,88

    38,22

    46,85

    32,40

    3,08

    78,73

    Kenndaten der BASF-Aktie

    51,90

    52,20

    30,19

    67,07

    1,68

    25,95

    9,85

    620,99

    32,23

    618

    2,00

    2,14

    5,27

    22,26

    1,13

    2,18

    -

    -

    -

    -

    -

    48,17

    50,68

    39,40

    84,71

    1,88

    23,85

    9,87

    607,40

    29,26

    613

    2,02

    2,37

    4,88

    23,55

    2,003

    4,15

    44,44

    44,44

    34,00

    2,37

    62,10

    Wertpapier-Kennnummern

    Deutschland

    Frankreich

    Großbritannien

    Schweiz

    USA (CUSIP-Nummer)

    ISIN International Stock Identification Number

    Kürzel

    Deutsche Börse

    London Stock Exchange

    New York Stock Exchange

    Bloomberg (Xetra-Handel)

    Reuters (Xetra-Handel)

    BAS

    BFA

    BF

    BAS GY

    BASF.DE

    515100

    012807

    0083142

    323600

    055262505

    DE0005151005

    Stammdaten der BASF-Aktie

    1 Durchschnitt, Xetra-Handel

    2 Diese Kennzahlen werden auf Basis der gewichteten Anzahl der Aktien errechnet

    3 Davon 0,70 € Sonderausschüttung

    4 Bezugsgröße ist der Jahresschlusskurs

    5 American Depositary Receipt; New York Stock Exchange

  • Wertentwicklung BASF-Aktiendepot 2002(bei Wiederanlage der Dividende; indexiert)

    110

    100

    90

    80

    70

    60

    50

    01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12

    Wertentwicklung BASF-Aktiendepot 1993–2002(bei Wiederanlage der Dividende; indexiert)

    120

    700

    800

    600

    500

    400

    300

    200

    100

    ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’99 ’00 ’01 ’02

    –11,2%

    –36,1%

    –43,9%

    +355,9%

    +190,3%

    +87,2%

    BASF AG EURO STOXX 50 DAX 30 BASF AG EURO STOXX 50 DAX 30

    Aktie

    10|BASF – Jahresbericht 2002

    Dividende steigt auf 1,40 €Mit der Dividende möchte die BASF ihre Aktio-

    näre angemessen am Erfolg des Unternehmensbeteiligen. Basis für die Bemessung der Dividenden-höhe ist deshalb das operative Ergebnis desGeschäftsjahres. Auf Grund des im Vergleich zumVorjahr verbesserten operativen Ergebnisses wirdder Vorstand der Hauptversammlung vorschlagen,die Dividende von 1,30 auf 1,40 € anzuheben. Dasentspricht einer Erhöhung der Ausschüttungssum-me um 40 Millionen € auf 798 Millionen € bezogenauf die Anzahl der zum 31.12.2002 dividendenbe-rechtigten Aktien. Bezieht man die Dividende je Aktie auf den Börsenkurs der BASF-Aktie am Jahres-ende 2002, so ergibt das eine Dividendenrendite von 3,9%. Damit nimmt die BASF-Aktie gemessenan ihrer Dividendenrendite weiterhin einen hervor-ragenden Platz unter den DAX-Werten ein.

    Weitere Aktienrückkäufe getätigtIm Jahr 2002 hat die BASF Aktiengesellschaft

    eigene Aktien im Wert von 500 Millionen € über dieBörse zurückgekauft. Ziel des Aktienrückkauf-programms ist es, unsere Eigenkapitalquote zu reduzieren, die Kapitalkosten zu senken und dasErgebnis je Aktie zu erhöhen. Insgesamt kauften wirim Laufe des Jahres 13,1 Millionen Stück zum Kursvon durchschnittlich 38,20 €. Das entspricht 2,24%

    des Grundkapitals. Die BASF setzt ihr Rückkauf-programm auch im Jahr 2003 fort und will erneuteigene Aktien im Wert von bis zu 500 Millionen €zurückkaufen.

    BASF-Aktien breit gestreutUnsere Aktionärserhebung im Jahr 2001 ergab,

    dass knapp 72% des Grundkapitals von institutio-nellen Investoren – das sind unter anderem Bankenund Investmentgesellschaften – gehalten werden.Die restlichen 28% befinden sich im Besitz privaterAktionäre. 65% des Grundkapitals werden von inländischen Aktionären gehalten. Das gesamteGrundkapital der BASF Aktiengesellschaft ist bör-senzugelassen. Von den am Jahresende 2002 ins-gesamt 570 Millionen nennbetraglosen Stückaktiensind mehr als 90% in Streubesitz.

    Wir beteiligen die Mitarbeiter am UnternehmenDie BASF bietet in vielen Ländern Beteiligungs-

    programme an, die Mitarbeiter zu Aktionären undsomit zu Miteigentümern machen. Im vergangenenJahr haben wir das Mitarbeiter-Aktienprogramm„plus“ der BASF Aktiengesellschaft noch attraktivergestaltet: Alle fest angestellten Mitarbeiter erhalteneinmalig fünf BASF-Aktien unentgeltlich. Rund1.000 Führungskräften der BASF-Gruppe bieten wirseit 1999 die Teilnahme am BASF-Aktienoptionspro-

  • BASF – Jahresbericht 2002|11

    Dividende und Dividendenrendite(ohne Körperschaftsteueranrechnung;Rendite bezogen auf Jahresschlusskurse)

    5,00

    in %

    %

    in €€

    3,00

    2,00

    ’98 ’99 ’00 ’01 ’02

    Das BASF-Aktiendepot –kurz- und langfristig besser als der Markt(durchschnittliche jährliche Wertentwicklung)

    4,00

    2,0

    1,0

    0,5

    1,5

    2002 BASF AG

    DAX 30

    EURO STOXX 50

    BASF AG

    DAX 30

    EURO STOXX 50

    BASF AG

    DAX 30

    EURO STOXX 50

    –11,2%

    –43,9%

    –36,1%

    1993–2002

    1998–2002

    16,4%

    6,5%

    11,2%

    5,1%

    –7,4%

    0,4%

    gramm (BOP) an. Dies führt bei der BASF nicht zueinem „Verwässerungseffekt“: Bei Ausübung dererworbenen Rechte werden keine neuen Aktien aus-gegeben, vielmehr wird der Optionswert grundsätz-lich bar ausgezahlt.

    Investor Relations: intensiver Dialog mit demKapitalmarkt

    Im Jahr 2002 haben wir die Kommunikation mitunseren Investoren weiter intensiviert. Ziel unsererweltweiten Investor-Relations-Aktivitäten ist derzeitnahe, offene, umfassende und transparenteDialog mit unseren Anteilseignern und dem gesam-ten Kapitalmarkt. Die BASF berichtet vierteljährlichauf Live- oder in Telefonkonferenzen über dieGeschäftsentwicklung der vergangenen Monate.Zusätzlich informieren der Vorstand und das In-vestor-Relations-Team in zahlreichen Einzel- undGruppengesprächen, auf Investorenkonferenzen, auf Roadshows durch internationale Finanzzentrensowie bei Aktienforen für Privatanleger. Im Fokusstehen dabei der Geschäftsverlauf, die langfristigeStrategie, Ziele und Vision der BASF. Alle Informa-tionen, die im Rahmen dieser Veranstaltungen prä-sentiert werden, stehen auch im Internet zur Verfü-gung. So wird gewährleistet, dass neben Analystenund institutionellen Investoren auch unsere Privat-anleger und andere Interessenten in gleichem Maße

    informiert werden. Auf unserer Websitewww.basf.de/aktie finden Sie umfassende Informa-tionen und Downloads zur BASF-Aktie und zumUnternehmen. Außerdem werden Analystenkonfe-renzen live im Internet übertragen und stehen dar-über hinaus einige Zeit zum nachträglichen Abrufzur Verfügung. Seit Ende 2002 bietet die BASFeinen WAP-Service an, der es Investoren noch leich-ter macht, sich rund um die Uhr und auch auf Rei-sen über den aktuellen Kurs der BASF-Aktie zu informieren. Unter der Adresse www.basf.de/wapkönnen der aktuelle BASF-Kurs (Xetra), der Standdes DAX sowie neueste BASF-Informationen direktauf dem Handy empfangen werden.

    Zur Beantwortung Ihrer Fragen steht Ihnen dasInvestor-Relations-Team als kompetenter Ansprech-partner zur Verfügung.

    INVESTOR RELATIONS IM INTERNET

    Die Investor Relations Website der

    BASF finden Sie im Internet unter

    www.basf.de/aktie. Möchten Sie aktuelle

    Informationen zur BASF per E-Mail?

    Auf der Website können Sie sich für

    unseren Newsletter anmelden.

  • Die BASF-Strategie

    12|BASF – Jahresbericht 2002

  • BASF – Jahresbericht 2002|13

    Unser Ziel ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts durch Wachstum und Innovation.

    Wachstum und Innovation

  • 14|BASF – Jahresbericht 2002

    Die BASF-Strategie

    Wachstum und InnovationUnser Ziel ist die nachhaltige Steigerung desUnternehmenswerts durch Wachstum und Inno-vation. Wir richten unser Handeln an unserenGrundwerten und Leitlinien sowie an den Grund-sätzen der nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung, Sustainable Development, aus.

    Die wesentlichen Elemente unserer Strategie sind:

    Wir bauen renditestarke Arbeitsgebiete aus.Wir optimieren unser Produktportfolio durch den

    gezielten Ausbau renditestarker Arbeitsgebiete unddie Konzentration auf unsere Kernkompetenzen. Wir setzen dabei auf Wachstum aus eigener Kraftdurch Innovation und Investitionen sowie auf akti-ves Portfoliomanagement. Das heißt, wir stärken Geschäfte mit hohem Wachstums- und Innovations-potenzial durch Akquisitionen, und wir trennen unsvon Arbeitsgebieten, die sich in unserem Unterneh-men nicht nachhaltig ertragreich weiterentwickelnlassen. Zwischen 1993 und 2002 haben wir Geschäf-te veräußert, die rund einem Drittel unseres der-zeitigen Umsatzes entsprechen. In vergleichbarer Größenordnung haben wir neue, zukunftsträchtigeGeschäfte erworben. Darüber hinaus nutzen wirstrategische Allianzen mit starken Partnern zur profitablen Weiterentwicklung unserer Kernarbeits-gebiete und Wertschöpfungsketten.

    Wir stärken unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

    Kostenführerschaft ist wichtig für die langfristigeWettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. Wirnutzen sowohl die Kosteneffizienz integrierter Groß-anlagen als auch den technischen Fortschritt bei denHerstellverfahren. Unsere große Stärke ist dabei derVerbund.

    Die Technologieplattformen in unserer For-schung und Entwicklung nutzen wir, um Verfahrens-und Produktinnovationen wirksam umzusetzen. Un-ser Wissensverbund wird wirkungsvoll durch rund1.000 Forschungskooperationen ergänzt.

    Unser Ziel ist es, die wettbewerbsfähigstenStandorte in der chemischen Industrie zu haben. In der kontinuierlichen Optimierung und dem Aus-bau unseres Verbunds sowie der Konsolidierungunseres Standortportfolios sehen wir daher einenentscheidenden Hebel, die Leistungsfähigkeit inunseren Chemiearbeitsgebieten nachhaltig zusichern. Wir nutzen die Kostenvorteile unseresVerbunds und bauen ihn, wo immer sinnvoll, aus –entweder durch die Errichtung neuer Anlagen anvorhandenen Standorten oder den Aufbau neuerVerbundstandorte wie in Nanjing/China und Kuan-tan/Malaysia. An unserem bedeutendsten Verbund-standort Ludwigshafen wollen wir im Rahmen unse-res Projekts „Standortkonzept Ludwigshafen“ dasKostenniveau langfristig um 450 Millionen € senken.Hierzu haben wir eine Reihe von Optimierungsmaß-nahmen bei Rohstoffeinsatz, Energieverbrauch, Pro-zessen und Personal eingeleitet.

    Wo dies ein bedeutsamer Wettbewerbsvorteil ist,betreiben wir darüber hinaus regionale und lokaleStandorte.

  • Elemente unserer Strategie sind unsere Vermark-tungskompetenz sowie der Zugang zu kostengünsti-gen Rohstoffen, Energien und Vorprodukten. Wo er-forderlich, bringen wir unsere technologische Stärkeund Marktposition in Partnerschaften und Allianzenmit starken globalen oder regionalen Partnern ein,um uns diesen Zugang zu sichern.

    Wir schaffen Wert bei unseren Kunden und bei uns.

    Durch Zusammenarbeit mit Schlüsselkundenwollen wir zu deren bevorzugtem Partner werden.Mit modernen E-Commerce-Lösungen begegnen wirwachsendem Kostendruck im Commodity-Geschäft.Bei Spezialitäten bauen wir unseren Service aus undschaffen einen Mehrwert bei unseren Kunden.

    Mit neuen Vertriebsstrategien stellen wir unsoptimal auf die Bedürfnisse von Kunden ein, diegeringere Mengen und weniger Beratung benötigen.Acht neu geschaffene sogenannte Trading Centerhaben bereits die Vermarktung von Spezialchemi-kalien an solche Kunden in Westeuropa übernom-men.

    Mit vielen innovativen Kunden gehen wir Koope-rationen in Forschung und Entwicklung ein. Wirbeteiligen unsere Kunden an unserem „Wissens-verbund“ und übersetzen die Bedürfnisse unsererAbnehmer in kundennahe Systemlösungen. Diesverschafft uns Wettbewerbsvorteile und Ertrags-potenziale mit neuen Produkten und Dienstleistun-gen.

    Wir investieren in wachsende Märkte.Wir konzentrieren unseren Ressourceneinsatz

    auf Wachstum in ausgewählten Regionen undArbeitsgebieten. Der Aufbau von lokaler Produktionin Wachstumsmärkten ist ein tragendes Elementunserer Strategie: So ermöglichen wir die Versor-gung unserer Kunden aus Produktionen vor Ort.

    Gleichzeitig erhöhen wir damit unsere Flexibilitätauf diesen dynamischen Märkten und verringern das unternehmerische Risiko, das durch Währungs-schwankungen und regionale Wachstumsschwächenentstehen kann.

    Die Chemiemärkte in Asien – ohne Japan – wer-den in den nächsten Jahren sehr stark wachsen undvoraussichtlich bis 2010 die Größe des europäischenChemiemarktes erreichen. Deshalb bildet Asieneinen Schwerpunkt unserer Strategie. Wir positio-nieren uns in diesem noch jungen Markt als einerder bedeutenden Chemieproduzenten. In Europaund der NAFTA-Region konzentrieren wir unsereRessourcen und nutzen somit Wachstumspotenzialein Geschäften, in denen wir über Wettbewerbs-vorteile verfügen.

    Wir setzen auf die vielfältigen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter.

    Engagierte und qualifizierte Mitarbeiter schaffenden Erfolg der BASF. Wir schätzen die nationale undkulturelle Vielfalt der Menschen in unserem Unter-nehmen und betrachten die Fähigkeiten unsererMitarbeiter als wertvolles Kapital. Besonders deut-lich wird dies in der Leistungskraft unsererForschung und Entwicklung, die von einer effizien-ten Zusammenarbeit vieler Talente und Disziplinenprofitiert.

    Die 2001 eingeführte marktorientierte Organisa-tionsstruktur zeigt Wirkung: Sie schafft größere Kun-dennähe sowie stärkere Marktpräsenz und fördertdas Unternehmertum im Unternehmen.

    BASF – Jahresbericht 2002|15

  • Chemikalien

    16|BASF – Jahresbericht 2002

  • BASF – Jahresbericht 2002|17

    Begehrte Produkte, innovative Herstellverfahren, Investitionen inWachstumsregionen, kosteneffiziente Großanlagen – das sind wich-tige Bausteine für den Geschäftserfolg der BASF. In Caojing/Chinakönnen wir sie alle in einem Projekt verbinden, mit dem wir im Wett-bewerb die Nase vorn haben: Wir errichten dort bis 2004 integrierteProduktionsanlagen zur Herstellung von Tetrahydrofuran (THF) undPolytetrahydrofuran (PolyTHF®). Die Anlage wird mit einer neuenTechnologie arbeiten, die mit einem Zwischenschritt weniger aus-kommt – dadurch halten wir die Kosten niedrig. Aus PolyTHF® wer-den elastische Textilfasern zum Beispiel für Sportbekleidung herge-stellt, aber auch Folien, Schläuche und Rollen für Skateboards undInlineskates. Der Weltmarkt für PolyTHF® wächst stark, zurzeit um 7 bis 8% pro Jahr.

    Chemikalien

  • 18|BASF – Jahresbericht 2002

    Chemikalien

    Chemikalien

    Unser Geschäft im Segment Chemikalien habenwir im vergangenen Jahr wesentlich verbessert.Den Absatz konnten wir bei einer stabilen Nach-frage in fast allen Produktbereichen durch Inbe-triebnahme zusätzlicher Kapazitäten insgesamterheblich steigern. Unser neuer Steamcracker inPort Arthur/Texas/USA, eine Großanlage zur Her-stellung petrochemischer Grundprodukte, truggleichzeitig auch zu einer stärkeren Eigenversor-gung mit Produkten bei, die zuvor extern zuge-kauft wurden. Durch die gute Auslastung unsererAnlagen, den Wegfall von Anfahrkosten und spür-bare Kostensenkungen durch unsere schon 2001eingeleiteten Strukturmaßnahmen steigerten wirdas Ergebnis deutlich.

    Ein faszinierender Gedanke: Man nehme eineHandvoll Rohstoffe und mache daraus viele tausendProdukte, die auf dem Markt begehrt sind. Genausofunktioniert die Erfolgsstory der BASF: Ausgehendvon wenigen Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas, Stein-salz, Wasser und Schwefel stellen wir Grund- undZwischenprodukte her, die dann entlang unsererWertschöpfungsketten Schritt für Schritt höher ver-edelt werden. Letztendlich entstehen daraus fast8.000 Verkaufsprodukte der BASF.

    Damit bilden die Unternehmensbereiche im Seg-ment Chemikalien das Fundament unseres Produk-tionsverbunds. Der Verbund ist eine der wichtigstenStärken der BASF: An unseren großen Standortenverknüpfen wir in einem ausgeklügelten System dieProduktionsanlagen entlang der Wertschöpfungs-ketten miteinander. Sogar die Neben- oder Abfall-produkte einer Fabrik dienen oftmals einer anderenals Ausgangsstoff. Dadurch sparen wir Energie undRohstoffe, senken die Logistikkosten und nutzenInfrastruktureinrichtungen gemeinsam. Kaum einanderes Chemieunternehmen ist bei der intelligen-ten Vernetzung von Anlagen so gut wie die BASF.Der große interne Bedarf für die Weiterverarbeitungan den Verbundstandorten sichert eine solide Basisfür die Auslastung unserer Großanlagen.

    Permanent arbeiten wir daran, Kosten zu senkenund effizienter zu werden. So haben wir 2002 un-wirtschaftliche Anlagen in Geismar/Louisiana/USAstillgelegt und unsere Weichmacher- und Phthal-säureanhydrid-Produktion in Europa restrukturiert.Ein neuer Steamcracker in Port Arthur/Texas/USAsorgt dafür, dass wir die bedeutenden petroche-mischen Grundstoffe Ethylen und Propylen fürunsere amerikanischen Verbundstandorte nichtmehr extern zukaufen müssen.

    � Ergebnis beträchtlich gesteigert

    � Umsatz übertrifft Vorjahr deutlich

    � Kostensenkungsmaßnahmen und Optimierung zeigen Erfolg

    � Investitionen in China stärken Position auf dem Wachstumsmarkt Asien

    � Wachstumschancen mit anorganischen Spezialitäten

  • Investitionen in expandierende Märkte erschließenuns Wachstumschancen für die Zukunft: Die erstenAnlagen an unserem asiatischen VerbundstandortKuantan/Malaysia laufen bereits auf Hochtouren. InNanjing/China werden wir bis 2005 ebenfalls einenVerbundstandort errichten. Ein weiteres Beispiel istder schon genannte Produktionskomplex zur Her-stellung von THF und PolyTHF® in Caojing/China.

    Innovative Produkte stärken unsere Wettbe-werbsfähigkeit. Auch die Entwicklung neuartigerKatalysatortypen, beispielsweise für Brennstoff-zellensysteme, ist Gegenstand unserer derzeitigenForschungsaktivitäten.

    Anorganika: profitables Wachstum durchVerbundproduktion und Hightech-Spezialitäten

    Das scheinbar Unmögliche wird wahr: Erst rea-gieren zwei Stoffe partout nicht miteinander – unddann plötzlich doch. Der Kniff: Katalysatoren setzendie Aktivierungsenergie herab, die notwendig ist,damit die Reaktion läuft. Gleichzeitig sinken Ener-gieverbrauch und Kosten, während die Ausbeute oftmals steigt. Dieses Prinzip ist aus der heutigenChemie nicht mehr wegzudenken: Ob Kunststoffe,Arzneimittel oder Farben – viele von ihnen gäbe esohne Katalysatoren nicht. Damit gehören Katalysa-toren für Chemieunternehmen zu den strategischwichtigen Produkten: In 80% aller BASF-Verfahrenwerden sogenannte Heterogen-Katalysatoren ein-

    gesetzt, wie sie der Unternehmensbereich Anorga-nika herstellt. Unsere Katalysatoren gehören zu denbesten der Welt – ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg der BASF und ihrer Kunden.

    Kontinuierlich entwickeln wir deshalb unsereKatalysatoren weiter und konzentrieren uns dabeiauf solche, die hohe Wachstumsraten versprechen.Zusätzlich haben wir Forschungsmittel für völligneue Katalysatoren bereitgestellt, wie zum Beispielfür Brennstoffzellen. Wir werden auf dem Gebiet der Katalysatoren weiterhin intensiv forschen underwarten bei diesen Produkten in den kommendenJahren ein überdurchschnittliches Wachstum.

    Mit Basischemikalien wie Ammoniak, Methanol,Schwefelsäure oder Chlor liefert der Unternehmens-bereich Anorganika die Ausgangsstoffe für einengroßen Teil unserer Produktion. Es ist unser Ziel,diese Vorprodukte so kostengünstig wie möglich her-zustellen. Dazu setzen wir auf moderne Produktions-verfahren, hocheffizient arbeitende Großanlagen im Weltmaßstab und eine optimale Integration in unseren Verbund.

    Ein weiterer Schwerpunkt sind Leime und Tränk-harze für die Holzwerkstoffindustrie, die zum Bei-spiel in Laminatfußböden oder Spanplatten einge-setzt werden. Auf diesem Gebiet entwickeln wir inenger Zusammenarbeit mit unseren Kunden neueProdukte und konzentrieren uns auf Wachstums-märkte.

    BASF – Jahresbericht 2002|19

    UmsatzMillionen €

    Ergebnisder BetriebstätigkeitMillionen €

    20022000 2001

    635

    640

    362

    Ergebnis der Betriebs-tätigkeit vor SondereinflüssenMillionen €

    20022000 2001

    676

    645

    425

    20022000 2001

    5.31

    7

    4.50

    4

    4.49

    4

  • Unser Geschäft mit Elektronikchemikalien ist er-tragsstark und schnell wachsend. Das sind Chemika-lien für die Herstellung von Mikrochips, hochreineanorganische Säuren oder Eisenpulver mit definier-ten chemischen oder magnetischen Eigenschaften.Die Anforderungen unserer Kunden an solche Pro-dukte sind hoch: Wir gehören zu den wenigen Unter-nehmen, welche die Reinheitsanforderungen erfül-len können.

    Wir planen, unser Produktportfolio auf dem Ge-biet der Elektronikchemikalien weiter auszubauen.

    Petrochemikalien: sichere Versorgung mit Grund-produkten

    Viele Kunststoffe kommen durch Weichmachererst richtig in Form: So wie beim Kuchenbacken dasMehl allein noch keinen Teig ergibt, können auchviele Polymere nicht ohne Zusatzstoffe zum fertigenKunststoff verarbeitet werden. Was für den Kuchen-teig das Ei, ist für den Kunststoff PVC der Weich-macher – erst er macht das Material weich undgeschmeidig. Weltweit werden pro Jahr 5,2 Millio-nen Tonnen verarbeitet.

    Die BASF ist mit einer Kapazität von rund645.000 Tonnen einer der führenden Hersteller vonWeichmachern. Wir entwickeln unser Sortiment laufend weiter. So haben wir im vergangenen Jahreinen völlig neuartigen Weichmacher vorgestellt:Hexamoll® DINCH. Dieses Produkt ist speziell fürAnwendungen mit hohen Anforderungen geeignet,zum Beispiel Lebensmittelfolien, Spielzeug oder medizinische Artikel wie Infusionsschläuche. Insge-samt liegt das Umsatzpotenzial von Weichmachernin solchen Anwendungen bei über 100 Millionen €pro Jahr.

    Im Unternehmensbereich Petrochemikalien neh-men fast alle wichtigen Produktlinien ihren Anfang.In erster Linie aus Rohbenzin (Naphtha) und Erdgasstellen wir hier Grundstoffe für nahezu die gesamteweitere Produktion der BASF her: Das sind vor allemEthylen, Propylen oder Butadien sowie technischeGase wie Stickstoff, Sauerstoff oder Wasserstoff.

    Der Unternehmensbereich Petrochemikalien ist dasHerzstück unseres Verbunds. Seine Bedeutung fürunser Unternehmen liegt auf der Hand: Je sichererdie Versorgung, je besser die Verfahren, destowettbewerbsfähiger sind wir.

    Wie schaffen wir das? Große Anlagen produ-zieren im Allgemeinen kostengünstiger als kleine(„economies of scale“). Deshalb setzen wir in denbedeutenden Märkten der Welt auf moderne Groß-anlagen, die besonders effizient produzieren.

    Voraussetzung für dieses Prinzip sind große integrierte Standorte, in denen die Grundprodukteweiterverarbeitet werden – wie zum Beispiel unsereVerbundstandorte in Ludwigshafen/Deutschland,Antwerpen/Belgien, Geismar/Louisiana/USA oderFreeport/Texas/USA. Wo wir gemeinsam mit ande-ren Firmen Wettbewerbsvorteile besser nutzen können, gehen wir Kooperationen ein. So betreiben wir seit Dezember 2001 in Port Arthur/Texas/USA ineinem Gemeinschaftsunternehmen mit TotalFinaElfeine Produktionsanlage für petrochemische Grund-produkte, einen Steamcracker.

    Mit einer Jahreskapazität von 920.000 TonnenEthylen und 550.000 Tonnen Propylen ist derCracker nicht nur der größte seiner Art weltweit – er hat noch einen weiteren Vorteil: Er ist in diedortige Raffinerie von TotalFinaElf integriert. Diedaraus resultierende Rohstoff-, Produkt- und Ener-gieintegration bringt uns und unserem Partnerzusätzliche wirtschaftliche Vorteile.

    Auch in der Wachstumsregion Asien bauen wirsolche Großanlagen: Bis 2005 errichten wir inNanjing/China gemeinsam mit unserem PartnerSINOPEC unter anderem einen Steamcracker. Sostellen wir die Versorgung des dort entstehendenVerbundstandorts der BASF sicher und nehmen teil am dynamischen Wachstum in China.

    Chemikalien

    20|BASF – Jahresbericht 2002

  • Zwischenprodukte: technologisch die Nase vornWoraus entsteht eigentlich ein pharmazeutischer

    Wirkstoff, ein Pflanzenschutzmittel oder ein Farb-stoff? Üblicherweise aus chemischen Zwischenpro-dukten – das sind unter anderem Amine, Diole oderSäuren. Auch für die Herstellung von Textilien, Pa-pier oder Waschmitteln werden Zwischenprodukteals Synthesebausteine benötigt.

    Die BASF stellt rund 500 solcher Zwischenpro-dukte her. Etwa zwei Drittel der produzierten Mengeverkaufen wir an andere Chemieunternehmen, diesie weiterverarbeiten. Wir sind der bevorzugte Part-ner dieser Unternehmen. Innerhalb der BASF gibt es einen großen Bedarf an Zwischenprodukten, undder größte Teil der für ihre Herstellung benötigtenRohstoffe wird innerhalb der BASF erzeugt. DerVerbund ist somit ein wichtiger Wettbewerbsvorteilfür unser Geschäft und wird konsequent ausgebaut.

    Technologisch hat die BASF bei ihren Zwischen-produkten die Nase vorn. Ein Beispiel dafür ist un-sere 2002 in Ludwigshafen in Betrieb genommene Anlage für Glyoxal, ein wichtiger Baustein in derSynthese von Produkten für die Textil-, Papier- undLederindustrie. Die neue Anlage arbeitet mit eineminnovativen Herstellverfahren. In einer sogenanntenÖkoeffizienz-Analyse zeigte sich, dass diese Tech-

    nologie gegenüber dem bisher üblichen Prozessbeachtliche Umweltvorteile aufweist: Der Energie-verbrauch ist geringer, und es werden wenigerTreibhausgase freigesetzt. Gleichzeitig ist die Anlagemit einer Jahreskapazität von 60.000 Tonnen dieweltweit größte ihrer Art, wodurch wir die Fixkostenpro Tonne Produkt niedrig halten („economies ofscale“). Außerdem können wir hier die Vorteileunseres Produktionsverbunds gut nutzen: Das Vor-produkt für Glyoxal wird in unserem LudwigshafenerVerbund hergestellt, und auch das Produkt selbstwird zum Teil innerhalb des Werks weiterverarbeitet.

    Besonders große Wachstumsschancen für dieZukunft sehen wir in Asien. Deshalb stärken wirunsere Position dort durch Investitionen in Anlagenwie die schon erwähnten integrierten Anlagen fürTHF und PolyTHF® in Caojing/China.

    BASF – Jahresbericht 2002|21

    Anorganika 695 13,1 %

    Umsatz nach UnternehmensbereichenMillionen €

    Zwischenprodukte 1.720 32,3 %

    Petrochemikalien 2.902 54,6 %

    Forschungund EntwicklungMillionen €

    20022000 2001

    98

    112

    109

    InvestitionenMillionen €

    20022000 2001

    495

    774

    929

  • Kunststoffe und Fasern

    22|BASF – Jahresbericht 2002

  • BASF – Jahresbericht 2002|23

    Sonnenbrand ade: Anders als Baumwolle garantieren Stoffe aus inno-vativen Polyamidfasern künftig einen Sonnenschutzfaktor von über 60 – auch bei dünner Sommerkleidung, selbst wenn sie gedehnt odernass wird. Die BASF liefert das Ausgangsprodukt für solche Fasern, denneuen Kunststoff Ultramid® BS 416N. Der Kniff: Feinste Titandioxid-Teil-chen fangen die schädlichen UV-Strahlen der Sonne ab. Die BASF ist bis-lang als einziges Unternehmen in der Lage, die Titandioxid-Partikel sofein in dem Kunststoff zu verteilen, dass ein derart hoher Sonnenschutz-faktor erreicht wird. Weiterer Vorteil: Unser Material lässt sich imGegensatz zu den meisten Konkurrenzprodukten deutlich besser zueinem Garn verspinnen, das sich wie Baumwolle anfühlt und auch so aus-sieht. Sonnenschutzfasern sind ein Wachstumsmarkt: In den kommendendrei Jahren erwarten wir Absatzsteigerungen von rund 20% jährlich.

    Kunststoffe und Fasern

  • 24|BASF – Jahresbericht 2002

    Kunststoffe und Fasern

    Kunststoffe und Fasern

    Dank unserer frühzeitig eingeleiteten Restruk-turierung konnten wir das Ergebnis kräftig stei-gern. Um unsere Kosten weiter zu senken, habenwir die Schließung unwirtschaftlicher Anlagenfortgeführt und unsere Vertriebsstrukturen in Europa stark gestrafft. Den Anstieg der Rohstoff-kosten konnten wir nur zum Teil durch eine An-hebung unserer Verkaufspreise ausgleichen.

    Werkstoffe prägen nicht nur die Entwicklungs-epochen der Menschheit, sie geben ihnen auchihren Namen. Heute leben wir im Kunststoffzeitalter:Jahr für Jahr werden weltweit über 150 MillionenTonnen der polymeren Alleskönner verbraucht – vor50 Jahren waren es nur 3 Millionen Tonnen. Unddiese rasante Entwicklung geht weiter: Weltweitwird der Polymerverbrauch bis 2010 um mehr als 5% jährlich steigen. Der Pro-Kopf-Verbrauch wirdim gleichen Zeitraum allein in Südostasien um 85%zunehmen. Kurz: Kunststoffe sind auch die Werk-stoffe des 21. Jahrhunderts. Die BASF hat die Ent-wicklungen auf diesem Gebiet durch zahlreiche Er-findungen mitgeprägt und gehört heute zu den füh-renden Kunststoffherstellern. Unser Sortiment reichtvon unserem wohl bekanntesten Produkt Styropor®,über Polyurethane bis zum biologisch abbaubarenKunststoff Ecoflex®.

    Unsere Kunden schätzen uns dabei aber nicht nurals Lieferanten. Vielmehr entwickeln wir gemeinsammit ihnen neue Anwendungen und erschließen unsso neue Märkte. Wird etwa bei Hewlett-Packard überdie Entwicklung eines neuen Druckergehäuses nach-gedacht, sind wir bei allen Produktionsschritten vonder Design-Idee bis zur Serienfertigung mit unseremKnow-how dabei (siehe Seite 46).

    Mit unserer Produktion sind wir rund um denGlobus in allen wichtigen Märkten präsent. In Asienhaben wir durch die Inbetriebnahme unseres Joint-ventures mit Shell – der ELLBA Eastern (Pte.) Ltd. in Singapur – unsere Versorgung mit den Grund-produkten Styrol und Propylenoxid deutlich ver-bessert. Gleichzeitig verfolgen wir weltweit ein ehr-geiziges Programm der Kostensenkung und desaktiven Portfoliomanagements. Beispielsweisehaben wir 2002 einige unwirtschaftliche Anlagen geschlossen und Anfang 2003 Vereinbarungen zumVerkauf unseres Fasergeschäfts an Honeywell Inter-national Inc., Morris Township/New Jersey/USA,getroffen. Mit dem gleichzeitig angekündigten Kaufdes Geschäfts mit technischen Kunststoffen von Honeywell stärken wir unsere Aktivitäten in diesemGeschäftsfeld und werden zum weltweit führendenAnbieter.

    � Ergebnis vor Sondereinflüssen mehr als verdreifacht

    � Umsatz über Vorjahr

    � Unrentable Anlagen geschlossen

    � Portfoliomaßnahmen zum Verkauf des Fasergeschäfts und zur Stärkung der technischen Kunststoffe eingeleitet

    � Kooperationen mit Kunden erschließen uns neue Märkte

  • Um in Zukunft bei Standardprodukten die Kosten-führerschaft zu erreichen, werden wir verstärkt Kooperationen eingehen. So entwickeln wir gemein-sam mit Dow Chemical Company eine neue Prozess-technologie für die Herstellung des Polyurethanvor-produkts Propylenoxid.

    Nicht nur bei unseren Produkten, auch mit demsie begleitenden Service wollen wir Maßstäbe set-zen: 700 Millionen € Umsatz haben wir im vergan-genen Jahr über unsere E-Commerce-Aktivitäten – unter anderem durch die Internetportale www.worldaccount.basf.com, www.plasticsportal.com undwww.omnexus.com – erzielt. Damit wurden unsereErwartungen deutlich übertroffen. Nun werden wirunser Angebot ausweiten, so dass jetzt Kunden auchin Asien rund um die Uhr unsere Kunststoffe bestel-len, Produktinformationen abrufen oder den Standder Auftragsbearbeitung verfolgen können.

    Styrol-Kunststoffe: begehrte AlleskönnerKennen Sie Luran® S? Wahrscheinlich ist Ihnen

    dieser Kunststoff vertrauter als Sie denken. Ob inder Kaffeemaschine, im Surfbrett oder im Auto – inall diesen Produkten ist Luran® S Ihr ständiger Be-gleiter. Dieser Alleskönner ist hitze- und kältebestän-dig, unempfindlich gegenüber Sonne und Regen,

    sieht noch nach Jahren aus wie neu und wird nichtporös. Jetzt können sogar Dächer mit Ziegeln ausdiesem Kunststoff gedeckt werden. Wie bei Luran® Sstecken unsere Styrol-Kunststoffe in Tausenden ver-schiedener Endprodukte: in CD-Hüllen, Verpackun-gen, Computergehäusen, Monitoren, Druckern – undin der Xbox™ von Microsoft.

    Umsatzstarke Produkte wie Terluran® (ABS) undPolystyrol produzieren wir mittlerweile in allen wich-tigen Regionen in kosteneffizienten Großanlagen imWeltmaßstab. Dadurch können wir unsere Produktemit identischen Eigenschaften rund um den Globusaus lokaler Produktion liefern und sind ein bevor-zugter Partner für weltweit agierende Unternehmen.

    Aber nicht nur bei Standardprodukten, auch beiden Spezialkunststoffen setzen wir auf wettbewerbs-fähige Großanlagen: Anfang dieses Jahres haben wirin Schwarzheide eine Neuanlage für den Melamin-harz-Schaumstoff Basotect® mit einer Kapazität vonjährlich 170.000 Kubikmetern fertig gestellt.Basotect® wird unter anderem in der Automobil-industrie als Dämm- und Isoliermaterial verwendet.

    Besonders stolz sind wir auf Ecoflex®: Mit diesemProdukt sind wir der weltweit führende Anbieter beibiologisch abbaubaren synthetischen Kunststoffen.Unter anderem macht Ecoflex® Lebensmittelver-

    BASF – Jahresbericht 2002|25

    UmsatzMillionen €

    Ergebnisder BetriebstätigkeitMillionen €

    20022000 2001

    582

    902

    -2

    Ergebnis der Betriebs-tätigkeit vor SondereinflüssenMillionen €

    20022000 2001

    593

    801

    180

    20022000 2001

    8.47

    711.

    030

    8.18

    5

  • packungen aus Stärke und Papier wasserfest undfettbeständig. Im Boden oder im Kompost wird Eco-flex® innerhalb weniger Wochen rückstandsfreiabgebaut.

    Performance Polymers: mit Hochleistungskunst-stoffen erfolgreich in neuen Anwendungen

    Motor- und Getriebeteile eines Autos waren frü-her aus Metall, deshalb nur sehr energieaufwendigherzustellen und zudem auch noch schwer. Heute ist das anders: Zum Beispiel werden 18 MillionenAnsaugrohre für Benzinmotoren mittlerweile welt-weit pro Jahr aus Kunststoff hergestellt. Selbst alsGetriebeverkleidung widerstehen unsere Kunststoffedem bis zu 140 Grad Celsius heißen Getriebeöl. Der-artige Anwendungen sind ein klarer Fall für unserUltramid®, ein Polyamid, das auch unter extremenBedingungen seine Zähigkeit und Steifigkeit nichtverliert und immer in Form bleibt.

    Ultramid® gehört zu unserem Sortiment von Kon-struktionswerkstoffen. Diese Hochleistungskunst-stoffe sind nicht nur fest und zäh, sondern gleichzei-tig auch federnd und elastisch, sie sind leicht, blei-ben aber auch bei großer Hitze oder Kälte in Form,nutzen sich bei Dauerbelastung kaum ab und trotzenWind und Wetter. Selbst Öl, Benzin und Säuren kön-nen den Performance Polymers nichts anhaben.

    Kunststoffen genau die geforderten Eigenschaf-ten zu geben, darin liegt eine unserer großen Stär-ken. Mit unseren Hochleistungskunststoffen sind wirin allen wichtigen Märkten präsent.

    Die bereits 2001 eingeleiteten Restrukturierungs-maßnahmen haben wir auch im vergangenen Jahrweitergeführt und dadurch vor allem in der NAFTA-Region unsere Fixkosten deutlich gesenkt.

    Wir werden unser Geschäft in diesem Jahr weiterstärken: Anfang 2003 haben wir mit HoneywellInternational Inc., Morris Township/New Jersey/USA, zwei Transaktionen vereinbart. Zum einen werden wir unser Geschäft mit Polyamidfasern anHoneywell verkaufen und so unser Sortiment straf-fen. Zum anderen werden wir das Geschäft mit technischen Kunststoffen von Honeywell erwerben. Die beiden Transaktionen werden voraussichtlich imLaufe der ersten Jahreshälfte abgeschlossen sein.Sie bedürfen noch der Genehmigung durch die zu-ständigen Kartellbehörden.

    Polyurethane: Innovationen für mehr Lebensqualität

    Ganz egal, ob beim New York Marathon oderbeim Tennismatch mit dem Nachbarn – heißgelau-fene Füße gehören der Vergangenheit an: Jetzt gibtes den Sportschuh mit eingebauter Klimaanlage.Das Geheimnis: Der Fuß wird von einem atmendenHightech-Kunststoff umhüllt, so dass die Luft rundum den Fuß zirkulieren kann. Möglich macht dasunser Kunststoff Elastollan®.

    Spezialelastomere wie Elastollan® sind aber nur ein Teil unseres Polyurethan-Produktportfolios.Die BASF ist weltweit einer der größten Herstellervon Polyurethanen und bietet den Kunden mit Poly-urethan-Grundprodukten, -Systemen und Spezial-elastomeren ein umfassendes Produktportfolio. BeiPolyurethan-Systemen verfügen wir über mehr als8.000 Rezepturen – zum großen Teil lieferbar in weniger als 48 Stunden.

    Kunststoffe und Fasern

    26|BASF – Jahresbericht 2002

  • Im Wesentlichen besteht Polyurethan (PUR) auszwei Grundprodukten: Isocyanat und Polyol. Hinzukommen verschiedene Hilfsmittel wie Katalysatoren,Treibmittel und Stabilisatoren. Je nach Rezeptur undMischungsverhältnis können wir die Eigenschaftendes entstehenden Polyurethans exakt auf die Bedürf-nisse unserer Kunden zuschneiden – hart oderweich, geschäumt oder kompakt. In kürzester Zeitgemeinsam mit unseren Kunden innovative Lösun-gen für ihre Anforderungen zu entwickeln, ist eineunserer Stärken.

    Wir bauen unser Geschäft in den Wachstums-märkten weiter aus. Der Schwerpunkt liegt dabei aufAsien: Gemeinsam mit unserem Partner Shell habenwir in Singapur das Jointventure ELLBA Eastern(Pte.) Ltd. gegründet. Im September ist die neueGroßanlage zur Herstellung von Styrol und Propy-lenoxid in Betrieb gegangen. Mit einer jährlichenKapazität von 550.000 beziehungsweise 250.000Tonnen ist sie die größte ihrer Art in Asien. In Süd-korea bauen wir unseren Standort Yeosu weiter aus.In China setzen wir auf strategische Allianzen: In Caojing errichten wir gemeinsam mit chinesischenPartnern und der US-Firma Huntsman einen Stand-ort zur Herstellung von Grund- und Vorprodukten.

    Propylenoxid (PO) ist ein wichtiges Vorprodukt fürdie Herstellung von Polyurethanen. Deshalb sind wirstolz darauf, dass es uns gelungen ist, ein neues Ver-fahren zur Herstellung von Propylenoxid auf der Ba-sis von Wasserstoffperoxid zu entwickeln. DiesesVerfahren ist zum einen kostengünstiger als die tra-ditionellen Herstellungsweisen und zum anderen fallen außer Wasser keine Nebenprodukte mehr an.Gemeinsam mit Dow Chemical Company wollen wirein solches Verfahren bis zur Marktreife entwickeln.

    BASF – Jahresbericht 2002|27

    Styrol-Kunststoffe 3.387 39,9 %

    Umsatz nach UnternehmensbereichenMillionen €

    Polyurethane 2.820 33,3 %

    Performance 2.270 26,8 %Polymers

    Forschungund EntwicklungMillionen €

    20022000 2001

    138

    172

    146

    InvestitionenMillionen €

    20022000 2001

    636

    633

    891

  • Veredlungsprodukte

    28|BASF – Jahresbericht 2002

  • BASF – Jahresbericht 2002|29

    Pack BASF-Produkte in den Tank, dann hält der Motor länger, bringtmehr Leistung und verbraucht weniger Kraftstoff. Gleichzeitig sinken die Schadstoffe im Abgas deutlich, zum Beispiel um rund ein Viertel bei Kohlenmonoxid. Möglich machen dies die Additive der BASF, dieviele Mineralölfirmen ihren Kraftstoffen zusetzen. Mit unseren Keropur®

    Marken sind wir Weltmarktführer bei Benzinadditiven. Seit 2002 bietenwir unseren Kunden erstmals auch maßgeschneiderte Dieseladditive alsSystemlösung an. Unsere Kraftstoffadditive haben wir im vergangenenJahr erfolgreich in China eingeführt, einem Land mit großem Potenzial:Der Markt für Kraftstoffadditive in Asien wird bis 2005 voraussichtlichum mehr als 10% pro Jahr wachsen.

    Veredlungsprodukte

  • 30|BASF – Jahresbericht 2002

    Veredlungsprodukte

    Veredlungsprodukte

    Der Umsatz des Segments ging im Jahr 2002um 1,7% im Vergleich zum Vorjahr zurück. Das Ergebnis konnten wir demgegenüber kräftig steigern. Hauptgründe hierfür sind: Mit unseren2001 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnah-men haben wir unsere Kosten gesenkt und unserPortfolio konsequent durch innovative Produkteerweitert.

    Die Produkte unserer Kunden besser machen –das heißt für uns „veredeln“. Insofern ist der Name„Veredlungsprodukte“ für uns Programm: VieleDinge des alltäglichen Lebens werden durch sie erstrichtig edel – schön, komfortabel oder funktionell.Zum Beispiel verbessern sie Qualität, Gebrauchs-eigenschaften und Haltbarkeit von Textilien, Lederoder Papier. Unsere Pigmente und Lacke sowieunsere leuchtenden Druckfarben machen vieleDinge des Alltags erst ansprechend – von der Prali-nenschachtel bis zum Auto. Ohne unsere Rohstoffefür Wasch- und Putzmittel hätten diese keine Reini-gungskraft. Ohne unseren Superabsorber hätten Babywindeln keine ausreichende Saugkraft.

    Unser Erfolg beruht auf innovativen Entwicklun-gen, die wir in intensiver Zusammenarbeit mit Kun-den vorantreiben. Ein Beispiel ist Xfast®: Anders als

    die herkömmlichen Produkte müssen diese neuensogenannten Stir-in-Pigmente nicht mehr aufwendigfür die Verarbeitung aufbereitet werden. Dadurchwird das Einfärben von Wasserbasislacken fast soeinfach wie das Anrühren von Brausepulver. So kön-nen unsere Kunden ihre Prozesse gezielt optimierenund erheblich Kosten einsparen.

    Durch ein Netz von Standorten in den wichtigenWachstumsregionen können wir unsere Kundenflexibel und bedarfsgerecht beliefern. So haben wir zum Beispiel 2002 in Hamina/Finnland einenProduktionsstandort für Streichbinder für diePapierindustrie in Betrieb genommen – in unmittel-barer Nähe zu wichtigen Abnehmern: Rund einDrittel aller europäischen Produktionskapazitäten für Papier befindet sich in Nordeuropa.

    Im vergangenen Jahr haben wir unsere Wett-bewerbsfähigkeit deutlich gesteigert: Zum einen haben wir unser Geschäft enger am Markt und anden Abnehmerbranchen ausgerichtet. Zum anderenhaben wir unwirtschaftliche Anlagen stillgelegt undProduktionen zusammengefasst. Beispielsweise haben wir Fabriken für Sicomin® Pigmente in Süd-amerika und Asien geschlossen und die Herstellungauf Deutschland konzentriert.

    � Ergebnis legt kräftig zu

    � Umsatz leicht unter Vorjahr

    � Kosten gesenkt und Marktorientierung verbessert

    � Coatings von Kunden für erfolgreiche Zusammenarbeit ausgezeichnet

    � Wachstum mit innovativen Produkten wie nyloflex® Druckplatten

  • Veredlungschemikalien: mit innovativenProdukten Trendsetter im Markt

    Kaum ein Endverbraucher kennt unsere Vered-lungschemikalien – gleichwohl haben sie großenEinfluss auf die Lebensqualität der Menschen. Wenn sich Heimwerker im Baumarkt genau den ge-wünschten Farbton für den neuen Anstrich mixenlassen können, so sind es beispielsweise unsereFarbpigmente, die dies ermöglichen. Unsere Vered-lungschemikalien machen Verpackungen, Zeitschrif-ten und Haushaltsgeräte farbig, Schuhe wasserdichtund Motoren sparsamer. Dank unserer Waschmittel-rohstoffe wird die Wäsche inzwischen mit wenigerWasser und auch bei niedrigen Temperaturen sau-ber – und dies, ohne dass Farbiges abfärbt oder dieFarben verblassen.

    Ein Wettbewerbsvorteil der BASF in diesem Geschäft ist, dass wir Synergieeffekte nutzen: ZumBeispiel arbeiten unsere Spezialisten für Textilche-mikalien eng mit ihren Kollegen bei den Wasch- undReinigungsmitteln zusammen, weil die mit unserenHilfsmitteln hergestellten Textilien vom Verbraucherspäter mit unseren Tensiden gewaschen werden.In allen Arbeitsgebieten bieten wir maßgeschneider-te Problemlösungen für Kunden an und investierenstark in Forschung und Entwicklung. Mit Erfolg:

    Mit zahlreichen Innovationen setzen wir uns vomWettbewerb ab.

    Zum Beispiel mit der sogenannten Strahlungs-härtung von Lacken und Druckfarben: Dieser Marktgewinnt mit jährlichen Wachstumsraten von rund9% immer größere Bedeutung, so etwa bei der in-dustriellen Beschichtung von Holz und Kunststoffen.Vorteil gegenüber den bisher üblichen Verfahren:Der Lack wird UV-belichtet und härtet innerhalb von Sekundenbruchteilen aus. Wir waren in diesemMarkt von Anfang an mit unseren LackrohstoffenLaromer® und unseren Lucirin® Marken als Trend-setter erfolgreich.

    Unsere neuen Druckplatten nyloflex® ART mitverbesserter Farbübertragung beim Bedrucken vonWellpappe oder Getränkekartons haben wir gemein-sam mit unseren Kunden zur Praxisreife entwickeltund setzen heute in diesen Segmenten den Quali-tätsstandard auf dem Markt. Den Absatz von digita-len, mit Laser bebilderbaren Druckplatten konntenwir in den letzten Jahren jeweils verdoppeln.

    BASF – Jahresbericht 2002|31

    UmsatzMillionen €

    Ergebnisder BetriebstätigkeitMillionen €

    20022000 2001

    646

    586

    99

    Ergebnis der Betriebs-tätigkeit vor SondereinflüssenMillionen €

    20022000 2001

    653

    618

    397

    20022000 2001

    8.01

    4

    8.41

    8

    8.15

    4

  • Weltweit kam 2002 jedes zweite Lederprodukt ausChina – Tendenz steigend. Systematisch stärken wirdeshalb in diesem Land unsere Position bei Leder-chemikalien: Zum Beispiel betreuen wir unsere Kun-den vor Ort in unserem Entwicklungs- und Anwen-dungstechnikum in Shanghai. Auch mit unserer lokalen Produktion bei der BASF Colorants & Chemi-cals Co. Ltd. in Shanghai sind wir dem Wettbewerblogistisch und mit speziell für China entwickeltenProdukten voraus.

    Coatings: ökoeffiziente Hightech-Produkte mit System

    Hauchdünn, aber megahart – schützend undzugleich schick: Moderne Lacke sind komplexeHochleistungsprodukte. Sie verschönern, veredelnund schützen die unterschiedlichsten Gegenständeund Oberflächen.

    Die BASF gehört zu den Marktführern bei inno-vativen Fahrzeug-, Autoreparatur- und Industrie-lacken sowie den entsprechenden Beschichtungs-verfahren. In Brasilien sind wir seit Jahren mit unse-rer Marke Suvinil® bei Bautenanstrichmitteln dieNummer eins.

    Bei der Serienlackierung von Autos bietet dieBASF für jede Anwendung eine optimale System-lösung. Ein komplettes Produktsortiment in allenTechnologien sowie eine intensive technische Bera-tung unserer Kunden in allen Fragen rund um dieLackiererei machen die BASF zum kompetentenSystemlieferanten mit Grundierungen, Füllern,Decklacken und vielen weiteren Produkten. DiesesPrinzip der Systempartnerschaften wissen unsereKunden zu schätzen, wie an zahlreichen Auszeich-nungen deutlich wird: So erhielten wir im vergan-genen Jahr den „Fournisseur Optima Award“ vonRenault, den „Volkswagen Group Award 2002“ undden „DaimlerChrysler Eurostar Supplier Award“.Neben den immer weiter verbesserten konventionel-len Lacksystemen setzen wir auf Zukunftstechnolo-gien wie ökoeffiziente Pulver- und Wasserbasislacke,bleifreie kathodische Tauchlacke, wasserlöslicheFüller und emissionsfreie Klarlacke.

    Sehr erfolgreich waren wir in den vergangenen Jahren bei der Einführung neuartiger ökoeffizienterWasserbasis- und High-Solid-Lacke für den Auto-reparaturbereich. Diese Systeme ergeben einenLack, der so schön und haltbar ist wie konventio-nelle Lacke – sie sind aber viel umweltverträglicher,weil sie ohne oder mit wesentlich weniger Lösemit-tel auskommen.

    Neue Wachstumsimpulse bei Industrielackenversprechen wir uns von einem 2002 unter derBezeichnung Salcomix® eingeführten neuen Misch-system. Vorteil: Mit Salcomix® können individuelleIndustrielacke in jeder gewünschten Gebindegrößeangemischt werden. Wir ermöglichen unseren Kun-den damit hohe Flexibilität in Bezug auf Zeit, Mengeund Vorratshaltung.

    In dem insgesamt schwierigen und komplexenGeschäft mit Lacken für Industrieprodukte sind wir dabei, uns zu restrukturieren, Kosten zu senkenund dadurch unsere Wettbewerbsfähigkeit zu ver-bessern.

    Gut angelaufen ist unser 2001 gegründetes50:50-Jointventure mit der japanischen NOF Corpo-ration, die BASF NOF Coatings Co. Ltd. Mit diesemGemeinschaftsunternehmen haben wir unser Lack-geschäft in der Region Asien/Pazifik deutlich ge-stärkt und die Weichen auf Wachstum gestellt.

    Veredlungspolymere: stärker und besser positioniert

    Mehr als 130 Millionen Babys kommen Jahr fürJahr zur Welt – das Geschäft mit Babywindeln ist ein bedeutender Markt und wird es auch in Zukunftbleiben. Auch für die BASF: Wir liefern als Welt-marktführer das Produkt, das Babypopos in Windelntrocken hält – sogenannte Superabsorber. Dies sindauf Basis von Acrylsäure hergestellte Polymere miteiner besonderen Fähigkeit: Sie können mehr alsdas Fünfzigfache ihres Gewichts an Flüssigkeit auf-nehmen.

    Veredlungsprodukte

    32|BASF – Jahresbericht 2002

  • Die BASF ist aber auch ein führender Hersteller vonVeredlungspolymeren für andere Industrien.

    Unsere Polymere bauen wir aus einfachen che-mischen Bausteinen – sogenannten Monomeren wie Acrylsäure – auf, indem wir sie zu langen Kettenverknüpfen. Durch geschickte Wahl der Monomer-bausteine und der Reaktionsbedingungen erhaltenwir Produkte mit den unterschiedlichsten Eigen-schaften. Manche sorgen für optimale Haftung inFliesenklebern oder bei Etiketten, andere für denmatten Glanz der Wandfarbe.

    Unsere Strategie zielt ab auf den globalen Aus-bau unseres Geschäfts und die Stärkung der Acryl-säure-Wertschöpfungskette, auf Kostenführerschaft,Effizienzsteigerung sowie die Positionierung als at-traktiver und innovativer Partner unserer Kunden.Auf der Grundlage einer starken Stellung in unseremHeimatmarkt Europa bauen wir unser Geschäft in allen Regionen weiter aus, besonders im Wachs-tumsmarkt Asien. Nach Kuantan/Malaysia bauen wiran unserem zweiten asiatischen Verbundstandort inNanjing/China bis 2005 Produktionsstätten für Acryl-säure und ihre Folgeprodukte auf.

    Unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit zustärken, unsere Strukturen kundenorientierter zumachen und Innovationsplattformen zu schaffen –das sind für uns permanente Aufgaben. So habenwir im vergangenen Jahr die größte Anlage für

    Superabsorber in Antwerpen/Belgien in Betrieb genommen, die voll in den Acrylsäureverbund inte-griert ist. Zwei Altanlagen in Europa wurden dafürstillgelegt. In Arnheim/Niederlande haben wir dieHerstellung von Dispersionen eingestellt und dieProduktion nach Ludwigshafen verlegt. Daneben haben wir unsere Neuanlage für Papierstreichbinderin Hamina/Finnland angefahren, aus der wir die bedeutende Papierindustrie in Nordeuropa aus kun-dennaher Produktion beliefern können.

    Nur durch unsere Innovationskraft können wirunseren Geschäftserfolg nachhaltig sichern. Bei derEntwicklung und Vermarktung innovativer Lösungenkooperieren wir eng mit unseren Kunden und stellenihnen unsere technologische Kompetenz zur Verfü-gung. Beispiele für innovative Produkte sind Acro-dur® und Acronal® Optive: Acrodur® ist eine wäss-rige Lösung von Polymeren, die sich thermisch ver-netzen lassen und hervorragend für die Bindung von Holz- und Glasfasern in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen geeignet sind. Mit Acronal®

    Optive bieten wir ein äußerst vielseitig einsetzbaresDispersionensortiment für Bautenanstriche an, dasspeziell für den amerikanischen Markt entwickeltwurde. Es ermöglicht die Herstellung umweltfreund-licher Bautenanstriche und exzellente Produkt-eigenschaften.

    BASF – Jahresbericht 2002|33

    Veredlungs- 3.343 41,7 %chemikalien

    Umsatz nach UnternehmensbereichenMillionen €

    Coatings 2.137 26,7 %

    Veredlungs- 2.534 31,6 %polymere

    Forschungund EntwicklungMillionen €

    20022000 2001

    222

    198

    197

    InvestitionenMillionen €

    20022000 2001

    288

    1.33

    2

    418

  • Pflanzenschutz und Ernährung

    34|BASF – Jahresbericht 2002

  • BASF – Jahresbericht 2002|35

    Er riecht nach Zitrone und macht uns erfolg-reicher: Wir machen den Aromastoff Citral zumzentralen Baustein unserer Feinchemie. Wo früherviele unterschiedliche Vorprodukte notwendigwaren, basieren nun die meisten Produkte aufCitral. Nicht weniger als 15 verschiedene Aroma-chemikalien – vom Aroma für Bonbons bis zumParfümduft – sowie Carotinoide und die Vitamine Aund E stellen wir daraus her. Die hierdurch erziel-ten Einsparungen erhöhen unsere Margen undunsere Wettbewerbsfähigkeit.

    Pflanzenschutz und Ernährung

  • 36|BASF – Jahresbericht 2002

    Pflanzenschutz und Ernährung

    Pflanzenschutz und Ernährung

    Unser Geschäft mit Produkten für Pflanzenschutzund Ernährung entwickelte sich 2002 unterschied-lich. Während sich unsere Feinchemie behauptete,wurde das Pflanzenschutzgeschäft von einemschwierigen Marktumfeld beeinträchtigt: Die an-haltende Wirtschafts- und Finanzkrise in Südame-rika, die ungünstigen Witterungsverhältnisse inweiten Teilen der USA sowie der Abbau der sehrhohen Vorräte im Handel führten dazu, dass derWeltmarkt für Pflanzenschutzwirkstoffe erneutrückläufig war und der Wettbewerb sich weiterverschärfte. All dies hatte einen Rückgang vonUmsatz und Ergebnis vor Sondereinflüssen zurFolge.

    Feinchemie: in attraktivem Markt auf Wachstumskurs

    Die Sonnencreme für den Strandurlaub, das Par-füm für den Discobesuch, der Energiedrink nachdem Joggen, aber auch Multivitaminpräparate, dieuns helfen, gesund durch den Winter zu kommen:Das sind nur wenige Beispiele für die unzähligenDinge, die unseren Lebensstil prägen und Produkteder Feinchemie enthalten.

    Wir agieren in den verbrauchernahen Märktenfür die Ernährung von Mensch und Tier sowie fürKosmetik- und Pharmawirkstoffe – ein konjunktur-robuster Gesamtmarkt von rund 45 Milliarden €, der stabil um 4 bis 5% pro Jahr wächst.

    Im vergangenen Jahr haben wir unsere Produk-tion an wenigen Standorten konzentriert und effi-zienter gestaltet. Dadurch konnten wir das Ergebnisvor Sondereinflüssen steigern.

    Bei den Pharmawirkstoffen bieten wir Produktean, bei denen wir klare technologische Wettbe-werbsvorteile haben. Um die Nachfrage nach unse-ren Produkten auch zukünftig bedienen zu können,erweitern wir die Kapazitäten für Pseudoephedrin,Koffein und Theophyllin an unserem StandortMinden. Wir ergänzen unser Produktportfolio um Isotretinoin, ein gut eingeführtes Mittel gegenAkne mit beträchtlichem Wachstumspotenzial.

    � Schwieriges Marktumfeld im Pflanzenschutzgeschäft belastet Ergebnis

    � Umsatz sinkt um 9,8% (ohne Pharma)

    � Portfolio mit Erwerb des Fipronil-Pakets von Bayer gestärkt

    � Maßnahmen für weitere Kostensenkungen von etwa 100 Millionen €

    � Erfolgreicher Einstieg in Wachstumsmarkt Pharma Contract Manufacturing

  • Mit innovativen Pharmahilfsstoffen positionieren wiruns gut im Markt. Ein Meilenstein ist die laufendeMarkteinführung von Kollicoat® IR, ein Tabletten-überzug, der eine schnelle und ungehinderte Frei-setzung des Wirkstoffs im Körper ermöglicht.

    Der Einstieg in den Wachstumsmarkt der Lohn-fertigung von Produkten für die Pharmaindustrie imvergangenen Jahr („Pharma Contract Manufactu-ring“) ist vielversprechend.

    Bei Produkten für die menschliche Ernährunghaben wir uns im vergangenen Jahr mit einem star-ken Partner zusammengetan: der Fortitech, Inc.,Schenectady/New York/USA, einem der führendenHersteller von kundenspezifischen Prämixen für dieNahrungsmittelindustrie. Unsere Food-Prämix-Akti-vitäten bringen wir in das neu gegründete Gemein-schaftsunternehmen mit Fortitech ein, das Vitamine,Carotinoide und weitere Spezialitäten von der BASFbezieht. Die spezifischen Stärken beider Partnerwerden optimal gebündelt und der Nutzen für denKunden maximiert.

    Unser Sortiment von Futterzusatzstoffen umfasstneben der kompletten Palette von Vitaminen und Carotinoiden auch Enzyme, organische Säuren unddie Aminosäure Lysin. Damit leisten wir einen wich-tigen Beitrag für eine effiziente und nachhaltige

    Tierhaltung. Mit Formi® bieten wir dem Landwirteuropaweit den ersten zugelassenen nichtantibioti-schen Wachstumsförderer für die Schweinezucht.

    Mit unserem Investitionsprogramm stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produktlinienlangfristig. Mit der Neuanlage für 40.000 Jahres-tonnen Citral schaffen wir die Voraussetzung, diesesProdukt kostengünstig als einen zentralen Bausteinfür die Feinchemie zu nutzen.

    Über 4% unseres Umsatzes haben wir für For-schung und Entwicklung verwendet. Zum Beispielerarbeiten wir führende Produktionstechnologienund setzen auch auf biotechnologische Verfahren,zum Beispiel in der Herstellung von Lysin und Vita-min B2.

    Pflanzenschutz: im schwierigen Umfeld klaren Kurs behalten

    Aus der Landwirtschaft sind sie nicht wegzuden-ken: Moderne Pflanzenschutzmittel bekämpfenPilzerkrankungen, halten schädliche Insekten oderUnkräuter fern und stellen so optimale Ernteerträgesicher. Unseren Kunden bieten wir ein modernes,leistungsfähiges und breites Sortiment an Fungizi-den, Herbiziden und Insektiziden für alle wichtigenNutzpflanzen.

    BASF – Jahresbericht 2002|37

    UmsatzMillionen €

    Ergebnisder BetriebstätigkeitMillionen €

    20022000 2001

    55

    –448

    *

    –192

    *

    Ergebnis der Betriebs-tätigkeit vor SondereinflüssenMillionen €

    20022000 2001

    217

    –57*

    273*

    20022000 2001

    4.92

    4

    4.16

    7*

    5.46

    2*

    *ohne Pharma *ohne Pharma *ohne Pharma

  • In einem sehr schwierigen Marktumfeld haben wir2002 hart daran gearbeitet, Kosten zu senken undunsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern.Die angepeilte Kostenersparnis aus Synergieeffektenvon über 250 Millionen € pro Jahr aus der Integra-tion des von American Home Products Corporationerworbenen Pflanzenschutzgeschäfts konnten wir2002 erstmals verwirklichen: Neben zahlreichen anderen Maßnahmen haben wir das Forschungs-zentrum in Princeton geschlossen und die Arbeitenan den beiden zentralen Forschungsstandorten inLudwigshafen/Limburgerhof und im Research Tri-angle Park, North Carolina/USA, gebündelt. DiesenKurs wollen wir auch 2003 mit Maßnahmen für wei-tere Kostensenkungen von etwa 100 Millionen €fortsetzen.

    Darüber hinaus richten wir unsere Forschungund Entwicklung stärker auf die Fungizid- und In-sektizidforschung aus und fokussieren uns dabei aufMärkte mit attraktivem Wachstumspotenzial. Wirarbeiten weiter konsequent daran, unser Produkt-portfolio zu straffen und unsere betrieblichen Ab-läufe von der Produktion bis zum Kunden weiter zuoptimieren. Wir haben unsere Vorräte und Forderun-gen um über 500 Millionen € reduziert. Die Aufwer-tung des Euro hat dies begünstigt. Auch 2003 wer-den wir Zahlungsziele kürzen und Bestände weiteroptimieren.

    Den Konsolidierungsprozess der Branche nutzenwir aktiv, um unsere Position unter den führendenHerstellern von Pflanzenschutzwirkstoffen zu ver-bessern: Von Bayer werden wir für rund 1,2 Milliar-den € das globale Geschäft mit dem Insektizid Fipro-nil sowie ausgewählte Fungizide kaufen. Fipronilbasiert auf innovativer Chemie und wirkt gegenInsekten, die in der Landwirtschaft großen Schadenanrichten.

    Mit der Einführung innovativer Produkte wollen wirunsere Position gegen den Markttrend behaupten.Unsere gut gefüllte Forschungspipeline bietet dafürdie Voraussetzung: In den nächsten Jahren wollenwir acht Pflanzenschutzwirkstoffe mit einem Spit-zenumsatzpotenzial von rund 800 Millionen € zurMarktreife entwickeln. Darüber hinaus haben wirzurzeit fünf Produkte mit einem Spitzenumsatzpo-tenzial von rund 900 Millionen € in der Markteinfüh-rung.

    Auch wenn der Markt zurzeit schwierig ist: Un-sere Produkte wie F 500® überzeugen. Dieser inno-vative Wirkstoff gegen Pilzkrankheiten hat sich imersten Jahr der Markteinführung sehr gut bewährt,unsere Kunden haben seine ausgezeichnete Wir-kung bestätigt. Mit den Zulassungen in den USA,Kanada und Frankreich, die wir rechtzeitig zur Sai-son 2003 erhalten haben, können wir den Wirkstoffjetzt in allen wichtigen Märkten anbieten. UnseremZiel, mit F 500® ein Spitzenumsatzpotenzial vonüber 300 Millionen € zu realisieren, sind wir damitnäher gekommen.

    Für Ende 2003/2004 planen wir die ersten Markt-einführungen unseres neuen Fungizids Boscalid.Unser CLEARFIELD® Produktionssystem werden wirauf zusätzlichen Märkten anbieten, was uns weiteresUmsatzpotenzial bringt.

    Mittelfristig erwarten wir wieder ein stetigesWachstum des Pflanzenschutzmarkts von 1 bis 2%pro Jahr.

    Pflanzenbiotechnologie in der BASF Plant Science GmbH

    Effizientere Landwirtschaft, gesündere Ernäh-rung und Pflanzen als „grüne Fabriken“ – das sinddie Ziele unserer Forschung in der Pflanzenbiotech-nologie. Zum Beispiel forschen wir an Pflanzen, dieunempfindlicher gegenüber Trockenheit sind oderdie einen höheren Gehalt an Vitaminen oder Omega-3-Fettsäuren zur Vorbeugung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.

    Pflanzenschutz und Ernährung

    38|BASF – Jahresbericht 2002

  • Die Pflanzenbiotechnologie ist eine der Schlüssel-technologien des 21. Jahrhunderts. Der BASF gelangmit der Gründung der BASF Plant Science GmbH imJahr 1999 ein schneller Einstieg in dieses vielver-sprechende Arbeitsgebiet. Schon heute steuern wireine internationale Forschungs- und Technologie-plattform auf diesem Gebiet mit sieben Standortenin Europa und Nordamerika. Die Kompetenzen derverschiedenen Einheiten ergänzen sich dabei so,dass wir alle Schritte auf dem Weg von der Verände-rung einer Pflanzeneigenschaft im Labor bis zur Ein-führung eines neuen Saatguts abdecken können.

    Im vergangenen Jahr haben wir von der wissen-schaftlichen Kommission der Europäischen Unionden positiven Bescheid für eine sogenannte High-Amylopectin-Kartoffel erhalten. Damit ist eine wich-tige Hürde im Ra