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BERLINER WIRTSCHAFT www.berliner-wirtschaft.de Ulf Braker Der Geschäftsführer von Stadler Pankow sorgt für Bewegung auf der Schiene Berlin ist am Zug Das Magazin der Industrie- und Handelskammer zu Berlin – 07-08 / 2016 IHK-GAST Bodo Ramelow wirbt beim Wirtschaftspolitischen Frühstück für Thüringen INTERVIEW Vorstände Armin Steiner und Dr. Andreas Huth über Beta Systems und Berlin WAHLRPÜFSTEINE Berliner Wirtschaft formuliert Positionen zur Abgeordnetenhauswahl

WIRTSCHAFT - IHK Berlin · 49 IMMS-Kampagne Unternehmer gehen in die Schulen, um für die Selbstständigkeit zu werben 42 Integration Engelhard Mazanke, Leiter der Berliner Ausländerbe-hörde,

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Page 1: WIRTSCHAFT - IHK Berlin · 49 IMMS-Kampagne Unternehmer gehen in die Schulen, um für die Selbstständigkeit zu werben 42 Integration Engelhard Mazanke, Leiter der Berliner Ausländerbe-hörde,

BERLINER

WIRTSCHAFT

www.berliner-wirtschaft.de

Ulf Braker Der Geschäftsführer von Stadler Pankow sorgt für Bewegung auf der Schiene

Berlinist am Zug

Das Magazin der Industrie- und Handelskammer zu Berlin – 07-08 / 2016

IHK-GAST Bodo Ramelow wirbt beimWirtschaftspolitischenFrühstück für Thüringen

INTERVIEW Vorstände Armin Steiner und Dr. Andreas Huth überBeta Systems und Berlin

WAHLRPÜFSTEINE Berliner Wirtschaft formuliert Positionen zur Abgeordnetenhauswahl

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EDITORIAL 03BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Und die Wahrheit liegt auf dem Platz: Mit den Wahlprüfsteinen haben IHK und Handwerkskammer die Positionen der Berliner

Wirtschaft zur Abgeordnetenhauswahl formuliert

Wenn die Straße des

17. Juni mehrere Wo-

chen lang für den Au-

toverkehr gesperrt ist,

dann hat das meistens auch etwas mit

Wirtschaft zu tun! Egal ob Fashion Week

oder – wie im vergangenen Monat – die

Fanmeile zur Fußball-Europameister-

schaft: Die Sperrung von zentralen Ver-

kehrsachsen sieht die IHK Berlin ambi-

valent.

Denn auf der einen Seite leidet der

gewerbliche Verkehr – beispielsweise

Lieferanten, Spediteure oder Busunter-

nehmer – natürlich unter zusätzlichem

Zeit- und Spritverbrauch. Auf der ande-

ren Seite kommen viele Menschen eben

aufgrund dieser Großereignisse zusätz-

lich in unsere Stadt. Sie übernachten in

Hotels, essen in den Restaurants, besu-

chen möglicherweise noch eine Ausstel-

lung und kaufen ein paar Souvenirs.

Ein klassischer Konflikt, bei dem es

für die IHK Berlin gilt, das Gesamtinte-

resse der Berliner Wirtschaft herauszu-

arbeiten und zu vertreten. Wichtig ist in

diesem konkreten Fall, dass Auf- und

Abbau von Straßensperrungen zügig

vonstattengehen, alle Betroffenen recht-

zeitig informiert werden und die Bedeu-

tung einer Veranstaltung sehr genau be-

wertet wird – vorher und nachher.

Der Ball bleibt im Spiel

EDITORIAL07-08/2016

Klar ist aber auch: Für einen gewonne-

nen Titel hätte Berlins zentrale Verkehrs-

achse gerne länger gesperrt bleiben dür-

fen – schließlich sind die Freudenbilder

vor dem Brandenburger Tor durch keine

Werbekampagne zu ersetzen.

Apropos Europameisterschaft. Die

Vollversammlung der IHK Berlin muss-

te im vergangenen Monat in die Verlän-

gerung. Zwar fielen bereits in der regulä-

ren Spielzeit am 15. Juni reichlich Treffer

(S. 28). Doch in der Nachspielzeit brach-

te die Vollversammlung dann am 29. Ju-

ni auch noch die IHK-Bildungsprojekte

im Kasten unter (S. 46).

Meisterlich sind übrigens die Prüf-

steine der Berliner Wirtschaft zur Ab-

geordnetenhauswahl geworden (S. 26):

„Wachstum meistern“. Es wurde ja auch

über Wochen und Monate hart trainiert

mit Haupt- und Ehrenamt aus IHK und

Handwerkskammer. Nun liegt die Wahr-

heit auf dem Platz – und wir freuen uns,

wenn wir den Ball gemeinsam mit

der Politik auch über die

Wahl hinaus im Spiel hal-

ten können.

JAN EDER

ist seit 2003 Hauptgeschäfts-führer der IHK Berlin. Bereits seit 1992 ist der Jurist und Politologe bei der IHK tätig

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1604 INHALT

NUTZEN SIE UNSER WEB-ANGEBOT Die „Berliner Wirtschaft“ als E-Paper auf www.ihk-berlin.de

10 Bahnstandort Berlin

26 IHK und HWK präsentieren ihre Wahlprüfsteine

TITELTHEMA

INHALT07-08/2016

IT-Sicherheit wird immer ernster ge-

nommen. In der Öffentlichkeit

werden Hacker- angriffe von

außen stärker wahrgenommen. Aber tatsächlich werden Daten zu 60 bis 70 Prozent

von internen Mitar-beitern gestohlen.

ARMIN STEINER

ist gemeinsam mit Dr. Andreas Huth Vorstand der

Beta Systems Software AG

S. 22

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19 Wirtschaftspolitisches Frühstück IFlughafenchef Dr. Karsten Mühlenfeld zu Gast im Ludwig Erhard Haus

20 Wirtschaftspolitisches Frühstück IIMinisterpräsident Bodo Ramelow wirbt bei der IHK fürs Thüringer Land

22 Interview des MonatsArmin Steiner und Dr. Andreas Huth über Beta Systems, Börsenkurse und Berlin

25 GastkommentarMichael Geißler über verlässliche Rahmenbedinungen für Energie-Effizienz

10 Bahnstandort BerlinGroße Player und hoch spezialisierte Zulieferer machen die Bahnbranche zu einem Eckpfeiler der Berliner Industrie

10-18TITELTHEMA

19-25MEINUNG & MACHER

26-44IHK AKTUELL & SERVICE26 WahlprüfsteineIHK und Handwerkskammer formulieren und diskutieren Forderungen an die Politik

28 VollversammlungGremium beschließt Erstattung von 13 Mio. Euro an Mitgliedsbeiträgen

40 IHK vor OrtBerliner Unternehmer im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten ihrer Bezirke

51-62UNTERNEHMEN & MÄRKTE

03, 06, 64-66RUBRIKEN

51 NetzwerkUnternehmen integrieren Flüchtlinge: Positive Bilanz nach vier Monaten

55 Smart City BerlinOhne entsprechende digitale Infrastruktur keine moderne Entwicklung

56 IGA Berlin 2017Wirtschaftliche Effekte der Gartenschau gehen weit über die Eintrittsgelder hinaus

58 Start-upsPartnering-Veranstaltung bei Siemens brachte Old und New Economy zusammen

03 Editorial06 Nachrichten

64 Treffpunkt66 Impressum

45-50AUS-& WEITERBILDUNG45 Berlins beste AusbildungsbetriebeBoeba Montage- und Aluminiumbau sowie BBO Datentechnik sind Preisträger 2016

46 BildungsprojekteIHK rückt beim zweiten Durchgang die Integration von Flüchtlingen in den Fokus

49 IMMS-KampagneUnternehmer gehen in die Schulen, um für die Selbstständigkeit zu werben

42 IntegrationEngelhard Mazanke, Leiter der Berliner Ausländerbe-

hörde, über die Rechtslage bei der Beschäftigung

von Asylsuchenden

BRAVO! Bürger Berlins

Freiwillig, uneigennützig,g, g gg,

tausendfach.Bürger sind für Bürger da. g ür Bürger da.

Im Verein, im Ehrenamt, in der Nachbarschaft.

Wir berichten jede Woche Wir berichten jede Woche

über dieses Engagement.überDenn es ist so lebendig, großartig,

bunt wie unsere Stadt.

* In

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Engagement ist bunt.Wir auch.

In 33 Lokalausgaben* in über 1,53 Mio.

Exemplaren machen wir es zum Thema.

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1606 NACHRICHTEN

Eine Umfrage unter kleinen und mittleren Firmen offenbart verbesserte Ertragslage und höhere Umsätze.

Knapp zwei Drittel (64,5 Prozent) der Ber-

liner inhabergeführten Unternehmen

mit bis zu 250 Mitarbeitern bezeichnen

ihre aktuelle Geschäftslage als „sehr gut“ oder

„gut“. Das ist ein halbes Prozent mehr als im Vor-

jahr. Creditreform Berlin Brandenburg und die In-

vestitionsbank Berlin (IBB) haben in ihrer Umfra-

ge für den diesjährigen KMU-Report außerdem

nach der Ertragslage gefragt. 50,5 Prozent melde-

ten Verbesserungen (Vorjahr 47,3 Prozent). 54,9

Prozent konnten zudem den Umsatz steigern, 30,6

Prozent wiesen stabile Umsätze auf.

Am besten ist die Stimmung derzeit im Bauge-

werbe. Für 72,8 Prozent der Unternehmen ist dort

die Lage „sehr gut“ oder „gut“. Auch der Dienst-

leistungssektor äußert sich überdurchschnittlich

positiv (65,9 Prozent). ‹ BW

ZAHLDES MONATS

9,7PROZENT

betrug die Berliner Arbeitslosenquote im Mai. Die Zahl ist erst-

mals seit dem Fall der Mauer unter zehn Prozent gesunken. Sie ist aber noch immer

deutlich höher als der Bundesdurchschnitt

von 6,0 Prozent.

In einem deutschlandweiten Preis-

vergleich des Bundeskartellamts zu

38 Wasserversorgern belegt Berlin

einen Platz im unteren Drittel. „Die

Maßnahmen der Berliner Wasser-

betriebe und des Senats zur Stabi-

lisierung der Berliner Trinkwasser-

preise zeigen Wirkung“, bewertet

IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder

die Ergebnisse der Kartellwäch-

ter. Die IHK fordert nun ein wettbe-

werbsfähiges Tarifmodell auch für

gewerbliche Großverbraucher. Bei

Gewerbekunden liegen die Berliner

Wasserpreise noch über denen an-

derer Städte. ‹ BW

Die Spitzenmieten in den besten La-

gen von Berlin-Mitte sind im ersten

Halbjahr 2016 um 6,6 Prozent auf 26

Euro gestiegen. Die Durchschnitts-

miete für Berliner Büros beträgt 15,60

Euro. Das schreibt der Immobilien-

berater Savills in seinem Büromarkt-

bericht für die ersten sechs Monate

des Jahres. In fünf Jahren seien damit

die Büromieten um rund 25 Prozent

gestiegen. Für 2016 rechnen die Au-

toren damit, dass 350.000 Quadrat-

meter mehr benötigt als im gleichen

Zeitraum frei werden. ‹ BW

Wasserpreise für Private relativ günstig

Büromieten steigen

Bauboom in Berlin: Am besten ist die Stimmung derzeit bei Unternehmern aus dem Baugewerbe

STIMMUNG IM BERLINER MITTELSTAND STEIGT WEITER

BERLINER WASSERBETRIEBE

SAVILLS

Begehrt: Berliner Büros werden teurer

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NACHRICHTEN 07BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

In puncto Dynamik gehört Berlin zu den Top-Regionen: Die Kompetenz im Zukunftsfeld

Digitalisierung bringt die Stadt hier auf Platz vier.

PERSONALIENDES MONATS

CHARTDES MONATS

MATTHIAS TRUNK

ist vom Aufsichts-

rat der Gasag zum

neuen Vertriebs-

vorstand des

Unternehmens

bestellt worden.

Zuvor war Trunk

als Geschäftsführer

der Stadtwerke

Neumünster, der

Stadtwerke Hilden

sowie als Strategie-

chef der Stadtwerke

Düsseldorf tätig.

RUDI LAMPRECHT

ist in den Aufsichts-

rat des Navigati-

onsdienstes Here

zusammen mit dem

IT-Unternehmer

Uri Levine beru-

fen worden. Mit

den beiden ist das

Aufsichtsgremium

jetzt komplett. Lam-

precht war früher

Vorstandsmitglied

bei Siemens.

110PLÄTZE hat Berlin im Regio-

nenranking „Zu-

kunftsatlas 2016“

des Prognos-Insti-

tuts gut gemacht.

Unter den 402 Krei-

sen und kreisfreien

Städten belegt die

Hauptstadt nun

Rang 114. Bewertet

werden Kriterien

wie Wirtschafts-

kraft, Wohlstand,

soziale Lage, Arbeit

und Innovation.

Die Umbauarbeiten für den Zentra-

len Omnibusbahnhof (ZOB) haben

begonnen. Bis 2019 wird bei

laufendem Betrieb die Zahl der Hal-

testellen von derzeit 27 auf 33 – auf

der vorhandenen Fläche – erweitert.

So werden pro Stunde 20 zusätzliche

An- und Abfahrten möglich sein.

In die Modernisierung des ZOB wird

Berlin insgesamt 14,3 Mio. Euro in-

vestieren. ‹ BW

Flixbus hat das Geschäft des bri-

tischen Konkurrenten Megabus in

Deutschland, Italien, Frankreich,

Spanien und Benelux übernommen.

Damit stärkt das Unternehmen in

Kontinentaleuropa nach eigenen

Angaben seine Position als Europas

größter Anbieter von Fernbusfahrten.

Zwischen dem Kontinent und Groß-

britannien steigt der Takt auf bis zu

sechs Mal täglich. ‹ BW

DR. SEBASTIAN SCHEIDING

ist neuer Geschäfts-

führer der Astro-

und Feinwerk-

technik GmbH. Er

löst seinen Vater

Michael ab, der das

Unternehmen als

einer der Gründer

seit 1993 führte.

Sebastian Scheiding

war seit Oktober

2013 Leiter der

Abteilung Technik

bei Astro- und Fein-

werktechnik.

Millionen für Umbau

Neue Übernahme

TITA VON HARDENBERG

ist zur Berliner

Unternehmerin

des Jahres gewählt

worden. Bekannt

geworden ist sie

als Moderatorin der

Sendung „Polylux“.

Heute produziert sie

mit den 60 Mitar-

beitern ihrer Firma

Kultursendungen für

ARD, ZDF, 3Sat und

Arte. Platz zwei ging

an Andrea Nirou-

mand, Platz drei an

Andrea Mayr.

ZOB

FLIXBUS

Flixbus forciert die Expansion in Europa

Schräg statt längs: die neuen Haltebuchten

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Grafik: Henriette Anders

Prognos Zukunftsatlas 2016: Berlins Platzierungen402 Kreise und kreisfreie Städte

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Quelle: Prognos AG 2016

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1608 NACHRICHTEN

Dax-Unternehmen, die ein Innovationszentrum betreiben, entscheiden sich meist für Berlin

Einen Dax30-Konzern mit Stamm-

sitz in Berlin gibt es nicht. Aber

gerade dieser Tatsache verdankt

die Hauptstadt die Ansiedlung von Inno-

vationszentren großer deutscher Konzer-

ne. Insgesamt 19 der Dax-30-Firmen ha-

ben ein Innovation-Center, neun davon

wurden in Berlin gegründet, hat eine Um-

frage des Branchenblogs „ihub.berlin“ und

des „Tagesspiegels“ ermittelt. Dass Stand-

orte abseits der Zentralen gewählt wer-

TOP-STANDORT FÜR IDEENSCHMIEDEN

den, ist eine bewusste Strategie. Laut „Ta-

gesspiegel“ erklärt die Szene dies mit dem

„Investors Dilemma“ – einer These des

Harvard-Professors Clayton Christensen.

Danach scheitern Unternehmen bei der

Entwicklung neuer Technologien und Ge-

schäftsmodelle, wenn sie zu stark an ak-

tuelle Kundenbedürfnisse denken. Dis-

ruptive Innovationen entstehen hingegen,

wenn künftige Kundenwünsche antizi-

piert werden.

Mehr Abstand zu Konzern-Hauptsit-

zen tut Innovationszentren daher gut. „In-

novationlabs werden die Orte sein, an de-

nen Innovation stattfindet“, ist ihub-Grün-

der Peter Siebert überzeugt. ‹ BW

Der im vergangenen Jahr verstorbene

High-End-Audio-Pionier Dieter Burmes-

ter ist im Rahmen der Plus-X-Award-Ver-

leihung mit dem „Lifetime Achievement

Award“ ausgezeichnet worden. Die Wit-

we von Dieter Burmester, Marianne Bur-

mester, nahm die Trophäe aus den Hän-

den von Plus-X-Award-Präsident Donat

Brandt entgegen. Mit dem Plus X Award

werden die innovativsten Marken des

Jahres ausgezeichnet. ‹ BW

Plus X AwardBURMESTER

Der Südwesten bekommt ein Grün-

derzentrum. Unter dem Namen Fubic

wird auf einer 50.000 Quadratme-

ter großen Fläche in der Fabeckstraße

in Dahlem Platz für Gründer ent-

stehen, die die Nähe zur Freien Uni-

versität oder umliegenden Instituten

suchen. Die Immobilie war früher

das Militärhospital der US-Army.

Übertragen wurde sie an den Adlers-

hofer Standortmanager Wista-Ma-

nagement. ‹ BW

Zentrum für GründerFUBIC

Weltweit ist Berlin im vergangenen

Jahr die Nummer 1 unter den Standor-

ten für internationale Verbandskon-

gresse gewesen. Mit 195 Kongressen

übertrumpfte die Bundeshauptstadt

diesmal den Vorjahres-Spitzenreiter

Paris (186) und auch Barcelona (180).

Das geht aus einer Rangliste hervor,

die die International Congress und

Convention Association (ICCA) ver-

öffentlichte. 2014 lag Berlin auf dem

dritten Platz. Hinter Barcelona ran-

gieren Wien, Madrid und London. Es

ist das erste Mal, dass Berlin in diesem

Ranking auf Platz eins steht. Es gilt als

einer der wichtigsten Indikatoren der

Meetingbranche und hat großen Ein-

fluss auf die Vergabe vieler Großkon-

gresse. ‹ BW

Berlin ist die Nr. 1VERBANDSKONGRESSE

Der Knauer Wissenschaftliche Gerä-

te GmbH ist die Qualitätsauszeich-

nung Berlin-Brandenburg verliehen

worden. Bewertet wurden 25 Krite-

rien wie Auslastung der Ressourcen

oder Zusammenarbeit mit Partnern.

Nach einer schriftlichen Stellungnah-

me wurde Knauer von einem unab-

hängigen externen Bewerter audi-

tiert. Mit einem Ergebnis von 96 Pro-

zent bestand Knauer das Audit. ‹ BW

Qualität gewürdigtKNAUER

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Kreativarbeit: Nach disruptiven Innovationen lassen große Konzerne gern in Berlin forschen

Modell: Das Gründerzentrum im Jahr 2020

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NACHRICHTEN 09BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Der Dienstleistungskonzern präsentiert gute Zahlen und investiert in Digitalisierung

Mit sichtbarem Stolz und ei-

nem großen Lob an ihre über

63.000 Mitarbeiter eröffnete

Catherine von Fürstenberg-Dussmann,

Vorsitzende des Stiftungsrates der Duss-

mann Group, die Jahrespressekonferenz

des Unternehmens. Das Ergebnis für 2015

des international agierenden Dienstleis-

tungskonzerns mit Sitz in der Friedrich-

straße kann sich auch sehen lassen – zum

ersten Mal überstieg der Jahresumsatz der

Auf Rekordkurs: Catherine von Fürs-tenberg-Dussmann, Vorsitzende des Stiftungsrats, und Vorstandschef Dirk Brouwers

DUSSMANN ERSTMALS ÜBER ZWEI MRD. EURO UMSATZ

Gruppe zwei Mrd. Euro, die Ebitda-Marge

blieb bei 5,9 Prozent.

Für die Zukunft sieht sich das Fami-

lienunternehmen gewappnet. Auf dem

entscheidenden Markt für Facility Ma-

nagement investiert die Dussmann Group

in Digitalisierung und investiert mit dem

Fraunhofer-Institut für Produktionstech-

nik und Automatisierung an Reinigungs-

robotern.

Im Pflegebereich wurde flächende-

ckend eine papierlose elektronische Pfle-

geplanung und -dokumentation einge-

führt. Die Kursana-Sparte plant für das

gegenwärtige Jahr vier weitere Neueröff-

nungen. ‹ HART

Karstadt will im neu entstehenden

Tegel Center 2018 ein neues Waren-

haus eröffnen. Mit der HGHI Holding

GmbH wurde ein lang laufender Miet-

vertrag abgeschlossen. „Mit der voll-

ständigen Neueröffnung eines Waren-

hauses, des ersten in über 30 Jahren,

betreten wir einen neuen Abschnitt

in der Karstadt- und Einzelhandels-

geschichte in Deutschland“, erklär-

te Karstadt-CEO Dr. Stephan Fanderl.

Lokalität bezeichnete er als wesent-

lichste Stärke von Karstadt, die nun

auch in Tegel greifen soll. ‹ BW

Neues Haus in TegelKARSTADT

Die Degewo und die Wohnungsbauge-

sellschaft Berlin-Mitte (WBM) wollen

1.024 Wohnungen in der Wasserstadt

Oberhavel in Spandau bauen. Die

beiden landeseigenen Unternehmen

übernehmen das Projekt schlüsselfer-

tig von den privaten Entwicklern Kili-

an Immobiliengruppe und MHMI. Die

Spandauer Wasserstadt ist einer von

zwölf großen Wohnungsbaustandor-

ten, die der Berliner Senat kürzlich

vorgestellt hat. Das neue Quartier er-

hält den Namen Pepitahöfe. ‹ BW

Neubau in SpandauDEGEWO / WBM

Die Groth Gruppe baut in der Lehr-

ter Straße ein neues Stadtquartier mit

1.000 Wohnungen. Das Quartier Mit-

tenmang schließt eine 3,7 Hektar gro-

ße Lücke im Mittelbereich der Lehr-

ter Straße. Neben 255 Eigentumswoh-

nungen, 344 freifinanzierten und 158

geförderten Mietwohnungen mit Grö-

ßen zwischen 45 und 104 Quadrat-

metern entstehen auch 250 bis 300

Mikroappartements sowie eine Kita

mit 80 Plätzen. ‹ BW

Baustart in Mitte GROTH GRUPPE

Für das ehemalige Neuköllner Quelle-/

Sinn-Leffers-Kaufhaus gibt es ein Kon-

zept. Genutzt wird das Gebäude künftig

unter dem Namen „101 Neukölln“ – ge-

sprochen „einsnulleins“. Die Entwick-

lungsgesellschaft S IMMO Germany in-

vestiert am Standort rund 30 Mio. Euro.

Durch Umplanungen in dem sechsstöcki-

gen Gebäude sowie dem dazugehörigen

Parkhaus wird die Nutzfläche auf 22.000

Quadratmeter erweitert. Auf 9.000 Quad-

ratmetern entstehen Einzelhandels-, Fit-

ness- und Gastronomieflächen. Weitere

13.000 Quadratmeter werden als Büros

vermietet. „Statt der Garage als Mutter

aller IT-Start-ups bieten wir ein ganzes

Parkhaus“, so S IMMO-Geschäftsführer

Robert Neumüller. ‹ BW

Ein Parkhaus in Neukölln als Büro für Kreative S IMMO GERMANY

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/DPA

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1610 TITELTHEMA

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TITELTHEMA 11BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Berlin istam Zug

Bahnstandort Die Hauptstadt vereint Tradition und Zukunft auf dem Gleis. Große Akteure wie die Deutsche Bahn und global aufgestellte Produzenten von Schienenfahrzeugen

haben hier ebenso ihren Sitz wie hoch spezialisierte Zulieferer und Hersteller von Verkehrstechnik. Damit ist die Branche ein

starker Eckpfeiler der Berliner Industrie. » Von Uta Richter

TITELTHEMA

I n Berlin ist Bahngeschichte geschrieben

worden – und die Hauptstadt wird die-

ser Tradition heute wieder gerecht. Welt-

weit sind hier entwickelte und gebau-

te Bahnen unterwegs. Know-how und Dienst-

leistungen für den reibungslosen Verkehr

kommen aus Berlin. Die Stadt gilt als das deut-

sche Verkehrstechnik-Kompetenzzentrum. Ne-

ben großen Akteuren wie der Deutschen Bahn,

Stadler, Siemens, Bombardier und Alstom ha-

ben sich über 200 Bahntechnik-Unternehmen

mit zusammen mehr als 20.000 Beschäftigten

in diesem Cluster etabliert. Die Schienenver-

kehrstechnik hat sich erneut zu einem indus-

triellen Eckpfeiler der Region entwickelt. Es wer-

den nicht nur Züge gefertigt, sondern auch Bahn-

stromanlagen von Elpro oder der LAT GmbH,

Fahrgastinformationssysteme von IVU Traf-

fic Technologies oder Interautomation sowie

Leit- und Sicherungstechnik der Firmen Sig-

non oder Knorr-Bremse.

Wie vielfältig die Branche ist, zeigt sich et-

wa in den Wartungshallen der Talgo Deutsch-

land GmbH in Friedrichshain. Es sind die Exoten

und die Auslaufmodelle unter den Personenzü-

gen, die den Weg in die 370 Meter lange Halle auf

dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbes-

serungswerks finden. Dort werden sie auf Herz

und Nieren geprüft und notwendige Reparaturen

vorgenommen. Dabei bergen die Waggons, die

mitunter schon viele Jahrzehnte auf den Gleisen

unterwegs sind, immer wieder Überraschungen,

erzählt Stephan Korte. Er ist seit 17 Jahren Mit-

glied der Geschäftsleitung der Talgo Deutschland

GmbH mit Sitz am Ende der Revaler Straße – dort

wo 1867 die „Königlich Preußische Eisenbahn-

werkstatt“ ihren Betrieb aufgenommen hatte. Tal-

go Deutschland ist die Tochter eines 1942 in Spa-

nien gegründeten Unternehmens. In den frühen

1990er Jahren kaufte die Deutsche Bahn bei Tal-

go sechs Nachtzüge, die auf dem Gelände an der

Warschauer Straße gewartet wurden. „Von den

23.000 geplanten Fahrten dieser sechs Züge sind

im Laufe der Jahre ganze drei ausgefallen“, blickt

Korte stolz zurück.

Szenenwechsel: Im Herzen der Stadt, am

Schöneberger Ufer, hat der weltweit führende

Hersteller von Schienenfahrzeugen seine Zentra-

le. Bombardier Transportation liefert das gesam-

te Spektrum schienengebundener Fahrzeuge und

beschäftigt in 60 Ländern insgesamt 39.400 Mit-

arbeiter. Gerade erst konnte sich das Unterneh-

men, das vor den Toren der Stadt im brandenbur-

gischen Hennigsdorf einen Produktionsstandort

betreibt, einen Auftrag im Gesamtwert von et-

wa 215 Mio. Euro sichern. Bombardier liefert 43

Triebzüge vom Typ Bombardier Talent 2 an das

Verkehrsunternehmen Abellio in Baden-Würt-

temberg. In jüngster Zeit war der Konzern aller-

dings eher wegen der geplanten Streichung von

270 Stellen im Werk Hennigsdorf in die Schlag-

zeilen geraten. »

Neustart in Berlin Im Jahr 2000 stieg das Schweizer Unternehmen Stadler bei der damaligen Daimler- Tochter Adtranz ein – und rettete damit das Berliner FahrzeugwerkVon Tram bis Intercity Rund 1.000 Mitarbeiter bauen am Standort ebenso Straßenbahnen wie Schnellzüge

Stadler Pankow GmbHUlf Braker Geschäftsführer

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1612 TITELTHEMA

Dass die Bahn wieder eine Berlinerin ist,

dafür sprechen auch zwei neue U-Bahn-

züge, die bereits getestet wurden und auf

den Kleinprofilstrecken U1 bis U4 im Ein-

satz sind. Den Auftrag, den die BVG euro-

paweit ausgeschrieben hatte, konnte sich

die Stadler Pankow GmbH sichern. Pro-

duziert werden die insgesamt 40 Bahnen

vom Typ IK in Pankow-Rosenthal. Seit

2000 hat der Schienenfahrzeughersteller

dort seinen Sitz. „Es hat uns in den letz-

ten 15 Jahren traurig gestimmt, dass un-

sere Mitarbeiter ihren Familien in ihrer

eigenen Stadt nicht zeigen können, was

sie hier Tolles machen. In zehn anderen

Bundesländern jedoch können sie unse-

re Produkte im Einsatz sehen“, berichtet

Geschäftsführer Ulf Braker. Bis zu 100 ein-

bis sechsteilige Fahrzeuge pro Jahr stel-

len die 1.000 Mitarbeiter von Stadler am

Standort her. 76 Ein- und Doppelstöcki-

ge waren es 2015.

Auch Braker verweist auf die glei-

chermaßen historische wie zukunfts-

orientierte Situation des Bahnstandorts

Berlin: „Hier ist Eisenbahngeschichte ge-

schrieben worden, mit der ersten elektri-

schen Straßenbahn, die hier auf die Schie-

ne gestellt worden ist. Und heute haben

wir hier eine Lieferanten-Landschaft, die

in Europa ihresgleichen sucht. Das sind

vor allem kleine Lieferanten, die in vielen

Feldern einen hohen Spezialisierungsgrad

haben und die es uns ermöglichen, Spit-

zenprodukte für Deutschland, Europa

und die Welt herzustellen.“ Außerdem sei

die Hauptstadt mittlerweile Sitz zahlrei-

cher Verbände des Bahnwesens, und viele

der privaten Bahnbetreiber Deutschlands

hätten ihre Zentralen ebenfalls nach Ber-

lin verlegt. Entstanden sei damit ein at-

traktiver Pool an Personal, gepaart mit po-

litischer Entscheidungsmöglichkeit und

der entsprechenden Infrastruktur.

Zu Brakers Nachbarn zählt neben vielen

anderen Unternehmen, die mit dem Ver-

kehr auf der Schiene zu tun haben, auch

die Interautomation Deutschland GmbH.

„Interautomation steht für über 20 Jah-

re Erfahrung in Konzeption, Entwick-

lung, Integration und Betreuung von Sys-

temlösungen im Schienenverkehr“, sagt

Geschäftsführer Manuel Mang. Das Leit-

motiv sei: „Alle Anwendungen, ein Sys-

tem: Hardware- und Softwarelösungen

für Schienenfahrzeuge bieten wir als in-

tegrierte Gesamtlösung aus einer Hand,

aber auch als Ergänzungsprodukte für be-

stehende Systeme – maßgeschneidert.“

Der Pankow Park biete mit seinem his-

torischen Hintergrund, der relativ zent-

ralen Lage und der Nähe zu Kunden und

Partnern sowie guter Erreichbarkeit einen

perfekten Standort für sein Unternehmen.

Konzentration am Standort Pankow

Generell profitieren Berlin und die Bahn

von der Konzentration am Standort Pan-

kow. Das Ausbildungszentrum von ABB

durchlaufen gegenwärtig 745 junge Men-

schen. „Im neuen Ausbildungsjahr wird

sich diese Zahl noch erhöhen“, sagt Pro-

kurist Gerd Woweries. Die neuen Azu-

bis werden von Anfang an von den Vor-

zügen der neuen Räumlichkeiten profi-

tieren, die derzeit unweit des bisherigen

Standortes entstehen – und von der neuen

hochmodernen Technik. Das ABB Ausbil-

dungszentrum bietet in Wilhelmsruh eine

Verbundausbildung für die Unternehmen

in der Region an. „Etwa 130 Firmen aus

Berlin und Brandenburg nutzen die Mög-

lichkeiten, die die Konzentration von Aus-

bildungskapazitäten an diesem Standort

bietet“, so Woweries. 22 Ausbilder gehö-

ren zum Team. In 16 verschiedenen Be-

rufen können Unternehmen ihre Azubis

für den Start in den Job fit machen lassen.

Wenn im Herbst die nächste Genera-

tion von Elektronikern, Mechanikern und

Mechatronikern in die Ausbildung startet,

steht auch für die gesamte Branche in Ber-

lin ein Highlight an: Vor Gästen aus aller

Welt präsentiert sie ihre Neuheiten auf der

InnoTrans. Die internationale Leitmesse

für Verkehrstechnik findet alle zwei Jah- FOTO

: UTA

RIC

HTE

R

Erfolg in der Nische Die Talgo Deutsch-land GmbH wartet in Berlin Waggons für den PersonenverkehrMutterkonzern in Spanien Nach Berlin kam das Unternehmen zusammen mit sechs von ihm produzierten Nachtzügen

Talgo Deutschland GmbHStephan Korte, Mitglied der Geschäftsleitung

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re am Funkturm statt. Vom 20. bis zum 25.

September werden in diesem Jahr mehr

als 3000 Aussteller erwartet. So wird die

Stadler Rail Group dort unter anderem

ihren neuen Hochgeschwindigkeitszug

„Giruno“ vorstellen, der ab 2019 durch den

Gotthard-Basistunnel rollen soll.

Zu den Faktoren, die Berlin für mittel-

ständische Zulieferer wie auch für Groß-

konzerne attraktiv machen, zählt aus Sicht

von Alexander Kaczmarek unter ande-

rem das enorme Fahrgastaufkommen.

„Berlin ist das Bundesland mit den meis-

ten Fahrgästen auf der Schiene. Jährlich

sind hier 430 Millionen Fahrgäste unter-

wegs“, betont der Konzernbevollmächtig-

te der Deutschen Bahn für die Hauptstadt.

„Unser Verkehrsunternehmen ist mit ca.

20.000 Mitarbeitern der größte Arbeitge-

ber in Berlin außerhalb der Verwaltung“,

so Kaczmarek. Bis 2020 wird die Deutsche

Bahn zwei Mrd. Euro in ihre Infrastruk-

tur investieren. Davon entfallen bis zu 1,8

Mrd. Euro auf das Schienennetz, 376 Mio.

Euro auf die Bahnhöfe und 74 Mio. Euro

auf Anlagen zur Energieversorgung. Die-

se Zahlen beinhalten sowohl Investitionen

für das Bestandsnetz als auch für Neu-

und Ausbaumaßnahmen. Schon seit 2006

wird mit dem Ostkreuz einer der meistge-

nutzten Nahverkehrsbahnhöfe bei laufen-

dem Betrieb mit hohem Aufwand erneu-

ert. An den Kosten des Mammutprojekts

in Höhe von 417 Mio. Euro beteiligen sich

neben der DB der Bund und das Land Ber-

lin. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant.

Bereits abgeschlossen sind die Arbei-

ten am Bahnhof Gesundbrunnen. Dort

entstand in den vergangenen zwei Jah-

ren ein neues Empfangsgebäude. In die

einstöckige Konstruktion aus Stahl, Beton

und Glas flossen insgesamt 14 Mio. Euro.

Doch auch kleinere Bahnhöfe in Randla-

ge profitieren von den geplanten Investi-

tionen, etwa die Haltestelle in Mahlsdorf

am östlichen Stadtrand. Für zwei Mio. Eu-

ro wird dort 2017 ein neuer Bahnsteig »

ULF BRAKER

Seit 2002 ist Braker bei der Stadler Pankow GmbH beschäftigt und baute den Geschäfts-bereich „Straßen- und Stadtbahnen“ auf. 2014 wurde er Geschäftsführer

Wir haben hier eine Lieferanten-Landschaft, die in Europa ihresgleichen sucht, und uns ermöglicht, Spitzenprodukte für die Welt herzustellen.

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1614 TITELTHEMA

„Berliner Firmen glänzen im Ausland“

INTERVIEW

Berliner Wirtschaft: Berlin als Stand-

ort für Bahntechnik- und Eisenbahnver-

kehrsunternehmen hat sich enorm wei-

terentwickelt. Wie sehen Sie die Zukunft

– ist Berlin auf dem richtigen Gleis?

Markus Hecht: Es gibt zwei Strömun-

gen, von denen Berlin profitiert, zum

einen den Konzentrationsprozess bei

den großen Firmen, z. B. verlagert

Knorr-Bremse einen Teil

der Münchner Fertigung

nach Berlin oder Stadler

wächst wegen der Fran-

kenstärke vor allem bei

den nichtschweizerischen

Firmenteilen, zum Ande-

ren entstehen aber auch

viele neue kleine Bahn-

technikfirmen, herab bis

zu Einpersonenunterneh-

men, da Berlin eine sehr

aktive Gründerszene und

Nähe zu vielen Arten von

Hochschulen hat.

Innovative Projekten haben Signalwir-

kung. Was ist besonders spannend?

Hier könnte sich am Standort leider

mehr tun. Berliner Firmen glänzen

vor allem im Westen der Republik und

im Ausland. Beispiel Elektromobilität:

Unsere drei Gleichstrombahnsysteme

S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn ha-

ben eine sehr geringe Rückspeisequo-

te, da die Unterwerke nicht in der Lage

sind, Energie zu speichern. Hamburg

oder das Ruhrgebiet sind da weiter.

Oder Signaltechnik: Berlin hat zwei

TU-Professor Markus Hecht über innovative Hauptstadt-Unternehmen aus der Branche und die Schwierigkeiten, Produkte im heimischen Markt erfolgreich zu etablieren

bedeutende Hersteller des „European

Train Control Systems, ETCS, die aber

vor allem für Dänemark, die Schweiz

und nur ganz wenig für Sachsen ferti-

gen. Auch in Sachen fahrerlose Bahn-

systeme gab es in Berlin Piloten, aber

eine Anwendung auf U- oder S-Bahn,

die sich direkt anböten und leicht rea-

lisieren ließe, ist nicht erkennbar.

Bei welchen Technologien

sehen Sie die besonderen

Stärken der Hersteller und

Zulieferer unserer Region?

Sowohl bei Detailent-

wicklungen wie Schwin-

gungsisolation oder Di-

agnose als auch bei

Integration von Gesamt-

systemen, sei es bei Fahr-

zeugen oder bei der Sig-

naltechnik ist vielfältige

Kompetenz vorhanden.

Auch wenn der Schienen-

verkehr eines Tages bei der Umsetzung

der Klimaziele sollte mitwirken dür-

fen, sind die Unternehmen der Haupt-

stadt gut gerüstet. Momentan warten

sie auf das Startzeichen.

Die Ingenieurausbildung muss auf dem

aktuellen Stand sein und vorausdenken.

Welche Themen stehen dabei im Fokus?

Hier ist die Verbindung von Forschung

und Lehre ganz wichtig. Die Berliner

Hochschulen haben beispielsweise ei-

ne gute Position um EU-Forschungs-

programm shift2rail, dem Bahnteil aus

Horizon2020 und auch bei den natio-

nalen Förderprogrammen des Bun-

desverkehrsministeriums BMVI. Die

dort behandelten Themen wie Lärm-

minderung, Zuverlässigkeitserhö-

hung, Treibhausgasemissionsmin-

derung, Kapazitätsausweitung auf

bestehenden Strecken, Geschwindig-

keitssteigerung bei gleichzeitiger Ver-

besserung der Pünktlichkeit, Attrak-

tivitätssteigerung im Schienengüter-

verkehr, sind die Themen, die heute

und zukünftig anstehen. Auch über

Bachelor- und Masterarbeiten kön-

nen die Studierenden an der Spitze

der Forschung unter Anleitung mit-

wirken und ihre innovativen Kennt-

nisse später in die Praxis einbringen.

Stichwort Demographischer Wandel: Mit

welchen Angeboten könnte die hiesige

Branche von diesem Trend profitieren?

Hier sind zwei Wege vorgegeben:

entweder verbesserte Einstiegshilfen

oder ebene Einstiege. Letzteres ist

vorzuziehen, da jede Mechanik Zeit

braucht um zu arbeiten und damit die

Haltezeiten unterwegs verlängert und

natürlich auch versagen kann. Züge

mit unterschiedlich hohen Einstiegs-

türen für die zwei unterschiedlichen

in Deutschland genormten Bahn-

steighöhen oder gar Doppelstock-

fahrzeuge mit Doppelstockbahn-

steigzugängen werden beide in Ber-

lin entwickelt.

Sie werben für den leisen Verkehr auf der

Schiene. Auf welche Widerstände tref-

fen Sie dabei?

Umweltfreundlichkeit ist ein Mar-

kenzeichen der Bahnsysteme. Sie darf

jedoch nicht gespalten sein bezüglich

geringer Treibhausgasemission oder

großer Lärmentwicklung. Eine lei-

se Bahn, leise Fahrzeuge und Glei-

se sind möglich und auch nicht teu-

er. Die zwei Hauptwiderstände sind

die zusätzliche Engineering-Kompe-

tenz, die einfach eine weitere Anfor-

derung darstellt, ohne dass Abstriche FOTO

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MARKUS HECHT

Leiter des Fachge-biets Schienenfahr-zeuge der TU Berlin

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

an heute schon vorhandenen Leistungskriterien ge-

macht werden dürfen. Das bedeutet einfach Mehrkos-

ten, auch wenn sie im Verhältnis zu den Gesamtkosten

sehr gering sind. Der zweite Widerstand ist die Frage,

wie die Nachrüstung der Altfahrzeuge erfolgen soll.

Der wirkliche Nutzen tritt erst mit der Abschaffung

des letzten lauten Fahrzeugs oder Gleises auf. Wir er-

leben das gerade mit der Ausrüstung der Güterwagen

mit Verbundsohlen. Das wurde über 25 Jahre vor sich

her geschoben und jetzt stellt man fest, dass die Ent-

wicklung dennoch noch nicht ausgereift ist.

Für den Neubau der Dresdner Bahn sind verschiede-

ne Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen. Kommt hier

Technik nach aktuellstem Stand der Wissenschaft zur

Anwendung?

Hier muss ich leider ein klares „Nein“ sagen. Der

Grund ist der, dass die heutigen gesetzlichen Vor-

schriften, die natürlich eingehalten werden müs-

sen, auf dem Wissenstand von vor 30 Jahren basie-

ren. Konkret bedeutet das, dass die Lärmminderung

auf dem Ausbreitungsweg und nicht an der Quelle

erfolgt. Es werden laute Fahrzeuge und Gleise einge-

setzt, und mit Lärmschutzwänden und Schallschutz-

fenstern versucht man, die Anwohner zu schützen.

Die neuen Fahrzeuge halten zwar die EU-TSI-Noise

Grenzwerte ein, aber das sind Minimalanforderun-

gen, die je nach Betriebszustand fünf bis 15 Dezibel

über dem Stand der Technik sind. Auch das „beson-

ders überwachte Gleis“ ist keine leise Gleiskonstruk-

tion, sondern man vermeidet mit einem sehr aufwän-

digen Verfahren, dass das Gleis durch raue Oberfläche

lauter wird als mit glatter Schienenfahrfläche. Drei

Hochschullehrer der TU Berlin hatten 2011 eine Ini-

tiative für eine Ausnahmegenehmigung für eine lei-

se Dresdner Bahn gestartet. Dabei sollte den Anwoh-

nern mittels Monitoringstationen zugesichert werden,

dass die heutige von der S-Bahn ausgesandte Lärm-

menge beim Gesamtausbau der Dresdner Bahn gleich

bleibt. Der Lärm der S-Bahn hätte in dem Maß ver-

ringert werden müssen, wie die Regional-und Fern-

verkehrszüge neuen Lärm eintragen. Natürlich wären

sowohl an den Gleisen wie an den Fahrzeugen Maß-

nahmen erforderlich, allenfalls auch niedrige Lärm-

schutzwände. Aber die sehr hohen Wände mit Zer-

schneidung der Sichtachsen und schlimmen Folgen

für das Kleinklima wären vermieden worden. Aus den

Erfahrungen hätte dann die Gesetzgebung innoviert

angepasst werden können. ‹ URI

Es scheint ja im 21. Jahrhundert alles ganz einfach: Wer einen Film anschauen möchten, egal ob mit TV-Gerät, Smart-phone oder Tablet, lädt sich diesen einfach herunter und los

geht‘s. Wie komplex die dahinter stehende Technik ist, fällt in Zeiten der Digitalisierung nicht auf. Patrick Knippel und Leander Carell, Grün-der und Geschäftsführer der Now-tilus GmbH, entwickeln seit Jahren erfolgreich Lösungen, damit Videos und TV-Sendungen noch einfacher verfügbar sind. Ursprünglich aus der

Filmproduktion kommend, konzentrieren sich die beiden auf zwei Bereiche. Einer davon ist das Aufbereiten von Inhalten. Denn Videos oder TV-Sendungen sind mit unzähligen Metadaten versehen, von Filmplakat und Übersetzungen über Untertitel und Zusammenfassun-gen bis hin zu Informationen zu Regis-seur, Schauspielern oder Bewertungen. All diese Daten werden für die Rech-teinhaber, wie z. B. Produktionsstudios oder Fernsehsender, vereinheitlicht.

Darüber hinaus haben Carell und Knippel eine Plattform namens Nemo-Bridge entwickelt. Es hilft dabei, Filmmaterial für Live-TV oder Video-on-Demand zu verarbeiten. Die Soft-ware bindet vorhandene Technik über Schnittstellen ein und sorgt für einen reibungslosen Ablauf der einzelnen Arbeits-schritte. Für Sender und Studios ist diese Innovation arbeitser-leichternd und zeitsparend gleichermaßen, quasi eine digitale Brücke zwischen alter und neuer Welt.

Unterstützt werden Knippel und Carell beim Weiterent-wickeln ihrer Produkte von Fr au n h of e r FOKUS. Die Zusammen-arbeit wird von Transfer

BONUS bezuschusst. Beide berichten darüber nur Gutes: „Wir arbeiten seit 2010 mit Fraunhofer FOKUS zusammen. Die Mit-arbeiter denken viel mit, fragen nach: ‚Habt Ihr das schon über-legt? Vielleicht schaut Ihr mal hier?‘ Oder: ‚Sollte man das nicht optimieren?‘ Diese Interaktion hilft uns sehr.“ Auch mit dem Förderprogramm Transfer BONUS haben Knippel und Carell schon mehrmals sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie empfeh-len es jedem, der das Know-how einer Wissenschaftseinrich-tung einbinden möchte. Und wir profitieren als Zuschauer davon und können zukünftig auf ein größeres und besser aufbereitetes Online-Angebot, live oder on de-mand, auf TV-Gerät, Smartpho-ne oder Tablet, zurückgreifen.

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1616 TITELTHEMA

gebaut, wo ab 2018 die Regionalbahnlinie

26 zwischen Lichtenberg und der pol-

nischen Grenzstadt Kostrzyn halten soll.

Für diesen grenzüberschreitenden Ver-

kehr zeichnen sich auch anderweitig neue

Möglichkeiten ab. So hat das Eisenbahn-

bundesamt die Zulassung für den Einsatz

des Dieseltriebwagens „Link“ des polni-

schen Herstellers Pesa erteilt. Es ist das

erste Eisenbahnfahrzeug in der Geschich-

te der polnischen Industrie, das zum Be-

trieb in Deutschland zugelassen wurde.

Die Link-Fahrzeuge für die Niederbarni-

mer Eisenbahn (NEB) verfügen über eine

deutsche und eine polnische Zulassung.

„Wir freuen uns, dass die Inbetriebnah-

megenehmigung der neuen Link-Züge

da ist und wir in Zukunft mit modernen

Fahrzeugen durchgehende Bahnverbin-

dungen zwischen Deutschland und Po-

len, auch über Kostrzyn hinaus, anbieten

können. Dies stellt einen Zugewinn für

den grenzüberschreitenden Verkehr dar“,

erläutert der Vorstandsvorsitzende der

NEB, Detlef Bröcker.

Sinnbildlich für den umfassenden

Wandel in der Berliner Bahninfrastruk-

tur steht der Hauptbahnhof, dessen zehn-

ter Geburtstag gerade gefeiert wurde.

„Der Berliner Hauptbahnhof ist ein Ber-

liner Erfolgsmodell geworden: ein mar-

kantes Eingangstor zur Stadt, ein Ort der

Begegnung für Reisende und Besucher,

Herzstück und Motor einer beispiellosen

Verkehrs- und Stadtentwicklung und

ein Leistungsathlet, der täglich 1.300 Zü-

ge managt. Er ist nicht Ost oder West,

sondern Mitte“, schwärmt Rüdiger Grube,

der Vorstandsvorsitzende der Deutschen

Bahn. Anfang der Neunzigerjahre wur-

de zur Entwicklung der Bahnstadt Ber-

lin ein Konzept mit dem Hauptbahnhof

als zentralem Knotenpunkt beschlossen.

Die bestehende Ost-West-Achse der vier-

gleisigen Stadtbahn wurde saniert und

elektrifiziert und mit einer neuen Nord-

Süd-Achse verknüpft, die unter dem Tier-

garten verläuft. Erstmals in der Geschich-

te Berlins entstand so ein Bahnhof für alle

Fernzüge – der größte Kreuzungsbahn-

hof Europas. Dieser Bahnhofstyp ermög-

licht besonders kurze Wege beim Umstei-

gen, weil er sich nicht in der Fläche aus-

dehnt, sondern die Züge auf zwei Ebenen

fahren. Der Hauptbahnhof entstand am

Ort des ehemaligen Lehrter Bahnhofs.

Durch die Zerstörungen des Krieges und

die deutsche Teilung war das Gelände in

eine Randlage gerückt und vernachläs-

sigt worden. Nicht wenige waren vorab

skeptisch, ob diese Brache für einen neu-

en Bahnhof geeignet sein würde.

Eine gänzlich andere Entwicklung

wird sich absehbar auf einem weiteren

großen Areal der Deutschen Bahn vollzie-

hen. Die so genannte Gleislinse soll sich in

ein Gewerbegebiet verwandeln. Für das

etwa 45 Hektar große Gelände des ehe-

maligen Rangierbahnhofs in Schönewei-

de hat der Senat im Frühjahr 2016 einem

Bebauungsplan zugestimmt. Die Fläche

liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum

Wissenschafts-, Wirtschafts- und Tech-

nologiestandort Adlershof. Punkten kann

sie zudem mit dem vorhandenen An-

schluss an wichtige Berliner Verkehrsach-

sen und dem direkten S-Bahnanschluss.

Eines der wichtigen Standbeine des Schie-

nenverkehrs in der Metropolregion ist die

Berliner S-Bahn mit rund 2.800 Mitarbei-

tern. Auf dem 330 Kilometer langen Stre-

ckennetz verkehren werktags rund 3.000

Züge auf 15 S-Bahn-Linien. Mit 417 Millio-

nen Fahrgästen konnte die S-Bahn Ber-

lin 2015 einen neuen Fahrgastrekord ver-

zeichnen. Insgesamt wurde im selben Jahr

eine Zugleistung von rund 31 Mio. Zugki-

lometern auf der Schiene erbracht.

Die S-Bahn Berlin bleibt bis zum En-

de des Jahres 2035 Betreiber der Ringbahn

und der südöstlichen Zulaufstrecken. Mit

dem Ende der Widerspruchsfrist wurde »

10Jahre Hauptbahnhof feierte die Deutsche Bahn in diesem Jahr. Mit dem Kreuzungsbahnhof entstand ein Verkehrsprojekt der Superlative im Niemandsland neben dem Regierungsviertel – eine umstrittene Entscheidung. Heute fahren dort täglich 1.300 Züge

Verbundausbildung Rund 130 Un-ternehmen aus der Region nutzen die Einrichtung in WilhelmsruhUnter einem Dach Insgesamt 745 Azubis werden derzeit in 16 Berufen ausgebildett

ABB Ausbildungs- zentrumGerd Woweries, Prokurist

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Wir sind das Land der Sparerinnen und Sparer – weil wir uns auf sichere Gut-haben verlassen können. Doch dieser Standard ist bedroht durch die geplante zentrale Einlagensicherung der EU: In Zukunft sollen die Finanzmittel, die deutsche Kreditinstitute heute zur Absicherung ihrer eigenen Kunden bereit-stellen, auch die Risiken fremder Banken abdecken. Die deutsche Wirtschaft stellt sich diesem Plan entgegen. Denn wer das Vertrauen der Sparer schwächt, der setzt die Stabilität der gesamten Wirtschaft aufs Spiel.

damit-sicher-sicher-bleibt.de #sicherbleibtsicher

Vertrauen verträgt kein Fragezeichen. Für Stabilität. Für Sicherheit. Für die Zukunft unserer Wirtschaft.

Warum Europas besten Sparerschutz gegen einen schlechteren tauschen?

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1618 TITELTHEMA

die Vergabeentscheidung am 22. Dezem-

ber 2015 rechtskräftig. Der Gesamtum-

fang der ausgeschriebenen Verkehrsleis-

tungen beträgt rund 9,7 Mio. Zugkilome-

ter pro Jahr, knapp ein Drittel des gesam-

ten Berliner S-Bahn-Netzes. Wesentlicher

Bestandteil der Leistungserbringung ist

die Beschaffung neuer S-Bahn-Züge,

für die im Dezember 2015 ein Vertrag

mit dem Herstellerkonsortium Siemens/

Stadler Pankow geschlossen wurde. Als

Lieferbeginn ist das Jahr 2020 vorgesehen.

Bis 2023 sollen 382 Wagen (in Vier- und

Zwei-Wagen-Einheiten) zur Verfügung

stehen. Für die Übergangszeit werden, im

Rahmen eines gesonderten Vertrags mit

dem Senat, ertüchtigte Bestandsfahrzeu-

ge der Baureihen 480 und 485 eingesetzt.

Große internationale Strecken führen

im Güterverkehr durch Berlin und Bran-

denburg, unter anderem nach Skandi-

navien, Polen und Russland. Transporte

vom und zum ArcelorMittal-Stahlwerk in

Eisenhüttenstadt, von der PCK Raffinerie

GmbH und zur Papierverarbeitung nach

Schwedt sowie Zuliefertransporte für die

Automobilindustrie entlasten in erheb-

lichem Umfang die Straßen. Eine wich-

tige Schnittstellen zwischen Straße und

Schiene ist der Umschlagbahnhof für den

kombinierten Verkehr in Großbeeren.

2015 wurden im Empfang und Versand

rund 11,7 Mio. Tonnen Güter in der Re-

gion Berlin und Brandenburg per Schie-

ne durch DB Schenker Rail transportiert.

Allerdings ist die Zukunft des Umschlag-

bahnhofes Großbeeren ebenso wie die

vieler anderer Güterverkehrsstellen un-

gewiss. Die DB plant, die Bedienung von

215 Güterverkehrsstellen einzustellen,

und darüber hinaus Einschränkungen

der Bedienzeiten und/oder -frequenzen

an 101 Güterverkehrsstellen. 53 Güterver-

kehrsstellen sollen zudem nur noch be-

dient werden, wenn Ressourcen vorhan-

den sind. Eines der Ziele des Bundesver-

kehrswegeplanes 2030 ist die Reduktion

der Emissionen von Schadstoffen und

Treibhausgasen durch die Verlagerung

auf emissionsarme Verkehrsträger wie

die Schiene. Aus Sicht der IHK muss die

Politik deshalb darauf hingewiesen wer-

den, dass sie nicht auf der einen Seite eine

Verlagerung auf die Schiene fordern und

dann zuschauen kann, wenn – aus unter-

nehmerisch nachvollziehbaren Gründen

– Entscheidungen getroffen werden, die

diesem Ziel zuwiderlaufen. Bei einigen

Güterverkehrsstellen bietet es sich auch

an, dass private Eisenbahnverkehrsunter-

nehmen wie z. B. die HVLE oder die Be-

hala den Betrieb übernehmen, wenn ent-

sprechend Kunden vorhanden sind.

Für den Bahnstandort Berlin ist die

Bereitstellung von Schieneninfrastruk-

tur ein Grundpfeiler. „Was nutzt der bes-

te Motor, wenn die Schienen fehlen“, sagt

Jochen Brückmann, Bereichsleiter Infra-

struktur und Stadtentwicklung bei der

IHK Berlin. „Die Planungen des Bun-

desverkehrswegeplans 2030 greifen da

zu kurz. So fehlt zum Beispiel der Aus-

bau der Berliner Nordbahn für den Fern-

verkehr. Auch beim grenzüberschreiten-

den Bahnverkehr gibt es einen besonde-

ren Nachholbedarf. Gab es bis Anfang der

Neunzigerjahre zahlreiche Direktverbin-

dungen zwischen Deutschland und Po-

len, sind heute im Gegensatz dazu nur

wenige Verbindungen verfügbar. Kein an-

deres Nachbarland ist auf der Schiene so

schlecht erreichbar“, so Brückmann. Hier

müsse man dem Bund nach der Wieder-

vereinigung einige Versäumnisse vorwer-

fen. Ohne Zweifel habe eine Erneuerung

des ostdeutschen Verkehrsnetzes höchs-

te Priorität gehabt. Aber bei allen Pla-

nungen habe man – sowohl räumlich als

auch zeitlich – den Weitblick missen las-

sen, um z.B. auch die grenzüberschreiten-

den Verbindungen nach Polen zu verbes-

sern. Das sei aber eine wichtige Voraus-

setzung für die weitere Entwicklung der

wachsenden Metropole Berlin und ihrer

Unternehmen aus dem Cluster Verkehr,

Mobilität und Logistik.

Starker Standort Berlin ist Sitz der DB-Konzernspitze und mit jährlich 430 Millionen Fahrgästen auch ein großer MarktPolitik und Wirtschaft Alexander Kaczmarek saß früher im Berliner Abgeordnetenhaus, im Juli 2015 trat er seinen heutigen Posten an

Deutsche Bahn AGAlexander Kaczmarek, Konzern-bevollmächtigter der DB für Berlin

Berlin ist das Bundesland mit den meisten

Fahrgästen auf der Schiene – jährlich

430 Millionen.

ALEXANDER KACZMAREK

2007 wechselte er aus der Berliner Verwaltung zur Deutschen Bahn

FOTO

: PA

/ZB

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MEINUNG & MACHER 19BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Das, was alle hören wollten,

hat er nicht gesagt. Nämlich

ob der BER-Eröffnungster-

min 2017 gehalten werden

kann. Um „Luftfahrt in Berlin und Bran-

denburg - Perspektiven für die Entwick-

lung von Infrastruktur und Industrie“

drehte sich der Vortrag von Dr. Karsten

Mühlenfeld, Vorsitzender der Geschäfts-

führung der Flughafen Berlin Branden-

burg GmbH, als er am 20. Juni bei der IHK

Berlin zu Gast war. Auf Nachfragen aus

dem Publikum reagierte Mühlenfeld zu-

tete der Flughafenchef „sachorientiert“,

wie es IHK-Hauptgeschäftsführer Jan

Eder am Ende nannte. Auch die Publi-

kums-Frage nach dem Schaden, der für

die Region und viele Mittelständler durch

die Verzögerung eingetreten ist, lockte

Mühlenfeld nicht aus der Reserve. Ent-

sprechend ernüchtert verließ mancher

Gast die Veranstaltung. Dabei hatte alles

sehr vielversprechend begonnen.

Tegel und Schönefeld laufen gut

IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm hat-

te nach der Begrüßung festgestellt, dass

der BER die öffentliche Debatte in den

letzten zehn Jahren dominiert hat: „Ver-

zögerungen, Kostenexplosion, Baumän-

gel – und leider ist er immer noch nicht

in Betrieb“, so Kramm. „Die Zukunfts-

fähigkeit des Wirtschaftsstandortes Ber-

lin-Brandenburg hängt ganz wesentlich

von der Inbetriebnahme des Flughafens

und der Leistungsfähigkeit seiner Luft-

verkehrsanbindung ab“, betonte Kramm.

Seit 2015 ist Mühlenfeld Flughafenchef

in Berlin und hat damit sicher einen der

schwersten Jobs in Deutschland. Karriere

gemacht hatte der promovierte Maschi-

nenbau-Ingenieur bei BMW Rolls-Roy-

ce, wo er zuletzt als Geschäftsführer „En-

gineering & Operations“ tätig war.

Das „normale“ Flughafengeschäft, so

Mühlenfeld, gebe viel Grund zur Freude:

Tegel und Schönefeld laufen gut, beide

wachsen seit Jahren um fünf Prozent pro

anno. Auch wenn aus Sicht der Airlines

noch immer zu wenig Business-Passa-

gier-Aufkommen vorhanden sei. Positiv

schätzt der Flughafenchef das künftige

„Non-Aviation-Geschäft“ in den Shops

des BER ein, wenn er denn eröffnet. Die

öffentliche Verkehrsanbindung des BER

hält Mühlenfeld für gut: „Die Anbindung

mit dem ÖPNV ist auch ohne die soge-

nannte Dresdner Bahn nicht schlecht. Wir

sind besser dran als viele andere Flug-

häfen in Deutschland.“

Der Andrang war groß beim Wirtschaftspolitischen Frühstück mit Flughafenchef Dr. Karsten Mühlenfeld – doch der sprach zunächst einmal über die Luftfahrt » Von Christine Nadler

BER stand nicht auf dem Programm

WIRTSCHAFTSPOLIT ISCHES FRÜHSTÜCK

Dr. Karsten Mühlenfeld war nicht gekommen, um über den Eröff-nungstermin des BER zu sprechen – kam aber doch nicht dran vorbei

rückhaltend: Ein Jahr vor der Eröffnung

müsse man genau sagen, wann es losgeht,

damit sich die Airlines mit ihren Flugplä-

nen darauf einstellen können. „Im Okto-

ber sehen wir weiter“, sagte er. Und: „Ei-

gentlich ist es egal, wann er aufmacht. Ab

2021 wird sich der Flughafen finanzieren

und die Kredite zurückzahlen.“

„Sachorientierte“ Antworten

Auch Fragen nach der Ausbaukapazität

oder ob die Anzahl der Starts und Lan-

dungen ausreichen werden, beantwor-FOTO

: BR

UN

NER

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1620 MEINUNG & MACHER

Für viele Gäste mag es eine

Überraschung gewesen sein:

Es gab keinen Krawall, kei-

ne „starken Worte“ und kein

heftiges Polarisieren. Eher das Gegenteil:

Kluge Sätze, zukunftsweisende Gedan-

ken für eine vernünftige Politik und ein

großes, von Herzen kommendes Plädo-

richtete er, warum ihm Thüringen seit 26

Jahren am Herzen liegt und wie ernst er

die Trennung von Regierungs- und Par-

tei-Politik nimmt.

Zu Beginn hatte IHK-Präsidentin

Dr. Beatrice Kramm den Gast und die

knapp 200 Gäste im Ludwig Erhard Haus

zum 115. Wirtschaftspolitischen Früh-

stück der IHK begrüßt. Sie stellte den Gast

vor und zog den charmanten Vergleich:

Wenn sie als Duisburgerin sich nach 26

Jahren „als Berlinerin fühle“, dann müss-

te der in Niedersachsen geborene Rame-

low eigentlich nun „auch ein Thüringer“

sein. Er ist Gesicht und Stimme der Lin-

ken in Thüringen und als bekennender

Christ sind ihm Werte wie Verantwor-

tung und Anteilnahme wichtig.

Schnelle Mitte Deutschlands

„Eine Stunde, 40 Minuten von Ber-

lin nach Erfurt!“ - mit dieser Zeitanga-

be stieg Ramelow in seinen Vortrag ein.

Die Landeshauptstadt wird zur schnel-

len Mitte Deutschlands: Bis 2017 baut die

Deutsche Bahn den Erfurter Hauptbahn-

hof zu einem ICE-Knoten aus. Die Reise-

zeiten von Berlin über Erfurt nach Mün-

chen oder Frankfurt verkürzen sich stark.

Damit werden viele Touristen „durchge-

leitet“, aber das Land gibt sich sehr viel

Mühe, gute Gründe zu schaffen, damit die

Leute in Erfurt auch mal aussteigen. „Wir

wollen nicht nur ein Transitland sein. Wir

müssen mehr über die Schönheiten von

Thüringen reden!“, erklärte der Minister-

präsident und legte los.

Wie er selbst am Ende bemerkte, sei-

en seine Ausführungen ein „Werbeblock

für Thüringen“ geworden, in denen aller-

dings nicht nur für die Landschaften und

Sehenswürdigkeiten geworben wurde,

sondern auch kräftig für die Wirtschaft,

Überzeugender Botschafter aus Erfurt: Mit Herz und Verstand zeigt Ministerpräsident Bodo Ramelow als Gast der IHK die Potenziale des Freistaats auf » Von Christine Nadler

Von Bach bis Klavierbau -Werbung fürs Thüringer Land

WIRTSCHAFTSPOLIT ISCHES FRÜHSTÜCK

Gast und Gastgeber vor dem Ludwig Erhard Haus: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (r.) mit IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm und Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin FO

TO: B

RU

NN

ER

yer für die Wirtschaftskraft und Schön-

heit des Freistaates Thüringen. Seit dem

5. Dezember 2014 ist Bodo Ramelow Chef

der rot-rot-grünen Landesregierung. Er

ist der erste Ministerpräsident eines deut-

schen Bundeslandes, der der Partei „Die

Linke“ angehört. Mit lebendigen Wor-

ten und überzeugenden Beispielen be-

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D er Mittelstandsgipfel

bei Bundeswirtschafts-

minister Gabriel, bei

dem DIHK, BDI und ZDH For-

derungen der Wirtschaft disku-

tierten und eine gemeinsame Er-

klärung mit dem Minister ver-

abschiedeten, hat es gezeigt: Der

deutsche Mittelstand stirbt aus!

Immer weniger junge Menschen

können sich vorstellen, ein Un-

ternehmen zu gründen. Warum

ist das so?

Die Hürden sind hoch, die Risiken

groß. Wenn junge Menschen sich für die

Selbstständigkeit entscheiden, gibt es

meistens dafür nur wenige Gründe. Der

Klassiker ist das Familienunternehmen,

in dem man aufwächst und es später

aus Sicht der Eltern selbstverständ-

lich übernimmt - früher war das so. Die

heutige Unternehmergeneration über-

lässt die Entscheidung vielfach den Kin-

dern und akzeptiert, wenn sie sich dage-

gen entscheiden. Die Kinder sehen, wie

viel persönlicher Einsatz ein Unterneh-

men fordert - keine freien Wochenen-

den, ungeregelte Arbeitszeit, keine 30 Ta-

ge Urlaub. Was stimmt, ist vielleicht die

Bezahlung – wenn es dem Unternehmen

gut geht und keine wichtigen Investitio-

nen anstehen!

Immer weniger junge Menschen möchten eine Firma führen – kein Wunder bei den

Rahmenbedingungen, die sie erwarten

Unternehmer?Nein, danke

MITTELSTANDSKOLUMNE

KARSTEN SCHULZE

ist Vorsitzender des Kompe-tenzteams Mittelstand der IHK und Geschäftsführender Gesellschafter der Haru Reisen OHG Hans Rudek

Es gibt Unternehmer, die ihren Kindern

von diesem Weg abraten, da das Verhält-

nis von persönlichem Einsatz und er-

wirtschafteter Rendite immer schlech-

ter wird. Und dann ist da auch noch das

Unternehmerbild in der Öffentlichkeit.

Nicht selten entsteht der Eindruck, dass

der Unternehmer einen schwierigen

Umgang mit Steuern pflegt, sich berei-

chert und seine Mitarbeiter nicht achtet.

Weniger thematisiert wird, dass Un-

ternehmertum in erster Linie durch Ri-

siken geprägt ist. Da geht es eben um

persönliche Haftung und Verhandlun-

gen mit Banken, die immer nur ein Ver-

lustrisiko, aber keine Chancen sehen. Ist

die Geschäftsidee auch noch mit hohen

Investitionen verbunden, und ein Fest-

geldkonto in mindestens gleicher Hö-

he liegt gerade nicht vor, wird es

schwierig.

Wenig dem Unternehmer-

bild dienlich ist auch die von Tei-

len der Politik geschürte Neiddis-

kussion in der Gesellschaft. Bei

der geforderten Umverteilung von

den „Reichen“ zu den „Armen“

wird der Mittelstand gleich mit

in Sippenhaft genommen. Ob-

wohl wir natürlich unsere Steu-

ern und Sozialabgaben entrichten,

dürfen wir zu guter Letzt das be-

reits mehrfach versteuerte Familienei-

gentum im Erbschaftsfall nochmals ver-

steuern, weil der Erbe ja nichts dafür ge-

tan hat und überhaupt so viel Reichtum

verteilt werden muss. Wenn man das

Ganze noch mit Bürokratiebelastung,

Fachkräftemangel, Energiekosten, Um-

weltauflagen etc. garniert, darf es nicht

verwundern, wenn die junge Generati-

on in der Selbstständigkeit nicht die ers-

te Wahl sieht.

FOTO

: IH

K

mit der er noch viel vorhat. So will er u.a.

den „Herzoglichen Golf-Club Oberhof“,

1907 gegründet und damit einer der ältes-

ten deutschen Golfclubs, aus dem „Dorn-

röschenschlaf“ erwecken. Schon längst

ein „Renner“ in der Musik-Branche sind

die Klavier- und Flügel-Mechaniken der

Firma Louis Renner, die ihren Sitz in

Meuselwitz hat. „Über Meissen und KPM

spricht man – kennt jeder“, sagte Rame-

low, aber von der „Aeltesten Volkstedter

Porzellanmanufaktur“ weiß keiner. Sie

ist die älteste noch produzierende Por-

zellanmanufaktur Thüringens in Rudol-

stadt und gehört heute mit ihren kunst-

vollen Arbeiten zur Unternehmensgrup-

pe Seltmann Weiden. Ein US-Start-up

„Harry‘s“ legte für die Feintechnik GmbH

Eisfeld, Hersteller und Großhandel für

Qualitäts-Rasierer, Rasiersysteme sowie

Rasierklingen fast 100 Mio. Dollar auf den

Tisch. Und so soll es weiter gehen: „2019

haben wir das Bauhausjahr“, es gibt

Goethe- und Bach-Events, das Reforma-

tionsfest und weitere Kultur-Highlights.

In Zwischenschritten zum Ziel

In der Diskussions- und Fragerunde mit

IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder und

dem Saalpublikum ging es dann verstärkt

um politische Fragestellungen rund um

die Themen der „Rot-rot-grünen Koali-

tion“, der erfolgreichen Flüchtlingsinte-

gration in Thüringen, der EEG-Verhand-

lungen und letztlich um die AfD, die in

Ramelows Augen die Ängste der Bürger

vor Altersarmut und „Überfremdung“

ausnutzt. Daher setzt er sich weiter zum

Ziel, das Beste für sein Land zu erreichen

und auch kluge Zwischenschritte zu

gehen, damit man lösungsorientiert

voran kommt. Wie Jan Eder aus Erfah-

rung feststellte: „Ja, neben dem Küm-

mern braucht’s auch ein gemeinsames

Verwaltungshandeln!“

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1622 MEINUNG & MACHER

Armin Steiner (l.) ist seit August 2015 Vorstand der Beta Systems Software AG. Der Diplom-Kauf-mann und Wirtschaftsin-formatiker verantwortet u. a. Finance & Control-ling, Human Resources, sowie Development & Support

Dr. Andreas Huth ist seit dem 1. März Vorstand der Beta Systems Software AG. Der Wirtschafts-ingenieur verantwortet u. a. die Bereiche Direkt- und Partnerver-trieb, Marketing sowie Produkt-management

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MEINUNG & MACHER 23BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Die Beta Systems Software AG

ist schon lange kein Start-

up mehr. Und das hat auch

Vorteile, meinen die Vor-

stände Dr. Andreas Huth und Armin Stei-

ner. Zwar hauchen sie dem über 20 Jahre

alten Softwareunternehmen aus Moabit

den Wachstumsdrang der Gründerkultur

ein. Doch die Erfahrung und die über vie-

le Jahre gewachsenen Kundenbeziehun-

gen ihres Unternehmens möchten sie als

Wettbewerbsvorsprung nicht missen.

Berliner Wirtschaft: Im Mai hat plötzlich

Ihr Börsenkurs um mehr als 50 Prozent zu-

gelegt. Was war denn da los?

Dr. Andreas Huth: Im Mai haben wir

Zahlen für das erste Halbjahr unseres

Geschäftsjahres 2015/2016 vorgelegt. Die

waren nicht schlecht. Den deutlichen

Anstieg des Konzernüberschusses auf

vier Mio. Euro und das Umsatzwachstum

von 22 Prozent hat die Börse honoriert.

Armin Steiner: So ist es. Und weil rund

80 Prozent unserer Anteile bei Großak-

tionären liegen und nur noch 20 Prozent

im Streubesitz, können schon wenige

Stücke den Kurs stark beeinflussen. Wir

wollen mit unserer Strategie aber auch

für eine nachhaltige positive Entwick-

lung des Aktienkurses sorgen.

Sie sind erst 2015 zu Beta Systems gekommen

– als gleichberechtigte Vorstände. Meist gibt

es einen Vorstandschef. Warum haben Sie

sich für dieses Modell entschieden?

Steiner: Als wir uns kennen lernten, ha-

ben wir sofort festgestellt, dass wir beide

die gleiche Kernidee haben. Wir wollen

die Firma noch einmal richtig voranbrin-

gen und glauben, dass das nur geht, wenn

wir konsequent auf die Bereiche Vertrieb

und Entwicklung setzen. Also sollten die-

se beiden Aufgaben bei zwei verschiede-

nen Personen liegen. So haben wir beide

jeweils einen Kernbereich übernommen.

Huth: Ja und dann müssen wir gleich-

berechtigt sein. Das geht sehr gut, wenn

man sich in einem Vorstand mit zwei

Personen sehr eng abstimmt und die glei-

chen Grundideen hat. Wir merken, dass

wir uns als Sparringspartner brauchen.

Sie haben Investitionen angekündigt. Wofür?

Huth: Die beiden wichtigsten Werte

schöpfenden Bereiche sind Vertrieb und

Entwicklung. Ich fange mal mit meinem

Part, dem Vertrieb, an. Die Beta Systems

hat sich bislang überwiegend mit den

Ist-Kunden beschäftigt, das sind sehr

große und bedeutende Kunden – vor-

wiegend aus der Finanzindustrie. Mit ih-

nen haben wir unsere Produkte soweit

ausgebaut, dass sie mittlerweile auch für

alle anderen passen. Daher investieren

wir nun in unsere Vertriebsorganisation,

speziell in Außendienstmitarbeiter und

sogenannte Pre-Saler. Sie sollen in ande-

ren Branchen akquirieren und den Kun-

den auch technisch beraten können.

Steiner: In die Entwicklung investieren

wir auch. Wir sind bisher im Backend

sehr stark, so zum Beispiel mit unseren

Archiv- oder Outputmanagement-Lö-

sungen, mit deren Hilfe Großunterneh-

men den Betrieb ihrer Rechenzentren si-

cherstellen. Wir haben auch ganze Leit-

stände zur Überwachung und Steuerung

des Betriebs von Rechenzentren. Die jun-

ge Generation ist mit Smartphones aufge-

wachsen und will zusätzlich einfachere

Benutzeroberflächen. Deshalb investie-

ren wir in die leichtere Bedienbarkeit un-

serer Produkte und darin, dass sie leich-

ter in E-Commerce- und Mobile-Appli-

kationen eingebunden werden können.

Sie haben außerdem einen – jüngeren – Un-

ternehmensbereich, der sich mit der Steue-

rung von Zugriffsrechten auf Systeme be-

schäftigt. Investieren Sie darin auch?

Steiner: Ja, in diesem Bereich sind wir

noch in der Investitionsphase. Wir er-

zielen aber schon gute Wachstumsraten.

IT-Sicherheit wird in den Unternehmen

immer ernster genommen. In der Öffent-

lichkeit werden Hackerangriffe von au-

ßen viel stärker wahrgenommen. Aber

tatsächlich werden Daten zu 60 bis 70

Prozent von internen Mitarbeitern ge-

stohlen. Insofern müssen die internen

Zugriffsrechte dringend bewusster ver-

geben und kontrolliert werden.

Stocken Sie im Rahmen Ihrer Investitionen

Ihre Belegschaft in Berlin auf?

Steiner: Ja, in Berlin sitzt unsere größte

Entwickler-Mannschaft. 160 unserer 300

Mitarbeiter sind in Berlin beschäftigt. Da-

neben haben wir in Köln, Neustadt an der

Weinstraße, München, Calgary und Bud-

weis Entwicklungsstandorte. Aber vor al-

lem in Berlin sind wir stark auf der Suche

nach Software-Entwicklern. Wir pushen

auch sehr stark die Ausbildung von tech-

nischen Informatikern hier am Standort.

Wie schwierig ist es, in Berlin Software-Ent-

wickler zu finden?

Dr. Andreas Huth und Armin Steiner haben 2015 die Führung bei Beta Systems übernommen. Für ihr erstes gemeinsames Halbjahr verkündeten sie ein Umsatzplus von 22 Prozent » Von Michael Gneuss

„Wir pflanzen uns Start-up-Gene ein“

INTERVIEW DES MONATS

60–70 %der Datendiebstähle werden von internen Mitarbeitern verübt. Zu-griffsrechte müssen daher bewusster vergeben und kontrolliert werdenFO

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1624 MEINUNG & MACHER

Steiner: Es wird schwieriger. Wir bekom-

men weniger Bewerbungen. Deswegen

setzen wir auch noch stärker auf die eige-

ne Ausbildung. Wir haben damit sehr gu-

te Erfahrungen gemacht. So können wir

Leute frühzeitig ans Unternehmen bin-

den. Wir fördern die jungen Mitarbeiter

sehr stark, indem wir zum Beispiel ver-

suchen, Leitungsfunktionen bestmöglich

intern zu besetzen. Und wir gehen jetzt

auch an die Unis. Man muss heute mehr

um die Leute kämpfen.

Huth: Unser Vorteil am Standort Ber-

lin ist, dass Berlin unter jungen Leuten

als hip gilt. Hier können wir leichter je-

manden zum Zuzug bewegen. Denn Soft-

ware-Entwickler sind meist Akademi-

ker, die großen Wert auf ihr Umfeld le-

gen. Es geht bei uns übrigens nicht nur

um Wachstum. Wir müssen auch Mitar-

beiter ersetzen, die in Rente gehen. Wir

bieten auch an, in Teilzeit weiterzuarbei-

ten und haben gerade erst ein paar Rent-

ner zurückgeholt. Die freuen sich.

Wären Sie lieber ein Start-up?

Huth: Wir würden das gern kombinie-

ren. Ich glaube, dass IT und Tradition sich

nur auf den ersten Blick widersprechen.

Wir sind immer wieder mit Innovatio-

nen dagewesen und haben es damit im-

mer geschafft, das nötige Wachstum in

den Kernbereichen zu erzielen.

Steiner: Ich bin sogar froh, dass wir kein

Start-up mehr sind. Unser Vorteil sind

gewachsene Kundenbeziehungen. Bei-

spiel: Wir haben eine Innovation, das

Enterprise Control Center. Dies ist eine

moderne Benutzeroberfläche, die trans-

parente Leitstände für ein Rechenzent-

rum schafft. Den Prototypen entwickeln

wir im Rahmen einer Kundenbeziehung,

die über eine zweistellige Zahl von Jahren

gewachsen ist. Solche Möglichkeiten hat

ein Start-up nicht. Trotzdem pflanzen wir

uns ein paar Start-up-Gene ein.

Wie machen Sie das?

Steiner: Wir wollen schneller werden.

Wir machen nicht mehr immer erst ein

komplettes Pflichtenheft samt Projekt-

plan. Wenn der Kunde etwas haben will,

bauen wir einfach mal einen Prototyp

und zeigen ihm den. So sind wir inten-

sind innovativer als manch ein 30-Jähri-

ger, der keine Lust mehr hat, sich fortzu-

bilden. Nichtsdestotrotz bieten wir jede

Form der Fortbildung an. Wir haben Trai-

ner, ganz spezielle natürlich, die immer

wieder mehrtätige Workshops mit den

Entwicklern machen. Wir schicken un-

sere Entwickler auch zu den Kunden. Da-

für bekommen wir sehr positives Feed-

back von beiden Seiten.

Huth: Wir brauchen den richtigen Alters-

mix. Einerseits programmieren wir neue

Nutzeroberflächen für eine neue Genera-

tion von Bedienern – Gamification ist da

ein Stichwort – andererseits sorgen wir

für die Stabilität unserer etablierten Pro-

dukte. Das ist extrem wichtig, wir ver-

kaufen nun einmal Produkte, die nicht

ausfallen dürfen.

Planen Sie weitere Übernahmen?

Huth: Wir wollen in erster Linie orga-

nisch wachsen. Aber wenn sich eine gu-

te Gelegenheit bietet, würden wir auch

noch einmal eine Übernahme stemmen.

Übrigens kann ich mir auch gut vorstel-

len, ein Start-up zu übernehmen.

siver mit dem Kunden im Gespräch. Das

können erfolgreiche Start-ups sehr gut.

Wie schaffen Sie es in einer mehr als 30 Jah-

re alten Software-Firma, die Mitarbeiter auf

dem neuesten Stand der Technik zu halten?

Steiner: Innovativ sein ist keine Fra-

ge des Alters. Wir haben 60-Jährige, die

sind so innovativ und bilden sich fort. Die

Innovativ sein ist keine Frage des Alters. Wir haben 60-Jährige, die sind innovativer als

manch ein 30-Jähriger.

ARMIN STEINER

VorstandBeta Systems Software AG

Dr. Andreas Huth (r.) war vor seiner Zeit bei Beta unter anderem für MBB Liftsystems und Otis tätig. Armin Steiner hat als Geschäftsführer der In Time Express Logistik Umsatz und Gewinn verdreifacht

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MEINUNG & MACHER 25BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

IHK gründet mit sechs weiteren Partnern die „Initiative für die Wärmewende“ – Auf dem Weg zur „klimaneutralen Stadt“ muss Berlin den Gebäudesektor stärker in den Fokus rücken

Herausforderung Wärmemarkt

Bis 2050 will Berlin zur „klima-

neutralen Stadt“ werden. Die

Diskussion um den richtigen Weg

dorthin dreht sich dabei vorwiegend um

eine nachhaltige Stromversorgung. Tat-

sächlich liegen die großen Herausforde-

rungen aber im Wärmemarkt, der rund

50 Prozent der Berliner CO2-Emissionen

ausmacht. Damit rückt insbesondere der

Gebäudesektor in den Fokus der Berliner

Energie- und Klimapolitik – ein Bereich,

der trotz umfangreicher Bautätigkeiten

immer noch durch eine niedrige Moder-

nisierungsrate geprägt ist und gleichzeitig

im Fokus der Öffentlichkeit steht, wenn

es um bezahlbare Mieten geht.

Vor dem Hintergrund dieser Heraus-

forderungen hat die IHK Berlin gemein-

sam mit sechs weiteren Partnern der

Berliner Wirtschaft die „Initiative für die

Wärmewende“ ins Leben gerufen. Die Ini-

tiatoren betonen, dass mit den richtigen

Instrumenten und Rahmenbedingungen

eine CO2-Reduktion im Wärmemarkt so-

wohl wirtschaftlich und sozialverträglich

für Nutzer als auch zum Nutzen der Ber-

liner Wirtschaft möglich ist.

Die Partner bieten verstärkte eigene

Aktivitäten an – insbesondere durch In-

formations- und Bildungsangebote. Sie

formulieren aber auch konkrete Erwar-

tungen an die Politik: Neben dem Ver-

zicht auf zusätzliche ordnungsrechtliche

Vorschriften und einer aktiven Vorbild-

funktion der öffentlichen Hand fordern

die Initiatoren auch den Aufbau einer ge-

eigneten Organisation für die Umsetzung

der Energiewende. ‹ BW

Mittlerweile gehört

Kritik an der En-

ergiewende zum

Grundton vieler Gespräche.

Ich finde das falsch. Gera-

de für die Dienstleistungsme-

tropole Berlin mit ihrer ein-

zigartigen Hochschul- und

Forschungslandschaft bie-

tet dieses Jahrhundertpro-

jekt ungeahnte Chancen für

Wachstum und Beschäfti-

gung.

In Berlin heißt Energie-

wende in erster Linie Effizienz-Wende für den Gebäude-

bereich. Der richtige Weg ist entscheidend. Nicht zielfüh-

rend sind immer detailliertere Vorgaben an die Gebäudebe-

schaffenheit (Stichwort Wärmedämmung). Dadurch werden

andere, wirtschaftlich und ökologisch bewährte technische

Verfahren verdrängt oder Innovationen behindert.

Hier sollte der Gesetzgeber stärker dem Markt vertrau-

en. Zukünftig werden Speichersysteme, intelligentes Last-

management, virtuelle Kraftwerke oder die Umwandlung

von Wind- und Solarstrom in saubere Brennstoffe eine grö-

ßere Rolle spielen, als wir uns heute vorstellen können. Um

diese Technologien im Sinne einer Smart-City voranzubrin-

gen, sind klare Zielvorstellungen erforderlich. Das reizt die

unternehmerische Kreativität

an – beim Start-up wie beim

etablierten Mittelständler. Das

Beispiel des EUREF-Campus

am Gasometer in Schöneberg

zeigt, wie man mit unterneh-

merischen Benchmarks ein

klimaneutrales Stadtquartier

entwickeln kann.

Die Berliner Wirtschaft

könnte noch mehr solcher

Beispiele realisieren. Sie ist gut

aufgestellt für die „klimaneu-

trale Stadt 2050“. Aber dafür

braucht sie verlässliche Rahmenbedingen, auf die sich Un-

ternehmen verlassen können. Nur so kann sich eine gesunde

Vielfalt mit zahlreichen Vernetzungs-Chancen entwickeln.

Die Politik ist gefordert, diesen Rahmen herzustellen. Und sie

kann bei der Modernisierung der öffentlichen Gebäude mit

gutem Beispiel vorangehen. Wenn das gelingt, kann Berlin

Hauptstadt für Energie-Effizienz werden.

Verlässliche Rahmenbedingungen führen zu unternehmerischer Vielfalt und

Initiative. Auch bei der Energiewende

Hauptstadt für Energieeffizienz!

GASTKOMMENTAR

MICHAEL GEISSLER

ist Mitglied im Präsidium der IHK Berlin und Geschäftsführer der Berliner Energieagentur GmbH

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1626 IHK AKTUELL & SERVICE

Digitalisierung und Wachstum in BerlinHerausforderungen für die Zukunft: Mit Blick auf die Abgeordnetenhauswahl haben IHK und Handwerkskammer ihre Forderungen an die Parteien formuliert » Von Sonja Heimeier

Sommerzeit ist dieses Jahr

Wahlkampfzeit. Traditionell

haben IHK Berlin und Hand-

werkskammer Berlin da-

her Ende Juni auf einer gemeinsamen

Pressekonferenz die Forderungen der

Berliner Wirtschaft an die Parteien zur

Abgeordnetenhauswahl 2016 vorge-

stellt. Die „Wahlprüfsteine“ zeigen an

acht Schwerpunktfeldern, welche The-

men Priorität haben und welche Auf-

gaben gemeistert werden müssen, um

das Wachstum der Stadt dauerhaft zu

sichern. Sie bilden aus Sicht der Wirt-

schaft eine Gesamtschau der wichtigs-

ten Forderungen an die Landespolitik. FOTO

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Gleich zwei rote Fäden ziehen sich dabei

durch den Forderungskatalog: Die Digi-

talisierung und die wachsende Metro-

pole sind die großen Herausforderun-

gen unserer Zeit.

„Die Digitalisierung verändert alles

– unsere Art zu arbeiten, zu produzie-

ren, zu konsumieren und miteinander

zu interagieren“, erklärte IHK-Präsi-

dentin Dr. Beatrice Kramm. „Berlin hat

beste Voraussetzungen, Impulsgeber

und Schaufenster für die smarte Stadt

von morgen zu werden.“ Die Politik

müsse aber jetzt dafür die entscheiden-

den Rahmenbedingungen setzen, so die

Präsidentin weiter, „mit einem Boss, der

zum einen die Digitalisierung in einer

Gesamtstrategie zusammenführt und

zum anderen Entscheidungsstrukturen

schafft, in denen alle relevanten Akteu-

re maßgeblich mit eingebunden sind.“

Nur so wird es möglich sein, Verwal-

tung, Bildung und Infrastruktur smart

zu gestalten. Und dies ist wiederum

Voraussetzung dafür, dass auch der Ber-

liner Mittelstand – das Standbein der

Berliner Wirtschaft – eine wichtige Rol-

le in der Wirtschaft 4.0 spielt.

Die Digitalisierung verändert alles –

unsere Art zu arbeiten, zu produzieren, zu konsu-

mieren und miteinander zu interagieren.

DR. BEATRICE KRAMM

Präsidentin der IHK Berlin

Auf dem Podium diskutierten Kandidaten aller im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien

Duale Ausbildung muss gestärkt werdenDie erste Dialogveranstaltung fand bei der Handwerkskammer statt. Politiker der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien diskutierten über Strategien für die Zukunft

„Leben und Arbeiten in Berlin“ lautete der Titel, unter dem am 29. Juni der Auftakt der Dialogveranstaltungen zu den Wahlprüfstei-nen stattfand. Moderiert wurde die Diskussion von den Geschäftsführern Dr. Thilo Pahl, IHK Berlin, und Ulrich Wiegand, Handwerkskam-mer Berlin.

Auf dem Podium diskutierten: Für die SPD Dilek Kolat und für die CDU Jutta Kaddatz. Das Wahlprogramm der Grünen vertraten Bettina Jarasch und Fatos Topaç. Regina Kittler und Elke Breitenbach diskutierten für die Linke. Für die Piraten stellte sich Simon Kowalewski der Diskussion mit der Berliner Wirtschaft. Nach zwei Stunden Austausch wurde eines sehr deutlich: Bei der Notwendig-keit der Stärkung der dualen Ausbildung sind sich parteiübergreifend alle weitgehend einig.

Das Gleiche gilt für die dringliche Aufgabe, die Schulentwicklungsplanung zukunftsfest zu machen für Berlin als wachsende Stadt.

In den Details setzen die Wahlprogramme unterschiedliche Schwerpunkte: Die SPD möchte an die Gründung der Jugendbe-rufsagenturen anknüpfen und zur Unter-stützung der Schulen und Unternehmen in den Bezirken Matching Points einrichten, um Partnerschaften zu organisieren. Die CDU sieht die Notwendigkeit, mit einer Quali-tätsoffensive die Bildungspolitik insgesamt neu auszurichten und so Antworten auf den Fachlehrermangel zu finden.

Mit einer Kampagne zur Stärkung der Be-rufsbildung möchten die Grünen in die neue Legislaturperiode starten. Die Linke sieht wei-terhin Unternehmen in der Pflicht, noch mehr

auszubilden, um die Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren, während die Piraten aufgrund der guten Lage auf dem Ausbildungsmarkt in ihrem Wahlprogramm einen Schwerpunkt auf Schulen legen und dort die Digitalisierung weiter voranbringen möchten. ‹ TRO

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IHK AKTUELL & SERVICE 27BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

WAHLPRÜFSTEINEDie IHK-Broschüre „Wachstum meistern“ fasst alle Positionen der Berliner Wirtschaft zur Abgeordneten-hauswahl zusammen. Weitere Infos:www.ihk-berlin.de/wahlpruefsteine

DIALOGVERANSTALTUNGEN

Neben der Digitalisierung beherrschen

die Auswirkungen des rasanten Wachs-

tums der Stadt die politischen Diskus-

sionen. „Berlin wächst – mit all seinen

Vor- und Nachteilen. Unser Auftrag an

die Politik ist daher einfach: Eine wach-

sende Stadt braucht klare Visionen und

wachstumsfördernde Rahmenbedin-

gungen“, unterstrich Handwerkskam-

merpräsident Stephan Schwarz. „Neben

einer klaren gesamtstädtischen Strategie

sind aus Wirtschaftssicht vor allem der

steigende Bedarf an Flächen, der Aus-

bau der Verkehrsinfrastruktur sowie

die Auflösung des Investitionsstaus ent-

scheidend.“

Die von IHK Berlin und Handwerks-

kammer Berlin formulierten Wahlprüf-

steine sind das Ergebnis eines umfäng-

lichen und sorgfältigen Beteiligungs-,

Beratungs- und Abwägungsprozesses

der Berliner Wirtschaft. Entsprechend

breit war der Konsens zu den Prüfstei-

nen in den Gremien beider Kammern.

Nun gilt es, in der Sommerzeit die For-

derungen und Vorschläge der Berliner

Wirtschaft ausführlich mit der Politik

zu diskutieren und – fast noch wich-

tiger – nach der Wahl die Umsetzung

auch zu begleiten.

IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder, IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm, Handwerkskammerpräsi-dent Stephan Schwarz und Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (v. l.)

Vielfalt ist TrumpfBerlin soll smart werden, aber seinen Charme behalten: Debatte über „Bauen und Bewegen“

„Bauen und Bewegen in Berlin“ hieß das Motto, unter dem sich am 11. Juli in der Handwerkskammer Antje Kapek, Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Manuel Heide, CDU, Marion Platt und Harald Wolf, Die Linke, Wolfram Prieß, Piraten, und Andreas Geisel, SPD das Podium teilten. In vielen Dingen waren sich die Parteien einig: Der Stadt soll ihre Berliner Mischung erhalten bleiben und die Digitalisierung wird zukünf-tig die politische Agenda bestimmen. Die Verwaltung muss dringend reformiert werden, so dass Prozesse und Strukturen der wachsenden Smart City auch gerecht werden. Weitere Themen, die rund einhundert Gäste lebhaft diskutierten, waren Technologieoffen-heit, die Nutzung von Industrieflächen, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur bei Straße und Schiene, der Mietwohnungsbau und die Zusammenarbeit mit Brandenburg. Fazit: Bauen und Bewegen steht auf der Agenda aller Parteien – mit Nuancen. ‹ BECK

Modernisierung der Verwaltung im FokusDigitalisierung, Neueinstellungen, Gesundheitsmanagement: Die Runde Anfang Juli in der IHK formulierte Vorschläge zur Stärkung der Behörden

„Stadtmanagement und Branchen-politik“ war das Thema der Wahl-kampfrunde am 4. Juli in der IHK. Es ging um die Modernisierung der Berliner Verwaltung, die Haushaltspo-litik sowie Auswirkungen auf wichtige Branchen wie Industrie und Tourismus. Neben Finanzsenator Matthias Kol-latz-Ahnen und Ex-Wirtschaftssenator Harald Wolf nahmen Joachim Esser und Nicole Ludwig, Bündnis 90/Die Grünen, Markus Klaer, CDU, Dr. Manu-ela Schmidt, Die Linke, und Franz-Josef Schmitt, Piraten, am Wahlkampfpult Platz. Die Debatte war von der Frage bestimmt, wie die Berliner Behörden als serviceorientierter Dienstleister das unternehmerische Handeln in der Stadt

unterstützen können. Mehr Digitali-sierung, massive Neueinstellungen, steigende Arbeitgeberattraktivität, Gesundheitsmanagement sowie eine Qualifizierungsoffensive für Führungs-kräfte waren die Antworten, über deren Ausgestaltung kontrovers diskutiert wurde.

Es zeigte sich, dass die viel ver-sprechende Entwicklung von Industrie und Tourismus eng mit deren - nicht ungefährdeter - Akzeptanz in Politik und Stadtgesellschaft zusammenhängt. Berlins Attraktivität basiere auf seiner Ausnahmestellung: Diese müsse be-wahrt bleiben, z. B. mit der Sanierung des ICC oder aktiver Flächen- und Ansiedlungspolitik. ‹ HOEN

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1628 IHK AKTUELL & SERVICE

Auftaktgespräche mit den Partnerorga-

nisationen, u.a. Handwerksammer, VBKI

und UVB, auf. Kramm: „Es waren kons-

truktive Gespräche und ich freue mich

über das gute und enge Verhältnis der

IHK Berlin zu den wesentlichen Akteu-

ren aus Politik und Wirtschaft.“ Aus den

Gesprächen seien konkrete Verabredun-

gen für die Zukunft hervorgegangen. Sie

selbst wolle sich neben der Stärkung der

dualen Ausbildung und der Fortführung

der Initiative „Berlin 2030“ insbesondere

der Kommunikation mit den Mitglieds-

unternehmen widmen.

Und für die Mitgliedsunternehmen

gab es dann besonders gute Nachrich-

ten aus der Vollversammlung: So wur-

de beschlossen, die Mitgliedsbeiträge für

2012 rückwirkend um fast ein Drittel zu

senken – insgesamt werden 13 Mio. Eu-

ro erstattet. Es profitieren alle Mitglieder,

die für 2012 Beiträge zu zahlen hatten.

Ziel der Erstattung ist es, eine Rücklage

schnell und unbürokratisch zugunsten

der Mitgliedsunternehmen zu reduzieren.

IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder da-

zu: „Die rückwirkende Beitragssenkung

setzt neue Vorgaben des Bundesverwal-

tungsgerichtes sofort um. Die Unterneh-

men profitieren schnell und unbürokra-

tisch: Kein Unternehmen muss Anträge

stellen.“ ‹ LEIF ERICHSEN

VOLLVERSAMMLUNG

IHK erstattet MitgliedsbeiträgeBereits im Vorfeld der dritten IHK-Voll-

versammlung des Jahres am 15. Juni war

klar, dass es ein Parforceritt werden wür-

de: Wichtige Themen, bedeutende Ab-

stimmungen und ein spannender Gast –

rund eine Stunde lang stand Berlins Fi-

nanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen den

anwesenden Mitgliedern der IHK-Voll-

versammlung Rede und Antwort. Er be-

tonte, dass er den erfolgreichen Kurs aus

IHK-VOLLVERSAMMLUNGSWAHL 2017

Wahlbüro nimmt Arbeit aufIm Mai 2017 ruft die IHK Berlin rund

280.000 Berliner Unternehmerinnen

und Unternehmer zur Wahl ihrer Vollver-

sammlung auf. Bereits heute laufen dazu

intensive Vorbereitungen im Ludwig Er-

hard Haus. Die zentrale Schaltstelle stellt

dabei das Wahlbüro dar.

Das Wahlbüro sorgt dafür, dass die

Abstimmung ordnungsgemäß durch-

geführt werden kann. Dort laufen al-

le Drähte zusammen und es werden die

notwendigen Unterlagen für die Durch-

führung der IHK-Wahl vorberei-

tet, sowohl für die Kandidaten

als auch für die Wähler. Zum

Beispiel wird von dort der

Versand der 280.000 Wahl-

unterlagen koordiniert und

überwacht.

Zudem werden im Wahlbüro

ab 10. Januar die Wählerlisten veröffent-

licht. Bis zum 23. Januar 2017 können die

Kandidaten dort die Wahlberechtigten

in ihrer Wahlgruppe einsehen, beispiels-

Haushaltskonsolidierung und Investiti-

onen in die wachsende Stadt fortsetzen

wolle.

Eingerahmt wurde der Besuch durch

den Bericht von Dr. Beatrice Kramm über

ihre bisherigen Tätigkeiten als Präsiden-

tin der IHK Berlin. In den letzten drei

Monaten hatte Kramm mit einer Reihe

wichtiger Akteure aus Politik und Wirt-

schaft gesprochen. Außerdem nahm sie

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„Konstruktive Gespräche“: IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm über ihre bisherigen Tätigkeiten

weise, damit sie gezielt um

Stimmen werben können.

Während des gesamten

Wahlzeitraums sind die

Hotline 030 / 315 10-888

und die Mailadresse

[email protected] die ers-

te Anlaufstelle für Fragen der

Wähler und Kandidaten. Die Mit-

arbeiter des Wahlbüros helfen gern

bei allen Fragen rund um die IHK-Wahl

2017 weiter. ‹ NOL

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IHK AKTUELL & SERVICE 29BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

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Familienfreundliche Arbeitgeber pro-

fitieren von ihrem Engagement für die

Mitarbeiter. Unternehmen, die sich für

eine bessere Work-Life-Balance einset-

zen, berichten über geringere Fehlzeiten

und eine längere Verweildauer ihrer Mit-

arbeiter im Job. Auch lässt sich mit einem

familienfreundlichen Konzept bei neu-

en Mitarbeitern gut werben. Engagement

wirkt damit als effektives Fachkräftepro-

gramm. Alle zwei Jahre wird dieses En-

UNTERNEHMEN FÜR FAMILIE

Lohnendes Engagementgagement im Landeswettbewerb „Unter-

nehmen für Familie“ ausgezeichnet.

Im diesjährigen Wettbewerb, der un-

ter der Schirmherrschaft des Regieren-

den Bürgermeisters, Michael Müller,

stand, wurden Ende Juni drei Berliner

Unternehmen geehrt: die Ekon Haus-

und Vermögensverwaltung, die Projek-

tron GmbH und die Deutsche Renten-

versicherung-Bund. Die Preisverleihung

fand in Anwesenheit der Jugend- und Fa-

milienstaatssekretärin Sigrid Klebba statt.

Die Jurorin von Seiten der IHK Berlin,

die stellvertretende Hauptgeschäftsfüh-

rerin Melanie Bähr, gratulierte den Preis-

trägern und brachte es auf den Punkt:

„Die Verbesserung der Vereinbarkeit

von Familie und Beruf ist kein kurzfris-

tiger Trend, sondern ein nachhaltiger be-

trieblicher Erfolgsfaktor. Vereinbarkeit ist

keine Option, sondern eine betriebswirt-

schaftliche Notwendigkeit.“

Für die Sieger-Kür berücksichtigte

die Jury u.a. familienbewusste Arbeits-

zeiten und Kinderbetreuungsangebote.

Der nächste Wettbewerb findet im Früh-

jahr 2018 statt. ‹ MARG

Bei EM-Fieber und gut 30 Grad Cel-

sius zog es rund 80 neue Mitglieds-

unternehmen am 23. Juni, dem ers-

ten spielfreien Abend, in das klima-

tisierte Konferenzzentrum des Lud-

wig Erhard Hauses. Ehrenamt und

Hauptamt der IHK Berlin begrüßten

die Unternehmer persönlich und bo-

ten ihnen Einblicke in die Themen-

welten und Services der IHK Berlin.

Die kurze Vorstellung eines neu-

en Mitgliedsunternehmens ist fes-

ter Bestandteil der Veranstaltungs-

reihe. Dieses Mal präsentierte Gerrit

Winterstein sein Unternehmen „The

Hook MC GmbH“. Der Unternehmer

bringt Musik und Marke zusammen.

Immerhin 40 Prozent der Kommu-

nikation gehen direkt ins Ohr. Der

Ohrwurm ist allerdings nicht nur

im Kopf, sondern steuert direkt das

Bauchgefühl an, das – idealer Weise

– laut JA zur Kaufentscheidung sagt.

Die Sound-DNA kann also der ent-

scheidende Auslöser sein.

„The Hook MC GmbH“ bietet ei-

ne ganzheitliche Beratung von Mar-

ken, Agenturen und Künstlern im

Sinne des Harvard-Konzeptes, bei

dem am Ende alle profitieren. Be-

sonders wichtig ist Gerrit Winter-

stein: „Ich habe ein Modell entwi-

ckelt, das werbetreibende Marken

bzw. Kunden zukünftig zu Part-

nern der Musik macht.“ Musik war

auch das Thema in den anschlie-

ßenden Netzwerkgesprächen, bei

denen Winterstein als Music Super-

visor und Ideeninkubator zur Verfü-

gung stand. ‹ KRAUL

WELL-KAMMER

Heißes Klima, cooler Abend bei der IHK

Preisverleihung: Familienstaatssekretärin Sigrid Klebba (M.) und die Sieger des Wettbewerbs

WEITERE INFORMATIONENWell-Kammer Finale 2016 am 6. Oktober, Details:www.ihk-berlin.de/wellkammer

Die Verbesserung der Vereinbarkeit von

Familie und Beruf ist ein nachhaltiger

betrieblicherErfolgsfaktor.

MELANIE BÄHR

Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Am 9./10. September findet der 6. „Ber-

lin machen – Aktionstag für ein schönes

Berlin“ statt. Auch Unternehmen sind

aufgerufen, sich für eine attraktivere

Stadt einzusetzen. Der Aktionstag bietet

die Möglichkeit, gemeinsam mit Mitar-

beitern das Unternehmensumfeld mitzu-

gestalten. Gärtnern, Reparieren, Strei-

chen, Aufräumen – in Schulen, im Kiez,

in Parks, an Uferstreifen. Die Möglichkei-

ten sind vielfältig wie Berlin.

Im vergangenen Jahr gab es 230 Ak-

tionen mit über 10.000 Berlinern, Unter-

nehmen beteiligten sich im Rahmen ei-

nes Ehrenamtstages. So säuberte ein Ver-

waltungsteam den angrenzenden Park,

ein Wohnungsbauunternehmen pflanz-

te Blumenzwiebeln, die Mitarbeiter eines

Logistik-Unternehmens verschönerten

Jugendfreizeiteinrichtungen, Bankmit-

arbeiter unterstützten die Stadtmission,

ein anderes Wohnungsbauunternehmen

half beim Bepflanzen eines Schulgartens.

Organisiert wird der Aktionstag vom

Verein wirBerlin. Die Vorsitzende, Beate

Ernst, zu den Zielen der Initiative: „Wich-

tig ist immer, dass Menschen Verantwor-

tung übernehmen und gemeinsam an-

packen – aber natürlich auch in Kontakt

miteinander treten und gemeinsam Spaß

an einer Aktion haben.“ Unterstützt wird

der Aktionstag von der BSR, die Besen,

Greifer und Mülltüten stellt und am En-

de die vollen Mülltüten einsammelt. Wer

aktiv werden möchte, müsste die Aktion

bitte anmelden. ‹ MARG

AKTIONSTAG

Gemeinsam für eine attraktive Hauptstadt

Das deutsche Ausbildungssystem bietet viele Berufe, die die

Geschäftsabläufe und damit den Erfolg von jungen Unter-

nehmen gezielt unterstützen. Das kann der Fachinformati-

ker genauso sein wie der Kaufmann für Büromanagement,

der die komplexer werdenden administrativen Abläufe eines wachsen-

den Unternehmens strukturiert. Kaufleute für Marketingkommunikati-

on verhelfen zu einem professionellen Außenauftritt. Für die Herstellung

von Mikroprodukten kann in Berufen

der Optik oder Feinwerktechnik aus-

gebildet werden.

Gemeinsam mit den IHK-Aus-

bildungsberatern wählen Sie die für

Ihr Unternehmen passenden Beru-

fe aus und bestimmen einen Ausbil-

der. Wenn nicht alle fachlichen Inhalte

selbst vermittelt werden können oder

für eine größere Attraktivität kann die

Verbundausbildung als Modell gewählt

werden. So beteiligen sich neben eta-

blierten Unternehmen zukünftig auch

mehr junge Firmen und Start-ups an

der Berufsbildung, um ihre Teams mit selbst ausgebildeten Fachkräften zu

bereichern. Geeignete Kandidaten für Ihre Ausbildungsangebote finden Sie

u.a. mit Hilfe des IHK-Netzwerkes.

Für den Einstieg in die Verbundausbildung steht Ihnen die Expertise

des Teams der Verbundberatung Berlin zur Verfügung. Sie ist Teil der Ge-

samtstrategie BerlinArbeit der Senatsverwaltung für Arbeit und wird vom

Land Berlin gefördert. Partner des Projektes sind die IHK, die Handwerks-

kammer, der Verband der Freien Berufe in Berlin sowie die Unternehmens-

verbände Berlin-Brandenburg und für die Kampagne „Verbundausbildung

in Start-ups“ zudem der Bundesverband Deutsche Startups. ‹ BW

WEITERE INFORMATIONENIm Service Center erhalten Sie Auskünfte zu diesem Thema (www.ihk-berlin.de/tdm) sowie Informationen zu allen weiteren Dienstleistungen der IHK Berlin. Unser Team steht Ihnen persönlich oder telefonisch unter 030 / 315 10-0 montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 16 Uhr zur Verfügung.

Um selbst Fachkräfte für das eigene Team zu qualifizieren, beteiligen sich immer mehr

junge Unternehmen an der Ausbildung

Verbundausbildung in Start-ups

THEMA DES MONATS

Ausbildungsplatz Start-up

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WEITERE INFORMATIONEN„Berlin machen – Aktionstag für ein schönes Berlin“:Wer eine Idee für ein Projekt hat, sucht Gleichgesinnte im Unternehmen und meldet seine Initiative auf folgender Website an: http://wir-berlin.org

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IHK AKTUELL & SERVICE 31BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Kleine Ideen,großer NutzenMit Briefmelder, Poncho und einer Alternative zum normalen Frühsstück setzten sich Studenten bei der 20. Auflage desFunpreneuer-Wettbewerbes gegen die Konkurrenz durch

IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder hob die besondere Bedeutung des Wettbewerbs hervor

Ein mechanischer Briefmelder,

ein Poncho für stillende Müt-

ter und ein gesundes, veganes

Frühstück für unterwegs – mit

diesen Geschäftsideen haben Studieren-

de im Finale des 20. Funpreneur-Wett-

bewerbs der Freien Universität die ers-

ten drei Plätze belegt. Die Preise wur-

den auf der Abschlussveranstaltung in

der IHK Berlin übergeben. Gefeiert wur-

de zugleich das zehnjährige Jubiläum des

Wettbewerbs. „Vor zehn Jahren war Ber-

lin noch weit entfernt davon, die deut-

sche Start-up-Hauptstadt zu sein“, be-

tonte Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der

IHK Berlin, in seiner Begrüßungsrede.

Aber schon damals hätten kluge Men-

schen auf dem Campus in Dahlem den

Gründergeist der Studierenden gefördert.

Prof. Dr. Peter-André Alt, FU-Prä-

sident, wies darauf hin, dass Entrepre-

neurship inzwischen in vielen Fachbe-

reichen zum Lehrangebot gehöre. „Ge-

schult wird dabei unter anderem der

Blick für die Lücke: Unternehmer – aber

auch Wissenschaftler – müssen erken-

nen, wo es noch Leerstellen gibt und da-

mit Raum dafür, eigene Ideen zu entwi-

ckeln und erfolgreich zu machen.“ Den

Partnern des Wettbewerbs, der Berliner

Bank, der IHK und den Wirtschaftsjuni-

oren, dankte er für ihre Unterstützung.

Würdigung toller Ideen

Der erste, mit 1.200 Euro dotierte Preis

ging an das Team „HeyMail“: Mit dem

verblüffend einfachen mechanischen

Briefmelder sieht man schon von außen,

ob Post im Briefkasten gelandet ist. Auch

das Team Mamigi, ausgezeichnet mit dem

zweiten Platz und 800 Euro, löst ein All-

tagsproblem: Inspiration war eine Freun-

din, die gerade Mutter geworden ist. Sie

war es leid, sich jedes Mal umzuziehen,

wenn das Milchbäuerchen ihres Sohnes

auf ihrer Kleidung gelandet war. Abhilfe

schafft ein Poncho, der nicht verrutscht

und auch noch Sichtschutz beim Stillen

bietet. Über Platz drei und einen Scheck

im Wert von 500 Euro freuten sich das

Team „Oatful Day“. Sie bieten gestressten

Studierenden ein gesundes Frühstück für

unterwegs: eine Mischung aus Haferflo-

cken, Trockenfrüchten und Superfoods.

Ausgerichtet wird der Funpre-

neur-Wettbewerb von Profund Innova-

tion, der zentralen Service-Einrichtung

für den Wissens- und Technologietrans-

fer in der Abteilung Forschung der Frei-

en Universität Berlin. In Kompaktkursen

über Marketing, Recht und Vertrieb berei-

ten sich die Teilnehmer vor; anschließend

gründen sie mit fünf Euro Startkapital ein

Unternehmen und setzen ihre Ideen bin-

nen fünf Wochen um. Die Wirtschaftsju-

nioren Berlin unterstützen die Teams tra-

ditionell als Wirtschaftspaten. ‹ FU

Vor zehn Jahren war Berlin noch weit

entfernt davon, die deutsche Start-up-Hauptstadt zu sein.

JAN EDER

Hauptgeschäftsführerder IHK BerlinFO

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1632 IHK AKTUELL & SERVICE

MittendrIn Berlin!sucht die BestenWettbewerb ruft erneut Händlergemeinschaften, Inititiativen und Eigentümer dazu auf, zündende Ideen für ihre Kieze zu entwickeln und sich damit zu bewerben » Von Christof Deitmar

Eine zündende Projektidee, die

dem eigenen Geschäftsquar-

tier zu berlinweiter Aufmerk-

samkeit verhilft: Wem so etwas

Inspirierendes einfällt, der sollte sich bei

MittendrIn Berlin! bewerben. Der Wettbe-

werb MittendrIn Berlin! ruft Händlerge-

meinschaften, Geschäftsstraßeninitiati-

ven, Eigentümer, Dienstleister und lokale

Gruppen aus den Berliner Geschäftsstra-

ßen auf, gemeinsam Ideen und Vorhaben

zu entwerfen.

Für die Umsetzung der Gewinnerpro-

jekte stellen das Land Berlin, die IHK Ber-

lin und private Unternehmen insgesamt

105.000 Euro Preisgeld sowie Coaching-

angebote zur Verfügung. „Die Teilneh-

mer haben es in der Hand zu entschei-

den, mit welcher Idee sie sich bewer-

ben wollen. Ob die Umsetzung smarter

Technologien, die Erweiterung von Ser-

viceangeboten oder originelle Events:

MittendrIn Berlin! leistet einen wichti-

gen Beitrag, das bereits große Potenzial

an Engagement und Verantwortung der

Händler und Gewerbetreibenden für das

eigene Geschäftsfeld weiter zu stärken.“

Mit diesen Worten läutete IHK-Präsiden-

tin Dr. Beatrice Kramm gemeinsam mit

Stadtentwicklungssenator Andreas Gei-

sel Ende Mai die bereits achte Runde des

Wettbewerbs ein und unterstrich dabei

die Eigenverantwortung der lokalen Ak-

teure für ihre Standorte.

Das Verfahren wurde weiterentwi-

ckelt und ermöglicht die Teilnahme in

zwei Kategorien:

„Aktionen weiterdenken!“ wendet sich

an Akteure, die bestehenden Angeboten,

Veranstaltungen oder Initiativen neuen

Schwung verleihen oder neue Partner für

die Kooperation gewinnen möchten.

„Neue Impulse setzen!“ sucht Projek-

te, die mit neuen Ideen, kreativen Expe-

Die Gäste erfuhren in einem Impulsreferat von Rolf Junker (Junker + Kruse) neues über Konzepte zur Innenstadtbelebung FOTO

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MittendrIn Berlin! stärkt das bereits große

Potenzial an Engagement und Verantwortung der Händler und Gewerbe-

treibenden für das eigene Geschäftsfeld weiter.

DR. BEATRICE KRAMM

Präsidentin der IHK Berlin

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IHK AKTUELL & SERVICE 33BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

rimenten und Wagnissen an weniger

bekannten Standorten einen ersten

starken Impuls setzen möchten.

Es werden bis zu drei Gewinner aus-

gewählt, die jeweils 35.000 Euro für

die Umsetzung ihrer Konzepte erhal-

ten. Im Ludwig Erhard Haus fand un-

ter der Teilnahme von über 100 Inter-

essierten die große Auftaktveranstal-

tung statt. Hier wurde über die neue

Wettbewerbsrunde informiert und

die Gäste erfuhren in einem Impuls-

referat von Rolf Junker, Junker + Kru-

se Stadtforschung und Planung Dort-

mund, Neues über Konzepte zur In-

nenstadtbelebung.

Aktuell werden für alle Interes-

sierten kostenfreie Fachforen ange-

boten. Den Auftakt zu dieser Reihe

bildete am 12. Juli das Forum I zum

Thema „Straßen mit gewissen Vor-

zügen“. Für alle Interessierten besteht

noch an zwei weiteren Terminen die

Möglichkeit, die Fachforen zu besu-

chen. Forum II: „Alles was Recht ist“,

am 13. September; Forum III: „Netz-

werken – und zwar richtig“, am 11.

Oktober.

MittendrIn Berlin! ist eine Aktion

des Landes Berlin unter Federfüh-

rung der Senatsverwaltung für Stadt-

entwicklung und Umwelt mit Un-

terstützung von Senatsverwaltung

für Wirtschaft, Technologie und For-

schung, Berliner Sparkasse, „Berliner

Woche“, BMW Group, City Clean, Ede-

ka, Handelsverband Berlin-Bran-

denburg, IHK Berlin, Agentur Kaiko,

Rewe, Ströer sowie Ziegert Bank- und

Immobilienconsulting.

WEITERE INFORMATIONENDetails zum Wettbewerb MittendrIn Berlin! sowie zu den Fachforen unter:www.mittendrin-berlin.de

Lösungen für die urbane Mobilität von

morgen sind gefragter denn je. Für Perso-

nen- und Güterverkehr wird es eng und

enger in der wachsenden Stadt. Der boo-

mende Internethandel und neue Liefer-

services konkurrieren auch mit Bus- und

Radfahrern auf der letzten Meile.

Wie der Senat die Herausforderungen

angeht, erklärte Stadtentwicklungssena-

tor Andreas Geisel im IHK-Verkehrsaus-

schuss. Dazu gehören die Verlängerung

der Stadtautobahn wie auch der Tram

und der U-Bahn, nicht aber eine blaue

Plakette. Er dankte der IHK für ihre Ini-

tiative zur Qualifizierung von Baustel-

lenanträgen. Der Ausschussvorsitzende

Andreas Peter lobte die Bemühungen der

Verkehrslenkung Berlin, die derzeit 1.885

Anträge auf Straßenbaustellen bearbeitet.

Die Ausschussmitglieder drängten

vor allem auch auf die schnelle Sanierung

maroder Brücken sowie den Bau nötiger

Netzergänzungen. Eine ganze Reihe gu-

ter Lösungen wurden auf dem Tag der

Verkehrswirtschaft von IHK und Berlin

Partner am 29. Juni diskutiert. Dazu ge-

TAG DER VERKEHRSWIRTSCHAFT

Wachsende Stadt braucht effiziente Mobilität

hört das BMW-Projekt „Neue-Mobilität.

Berlin“, mit dem Bewohner von Berliner

Pilotquartieren durch ein gutes CarSha-

ring-Angebot überzeugt werden sollen,

ihr Privatauto abzuschaffen.

Dazu kommen bessere Mobili-

täts-Apps wie Quixxit, die verschiedene

Verkehrsmittel zu optimalen Routen ver-

binden und gleich das Ticketing überneh-

men. Eine Grundlage bilden hochgenaue

digitale Karten, wie jene des Berliner Kar-

tendienstes Here. In der Diskussion wur-

de klar, dass sich in Zukunft nur indivi-

duell zugeschnittene sowie platz- und

energiesparende Mobilitätsangebote

durchsetzen können. ‹ KAD

Diskussionsfreudige Expertenrunde: Prof. Barbara Lenz, Institut für Verkehrsforschung DLR, Frank Hansen, BMW Group, Bernd Fastenrath, Here, und Alexander Kaczmarek, Deutsche Bahn (v. l.)

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1.885Anträge auf Straßenbaustellen sind bei der Verkehrslenkung Berlin gegen-wärtig in Bearbeitung – intelligente Lösungen für den Verkehrsfluss sind gefragt

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Die Vollversammlung der IHK Berlin hat in ihrer Sitzung am 15. Juni 2016 gemäß § 3 Absatz 2, 3 und 7a und § 4 Satz 2 Ziffer 3 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) 1 in Verbindung mit § 4 Absatz 3 Satz 2 Buchstabe c) und d) der Satzung der IHK Berlin 2 und § 1 Absatz 3 der Beitragsordnung der IHK Berlin 3 beschlossen: „Die Vollversammlung beschließt rückwirkend folgende Änderung der Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2012 (01.01.2012 bis 31.12.2012):

I. Beitragsbefreiungen

1. Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht in das Handelsregister eingetragen sind, und eingetragene Vereine, wenn nach Art oder Umfang ein in kaufmännischer Weise einge- richteter Geschäftsbetrieb nicht erforderlich ist, sind vom Beitrag freigestellt, soweit ihr Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, ihr nach dem Einkommensteuergesetz er- mittelter Gewinn aus Gewerbebetrieb 5.200,00 Euro nicht übersteigt.

2. Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewerbe nach dem 31. Dezember 2003 angezeigt und in den letzten fünf Wirtschaftsjahren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbständiger Arbeit erzielt haben, noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der IHK, in dem die Betriebser- öffnung erfolgt, und für das darauf folgende Jahr von der Umlage und vom Grundbeitrag sowie für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag oder, falls für das Bemes- sungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, ihr Gewinn aus Gewerbebetrieb 25.000,00 Euro nicht übersteigt.

II. Als Grundbeiträge sind zu erheben von

1. Nichtkaufleuten a) mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungs- jahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 5.200,00 Euro bis 15.000,00 Euro 40,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung4 i.H.v. 12,54 Euro 27,46 Euro b) mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungs- jahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 15.000,00 Euro bis 30.000,00 Euro 60,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 18,81 Euro 41,19 Euro

c) mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungs- jahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 30.000,00 Euro bis 50.000,00 Euro 100,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 31,35 Euro 68,65 Euro soweit nicht die Befreiung nach B. I. eingreift.

2. Kaufleuten mit einem Verlust oder mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb bis 50.000,00 Euro 100,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 31,35 Euro 68,65 Euro

3. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermess - be trag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbe- betrieb von über 50.000,00 Euro bis 100.000,00 Euro 160,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 50,16 Euro 109,84 Euro

4. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermess- betrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewer- bebetrieb von über 100.000,00 Euro bis 200.000,00 Euro 320,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 100,32 Euro 219,68 Euro

5. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermess- betrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbe- betrieb von über 200.000,00 Euro bis 400.000,00 Euro 600,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 188,10 Euro 411,90 Euro

6. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 400.000,00 Euro bis 800.000,00 Euro 1.040,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 326,04 Euro 713,96 Euro

BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1634 IHK AKTUELL & SERVICE

Änderung der Wirtschaftssatzungder Industrie- und Handelskammer zu Berlin

für das Geschäftsjahr 2012vom 15. Juni 2016Telefon: 31510-0

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7. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 800.000,00 Euro bis 1.500.000,00 Euro 2.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 627,00 Euro 1.373 Euro

8. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 1.500.000,00 Euro bis 3.000.000,00 Euro 4.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 1.254,00 Euro 2.746,00 Euro

9. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 3.000.000,00 Euro bis 5.000.000,00 Euro 6.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 1.881,00 Euro 4.119,00 Euro

10. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 5.000.000,00 Euro bis 10.000.000,00 Euro 8.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 2.508,00 Euro 5.492,00 Euro

11. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 10.000.000,00 Euro 12.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 3.762,00 Euro 8.238,00 Euro

12. allen IHK-Mitgliedern, die zwei der drei nachfolgenden Kriterien erfüllen: • mehr als 19,25 Mio. Euro Bilanzsumme • mehr als 38,5 Mio. Euro Umsatz • mehr als 250 Arbeitnehmer auch wenn sie sonst nach B. II. 1-11 zu veranlagen wären 16.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 5.016,00 Euro 10.984,00 Euro Auf diesen Grundbeitrag wird eine evtl. zu entrichtende Umlage bis zum Betrag von 6.865,00 Euro angerechnet. Übersteigt die Umlage 6.865,00 Euro werden diese Gewerbe- treibenden entsprechend ihren Gewerbeerträgen in die jeweilige Grundbeitragsstaffel eingeordnet.

13. Als Umlagen sind zu erheben 0,28% des Gewerbeertrages bzw., falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festge- setzt wird, des Gewinns aus Gewerbebetrieb. Abzüglich der einma- ligen Ermäßigung beträgt die Umlage 0,19 % des Gewerbeertrages bzw., falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbe-

trag nicht festgesetzt wird, des Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemes- sungsgrundlage einmal um einen Freibetrag von Euro 15.340,00 für das Unternehmen zu kürzen.

III. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2012

1. Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb für das Bemessungsjahr 2012 nicht bekannt ist, wird eine Vorauszah- lung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des letzten der IHK Berlin zum Zeitpunkt des Erlasses des Beitragsbe- scheides vorliegenden Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbe- betrieb erhoben. Die Regelung findet entsprechende Anwendung auf den Umsatz, die Bilanzsumme und die Zahl der Arbeitnehmer.

2. Sobald der Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb für das Bemessungsjahr vorliegt, wird die Vorauszahlung berichtigt und ein endgültiger Beitragsbescheid erlassen. Entsprechend werden Beitragsanteile nachgefordert oder erstattet.

3. Soweit ein Nichtkaufmann die Anfrage der IHK Berlin nach der Höhe des Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb nicht beantwortet hat, wird eine vorläufige Veranlagung nur zum Grund- beitrag gemäß B. II. 1.a) durchgeführt.

4. Die aus der Ermäßigung erfolgende Erstattung erfolgt im Wirtschaftsjahr 2016.“

Ort: Berlin Datum: 15. Juni 2016IHK Berlin

Dr. Beatrice Kramm Jan EderPräsidentin Hauptgeschäftsführer

Die vorstehende Wirtschaftssatzung 2012 wird hiermit ausgefertigt und im Amtsblatt für Berlin veröffentlicht.

Ort: Berlin Datum: 27. Juni 2016IHK Berlin

Dr. Beatrice Kramm Jan EderPräsidentin Hauptgeschäftsführer

1 Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 701-1, veröffentlichten berei-nigten Fassung, das zuletzt durch Artikel 254 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist 2 Satzung der Industrie- und Handelskammer zu Berlin in der Fassung vom 19. Januar 1970 (ABl. S. 256), die zuletzt am 23. Juni 2010 (ABl. S. 1357) geändert worden ist3 in der Fassung vom 10. Januar 2014 (ABI. S.465)4 Zur Reduzierung der Ausgleichsrücklage werden 13.006.724,00 Euro zur Reduzierung des Beitragsaufkommens für das Jahr 2012 verwendet. Dies führt zu einer einmaligen Reduzierung der Grundbeiträge und der Umlage für das Wirtschaftsjahr 2012.

BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16 IHK AKTUELL & SERVICE 35

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Die Vollversammlung der IHK Berlin hat in ihrer Sitzung am 15. Juni 2016 gemäß § 3 Absatz 2, 3 und 7a und § 4 Satz 2 Ziffer 3 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) 1 in Verbindung mit § 4 Absatz 3 Satz 2 Buchstabe c) und d) der Satzung der IHK Berlin 2 und § 1 Absatz 3 der Beitragsordnung der IHK Berlin 3 beschlossen: „Die Vollversammlung beschließt gemäß § 10 Absatz 1 Finanzstatut der IHK Berlin 4 folgenden Nachtrag zur Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2016 (01.01.2016 bis 31.12.2016):

Der Wirtschaftsplan wird wie folgt geändert

1. im Erfolgsplan mit Erträge in Höhe von ursprünglich 59.734.700 Euro um 13.006.724 Euro auf 46.727.976 Euro Aufwendungen in Höhe von 69.716.300 Euro geplanten Vortrag in Höhe von 0 Euro Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von ursprünglich 9.981.600 Euro um 13.006.724 Euro auf 22.988.324 Euro

2. im Finanzplan mit Investitionseinzahlungen in Höhe von 1.288.300 Euro Investitionsauszahlungen in Höhe von 7.151.200 Euro

festgestellt.

Nachtragswirtschaftssatzungder Industrie- und Handelskammer zu Berlin

für das Geschäftsjahr 2016vom 15. Juni 2016Telefon: 31510-0

A. WIRTSCHAFTSPLAN

B. BEITRÄGE

Der Teil B bleibt unverändert und wird lediglich um folgende Regelung zum Regelungsverhältnis zwischen vorläufiger und endgültiger Veran- lagung ergänzt:

Teil B, Ziffer III. Vorauszahlung und Abrechnung

1. Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb für das relevante Bemessungsjahr nicht bekannt ist, wird eine Vorauszah- lung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des letzten zum Zeitpunkt des Erlasses des Beitragsbescheides vorlie- genden Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb erho- ben. Die Regelung findet entsprechende Anwendung auf den Umsatz, die Bilanzsumme und die Zahl der Arbeitnehmer.

1 Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 701-1, veröffentlichten be-reinigten Fassung, das zuletzt durch Artikel 254 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist2 Satzung der Industrie- und Handelskammer zu Berlin in der Fassung der Bekanntma-chung vom 19. Januar 1970 (ABl. S. 256), die zuletzt am 23. Juni 2010 (ABl. S. 1357) geändert worden ist3 in der Fassung vom 10. Januar 2014 (ABl. S. 465)4 Finanzstatut der Industrie- und Handelskammer zu Berlin in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Juni 2006 (ABl. S. 3606), die zuletzt am 10. September 2014 (ABl. S. 2104) geändert worden ist

36 IHK AKTUELL & SERVICE

2. Der Bescheid regelt die grundsätzliche Beitragspflicht abschließend und nur die Höhe des Beitrags vorläufig. Sobald der Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb für das jeweilige Bemessungsjahr vorliegt, wird ein berichtigter Bescheid erlassen. Entsprechend wer- den Beitragsanteile nachgefordert oder erstattet. Der korrigierte Bescheid regelt nur die Korrektur der Höhe des jeweiligen Beitrags.“

Ort: Berlin Datum: 15. Juni 2016IHK Berlin

Dr. Beatrice Kramm Jan EderPräsidentin Hauptgeschäftsführer

Die vorstehende Wirtschaftssatzung 2012 wird hiermit ausgefertigt und im Amtsblatt für Berlin veröffentlicht.

Ort: Berlin Datum: 27. Juni 2016IHK Berlin

Dr. Beatrice Kramm Jan EderPräsidentin Hauptgeschäftsführer

BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

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IHK AKTUELL & SERVICE 37

2.000 €

0 €0 €

-5.105.100 €

0 €

-509.200 €

0 €

-1.642.000 €

1.288.300 €

-5.000.000 €

-5.862.900 €

0 €0 €

0 €

0 €

-10.968.000 €

-13.006.724 €

-13.006.724 €

927.057 €

1.847.817 €0 €

7.307.625 €

0 €

-373.554 €

0 €

-2.155.158 €

1.846.529 €

-4.544.597 €

-5.226.779 €

0 €0 €

-2.034.312 €

-2.034.312 €

46.534,70 €

1. Jahresergebnis (+ Jahresüberschuss / - Jahres - fehlbetrag) vor außerordentlichen Posten2. a) + Abschreibungen / Zuschreibungen b) - Erträge aus Auflösung Sonderposten3. +/- Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen, Bildung Passive RAP (+) / Auflösung Aktive (+), Auflösung Passive RAP (-) / Bildung Aktive RAP (-)4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge5. +/- Abgänge von Gegenständen des Anlagevermögens

Nachtrag Wirtschaftsplan 2016 · Finanzplan

Plan 2016

-9.981.600 €3.545.500 €

0 €

1.329.000 €

0 €0 €

Abweichung Nachtrag

-13.006.724 €

Ist 2014

2.862.792,64 €1.490.002 €

0 €

264.912 €

0 €-84.956 €

Nachtragsplan 2016

-22.988.324 €3.545.500 €

0 €

1.329.000 €

0 €0 €

6. +/- Veränderungen aus der Abnahme und Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus IHK-Beiträgen, Gebühren, Entgelten und sonstigen Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzu ordnen sind7. +/- Veränderungen aus der Zunahme und Abnahme der Verbindlichkeiten aus IHK-Beiträgen, Gebüh- ren, Entgelten und sonstigen Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzu- ordnen sind8. +/- Außerordentliche Posten

9. = Plan-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens11. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen12. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens13. - Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens15. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen

16. = Plan-Cashflow aus der Investitionstätigkeit

17. a) + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten b) + Einzahlungen aus Investitionszuschüssen18. - Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten

19. = Plan-Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

20. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes

2.000 €

0 €0 €

-18.111.824 €

0 €

-509.200 €

0 €

-1.642.000 €

1.288.300 €

-5.000.000 €

-5.862.900 €

0 €0 €

0 €

0 €

-23.974.724 €

Berlin, 15. Juni 2016IHK Berlin

Die PräsidentinDr. Beatrice Kramm

Der HauptgeschäftsführerJan Eder

BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

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Nachtrag Wirtschaftsplan 2016 · Erfolgsplan

Nachtragsplan 2016

28.758.476 €

6.618.800 €

2.707.200 €

-2.000 €

0 €

3.887.900 €140.300 €225.800 €

41.970.376 €

-8.337.900 €

-1.065.400 €-7.272.500 €

-20.016.900 €-15.885.600 €

-4.131.300 €

-2.056.300 €

-2.056.300 €

0 €

-34.353.600 €

-64.764.700 €-22.794.324 €

0 €

4.749.200 €

8.400 € 0 €

Plan 2016

41.765.200 €

6.618.800 €

2.707.200 €

-2.000 €

0 €

3.887.900 €140.300 €225.800 €

54.977.100 €

-8.337.900 €

-1.065.400 €-7.272.500 €

-20.016.900 €-15.885.600 €

-4.131.300 €

-2.056.300 €

-2.056.300 €

0 €

-34.353.600 €

-64.764.700 €-9.787.600 €

0 €

4.749.200 €

8.400 €0 €

Abweichung Nachtrag

-13.006.724 €

-13.006.724 €

-13.006.724 €

Ist 2014

44.164.820 €

7.280.276 €

2.663.109 €

-44.298 €

0 €

5.012.696 €130.045 €238.330 €

59.076.603 €

-7.560.118 €

-1.082.181 €-6.477.937 €

-17.552.812 €-14.215.645 €

-3.337.167 €

-1.315.002 €

-1.315.002 €

0 €

-29.646.241 €

-56.074.173 €3.002.430 €

4.220 €

6.395.273 €

184.987 €0 €

1. Erträge aus IHK-Beiträgen

2. Erträge aus Gebühren

3. Erträge aus Entgelten

4. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen

5. Andere aktivierte Eigenleistungen

6. Sonstige betriebliche Erträge davon: Erträge aus Erstattungen Erträge aus öffentlichen Zuwendungen

Betriebserträge

7. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

8. Personalaufwand a) davon: Gehälter b) davon: Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung

9. Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögens- gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der IHK üblichen Abschreibungen überschreiten

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Betriebsaufwand Betriebsergebnis

11. Erträge aus Beteiligungen

12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon: Erträge aus Abzinsung

38 IHK AKTUELL & SERVICE BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

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Berlin, 15. Juni 2016IHK Berlin

14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

15. Zinsen und ähnliche Anwendungen davon: Aufwendung aus Aufzinsung Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

16. Außerordentliche Erträge

17. Außerordentliche Aufwendungen

Außerordentliches Ergebnis

18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

19. Sonstige Steuern

20. Jahresergebnis

21. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr (+Überschuss /-Fehlbetrag)

22. Entnahmen aus Rücklagen a) aus der Ausgleichsrücklage b) aus anderen Rücklagen

23. Einstellungen in Rücklagen a) in die Ausgleichsrücklage b) in andere Rücklagen

24. Ergebnis

Nachtragsplan 2016

0 €

-4.950.900 €-4.950.900 €

-193.300 €-22.987.624 €

0 €

0 €

0 €

0 €

-700 €

-22.988.324 €

0 €

22.988.324 €13.006.724 €9.981.600 €

0 €0 €0 €

0 €

Plan 2016

0 €

-4.950.900 €-4.950.900 €

-193.300 €-9.980.900 €

0 €

0 €

0 €

0 €

-700 €

-9.981.600 €

0 €

9.981.600 €0 €

9.981.600 €

0 €0 €0 €

0 €

Abweichung Nachtrag

-13.006.724 €

-13.006.724 €

13.006.724 €13.006.724 €

0 €

Ist 2014

-175.001 €

-6.548.463 €-3.650.254 €

-138.984 €2.863.446 €

0 €

0 €

0 €

-3 €

-650 €

2.862.793 €

15.017.417 €

413.800 €0 €

413.800 €

-15.017.417 €0 €

-15.017.417 €

3.276.593 €

IHK AKTUELL & SERVICE 39

Die PräsidentinDr. Beatrice Kramm

Der HauptgeschäftsführerJan Eder

BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

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40 IHK AKTUELL & SERVICE BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Am Tisch mit der BundespolitikWirtschaft trifft Politik: In Spandau, Reinickendorf und Neukölln tauschten sich Unternehmer mit den Bundestagsabgeordneten des Bezirks aus » Von Julian Evans, Patrick Schulze und Katharina Weiß

Im Juni ging es Schlag auf Schlag in

der IHK-vor-Ort Frühstücksreihe

„Wirtschaft trifft Politik“. Gleich in

drei Bezirken hatten Berliner Un-

ternehmer die Gelegenheit, sich mit ih-

rem Bundestagsabgeordneten in kleiner

Runde auszutauschen und ihre Wünsche

an die Bundespolitik zu spielen. Den An-

fang machte Neukölln, bevor es nach Rei-

nickendorf und nach Spandau ging.

In Neukölln gab es gleich eine Premiere:

Zum ersten Mal fand ein Frühstück der

Reihe „open Air“ statt. Auf der Dachter-

rasse des Klunkerkranichs diskutierten

die anwesenden Mittelständler bei herr-

lichem Blick über die Dächer Neuköllns

mit Christina Schwarzer (CDU).

Einig waren sich die Teilnehmer da-

rin, dass Neukölln trotz seiner starken

Entwicklung in den vergangenen Jah-

ren weiter vor großen Herausforderun-

gen steht. Insbesondere das Thema Flä-

chennutzung hat die Gäste bewegt. Stei-

gende Mieten, die aus einer Verknappung

von Gewerbeflächen resultieren, können

nicht nur für die in Neukölln starke Kre-

ativbranche schnell existenzgefährdend

werden. Hier gaben die Unternehmer

Christina Schwarzer den Appell mit auf

den Weg, seitens der Politik eine gesun-

de Mischung aus Wohnen und Gewerbe

in dem alten Arbeiterbezirk zu erhalten.

Einen Parforceritt durch die aktuells-

ten wirtschaftspolitischen Themen bot

Dr. Frank Steffel, CDU-Bundestagsabge-

ordneter in Reinickendorf. 20 Unterneh-

mer diskutierten mit dem Lokalmatador

vor allem die Konsequenzen des „Bre-

xit“. Steffel zeigte sich dabei als über-

zeugter Europäer. Aber auch die Zukunft

des Flughafens Tegel, Werbeverbote für

bestimmte Produkte und die Erbschafts-

Links: Katrin Germershausen, Brose Juwelier GmbH und Bezirkskoordina-torin IHK vor Ort Spandau, mit MdB Swen Schulz (M.) und Patrick Schulze, IHK Links unten: Christoph von Waldow, Gerb Schwingungsisolierungen GmbH & Co.KG und Bezirkskoordinator IHK vor Ort Reinickendorf (l.), neben MdB Frank SteffelGroßes Foto: MdB Christina Schwarzer (M.) beim Treffen auf der Dachterrasse des Neuköllner Klunkerkranichs

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IHK AKTUELL & SERVICE 41BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Existenzgründungen, kulturelle Vielfalt und rasantes Wachstum

verschiedenster Branchen befeuern tagtäglich die Attraktivität

unserer Stadt. Die Erfolgsmeldungen überschlagen sich, He-

rausforderungen gibt es trotzdem zuhauf: Flächen sind oft rar,

die Infrastruktur ist teilweise veraltet und Wohnen und Gewerbe strei-

ten sich oft um „übriggebliebene“ Flächen. Auch mein Unternehmen, die

Topas Dienstleistungen GmbH mit dem größten Mieter PanTrac GmbH,

hat da so seine Schwierigkeiten.

Nach über 100 Jahren Fertigung hier am Stand-

ort Lichtenberg-Herzbergstraße drohen Planungs-

unsicherheiten, die diesen ins Wanken bringen.

Der Kampf um freie Flächen für emissionslastige

Produktionsstätten macht also auch vor traditions-

reichen Industriekernen nicht Halt. Dies erschwert

natürlich notwendige Investitionen in die Zukunft!

Unruhe und Ärger im Bezirk sind so program-

miert. Lichtenberg braucht definierte Gewerbe-

gebiete, damit neue Start-ups sich dort ansiedeln

können. Nur so kann gemeinsam mit „den Al-

ten“ in solchen „Industriebiotopen“ der Dienst-

leistungsgedanke der heutigen Zeit vorangetrie-

ben werden. Klar ist, dass immer mehr Wohnraum

benötigt wird und die Stadt aus allen Nähten zu platzen scheint. Klar ist

aber auch, dass Beschäftigung, gerade in der Industrie, die Basis nachhal-

tigen Wachstums ist - und die braucht Flächensicherung!

Doch nicht nur die Kleinen, auch große Anbieter haben so ih-

re Schwierigkeiten, fehlt es doch oft an technischen Möglichkeiten und

Verbindungen (Stichwort: Breitbandkabelanschlüsse), über die heiß de-

battiert wird. Die Politik muss hier unterstützen und Hilfestellung leisten.

Wir haben viel zu tun in Lichtenberg und müssen an einem Strang zie-

hen, um auch morgen unsere Erfolgsgeschichte fortschreiben zu können.

Für nachhaltigen Erfolg brauchen die Unternehmen bessere technische Rahmenbedingungen und Flächensicherung

Industrie 4.0 kann nur mit Breitband

funktionieren!

HELMUT PINGER

ist Inhaber der Topas Dienstleistun-

gen GmbH und im IHK-Ehrenamt für Lichtenberg aktiv

IHK VOR ORT-KOLUMNE

WEITERE INFORMATIONENUnternehmer im IHK-Ehrenamt melden sich hier aus ihrem jeweiligen Bezirk regelmäßig zu Wort

steuerreform wurden heiß diskutiert. Der

Politiker führte lange Zeit selbst ein mit-

telständisches Familienunternehmen –

eine gute Basis, um die Anliegen der an-

wesenden Mittelständler zu verstehen.

Den Abschluss bildete das Frühstück

in Spandau mit Swen Schulz von der SPD.

Vom kleinen Betrieb bis zum internati-

onalen Hidden Champion war mit den

Teilnehmern die ganze unternehmeri-

sche Bandbreite vertreten. Schnell wur-

de klar: Alle kämpfen mit ganz ähnlichen

Herausforderungen. Besonderes Interesse

zeigten die Gäste an der digitalen Agenda

der Bundesregierung. Denn in Spandau

sind viele Firmen immer noch nicht flä-

chendeckend an ein leistungsfähiges

Breitbandnetz angeschlossen. Kein Wun-

der, dass die Spandauer Unternehmer in

einer immer digitaler werdenden Stadt

ihre Zukunftsfähigkeit gefährdet sehen.

Schön zu sehen war, dass der Berliner

Mittelstand sich nicht alleine auf die Poli-

tik verlässt: In allen drei Bezirken nutzten

die Unternehmer die Chance zum Netz-

werken und verabredeten sich zu weite-

ren Aktivitäten, um den Herausforderun-

gen in den Bezirken gemeinsam besser

begegnen zu können.

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Page 42: WIRTSCHAFT - IHK Berlin · 49 IMMS-Kampagne Unternehmer gehen in die Schulen, um für die Selbstständigkeit zu werben 42 Integration Engelhard Mazanke, Leiter der Berliner Ausländerbe-hörde,

42 IHK AKTUELL & SERVICE BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Arbeit ist der beste Weg zur IntegrationViele Unternehmen würden gern Asylsuchende beschäftigen, doch die Rechtslage ist unklar. Engelhard Mazanke, Leiter der Ausländerbehörde Berlin, gibt Auskunft » Von Bettina Schoenau

Engelhard Mazanke ist Leiter der Ausländer-behörde Berlin. Er geht davon aus, dass in diesem Jahr jedes zweite Asylverfahren Erfolg hat

Viele Berliner Unterneh-

men möchten Asylsuchen-

den ein Praktikum, eine

Ausbildung oder einen Ar-

beitsplatz anbieten. Schule und Arbeit

sind die besten Orte für eine erfolgrei-

che Integration. Die IHK Berlin unter-

stützt Berliner Unternehmen bei der

Frage, ob ein bestimmter Aufenthalts-

titel zu einer Erwerbstätigkeit berech-

tigt. Dabei arbeitet die IHK eng mit der

Ausländerbehörde, dem Bundesamt für

Migration und Flüchtlinge (BAMF) und

der Bundesagentur für Arbeit (BA) zu-

sammen. Im Gespräch mit der Auslän-

derbehörde Berlin berichtet deren Lei-

ter Engelhard Mazanke, dass in diesem

Jahr voraussichtlich 20.000 Flüchtlinge

ihr Asylverfahren beim BAMF mit einem

positiven Bescheid abschließen werden.

Sie erhalten daraufhin eine Aufenthalts-

erlaubnis mit dem Vermerk „Erwerbstä-

tigkeit gestattet“.

Ungefähr 70 Prozent der 43.000

Asylsuchenden, die sich in Berlin zurzeit

noch im Asylverfahren befinden, dürfen

grundsätzlich eine Beschäftigung auf-

nehmen, so Mazanke weiter. Auf der Ge-

stattung der Ausländerbehörde ist dann

der Zusatz zu finden „Beschäftigung nur

nach Erlaubnis der Ausländerbehörde“.

Bei einer Beschäftigung im laufen-

den Asylverfahren weiß der Arbeitge-

ber allerdings nicht, ob sein künftiger

Mitarbeiter Asyl bekommt und wie lan-

ge das Verfahren dauert. Die Ausländer-

behörde Berlin geht davon aus, dass in

diesem Jahr jedes zweite Asylverfah-

ren erfolgreich endet. In dem Fall ist die

Weiterbeschäftigung natürlich unpro-

blematisch. Wird der Asylantrag dage-

gen abgelehnt, ändert auch die begonne-

ne Beschäftigung an der Pflicht zur Aus-

reise erst einmal nichts.

Hier gibt es allerdings auch Aus-

nahmen, die durch das neue Integra-

tionsgesetz noch ausgeweitet werden.

So kann etwa zum Zwecke der Beendi-

gung einer Ausbildung in einem aner-

kannten Ausbildungsberuf eine Duldung

erteilt werden, auch wenn das Asylver-

fahren erfolglos war. Nach erfolgreicher

Berufsausbildung besteht dann auch ei-

ne Perspektive, mit einer Aufenthaltser-

laubnis in Deutschland zu bleiben. Die-

se sogenannte „3+2-Regel“ beruht auf

einer Forderung des DIHK und bringt

Unternehmen zukünftig mehr Rechts-

sicherheit bei der Ausbildung junger

Geflüchteter. „Diese Möglichkeit wird

Ungefähr 70 Prozent der 43.000 Asylsuchenden in Berlin dürfen grundsätz-lich eine Beschäftigung

aufnehmen.

ENGELHARD MAZANKE

Leiter derAusländerbehörde Berlin FO

TO: K

IELM

AN

N

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IHK AKTUELL & SERVICE 43BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

ausgeschlossen sein, wenn die Person

zu verantworten hat, dass sie nicht ab-

geschoben werden kann. Das ist zum

Beispiel bei falschen Angaben über die

Identität der Fall. Auch Angehörige aus

einem Staat des West-Balkans werden

von der Regelung regelmäßig nicht pro-

fitieren können“, erklärt Mazanke.

Enthält die Duldung des Asylantrag-

stellers den Vermerk „Beschäftigung

nur nach Erlaubnis der Ausländerbe-

hörde“, muss in der Regel die BA be-

teiligt werden. Bei der Aufnahme einer

dualen Ausbildung entscheidet die Aus-

länderbehörde ohne Einbeziehung der

BA. Wie das Verfahren mit Beteiligung

der BA, welches einige Wochen dauern

kann, beschleunigt werden kann, schil-

dert Mazanke so: „Interessierte Arbeit-

geber sollten die nötigen Unterlagen für

den Betroffenen bei der Ausländerbe-

hörde schriftlich einreichen.“ Alle we-

sentlichen Informationen und Formu-

lare findet man auf der Homepage der

Berliner Ausländerbehörde unter www.

ihk-berlin.de/auslaendische-beschaef-

tigung.

Was Arbeitgeber ebenfalls beachten

sollten: Die Bescheinigung der Auslän-

derbehörde und das darin enthaltene

Recht zu arbeiten sollte man sich stets

vorlegen lassen und eine Kopie zur Per-

sonalakte nehmen. Denn: Wird jemand

ohne Erlaubnis beschäftigt, kann dies

eine Geldbuße von bis zu 500.000 Euro

für den Arbeitgeber und den Ausschluss

von der Vergabe öffentlicher Aufträge

zur Folge haben. Dies ist immer dann

der Fall, wenn die Bescheinigung der

Ausländerbehörde ein Verbot der Er-

werbstätigkeit oder Beschäftigung ent-

hält, dieses gilt dann auch für die Aus-

bildung im dualen System.

Auch in den ersten drei Monaten des

Asylverfahrens gilt das Beschäftigungs-

verbot. Bei bestimmten Personengrup-

pen, etwa bei asylsuchenden Menschen

aus den meisten West-Balkanstaaten

wie Serbien, Bosnien-Herzegowina, Al-

banien, Mazedonien oder dem Koso-

vo bleibt die Beschäftigung im Regelfall

für das gesamte Asylverfahren und auch

danach bis zur Rückkehr in ihre Heimat

verboten.

Die Briten votierten am 23. Juni zwar

mit einer knappen Mehrheit für den

Austritt Großbritanniens aus der EU,

das Votum ist jedoch noch nicht bin-

dend. Erst voraussichtlich ab Mit-

te September sind Antworten auf die

wichtigsten Fragen möglich: Kommt

der Brexit überhaupt? Wann und wie

werden die Austrittsverhandlungen

mit der EU geführt?

Im Großbritannien-Geschäft

deutscher Unternehmen ändert sich

zunächst wenig, bestätigt auch die

jüngste Unternehmensumfrage. Ein

Austritt wird mindestens zwei Jah-

re in einem festen Rahmen ablaufen.

Damit wird für Rechtssicherheit wäh-

rend des Austrittsprozesses gesorgt

und die Berliner Wirtschaft erhält ge-

nug Vorlauf, um sich auf gegebenen-

falls neu definierte Wirtschaftsbezie-

hungen einzustellen.

Auch wenn die aktuelle Abwer-

tung des Pfunds die Exporte nach

Großbritannien perspektivisch be-

einträchtigen wird, hat die Berliner

Exportwirtschaft in den letzten Jah-

ren bewiesen, Einschnitte auf einzel-

nen Auslandsmärkten, z.B. Russland,

flexibel kompensieren zu können.

Die Berliner Exporte nach Großbri-

tannien beliefen sich 2015 auf 550

Mio. Euro. Das Land ist für die Ber-

liner Unternehmen drittwichtigster

Handelspartner in Europa und siebt-

wichtigster Partner weltweit. ‹ KNE

GROSSBRITANNIEN-GESCHÄFT

Business as usual nach dem Brexit

Alle Informationsqellen im ÜberblickDie Integration ausländischer Arbeitskräfte ist schon lange ein wichtiges Thema für Berlin. Durch die Flüchtlinge bekommt es eine neue Dimension

INFO

Weitere Informationen: Neben direkten An-sprechpartnern informieren mehrere Websites über verschiedene Aspekte des Themas

Projekt Arbeitgeber-Service „Asyl“Telefon: 030 5555 77-7755Telefax: 030 5555 77-779E-Mail: Berlin.Sued.140-Arbeitgeber-Ser-vice-Asyl@arbeitsagentur.deInternet: www.arbeitsagentur.de

IHK 24:Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse

Anerkennungswege: ihk-berlin.de/anerkennungswege

Business Welcome Servicehttps://www.ihk-berlin.de/ business-welcome-service

IHK Lehrstellenbörsewww.ihk-lehrstellenboerse.de/

Berliner Netzwerk für Bleibeberechtigte „Bridge“www.bridge-bleiberecht.de/

20.000Flüchtlinge werden voraussichtlich in diesem Jahr in Berlin ihr Asylverfahren beim BAMF mit einem positiven Bescheid abschließen. Sie erhalten eine Aufenthaltserlaubnis mit dem Vermerk „Erwerbstätigkeit gestattet“

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44 IHK AKTUELL & SERVICE BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

„Die Regionale Produktbörse hat uns mit

spannenden Leuten aus dem Handel und

der Gastronomie zusammen gebracht“,

sagt Tarek Mandelartz, Geschäftsfüh-

rer von „Die Safterei“, und betont, dass

sich dadurch ganz neue Vertriebswege

erschlossen haben. „Wenn man also of-

fen für Neues ist, und das sollte man in

Berlin immer sein“, so Mandelartz wei-

ter, „ist die Regionale Produktbörse ge-

nau der richtige Ort.“

Am 12. September findet die kosten-

lose B2B-Messe zum vierten Mal statt.

Ausstellen können regionale Produ-

REGIONALE PRODUKTBÖRSE

Das Gute liegt so nah

Bereits zum dritten Mal bieten die IHK

Berlin und das Cluster Gesundheits-

wirtschaft HealthCapital die Möglichkeit

zum Austausch rund um das Betriebli-

che Gesundheitsmanagement (BGM)

an. Im Rahmen der Konferenz „Gesund

zum Erfolg“ geht es in diesem Jahr u. a.

um die Frage, was Unternehmen bei Füh-

rungskultur und Teambuilding vom Spit-

KONFERENZ „GESUND ZUM ERFOLG“

Was Unternehmen vom Spitzensport lernen könnenzensport lernen können. Darüber hin-

aus werden in Workshops Themen wie

Schichtarbeit, Arbeitsschutz oder die

Umsetzbarkeit von BGM im Unterneh-

mensverbund diskutiert.

Ergänzt wird die Veranstaltung durch

eine Ausstellung, in der Anbieter von

Präventionsdienstleistungen ihre Pro-

dukte vorstellen, mit denen Unterneh- FOTO

: AKH

TAR

Aus regionalen Landen frisch auf den Tisch: Auch Bodenständiges gibt es auf der Produktbörse

men ihr individuelles BGM im Haus im-

plementieren können. Die Konferenz fin-

det am 5. Oktober statt und beginnt um

14 Uhr. ‹ BEH

zenten von Lebensmitteln – das Spek-

trum reicht von Backwaren, Bier, Gemü-

se, Limonaden bis zu Fleischwaren und

Spirituosen. Aber auch Trend-Produk-

te wie Smoothies oder Fitness-Food feh-

len nicht. Für Gastronomen, Händler oder

Hoteliers bietet die Regionale Produkt-

börse eine gute Gelegenheit, neue Trends

zu entdecken, mit den Erzeugern ins Ge-

spräch zu kommen und das eigene Sor-

timent zu erweitern.

Dabei ist Regionalität an sich ei-

ner der wichtigsten Trends in Gastro-

nomie und Handel, Verbraucher fragen

immer häufiger nach der Herkunft der

Lebensmittel. Produkte, die eine (regio-

nale) Geschichte haben, werden oft ano-

nymer Massenware vorgezogen. Um das

Bewusstsein für diese Themen zu stärken

und um Unternehmen aus den betreffen-

den Branchen zusammen zu bringen, hat

die Berliner IHK die Regionale Produkt-

börse als Plattform zum Kennenlernen

und Netzwerken ins Leben gerufen.

Sie findet im Ludwig Erhard Haus

statt, 10-14 Uhr, eröffnet wird sie von

Sabine Toepfer-Kataw, Staatssekretärin

in der Senatsverwaltung für Justiz und

Verbraucherschutz, und dem stellvertre-

tenden Hauptgeschäftsführer der IHK,

Christian Wiesenhütter. ‹ HART / EVANS

WEITERE INFORMATIONENDetails zum Programm und Anmeldung unter: www.ihk-berlin.de/bgm

Wenn man offen für Neues ist, ist die Regionale

Produktbörse genau der richtige Ort.

TAREK MANDELARTZ

Geschäftsführer von „Die Safterei“

WEITERE INFORMATIONENBis zum 31. August können sich Aussteller anmelden unter: ihk-berlin.de/produktboerse

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AUS- & WEITERBILDUNG 45BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Gute Bedingungen für den guten StartBoeba Montage- und Aluminiumbau und BBO Datentechnik sind „Berlins beste Ausbildungsbetriebe 2016“, diesjähriger Sonderpreis geht an das Amitola Familiencafé

Für besonderen Einsatz bei der

Berufsausbildung haben die

Handwerkskammer und die

IHK 15 Berliner Betriebe ausge-

zeichnet. Den Wettbewerb „Berlins bes-

te Ausbildungsbetriebe 2016“ in der Ka-

tegorie bis zu 50 Mitarbeitern gewann die

BBO Datentechnik GmbH. Bei den Fir-

men mit mehr als 50 Mitarbeitern ging

die Boeba Montagen- und Aluminium-

bau GmbH als Sieger hervor. Der Son-

derpreis für besonderes Engagement

ging an das Amitola Familiencafé. Die Ur-

kunden übergaben Dr. Beatrice Kramm,

Präsidentin der IHK Berlin, und Stephan

Schwarz, Präsident der HWK, im Rahmen

der „Tage der Berufsausbildung“.

Der Siegerbetrieb in der Kategorie bis 50

Mitarbeiter, die BBO Datentechnik GmbH,

punktete bei der Jury durch sein ausge-

klügeltes Konzept bei der Gewinnung

und Betreuung von Azubis. So können

angehende Azubis vor der Ausbildung ein

(bezahltes) Praktikum absolvieren.

Dem Erstplatzierten in der Kategorie

mehr als 50 Mitarbeiter, der Boeba Mon-

tage- und Aluminiumbau GmbH, liegt

neben dem Engagement in der Berufs-

orientierung mit Praktika für Schüler

auch die Förderung von jungen Frauen

in technischen Berufen am Herzen. Seit

dem Start der Initiative „Arrivo – Flücht-

ling ist kein Beruf“ unterstützt Boeba die

berufliche Integration Geflüchteter.

„Das Ausbildungsangebot in Berlin ist

in den letzten Jahren immer vielfältiger

und attraktiver geworden. Die Gewin-

ner des Wettbewerbs Berlins beste Aus-

bildungsbetriebe zeigen, wie kreativ und

verantwortungsbewusst sich die Betrie-

be für ihren Fachkräftenachwuchs ein-

setzen. Schulabgängern bietet die duale

Ausbildung heutzutage viel mehr als nur

einen guten Berufseinstieg. Sie ist praxis-

orientiert und innovativ“, betont Dr. Bea-

trice Kramm. ‹ BW

Die Gefeierten: Vertreter der besten Ausbildungsbetriebe Berlins 2016 nach der Urkundenübergabe

Schulabgängernbietet die

duale Ausbildung heutzutage viel mehr als nur einen guten

Berufseinstieg.

DR. BEATRICE KRAMM

Präsidentin der IHK BerlinFO

TO: K

RU

PPA

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1646 AUS- & WEITERBILDUNG

Neue Runde bei den BildungsprojektenBeitrag zur Fachkräftesicherung: IHK setzt Förderung beruflicher und akademischer Bildung in Berlin fort und rückt dabei die Integration von Flüchtlingen in den Fokus » Von Viola Bösebeck

Mit einer außerordentlichen

Vollversammlung im Ju-

ni wurde die zweite Aus-

wahlrunde zur Förderung

von Bildungsprojekten abgeschlossen.

Investieren in Bildung und

Wissen, lautete 2014 die Ent-

scheidung der IHK-Vollver-

sammlung zum Umgang mit

den überschüssigen Haus-

haltsmitteln aus den Vor-

jahren. Im Sommer letzten

Jahres sind die ersten Projekte in den

Themen berufliche Bildung sowie akade-

mische Fachkräftegewinnung und Wis-

senstransfer aktiv geworden.

Neu im zweiten Aufruf ist die Förder-

linie zur Integration von Flüchtlingen in FOTO

: BEU

TH H

OC

HSC

HU

LE/E

RN

ST F

ESSE

LER

Von der Wirtschaft geförderte Projekte

INFO

Projekte im Bereich Berufliche Bildung veedu GmbH: „Azubi-Knigge:

Digitale Ausbildungsvorbereitung“ Ferdinand-Braun-Institut (FBH):

„beMINT. Berufsperspektiven zum Anfassen“ TeachCom Edutainment gGmbH:

„Potentiale, Planspiele, Praxis – P3“ DSA Youngstar GmbH:

„Berliner Zukunftssäulen“ Stiftung Planetarium Berlin:

„INTENSE- Immersive Darstellung von Naturwissenschaft und Technik im mobilen Wissenschaftstheater“

Christian Schenk Sports: „ERKENNE DEINE STÄRKEN - Nutze Deine Ausbildungschance!“

Projekte im Bereich Akademische Bildung und Wissenstransfer

Humboldt-Universität: „Humboldts Wagniswerkstatt“

Technische Universität – Centre for Entre-preneurship (CfE): „STARTupLab“

WISTA GmbH: „InnovationswerkstattSchöneweide - KooperationHub für KMU und Hochschule“

Europe Wirtschaftshochschule Berlin e.V. (ESCP): „BerlinInnoBridge - der interdiszi-plinäre Wissenstransfer für Berlin“

Projekte im Bereich Integration von Flücht-lingen in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt

Forum Berufsbildung e.V.: „Bridging the Gap - Gemeinsam Übergänge gestalten“

Verein für Berliner Stadtmission: „Job-Navigation“

Kiron Open Higher Education gGmbH: „Kiron Open Higher Education”

LOK.a.Motion GmbH: „LOK.STARTupCAMP international“

den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, in

der vier Projekte mit verschiedenen Ziel-

gruppen starten werden. „Mit einem so

schlagkräftigen Aufgebot wirtschaftsge-

förderter Bildungsprojekte werden Fach-

kräftesicherung und Innova-

tionskraft in Berlin deutlich

an Fahrt aufnehmen“, lobt

IHK-Präsidentin Dr. Beatrice

Kramm.

In einem arbeitsinten-

siven und diskussionsrei-

chen Prozess haben die Gremien – der

mit der Steuerung der Bildungsprojek-

te beauftragte Lenkungskreis und die

IHK-Vollversammlung – verschiedene

Projekte ausgewählt, die ab Juli ihre Ar-

beit aufnehmen. Die Projekte stellen ei-

MINT-Berufsorientierung im Labor statt in der Schule

ne Vielfalt an Lösungsangeboten für die

Berliner Bildungslandschaft bereit, so Dr.

Beatrice Kramm: „Ob die Digitalisierung

der Berufsorientierung oder der Wissens-

transfer zwischen Unternehmern und

der Spitzenforschung – wir sehen hier

wichtige Ansätze, die von der Berliner

Wirtschaft gefördert und von der Poli-

tik aufgegriffen und fortgeführt werden

können.“ Weitere Informationen unter:

www.ihk-berlin.de/bildungsprojekte

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Für einen Abend zum Gastgeber der Spit-

zenklasse werden: Bei „Next Gastrogene-

ration“ haben Jugendliche, die kurz vor

ihrer Ausbildung stehen, die Möglichkeit,

ein gastronomisches Event zu kreieren,

das die Gäste begeistern wird. Sie

können ihre Talente hinter der

Bar, in der Küche oder im Service

unter Beweis stellen.

Damit die jungen Menschen

nicht ins kalte Wasser geworfen

werden, haben sie eine Woche

Training vor sich. Gastronomie-

experten bereiten die Teilnehmer,

die allesamt aus sozialen Einrich-

tungen kommen, perfekt vor, da-

mit die Veranstaltung am 29. Ok-

tober 2016 im renommierten Fe-

lix Club-Restaurant zum vollen

NEXT GASTROGENERATION

Top-Chance für den EinstiegErfolg wird. Den Jugendlichen wird ei-

ne einmalige Chance für den Berufsstart

geboten, zumal die Gäste des Abends

ausschließlich Gastronomen und Hote-

liers sind. Bei dem einwöchigen Work-

shop soll jede Menge Fachwissen vermit-

telt und den Teilnehmern gleichzeitig die

spezielle Möglichkeit gegeben werden,

sich frühzeitig ihren potenziellen zu-

künftigen Arbeitgebern zu präsentieren.

Veranstaltet wird die Aktion von der

Wodanaz GmbH, einer Online-Platt-

form für Gastronomie & Hotellerie, und

den Gastro-Beratern von LePetitPlus un-

ter kräftiger Mithilfe ihrer Partner:

der Hamberger Großmarkt Berlin

GmbH & Co. KG, der Adlon Hol-

ding GmbH, der Industrie- und

Handelskammer zu Berlin und

vielen weiteren. Den jungen Teil-

nehmern soll das Gastgewerbe auf

diese interessante Weise nahege-

bracht und direkte Hilfe bei der

Ausbildungsplatzsuche geleistet

werden. Weitere Informationen

zu der Aktion finden sich unter

www.next-gastrogeneration.de

im Internet. ‹ TRUBei dem Workshop soll jede Menge Wissen vermittelt werden

„Die Zukunft JETZT gestalten.“

Wir sind Partner des Mittelstandes und stehen Ihnen mit Investitionskrediten, Leasing, Krediten für Energiesparmaßnahmen und unserem Know-how zur Seite. Als Mitglied genießen Sie zusätzlich exklusive Vorteile und profitieren von unserer starken Gemeinschaft.Wir beraten Sie gern. Mehr Informationen unter Telefon 030 3063 - 3355 oder unter berliner-volksbank.de

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Lösungen für Sie.

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1648 AUS- & WEITERBILDUNG

Naturwissenschaftlicher Unterricht ist

langweilig? Dass es nicht so sein muss,

bewies die IHK Berlin mit ihrer „Haus

der kleinen Forscher“-Grundschultour.

Gemeinsam mit Radio Teddy engagiert

sie sich dafür, den Forschergeist der

Sechs– bis Zehnjährigen in einer Entde-

cker-Doppelstunde zu wecken.

In den Monaten Mai und Juni konn-

ten sich Schüler und Lehrer der 1. bis 4.

Klassen aus Berliner Grundschulen un-

ter www.radio-teddy.de anmelden. Sechs

Berliner Grundschulen, die die Initiative

„Haus der kleinen Forscher“ noch nicht

kennen, wurden ausgewählt. Diese wa-

ren die Mendel-Grundschule, die Cha-

misso-Grundschule, die Grundschule

am Schleipfuhl, die Kiepert-Grundschu-

le, die Grundschule Alt-Karow und die

Till-Eulenspiegel-Grundschule.

In der Zeit vom 27. Juni bis 15. Juli er-

fuhren die Schüler gemeinsam mit ihren

Lehrern, welche Anregungen das Haus

der kleinen Forscher für das Forschen

im Unterricht bietet. Die Schüler hatten

die Möglichkeit, sich mit verschiedenen

IHK-NETZWERK

Kleine Forscher auf großer Tour durch Berlins Schulen

Phänomenen rund um das Thema: „For-

schen mit Wasser“ auseinanderzusetzen

und dabei zu erfahren, wie allgegenwärtig

die Naturwissenschaften im Alltag wirk-

lich sind.

Um nach dieser Stunde weiterhin

forschen zu können, erhielt jede der be-

teiligten Klassen ein Forscherset mit ver-

schiedenen Materialien sowie einen Fort-

bildungsgutschein für die Lehrkraft. Mit

diesem Gutschein kann diese kostenlos

an den ersten beiden Workshops vom

„Haus der kleinen Forscher“ teilneh-

men. Mit dem Projekt „Haus der kleinen

Forscher“ leistet die IHK Berlin auch in

diesen Wochen einen innovativen Bei-

trag zur Fachkräftesicherung durch früh-

kindliche Bildung.

Seit April 2010 bildet sie als lokaler

Netzwerkpartner der Stiftung „Haus der

kleinen Forscher“ pädagogische Fach-

und Lehrkräfte aus Kitas und Grund-

schulen zu verschiedenen naturwissen-

schaftlichen Themen fort. Derzeit zählen

zum IHK Berlin-Netzwerk rund 926 Kitas

und 199 Grundschulen. ‹ DAH

Mit dem diesjährigen Ausbildungs-

beginn tritt die neue Verordnung zur

Fachkraft für Veranstaltungstechnik

in Kraft. Zu den Neuerungen gehört,

dass nun nicht mehr in Schwerpunk-

ten ausgebildet wird, sondern der Be-

ruf der Fachkraft für Veranstaltungs-

technik ein Monoberuf geworden ist.

Was bedeutet, alle Auszubildende er-

halten, unabhängig in welchen Berei-

chen sie tätig sind, die gleiche Grund-

ausbildung.

Berücksichtigt wurden die tech-

nischen und organisatorischen Ver-

änderungen ebenso wie die im Be-

reich der technischen Medien und in

der Bühnen-, Beschallungs- und Be-

leuchtungstechnik. Im Vordergrund

stehen dabei die technischen Kom-

petenzen, die kaufmännischen Inhal-

te wurden reduziert. Enthalten in der

Ausbildung ist das komplette Abwi-

ckeln eigener Projekte.

Ein weiterer Aspekt ist das The-

ma Sicherheit, welches nun eine ei-

gene integrative Berufsbildposition

erhalten hat. Fachkräfte für Veran-

staltungstechnik können damit zu-

künftig auch als Elektrofachkräfte

eingesetzt werden. Veränderungen

gibt es zudem bei der Zwischenprü-

fung. Diese besteht aus zwei Teilen:

einem schriftlichen und einem prak-

tischen Teil.

Ausbilden heißt auch, Verantwor-

tung zu übernehmen. Die führenden

Verbände der Veranstaltungsbranche

haben aus diesem Grund die Ausbil-

dungsinitiative 100PRO gestartet, um

so für eine Verbesserung der Ausbil-

dungsqualität in den Betrieben zu

werben. ‹ JAA

VERANSTALTUNGSTECHNIK

Neue Regeln für die Ausbildung

Die Kids hatten ganz offensichtlich Spaß an der zweistündigen Entdeckertour

FOTO

: RA

DIO

TED

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WEITERE INFORMATIONENEinzelheiten zur Initiative der Veranstaltungsbranche unterwww.100pro.org

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AUS- & WEITERBILDUNG 49BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

FOTO

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Viele Schüler entdecken früh ihren un-

ternehmerischen Geist: Sie entwickeln

eigene Geschäftsideen und interessie-

ren sich für den Berufsweg in die Selbst-

ständigkeit als Alternative zur Festanstel-

lung. Entsprechend wichtig ist es, schon

in der Schule Kreativität, unternehme-

risches Denken und soziale Kompeten-

zen von jungen Menschen zu fördern. Ei-

ne Schlüsselrolle spielt in diesem Zusam-

menhang die praxisnahe Vermittlung von

Wirtschaft und Wirtschaftshandeln.

An dieser Stelle setzt das Netzwerk

„Unternehmergeist macht Schule in Ber-

lin“ an. In dem Netzwerk engagieren sich

Initativen und Akteure der Bildungsland-

schaft gemeinsam mit der Senatsverwal-

tung für Wirtschaft mit dem Ziel, Schü-

lern Spaß und Interesse an Wirtschafts-

themen zu vermitteln. Als Träger des

Projekts „Ich mach mich selbstständig“

(IMMS) ist auch die IHK Berlin im Ber-

liner Netzwerk vertreten. Im Zuge der

IMMS-Kampagne fanden seit 2012 ca.

100 Unterrichtsbesuche engagierter Un-

ternehmer statt, die das Berufsbild Un-

ternehmertum und Selbstständigkeit am

eignen Lebensweg illustrieren.

Je nach Alter und Schulform bieten

die Partner der „Unternehmergeist“-Ini-

tiative mit unterschiedlichen Herange-

hensweisen die Möglichkeit, Themen aus

der Welt der Wirtschaft in den Unterricht

Ziel. Vielmehr leisten die Initiativen ei-

nen Beitrag zur Persönlichkeitsentwick-

lung und Berufsorientierung. So umfasst

unternehmerisches Denken Skills wie

Verantwortung, Kreativität, Eigeninitia-

tive und Durchsetzungsvermögen. ‹ BW

zu integrieren. Dabei setzen die Initiati-

ven an unterschiedlichen Phasen und

Schwerpunkten der unternehmerischen

Tätigkeit an.

Schüler können zum Beispiel eine

eigene Geschäftsidee entwickeln, die-

se in einer Schülerfirma umsetzen und

sich dabei von lokalen Gründern inspi-

rieren und beraten lassen. Die Perspek-

tive, tatsächlich später eine eigene Firma

zu gründen, ist dabei nur nachrangiges

Engagierte Unternehmer informieren Schüler über die Chancen der Selbstständigkeit

WEITERE INFORMATIONENMehr zum Thema Gründerkompetenz unterwww.ihk-berlin.de/gruendungsausbildungwww.ichmachmichselbststaendig.de

IMMS-KAMPAGNE

Weck’ den Unternehmergeist in Dir!

LASTMINUTEBÖRSE

Hilfe bei der StellenbesetzungUnternehmen, die noch freie Ausbil-

dungsplätze besetzen möchten, können

jetzt die Veranstaltung „LastMinuteBör-

se“ nutzen, die am 14. und 15. September

in der Arena in Treptow stattfindet. Hier

werden Firmen mit dringendem Fach-

kräftebedarf und Jugendliche, die noch

einen Ausbildungsplatz in letzter Minu-

te suchen, zusammen gebracht. Die IHK

Berlin lädt gemeinsam mit der Bundes-

agentur für Arbeit und der Handwerks-

kammer alle ausbildungsinteressierten

Jugendlichen ein, die bis August noch kei-

nen Ausbildungsplatz gefunden haben.

Unternehmer, die keine Zeit haben, als

Aussteller vor Ort dabei zu sein, können

ihre noch freien Ausbildungsplätze auch

direkt unter www.ihk-lehrstellenboerse.

de kostenfrei eintragen. Mit dem Service

der „Passgenauen Besetzung“ unterstützt

die IHK Berlin kleine und mittelständi-

sche Betriebe bei der gezielten Bewerber-

auswahl durch Vorgespräche mit den Ju-

gendlichen und eine Auswahl nach Un-

ternehmensvorgaben. ‹ TRO

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1650 AUS- & WEITERBILDUNG

IHK-Seminare und IHK-Lehrgänge ab Juli 2016IHK-Existenzgründerseminare

Geschäftskonzept (Modul 1)29. August (1/2 Tag)Entgelt: 60 € (MG), 66 € (NMG)Telefon 315 10-819

Finanzierung (Modul 2)31. August (1/2 Tag)Entgelt: 60 € (MG), 66 € (NMG)Telefon 315 10-819

Buchführung (Modul 3)2. September (1/2 Tag)Entgelt: 60 € (MG), 66 € (NMG)Telefon 315 10-819

Weitere IHK-Seminare

Basiswissen für Ausbildereinmal pro Monat (2 Tage) Entgelt: 250 € (MG und NMG)Telefon 315 10-815

Seminar zur Lebensmittel- hygieneverordnungeinmal pro Monat (1 Tag) Entgelt: 171 € (MG), 190 € (NMG)Telefon 315 10-819

Arbeitsrecht Kompakt II (Betriebsrat)07. September (1 Tag)Entgelt: 220 € (MG), 242 € (NMG)Telefon 315 10-821

Grundlagenwissen für ausbildende Fachkräfte22. und 23. September (2 Tage)Entgelt: 300 € (MG), 330 € (NMG)Telefon 315 10-815

Arbeitsrecht Kompakt12. Oktober (1 Tag)Entgelt: 220 € (MG), 242 € (NMG)Telefon 315 10-821

IHK-Lehrgänge

Betriebswirtschaftliche GrundlagenStart: 7. September (ca. 5 Monate)Entgelt: 1480 € (MG), 1530 € (NMG)Telefon 315 10-811

GmbH-Geschäftsführung und GmbH-ManagementStart: 8. September (ca. 4 Monate)Entgelt: 1430 € (MG), 1480 € (NMG)Telefon 315 10-821

Erkennen und Bewerten von BauschädenStart: 9. September (ca. 3 Monate)Entgelt: 2140 € (MG), 2190 € (NMG)Telefon 315 10-811

Gepr. Küchen- und RestaurantmeisterStart: 12. September (ca. 14 Monate)Entgelt: 3700 € (MG), 3750 € (NMG)Telefon 315 10-811

Bewertung von Grundstücken und BeleihungswertermittlungStart: 16. September (ca. 5 Monate)Entgelt: 3240 € (MG), 3290 € (NMG)Telefon 315 10-811

Geprüfte HandelsfachwirteStart: 19. September (ca. 18 Monate)Entgelt: 3250 € (MG), 3300 € (NMG)Telefon 315 10-819

GästeführerStart: 1. November (ca. 4 Monate)Entgelt: 1296 € (MG), 1346 € (NMG)Telefon 315 10-826

Geprüfte Personalfach- kaufleuteStart: 8. November (ca. 18 Monate)Entgelt: 2990 € (MG), 3040 € (NMG)Telefon 315 10-821

Train the Trainer (IHK)Start: 16. November (ca. 7 Monate)Entgelt: 2850 € (MG), 2900 € (NMG)Telefon 315 10-803

Controlling GrundkursStart: Januar 2017 (ca. 4 Monate)Entgelt: 1230 € (MG), 1280 € (NMG)Telefon 315 10-809

Nähere Informationen und Anmeldung über die IHK

Weiterführende Informationen zu Lehrgängen und Seminaren erhalten Sie unter: www.ihk-berlin.de unter Veranstaltungen

(MG) = Mitglieder (NMG) = Nichtmitglieder

Betriebswirtschaftliches Wissen im Zu-

sammenhang ist heute nirgends mehr

wegzudenken – ob in der Verwaltung

oder im Architekturbüro. Der IHK-Zer-

tifikatslehrgang „Betriebswirtschaftli-

che Grundlagen“ vermittelt dieses kauf-

männische Basis- und Anwendungswis-

sen für Berufstätige, die bisher nicht über

eine systematische kaufmännische Aus-

BWL

Grundlagen kompakt gebündelt bildung verfügen. Schwerpunkte sind:

Führung und Organisation

Recht, Steuern

Kommunikation

Finanzierung und Rechnungswesen

Grundlagen der Absatzwirtschaft

Kosten- und Leistungsrechnung,

Controlling

Unternehmensplanspiel.

Der Lehrgang wird berufsbegleitend

durchgeführt und dauert etwa fünf Mo-

nate. Unterricht ist jeweils am Mon-

tagabend und am Mittwochabend. Der

nächste IHK-Zertifikatslehrgang startet

bereits am 7. September und kostet 1480

Euro (IHK-Mitglieder) / 1530 Euro (Nicht-

mitglieder). ‹ KLN

WEITERE INFORMATIONENKontakt: IHK, Georg KleinTelefon: 030/315 10 -811E-Mail: [email protected]

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UNTERNEHMEN & MÄRKTE 51BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Gute Aussichtenfür beide SeitenVier Monate nach seiner Gründung hat das „NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ seine Mitgliederzahl mehr als verdoppelt – von mehr als 300 auf etwa 700 Betriebe

Das Good-Practice-Netz-

werk unterstützt Unter-

nehmen dabei, Geflüchte-

te in ihren Betrieb zu in-

tegrieren. Die Bereitschaft ist enorm.

Doch es gibt auch offene Fragen: Wie

kann man Geflüchtete finden und bes-

ser kennenlernen? Wie kann man ih-

re Qualifikationen einschätzen? Wo-

rauf sollte man achten, um einen erfolg-

reichen Ausbildungsstart zu erreichen?

Welche juristischen Fragen gilt es zu be-

achten? Welche Begleitung brauchen

sie im Arbeitsalltag? Wie kann man den

Spracherwerb fördern? Wie kann man

interkulturelle Unterschiede überwin-

den? Und was brauchen Mitarbeiter, um

die neuen Kollegen gut aufzunehmen?

Hier bietet das „NETZWERK Unter-

nehmen integrieren Flüchtlinge“ pra-

xisnahes Know-how, Informationen zu

Rechtsfragen, Integrationsinitiativen und

Infos zu ehrenamtlichem Engagement.

Es ist Plattform zum Austausch von Er-

fahrungen und Good-Practice-Beispie-

len: Dieser findet sowohl virtuell auf der

Homepage und künftig in Webinaren als

auch auf vielen Veranstaltungen in ganz

Deutschland statt. Standbein in den Re-

gionen sind die IHKs als verlässliche Ko-

operationspartner.

Unternehmen von München bis

Flensburg stoßen auf ähnliche Hür-

den, wenn sie Geflüchtete in ihren Be-

trieb integrieren wollen: Intransparente

und langwierige bürokratische Prozesse,

wechselnde Verfahrensbeteiligte, unkla-

re Rechtslagen.

Doch es zeigt sich, dass Unterneh-

men für viele Probleme Lösungen fin-

den: Manche nutzen etwa lokale und

regionale ehrenamtliche Dienste, um

Geflüchtete kennenzulernen. Andere lö-

sen im Dialog zwischen Personalabtei-

lung, Geschäftsleitung und Geflüchte-

tem manche interkulturelle Herausfor-

derung – und können sehr anschaulich

beschreiben, wie sie das erreicht haben.

Viele Unternehmen finden Lösungen für

Wohnraumfragen, organisieren Sprach-

kurse oder veranstalten Bewerbungstrai-

nings. Viele bilden regionale Netzwerke

mit den beteiligten Akteuren. Die Indus-

trie- und Handelskammern sind für alle

Unternehmer dabei ein wichtiger Infor-

mations- und Koordinationspunkt.

Angestoßen wurde das NETZWERK

vom Deutschen Industrie- und Han-

delskammertag, gefördert wird es vom

BMWi. Das Team von Projektleiterin

Christina Mersch heißt Unternehmen

aller Branchen und Größenklassen im

NETZWERK willkommen. Die Mitglied-

schaft ist kostenlos. ‹ BW

700Unternehmen zählen mittlerweile zudem Netzwerk, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Flüchtlingeüber Arbeit zu integrieren

„NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge“: Auch die Deutsche Bahn ist dabei. Ulrike Stodt, Teamleiterin Bildungsprogramme, mit Nelson Ndeguwa aus Kenia bei DB Services Rummelsburg

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WEITERE INFORMATIONENIst Ihr Interesse geweckt? Dann werden Sie Mitglied auf [email protected] oder telefonischunter 030 / 203 08 –6550

Page 52: WIRTSCHAFT - IHK Berlin · 49 IMMS-Kampagne Unternehmer gehen in die Schulen, um für die Selbstständigkeit zu werben 42 Integration Engelhard Mazanke, Leiter der Berliner Ausländerbe-hörde,

BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1652 UNTERNEHMEN & MÄRKTE

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Der Koch und Inhaber der Trattoria a’

Muntagnola an der Fuggerstraße, Pi-

no Bianco, brachte vor einem Viertel-

jahrhundert die Küche der Basilikata

nach Berlin. Er wollte seine Heimat

kulinarisch vorstellen. „Mit meiner

Mama habe ich erstmals Spezialitä-

ten aus einer einzigen Region ser-

viert. Das war damals eine Ungeheu-

erlichkeit“, so Pino Bianco. Jede Wo-

che schickte Bianco seinen Bruder

mit einem Fiat Ducato in die Heimat

im Süden Italiens, um Produkte aus

der Basilikata zu holen. Sollte die Ma-

ma anfangs nur als Unterstützung für

zwei Monate bleiben und einfache,

typische Gerichte aus ihrer Heimat

kochen, ist die mittlerweile 81-Jähri-

ge bis heute geblieben. ‹ BW

TRATTORIA A ’ MUNTAGNOLA

25 Jahre in Berlin

75. ISTAF

Gegenwind für Robert HartingDas Istaf, das weltweit zuschauerstärks-

te Leichtathletik-Meeting, präsentiert am

3. September seine 75. Auflage. Und der

Berliner Olympiasieger, der Diskuswer-

fer Robert Harting, bekommt Gegenwind.

Allerdings ist das etwas, worauf der Spit-

zenathlet gehofft hat. Die Sportler wech-

seln im Olympiastadion die Seiten. „Den

Wechsel wünscht sich Robert schon seit

Jahren. Denn dann haben die Athleten

voraussichtlich Gegenwind, der Diskus

fliegt weiter“, erklärt Meeting Direktor

CCVOSSEL

20 Jahre Sicherheit im IT-Bereich

Die CCVossel GmbH wurde 1996 von

Carsten Christian Vossel, damals noch

Student und Einzelunternehmer, gegrün-

det. Ihre Kernkompetenz liegt in den Be-

reichen IT-Sicherheit, Softwareentwick-

lung und Business Solutions. Das Un-

ternehmen wurde bereits mehrfach mit

dem Innovationspreis der Initiative Mit-

telstand sowie dem Innovationspreis für

IT-Security ausgezeichnet, besitzt ein

Gold- sowie zwei Microsoft Silver-Zer-

tifikate. 2014 nominierte der Bezirk Ber-

lin-Pankow die CCVossel GmbH für den

„Familienfreundlichen Betrieb Pankow“.

Das Unternehmen erhielt eine Auszeich-

nung im Wettbewerb „Berlins bester Aus-

bildungsbetrieb 2015“ sowie 2016 das

„Qualitätssiegel Exzellente Ausbildung“.

CCVossel wächst kontinuierlich und hat

mittlerweile über 35 feste und freie Mit-

arbeiter. Sämtliche Projekte werden in

Berlin entwickelt. ‹ BW

Martin Seeber. Zum Jubiläum erwarten

die Veranstalter mehr als 55.000 Zu-

schauer, die die Wettbewerbe in 15 Diszi-

plinen verfolgen. Erstmals seit 1970 wird

das Stadionfest wieder an einem Sonn-

abend und unter Flutlicht veranstaltet.

„Das Istaf ist eine Marke, die in den letz-

ten Jahren sehr gut aufbereitet und umge-

setzt wurde. Letztendlich geht es darum,

Leichtathletik kurzweilig zu machen“, so

Frank Kowalski, Geschäftsführer der Ber-

lin Leichtathletik-EM 2018 GmbH. ‹ BW

Das Istaf im Olympiastadion ist ein Heimspiel für Robert Harting

Seit 1981 agiert die AZ GmbH Perso-

nalkonzepte als Personaldienstleis-

tungsunternehmen im Bereich Re-

cruiting im Auftrag von Berliner und

Hamburger Firmen. Sie übernimmt

dabei die Bewerbervorauswahl und

die passgenaue Vermittlung von

Fach- und Führungskräften, u. a. aus

Rechnungswesen, Controlling, IT oder

Projektmanagement. ‹ BW

35 JAHRE AZ GMBH

Fachkräfte-Scouts

Carola Hoffmann, AZ-Geschäftsführerin und Mitglied der IHK-Vollversammlung

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UNTERNEHMEN & MÄRKTE 53BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

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20 JAHRE AD AGENDA

Ideen zum Leben erwecken

In keiner anderen Stadt gibt es so viele

Veranstaltungen wie in Berlin. Laut der

ICCA, der International Congress and

Convention Association, ist die deut-

sche Hauptstadt 2015 auf Platz eins im

internationalen Ranking der beliebtes-

ten Event-Städte gelandet. Diese Ent-

wicklung hat die Agentur Ad Agenda

bereits frühzeitig erkannt. Seit zwan-

zig Jahren setzt die Berliner Agen-

tur auf eine Mischung aus klassischer

Kommunikation und Events. Damals

gründeten Jörg Drischmann und Klaus

Schneider die Ad Agenda Kommuni-

kation und Event GmbH.

Seitdem ist die Agentur in Berlin

ansässig, seit 2000 ist ihr Sitz in der

Oberbaum City, zwischen Kreuzberg

und Friedrichshain. Mit einer eigenen

Eventabteilung bietet die Agentur zu-

sätzlich zu den klassischen Kommu-

nikationsmitteln auch eine professio-

nelle Veranstaltungskonzeption. Ge-

schäftsführer Jörg Drischmann: „Für

unsere Kunden sind wir auch Berater

und nicht nur Macher.“

Bereits seit vielen Jahren engagiert

sich Ad Agenda für die Stadt und ihre

Bewohner. Die Agentur ist Mitglied im

VBKI und im Netzwerk Berlin Partner.

Sie setzt sich für die berufliche Förde-

rung alleinstehender Mütter ein sowie

für die Unterstützung junger Olympi-

oniken des SC Berlin und für die VBKI-

Projekte „Sport macht Schule“ und

„Berufliche Förderung Berliner Leis-

tungssportler“. Auch engagiert sie sich

gegen gegen Gewalt in Schulen. ‹ BW

BUHL

Spezialist für ServiceVor 25 Jahren war „gastronomische

Personaldienstleistung“ in Berlin noch

vollkommen unbekannt. Als die Buhl

Gastronomie-Personal-Service GmbH

1991 in Berlin die dritte Niederlassung

– nach München und Stuttgart – grün-

dete, war daher zunächst echte Pio-

nierarbeit gefragt. Doch bereits zum

Jahreswechsel konnte sich das Un-

ternehmen auf der Messe einen Auf-

trag mit 20 Servicekräften sichern.

Das Hotel Pullman Berlin Schweizer-

hof, das InterContinental Hotel Berlin

und der KaDeWe Partyservice gehör-

ten zu den ersten treuen Kunden. Heu-

te sind gleich drei Buhl-Niederlassun-

gen im Großraum Berlin gut beschäf-

tigt: Neben dem Traditionsstandort

Berlin-Mitte sorgen die Buhl-Nieder-

lassungen Berlin-Friedrichshain und

Berlin-Messe-Potsdam dafür, dass

auch bei großem Andrang alle Kun-

denwünsche erfüllt werden können.

Regionalleiter Holger Kraatz kann sich

auf eine große Anzahl kompetenter in-

terner Mitarbeiter stützen, im externen

Bereich arbeiten insgesamt über 300

Personen für Buhl-Berlin. ‹ BW

BERLINER WIRTSCHAFT- das reichweitenstarke Wirtscha�smagazin für Berlin.

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im Industrie- und Gewerbebau

Jörg Drischmann (l.) und Klaus Schneider

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1654 UNTERNEHMEN & MÄRKTE

Mit dem Projekt: „NEMo Null Emission

Motzener Straße“ gehört das Unterneh-

mensNetzwerk Motzener Straße zu den

100 Preisträgern des Wettbewerbs „Aus-

gezeichnete Orte im Land der Ideen“

2016. Unter dem Motto „Nachbarschafft-

Innovation – Gemeinschaft als Erfolgs-

modell“ liefert das Projekt eine überzeu-

gende Antwort auf die Frage, wie gemein-

schaftliches Handeln innovative Lösun-

gen für Herausforderungen von morgen

bieten kann.

Mit dem Wettbewerb würdigen die

Initiative „Deutschland – Land der Ideen“

und die Deutsche Bank zukunftsweisen-

de Ideen, die die Potenziale von Nachbar-

schaft im Sinne von Gemeinschaft, Ko-

operation und Vernetzung nutzen und

so einen gesellschaftlichen Mehrwert zur

Lösung von gegenwärtigen oder künfti-

gen Herausforderungen schaffen. Unter

rund 1.000 Bewerbungen wurde „NEMo

Null Emission Motzener Straße“ von einer

hochkarätig besetzten Jury ausgewählt.

„Die rund 60 Firmen des Unterneh-

mensNetzwerkes Motzener Straße bün-

UNTERNEHMENSNETZWERK MOTZENER STRASSE

Klimaschutzkonzept NEMo punktet im „Land der Ideen“

deln seit zehn Jahren ihre Kräfte in ge-

meinsamen Projekten. Mit Energie-

effizienz und Klimaschutz wollen wir

gemeinsam Energie sparen und Emissi-

onen senken“, erläuterte der Vorsitzen-

de des Unternehmensnetzwerks Ulrich

Misgeld.

Das für das Industriegebiet entwi-

ckelte Klimaschutzkonzept zeigt einen

Weg bis 2030 und darüber hinaus auf.

Mit den bereits installierten Solaranla-

gen, Gebäudesanierungen, Ladestatio-

nen für E-Fahrzeuge und vielen weite-

ren Maßnahmen ist das Netzwerk auf ei-

nem guten Weg.

„Deutschland – Land der Ideen“ ist

die gemeinsame Standortinitiative der

Bundesregierung und der deutschen

Wirtschaft, vertreten durch den BDI. Die

Deutsche Bank ist seit 2006 Partner und

Nationaler Förderer des Wettbewerbs

„Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“.

Ziel ist es, Innovationen aus Deutschland

im In- und Ausland sichtbar zu machen

und die Leistungskraft und Zukunftsfä-

higkeit des Standorts zu stärken. ‹ BW

Am Anfang stand die Frage, wie kleine

und mittlere Unternehmen im Schat-

ten großer, vermeintlich attraktive-

rer Arbeitgeber geeignete Fachkräfte

rekrutieren und binden können? Mit

dem „RingPraktikum“ entwickelten

die Unternehmen des Gewerbestand-

ortes Großbeerenstraße in Berlin eine

innovative und nachhaltige Idee und

setzten sie in die Praxis um.

Bei der Preisverleihung „Innova-

tives Netzwerk 2016/Innovatives Pro-

jekt 2016“ wurde sie nun im Haus der

Deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.

Das Bundesministerium für Arbeit

und Soziales und das Innovations-

büro Fachkräfte für die Region beim

DIHK stellten das Berliner Projekt als

besonders erfolgreiches Beispiel vor.

Fokus auf kleine Unternehmen

In Deutschland gibt es knapp 600 re-

gionale Netzwerke, die Projekte zur

Fachkräftesicherung initiieren. In

Berlin stehen Klein- und Kleinstun-

ternehmen im Fokus. Partner sind

die Ausbildungsbetriebe des Netz-

werks Großbeerenstraße, das Bezirks-

amt Tempelhof-Schöneberg, die Se-

natsverwaltung für Arbeit sowie die

Gustav-Heinemann-Oberschule.

Zweimal im Jahr werden unab-

hängig von Schulnoten 48 Prakti-

kumsplätze in fünf Berufsfeldern,

den „Ringen“, vergeben: Metall, Elek-

tro, Druck & Medien, Einkauf & Ver-

trieb sowie Eventmanagement & Ho-

tellerie. „Das RingPraktikum schafft

eine nachhaltige Verbindung zwi-

schen den Unternehmen und ihren

Praktikanten“, sagt Projektkoordina-

tor René Mühlroth. ‹ NAD

GROSSBEERENSTRASSE

„RingPraktikum“ ausgezeichnet

Das „Emission-o-meter“ ist eine der Ideen im Projekt „NEMo Null Emission Motzener Straße“

WEITERE INFORMATIONENMehr zum Projekt im Internet unter: www.netzwerk-gross-beerenstrasse.de FO

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UNTERNEHMEN & MÄRKTE 55BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

Smartes Wachstum: Nur mit Breitband, Big Data und Co.Eine digitale Infrastruktur, die vorausschauend auf dem Stand von übermorgen ist, ist eine wichtige Grundvoraussetzung

Die Digitalisierung der Wirt-

schaft verändert Geschäfts-

prozesse, erfordert neue

Kompetenzen und ermög-

licht innovative Geschäftsmodelle. Ber-

lin ist die Kreativmetropole Europas, die

digitale Subkultur ist so lebendig wie in

kaum einer anderen Stadt und gene-

riert einen hohen Umsatz an Produkten

und Diensten. Gute Voraussetzungen al-

so, aber es liegen noch einige Stolperstei-

ne im Weg.

Ein Stolperstein ist die digitale Infra-

struktur selber, die auch in Berlin längst

noch nicht flächendeckend auf dem er-

forderlichen Stand ist. Ob Breitband, Glas-

faser, 5G - alle zukunftsweisenden Basis-

technologien müssen gleichwertig be-

rücksichtigt werden. Die Entwicklung

zur Smart City, in der große Datenmen-

gen schnell und lautlos unterwegs sind,

erfordert Leistungsfähigkeit und Zuver-

lässigkeit.

Zweiter Stolperstein: Offene Daten

und Schnittstellen. Auch wenn mit der

Open-Data-Strategie bereits ein Schritt in

die richtige Richtung unternommen wur-

de, sind die digitalen Datenschätze längst

noch nicht gehoben. Vom öffentlichen

Verkehr bis hin zum Krankenhausbetrieb

bieten sich viele Möglichkeiten, um einer-

seits einen immensen Mehrwert für die

Bürger und andererseits Wertschöpfungs-

potenziale für die Wirtschaft zu schaffen.

Nicht zuletzt generieren die öffentlichen

Verwaltungen und die fast 60 landeseige-

nen Betriebe große Datenmengen. Diese

gilt es für innovative Lösungen nutzbar zu

machen. Über offene Schnittstellen wer-

OLIVERROTHE

LAR Process Analysers AG,Mitglied des

IHK-Kompetenz-teams Mittelstand

„Smart City ist für mich, wenn Daten für Wirtschaft und Gesellschaft sicher nutzbar sind.“Das Sammeln von Daten und deren vielfältige Anwendung auf breiter Basis sind Grundvoraussetzung einer modernen Stadt. Der Datenschutz soll dabei seiner Funktion im Hinblick auf die Privatsphäre des Einzelnen gerecht werden, darf aber Innovati-onen nicht verhindern.Das Kompetenzteam Mittelstand fordert das Land Berlin auf, einen digitalen Kodex für Datenanwendungen auf den Weg zu bringen und einen regulatorischen Rahmen zu setzen, der Hemmnisse abbaut und Raum für Experimente zulässt.

„Innovativ, interaktiv, intelligent“ - eben smartPositionspapier der IHK Berlin benennt Handlungsvorschläge

INFO

Das Positionspapier formuliert die wich-tigsten Handlungsvorschläge aus Sicht der Wirtschaft, um die Debatte für eine smarte Stadt zu beleben und Politik und Verwaltung aufzufordern, die notwendigen Schritte zu unternehmen.Mehr Informationen unter: www.ihk-berlin.de/smart-city

den Innovationen durch den Berliner Mit-

telstand und Start-ups ermöglicht.

Ein dritter Stolperstein sind fehlende

innovationsfreundliche rechtliche Rah-

menbedingungen. Um Berlin zum Schau-

fenster für smarte Lösungen machen,

brauchen die Unternehmen über Expe-

rimentierklauseln freie Hand - jenseits

des aktuellen Regulierungsrahmens. Ge-

lingt es, diese Stolpersteine aus dem Weg

zu räumen, macht Berlin den Weg frei für

eine smartere Stadtorganisation. ‹ BW

Südkorea ist Vorreiter bei der digitalen In-frastruktur. Seit Mitte der Neunzigerjahre fördert die Regierung die Internetkonnek-tivität mit großem Einsatz. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist groß. So hat sich das Land vom Agrarstaat zum digitalen Innovationstreiber gewandelt. Flächen-deckende Glasfasernetze bieten eine optimale Leitungsanbindung, moderne Mobilfunktechnologien werden konse-quent vorangetrieben. Die Koexistenz von WLAN entlastet bei großen Datenmengen die Mobilfunknetze. Mehr Best Practices im Internet unter www.ihk-berlin.de/smart-city. ‹ BW

Vorreiter SüdkoreaBEST PRACTICE

Auf Empfang: U-Bahnpassagiere in SeoulFOTO

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1656 UNTERNEHMEN & MÄRKTE

In gut acht Monaten fällt der Startschuss

für die IGA 2017 in Marzahn-Hellers-

dorf. Neben den Einnahmen aus Ein-

trittsgeldern profitieren auch der re-

gionale Arbeitsmarkt und die Tou-

rismuswirtschaft von einer IGA. Um

diese wirtschaftlichen Effekte ging es

bei einer Diskussion im Ludwig Er-

hard Haus mit rund 100 Teilnehmern,

zu der das Bezirksamt Marzahn-Hel-

lersdorf eingeladen hatte.

Ab dem 13. April 2017 werden rund

2,4 Millionen Besucher auf den neu ge-

stalteten Kienberg und in die erweiter-

ten Gärten der Welt strömen. Christoph

Schmidt, Geschäftsführer der IGA Ber-

lin 2017 GmbH, schätzt, dass Arbeits-

plätze von 1.600 Menschen vollstän-

dig von dem Event abhängig sein wer-

den. Gartenschaubesucher werden die

dezentralen IGA-Orte und die Berliner

Sehenswürdigkeiten ansteuern und

Ausgaben in Gastronomie, Hotellerie

und Einzelhandel tätigen.

Neben dem volkswirtschaftlichen

Mehrwert sind weitere Synergieeffekte

zu erwarten. Die Investitionen von über

90 Mio. Euro für die Herrichtung des

Geländes und Durchführung der Gar-

tenschau werden ergänzt durch rund

25 Mio. Euro an privaten Investitionen

wie die Seilbahn. Zusätzlich stecken

Bezirk und BVG rund 16 Mio. Euro in

das Gartenschau- und Wohnumfeld. Da

freut sich die Bauwirtschaft, und Mar-

zahn-Hellersdorf gewinnt an Attrakti-

vität und Lebensqualität und damit als

Wohnstandort für Fachkräfte. Für die

Wirtschaft kann schon jetzt ein posi-

tives Zwischenfazit gezogen werden.

Schön, dass Berlin nicht nur bis Herbst

2017 eine attraktive IGA haben wird,

sondern dass etwas bleibt. ‹ ROB

IGA BERLIN 2017

Wirtschaftliche Effekte und Chancen für Berlin

In dem Bundesprojekt „RouteCharge“

(Batteriewechselsysteme) sollen Distan-

zen von bis zu 300 Kilometern für den

Gütertransport mit elektrischen Nutz-

fahrzeugen (eNFZ) erschlossen und weit-

räumige Lieferketten einbezogen werden.

Dadurch verbreitert sich das Einsatzspek-

trum für Flottenbetreiber, die Wirtschaft-

lichkeit wird gesteigert und die betriebs-

wirtschaftliche Akzeptanz für eNFZ ver-

bessert. An RouteCharge beteiligen sich

Fraunhofer IPK, Hüffermann, Meyer &

Meyer, TU Berlin, DAI-Labor, Castellan

und Empro. Weitere Informationen un-

ter: www.emo-berlin.de ‹ BW

ROUTECHARGE

E-GütertransportUm ihr Geschäft auf dem iranischen

Markt, der seit Aufhebung der Sank-

tionen neu erstarkt ist, erfolgreich

aufzubauen und zu entwickeln, er-

halten Berliner KMU auf einer Unter-

nehmerreise in den Iran vom 9. bis

13. Dezember 2016 exklusive Markt-

informationen, Kontakte und Zu-

gang zu iranischen Partnern in Wirt-

schaft und Politik. Die wesentlichen

Etappenziele werden Teheran und Is-

fahan sein.

Zur Reiseteilnahme sind Un-

ternehmer mit den Branchen-

schwerpunkten Energie, Gesund-

UNTERNEHMERREISE

Stärkung des Iran-Geschäfts heit, Umwelt-/Wassertechnik und

Verkehr eingeladen. Weitere Informa-

tionen zur Unternehmerreise sind auf

der Website der IHK verfügbar unter:

www.ihk-berlin.de/iran-reise ‹ BEB

Neue Seilbahn: Die Leitner AG aus Südtirol finanziert Bau und Betrieb für bis zu 20 Jahre.

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EREineBillion Euro will die iranische Regierung bis zum Jahr 2023 in Infrastruktur, Industrie und Gesundheitswesen investieren – ein interes-santer Markt für deutsche Unternehmen

WEITERE INFORMATIONENAlles über die IGA 2017 in Marzahn-Hellersdorf unter: www.iga-berlin-2017.de

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GEWERBESTANDORT HERZBERGSTRASSE

Neues GebietsmanagementBerlin wächst, Flächen werden knapper,

Nutzungskonflikte häufiger. Das merkt

man auch bei Unternehmen in Indus-

trie- und Gewerbegebieten. Der Bezirk

Lichtenberg unterstützt die Betriebe am

Gewerbestandort Herzbergstraße dabei,

Synergien zu erschließen und Flächen-

potenziale mit gewerbeverträglicher Nut-

zung zu füllen.

Nach dem Ende der DDR und der

Abwicklung Volkseigener Betriebe (VEB)

war der Standort durch Umstrukturie-

rungsprozesse gekennzeichnet: Kleintei-

lige, zum Teil gebietsfremde Nutzungen

drängten in den 2000er Jahren in das Ge-

biet. Inzwischen befindet sich die Herz-

bergstraße wieder deutlich im Aufwind

– Berlins Wachstum facht die Nachfrage

nach Gewerbeflächen auch hier an. Gera-

de in kleineren Betriebe wird der erhöh-

te Konkurrenzdruck bei der Suche nach

Flächen spürbar, auch Nutzungskonflik-

te nehmen zu.

Um die Herzbergstraße als attraktiven

Standort für das produktionsnahe Ge-

werbe zu sichern und weiter zu entwi-

ckeln, wurde durch den Bezirk Lich-

tenberg ein Gebietsmanagement einge-

setzt. Es arbeitet in engem Kontakt mit

den ortsansässigen Unternehmen an ei-

ner klaren Profilierung des Areals. Beste-

hende Freiflächen und Leerstände sollen

für eine im Gewerbegebiet verträgliche

Nutzung qualifiziert werden.

Begleitet werden die Aktivitäten da-

bei von einem Forschungsprogramm

des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und

Raumforschung, das an bundesweit ins-

gesamt neun Standorten die nachhaltige

Weiterentwicklung von Gewerbegebie-

ten untersucht. ‹ GRASSL/ROB

Chancen und Herausforderungen

des digitalen Wandels im Mittelstand

standen im Fokus der Connexpo

tools. Zu der Fachkonferenz mit Vor-

trägen, Panels, Workshops und Net-

working-Formaten kamen Mitte Juni

mehr als 800 Teilnehmer in das Palais

am Funkturm. Zwei Tage lang konn-

ten sie sich über die Erfahrungen gro-

ßer und kleiner Unternehmen bei der

Digitalisierung informieren – und

von Erfolgen wie Misserfolgen lernen.

Bei Themenworkshops und so

genannten Power Testing Workshops

konnten die Teilnehmer sowohl aktu-

elles, praxisorientiertes Digitalwissen

erwerben als auch die neuesten Tools

gleich ausprobieren. Anbieter und Be-

rater zeigten an speziellen Company

Touch Points, wie die Digitale Trans-

formation von Geschäftsprozessen

mit ihren Produkten und Services er-

folgreich gelingt. ‹ BW

CONNEXPO TOOLS

Digitales Wissen

WEITERE INFORMATIONENMehr zum Gebietsmanagement: www.upl-lichtenberg.de/gewer-begebiet_herzbergstrasse/

morgenpost.de

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DER HAUPTSTADTBRIEF ist als Magazin bereits eine Institution in höchsten Ebenen und wird u. a. im Bundestag und in den Chefetagen der Unternehmen gelesen. Minister, Professoren, Bankvorstände und weitere hochrangige Persönlichkeitenschreiben jeden Monat Entscheidendes aus Politik und Wirtschaft. Jetzt ganz neu als 8-seitiges Zeitungsbuch in der Berliner Morgenpost. Jeweils am ersten Freitag des Monats.

Die vollständigen Mediaunterlagen fi nden Sie unter: mediapilot.de/hauptstadtbrief

Kontakt: Kai Ehrenschneider-BrinkmannE-Mail: [email protected].: 0 30/25 91-7 38 39

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1658 NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE

E s ging um die Zukunft, als sich

im Juni bei der Siemens AG in

Berlin Start-ups und etablierte

Global Player trafen. Die IHK hatte den

Dialog organisiert mit dem Ziel, die Ko-

operationen zwischen beiden unterneh-

menerischen Welten voranzubringen.

Siemens war dafür ein sinnfälliger Ort,

denn der Konzern selbst ist auf diesem

Gebiet bereits aktiv.

1847 in Siemensstadt gegründet, hat

das Traditionsunternehmen nach knapp

170 Jahren mit next47 eine Einheit ge-

schaffen, die Tradition und Moderne

verbinden soll. Im Mittelpunkt steht die

Kooperation mit jungen Innovatoren.

Außerdem können Start-ups auf dem

Gelände in Siemensstadt künftig zu fairen

Preisen Büroflächen anmieten. Das Fun-

dament dieses Prozesses beschrieb Key-

note-Sprecher Prof. Andreas Zaby, Präsi-

dent der Hochschule für Wirtschaft und

Recht, in Anlehnung an Joseph Schum-

peter so: „Konstantes Bestreben, Neues

zu schaffen, alte Regeln zu zerstören und

neue zu etablieren, um sich immer wie-

der einen strategischen Vorteil zu ver-

schaffen.“ Zaby engagiert sich im Berliner

Entrepreneurship Netzwerk von Hoch-

schulen und Unternehmen (BENHU).

Das von der IHK Berlin geförderte Projekt

schlägt Brücken zwischen Wirtschaft und

Wissenschaft.

Siemens ist nicht der einzige Kon-

zern, der neue Regeln etablieren will,

auch die Bayer Pharma AG erlaubte bei

In der Kooperation von Start-ups mit der etablierten Wirtschaft

liegt riesiges Potenzial für die deutsche Wirtschaft. Aber welche

Initiativen der Zusammenarbeit gibt es in Berlin? » Von Lennart Senger

MATCH FÜR DIE ZUKUNFT

der Partnering-Veranstaltung Einblicke

in ihren CoLaborator, wo Gründer sich in

die Laborinfrastruktur des Konzerns ein-

mieten können, aber dennoch unabhän-

gig bleiben. Eine weiteres Beispiel ist die

Deutsche Bahn AG, bei der man sich im

Rahmen der DB mindbox zu Hackatons,

Challenges oder im Accelerator trifft.

Auch das Verkehrs- und Logistikunter-

nehmen verspricht sich hier frischen

Wind durch jungen Innovationsgeist.

Auch Mittelständler sind dabei

Aber nicht nur die Großkonzerne setz-

ten auf Partnering – auch Mittelständ-

ler wie die Schleicher Electronic GmbH

sehen Potenzial in der Zusammenar-

beit mit Start-ups. Als Mieter sitzen die

Nachwuchstüftler im firmeneigenen In-

kubator inmitten des Firmengesche-

hens – wechselseitiger Austausch pro-

grammiert. Marketing-Direktorin Raf-

faela Kriegel berichtet, dass durch die

Zusammenarbeit mit den Start-ups die

Unternehmenskultur von Schleicher

offener geworden ist und sich das Un-

ternehmen zudem ein modernes Image

erworben hat.

Auch Kooperationen mit Cowor-

king-Spaces bieten Möglichkeiten für

gemeinsame Projekte. Beispiel dafür

ist das 14-tägige Acceleratorprogramm

hardware.co., das gemeinsam vom Be-

tahaus, Siemens und der Deutschen

Bahn durchgeführt wird. In diesem Pro-

gramm entwickeln die Start-ups inno-

PA RT N E R I NG

„Old meets New Economy“ in der IHKAm 2. September findet die erste (öffentliche) Partnering-Konferenz statt

INFO

Berlin ist ein Labor, in dem neue Formen der Kooperation und Zusammenarbeit auspro-biert werden, wo sich die unterschiedlichen Unternehmenskulturen vermischen und so ihre Stärken bündeln. Um diesen Prozess zu unterstützen, richten wir die erste (öffentliche) Partnering-Konferenz in Berlin in Zusammen-arbeit mit Startup Germany aus. Sie findet am Freitag, 2. September, von 14 bis 20 Uhr im Konferenzzentrum der IHK Berlin im Rahmen der Langen Nacht der Start-ups statt. Beleuchtet werden die vielschichtigen Aspekte von „Old meets New Economy“, „Best Cases“ veranschaulichen die verschiedenen Modelle der Zusammenarbeit.Weitere Infos zum Programm, Speakern und Tickets gibt es hier: http://bit.ly/29wLUEA

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NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE 59BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

vative Hardwarelösungen, die von Men-

toren unterstützt werden und sich in die

Geschäftsmodelle der etablierten Unter-

nehmen integrieren lassen.

Matching-Plattform von Founderio

Eine weitere Initiative zur Verbindung

von Old- und New Economy kommt von

der Founderio Innovation. Das Berliner

Start-up, das sich ebenfalls auf der Ver-

anstaltung präsentiert hat, bringt Start-

ups als Innovationspartner mit etablier-

ten Unternehmen zusammen. Dazu hat

Founderio eine Matching-Plattform ent-

wickelt, auf der sich Start-ups und Unter-

nehmen präsentieren können. Anzeigen

und Ausschreibungen bieten die Möglich-

keit, gezielt mit potenziellen Kooperati-

onspartnern in Kontakt zu kommen. Und

die Matching-Funktion liefert den Nut-

zern Vorschläge für Kooperationen mit

relevanten Partnern.

Im Gespräch mit der jungen Unternehmer-Ge-neration: Dr. Jörg Knäblein, Bayer Pharma AG

L aut dem Global Startup Ecosystem Ranking hält Berlin zusam-men mit London die Spitzenposition in Europa, zudem hat Ber-lin europaweit in den letzten beiden Jahren das meiste Wag-

niskapital eingesammelt (2015: 2,1 Mrd. Euro) und die Hauptstadt hat mittlerweile bereits sechs „Unicorns“ hervorgebracht.

Dennoch, im Vergleich zum großen Vorbild, dem Silicon Valley, wo die größten und erfolgreichsten Tech-und Internet-Konzerne ver-

sammelt sind wie Alphabet, Apple oder Face-book und etwa zehnmal so viel Risikokapi-tal investiert wird wie in ganz Deutschland zusammen (2014: 26 Mrd. zu drei Milliar-den Dollar), wirkt ein Kräftemessen geradezu lächerlich. Aber wirtschaftlicher Erfolg ist nicht alles!

Daher hat das renommierte Magazin Fast Company eine Studie von Expert Market vor-gestellt, die zusätzlich die Lebensqualität be-rücksichtigt – also Start-up-Metropolen mit der besten Balance aus wirtschaftlichem Er-folgs-Potenzial und gutem Lebensstil mitein-ander vergleicht.

Das Ergebnis: Berlin ist weltweit die attraktivste Start-up-Metropole und ver-weist Konkurrenten wie New

York, London, Tel Aviv und sogar San Francisco auf die Plätze! Gelobt werden die vergleichsweise noch im-mer günstigen Lebenshaltungskosten sowie die kur-zen Pendelzeiten (34 Minuten). Mittelmäßig bewertet werden dagegen die Lohnhöhe, die Gründungsdauer und Seed-Funding, der „Startup Output“ kommt sogar nur unterdurchschnittlich weg. Das vollständige Ran-king und die Ergebnisse: http://bit.ly/29Pl0rk

IHK-BLOG

{Im Netz findet Ihr den Blog unter ihk4startups.berlin – und in Auszügen auch hier}

Berlin schlägt das Silicon Valley

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TIM BRANDT

ist Start-up-Koordi-nator der IHK Berlin sowie redaktioneller Leiter dieser Seiten und des Blogs „IHK-

4Startups.berlin“

E-Mail [email protected]

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1660 NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE

EINE IDEE – EIN BIERDECKEL

E s ist ein weiter Weg von der Ge-

schäftsidee zu einem ausgereif-

ten Businessplan. Der Business-

plan steht am Ende einer langen Reihe

von Überlegungen, Recherchen, Erwar-

tungen. Oft genug erstellen Start-ups ei-

nen Businessplan auch nur, um Partner

oder Investoren zu gewinnen. Entspre-

chend langatmig fallen diese Dokumente

aus, viel Arbeit kosten sie auch. Nur gele-

sen werden sie danach kaum mehr.

Daher sollte eine gute Geschäftsidee

auf eine Seite passen. Besser noch: auf

einen Bierdeckel. Der Bierdeckel-Busi-

nessplan beschränkt sich auf die Grund-

struktur des Geschäftsmodells. Und lie-

fert so die größtmögliche Übersicht über

die angebotene Lösung

den dazugehörigen Kundenwunsch

und somit das Wertversprechen

die Zielgruppe mit dem größten

Nutzen daraus

die Verfügbarkeit des Angebots

den Wert des Angebots

die Kernbotschaften in der

Kommunikation.

Die Herausforderung liegt deshalb

darin, all diese Elemente auf den

Punkt zu bringen. So können sich

Gründer ihr Geschäftsmodell bild-

haft vor Augen führen. Das gibt Ori-

entierung vor wichtigen Entscheidun-

gen und hilft auch bei der Entwicklung

eines knackigen Elevator-Pitches.

Jedes gute Geschäftsmodell dreht

sich um einen Kundenwunsch, der bis-

her noch nicht oder nur unzureichend

auf dem Markt bedient wird. Er steht

deshalb im Bierdeckel-Businessplan

im Zentrum. Jede Verbesserung im Ge-

Der Businessplan steht meist am Ende einer langen Reihe von

Überlegungen, Recherchen, Erwartungen. Entsprechend lang fällt er

aus. Doch es gilt: Je knackiger, desto besser » Von Matthias Barth

Wort verbirgt sich mehr: Es geht um die

eine spezifische Kundengruppe, die per-

fekt zu der eigenen Lösung passt. Wer

sind die Wunschkunden, die den größ-

ten Nutzen aus dem Angebot ziehen? Wer

sind voraussichtlich die ersten Käufer?

Im Internetzeitalter können Kun-

den jederzeit alles aus aller Welt bestel-

len. Insofern liegt die Herausforderung

nicht darin, die Lösung zum Kunden zu

bringen. Es geht darum, den Kontakt mit

dem Angebot zum Erlebnis zu machen.

Deshalb teilt sich der Punkt Verfügbarkeit

auf dem Bierdeckel in zwei Hälften. Das

Erlebnis steht auf der rechten Seite: Wie

fühlt sich der Kontakt mit dem Angebot

an? Welches Gefühl soll dem Kunden in

Erinnerung bleiben? Auf der linken Sei-

te steht die dazu gehörige Infrastruktur.

Auch der Wert der Lösung besteht aus

zwei Aspekten. Links steht der finanziel-

le Wert: Welchen messbaren Gegenwert

schäftsmodell muss sich daran messen

lassen, was sie zur Erfüllung dieses Wun-

sches beiträgt. Für diesen Kundenwunsch

gilt es eine ideale Lösung zu finden. Es

muss nicht immer eine radikal neue Lö-

sung sein. Sie muss jedoch in einem für

die Zielgruppe relevanten Aspekt besser

sein als das bisherige Angebot.

Hinter jedem Kundenwunsch steckt

auch ein Wunschkunde. Doch hinter dem

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NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE 61BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

LINK ZUR GRÜNDERSZENEDer unkgekürzte Text ist zu finden unter:www.gruenderszene.de

liefert die Lösung für ihren Preis? Auf der

anderen Seite geht es um den emotiona-

len Wert: Wie fühlt sich der Kunde dank

der Lösung? Welche Probleme bleiben

ihm erspart, welche Freude gewinnt er

dadurch? Je höher ein Start-up den Wert

des Angebots gestalten und kommunizie-

ren kann, desto leichter können die benö-

tigten Margen erzielt und Preisvergleiche

vermieden werden.

Es geht hier noch nicht um die Aus-

wahl passender Kommunikationsmit-

tel und Medien. Als Grundlage für die

künftige Markenstrategie ist es zunächst

wichtig, die Botschaft festzulegen, wie

das Start-up vom Kunden wahrgenom-

men werden soll. Und natürlich dreht

sich auch die Botschaft um den zentralen

Kundenwunsch. Sie kann zum einen aus

Wissen und praktischer Hilfestellung be-

stehen, dem Wunsch näher zu kommen.

Zum anderen kann sie aber auch aus In-

spiration bei der Lösungsfindung beste-

hen. Oftmals haben Kunden noch keine

konkrete Vorstellung davon, wie eine Lö-

sung für ihren Wunsch aussehen könnte.

Hierfür die passende Inspiration zu lie-

fern, kann sehr wertvoll sein.

Ein Businessplan auf einem Bierde-

ckel kann natürlich nie alle Aspekte eines

Geschäftsmodells abdecken. Dieses muss

später noch ausgearbeitet werden, sei es

mithilfe des Business Model Canvas oder

bei der Erstellung eines herkömmlichen

Businessplans. Aber er bietet eine struk-

turierte Darstellung, um das Gründgerüst

einer Idee festzulegen. Und kann bei der

Entwicklung des Start-ups als Kompass

dienen, um strategische Entscheidungen

zu bewerten.

‹ Matthias Barth ist Designer aus München, hilft Start-ups bei der Entwicklung ihrer Marke. In seinem Blog Startworks.de schreibt er über neue Design-Strategien für Gründer

Wer treibt Innovationen im Gesund-

heitswesen? Patienten, Industrie, Kran-

kenkassen, gar die Bundesregierung? Je

nach Perspektive waren viele Meinun-

gen zu hören beim „Digital Health Eu-

rope Summit“ Ende Juni. Einigkeit be-

stand allein darin, dass die digitale Re-

volution im Gesundheitswesen erst am

Anfang steht. Sicher ist nur, dass kaum

eine Branche über einen derartigen Da-

tenschatz verfügt, der – sicher aufbereitet

– riesige Effizienzpotenziale für das Ge-

sundheitssystem birgt. Und: Es besteht ei-

ne gute Chance, dass wichtige Ideen dazu

in Berlin entwickelt werden. Nicht um-

sonst hat das weltweit agierende „Start-

upbootcamp“ seinen neben Miami einzi-

gen Accelerator für Digital Health hier an-

gesiedelt. (startupbootcamp.org)

Neben zahlreichen Start-ups suchen

immer mehr etablierte Unternehmen den

Austausch mit der Szene. Ebenso haben

Kassen auf der Suche nach neuen Ange-

boten den Hotspot Berlin für sich ent-

deckt. Bleibt die Frage der Finanzierung.

VC-Investoren betonten die hohe Be-

deutung des richtigen Geschäftsmodells.

Umsatz werde vor allem über Koopera-

tionen mit etablierten Playern erzielt als

über reine B2C-Modelle. Am Ende setzen

sich eben die besten Ideen nur mit den

stärksten Partnern durch. ‹ BEH

Gesunde Chancen für Berlin

DIGITAL HEALTH EUROPE SUMMIT

Auf dem Podium: Tobias Meixner, Oliver Rong, Juliane Zielonka, Brend Laudahn, Christian Krey und Jared Sebhatu (v.l.)

Berlin hat auch in den kommenden

Jahren die Chance, einer der Gewin-

ner der digitalen Transformation zu

sein. Laut einer Studie von Investi-

tionsbank Berlin, IHK u.a. könnten

in den kommenden 15 Jahren rund

270.000 zusätzliche Stellen in der

Digitalen Wirtschaft entstehen.

Gelingt die digitale Transformation,

kann Berlin bis 2030 mit einem

durchschnittlichen Wirtschafts-

wachstum von rund 2,5 Prozent pro

Jahr rechnen. ‹ BRD

IT-Hauptstadt

Number26 ist eines der bekann-

testen deutschen Fin-Tech-Unter-

nehmen. Scheinbar auch in Asien.

Von dort investiert der Milliardär Li

Ka-Shing 35 Mio. Euro in das Berliner

Vorzeige-Start-up. An der Finanzie-

rungsrunde beteiligen sich weitere

bekannte Namen wie die Zalan-

do-Gründer Robert Gentz, David

Schneider und Rubin Ritter. Laut

Number26-CEO Valentin Stalf (Foto)

soll das Geld genutzt werden, um

international zu expandieren. ‹ BRD

35 Millionen

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1662 NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE

Berliner Wirtschaft: Ihr Unternehmen in einem Tweet…?Tanja Bogumil: Kisura.de schenkt Frauen Zeit – wir sind Mode-Assistent, Shopping-Meile und beste Freundin in einem! Smarte Frauen lassen shoppen!#girlbossWelche geniale Geschäftsidee ist leider nicht von Ihnen? PayPal. Bargeldloses Bezahlen ist ein Produkt, das uns überall im Alltag begleitet, egal ob im Geschäft oder beim Online-Shopping. Längst ist auch mobiles und kontaktloses Bezahlen möglich. Das imponiert: Mit Kisura wollen wir genauso orts- und zeitunabhängig an der Seite unserer Kundinnen sein und uns völlig flexibel in den Alltag integrieren. Welchen bekannten Unternehmer würden Sie gerne mal treffen (und warum?) Elon Musk. Seine Passion, ganze Indus-trien, wie die Raumfahrt, verändern zu wollen, ist unglaublich inspirierend! Berlin ist für Unternehmer…? In der Start-up-Branche the Place to be – alle 20 Minuten entsteht hier ein neues Unternehmen. Gerade die Mischung aus Start-ups, Investoren, Agenturen und Mitarbeitern aus aller Welt ist eine Quel-le kreativer Energien, von denen man als Unternehmer nur profitieren kann. Ihr Rat für junge Gründer und Unternehmer? Just do it – und zwar schnell! Startet man, wenn alles aus-gereift ist, dann war man zu langsam! Gerade am Anfang gilt, in möglichst kurzer Zeit alle zentralen Fragen zur Va-lidierung eines Geschäftsmodells zu beantworten. Prag-matismus statt Perfektionismus ist gefragt. Was wären Sie wohl, wenn Sie keine Unternehmerin wären? Seit meiner Kindheit wollte ich Astronautin werden.

6 FRAGEN AN…

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TANJA BOGUMIL

gründete 2013 mit Linh Nguyen Kisura.

de. Die Curated Shopping-Plattform

bietet online persön-liche Stylistinnen, die

jede Frau beraten und passende Outfits

zusammenstellen

{ Gründerin und Geschäftsführerin }

Tanja Bogumil von Kisura.de Berlin Partner für Wirtschaft und Tech-

nologie erweitert das Start-up-Aus-

tauschprogramm „Start Alliance Berlin“

um die Kreativmetropole an der Seine.

Während der Viva Technology Paris un-

terzeichneten Karine Bidart, Co-CEO der

Pariser Wirtschaftsförderung „Paris&Co“,

und Dr. Stefan Franzke, Sprecher der Ge-

schäftsführung von Berlin Partner, am

1. Juli eine entsprechende Kooperations-

vereinbarung. Nach Tel Aviv, New York

und Shanghai ist Paris die vierte Part-

nerstadt des Programms, das der Regie-

rende Bürgermeister von Berlin, Michael

Müller, als Schirmherr begleitet.

Start-ups aus den Partnerstädten

können im Rahmen der Start Alliance

für bis zu sechs Wochen in das jeweili-

ge Start-up-Ökosystem eintauchen. Die

Gründer bekommen einen Platz in einem

Coworking-Space gestellt, um Koopera-

tionspartner oder Investoren zu finden

und den Markteintritt zu prüfen. Franzke:

„Gepaart mit den engen wirtschaftlichen

Beziehungen zwischen Berlin und Frank-

reich ergibt sich eine sehr gute Ausgangs-

position für junge Gründer, die von Paris

aus den französischen Markt erschließen

möchten.“ Mehr Infos unter: www.berlin-

partner.de/gointernational ‹ BW

STA RT A L L IA NC E BE R L I N

Start-up-Tausch zwischen Berlin und Paris

Kooperation: Karine Bidart und Stefan Franzke FOTO

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1664 TREFFPUNKT

ANGELA MERKELLEGT HAND AN

Bundeskanzlerin Angela Merkel war der

Einladung des Parlamentskreises Mittel-

stand gefolgt und feierte mit beim Som-

merfest im Kronprinzenpalais Unter den

Linden. Sie ließ es sich dabei nicht neh-

men, unter den aufmerksamen Blicken

von Gastgeber Christian Freiherr von Stet-

ten, dem Vorsitzenden des Parlamentskrei-

ses Mittelstand, eigenhändig Döner zu zer-

kleinern, mit dem die Gäste später bewirtet

wurden. Bereits zum 42. Mal veranstaltet

der Parlamentskreis ein solches Sommer-

fest – von der Kanzlerin dafür mit dem Ti-

tel einer „Institution“ geadelt. Unter den

Gästen waren außerdem Verteidigungsmi-

nisterin Ursula von der Leyen, Innenminister

Thomas Thomas de Maizière, Berlins frühe-

rer Finanzsenator Peter Kurth und der Ge-

schäftsführer des Vereins Berliner Kaufleu-

te und Industrieller Udo Marin. ‹ BW

SommerpartyHubert Burda Media

Ex-„Bunte“-Chefredak-

teurin Patricia Riekel und

Lebensgefährte Helmut

Markwort (l.) trafen Designer

Michael Michalsky beim

Burda-Sommerfest im Haus

der Kulturen der Welt

ABSCHIED

Große Party für Dagmar Reim

STIFTUNGSPREIS

Ehrung für Thomas Kufus

Auf der Terrasse des Technik-

museums verabschiedete sich

Dagmar Reim aus ihrem Amt

als Intendantin der Rund-

funkanstalt RBB. Unter den

etwa 300 Gästen waren auch

Regina Ziegler und Sandra

Maischberger. ‹ BW

Thomas Kufus ist bei der Ver-

leihung des Deutschen Film-

preises mit dem Artur

Brauner Stiftungspreis aus-

gezeichnet worden. Der Pro-

duzent erhielt die Ehrung

für den Film „Der Staat ge-

gen Fritz Bauer“ mit Burk-

hart Klaußner in der Rolle des

kompromisslosen Staatsan-

waltes. Für das Werk gab es

außerdem die Auszeichnung

„Bester Film“. ‹ BW

Der Parlamentskreis Mittelstand lädt auch in diesem Jahrzur Feier ins historische Kronprinzenpalais

SOMMERFEST

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TREFFPUNKT 65BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16

FASHION WEEK

Mode im EisstadionGuido Maria Kretschmer (Foto oben) ließ seine Models im Eri-

ca-Hess-Stadion über den Laufsteg spazieren und begeister-

te mit seiner „Rayon de Soleil“-Kollektion. Die Inhaberin ei-

ner Kommunikationsagentur Loulo Berg traf beim Gala Fashion

Brunch auf Mode-Managerin Anita Tillmann, den H&M Deutsch-

land Chef Thorsten Mindermann, die Gattin des US-amerikani-

schen Botschafters, Kimberly Emerson (v. l.). ‹ BW

Goldig50. Hochzeitstag

Vor einem halben Jahr-

hundert gaben sich Re-

nate und Otfried Laur

das Jawort. Das Paar gilt

als Berliner Instituti-

on, gründeten sie doch

1966 den Theaterclub

Hoffest3.500 Gäste

Bei seinem Fest in den

Höfen des Roten Rat-

hauses: Berlins Regie-

render Bürgermeis-

ter Michael Müller mit

Ehefrau Claudia

Moderatorin Sandra Maischberger und Hoteldi-

rektor Zeèv Rosenberg freuten sich nach dem Mi-

nigolf-Cup im Hotel i31 darüber, dass sie einen

Spendenscheck über 18.200 Euro für den Verein

Vincentino präsentieren konnten. ‹ BW

MINIGOLF

Boutique Hotel mit Charity

GOLF-CUP

Unternehmer putten für den guten Zweck

Profi-Partner-Vorstand Dirk Germandi (l.)

und der Vorsitzende des Golfclubs Wannsee, Kurt

Schnauck, zählten zu den Teilnehmern des Chari-

ty-Golfcups, bei dem 25.000 Euro für den Verein

„Hand in Hand“ zusammenkamen. ‹ BWFOTO

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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1666 TREFFPUNKT

An der Ecke Markgrafen- und Lin-

denstraße eröffnete Heinrich Jordan

1839 ein Ladengeschäft für Wäsche. Da-

mit legte der hessische Pastorensohn den

Grundstein für eines der großen Kauf-

häuser Berlins – übrigens nahmen auch

die Häuser N. Israel und Ru-

dolph Hertzog in eben die-

sem Jahr ihren Anfang.

Jordan hatte beim On-

kel Weberei gelernt und

war im Auftrag einer

Garnfabrik als Verkaufs-

agent nach Berlin gekom-

men. Es war vor allem ei-

ne Idee, die seinem Geschäft

den gedeihlichsten Auf-

schwung verlieh: Jordan be-

gann, konfektionierte Wäsche zu verkau-

fen, also gebrauchsfertige Stücke, die von

den Käufern nicht umgearbeitet werden

mussten. Mit dieser Ware entwickelte

sich auch das Versandgeschäft hervorra-

gend, so dass das Wäschehaus Jordan zu

überregionaler Bedeutung anwuchs.

Schon bald ließ Jordan in eigenen

Werkstätten und bei Heimarbeitern Leib-

und Bettwäsche herstellen und verkauf-

te auch Leinenzeug, Handtücher und

Tischzeug „von der Elle“. 1868/69 ent-

stand ein Neubau für den Verkauf, dem

drei Erweiterungen folgten. Mehr als 200

Meter maß die gesamte Kaufhausfront,

die sich über drei Straßen erstreckte.

Jordan profitierte von sei-

ner Lage nahe der Einkaufs-

meile Leipziger Straße. Nach

seinem Tod bauten Hugo,

Wilhelm und Fritz Jordan das

Geschäft noch aus. 1914 wa-

ren in dem Karree auch eine

Wäschefabrik, eine Dampf-

wäscherei und -plätterei un-

tergebracht, 2.400 Menschen

arbeiteten hier. Das Kaufhaus

Heinrich Jordan konnte sich

„Hoflieferant Ihrer Majestät der Kaiserin

und Königin“ und „größtes Kaufhaus für

fertige Wäsche jeder Art“ nennen.

Die Wirtschaftskrise setzte dem Ver-

treter der dritten Generation, Dr. Heinrich

Jordan Jr., stark zu. Nach 1931 wird das

Kaufhaus im Adressbuch der Stadt nicht

mehr erwähnt. Die Gebäude wurden im

Krieg zerstört und später restlos abgetra-

gen. ‹ BJÖRN BERGHAUSEN/BBWA

UNTERNEHMENSHISTORIE

1869

Im Ursprung ein kleiner Laden, wuchs das Kaufhaus Jordan 1868/69 zu imposanter Größe

Unternehmensgründer Heinrich Jordan

FOTO

S: B

BWA

KAUFHAUS HEINRICH JORDAN

Fertige Wäsche jeder Art

Impressum HerausgeberIndustrie- und Handelskammer zu BerlinFasanenstraße 85, 10623 BerlinTelefon: 030 / 315 10 -0Telefax: 030 / 315 10 -344Internet: www.ihk-berlin.deE-Mail: [email protected]: Leif Erichsen (V.i.S.d.P.)Leitende Redakteurin: Christine Nadler

VerlagAxel Springer SE, Corporate SolutionsAxel-Springer-Straße 65, 10888 BerlinRedaktion: Michael Gneuss, Uta Richter, Birgit Warnhold, Oliver de Weert (Ltg.)Telefon: 030 / 259 17 95 21E-Mail: [email protected]: Tina GrebarscheTelefon: 030 / 259 17 47 28E-Mail: [email protected]: Constantin Eberle (Ltg.), Pamela Hönninger Bildredaktion: Sebastian MüllerHerstellung: Olaf HopfGeschäftsleitung: Frank Parlow, Lutz ThalmannE-Mail: [email protected]

Anzeigen: Annette KaufmannTelefon: 030 / 259 17 33 37Telefax: 030 / 259 17 47 26E-Mail: [email protected] gilt der Anzeigentarif Nr. 51(gültig ab 1. Januar 2016)

Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel

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Die Berliner Wirtschaft erscheint elf Mal im Jahr. Sie ist das offizielle Magazin der IHK Berlin. Der Bezug der Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätz-lichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des Autors, aber nicht unbedingt der IHK Berlin wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterla-gen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Über die Verwendung der Materialien entscheidet die Redaktion. Eine Rückantwort ist nicht vorgese-hen, wenn nicht individuelle Absprachen dem entgegenstehen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Abbildungen unterliegen dem Urheberrecht und Copyright der Hersteller.

ISSN 0405-5756

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1 Ein unverbindliches Leasingangebot der PEUGEOT BANK, Geschäftsbereich der Banque PSA Finance S. A., Niederlassung Deutschland, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, für Gewerbetreibende; für den PEUGEOT 308 SW Business-Line BlueHDi 100 STOP & START 73 kW (99 PS), zzgl. MwSt., Überführungs- und Zulassungskosten, ohne Anzahlung, Laufzeit 48 Monate, Laufl eistung/Jahr 10.000 km. Das Angebot gilt bei Vertragsabschluss bis 31.08.2016. 2 Ein unverbindliches Leasingangebot der PEUGEOT BANK, Geschäftsbereich der Banque PSA Finance S. A., Niederlassung Deutschland, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, für Gewerbe treibend; für den PEUGEOT 508 SW Business-Line BlueHDi 120 STOP & START 88 kW (120 PS), zzgl. MwSt., Überführungs- und Zulassungskosten, ohne Anzahlung, Laufzeit 48 Monate, Laufl eistung/Jahr 10.000 km. Das Angebot gilt bei Vertragsabschluss bis 31.08.2016.

Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 4,7 – 4,3; außerorts 3,8 – 3,1; kombiniert 4,2 – 3,5; CO2-Emissionen (kombiniert) in g/km: 104 – 92. Nach vorgeschriebenen Messverfahren in der gegenwärtig geltenden Fassung.

Bereich Nord-Ost Andy Pohlandt Standort: Weißensee und Oranienburg Tel.: 0160 4706508Bereich Nord-West Percy Ziegler Standort: Spandau und Reinickendorf Tel.: 0176 10023293Bereich Süd-Ost, Süd-West Sven Wüstner Standort: Teltow, Wilmersdorf und Tempelhof Tel.: 0176 18719008Bereich Ost Frank Wilke Standort: Weißensee und Lichtenberg Tel.: 0176 18719007

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Page 68: WIRTSCHAFT - IHK Berlin · 49 IMMS-Kampagne Unternehmer gehen in die Schulen, um für die Selbstständigkeit zu werben 42 Integration Engelhard Mazanke, Leiter der Berliner Ausländerbe-hörde,

BMW AG Niederlassung Berlinwww.bmw-berlin.de

HauptbetriebKaiserdamm 9014057 BerlinTel.: 030 20099-1255E-Mail: [email protected]

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Freude am Fahren

Die Welt ist in Bewegung. Wir sind in Bewegung. Und Bewegung bringt immer etwas Spannendes mit sich: Veränderung. Mit BMW i führt dieser Wandel in eine neue Ära, in der Fahrzeuge erstmals komplett für eine nachhaltige Mobilität entwickelt werden. So ist der BMW i3 mehr als ein Auto. Er ist der Beweis dafür, dass sich Verantwortung und Fahrfreude perfekt ergänzen. Jetzt ist die Zeit, voranzugehen. Und eine neue Art der Fahrfreude zu erleben. Ab sofort gibt es neben dem bewährten BMW i3 ein zweites, reichweitenstärkeres Modell mit einer Batteriekapazität von 94 Amperestunden mit dem Sie Ziele in bis zu 200 km Entfernung erreichen.

Der Umweltbonus1 von 4.000 Euro bei Kauf eines BMW i3 oder 3.000,– EUR Umweltbonus1 bei Kauf eines BMW 225xe oder eines BMW 330e macht Elektromobilität jetzt noch attraktiver.

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1 Die Höhe und Berechtigung zur Inanspruchnahme des Umweltbonus ist durch die auf der Webseite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unter www.bafa.de abrufbare Förderrichtlinie geregelt. Es besteht kein Rechtsanspruch auf Gewährung des Umweltbonus. Der Umweltbonus endet mit Erschöpfung der bereitgestellten Fördermittel, spätestens am 30. Juni 2019.

BMW i3 (94 Ah) mit Range Extender: Stromverbrauch in kWh/100 km (kombiniert): 11,3; CO2-Emission in g/km (kombiniert): 12;Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 0,6. Reichweite rein elektrisch in km (kombiniert): 240; kundenorientierte Reichweite rein elektrisch in km: bis zu 180, kundenorientierte Gesamtreichweite in km: bis zu 330. Reichweite abhängig von unterschied-lichen Faktoren, insbesondere: persönlichem Fahrstil, Streckenbeschaffenheit, Außentemperatur, Heizung/Klimatisierung, Vortemperierung. CO2-Emissionen, die durch die Produktion und Bereitstellung des Kraftstoffes bzw. anderer Energieträger entstehen, wurden bei den CO2-Emissionen nicht berücksichtigt. Die Verbrauchswerte wurden auf Basis des ECE-Testzyklus ermittelt. Abbildung zeigt Sonderausstattungen. Neue BMW i Fahrzeuge sind bei jedem autorisierten BMW i Agenten erhältlich.