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■ Moosach · Eine Stra-ße, ein paar Häuser, ei-
ne Kirche und ein Wirtshaus– so haben wohl die meistenDörfer in Deutschland malausgesehen. Auch als Moos-ach noch ein Dorf und keinMünchner Stadtteil war,konnte man mit diesen we-nigen Merkmalen die kleineGemeinde beschreiben.Alle vier Kennzeichen gibt esauch heute noch in Moo-sach, dabei allerdings nicht»eine Straße«, sondern eineganze Menge, zum Teil mitüberörtlicher Funktion; nicht»ein paar Häuser«, sonderngenug Lebensraum für50.000 Menschen; nicht »ei-ne Kirche«, sondern eben-falls mehrere in verschiede-nen Konfessionen; nicht »einWirtshaus«, aber eines miteiner langen Tradition. Der»Alte Wirt« am MoosacherStachus ist wohl das bekann-teste Wirtshaus im Stadtteil.Seine Funktion heute richtetsich nicht mehr allzu sehrnach dem Gottesdienst,wenn im Anschluss daran diefrommen Seelen zum ge-meinschaftlichen Ratscheneinkehrten. Vielmehr ist der»Alte Wirt«, den man nachdem Pächterwechsel und derumfassenden Renovierungeher als »Neuen Wirt« be-zeichnen müsste, ein Treff-punkt für Moosacher undMünchner, für Besucherauch aus dem nördlichenUmland, aber auch ein Ort,an dem Stadtteilpolitik ge-macht und immer wieder dieGeschichte des Stadtteilsweitergeschrieben wird. Elf-
mal im Jahr tagt der Bezirks-ausschuss Moosach im Sit-zungssaal des »Alten Wirts«– ein Raum, um den mehrereandere Münchner Lokalpoli-tiker ihre Moosacher Kolle-gen beneiden. Doch auch imgesellschaftlichen Leben istder »Alte Wirt« ein Teil derGeschichte – das beweisendie Fotos auf dieser Seite.Der Moosacher Stachus mitseinem Wirtshaus war nebendem St.-Martins-Platz immerdas zweite DorfzentrumMoosachs – und so wird esnoch lange bleiben.
Seit Jahrzehnten ein markanter Punkt in Moosachs Mitte: der »Alte Wirt«Weniger das Gebäude hat sich verändert als vielmehr das »Drumherum«, die Dachauer und die Pelkovenstraße
Der Alte Wirt um das Jahr 1900, als der Besitzer noch Xaver Bum war. Das Anwe-sen fiel 1911 einem Brand zum Opfer.
Zum Faschingszug 1928 trafen sich die Moosacher Narren natürlich vor dem »Al-ten Wirt«. Das Gebäude ist im Hintergrund gut zu erkennen.
Ein Dorfidyll von 1929, wie es heute noch bestehen könnte, wüsste man anhanddes »Alten Wirts« (li.) nicht, dass hier heute täglich tausende Autos durchfahren.
Bereits 1988 wurde hier »gebuddelt«, damals aller-dings im Rahmen von Straßenbauarbeiten.
Schon 1940 fuhr die Münchner Tram am »Alten Wirt«vorbei. Fotos: Geschichts-Sammlung Laturell/Mooseder
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■ Moosach · Wer oftauf Veranstaltungen
im Stadtteil unterwegs ist,kennt sie sicherlich – die Yel-low-Boogie-Dancers Mün-chen. Viele Feste bereicher-ten die »Tanzwütigen« mitihren spektakulären Tanz-darbietungen. Uschi Ober-gröbner ist die Managerinder »Yellows« und gibt ei-nen Einblick in die Geschich-te des Vereins und in dieEntstehung des Boogie-Wo-ogie:
Wie alles begann»Nicht der so oft besungeneBossa Nova, sondern derBoogie-Woogie war 1988›schuld daran‹, dass die Yel-low Boogie Dancers Mün-chen gegründet wurden. Dieersten ›Yellows‹ wollten mitdazu beitragen, dass dieserin die Beine gehende Tanz,der manchmal wild und un-gestüm, manchmal sanftund verführerisch ist, nichtin Vergessenheit gerät. Heu-te gehören zu unserer ›Fami-lie‹ – denn so fühlen wir uns– bereits über 70 Erwachseneund um die 20 Kinder, diemiteinander fröhlich undausgelassen sind und Freudeam Boogie-Woogie tanzenhaben.
Die Geschichte des Boogie-Woogie
Schon um 1930 war der Boo-gie für die Holzfäller im Sü-
den Louisianas und Texasnach Stunden harter Arbeitdie einzige Möglichkeit, dieStrapazen des Tages zu ver-gessen. So schlimm ist es füruns in der heutigen Zeit
zwar nicht mehr – wir wer-den eher von Freizeitange-boten überhäuft –, dennochist für uns der Boogie-Woo-gie die Möglichkeit, Ärger,Stress und Frust hinter unszu lassen, abzuschalten undZeit mit körperlicher Betäti-gung und guten Freundenzu verbringen.
Damals gab es Boogie-Pia-nisten, die mit der Eisenbahnvon einem Holzfällerlagerzum nächsten fuhren, umdann stundenlang ihre be-gnadeten, flinken Fingerüber die Klaviertasten flie-gen zu lassen. Heute kommtdie Musik zumeist aus derKonserve, was aber dem
Spaß an der Musik und amTanz keinen Abbruch tut.Der Rhythmus behält seineFaszination.
20 Jahre Moosacher Vereinshistorie
Die Yellow Boogie Dancers
M ü n c h e nfeiern im Okt-ober diesenJahres ihr 20-jähriges Jubi-läum. Seit derGründung setzen wirviel Energie und Zeit ein,
Neulingen die Grundschrittebeizubringen, Fortgeschritte-ne weiterzubringen und un-sere Showauftrittsgruppemit neuen Ideen zu verfei-nern. Nicht ohne Stolz können wirauf die vergangenen Jahrezurückblicken. Unter ande-rem waren wir Ausrichterder ersten Münchner Boo-gie-Woogie-Meisterschaft.Anfangs wollten wir noch›nach Höherem‹ streben undTurniere tanzen. Einige unse-rer Mitglieder, die seit derGründung dabei sind, habentatsächlich beachtliche Erfol-ge erzielt. Aber das Gros stellte sehrbald fest, dass dieser Wegnicht unser Weg ist. Wir, dieYellow Boogie Dancers, stel-len den Spaß in den Vorder-grund. Keine Überlastung,kein ewiges Genörgel, keinGeschrei. Jeder soll anschlie-ßend auf dem Nachhaus-eweg sagen: ›Es war wiedereinmal ein schöner Abend,mit viel Spaß und ohne
Stress.‹ Auf die Erfül-lung dieses Soll
konzentrierenwir uns seitvielen Jah-ren jedenDienstag.
Wo die»Yellows« daheimsind
Im ›Rattlesnake-Saloon‹ in der Fasanerie ha-
ben wir seit fast zehn Jahrenein Clublokal gefunden, indem wir zuHause sind, wowir von Anfang an mit vielLiebe und Freundlichkeit vonunseren Wirtsleuten Gaby,Bruno und Franz aufgenom-men wurden. Wenn zu unseren Boogie-Partys, die immer am erstenDienstag im Monat stattfin-den, viele ›Fremde‹ da sind,haben wir, die eingefleisch-ten Yellows, immer ein bis-serl das Gefühl, dass wir Gäs-te in unserem Wohnzimmerbegrüßen – und das ist rich-tig schön. Auch wenn das›Rattlesnake‹ unsere Diens-tags-Heimat ist, verbindetunseren Verein mehr noch
Fortsetzung auf Seite 19
20 Jahre lang Boogie-Boom in MoosachYellow-Boogie-Dancers feiern Jubiläum – Vergangenheit und Zukunft der großen und kleinen »Tanzwütigen«
Der Spaß auf und neben dem Parkett ist den Yellwo-Boogie-Dancers anzusehen. Foto: VA
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■ Moosach · Fortset-zung von Seite 18 –
mit Moosach und ›unserem‹Hacklhaus, seit Anbeginnunser Trainingsraum für dieAuftrittstruppe. Vor vier Jahren haben wir es
endlich mal wieder ge-schafft, eine Jugend- undKindergruppe ins Leben zurufen. Wir trainieren mit den klei-
nen Tänzern jeden Donners-tagnachmittag von 17.00 bis18.30 Uhr im Pelkovensch-lössl. Sollte das Bürgerhaus zu die-ser Zeit besetzt sein, wei-chen wir gerne in das Hackl-
haus aus, jenem MittelpunktMoosachs, mit dem uns vieleschöne Erinnerungen verbin-den.
Auf fast jeder
Veranstaltung dabeiDie Veranstaltungen, die amMoosacher St.-Martins-Platzabgehalten werden, übertra-gen wir schon automatischvon einem Jahr zum ande-ren in unsere Kalender. An-
gefangen mit ›Moosach Nar-risch‹, wo wir sowohl mit un-seren Kids als auch mit unse-ren ›Oldies‹ auf Einladungdes Moosacher Faschings-
clubs vertreten sind, bis zumMaifest, auf das sich jedesJahr viele Moosacher freuen.Hinzu kommt das beliebteDorffest und die Stadtteil-kulturtage bei denen wir im-mer mit einem eigenen Info-stand vertreten sind. Wasauch immer in Moosach pas-siert, die »Yellows« sind(fast) immer dabei. Auch wir hatten, wie diemeisten Vereine, unsere Zei-ten, in denen wir fest davonüberzeugt waren, dass derClub sich nun auflöst. Jedochhaben wir uns immer wieder›zusammengerauft‹ – wie einaltes Ehepaar, das in 20 Jah-ren Ehe auch nicht sagenkann, dass alles in diesen 20Jahren gut war. Wir habenseit zehn Jahren eine (fast)unveränderte Vorstand-schaft, die sich auch heuteimmer noch jeden Monateinmal zur Besprechung mit›open end‹ trifft. Wir disku-tieren, wir streiten, wirschmollen – aber wir findenimmer wieder einen gemein-samen Konsens, um unserenVerein vorwärts zu bringen.
Kleine »Rampensäue«trumpfen auf
Mit Stolz erfüllt uns auch un-sere Kindergruppe. UnsereKids haben sich im Laufe dervier Jahre zu richtigen, klei-nen ›Rampensäuen‹ entwi-ckelt. Als der erste Auftritt
nahte, waren sie vor lauterNervosität entweder ganzruhig oder übermäßig laut.Heute – cool und mit einemlässigen Lächeln ›spulen‹ siewie die Profis ihre Auftritterunter und verbreiten genaudie Freude, den Boogie tan-zen macht, was ihnen dieBegeisterung des Publikums,mit großem Applaus bestä-tigt. Derzeit haben unsere Boo-gie-Kids nur ein Manko: un-sere Gruppe besteht fast nuraus Mädchen. Einen Jungen
konnten wir für uns gewin-nen, aber er bräuchte end-lich Verstärkung. Wir suchendaher Jungs im Alter von 6bis 14 Jahren, gerne auch äl-ter. Aber nicht nur bei den›Kleinen‹ besteht Männer-mangel. Auch die ›Großen‹kämpfen mit dem gleichenProblem, wenn auch nicht soausgeprägt.
Die Jubiläumsfeier20 Jahre – das ist eine langeZeit mit Höhen und Tiefen,wobei die Höhen bei uns
überwiegen. Dieses Ereignisfeierten wir ganz groß am 3.Oktober, mit schöner Boogie-Musik und tollen Showauf-tritten. Leider konnten wirdas Fest nicht in Moosach ab-halten, da es hier keinen an-gemessen großen Saal gibt.So wichen wir aus nach Puch-heim, ins Puchheimer Kultur-zentrum, wo die riesige Partyalle Besucher mitriss.« Infoszu den »tanzwütigen« Moo-sachern gibt es unter:www.yellowboogie.de.
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Immer mit Spaß bei der Sache – die Jugend der Yellow-Boogie-Dancers. Foto: VA
Klassiker aus der Jukebox sind bei den Yellow-Boogie-Dancers früher wie heutevoll angesagt. Foto: VA
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Nach düsteren Zeiten kommt die Lebensfreude zurück nach MoosachModerne Zeiten brechen an: In den 50er-Jahren verwandelt sich der Stadtteil von der Dorf-Idylle zum Neubauviertel
Noch vom Krieg gezeichnet: provisorisch repariertes Haus in der FeldmochingerStraße 27 im Jahre 1950. Fotos: Geschichts-Sammlung Laturel/MoosederNoch nicht sehr dicht besiedelt ist das Moosach in der Dachauer Straße in der Nachkriegszeit.
In den 1950er-Jahren boomte die Kino-Kultur – auchin Moosach: die Lichtspiele in der Bingener Straße.
Beschaulich läuft das Leben im Moosach der 50er.
■ Moosach · Die 50er-Jahre, das bedeutet
Kriegsheimkehrer und Ita-lienurlauber, Ruinen undWirtschaftswunder, Petticoatund Nierentisch, Adenauerund Halbstarke, Kalter Kriegund heiße Rhythmen. Langsam normalisiert sichnach dem Krieg wieder dasLeben und die Münchnerund Moosacher feiern wie-der. Beim Fasching und beim
Oktoberfest: Thomas Wim-mer begründet 1950 die Tra-dition des Bieranzapfensdurch den Oberbürgermeis-ter: »Ozapft is!«. Die Maßkostet übrigens noch 1,60Mark in allen Zelten. Auch inMoosach ist der zunehmen-de Wohlstand spürbar: auchdurch den Stadtteil rollenimmer mehr von den neuenschicken Autos.
Die 50er
Neue Häuser fürneue Moosacher
■ Moosach · Bis in die50er Jahre hat Moos-
ach seinen dörflich gepräg-ten Charakter erhalten kön-nen. Doch der allgemeineWandel und die Aufbruchs-stimmung vollzieht sich auchin Moosach.Bald siedeln sich Industrie-betriebe an und es entste-hen große Verwaltungsge-bäude. Rege Bautätigkeit ander Nanga-Parbat-Straße,Andernacher Straße und vie-le neu entstandene Einfami-lienhäuser westlich derBahnlinie bewirken einenenormen Bevölkerungsan-stieg. Hat Moosach zur Zeitder Eingemeindung im Jahre1913 noch 2.500 Einwohner,leben 1951 bereits 24.000Menschen in Moosach. Und München wird 1957zum Millionen-Dorf: Die Ein-wohnerzahl in ganz Mün-chen beträgt Ende des Jah-res 1959 bereits 1.046,282Millionen Einwohner.
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60
Herzlichen GlückwunschD E M
zur 60-Jahr-Feier!
W I R S I N D S T O L Z , D E N E R F O L G D R U C K -T E C H N I S C H B E G L E I T E N Z U D Ü R F E N .
Moosacher Idylle im Jahr 1968 (o.) und die Wohnblöcke am Am-phionpark im Jahr 1963.Fotos: Geschichts-Sammlung Laturell/Mooseder
Die wilden Sechziger – in Moosach etwas gemächlicherMoosach in Aufbruchstimmung: Da im zehnten Stadtbezirk wieder genug Geld vorhanden ist, werden Bauvorhaben angeschoben
Moosacher Bauimpressionen aus dem Jahr 1960(oben) und acht Jahre später (unten).
■ Moosach · Die 60er-Jahre gelten heute als
extrem wilde Zeit. Sex, Drugsund Rock’n’Roll waren ange-sagt. Doch nicht nur die Ju-gendkultur erlebte eine Zeitdes Umbruchs, auch politischgab es viele einschneidendeÄnderungen. Was Deutsch-land betrifft, war 1961 derBau der Berliner Mauer si-cherlich das schwerwiegend-ste Ereignis dieses Jahr-zehnts. Doch auch außerhalbder Grenzen Deutschlands
ereignete sich
ein Menge. Die Ermordungvon John F. Kennedy 1963und Martin Luther King 1968beschäftigte die Menschenebenso wie die Kuba-Krise1962. Für Moosach bedeute-ten die 60er-Jahre vor allemeines – Aufbau. Nach mage-ren Jahrzehnten konnteman dort endlich Geld in dieHand nehmen und wichtigeProjekte, wie der sechsspuri-ge Ausbau der Allacher Stra-ße, angehen. Auch in dieDiskussion um einen Ran-gierbahnhof kam plötzlich
wieder Bewegung.
Steht noch für das alte dörfliche Moosach: Die Ecke DarmstäderStraße /Georg-Brauchle-Ring im Jahr 1961.
Die 60erDi
60
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Tradition zu Hippie-Zeiten: Die Gascho-Villa im Jahr1975 an der Pelkovenstraße 37.
Foto: Geschichts-Sammlung Laturell/Mooseder
Der Blick von der Triebstaße 15 Richtung Olym-pia Gelände aus dem Jahr 1972.
Die Kreuzung Bingener Straße und Feldmochinger Straße: Um1970 war hier vom jetzten Verkehr noch zu sehen.
Die Bingener Straße im Wandel der Zeit: Viele Häuser, die in den 70er Jahre noch die Straße säumten, stehenheute nicht mehr. Sie wurden abgerissen und durch Neubauten ersetzt.
1974 an der DachauerStraße 351.
■ Moosach · Bonanza-rad, Flokatiteppich
und Lavalampe – sind heutewieder hoch-modern, zier-ten aber bereitsin den 70er Jah-ren das ersteMal deutscheWohnzimmer.Die Hippiestrieben die weltweiteFriedensbewegung vor-an, Willy Brandt ging inWarschau auf die Knie,die Ölkrise legte dieWelt lahm und in Mün-chen wehte olympi-scher Wind. Genau die-ser Wind bescherte
Moosach zunächst vieleneue Baustellen und dannein deutlich verbessertesStraßennetz. So entstand indiese Zeit der Georg-Brauch-le-Ring zwischen der Lerche-
nauer Straße über die Lands-huter Allee und weiter biszur Dachauer Straße. Der
Ausbau des Wintrichringsbefreite die Moosacher vonLärm und Gestank. Doch diese Veränderungenbrachten auch große Heraus-forderungen mit sich. Manmusste den Spagat schaffenzwischen der Integration derOlympia-Pressestadt, desneuen Einkaufzentrums undder gleichzeitigen Erhaltungdes alten Moosacher Dorf-
kerns.
Die 70er
Die bunten Siebziger – in Moosach ging’s noch ruhiger zuMoosach im Zeichen der Olympischen Spiele – viele neue Bauvorhaben und Straßen verändern das Stadtbild
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Wir gratulieren ganz herzlichzum 60-jährigen Jubiläum!
Als der Moosacher Anzeiger mit dem blauen Kasten erschienEine kleine Bilderreise durch Moosach in den 80er-Jahren – Viele kleine Veränderungen haben Moosach ein neues Gesicht gegeben
■ Moosach · Die 80er-Jahre – Entspannung
und das Ende des KaltenKrieges markierten das Jahr-zehnt. Die Neue DeutscheWelle schwappte durchsLand, der FC Bayern wurdezum Rekordmeister inDeutschland.
A l ldas ist irgendwie auch
in Moosach passiert. Es hatdie Menschen bewegt, dieMoosach in Bewegung hal-ten. Die Welt begann sichimmer schneller zu drehen.
Doch immer
wieder gab es kurze Mo-mente, in denen die Zeit an-gehalten wurde. Fotografenwaren es, die mit einemDruck auf den Auslöser zuBewahrern einer Zeit wur-den, die zu großen Verände-
rungen geführt hat.Auch in Moosach ha-ben sich diese Verän-derungen bemerk-bar gemacht. Aufdieser Seite habenwir mit Unterstüt-
zung der Geschichts-Samm-lung Laturell/Mooseder ausMoosach einige Impressio-nen zusammengestellt, diezeigen, wie der Stadtteil voreigentlich nicht allzu langerZeit ausgesehen hat – undwie viel sich im Grunde doch
verändert hat.
Die Rückseite des Pelkovenschlössls Anfang der 80er,lange vor der Zeit als Kultur- und Bürgerhaus.
Als die U-Bahn noch in weiter Ferne und die Pelko-
venstraße keine Baustelle war – diese Aufnahme
entstand 1988.
Einen erhabenen Anblick bot die Gascho-
Villa schon immer – hier 1982.
Ebenfalls aus dem Jahr 1988 ist dieses Foto
des Hacklhauses.
Ende der 80er-Jahre präsentierte sich dem Betrach-
ter dieses Bild in der Feldmochinger Straße.
Das traditionsreiche Gasthaus Spiegl in der
Pelkovenstraße hat einige Veränderungen
durchlebt. Dieses Bild entstand 1980.Fotos: Geschichts-Sammlung Laturell/Mooseder
In den 80er-Jahren wurde blau die Farbe des MoosacherAnzeigers, und sie ist es noch heute. Foto: cr
Wir gratulieren herzlich zu„60 Jahre“ Moosacher Anzeiger
DieDie 80er
90 r
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Eine Zeitreise durch die 90er mit dem Moosacher AnzeigerEin Jahrzehnt der politischen Umbrüche und Moosach mittendrin – weitere Neubauten und mehr Kultur für den Stadtteil
■ Moosach · Mit der Wieder-vereinigung Deutschlands
zu Beginn des Jahrzehnts beganneine Zeit des politischen Um-bruchs: Der Ostblock löste sichlangsam auf und der Vertrag vonMaastricht als Grundlage der EU
wurde geschlos-sen. Schockiertblickte die Weltauf den Kriegim ehemaligenJugoslawienund half mit
militärischer Unterstützungdas Leid der Bevölkerung zu lin-
dern. Kulurell ging es laut zuin den 90ern.Das Phänomen»kreischendeTeenager« ent-stand mit derHystrie um die
immer populärer werdenden Boy-groups. Technoparaden wiedie Berliner Loveparade zo-gen Millionen an. EinSchock ging durch die Mu-sikwelt, als sich Curt Cobaindas Leben nahm, Falco ver-unglückte bei einem Auto-unfall und Freddi Mercurystarb an Aids. Die Mode der90er-Jahre stand bei der Ju-gend ganz im Zeichen derBaggy Pants und Plateau-Turnschuhe. Der Tamagotchiwurde 1997 zu einer Modeer-scheinung. Auch in Moosachging die Entwicklung nichtspurlos vorüber. Teenager mitSkateboards machten die Stra-ßen unsicher. Was sonst noch inden 90er-Jahren in Moosach loswar, erzählen folgenden Bil-der…
Aus einer Ruine wird ein Thea-ter: Peter Landstorfer setztesich dafür ein, dass aus dem Gut Nederling einOrt der Kunst wird.
Der Grundstein war gelegt: Die Stadtwerke legten in den 90er-Jahren denGrundstein für ihre Konzernzentrale in der Emmy-Noether-Straße 2.
1995 branntedas Vereins-heim desTSV-Moos-a c h - H a r t -mannsho -fen völligaus. DerMoosacherAnze igersuchte zusammen mit der Polizei Zeugen zu dem Vorfall.
Über viele Jahresorgt sich Pfarrer HansLindenberger um dasSeelenheil der Moos-acher in der St. Mar-tins-Kirche.
Weiß-blau und prall gefüllt mitGeschichten aus dem Stadtteil: Der Moosacher Anzeiger mitden 90er-Jahren. Foto: cr
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■ Moosach · Heutespricht kein Mensch
mehr vom »Millennium-Fie-ber«, jetzt, da das dritteJahrtausend schon ein paarJahre auf dem Buckel hat.Gerade in Moosach hat sichin diesen wenigen Jahrenallerdings einiges ge-tan.
Es gibt ein neues Kul-tur- und Bürgerhaus, dieStadtwerkezentrale hat ih-ren Sitz im Stadtteil, ebensodas höchste Bürohochhaus
Münchens,
der Uptown. Mit dem An-schluss des Moosacher Zen-trums ist der 50.000 Einwoh-ner zählende Stadtteil näheran die Innenstadt gerückt:Drei neue U-Bahnhöfe sindseit 2004 entstanden, bzw.werden bis 2010 entstehen.
Einen Blick zurück aufganze 1200 Jahre war-fen die Moosacher imJahr 2007 anlässlichdes Stadtteiljubiläums.Und mitten drin derMoosacher Anzeiger,
Ihre Stadtteilzeitung, die sichebenso wie Moosach selbstin den letzten Jahrzehntenverändert hat. Die Zukunfthat bereits begonnen. Wirvom Moosacher Anzeigermöchten auch den weiteren
Weg mit Ihnen gehen.
Ein Moosacher, den ganz Deutschland kennt: TriathletFaris Al-Sultan, der 2004 in Hawaii Dritter wurde.
Eben war er noch da, schon ist er weg. Aber Mecht-
hilde Löffelmann (re.) kämpfte um den Briefkasten
und zwang den gelben Riesen in die Knie.
Martin Cambensy trat die Nachfolge von
Hans Lindenberger an.
Aus dem verfallenen Gut Nederling wurde
2003 ein Theater.
Die erste U-Bahn hielt 2005 am Olympia-Einkaufs-
zentrum.
Schlüsselübergabe am Schlössl – im Frühjahr
2004 konnten die Moosacher endlich ihr Kul-
tur- und Bürgerhaus in Betrieb nehmen.Foto: Photo-Lehrer
So kennen unsere Leser ihren Moosacher Anzeiger, dieStadtteilausgabe der Münchner Wochenanzeiger.
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Bürgerversammlungin Moosach Seite 11
Neues aus demBezirksausschuss Seite 3
Karten für Schlösslzu gewinnen Seite 5
■ Kirche&GesellschaftGastgeber gesucht: Auftaktwochenendefür den Weltjugendtag 2005 Seite 2
■ Lokal&AktuellHeile, heile, segen: Vortrag über Selbst-heilungskräfte in St. Raphael Seite 3
■ Lokal&AktuellBewaffneter Raubüberfall: Maskierteräumen Schreibwarenladen aus Seite 11
■ Moosach · Ein schwe-rer Autounfall hat am
Dienstag, 19. Oktober, inMoosach zwei Verletzte undhohen Sachschaden gefor-dert. Außerdem musste imBereich des Unfalls an derKreuzung Abensbergstraße/
Wie Helmut Gebhard vomVerkehrsunfallkommandoder Münchner Polizei er-klärt, habe einer der Unfall-beteiligten, ein etwa 25-jäh-riger BMW-Fahrer, an derKreuzung, die in einer Tem-po-30-Zone liegt, die Vor-
rer, Kommandant der Frei-willigen Feuerwehr Moo-sach, die mit einem Lösch-gruppenfahrzeug vor Ortwar, vermutet, dass beideFahrzeuge zu schnell waren.»Durch den Zusammenstoßverlor der 50-Jährige die
Elektroverteilerkasten«, er-klärt Stefan Grad, Presse-sprecher der Münchner Be-rufsfeuerwehr. Diese war miteinem Löschzug aus der Feu-erwache Milbertshofen aus-gerückt, um die verletztenPersonen zu versorgen. Der
im Ellenbogen und im Beinsowie Platzwunden am Kopferlitten. Die Retter von derMilbertshofener Feuerwachebefreiten den Mann mit hy-draulischem Rettungsgerät.Parallel zur Befreiung ver-sorgten Rettungsassistentenden Verunfallten medizi-nisch, ehe er zur genauerenUntersuchung in eineMünchner Klinik gebrachtwurde. Der 25-jährige mut-maßliche Unfallverursacherwurde nur leicht verletzt.Dennoch wurde auch er insKrankenhaus gebracht.Erschwert wurde die Ret-tungsaktion durch den de-fekten, aber noch unterSpannung stehendenElektroverteilerkasten. DieMoosacher Feuerwehrleutesicherten die Unfallstelle undden demolierten Verteiler-kasten ab, bis der Sicher-heitsservice der Stadtwerkean der Unfallstelle eintraf.Um die Reparatur durchfüh-ren zu können, musste derStrom abgestellt werden.Zur letztendlichen Klärungdes genauen Unfallhergan-ges hat die Polizei die Er-mittlungen aufgenommen.Dabei wird ermittelt, wertatsächlich für den Unfallverantwortlich war. Der Zu-
Zweimal TotalschadenSchwerer Verkehrsunfall in Moosach forderte am Dienstag zwei Verletzte
Aus diesem völlig demolierten Fahrzeug musste die Feuerwehr einen der beiden Unfallbeteiligten retten.Links der beschädigte Elektroverteilerkasten, von dem eine erhebliche Gefahr ausging. Foto: Feuerwehr
■ Hoher Sieg im Moosach-DerbyMoosach · Die F1-Junioren des FC Olympia Moosach legtenam vergangenen Wochenende bei ihrem ersten Punktspielder Saison gegen den Post SV richtig los. Mit 6:0 konntensie das Spiel für sich entscheiden. Schon nach acht Minutenfiel der Führungstreffer und von da an lief für den FC Olym-pia alles glatt: Doppel-Hattrick mit je drei Toren pro Halb-zeit. Die ersten beiden Saisonspiele waren für die Moosa-cher ausgefallen. Einmal wegen Rückmeldung von Hansaund das zweite wegen Überschwemmung beim SC Amicitia.
■ Jazz-Frühschoppen im SchlösslMoosach · Am kommenden Sonntag, 24. Oktober, lädt dasKultur- und Bürgerhaus Pelkovenschlössl ein zum Weiß-wurst-Frühschoppen mit der Jazz-Band »Dixie Drivers«. DerFrühschoppen geht von 11.30 bis 14.30 Uhr. Die Sechs-Mann-Combo spielt unkomplizierten, unaufdringlichen undfröhlichen Dixieland-Jazz und gelegentlich auch gängigen
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