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White Book Cloud Computing Alles Wissenswerte über die Cloud.

White Book Cloud Computing - sp.ts.fujitsu.comsp.ts.fujitsu.com/dmsp/Publications/public/wb-cloud-computing-de.pdf · 7 Rein geschäftlich gesehen ist Cloud Computing ein flexibles,

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White Book

Cloud Computing

Alles Wissenswerte über die Cloud.

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Inhalt

Danksagung 4 Vorwort 5

1: Was versteht man unter Cloud Computing? 62: Die Bedeutung des Cloud Computing für Unternehmen 10 3: Bedenken der CIOs 164: Methoden der Einführung 225: Die Service-Management-Organisation im Wandel 426: Das Unternehmensarchitekturteam im Wandel 467: Die Zukunft von Cloud Computing 508: Abschließende Bemerkungen zu Cloud Computing 54

Cloud Computing: die wichtigsten Begriffe 57

Das Buch zur Einführung von Cloud Computing

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Fujitsu möchte sich ganz herzlich bei den Mitgliedern seines CIO Advisory Board für ihre Unterstützung bei der Zusammenstellung und Entwicklung dieses Dokuments bedanken. Besonderer Dank gilt den folgenden Personen für ihre Beiträge: ■ Neil Farmer, IT Director, Crossrail■ Nick Gaines, Group IS Director, Volkswagen UK■ Peter Lowe, PDCS Change & Transformation Director, DWP■ Nick Masterson-Jones, CIO, Travelex Global Business Payments

Wir möchten uns außerdem bei den Autoren bedanken: ■ Ian Mitchell, Chief Architect, Großbritannien und Irland, Fujitsu ■ Stephen Isherwood, Head of Infrastructure Services Marketing,

Großbritannien und Irland, Fujitsu

Weitere Informationen zu den einzelnen Schritten der Einführung von Cloud Computing erhalten Sie auf folgender Website: > http://ts.fujitsu.com/cloud

Wenn Sie über diese Schritte mit uns sprechen möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an folgende Adresse: > [email protected]

Herausgeber: Fujitsu Technology Solutions GmbH Copyright © Fujitsu Technology Solutions GmbH 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Dokuments darf ohne die vorherige schriftliche Genehmigung von Fujitsu Technology Solutions in irgendeiner Form reproduziert, gespeichert oder übertragen werden. Fujitsu Technology Solutions bemüht sich um eine richtige und ausgewogene Darstellung von Informationen in diesem Dokument, übernimmt jedoch keine Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

Danksagung

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Der Medienhype um Cloud Computing ist noch nicht abgeklungen. Doch haben wir den Sprung geschafft – Cloud Computing ist Realität. Durch Cloud Computing wird die Bereitstellung IT-basierter Services grundlegend verändert. Die mit diesen drastischen Neuerungen einhergehende Senkung der Kapitalausgaben und höhere Unternehmens-flexibilität bringen Unternehmen enorme Geschäftsvorteile. Die bedarfsgerechte Verwaltbarkeit eines Rechenzentrums und die daraus entstehende Nutzung der aktuellen bewährten Technologien schaffen ungeahnte Möglichkeiten für die IT, bei der Umgestaltung der Geschäftsabläufe wieder einmal die Vorreiterrolle zu übernehmen.

Natürlich führt dieser Medienhype zu hohen Erwartungen. Dies ist eine Herausforderung an CIOs, denn IT-Anbieter lassen sich schnell (und zu Recht) von ihrer Begeisterung über die Möglichkeiten und Chancen von Cloud Computing mitreißen, sind aber häufig nicht mit den spezifischen Geschäfts-, Prozess- und Unternehmensproblemen vertraut, für die die CIOs zuständig sind. Jeder CIO muss sich folgenden zentralen Fragen stellen: Wie, wo und wann sollten welche Arten von Cloud-Services eingeführt werden, um die Vorteile von Cloud Computing im eigenen Unternehmen optimal zu nutzen? Wir können Ihnen beim Beantworten dieser Fragen helfen. Letztendlich liegt die Entscheidung jedoch bei Ihnen.

Dieses in Zusammenarbeit mit einigen der führenden CIOs Europas entwickelte Fujitsu-Buch zur Einführung von Cloud Computing enthüllt, was sich hinter dem Markthype, den Akronymen und den Schlagwörtern verbirgt, und erklärt die Vorteile der unterschiedlichen Cloud-Modelle auf leicht verständliche Weise. Es bietet ferner eine Methode, mit deren Hilfe Sie feststellen können, welche IT-Anwendungen und Geschäftsservices in die Cloud migriert werden können, sowie Best Practices und praktische Ansätze für die Einführung von Cloud Computing. Alle teilnehmenden CIOs waren bestrebt, einen ausgewogenen und kurzen Leitfaden zu erstellen, mit dessen Hilfe sich IT-Beauftragte aus allen Segmenten und Sektoren ausreichende Grundkenntnisse über das Potenzial von Cloud Computing in ihrer jeweiligen Organisation aneignen können.

Cloud Computing ist keine Modeerscheinung. Eine Einführung auf breiter Ebene ist unvermeidlich, und auch Ihre Organisation wird sich diesem Trend nicht entziehen können. Dies muss uns als IT-Beauftragten völlig klar sein, und es ist unsere Aufgabe, die besondere, den Cloud-basierten Services innewohnende Flexibilität zu implementieren. Wir müssen in unseren Unternehmen Flexibilität, Modernisierung und Kontinuität zulassen, damit Veränderungen möglich und durchsetzbar werden.

Wir hoffen, dass dieser Leitfaden Ihrem Unternehmen nicht nur als nützliche Einführung in das Cloud Computing, sondern während dieses interessanten (und erfolgreichen) Prozesses auch als Nachschlagewerk dient. Viel Vergnügen beim Lesen – und sagen Sie uns doch, was Sie darüber denken.

Dr. Joseph RegerCTO, Fujitsu Technology SolutionsCEMEA & I

Vorwort

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Was versteht man unter Cloud Computing?

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Rein geschäftlich gesehen ist Cloud Computing ein flexibles, skalierbares Pay-per-Use-Modell für die Bereitstellung und Nutzung von IT-Services – in der Regel durch Verträge mit kurzen Laufzeiten. Mit diesem Pay-as-you-go-Modell werden zahlreiche IT-Kosten von Kapitalausgaben zu Betriebskosten. Die „Elastizität“ dieses Modells bedeutet, dass die verfügbaren IT-Kapazitäten analog zu den sich ändernden Geschäftsanforderungen flexibel einsetzbar sind. Außerdem sind die anfallenden IT-Kosten für die Nutzer wesentlich transparenter.

Dieses Modell kann auf unterschiedlichen Ebenen eingesetzt werden, und die gewünschten Vorteile sind ebenso vielfältig:

Infrastructure-as-a-Service (IaaS) Virtuelle Computerservices, auf die über das Netzwerk zugegriffen wird und die Rechen- und/oder Speicherfunktionen bieten

Platform-as-a-Service (PaaS) Plattform-Softwareservices (wie z. B. Internet, Anwendungen, Datenbankserver, Unternehmensservice-Busse und sonstige Middleware mit den entsprechenden Sicherheitsmechanismen), die die Grundlage für Internetservice-basierte Anwendungen bilden

Software-as-a-Service (SaaS) Anwendungen, die als Service über die Cloud bereitgestellt werden, wobei Endbenutzerlizenzen ganz nach Bedarf bereitgestellt oder „freigegeben“ werden

1 | Was versteht man unter Cloud Computing?

»Die Elastizität des Cloud-Computing-Modells bedeutet, dass die IT-Kapazitäten analog zu den sich ändernden Geschäfts-anforderungen fl exibel einsetzbar sind und aus den Kapitalaus-gaben für IT künftig Betriebskosten werden.«

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Umsetzung der traditionellen IT in der Cloud

Das Diagramm oben veranschaulicht, wie diese Cloud-Services mit dem traditionellen IT-Stack in Bezug stehen. „Aufgrund des enormen Medien-hypes wird der Begriff Cloud nicht immer sachgemäß verwendet: Anbieter verwenden den Begriff „As-a-Service” häufig für alle möglichen netzwerk-basierten Produkte und Services. Das bedeutet allerdings nicht automatisch, dass es sich hierbei tatsächlich um Cloud- oder Cloud-basierte Services handelt. Käufer sollten sich dieser Tatsache bewusst sein.

Wo befindet sich die Cloud? Des Weiteren gibt es unterschiedliche Cloud-Typen. Auf einen Private-Cloud-Service haben nur die Mitarbeiter einer Organisation Zugriff, er ist in der Regel Eigentum dieser Organisation und wird von dieser verwaltet. Alternativ könnte dieser Cloud-Servicetyp auch intern von einem externen Anbieter oder extern von einem externen Anbieter als IT-Outsourcing-Service (ITO) bereitgestellt werden. Eine Community Cloud ist eine Private Cloud, die von mehreren Organisationen gemeinsam genutzt wird und auf die die eigenen Mitarbeiter sowie vertrauenswürdige Mitarbeiter anderer Organisationen zugreifen können. Eine gemeinsam genutzte Public Cloud ist für jeden zugänglich: z. B. die Elastic Compute Cloud (EC2) von Amazon oder die App Engine von Google.

»Bei diesem enormen Medienhype wird der Begriff Cloud nicht immer sachgemäß ver-wendet. Käufer sollten sich dieser Tatsache bewusst sein.«

Traditionelle IT Cloud-IT

SaaS

PaaS

IaaS

Anwendungen mit Geschäftslogik (z. B. CRM- oder HR-Anwendungen) Anwendungen ohne Geschäftslogik (z. B. Datenbanken, Webserver usw.)

Server und Massenspeicher

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Es empfiehlt sich, diese Cloud-Typen als Fortsetzung der traditionellen IT-Infrastruktur hin zur Public Cloud anzusehen. Dies ist aus der nach-stehenden Tabelle ersichtlich.

Organisationen könnten auf längere Sicht auch die Einführung mehrerer unterschiedlicher Cloud-Bereitstellungs-modelle in Erwägung ziehen. Dieses Modell wird als Hybrid Cloud bezeichnet und ist in der Regel eine Kombination aus Private und Public Clouds.

1 | Was versteht man unter Cloud Computing?

Technolo-giemodell

Kosten-modell

Traditionelle Infrastruktur

Dedizierte IT im Besitz des Kunden, die intern oder extern vom Kundenstandort bereitgestellt wird

IT im Besitz des Kunden oder als ITO-Service bereit-gestellt

Community Cloud

Ausführung auf einer freigege-benen Plattform, allerdings nur für vertrauenswürdige Benutzer an einem identifi zierbaren Standort

Pay-per-Use (mit Mindestvertragslän-ge), Skalierbarkeit im Rahmen von Vereinbarungen

PublicCloud

Gemeinsam genutzte und extrem skalierbare Plattform mit nicht spezifi ziertem Standort

Stundenweises Pay-per-Use und schnelle Skalier-barkeit bei Bedarf

Private Cloud

Dedizierte IT im Besitz des Kunden, die als gepoolte Ressource ausge-führt und an Kundenabteilungen verkauft wird (sie kann auch als ITO im Rechenzentrum des Anbieters betrieben werden)

IT im Besitz des Kunden oder auf kommerziellen ITO-Servern mit zu einem vereinbarten Preis bereitge-stellten Ska-lierungsoptionen

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Die Bedeutung des Cloud Computing für Unternehmen

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2 | Die Bedeutung des Cloud Computing für Unternehmen

Durch Cloud Computing wird die IT-Bereitstellung völlig verändert. Um zu verstehen, welche Auswirkungen dies auf die Geschäftsabläufe hat, sind die Vorteile und potenziellen Risiken einer Migration zu Cloud-Anwendungen und -Datenservices genau zu prüfen. Grundsätzlich ergeben sich aus der Bereit-stellung von Services in der Cloud zwei Arten von Geschäftsvorteilen:

»Cloud Computing stellt sicher, dass Anwendungen und Daten den Benutzern jederzeit und überall zur Verfügung stehen.« Finanzielle Vorteile

Mit Cloud Computing werden in einer Vielzahl von Finanzbereichen Vorteile erzielt:

■ Geringere Kosten Bei der Nutzung von Cloud-Services fallen niedrigere Kosten an als bei maßgeschneiderten Builds und Wartungssystemen.

■ Reduzierte Gesamtbetriebskosten Optimale Unterstützung des Unternehmens, da nur für die benötigte Kapazität gezahlt wird und Ressourcen schneller zur Verfügung stehen.

■ Reduzierte Kapitalausgaben Einkauf von IT über Betriebskosten statt Kapitalausgaben.

■ Abstimmung von Kosten und Geschäftsbedarf Verbesserter Cashflow, da Kosten nur entstehen, wenn Services angefordert werden.

Vorteile der Reaktivität Cloud Computing stellt durch folgende Punkte eine höhere Reaktivität auf Geschäftsanforderungen sicher:

■ Sofortige Verfügbarkeit IT-Ressourcen und Systeme stehen sofort zur Verfügung, wenn sie von den Geschäftsfunktionen benötigt werden.

■ Universeller Zugriff Cloud Computing stellt sicher, dass Anwendungen und Daten jederzeit und an jedem Ort zur Verfügung stehen.

■ Flexible Bereitstellung Mit Cloud Computing können Unternehmen auf sich ändernde Geschäftsanforderungen reagieren und die entsprechenden IT-Betriebsressourcen rasch bereitstellen.

Hauptvorteile von Cloud Computing

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Diese Vorteile des Geschäftsbetriebs in der Cloud müssen allerdings sorgfältig abgewogen und mit den Risiken verrechnet werden. Im Folgenden sind die gängigsten Bedenken zusammengefasst:

■ Sicherheit von Geschäftsdaten ■ Speicherort von Daten und Gerichtsstand ■ Einhaltung von Bestimmungen ■ Anbieter-Lock-in ■ Interoperabilität über mehrere Cloud-Services und -Anbieter hinweg

(In Kapitel 3 wird ausführlicher auf diese Risiken eingegangen.)

Die Einführung von Cloud Computing ist daher nicht nur für die IT relevant, sondern für alle Unternehmensbereiche. Nehmen wir E-Mail als Beispiel: Viele Organisationen würden die Verlagerung dieses Service aufgrund des poten-ziellen Verlusts von vertraulichen Informationen oder des unbefugten Zugriffs auf solche Daten als nicht akzeptable, hochriskante Strategie ansehen.

Darüber hinaus müssen vor der Implementierung einer Cloud-Lösung zahlreiche kommerzielle Einflüsse und gesetzliche Bestimmungen in Erwägung gezogen werden, darunter der Speicherort von Unternehmensdaten und die jeweiligen Auswirkungen auf den Gerichtsstand und die Einhaltung von Richtlinien. Die Auswirkungen auf Geschäftsprozesse und die Reaktionsfähigkeit von Unternehmen auf sich wandelnde Marktbedingungen im Anschluss an die Implementierung eines Cloud-Service müssen ebenfalls bewertet werden.

Nach sorgfältiger Prüfung der Vorteile und Risiken der Einführung von Cloud Computing in einem Unternehmen stellt sich folgende Frage: Gibt es eine einfache Faustregel dazu, was in der Cloud bereitgestellt werden kann und wann? In Kapitel 4 dieses Buchs wird ein Modell vorgestellt, anhand dessen eine IT-Organisation ihr eigenes Modell entwickeln kann. Ganz allgemein gilt jedoch folgende Empfehlung:

■ Kritische und vertrauliche Daten oder Informationen müssen innerhalb sicherer und privater Systeme verarbeitet und gespeichert werden. Dies ist über eine Private Cloud am Kundenstandort oder im Datenzentrum eines Serviceanbieters möglich.

■ Weniger kritische und vertrauliche Daten oder Anwendungen könnten in einer freigegebenen Community Cloud gespeichert werden, in der der Cloud-Service gemeinsam mit einer geschlossenen Gruppe anderer Cloud-Benutzer genutzt wird.

■ Öffentliche, nicht kritische Informationen, die kein potenzielles Risiko für das Unternehmen darstellen, können außerhalb der Organisation in der Public Cloud gespeichert werden.

»Die Einführung von Cloud Computing ist nicht nur für die IT relevant, sondern für alle Unternehmens-bereiche.«

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2 | Die Bedeutung des Cloud Computing für Unternehmen

Die Geschäftsvorteile von Cloud Computing

Die Tabelle unten bietet einen Überblick über die Geschäftsvorteile von Cloud Computing – und darum geht es ja letztendlich – und zeigt, mit welchen spezifischen Cloud-Services dieser Vorteil realisiert werden kann (unter „Cloud Computing: die wichtigsten Begriffe“ auf Seite 57 finden Sie Definitionen der im Folgenden verwendeten Begriffe). Beachten Sie, dass der tatsächlich realisierte Vorteil von der Einstellung einer IT-Abteilung zum Outsourcing abhängt. Eine Organisation, die Outsourcing bereits in der zweiten Generation betreibt, erzielt wahrscheinlich geringere Kosten-einsparungen als ein Unternehmen der ersten Generation oder ein Unternehmen, das Services bisher noch nie ausgelagert hat.

Senkung der IT-Gesamtkosten: Die gleichen – oder sogar höhere – IT-Kapazitäten werden zu geringeren Kosten bereitgestellt.

Zahlung auf Nutzungsbasis: Die Geschäftsausgaben für IT sind nicht länger Kapital-, sondern Betriebs-ausgaben.

Kosten und Bedarf sind miteinander verknüpft: IT-Kosten variieren häufi g und refl ektieren so den sich ändernden Bedarf. Sie müssen nicht so hoch angesetzt werden, dass sie stets den maximalen Bedarf erfüllen.

Schnelle Bereitstellung neuer Anwendungen: Anwendungen stehen Unternehmen schneller zur Verfügung, sodass die IT schneller auf neue Geschäftsanforderungen reagieren kann.

Robustheit der IT infolge besserer Testläufe: Neue oder aktualisierte Anwendungen und andere System-komponenten können unter realistischen Bedingungen ausführlich getestet werden, ohne Probleme für aktive Systeme oder exorbitante Kosten zu verursachen.

Konsistente Bereitstellung: Prozesse, die routine-mäßig in verschiedenen Geschäftseinheiten eingesetzt werden, werden durch einheitliche, wiederholbare Lösungen behoben.

Geschäftsvorteil IaaS PaaS SaaS

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Fortsetzung der Tabelle auf der nächsten Seite

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Skalierbarkeit: IT-Ressourcen können bei sich änderndem Geschäftsbedarf sofort hinzugefügt (oder entfernt) werden.

Bereitstellung von Geschäftsfunktionen: Neue Funktionen können beliebig oft und konsistent im gesamten Unternehmen implementiert werden. Verbesserte Geschäftsentscheidungen: Durch Bereitstellen des Zugriffs auf vollstän-digere Datensätze und die Umsetzung konsistenter Methoden für Geschäftsintelligenz sind Benutzer in der Lage, besser fundierte Entscheidungen zu treffen.

Prozessstandardisierung: Best-Practice-Prozesse und -Unterprozesse werden im gesamten Unternehmen eingesetzt und konsistent durchgesetzt.

Erst testen, dann kaufen: Organisationen können einen Service zu geringen Kosten testen, bevor sie sich zu einer kompletten Übernahme entschließen.

Entwicklung einiger Anwendungen ohne die Beteiligung der IT-Gruppe: Mithilfe geschäftsorientierter Entwicklungstools können Benutzer Formulare, Berichte, Prozessharmonisierungen usw. selbst erstellen.

Multichannel-/Multiplattform-Support: Cloud-Systeme wurden für die Bereitstellung von Anwendungsfunktionen/Daten für alle gängigen Geräte/Kanäle konzipiert.

Die Weisheit von vielen: Die Nutzung desselben Cloud-Service durch mehrere Clients erzeugt mehr Feedback und demzufolge eine höhere Qualität und ein breiteres Funktionsangebot.

Problemlose Upgrades: Upgrades haben nur geringfügige Auswirkungen auf die Geschäftsbenutzer und Geschäftsabläufe.

Geschäftsvorteil IaaS PaaS SaaS

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2 | Die Bedeutung des Cloud Computing für Unternehmen

In der folgenden Tabelle sind weitere Vorteile in Bezug auf den Standort des Cloud-Service aufgeführt.

CIOs sollten die Gesamtgeschäftsziele den Vorteilen in den beiden Tabellen zuordnen. Die Tabellen dienen dann als Wegweiser zu den Arten von Cloud-Services, die sie näher betrachten sollten. Ferner muss für jede Anwendung bzw. jeden Geschäftsservice ein Geschäftsfall erstellt werden, der die Migra-tion bewertet und rechtfertigt und während der gesamten Laufzeit des Service immer wieder überprüft und angepasst wird.

Ferner ist zu beachten, dass die für jeden in die Cloud zu migrierenden Anwendungs- oder Geschäftsservice erzielbaren Vorteile von einer Reihe von Faktoren abhängen: dem Umfang des Service, der Serviceeffizienz, dem Standort der Cloud, dem Cloud-Typ und dem Wesen des Geschäfts selbst.

Sicherheit: Absicherung des geistigen Eigentums und der vertraulichen Daten der Organisation

Zusammenarbeit zwischen Organisatio-nen: Die Möglichkeit, Daten, Anwendungs-logik oder Services gemeinsam mit anderen vertrauenswürdigen Organisationen zu nutzen

Auswahl: Die Möglichkeit, mehrere Anbieter zu vergleichen und den für das Unternehmen am besten geeigneten Anbieter auszuwählen

Weiterer Vorteil Private Cloud Community Cloud Public Cloud

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Bedenken der CIOs

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Eine Migration in die Cloud ist zwar mit gewissen Schwierigkeiten verbun-den, doch können diese durch sorgfältige Verwaltung minimiert werden. Außerdem machen die Vorteile in vielen Fällen die Nachteile mehr als wett.

Eine kürzlich von Fujitsu in Auftrag gegebene und von Vanson Bourne durch-geführte Umfrage unter 100 CIOs und IT-Managern ergab, dass in der frühen Phase von Cloud-Projekten hohe Erfolgsraten erzielt wurden. Die Führungs-kräfte berichten, dass ihre Projekte im Durchschnitt Kosteneinsparungen von 24 % erzielten, einige erreichten sogar Einsparungen von 40 %. 71 % der Befragten, die Einsparungen erzielten, berichten, dass Cloud-Services ihre Erwartungen erfüllt oder gar übertroffen haben. Nur 3 % gaben an, durch die Migration zu einem Cloud-Service keinerlei Kosteneinsparungen realisiert zu haben.

Diese Studie zeigt, dass die Mehrheit der frühen Übernehmer von Cloud Computing entgegen den zahlreichen Warnungen in der Branche positive Erfahrungen gemacht hat. Über zwei Drittel gaben an, dass sie einem anderen IT-Beauftragten Cloud-Services empfehlen würden. Die Studie zeigt ferner, dass Organisationen in eine Private Cloud (73 %) investiert haben, einige Organisationen allerdings gemeinsam genutzte Community Clouds (30 %) bevorzugen, um sowohl von der Flexibilität des Pay-as-you-go-Modells als auch der Abwesenheit betrieblicher Risiken zu profitieren.

Allerdings wurden im Rahmen der Studie auch einige Bedenken geäußert. Während diese den CIOs großes Kopfzerbrechen bereiten, sollten sie nicht als unüberwindliche Hürden für die Migration ihrer Organisation in die Cloud angesehen werden. Es gibt Marktlösungen, die Kunden helfen, sich in der Cloud zurechtzufinden und die richtige Wahl zum richtigen Zeitpunkt zu treffen, um ihre Ziele umzusetzen.

3 | Bedenken der CIOs

»Die Vorreiter haben mit ihren Cloud- Computing-Projekten Kosteneinsparungen von 24 % erzielt.«

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Die 10 meistgenannten Barrieren für die Einführung von Cloud Computing – und wie Sie diese abbauen

1) Wo und wie sollen wir unterschiedliche Cloud-Serviceanbieter beauftragen? Es gibt viele unterschiedliche Cloud-Typen, und ganz gleich, ob Sie sich für die Implementierung der gesamten Palette von der Private Cloud bis zur Public Cloud entscheiden oder stattdessen eine Cloud-basierte Infrastruktur, Anwendungen oder Geschäftsprozesse wählen, stehen Sie immer vor dem Dilemma, wo die Cloud implementiert werden soll, um den maximalen Nutzen zu erzielen.

Lösung: Ziehen Sie alle Optionen in Erwägung und führen Sie unbedingt eine Risikobewertung durch (einige Anbieter beschäftigen dedizierte Cloud-Experten, deren Fachkenntnisse Sie bei der Ermittlung der Cloud-Services unterstützen, mit denen ein optimaler Nutzen erzielt werden kann). Trans-formation-Roadmaps unterstützen Sie bei der Ermittlung eines passenden Cloud-Serviceanbieters und berücksichtigen Betriebsbedingungen und -zielsetzungen. Sie bieten für die Genehmigungsprozesse der Organisation außerdem zusätzliche Informationen zur Investitionsrendite.

2) Wie integrieren wir alle unsere Cloud-Serviceanbieter und stellen Servicekontinuität sicher? Die Migration von Services in die Cloud ist unter Umständen mit der Beauf-tragung zahlreicher unterschiedlicher Anbieter verbunden. Wichtig ist, dass es zwischen den Grenzen der verschiedenen Servicebereitstellungen keine Lücken gibt.

Lösung: Berücksichtigen Sie Cloud Computing im Rahmen Ihres Service-Governance-Mechanismus. Erstellen Sie einen Plan für die Verträge, der die Lücken und Beziehungen zwischen Services veranschaulicht. Vergleichen Sie bei der Anschaffung eines bestimmten Cloud-Servicetyps nicht nur die Verträge potenzieller Anbieter, sondern auch die Verträge bestehender Anbieter, um etwaige Lücken und Risiken zu erkennen und zu minimieren. Stellen Sie sicher, dass das für die Unternehmensarchitektur zuständige Team Servicelücken identifiziert und schließt. (Weitere Informationen zu den Auswirkungen von Cloud Computing auf die Service-Management-Organisation und die Unternehmensarchitektur finden Sie in den Kapiteln 5 und 6.)

3) Wie stellen wir sicher, dass die Migration in die Cloud auch wirtschaftlich sinnvoll ist? Ein Vergleich zwischen den Kosten und Vorteilen eines Cloud-Service und eines traditionellen Service kann schwierig sein, da es zwischen den beiden Kostenmodellen grundlegende Unterschiede gibt.

»In Zusammenhang mit Cloud Computing spielen die Gesamt-betriebskosten nicht die entscheidende Rolle. Ein solcher Wechsel bringt auch andere Vorteile, z. B. höhere Geschäfts-fl exibilität.«

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3 | Bedenken der CIOs

Lösung: Sie müssen zwei Seiten der Gleichung berücksichtigen: Kosten und Nutzen. Beim Berücksichtigen der Kosten empfiehlt es sich, zwei Kostenmodelle für den neuen Service zu er-stellen – ein Modell für die Cloud-Bereitstellung und ein Modell für den traditionellen Ansatz – und die Kosten über einen Zeitraum von drei Jahren zu berechnen. Berücksichtigen Sie alle Kosten (z. B. auch die häufig vergessenen Ausstiegskosten) und vergleichen Sie die Gesamt-betriebskosten. Denken Sie aber unbedingt daran, dass die Gesamtbetriebskosten in Zusam-menhang mit Cloud Computing nicht die entscheidende Rolle spielen: Die Migration in die Cloud bietet weitere Vorteile, z. B. Flexibilität und Skalierbarkeit, die die zusätzlichen Kosten wettmachen können und daher in der Analyse berücksichtigt werden müssen.

4) Müssen wir im Bereich Cloud Computing mit einem Mangel an technischenund kommerziellen Fachkenntnissen rechnen? Derzeit fehlt es der IT-Branche noch an umfassenden Fachkenntnissen im Bereich Cloud Computing. Viele IT-Mitarbeiter tun sich schwer damit, einem Cloud-Ansatz den Vorzug gegenüber einem traditionelleren Ansatz zu geben.

Lösung: Konzentrieren Sie sich zunächst auf das zentrale Architekturteam und fördern Sie durch Neueinstellungen oder Schulungen eine positive Einstellung zu Cloud Computing. Die Mitglie-der dieses Teams können dann eine Mentorrolle übernehmen. Es ist sinnvoll, einen Mitarbeiter des kommerziellen Teams für potenzielle Cloud-Verträge abzustellen und dem Architekturteam die Mentorrolle für diesen Mitarbeiter zu übertragen. Gemeinsam können sie dann geeignete Vertragsabschlüsse ausarbeiten. Schulen Sie den Leiter der IT-Abteilung in allen Aspekten von Cloud Computing und vermitteln Sie den kommerziellen Entscheidungsträgern die nötigen Fachkenntnisse.

5) Wie können wir die Bindung an einen bestimmten Hersteller/Anbieter vermeiden? Ein potenzielles Anbieter-Lock-in gibt insbesondere im Hinblick auf Software-as-a-Service (SaaS) Anlass zur Sorge.

Lösung: Entwickeln Sie eine Ausstiegsstrategie, bevor Sie einen Vertrag unterzeichnen. Stellen Sie außerdem sicher, dass eine (termingerechte sowie eine vorzeitige) Vertragserneuerung in den Vertragsvereinbarungen abgedeckt ist. Richten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Datenextraktion, da die Rückübertragung großer Datenmengen sehr zeitaufwendig sein und potenzielle Serviceunterbrechungen verursachen kann.

6) Wie können wir Anbieter beauftragen und verwalten? Wie beauftragen und verwalten wir Anbieter erfolgreich in einer Cloud-Umgebung, in der sie sich „hinter dem Internet“ verbergen?

Lösung: Aufgrund der Ortsunabhängigkeit des Anbieters in einer Public Cloud fällt die Zustän-digkeit für die Verwaltung des Cloud-Bestands der Service-Management-Funktion zu. Diese muss eng mit dem Unternehmensarchitekturteam zusammenarbeiten, um für jeden Geschäfts-service eine geeignete Abdeckung und angemessenen Support sicherzustellen. Immer mehr traditionelle Outsourcing- oder Service-Management-Unternehmen bieten für diese Funktion „Broker“-Services im Namen der Cloud-Benutzer an.

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7) Sind unsere Geschäftsinformationen in der Cloud sicher? Wenn Ihre Unternehmensdaten nicht in den eigenen internen Systemen, sondern ungesichert mit einem externen Anbieter ausgetauscht werden, stellen Datenverlust und unbefugter Zugriff ein Risiko dar.

Lösung: Legen Sie eindeutig fest, welche Daten in die Cloud migriert und extern in einer Community Cloud oder Public Cloud gespeichert werden können und welche Daten innerhalb einer Private Cloud oder einer vertrau-enswürdigen Cloud-Umgebung verbleiben sollten. Sie müssen sich unbe-dingt darüber im Klaren sein, welche Daten Sie in der Cloud bereitstellen und welcher Cloud-Typ dafür geeignet ist. So sollten vertrauliche Daten nur in dedizierten Rechenzentren in einer vollständig prüffähigen Private Cloud oder geeigneten Community Cloud gespeichert und verarbeitet werden. Es versteht sich von selbst, dass in einem beliebigen Cloud-Modell gespei-cherte Daten entsprechend gesichert werden müssen. Die Zuständigkeit hierfür kann im eigenen Unternehmen oder bei einem Anbieter liegen.

8) Wo werden unsere Daten gespeichert, und welche Risiken sind hiermit verbunden? Bei Public Cloud Computing ist einer Organisation der physische Speicher-ort ihrer Daten möglicherweise nicht bekannt. Er kann sich sogar in einem anderen Land befinden. Dies kann für Unternehmen problematisch sein, die Datenschutz- und Daten-Governance-Gesetze und -Richtlinien einhal-ten und aus diesem Grund die Kontrolle über den Speicherort von Daten behalten müssen.

Lösung: Wählen Sie einen Cloud-Partner, der Daten von identifizierbaren und festgelegten Standorten bereitstellen kann. Im Fall einer Private oder Community Cloud können einzelne Rechenzentren verbindlich zugesagt werden. Einige Cloud-Anbieter können ferner sicherstellen, dass Kunden-daten nicht aus dem Ursprungsland exportiert werden. Somit gilt für die Daten in der Cloud der gleiche Gerichtsstand wie für im Unternehmen selbst gespeicherte Daten.

9) Bietet Cloud Computing die für aktive Geschäftssysteme erforderliche Zuverlässigkeit und entsprechende Durchsatzraten? Nach der Migration von Organisationsdaten in eine Cloud sind diese einem gewissen Latenzrisiko und Problemen bei der Extraktion ausgesetzt.

Lösung: Treffen Sie geeignete Maßnahmen, um einen Cloud-Serviceanbieter zu wählen, der seine Versprechen sowohl in Bezug auf die Reaktionszeiten und die unterbrechungsfreie Verfügbarkeit einhält, die für Geschäftsnutzer unerlässlich sind, und ferner die Effizienz und Flexibilität von Cloud Compu-ting bietet. Einige Cloud-Serviceanbieter bieten Leistungs-SLAs und nehmen Ihnen diese Verantwortung ab.

»Sie müssen sich unbedingt darüber im Klaren sein, welche Daten Sie in der Cloud bereitstellen und welcher Cloud-Typ geeignet ist.«

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3 | Bedenken der CIOs

10) Unsere Mitarbeiter haben weder die Zeit noch das Fachwissen für eine Migration in die Cloud. Wer kann unsere Cloud einrichten? Sind die Anbieter, die diesen Service bieten, vertrauenswürdig?Hierbei sind vier Aspekte zu berücksichtigen:

BIn vielen Fällen verfügen Organisationen einfach nicht über die notwendige Kompetenz, ihre Services ohne Unterstützung von außen in die Cloud zu verlagern.

Lösung: IT-Abteilungen und -Organisationen können sich auf Ihre Hauptgeschäftsziele konzentrieren, während ein Cloud-Anbieter die Migration zu Cloud-Services übernimmt und die Systeme dabei nahtlos als Teil des IT-Bestands integriert und etabliert. Anbieter stellen den Übergang zu einem voll funktionsfähigen System sicher, sodass Kunden von den in der Cloud er-zielbaren Kosteneinsparungen und Geschwindig-keiten profi tieren, ohne selbst Clouds einrichten zu müssen.

DWas tun, wenn ein Anbieter die erforderlichen Serviceleistungen nicht erfüllt?

Lösung: Sowohl in Szenario (B) als auch in Szenario (C) muss eine Organisation die Über-lebensfähigkeit des Anbieters anhand der bewährten und zuverlässigen Methoden für die Auswahl eines Outsourcing- oder Managed- Serviceanbieters überprüfen. Ferner müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Schutz von Geschäftsdaten und die Anwendung der Rechte an geistigem Eigentum zu sichern.

AEinige Serviceanbieter werden in der schwierigen Wirtschaftslage von heute nicht überleben.

Lösung: Es ist zwar unwahrscheinlich, dass dies auf starke Marken zutrifft, doch kann dieser Risi-kofaktor nicht gänzlich ignoriert werden. Daher müssen Organisationen die Widerstandsfähigkeit von Anbietern gründlich überprüfen.

CWie sollen wir die zahlreichen einzelnen Cloud-Services und -Anbieter verwalten? Und wie wird unsere Cloud verwaltet?

Lösung: Um die kontinuierliche Effektivität der Cloud-Services im Rahmen der für Geschäftsbe-nutzer bereitgestellten IT-Services sicherzustellen, würde die routinemäßige Systemverwaltung und kontinuierliche Anbieterverwaltung der einzelnen Cloud-Serviceanbieter von einem Cloud-Service-„Broker“ übernommen. Dies würde in einer höhe-ren Kosteneffektivität resultieren und sicher-stellen, dass die bereitgestellten IT-Servicelevels den Kunden ein sich stetig verbesserndes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

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Methoden der Einführung

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4 | Methoden der Einführung

Bei der Einführung von Cloud Computing gibt es keine Einheitslösungen. Dieser Abschnitt bietet daher einen Überblick über die unterschiedlichen „Architekturmuster“, die Organisationen berücksichtigen sollten. Hier erfah-ren Sie, wie eine Organisation die für eine bestimmte Anwendung oder einen bestimmten Service am besten geeignete Lösung finden kann.

Zunächst muss jede Anwendung anhand bestimmter Schlüsselfaktoren bewertet werden, darunter ihre Eignung für die Cloud-Bereitstellung, die Migration einer bestehenden Anwendung in die Cloud oder die Entwicklung einer neuen Anwendungsversion, Integration sowie Sicherheit und Daten-schutz. Diese Faktoren müssen identifiziert werden, bevor das am besten geeignete Architekturmuster angewendet wird.

Ferner muss die Ausgereiftheit des IT-Governance-Modells der Organisation in Betracht gezogen werden. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, müssen die übergreifenden Geschäftsfunktionen wie die rechtlichen, wirtschaftlichen und Marketingaspekte unbedingt in Governance-Ausschüssen präsentiert werden, in denen alle geschäftlichen Auswirkungen hervorgehoben werden.

»Die übergreifenden Geschäftsfunktionen wie die rechtlichen, wirtschaftlichen und Marketingaspekte müssen unbedingt in Cloud-Governance-Ausschüssen präsen-tiert werden, in denen alle geschäftlichen Auswirkungen hervor-gehoben werden.«

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Architektur- und Cloud-Muster

Mithilfe von Architekturmustern lassen sich Standardmethoden ganz einfach auf ähnliche Aufgaben übertragen. Das geeignete Muster wird auf die Ziel-komponente angewendet und bildet den Kontext für das detailliertere Design, bei dem die Implementierungsaspekte der Komponente berücksichtigt werden.

Für Cloud Computing gelten folgende Muster:

„All-in“-Cloud Bei dieser Lösung befinden sich alle Aspekte der Anwendung in der Cloud-Umgebung oder werden als Software-as-a-Service-Anwendung (SaaS) bereit-gestellt.

On-Premise plus In-Cloud Ein Teil der Anwendung befindet sich in der Cloud und ein anderer Teil am Unternehmensstandort. Diese Cloud könnte horizontal aufgeteilt sein. d. h., die Datenbank und ihr Inhalt befinden sich im Unternehmen, während sich die Geschäfts-/Präsentationslogik in der Cloud befindet. Auch eine vertikale Trennung ist möglich. Bei dieser befinden sich verschiedene Module entweder an dem einen oder an dem anderen Speicherort. Dieses Muster eignet sich zum Verwalten geschäftskritischer Daten und Funktionen in einem unter-nehmenseigenen Rechenzentrum.

Präsentation nach außen In der Cloud wird ein neues Front-End entwickelt, um eine oder mehrere ältere Geschäftsanwendungen in einem benutzerfreundlicheren Format, z. B. im Einklang mit Zielgeschäftsprozessen, zu „präsentieren“. Dieses Muster könnte beispielsweise zum Erstellen einer neuen Variante der Website der Organisa-tion verwendet werden.

Abspaltung eines Zeitrahmens (Entwicklungs-, Test-, Produktionsphase) Die obigen Muster können ebenfalls zutreffen, aber die Cloud-Umgebung würde entweder für die Entwicklungs- oder Testphase genutzt, bevor die gesamte Geschäftsanwendung oder ein Teil dieser im Unternehmen bereit-gestellt wird. Diese Methode zeichnet sich durch die schnelle Entwicklung und Skalierbarkeit des Testumfangs und der Entwicklungsumgebung aus.

»Das geeignete Muster wird auf die Zielkomponente angewendet und bildet den Kontext für das detailliertere Design.«

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4 | Methoden der Einführung

GeschäftsmigrationDieses Muster bezieht sich eher auf die Geschäftsbenutzer als die Technologie, kann jedoch im Hinblick auf einige spezifische Anwendungen Auswirkungen auf die Einstellung der Organisation zu Cloud Computing haben. Für dieses Muster muss eine Geschäftsanwendung bereits als SaaS-Anwendung im Internet vorhanden sein. Bei diesem Muster werden Benutzer und Daten zu einer bestehenden SaaS-Geschäftsanwendung verschoben, ohne dass diese konfiguriert oder angepasst wird. Eventuell werden geringfügige Konfigura-tionsänderungen und Anpassungen vorgenommen. Die Benutzer müssen in diesem Fall möglicherweise viel Zeit investieren, um sich mit der neuen Anwendung vertraut zu machen, und bestehende Geschäftsprozesse müssen ggf. entsprechend angepasst werden.

Service-orientierte Architektur (SOA) Hierbei handelt es sich um ein bereits anerkanntes Architekturmuster, das mithilfe von Internetdiensten auf Geschäftslogik und/oder Daten zugreift. Eine bereits anhand eines SOA-Musters entwickelte Anwendung lässt sich in der Regel einfacher teilweise oder vollständig in die Cloud migrieren. Im Rahmen der Governance der Organisation muss ein Portfolio von Geschäfts-services verwaltet werden.

Datentrennung Die Daten in der Datenbank werden logisch und physisch in kritische und nicht kritische Daten unterteilt. Die nicht kritischen Daten werden dann in die Cloud übertragen, während die kritischen Daten im Unternehmen verbleiben. Dieses Muster muss mit Umsicht eingesetzt werden, denn es erfordert eine umfangreiche Neuentwicklung der Anwendung, um den Zugriff auf beide Datenspeicher zu ermöglichen. Diese Lösung kann auch auf andere Arten von Daten, z. B. E-Mail, angewendet werden.

CIOs müssen außerdem bedenken, dass bei all diesen Cloud-Architektur-mustern auch nicht funktionale Anforderungen wie Sicherheit, Leistung, Speicherort von Daten usw. eine wichtige Rolle spielen und bei der Auswahl der geeigneten Muster entsprechend in Erwägung gezogen werden müssen.

Es empfiehlt sich, für alle Arten von Geschäftsbedarf separate „Lösungsmuster“zu dokumentieren (z. B. Produkteinführung, Website- und Event-Management). Diese sollten dann in die IT-Governance-Mechanismen integriert werden.

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Die sich entwickelnde Cloud

Im Laufe der Entwicklung und Etablierung des Cloud-Markts werden einige wichtige Problembereiche behandelt. Dieser Trend zeichnet sich bereits im Bereich Infrastructure-as-a-Service (IaaS) ab, in dem sich vertrauenswürdige Clouds als Alternative zu offenen Public Clouds entwickelt haben.

Die IT-Funktion muss die Entwicklung folgender Aspekte überwachen und bei dieser entsprechend mitwirken:

■ Interoperabilitätsstandards Die Schaffung allgemeiner Standards für die Verwaltung von Services, die über zahlreiche Cloud-Serviceanbieter verteilt sind

■ Tools zur Verwaltung mehrerer Anbieter Beispiel: Sicherstellen, dass die Organisation Änderungen an Geschäfts-services, die zahlreiche Cloud-Serviceanbieter umfassen, überwachen sowie umfassend auf diese reagieren kann

■ Gängige Standards für den Datenaustausch Zum Verschieben von Daten zwischen Serviceanbietern

■ Gängige Schnittstellenstandards Zum Aktivieren der Geschäftslogik auf der Ebene von Softwaredaten- und Geschäftsebenen

»Die IT-Funktion muss die Entwicklung von Interoperabilitäts- standards Cloud-übergreifend über-wachen und hierbei zusammenarbeiten.«

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4 | Methoden der Einführung

Die Consumerization der IT

Es gibt eine Reihe weiterer Trends, die die Cloud-Strategie einer Organisation beeinflussen können. Diese Trends gehen Hand in Hand mit der Entwicklung des Internets (und daher der Cloud), und obwohl sie sich bereits bei den Kon-sumenten bewährt haben, lässt ihre vollständige Akzeptanz in den Geschäfts-umgebungen bisher noch auf sich warten. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Social Media ersetzen E-Mail Seit die „Generation Y“ ins Arbeitsleben getreten ist, nehmen Forderungen nach der Einführung von Kollaborationstechnologie mit Facebook-ähnlichen Funk-tionen immer stärker zu. Der Aufstieg dieser Technologien wird einen Rückgang anderer Technologien wie beispielsweise E-Mail zur Folge haben. Beim Migrie-ren von Messaging- und Kollaborationslösungen in die Cloud müssen CIOs auch die Auswirkungen dieser Social-Media-Technologien berücksichtigen.

Mitarbeiter nehmen die IT in die eigene Hand Der Trend, dass Benutzer ihre eigenen Notebooks mit dem Unternehmensnetz-werk verbinden, lässt sich mit der Abschaffung von Firmenwagen und der Zahlung einer Pauschale für die geschäftliche Nutzung von Privatwagen vergleichen. Bei einem solchen Modell erhalten Mitarbeiter einen bestimmten Betrag zur Anschaffung eines Geräts (z. B. eines Notebooks) und sind für dessen Verwaltung zuständig. Dies ist allerdings nur umsetzbar, wenn die Organisation internetfähige Geschäftsanwendungen einsetzt, für die robuste Zugriffssteuerungsmechanismen und eine robuste Sicherheitslösung (für Auto-risierung, Authentifizierung und Virenschutz) implementiert sind. Aus Sicht der Cloud würde dieser Trend die Umstellung auf webbasierte Anwendungen stärken.

Anwendungsshops Viele Organisationen ziehen das von Apple mit seinem App Store erstmals eingeführte Konzept eines Markts für bewährte und getestete Anwendungen ernsthaft in Erwägung. Dies gilt insbesondere für Organisationen, die bereits geschäftlich genutzte iPhones und iPads bereitstellen. Viele weitere Unterneh-men sind an der Entwicklung unternehmensspezifischer, interner Anwendungen interessiert, die zu Produktionssteigerungen bei den Mitarbeitern führen. Diese Anwendungen sind in der Regel verschlankt und greifen über Internet-services auf Back-End-Datenspeicher zu. Sie eignen sich daher hervorragend für die Verwendung in einer Multichannel-Cloud-Umgebung.

Mobilität (Multiplattform-Support) Dieser Trend läuft parallel zum App-Store-Trend. Immer mehr Mitarbeiter und Kunden möchten mit einer Reihe von Geräten auf dieselben Informationen und die Geschäftslogik zugreifen. Dies muss beim Verschieben einer Geschäfts-anwendung in die Cloud unbedingt berücksichtigt werden.

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Die wichtigsten Überlegungen für CIOs

Vor dem Verschieben von Anwendungen oder Geschäftsservices in die Cloud müssen alle CIOs eine Reihe wichtiger Punkte in Betracht ziehen:

1) Worin besteht die Motivation für die Einführung von Cloud Computing? Organisationen müssen sich darüber im Klaren sein, warum sie die Umstellung auf Cloud Computing in Erwägung ziehen, denn fundierte Entscheidungen können nur getroffen werden, wenn die Zielsetzung bekannt ist. Welches Gesamtziel wird angestrebt? ■ Kosteneinsparung ■ Schnelle Bereitstellung von Geschäftssystemen ■ Zusätzliche Funktionen und Vorteile für die Geschäftsabläufe ■ Schnelle Verfolgung der Zu- und Abnahme der Nachfrage

2) Starten Sie mit einer Datenbeurteilung. Ermitteln Sie beim Bewerten einer Anwendung oder eines Geschäftsservice für die Migration in die Cloud zunächst die Datentypen, die migriert werden können. Wie sicher müssen die Daten sein? Welche Datensätze können migriert werden? Bestimmte Arten von E-Mail (z. B. solche mit Finanzdaten) sind möglicherweise sicherheitsrelevant und müssen auf einem internen System abgelegt werden, während die Sicherheit anderer E-Mails (z. B. die Registrierung von Kunden auf der Website) keine Rolle spielt und diese daher in der Cloud gespeichert werden können.

3) Setzen Sie bei den Anwendungen Prioritäten. Konzentrieren Sie sich auf Anwendungen, die einen maximalen Nutzen bei vergleichsweise geringen Kosten/Risiken bieten. Messen Sie die Geschäfts-relevanz, das Geschäftsrisiko, die Funktionen der Services und die Auswir-kungen auf Datenhoheit, Rechtsvorschriften und deren Einhaltung. (Auf Seite 36 finden Sie Informationen zum Fujitsu Cloud Assessment Model, anhand dessen Sie alle Anwendungen eines Organisationsportfolios ver-gleichen können, um CIOs beim Setzen von Prioritäten und Festlegen der Reihenfolge der in die Cloud zu migrierenden Anwendungen zu unterstützen.)

4) Funktionelle und nicht funktionelle Anforderungen Stellen Sie bei der Umstellung auf ein SaaS-Produkt sicher, dass die funk-tionellen Anforderungen des Unternehmens auch weiterhin erfüllt (oder übertroffen) werden. Gehen Sie nicht davon aus, dass die SaaS-Version einer Anwendung den gleichen Funktionsumfang bietet oder sich nahtlos in bestehende Geschäftsprozesse einbinden lässt. Dies ist einfacher, wenn die Organisation nicht bereits eine ähnliche Anwendung einsetzt (aber selbst in diesem Fall ist eine Bewertung notwendig).

»Für jede Anwendung müssen unbedingt gleichwertige Cloud-Serviceanbieter miteinander verglichen werden. Beachten Sie dabei die möglichen Unterschiede bei den SLAs.«

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4 | Methoden der Einführung

Daneben sind weitere funktionelle Anforderungen, wie z. B. die Anwen-dungsintegration und Verwaltung von Masterdaten, zu berücksichtigen. Die Umstellung auf eine SaaS-Anwendung hat außerdem wesentliche Auswirkungen auf die Kundenerwartungen in Bezug auf nicht funktionelle Aspekte, d. h. die für Wartungszwecke notwendigen Ausfallzeiten, Verfüg-barkeitszeiten, Leistung, Datenschutz usw.

5) SOA-Kultur SOA ist eine der wichtigsten Technologien zur Umsetzung von Cloud-Strategien. Eine Organisation mit einer ausgereiften SOA-Kultur (d. h. Servicekataloge, Governance der Serviceeinführung, eine Gesamtstrategie für die Umstellung auf SOA, die entweder bereits implementiert wurde oder gerade implementiert wird) wird das Verschieben ihrer Anwendungen in die Cloud wesentlich einfacher finden. Eine Organisation ohne SOA-Kultur benötigt etwas länger, bevor alle Vorteile von Cloud Computing im gesamten Anwendungsportfolio realisiert werden können.

6) Verbrauchsmodelle Cloud-Servicetypen und Anbieter verwenden unterschiedliche Verbrauchs-

modelle zur Bereitstellung und Verwendung des Service. Bei einigen grund-legenden Modellen, wie beispielsweise für IaaS, kommen eine Reihe von Ressourcen zum Einsatz (in der Regel virtuelle Verarbeitungseinheiten), die stundenweise gemietet werden. Einige SaaS-Services werden auf monatlicher Benutzerbasis angeboten. Diese Verbrauchsmodelle müssen aus zwei Perspektiven betrachtet werden:

■ Häufigkeit von Änderungen Da Verarbeitungseinheiten nach Bedarf bereitgestellt und verwendet

werden, müssen sie auch ausgemustert werden, wenn sie nicht länger benötigt werden. Andernfalls zahlen Organisationen für redundante Einheiten, und es entstehen unkontrollierbare Kosten. Die Verwaltung dieses Aspekts ist eine zentrale Aufgabe der Service-Management-Funktion.

■ Volumen Insbesondere bei SaaS-Services (und gelegentlich auch bei anderen Services) wird ein Wendepunkt erreicht, ab dem die Kosten für die Servicebereitstellung pro Benutzer und Monat die Kosten für die interne Bereitstellung derselben oder einer ähnlichen Anwendung oder der Ausführung einer PaaS- (Platform-as-a-Service) oder IaaS-Lösung über-schreiten können. Die Service-Management-Funktion muss die Wirt-schaftlichkeit eines Cloud-Service im Vergleich zum direkten Besitz überwachen.

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7) Speicherort von Daten und Gerichtsstand Den meisten CIOs und ihren Informationsmanagern ist im Gegensatz zu anderen Geschäftsfunktionen bekannt, dass außerhalb des Ursprungs-lands gespeicherte Geschäftsdaten nicht den Handelsgesetzen des Lands unterliegen, in dem sie erstellt wurden, sondern den Handelsgesetzen des Lands, in dem sie abgelegt sind. Die meisten Organisationen behalten ihre Daten daher im Ursprungsland, um sicherzustellen, dass auch weiterhin die Gesetze des eigenen Lands gelten. Der Patriot Act der Vereinigten Staaten ist sowohl für private Unternehmen als auch Regierungsbehörden relevant: Er besagt, dass die US-Regierung jederzeit auf die von einem US-amerika-nischen Unternehmen verwalteten Daten zugreifen kann, ganz gleich, wo sie gespeichert sind. Organisationen müssen prüfen, welche Gerichtsbarkeit von ihrem Cloud-Anbieter wahrgenommen wird und welches Gericht im Fall von Servicestreitigkeiten zuständig ist. Bei Streitigkeiten, die in einem anderen Gerichtsstand und bei einem ausländischen Gericht verhandelt werden, treten immer zusätzliche Schwierigkeiten und Kosten auf.

8) Ausgereiftheit von SaaS-Anwendungen Derzeit variiert die Ausgereiftheit von Cloud-Anwendungen sehr stark zwischen einzelnen Anwendungen. Bei vielen Softwareanwendungen, die Kunden aus der Cloud bereitgestellt werden, handelt es sich um traditionelle Softwareprodukte, die lediglich mit der einfachsten Sicherheit und rudimen-tären Zugriffssteuerungen ausgestattet und dann als SaaS-Anwendung veröffentlicht wurden. CIOs sollten vor solchen Anwendungen auf der Hut sein. Es ist beispielsweise durchaus möglich, dass sie die erforderlichen Funktionen bieten und grundsätzliche Sicherheitsfunktionen aufweisen (die ihre eigenen Sicherheitsanforderungen möglicherweise auch erfüllen), aber dennoch alle Daten in einem einzigen Datenspeicher aufbewahren, für Denial-of-Service-Angriffe anfällig und gar nicht so einfach zu konfigu-rieren sind. Es empfiehlt sich herauszufinden, ob das Produkt speziell für die Cloud entwickelt oder ob lediglich eine bestehende Anwendung konvertiert wurde.

9) Datenaustausch und Anwendungsschnittstellen In Bezug auf die Standards für den Datenaustausch und die Interoperabilität, die über zahlreiche Cloud-Anbieter auf unterschiedlichen Ebenen im Cloud-Services-Stack verteilt sind und für Services im Zusammenhang mit dem Betrieb unerlässlich sind, ist der gesamte SaaS-Markt derzeit noch sehr unausgereift. Dies gilt auch für das Extrahieren von Daten. Eine SaaS-Anwendung verfügt beispielsweise über ein Application Programming Interface (API) zum Extrahieren Ihrer Daten, sodass Sie einen anderen Anbieter damit betrauen können, doch ist im SaaS-Anwendungsdaten-speicher möglicherweise ein derart großes Datenvolumen gespeichert, dass die Daten nicht ohne Serviceunterbrechung extrahiert werden können (siehe Punkt 15 unten).

»Ermitteln Sie, ob ein SaaS-Produkt speziell für die Cloud entwickelt oder eine bestehende Anwendung konvertiert wurde.«

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Stellen Sie bei Verhandlungen mit einem Cloud-Anbieter sicher, dass im Geschäftsfall auch Kosten und Aufgaben zum Vertragsende, zur Vertragserneuerung und zur Daten-extraktion berücksichtigt werden.

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Stellen Sie bei Verhandlungen mit einem Cloud-Anbieter sicher, dass im Geschäftsfall auch Aktivitäten und Kosten zum Vertragsende, zur Vertrags-erneuerung und zur Datenextraktion berücksichtigt werden. Stellen Sie in den frühen Verhandlungsphasen sicher, dass das Architekturteam Ihres Unternehmens identifizieren kann, welche langfristigen Datenelemente im Cloud-Service gespeichert werden und wie diese beim Extrahieren in eine für Ihre Organisation geeignete Datenstruktur umgewandelt werden können. Außerdem empfiehlt es sich, neben einem Portfolio der Geschäfts-services auch einen Katalog von Anwendungsschnittstellen (i. d. R. Internet-services) zu verwalten. Das vereinfacht die Verwendung eines optimierten Wiederverwendungsmodells beim Organisieren von Geschäftsprozessen.

Beim Migrieren einer Anwendung in die Cloud muss die API unbedingt mit berücksichtigt werden. Wird eine PaaS-Lösung verwendet, muss diese nur den Transportmechanismus der API unterstützen, z. B. Webservices, REST, HTTP. Bei der Migration zu einem SaaS-Modell müssen allerdings weitere Aspekte in Betracht gezogen werden, da der SaaS-Service höchstwahrscheinlich seine eigene API für den Datenaustausch verwendet.

10) Auswirkungen des Entwicklungslebenszyklus Das Verschieben einer Anwendung in die Cloud hat insbesondere in der Bereitstellungsphase Konsequenzen für den Entwicklungslebenszyklus. Wenn die Anwendung unterteilt ist, sodass die Daten in der Cloud von der Anwendung getrennt sind, hat dies noch stärkere Auswirkungen auf den Entwicklungslebenszyklus, da jedes Element separat bereitgestellt wer-den muss. Dies kann Auswirkungen auf den Betrieb haben, auch wenn diese möglicherweise nur kurze Zeit spürbar sind.

11) Leistung Bei der Umstellung auf eine verteilte IT-Umgebung, bei der einige Funk-tionen in der Cloud geboten werden und diese Cloud-Anwendungen und On-Premise-Anwendungen miteinander integriert sind, muss der Leistung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Für eine reibungslose Ser-vicebereitstellung muss unter Umständen die Prozessorleistung erhöht werden. Die Geschäftsführung muss entscheiden, ob das neue Leistungs-niveau angemessen ist, obwohl es niedriger ist als zuvor (das Gleiche gilt für die Verfügbarkeit, siehe unten). CIOs müssen ferner sicherstellen, dass ihre LANs und WANs Cloud-fähig sind und den resultierenden Anstieg der Bandbreite und des Netzwerkverkehrs unterstützen können.

12) Verfügbarkeit Auch die Verfügbarkeit muss gründlich untersucht werden, da eine kom-plett in der Cloud bereitgestellte Anwendung oder eine zwischen Cloud und On-Premise verteilte Anwendung unterschiedliche Verfügbarkeits-merkmale aufweist als die frühere On-Premise-Anwendung.

»Bei einem hohen Bedarf an neuen Anwendungen oder Websites empfi ehlt es sich, ein gemeinsames, auf der Cloud basie-rendes Lösungsmuster zu entwickeln.«

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4 | Methoden der Einführung

13) Service-Integration Beim Migrieren einer Anwendung in die Cloud müssen die Servicever-fügbarkeit und das Service-Management in Betracht gezogen werden. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Service-Management-Rolle künftig zu einer Service-Integrationsrolle wird (weitere Informationen hierzu in Kapitel 5). Anstatt dies über die unternehmensinterne Service-Management-Funktion bereitzustellen, können Sie auch die Beauftragung einer Outsourcing-Organisation wie Fujitsu in Erwägung ziehen.

14) Volumen Bei einem hohen Bedarf an neuen Anwendungen oder Websites empfiehlt es sich, ein gemeinsames, wiederholbares, auf der Cloud basierendes Lösungsmuster zu entwickeln. Dies ist insbesondere bei kurzlebigen Anwendungen oder Websites relevant, z. B. Marketing-Websites für neue Angebote.

15) DatenmigrationBeim Verschieben von Daten in eine oder aus einer SaaS-Anwendung fällt unter Umständen ein gewaltiger Transformations- und Ladeaufwand an. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Daten in der Cloud-Anwendung über mehrere Tabellen/Objekte verteilt werden müssen.

16) Service und Transaktionsstatus Die Aufrechterhaltung von aktiven Transaktionen beim Übergang in die Cloud muss in Betracht gezogen werden. Dies gilt ebenso für den Austrittspunkt.

17) Vergleichen gleichwertiger Faktoren Sobald Sie sich für eine Strategie entschieden haben und die Markteinfüh-rung geplant ist, müssen Sie für jede Anwendung unbedingt gleichwertige Cloud-Serviceanbieter miteinander vergleichen. Während die wichtigen Services, wie beispielsweise die Kosten pro Server, identisch oder besser sind, sind möglicherweise einige Bedingungen im Kleingedruckten ausgeschlossen oder Unterschiede bei den SLAs anzutreffen.

18) Außerbetriebnahme redundanter Systeme Stellen Sie nach der Migration von Daten und Funktionen eines Systems in die Cloud sicher, dass das ältere System außer Betrieb genommen wird, sobald der Cloud-Service voll einsatzfähig ist. Nur so können Sie die angestrebten Kosteneinsparungen realisieren und verhindern, dass Geschäftsbenutzer zum alten System zurückkehren.

Mithilfe des Fujitsu Cloud Assessment Model (ab Seite 36) können Sie fest-legen, welche Anwendungen für die Migration in die Cloud mit Priorität behandelt und in welcher Reihenfolge diese dorthin migriert werden sollen.

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Konzentrieren Sie sich bei der Auswahl der in die Cloud zu ver-schiebenden Anwendungen aufdie Anwendungen, die einen maxi-malen Nutzen bei vergleichs-weise geringen Kosten/Risikenbieten. Messen Sie die Geschäfts-relevanz, Funktionen von Services,das Geschäftsrisiko und die Auswir-kungen auf Datenhoheit, Rechts-vorschriften und deren Einhaltung.

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4 | Methoden der Einführung

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Das Cloud Assessment Model (Cloud-Bewertungsmodell)

Fujitsu hat ein Bewertungsmodell entwickelt, anhand dessen Sie bewerten können, welche Anwendungen in die Cloud verschoben und in welcher Reihen-folge sie in die Cloud migriert werden sollen. Es hilft Ihnen ferner, die Ziel-Cloud-Services zu identifizieren, die in Betracht gezogen werden müssen. So können CIOs ihr Anwendungsportfolio in einem vierdimensionalen Diagramm darstellen (siehe rechts).

Diese Skalen dienen lediglich Informationszwecken. Sobald Sie die Wahl eingeschränkt haben, ist eine gründlichere Bewertung notwendig. Sollten die Skalen den Bedarf Ihrer Organisation nicht erfüllen, passen Sie die Kriterien einfach entsprechend an.

Im Modell wird zwar nicht explizit auf das Risiko eingegangen, doch ist dieses impliziert: Die Migration der Systeme in der oberen rechten Ecke in die Cloud ist wahrscheinlich weniger risikoträchtig und bietet die größten Vorteile. Die Systeme in der unteren linken Ecke bieten dagegen lediglich einen minimalen Nutzen, zeichnen sich jedoch durch höhere Kosten und ein größeres Risiko aus.

Für alle in Erwägung gezogenen Systeme muss eine umfassende Migrations-bewertung, einschließlich einer genauen Untersuchung der materiellen und immateriellen Vorteile, Kosten und Risiken, vorgenommen werden.

Die Tabellen auf den folgenden Seiten gehen genauer auf die Messkriterien für jede Achse im Bewertungsmodell ein.

Systemreife

1ältestes

5neuestes

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4 | Methoden der Einführung

Migrations-/ Implementierungskosten

Geschäftsrelevanz

Identifi zierte Vorteile

1

6

5

5

Cloud Assessment Model

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Geschäftsrelevanz

Dies ist ein Maß für die Bedeutung der im System enthaltenen Geschäftslogik oder der enthaltenen Geschäftsdaten für die Organisation. Normalerweise werden hierbei vertrauliche Kundendaten oder Algorithmen herangezogen. Für einen Autohersteller sind möglicherweise die persönlichen Daten eines Prominenten geschäftsrelevant, während der Termin für eine Testfahrt wesentlich weniger kritisch ist. Finanzberichtsinformationen fallen in der Regel ebenso in die Kategorie „kritisch“.

Skala der Geschäftsrelevanz

Entwicklungs- und Testumgebungen

Kundensysteme oder Systeme mit Unternehmens-IP

Messaging- und Kollaborations-systeme

Präsentationsebene

Unternehmens-systeme

Ergänzende Systeme

Systeme, die Geschäftsdaten zum geistigen Eigentum (z. B. das Design eines Produkts, Softwarecode), vertrauliche Kundendaten oder Finanzdaten des Unternehmens enthalten

Für die Kommunikation verwendete Systeme, z. B. E-Mail, Sofortnachrichten, Social-Networ-king-Tools, Kollaborationsumgebungen usw.

Die Anwendungen, die Funktionen und Informa-tionen für Benutzer präsentieren/zusammentra-gen/organisieren, z. B. Intranet-, Internet- und Extranetseiten, sowie mobile Geräte und sonstige Kanäle

Interne Systeme, die Unterstützungsfunktionen bereitstellen, z. B. Mitarbeiterversorgung, Managementsysteme

Temporäre Umgebungen, die für das Entwickeln und Testen neuer Anwendungen verwendet werden. Häufi g auf IT-Projekte abgestimmt

Systeme, die für die Bereitstellung einfacher Zusatzfunktionen außerhalb der Kernsysteme dienen, z. B. Seiten für Marktanalysten, Nachrichtenseiten usw.

Geringste Bedeutung

Höchste Bedeutung

1

2

3

4

5

6

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4 | Methoden der Einführung

Identifizierte Vorteile

Dies ist eine ungefähre Angabe der Art und des Umfangs der Vorteile, von denen eine Organisa-tion durch Verschieben des entsprechenden Systems in die Cloud profitieren kann. Ein CIO sollte diese im Einklang mit den Geschäftszielen verwenden.

Skala der identifi zierten Vorteile

Wesentlicher zusätzlicher Geschäftsvorteil

Keine identifi zierten Vorteile

IT-Kosten-einsparungen

Höhere Flexibilität und Reaktivität der IT

Zusätzliche Geschäftsvorteile

Durch Migrieren dieses Systems werden entweder keine Vorteile oder gar Nachteile erzielt.

Beim Verschieben des Systems in die Cloud werden lediglich Einsparungen bei den IT-Kosten erzielt.

Infolge einer Migration des Systems in die Cloud kann die IT-Abteilung schneller auf die resultieren-den Änderungsanforderungen und fl exibler auf die Bereitstellung neuer/anderer Geschäftsanforde-rungen reagieren.

Durch Verschieben des Systems in die Cloud werden zusätzliche, über die IT-Kosteneinsparungen und/oder IT-Flexibilität hinausgehende Vorteile erzielt, z. B. Umsatzsteigerung, Kundenakquise oder Stärkung der Marke.

Durch Verschieben des Systems in die Cloud werden wesentliche (oder mehrere) zusätzliche, über die IT-Kosteneinsparungen und/oder IT-Flexibilität hinausgehende Vorteile erzielt, z. B. Umsatzsteige-rung, Kundenakquise oder Stärkung der Marke.

Größte Vorteile

Keine Vorteile 1

2

3

4

5

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Migrations- und Implementierungskosten

Diese Skala soll einen Eindruck der beim Migrieren von Anwendungen in die Cloud anfallenden Kosten vermitteln.

Migration und Implementierung

Geringe Anwendungs-migrationskosten

Kosten für Datentren-nung, Neuentwicklung von Anwendungen und Migration

Wesentliche Kosten für die Neuentwicklung von Anwendungen und Migration

Kosten für Neuentwicklung und Migration von Anwendungen

Wesentliche Anwendungs-migrationskosten

Die Anwendung muss zwischen der Cloud und dem Unternehmensstandort aufgeteilt werden. Dies ist mit einem wesentlichen Entwicklungsaufwand und großem Risiko verbunden.

Die Anwendung muss geändert werden, damit sie in der Zielumgebung ausgeführt werden kann. Ferner müssen Daten migriert und transformiert werden.

Die Anwendung muss geändert werden, damit sie in der Zielumgebung ausgeführt werden kann.

Mit der Migration des Systems in die Cloud sind nur geringe Kosten verbunden, die sich in der Regel auf das Verschieben der Anwendung und der Daten beschränken.

Mit der Migration des Systems in die Cloud sind nur geringe Kosten verbunden, die sich in der Regel auf das Verschieben der Anwen-dung beschränken.

Niedrigste Kosten

Höchste Kosten

1

2

3

4

5

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Systemreife

Diese Skala soll einen Eindruck der Komplexität der beim Vorbereiten des Systems auf die Cloud anfallenden Maßnahmen vermitteln. Wenn Sie zusammen mit der „Migrations- und Implementierungsskala“ verwendet wird, erhalten Sie einen guten Eindruck über das beim Migrieren des relevanten Systems präsente Risiko.

Mit diesem Bewertungsmodell kann eine Organisation die Robustheit ihrer Cloud-Strategie testen. Durch die Bewertung der einzelnen Anwendungen anhand dieser Skalen wird deutlich, welche Anwendungen beim Verschieben in die Cloud vorrangig behandelt werden und welche Anwendungen auf keinen Fall verschoben werden dürfen. Dies gilt natürlich lediglich als grobe Orientierungshilfe. Jede Anwendung muss in der Design-/Implementierungsphase genauer untersucht und durch einen vollständigen Geschäftsfall für die Migration ergänzt werden.

4 | Methoden der Einführung

Systemreife

Das System ist Teil der Harmonisierung der Internetservices.

Legacy-System mit unternehmensei-gener API

Internetservices-API

In der API integrierte Token-Sicherheit

Über Portale präsen-tiertes System

Systeme sind alt, werden auf alten Plattformen gehostet und weisen produktspezifi sche APIs usw. auf.

Das System bietet eine allgemeine Internetservices-API, die die Integration vereinfacht.

Die Sicherheitsanmeldedaten des Benutzers werden mit den über die API gesendeten Nachrichten an das System übertragen.

Das System bietet eine umfassende API, die auf vielfache Weise von Portal-technologien wiederverwendet werden kann.

Es kann automatisch in einem breiter gefächerten Geschäftsprozess eingesetzt werden.

Neuestes

Ältestes 1

2

3

4

5

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5

Die Service-Management-Organisation im Wandel

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Die Umstellung auf ein Cloud-basiertes IT-Umfeld hat weitreichende Konse-quenzen für die Service-Management-Organisation, die für die Verwaltung von IT-Services zuständig ist. Diese Konsequenzen übertreffen möglicherweise jede Erwartung. Die folgenden Überlegungen sollen Sie hierbei unterstützen:

Servicekonsistenz In einer IT-Umgebung, die die Cloud in unterschiedlichem Maß nutzt, muss die Service-Management-Organisation während der anfänglichen Umstellung auf Cloud Computing und bei künftigen Änderungen ein besonderes Augen-merk auf die Kontinuität der Service Level Agreements (SLAs) haben. Bei der Migration in eine Cloud-Umgebung müssen die SLAs und Vertragsbedingungen des Anbieters akzeptiert werden. Sie werden somit nicht als anfängliche An-forderungen konstatiert. Dieser Unterschied hat Auswirkungen auf die anfäng-liche Bewertung beim Auswählen des Anbieters. Diese Phase ist daher we-sentlich komplexer. Darüber hinaus profitiert die Organisation möglicherweise von SLAs, die weniger strikt sind als die bisher für einen bestimmten Service geltenden Verträge, ohne dass dies negative Konsequenzen für die Service-bereitstellung oder -kontinuität hat. Die Durchführung eines Marktvergleichs in dieser Umgebung ist naturgemäß wesentlich schwieriger. Ihr muss aus diesem Grund besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Governance Alle Governance-Prozesse und -Richtlinien müssen im Hinblick auf den Wechsel zu Cloud Computing einer gründlichen Prüfung unterzogen werden, um sicher-zustellen, dass sie für das Konzept geeignet sind und die inhärenten Vorteile der Cloud (und hier primär die Markteinführungszeiten) nicht behindern. Bestehende Prozesse, Prinzipien usw. müssen geändert werden, damit sie sowohl auf innerhalb wie auch außerhalb der Cloud bereitgestellte Services angewendet werden können. Von der Entwicklung neuer Prozesse, die nur für die Cloud gelten, wird allerdings abgeraten.

Servicevermittlung Die Service-Management-Organisation muss den Service- und Serviceanbieter-übergreifenden Bedarf an einer Vermittlung der Servicebereitstellung berück-sichtigen und für eine konsistente Servicebereitstellung ohne Lücken oder Überlappungen sorgen. Der Service-Broker muss ferner festlegen, wie er den Markt für eine bessere Servicebereitstellung überwacht und Anbieter zur Maximierung der Vorteile (gleichsam dynamisch) wechselt.

»Der Service-Broker muss festlegen, wie er den Markt für eine bessere Servicebereit-stellung überwacht und Anbieter zur Maximierung der Vorteile wechselt.«

5 | Die Service-Management-Organisation im Wandel

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Abstimmen des Bedarfs Die Service-Management-Organisation ist zusätzlich für das „Bremsen“ der Nutzung spezifischer Cloud-Plattformen zuständig, insbesondere Infrastruc-ture-as-a-Service- (IaaS) und Platform-as-a-Service-Lösungen (PaaS). Hierzu müssen spezifische Prozesse implementiert werden, da sich sonst Unmengen unnötiger Server, Speichersysteme usw. ansammeln.

Verwalten der Anwendungstrennung Wenn Anwendungskomponenten über mehrere Clouds oder On-Premise-An-bieter verteilt sind, ist es für die Service-Management-Organisation schwieriger, die Einhaltung von SLAs sicherzustellen. Sie muss mit dem Unternehmensar-chitekturteam an der Definition der geeigneten Schnittstellenstandards und deren Annahme zur Unterstützung ihres Geschäftsbedarfs zusammenarbeiten. Eine Schnittstelle für Finanztransaktionen muss beispielsweise eine höhere Ausfallsicherheit aufweisen als eine Schnittstelle für SMS-Nachrichten.

Service-Integration Die Rolle der Service-Integration wird kritischer in einer IT-Umgebung, die sich für Cloud Computing entschieden hat, da Services auf zahlreichen unter-schiedlichen Ebenen durch eine Vielzahl von Anbietern bereitgestellt werden. Die Service-Management-Organisation benötigt eine effektive Funktion für die Vermittlung zwischen allen Anbietern, um die effektive Bereitstellung der Geschäftsservices sicherzustellen. Um dies zu ermöglichen, müssen Orga-nisationen Services miteinander verflechten, ohne dass die „Plug-and-play“-Fähigkeit verloren geht.

Service-Integration ist der Schlüssel zur Transformation des nicht integrierten und IT-orientierten Komponentenservice in einen geschäftsrelevanten, unter-stützenden und nahtlosen Service. Unternehmen können versuchen, diese Integration selbst vorzunehmen. Es empfiehlt sich jedoch, diese Aufgabe und das damit verbundene Risiko an einen externen Service-Integrator zu über-tragen. Hierdurch werden die Aktivitäten stärker fokussiert und die Markt-position genutzt. Dies ermöglicht es der IT-Funktion der Organisation, ihre bereits ausgelasteten Ressourcen für die eigentlichen Geschäftsanforderungen einzusetzen.

Ganz gleich, ob Sie mit einer IaaS-Lösung oder den Komplexitäten einer vernetzten Gesellschaft zu tun haben, die Anwendungen als Service benötigt, die erfolgreiche Implementierung des Service-Integrationsmodells resultiert in nahtlosen, geschäftsrelevanten, extrem leistungsfähigen Services, einem hohen Maß an Flexibilität zur Unterstützung eines sich ständig ändernden Geschäftsbedarfs und einer wesentlichen Stärkung der Beziehung zwischen der IT und den Geschäftsabläufen.

»Die Service-Management-Organisation muss die Nutzung spezifi scher Cloud-Plattformen »bremsen«, da sich sonst Unmengen unnötiger Server, Speichersysteme usw. ansammeln.«

5 | Die Service-Management- Organisation im Wandel

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Service-Integration ist der Schlüs-sel zur Transformation des nicht integrierten und IT-orientierten Komponentenservice in einen ge-schäftsrelevanten, unterstützenden und nahtlosen Service. Durch Be-auftragung eines externen Inte-grators werden die Aktivitäten stärker fokussiert und die Markt-position genutzt.

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6Das Unternehmens-architekturteam im Wandel

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6 | Das Unternehmensarchitekturteam im Wandel

»Das Unternehmens- architekturteam muss die Führungsrolle übernehmen und die Vorteile der Cloud für alle wichtigen Interessengruppen artikulieren.«

Bei der Einführung von Cloud Computing fällt dem Unternehmensarchitek-turteam eine der wichtigsten Rollen zu. Die Angehörigen dieses Teams sind für die Implementierung aller Cloud-Strategien und den Umgang mit ihren Auswirkungen zuständig. In einer Cloud-Umgebung gewinnen Standards eine höhere Bedeutung, und die Daten und Anwendungen einer Organisation werden in verschiedenen Zonen mit variierenden Sicherheitsebenen integriert.

Artikulieren der Vorteile für das Unternehmen Das Unternehmensarchitekturteam muss die Führungsrolle übernehmen und die Vorteile der Migration einer Anwendung in die Cloud – bzw. die Neuent-wicklung einer Anwendung in der Cloud – für alle wichtigen Interessengruppen dieser Anwendung artikulieren. Dies gilt insbesondere in Situationen, in denen die Migration in die Cloud (wie z. B. die Migration von einer älteren CRM-Anwendung (Customer Relationship Management) zu einer Cloud-basierten SaaS-CRM-Anwendung) durch die Einführung neuer Funktionen in der neuen Anwendung in zusätzlichen Geschäftsvorteilen resultiert. Im SaaS-Bereich ist hierfür das Unternehmensarchitekturteam zuständig. Es arbeitet mit dem Unternehmen zusammen, um die Geschäftsprozesse mit diesen neuen Anwendungen in Einklang zu bringen.

Identifikation potenzieller Kandidaten für die Migration Das Unternehmensarchitekturteam ist für die Identifikation von Kandidaten für die Cloud-Migration und die Auswahl des am besten geeigneten Archi-tekturmodells für jeden dieser Kandidaten zuständig. Diese Schritte müssen kontinuierlich durchgeführt werden, denn der Horizont für die strategische Planung hat sich von 5 bis 10 Jahren auf 2 bis 3 Jahre verkürzt. Aus diesem Grund ist die Rolle der Unternehmensarchitektur wesentlich dynamischer als zuvor, und das Team steht unter Druck, möglichst schnell Resultate zu erzielen.

Die Bedeutung von Standards Beim Bewerten der Cloud-Migration muss das Unternehmensarchitektur-team die Einhaltung der in der Regel für Anwendungsschnittstellen geltenden Standards sicherstellen und ihre Auswirkungen bewerten. Am Anfang des Prozesses muss das Team seine Bemühungen in diesem Bereich möglicher-weise beschleunigen, um dafür zu sorgen, dass geeignete Standards und rigorose Governance-Prozesse für Anwendungen im Einklang mit diesen Standards implementiert werden.

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6 | Das Unternehmensarchitekturteam im Wandel

Verwalten des Hybrid-Cloud-Modells Bei der Verwaltung eines Hybrid-Cloud-Modells (in dem eine Anwendung über die Cloud und den Unternehmensstandort verteilt ist) muss das Unter-nehmensarchitekturteam darauf achten, dass Leistungs-SLAs und die Anwen-dungsarchitektur die anderen wichtigen, nicht funktionellen Anforderungen wie beispielsweise Ausfallsicherheit auch weiterhin erfüllen.

Entwicklungsprozesse Sobald das Unternehmensarchitekturteam einen Kandidaten für die Migration identifiziert hat, muss es eng mit dem Anwendungsentwicklungsteam zusammenarbeiten, damit beim Entwicklungslebenszyklus der Anwendung die neue, Cloud-basierte Architektur berücksichtigt wird. Dies ist insbesondere beim Migrieren der unternehmensweiten Test- und Validierungsfunktionen in die Cloud der Fall.

Sobald das Unternehmensarchitekturteam den Erfolg einer bestimmten in die Cloud migrierten oder in der Cloud entwickelten Anwendung nachgewie-sen hat, muss die Situation kontinuierlich im Auge behalten werden, um den Status quo sicherzustellen und im Rahmen der Weiterentwicklung des Cloud-Markts neue Chancen zu identifizieren. Nachdem eine Anwendung in die Cloud verschoben wurde, damit sie beispielsweise auf einer PaaS-Lösung (Platform-as-a-Service) ausgeführt werden kann, bringt ein Anbieter mög-licherweise eine neue SaaS-Version der Anwendung auf den Markt, die weitere Vorteile verspricht

»Das Team muss bei der Verwaltung eines Hybrid-Cloud-Modells darauf achten, dass Leistungs-SLAs erfüllt werden.«

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Sobald das Unternehmensarchi-tekturteam den Erfolg einer be-stimmten in die Cloud migrierten oder in der Cloud entwickelten Anwendung nachgewiesen hat,muss die Situation kontinuierlich im Auge behalten werden, um den Status quo sicherzustellen.

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Die Zukunft von Cloud Computing

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7 | Die Zukunft von Cloud Computing

Der Cloud-Markt reift mit großen Schritten heran. Mit der zunehmenden Marktreife geht eine entsprechende Akzeptanz von Cloud Computing in IT-Abteilungen einher. Dies wird an der Neigung einer Organisation deutlich, im Cloud-Stack von einem Cloud-Service zum nächst-höheren zu wechseln, von Infrastructure-as-a-Service (IaaS) zu Software-as-a-Service (SaaS). Der Einstieg ist allerdings auf jeder beliebigen Ebene möglich.

Während der größte Wert in Cloud-Services auf der SaaS-Ebene und höher zu finden ist, sollten Organisationen sich davor hüten, direkt auf dieser Ebene einzusteigen, denn dies kann zu Chaos führen. Ein solcher Schritt sollte nur von Organisationen in Betracht gezogen werden, in denen bereits ausgereifte Governance-Mechanismen implementiert sind (z. B. Serviceprinzipien, ein Musterkatalog, ein Management des Portfolios von Geschäftsservices, ein Servicekatalog und Unternehmensvertreter in Architektur-Governance-Aus-schüssen). Die Rolle der Unternehmensarchitektur und der Service-Management-Organisation muss künftig auch für diese Herausforderungen an die IT-Orga-nisation festgelegt sein.

Um die aus der Migration in die Cloud resultierenden Vorteile zu maximieren, müssen CIOs und die IT-Organisation ihre Cloud-Umgebung als Geschäftsser-vices definieren, dokumentieren und bereitstellen, in die ein Geschäftsprozess mit echten Geschäftsresultaten fest eingebunden ist.

Darüber hinaus profitieren Kunden davon, wenn die Einführung von Cloud Computing der natürlichen Disaggregation von Geschäftsprozessen zuvor-kommt. Durch unterschiedliche Initiativen werden möglicherweise gewisse Aspekte von HR, CRM und ERP durch separate Cloud-Anbieter bereitgestellt. Interoperabilitätsstandards stellen die Koexistenz der Prozesse von konkur-rierenden Anbietern sicher, sodass Kunden die Services im Einklang mit ihrem Geschäftsbedarf und Budget frei wählen können. Alle Organisationen, die sich für Cloud-Services entscheiden, müssen kontinuierlich untersuchen, ob der aktuelle Serviceanbieter auch weiterhin die richtige Wahl darstellt.

»CIOs müssen ihre Cloud-Umgebung als Geschäftsservices de-fi nieren, dokumentie-ren und bereitstellen, in die ein Geschäfts-prozess eindeutig eingebunden ist.«

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7 | Die Zukunft von Cloud Computing

Über Software-as-a-Service hinaus

Durch die Umstellung auf Software-as-a-Service schaffen Organisationen eine Verbrauchsumgebung für eingebundene Geschäftsprozesse und Aktivitäten, die bei routinemäßigen Geschäftsabläufen eingesetzt werden.

Fujitsu ist der Meinung, dass Organisationen in Zukunft die nächste Ebene der Prozess- und Geschäftsoptimierung durch Leasen mehrerer End-to-End-Prozesse und -Unterprozesse auf dem offenen Markt nutzen werden, die bereits im Voraus in ein umfassendes Geschäftsmodell integriert (oder inhärent in dieses integrierbar) sind.

Ein Immobilienmakler, der auf einen Hub des Service-Brokers zugreift, könnte die Option „Organization-as-a-Service“ wählen und alle Prozesse für Immobilienmakler (Werbung für Immobilien, Planen der Besichtigung von Immobilien, HR, Gehaltsabrechnung usw.) vorintegriert erwerben, um den gesamten Unternehmensbedarf zu befriedigen. Er könnte sogar einen be-stimmten Serviceanbieter als seinen Lieblingsanbieter auswählen und neue Module nutzen, die das Tätigkeitsfeld des Unternehmens ausweiten, sobald diese verfügbar werden, z. B. Mieten mit Kaufoption oder Immobilien im Ausland.

Solche Servicekonsumenten abonnieren in der Regel mehrere von Brokern angebotene Geschäftsservices zu einem Preis und einer Qualität, die vom Geschäftswert diktiert werden. Anbieter stellen individuelle und/oder inte-grierte Prozesse als Abonnementservice bereit, d. h., die Zahlung erfolgt auf Transaktionsbasis.

Im Endeffekt können Organisationen zur Befriedigung ihres Geschäftsbedarfs vollständige Geschäftsprozesssätze konsumieren und Anbieter von speziellen Nischenservices nutzen, um eine kohärente Suite integrierter Services zu erhalten. Beispiel: In einer „vernetzten Gesellschaft“ würde eine landwirtschaft-liche Cloud, die Aktivitäten der Umwelt und der Menschen erkennt, Produk-tionswissen und Datenanalysen entlang der kompletten Lieferkette bereitstellen – vom Bauern über Lieferanten und Käufer hin zum Verbraucher.

Serviceanbieter können wesentlich schneller in Kundenumgebungen hinzu-gefügt oder aus diesen entfernt werden, und Service-Broker operieren eher als Händlerteam denn als Service-Management-Team. Damit sind sie nicht einfach nur als Anwendungsshops tätig, sondern für die Bereitstellung von Märkten für Geschäftsprozesse zuständig.

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In Zukunft werden Organisationen End-to-End-Prozesse und -Unter-prozesse auf dem offenen Markt leasen. Sie werden von Brokern angebotene, von Serviceanbietern integrierte Geschäftsservices zu einem Preis und einer Qualität abonnieren, die vom Geschäfts-wert bestimmt werden.

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Abschließende Bemerkungen zu Cloud Computing

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8 | Abschließende Bemerkungen zu Cloud Computing

Cloud Computing ist keine Modeerscheinung. Noch ist das Angebot nicht sehr ausgereift, aber das ändert sich beinahe stündlich. Die Einführung bringt eindeutige Vorteile, doch der Prozess ist komplex und mit Konsequenzen für die IT-Organisation und die übergreifenden Geschäftsfunktionen verbunden.

Die Analyse von Fujitsu hat Folgendes ergeben: ■ Trotz des Medienhypes dringt Cloud Computing immer stärker in die

Unternehmens-IT vor. Es herrscht jedoch große Verwirrung über die eigentliche Bedeutung von Cloud Computing, wie der Trend zeigt, überall das Suffix „as-a-Service” anzuhängen (ob dies nun zutrifft oder nicht).

■ Cloud Computing ist durch bestimmte Merkmale, z. B. ein Pay-as-you-go-Modell, und eine Taxonomie für die Standardisierung auf zwei Ebenen charakterisiert: Geschäftswert (IaaS, PaaS, SaaS) und Freigabeebene (Private, Community, Public Cloud).

■ Bisher bildeten Kosteneinsparungen den Hauptanreiz bei der Einführung von Cloud Computing. Die Cloud bietet allerdings viele weitere Geschäfts-vorteile – von der Flexibilität und Reaktionsfähigkeit der IT bis hin zu neuen Umsatzmöglichkeiten.

■ Die Hauptbedenken von CIOs drehen sich um die Themen Service-Inter-operabilität, Datensicherheit, Standort und Vertragsleistungen.

■ Für eine einfachere und effizientere Migration in die Cloud können verschiedene Architekturmuster auf eine Anwendung oder einen Geschäftsservice angewendet werden.

■ Die Migration in die Cloud hat erhebliche Auswirkungen auf Service-Management und Unternehmensarchitektur.

■ Die Einführung von Cloud Computing wird über das gesamte Spektrum IT-fähiger Geschäftsservices deutlich werden und in Bezug auf die Geschäftseffizienz neue Höhen erreichen.

■ Doch die Reise zur Cloud ist noch längst nicht abgeschlossen: Die nächste Ebene ist „Organization-as-a-Service“. Hierbei werden Geschäftsservices zur Erfüllung des gesamten Unternehmensbedarfs als Gruppe bereitgestellt.

Trotz der Herausforderungen, die die Einführung von Cloud Computing mit sich bringt, sollten Sie die zahlreichen realen Gelegenheiten, die sich bieten, keinesfalls aus den Augen verlieren. Mit einem gut durchdachten Plan können in jeder Organisation echte Geschäftsvorteile realisiert werden.

Fujitsu in der Cloud Fujitsu hat erkannt: Die Cloud ist ein Mittel zum Zweck – zur Schaffung von Geschäftswerten. Die Akteure der IT-Branche müssen Cloud Computing ernst nehmen und die Cloud nicht einfach nur als Modeerscheinung betrachten, denn die Auswirkungen sind im gesamten Sektor und Kundenkreis spürbar. Als global führendes Unternehmen hat sich Fujitsu der Bereitstellung dieses Wertes verpflichtet und tätigt hohe Investitionen in die Entwicklung einer Umgebung für Cloud-Services, von der alle IT-Konsumenten profitieren.

»Bisher bildeten Kosteneinsparungen den Hauptanreiz bei der Einführung von Cloud Computing. Die Cloud bietet allerdings viele weitere Geschäfts-vorteile.«

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Cloud Computing steht daher im Mittelpunkt der Zukunftsstrategie und der Zukunftsvision von Fujitsu. Der Präsident von Fujitsu, Masami Yamamoto, bringt es auf den Punkt: Dank unserer Stärken in führenden Technologien und bei Netzwerken und mit der Unterstützung der Kompetenz unserer Partner sind wir in der Lage, ein vertikal integriertes End-to-End-Portfolio zu bieten. Damit sind wir ein vertrauenswürdiger Cloud-Anbieter für die vernetzte Gesellschaft.

Das Cloud-Modell von Fujitsu definiert vier Modi für die Nutzung der Cloud. In Modus 1 sind Nutzer an einer Reduktion des internen Infrastrukturbestands und einer Senkung ihrer Betriebs- und Kapitalkosten interessiert. Modus 2 bietet die Möglichkeit, das Anwendungsportfolio zu einem oder mehreren in Modus 1 vorhandenen Infrastrukturanbieter zu verschieben. In Modus 3 können sie IT-Ressourcen und Geschäftsprozesse auswählen und abonnieren, die auf den Workflow ihres Unternehmens abgestimmt sind. In Modus 4 erreichen Nutzer die nächste Phase der Prozess- und Geschäftsoptimierung durch Leasen von End-to-End-Prozessen und -Subprozessen in einem offenen Markt und Abon-nieren von über Broker angebotenen Geschäftsservices, die durch Service-anbieter integriert werden. Dieses Modell unterstützt Unternehmen dabei, die Entscheidungen zu treffen, die zur Entwicklung ihrer Geschäfts- und Betriebsstrategie in den nächsten fünf Jahren nötig sind.

In diesem Buch wurden die verschiedenen Möglichkeiten für die Cloud-Platt-form untersucht, die Best Practices zur Einführung von Cloud Computing herausgestrichen und ein Bewertungsmodell definiert, mit dessen Hilfe die Anwendungen identifiziert werden können, denen bei der Migration in die Cloud Vorrang eingeräumt werden sollte. Wir hoffen, es wird Ihnen und den anderen Mitgliedern der Geschäftsführung Ihres Unternehmens bei der Maximierung der Geschäftsvorteile durch die Migration in die Cloud als zuverlässiger Wegweiser dienen.

Wenn Sie ausführlichere Informationen zur Cloud-Strategie von Fujitsu erhalten möchten sowie Informationen darüber, wie wir Ihre Organisation weiter unterstützen können, senden Sie eine E-Mail an folgende Adresse: > [email protected]

»Cloud Computing steht im Mittelpunkt der Zukunftsstrategie und der Zukunftsvision von Fujitsu.«

Modus 1 Modus 2 Modus 3 Modus 4

Infrastructure- as-a-Service

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Platform- as-a-Service

Infrastructure- as-a-Service

Anwendung- as-a-Service

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Software- as-a-Service

Aktivität- as-a-Service

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Inhalt- as-a-Service

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Cloud Computing: die wichtigsten Begriffe

Im Folgenden sind einige der wichtigsten Begriffe erklärt, mit denen Sie bei Ihrem Vorstoß in die Welt des Cloud Computing vermutlich konfrontiert werden. Diese Definitionen werden Ihnen auch in Diskussionen mit anderen an Ihrem Programm zur Einführung von Cloud Computing Beteiligten zugute kommen:

A Anwendungsintegration Schnittstellen/Konvertierungsprogramme, die die Interaktion von Programmen aus unterschiedlichen Ressourcen ermöglichen.

Application Programming Interface (API) Eine Schnittstelle, über die Benutzer eine Cloud- Plattform mit ihren eigenen Programmen und Tools betreiben können.

Architekturmuster Ein Designmodell, das dokumentiert, wie die Lösung eines Designproblems erzielt und wiederholt werden kann.

Azure Microsoft Azure ist eine Plattform für Cloud- Services, die die Vorteile von Cloud Computing in einer vertrauten Windows-Betriebssystemumge- bung bereitstellt.

C Cloud-Anbieter Ein Serviceanbieter, der eine Cloud-Computing- Umgebung (z. B. eine Public Cloud) anderen zur Verfügung stellt.

Cloud-Anwendung Eine Anwendung, die nie auf einem lokalen Computer installiert wird und auf die stattdessen nur in der Cloud zugegriffen wird.

Cloud-Oriented Architecture (COA) Eine Architektur für IT-Infrastruktur und Software- anwendungen, die für den Einsatz in Cloud-Com- puting-Umgebungen optimiert ist.

Cloud-Service-Broker Ein externer IT-Servicepartner, der für das routine- mäßige Management der unterschiedlichen Cloud- Serviceanbieter einer Organisation zuständig ist.

Community Cloud Eine Private Cloud, die von mehreren Organisationen gemeinsam genutzt wird.

D Desktop-as-a-Service Die Bereitstellung gehosteter virtueller Client- Services auf Nutzungsbasis. Siehe Desktop- Virtualisierung.

Desktop-Virtualisierung Die Bereitstellung zentralisierter Desktop-Services, auf die von mehreren Standorten über ein Netz- werk zugegriffen werden kann. Diese Geräte können Thin Clients, Desktops, Tablet-PCs und Smartphones umfassen.

F Fujitsu Cloud Services Services, die ein vollständig flexibles Modell für IT-Infrastruktur, Plattformen und Anwendungen bieten und es Unternehmen ermöglichen, Technologiesysteme und Kosten an veränderliche betriebliche Anforderungen anzupassen.

Fujitsu Trusted Cloud Eine Hybridplattform, die die Benutzerfreundlichkeit einer Public Cloud mit der Zuverlässigkeit und Sicher- heit einer Private Cloud vereint. Services werden in Fujitsu Rechenzentren an definierten Standorten mit sicheren privaten Verbindungen zum Netzwerk gehostet.

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Cloud Computing: die wichtigsten Begriffe

H Hybrid Cloud Die Bereitstellung einer IT-Umgebung oder eines Geschäftsservice durch mehrere, integrierte Cloud-Serviceanbieter.

I Identity und Access Management (IAM) Dient zur Identifizierung und Verwaltung der Daten innerhalb eines Systems, um Benutzer zu authen- tifizieren und Zugriffsrechte für Daten und Systemressourcen zu vergeben.

Infrastructure-as-a-Service (IaaS) Virtuelle Systemservices, auf die über das Netzwerk zugegriffen wird und die Computer- und/oder Massenspeicherkapazitäten bieten.

Internetdienste Application Programming Interfaces (API) oder Web-APIs, auf die über das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) zugegriffen wird und die auf einem Remote-System ausgeführt werden, auf dem die angeforderten Services gehostet werden.

M Messaging-as-a-Service (MaaS) E-Mail- und sonstige Kommunikationstools als Cloud- Service (i. d. R. über das Internet) bereitgestellt.

O Organization-as-a-Service (OaaS) Eine Gruppe von Geschäftsservices, die alle Anfor- derungen einer Organisation erfüllen und die als Gruppe mithilfe der Cloud-Infrastruktur bereitgestellt werden.

P Platform-as-a-Service (PaaS) Grundlegende Softwareservices (Web, Anwendun- gen, Datenbankserver, Unternehmensservice-Busse und sonstige Middleware), die die Grundlage für Internetservice-basierte Anwendungen bilden.

F Private Cloud Ein Cloud-Service, der von einer Organisation in Auftrag gegeben wurde, Eigentum dieser Orga-

nisation ist und von einem internen oder externen Team bereitgestellt bzw. extern als IT-Outsourcing- Service durch einen Anbieter gehostet wird.

Public Cloud Ein in einer gemeinsam genutzten Infrastruktur gehosteter Cloud-Service, der von verschiedenen Benutzern oder Unternehmen gemeinsam genutzt wird und bei dem der Speicherort von Anwendungen und Daten normalerweise nicht angegeben ist.

S Service-orientierte Architektur (SOA) Eine Softwaredesignmethode, die in funktionell unabhängigen, interoperablen Services resultiert, welche in mehreren Anwendungen erneut verwendet werden können.

Software-as-a-Service (SaaS) Anwendungsfunktionen, die als On-Demand-Service von der Cloud-Infrastruktur bereitgestellt werden.

U Unternehmensarchitektur Die Definition für die Struktur eines Unternehmens (einschließlich der unterstützenden Technologie), die unterschiedliche Geschäftseinheiten und die Beziehungen zwischen diesen aufzeigt.

V Vertragserneuerung Das Ersetzen eines bestehenden Vertrags im gemeinsamen Einverständnis der Beteiligten durch einen neuen Vertrag.

Virtual Desktop Infrastructure Die Bereitstellung von Software auf einem PC oder einem anderen Gerät über einen Remote-Server. Auch als serverbasiertes Computing bezeichnet. Diese Methode unterscheidet sich insofern von der Cloud, als nicht alle Internettechnologien genutzt werden, z. B. HTML und Internetbrowser.

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