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WIRTSCHAFTSGESPRÄCHE 28. – 30. August diepresse.com/alpbach Medienpartner „Die Presse“ Nähere Informationen unter www.strategieforum.at Nähere Informationen unter www.strategieforum.at Save-the-Date 4. Juni 2019 | WU Wien Wiener Strategieforum ln kooperatlon mlt 8 Uhr, Postalm Höhenfrühstück mit dem Finanzminister Hartwig Löger im Gespräch mit „Presse“-Chefredakteur Rainer No- wak und Andreas Lampl (trend). 9 Uhr, Erwin-Schrödinger-Saal Neue Mobilität in der Automobilindustrie Selbstfahrende Autos, Elektro- und Hydromobilität – über Mythen, Fak- ten der mobilen Veränderung. 14.20 Uhr, Herz-Kremenak-Saal Alpbacher Blitzlichter Drei FinTechs/Start-ups/Innovato- ren im Gespräch: Worin sehen sie Potenzial für die Zukunft? 19.30 Uhr, Kunst-Foyer Congress Künstlerinnengespräch mit Deborah Sengl Die Wiener Künstlerin führt durch ihre Ausstellung „Die letzten Tage der Menschheit“. „Presse“-Tipps: Heute in Alpbach THEMEN INKLUSION „Alpbach wird nie barrierefrei“ Zwei Stipendiatin- nen und ihr Unter- nehmen, das Behin- derten die Teil- nahme an Ver- anstaltungen er- leichtern soll. S. VII TALK AUF DER ALM „Diversität passiert nicht einfach so“ Wie bringt man Diversität in Unter- nehmen, fragte „Die Presse“. S. IV ARBEITSZEIT Neuer Anlauf für mehr Freizeit GPA-Chefin Barbara Treiber fordert eine sechste Urlaubs- woche. „Die Presse“, S. 6 WIRTSCHAFT Wie Trump Menschen in Angst versetzt Philosoph Michael Werz über den Be- ginn einer neuen Zeitrechnung. „Die Presse“, S. 16 [ Novotny ] 14/18° Der Donnerstag be- ginnt trüb und reg- nerisch. Am Vormit- tag kann es dabei kräftig regnen. Im Laufe des Nach- mittags werden die trockenen Phasen schließlich länger. Standort. Das heimische Steuersystem birgt unnötig viele Stolpersteine für internationale Unternehmen auf Standortsuche. Die mangelnde Reputation als Industrieland schreckt vor allem asiatische Investoren ab. Wie Österreich Investoren vergrault VON MATTHIAS AUER E gal, ob Klima, Steuern oder Konsu- mentenschutz. Österreich spielt gerne den Musterschüler und legt sich (und seinen Unternehmen) die Latte oft höher, als es der Rest der EU-Staaten tut. In manchen Bereichen, wie im Umweltschutz, profitie- ren die Menschen immerhin von ihrem Musterschülerdasein. In anderen Bereichen schaden die Fleißaufgaben aber mehr, als sie nützen. Das heimische Steuerrecht ist so ein Fall. An die überdurchschnittlich hohe Abgaben- last haben sich österreichische Unterneh- men schon so sehr gewöhnt, dass sie sich bei Umfragen oft gar nicht mehr sonderlich darüber beklagen. Stattdessen ist es die Komplexität, die Fülle an Sonderregelungen und die fehlende Planbarkeit im Steuer- recht, die wirklich Sorgen bereitet, so das Er- gebnis einer aktuellen Steuer-Studie der Be- ratungsgesellschaft Deloitte. Das gilt aller- dings nicht nur für heimische Firmen, auch Investoren aus dem Ausland werden durch Österreichs Steuerrecht schnell verschreckt, sagt Herbert Kovar, Partner bei Deloitte Ös- terreich. Erster Blick entscheidet und enttäuscht Muss ein Unternehmen etwa Zinsen oder Lizenzen an einen ausländischen Konzern bezahlen, akzeptiert die Finanz diese Ausga- ben nur dann als steuermindernd, wenn das Unternehmen im Ausland mit mehr als zehn Prozent besteuert wird. Das ist vor allem für chinesische Firmen auf dem Weg nach Ös- terreich ein ernsthaftes Problem. Denn diese sitzen oft in Hongkong, wo sie deutlich unter zehn Prozent Steuern be- zahlen. Will ein chinesi- scher Konzern nun etwa seine Europa-Zentrale in Österreich errichten und dieser zum Beispiel Markenrechte verrechnen –, muss sie diese Ausgaben wie Reingewinn im Land versteu- ern. „Die Vorschrift ist viel zu komplex, nicht notwendig und spieltheoretisch falsch“, kri- tisiert Kovar. Nicht nur einmal hätten nam- hafte chinesische Unternehmen Anlauf ge- nommen, um nach Österreich zu kommen – und sich aufgrund dieser Regelung wieder dagegen entschieden. Der Steuerrechtsexperte leitet auch die European Chinese Service Group des Unter- nehmens. Diese wurde eigentlich aufgebaut, um europäische Unternehmen nach China zu bringen. Seit einigen Jahren hat sich die Wanderrichtung komplett umgedreht. In- zwischen sind es vor allem chinesische Un- ternehmen, die in Europa Fuß fassen wol- len. Der Standort Öster- reich spielt in den Über- legungen der Asiaten al- lerdings nur selten eine Rolle. Denn egal wie groß die Konzerne sind, auf Standortsuche würden zunächst einmal (mäßig aussagekräftige) Steuerrankings gegoogelt. Mit einem Kör- perschaftssteuersatz (KöSt) von 25 Prozent macht Österreich hier keinen sonderlich gu- ten ersten Eindruck. Das Problem scheint erkannt: Immerhin hat die Regierung die Halbierung des Steuersatzes für reinvestierte Gewinne in Aussicht gestellt. Doch Kovar hält wenig von den Plänen der Koalition. Die Unterscheidung in ausgeschüttete und reinvestierte Gewinne erhöhe wieder die Komplexität und biete zu viel Interpreta- tionsspielraum. Stattdessen plädiert er für eine deutlich sichtbare Senkung der KöSt für alle Gewinne. Eine Halbierung sei gar nicht notwendig. Aber auf 19 Prozent sollte der Steuersatz schon gedrückt werden. Und das selbst dann, wenn dafür die Steuerbasis ver- breitet – und damit die Belastung wieder er- höht – werden müsste. Entscheidend sei der psychologische Effekt für Investoren. Diese müssten mit einem Blick auf die Tabelle er- kennen, dass Österreich hier konkurrenzfä- hig ist. Solange das Land nicht im besseren Mittelfeld ankommt, werde es in der ersten Runde „von der Landkarte gestrichen“. Aber das Steuerrecht ist nicht der ein- zige Grund, warum Chinesen seltener in Ös- terreich nach Technologiefirmen fischen als in Deutschland, wo sie schon wieder als Be- drohung gesehen werden: Deutschland gilt weit über seine Grenzen als exzellenter In- dustriestandort. Österreich sei in weiten Tei- len Asiens oft nur für seine schönen Berge und die Musik bekannt, sagt Kovar: „Das Image als Industrieland müssen wir uns dort erst erarbeiten.“ AUF EINEN BLICK Mit dem Körperschafts- steuersatz (KöSt) von 25 Prozent sei Österreich wenig konkurrenzfähig, sagt Herbert Kovar, Experte bei Deloitte. Er empfiehlt, den Satz auf 19 Prozent zu drücken: Entscheidend sei der psychologische Effekt für Investoren. [ Foto: Daniel Novotny (2) ] SEIT 1848 DONNERSTAG, 30. AUGUST 2018 · DIEPRESSE.COM/ALPBACH

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WIRTSCHAFTSGESPRÄCHE28. – 30. Augustdiepresse.com/alpbach

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Save-the-Date4. Juni 2019 | WU WienWiener Strategieforum

ln kooperatlon mlt

8 Uhr, Postalm

Höhenfrühstück mitdem FinanzministerHartwig Löger im Gespräch mit„Presse“-Chefredakteur Rainer No-wak und Andreas Lampl (trend).

9 Uhr, Erwin-Schrödinger-Saal

Neue Mobilität in derAutomobilindustrieSelbstfahrende Autos, Elektro- undHydromobilität – über Mythen, Fak-ten der mobilen Veränderung.

14.20 Uhr, Herz-Kremenak-Saal

AlpbacherBlitzlichterDrei FinTechs/Start-ups/Innovato-ren im Gespräch: Worin sehen siePotenzial für die Zukunft?

19.30 Uhr, Kunst-Foyer Congress

Künstlerinnengesprächmit Deborah SenglDie Wiener Künstlerin führt durchihre Ausstellung „Die letzten Tageder Menschheit“.

„Presse“-Tipps:Heute inAlpbach

THEMEN

INKLUSION„Alpbachwird niebarrierefrei“Zwei Stipendiatin-nen und ihr Unter-nehmen, das Behin-derten die Teil-nahme an Ver-anstaltungen er-leichtern soll. S. VII

TALK AUF DER ALM„Diversitätpassiert nichteinfach so“Wie bringt manDiversität in Unter-nehmen, fragte „DiePresse“. S. IV

ARBEITSZEITNeuerAnlauf fürmehr FreizeitGPA-Chefin BarbaraTreiber fordert einesechste Urlaubs-woche.„Die Presse“, S. 6

WIRTSCHAFTWie TrumpMenschen inAngst versetztPhilosoph MichaelWerz über den Be-ginn einer neuenZeitrechnung.„Die Presse“, S. 16

[ Novotny ]

14/18°Der Donnerstag be-ginnt trüb und reg-nerisch. Am Vormit-tag kann es dabeikräftig regnen. ImLaufe des Nach-mittags werden dietrockenen Phasenschließlich länger.

Standort. Das heimische Steuersystem birgt unnötig viele Stolpersteine für internationale Unternehmenauf Standortsuche. Die mangelnde Reputation als Industrieland schreckt vor allem asiatische Investoren ab.

Wie Österreich Investoren vergraultVON MATTHIAS AUER

E gal, ob Klima, Steuern oder Konsu-mentenschutz. Österreich spielt gerneden Musterschüler und legt sich (und

seinen Unternehmen) die Latte oft höher, alses der Rest der EU-Staaten tut. In manchenBereichen, wie im Umweltschutz, profitie-ren die Menschen immerhin von ihremMusterschülerdasein. In anderen Bereichenschaden die Fleißaufgaben aber mehr, als sienützen.

Das heimische Steuerrecht ist so ein Fall.An die überdurchschnittlich hohe Abgaben-last haben sich österreichische Unterneh-men schon so sehr gewöhnt, dass sie sichbei Umfragen oft gar nicht mehr sonderlichdarüber beklagen. Stattdessen ist es dieKomplexität, die Fülle an Sonderregelungenund die fehlende Planbarkeit im Steuer-recht, die wirklich Sorgen bereitet, so das Er-gebnis einer aktuellen Steuer-Studie der Be-ratungsgesellschaft Deloitte. Das gilt aller-dings nicht nur für heimische Firmen, auchInvestoren aus dem Ausland werden durchÖsterreichs Steuerrecht schnell verschreckt,sagt Herbert Kovar, Partner bei Deloitte Ös-terreich.

Erster Blick entscheidet und enttäuschtMuss ein Unternehmen etwa Zinsen oderLizenzen an einen ausländischen Konzernbezahlen, akzeptiert die Finanz diese Ausga-ben nur dann als steuermindernd, wenn dasUnternehmen im Auslandmit mehr als zehnProzent besteuert wird. Das ist vor allem fürchinesische Firmen auf dem Weg nach Ös-terreich ein ernsthaftes Problem. Denn diesesitzen oft in Hongkong,wo sie deutlich unterzehn Prozent Steuern be-zahlen. Will ein chinesi-scher Konzern nun etwaseine Europa-Zentrale inÖsterreich errichten –und dieser zum BeispielMarkenrechte verrechnen –, muss sie dieseAusgaben wie Reingewinn im Land versteu-ern. „Die Vorschrift ist viel zu komplex, nichtnotwendig und spieltheoretisch falsch“, kri-tisiert Kovar. Nicht nur einmal hätten nam-hafte chinesische Unternehmen Anlauf ge-nommen, um nach Österreich zu kommen –und sich aufgrund dieser Regelung wiederdagegen entschieden.

Der Steuerrechtsexperte leitet auch dieEuropean Chinese Service Group des Unter-nehmens. Diese wurde eigentlich aufgebaut,

um europäische Unternehmen nach Chinazu bringen. Seit einigen Jahren hat sich dieWanderrichtung komplett umgedreht. In-zwischen sind es vor allem chinesische Un-ternehmen, die in Europa Fuß fassen wol-

len. Der Standort Öster-reich spielt in den Über-legungen der Asiaten al-lerdings nur selten eineRolle.

Denn egal wie großdie Konzerne sind, aufStandortsuche würden

zunächst einmal (mäßig aussagekräftige)Steuerrankings gegoogelt. Mit einem Kör-perschaftssteuersatz (KöSt) von 25 Prozentmacht Österreich hier keinen sonderlich gu-ten ersten Eindruck. Das Problem scheinterkannt: Immerhin hat die Regierung dieHalbierung des Steuersatzes für reinvestierteGewinne in Aussicht gestellt. Doch Kovarhält wenig von den Plänen der Koalition.Die Unterscheidung in ausgeschüttete undreinvestierte Gewinne erhöhe wieder dieKomplexität und biete zu viel Interpreta-

tionsspielraum. Stattdessen plädiert er füreine deutlich sichtbare Senkung der KöSt füralle Gewinne. Eine Halbierung sei gar nichtnotwendig. Aber auf 19 Prozent sollte derSteuersatz schon gedrückt werden. Und dasselbst dann, wenn dafür die Steuerbasis ver-breitet – und damit die Belastung wieder er-höht – werden müsste. Entscheidend sei derpsychologische Effekt für Investoren. Diesemüssten mit einem Blick auf die Tabelle er-kennen, dass Österreich hier konkurrenzfä-hig ist. Solange das Land nicht im besserenMittelfeld ankommt, werde es in der erstenRunde „von der Landkarte gestrichen“.

Aber das Steuerrecht ist nicht der ein-zige Grund, warum Chinesen seltener in Ös-terreich nach Technologiefirmen fischen alsin Deutschland, wo sie schon wieder als Be-drohung gesehen werden: Deutschland giltweit über seine Grenzen als exzellenter In-dustriestandort. Österreich sei in weiten Tei-len Asiens oft nur für seine schönen Bergeund die Musik bekannt, sagt Kovar: „DasImage als Industrielandmüssen wir uns dorterst erarbeiten.“

AUF EINEN BLICK

Mit dem Körperschafts-steuersatz (KöSt) von25 Prozent seiÖsterreich wenigkonkurrenzfähig, sagtHerbert Kovar, Expertebei Deloitte. Erempfiehlt, den Satz auf19 Prozent zu drücken:Entscheidend sei derpsychologische Effektfür Investoren.[ Foto: Daniel Novotny (2) ]

S E I T 1 8 4 8 DONNERSTAG, 30. AUGUST 2018 · DIEPRESSE.COM/ALPBACH

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II FORUM ALPBACH DONNERSTAG, 30. AUGUST 2018

Europa brauchtkein zweitesSilicon ValleyDie Industrie müsse ihreneigenenWeg in die Zukunftfinden, sagt Dieter Spath.

Will Europa seinen Wohlstanderhalten, muss sich die Indus-trie am Kontinent grundlegendändern. In zehn Jahren werdenin Deutschland zehn MillionenErwerbstätige fehlen, warnteder deutsche Digitalisierungs-forscher Dieter Spath bei der„Metro Mittwochsgesellschaft“.Ohne Automatisierung hättenUnternehmen keine Chance, ih-ren Output – und so die Wert-schöpfung – im Land zu halten.Die Vernetzung aller Produk-tionselemente und die Automa-tisierung gebe den Industriebe-trieben aber ein mächtigesWerkzeug in die Hand.

Die „Jobkiller-Debatte“ ver-wies der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaftund Organisation in die 1980erJahre. Selbst Gewerkschaftenhätten mittlerweile verstanden,„dass wir Routinen abschaffenund dadurch für Mitarbeiterneue Freiräume entstehen“.Das größte Digitalisierungs-Po-tenzial ortet er nicht in der Fa-brik, sondern in den Büros, wo60 Prozent aller Beschäftigtenarbeiten.

Ganz reibungslos laufe diesmarte Fabrik heute aber nochnicht, berichtete Hansjörg Tut-ner vom Autobauer MagnaSteyr. Erst heuer sei die Produk-tion einen halben Tag stillge-standen, weil die „intelligente“Fertigung verzweifelt versuchthabe, acht Autos zu bauen, dielängst fertiggestellt, aber nochnicht aus dem System abgemel-det waren. Metro-Chef ArnoWohlfahrter nannte das Begrei-fen der digitalen Geschäftsmo-delle die größte Herausforde-rung in Europa. IT-Konzernewie Amazon oder Google hättendie Nase weit vorne. Der Konti-nent sei gut im Kommentieren,nicht im Erfinden digitaler Ge-schäftsmodelle, ergänzte Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek.Das stimme so nicht, konterteSpath: Amerika reüssiere imDatengeschäft, habe aber „kei-ne Ahnung, wie man ein Autobaut“. Es sei sinnlos, das SiliconValley kopieren zu wollen. Eu-ropamüsse seinen eigenenWegin die Zukunft finden. (auer)

Europafrühstück. Erste Group-Risikovorstand Cernko ist dafür, die Auflösung von Stiftungensteuerlich zu erleichtern, wenn dieses Geld in österreichische Unternehmen investiert wird.

Cernkos roter Teppich für ReicheVON GERHARD HOFER

Auch Gustav Dressler kam nichtum einen Mahrer-Witz herum.Noch im Vorjahr fand Mittwoch-früh im Böglerhof eine Veranstal-tung der Wirtschaftskammer statt.Da aber Harald Mahrer mittlerwei-le so viel um die Ohren habe, „sindwir mit dem Europafrühstück ein-gesprungen“, sagte der CEO der3-Banken-Generali-Investmentge-sellschaft. Dressler moderierte,scherzte und entlockte seinemGast Willibald Cernko die eineoder andere Spitze über den öster-reichischen Finanzmarkt, das Bil-dungswesen und den Unterschiedzwischen deutschen, italienischenund österreichischen Bankern.

Doch zuerst musste der Risiko-vorstand der Erste Group ein geo-grafisches Rätsel lösen. „Wo istObdach-Weißkirchen?“ In der dor-

tigen Raiffeisenkasse hat nämlich1983 Cernkos Bankerkarriere be-gonnen. Im steirischenMurtal hartan der Kärntner Grenze. Späterwechselte der gebürtige Knittelfel-der in die CA und ab dann erfuhrer, wie es ist „wenn man übernom-men wird“. Sprich die CA wurdevon der Bank Austria geschluckt,die beiden dann von der Bayri-schen Hypo-Vereinsbank und alledrei am Ende von der italienischenUniCredit. Und Cernko immermittendrin, statt nur dabei. SeineLehre daraus? „Dass man aktiv anseiner Zukunft arbeitenmuss.“

Private Equity „nicht existent“Der Risikovorstand der ErsteGroup sieht Österreichs Wirtschaftnoch immer sehr gut aufgestellt.Die Menschen konsumieren unddie Unternehmen investieren –„zumindest noch in diesem Jahr“,sagt er. Österreich sei leider nachwie vor ein schwieriges Pflaster fürprivate Investoren. Vor allem Pri-vate Equity für kleinere und mitt-lere Unternehmen sei „nicht exis-tent“.

Start-ups würden zwar in derGründungsphase genügend Kapi-

tal bekommen, aber nachdem siedie Anfangshürden übersprungenhaben, fehlt es fürs endgültigeDurchstarten am nötigen Risikoka-pital. Dabei wäre genügend Geldvorhanden, betont Cernko.

Er spricht die vielen Milliardenan, die in österreichischen Stiftun-gen liegen. Diese haben längst ansteuerlicher Attraktivität verloren.„Viele würden gerne raus aus denStiftungen, aber das ist nicht leist-bar“, sagte Cernko und forderte:„Mann sollte vermögenden Leuteneinen roten Teppich ausrollen.“

Steuererleichterungen also fürjene, die ihr in Stiftung geparktesGeld in österreichische Unterneh-men investieren, meint er undfragt: „Wer soll denn die Jobsschaffen, wenn nicht Menschenmit Kapital?“ Leider herrsche beiuns die Meinung: „Man kann denReichen doch keine Zuckerl ge-ben.“

Auf der anderen Seite gehe dieAngst um, dass chinesische Inves-toren europäische Paradeunter-nehmen aufkaufen. „Wir habennull Bedarf an Kapitalimport“, sagtder Bankmanager.

Zehn Jahre nach der Lehman-Pleite habe der Bankensektor ausden Fehlern der Vergangenheit ge-lernt. Die Banken seien heute we-sentlich besser mit Eigenkapitalausgestattet, die strengen Regula-rien haben gegriffen, zum Teil fin-de bereits eine Überregulierungstatt. Die Banken seien „wirklichgut aufgestellt“. Kurze Pause.„Aber das hat man auch vor Leh-man gesagt“, fügt Cernko hinzu.

Problematisch sieht der Bank-manager allerdings die nach wievor „starke Zuwendung zur Immo-bilie“. Auch dass manche InstituteKonsumkredite mit Laufzeiten vonmehr als zehn Jahren geben, siehter äußerst kritisch. „Das ist nichtgesund.“

Schüler können nicht googelnAls eine der größten Herausforde-rungen unserer Wirtschaft siehtCernko die Digitalisierung. Dassdiese viele Arbeitsplätze kostenwerde, glaubt er persönlich nicht.Laut einer Studie gebe es 5000Kompetenzprofile, künstliche In-telligenz könnte aber lediglich 50davon übernehmen.

Und die Vorbereitung auf dieDigitalisierung beginne nicht inden Unternehmen, sondern in derSchule. Genau im Bildungsbereichortet Cernko einen großen Nach-holbedarf.

Er erzählte das Beispiel einerihm bekannten Berufsschule, inder den Schülern das „Googeln“beigebracht werden müsse. Wernicht sinnerfassend lesen undschreiben kann, dem helfe auchdie beste Internetsuchmaschinenichts. „Es fehlt am Basiswissen“,sagt Cernko. Dort müsse angesetztwerden, „ansonsten wird das einDesaster“.

Erste-Group-Vorstand Willibald Cernko (l.) und 3-Banken-Generali-CEO Gustav Dressler beim Europafrühstück im Böglerhof. [ Richard Tanzer ]

AUF EINEN BLICK

Erste Group-Vorstand Willibald Cernkosprach sich in Alpbach für einesteuerliche Entlastung von Stiftungs-geldern aus, wenn dieses Geld inösterreichische Unternehmen investiertwird. In Österreich herrsche dieMeinung: „Man darf den Reichen keineZuckerl geben.“ Ideologische Scheu-klappen führen dazu, dass weniger Geldinvestiert wird und somit auch wenigerArbeitsplätze geschaffen werden.

„Hierarchische Führungsstrukturen gehören Vergangenheit an“Diversität. Immer mehr Unternehmen setzen auf Vielfalt im Management – auch die Asfinag und das Immobilienentwickler 6B47.

VON GERHARD HOFER

Peter Ulm hat sich kürzlich ein Au-to gekauft. Wird es das letzte seinin seinem Leben? Wird das eigeneAuto irgendwann durch Carsha-ring oder autonomes Fahren er-setzt werden? Peter Ulm, Chef desImmobilienentwicklers 6B47 weißes nicht. Was er weiß, ist dass ver-schiedene Blickwinkel gut sind,um dem rasanten Wandel gewach-sen zu sein. „Diversität“ lautet dasZauber- und Modewort. In Alp-bach ist es Programm. Unter demMotto „Diversität innovieren undco-kreativ weiterentwickeln“ ginges gestern, Mittwoch, im HotelPost zum „Weriety Lunch Lab“.

Auch Asfinag-Geschäftsführe-rin Karin Zipperer setzt beim staat-lichen Autobahnbetreiber auf Di-versität. „Man braucht in der Füh-rung eine gewisse Vielfalt. Im Ma-nagement braucht es Leute, dieunterschiedlich denken und nichtnur solche, die ähnlich ticken“, be-tont sie. „Mitarbeiter mit unter-

schiedlichen Erfahrungen kom-men zu besseren Lösungen“, ist sieüberzeugt.

Immobilienentwickler Ulm re-krutiert bewusst Leute aus ande-ren Branchen, er habe in seinemUnternehmen ein „Teammanage-ment-System“ etabliert. Es soll ge-währleisten, dass „Mitarbeiter mitunterschiedlicher Ausprägung ein-gestellt“ werden. Kreative, lö-

sungsorientierte, freundlicheChaoten. „Hierarchische Füh-rungsstrukturen gehören der Ver-gangenheit an“, ist Ulm überzeugt.Einen Unternehmensführer siehter mehr als Coach oderMentor.

Aber muss nicht irgendjemandam Ende die Verantwortung über-nehmen? Selbst die Verantwor-tung, meint Ulm, könne man einerGruppe übertragen. „Kooperative

Führung“ führe dazu, dass auchjunge Mitarbeiter viel stärker be-reit sind, Verantwortung zu über-nehmen.

Karin Zipperer denkt schmun-zelnd an „Diskussionen, die oftlänger dauern“. Das könne mitun-ter natürlich nerven, „aber das Er-gebnis ist dann besser undman er-spart sich hinterher viel mehr Zeitfür Korrekturen“. Für Zipperer istdeshalb partizipative Führung der„Schlüsselfaktor“. Nur so könneman die Mitarbeiter mitnehmenund eine Unternehmenskultur imSinne der Vielfalt umsetzen. Ge-rade in einem so vielschichtigenUnternehmen wie der Asfinag.

Es geht um ZugängeDass bei der Asfinag die Frauen-quote bei 23 Prozent, im Manage-ment sogar nur bei 18 Prozent lie-ge, sei zwar verbesserungsfähig,aber eigentlich gar nicht entschei-dend. „Auch daran arbeiten wir“,sagt sie. Aber es gehe nicht umMann oder Frau, jung oder alt,

sondern vor allem um verschie-dene Zugänge.

Für Peter Ulm ist klar, dass Di-versität im Management die Iden-tifikation der Mitarbeiter mit demUnternehmen fördert. „In den al-ten Führungsstrukturen haben alleauf einen hinaufgesehen“, sagt er.„Diese Identifikationsfigur mussdurch ein gemeinsames Ziel, einegemeinsame Vision ersetzt wer-den.“

Aber wie war das noch einmalmit der Verantwortung? „EineLetztverantwortung wird es immergeben“, weiß Ulm. Aber das dürfenicht bedeuten, dass der Chef vonvornherein recht hat.

Im Gespräch: As-finag-Geschäfts-führerin Karin Zip-perer und Immo-entwickler PeterUlm. [ Daniel Novotny ]

AUF EINEN BLICK

Autoritäre Führung gehört endgültigder Vergangenheit an. Unternehmen wiedie Asfinag oder der Immobilienent-wickler 6B47 setzen auf „kooperativeFührung“. Der Chef oder die Chefinwerden nicht als Vorgesetzte wahr-genommen, sondern als Mentoren.

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Herausgeber: 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H. Die Auszeichnung „Beste Unternehmen der Finanzbranche in Österreich 2017“ wirdvom Finanzmagazin „Börsianer“ nach qualitativen und quantitativenMethoden in einem dreisäuligen Scoring-Modell (erstens Peergroup, zweitens Kenn-zahlen, drittens Redaktion) ermittelt und von der BDOAustria ausgewertet. Das Ziel des goldenen Rankings ist, den Kunden von Banken, Versicherungen,Fondsgesellschaften sowie Pensions- und Vorsorgekassen einen Überblick über die besten Unternehmen in Österreich zu geben. Insgesamt werden da-für 13 Gesamt- und Rubriksieger aus fünf Branchen prämiert. Der „Börsianer“ ist ein auf die Finanzbranche spezialisiertes Finanzmagazinmit Sitz inWien.Nähere Informationen zur Auszeichnung finden Sie im Finanzmagazin „Börsianer“, 23. Ausgabe, Dezember 2017, Seite 22 ff (Regeln der Auszeichnung)bzw. Seite 44 ff. Nähere Informationen zur 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H., Untere Donaulände 36, 4020 Linz und zur Produktpalettesowie die einschlägigen Rechtsdokumente zu den jeweiligen Investmentfonds finden Sie unter www.3bg.at.

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„Bitte nicht alles durchdeklinieren“Debatte. „Diversität ist letztlich eine Kulturfrage“, sagt der Bundestagsabgeordnete undEx-Top-Manager Thomas Sattelberger. Jeder Unterschied müsse wertgeschätzt werden.

VON MICHAEL KÖTTRITSCH

„Viele sehen Diversity zu sehr aus einer per-sonalistischen Sicht, in der es um Fairnessund Chancengleichheit geht“, sagt ThomasSattelberger. Der 69-Jährige war viele JahrePersonalvorstand bei großen deutschen Un-ternehmen wie Daimler, Lufthansa, Conti-nental und der Deutschen Telekom. Seit2017 sitzt er als Abgeordneter für die FDP imdeutschen Bundestag in Berlin. „Ich habeeine Organisationssicht. Und die lautet: Wievielschichtig muss eine Organisation aufge-stellt sein, um ihren Herausforderungen ge-recht zu werden?“

Um das zu verdeutlichen, nennt Sattel-berger drei bekannte Negativbeispiele ausder jüngeren Vergangenheit, die verdeutli-chen sollen, wie mangelnde Diversität zuKatastrophen geführt hat. Beispiel eins istdas deutsche Marineschulschiff „GorchFock“, auf dem es in der Vergangenheit im-mer wieder zu Zwischenfällen gekommenwar. 2008 und 2010 kamen sogar zwei Offi-ziersanwärterinnen ums Leben. Als zweitesBeispiel nennt er die Vorgänge nach demSeebeben und dem Tsunami vor der japani-schen Küste im März 2011: Eine Seilschaftan Verantwortlichen für das Atomkraftwerkin Fukushima hatte den drohenden GAUignoriert. Das dritte Beispiel liegt noch kür-zer zurück und betrifft das Debakel, in dasder südkoreanische Elektronikkonzern Sam-sung aufgrund der sich selbst entzündendenAkkus geschlittert war.

„Machokultur aufbrechen“Die Liste ließe sich fortsetzen. In all diesenFällen seien „geschlossene Systeme mit ho-her Homogenität der Entscheider undstreng organisierter Rekrutierung“ die Ursa-che gewesen. „Machokultur“ nennt Sattel-berger sie, eine Kultur, die es aufzubrechengelte. Das sei „kein leichtes Unterfangen“.

Er möchte bei seinen vielen Auftritten –nicht nur vor Managern – Hinweise geben,was Varietät für Organisationen bedeute,sagt Sattelberger – auch um einen Beitraggegen Chancenungleichheit und Talentaus-grenzung zu leisten. Er selbst führte 2010 bei

der Deutschen Telekom eine Frauenquotevon 30 Prozent im Vorstand ein: „Es war einSchritt im Transformationsprozess“, sagt er.„Gender Diversity ist nur ein Aspekt. Unddas war damals ein eher symbolischer Akt.“Obwohl, fügt er an: Er habe viele Situationenerlebt, die verdeutlichten, dass „Frauen rich-tig gut führen“. Denn jenseits jeder morali-schen Überlegung komme da „eine andereForm von Führungsqualität rein“. Nicht zuverwechseln sei das mit einer Frauenquoteim Aufsichtsrat. Die mache zwar die Mei-nungsbildung ein wenig bunter, doch derAufsichtsrat führe ja nicht operativ, habeaber nur mittelbar Einfluss darauf, wie Viel-falt im Unternehmen gelebt werde.

Die Quote im Management wurde um-gesetzt, doch Sattelberger warnt: Eine Quotefunktioniere nicht für andere Arten von Di-versität. „Bitte nicht wie deutsche Ingenieu-re vorgehen, die alles für sämtliche Diversi-tätskategorien durchdeklinieren.“

Was aber sollen Führungskräfte tun, umihre Organisationen divers aufzustellen: „Siemüssen Außenstehende fragen: ,Wie ähn-lich sind sich die Entscheidungsträger beiuns im Unternehmen?‘“ Selbst könnten siedas nur schwer beurteilen: „Insulaner kön-nen das Leben als Insulaner nicht beurteilenund einschätzen.“

„Diversity of mind“ entscheidendWobei, sagt er, Diversität nach Alter, Ge-schlecht, kulturellem Hintergrund etc. „istein notwendiger, aber nicht hinreichenderFaktor – und letztlich eine Kulturfrage“. Dasheißt: Jeglicher Unterschied müsse wertge-schätzt werden, von der Unternehmensspit-ze abwärts, und Fortschritte müssten ge-messen werden. Entscheidend sei jedenfallsder Zugang: „Möchte ich konträre Meinungdebattieren?“ Oder, um es anders zu sagen:„Diversity of mind muss wichtiger sein alsdiversity by gender.“

DONNERSTAG, 30. AUGUST 2018 FORUM ALPBACH III

Thomas Sattelberger. [ Katharina Roßboth ]

VERANSTALTUNG

Heute, Donnerstag, von 15.30 bis 17 Uhr, geht esim Elisabeth-Herz-Kremenak-Saal um „DiverseEntscheidungskultur: Auswirkungen auf Geschäfts-modelle – Die Weisheit der Gruppe vs. Herden-denken“.Unter Moderation von „Presse“-Kolumnist MichaelHirt (diepresse.com/karrierekolumnen) diskutierenThomas Sattelberger (FDP-Politiker und Ex-Manager), Stefan Dörfler (Erste Bank), Dorothy Hill(ING), Heike Mensi-Klarbach (Institut für Genderund Diversität in Organisationen, WU Wien).

Wenn Evolutionsbiologiezu einemMusikstück wirdKomponist Denovaire schuf ein Stückzur Eröffnung der Finanzgespräche.

„Wir Menschen sind nicht das Werk Gottes,sondern das Ergebnis der Milliarden Jahrewährenden Wechselwirkungen zwischenhöchst reaktionsfähigen Mikroben.“ Das isteine der zentralen Erkenntnisse von LynnMargulis. Die 2011 verstorbene Evolutions-biologin wies nach, dass viele der kleinenZellorgane ursprünglich frei lebende Bakte-rien waren. Sie wurden vor Jahrmillionenvon anderen Bakterien verschluckt – abernicht verdaut. Auf diese Weise ging ihr gene-tisches Wissen ineinander über – und sowurden entscheidende Sprünge in der Evo-lution eingeleitet.

Der österreichische Komponist Deno-vaire hat die Forschungsergebnisse deramerikanischen Biologin in Klänge und mu-sikalische Loops übersetzt – Macht undHierarchie sind die Themen, von denen ersich dabei inspirieren ließ. Das Stück „ForLynn“ für acht Posaunen erlebt heute, Don-nerstag, bei der Eröffnung der Finanzgesprä-che seine Uraufführung. (red.)

Veranstaltung. Heute, Donnerstag, um 14 Uhr, werdenim Elisabeth-Herz-Kremenak-Saal die Finanzgesprächemit einer künstlerischen Intervention eröffnet.

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IV FORUM ALPBACH DONNERSTAG, 30. AUGUST 2018

Magenta Night:T-Mobiles Festnach dem DealEs war das erste große Eventnach dem UPC-Kauf.

Der magentafarbene Teppichwar schon von Weitem zu se-hen. Mittwochabend leuchteteder Böglerhof in T-Mobile-Pink.Das Unternehmen hatte zumMagenta Summit (für geladeneGäste, ab 20.30 Uhr) und späterzur Magenta Night (für alle Fo-rumsbesucher ab 22 Uhr) gela-den – die Veranstaltung fandheuer zum zehnten Mal statt.Und doch war etwas anders. Mitdem eben erst genehmigtenKauf von UPC ist wieder eineandere Dynamik am Telekom-munikationsmarkt entstanden.

Logisch, dass T-Mobile vielam Herzen lag, sich gut vor sei-nen Gästen an diesem Abendzu präsentieren. Immerhinwürden sich hier viele Stake-holder der Branche treffen, soein Gast. Und wie ein andereramüsiert anmerkte, müsse manwie jedes Jahr dem am Vor-abend stattgefundenenA1-Empfang etwas entgegen-halten. Gastgeber AndreasBierwirth, Vorsitzender derGeschäftsführung von T-MobileAustria, begrüßte jedenfallsschon am Anfang des Abendszahlreiche Gäste – etwa Ex-Mi-nisterin Maria Rauch-Kallat(ÖVP), Ex-Bundeskanzler undSPÖ-Parteiobmann ChristianKern, und Wiens Umweltstadt-rätin Ulli Sima (SPÖ). AuchMartha Oberndorfer, Ex-Gene-ralsekretärin der Österreichi-schen Bundes- und Industrie-beteiligungen, Rapid-PräsidentMichael Krammer und An-dreas Sidlo, CFO für T-Systems,zeigten sich am Teppich – undbis spät am Fest. (win)

Talk auf der Alm.Moral oder Gewinnstreben: Nach den Motiven der Unternehmen, sich diversaufzustellen, fragte „Die Presse“ auf der Zirmalm. Und auch, welche Rolle Algorithmen spielen.

„Diversität passiert nicht einfach so“VON EVA WINROITHER

Nicht immer muss man eine Stun-de auf und ab durch die Berge ge-hen, um zu einer Podiumsdiskus-sion zu gelangen, aber nicht im-mer bekommt man dafür auch soeinen schönen Panorama-Aus-blick. Die rund 60 Personen, diesich um halb neun Uhr morgensvom Congress Centrum aufmach-ten, schienen den Weg zur Zirm-alm jedenfalls zu genießen. DieGruppe war bunt gemischt, Män-ner und Frauen, Ältere, Jüngere,aus verschiedensten Branchen,manche in Wanderhose und-schuhen, andere in eleganten Ho-sen und Ballerinas. Das passte.Denn um Diversität ging es auchbei der Podiumsdiskussion „Diver-sität: Moralische Selbstverpflich-tung oder Mittel zur Gewinnmaxi-mierung“ zu der „Presse“-Ge-schäftsführer Rudolf Schwarz ein-geladen hatte. Brunch und Weiß-würste zum Frühstück inklusive.

Dabei sei es gar nicht so leicht,Diversität zu fassen, sagte HeikeMensi-Klarbach, Professorin amInstitut für Gender und Diversitätin Organisationen, an der WUWien zum Einstieg. Ob eine Grup-pe divers sei, hänge von der Refe-renzgröße ab – also mit wem mansie vergleiche. Diskriminierungwürde jedenfalls Diversität verhin-dern: Geschlecht, Herkunft, Reli-gion, Alter, Behinderung oder se-xuelle Ausrichtung. „Wir sind da-

rauf gepolt, mit Menschen zusam-menzuarbeiten, die uns ähnlichsind“, fügte sie hinzu.

Dabei bringen Menschen, dieanders sind, einen Mehrwert inUnternehmen, sagte Martin Essl,Gründer der Essl Foundation, dermit dem „Zero Project“ Menschenmit Behinderung besser in die Ar-beitswelt integrieren will. So kön-nen sich Autisten etwa viel längerund besser konzentrieren, was inder Softwareentwicklung gefragtsei. Er erzählte auch die Geschichteeiner Logistik-Firma in den USA,die an einem ihrer 25 Standortemehr als die Hälfte Behinderte ein-stellte. Am Ende war es der profita-belste Standort von allen, weil dortdie Prozesse vereinfacht wurdenund die Talente der Menschen bes-ser zu ihren Positionen passten.

Manmuss daran arbeitenDiversität in Unternehmen ist je-denfalls etwas, „das nicht einfachvon selbst passiert“, sagte Mensi-Klarbach. Das weiß auch MichaelHilbert, Partner bei der Unterneh-mensberatung Roland Berger inWien, wo neue Mitarbeiter durcheinen sehr engen, leistungsorien-tierten Rekrutierungsprozess lau-fen – dadurch sei auch das Profilder neuen Mitarbeiter sehr ähn-lich. Weltweit gebe es unter denrund 200 Roland-Berger-Partnernallerdings nur drei Frauen. „Wirwissen das und wir wollen das än-dern“, sagt Hilbert.

Warum suchen wir uns in derArbeitswelt überhaupt Menschen,die uns selbst ähnlich sind? Diver-sitäts-Expertin Mensi-Klarbach ar-gumentiert es mit dem Wunsch,unsere eigene Persönlichkeit undunsere Arbeit zu legitimieren. „Diegroße Herausforderung wird sein,das zu durchbrechen, ohne dieLeistung herunterzuschrauben.“

Männern traut manmehr zuEs gebe manchmal aber einfachnicht genug Frauen, die einem An-forderungsprofils entsprechen –etwamehrjährige Erfahrung –, weilsie nicht aufgebaut wurden, sagteOliver Suchocki (Suchocki Execu-tive Search), der seit mehr als 20Jahren als Headhunter tätig ist.„Ins Risiko will das Managementoft nicht gehen und jungen Men-schen eine Chance geben.“

„Das stimmt nicht“, warf Men-si-Klarbach ein. Jungen, weißenMännern traue man das sehr wohlzu. Jungen Frauen nicht. Dazugebe es Studien. Deswegen seienFrauenquoten „eine Krücke, aberohne sie ändert sich nichts“.

Hilbert wiederum kritisierte,dass heute noch nicht Menschenfür Jobs ausgebildet werden, die esin der Zukunft geben wird. ClaudiaKernstock, Personalchefin beiThales Austria, das sich auf die Si-cherung kritischer Infrastrukturenspezialisiert hat, argumentierte, siehabe jetzt schon Probleme, Fach-kräfte zu finden, weswegen ihr Un-

ternehmen breiter rekrutiert –auch unter Flüchtlingen. Sie selbsthabe die Arbeit in stark heteroge-nen Teams als „superanstrengend“empfunden. Die Resultate seienaber deutlich besser gewesen.

In der Zukunft könne ein algo-rithmengestützter Rekrutierungs-prozess (un-)bewusste Diskrimi-nierungen entschärfen. Das per-sönliche Gespräch könne das abernicht ersetzen. Es gehe auch da-rum, das innere Bild von mögli-chenMitarbeitern zu ändern, sagteMensi-Klarbach.

Welche Fehler man unbedingtvermeiden solle, fragte Moderatorund „Presse“-Redakteur MichaelKöttritsch. Die Führungskräftenicht einzubinden, sagte Kern-stock. Und man müsse erklären,warum Frauen manchmal bevor-zugt werden, sagte Mensi-Klar-bach. Und, fügte Suchocki an, manmüsse Diversitätsprozesse zu Endedenken. Sonst verfehlen sie erstrecht ihren Zweck.

Bewährt und beliebt: wandern und diskutieren. Thema des „Talk auf der Alm“ war diesmal „Diversität: Moralische Selbstverpflichtung oder Mittel zur Gewinnmaximierung“. [ Hohlrieder ]

AUF EINEN BLICK

Talk auf der Alm. Die „Presse“ lud amMittwoch auf der Zirmalm zur Diskussionüber „Diversität: Moralische Selbst-verpflichtung oder Mittel zur Gewinn-maximierung“. Am Podium saßen MartinEssl (Essl-Foundation), Michael Hilbert(Roland Berger), Claudia Kernstock(Thales), Heike-Mensi-Klarbach (WUWien), Oliver Suchocki (SuchockiExecutive Search).

Verantwortung, Freiheit und das Recht, sich selbst zu schadenGespräch. Kulturminister Gernot Blümel lud zur Diskussion über politische Verantwortung – mit Eva Glawischnig und Konrad Paul Liessmann.

Die große Stube auf der Roßmoos-Alm war am frühen Mittwoch-abend bis auf den letzten Platz ge-füllt. Das lag am Thema der Dis-kussion, aber noch mehr an dengeladenen Gästen. Wenn die ehe-malige Grünen-Chefin Eva Gla-wischnig erstmals nach ihrem Aus-stieg aus der Politik und seit demAntritt ihres neuen Jobs als Nach-haltigkeitsmanagerin beim Glücks-spielkonzern Novomatic über„Verantwortung“ spricht, dann in-teressiert das naturgemäß viele.

Zum dritten Mal hatte Kultur-minister Gernot Blümel prominen-te Gäste aus Wirtschaft und Politikgeladen – zu einem philosophi-schen Gespräch über „Begriffe, diewir gerne unbedacht verwenden,ohne darüber nachzudenken, wassie genau bedeuten“, wie er bei sei-ner Einleitung erklärte. Nach „Ge-rechtigkeit“ und „Exzellenz“ standdieses Jahr eben die „Verantwor-tung“ zur Diskussion. Letzteres einWort, das Blümel zuletzt häufigerbeschäftigt habe. Als Minister habe

er schon oft gehört, dass er nunVerantwortung für die Zukunft desLandes trage. Aber auch sein klei-ner Neffe Benjamin müsse sich vonseiner Mutter anhören, dass er da-für verantwortlich ist, wenn derBlumentopf, den er umgestoßenhat, zu Bruch geht. „Aber ist dasdieselbe Art von Verantwortung?“,fragte Blümel, der Philosophie stu-diert hat, seinen ehemaligen Pro-

fessor Konrad Paul Liessmann.Und der griff Blümels Bild auf –und meinte, dass die Republik ge-wissermaßen der Blumentopf desBundeskanzlers sei.

Im Begriff Verantwortung ste-cke jedenfalls das Wort „Antwort“:„Etwas verantworten heißt, aufeine Frage Antwort geben könnenoder müssen; manchmal auch eineAntwort geben wollen, obwohl nie-

mand gefragt hat. Das sind danndie, die von sich aus Verantwor-tung übernehmen, aber die ande-ren sagen, das will ich ja gar nicht.“Verantwortung habe natürlichauch etwas mit Handeln und Frei-heit zu tun. Die Freiheit wird in derPolitik aber mitunter von vielenSeiten eingeschränkt. Blümelmeinte dazu: „Man ist als Ministernicht nur dem Volk, sondern auchdem Bundeskanzler verantwort-lich.“ „Presse“-Chefredakteur Rai-ner Nowak, der durch die Diskus-sion führte, meinte dazu: „Das las-sen wir jetzt einfach so stehen.“

Dürfen wir uns selbst schaden?Eva Glawischnig warf ein, dass esnur eine „endlose oder restloseVerantwortung“ gebe, nämlich dievon Vater und Mutter für ihr Kind.Rainer Nowak brachte dann dasThema auf Glawischnigs neue Auf-gabe bei Novomatic. „Was genauist Verantwortungsmanagement?Ist das personifizierter Ablasshan-del?“ Die Glücksspielbranche sei

natürlich eine Branche mit „sozialsensiblen Produkten“, betonteGlawischnig, so wie es die Fossilin-dustrie auch sei. Da genauer hin-zusehen und ein soziales und öko-logisches Engagement zu zeigen,halte sie für richtig. „Mein Ziel undunsere Aufgabe ist, unsere Leis-tung anzubieten, ohne dass dabeijemand krank wird.“ Nachsatz:„Außerdemmacht mir die Aufgabewahnsinnig viel Freude.“ Liess-mann erinnerte daran, dass mandie Verantwortung beim Glücks-spiel auch beim Spieler sehen kön-ne: „Der kann mit seinem Geldmachen, was er will. Niemand hatdas Recht, jemanden davor zu be-wahren, sich selbst zu schaden.“Andererseits könne man sagen,dass diese Form der Selbstverant-wortung zu weit gehe und dassman Menschen gewisserweise vorsich selbst schützen muss. „Das istein paternalistischer Zugang, denvor allem die Grünen lange Zeithatten.“ Eine Feststellung, die Gla-wischnig dezent ignorierte. (awa)Nowak moderierte das Gespräch von Blümel, Glawischnig und Liessmann (v. l.). [ Novotny ]

Maria Rauch-Kallat und T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth. [ Novotny ]

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WIRTSCHAFTSGESPRÄCHE28. – 30. Augustdiepresse.com/alpbach

Medienpartner „Die Presse“

VI FORUM ALPBACH DONNERSTAG, 30. AUGUST 2018

Soziale Gesundheit. Die Dauervernetzung sei viel zu viel – fast wie bei Fettsucht, sagt JuliaHobsbawm. Abschalten allein reiche nicht, wir bräuchten ein neues Konzept von Gesundheit.

Überleben trotz aller ÜberforderungVON CHRISTINE IMLINGER

Wir haben alles im Griff. Ernäh-rung, Anzahl nötiger Kalorien oderVitamine, wie viele Stunden Schlafgut wären, wie viele Schritte genugund so weiter. Und sonst? Wie vielVerbundenheit, wie viel Informa-tion, wie viel Zeit im Internet, insozialen Netzwerken ist erträglich– beziehungsweise Befinden undGesundheit zuträglich? Das wirdeher nicht kalkuliert. „Always onläuft unbewusst und nebenbei –und schadet uns massiv“, sagt diebritische Wissenschaftlerin JuliaHobsbawm.

„Es ist offensichtlich, dass wir,neben vielen positiven Begleiter-scheinungen, alle damit kämpfen.Wir sind gestresst und überfor-dert“, sagt Hobsbawm. Währendwir auf Ernährung und Bewegungachten, sei der Umgang nach bald25 Jahren immer konstanterer digi-taler Verbundenheit völlig achtlos– und in einer Krise.

„Die Produktivität stagniert,Stresslevels sind exorbitant, dieKrise der Dauer-Verbundenheitmuss angesprochen werden. Esgibt eine Epidemie des Informa-tionsüberflusses.“ Sie vergleichtdiese mit Adipositas, mit Fettsucht.„Zugleich hungern wir nach Zeit.Und zugleich sind wir im Umgangmit unseren Netzwerken blockiert– es ist wie eine verstopfte Arterie.“So formuliert sie ihre Diagnose desProblems – denn sie sieht die Aus-wirkungen des ständigen Verbun-denseins im Beruflichen wie imPrivaten als immenses Gesund-heitsproblem – und spricht voneinem neuen Konzept der „Sozia-len Gesundheit“, das nötig sei, umangesichts des Überflusses an In-formation gesund zu bleiben.

Umdenken nach KrankheitSchließlich wurde Hobsbawmselbst vor zehn Jahren alles zu viel,wie sie erzählt. Nach einer ernst-haften Krankheit hat sie begonnen,sich intensiv mit diesem Thema zubefassen, sich damit befasst, wiekörperliche, mentale und sozialeGesundheit und Wohlbefinden de-finiert werden – und wieman dieseThemen diskutiert.

„Hier habe ich eine riesige Lü-cke gefunden. Also dachte ich,okay, schreibe ich einen Entwurf,wie wir das Problem identifizieren

und lösen.“ Mit ihrem Buch „FullyConnected“ hat sie einen Nerv ge-troffen. Das Interesse daran reißtnicht ab. Zunehmend, erzählt sie,wachse dieses vor allem in der Po-

litik. Ihr Lösungsansatz: „Wir müs-sen unser Verhalten überdenken,eine neue Art der Distinktion, dieKontrolle über unsere Zeit und an-deres Verhalten finden.“ Der Acht-samkeitstrend oder Dinge wie digi-taler Detox seien Begleiterschei-nungen dieser Krise, aber nicht ge-nug: Der Begriff der sozialen Ge-sundheit sei größer gefasst.

Am Ende, sagt Hobsbawm,wünsche sie sich, dass Soziale Ge-sundheit von Einzelnen, in Unter-nehmen oder Staaten gemessenwerden kann, und dass es klareStandards dafür gibt. So wie für dieBerechnung anderer Gesundheits-oder Sicherheits-Indikatoren, etwa

den Body-Mass-Index. „Wir müs-sen gute Verbundenheit messbarmachen, unsere Netzwerke dahin-gehend überprüfen, unsere sozialeVerbundenheit in Balance brin-gen.“ So, wie Begriffe wie Sozialka-pital auch erst langsam etabliertwurden, müssen wir die SozialeGesundheit als ernsten Faktor eta-blieren.“

Wöchentlicher digitaler SabbatJulia Hobsbawm selbst, die großeNetzwerkerin, hat im Hinblick aufihre „gute“ Vernetzung ihr Lebenumgestellt: Ein Mal proWoche legtsie einen digitalen Sabbat-Tag ein,jeden Freitagnachmittag geht sie24 Stunden offline. „So, wie ichweiß, welche Nahrung ich brau-che, weiß ich, was ich für mein so-ziales Wohlbefinden brauche.“ Sienimmt aktiv Zeiten offline, etwa 40Minuten am Tag, um Bücher oderwissenschaftliche Publikationenzu lesen. Auch ihre Kontakte undNetzwerke habe sie – die auf allengängigen Kanälen aktiv ist – teilsneu sortiert. „Man muss unter-scheiden. Auf Facebook bin ichnur mit echten Freunden verbun-

den, berufliche Kontakte, auchwenn man freundschaftlich um-geht, habe ich nicht auf Facebook.“Einen wesentlichen Anteil ihrerZeit hält sie frei für persönlicheKontakte. „Vertrauen, echte Ver-bindung und Kontakt entstehennicht durch Textnachrichten, son-dern, wenn man gegenüber sitzt,in die Augen schaut.“

Ihr selbst, sagt sie, gehe es mitdieser Distinktion, dieser klarenKontrolle über ihre Zeit, viel bes-ser. „Aber wir stehen am Fußeeines Berges, es ist ein ständigerProzess des Übens und des Ler-nens. Es ist kein Ende in Sicht.“

Julia Hobsbawm, die man in London Networking Queen nennt, mahnt in Alpbach, Kontakte auch einmal auszusortieren. [ Daniel Novotny ]

ZUR PERSON

Julia Hobsbawm ist Wissenschaftlerin,Unternehmerin und Autorin. Die Britinlehrt als Professorin für Networking ander Cass Business School in London.Bekannt wurde die Tochter vonHistoriker Eric Hobsbawm als LondonsNetworking-Queen, Vortragsreisendeund Autorin diverser Bücher. Ihrjüngstes, „Fully connected. Surviving andThriving in an Age of Overload“ ist imVerlag Bloomsbury erschienen.

Roboterautos, Drohnentaxi? „Nein, wir werden zu Fuß gehen“Verkehr.Wirtschaftswissenschaftler Stephan A. Jansen erwartet eine Mobilitätsrevolution – und die geht zurück zu archaischer Fortbewegung.

S-Bahn, ICE Berlin–München, ECMünchen–Wörgl, Wörgl–Alpbachim Autoshuttle, ein Hybridauto,das aber allein per Verbrennungs-motor betrieben wurde, der Akkuwar leer. Berlin–Alpbach in keinensieben Stunden, „ausgeruht undmit erledigten Mails, das ist ganzgut“, sagt Stephan A. Jansen überseine Anreise – und vielleicht wür-de er auch in 20 Jahren so kommen– nur, dass die Akkus der Elektro-autos dann weiter reichen. Abgese-hen davon aber stehe unser Mobi-litätssystem vor einer Revolution.

Jansen ist Karlsruher Wirt-schaftswissenschaftler sowie Ge-schäftsführer der „Gesellschaft fürUrbane Mobilität“, Bicicli Berlin. InAlpbach diskutiert er heute übereine Verkehrsrevolution.

Jansens Thesen dazu: Visionenvon Fluggeräten wie Drohnentaxisseien interessant, würden sich inStädten aber nicht durchsetzen.Auch das autonome Fahren werdevielleicht für Lkw auf eigenen Tras-sen, für den städtischen Individual-

verkehr aber eher kein Thema sein– nicht nur in 20 Jahren nicht, son-dern nie, sagt Jansen.

Carsharing werde sich nichtgroß von der Stelle bewegen, dieMöglichkeiten der Elektrifizierungdes Individualverkehrs seien über-schätzt. Die Zukunft würden viel-mehr „archaische“ Arten der Fort-bewegung sein: Radfahren und Ge-hen. „Das wird der urbane Indivi-

dualverkehr der Zukunft sein. Dassehen wir massiv an Städten wieSingapur, wo keine neuen Autosmehr zugelassen werden, oder Zü-rich, wo man nicht mehr länger alszwei Stunden sein Auto öffentlichstehen lassen darf. Die Eingriffesind massiv.“ Er ortet eine Politikvom Bund hin zu den Städten:Denn die Mobilitätsrevolutionspiele dort. Hier ist der Druck, die

Luft rein zu halten, groß. Dazukommt der Platzbedarf im immerstärker verdichteten Raum. DerLeidensdruck – Feinstaubbelas-tung, Zuzug, Mieten – werde denDruck auf die Politik so erhöhen,dass es, so Jansens These, keineFrage von Ideologien mehr seinwird, wie Verkehr neu organisiertwird. Wenn Städte einmal für Ver-brennungsmotoren nicht mehr zu-gänglich sind – davon geht er aus –,werde das auf das Umland wirken.Etwa, indem sich Intermodalität,die Kombination von Verkehrsmit-teln, stärker etabliert.

In den Städten werde das Mo-bilitätsverhalten auch zur Moral-frage: Sich „gut“ fortzubewegen,kein Auto zu haben, werde in ge-wissen Kreisen zum Statussymbol.Sukzessive, sagt Jansen, würde sichinternational der Anteil des öffent-lichen Nahverkehrs in Städten aufdeutlich über 50 Prozent erhöhen.Der Radverkehr, gestützt von bes-seren Kombinationsmöglichkeiten,auf an die 30 Prozent.

Wann soll das soweit sein? „DieGeneration Ü50, die wird ihre Au-tos noch zu Ende fahren. DerWake-up-call ist da, aber vor jederRevolution gibt es noch ein Hoch:Da kommt es dazu, dass 1800-Kilo-Autos einen 80-Kilo-Menschen be-wegen. Dazu, dass Städte bis zu 25Prozent ihrer Fläche für ruhendenVerkehr reservieren. Dass 30 Pro-zent des städtischen Autoverkehrsvon Parkplatzsuchenden kom-men.“ Das alles sei bald Geschich-te, die Geschichte des Verbren-nungsmotors sei auserzählt. „Dasses in den Städten wirklich eng wird,werden wir in den Jahren 2040 bis2050 so richtig sehen. Wir solltenlangsam beginnen, uns darauf ein-zustellen. Denn die Bremswege imVerkehr und seiner Infrastrukturensind lang.“ (cim)

Heute, Donnerstag, findet von 9 bis 12.30Uhr das Panel „Neue Mobilität: Elektrisch,,shared‘ oder autonom?“ mit Stephan A.Jansen, Andreas Matthä und Antonella Mei-Pochtler im Erwin-Schrödinger-Saal statt.

Die E-Bikes imBergdorf als Zu-kunftsboten eineranderen Mobilität:Stephan A. Jansenin Alpbach.

[ Daniel Novotny]

TWEETS DES TAGES

Ich binmirsicher, wennman ein Urein-wohner von Alp-bach ist be-

kommtman zur Zeit in allenStaaten derWelt unmittelbarAsyl!|efa18@T_Jacksonson

Vorteil an denWirtschaftge-sprächen: Die Schlange vordemMännerklo ist länger alsdie fürs Frauenklo. Auch wennich das jetzt gerade sehr ge-schätzt habe, würde ich in Zu-kunft gerne länger anstehen.|efa18@MMeergraf

Wennman Kritiker fragt, ob sieschon was von der AlpbacherMedienakademie, Alpbach inMotion, den Summerschools,UN-Retreats, Stipendiensystem,das FAN, etc. gehört haben,kommt zu oft ein „Ähhh, was?!“Man bleibt halt zu oft im0815-Programm (das aber auchbunt ist).|efa18@botic

24h Blitzbesuch in AlpbachmitDialoge über die Zukunft derDemokratie, einem Berglaufund dem traditionallen A1Empfang. Resümee:Man kanndas Forum hassen oder lieben– ignorieren kannman es alsgesellschaftspolitischer Kopfnicht. 2019 wird sehr spannend.I‘ll be back.|efa18@Offenbacher

Fake News vs. Fake Satire undAbsurditäten im politischenAlltag: „Uns wird das Geschäfts-modell weggenommen.“Mar-tin Strecha-Derkics von den@GebMoped beim|efa18@colouredmango

absurd ist, wenn eine vonzwang finanzierte organisationdem forum alpach, mangelsmehrwert, die unterstützungstreicht, aber veranstalter einestages der astrologie ist undenergetiker kampagnen schal-tet . . .@WKOe|efa18@blueyellowlib

JETZT im Schrödinger-Saal:TopManager reden drüber,dass sie Smartphones gut fin-den. Ich bin nicht resilient ge-nug und geh jetzt auf ein Gröstl.|efa18@_schwindelfrei_

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Erst die Debatte,dann die Jause –Feiern ganz bioDer ehemalige und der amtierendeRewe-Österreich-Chef luden zumEmpfang in den Berghof.

Es ist, wie so vieles hier in Alpbach, einegute, alte Tradition: Die Rewe-Gruppelädt erst zum Arbeitskreis und anschlie-ßend zum Empfang. Diskutiert wurdeheuer über Intrapreneurship in Großun-ternehmen – „Wie viel Start-Up verträgtein Konzern?“ Unter anderem mit Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti, Unter-nehmerin Eveline Steinberger-Kern undBerater Thomas Plötzeneder. Die dannauch gleich zum Get-together in denBerghof kamen.

Das stand im Zeichen des gemütli-chen Beisammenseins. Lange Redenhabe man deshalb bewusst ausgespart,hieß es im Vorfeld. Entsprechend knappwaren die Begrüßungsworte von Vor-stand Haraszti: „Haben Sie einen schö-nen Abend, viel Spaß und alles Gute!“,sagte der Wiener mit ungarischen Wur-zeln, der seit dem Vorjahr die Österreich-Geschicke des internationalen Lebens-mittelkonzerns lenkt. Damit ist er Chefüber Billa, Bipa, Merkur und Adeg undihre 70.000 Mitarbeiter. Auch sein Vor-gänger Frank Hensel, mittlerweile Auf-sichtsrat im Rewe-Konzern, war dabei.

Gesehen wurden außerdem: Caritas-Präsident Michael Landau, Ex-Gesund-heitsministerin Maria Rauch-Kallat(ÖVP), Rapid-Präsident Michael Kram-mer, Unternehmerin Eveline Pupeter.Sowie: Christian Pöttler, Geschäftsführerdes Echo Medienhauses und seine GattinUschi Pöttler-Fellner, Lobbyist Niko Pe-linka und natürlich Franz Fischler, Prä-sident des Europäischen ForumAlpbach.

Gegessen und getrunken wurde übri-gens ausschließlich bio – stand der Emp-fang doch ganz im Zeichen der Rewe-bio-Eigenmarke „Ja! Natürlich“. (bin)

„Alpbach wird nie barrierefrei sein“Behinderung. Zwei Stipendiatinnen haben ein Unternehmen gegründet, das Behindertendie Teilnahme an Veranstaltungen erleichtern soll. Auch in Alpbach gäbe es einiges zu tun.

VON ERICH KOCINA

Diversität, das sei schon ein wichtiger Be-griff. Allein, meint Christina Riedler, bei Ge-sprächen darüber gehe es vor allem um Mi-gration oder Geschlecht. „Und wir wolleneine Ebene hineinbringen, die viel zu kurzkommt, nämlich Behinderung.“ Die 36-Jäh-rige hat Alpbach gerade erst als Stipendiatinbei den Wirtschaftsgesprächen kennenge-lernt – und hat schon einige Dinge entdeckt,bei denen sie Verbesserungspotenzial sieht.Den Blick dafür hat sie, weil sie gemeinsammit ihrer Kollegin Martina Gollner genaudarauf spezialisiert ist – gemeinsam habensie die Firma FullAccess gegründet, die Ver-anstalter im Umgang mit Menschen mit Be-hinderung unterstützen soll.

Wobei der Begriff Behinderung von denbeiden Gründerinnen recht weit gefasstwird. „Es geht auch um Behinderungen, dieman nicht sieht“, sagt Gollner. „Also etwaauch psychische Krankheiten.“ Je nachdem,welche Einschränkungen Menschen haben,brauchen sie auch unterschiedliche Artender Unterstützung. Wenn etwa jemand aufeinem Musikfestival kurz davor ist, eine Pa-nikattacke zu bekommen, brauche der Be-troffene zunächst etwa einen Ort, an den ersich zurückziehen kann. Hier bieten die bei-den etwa die Möglichkeit eines Rückzugs-raums, in demman von den Menschenmas-sen abgeschirmt ist. Beim Donauinselfest inWien habe man bereits zweimal mitgearbei-tet und dort dieses Service angeboten. Unddas zusätzlich zu den Angeboten, zu denenVeranstalter ohnehin verpflichtet seien –etwa eine Rampe und eine Plattform fürRollstuhlfahrer. „Alles, was darüber hinaus-geht“, sagt Gollner, „ist freiwillig.“

Anwen kannman sich wendenAber auch diese Plattform solle bei Festivalsoffener sein: „Natürlich sind Rollstuhlfahrerdie wichtigste Gruppe, aber es gibt sichernoch andere Gründe, warum man sich indiesem geschützten Bereich aufhalten will.“Etwa auch Sehbehinderungen, die den Auf-enthalt in großen Massen manchmal sehranstrengend machen. Beim Donauinselfesthaben die beiden dafür gesorgt, dass diePlätze auf der Plattform fair verteilt werden.Dazu gehört etwa, dass wenn es sehr engwird, Begleitpersonen gebeten werden, denPlatz für Menschen mit Behinderung freizu-machen. Und das alles habe auch gut funk-tioniert. Besonders wichtig in ihrer Ge-schäftsidee sei aber, dass man sich als An-sprechpartner präsentiere. „Die Betroffenensollen wissen, wohin sie sich wenden kön-nen, wenn sie etwas brauchen“, sagt Riedler.

Ein Problem bei der Kommunikationmit Veranstaltern sei, dass es immer nocheine Berührungsangst gebe, dass lieber

nichts gesagt werde, um nur ja nichts Fal-sches zu kommunizieren. Ein zweites Pro-blemfeld sei, dass es bei manchen Organisa-tionen niemanden gebe, der für das ThemaBarrierefreiheit zuständig sei. Und nicht zu-letzt gehe bei Veranstaltungen, die in größe-ren Abständen regelmäßig stattfinden, auchimmer wieder viel Wissen verloren. „Dabraucht nur eine Person im Team ausge-tauscht werden“, meint Riedler, „und schonist ein Problem wieder da, das man eigent-lich schon gelöst hatte.“

Nun haben es die beiden Firmengrün-derinnen nach Alpbach geschafft – als Sti-pendiatinnen, nicht als Unternehmerinnen.Wobei sie schon einige Ideen und Anregun-gen für das Forum hätten. „Eines ist klar“,sagt Gollner, „Alpbach wird nie barrierefreisein.“ Die Steigungen bekomme man nichtweg, und manche Orte seien eben topogra-fisch schwieriger. Aber darum gehe es garnicht – „niemand erwartet komplette Barrie-refreiheit“ –, sondern darum, dass man Be-suchern die richtigen Infos gebe. Also etwa,welcheWegeman alternativ nutzen kann.

Und da fehle es vor allem an Informa-tion. Gollner, selbst schwer sehbehindert,fehlen zum Beispiel Übersichtspläne, wieman an welche Veranstaltungsorte gelangenkann. Im Congress Centrum müsse sie sichzeitweise von Saalbeschriftung zu Saalbe-schriftung vorarbeiten. Und um eine solcheVeranstaltung barrierefreier zu machen, ge-höre auch dazu, dass man schon im Vorhi-nein herausfinden kann, ob man eine be-stimmte Begleitperson braucht, also etwaeine kräftige Person, die einen Rollstuhl

auch über Steigungen schieben kann. Oderauch, dass man für die Umgebung das rich-tige Hilfsmittel dabei hat – zum Beispieleinen Outdoor-Rollstuhl.

Von Rapid Diversität lernenAbgesehen von Vorschlägen, die sie haben,sind die beiden aber vor allem als Stipendia-tinnen hier. Und in dieser Rolle haben sieschon einige Dinge erlebt, die sie persönlichweitergebracht haben. Also viele neue Kon-takte, vor allem im Bereich von Gründerin-nen, aber auch konkrete Ideen. Besondershilfreich sei etwa eine Breakout-Session ge-wesen, in der am Beispiel von Rapid die Di-versität in Teams thematisiert wurde.

Christina Riedler und Martina Gollner wollen es Menschen mit Behinderung leichter machen. [ Daniel Novotny ]

Drei Minister bei der WeinkostTrinken. Der Südtiroler Starwinzer Alois Lageder kredenzte auf derBöglalm seine erlesenenWeine. Erlesen waren auch die Gäste.

Es zählt zu den jährlichen Highlights in Alp-bach, wenn Wolfgang Rosam und sein Fals-taff-Magazin gemeinsammit Atos und Nota-riatskammer zur kleinen Weinkost auf dieAlm laden. Klein deshalb, weil die Schar je-ner, die gerne dabei wären, sehr groß ist. Er-lesene Weine also für eine handverleseneSchar. Die Weine stammten vom großarti-gen Südtiroler Winzer Alois Lageder. Er giltals Pionier einer nachhaltigen Bewirtschaf-tung, setzte schon auf biodynamischenWeinbau, als man das Wort bei uns nochnicht buchstabieren konnte. Lageder mach-te Südtirol erst zu einem Land großer Weine.Aus einer Vernatsch-Wüste zu einer Char-donnay- und Pinot-Noir-Oase. Mittlerweilegibt es viele tolle Weinguter in Südtirol. La-geder überstrahlt sie, nicht nur, weil ein Ko-met seineWeinetiketten ziert.

Vier Minister hatten ihr Kommen zuge-sagt: Finanzminister Hartwig Löger, Kultur-minister Gernot Blümel und Familienminis-terin Juliane Bogner-Strauß kamen tatsäch-lich – Justizminister JosefMoser nicht. Schö-ner trinken hieß es auch für die Erste Bank-Manager Peter Bosek, Willibald Cernko,Thomas Schaufler und StefanDörfler.

Auffällig war allerdings, dass bei derWeinverkostung das Alpbach-Leitthema„Diversität“ etwas zu kurz kam. Die Frauen-quote war unterirdisch. Casinos-VorständinBettina Glatz-Kremser und VIG-Chefin Eli-sabeth Stadler standen FrauenministerinBogner-Strauß bei. Dabei, so wissen Wein-kennerinnen, machen doch immer mehrFrauen eine Ausbildung zur Sommeliere.

Unter den Weinbrüdern wurden auchWKO-Generalsekretär Karl-Heinz Kopf,Kontrollbank-Chef Helmut Bernkopf, derneue AUA-Chef Alexis von Hoensbroech,Flughafen-Vorstand Julian Jäger und Ver-bund-Vorstand Peter Kollmann gesehen.Auserlesenes verkostet haben unter ande-rem auch Volksbanken-Vorstand PeterHaubner, Fruchtsaftmacher Jürgen Rauchund Raiffeisen OÖ-General Heinz Schaller.

Etwa 100 Gäste hatten es per Shuttle-Service auf die entlegene Böglalm geschafft.„Auf der Warteliste waren über 200 Leute“,verriet Rosam. Also mussten die Gastgeber,Notariatskammer-Präsident Ludwig Bittnerund Atos-Manager Gerald Gerstbauer,schweren Herzens eine Auslese treffen. Wiees eben auch Spitzenwinzer tun. (red.)

DONNERSTAG, 30. AUGUST 2018 FORUM ALPBACH VII

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Full spectrumdigital transformation.www.deloitte.at/alpbach