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WIE UNTERNEHMEN DEN EXISTENZKAMPF IM EINZELHANDEL ÜBERLEBEN KÖNNEN

WIE UNTERNEHMEN DEN EXISTENZKAMPF - Oliver …...Max. Abbildung 4 zeigt eine Prognose von Oliver Wyman aus dem Jahr 2013 über die Zahl der Filialschließungen bis 2017. Diese Entwicklung

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Page 1: WIE UNTERNEHMEN DEN EXISTENZKAMPF - Oliver …...Max. Abbildung 4 zeigt eine Prognose von Oliver Wyman aus dem Jahr 2013 über die Zahl der Filialschließungen bis 2017. Diese Entwicklung

WIE UNTERNEHMEN DEN EXISTENZKAMPF IM EINZELHANDEL ÜBERLEBEN KÖNNEN

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KURZFASSUNG

Die Geschichte des Einzelhandels ist geprägt von einem langwierigen Existenzkampf einiger

Unternehmen und der Konkurrenz um Kunden und deren Budgets. Diese Untersuchung

beschäftigt sich mit der Frage, wie Einzelhändler den Kampf für sich entscheiden, sich über

die Zeit weiterentwickeln und den Erfolg langfristig erhalten können.

Um gegen sie zu bestehen, muss man nicht schneller als sie sein, sondern nur

schneller als andere Einzelhändler.

Um zu überleben, müssen sie ständig in

Bewegung bleiben.

Wer nicht schnell genug reagiert, wird von Innovatoren und

etablierten Anbietern vom Markt verdrängt.

INNOVATOREN ETABLIERTE ANBIETER TRADITIONALISTEN

Disruptive neue Marktteil-nehmer, deren Format etablierten Anbietern

erhebliche Marktanteile kosten kann. Ihr Wachstum

beruht auf einem Ausbau des Filialnetzes und An-

gri�en auf weitere Märkte.

Dank ständiger kleiner Verbesserungen steigern sie in ihren Märkten ihren

flächenbereinigten Umsatz kontinuierlich.

Langsam wachsende oder schrumpfende Einzelhänd-

ler. Innovatoren neuer Formate und etablierte

Anbieter auf Wachstumskurs setzen sie unter Druck.

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DIE EVOLUTION IM EINZELHANDEL

Alle erfolgreichen Formate basieren auf einer innovativen Konzeption: Die Unternehmen

lernen durch die Innovation neuer Formate im Wettbewerb zu überleben. Wenn sie

erfolgreich sind, vergrößern sie in der Expansionsphase durch einen Ausbau des

Filialnetzes zunächst ihr Territorium. Nach Eroberung aller neuen Märkte werden sie

schließlich reife, etablierte Einzelhändler und überleben, indem sie die flächenbereinigten

Umsätze kontinuierlich steigern. Wenn dieses Wachstum nicht mehr ausreicht, sind die

Unternehmen gefordert, selbst neue Innovationen auf den Markt zu bringen und Konzepte

für ein Wachstum außerhalb ihres Kerngeschäfts zu entwickeln. Im Rahmen dieses

Lebenszyklusmodells müssen Einzelhändler ihr Geschäftsmodell von Phase zu Phase

verändern, um zu überleben. Wie Unternehmen diese Veränderungen erfolgreich meistern

können, wird nachfolgend erläutert.

WIE ETABLIERTE ANBIETER ÜBERLEBEN KÖNNEN

Es gibt vier entscheidende Ansatzpunkte, um in einem sich ständig verändernden Markt zu

überleben und zu wachsen:

1. Antizipation der nächsten Bedrohungen im Wettbewerb

2. Analyse der Ist-Situation über das gesamte Filialnetz hinweg

3. Gezielte Investitionen in Erfolgsfaktoren

4. Frühzeitiger Beginn der eigenen Neuerfindung

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TEIL 1: ZWEI ERFOLGSMODELLE

Die Preise können Einzelhändler langfristig nur im

Rahmen der Inflation erhöhen, während die Löhne

sowie häufig auch die Kosten der Lieferanten schneller

steigen. Es erfordert einen ständigen Kampf, um das

Niveau der Gewinne zu erhalten. In den USA müssen

Unternehmen beispielsweise jährlich 40 Basispunkte

kompensieren. Aus diesem Grund müssen

Einzelhändler wachsen, um zu überleben. Hierfür gibt

es zwei grundsätzlich verschiedene Modelle.

Zu Beginn wachsen die meisten Einzelhändler mit

einem neuen Format, das bestehende Märkte von

Grund auf verändert. Die Eröffnung neuer Filialen

erhöht ihren Marktanteil im Wettbewerb mit

etablierten Anbietern und steigert die Umsätze. Diese

Einzelhändler gelten als Innovatoren. Als etablierter

Anbieter muss man nicht zwingend schneller als sie

sein, sondern nur sicherstellen, dass die Konkurrenz

langsamer ist. Sie stehen vor der Herausforderung,

ständig in Bewegung zu bleiben, um trotz begrenzter

Möglichkeiten zur Expansion weiter zu wachsen.

Ihr Wachstum resultiert dabei aus steigenden

Umsätzen auf bestehender Fläche. Wer weder zu den

Innovatoren noch den etablierten Anbietern zählt,

gehört zur Kategorie der Traditionalisten, die sich mit

dem Risiko konfrontiert sehen, von Innovatoren und

etablierten Anbietern verdrängt zu werden.

Der Lebensmitteleinzelhandel in den USA ist für

diese Entwicklung ein sehr gutes Beispiel, weil die

Bewegungen hier sehr deutlich nachvollzogen werden

können. Abbildung 1 zeigt Innovatoren, etablierte

Anbieter und Traditionalisten im US-Markt des

Jahres 2014. Etablierte Anbieter und Traditionalisten

von heute waren zu einem früheren Zeitpunkt einmal

Innovatoren. Walmart zum Beispiel zählte in den

1980er und 1990er Jahren zu dieser Kategorie. Kmart

war noch bis in die 1990er Jahre hinein ein Innovator,

Home Depot zumindest bis Ende der 1990er Jahre und

Walgreens sogar bis 2008.

Das jüngste Beispiel in der Kategorie der innovativen

Anbieter in diesem Markt ist Amazon mit

spektakulären Wachstumsraten. Zu Beginn dominierte

das Unternehmen das Geschäft mit Büchern und

expandierte danach in einen Sortimentsbereich

nach dem anderen. In vielen Bereichen ist Amazon

mittlerweile die erste Wahl der Kunden. Dennoch

bleibt Raum für Wachstum: Als nächstes greift der

Onlinehändler unter anderem bei Lebensmitteln,

Bekleidung und im B2B-Geschäft an.

Abbildung 1: Wie sich der Einzelhandel in den USA verändert (Platzierung nach Umsatzranking)

EINZELHÄNDLER 1980 1990 1999 2008 2014

TRADITIONALISTENKmart 3 2 6 x x

A&P 7 9 26 49 x

ETABLIERTE ANBIETER

Kroger 5 5 2 2 3

Walmart 15 3 1 1 1

Home Depot x 43 4 4 4

Costco x 39 10 3 2

Walgreen Co. x 20 15 6 7

INNOVATOREN Amazon.com x x x 25 5

Quelle: Chain Store Age Top-100-Ranking von Einzelhändlern in den USA, 2014

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GERINGFÜGIGE GEWINNE UND VERLUSTE MACHEN DEN UNTERSCHIED

Der Einzelhandel ist durch hohe Fixkosten geprägt.

Für den Break-Even braucht jedes Format und jeder

Standort einen bestimmten Mindestumsatz. Der

Gewinn reagiert an dieser Stelle äußerst empfindlich

und selbst kleine Rückgänge können bei Filialen

knapp oberhalb der Schwelle zu dramatischen

Gewinneinbußen führen (vgl. Abbildung 2).

Dieser Zusammenhang erklärt die disruptive Wirkung

der Innovatoren neuer Formate. Sie erobern schnell

einen kleinen Marktanteil und stoßen damit viele

Filialen der etablierten Marktteilnehmer in die

Verlustzone. Die meisten großen Einzelhändler

betreiben heute bereits viele Läden im abschüssigen

Teil der Kurve aus Abbildung 2. Schon ein geringer

Rückgang der Umsätze bringt viele dieser Filialen in

die roten Zahlen; noch weniger reicht bereits aus,

damit die Kapitalrendite unter einen Punkt sinkt, der

Investitionen rechtfertigt. Daher ist es für etablierte

Anbieter so entscheidend, sich neue Wege für

weiteres Wachstum zu erschließen. Häufig geschieht

dies auf Kosten direkter Wettbewerber, die dann

weiter abrutschen.

Abbildung 2: Sensitivität des Gewinns bei Umsatzrückgängen

-10%

0%

10%

UMSATZ PRO WOCHE

EBIT-

MARGE

Größe der Punkte repräsentiert die Filialgröße

Ein kleiner Umsatzrückgang bedeutet signifikante EBIT-Verluste

Quelle: Oliver Wyman-Analyse

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FALLSTUDIE 1: STAPLES UND DER US-MARKT FÜR BÜROBEDARF

Amazon entfaltet bereits in vielen Branchen eine

disruptive Wirkung. Am Beispiel des US-Marktes

für Bürobedarf lässt sich gut zeigen, wie sich das

Ökosystem durch Amazon verändert hat.

Der Angriff von Amazon sowie übergreifende

Trends (wie eine allgemein rückläufige Nach-

frage nach Druckmaterial) haben die Rahmen-

bedingungen im Geschäft mit Büroartikeln

enorm verschärft. Dessen ungeachtet konnte sich

Staples gut entwickeln. Als etablierter Anbieter

gelang es dem Unternehmen, sich ständig

schneller als der Wettbewerb zu bewegen.

Office Depot und Office Max wurden dagegen

von Staples geschluckt.

Als sich die Situation am Markt zu verschärfen

begann, befand sich Staples bereits in einer

besseren Position als die Konkurrenz. Das

Unternehmen verfügte über die besseren

Standorte, die bessere Marke, die bessere

Preiswahrnehmung, eine höhere Onlinepräsenz,

einen effizienteren Betrieb sowie ein strukturell

vorteilhaftes Portfolio von Geschäftskunden.

Dank dieser Vorteile waren die Staples-Filialen

weiter von der Verlustzone entfernt als ihre

Wettbewerber (vgl. Abbildung 3).

Im Ergebnis traf das Gros der Filialschließungen

nicht Staples, sondern Office Depot und Office

Max. Abbildung 4 zeigt eine Prognose von

Oliver Wyman aus dem Jahr 2013 über die

Zahl der Filialschließungen bis 2017. Diese

Entwicklung zeichnete sich ab, als Staples die

Übernahme von Office Depot bekannt gab.

Die Akquisition ist ein klarer Beleg dafür, dass

Staples den Kampf ums Überleben gewonnen

hat – zumindest vorerst.

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Abbildung 3: Vorteilhafte Ausgangssituation von Staples

-10%

0%

10%

20%

2 3 4 5 6 7 8 9 10

UMSATZ PRO FILIALE (IN MIO. USD)

OPERATIVE

EINNAHMEN

(IN PROZENT) O�ce Depot

Staples

O�ce Max

Abbildung 4: Kumulierte Schließung von Filialen für Bürobedarf

2014 2015 2016 2017

Staples

O�ce Depot / O�ce Max

172 199282 331

369445

722

891

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TEIL 2: DIE EVOLUTION IM EINZELHANDEL

Staples hat nicht immer zur Kategorie der etablierten Anbieter und Office Depot nicht immer zu den um Anschluss

kämpfenden Traditionalisten gehört. Vielmehr haben beide Unternehmen in der Vergangenheit neue Formate

entwickelt und Marktanteile erobert. Tatsächlich verändert sich die Rolle von Einzelhändlern regelmäßig und ihre

Formate durchlaufen mit zunehmender Reife einen Lebenszyklus.

Am Anfang stehen Konzeption und

Innovation: Junge Unternehmen

entwickeln ein vielversprechendes und

wirtschaftlich attraktives Format mit

hoher Anziehungskraft. Es kann sich um

innovative Konzepte im stationären Handel,

im Onlinebereich oder einer Kombination

aus beiden handeln. Ziel ist die Entwicklung

eines Konzepts, das neu, anders und

profitabel ist.

Danach schließt sich die Expansionsphase

an: Im Fokus steht dabei ein möglichst

rasches Wachstum. Offline- wie

Onlineanbieter steigern ihren Wert durch

eine schnelle Zunahme des Absatzes und

nicht durch eine stetige Verfeinerung

ihres Geschäftsmodells. Es geht um eine

effiziente und schnelle Expansion.

Entwicklung

Sättigung

MARKTANTEILSGEWINNE

ZEIT

UM

SATZ

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Im nächsten Schritt folgt die Reifephase:

Die fundamentale Herausforderung liegt

hier in der Generierung von Wachstum auf

konstanter Fläche. Die besten Einzelhändler

perfektionieren nun ihre Geschäftsmodelle

und erzielen daraus eine maximale

Wertschöpfung.

Am Ende erreichen Einzelhändler

eine Phase, in der eine Neuerfindung

erforderlich ist. Diese Phase ähnelt in

vielerlei Hinsicht den Anfangsjahren: Neue

Formate entstehen, neue Vertriebskanäle

werden eröffnet, neue Dienste angeboten,

neue Geschäftsmodelle erprobt, neue

Unternehmen akquiriert und neue Allianzen

geschlossen. Erfolg in dieser Phase setzt

eine höhere Risikotoleranz voraus als sie

der Kultur der meisten reifen Unternehmen

innewohnt.

Jede Phase im Lebenszyklus bedarf anderer organisatorischer Fähigkeiten. Dies macht jeden Übergang von einer

Phase in die nächste zu einer Herausforderung. Diese Untersuchung konzentriert sich auf zwei Themen:

1. Herausforderungen beim Übergang in die Reifephase

2. Herausforderungen, wenn eine Neuerfindung unumgänglich wird

B

C

A

UM

SATZ

ZEIT

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1. HERAUSFORDERUNGEN BEIM ÜBERGANG IN DIE REIFEPHASE

In der Expansionsphase beruht der Erfolg innovativer Anbieter auf wachsenden Größenvorteilen.

Gefordert sind Schnelligkeit, Standardisierung und eine exzellente operative Umsetzung. Dagegen

beruht der Erfolg der etablierten Anbieter auf der Entwicklung überlegener organisatorischer

Fähigkeiten: Die Unternehmen verbessern ständig ihre Angebotsleistung, schneiden ihr Angebot

unter Nutzung der gewachsenen Kenntnisse auf jede Filiale oder jeden Kunden zu und gestalten

die operativen Abläufe Jahr für Jahr noch effizienter.

Für einen gelungenen Übergang müssen sich die Machtverhältnisse, die Fertigkeiten und die

Kultur im Unternehmen grundlegend verändern: Marketing und Merchandising gewinnen zu

Lasten von Betrieb und Standortmanagement an Bedeutung, analytisch denkende Mitarbeiter

erhalten mehr Gewicht als Macher und eine weitgehende Standardisierung weicht Flexibilität

und der Freiheit zu experimentieren. Die Umsetzung solcher Veränderungen ist für jeden

Einzelhändler ein Kraftakt.

Der bevorstehende Übergang in eine neue Phase kündigt sich durch sinkende Zusatzumsätze

bei der Eröffnung neuer Standorte an. In der Folge beginnen die Umsätze pro Filiale zu stag-

nieren oder zu sinken. Viele Einzelhändler zögern an diesem Punkt; einige aber vergrößern die

Zahl der Standorte weiter und überschreiten damit die Grenze der Tragfähigkeit des Marktes.

Die besten Chancen für einen erfolgreichen Übergang besitzen Unternehmen, die die neuen

Rahmenbedingungen frühzeitig erkennen und rasch handeln.

2. HERAUSFORDERUNGEN, WENN EINE NEUERFINDUNG UNUMGÄNGLICH WIRD

Irgendwann fällt es selbst mit dem effizientesten Geschäftsmodell schwer, kontinuierlich

weiter zu wachsen. Staples diente im Rahmen dieser Untersuchung bereits als Beispiel

eines etablierten Anbieters, der seine Wettbewerber schluckt. Wenn für Staples die

Übernahme von Office Depot eines Tages abgeschlossen ist, wird das Unternehmen andere

Möglichkeiten des Wachstums jenseits seines Kerngeschäfts finden müssen – seien es neue

Vertriebskanäle, Formate, Produktfamilien oder Dienste. Dies markiert den Übergang zur

Phase der Neuerfindung. Für etablierte Einzelhändler kann es sehr schwierig sein, diese neuen

Wachstumsmöglichkeiten ausfindig zu machen.

Die Neuerfindung erfordert von Einzelhändlern, ähnlich wie einst in der Phase der Entwicklung

und Konzeption, Risiken zu übernehmen und Innovationen voranzutreiben. Zugleich müssen

sie ihr Kerngeschäft mit unveränderter Disziplin und Fokussierung vorantreiben.

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FALLSTUDIE 2: STARBUCKS ÜBERGANG IN DIE REIFEPHASE

Die Expansionsphase von Starbucks endete 2008.

Die Umsätze in einigen Filialen sanken aufgrund

einer Überdehnung des Filialnetzes und der Folgen

der globalen Finanzkrise. Zudem hatte sich das

Unternehmen von einigen seiner wichtigsten

Werte entfernt und sich nicht mehr ausschließlich

auf die Themen Service, Qualität und Preis-

Leistungs-Verhältnis konzentriert. Stattdessen

stand bei vielen Initiativen das Thema Effizienz im

Mittelpunkt. Dies schmälerte das Kundenerlebnis

in einer Zeit, als niedrigpreisigere Wettbewerber

wie McDonald’s ihre Qualität steigerten.

Als CEO Howard Schultz wieder das Ruder

übernahm, wollte er Starbucks mit einem

mehrjährigen Plan zurück auf Wachstumskurs

bringen. Er erkannte, dass sein Unternehmen die

Reifephase erreicht hatte. Der Turnaround begann

mit der Rücknahme einiger Fehlentscheidungen

am Ende der Expansionsphase – 600 Filialen

wurden geschlossen und unpassende Speisen aus

dem Angebot gestrichen.

Danach entwickelte Schultz eine Reihe von

Maßnahmen, mit denen Starbucks auch

ohne die Eröffnung weiterer Filialen wachsen

konnte. Der Fokus lag auf den Themen Service,

Qualität, Kundenerlebnis und Kundenbindung.

Viele Maßnahmen verwerteten vorliegende

Daten besser und räumten Möglichkeiten

zum Ausprobieren und Lernen ein. Diese

zielten darauf, die Kreativität in der gesamten

Organisation zu wecken.

Im Ergebnis erzielte Starbucks, wie Abbildung 5

zeigt, wieder nachhaltige Umsatzzuwächse pro

Filiale. Zugleich entstand ein Innovationsmotor,

der Starbucks in Zukunft helfen könnte, sich beim

Übergang in die nächste Phase des Lebenszyklus

neu zu erfinden.

Abbildung 5: Von der Expansions- in die Reifephase

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

29%

ANZAHL DER FILIALEN

UMSATZ PRO FILIALE

Quelle: Jahresberichte

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FALLSTUDIE 3: STARBUCKS EXPERIMENT MIT ITALIENISCHEM MINERALWASSER UND DER MARKE “VIA”

Die Entwicklung eines gangbaren Wachstums-

pfades in der Phase der Neuerfindung benötigt

viel Zeit und Energie und häufig muss ein Unter-

nehmen eine Reihe von Fehlschlägen verkraften.

Daher ist es so wichtig, bereits mit Versuchen

einer Neuerfindung zu starten, wenn das Unter-

nehmen noch wächst. Wenn die Stagnation erst

einsetzt, ist es zu spät.

Starbucks machte dies richtig und ist daher ein

gutes Beispiel. Schon mit dem Übergang in die

Reifephase startete das Unternehmen seine

Neuerfindung. Starbucks begann nicht mit einem,

sondern einer ganzen Reihe von Versuchen

und beobachtete die Fortschritte jedes einzelnen

genau, um frühzeitig die Stoßrichtung ändern zu

können, wenn es erforderlich wird.

Zu den Lieblingsprojekten des CEO Schultz zählte

beispielsweise italienisches Mineralwasser. Doch

schon kurz nach Beginn des Rollout war klar,

dass das Projekt die Erwartungen nicht erfüllen

konnte. Obwohl der CEO selbst das Projekt

vorangetrieben hatte, traf Starbucks schnell die

schmerzliche Entscheidung, dieses Projekt zu

beenden.

Ein anderes Projekt betraf löslichen Kaffee: in

den USA ein unterversorgter Markt und weltweit

ein wichtiger Bestandteil des Kaffeegeschäfts.

Starbucks investierte zunächst in erheblichem

Maße in die Forschung und Entwicklung, um

sicherzustellen, dass das Produkt besser als

Alternativangebote am Markt ist und so die

tiefsitzende Skepsis von Verbrauchern gegenüber

löslichem Kaffee überwinden kann. Als das

Produkt ausgereift war, begleitete Starbucks die

Einführung mit einer aufwändigen Kampagne

in den Filialen. Im Ergebnis entstanden ein

extrem erfolgreiches Produkt und eine neue

Wachstumschance, die das Kerngeschäft nicht

kannibalisierte. Mit „Via“ verfügte Starbucks

zudem über ein Produkt, das es auch außerhalb

der Filialen in anderen Kanälen verkaufen konnte.

So stieg die Reichweite ohne einen Ausbau des

eigenen Netzwerkes.

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FALLSTUDIE 4: NESPRESSO

Lebensmittelhersteller sehen sich regelmäßig

derselben Herausforderung gegenüber:

Wie können Innovationen vorangetrieben

werden, während das bestehende Geschäft

ohne Abstriche weiterlaufen soll? Nestlé ist

ein gutes Beispiel für einen Hersteller, der

dieser Herausforderung auf interessante Weise

begegnete und Ende der 1980er Jahre so

Nespresso entwickelte.

Um ein Klima der Innovation bei Nespresso zu

schaffen, entstand eine eigene Zentrale außerhalb

der Nestlé-Werke, deren Leitung ein Manager

von außen übernahm. Nestlé zeigte danach viel

Geduld mit seiner neuen Idee und tolerierte zehn

Jahre lang wenig spektakuläre Umsätze, bevor

sich der Erfolg einstellte (vgl. Abbildung 6).

Eine experimentelle Kultur prägte die frühen

Jahre. Das Unternehmen probierte ständig

neue Ideen aus, bis ein funktionierender Ansatz

gefunden wurde: Um die Skepsis der Verbraucher

gegenüber Wegwerfkapseln zu überwinden,

war es entscheidend, dass diese das Produkt

ausprobierten. Eine Partnerschaft mit Swissair,

die Nespresso-Kaffee in der First Class servierte,

war ein Anfang. Es folgten Vorführungen in

Warenhäusern, bevor schließlich die eigenen

Boutiquen entstanden. Seit mehr als zehn Jahren

wächst Nespresso nun mit Raten von mehr als

30 Prozent pro Jahr.

Abbildung 6: Der Wachstumskurs von Nespresso von 1988 bis 2013

UMSATZ (IN CHF)1

1990

1991

1992

1988

1989

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

Nespresso Club

Partnerschaft mit Swissair

Neugestaltung von Produkt

und Logo

Tests in Warenhäusern

Erste Boutique

85 MM

1. Bei konstanten Umrechnungskursen

Quelle: Nestlé Investorenseminar 2014

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TEIL 3: SO GEWINNEN EINZELHÄNDLER IM EXISTENZKAMPFMit vier Schritten können etablierte Einzelhändler ihr Überleben sichern und weiter wachsen: Antizipation

der nächsten Bedrohungen im Wettbewerb, Analyse der Ist-Situation in allen Filialen, gezielte Investitionen in

Erfolgsfaktoren sowie frühzeitiger Beginn der eigenen Neuerfindung.

SCHRITT 1: ANTIZIPATION DER NÄCHSTEN BEDROHUNGEN IM WETTBEWERB

Kleine wie große Innovatoren bedrohen das Geschäft

der etablierten Anbieter. Abhängig vom EBIT-Niveau in

einer Branche braucht es nicht viel, um die Profitabilität

zu schmälern. Ein typischer Lebensmittelhändler

beispielsweise beginnt Geld zu verlieren, wenn er nur

zehn Prozent seines Marktanteils verliert.

Derzeit gibt es drei Typen innovativer Herausforderer:

1. Onlineformate. Falls nicht schon geschehen,

ist es nur eine Frage der Zeit, bis Onlineformate

beginnen, Anteile in einem bestimmten Markt

beziehungsweise einer bestimmten Branche

zu erobern. In einigen Bereichen sind diese

Angreifer mit ihrem Onlinegeschäftsmodell von

Beginn an günstiger. Sie verfügen über weitere

Vorteile, dazu zählen ihre Kundendaten, andere

Erwartungen ihrer Anteilseigner sowie eine zum Teil

höhere Verbraucherfreundlichkeit.

2. Marktführer in Sachen Kundenerlebnis

und Leistungsangebot. Marktführer beim

Kundenerlebnis und Leistungsangebot, wie Apple,

Kiehl’s und Wegmans, treiben in einer ganzen Reihe

von Branchen das Wachstum an. In vielen Fällen

handelt es sich zwar eher um Geschäftsmodelle

für einen Nischen- und nicht den Massenmarkt.

Die etablierten Anbieter leiden dennoch, da die

Marktanteilsgewinne der Angreifer ausreichen, um

sie in die Verlustzone zu bringen.

3. Kostenführer. Nach wie vor gewinnen hocheffiziente

Discounter mit niedrigen Kosten und einem

guten Preis-Leistungs-Verhältnis Marktanteile.

Das gilt insbesondere in Märkten, in denen die

wirtschaftliche Erholung schwach ausfällt oder

ausbleibt. Zu den Beispielen zählen die echten

Discounter im Lebensmittelhandel und hier

allen voran Aldi und Lidl sowie Textildiscounter

wie Primark, der nach wie vor auch in Europa

expandiert. Deren grundlegenden Kostenvorteil

können etablierte Anbieter nicht ausgleichen.

Abbildung 7 zeigt dies an einem Beispiel aus

dem Lebensmittelhandel.

Abbildung 7: Kostenvorteile von echten Lebensmitteldiscountern1

TRADITIONELLE

SUPERMÄRKTE

TRADITIONELLE

HYPERMÄRKTE

PREISWERTE

HYPERMÄRKTE DISCOUNTER

Umsatz 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%

Kosten für verkaufte Produkte und Abschreibungen

-69,0% -73,5% -76,0% -81,0%

Bruttomarge 31,0% 26,5% 24,0% 19,0%

Arbeitskosten in der Filiale -13,5% -12,5% -8,0% -4,0%

Zentrale Kosten -14,0% -12,5% -10,0% -8,0%

EBITA¹ 3,5% 1,5% 6,0% 7,0%

1. EBITA: Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen

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SCHRITT 2: ANALYSE DER IST-SITUATION IN ALLEN FILIALEN

Wenn ein Geschäftsmodell unter Druck gerät, gilt es

realistisch einzuschätzen, was sich verteidigen lässt.

An einigen Standorten kann ein Einzelhändler kaum

gewinnen – egal was er investieren würde. Für diese

Filialen bedarf es Ausstiegsoptionen zu möglichst

begrenzten Kosten. An anderen Standorten ist das

Unternehmen möglicherweise bereits im Vorteil.

Anstatt hier weiter zu investieren, sollte es nur so

viel ausgeben, wie zur Verteidigung des Vorsprungs

notwendig ist. Den Investitionsschwerpunkt sollten

hingegen die übrigen Standorte bilden, die Chancen

und Risiken zugleich bergen. Hier können Investitionen

den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg

ausmachen. Mit einer Unterteilung des Filialnetzes nach

diesen Gesichtspunkten können sich Einzelhändler

einen Vorsprung gegenüber der etablierten

Konkurrenz erarbeiten.

SCHRITT 3: GEZIELTE INVESTITIONEN IN ERFOLGSFAKTOREN

Der grundlegende Unterschied zwischen etablierten

Champions und künftigen Verlierern liegt darin, dass

die etablierten Anbieter über stärker ausgefeilte

Fertigkeiten im Management verfügen. So können

sie bessere Ergebnisse in jeder Filiale und in jedem

Geschäftsbereich erzielen. Die Verbesserung der

Effizienz von Entscheidungen in der Zentrale ist

in diesem Zusammenhang von entscheidender

Bedeutung. Wo früher eine einfache Preisstrategie

ausreichte, bedarf es nun einer eigenen Strategie für

jede Filiale. Wo bislang ein einheitliches Sortiment

genügte, ist nun für jedes Kundensegment und jede

Region ein eigenes notwendig. Wo früher höhere

Absatzzahlen zu besseren Lieferantenkonditionen

führten, müssen Verantwortliche nun genau verstehen,

wie sich Geld mit großen Lieferanten verdienen lässt,

während mit einer größeren Zahl kleinerer Lieferanten

zusammengearbeitet wird.

Im Betrieb vor Ort sieht es ähnlich aus. Es reicht nicht

mehr, bei der Leitung von Filialen auf Instinkte und das

Bauchgefühl zu vertrauen. Vielmehr benötigen die

Mitarbeiter neue Tools für eine Verbesserung ihrer Prog-

nosen und Bestellungen, zur Gewährleistung einer

hohen Verfügbarkeit und zur Reduzierung von Abschrei-

bungen. Der Arbeitseinsatz in den Filialen muss genauer

geplant werden, sodass der Service den jeweiligen

Kundenbedürfnissen entspricht. Verkäufer in Branchen,

in denen im Beratungsgespräch ein Mehrwert entsteht,

benötigen einen jederzeitig verfügbaren Zugriff

auf Kundendaten.

SCHRITT 4: FRÜHZEITIGER BEGINN DER EIGENEN NEUERFINDUNG

Nur mit Innovationen können Einzelhändler auf lange

Sicht wachsen. Sie müssen dazu entweder selbst aktiv

werden oder in die nächsten innovativen Herausforderer

investieren. Da die Erfolgsquote bei neuen

Entwicklungen gering ist, müssen sie in jedem Fall

mehr als einen Versuch für eine Innovation und deren

rasche Umsetzung starten. Dies kann in einer eigens zu

diesem Zweck aufgebauten separaten Geschäftseinheit

geschehen, in der ein innovationsfreundliches

Klima herrscht. Wer sich für ein solches „Start-up“

entscheidet, muss auf ständige Fortschritte drängen,

damit wenig aussichtsreiche Konzepte rasch scheitern

und vielversprechende Innovationen frühzeitig

erkannt werden. Alternativ können Einzelhändler in

Innovationen Dritter investieren. Durch eine genaue

Beobachtung der Wettbewerbslandschaft können sie

so aus angehenden Konkurrenten eine Quelle künftiger

Gewinne machen.

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TEIL 4: DER STARTSCHUSS

Einzelhändler sollten sich mit den folgenden Fragen beschäftigen, um ihre eigene

Ausgangslage zu überprüfen und daraus Pläne für den künftigen Wandel zu entwickeln.

Wie lässt sich das Wachstum im bestehenden Geschäftsmodell maximieren?

• Ist es besser, in einen anderen Markt zu expandieren oder die Position im bestehenden Markt auszubauen?

• Sind dafür neue Fertigkeiten notwendig?

• Ist die Organisation auf Erfolg ausgerichtet?

• Sind die richtigen Talente vorhanden?

Versteht ein Unternehmen den Wettbewerb?

• Wer sind die starken,

etablierten Anbieter?

• Wer sind die Innovatoren

neuer Formate?

• Wo ist das eigene Geschäft

am stärksten gefährdet?

Wie lang bleibt das aktuelle Geschäftsmodell erfolgreich?

• Gibt es genügend

traditionelle Anbieter im

Markt, sodass sich mit dem

bestehenden Geschäfts-

modell disruptive Ver-

änderungen im Markt

überleben lassen? • Nähern sich die eigenen

Wachstumstreiber dem Punkt

rückläufiger Zuwächse?

Wie steht es um künftige Innovationen?

• Gibt es wachstums-

trächtige und innovative

Geschäftsmodelle,

Vertriebskanäle und

Leistungsangebote?

Wie lässt sich der Übergang in die nächste Lebensphase erfolgreich gestalten?

• Welche Fertigkeiten müssen

aufgebaut werden?

• In welchen Bereichen bedarf

es neuer Entwicklungen?

• Welche Mitarbeiter

werden benötigt?

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FAZIT Unabhängig davon, ob Einzelhändler als Innovatoren oder etablierte Anbieter zu verstehen

sind, kann es für den Erfolg im Einzelhandel notwendig sein, zwischen diesen Rollen hin

und her zu wechseln – zum Teil über Jahre oder Jahrzehnte hinweg. Für das Überleben

ist es entscheidend zu wissen, wo das eigene Unternehmen und der Wettbewerb im

Lebenszyklus stehen und wo die jeweiligen Schwächen und Chancen liegen. Wer sich nicht

verändert, wird im Wettbewerb mit erfolgreicheren und agilen Anbietern in Zukunft das

Nachsehen haben.

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Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung mit weltweit 4.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 26 Ländern. Das Unternehmen verbindet ausgeprägte Branchenspezialisierung mit hoher Methodenkompetenz bei Strategieentwicklung, Prozessdesign, Risikomanagement und Organisationsberatung.

Gemeinsam mit Kunden entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien. Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse, IT, Risikostrukturen und Organisationen zu verbessern, Abläufe zu beschleunigen und Marktchancen optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies (NYSE: MMC). Folgen Sie Oliver Wyman auf Twitter @OliverWyman.

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