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koMM koMM Katholische Jungschar Erzdiözese Wien Frühjahr 2010 Dieses Zitat aus dem Handbuch der Katholischen Jungschar Österreichs trifft es meines Erachtens nach recht gut: das Ziel der Arbeit mit den Kindern in den Kommunionstunden. Unsere Religion ist eine Religion des Miteinanders und Für- einanders. – Jesus hat Zeit seines Lebens vorgelebt und in Gleichnissen erzählt, wie er sich ein solches Christ/in-Sein im Alltag vorstellt. Das „Wie“ des Zusammenlebens ist die Basis einer Gruppe – es ist genauso wichtig wie manche religiöse Ausdrucks- formen. Anhand von konkreten biblischen Zitaten setzt sich diese Ausgabe des komm mit der Thematik des Sichtbarmachens religiöser Inhalte im Gruppenstundenalltag der Kommuniongruppe auseinander. Zusammen in der Gruppe – gute Gemeinschaft erleben Das gemeinsame Tun in der Kommuniongruppe ist eine große Chance, den Kindern erlebbar zu machen, dass alle Kinder gleich geschätzt werden, dass Konflikte auch Wir leben Glauben! „Wir bestärken Kinder in ihrer reli- giösen Entwicklung. Wir ermutigen sie im Fragen und Suchen nach dem Sinn des Lebens. Im gemeinsamen Gespräch und in der gemeinsamen Feier teilen wir mit den Kindern unser Vertrauen auf den uns zugewandten Gott. Wir bemühen uns um eine kind- gerechte Gestaltung der Liturgie und des Gemeindelebens in der Pfarre.“ Die Zeit der Kommunionvorbereitung ist geprägt von verschiedensten Inhalten, vielen Geschichten, zahlreichen Themen. Dieses komm setzt sich damit auseinander, was hinter dieser Fülle an Themen steckt: das alltägliche Tun mit den Kindern. Dabei ergeben sich Fragen wie: f welche Spiele spiele ich mit den Kin- dern meiner Gruppe, f wie gehe ich mit Regeln um oder f wie unterstütze ich die Kinder bei für sie schwierigen Situationen? Durch den Versuch einer Antwort auf all diese Fragen zieht sich der rote Faden unserer christlichen Grundhaltung: der gelebten Nächstenliebe und Achtung vor allen Menschen. Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Gottes Segen für einen guten Start in den Frühling! Sara Dallinger und Nika Fürhapter Die Zeitschrift für KoMM unionvorbereitungs- ff verantwortliche e editorial Liebe/r Verantwortliche/r für die Kommunionvorbereitung, liebe Tischeltern! gelöst werden können, wenn man nicht hinhaut, dass die Kommuniongruppe ein Ort ist, an dem man willkommen ist mit all seinen Stärken und Schwächen und vor allem, dass wir uns all dies zu Herzen nehmen, weil uns Jesus ein großes Vorbild in dieser Art, positiv und menschenorientiert zu handeln, war.

Wir leben Glauben!

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Zeitschrift für Kommunionvorbereitungsverantwortliche

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Page 1: Wir leben Glauben!

koMMkoMMKatholische Jungschar Erzdiözese Wien

Frühjahr 2010

Dieses Zitat aus dem Handbuch der Katholischen Jungschar Österreichs trifft es meines Erachtens nach recht gut: das Ziel der Arbeit mit den Kindern in den Kommunionstunden. Unsere Religion ist eine Religion des Miteinanders und Für-einanders. – Jesus hat Zeit seines Lebens vorgelebt und in Gleichnissen erzählt, wie er sich ein solches Christ/in-Sein im Alltag vorstellt. Das „Wie“ des Zusammenlebens ist die Basis einer Gruppe – es ist genauso wichtig wie manche religiöse Ausdrucks-formen. Anhand von konkreten biblischen Zitaten setzt sich diese Ausgabe des komm mit der Thematik des Sichtbarmachens religiöser Inhalte im Gruppenstundenalltag der Kommuniongruppe auseinander.

Zusammen in der Gruppe – gute Gemeinschaft erlebenDas gemeinsame Tun in der Kommuniongruppe ist eine große Chance, den Kindern erlebbar zu machen, dass alle Kinder gleich geschätzt werden, dass Konfl ikte auch

Wir leben Glauben! „Wir bestärken Kinder in ihrer reli-giösen Entwicklung. Wir ermutigen sie im Fragen und Suchen nach dem Sinn des Lebens. Im gemeinsamen Gespräch und in der gemeinsamen Feier teilen wir mit den Kindern unser Vertrauen auf den uns zugewandten Gott. Wir bemühen uns um eine kind-gerechte Gestaltung der Liturgie und des Gemeindelebens in der Pfarre.“

Die Zeit der Kommunionvorbereitung ist geprägt von verschiedensten Inhalten,

vielen Geschichten, zahlreichen Themen. Dieses komm setzt sich damit auseinander, was hinter dieser Fülle an Themen steckt: das alltägliche Tun mit den Kindern. Dabei ergeben sich Fragen wie:

welche Spiele spiele ich mit den Kin-dern meiner Gruppe, wie gehe ich mit Regeln um oder wie unterstütze ich die Kinder bei für sie schwierigen Situationen?

Durch den Versuch einer Antwort auf all diese Fragen zieht sich der rote Faden unserer christlichen Grundhaltung: der gelebten Nächstenliebe und Achtung vor allen Menschen.

Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Gottes Segen für einen guten Start in den Frühling!

Sara Dallinger und Nika Fürhapter

Die Zeitschrift für

KoMMunionvorbereitungs-

verantwortliche

eeditorial

Liebe/r Verantwortliche/r für die Kom munion vorbereitung, liebe Tischeltern!

gelöst werden können, wenn man nicht hinhaut, dass die Kommuniongruppe ein Ort ist, an dem man willkommen ist mit all seinen Stärken und Schwächen und vor allem, dass wir uns all dies zu Herzen nehmen, weil uns Jesus ein großes Vorbild in dieser Art, positiv und menschenorientiert zu handeln, war.

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Fabian geht zur Erstkommunion„Fabian wird zum Kommunionkurs angemeldet. In seiner Gruppe sind viele Freunde versammelt, aber auch andere

Kinder, die er erst kennenlernen muss.“ Fabians Geschichten über seinen Weg in der Vorbereitung auf seine erste heilige Kommunion beschreiben facettenreich die vielen Fragen und Geschehnisse, die einem auf diesem Weg begegnen können – ob Fabians Gespräche mit seinem Großvater, seine Unterhaltungen mit seinem Sitznachbarn Kenan über die Verschiedenheiten ihrer Religionen oder seine Erlebnisse in den Vorbereitungsstunden, die von Lene Mayer-Skumanz verfassten Geschichten können Kinder wunderbar in ihren Erfahrungen im Jahr der Vorberei-

Ein erster Schritt, gute Gruppe zu erleben können gemeinsam erdachte Gruppenregeln sein. Gruppenregeln werden nicht dafür sorgen, dass es im Zusammenleben der Gruppe ab sofort keine schwierigen Situationen, keinen Streit usw. mehr gibt – darum geht es auch nicht. Sie können aber ein Weg sein, sich bewus-ster zu machen, in welcher Weise sich das Zusammenleben der Gruppe entwickeln soll, und sich dem Idealbild allmählich anzu-nähern.

In der Kommunionstunde kann eine positive Konfliktkultur geprägt werden, in der es darum geht, den anderen nicht weh zu tun. Eine Regel des Zusammenlebens könnte lauten: „Wir tun einander nicht (absichtlich) weh!“ Indem immer wieder auf diese Regel verwiesen wird und Stellung bezogen wird, was man mag oder nicht mag bzw. was einem selbst wichtig ist im gemein-samen Zusammenleben, wird ein Rahmen geschaffen, in dem Konfl ikte anders, nämlich „fair“ gelöst werden können.

Wahrnehmen und Eingehen auf alle Kinder Auch wenn es manchmal nicht so leicht ist: Um in einer Kommuniongruppe ein christ-liches Miteinander zu ermöglichen, ist es von besonderer Bedeutung, die Meinung von „Schwächeren“, von leiseren Kindern oder Minderheitsmeinungen zu hören, auf alle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen und gemeinsam Gruppe zu sein. Auch dazu bleibt uns Jesus ein lebendiges Beispiel!

Soll eine solche Haltung die Kommunionvorbereitungsstunde prägen, gehört auch eine verstärkte Sensibilität seitens der Tischeltern bezüglich der Bedürfnisse der Kinder dazu.

Ein großer Aspekt dieser Sensibilität ist, Ängste und Unsicherheiten der Kinder wahr-zunehmen und darauf passend eingehen zu können. Angst und Unsicherheit sieht man Kindern in der Regel nicht an, verschiedene Kinder reagieren auch sehr unterschiedlich auf Angst – manche versuchen, aus der Situation, die ihnen Angst bereitet, zu „fl üch-ten“, andere versuchen, dieser Situation aktiv gegenzusteuern, das kann sich z.B. darin ausdrücken, dass Kinder in solchen Situationen aggressiv oder unruhig werden, oder sich in ein gewohntes Handlungsmuster (z.B. gegenseitiges Sekkieren) zurückziehen. Doch auf welche Situationen muss man bei einer Kommunionvorbereitung achten, um die Kinder nicht Ängsten und Unsicherheiten auszusetzen?

Ängste und Unsicherheiten entstehen vor allem in Bereichen, in denen Übergangssi-tuationen stattfi nden, Neues auf die Kinder zukommt, oder sie von den Erwachsenen mit Dingen konfrontiert werden, die für sie angstmachend oder nicht fassbar sind. Betrachtet man diese Dinge näher, ergeben sich daraus drei Gruppen an Themen und Ereignissen, bei denen die erhöhte Sensibilität des Erwachsenen gefragt ist.

Einerseits ist es bei konkreten Ereignissen, die neu für Kinder sind (erste Kommunionstunde, Erstbeichte, Kommunionsfest), wichtig für sie, verständliche Überblicke und Möglichkeiten zur Mitbestimmung zu bekommen. Konkret könnte das zum Beispiel heißen, den Kindern vor der ersten Kommunionstunde einen Brief

Vertrauensspaziergang

bbuchtipp

sspieletipp

Für dieses Vertrauensspiel ist es gut, wenn sich die Gruppe der Kinder untereinander schon ein wenig kennt und auch die Tisch-eltern ihre Schützlinge gut einschätzen können. Materialtechnisch wird folgendes benötigt: Geräuschinstrumente (Rasseln, Schel-len etc.) und ein etwas größerer Raum. Circa zwei Drittel der Kinder brauchen ein Geräuschinstrument. Es können aber auch andere Dinge aus dem Raum verwendet werden, die Geräusche machen.

Jene Kinder, die ein Geräuschinstrument haben, stellen sich zu einem Spalier im Raum auf, so, dass zwischen ihnen ein

Weg frei bleibt, der breit genug ist, um gut durchgehen zu können (auch zwei Kinder nebeneinander). Die Kinder, die keine Instrumente haben, stellen sich nun an den Anfang dieser Straße. Als erstes wird ausprobiert, welche Geräusche die Kinder ohne Instrument von den Kin-dern mit Instrument benötigen, um auch mit geschlossenen Augen gut durch das Spalier zu kommen, ohne an einem Kind anzustoßen.

Gruppenregeln sind jedoch keine Gesetze, die bei „Nicht-Einhaltung“ geahndet werden! Sie sind Vereinbarungen, wie ihr in der Gruppe miteinander umgehen wollt – dafür brauchen die Kinder weiterhin die Unterstützung ihrer Tischmutter oder ihres Tischvaters und das Vertrauen in die anderen Kinder, sich auf sie verlassen zu können. Letzteres ist ebenfalls ausschlag-gebend für ein gutes Miteinander: das Kennenlernen der Kinder untereinander und das Vertrautwerden miteinander.

tung begleiten. Auszuborgen im Jungscharbüro, erschienen im Patmos-Verlag

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Bibelstellen und einfachen Methoden zur Aufarbeitung bietet dieser Behelf Möglichkeiten, eine Form zu fi nden, über Glauben zu reden und miteinander zu beten. Jede „Stunde mit Gott“ ist nach dem selben Aufbau aufbereitet: 1) Hinführung zum Thema der Stunde für Erwachsene, 2) Wir hören eine Geschichte: biblische Texte, Märchen,

Geschichten, 3) Wir tun etwas gemeinsam und 4) Wir beten und/oder singen zum Abschluss. „Stunden mit Gott“ ist im Jungscharbüro zum Preis von 10,70 EUR zu erhalten

zu schreiben, in dem sie erfahren, was sie in der Kommunion-vorbereitung erwartet, mit ihnen gemeinsam den Ablauf und den Ort der Erstbeichte zu planen oder eine Probe vor dem Fest der Kommunion zu veranstalten, bei der der Ablauf spielerisch durchgegangen wird.

Außerdem ist es andererseits in der Zeit der gemeinsamen Grup-penstunden wichtig, in den Gruppen auf eine nicht angstma-chende Atmosphäre zu achten. Das kann konkret durch Grup-penregeln, die den Rahmen des miteinander Tuns abstecken, und dadurch, dass keine Spiele gespielt werden, die den Kindern Angst machen (Spiele im Dunkeln, bei denen sie nicht wissen, was passiert, Spiele mit verbundenen Augen) passieren.

Drittens kommt es manchmal auch vor, dass Kinder durch kon-krete Inhalte – Geschichten aus der Bibel oder Themen wie Tod und Leiden – geängstigt oder verunsichert werden. Hier ist es wichtig, immer im Hinterkopf zu behalten, den Kindern ein freundliches, aufbauendes Gottesbild und eine positive Einstel-lung zum Glauben mitzugeben. Religiöse Begleitung der Kinder soll nicht dazu führen, dass sie furchtvoll an moralisierende Urteile gebunden werden, sondern dazu, dass die Kinder stark und aufrecht leben können mit einem Gott, der das Leben der

sich das Kind fürchtet, auch schrecklich fi ndet. Dem Kind ist geholfen, wenn es jemand zu verstehen versucht, sich mit dem Kind überlegt, was ihm in der konkreten Situation helfen könnte, und dabei nicht selbst tut, als wäre Angst für ihn kein Thema.

Ist dies festgelegt, kann der erste Durchgang starten. Die Kinder ohne Instrument schließen die Augen und werden durch das Geräuschspalier anhand der Geräusche geleitet. Auch an-der-Hand-Nehmen der gehenden Kinder untereinander und Ähnliches sind natürlich erlaubt. Sind die Kinder am Ende des Spaliers angelangt, können die Rollen der Gehenden und der Geräusche Machenden getauscht werden.

Wichtig ist dabei, den Kindern keinesfalls die Augen zu verbinden, um ihnen jederzeit zu ermöglichen, ihre Augen zu öffnen, und selbst (als Tischmutter oder Tischvater) nicht mitzuspielen, um den Kindern durch die eigene Aufmerksamkeit Schutz vor Gefahren zu gewähren.

bbehelf

Stunden mit Gottsind eine Möglichkeit der Auseinander-setzung mit religiösen Themen für Kinder und Erwachsene. Mit Geschichten und

Kinder will, der Freude hat an ihrer Lebendigkeit, an allen ihren Kräften und Gaben. Diese Einstellung soll auch die Haltung der Erwachsenen in der Pfarre zu den Kindern prägen.

Wenn ein Kind von seiner Angst erzählt, bedeutet das, dass es Vertrauen zu dem Menschen hat, dem es seine Ängste und seine Unsicherheit mitteilt. Diese Angst muss ernst genommen werden, ohne sie herunterzuspielen. Ernst nehmen heißt allerdings nicht, das Kind zu bemitleiden oder zu sagen, dass man das, wovor

wer wir sind, was wir können und wie wir unsere Fähigkeiten einbringen können. Wenn wir nun immer nur Konkurrenzspiele spielen, bei denen es vor allem darum geht, mit seinen Fähigkei-ten oder durch Glück die anderen zu besiegen, so bringt das eine Botschaft für die Mitspielenden – Kinder wie Erwachsene – mit sich: Um in einer Gemeinschaft gut dazustehen, um mich bewei-sen zu können, um wichtig zu sein, muss ich besser sein als die anderen. Das Spiel geht dann gut für mich aus, wenn die anderen schwächer sind als ich, denn dann bin ich am Ende Sieger/in.

Wir spielen miteinanderIntensiv geprägt wird unser gemeinsames Tun im Glauben auch dadurch, welche Erfahrungen wir den Kindern unserer Kommu-niongruppe mitgeben. Eine Quelle von Erfahrungen entspringt für die Kinder aus dem gemeinsamen Spielen. Auch bei der Spieleauswahl ist die Sensibilität des Erwachsenen gefragt. Mir fällt zur Frage, welche Spiele in der Kommunionvor-bereitung denn gespielt werden sollen, immer das Gleichnis mit den Arbeitern im Weinberg ein: Jeder der Arbeiter bekam am Ende des Tages gleich viel bezahlt – egal, wie lange er gearbeitet hatte (Mt 20,1–16). Genau diese Atmosphäre sollte auch die Auswahl der Spiele für die Kommuniongruppe prägen, indem man darauf achtet, dass keine Spiele gespielt werden, bei denen eine Person oder eine Gruppe als Gewinner/in dasteht und die anderen als Verlierer/innen, denn es gelten alle gleich.

Beim Spielen steht der Mensch mit all seinen Eigenschaften im Mittelpunkt. Spielen heißt im Grunde lernen – lernen,

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ImpressumkoMM, Zeitschrift für koMMunionvorbereitungsverantwortliche, Heft 1c Frühjahr 2010; Medieninhaberin: Erzdiözese Wien; Katholische Jungschar der Erzdiözese Wien; Herausgeberin:Diözesanleitung der Katholischen Jungschar Wien1010 Wien, Stephansplatz 6/6.18, Tel.: 01/51552/3396E-Mail: [email protected]; http://wien.jungschar.atRedaktion: Sara Dallinger, Nika FürhapterFotos: Pfarre Baumgarten Korrektorat: Coralie RiedlerDesign & Layout: [email protected] Druck: Fa. Schmitz

Die Art der Spiele, die wir in der Gruppe miteinander spielen, prägt jedenfalls das Gruppenklima. Wenn immer nur Konkurrenz-spiele gespielt werden, ist es wahrscheinlich, dass die Botschaft dieser Art zu spielen von den Gruppenmitgliedern verinnerlicht und auch auf andere Lebensbereiche umgelegt wird: Wertvoll und wichtig bin ich nur da, wo ich besser bin als die meisten anderen, denn nur dann wird mir am Ende als Sieger/in applau-diert, wollen die anderen mich in ihrem Team haben.

Die christliche Botschaft ist eine ganz andere: Jeder Mensch ist wertvoll und als Person wichtig, durch seine bloße Existenz ist er/sie ein besonderer Mensch und wird von Gott persönlich geliebt, alle Mitspielenden sind wichtig für ein gelungenes Zusammen-spiel, nicht bloß die, die gewinnen können. Diese Botschaft gilt es auch beim Spielen fühlbar zu machen. Das ist auch der Grund, warum Kooperationsspiele die Gruppe besser fördern als Kon-kurrenzspiele: Sie vermitteln die Botschaft, dass jede/r Einzelne eine wichtige Rolle spielt, dass jede/r seinen wichtigen Platz in der Gruppe hat, und dass es für ein gelungenes Zusammen-wirken wichtig ist, dass nicht nur die Besten, sondern alle ihre Fähigkeiten einbringen können, um das gemeinsame Spielziel zu erreichen. (Viele Ideen zu kooperativen Spielen fi nden sich in der Spielemappe der Jungschar, erhältlich im Jungscharbüro um 13 EUR)

Die Rolle als Tischvater und TischmutterWir alle sind es gewohnt, in verschiedenen Lebensbereichen Teil einer Gruppe zu sein. Eine Gruppe zu leiten – besonders eine Kin-dergruppe –, bedeutet jedoch eine Herausforderung, das Leiten einer Gruppe der Kommuniongruppe ist eine besondere Aufgabe. Einerseits ist man Teil dieser Gruppe, auf der anderen Seite hat man auch ganz bestimmte Aufgaben wahrzunehmen, die wichtig

Falls Ihre Adresse nicht korrekt ist oder Sie das koMM nicht mehr benötigen, rufen Sie uns bitte an: 01/51552/3396

ttermine

Kinder Bibel Gottesdienst – SüdIn zwei Workshops setzen wir uns mit den Themen „Altes Testament“ und „Beten mit Kindern“ auseinander. Für alle Inter-essierten.Sa, 24. April 2010, 15 bis 18 UhrBildungshaus St. Bernhard Wr. Neustadt Kosten: 6 EUR

Bisher erschienene komms ...In der Reihe der Zeitschrift für Kommunionvorbereitungsverant-wortliche bisher erschienen sind: „Herausfordernde Situationen in der Gruppe“ „Wie lernen Kinder“ „Rituale“ „Gottesdienst feiern“

Alle bis jetzt erschienenen Hefte können im Jungscharbüro unter der Telefonnummer 01/51552-3396 oder [email protected] bestellt oder auf unserer Homepage http://wien.jungschar.at/erstkommunion gelesen werden.

Mein Weg durch die Kommunionvorbereitung Ein Refl exionsabend für Tischeltern über die eigenen Erfahrungen im Jahr der Vor-bereitung mit Ideen und Impulsen, wie mit den diesjährigen Kommunionkindern weitergetan werden kann. Fr, 21. Mai 2010, 18 bis 20 UhrBildungshaus St. Bernhard Wr. Neustadt Kosten: 6 EUR

für das Gelingen der Gruppe sind: Sorge tragen, dass die Kinder in der Gruppe gut miteinander umgehen und gemeinsam ausgemachte „Gruppenregeln“ einge-halten werden, Ideen und Anliegen aller Kinder berücksichtigen, Interesse – für alle Kinder gleichermaßen, Anlaufstelle sein, wenn Kinder Trost und Hilfe brauchen, und noch vieles mehr.

Einige dieser Bereiche wurden in diesem Artikel schon behandelt, zwei Punkte wurden jedoch noch nicht genannt, sind aber im christlich orientierten Tun äußerst wichtig:

Einerseits, Leiten im Sinne von „Begleiten“ zu verstehen. Personen, die ich begleite, sind mir nicht egal, ihr Wohlergehen ist mir wichtig und das möchte ich ihnen auch zeigen. Wenn ich jemanden begleite, dann versuche ich, diesem Menschen Stütze und Orientierung zu sein, aber anders als beim „Führen“ gebe ich nicht eine einzige Richtung vor, in die es gehen muss, sondern beteilige alle Gruppenmitglieder an Entscheidungsprozessen.

Andererseits haben Tischeltern die Rolle eines Vorbildes für die Kinder inne. Dabei ist es wichtig, Kindern nichts vorzumachen – Tischeltern sollen keine perfekten Menschen sein, es tut den Kindern gut zu wissen, dass man Fehler machen darf. Jedoch sind Tischeltern jene Menschen – und ein letzes Mal in diesem Artikel wird uns Jesus zum Vorbild –, die die Kinder anstecken mit ihrer Begeisterung, die den Funken für den Glauben der Kinder legen können, deren Handeln und Sein sie sich mitnehmen als Vorbild für ihr Handeln und Sein in der Welt. Das klingt nach einer großen Verantwortung und einer großen Herausforderung. Ist es auch – zugleich aber auch eine wunderbare Chance!