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im Norden wie im Süden. Wir bewegen Menschen – Jahresbericht 2015

Wir bewegen Menschen – im Norden wie im Süden.Wir bewegen Menschen – ... Wir bauen darauf, dass die Menschen – schon zu ihrem eigenen Vorteil – bereit und fähig sind, zu

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im Norden wie im Süden.

Wir bewegen Menschen –

Jahresbericht 2015

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4 Editorials

7 Tagung

9 Stabübergabe

11 Ökumenische Kampagne 2015

14 Entwicklungspolitische Kampagne

17 Blitzlichter aus der Entwicklungspolitik

21 Netzwerkarbeit

23 Stiftungsrat

24 Mitarbeitende

26 Geschäftsleitung

27 Jahresrechnung 2015

30 Finanzberichterstattung

Inhalt

Das ZEWO-Gütesiegel steht für den gewissenhaften und kontrollierten Umgang mit Spendengeldern.

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Engagement für verantwortungsvolle Schweizer Konzerne: Mitglieder von Kirchgemeinden und Mitarbeitende von Brot für alle sammelten 2015 Unterschriften für die Konzernverantwortungsinitiative.

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So kann es nicht weitergehen, unser Planet stösst an sei-

ne Grenzen. Bräuchten alle Menschen gleich viele Res-

sourcen wie eine Durchschnittsperson in der Schweiz,

wären 2,5 Erden nötig. Doch die haben wir nicht. Ent-

wicklung und damit auch Entwicklungszusammenarbeit

müssen neu gedacht werden. Nicht nur im Weltsüden,

sondern vor allem im Weltnorden ist eine neue Entwick-

lung dringend nötig. Ziel muss eine neue Wirtschafts-

und Lebensweise sein. Eine, die in Kreisläufen des Ge-

bens und Nehmens funktioniert anstatt in der einseitigen

Ausbeutung von Mensch und Umwelt. So einsichtig diese

Vision ist – so schwierig ist die Frage, wie wir denn da

hinkommen.

Jesus sagte: «Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem

Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel

Mehl mischte, bis alles durchsäuert war.» Für Jesus hatte

das Grosse demnach seinen Ursprung im Kleinen. Al-

les, was es braucht, ist ein Ferment, dem man wiederholt

Mehl und Wasser unterknetet und Zeit gibt, bis der Teig

gross genug ist, um daraus Brot zu backen.

Was aber ist für Brot für alle das Triebmittel des Wandels?

Wir vertrauen eher auf die Vielfalt alternativer Modelle

als auf umfassende Lösungsansprüche, wir geben lieber

Pionierinnen und Pionieren eine Chance, als die Hände

in den Schoss zu legen, bis alles fertig analysiert und er-

forscht ist. Wir bauen darauf, dass die Menschen – schon

zu ihrem eigenen Vorteil – bereit und fähig sind, zu ko-

operieren. Und wir arbeiten mit denjenigen zusammen,

die den Willen haben, etwas zu verändern. Das stärkste

Triebmittel jedoch ist die evangelische Vision einer ge-

rechten Welt, in der alle in Würde leben können.

Um den Wandel voranzutreiben, braucht es uns alle: als

Mitglieder der Kirchen, als Einwohnerinnen und Einwoh-

ner der Schweiz, als Konsumentinnen und Konsumenten,

als Verantwortliche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Brot für alle trägt seinen Teil dazu bei mit öffentlichen

Kampagnen und einer entwicklungspolitischen Grundla-

genarbeit, die im Dialog mit unseren Partnern im Weltsü-

den entsteht. Damit ermutigt Brot für alle, im Weltsüden

und noch mehr im Weltnorden, am Wandel mitzuwirken.

Editorial

Das Ferment des Wandels

Jeanne Pestalozzi-Racine Präsidentin des Stiftungsrats

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Die Uno hat 2015 siebzehn Ziele für eine nachhaltige

Zukunft unseres Planeten festgelegt. Sie decken viele

zentrale Themen ab wie Landwirtschaft, Bildung, Ge-

sundheit, Klimawandel, Gleichberechtigung, Wirtschaft,

Konsum. Diesmal stehen nicht alleine die Länder des Sü-

dens im Fokus. Auch und insbesondere der Norden wird

in die Pflicht genommen, zu einer nachhaltigeren Welt

beizutragen.

Doch was ist Nachhaltigkeit überhaupt? Übliche Definiti-

onen gehen von drei Dimensionen aus: einer wirtschaft-

lichen, einer ökologischen und einer sozialen. Aus meiner

Sicht fehlt jedoch eine vierte, zentrale Dimension: die

Spiritualität.

Nachhaltigkeit ist weit mehr als ein technisches Label,

das sich auf Produkte, Wirtschaftstätigkeiten oder Orga-

nisationen stülpen lässt. Sie entspringt einer Geisteshal-

tung, einer Vision von Respekt und Achtung gegenüber

der Erde und ihren Lebewesen. Ich bin davon überzeugt,

dass unsere Gesellschaft nur dann wirklich nachhaltig

werden kann, wenn diese Geisteshaltung als vierte Di-

mension der Antrieb dafür ist.

Brot für alle hat sich im letzten Jahr in allen Bereichen

der Nachhaltigkeit engagiert: In der Ökumenischen Kam-

pagne haben wir uns dem spirituellen Leitgedanken «We-

niger für uns. Genug für alle» gewidmet. Am Beispiel der

Fleischproduktion haben wir gezeigt, wie unser Fleisch-

konsum im Norden die Lebensgrundlagen der Bauern im

Süden gefährdet und das Klima anheizt. Mit einer Stu-

die über den Schweizer Rohstoffkonzern Vitol und seine

Tätigkeiten in Südafrika haben wir gezeigt, warum die

Verantwortung globaler Konzerne für Mensch und Natur

gesetzlich verankert werden muss. Dieses Engagement

führen wir 2016 weiter, indem wir erstmals aktiv eine

Initiative für mehr Konzernverantwortung mittragen.

Und last but not least haben wir am 11. September im

Haus der Religionen 200 Gäste mit unterschiedlichsten

Hintergründen zur Tagung «Hunger, Wut und Wandel»

eingeladen. Gemeinsam mit ihnen haben wir Zukunfts-

gespräche geführt, um konkrete Utopien und Beispiele

für ein neues Verhältnis zu unserer Umwelt, zu Gesell-

schaft und Wirtschaft kennenzulernen.

Diese Auseinandersetzung mit alternativen Modellen gibt

mir Hoffnung und Mut, dass eine andere Welt möglich ist:

eine Welt, die in vielen Ansätzen bereits existiert – wir

müssen nur den Blick darauf richten.

Die vierte Dimension der Nachhaltigkeit

Editorial

Bernard DuPasquier Geschäftsleiter Brot für alle

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Immer mehr soziale Bewegungen im Norden wie im Süden fordern die Veränderung bestehender Machtverhältnisse und Strukturen.

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Angesichts der sozialen und ökologischen Krisen und

rund 800 Millionen Hungernder weltweit ist Wandel

nötiger denn je. Doch wohin soll dieser führen?

Brot für alle suchte mit der Tagung «Hunger, Wut und

Wandel» nach Ansätzen, die in ihre Arbeit einfliessen

sollen. An diesem Anlass wurde zudem der Stab­

wechsel von Beat Dietschy zu Bernard DuPasquier,

dem neuen Geschäftsleiter von Brot für alle, vollzogen.

Rund 200 Teilnehmende kamen an einem schönen Sep-

tembertag 2015 ins neue, stimmungsvolle Haus der Re-

ligionen am Europaplatz nach Bern mit der Frage, was

Hunger, Wut und Wandel wohl miteinander zu tun haben.

Viel, wie sie an der eintägigen Veranstaltung, durch die

die Sternstunde-Philosophie-Moderatorin Barbara Bleisch

führte, entnehmen konnten. Das Thema Transformation –

ein Kernthema von Brot für alle – zog sich durch sämtliche

Referate und die anschliessenden «Zukunftsgespräche».

«Der Hunger ist nicht besiegt, er kommt wieder.» Mit

diesen ernüchternden Einleitungsworten wandte sich

Beat Dietschy ans Publikum und führte aus, dass der

Entwicklungsweg der letzten 50 Jahre «enorme Gerech-

tigkeitslücken» geöffnet habe. Mit diesen Worten verab-

schiedete sich Beat Dietschy als langjähriger Leiter von

Brot für alle: «Wir befinden uns mitten in einem grossen

Wandel, der in eine Sackgasse führt», sagte er und er-

gänzte, der dringend nötige transformative Kurswechsel

sei nur durch ein anderes Verständnis von Welt und Le-

ben möglich: «Ein Verständnis, in dem viele Welten und

Lebensweisen Platz haben.»

Neue Denk­ und Handlungsmuster gefragt

Angelika Hilbeck, Wissenschaftlerin und Stiftungsrätin

von Brot für alle, erläuterte am Beispiel der Landwirt-

schaft, weshalb dieses andere Verständnis von Welt und

Leben so dringend nötig sei. Vorerst stellte sie klar, dass

nicht die Landwirtschaft per se zu einem der grössten

Treiber von Umweltzerstörung und Klimawandel ge-

worden ist. «Der Treiber ist die industrialisierte Form

der Landwirtschaft, die sich dem ökonomischen Para-

digma unterwirft und wissentlich die planetaren Syste-

me ignoriert.» Auch die sogenannte «Green Economy»,

die auf technologische Lösungen setze, aber weiterhin

einer industriellen Logik folge, sei, so Hilbeck, kein

gangbarer Weg aus der Sackgasse. Nicht Geld und Pro-

fit sollen geerntet werden, sondern Nahrungsmittel, die

alle ernähren. «Dazu braucht es ein anderes System des

Haushaltens – eines, das die planetaren Grenzen und die

Menschen wieder ins Zentrum rückt.»

Tagung

Hunger, Wut & Wandel

Die Tagung lud auch zu angeregten Gesprächen zwischen den Referaten und Workshops ein.K

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Die Theologin und Autorin Luzia Sutter Rehmann, die

in ihrem Buch Bibeltexte zu Wut und Hunger untersucht

hatte, zeigte auf, wie zentral der Hunger in der Bibel ist

und wie eng er mit Wut und sozialen Bewegungen ver-

knüpft ist. Sie warnte, Wut könne zwar zu Betroffenheit

und Engagement führen, jedoch auch eine destruktive

Kraft sein. Und der Theologe und Ökonom Edouard Dom-

men verdeutlichte mit einem Satz aus dem Matthäus-

evangelium das Dogma des kumulativen Wirtschaftens,

das Gerechtigkeit ausklammere: «Denn wer da hat, dem

wird gegeben – wer aber nicht hat, von dem wird auch

noch genommen, was er hat.» Gesellschaftliche Trans-

formation sei deshalb vor allem eine Veränderung von

Denk- und Handlungsmustern.

Wer aber sind die treibenden Kräfte einer «transformati-

ven Veränderung»? Eine Antwort darauf wurde von den

Referierenden aus Tunesien erwartet, die über die Hin-

tergründe des Arabischen Frühlings berichteten. Philoso-

phieprofessor Ridha Chennoufi, noch Jahre später sicht-

lich gerührt, ortete den Ursprung der Revolte in enormen

regionalen Einkommensdisparitäten, in der Hoffnungslo-

sigkeit junger Menschen, aber auch in grassierender Kor-

ruption und politischer Repression. Bloggerin Lina Ben

Mhenni, der als Social-Media-Aktivistin eine wichtige

Rolle während des Arabischen Frühlings zugesprochen

wurde, führte weiter aus. «Es gab keine Strategie für

einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel», sagte

sie. Vielmehr haben sich verschiedene Triebkräfte im

Kampf um Menschenrechte verbunden.

Brot für alle als Promotorin von Alternativen

Wie Veränderungen aussehen könnten, wurde in den mit

«Zukunftsgespräche» betitelten Workshops am Nachmit-

tag lebhaft diskutiert. Bewegungen wie Décroissance,

alternative Wirtschafts- oder Wohnformen oder Lebens-

konzepte wie «Buen Vivir», die ein Leben im Einklang

mit der Gemeinschaft und der Erde ins Zentrum stellen,

zeigen auf, dass es auf vielen Ebenen Ansätze für ein

Umdenken gibt.

« C’est une autre histoire que nous avons entendue au-

jourd’hui. » Eine Geschichte, die Mut mache und Hoff-

nung gebe, schloss Bernard DuPasquier die Tagung. Da-

mit nahm er seine Arbeit als neuer Geschäftsführer von

Brot für alle auch öffentlich auf und markierte den Kurs

für die nächsten Jahre. «Brot für alle will nicht nur Unge-

rechtigkeiten aufdecken, sondern die Menschen mobili-

sieren für konkrete Alternativen. Für eine Landwirtschaft,

die im Boden verankert ist, anstatt ihn auszubeuten. Für

eine Wirtschaft, die im Dienste steht von Mensch und

Natur, anstatt sie zu verknechten. Und dies alles mit einer

Haltung des Altruismus anstelle des Herrschaftswillens.»

Bruno Stöckli, Projektleiter dialogue4change

Referate und Bilder unter www.brotfueralle.ch/tagung

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Angeregtes Zukunftsgespräch zum Thema «Buen vivir – eine Alternative zu Entwicklung?»

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Brotübergabe von Beat Dietschy an Bernard DuPasquier, neuer Geschäftsführer von Brot für alle.

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Anlässlich der Tagung «Hunger, Wut und Wandel» hat

Bernard DuPasquier die Geschäftsleitung von

Brot für alle übernommen. Seine wichtigsten Ziele und

Stossrichtungen fasst er im Interview zusammen.

Bernard DuPasquier – die Tagung war gleichzeitig Ihr

Antritt als neuer Geschäftsführer von Brot für alle. Wie

fühlt sich dieser persönliche Wandel an?

(Lacht). Eigentlich nicht gross anders – es ist für mich ja

ein Wechsel innerhalb der Kontinuität. Ich habe bereits

drei Jahre als Leiter Kooperationssysteme bei Brot für

alle gearbeitet. Da ich auch Mitglied der Geschäftslei-

tung war, sind mir die grossen Themen und Herausfor-

derungen bekannt. Es sind bewegte Zeiten – aber ich

wusste, was auf mich zukommt.

Wandel ist auch für Brot für alle das zentrale Stichwort

für die kommenden Jahre. Was bedeutet das konkret

für die Arbeit?

Wir stecken derzeit in einer grossen ökologischen und

ökonomischen Krise. Beide wurzeln in einer spirituellen

Krise: Wir haben die Beziehung zur Natur und zu un-

seren Mitmenschen verloren. Als kirchliches Hilfswerk

will Brot für alle eine neue Spiritualität stärken, die auf

Solidarität, aktivem Engagement und einem positiven

Menschenbild fusst. Entwicklungspolitisch engagieren

wir uns für einen Wandel von einer ressourcenintensiven

industriellen Landwirtschaft hin zu einer bäuerlichen

und ökologischen Landwirtschaft. Und wir setzen uns für

eine Wirtschaft ein, die dem Leben dient – nicht umge-

kehrt. Mithilfe unserer Kampagnen, die wir gemeinsam

mit Fastenopfer durchführen, wollen wir auch die Öffent-

lichkeit bewegen und für diesen Wandel motivieren.

Und welche Akzente werden neu gesetzt?

Ich möchte die Verbindung zwischen unserem Engage-

ment im Norden und im Süden noch verstärken. Die The-

men sind nämlich die gleichen, auch wenn die Umstände

unterschiedlich sind. Urban Gardening in unseren Städten

dient dem gleichen Ziel wie der Kampf der Bauernfamilien

im Süden um die Kontrolle über ihr Saatgut: Es geht um

Ernährungssouveränität. Oder nehmen wir das Beispiel

der globalen Konzerne: Ihre Entscheide am Geschäftssitz

in der Schweiz haben einen grossen Einfluss auf ihre Toch-

terfirmen und die Lebensbedingungen der Menschen im

Süden. Unsere Kampagnen müssen diese Verbindungen

ebenso hervorheben wie unsere Möglichkeiten zum Han-

deln – sowohl auf lokaler Ebene als auch global.

Interview: Pascale Schnyder, Kommunikation

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Den Wandel vorantreiben

Stabübergabe

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Als neuer Geschäftsleiter von Brot für alle will Bernard DuPasquier die Öffentlichkeit für den notwendigen Wandel gewinnen und ihn vorantreiben.

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Was wir essen, hat eine Auswirkung auf den Weltsüden: Besonders Fleisch und industriell hergestellte Lebensmittel treiben den Klimawandel voran.

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Unsere Ernährung heizt das Klima an

Ökumenische Kampagne 2015

Unsere Ernährung ist Klimatreiber Nummer eins:

Die Ökumenische Kampagne 2015 stellte das Essen

und die industrielle Lebensmittelproduktion ins

Zentrum der aktuellen Klimadebatte. Und sie forderte

mit einer Klimapetition, dass sich die Schweiz an

der Klimakonferenz im November für wirksame Mass ­

nahmen gegen den Klimawandel einsetzt.

Essen ist lebenswichtig – und so überrascht es wenig,

dass die Ökumenische Kampagne 2015 und ihr Motto

«Weniger für uns. Genug für alle» ein breites Echo fand.

Die traditionellen Suppentage erhielten eine neue aktu-

elle Ausrichtung, das Plakat mit dem verpackten Huhn

im Kühler führte zu intensiven Gesprächen rund um die

Klimafolgen unserer Essgewohnheiten. Brot für alle,

Fastenopfer und Partner sein sammelten über 21 000 Un-

terschriften für die Klimapetition der Klima-Allianz. Das

ist beinahe ein Fünftel der gut 90 000 Unterschriften, mit

denen Bundesrätin Doris Leuthard als Klimaministerin

aufgefordert wurde, sich an der Klimakonferenz in Paris

für gerechte und griffige Massnahmen einzusetzen.

Semplice Agbavon aus Togo

Auch in Togo plagen die Folgen von Klimaerwärmung

und Klimawandel Mensch und Umwelt. Davon erzählte

der Kampagnengast Semplice Agbavon. Er ist Koordina-

tor von Seecar, einem Netzwerk von 18 protestantischen

Kirchen und Entwicklungsorganisationen in Westafrika.

«Entwicklung beginnt im Kopf und ist nicht nur eine

Frage der finanziellen Mittel», bringt Semplice Agbavon

seine Überzeugung auf den Punkt. Für den 46-jährigen

Agronomen ist Entwicklung eine ganzheitliche Sache,

die alle Lebensbereiche betrifft: Kopf, Herz und Hand.

In Kirchgemeinden, Schulen und bei anderen Auftritten

diskutierte er dieses Anliegen.

Das Thema auf dem Teller

Die Ökumenische Kampagne 2015 zeigte anhand von

Pouletfleisch, wie unser Konsum die Ernährungssicher-

heit vieler Menschen im Süden beeinträchtigt. Industriel-

le Tiermast setzt auf Kraftfutter, vorwiegend Soja. Diese

Sojabohnen wachsen aber auf riesigen Monokulturen im

Süden – in Brasilien zum Beispiel auf Flächen, wo früher

Mitglieder der Klima-Allianz überreichen Doris Leuthard 107 765 Unterschriften für eine gerechte Klimapolitik der Schweiz.

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Familien ihr Essen anbauten. Unsere Masttiere fressen

den Kleinbauernfamilien in den Produktionsländern

buchstäblich die Lebensgrundlagen weg.

Futteranbau und extensive Viehhaltung heizen aber auch

die Zerstörung des Regenwaldes an. Die Fleischprodukti-

on beansprucht heute drei Viertel der weltweiten Agrar-

flächen. Werden alle indirekten Folgen eingerechnet,

verursacht die industrielle Nahrungsmittelproduktion

fast 40 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen.

Nicht nur die Tiere selbst belasten die Umwelt, sondern

auch die Transporte, die Herstellung von Dünger und

Pflanzengift. So verstärkt die industrielle Landwirtschaft

die Klimaerwärmung.

Fastengruppen erfolgreich aufgebaut

Eine Zeitlang aufs Essen verzichten und damit ein Zei-

chen setzen gegen das Übermass unserer Zeit ist ein Ziel

der Fastengruppen, die sich während der Ökumenischen

Kampagne zusammenfinden. In der Westschweiz haben

Fastengruppen Tradition. Jetzt findet das gemeinsame

Fasten auch in der Deutschschweiz Anklang. Beinahe 90

Gruppen beteiligten sich an der Ökumenischen Kampa-

gne 2015 und setzten sich mit den drei Dimensionen des

Fastens auseinander: Gesundheit, Spiritualität und Soli-

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Um die Menschen im Süden bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, führt Brot

für alle seit 2009 Klimaworkshops durch. Diese werden in Zusammenarbeit mit Schweizer Partner-

werken angeboten und bauen auf deren bestehenden Südprojekten auf. Während einer Analyse

in einem Dorf und der anschliessenden Trainingswoche lernen die Südpartner Methoden, die ihnen

dabei helfen, den Klimawandel zu verstehen und mit den Betroffenen Handlungs möglichkeiten

im Umgang mit dem Klimawandel zu entwickeln. 2015 fand je ein Klimaworkshop in der DR Kongo

und in Kambodscha statt. «Anfänglich waren nur Frauen da, aber mit der Zeit kamen immer mehr

Männer hinzu. Sie merkten, dass da etwas für sie Wichtiges geschieht», beobachtete das Team der

kambodschanischen Organisation CHAD, das den Workshop mit Brot für alle in Toul Kpos,

einem Dorf an der vietnamesischen Grenze, durchführte. Hier hat der Klimawandel zu unregel-

mässigen Regenzeiten und längerer Trockenheit geführt. Als Anpassungs strategie kristallisierte

sich im Workshop der gesicherte Zugang zu Wasser heraus. So möchten die Bewohnerinnen

und Bewohner von Toul Kpos wieder Zugang zum von der Regierung gesperrten Wasser im nahen

Kanal erhalten. Ein Fazit aus der Analyse: Dorfgemeinschaften müssen auch darin befähigt

werden, ihre Anliegen gegenüber Dritten zu verteidigen. CHAD will das Dorf dabei unterstützen.

Mit Klimatrainings gegen den Klimawandel

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Huhn frisst Soja. Und Soja frisst Regenwald –

die Lebensgrundlage vieler Menschen. www.sehen-und-handeln.ch

Sehen und handeln.

Kampagnenplakat der Ökumenischen Kampagne 2015

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Page 13: Wir bewegen Menschen – im Norden wie im Süden.Wir bewegen Menschen – ... Wir bauen darauf, dass die Menschen – schon zu ihrem eigenen Vorteil – bereit und fähig sind, zu

darität. Rund 600 Bäckereien und Konditoreien trugen die

Aktion «Brot zum Teilen» mit. Gleich wie der traditionelle

Verkauf von Fair-Trade-Rosen aus Tansania brachten die

Aktionen eine breite öffentliche Resonanz des Anliegens

der Ökumenischen Kampagne.

900 kg Agenden, 11 000 Couverts, 40 Leute

Hinter der Ökumenischen Kampagne steckt jedes Jahr eine

immense Arbeit, die von unzähligen Freiwilligen getra-

gen wird. Am Einpackevent von «MenschOlten!» packten

beispielsweise 40 Leute rund 11 000 Fastenkalender in

Couverts und brachten sie danach in alle Haushaltungen.

Rund 900 Kilogramm schwer waren die Agenden voller

Geschichten von Menschen im Süden und Norden, Anre-

gungen und Informationen zu Projekten für den Wandel.

Doch zum Einpackevent gehörten auch viel Spass und La-

chen – und am Schluss Suppe, Wienerli und ein Glas Wein.

Urs Walter, Medienverantwortlicher

13

Mit der Ökumenischen Kampagne 2015 erschien erstmals

auch das Magazin «Perspek tiven», welches Brot für alle

und Fastenopfer zu grossen Teilen gemeinsam herausgeben.

Ein attraktives Themendossier mit Reportagen, Hinter-

grundtexten, Infografiken und Handlungs anregungen setzt

jeweils den Schwerpunkt. Berichte und Bilder von Süd-

projekten, Beiträge zu entwicklungspolitisch aktuellen

Themen, Interviews und Porträts bringen den Spenderinnen

und Spendern die Arbeit und Anliegen der beiden Werke

näher. «Perspektiven» erscheint viermal pro Jahr auf Deutsch,

Französisch und teilweise Italienisch.

www.brotfueralle.ch/perspektiven

Zeit für neue Perspektiven

11 000 Agenden verpackten die Freiwilligen von «MenschOlten!».

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Themenschwerpunkt des Magazins Perspektiven

Unsere Ernährung heizt das Klima an

Vom Fluch der SojaSeite 4

Klimakiller Landwirtschaft?Seite 6

Februar 1/2015

Klimawandel:

Interview mit

Doris Leuthard

Seite 4

Bauern und nicht

Konzerne ernähren

die Welt Seite 7

Das Magazin zum Lesen und Handeln

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Die Bench Marks Foundation ist eine langjährige Partnerorganisation von Brot für alle. Diese Initiative

von südafrikanischen Kirchen überwacht, ob in Afrika tätige globale Konzerne minimale soziale,

ökologische und wirtschaftliche Standards einhalten. So hat die Bench Marks Foundation zusam-

men mit Brot für alle auch die Studien zu den Schweizer Rohstoffkonzernen Glencore und Vitol

verfasst. Eine wichtige Rolle für das Sammeln von Fakten spielen die Betroffenen selber. Sie werden

von Mitarbeitenden der Bench Marks Foundation zu Monitoring-Aktivistinnen und -Aktivisten

ausgebildet: Sie lernen, genau hinzuschauen und die Lage um die Minen und in ihren Dörfern zu

beschreiben. Sie tragen Fakten zusammen und dokumentieren diese mit Berichten, Bildern

und Videos, die sie im Internet veröffentlichen. Gleichzeitig bieten die Dokumentationen die Grund-

lage, um Missstände bei den verantwortlichen Bergbaukonzernen und Politikerinnen und Politikern

anzubringen und Veränderungen einzufordern. www.bench-marks.org.za

Diese Partnerorganisation von Brot für alle schaut genau hin

Globale Geschäfte – globale Verantwortung

Entwicklungspolitische Kampagne

Globale Konzerne müssen mehr Verantwortung für

die sozialen und ökologischen Folgen ihrer Tätigkeiten

übernehmen – das forderten Brot für alle und Fasten­

opfer mit ihrer entwicklungspolitischen Kampagne.

Eine Studie zum Schweizer Rohstoffkonzern Vitol und

ein Online­Game zielten darauf ab, die Problematik

an die Öffentlichkeit zu bringen und Unterschriften für

die Konzernverantwortungsinitiative zu sammeln.

Stellen Sie sich vor: 800 Frachtlaster fahren täglich an

Ihrem Haus vorbei, die Luft ist schwarz von Kohlenstaub,

Sprengungen lassen die Erde unter Ihren Füssen beben

und Ihr Trinkwasser ist mit Schwermetallen belastet.

Dies erwartet die Menschen im Norden Südafrikas, wenn

die dort gelegenen Kohleminen Vele und Makhado ihren

Betrieb aufnehmen. Hauptabnehmer der Kohle ist der

Rohstoffhandelskonzern Vitol, umsatzstärkstes Schwei-

zer Unternehmen.

Ein Beispiel von vielen, das zeigt, wie die Tätigkeiten

von Schweizer Konzernen die Lebensbedingungen von

Menschen in Ländern des Südens negativ beeinflussen

oder gar zerstören. Dies aufzuzeigen und gleichzeitig

Unterschriften zu sammeln für eine Initiative, die mehr

Verantwortung von Schweizer Konzernen fordert, war

das Ziel der diesjährigen entwicklungspolitischen Kam-

pagne von Brot für alle und Fastenopfer.

Schweiz trägt eine besondere Verantwortung

Als einer der wichtigsten Standorte von globalen Roh-

stoffkonzernen weltweit trägt die Schweiz eine beson-

dere Verantwortung. Heute werden 65 Prozent aller Me-

talle, 35 Prozent der Getreide und 35 Prozent des Rohöls

über die Schweiz gehandelt. Ausserdem ist die Schweiz

Golddrehscheibe Nummer eins. Gleichzeitig sind Men-

schenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung durch

Rohstoffkonzerne besonders häufig. Bislang hat die offi-

zielle Schweiz diesen Umständen jedoch zu wenig Rech-

nung getragen und beharrt weiterhin auf freiwilliger Un-

ternehmensverantwortung.

Deshalb haben über 70 Organisationen im April 2015 die

sogenannte Konzernverantwortungsinitiative lanciert.

Diese fordert, dass Schweizer Konzerne gesetzlich dazu

verpflichtet werden, ihre Tätigkeiten im Ausland dahin-

gehend zu prüfen, ob sie Menschenrechte oder Umwelt-

schutzbestimmungen verletzen. Ist dies der Fall, müs-

sen sie darüber informieren und entsprechend handeln.

www.sehen-und-handeln.ch/konzerne

Der Fall Vitol

Der Fall des Rohstoffkonzerns Vitol, den Brot für alle

zusammen mit ihrer südafrikanischen Partnerorgani-

sation Bench Marks Foundation (vgl. Kasten) für die

Kampagne aufgearbeitet hat, hat die problematischen

Bench Marks Foundation

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Zusammenhänge zwischen Schweizer Unternehmen und

den Lebensbedingungen lokaler Gemeinschaften aufge-

zeigt und damit die Notwendigkeit der Konzernverant-

wortungsinitiative unterstrichen. «Die Provinz Limpopo

ist wegen ihrer Gemüse- und Getreideproduktion die

Vorratskammer Südafrikas, aber auch eine Gegend mit

grossem Wassermangel. Die Verschmutzungen durch

den Bergbau belasten die Region und das ganze Land

deshalb besonders», äusserte sich John Cappel, Direktor

der Bench Marks Foundation, anlässlich der Medienkon-

ferenz, die zum Auftakt der Kampagne stattfand.

Und welcher Manager­Typ bist du?

Etwas spielerischer, aber mit dem gleichen Ziel lan-

cierten die beiden Organisationen mit der Kampagne ein

Online-Spiel. Als «CEO for a Day» konnten die Spielteil-

nehmenden Themen wie Standortwahl, Steueroptimie-

rung, Aktionärsinteressen, Umwelt, Menschenrechte und

Entwicklung gewichten und so – auch bildlich – heraus-

finden, welcher Managertyp sie sind. Und gleichzeitig

konnten sie mit ihrer Unterschrift für die Konzernverant-

wortungsinitiative dazu beitragen, dass den «Bösewich-

ten» unter den Managern der Riegel geschoben wird.

www.ceo-for-a-day.ch

Um das Ziel von 100 000 Unterschriften zu erreichen,

gingen zudem Mitglieder von Kirchgemeinden und Mit-

arbeitende von Brot für alle am 29. August in Luzern,

Bern, Basel und Lausanne und weiteren Ortschaften auf

die Strasse. Damit zeigten sie, wie wichtig ihnen das

Anliegen auch persönlich ist.

Pascale Schnyder, Kommunikation O

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Das Plakat der Konzernverantwortungsinitiative fordert mehr Sorgfalt von globalen Konzernen.

Ein Online-Test zeigte den Teilnehmenden ihren virtuellen Charakter als Manager auf.

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Die Vielfalt der bäuerlichen Landwirtschaft gerät durch Gentechnologie und Monokulturen immer mehr unter Druck.

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Mein Saatgut – dein Essen

Blitzlichter aus der Entwicklungspolitik

Neue Saatgutgesetze bedrohen in Honduras und

vielen anderen Ländern des Südens die lokale

Sortenvielfalt und kriminalisieren den traditionellen

Saatguthandel der Kleinbauernfamilien. Brot

für alle unterstützt ihre Partner im Süden mit Fach­

wissen und Vernetzung, damit sie sich dagegen

wehren können.

Still und heimlich haben der honduranische Präsident

Juan Orlando Hernández und der Nationale Kongress

2012 ein Gesetz verabschiedet, das die lokale Saatgut-

vielfalt und die kleinbäuerliche Landwirtschaft des Lan-

des ernsthaft bedroht. Nur zufällig ist Octavio Sanchez,

Koordinator von ANAFAE, der Partnerorganisation von

Brot für alle, bei einer Internetrecherche auf das Gesetz

gestossen. Eine Konsultation der Vertreterinnen und

Vertreter der Landwirtschaft hatte nie stattgefunden.

Dabei sind die Auswirkungen für die Landwirtschaft

und Ernährungssicherheit des Landes gravierend. Denn

das Gesetz sieht einen strengen Schutz intellektueller

Eigentumsrechte an Saatgut vor (Sortenschutzrechte),

wovon vor allem die internationalen Saatgutkonzerne

profitieren. Lokale Saatgutsysteme mit ihrer reichen

Sortenvielfalt werden hingegen zunehmend verdrängt.

Landwirte, die weiterhin Saatgut aus ihrer Ernte ver-

wenden, tauschen oder verkaufen, könnten gar dafür

bestraft werden, weil sie damit gegen die Sortenschutz-

rechte verstossen.

Widerstand auf allen Ebenen

Octavio Sanchez und das Netzwerk ANAFAE setzen nun

alles daran, das Gesetz zu kippen oder zumindest Ein-

fluss auf dessen Umsetzung zu nehmen. Dafür haben sie

2015 eine juristische Interpretation des Gesetzestextes

vorgenommen, zahlreiche Informationsveranstaltungen

für ihre Mitgliedsorganisationen durchgeführt und mit

einer breiten Kampagne begonnen, die Bevölkerung

über die Folgen des Gesetzes zu sensibilisieren. Mit dem

Slogan «Mein Saatgut ist dein Essen» versuchen sie,

auch die städtische Bevölkerung zu gewinnen. ANAFAE

stützt sich zudem auf das Völkerrecht für den Wider-

stand: Die Lencas, ein indigenes Volk im Westen von

Honduras, verabschiedeten eine öffentliche Erklärung,

in der sie das Gesetz zurückweisen und für ihr Territo-

rium für ungültig erklären. Sie berufen sich dabei auf

die Uno-Konvention der Rechte der indigenen Völker,

nach der die Lencas rechtzeitig über das Gesetz hätten

konsultiert werden müssen.

Brot für alle hilft ANAFAE mit Fachwissen und Kontak-

ten zu entwicklungspolitischen Partnerorganisationen

aus anderen Ländern, die sich gegen solche Saatgut-

gesetze wehren. ANAFAE nutzte den Besuch von Brot

für alle-Mitarbeiterinnen für ein Gespräch mit Kon-

gressabgeordneten und Debatten in nationalen Radio-

sendungen. Und Octavio Sanchez konnte sich an einem

internationalen Seminar in Südafrika mit Expertinnen

und Experten von Bauernorganisationen und NGOs

aus Asien, Afrika und Lateinamerika austauschen, um

wirksame Strategien gegen die Saatgutprivatisierung

zu entwickeln.

Tina Goethe, Teamleiterin «Recht auf Nahrung»

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Octavio Sanchez, Koordinator der Bfa-Partnerorganisation ANAFAE in Honduras, setzt sich dafür ein, dass Bauernfamilien weiterhin ihr eigenes Saatgut verwenden dürfen.

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Im März 2015 organisierte Brot für alle zusammen mit

ihren Partnern GRAIN und der äthiopischen Anywaa

Survival Organisation einen Workshop zum Thema

«Land Grabbing». Da dieses Thema in Äthiopien tabu

ist, sollte der Workshop in Kenia stattfinden. Nur:

Die äthiopischen Teilnehmenden kamen nie in Nairobi

an – sie wurden am Flughafen verhaftet.

Es war für Tina Goethe, Teamleiterin für Recht auf Nah-

rung bei Brot für alle, ein Schock, als sie in Nairobi erfuhr,

dass die sieben angemeldeten Workshop-Teilnehmenden

Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba gar nie verlassen

hatten und stattdessen im Gefängnis sassen. Aus Si-

cherheitsgründen hatten die Organisatoren beschlossen,

den zweiten Austausch- und Vernetzungsworkshop unter

dem unverfänglichen Titel «Ernährungssicherheit und

Landrechte» erneut im nahen Kenia durchzuführen.

Die sechs Männer und die eine Frau kamen ins berüch-

tigte äthiopische Untersuchungsgefängnis Makelawi.

Umgehend engagierte Brot für alle einen Anwalt und

bat die Schweizer Botschaft sowie die EU-Delegation

in Addis Abeba um diplomatische Unterstützung. Vier

Personen wurden nach einem Monat Haft freigelassen.

Der evangelische Pastor Omot Agwa Okwoy, der Um-

weltschützer Jamal Oumar Hojele und der Menschen-

rechtsaktivist Ashinie Astin blieben in Haft und wurden

erst nach sieben Monaten offiziell angeklagt. Der Vor-

wurf: Beteiligung an «terroristischen Aktivitäten».

Seit die Regierung 2011 rund vier Millionen Hektar

Agrarland, das grösstenteils im fruchtbaren Gebiet

Gambela liegt, finanzkräftigen Investoren zur Pacht an-

geboten hatte, beklagen die Völker Majang und Anywaa

(Anuak) Zwangsumsiedlungen und Gewalttaten. Wer

sich dagegen wehrt, wird bedroht und kriminalisiert.

Kampf um Freilassung der Inhaftierten

Dass Themen wie Land Grabbing in gewissen Ländern

delikat sind, ist bekannt. Doch dass ein Workshop als

terroristische Aktivität betrachtet wird, gab es noch nie.

Brot für alle ergriff eine Reihe von Massnahmen und

startete zusammen mit Human Rights Watch und wei-

teren Organisationen eine Freilassungskampagne. Sie

lancierten eine Petition zuhanden der äthiopischen Re-

gierung und der Geberländer Äthiopiens (darunter die

USA, Deutschland und die Schweiz). Zudem wurde Geld

für die Familien der Inhaftierten gesammelt.

Als im November 2015 Bundespräsidentin Simonetta

Sommaruga nach Addis Abeba reiste, gelang es, das

Thema auf die offizielle Traktandenliste setzen zu las-

sen – leider ohne Erfolg. Die haltlosen Anschuldigungen

werden weiterhin aufrechterhalten. Über entsprechende

Organisationen und mit anwaltschaftlicher Unterstüt-

zung unternimmt Brot für alle alles, um die Inhaftierten

freizubekommen. Aktuelle Informationen auf: www.brot-

fueralle/aethiopien

Manuschak Karnusian, Teamleiterin

Kommunikation ad interim

Landrechts-Aktivisten als «Terroristen» bezeichnetund inhaftiert

Blitzlichter aus der Entwicklungspolitik A

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Mit einer Online-Petition forderten Brot für alle und ihre Partnerorganisationen die Freilassung des Landrechtsaktivisten Omot Agwa Okwoy.

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Bildung für Arbeiterinnen in der Computerindustrie

Blitzlichter aus der Entwicklungspolitik

In China unterstützt Brot für alle ein Frauennetzwerk,

das sich für die Rechte der Arbeiterinnen in der

Industrie einsetzt. In Kursen erhalten die Frauen Infor­

mationen oder werden zu Volontärinnen ausgebildet,

die ihr Wissen wiederum weitergeben.

In der Nähe einer der zahlreichen Computerfabriken im

südchinesischen Shenzhen steht ein kleiner Büchertisch

am Strassenrand. Einige junge Arbeiterinnen bleiben

neugierig stehen. Andere sind in die Lektüre vertieft. Was

wie eine gemütliche Freizeitbeschäftigung aussieht, ist

für viele der Frauen ein erster Schritt zu mehr Selbstbe-

wusstsein und gegen die Ausbeutung in den Fabriken.

Denn mit diesem Stand informiert das Chinese Working

Women Network (CWWN) die Frauen über ihre Rech-

te. Rechte, die ihnen oft verwehrt bleiben. Brot für alle

unterstützt diese Bildungsarbeit seit 2015. Denn nur Ar-

beiterinnen, die ihre Rechte kennen, können diese auch

einfordern, auf die Gesetzgebung einwirken und so den

nötigen Wandel ihrer Arbeits- und Lebensbedingungen

vorantreiben. Andererseits erhält Brot für alle über

CWWN Einblicke in die schwierigen Alltagsrealitäten der

Fabrikarbeiterinnen, was wiederum in die Kampagnen-

arbeit von Brot für alle im Norden einfliesst.

Die meisten Arbeiterinnen stammen aus ländlichen Ge-

bieten und suchen Arbeit bei den grossen Herstellern von

Spielzeugen, Textilien oder Elektronikgeräten. Alleine

in der IT-Branche sind über 80 Prozent der Angestellten

Frauen. Sie hoffen auf ein Leben über dem Existenzmini-

mum. Doch der Arbeitsalltag ist hart. Dies zeigt auch die

Geschichte von Xiao Wen: Von ihrem Mann missbraucht,

versuchte sie mit ihrem Kind zu fliehen. Damit das Kind

in einer «intakten» Familie aufwächst, brachte sie es aber

wieder zurück. Heute arbeitet Xiao Wen in einer Elek-

tronikfabrik weit weg und sieht ihr Kind nur an wenigen

Tagen im Jahr. Wie Xiao Wen arbeiten die Frauen und

Männer in den Fabriken oft zehn bis zwölf Stunden am

Tag, und viele haben kein Anrecht auf ärztliche Versor-

gung oder soziale Absicherungen, denn diese werden nur

am offiziell registrierten Wohnsitz erbracht.

Katz­und­Maus­Spiel mit der Regierung

CWWN vermittelt zwischen Arbeitenden, NGOs, Kon-

sumenten, Hochschulaktivistinnen und der Politik und

schafft ein Verständnis zwischen den Gruppen, um die

Arbeitssituation der Fabrikarbeiterinnen zu verbessern.

Konkrete Unterstützung erhalten die Frauen vor Ort in

zwei Kurszentren im Süden Chinas, wo viele Elektronik-

firmen angesiedelt sind.

Die Mitarbeitenden von CWWN stehen vor grossen He-

rausforderungen, denn die chinesische Regierung setzt

NGOs immer stärker unter Druck: Schulungszentren

werden geschlossen, Internetseiten gesperrt. Für CWWN

ist dies ein zermürbendes Katz-und-Maus-Spiel. Doch

ihre Arbeit ist zentral für die Frauen. Rund 14 000 Frauen

haben Kurse im Qinghu-Center der Community School

besucht. 37 von ihnen wurden zu Volontärinnen ausgebil-

det, die in ihren eigenen Gruppen ihr Wissen weitergeben

können.

Daniela Renaud, Verantwortliche für die Kampagne

«High Tech No Rights»

Das Chinese Working Women Network klärt Arbeiterinnen in China über ihre Rechte auf.

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Page 20: Wir bewegen Menschen – im Norden wie im Süden.Wir bewegen Menschen – ... Wir bauen darauf, dass die Menschen – schon zu ihrem eigenen Vorteil – bereit und fähig sind, zu

Uns bietet das Smartphone immer mehr Möglichkeiten – den Arbeiterinnen und Arbeitern in China oftmals schwierige Arbeitsbedingungen.

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Ein breites Netzwerk für mehr Unternehmensverantwortung

Netzwerkarbeit

Wer für ein Anliegen wie die Konzernverantwortungs­

initiative eine politische Mehrheit gewinnen will,

muss Netzwerkarbeit zur obersten Priorität machen.

Inzwischen umfasst die Koalition hinter der Initiative

76 Mitgliedorganisationen und wird von politischen

Akteuren fast aller Parteien , von Unternehmerinnen

und von zahlreichen Freiwilligen gestützt.

Die Kampagne «Recht ohne Grenzen», die 2015 zur Kon-

zernverantwortungsinitiative wurde, entstand 2009 als

Folge gemeinsamer Reflexionen und Arbeiten von zehn

Schweizer NGOs, zu denen auch Brot für alle gehörte.

Sie alle verband die Vision, dass die immer mächtiger

werdenden multinationalen Konzerne gleichzeitig auch

transparenter und verantwortungsvoller werden muss-

ten. Und dass es an den Bürgerinnen und Bürgern sowie

politischen Akteurinnen und Akteuren war, Rahmenbe-

dingungen dafür zu schaffen, dass Konzerne Menschen-

rechte und Umweltschutzgesetze weltweit respektierten.

Die Organisationen einte auch eine gemeinsame Fest-

stellung: Um in den politischen Strukturen der Schweiz

etwas zu bewegen, um neue Reflexionen in Parlament

und Verwaltung anzustossen und um der Wirtschaftslob-

by Gegensteuer zu bieten, mussten alle möglichen Kräfte

zusammengebracht und breit mobilisiert werden.

Allianzen in allen Gesellschaftsbereichen

Heute umfasst die Koalition über 76 Hilfswerke, Frauen-,

Menschenrechts- und Umweltorganisationen, kirchliche

und gewerkschaftliche Vereinigungen sowie Aktionärs-

verbände. Sie haben im April 2015 die Initiative für ver-

antwortungsvolle Konzerne mitlanciert. An der Spitze

der Initiative steht ein fünfköpfiges Exekutivkomitee,

zu dem auch Brot für alle gehört. Ihm unterstehen drei

Arbeitsgruppen: Eine befasst sich mit politischen Ana-

lysen, eine andere ist für Medienarbeit und Öffentlich-

keitsarbeit zuständig, eine dritte für Lobbying. Auf der

Ebene Lobbying wurden von Anfang an Gespräche mit

Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher Parteien (FDP,

CVP, Grünliberale, BDP, SP, Grüne, EVP) geführt, um das

traditionelle Links-Rechts-Schema zu durchbrechen und

parlamentarische Mehrheiten zu erhalten.

Auch fortschrittliche Wirtschaftsvertreterinnen und

-vertreter wurden ins Netzwerk integriert, für die Wirt-

schaftlichkeit einhergeht mit dem Respekt für unseren

Planeten und für fundamentale Menschenrechte. Die-

ter Pestalozzi, Verwaltungsratspräsident der Stahlhan-

delsfirma Pestalozzi & Co AG, Marc Bloch, ehemaliger

Generaldirektor der Kaffeerösterei La Semeuse, Nick

Beglinger, Präsident von swisscleantech, oder auch Anto-

inette Hunziker-Ebneter, Verwaltungsratspräsidentin der

Berner Kantonalbank, gehören dazu. Sie sind Mitglieder

des Initiativkomitees oder haben sich öffentlich für die

Initiative ausgesprochen.

Und schliesslich besonders wichtig sind die Hunderten

von Freiwilligen, die in den Strassen Unterschriften für

die Initiative sammeln: politisch engagierte Personen

oder Gruppen, Mitglieder von Kirchgemeinden oder so-

zialen Bewegungen. Sie bilden die Grundlage des Netz-

werks – die Basis, ohne die kein Wandel möglich wäre.

www.konzern-initiative.ch

Chantal Peyer, Teamleiterin Ethisch Wirtschaften

Die Konzernverantwortungsinitiative wird von einer breiten Allianz getragen, zu der auch Brot für alle gehört.

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Von anderen lernen

Netzwerkarbeit

Wer den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben will,

braucht neue Ideen und Allianzen. Mit dem Beitritt

zu einem internationalen Netzwerk und über Kontakte

zu inspirierenden Persönlichkeiten in der ganzen

Schweiz haben die Mitarbeitenden von Brot für alle

dafür eine Grundlage geschaffen.

Der Wandel unseres Lebensstils und unseres Denkens

ist dringend nötig, um die Zukunft unseres Planeten

langfristig und nachhaltig zu sichern. Mit der Frage,

welche Rolle die Zivilgesellschaft in diesem Transfor-

mationsprozess spielen kann und spielen soll, befasst

sich das internationale Netzwerk der «Intelligenten Zi-

vilgesellschaftlichen Organisationen» (Smart CSOs), an

dem sich Brot für alle seit 2015 beteiligt. Ein wichtiger

Hebel dabei ist auch die veränderte der Rolle zivilgesell-

schaftlicher Organisationen: Sie können massgeblich zu

einem Gesellschaftswandel beitragen, wenn sie selber

neue Koalitionen eingehen, z. B. mit anderen NGO, mit

Basisbewegungen, Initiativen oder mit progressiven Un-

ternehmen.

Suche nach neuen Allianzen

Diese Suche nach neuen Allianzen stand denn auch im

Zentrum der «Learning Journeys», auf welche die Mit-

arbeitenden von Brot für alle 2015 geschickt wurden.

Dieses Managementinstrument bot ihnen die Möglich-

keit, in kleinen Gruppen Personen oder Organisationen

kennenzulernen, die für neue Formen des Arbeitens und

Wirtschaftens, der Landwirtschaft und der Spiritualität

stehen.

Diese Reisen führten die Mitarbeitenden u.a. zur Inno-

vationsabteilung einer grossen Telekommunikationsfir-

ma, zu einer regionalen Mineralwasserproduzentin, ei-

ner komplett dezentral organisierten Softwarefirma, zu

einem Verlag, der sich dem Erhalt und der Schönheit der

Natur verschrieben hat, auf einen Biohof, der nach den

Leitlinien der Permakultur konzipiert und geführt wird,

zu einer Spezialistin für Geschlechterfragen oder zum

Autor eines Werkes über Ökospiritualität.

Diese Begegnungen haben uns als Mitarbeitende von

Brot für alle zurückgeführt zur Frage nach unseren ei-

genen Inspirationsquellen, nach dem eigenen inneren

Feuer. Und sie haben uns den nötigen Mut gegeben, um

mit neuen Ideen und Instrumenten zu experimentieren.

Sie haben Brot für alle in der Rolle als Organisation des

Wandels bestätigt. Eine Organisation, die Spiritualität

in Engagement verwandelt, die Koalitionen eingeht, die

sich der Qualität verschreibt und den Boden bereitet

für Neues. Verschiedene dieser Kontakte sollen in den

nächsten Monaten vertieft werden. Die Werte, die aus

den Begegnungen gemeinsam herausdestilliert wurden,

werden in der aktuellen Organisationsentwicklung ihren

Niederschlag finden.

Bernard DuPasquier, Geschäftsleiter

Bei ihrem Besuch auf dem Balmeggerberg im Emmental erhielten Mitarbeitende von Brot für alle spannende Einblicke in das System der Permakultur.

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Stiftungsrat

Der Stiftungsrat hiess per 1.1.2015 zwei neue Mitglieder

willkommen: Philippe Woodtli als Vertreter des Schwei-

zerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK sowie Pier-

re Jacot, Leiter des Weiterbildungszentrums für Öffent-

liche Verwaltungen des Kantons Waadt. Der Stiftungsrat

traf sich 2015 zu fünf Sitzungen und einer Klausur sowie

zu Besprechungen mit Schweizer Partnerwerken.

Um die Arbeitsprozesse innerhalb von Brot für alle sach-

gerechter zu organisieren, beschloss der Stiftungsrat die

Aufteilung der bisherigen Abteilung Marketing, Kommu-

nikation und Bildung in zwei Abteilungen: Kommunikati-

on und Bildung (KB) sowie in Fundraising und Marketing

(FM). Er wählte Regula Reidhaar und Elke Fassbender

als neue Abteilungsleiterinnen und als neue Mitglieder

der Geschäftsleitung. Auf den 1. Januar 2015 setzte er

zudem das revidierte Personalreglement in Kraft.

Der Stiftungsrat stellte sich hinter die Lancierung der

«Volksinitiative für verantwortungsvolle Konzerne zum

Schutz von Mensch und Umwelt», welche am 21. April

2015 gestartet wurde.

Per 1. September 2015 verabschiedete der Stiftungs-

rat Beat Dietschy, der zwölf Jahre bei Brot für alle tä-

tig war und in seinen acht Jahren als Zentralsekretär

massgeblich zur erfolgreichen Entwicklung des Werkes

beigetragen hat. Als dessen Nachfolger wurde Bernard

DuPasquier begrüsst. Er ist Theologe und war bei Brot

für alle bereits für den Bereich «Kooperationssysteme»

verantwortlich. Weiter verabschiedete der Stiftungsrat

die beiden Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission

(GPK) Werner Leupp und Edith Tanner, die zwölf Jahre

in der GPK mitgewirkt hatten, und wählte neu Gilles de

Montmollin in die Kommission.

Am 7. Oktober stellte der Stiftungsrat den Antrag an den

SEK für einen von Grund auf revidierten Verteilschlüssel.

Dieser regelt die Zuteilung der Freien Mittel aus Kirch-

gemeindespenden, nach Abzug des entsprechenden

Aufwands von Brot für alle, an HEKS, Mission 21 und

DM-échange et mission. Der Antrag wurde am 27. Okto-

ber 2015 vom SEK gutgeheissen.

Stiftungsrat

Elisabeth Bürgi Bonanomi, Rechtsanwältin

und Völkerrechtsexpertin, Universität

Bern CDE und WTI, Maja Ingold, EVP-

Nationalrätin, Florian Wettstein, Direktor

des Instituts für Wirtschaftsethik der

Universität St. Gallen, Jeanne Pestalozzi-

Racine, Stiftungsratspräsidentin, Angelika

Hilbeck, Dozentin am Institut für Integrative

Biologie ETH Zürich, Philippe Woodtli,

Geschäftsleiter, Schweizerischer Evange-

lischer Kirchenbund SEK, Pierre Jacot,

Leiter des CEP, Weiterbildungszentrum für

Öffentliche Verwaltungen, Kanton

Waadt, Monika Hirt Behler, Reformierte

Kirche Kanton Zug

Gemeinsam Neues angegangen

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Entwicklungspolitik

Tina Goethe, Teamleiterin Recht auf Nahrung,

Janosch Ammann, Zivildienst leistender

Ethisch Wirtschaften, Yvan Maillard, Unter-

nehmen und Menschenrechte, Silva

Lieberherr, Paradigmenwechsel Landwirt-

schaft und «Landgrabbing»,Chantal Peyer,

Teamleiterin Ethisch Wirtschaften, Ester

Wolf, Recht auf Nahrung, Maryline Bisilliat,

Recht auf Nahrung und Klimatrainings

Nicht anwesend: Daniela Renaud,

High Tech No Rights, Julia Jawtusch,

Klima und Landwirtschaft

Finanzen und Administration

Fadile Seferaj, Koordinative Teamleiterin Finanzen

und Administration, Materialstelle Deutschschweiz,

Christelle Paoly, Spendenservice, Materialstelle

Romandie, Ramona Käser, Unterstützung Material-

stelle, Olena Malorgio, Buchhaltung, Patrik

Kummer, Administration, Spendenservice und

Bilddatenbank, Rafael Minning, Zivildienst leistender

Nicht anwesend: Daniela Bamonte,

Assistentin Secrétariat Romand

Mitarbeitende

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Kooperationssysteme , Stabstellen

Monika Boedtker, Direktionsassistentin und

Personal, Claudia Paganini, Qualitätssicherung,

Barbara Lutz, Leiterin Kooperationssysteme,

Madeleine Bolliger, Koordination Kooperations-

gemeinschaft

Nicht anwesend: Michèle Morier-Genoud,

Genderfragen, Martina Schmidt, Leiterin des

Secrétariat Romand bis Jan 2016,

Bruno Stöckli, Projektleiter dialogue4change

Fundraising und Marketing

Karin Fritz, Marketing und Produktion,

Matthias Raeber, Fundraising Direct Marketing,

Daniel Tillmanns, Marketing und Website Ökume-

nische Kampagne, Maria Dörnenburg, Beratung

und Fundraising Kirchgemeinden, Sylvia Garatti,

Fundraising Major Donors, Philipp Rohrer, Projekt -

leiter Kampagnen

Nicht anwesend: Anne-Lise Jaccaud Napi, Fund-

raising Institutionen und Legate

Kommunikation und Bildung

Pascale Schnyder, Zeitschrift «Perspek­

tiven» und Kommunikation, Christian

Bosshard, Campaigner Neue Medien,

Manuschak Karnusian, Teamleiterin

Kommunikation ad interim, Stephan

Tschirren, Bildung und Katechese, Urs

Walter, Medienarbeit, Zeitschrift

«contigo»

Nicht anwesend: Jan Tschannen, Bildung

und Theologie, Florence Frossard,

Praktikantin Online­Kommunikation

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Geschäftsleitung

Christoph Ochsenbein, Leiter Ressort

Finanzen und Administration, Elke

Fassbender, Leiterin Ressort Fund­

raising und Marketing, Bernard

DuPasquier, Geschäftsleiter, Miges

Baumann, Leiter Ressort Entwicklungs­

politik

Nicht anwesend: Regula Reidhaar,

Leiterin Ressort Kommunikation und

Bildung

Verbesserung der Führungsstrukturen

Geschäftsleitung

Die Geschäftsleitung von Brot für alle hat es sich zum

Ziel gesetzt, die Führung der Organisation effizienter

und agiler zu gestalten. Dazu wurden 2015 verschiedene

Massnahmen ergriffen.

• Zusammen mit Fastenopfer wurde eine neue Stelle

«Projektleitung Kampagnen» geschaffen, um die Or-

ganisation und Umsetzung der gemeinsamen Kampa-

gnen zu vereinfachen.

• Die individuellen Ziele für Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter wurden durch Ressortziele ersetzt. Damit

wurde die Anzahl Ziele auf eine praktikable Menge

reduziert. Gleichzeitig wurden damit die Koordination

und Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden er-

leichtert: Die Ziele sind auf grossen allgemein zugäng-

lichen Aushängen festgehalten und ihre Erreichung

wird durch die Teams laufend überprüft.

• Eine Evaluation wurde durchgeführt, um die Zusam-

menarbeit zwischen den Büros in Bern und Lausanne

zu vereinfachen.

• Die Mandate von Brot für alle wurden unterteilt in

Dienstleistungen und Produkte. Damit können die

Kosten und die Finanzierung der einzelnen Mandate

präzise unterschieden werden. Die Steuerung der Or-

ganisation sowie die Prioritätensetzung werden damit

erleichtert.

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Festigung der neuen Strategie

Jahresrechnung 2015

Das Rechnungsjahr 2015 stand im Zeichen der Konso-

lidierung der neuen Strategie von Brot für alle, die An-

fang 2014 beschlossen wurde. Sie setzt auf eine starke

entwicklungspolitische Arbeit von Brot für alle, auf neue

Kampagneninstrumente und spricht dem Bereich Kom-

munikation, Bildung, Sensibilisierung und Mittelbeschaf-

fung eine wichtige Bedeutung zu. Für diese Aufgaben

wurden wie im Vorjahr 40 Prozent der Mittel von Brot

für alle eingesetzt. 60 Prozent der Einnahmen flossen den

Partnerwerken zu für deren Projekte und Programme in

der Entwicklungszusammenarbeit.

Insgesamt hat Brot für alle 2015 Zuwendungen (Spenden,

Legate, Zuwendungen von Kirchen, Stiftungen und poli-

tischen Behörden) im Umfang von Fr. 11 830 000.– erhal-

ten. Zusammen mit den DEZA-Programmbeiträgen von

Fr. 6 680 500.– ergab sich somit ein totaler Betriebsertrag

von Fr. 18 985 000.– (+ 1,6 Prozent gegenüber Vorjahr).

Während die Einnahmen der Kirchgemeinden weiterhin

rückläufig sind, haben die Spenden von Privatpersonen

gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent zugenommen.

Der Betriebsaufwand betrug 2015 Fr. 19 072 000.–. Er

stieg gegenüber dem Vorjahr um Fr. 690 000.– (+ 3,7 Pro-

zent) und übersteigt damit leicht den Betriebsertrag.

Finanziert wurde der Mehraufwand über verschiedene

zur Verfügung stehende Fonds (Ausgleichsfonds, DEZA-

Programmbeitragsfonds und Klimafonds). Der Mehrauf-

wand wurde ausschliesslich für die Programm- und Pro-

jektbeiträge an die Partnerwerke eingesetzt.

Der Stiftungszweck von Brot für alle sieht vier Mandate vor: Das Sammeln von Geldmitteln

für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit von HEKS, Mission 21 und DM-échange

et mission sowie von weiteren evangelischen Werken, Information und Bildung, Entwicklungs-

politik im Norden und im Süden sowie die Qualitätssicherung der unterstützten Projekte.

Die vier Mandate von Brot für alle

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Übrige Erträge

35 %

Programmbeitrag DEZA

34 %

Kirchen

6 %

Institutionen und Behörden

22 %

Privatspender/innen (inkl. Legate)

Herkunft der Mittel

Verwendung der Mittel

Mittelverteilung

Jahresrechnung 2015

28

59 %

Programm- und Projektbeiträge an Partnerwerke

2 %

Projektsekretariat und Qualitätssicherung

10 %

Information und Bildung

13 %

Entwicklungspolitik und Südpartnerschaft

7 %

Administration

9 %

Fundraising, allg. Werbung

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Spenden im Mehrjahresvergleich

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

12

10

8

6

4

2

0Mill

ione

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Programm- und Projektbeiträge an Partnerwerke

28 %

mission 21

22 %

HEKS Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz

7 %

DM-échange et mission

38 %

Werke Kreis 2

3 %

Projektbeiträge aus Fonds

2 %

Kooperationsgemeinschaft und Dialogplattform (D4C)

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Betriebsrechnung

Ertrag 2015 2014

Zweckgebundene Zuwendungen 3 487 982 4 218 451

Zuwendungen ohne Zweckbestimmung (inkl. Legate) 8 344 893 7 477 040 Total erhaltene Zuwendungen 11 832 874 11 695 491

DEZA-Programmbeitrag 6 680 500 6 489 500

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen 471 921 499 921

Betriebsertrag 18 985 295 18 684 911

Betriebsaufwand

Programm- und Projektbeiträge

Programmbeiträge an Partnerwerke aus Sammlungen – 4 702 250 – 4 542 989 Projektbeiträge an Partnerwerke aus Fonds – 376 050 – 458 621 DEZA-Programmbeiträge aus Fonds – 5 983 997 – 5 546 164 Kooperationsgemeinschaft – 157 918 – 148 978 Dialogplattform (D4C) – 89 995 – 107 448 Total Programm- und Projektbeiträge – 11 310 209 – 10 804 201

Personalaufwand – 224 864 – 241 140 Sachaufwand – 17 296 – 26 057 Projektsekretariat und Qualitätsmanagement – 242 160 – 267 197

Personalaufwand – 921 670 – 1 028 237 Ökumenische Kampagne – 655 471 – 754 355 Sachaufwand – 373 466 – 317 289 Information, Bildung – 1 950 607 – 2 099 880

Personalaufwand – 899 874 – 853 061 Entwicklungspolitische Beteiligungen und Mitgliedschaften – 498 713 – 599 951 Direkter Programmaufwand EP-Südprogramm – 869 096 – 691 837 Sachaufwand – 138 949 – 244 441 Entwicklungspoltik – 2 406 631 – 2 389 290

Total Projekt- und Dienstleistungsaufwand – 15 909 607 – 15 560 568

Finanzberichterstattung

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2015 2014

Personalaufwand – 527 674 – 354 568 Sachaufwand – 1 236 507 – 1 070 122 Fundraising und allgemeiner Werbeaufwand – 1 764 181 – 1 424 690

Personalaufwand – 1 103 280 – 1 079 754 Sachaufwand – 242 487 – 258 649 Abschreibungen – 52 570 – 61 440 Administration – 1 398 338 – 1 399 843

Betriebsaufwand – 19 072 126 – 18 385 101

Finanzertrag 8 438 9 942

Finanzaufwand – 21 685 – 30 253 Finanzergebnis – 13 247 – 20 311

Ergebnis vor Veränderung des Fondskapitals – 100 078 279 499

Veränderungen des Fondskapitals 343 852 – 178 502

Jahresergebnis vor Zuweisung an Organisationskapital 243 774 100 997

Zuweisungen erarbeitetes Kapital – 243 774 – 107 073 Entnahmen erarbeitetes Kapital (Sozialplan) 6 075

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Projekt- und Programmbeiträge an die Partnerwerke für Entwicklungsprojekte 2015

Finanzberichterstattung

Projektbeiträge an

Partnerwerke

Zweckbestimmte

Programmbeiträge

aus Sammlungen

Freie Mittel aus

Sammlungen

Total Programm­

beiträge an

Partnerwerke aus

Sammlungen

Projektbeiträge

an Partnerwerke

aus Fonds

DEZA

Programmbeitrag

an Partnerwerke

Total Programm­

beiträge an Partner­

werke und

Programmbeitrag

DEZA

Projekt­ und Programmbeiträge Kreis 1

HEKS – Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz 34 200 1 237 506 1 173 594 2 445 300 20 000 – 2 465 300

DM – échange et mission – 110 013 120 837 230 850 59 000 591 558 881 408

mission 21 – 595 845 558 405 1 154 250 31 000 1 991 498 3 176 748

Total Projekt- und Programmbeiträge Kreis 1 34 200 1 943 364 1 852 836 3 830 400 110 000 2 583 056 6 523 456

Projekt­ und Programmbeiträge Kreis 2

cfd – Christlicher Friedensdienst – 30 790 161 072 191 862 – 974 661 1 166 523

Die Heilsarmee / Armée du Salut – 81 072 124 128 205 200 – 662 138 867 338

Connexio – Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz – 26 777 126 097 152 874 – 218 797 371 671

International Federation of the Blue Cross – 20 973 1 086 22 059 – 115 595 137 654

HorYzon – Internation. Zusammenarbeit des Cevi Schweiz – 52 481 20 365 72 846 – 524 539 597 385

Mission Evangélique Braille – 19 807 9 434 29 241 15 000 200 923 245 164

Service de Missions et d’Entraide 80 000 37 108 2 393 119 501 – 226 179 345 680

Tear Fund 48 000 29 465 802 78 267 – 478 109 556 376

Total Projekt- und Programmbeiträge Kreis 2 128 000 298 473 445 377 871 850 15 000 3 400 941 4 287 791

Total Projekt- und Programmbeiträge Kreis 1 + 2 162 200 2 241 837 2 298 213 4 702 250 125 000 5 983 997 10 811 247

Ökumenischer Rat der Kirchen, diverse Projekte 190 000 190 000

Diverse Organisationen aus dem Umfeld des ÖRK 30 000 30 000

Total Ökumenischer Rat der Kirchen und nahe Organisationen 220 000

Klimafonds 31 050 31 050

Total Projektbeiträge aus Fonds 376 050

Programm Kooperationsgemeinschaft 157 918 157 918

Dialogplattform (D4C) 89 995 89 995

Total Projekt- und Programmbeiträge 11 310 209

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Projektbeiträge an

Partnerwerke

Zweckbestimmte

Programmbeiträge

aus Sammlungen

Freie Mittel aus

Sammlungen

Total Programm­

beiträge an

Partnerwerke aus

Sammlungen

Projektbeiträge

an Partnerwerke

aus Fonds

DEZA

Programmbeitrag

an Partnerwerke

Total Programm­

beiträge an Partner­

werke und

Programmbeitrag

DEZA

Projekt­ und Programmbeiträge Kreis 1

HEKS – Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz 34 200 1 237 506 1 173 594 2 445 300 20 000 – 2 465 300

DM – échange et mission – 110 013 120 837 230 850 59 000 591 558 881 408

mission 21 – 595 845 558 405 1 154 250 31 000 1 991 498 3 176 748

Total Projekt- und Programmbeiträge Kreis 1 34 200 1 943 364 1 852 836 3 830 400 110 000 2 583 056 6 523 456

Projekt­ und Programmbeiträge Kreis 2

cfd – Christlicher Friedensdienst – 30 790 161 072 191 862 – 974 661 1 166 523

Die Heilsarmee / Armée du Salut – 81 072 124 128 205 200 – 662 138 867 338

Connexio – Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz – 26 777 126 097 152 874 – 218 797 371 671

International Federation of the Blue Cross – 20 973 1 086 22 059 – 115 595 137 654

HorYzon – Internation. Zusammenarbeit des Cevi Schweiz – 52 481 20 365 72 846 – 524 539 597 385

Mission Evangélique Braille – 19 807 9 434 29 241 15 000 200 923 245 164

Service de Missions et d’Entraide 80 000 37 108 2 393 119 501 – 226 179 345 680

Tear Fund 48 000 29 465 802 78 267 – 478 109 556 376

Total Projekt- und Programmbeiträge Kreis 2 128 000 298 473 445 377 871 850 15 000 3 400 941 4 287 791

Total Projekt- und Programmbeiträge Kreis 1 + 2 162 200 2 241 837 2 298 213 4 702 250 125 000 5 983 997 10 811 247

Ökumenischer Rat der Kirchen, diverse Projekte 190 000 190 000

Diverse Organisationen aus dem Umfeld des ÖRK 30 000 30 000

Total Ökumenischer Rat der Kirchen und nahe Organisationen 220 000

Klimafonds 31 050 31 050

Total Projektbeiträge aus Fonds 376 050

Programm Kooperationsgemeinschaft 157 918 157 918

Dialogplattform (D4C) 89 995 89 995

Total Projekt- und Programmbeiträge 11 310 209

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Bilanz

Aktiven 2015 2014

Flüssige Mittel 4 815 245 4 351 073 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 95 224 133 464 Übrige kurzfristige Forderungen 45 395 17 863 Vorräte 1 1 Aktive Rechnungsabgrenzung 166 178 191 224 Total Umlaufvermögen 5 122 042 4 693 625

Finanzanlagen 254 592 235 916 Sachanlagen 19 569 60 219 Total Anlagevermögen 274 162 296 135

Total Aktiven 5 396 204 4 989 760

Passiven

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 328 945 188 135 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1 934 145 1 655 502Passive Rechnungsabgrenzung 185 980 98 911 Kurzfristige Verbindlichkeiten 2 449 070 1 942 548 Fondskapital 564 203 908 054 Fremdkapital inkl. Fondskapital 3 013 273 2 850 603

Stiftungskapital 100 000 100 000 Gebundenes Kapital 2 198 724 1 954 950 Freies Kapital 84 207 84 207 Total Organisationskapital 2 382 931 2 139 157

Total Passiven 5 396 204 4 989 760

Finanzberichterstattung

RevisionsberichtDie Revisoren der KPMG AG haben die Buchführung und die Jahresrechnung von Brot für alle für das Geschäftsjahr 2015 geprüft und zur Genehmigung empfohlen. Die vollständige Bilanz und die Jahresrechnung können unter www.brotfueralle.ch/jahresbericht heruntergeladen werden.

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Herausgeberin: Brot für alle

Redaktion: Pascale Schnyder

Korrektorat: Annemarie Friedli, Franziska Landolt

Gestaltungskonzept: Spinas Civil Voices

Layout: Karin Hutter

Titelseite: Daniel Tillmanns, Brot für alle / Parlamentsdienste, 3003 Bern

Druck: Cavelti AG, Gossau

Auflage: 5800 deutsch / 2300 französisch

Impressum

Pau

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Brot für alleZentralsekretariat Bürenstrasse 12 Postfach 1015 3000 Bern 23 Telefon 031 380 65 65 [email protected] 40-984-9

Pain pour le prochainSecrétariat romandAv. du Grammont 91007 Lausanne Téléphone 021 614 77 [email protected] 10-26487-1

Brot für alle – Wir bewegen Menschen

Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir bewegen Menschen im Norden zu einer verantwortungsvollen Lebensweise und engagieren uns entwick-lungspolitisch für das Recht auf Nahrung und Ethisch Wirtschaften. Im Süden unterstützen wir Menschen, sich aus Not und Hunger zu befreien und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gemeinsam mit Partnern vor Ort zeigen wir Missstände auf und setzen uns für die Rechte der Betroffenen ein.

Vielen Dank, dass Sie das Engagement von Brot für alle mittragen.