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04.11.2016
1
Wie kann und muss das Personalmanagement
den Herausforderungen von „New Work“
begegnen?
Prof. Dr. G. Richenhagen
17. KGSt-Personalkongress „Schöne neue Arbeitswelt!“
24. November 2016 in Köln“
Gliederung
2Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
1 Digitale Transformation: Ein Besuch in der schönen neuen Arbeitswelt
2 Die Max-Weber-Welt und die VUCA-Welt
3 Führung in digitalisierten Arbeitswelten
4 Kompetenzmodelle für die digitalisierte Arbeit
04.11.2016
2
Gliederung
3Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
1 Digitale Transformation: Ein Besuch in der schönen neuen Arbeitswelt
2 Die Max-Weber-Welt und die VUCA-Welt
3 Führung in digitalisierten Arbeitswelten
4 Kompetenzmodelle für die digitalisierte Arbeit
Quelle: Eigene Darstellung
Fragen an die „schöne neue Arbeitswelt“
4Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Kommt jetzt die menschenleere Fabrik und fallen damit ganz
viele Berufe weg?
Werden in der Verwaltung Entscheidungen (z.B. zur Arbeitser-
laubnis von Flüchtlingen) automatisch und damit schneller
gefällt und verbleiben nur die wenigen „kniffligen Entschei-
dungen“ beim Menschen?
Können gering Qualifizierte genauso wie Fachkräfte arbeiten,
wenn man Ihnen eine Datenbrille aufsetzt, die alle notwendigen
Arbeitsschritte einspielt?
Wird in zehn Jahren das Autofahren durch Menschen verboten,
weil das fahrerlose Auto viel sicherer ist … und was machen wir
dann mit dem ganzen „Verkehrsüberwachungspersonal“?
Erhalte ich demnächst meine Ersatzniere oder meinen Perso-
nalausweis aus einem 3-D-Drucker?
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Quelle: Eigene Darstellung
Fragen an die „schöne neue Arbeitswelt“
5Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Findet diese Konferenz in 15 Jahre noch real statt oder sitzen wir
dann alle an unseren vertrauten Plätzen und sind durch CPS-
Systeme miteinander verbunden?
Operiert ein Roboter meinen Blinddarm und pflegt er meine
alten, kranken Eltern?
Brauchen wir in Unternehmen und Verwaltungen überhaupt
noch Führungskräfte, die die Richtung weisen, wo doch -
Stichwort Big Data - so viele Daten vorliegen, dass ein kluger
Google-Algorithmus sicher viel besser sagen kann, was der
Mitarbeiter als nächstes zu tun hat?
Erkennt die Verwaltung anhand von Google-Anfragen drohende
Gefahrenlagen und kann dann proaktiv handeln?
Arbeitet in 10 Jahren jeder, wo er will oder beim Bürger, und
treffen wir uns nur noch zu Sitzungen im Stadthaus?
…
Ein Modell des Gesamtzusammenhanges
6Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: nach Petry (2016, 25) und Brynjolfsson u.a. (2014, 12ff.)
„Moore´s Law“
Zentrale technische Themen
Null-
Grenzkosten-
Gesellschaft
Umfassende
Kompatibilität
Treiber Wirkungen
Wettbewerb
Kunden- &
Bürgerverhalten
Arbeit
Smart-
Government
CPS
Vernetzung von
Menschen und
Gegenständen
Das zweite
Maschinen-
zeitalter
Big Data
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Quelle: Eigene Darstellung
7Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Das Internet der Dinge und Dienste
Kernpunkt sind so genannte Cyber-physische Systeme, d.h. Ver-
bindungen von realen Objekten und Prozessen mit virtuellen
Objekten und Prozessen durch das Internet und zwar - und das
ist vor allem neu - in Echtzeit.
Objekte, z.B. Ihr Auto oder die Pumpe, die Sie im Anlagenbau
verkaufen, bekommt eine IP-Adresse und kann so beeinflusst,
gewartet und abgerechnet werden.
Geschäftsprozesse des Unternehmens werden sowohl in der
Produktion als auch in der Dienstleistung internetbasiert für
Lieferanten, Kooperationspartner und Kunden quasi als
Datenspur sichtbar und werden ebenfalls von außen steuerbar.
In einzelnen Bereichen werden durch die Cyber-physischen
Systeme Produktivitätszuwächse von bis zu 70 Prozent erwartet.
Man kann also mit Recht von einer vierten industriellen
Revolution sprechen.
Quelle: Eigene Darstellung
8Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
… führt zu
… Industrie 4.0,
… Verwaltung 4.0,
… Arbeit 4.0,
und zu weiteren oft auch nur rhetorisch verwendeten „4.0-
Begriffen“.
Der gesamte mit dem Internet der Dinge und Dienste verbundene
ökonomische, gesellschaftliche und soziale Umformungsprozess
wird als digitale Transformation bezeichnet.
Digitale Transformation: Einerseits besonders herausfordernd für
„analog geborene“ Organisationen (z.B. öffentliche Verwaltung).
Andererseits: Tiefe Kenntnis der Dienstleistungen und damit lange
Geschichte zum Verständnis erforderlich (Big Data)!
Das Internet der Dinge und Dienste …
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9Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Individualisierung von Kundenwünschen bei Design, Konfiguration,
Bestellung, Planung, Produktion und Betrieb,
Flexibilisierung bei Materialien, Lieferketten und im Engineering,
Optimierte Entscheidungsfindung durch Transparenz in Echtzeit,
Ressourcenproduktivität und -effizienz durch Optimierung während
der Produktion,
Wertschöpfungspotenziale durch neue z.B. nachgelagerte Dienst-
leistungen,
Demografie-sensible Arbeitsgestaltung durch ein interaktives Zu-
sammenspiel zwischen Mensch und Maschine,
Work-Life-Balance durch neue Flexibilitäten und
Wettbewerbsfähigkeit als Hochlohnstandort durch Leitanbieter-
schaft und Leitmarkt.
Potentiale für Unternehmen
Quelle: Kagermann u.a. (2013, S. 19f.)
10Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Horizontales Wertschöpfungsnetzwerk
Quelle: Hewlett-Packard (2013), Abb. nach Kagermann u.a. 2(013, S. 26)
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11Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
„Verwaltung 4.0 meint im Kern die technische Integration von
cyberphysischen Systemen in die öffentliche Verwaltung sowie
die Anwendung des Internets der Dinge und der Dienste im Rah-
men der Prozesse des Regierens und Verwaltens - einschließ-
lich der sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Wert-
schöpfung, die Geschäftsmodelle sowie die nachgelagerten
Dienstleistungen und die Arbeitsorganisation“.
Beispiele:
Elektronische Akten- und Vorgangsbearbeitungssysteme,
hochautomatisierte Informationsverarbeitung und Entschei-
dungsfindung,
autonome, sich selbst organisierende Vorgangsbearbeitungs-
systeme mit Genehmigungsfiktion,
portalbasierte einheitliche Ansprechpartner,
…
Smart Government oder Verwaltung 4.0
Quelle: von Lucke (2015, S. 8)
12Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Feuerwehr 4.0, z.B. intelligent vernetzte Feuerwehrhelme, -brillen,
Gerichte 4.0, z.B. Automatische Überwachung Bewährungsauflagen,
Justizverwaltung 4.0, z.B. elektronische Fußfessel,
Finanzverwaltung 4.0, z.B. intelligent vernetztes Steuerkonto,
Standesamt 4.0, z.B. globaler Verbund der Standesämter,
Landwirtschaft 4.0, z.B. Monitoring von Krankheiten und Seuchen,
Bauverwaltung 4.0, z.B. Drohnen zur Abnahme von Hochbauten.
Szenarien
Quelle: von Lucke (2015)
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Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Schröter u.a. (2012, 12ff.), Richenhagen (2015)
13Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Weitere Treiber im öffentlichen Sektor
Anpassungsleistungen der Öffentlichen Verwaltung (ÖV)
Neue Politikstrukturen
Demografischer Wandel
Gesellschaftlicher Wertewandel
Ökonomische Faktoren
Digitale Transformation
14Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Liquide statt starr, z.B. durch Netzwerke statt feste
Organisationen,
Peer-to-Peer statt Hierarchie, z.B. Kommunikation in
Communities statt in Organisationen,
offen statt geschlossen, z.B. durch Transparenzansprüche und
Co-Kreation und Co-Produktion,
Kollaboration mit Maschinen, z.B. mit Robotern in der
Automobil-Produktion oder in der Gesundheitswirtschaft,
Daten-Lesen als Kernkompetenz, z.B. im Umgang mit Big Data,
Exploitation und Exploration, z.B. durch Ausnutzung von
Bestehendem und Erkundung von Neuem,
…
Kennzeichen von Arbeit 4.0
Quelle: Petry (2016, S. 37f.)
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15Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Mögliche Szenarien zur Arbeit 4.0 - Teil 1
Quelle: Kimpeler u.a. (2016, 11)
Quelle: Kimpeler u.a. (2016, 11)
16Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Mögliche Szenarien zur Arbeit 4.0 - Teil 2
04.11.2016
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Gliederung
17Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
1 Digitale Transformation: Ein Besuch in der schönen neuen Arbeitswelt
2 Die Max-Weber-Welt und die VUCA-Welt
3 Führung in digitalisierten Arbeitswelten
4 Kompetenzmodelle für die digitalisierte Arbeit
Die Max-Weber-Welt
18Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Eigene Darstellung, Bildquelle: http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/f52_2692/200.jpg
Abteilungsleiter
Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3
Referent
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Die VUCA-Welt
19Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Eigene Darstellung, Bildquellen: University at Buffalo, Georgia State University
Nathan Bennet
G. James Lemoine
?
Antworten auf die VUCA-Welt (Beispiele)
20Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Volatilität (Flüchtigkeit) -> Agilität
Uncertainty (Ungewissheit) -> Szenariodenken
Complexity (Komplexität) -> Vertrauen
Ambiguity (Mehrdeutigkeit) -> Experimentierfreude
Quelle: Eigene Darstellung z.T. nach Petry (2016, 38f.), Richenhagen (2016b)
„Vertrauen. Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität“
(Niklas Luhmann 2000).
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Die Verwaltung in der VUCA-Weber-Waage
21Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Eigene Darstellung
Strategisches Denken in der VUCA-Welt
22Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: nach Richenhagen (2016a)
New Public Management & Gewährleistungsstaat erfordern
strategisches Handeln.
Grant (2014, S.43): „Eine Strategie ist für gemeinnützige
Organisationen oder Behörden genauso wichtig wie für jeden
gewinnorientierten Betrieb“.
Diese Position ist in der BWL „Common sense“.
Aber: Große Umsetzungsprobleme!
Eine „Strategieresistenz“ (Hirsch u. a. 2013) ist jedoch nicht
festzustellen.
Aber mehr agiles strategisches Denken erforderlich.
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Sehr schnell handeln und dann aus den Erfahrungen lernen,
wieder schnell handeln und dann aus den Erfahrungen lernen …
Methoden des agilen Strategischen Denkens:
Jam,
Open Space,
Design Thinking,
Scrum,
Social Forecasting.
Agiles strategisches Denken
23Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: nach Petry (2016, 67ff.), Abb. Petry (2016, 67)
Social Forecasting Prozess
Elemente des strategischen Managements
24Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Eine Begriffserklärung des strategischen Managements, in der auch
der öffentliche Sektor behandelt wird, findet man in der Literatur z.B.
bei Grant (2014):
Element Z: Ziele auf der Basis gemeinsamer Werte, formuliert in
Vision, Motto und Leitbild.
Element U: Verständnis des Umfeldes bzw. der allgemeinen
Umfeldbedingungen (Technik, Wirtschaft, Demografie).
Element R: eine objektive Beurteilung der materiellen,
immateriellen und personellen Ressourcen und Fähigkeiten.
Element I: Strategieinhalt, d. h. Festlegung der grundlegenden
Ausrichtung, durch Prinzipien und Grundsätze.
Element M: Erstellung eines geeigneten Maßnahmenbündels.
Liegen die ZURIM-Elemente vor, so kann man sie in ihrer Gesamtheit
als Strategie bezeichnen.
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Grant (2014, 25 ff.), vgl. auch Richenhagen (2016a)
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Gliederung
25Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
1 Digitale Transformation: Ein Besuch in der schönen neuen Arbeitswelt
2 Die Max-Weber-Welt und die VUCA-Welt
3 Führung in digitalisierten Arbeitswelten
4 Kompetenzmodelle für die digitalisierte Arbeit
Demokratie und Partizipation,
Inspiration und Motivation,
Vertrauen und Eigenverantwortung,
Konsequente Ergebnisorientierung,
Vernetzung.
Digitale Transformation: Führungsprinzipien
26Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Schwarzmüller u.a. (2015), Welpe/Schwarzmüller (2016)
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1. Immer mehr Beschäftigte sehen sich als individuelle Experten,
die immer weniger als früher eine Einschränkung ihres Handlungs-
spielraumes dulden werden. Sie wollen auf Augenhöhe ange-
sprochen und eher gecoacht als geführt werden. Diese Entwick-
lung wird im Rahmen der digitalen Transformation verstärkt, sie
beschleunigt den Wertewandel, insbesondere in der Generation Y.
2. Der einsame Mann an der Spitze, der alle Weisheit auf sich
vereiniget, hat als lang bewundertes Führungsmodell ausgedient.
Die Führungskraft 4.0 setzt deutlich mehr auf das Wissen in und
von Communities. Probleme werden nicht im Dialog mit der
Führungskraft, sondern im Gespräch mit der Community gelöst
(vgl. Schütt 2015). „Alpha-Tiere“ definieren sich weniger über die
hierarchische Stellung als über die Fähigkeit, als Coach und Lotse
in den Fällen tätig zu werden, in denen die Schwarmintelligenz des
Unternehmens versagt oder nicht autonom zu Lösungen kommen
kann. Dies führt zu geteilter Führung (Shared Leadership)!
Thesen Eins und Zwei
27Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Eigene Darstellung, z.T. nach Schütt (2015).
Geteilte Führung ist …
„… a dynamic, interactice influence process among individuals in
groups for which the objective is to lead one another to the
achievement of group or organizational goals“ (Pearce/Conger
2003, S. 1).
… umfasst eine laterale, aber auch Beeinflussung nach unten und
oben.
Ergebnis: kollaboratives Entscheiden und geteilte Verantwortung.
Wirksamkeit
Geteilte Führung …
… erhöht das Vertrauen innerhalb der Gruppe und geht mit
Leistungsverbesserungen einher (Drescher u.a. 2014),
… ergänzt hierarchische Führung und weist bedeutende Zusam-
menhänge mit Effektivitätskriterien und Zufriedenheitsmaßen auf
(Werther 2013).
Geteilte Führung - Shared Leadership
28Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Eigene Darstellung nach den genannten Quellen
04.11.2016
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3. Führung in digitalisierten Organisationen wird sich vielfach der
Organisation und Moderation von Design-Thinking-ähnlichen Pro-
zessen bedienen müssen. Denn die komplexen und großen Aufga-
ben, die in digitalen Organisationen verbleiben, können weder au-
tomatisiert noch im Wege der Schwarmintelligenz gelöst werden.
Sie müssen im Team-Zusammenspiel in wirklicher Kollaboration
bearbeitet werden.
Dazu sind transformationale Führungskonzepte erforderlich, deren
Vorteilhaftigkeit durch die empirische Führungsforschung vielfach
belegt ist. Insbesondere wirkt die transformationale Führung
positiv auf Teamleistung und Gesundheit.
Transformationale Führung ähnelt der charismatischen Führung:
Die Führungskraft ist wieder Coach und Lotse, ihre Macht beruht
auf Charisma, dem Artikulieren einer klaren Vision, auf dem Kom-
munizieren von Leistungserwartungen und weniger auf formalen
Befugnissen.
These Drei
29Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Eigene Darstellung
Innovationsmethode zur Lösung komplexer Probleme.
Iteratives Vorgehen zur Erzielung nutzer- und kundenorientierter
Ergebnisse.
Umfasst nicht nur Design im „klassischen“, ästhetischen Sinne,
sondern auch die konzeptionelle und technische Gestaltung von
Objekten und Systemen.
In der Praxis zunehmend als strukturierte Methode für komplexe
Innovations- und Entwicklungsprozesse etabliert.
Enthält spielerische Elemente, um auch scheinbar Unlogisches
und Unerreichbares zu denken, ernsthaft zu diskutieren und um
zu überraschenden Erkenntnissen zu gelangen.
Design Thinking
30Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Eigene Darstellung nach Uebernickel (2015, S. 16ff.)
04.11.2016
16
Agil - der Mikrozyklus im Design Thinking
31Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Darstellung nach Uebernickel 2015, S. 25.
Problemdefinition und Re-Definition
Need Finding und Synthese
IdeengenerierungPrototyping und
Storytelling
Testen
Charisma
Die Führungsperson …
… handelt über die eigenen Interessen hinaus.
… spricht über Werte.
… bringt uns Vertrauen entgegen.
… spricht optimistisch.
Intellektuelle Stimulierung
Die Führungsperson …
… veranlasst ihre Mitarbeiter, einige ihrer eigenen Vorstellungen,
die sie noch nie in Frage gestellt haben, zu überdenken.
… versetzt uns in die Lage, über alte Probleme neu zu denken.
… regt zu neuen Denk- und Vorgehensweisen an.
… hat uns neue Betrachtungsweisen für Dinge vermittelt, die uns
ein Rätsel waren.
Elemente der transformationalen Führung
32Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Multifactor Leadership Questionaire nach Avilio u.a. (1999, S. 450), Übersetzung nach Stock-Homburg (2013, S. 468)
04.11.2016
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… im Lichte der digitalen Transformation.
Ständige und direkte Rückkopplung in der Zusammenarbeit statt
Mitarbeitergespräche (Trost 2015, Werther u.a. 2016, Fuchs 2016,
Hill 2016)?
Digitale Diskussionsforen für die Mitarbeiter statt Mitarbeiter-
befragungen (Werther u.a. 2016, Hill 2016)?
Mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter statt Zielverein-
barungen (Bolinsky u.a. 2015, Trost 2015, Hill 2016)?
„beidhändiges Management“ statt ausschließliche Ausrichtung
auf heutige Anforderungen (Gibson u.a. 2004, Petry 2016, Hill
2016)?
WhatsApp statt Montagsbesprechung?
…
Klassische Führungsinstrumente …
33Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Eigne Darstellung nach den genannten Autoren
Gliederung
34Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
1 Digitale Transformation: Ein Besuch in der schönen neuen Arbeitswelt
2 Die Max-Weber-Welt und die VUCA-Welt
3 Führung in digitalisierten Arbeitswelten
4 Kompetenzmodelle für die digitalisierte Arbeit
04.11.2016
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Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt 1
35Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Davies u.a. (2011) auf der Basis von Experten-Workshops, Übersetzung G.R.
Sinnstiftung („Sense Making“), d.h. die Fähigkeit, den Sinngehalt
bzw. die tiefere Bedeutung dessen zu erkennen, was ausgedrückt
wird,
Soziale Intelligenz, d.h. die Fähigkeit, sich mit anderen in einer
tiefen und direkten Weise zu verbinden, um Reaktionen und er-
wünschte Interaktionen zu empfinden und anzuregen,
Neuartiges und adaptives Denken, d.h. die Fähigkeit, Lösungen
und Antworten jenseits von Routine und Regelbasierung zu den-
ken und damit hervorzutreten,
interkulturelle („cross-cultural“) Kompetenz, d.h. die Fähigkeit, in
verschiedenen kulturellen Settings zu operieren,
Computerdenken, d.h. die Fähigkeit, große Datenmengen in
abstrakte Konzepte zu übersetzen und datenbasierte Schluss-
folgerungen zu verstehen,
Transdisziplinarität, d.h. die Bildung und die Fähigkeit, Konzepte
zu verstehen, die quer zu verschiedenen Disziplinen liegen,
Kompetenzen für die digitale Arbeitswelt 2
36Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Davies u.a. (2011) auf der Basis von Experten-Workshops, Übersetzung G.R.
Medien-Kompetenz („New-media literacy“), d.h. die Fähigkeit, zur
kritischen Bewertung und zur Entwicklung von Inhalten, die neue
Medienformate nutzen, und die Fähigkeit, diese Medien zur über-
zeugenden Kommunikation wirksam einzusetzen,
Design Denken („design mindset“), d.h. die Fähigkeit, Aufgaben
und Arbeitsprozesse im Hinblick auf eine gewünschte Wirkung zu
entwickeln und darzustellen,
Management kognitiver Leistung, d.h. die Fähigkeit, bedeutende
Informationen zu unterscheiden und herauszufiltern, und die Fä-
higkeit, zur Maximierung kognitiver Arbeitsweisen durch die Nut-
zung verschiedener Tools und Techniken,
Virtuelle Zusammenarbeit, d.h. die Fähigkeit, als Mitglied eines
virtuellen Teams produktiv zu arbeiten, das Engagement zu
lenken und Präsenz zu zeigen.
04.11.2016
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Ein neuer Kompetenzbegriff ist erforderlich
37Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Heyse/Erpenbeck (2009, S. XI)
Wissen i.e.S.
FertigkeitenQualifikationen Kompetenzen
Regeln
Werte
Normen
Definition Kompetenz
38Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Nach Heyse/Erpenbeck (2009, XI), Heyse (2010, 66ff.)
Fähigkeiten einer Person zum selbstorganisierten, kreativen Han-
deln in bisher für sie neuen Situationen.
Fähigkeiten sind dabei keine Eigenschaften, sondern bezeichnen
die Beziehung zwischen Personen und vorgefundenen Hand-
lungsbedingungen. Fähigkeiten zeigen sich erst im Handeln und
können gezielt verändert und trainiert werden.
Kompetenzen beruhen auf Wissen und Fertigkeiten und benöti-
gen Qualifikationen, gehen jedoch darüber hinaus.
Kompetenzen umfassen nämlich auch durch Emotion und
Motivation verinnerlichte Regeln, Werte und Normen.
Wissen, Fertigkeiten und Qualifikationen kann man als operative
Kompetenzen bezeichnen.
Kompetenzen sind nicht direkt prüfbar, sondern können nur aus
der Realisierung der Handlungsausführung erschlossen werden
(„Kompetenz is aufm Platz“).
04.11.2016
20
Kompetenzmodell nach Heyse und Erpenbeck
39Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Abb. nach Heyse/Erpenbeck (2009, S. XIII)
Handeln in Bezug auf die eigene Person Gewolltes in Handlungen umsetzen
Nutzung von Kommunikation und Kooperation
S Sozial-kommunikative Kompetenz
Sprachgewandt
heit
Pflichtgefühl
Verständnis-
bereitschaft
Gewissen-
haftigkeit
Beziehungs-
management
Kooperations-
fähigkeit
Anpassungs-
fähigkeit
Akquisitions-
stärke
Experimentier-
freude
Problem-
lösungs-
fähigkeit
Beratungs-
fähigkeit
Lernbereitschaft
Disziplin
Ganzheitliches
Denken
Zuverlässigkeit
Humor
Mitarbeiter-
förderung
Hilfs-
bereitschaft
Delegieren
Einsatz-
bereitschaft
Schöpferische
Fähigkeit
Selbst-
Management
Offenheit für
Veränderungen
Loyalität
Glaub-
würdigkeit
Normativ-
ethische
Einstellung
Eigen-
verantwortung
Fachwissen
Planungs-
verhalten
Verwaltungs-
kenntnisse
Fach-
übergreifende
Kenntnisse
Projekt-
management
Lehrfähigkeit
Folge-
bewußtsein
Fachliche
Anerkennung
Konzeptions-
stärke
Fleiß
Organisations-
fähigkeit
Systematisch-
methodisches
Vorgehen
Wissens-
orientierung
Sachlichkeit
Analytische
Fähigkeiten
Beurteilungs-
vermögen
Ergebnis-
orientiertes
Handeln
Beharrlichkeit
Ziel-
orientiertes
Führen
Konsequenz
Optimismus
Impulsgeben
Soziales
Engagement
Schlagfertigkeit
Tatkraft
Ausführungs-
bereitschaft
Mobilität
Initiative
Entscheidungs-
fähigkeit
Innovations-
freudigkeit
Gestaltungs-
wille
Belastbarkeit
Team-
fähigkeit
Integrations-
fähigkeit
Konflikt-
lösungs-
fähigkeit
Kommunikations-
fähigkeit
S
F Fach- und Methodenkompetenz
A Aktivitäts- und HandlungskompetenzP Personale Kompetenz
S/P
P/S
P
Dialogfähigkeit
Kundenorientierung
P/A
P/F
S/A
S/F
P
A/S
F/P
F/S
A
A/F
F/A
F
Fachliche und methodische Expertise
Operative Kompetenzen
40Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Quelle: Heyse/Erpenbeck (2009, S. XVI), gekürzt
04.11.2016
21
Orts- und zeitflexibles Arbeiten: Kompetenzen
41Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quellen: 1. Spalte: Plattform „Digitale Arbeitswelt“ (2016), Nr. 3; 2. Spalte: Zuordnung G.R. nach Heyse/Erpenbeck 2010, S. 123ff., 3 Spalte:
Kompetenzübertreibungen nach Heyse/Erpenbeck
Fähigkeit
(Digitale Plattform)
Kompetenz
(Heyse/Erpenbeck)
Kompetenzübertreibung
(Heyse/Erpenbeck)
Selbständiges Arbeiten Eigenverantwortung Nimmt die eigene Arbeit
zu ernst …
Technikverständnis [Operative Kompetenz] [Technikverliebt …]
Teamfähigkeit Teamfähigkeit Idealisiert Teamarbeit …
Kommunikationsfähigkeit Kommunikationsfähigkeit Verhält sich leutselig …
Selbststeuerung Selbstmanagement Verhält sich übermäßig
selbstkontrolliert …
Grenzziehungs-
kompetenz
Fleiß Verhält sich wie ein
„Workaholic“ …
Abbildung auf ein Kompetenzmodell
42Prof. Dr. Gottfried Richenhagen | "New Work"Rostock, 14.07.2016
Quelle: Abb. aus Heyse/Erpenbeck (2009, S. XIII) mit Ergänzungen
Handeln in Bezug auf die eigene Person Gewolltes in Handlungen umsetzen
Nutzung von Kommunikation und Kooperation
S Sozial-kommunikative Kompetenz
Sprachgewandt
heit
Pflichtgefühl
Verständnis-
bereitschaft
Gewissen-
haftigkeit
Beziehungs-
management
Kooperations-
fähigkeit
Anpassungs-
fähigkeit
Akquisitions-
stärke
Experimentier-
freude
Problem-
lösungs-
fähigkeit
Beratungs-
fähigkeit
Lernbereitschaft
Disziplin
Ganzheitliches
Denken
Zuverlässigkeit
Humor
Mitarbeiter-
förderung
Hilfs-
bereitschaft
Delegieren
Einsatz-
bereitschaft
Schöpferische
Fähigkeit
Selbst-
Management
Offenheit für
Veränderungen
Loyalität
Glaub-
würdigkeit
Normativ-
ethische
Einstellung
Eigen-
verantwortung
Fachwissen
Planungs-
verhalten
Branchen-
kenntnisse
Fach-
übergreifende
Kenntnisse
Projekt-
management
Lehrfähigkeit
Folge-
bewusstsein
Fachliche
Anerkennung
Konzeptions-
stärke
Fleiß
Organisations-
fähigkeit
Systematisch-
methodisches
Vorgehen
Wissens-
orientierung
Sachlichkeit
Analytische
Fähigkeiten
Beurteilungs-
vermögen
Ergebnis-
orientiertes
Handeln
Beharrlichkeit
Ziel-
orientiertes
Führen
Konsequenz
Optimismus
Impulsgeben
Soziales
Engagement
Schlagfertigkeit
Tatkraft
Ausführungs-
bereitschaft
Mobilität
Initiative
Entscheidungs-
fähigkeit
Innovations-
freudigkeit
Gestaltungs-
wille
Belastbarkeit
Team-
fähigkeit
Integrations-
fähigkeit
Konflikt-
lösungs-
fähigkeit
Kommunikations-
fähigkeit
S
F Fach- und Methodenkompetenz
A Aktivitäts- und HandlungskompetenzP Personale Kompetenz
S/P
P/S
P
Dialogfähigkeit
Kundenorientierung
P/A
P/F
S/A
S/F
A/P
A/S
F/P
F/S
A
A/F
F/A
F
Fachliche und methodische Expertise
04.11.2016
22
Quelle: Abb. Deutsche Telekom u.a.(2015)
Personalmanagement 4.0
43Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Kontakte
44Prof. Dr. G. Richenhagen | "New Work" Köln, 24.11.2016
Professor für Personalmanagement und Direktor des Instituts für
Public Management (ifpm) der FOM Hochschule
ETEC, Kruppstr. 86, 45145 Essen
FOM Hochschule für Oekonomie und Management gGmbH
Leimkugelstr. 6 in 45141 Essen
+49 201 81004-8821
fom-ifpm.de
#fomifpm
https://www.xing.com/profile/Gottfried_Richenhagen
@r_c_wesel