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i Gymnasium CORVINIANUM NORTHEIM Facharbeit In Seminarfach 73 Bewegte Schule: Vergleich Deutschland und USA Schuljahr 2011/2012

Wheeler, Jeff. Facharbeit 2011-12. Bewegte Schule, Vergleich Deutschland und USA. SF 73

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Gymnasium CORVINIANUM NORTHEIM

Facharbeit

In Seminarfach 73

Bewegte Schule:

Vergleich Deutschland und USA

Schuljahr 2011/2012

Verfasser: Jeff Wheeler

Abgabetermin: 14. März, 2012

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Gymnasium CorvinianumWieterstr. 4

37154 Northeim

FacharbeitIn Seminarfach 73

Bewegte Schule:Vergleich Deutschland und USA

Schuljahr 2011/2012

Verfasser: Jeff WheelerFachlehrkraft: Herr WodeAusgabetermin des Themas: 22. Januar, 2012Abgabetermin der Facharbeit: 14. März, 2012

______________________________________ Unterschrift des Verfassers

Note:

______________________________________ Unterschrift der Lehrkraft

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

2. Die Bewegte Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

2.1. Gründung (Hermann Städtler) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1

2.2. Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2

2.3. Ziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

2.4. Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

3. Ähnliche Bewegungstheorien in den USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

3.1. Dr. Julian Reed: Integrating Movement into the Classroom . . . . . . . . . . .5

3.1.1. Zweck: der Kampf gegen Fettsucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

3.1.2. Einfluss auf Greenville County, SC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

3.1.3. Bewegungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

3.2. Lengel u. Kuczala: The Kinesthetic Classroom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

3.2.1. “Movement with Purpose” für den modernen Schüler . . . . . . . . . .8

3.2.2. Grundprinzipien: Warum Bewegung funktioniert . . . . . . . . . . . . . 9

3.2.3. Zugunsten des Gehirns (Cross laterals und Brain Breaks) . . . . . . 10

3.3. NASPE: Integrating Physical Activity . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10

3.3.1. Vorschläge zur jugendlichen Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

3.3.2. Was Bewegung in der Schule versprechen kann . . . . . . . . . . . . . .12

3.4. The Open Classroom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

3.4.1. Ideologie: der Unterrichtsraum ohne Wände . . . . . . . . . . . . . . . . .12

3.4.2. Scheitern der Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

4. Bewegung in US-Amerikanischen Schulen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

4.1. Hintergrund: Westford Public Schools in Westford, MA, USA . . . . . . . 14

4.2. Prüflinge und Verteilung der Umfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15

4.3. Fragen und Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

5. Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

6. Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iv

6.1. Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .iv

6.2. Versicherung der selbstständigen Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . v

6.3. Einverständnis zur Veröffentlichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .vi

6.4. Das Zahnradmodell der Bewegten Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . vii

6.5. Übersetzungen einiger Zitate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . viii

6.6. Die Umfrage und Antworten der Schülerinnen und Schüler . . . . . . . . . . . x

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1 EINLEITUNG

Seit tausenden von Jahren kümmerte sich die Menschheit darum, dass ihre

Kinder mit einer Ausbildung versorgt werden, damit sie in ihrer Welt richtig

umgehen können. Und als die Gesellschaft sich durch die Jahrtausende

verkomplizierte, musste die Schule sich immer daran anpassen. Es werden immer

mehrere naturwissenschaftliche Phänomene entdeckt, immer mehrere technologische

Fortschritte gemacht, und immer neue Herausforderungen für die Gesellschaft

geschaffen. Dadurch wird sinngemäß immer mehr von der Schule gefordert, nämlich,

dass sie ihre Schülerinnen und Schüler über ihre eigene Welt ausfüllich informieren

kann. Deswegen haben sich die Schulen ihre Methoden kritisch zu betrachten und,

sofern sie es können, zu verbessern, besonders in dieser technologischen Zeit, wo

eine gute Ausbildung den Weg zum Erfolg oder Versagen bestimmen kann.

Dafür gibt es vielerlei Theorien, die behaupten, die Schule möglichst effizient

und erfolgreich machen zu können, wobei viele Aspekte des Schulsystems in Frage

gestellt werden. Der Umgang mit verschiedenen Themen, die Gestaltung des Unter-

richtsraums, die Schätzung von den Bedürfnissen der Schüler sowie der Lehrkräfte

und die Rolle der Schule in iher Gesellschaft müssen alle berücksichtigt werden.

Bei dieser Untersuchung deutscher und US-amerikanischer bewegungs-

orientierter Unterrichtstheorien soll man daran denken, dass es unpraktisch ist, diese

Theorien auf jede mögliche Weise zu vergleichen oder zu beurteilen, welche

erfolgreich sind oder nicht.. Es wird deshalb einfach angenommen, dass die Bewegte

Schule in Hannover eine erfolgreiche Theorie darstellt, und die US-amerikanischen

Theorien werden mit ihr verglichen und dadurch beurteilt. Man soll auch darauf

achten, dass die Beurteilung aller Theorien von persönlichen Meinungen und

Einschätzungen abhängig sind und deswegen nicht unbestreitbar sind.

2 DIE BEWEGTE SCHULE

Das Konzept der Bewegten Schule kommt auf vielen verschieden Orten in

Deutschland vor, z.B. an Schulen in Sachsen, Niedersachsen und Bayern. Natürlich

könnte jede von diesen Schulen als Beispiele zum Vergleich mit den USA

genommen werden, aber um nur die große Idee darzustellen wird die Geschichte der

Fridtjof-Nansen-Schule (FNS) präsentiert.

2.1 GRÜNDUNG

Zu der Zeit der Entwicklung des bewegten Unterrichts wurde die FNS von

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ungefähr 360 Schülerinnen und Schülern besucht, die aus 24 verschiedenen Ländern

stammten, und von 34 Lehrkräften geleitet. Wie Schulmeister Hermann Städtler, der

immer noch der Projektleiter der Bewegten Schule ist, sie beschrieb, hatten alle

dieser Menschen unterschiedliche Hintergründe, Fähigkeiten und Persönlichkeiten.1

Dennoch hatten sie zusammen eine große Aufgabe: Lernen. Und allein zu diesem

Zweck wurde die Bewegte Schule zu dem Leitbild der Schule gemacht.

Die Bewegte Schule allgemein entstand in den achtzigen und frühen

neunzigen Jahren, und in Niedersachsen erreichte sie zwischen 1998 und 2001 ihren

Einflussgipfel. Nach der Einführung an der FNS wurde ihre Methoden von anderen

Grundschulen in Hannover angenommen, und das resultierende Netzwerk blieb das

Zentrum von dem Einflussbereich der niedersächsischen Bewegten Schule. Die

Theorie richtete sich auf die Bedürfnisse von innerstädtischen Schulen am Schluss

des zwanzigsten Jahrhunderts, und sie bot u.a. „ein lernendes System in einer sich

ständig verändernden Welt“2 dar.

2.2 METHODEN

Ganz kurz gefasst lautet das Erfordernis der Bewegten Schule: „Mehr

Bewegung in die Schule!“3 Unter dieser Auffassung von Bewegung soll man aber

nicht ausschließlich „mehr Sportunterricht“ verstehen, sondern, dass Bewegung in

alle Bereiche des Schullebens integriert werden soll. Vom Matheunterricht bis zur

Freizeit auf dem Spielplatz „umfasst [die Zielsetzung der Bewegten Schule] den

gesamten Lern- und Lebensraum einer Schule und deren Organisation“4.

Erstens soll es täglich designierte Bewegungszeiten geben, auch bekannt als

bewegte Pausen, damit Kinder die Chance haben, den Unterrichtsraum zu verlassen

und ihre Körper so frei zu bewegen, wie sie wollen. Dieses kann am besten durch

großräumige Sporthallen und mit Spieltonnen und Kinderspielplätzen ausgestatete

Schulhöfe vermittelt werden. Die größere Herausforderung ist aber, mehr Bewegung

während der Stunden zu ermöglichen. Der Unterrichtsraum, wie der Schulhof, soll

gerecht gestaltet sein, damit Kinder sich auch dort frei bewegen können. Das heißt,

sogar Tische und Stühle sollen die freie Bewegung des Körpers ermöglichen.

Ferner fordert die Bewegte Schule eine sogenannte „Rhythmisierung des

Unterrichts,“5 indem eine Balance zwischen festem Sitzen während des Unterrichts,

1 Vgl. STÄEDTLER: Weißbuch Prävention 2005/2006. Heidelberg 2006. S. 1082 STÄDTLER, 2006, S. 1103 STÄDTLER: Mehr Bewegung in die Schule (Neuauflage des Posters). Hannover 20124 Projektidee. Bewegte Schule – gesunde Schule Niedersachsen online. 20105 Projektidee. Bewegte Schule, 2010

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aktiver Bewegung durch den Raum und entspannenden Pausen geschaffen wird.

Dieser Rhythmus kann auf viele unterschiedliche Weisen entstehen, je nachdem, was

für die Lehrkraft und die Kinder gerecht ist. Als Beispiel schlägt Städtler das

Auspacken einer sogenanntes „Schatzkiste“ vor, wobei die Kinder mysteriöse Geräte

von einer Kiste nehmen und ausprobieren dürfen. Dieser Vorgang ist besonders ideal

für vertretende oder freie Stunden, weil er Erfahrung durch Bewegung darbietet,

ohne von bestimmten Themen abhängig zu sein6. Hauptsache, Städters Meinung

nach, sollen die Vorgänge, was auch immer sie sein mögen, für die Kinder, die

Lehrkräfte und das Lernen allgemein geeignet sein. Auf jeden Fall soll das

sogenannte schwierige lange Sitzen in der Schule abgeschafft werden.

2.3 ZIELE

Es ist ja schön, wenn Kinder in der Schule aktiv sind, damit sie ihre

massenhafte Energie auslösen können, aber wozu dient so ein Umgang? Warum ist

Bewegung überhaupt wichtig? Laut der Lehre von der Bewegten Schule gibt es

vielerlei Gründe, warum Lernen durch Bewegung stattfinden soll. Es wird

heutzutage leider behauptet, dass die meisten Schulen auf diesen Bewegungsbedarf

verzichten, und dabei die Bedürfnisse der Kinder, die ja im Mittelpunkt stehen

sollen, einfach ignorieren. Die Bewegte Schule versucht wiederum diese viel

diskutierte, sogenannte Bewegungsarmut in den Schulen zu begegnen.7

Das Hauptziel der Bewegten Schule ist letztendlich bewegtes und

selbsttätiges Lernen, aber darunter gibt es mehrere, miteinander verwandte Ziele, die

auch unverzichtbar sind. Die Bewegte Schule gibt an, dass sie den Weg zu

„körperliche[r] und seelische[r] Gesundheit“ führe.8 Besser gesagt, Bewegte Schule

ist Gesunde Schule, sowohl physiologisch als auch psychologisch. Die Leistungen

der Bewegten Schule sind nicht nur darauf limitiert, dass die Kinder fitter bleiben,

weil sie täglich mehr Zeit mit den Händen und Füßen arbeitend verbringen, sondern

auch, dass Kinder aufgrund der bewegten Pausen und des aktiven Unterrichts sich

besser konzentrieren können, allgemein bessere Laune haben und schließlich

schneller und effizienter lernen können. Die Bewegte Schule fördert auch mehr

Motivation aufseiten der Kinder und ebenso der Lehrkräfte, damit der Unterricht und

das Lernen selbstgetrieben sind. Jeder profitiert mehr davon, als wenn alles

zwangsmäßig, wie beim frontalen Unterricht, durchgefürht wird.

6 Bewegungstipps. Bewegte Schule, 20107 Vgl. Ziele. Bewegte Schule, 20108 ANOTONOVSKY: 1997

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Die Bewegte Schule zielt auch auf eine Verbesserung der allgemeinen

Schulqualität, sowohl inhalts- als auch methodenweise. Das bezieht sich nicht nur

auf den Lehrplan, sondern auch auf die Stellung der Schule in ihrer Gemeinschaft.

Der Unterrichtsraum wird vielfach mit der Außenwelt verbunden, und dadurch

entsteht eine kräftige Wechselwirkung zwischen den beiden. Die Schule ist für die

grundsätzliche Bildung der Jugendliche verantwortlich, wovon eine Stadt immer

abhängig ist. Wiederum versichert die Stadt, dass die Schulen mit Geld, Lehrkräften,

Lernmaterialien, Technik, sicheren Gebäuden und verschiedenen Services versorgt

werden. Die Schule ist auch mit Eltern und Familien verbunden, die sich um die

Bildung ihrer Kinder kümmern wollen und deshalb die Vorgänge in der Schule

überprüfen und beurteilen. Wenn diese vielfältige Beziehung erfolgreich sein soll,

müssen die Schule und ihre Umgebung miteinander klarkommen. Die Bewegte

Schule fördert eine solche Kommunikation, was sie als „vernetztes Denken“

bezeichnet.9 Dieses Denken beruht auf die Öffnung der Schule nach außen, damit der

Austausch von Ideen und Kritik uneingeschränkt stattfinden kann. Kinder, Eltern,

Lehrkräfte, Schulleiter und andere können eine bewegte Kommunikation erfahren,

die von der Bewegten Schule vermittelt wird. Dieser Vorgang führt vor allem zurück

zu dem Hauptziel dieser Theorie: der allerbeste Lernvorgang für die Kinder.

Ein Überblick zu den Zielen und Methoden der Bewegten Schule wird in dem

berühmten „Zahnradmodell“ grafisch dargestellt (s. Anhang, S. vii).

2.4 ERFOLG

Die obenerwähnte Implementierung der Bewegten Schule an den Hannover

Grundschule stellt das Kern ihres Einflussbereichs dar. Aber durch ganz Nieder-

sachsen ertönen auch Stimmen, die für sie sprechen. Zwischen 1998 und 2001

besuchten Projektvertreter Hilda Pilz-Aden und Rudolf Kleine-Husten mehr als 200

Schulen innerhalb ganz Niedersachsen, wo sie die Methoden und Ziele der Bewegten

Schule darboten.10 Aber das ist nicht alles, denn es finden auch heutzutage jedes Jahr

in Niedersachsen ungefähr 50 sogenannte „Aktionstage“ statt, bei denen die

Befürworter der Bewegten Schule sich damit beschäftigen, ihre Unterrichtstheorie

anerkannt zu machen. Diese Veranstaltungen bestehen aus drei Hauptvorgängen:

durchgeführte Beispiele des bewegten Unterrichts, Lehrerfortbildung über die

Wichtigkeit von Bewegung und einige für Eltern geeignete Informationsabende.11

9 Projektidee. Bewegte Schule, 201010 Vgl. Fragen und Antworten (FAQ). Bewegte Schule, 201011 Vgl. Aktionstage und Fortbildungsmodule, Einführung. Bewegte Schule, 2010

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Hier erkennt man eine Schwerpunktbildung auf die drei Hauptteilnehmer an der

Bewegten Schule: Kinder, Lehrkräfte und Eltern. Auf jeden Fall versuchen die

Untstützer der Bewegten Schule, diesen Individuen ihre Methoden und Ziele

vorzustellen.

3 ÄHNLICHE BEWEGUNGSTHEORIEN IN DEN USA

Tippt man ‚Bewegte Schule, Englisch‘ in Google Suche, ergibt es sich keine

direkte Übersetzung. Im Grunde genommen haben die USA selber keinen echten

Äquivalent für die Bewegte Schule. Das heißt aber nicht, dass Amerika auf die

Bedeutung von Bewegung in der Schule völlig verzichtet. Ganz im Gegenteil, die

Methoden, die man bei der deutschen Bewegten Schule erkennt, kommen auch an

vielen Stellen in den USA vor, werden nur von anderen Individuen, Umständen und

Überschriften vertreten. Hier wird ein Eindruck der US-amerikanischen Bewegungs-

denkart durch vier verschiedene Beispiele geschildert: erstens, eine individuelle

Theorie von Dr J Reed, ein Lehrbeauftragte an Furman University in South Carolina;

zweitens, eine andere, weiterentwickelte Theorie von zwei Professoren an Gratz

College in Pennsylvania; drittens, die Erfordernisse von dem US-amerikan-ischen

Landverband für Sport und Bewegung; letztens, die Geschichte des „Open

Classroom.“ Eine klare Mischung Erfolg und Misserfolg wird sich aufweisen.

3.1 DR JUIAN REED: INTEGRATING MOVEMENT INTO THE CLASSROOM

Mit seiner Internetwebseite berichtet Doctor Julian Reed über die Leistungen

von Bewegung, wenn sie in der Schule implementiert wird. Als Dozent für das

Fachgebiet Gesundheits- und Gymnastikwissenschaft an Furman University in

Greenville County, South Carolina, ist es sein Zeil, den umgebenden Grundschulen

mehrere Bewegungsmöglichkeiten darzubieten. Dazu leitet er Kurse an der Uni und

Seminare in der Gemeinschaft, in denen es um die Integrierung von Bewegung in die

Schule geht. Seine Theorie enthält folgendes.

3.1.1 ZWECK: DER KAMPF GEGEN FETTSUCHT

Als er für sein Doktorat studierte, meint Reed, lernte er von der modernen

US-amerikanischen Fettsuchtskrise. Seit 1980 hat die Anzahl der übergewichtigen

Personen in den USA sich verdoppelt, besonders bei Personen unter 20 Jahre. Solche

Individuen sind mehr von einem Anfall der Zuckerkrankheit oder Tod wegen

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Herzverfetterung gefährdet.12 Reed war der Meinung, dieses Problem könne in der

Kindheit gelöst werden, und zwar durch die Einsetzung von Bewegung in der

Schule. Diese würde zu einer besseren Gesundheit der Schülerinnen und Schüler

führen, sowohl im Körper als auch im Gehirn. Reed meint, „It’s not only increasing

movement time for kids to intervene in obesity, but it also enhances knowledge

retention and brain changes.“13 Obwohl der Zweck anfangs war, die weit

ausgebreitete Fettsucht zu begegnen, kam es auch zu einer Stellungnahme zur

Verbesserung von Lernprozessen in der Schule.

3.1.2 EINFLUSS AUF GREENVILLE COUNTY, SC

Um anderen von seinem Glauben zu überzeugen listet Dr Reed drei wichtige

biologische Tatsachen auf, die auf das Schreiben von zwei Autoren, Eric Jensen und

Carla Hannaford, zurückzuführen sind, die jeweils Bücher über Lernen und Gehirn-

entwicklung durch Bewegung verfasst haben.

Erstens: Kinder sollen öfters stehen, statt immer sitzen bleiben. Sogar nur mit

dieser aufrechten Körperhaltung wird die Sauerstoffversorgung des Gehirns durch

die Blutbahn um zwischen 5 und 15% erhöht. So kann das Gehirn „aufwachen,“

wodurch ein Kind während des Unterrichts besser aufpassen kann.14 Zweitens: durch

Bewegung werden die sogenannten „natürlichen Motivatoren“ (natural motivators)

des Körpers freigesetzt, u.a. Noradrenalin und Dopamin. Diese Hormonen werden

auch im Blut in Kreislauf gebracht, wobei sie Zellen an jeder Stelle im Körper

erregen. Mithilfe dieses Prozesses kann man schneller aufwachen sowie länger wach

bleiben. Die Laune wird auch verbessert, das Energieniveau erhöht und die

Fähigkeiten, Informationen zu speichern und bereitzustellen, maximiert.15 Drittens:

die regelmäßige Bewegung des Körpers hat auf zellularer Ebene eine unglaubliche

Auswirkung auf das Gehirn, indem vielerlei neue Verbindungen zwischen einzelnen

Nervenzellen geschaffen werden. In kleinen Kindern passiert das hauptsächlich in

den Bereichen des Gehirns, die für das Lesen notwendig sind.16

Diese biologische Gründe, die für bewegtes Lernen sprechen, stellen die

Basis von Reeds Theorie dar. Durch seine Seminare überträgt Dr Reed sein Denken

an seine Studente und die Gemeinschaft von Greenville County. an den Grund-

schulen von diesem Landkreis ist Bewegung immer noch heute ein Schwerpunkt,

12 Vgl. FOLEY: New Moves in Education. Greenville County 200613 FOLEY, 2006. Übersetzung: S. viii14 Vgl. JENSEN: Moving with the Brain in Mind. 2003. S. 3415 Vgl. JENSEN, 2003, S. 3616 Vgl. HANNAFORD: 1995

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und Lehrerinnen und Lehrer meinen, die konkrete Auswirkungen seien unglaublich.

Ihre Schülerinnen und Schüler schreiben bessere Noten, und es gibt so wenige

Disziplinsprobleme wie nie zuvor.17 Rachel Parris, eine Lehrerin an einer der Green-

ville County Grundschulen, leitet Aktivitäten in den Pausen zwischen Schulstunden,

die sie „Brain Gyms“ nennt, womit die Schüler sich bewegen und geistigerweise

zwischen Unterrichtsthemen wechseln können. Parris fördert auch Übungen, die

beiden Gehirnhälften gleichzeitig benutzen, z.B: die Schüler stellen Buchstaben mit

ihren Körpern dar und müssen dabei untereinander Wörter bauen, was körperliches

sowie sprachliches Denken benötigt.

3.1.3 BEWEGUNGSBEISPIELE

Die Theorie von Dr Reed ist hauptsächlich auf Beispielen wie dieses

Buchstabierenspiel gegründet. „Bewegter Unterricht“ kann praktisch alles bedeuten,

je nachdem, was die Lehrer und Schüler wollen oder brauchen. Bewegter Unterricht

nach Reed kann in allen Lernbereichen eingesetzt werden, von Mathe und

Naturwissenschaften bis zu Fremdsprachen und Kunst. Die Bewegungen, die zum

Lernen dienen, bezeichnet er als „Lokomotoren.“18 In der Naturwissenschaft können

Schüler mit ihren eigenen Körpern die umkreisenden Sonnensystemplaneten oder

tektonische Platten darstellen. In Mathematik können sie Aufgaben mit Addieren und

Subtrahieren mit Gruppen von Mitschülern nachmachen, oder mit den Gliedern eine

Urzeit imitieren. In Englisch bzw. anderen Sprachen können sie Gesten mit den

Händen oder Gesichtern machen, um Buchstaben, Wortarten, Vokabeln oder Figuren

in einer Kurzgeschichte zu kennzeichnen. In Kunst und Musik können sie sich um

das Zimmer bewegen, je nachdem, wie sie ein Lied oder ein Bild interpretieren.

Zusammenfassend: ist alles möglich. Hauptsache, meint Reed, es macht Spaß: „It’s

not just movement for movement’s sake; it’s using movement as a way of enhancing

and putting into context [language arts, math, and science]. It’s awesome.”19

3.2 LENGEL UND KUCZALA: THE KINESTHETIC CLASSROOM

In Swiftwater, Pennsylvania tritt die zweite Bewegungstheorie auf, die

beispielsweise bewegte Schulen der USA darstellt. In den Schulen dort, offiziell der

Pocono Mountain School District genannt, wird der Unterricht von der Mentalität

des sogenannten „Kinesthetic Classroom“ (auf De: kinästhetischer Unterrichtsraum)

17 Vgl. FOLEY, 200618 Vgl. REED: Integrating Movement into the Classroom. 200619 FOLEY, 2006. Übersetzung: S. viii

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geprägt. Dieses wurde von zwei Lehrbeauftragten an Gratz College of Pennsylvania

und der University of New Jersey entwickelt. Die beiden, Traci Lengel und Mike

Kuczala, unterrichten jeweils Kurse, u.a. für Lehrer, über die Gesundheit und die

Vorteile von regelmäßiger Bewegung. In einer Kurzbiographie wird es behauptet,

dass, „[their] ultimate professional challenge is to inspire educators at all levels to

incorporate movement into their daily teaching.“20 Im Zusammenhang mit diesem

Oberthema macht v.a. die Phrase “educators at all levels” den größten Eindruck.

3.2.1 „MOVEMENT WITH PURPOSE” FÜR DEN MODERNEN SCHÜLER

Bewegung ist nicht nur für den Körper gesund; sie ist auch wichtig für das

Geist. Man könnte sogar behaupten, ein bewegtes Alltagsleben sei wichtig für die

menschliche Glückseligkeit überhaupt. Die Ideologie des Kinesthetic Classroom

beruht auf dieser Empfindung. In dem Buch der zwei Professoren, welches den

gleichen Titel besitzt wie die Theorie, die sie beschreibt, steht ganz vorne der

folgende Zitat: „From your genes to your emotions, your body and brain are dying to

embrace the physical life. You are built to move. When you do, you’ll be on fire.“21

Dieses ist nämlich eine dichterische Beschreibung der Aufgabe des Kin-

esthetic Classroom. Diese Theorie bietet Kindern in den Pocono Mountain Schulen

allerhand Möglichkeiten dar, durch Bewegung und Empfindung zu lernen, und sich

dabei körperlich, geistig, sozial und emotional zu entwickeln.22 Grundsätzlich und

wesentlich hat das Kinesthetic Classroom vor, die Schülerin bzw. den Schüler als

Ganzes zu belehren. Wie bei der Theorie von Dr Reed, dient Bewegung direkt und

indirekt zu einem viel höheren Zweck als einfacher Fitness: die seelische Gesundheit

des Kindes. Sowas nennen die Autoren „Movement with Purpose“ (auf De:

zweckmäßige Bewegung).23

Das Konzept von „Movement with Purpose“ besteht aus sechs deutlichen

Begründungen, warum Bewegung im Unterricht eingesetzt werden soll. (1) Das

Gehirn wird durch Aufwärmungen auf das Lernen vorbereitet. (2) Kurze Unterrichts-

pausen (Brain Breaks) lassen dem Gehirn genügend Zeit, Informationen zu

speichern. (3) Regelmäßige Bewegung und allgemeine Fitness für das Leben werden

gefördert. (4) Eine soziale Vernetzung zwischen Schülerinnen und Schülern kann

durch bewegte Handlungen entstehen. (5) Kursinhalte können vor einer Klausur

20 LENGEL und KUCZALA: The Kinesthetic Classroom. Thousand Oaks, CA: 2010. S. xiv. Übersetzung: S. viii21 LENGEL und KUCZALA, 2010, S. ix. Übersetzung: S. viii22 Vgl. LENGEL und KUCZALA, 2010, S. ix23 LENGEL und KUCZALA, 2010, S. 1

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aktiv wiederholt werden. (6) Diese Inhalte können von vornherein durch bewegtes

Lernen effizienter verinnerlicht werden.24

Diese Methoden dienen zum Wohl des sogennanten „modern student“ (auf

De: Schüler bzw. Schülerin der Moderne), der seine eigene Bedürfnisse hat, die von

den Bedürfnissen früherer Generationen stark abweichen. Dieser modern student

muss in seinen Schuljahren viele Ideen und Informationen verstehen und im

Gedächtnis behalten können, damit er für die moderne Welt gut vorbereitet ist. Dazu

muss er auch motiviert und konkurrenzbereit sein. Er muss auch soziale Fähigkeiten

besitzen und sich in einer wahren menschlichen Vernetzung befinden, was er

heutztage mit Fernsehen und Social Networking aus Versehen umgehen kann. Aber

an der Spitze, meinen Lengel und Kuczala, steht die Fähigkeit, „higher-order

thinking“ betreiben zu können, d.h. verwandte sowie am ersten Blick unverwandte

Ideen verknüpfen, Sachen kritisch analysieren, Probleme und mögliche Lösungen

beurteilen und bewerten, sowie Stellungnahmen entwickeln zu können. Alle diese

Ziele können die Kinder der Moderne am besten erreichen, wenn sie sich in der

Schule frei bewegen und auf ihre individuelle Weisen lernen dürfen.25

3.2.2 GRUNDPRINZIPIEN: WARUM BEWEGUNG FUNKTIONIERT

Es gibt viele unterschiedliche Erklärungen, wie genau die Bewegung zu

einem effizienteren Lernprozess führen kann. Das Kinesthetic Classroom richtet sich

beispielsweise auf fünf Tatsachen, wie das Gehirn Informationen miteinander

assoziiert und dabei lernt. Diese reihen sich kettenförmig an, wobei man eine Art

Treppe zum besseren Lernen erkennt, mit Bewegung als Ursache.

1. Das Gehirn wird naturgemäß von Bewegung angelockt.

2. Seine Aufmerksamkeit wird daher auf das gerichtet, was sich bewegt.

3. Um richtig lernen zu können, muss das Gehirn bzw. der Körper mit

diesen sich bewegenden Sachen, mögen sie Gegenstände oder andere

Menschen sein, interagieren dürfen.

4. Hierdurch entsteht eine z.T. emotionale Verbindung mit Gegenständen

und Menschen, die dabei hilft, gelernte Informationen speichern,

verinnerlichen und später bereitstellen zu können.

5. Im Wesentlichen funktioniert das Gehirn am besten, wenn diese

Informationen mit konkreten Erfahrungen assoziiert werden, was auf

24 Vgl. LENGEL und KUCZALA, 2010, S. 4ff25 Vgl. LENGEL und KUCZALA, 2010, S. 3

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jeden Fall die Bewegung des ganzen Körpers benötigt.26

3.2.3 ZUGUNSTEN DES GEHIRNS (CROSS LATERALS, BRAIN BREAKS)

Die Theorieerfinder empfehlen zwei Methoden, die dem Gehirn dabei helfen

können, sich besser auf das Lernen zu vorbereitet. Die erste Übung wird weit und

breit „cross laterals“ genannt. Bei solchen Bewegungen werden die Glieder, wie z.B.

Hände, Füße oder Knie, über die Mittellinie des Körpers ausgestreckt. Dieses ist

aufgrund der Struktur sowie der Funktionsweise des Gehirns erregend und gesund.

Das Gehirn ist in zwei Hälften unterteilt, links und rechts. Die linke Seite steuert die

rechte Seite des Körpers und umgekehrt. Wenn z.B. der linke Arm über die

Mittellinie ausgestreckt wird, d.h. auf die rechte Seite des Körpers, müssen die zwei

Gehirnhälften gleichzeitig arbeiten, einerseits um die Muskeln zu steuern,

andererseits um zu merken, wo der Arm ist in Beziehung zu dem restlichen Körper.

So werden die Gehirnleistungen maximiert. Lengel und Kuczala schlagen vor, dass

diese Bewegungen am Anfang des Unterrichts eingesetzt werden, damit das Gehirn

die Chance hat, erregt zu werden, bevor es in Betrieb gesetzt wird.27

Die zweite Methode ist für die Entspannung des Gehirns und des Körpers

gemeint. Die in 3.2.1 erwähnten „Brain Breaks“ lassen dem Gehirn ein paar

Minuten, Informationen, denen es gerade begegnet ist, durchzuarbeiten und zu

speichern, bevor es sogar mehr aufnehmen muss. Dadurch haben die Schüler seltener

das Gefühl, sie werden den ganzen Tag überfordert. Sie haben auch eine kurze Zeit,

sich auszuruhen, Mitschüler kennenzulernen, mit Freunden zu reden, zu lachen, usw.

Dieses dient zu der sozialen Entwicklung und der Vernetzung der Schülerinnen und

Schüler. Mit solchen Pausen werden die Kinder sich im Unterrichtsraum sogar auch

wohl fühlen, was ihre Laune und ihre Einstellung zu der Schule verbessern kann. Das

Lernen allgemein wird dadurch einfach angenehmer.28

3.3 NASPE: INTEGRATING PHYSICAL ACTIVITY

Bereits 2008 verabschiedete der USDHHS (United States Department of

Health and Human Services) ein Verzeichnis von gesundheitsorientierten Richtlinien

für alle US- amerikanische Kinder ab sechs Jahre. Die auffälligste von diesen

Richtlinien war das Erfordnernis, dass Kinder mindestens 60 Minuten am Tag

26 Vgl. LENGEL und KUCZALA, 2010, S. 1127 Vgl. LENGEL und KUCZALA, 2010, S. 528 Vgl. LENGEL und KUCZALA, 2010, S. 7

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xiv

entweder Sport oder regelmäßige Bewegung treiben sollten.29 Der Landesband für

Sport und Bewegung (National Association for Sport and Physical Education,

NASPE) setzte dieser Erwartung gegenüber die Kritik, dass die meisten Kinder, die

mindestens sechs Schulstunden am Tag haben, dieser Anforderung nicht entsprechen

können, es sei denn, mehr Bewegung werde in den gesamten Schultag integriert.

Dieser Verband veröffentlichte seine eigene Stellungnahme, in dem seine Ansicht

auf das Thema Bewegung in der Schule ausführlich verfasst wurde. Obwohl dieser

Bericht nicht als eine echte Bewegungstheorie gilt, zumindest nicht in dem gleichen

Sinne wie die vorerwähnten Theorien, ist er immer noch ein Hinweis auf eine US-

amerikanische Bewusstheit, und zwar auf politischer Ebene, dass Schülerinnen und

Schüler viel Bewegung benötigen, und dass diese vielerlei positive Auswirkungen

auf das Schulleben hat.

3.3.1 VORSCHLÄGE ZU JUGENDLICHER GESUNDHEIT

Die Empfehlungen der NASPE beruhen auf drei Hauptmethoden. Zu Beginn

fragt der NASPE nach sogennanten „Physical Activity Breaks.“ Im Grunde

genommen lässt man dieser Begriff direkt auf die deutsche „Bewegte Pausen“

übersetzten, denn das Konzept erfordert lange Pausen zwischen den

Unterrichtsstunden, in denen Schülerinnen und Schüler sich frei bewegen und spielen

dürfen. Diese Bewegungspausen werden üblicherweise „recess“ genannt.

Zweitens wird regelmäßige Bewegung während des Unterrichts erfordert. Es

steht genau im Bericht: „Physical activity in the classroom helps activate the brain,

improve on-task behavior during academic instruction time, and increases daily in-

school physical activity levels among children.”30 Die Integrierung von Bewegung in

die Unterrichtsvorgänge verbessert Gehirntätigkeit sowie die Aufmerksamkeit der

Schülerinnen und Schüler, und dabei wird eine effizientere Lernumgebung erstellt.

Die NASPE fügt auch das weitere Aspekt hinzu, dass Kinder außerhalb der Schule,

d.h. im Leben allgemein, profitieren werden, weil sie ihre regelmäßige Bewegungs-

anforderungen in der Schule erfüllen können.

Der NASPE meint zuletzt, es müssen zahlreiche Wahlverantstaltungen

(extracurricular activities) vor und nach der Schule angeboten werden. Wie bei

Recess haben Kinder hierdurch noch mehrere Möglichkeiten, sich zu bewegen, neue

Sportarten und Handlungen auszuprobieren und sich mit anderen Kindern und

angestellten Erwachsenen zu engagieren.29 Vgl. Integrating Physical Activity into the Complete School Day, S. 130 Integrating Physical Activity into the Complete School Day, S. 1

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xv

3.3.2 WAS BEWEGUNG IN DER SCHULE VERSPRECHEN KANN

Der NASPE verstärkt seine Ansprüche mit den vielen positiven Folgen, die

sie von Bewegung in der Schule erwarten. Erstens, die „Physical Activity Breaks“

bzw. „Recesses“ (Bewegungspausen) geben den Kindern nicht nur die Chance, sich

öfter am Tag zu bewegen, sondern auch die Möglichkeit, ihre gespeicherte Energie

auszulösen, damit sie sich nachher besser auf das Lernen konzentrieren können.

Zweitens, die Lehrerinnen und Lehrer werden zu Vorbilden für die Kinder gemacht,

die auch die Bedeutung der Gesundheit belehren, was ihnen sowohl in der

Gegenwart als auch in der Zukunft helfen werde. Drittens, das Konzept von Recess

stellt das Prinzip der Wahlmöglichkeit dar, weil Kinder sich selber entscheiden

dürfen, was sie in den Pausen spielen wollen und mit wem. Das führt z.T. zu der

Selbstständigkeit dieser Kinder. Viertens, die Bewegungsmöglichkeiten fördern auch

mehr soziale Interaktion zwischen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften.

Letztens, und wahrscheinlich am wichtigsten, steigt die Bedeutung von allen

Schulvorgängen mithilfe dieser Bewegung, sowohl körperlich als auch seelisch.31

3.4 THE OPEN CLASSROOM

Die Geschichte der bewegungsorientierten Schule in den USA weist aber

nicht immer langfristigen Erfolg auf. Die Theorie des sogenannten „Open

Classrooms“ herrschte im Gegensatz, obwohl sie mal weit und breit herrschte,

scheiterte nach höchstens zehn Jahren. Diese Schulmentalität bot nämlich eine

äußerst fantasievolle Vorstellung des Unterrichts dar, die zunächst unterstützt,

dennoch später völlig abgelegt wurde, als man feststellte, dass sie in der Tat nicht

funktionieren konnte, wie sie sollte.

3.4.1 IDEOLOGIE: DER UNTERRICHTSRAUM OHNE WÄNDE

Das Prinzip des „Open Classrooms“ (des offenen Unterrichtsraums) wurde

ursprünglich nach dem Zweiten Weltkrieg in britannischen Grundschulen eingeführt,

unter der Überschrift „Informal Education.“ In den späten sechzigen Jahren besuchte

US-Amerikanische Lehrkräfte diese Schulen und beobachteten ihre

Unterrichtsvorgänge. Was sie sahen, gefiel ihnen, und als sie heimkehrten,

berichteten sie von einem revolutionären Ausbildungsleitbild, welches sie selber

„Open Education“ nannten. Sie behaupteten, dieses könne die Probleme des

31 Vgl. Integrating Physical Activity into the Complete School Day. S. 1

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xvi

Bildungssystems und der allgemeinen Gesellschaft der USA ausbessern.32 Das

System der Open Education förderte eine regelwidrige Unterrichtsumgebung, die

Standardtests und feste Lehrpläne ablehnte und sogar vorhatte, die traditionelle

Jahrgangseinordnung in den Grundschulen abzuschaffen.33 Das revolutionärste

Aspekt war aber vor allem, dass die Unterrichtsräume ohne Wände gebaut werden

sollten. Stattdessen teilten alle Schüler einen großen Raum zusammen mit mehreren

angestellten Lehrkräften, die sie überwachten und nachhalfen. Sagten zwei

Journalisten von der New York Times über einen solchen Unterrichtsraum in einer

New York City Grundschule: „What is most striking is that there are no desks for

pupils or teachers. Instead, the room is arranged as a workshop.”34 Das Grundprinzip,

„learning by doing,“35 wurde durch sogenannte „Interest Centers“ (Interessenzentren)

vermittelt, die Gegenstände und Spielzeuge anboten, mit denen die Schülerinnen und

Schüler Sprachen, Naturwissenschaften, Geonometrie, usw. untersuchen und üben

konnten, und zwar hauptsächlich auf ihre eigene Weisen. Das Open Classroom stellte

den uralten Unterrichtsablauf in Frage und schuf ein ganz neues Schulbild.

Es wurde behauptet, würden diese Ausbildungsmethoden eingeführt, könnten

die USA ihre damals grundlegende Schwächen bekämpfen. Ziel war es, dadurch den

Kalten Krieg zu gewinnen, die Rassentrennung in den Schulen ernst zu begegnen

und Selbstständigkeit und Kreativität in jungen Köpfen zu erzeugen.36 Zwischen

1967 und 1974 nahm das Open Classroom immer mehr an Einfluß zu. Tausende von

neuen wändelosen Schulgebäuden wurden im ganzen Land errichtet, und das Open

Classroom wurde praktisch zu der am häufigsten gebrauchten Unterrichtsmethode in

den ganzen USA.37

3.4.2 SCHEITERN DER THEORIE

Das Open Classroom fand aber in den späten siebzigen Jahren einen frühen

Tod. In der Zeit des Vietnamkrieges und vieler sozialen Spannungen wurde ihre

Effizienz wiederum in Frage gestellt. Experten stellten fest, dass die Leistungen des

Bildungssystems gesunken waren, und dass innerstädtische Schulen von Gewalttäten

und Aggressionen geprägt wurden.38 Da die obenerwähnten gesellschaftlichen

Probleme auch immer noch nicht gelöst worden waren, gab es einen Ruf, die alten

32 Vgl. CUBAN: The Open Classroom. 2004. S. 6933 Vgl. CUBAN, 2004, S. 7034 CUBAN, 2004, S. 70. Übersetzung S. ix35 CUBAN, 2004, S. 6936 Vgl. CUBAN, 2004, S. 6937 Vgl. CUBAN, 2004, S. 7038 Vgl. CUBAN, 2004, S. 71

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xvii

konservativen Unterrichtsmethoden wieder einzusetzen. Und so kehrten die

Standardtests, die strengen Lehrpläne und letztendlich die Wände zurück. In den

folgenden Jahren verschwand das Open Classroom fast völlig vom Vordergrund.

Heutzutage wird sie sogar als nur ein pädagogischer Fimmel bezeichnet39.

4 BEWEGTE SCHULE IN US-AMERIKANISCHEN SCHULEN?

An diesen vier Beispielen erkennt man, dass es, wie in Deutschland, doch

eine Bewusstheit in den USA gibt, bewegtes Lernen in den Schulen einzusetzen. Die

Theorien ertönen zwar individuelle Meinungen darüber, wie und für wen und auf

welche Weisen die Bewegung funktionieren soll, aber grundsätzlich sind sie in

Übereinstimmung. Sogar die Bewegte Schule Deutschlands kann auch einbezogen

werden. Bewegung ist für diese Theorieerfinder äußerst wichtig.

Dennoch heißt das leider nicht, dass die Schulen in den USA so bewegt sind,

wie die FNS in Hannover. Eine vereinzelte Theorie, entweder von Reed oder von

Lengel und Kuczala, prägt sich in ihrer Gemeinschaft aus und wird in Lehrbüchern

veröffentlicht, aber man kann nicht nur deswegen sagen, dass das allgemeine

Schulsystem eines Landes als „bewegt“ bezeichnet werden darf. Abgesehen von dem

gescheiterten Open Classroom haben keine von den einzelnen Theorien ausdrücklich

bewiesen, dass sie ganz oben stehen können. Um mindestens einen genaueren

Einblick für die Bildung des letztendlichen Urteils zu haben, müssen echte

Individuen befragt werden. Und das wurde hier natürlich auch gemacht.

4.1 HINTERGRUND: WESTFORD PUBLIC SCHOOLS

Idealerweise würde man am sichersten feststellen können, ob das US-

amerikanische Schulsystem mehr oder weniger bewegt ist, wenn man Schülerinnen,

Schülern und Lehrkräfte an hunderten von Schulen im ganzen Land befragen würde.

Weil das hier leider nicht so praktisch ist, muss der endgültige Urteil auch von der

Stichprobe abhängig sein. Das heißt leider, dass die Aussagen der Befragten nicht

unbedingt auf die restliche Bevölkerung der USA übertragen werden sollen, und dass

die Ergebnisse dieser Studie nicht als Tatsachen gelten dürfen. Dennoch sind

empirische Daten in dieser Untersuchung immer noch wichtig, und deshalb sollen

die Worte dieser Schüler trotzdem beachtet werden.

Die Stichprobe stammt nämlich aus dem System der Westford Public

Schools. Westford ist eine Kleinstadt im Nordosten vom US-amerikanischen Staat

39 Vgl. CUBAN, 2004, S. 69

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xviii

Massachusetts (MA), welcher sich auch in der nordöstlichen Ecke des Landes

befindet, in der Region New England. Mit einer Bevölkerung von ungefähr 20 000

Einwohner, besitzt Westford insgesamt 10 Schulen: sechs Grundschulen (jeweils

entweder von Kindergarten bis der 2. Klasse oder Klassen 3 bis 5), zwei Mittel-

schulen (Klassen 6 bis 8), eine Oberschule (9 bis 12, quasi eine Mischung Realschule

und Gymnasium) und eine regionale technische Schule (auch 9 bis 12, mit einer

Berufsfachschule vergleichbar). Alle sind freie öffentliche Schulen.

4.2 PRÜFLINGE UND VERTEILUNG DER UMFRAGE

Die Befragten haben alle diese letzte Schule, namens Westford Academy,

besucht. Zu irgendeiner Zeit wird sie von knapp 1 600 Schülerinnen bzw. Schülern

besucht. Ungefähr 80 Personen wurden gefragt, ob sie die Fragen zu dieser Studien

beantworten könnten. Wegen der Entfernung und begrenzter Zeit wurde die Umfrage

als ein Google-Dokument ausgeteilt und zurückgeschickt. Es tauchten am Ende

leider nur 15 ausgefüllten Umfragen wieder auf. Die dementsprechenden Individuen

stammten aus den Jahrgängen 2010, -11, -12 und -13, d.h. die Jahre, in denen sie

Abschluß von der Schule machten oder machen. Die Altersgruppe ist daher zwischen

16 und 19 Jahre alt. 12 sind oder waren Schülerinnen, 3 sind oder waren Schüler.

Jeder hat mindestens sieben Jahre in diesem Schulsystem verbracht. Die Urumfrage

sowie die Antworten der 15 Befragten befinden sich im Anhang (s. S. x ff.).

4.3 FRAGEN UND ERGEBNISSE

Die Umfrage bestand aus sieben Fragen, die hier in Detail beschrieben

werden. Zuerst wurden die Individuen gefragt, ob sie grob schätzen konnten, wie viel

Zeit sie jeweils in der Grund-, Mittel- und Oberschule auf den Sitzplatzen

verbrachten. Obwohl die prozentale Schätzungen voneinander abweichen, gibt eine

übergreifende Tendenz. In der Grundschule blieben sie durchschnittlich zwischen 50

und 60% des Schultages auf den Stühlen. In den folgenden Stufen stieg diese Zahl

aber immer höher, und die meisten behaupten, in der Oberstufe bis zu ungefähr 95%

der Zeit verbracht zu haben, abgesehen von Sportunterricht, den man nicht täglich

hatte. Egal, welche Anzahle angegeben wurden, ist es leicht zu erkennen, dass die

Zeit für Bewegung in der Schule allgeimein durch die Jahre steil abfällt.

Für die zweite Frage mussten die Individuen beschreiben, was für Pausen sie

in der Schule hatten, d.h. wie lang sie waren, und was sie in dieser Zeit gemacht

haben. Die Tendenz von der ersten Frage spiegelte sich hier wider. An den

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xix

Grundschulen gab es auf jeden Fall mehr Zeit außerhalb des Schulraumes. Manche

sagten, nur eine halbe bzw. dreiviertel Stunde, andere meinten, sogar zwei Stunden

insgesamt. Diese Zeit bestand aus recesses, Sport und einfach kleine Pausen während

des Schultages. Und die Kinder haben diese gut gebraucht, indem sie viel Sport

machten, z.B. Basketball, Tetherball oder Foursquare, auf dem Spielplatz spielten

oder einfach herumlief und Snacks assen. In den anderen Jahren fehlte diese Zeit

aber. In der Mittelschule gab es nur fünf Minuten Pause nach dem kurzen

Mittagessen, und in der Oberschule gar keine Pausen. Ein Individuum meinte, es die

Zeit ware, „just enough to walk to where the next class was.”40 Das erklärt, warum so

viele meinten, sie mussten mehr als 90% des Tages bewegungslos bleiben.

Bei der dritten Frage ging es darum, ob einige bestimmte Fächer den

Individuen als besonders bewegungsreich bzw. –arm vorkamen. Die Antworten

waren hauptsächlich einstimmig: zu der ersten Bereich gehörte nur eindeutig Sport,

eventuell auch Kunst, Musik u.ä. Außerdem waren die andere Fächer grundsätzlich

unbewegt, egal in welcher Schulstufe. Besonders Mathe und Englisch kamen ihnen

so vor, als ob sie nur auf den Stühlen festgesessen hatten. Bei den Naturwissen-

schaften gab es doch ab und zu Bewegung, als Experimente o.ä. durchgeführt

wurden, aber sogar die waren selten.

Fragen Vier und Fünf beschäftigten sich mit konkreten Erinnerungen der

Individuen, einerseits von bewegtem Unterricht und ihrer Ansicht dazu, andererseits

von Kursen, mit denen sie Schwierigkeiten hatten, und die vermutete Gründe dafür.

Zu der ersten Frage gab es viele Geschichten von einzelnen Erfahrungen, von der

Lehrerin in der fünften Klasse, die ab und zu Yoga als Entspannungsvorgang

benutzte, bis zu sportartigen Spielen in Geschichte oder Naturwissenschaft, die

benutzt wurden, Materialien vor einer Klausur zu wiederholen. Die Individuen

sagten, was ihnen daran gefiel war, dass sie aufstehen konnten und sich mit den

anderen im Kurs engagieren konnten. Bewegung und Kommunikation wurden

gefördert. Aber diese Empfindung kommt nicht überall vor. Einige sagten sogar, „I

can't recall anything.“41 Was das heißt ist, Bewegung wurde ja zufällig im Unterricht

benutzt, aber nicht als grundlegendes Prinzip, das jeder sich merken würde. Zu den

unerfolgreichen Kursen gab es auch detaillierte Beschreibungen. Vielerlei Schwierig-

keiten tauchten v.a. in Mathe und Physik auf. Viele meinten, das lag daran, dass sie

in diesen Fächern einfach nicht so begabt waren, oder dass der Lehrer Sachen nicht

so gut erklärt hatte. Aber andere gaben konkretere Begründungen, z.B. „I get bored 40 Übersetzung im Anhang, S. ix41 Übersetzung im Anhang, S. ix

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xx

staring at the board all class,” „I don’t have a very good attention span when a

teacher talks at me,” und „I was afraid to ask questions.”42

Zuletzt mussten die Individuen einer Reihe Aussagen entweder zustimmen

oder widersprechen, bei denen es darum ging, inwieweit sie ihre Zeit in der Schule

genossen. Mehrheitsweise haben die Individuen zugegeben, dass sie in der Schule

öfters müde oder gestresst waren; dass sie nicht so viele Möglichkeiten hatten, aktiv

zu sein; und dass der Unterricht nicht variiert genug war. Sie meinten aber im

Gegensatz dazu, dass sie sich in der Schule meistens trotzdem konzentrieren

konnten, und dass sie allumfassend Spaß hatten, allerdings nur eindeutig während der

recesses, nicht unbedingt während des Unterrichts. Als letztes mussten sie beurteilen,

ob die Phrase „Learning for Learning’s sake“ (d.h. zum Wohl des Lernens lernen)

die moderne Schulmentalität recht beschreibt. 12 von 15 Individuen meinten, nein,

das stimmt überhaupt nicht. Viele schrieben sogar Erklärungen dazu, obwohl so

etwas gar nicht nachgefragt wurde. Ein Individuum meinte z.B. „It’s learning for

MCAS sake or SAT sake or just plain old college.”43

5 FAZIT

Die Ausbildung ist wichtig. In Deutschland sowie in Amerika gibt es eine

klare Bewusstheit, Schulen zugunsten der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zu

verbessern. Und an verschiedenen Stellen in beiden Ländern gibt es eine Intention,

diese Verbesserung durch Bewegung und ihren Vorteilen zu erreichen. Es gibt viele

Theorien und Veröffentlichungen, die für diese Methoden sprechen, und das, was sie

sagen, variiert sich hauptsächlich nicht. Bewegung ist sowohl für den Körper als

auch für das Geist notwendig. Sie führt zu einem effizienteren Lernprozess, und sie

fordert sowie fördert die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf

körperliche, geistige, psychologische und soziale Gesundheit. Die zwei Grundlagen

sind der bewegte Unterricht und die bewegte Pause. Die Verbindung zwischen

Schüler und Lehrer wird hochgeschätzt, und der Unterrichtsraum als eine auf allen

Weisen gerechte Lernumgebung ist auf jeden Fall das letztendliche Ziel.

Dennoch lebt man nicht in der Utopie, und die Existenz von solchen Theorien

verspricht nicht, dass die Schulen überall perfekt sind. Am Beispiel Westford Public

Schools in den USA müssen die Methoden tiefer in das Schulsystem eingreifen, um

ihre grundsätzliche Prinzipien und ihren allgemeinen Ablauf zu verändern. Dieses

42 Übersetzung im Anhang, S. ix43 MCAS und SAT sind Standardtests, die beide in Massachusetts implementiert werden. Übersetzung im Anhang, S. ix

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xxi

gilt am meisten für die Oberschule, wo die Schülerinnen und Schüler sich nicht mehr

fühlen, dass sie und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Die Integrierung von

Bewegung ist eine mögliche Lösung für dieses Problem, ist aber nicht die einzige.

Die Schulen in Westford könnten möglicherweise von den Prinzipien der Bewegten

Schule profitieren, aber Hauptsache ist es, dass neue Vorgänge eingesetzt werden,

wo das Lernen mangelnde Bedeutung oder Effizienz besitzt. Das ist die allgemeine

Aufgabe für die Entwicklung des Schulsystems jedes Landes.

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xxii

6 ANHANG

6.1 QUELLEN

ANTONOVSKY, AARON: Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit.

1997.

Bewegte Schule - gesunde Schule Niedersachsen online. Niedersächsisches

Kultusministerium. 2010. www.bewegteschule.de

CUBAN, LARRY: The Open Classroom. Education Next: Spring 2004, Vol. 4, No.

2. educationnext.org/theopenclassroom.

FOLEY, MIKE: New Moves in Education. The Greenville News. Greenville County:

March 28, 2006.

HANNAFORD, CARLA: Smart Moves: Why Learning is not all in your Head. Great

Ocean Publishers. 1995.

Integrating Physical Activity into the Complete School Day. National Association for

Sport and Physical Education (NASPE). http://www.aahperd.org

JENSEN, ERIC: Moving with the Brain in Mind. EBSCO Publishing. 2003.

LENGEL, TRACI und KUCZALA, MICHAEL, S: The Kinesthetic Classroom:

Teaching and Learning through Movement. Thousand Oaks, CA: Corwin. 2010.

REED, JULIAN, R: Integrating Movement into the Classroom. BMR Ventures,

LLC. 2006. www.moveintheclassroom.com

STÄDTLER, HERMANN: Neuauflage des Posters: Mehr Bewegung in die Schule –

bewegte, gesunde Schule Niedrsachsen. Hannover: Die Grundschulzeitschrift. 2012.

STÄDTLER, HERMANN: Stress dynamisch balancieren – personale und

insitutionelle Erfolgsvariablen für die Schule. Weißbuch Prävention 2005/2006.

Heidelberg: Springer Medizin. 2006.

Page 23: Wheeler, Jeff. Facharbeit 2011-12. Bewegte Schule, Vergleich Deutschland und USA. SF 73

xxiii

6.2 SICHERUNG DER SELBSTSTÄNDIGEN ARBEIT

Hiermit versichere ich, dass ich die Arbeit selbständig angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und die Stellen der Facharbeit, die im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt aus anderen Werken entnommen wurden, mit genauer Quellenangabe kenntlich gemacht habe. Für Umfragen konsultierte Personen sind im Rahmen der Wahrung der Persönlichkeitsrechte benannt.

_______Northeim, 14.03.12________Ort, Datum

_______Jeffrey Wheeler___________Name in Maschinenschrift

_________________________________________________________Unterschrift

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xxiv

6.3 EINVERSTÄNDNIS ZUR VERÖFFENTLICHUNG

Hiermit erkläre ich, dass ich damit einverstanden bin, wenn die von mir verfasste Facharbeitder schulinternen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

___Northeim, 14.03.12___________Ort, Datum

___Jeffrey Wheeler______________Name in Maschinenschrift

___________________________________________________Unterschrift

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xxv

6.4 DAS ZAHNRADMODELL DER BEWEGTEN SCHULE

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xxvi

6.5 ÜBERSETZUNGEN EINIGER ZITATE

13. (S. 6)

„It’s not only increasing movement time for kids to intervene in obesity, but it also

enhances knowledge retention and brain changes.“

“Es ist nicht nur, dass Bewegung [in der Schule] zunimmt, um bei der Fettsucht

einzugreifen, sondern auch, dass Retention von Kenntnissen sowie

Gehirnveränderungen verbessert werden.“

19. (S. 7)

„It’s not just movement for movement’s sake; it’s using movement as a way of

enhancing and putting into context [language arts, math, and science]. It’s

awesome.”

„Es ist nicht Bewegung um der Bewegung willen. Es ist das Nutzen von der

Bewegung, um [Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaft] zu erweitern und in

Kontext zu stellen. Es ist toll.“

20. (S. 8)

„[their] ultimate professional challenge is to inspire educators at all levels to

incorporate movement into their daily teaching.“

„[ihre] allerhöchste berufliche Herausforderung ist, Lehrkräfte auf allen Ebenen

inspirieren, Bewegung in ihren täglichen Unterricht einzusetzen.”

21. (S. 8)

„From your genes to your emotions, your body and brain are dying to embrace the

physical life. You are built to move. When you do, you’ll be on fire.“

„Von Ihren Genen bis zu Ihren Emotionen sehnen Ihr Körper und Ihr Gehirn danach,

das physikalische Leben zu umarmen. Sie sind dazu gebaut, sich zu bewegen. Und

wenn Sie das tun, werden Sie ‚on fire‘ sein.“

30. (S. 11)

„Physical activity in the classroom helps activate the brain, improve on-task

behavior during academic instruction time, and increases daily in-school physical

activity levels among children.”

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„Regelmäßige Bewegung im Unterrichtsraum hilft dabei, das Gehirn zu erregen,

konzentriertes Benehmen während des Unterrichts zu verbessern und das

Bewegungsniveau von Kindern in der Schule zu erhöhen.“

34. (S. 13)

„What is most striking is that there are no desks for pupils or teachers. Instead, the

room is arranged as a workshop.”

„Was man sofort auffällt ist, dass es keine Schreibtische für Schüler oder Lehrer gibt.

Stattdessen ist der Raum wie eine Werkhalle aufgebaut.“

40. (S. 16)

„Just enough to walk to where the next class was.”

„[Ich hatte] nur genug [Zeit], um zu dem nächsten Kursraum zu laufen.

41. (S. 16)

„I can't recall anything.“

„Ich kann mich an gar nichts erinnern.“

42. (S. 17)

„I get bored staring at the board all class.”

„Mir wird‘s langweilig, wenn ich die ganze Stunde durch die Tafel anstarren muss.“

„I don’t have a very good attention span when a teacher talks at me.”

„Ich habe keine gute Aufmerksamkeitsspanne, wenn ein Lehrer in meine Richtung

unterrichtet.

„I was afraid to ask questions.”

„Ich hatte Angst, Fragen zu stellen.“

43. (S. 17)

„It’s learning for MCAS sake or SAT sake or just plain old college.”

„Es geht nur darum, dass wir des MCAS oder des SAT oder einfach des Colleges

willen lernen!“

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6.6 DIE UMFRAGE UND ANTWORTE DER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER

Gender: Current Age: Current Grade/Year:

The Questions:

1. Approximately what percent of the school day do you believe you spent sitting at your desk, not moving around, during (1) elementary, (2) middle, and (3) high school?

2. How much time did you have between classes to do unrelated activities in elementary, middle, and high school? Include recess and lunch breaks. What sorts of things did you usually do during these breaks?

3. In what school subjects (from any/all grade levels) do you feel like you spent a considerable amount of time out of your seat and moving? What subjects do you feel like kept you in your seat a lot of the time?

4. Please describe at least one experience in which a teacher or instructor helped you learn something through physical activity (aside from gym class). Describe what you liked or disliked about this experience.

5. Please describe at least one experience in which you didn’t feel like you understood the material covered in class. What were possible causes for this difficulty?

6. Agree or disagree with the following statements by quickly generalizing your past school experience as a whole:

a. I was tired/sleepy during more than half of the school day:b. I felt like I spent too much time sitting in my seat:c. I was able to concentrate during most of the lesson:d. I had plenty of opportunities to be active during the school day:e. My teachers used a variety of different teaching methods:f. School was a major stressor in my life:g. I had fun in school (during class time):h. I had fun in school (during recess):i. “Learning for learning’s sake” no longer describes the modern school

mentality:

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xxix

Gender: Male: 3 Female: 12

Current Age: 16: I 17: II 18: IIII 19: IIII II

Current Grade: 11: I 12: II Coll. Fresh: IIII IIII Coll. Soph: I

1. Approximately what percent of the school day do you believe you spent sitting at your desk, not moving around, during (1) elementary, (2) middle, and (3) high school?

1. 80%2. 95%3. 90%

80%, 70%, 80%

1. For elementary school, I believe I probably spent about 50% of the day just sitting.Otherwise I was up moving and playing around.2. Middle school, I spent 80% of the day sitting in desks.3. High school was at the very least 90% of the day. Even in gym class, I could get away with sitting around.

Day School (3rd grade): 75% because I remember it being more “prison-like.”Crisafulli: 60% of the day. We had recess and extracurricular classes such as gym and music class (we did move around A LOT in music class). Even in regular classes (besides math) we moved around from sitting in our desks. We played games and moved from sitting in desks to on the floor or to a new location in the room. Sometimes we would take walks to the computer lab and library (which we were free to move around in).2) Blanchard: 95% recess was short (about 5 minutes) and lunch was a rushed 20 minute thing but obviously shorter including waiting in the lunch line etc. No moving around in class, just moving from one class to another.3) WA: 80% because we had gym almost everyday and moving around was easier in class because the teachers didn't treat us like prisoners. Going into the hallway for a walk to get out of class was possible in high school, not in middle school. Some classes, like orchestra, included movement.

1) 70-80%2) 80-85%3) 90% (~ 85% if one had gym that semester)

(1) About 80%(2) About 90%(3) About 95%

Elementary: 60%Middle: 80%High School: 90%

I’d say around 80% or so.

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xxx

1. 90%2. 95%3. 97%

1. 3 hours out of 62. 4-5 hours out of 63. 5 ½-6 hours out of 6½

1. 42. 53. 5Elementary: 3-4 out of 6 (minus gym, recess, and some activities)Middle: 5 out of 6 (minus short recess and class changes)High School: 5 ½ out of 6 (minus class changes)

1. 80%2. 50%3. 40%

(1) – 75%(2) – 90%(3) – 90%

(1) Elementary School: 60% of the time(2) Middle School: 80% of the time(3) High School: 95% of the time

2. How much time did you have between classes to do unrelated activities in elementary, middle, and high school? Include recess and lunch breaks. What sorts of things did you usually do during these breaks?

elementary- 40 minutes? - lunch and also recess, played on the playground, etcmiddle school - 20 minutes to eat lunch, 5 minutes to stand around outside for "recess"highschool - 25 minutes for lunch, 4 minutes between classes to walk to next class

Middle school- 15minute recess, 25minute lunch - chat with friendsHighschool- 26minute lunch - chat with friends

In elementary school, I had a good hour and a half. In middle school I had about 30 minutes. In high school, if it wasn’t through physical education, most likely I did not go outside.

1) Elementary: approx 30 min? We didn't really have an in between class time unless we were in line going somewhere. Recess we could do whatever we wanted. Tag, soccer, basketball, even collect rocks from the “mica mine”! Lunch was also fun.2) Middle: Nothing. Get to class on time and recess was a short walk where you could have a quick conversation with friends from other classes. Lunch was also a time to openly discuss things but it was just 8 to a table which was cruel.3) High school: pretty much all day I could discuss things with whomever I wanted. In the hallway I just grabbed my books and went to class or if I needed to quickly

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check in with a teacher or my guidance councilor I would do it during the short break. Lunch was a time of discussion and relaxation.

Elementary: None between classes, really you only had recess and gym and usually at recess I would play four square.Middle School: You had 5 minutes in between classes and usually I would find friends and talk with them between classes as well as at lunch as recess. (lunch and recess usually lasted about 25 minutes)High School: We had 5 minutes between classes, really just to get to our next class. There wasn’t really much time to do anything else. And then 20 minutes approx.. for lunch which was spent usually chatting with friends and occasionally doing homework.

Not very much time – about five minutes in between classes, just enough to walk to where the next class was. Lunch was twenty minutes, recess in elementary school was longer, probably about 30-35 minutes, became only 20 minutes in middle school, and there was no recess in high school.

Everything was in one or two rooms, so we really did not have time. We had until free block or however long the class took to set up.

I can’t remember in elementary school. I went to too many different schools in order to be able to differentiate between them all. But recesses and lunch would average about 35- 50 minutes. Middle school had about 3 minutes between classes, and a 25 minute lunch. High school had 4 minutes between classes and a 22 minute lunch (who came up with that?!). During lunch in middle school and high school, I’d talk with my friends. There wasn’t enough time for anything else. In elementary school, I’d talk with my friends, and play on the playground.

Maybe an hour in elementary school and about a half hour during middle and high school. I usually spent this time talking to friends or eating.

1. 2-3 hours: lunch, recess, walking, gym, playing/coloring (blocks, toys, etc)2. 1-2 hours: lunch + recess, gym, walking between classes (5-6 min)3. ½-1 hour: lunch, walking in between classes (4 min), gym class (if you have it)

1. with recess and lunch, about 1.5 hours. Playing outside, eating lunch.2. With lunch, about 1 hour, just eating lunch3. With lunch, about 30-40 minutes, just eating lunch

Elementary: 1-2 hours; recess (playing on the playground) socializing with friends, playing gamesMiddle: 1 hour; recess (standing around outside talking), chattingHigh School: 1 hour; lunch and breaks, chatting

Elementary: Lunch/recess was probably about 25 minutes. Before classes started we had time to play outside, so that would be about another 5 minutes. I played tetherball, four square, and tag with my friends. We also had swings and a playground. If we weren’t doing anything we walked around the field and talked. Now that I think about it, we were pretty active.

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Middle: We had the same 5 minutes before school to hang out but we didn’t do much besides that. Recess involved soccer or football but that was mostly boys. I just walked around with friends.High: I have half an hour before school starts to do what I want. I usually walk around the school or hang out with my friends in one area but I don’t stay in the same place for very long. We have a lunch break and when it gets warm out we eat outside, but the level of activity is limited to hanging out.

Elementary – 60-120 minutes; recess, lunch, snack breaks, more interactive activitiesMiddle – 60 minutes; recess, lunchHigh School – 45 minutes; lunch, elective classes that were less academic-relatedDuring breaks I would eat snacks, chat with friends, walk around, drink water.

I generally had almost no time between classes. In Middle and High School, I had about 5 minutes between classes, with a brief (~20 minutes) break for lunch. In elementary school, I do not recall long breaks, but we did have some. During these (especially the recess from lunch), I would play outside on the playground.

3. In what school subjects (from any/all grade levels) do you feel like you spent a considerable amount of time out of your seat and moving? What subjects do you feel like kept you in your seat a lot of the time?

gym class got me movingsome science classes got me to get outside and in the fresh airfifth grade camp was all outside and learning outdoors, though mostly fun based not learning basedall other subjects kept me inside in my seat...

Physical education class in all grade levelsEnglish or literary type classes

Gym class definitely was my only opportunity to move around. Every other class I was in a desk.

Orchestra was the most movement (besides gym class).- Math ALWAYS kept you in your seat no matter what grade level. It was torturous at times.

To be honest the only one that really kept me out of my seat was gym, and music a little bit in elementary school. For the most part most of my classes were spent sitting, with the occasional movement based on activities.

All of my subjects kept me sitting in my seat, apart from gym.

Math was always more sitting.Science was more doing, more moving.Though orchestra and chorus had a lot of set up, over all, science was more active.

Much movement: Gym

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Little movement: Everything else. Maths, science, English, foreign language classes, history, music, etc.

Gym at least meant I was walking. Other than that there was basically no movement.

Moving:Gym (all levels), music (younger grades), art (all levels), language classes (lower levels ie. Levels 1 + 2 of a language), science (doing activities + labs)Not moving:Math, computer classes, English, upper level language classes, history

Gym class kept us the most active of course, and with a lot of science classes I was out of my seat a lot with labs, etc. Subjects like history, math and English kept us in our seats a lot.

In elementary school there was some minor integration of movement into regular class, but mostly at the kindergarten level.Throughout the years we moved during gym classes. This met once or twice a week in elementary and middle school and on a daily basis in high school (but I only took two semesters of in high school though most people had to take 3-4). Other than that pretty much all classes had us sitting.

Active: gym. That’s about it.Inactive: everything else!

In foreign language classes, gym, theater, and science lab subject classes I moved around a lot. Sometimes in social sciences/history classes too.Classes like math and English had me sitting in my seat a lot. Especially math.

I don't recall any subject (with the exception of gym) that had me out of my seat. It was generally all performed sitting.

4. Please describe at least one experience in which a teacher or instructor helped you learn something through physical activity (aside from gym class). Describe what you liked or disliked about this experience.

fifth grade teacher had us do yoga once in a while.. - i liked it because it was a nice break in the school day

Science class in 7th grade when learning about the anatomy of insects. I liked being able to see the teacher physically dissect the portions of the dead insect and magnify it for the class moreso than just seeing images in a textbook.

There was a time in middle school in a science class where my sixth grade teacher was demonstrating how particles collided using the actual students as particles and forcing us to move around.

- I can't think of one. Maybe the time we dubbed the movie in Herr Joyce's class because we weren't sitting and I was actively able to hear myself on the tape and decide what to do to improve my pronunciation etc. I also liked the free time away from a structured class where it really put most things in our hands and we could

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focus on what we felt we needed to improve so it was always exciting and never boring (those times when you already knew what the teacher was talking about).

In my 11th Grade stats class we played “basketball” in class to learn about makingpredictions. We threw balls into “baskets” to make a prediction about the likelihood that one would get it in or not. It was actually pretty fun. Although the baskets were trash bins and so it wasn’t entirely accurate, it did help us understand why we should use the calculator when making predictions.

In history class my freshman year of high school, we played a game like baseball, where we would answer a question and move around bases if we got the correct answer. It made studying more fun. There was nothing in particular I disliked about the experience.

We would always have so set up the stage in chorus/orchestra. This was annoying,because the logistics of the set up were always different, and the risers always heavy.But it did teach a type of silent cooperation between students who had to set thingsup when there was an audience.

As far as I’m aware... I never did. I’ve never learned through movement except for ingym class

I can't recall anything.

German: the numbers game (you know the one). I learned the numbers better because they were out of order all the time, but I hated losing at it

Physics: moving around to try experiments, for example the time we had to swing anobject around our heads from a string in a circle to measure the number of revolutions per second. I liked getting up and actually doing the experiment, rather than just trying to understand what he was trying to draw on the board.

I had a teacher that used to do mini exercises everyday before class, and I do believe it helped in having us be more active in class.

I think we played a game called agree/disagree in a few of my classes (English and/or Health; I don’t remember exactly). You moved across the room to state your opinion on a question. I liked that it made everyone participate, and made the discussion concrete.

In elementary school we had circle time. This involved games and some activities that required moving around the classroom or standing. I liked being able to interact with everyone in the class and it made learning a lot more fun than sitting at my desk and listening to the teacher.

In history classes, we sometimes had debates where we would move to different sides of the room based on our opinion yes/no, or in science we did labs or went outside to record observations, or in theater classes we moved around to different locations to memorize scenes.

I do not really recall any such experience. Teachers didn't really teach via action.

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5. Please describe at least one experience in which you didn’t feel like you understood the material covered in class. What were possible causes for this difficulty?

chemistry-the teacher wasn't very helpful and I didn't really like her... she was careless and didn't care much about the students and helping us

In 7th grade, during Social Studies, I did not understand the religion portion of the class. The cause for this was because there was very little, or very broad information regarding this topic in the textbook.

PHYSICS CLASS. I definitely had a struggle in that class. It was probably the teaching style the teacher had because I don’t think that physics is something you can just have black and white notes for.- Math was always a little difficult for me. I think in 9th grade it was toughest because it was geometry (a new type of math) and I was afraid to ask questions in that class

Can I just say trig??? You may remember that term Jeff… trying to learn trig with word problems and I was a miserable fail! To be honest I think the difficulties came more from stupid mistakes I was unable to catch then from anything else.

I frequently did not understand material in math class. Some possible causes for this are that I’m not very good at math, and I enjoy more language-based activities.

Algebra, 9th grade. Things moved fast; was boring, and did not answer questions ina way that explained the problem.

Maths. I’m not very good at them and the material is difficult for me to understand. Itmight have been a number of causes, but it might have been the teacher’s method of not putting much detail in explaining the equations or techniques needed to solve a problem.

I feel like it's almost always either personal stress or a teacher who's bad at explaining things. In physics class in Junior year I had a really hard time with centripetal force, because the teacher made it seem like tension on a string was enough to make the string swing around in a circle, rather than forward inertia also being necessary. I figured it out, but it definitely took awhile.

Calculus!!! The entire class, from limits through antiderivatives, through slope fields, I don’t get any of it. Possible causes of difficulty: 1. I can’t always follow[Name des Lehrers] steps, he goes too quickly 2. I get bored staring at the board all class 3. It’s frustrating to know the 50 min I put into class is going to result in 1 ½ hrs of homework every night, no matter how focused I am in class.

I feel like I never learned much in history a lot because I really don’t have any interest in the subject, and we just sit there and listen to lectures for the most part.

Physics/science in general. The concepts were very concrete, but when I couldn’t visualize them I had trouble understanding them. English classes were more abstract

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so I didn’t need those concepts to be as concrete. But in science when I was having trouble with the ideas, I needed some 3D understanding.

Definitely math… and sometimes history. There isn’t much room for creativity in math but I know from experience that hands-on activities with history make it much easier to remember and to find interest in. I’m just not good with numbers. I like history but I don’t have a very good attention span when a teacher talks at me about it. I’d rather have a visual representation if not something creative.

Usually in math classes, the subjects were so abstract I had no idea what we were talking about. Or in science, sometimes the processes in life or different parts of a system were too much to remember.

I don't really recall any such experience. Whenever I didn't understand, I would spend a little extra time on it at home, until I got it. I don't really recall any feeling of non-understanding. 

6. Agree or disagree with the following statements by quickly generalizing your past school experience as a whole:

a. I was tired/sleepy during more than half of the school day:Agree: 11Disagree: 4

Disagree, only when I didn't get enough sleep the night before which was rare for me.

b. I felt like I spent too much time sitting in my seat:Agree: 12Disagree: 2

Disagree (didn’t really think about it)

Agree!

AGREE.

No feeling

c. I was able to concentrate during most of the lesson:Agree: 13Disagree: 2

Somewhat agree

d. I had plenty of opportunities to be active during the school day:Agree:Disagree: 15

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in high school neither agree nor disagree. There wasn't a lot of time for physical activity but I LOVED class activities (such as getting into groups and then presenting) which was common (besides math class) because it really stimulated my learning process. In elementary school Agree. In middle school disagree.

e. My teachers used a variety of different teaching methods:Agree: 9Disagree: 4

Highschool: Neither agree nor disagree. I think for each subject they used slight variations of a similar teaching method which consisted of everyone taking notes at home and then discussing it in class and then giving a homework assignment to reinforce what was learned in class at home. The way teachers discussed things in class was slightly variated. Some lectured, some did group activities, some gave pop quizzes. Middle school: Disagree. Elementary school: Agree

A/D (depended on the teacher)

Some… agree.

f. School was a major stressor in my life:Agree: 10Disagree: 2

Agree (isn’t it always?)

Agree!!!

g. I had fun in school (during class time):Agree: 9Disagree: 3

High school: Sometimes. Depended on if I liked the teacher and the subject. I liked learning when the teacher was good and I had friends in class. And if it was like 11th grade English, I had fun in class with my friends even though it was class time. Middle school: Disagree. Elementary school: Agree.

agree-in elementary school disagree-as older highschool student

A/D (sorry, but it depended on the class)

Sometimes

Sometimes

agree, not as much in high school

Agree sort of, just because I like school!

Agree (sometimes)

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h. I had fun in school (during recess):Agree: 15Disagree:

AGREE!

Agree!

in elementary school (not middle school)

Agree (sometimes)

i. “Learning for learning’s sake” no longer describes the modern school mentality:Agree: 12Disagree: 2

agree. it's all about testing now and getting the best grade, not about your knowledge of a topic.

Agree. They could do a lot more to make learning fun. But not everyone learnsthe same way, so activity might not be helpful for one kid but more helpful foranother. I was fine sitting in a desk but I probably would have also been finebeing active. Depends what changes in the school day and if I get more work athome...

Agree (we learn to pass a test for most of our education)

Disagree for WA, but Agree for other schools

Not in the least! (Er, agree)

EXACTLY!!! It’s learning for MCAS sake or SAT sake or just plain old college.

Agree!

Depends heavily on the student. Teachers teach, but why students come to learn (or to waste time) really depends on them.