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FACILITY SERVICES MAGAZIN FÜR FACILITY MANAGEMENT | UNTERHALT | HAUSWARTUNG | KOMMUNALTECHNIKFS
Nr. 4 August 2019 www.facilityservices-fs.ch
ImmobilienwirtschaftDie digitale Transformation der Immobilienbranche kommt langsam voran
ArbeitsbühnenFlexible und handliche R aupenarbeitsbühne
Ein Tag im Leben von …Peter Helbling: Die vier «L» als Lebensmaxime
MessevorschauCMS 2019: Das Who‘s Who beim Reinigungsgipfel in Berlin
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Liebe Leserin, lieber Leser
FS Editorial
Zweite Hälfte September fi ndet die Internationale Reinigungsfachmesse CMS Berlin
(24. bis 27. September) statt. Es ist eine der erfolgreichsten Branchen-Plattformen für
Reinigung und Hygiene Europas.
Die CMS Berlin bietet einen kompletten Marktüberblick über Produkte, Systeme und
Verfahren der gesamten gewerblichen Reinigungstechnik. Im Fokus der Ausstellung
stehen die Innovationen und technischen Weiterentwicklungen. Themenschwerpunkte
umfassen den Cleaningbereich mit Reinigungsmaschinen, -anlagen und systemen, Ge-
bäudeinnenreinigung, Gebäudeaussenreinigung (Fassade), Aussenanlagen, Wäscherei-
technik und Textilreinigung, Industriereinigung, Fahrzeugreinigung, Reinigungsgeräte
und -material, Zubehör für Maschinen und Geräte, Chemische Reinigungs- und Pfl ege-
mittel, Produkte für die Betriebshygiene, Technische Betriebsausrüstung, Berufs- und
Schutzkleidung. Bei Managementthemen geht es primär um Gebäudemanagement,
Beschaffungsmanagement, Flächenmanagement, Kostenplanung und -kontrolle,
Objektbuchhaltung, Personalmanagement, Vertragsmanagement und bei der Software
um Kaufmännisches Rechnungswesen, Personalabrechnungswesen und Software für
Berechnung des Maschineneinsatzes. Nicht zu vergessen ist der Servicebereich mit
Dienstleistungen wie Reinigungs- und Pfl egedienste, Gärtner- und Winterdienste, Haus-
meisterdienste, Sicherheitsdienste, Entsorgungsdienste, Catering, Sonderdienstleis-
tungen.
Den Fachbesucher erwartet wieder ein exklusives Rahmenprogramm mit hochkaräti-
gen Gastrednern und richtungsweisenden Vorträgen. Die viel beachteten Aktions-
fl ächen auf dem Freigelände am Eingang Süd zeigen unter praxisnahen Bedingungen
den Einsatz von Grossgeräten an der Glasfassade des Messeeingangs. Die Fachschau
Anlagenpfl ege stellt Maschinen und Geräte für die Grundstücks- und Wegepfl ege sowie
für die Grünfl ächenpfl ege und den Winterdienst vor.
Ein Besuch der CMS Berlin lohnt sich also vielfach. Auch unsere Redaktion wird wie
immer bisher auch vor Ort sein und freut sich auf die vielen interessanten Begegnun-
gen und Gespräche. Eine grosse Messevorschau fi nden Sie u. a. in der vorliegenden
Ausgabe von «Facility Services».
Viel Spass bei der Lektüre der neusten Ausgabe von «Facility Services».
Verlag und Redaktion
Dr. Flavio Sanader
FS FACILITY SERVICES 04/2019 | 3
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4 | FS FACILITY SERVICES 04/2019
Böden16 Kostenbewusste und nachhaltige …
Arbeitsbühnen18 Flexible und handliche Raupenarbeitsbühne
Kommunaltechnik20 Variabel gegen Schmutz und Wildkraut
Begrünung22 Grüne Welt – im neuen Swiss Re Gebäude …
Nutzfahrzeuge23 Ganzheitlich gelöst
Messevorschau24 Das Who‘s Who beim Reinigungsgipfel in …
Markt-News6 Kärcher verstärkt das digitale Geschäft
6 pom+Consulting AG wächst weiter
Immobilienwirtschaft8 Die digitale Transformation der …
Digitalisierung10 Der Mehrwert datenbasierten Reinigens
Arbeitssicherheit12 Versicherungsmissbrauch: Stetige Zunahme …
Kolumne13 Die Fahrzeugeinrichtung ist Ladungssicherung …
Ein Tag im Leben von …14 Peter Helbling: Die vier «L» als Lebensmaxime
Messevorschau25 Mehr Digitales, weniger Kabel
26 Think ahead: Tork präsentiert Innovationen
26 Wetrok an der CMS Berlin
26 Geräte für die Sanitär- und Fassadenreinigung
26 Bahnbrechende Innovationen
27 Neues Produktsystem für die …
27 Rasant zum Ziel
28 Next Level of intelligent Cleaning
29 Suisse Municipal: Die aktuell grösste bewegte …
Verband30 VSAA ASFP: Auf Jürg Frutiger folgt Eric Hunziker
32 Allpura: Gratulation den neuen …
Unternehmen34 Der CEO wurde zu den 100 wichtigsten …
FS Inhalt
Aus-/Weiterbildung35 Erfolg im Berufsleben: Diplomprüfung …
Persönlich37 11 Fragen an … Marc Preisig
Produkte/Service36 Produktenews
38 Dienstleister
42 Marktplatz
46 Vorschau
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Unterhaltsreinigung für WC-Schüsseln und Pissoir (Innenreinigung). Eigenschaften / Nutzen
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Dosierung
WC Schüssel (innen) : 2 Schaumportionen Pissoir (innen): 2 Schaumportionen Hinweise
KWZ 153 ist ein säurehaltiges Produkt und darf nicht auf säureempfindlichen Werkstoffen verwendet werden (z.B. Email, Travertin, Terrazzo, Marmor, Aluminium, unedle Metalle) etc. Allfällige Spritzer auf empfindliche Werkstoffen sofort aufwischen und mit viel Wasser nach-waschen oder abspülen.KWZ 153 oder Lösung davon nicht eintrocknen lassen. Lagerung
Für Kinder und Unbefugte unerreichbar lagern. Getrennt von Lebensmitteln lagern. Gut ver-schlossen im Originalbehälter bei Raumtemperatur lagern. Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Starke Lichteinwirkung kann die Farbe des Produktes verändern, was jedoch kei-nen Einfluss auf die Reinigungswirkung hat. Arbeitsschutz
Haut- und Augenkontakt vermeiden. Bei Kontakt mit konzentrierter Lösung sofort mit viel Wasser spülen. Bei manuellem Einsatz Schutzhandschuhe tragen. Nach der Arbeit Hände waschen und öfter mit feuchtigkeitsspendender Crème pflegen (HB-6266 Trixo-lind Hand- und Körpercrème).
Produktedaten
pH-Wert: < 2.0
Art-Nr.: KWZ 153
Haltbarkeit: 2 Jahre ab Produktionsdatum
Gefahren / Warnhinweise
Mit dem Produkt verbundene Gefahren und geeignete Warnhinweise sind im Sicherheitsda-tenblatt angegeben (SDS - Abschnitt 2).
Schutzmassnahmen und Anweisungen sind zu beachten – u.a. Sicherheitsdatenblatt (SDS - Abschnitt 8) sowie Betriebsanweisung (BA).
Im Weiteren sind die beim Umgang mit Chemi-kalien üblichen Vorsichtmassnahmen zu beach-ten.
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Produkt: Sich mit KWZ AG in Verbindung setzen. Gebinde: Vollständig entleeren. Leeres Gebinde mit Wasser ausspülen und das Spülwasser zum Ansetzen der Gebrauchslösung verwenden. Danke für Ihre Mithilfe zum aktiven Umweltschutz!
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6 | FS FACILITY SERVICES 04/2019
FS Markt-News
Kärcher verstärkt das digitale Geschäft
Kärcher hat das Berliner Start-up Service
Partner ONE übernommen. Damit erweitert
der Reinigungsgerätehersteller sein digita-
les Portfolio um die Plattform «ONE», mit
der Dienstleister für Gebäudereinigung
sämtliche Geschäftsprozesse digital abbil-
den und effi zienter bearbeiten können. Ser-
vice Partner ONE wird weiterhin als eigen-
ständiges Unternehmen geführt. Die Tech-
nologiespezialisten um Geschäftsführer Phi-
lipp Andernach entwickeln die Software
weiter und schaffen Synergieeffekte durch
die Partnerschaft mit Kärcher.
Brücke zwischen analog und digital: «Die
Übernahme des Start-ups ist für uns ein wei-
terer Meilenstein in unserer Digitalstrategie.
Mit unserem weltweiten Vertriebsnetzwerk
und exzellenten Kontakten in die Reinigungs-
branche und der Software-Lösung von Ser-
vice Partner ONE können wir ab sofort unse-
ren Kunden ein umfangreiches Gesamtpaket
anbieten», sagt Hartmut Jenner, Vorsitzen-
der des Vorstands der Alfred Kärcher SE &
Co. KG.
«Kärcher ist Weltmarktführer für Reini-
gungstechnik, die Akquisition ist für Service
Partner ONE ein absolutes Gütesiegel. Wir
erhalten bei Kärcher eine neue Heimat, mit
der wir eine günstige Ausgangsposition ha-
ben, um weiter am Markt zu wachsen und
eine Plattform zu schaffen, auf der die Ex-
pertise zu Hard- und Software ineinander-
greifen», so Service Partner ONE-Geschäfts-
führer Philipp Andernach.
Kärcher investiert in digitale Transformati-
on: Um die digitale Zukunft des Unterneh-
mens zu gestalten, hat Kärcher 2016 die Ein-
heit Kärcher New Venture gegründet. Seit-
dem ist der Weltmarktführer für Reinigungs-
technik mehrere Kooperationen mit Start-
ups eingegangen. Zu den bisherigen
Engagements gehört auch die Übernahme
des Digitalunternehmens ZOI mit Standor-
ten in Stuttgart, Berlin und Lissabon. Mit der
Akquisition von Service Partner ONE bietet
Kärcher ein auf Gebäudereiniger speziali-
siertes digitales Produkt an. Service Partner
ONE war 2015 gestartet und bot in der An-
fangsphase verschiedene Dienstleistungen
und Waren für Unternehmen an. Seit 2017
folgte die Spezialisierung auf die Soft-
ware-Lösung.
Die gesamte Wertschöpfungskette auf einer
Plattform: Dienstleister für Gebäudereini-
gung, die häufi g zahlreiche Objekte, Mitar-
beiter und Materialbestände betreuen, ha-
ben einen hohen Verwaltungs- und Steue-
rungsaufwand. Die Plattform «ONE» vereint
verschiedene Apps, um die Gebäudereiniger
digital zu unterstützen. Von der Buchung der
Reinigungsleistungen bis zur Qualitätssiche-
rung vereint «ONE» Kommunikation, Ab-
rechnung und Administration. Die Apps lie-
fern Daten über den Bearbeitungsstand der
Reinigung, den Materialaufwand sowie den
Maschinenpark in Echtzeit und ermöglichen
so eine intelligente Ressourcen- und Einsatz-
planung. «ONE» ist ein eigenständiges Pro-
dukt, das sowohl mit Kärcher-Software und
-Geräten als auch Produkten anderer Anbie-
ter kompatibel ist.
pom+Consulting AG wächst weiter
pom+Consulting AG, ein für Immobilien, In-
frastrukturen und Organisationen tätiges
Schweizer Beratungsunternehmen, besetzt
strategische Beratungsfelder neu und erwei-
tert sein Digital Team in Zürich mit zwei Ex-
perten.
Reto Aus der Au, EMBA HSG und Dipl. Archi-
tekt ETH, übernimmt die Leitung der Service
Unit Bauherrentreuhand. Dabei unterstützt
er Kunden während der Planungs-, Projektie-
rungs- und Realisierungsphase sowie bei der
Inbetriebnahme von Gebäuden. Vor seiner
Tätigkeit bei pom+ war Reto Aus der Au selb-
ständiger Architekt in Baden und Agno. Bis
2016 hat er bei mehreren Unternehmen für
Planung und Projektmanagement im In- und
Ausland verschiedene Grossprojekte als Ge-
samtprojektleiter verantwortet, u. a. die Ba-
selworld, die Begleitung des Umbaus des
Miami Beach Convention Centers oder die
Europapassage in Hamburg.
Stefan Huser absolvierte nach dem BSc in
Business Administration FH einen MAS in
Real Estate Management an der HWZ. Zuvor
war er 15 Jahre bei Wincasa in verschiede-
nen Funktionen tätig, zuletzt als Chief Risk
Offi cer. Er zeichnete neben der Etablierung
des Risikomanagements unter anderem für
die Einführung von Prüfungsstandards so-
wie die Implementierung eines Prozess-
managements nach BPMN 2.0 Standard ver-
antwortlich. Stefan Huser arbeitet bei pom+
als Experte in der Service Unit Organisation
& Processes und beschäftigt sich mit den
Auswirkungen und Risiken globaler und nati-
onaler Tendenzen auf die Immobilienbran-
che. Zudem unterstützt er Unternehmen in
den Bereichen Risikomanagement und Pro-
zessdesign.
Lutz Lebach arbeitet seit Februar 2019 als
Expert Requirements Engineering in der
Service Unit SAP Real Estate. Nach seinem
Studium in Bergbau an der RWTH in Aachen,
Deutschland, war der Diplomingenieur zu-
nächst als Project Engineer tätig. Anschlies-
send wirkte er als MSR Ingenieur, SAP Busi-
ness Analyst und Solution Architekt unter
anderem bei F. Hoffmann-La Roche und
Swisscom. In dieser Funktion verantwortete
er internationale SAP R/3 Rollouts und er-
stellt SAP Zielarchitekturen für die Baubran-
che. 2017 absolvierte Lutz Lebach eine Zu-
satzausbildung in SAP S/4 Hana Cloud und
begleitet heute die Kunden von pom+ bei der
digitalen Transformation zur neuen SAP-Pro-
duktegeneration.
Claudia Schuhmacher ist seit April 2019
Head of Finance and Controlling bei pom+
und CEO Assistant. Nach ihrer Ausbildung als
Sachbearbeiterin Rechnungswesen an der
KV Business School in Zürich arbeitete sie in
diversen Unternehmen als Assistentin der
Geschäftsleitung oder als Leiterin Finanzen.
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FS Immobilienwirtschaft
Die digitale Transformation der Immobilienbranche kommt langsam voran Die Digitalisierung ist in der Immobilienwirtschaft angekommen. Viele Unternehmen sind zurzeit daran, sich strategisch zu positionieren und die Chancen, welche die digitalen Technologien bieten, für sich zu nutzen. Gleichzeitig macht sich aber auch eine gewisse Ernüchterung breit, wie die neueste Umfrage zur Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft von pom+ zeigt.
Rund 170 Führungskräfte und Immobilienex-
perten haben ihre eigene Digitalisierungs-
reife beurteilt. Die Ergebnisse zeigen klar:
Das digitale Potenzial ist noch lange nicht
ausgeschöpft. In der vierten Digital- Real-
Estate-Umfrage wurde 2019 erstmals der
Digital-Real-Estate-Index für die Schweiz
und für Deutschland berechnet. Der Index
beruht auf 37 Indikatoren in fünf Clustern.
Auf einer Skala von 1 bis 10 wird die aktuelle
Digitalisierungsreife über den gesamten
Markt mit 4,67 beurteilt. Die Befragten in
Deutschland stufen ihren Reifegrad mit ei-
nem Wert von 4,99 höher ein als die Schwei-
zer Teilnehmenden (Index 4,55). Vor allem
und lenken den Blick von Eigentümern und
Investoren zeitgleich auf Mieterzufrieden-
heit und -bindung sowie auf Nachhaltig-
keit.» Ausserdem seien Schweizer Unter-
nehmen häufi g zurückhaltender, wenn es
um Innovation geht. Die eher mittelmässige
Einschätzung kann auch auf eine gewisse
Ernüchterung, die auf den Hype der letzten
Jahre folgt, zurückzuführen sein. Im Ver-
gleich mit den Vorjahren ist die Höhe des
erwarteten Nutzens in der Schweiz bei vie-
len Technologien zurückgegangen. Zudem
sickert auch die Erkenntnis durch, dass viel
mühsame «Aufräumarbeit» erforderlich ist,
bevor Anwendungen der digitalen Transfor-
die Bewirtschafter, die FM-Dienstleister so-
wie die Planer und Bauunternehmer in
Deutschland schätzen ihren Digitalisie-
rungsstand als weiter fortgeschritten ein als
die entsprechenden Akteure in der Schweiz.
Sinkende Margen als Katalysator Für Rebekka Ruppel, CEO der pom+Deutsch-
land GmbH, ist die bessere Selbsteinschät-
zung ein Resultat des Kostendrucks. «Viele
deutsche Akteure haben zunehmend
Schwierigkeiten, mit den im deutschen
Markt üblichen Honorarsätzen wirtschaft-
lich zu arbeiten. Tiefe Margen erfordern Op-
timierungen im Bereich der Prozesseffi zienz
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FS FACILITY SERVICES 04/2019 | 9
Immobilienwirtschaft FS
mation ihren vollen Nutzen entfalten kön-
nen. «Ein übergeordnetes und auf die ein-
zelnen Lebenszyklusphasen der Immobilie
abgestimmtes Daten- und Dokumentenma-
nagement wurde häufi g vernachlässigt, der
starke Immobilienmarkt mit den wachsen-
den Renditen setzte die Prioritäten in ande-
ren Bereichen. Die fehlende Datengrundla-
ge hindert nun die Akteure, mit der Digitali-
sierung voll durchzustarten», so Ruppel.
Trotzdem bleibt Innovation eine Chance. Mit
einer individuellen Digitalisierungs- und Da-
tenstrategie können Unternehmen die Wei-
chen so stellen, dass ein erfolgreicher Tech-
nologieeinsatz möglich ist und die Erwar-
tungen erfüllt werden.
Late Adopter schliessen auf Die Resultate der Befragung bestätigen,
dass die praktische Bedeutung von digita-
len Technologien zunimmt. «Early Adop-
ters, bzw. die digitalen Pioniere haben den
Anfang gemacht, nun schliessen die ‹Follo-
wer› auf und beginnen, digitale Systeme in
ihren Alltag zu integrieren und anzuwen-
den. Die Bedeutung der zwölf in der Umfra-
ge abgefragten Technologien wächst seit
Jahren kontinuierlich», bestätigt Dr. Joa-
chim Baldegger, Studienleiter und Head of
Service Unit Future Lab. Im Vergleich zum
Vorjahr ist bei den fünf am meisten einge-
setzten digitalen Technologien ein Sprung
im Einsatz von mehr als 10 Prozent festzu-
stellen. Mehr als ein Drittel der Befragten
bestätigt, dass sie planen, diese Technologi-
en einzusetzen bzw. schon mit ihnen arbei-
ten. Es handelt sich dabei um Platforms &
Portals, Decentralized Energy Technolo-
gies, BIM, Data Science sowie Sensors &
Actuators. Ein nächster Schub ist beim Ein-
satz von Data Science, Navigation & Locati-
on Based Services, Robotics & Drones, BIM
sowie Virtual & Augmented Reality zu er-
warten. Zwischen einem Drittel und einem
Viertel der Unternehmen prüfen den Ein-
satz dieser Technologien gegenwärtig bzw.
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10 | FS FACILITY SERVICES 04/2019
FS Digitalisierung
Der Mehrwert datenbasierten ReinigensDie vierte industrielle Revolution ist im Gange und die Technologie entwickelt sich atemberaubend schnell. Big Data und das Internet der Dinge bewirken grundlegende Veränderungen in zahlreichen Branchen, darunter auch im Facility Management. In diesem sich ständig verändernden Umfeld mit immer besser informierten Kunden, die wachsende Ansprüche an Dienstleister stellen, müssen Unternehmen umdenken und ihre Methoden von Grund auf umstellen.
Bei dieser Transformation geht es aber
nicht darum, neue Technologie einzuführen,
weil das eben gerade Trend ist, sondern um
die Generierung von Mehrwert durch Daten-
nutzung für informiertere Entscheidungen
und zur Lösung unternehmerischer Heraus-
forderungen. Unternehmen, die auf die Ent-
wicklung nicht reagieren und ihre Abläufe
nicht auf der Grundlage von Daten optimie-
ren, werden immer grössere Schwierigkei-
ten bekommen, wettbewerbsfähig zu blei-
ben, und in der Konsequenz möglicherweise
vom Markt verschwinden.
Facility-Services-Anbieter müssen nicht nur
mit aktuellen Herausforderungen wie gerin-
gen Gewinnspannen, hoher Personalfluktu-
ation und hohem Krankenstand, häufigem
Abwandern von Kunden oder raschen Ver-
änderungen der Arbeitsfelder zurechtkom-
men, sondern sich auch auf die wachsenden
Anforderungen der Zukunft vorbereiten.
Datenbasiertes Reinigen ist eine Lösung,
die es Unternehmen ermöglicht, neue Tech-
nologien anzuwenden und damit bekannten
und neuen Herausforderungen zu begeg-
nen, wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre
Marktposition zu stärken. Im vorliegenden
Dokument geht es um datenbasiertes Reini-
gen, seinen Mehrwert und seine Auswirkun-
gen auf die Facility-Services-Branche. Zu-
nächst werden die wichtigsten Herausforde-
rungen im Bereich Facility Services be-
schrieben, im Anschluss daran die Chancen
und Vorteile, die moderne Datennutzung
sowohl den Dienstleistern als auch den Kun-
den bringt.
Die aktuelle SituationDie Facility-Services-Branche ist ein wichti-
ger Wirtschaftsfaktor und wächst weiterhin
weltweit. Der globale Markt für Reinigungs-
dienstleistungen wird 2022 voraussichtlich
einen Umsatz von 74 Mrd. $ erreichen und
bis dahin im Jahr um durchschnittlich 6,2
Prozent wachsen. Die Reinigungsbranche
ist jedoch nicht vor Rezession gefeit: 2008
und 2009 gab es Umsatzrückgänge. Den-
noch fallen in diesem Sektor die Ausschläge
bei Expansion und Schrumpfung geringer
aus als in anderen Bereichen. Wenn wir den
gesamten Facility-Management-Sektor be-
trachten, der neben der Reinigung noch an-
dere Soft Services wie Sicherheit, Catering,
Ungezieferbekämpfung usw. sowie Hard
Services wie Heizung, Sanitärinstallation
oder Beleuchtung umfasst, sind die Zahlen
sogar noch beeindruckender: 780 Mrd. $
weltweiter Umsatz im Jahr 2016 und prog-
nostizierter Umsatz von 945 Mrd. $ für
2025. Trotz des rasanten Wachstums der
Facility-Service-Branche gibt es Herausfor-
derungen und Probleme, die grosse wie
kleine Dienstleister gleichermassen betref-
fen. Dies sind vor allem geringe Ge-
winnspannen, hohe Personalfluktuation
und hoher Krankenstand, häufiges Abwan-
dern von Kunden und rasche Veränderun-
gen der Arbeitsfelder.
Geringe GewinnspannenDie Facility-Service-Branche steht wegen
des konstanten Preiskampfs zwischen kon-
kurrierenden Unternehmen sowie aufgrund
ständig steigender Arbeitskosten unter
Rentabilitätsdruck. Da die Barrieren für den
Markteintritt relativ niedrig sind, besteht
die Branche aus einer Vielzahl kleiner bis
grosser und etablierter Unternehmen, die
auf den meisten Märkten in sehr intensivem
Wettbewerb stehen. Obwohl Servicequalität
schon immer als wichtiger Faktor gesehen
wurde, macht es der Mangel an objektiven
Daten für die Dienstleister schwierig, ihre
eigenen Leistungen und deren Wert für den
Kunden überzeugend zu belegen. Folglich
ist der Preis oft das Hauptkriterium bei Ent-
scheidungen über die Auftragsvergabe, und
die Anbieter konkurrieren hauptsächlich
darüber. Dieser hohe Preisdruck geht ein-
her mit hohen Arbeitskosten. Auf sie entfal-
len geschätzt 70 bis 75 Prozent der Ge-
samtkosten eines durchschnittlichen Ge-
bäudereinigungsunternehmens. Angesichts
des enormen Konkurrenzdrucks können die
Unternehmen diese hohen Arbeitskosten
nicht durch Preiserhöhungen ausgleichen.
Hohe Personalfluktuation und hoher KrankenstandUnternehmen der Facility-Service-Branche
sind einerseits sehr stark abhängig von ih-
ren Mitarbeitern und verzeichnen anderer-
seits hohe Personalfluktuation und hohen
Krankenstand. Die hohe Fluktuation verur-
sacht hohen Zeit- und Kostenaufwand für
die Gewinnung und Schulung neuer Mitar-
beiter. Darüber hinaus führen die vielen
krankheitsbedingten Ausfälle von Mitarbei-
tern zu schwankender Reinigungsqualität.
Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es
zu Beschwerden und Vertragsstrafen
kommt, und erschwert die Übergabe zwi-
schen einzelnen Schichten. Um die oben
genannten Herausforderungen zu meistern
und wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen
Unternehmen der Facility-Services-Branche
Innovationsgeist und die Bereitschaft, neue
Arbeitsmethoden anzuwenden. Neue Tech-
nologien schaffen nicht von selbst Mehr-
wert oder neue operative Prozesse, aber sie
ermöglichen die Nutzung von Echtzeit-
daten, sodass Reinigungsteams und Facility
Manager effizienter arbeiten und fundierte