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BERLINER
WIRTSCHAFT
www.berliner-wirtschaft.de
Ulf Braker Der Geschäftsführer von Stadler Pankow sorgt für Bewegung auf der Schiene
Berlinist am Zug
Das Magazin der Industrie- und Handelskammer zu Berlin – 07-08 / 2016
IHK-GAST Bodo Ramelow wirbt beimWirtschaftspolitischenFrühstück für Thüringen
INTERVIEW Vorstände Armin Steiner und Dr. Andreas Huth überBeta Systems und Berlin
WAHLRPÜFSTEINE Berliner Wirtschaft formuliert Positionen zur Abgeordnetenhauswahl
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EDITORIAL 03BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Und die Wahrheit liegt auf dem Platz: Mit den Wahlprüfsteinen haben IHK und Handwerkskammer die Positionen der Berliner
Wirtschaft zur Abgeordnetenhauswahl formuliert
Wenn die Straße des
17. Juni mehrere Wo-
chen lang für den Au-
toverkehr gesperrt ist,
dann hat das meistens auch etwas mit
Wirtschaft zu tun! Egal ob Fashion Week
oder – wie im vergangenen Monat – die
Fanmeile zur Fußball-Europameister-
schaft: Die Sperrung von zentralen Ver-
kehrsachsen sieht die IHK Berlin ambi-
valent.
Denn auf der einen Seite leidet der
gewerbliche Verkehr – beispielsweise
Lieferanten, Spediteure oder Busunter-
nehmer – natürlich unter zusätzlichem
Zeit- und Spritverbrauch. Auf der ande-
ren Seite kommen viele Menschen eben
aufgrund dieser Großereignisse zusätz-
lich in unsere Stadt. Sie übernachten in
Hotels, essen in den Restaurants, besu-
chen möglicherweise noch eine Ausstel-
lung und kaufen ein paar Souvenirs.
Ein klassischer Konflikt, bei dem es
für die IHK Berlin gilt, das Gesamtinte-
resse der Berliner Wirtschaft herauszu-
arbeiten und zu vertreten. Wichtig ist in
diesem konkreten Fall, dass Auf- und
Abbau von Straßensperrungen zügig
vonstattengehen, alle Betroffenen recht-
zeitig informiert werden und die Bedeu-
tung einer Veranstaltung sehr genau be-
wertet wird – vorher und nachher.
Der Ball bleibt im Spiel
EDITORIAL07-08/2016
Klar ist aber auch: Für einen gewonne-
nen Titel hätte Berlins zentrale Verkehrs-
achse gerne länger gesperrt bleiben dür-
fen – schließlich sind die Freudenbilder
vor dem Brandenburger Tor durch keine
Werbekampagne zu ersetzen.
Apropos Europameisterschaft. Die
Vollversammlung der IHK Berlin muss-
te im vergangenen Monat in die Verlän-
gerung. Zwar fielen bereits in der regulä-
ren Spielzeit am 15. Juni reichlich Treffer
(S. 28). Doch in der Nachspielzeit brach-
te die Vollversammlung dann am 29. Ju-
ni auch noch die IHK-Bildungsprojekte
im Kasten unter (S. 46).
Meisterlich sind übrigens die Prüf-
steine der Berliner Wirtschaft zur Ab-
geordnetenhauswahl geworden (S. 26):
„Wachstum meistern“. Es wurde ja auch
über Wochen und Monate hart trainiert
mit Haupt- und Ehrenamt aus IHK und
Handwerkskammer. Nun liegt die Wahr-
heit auf dem Platz – und wir freuen uns,
wenn wir den Ball gemeinsam mit
der Politik auch über die
Wahl hinaus im Spiel hal-
ten können.
JAN EDER
ist seit 2003 Hauptgeschäfts-führer der IHK Berlin. Bereits seit 1992 ist der Jurist und Politologe bei der IHK tätig
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1604 INHALT
NUTZEN SIE UNSER WEB-ANGEBOT Die „Berliner Wirtschaft“ als E-Paper auf www.ihk-berlin.de
10 Bahnstandort Berlin
26 IHK und HWK präsentieren ihre Wahlprüfsteine
TITELTHEMA
INHALT07-08/2016
IT-Sicherheit wird immer ernster ge-
nommen. In der Öffentlichkeit
werden Hacker- angriffe von
außen stärker wahrgenommen. Aber tatsächlich werden Daten zu 60 bis 70 Prozent
von internen Mitar-beitern gestohlen.
ARMIN STEINER
ist gemeinsam mit Dr. Andreas Huth Vorstand der
Beta Systems Software AG
S. 22
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19 Wirtschaftspolitisches Frühstück IFlughafenchef Dr. Karsten Mühlenfeld zu Gast im Ludwig Erhard Haus
20 Wirtschaftspolitisches Frühstück IIMinisterpräsident Bodo Ramelow wirbt bei der IHK fürs Thüringer Land
22 Interview des MonatsArmin Steiner und Dr. Andreas Huth über Beta Systems, Börsenkurse und Berlin
25 GastkommentarMichael Geißler über verlässliche Rahmenbedinungen für Energie-Effizienz
10 Bahnstandort BerlinGroße Player und hoch spezialisierte Zulieferer machen die Bahnbranche zu einem Eckpfeiler der Berliner Industrie
10-18TITELTHEMA
19-25MEINUNG & MACHER
26-44IHK AKTUELL & SERVICE26 WahlprüfsteineIHK und Handwerkskammer formulieren und diskutieren Forderungen an die Politik
28 VollversammlungGremium beschließt Erstattung von 13 Mio. Euro an Mitgliedsbeiträgen
40 IHK vor OrtBerliner Unternehmer im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten ihrer Bezirke
51-62UNTERNEHMEN & MÄRKTE
03, 06, 64-66RUBRIKEN
51 NetzwerkUnternehmen integrieren Flüchtlinge: Positive Bilanz nach vier Monaten
55 Smart City BerlinOhne entsprechende digitale Infrastruktur keine moderne Entwicklung
56 IGA Berlin 2017Wirtschaftliche Effekte der Gartenschau gehen weit über die Eintrittsgelder hinaus
58 Start-upsPartnering-Veranstaltung bei Siemens brachte Old und New Economy zusammen
03 Editorial06 Nachrichten
64 Treffpunkt66 Impressum
45-50AUS-& WEITERBILDUNG45 Berlins beste AusbildungsbetriebeBoeba Montage- und Aluminiumbau sowie BBO Datentechnik sind Preisträger 2016
46 BildungsprojekteIHK rückt beim zweiten Durchgang die Integration von Flüchtlingen in den Fokus
49 IMMS-KampagneUnternehmer gehen in die Schulen, um für die Selbstständigkeit zu werben
42 IntegrationEngelhard Mazanke, Leiter der Berliner Ausländerbe-
hörde, über die Rechtslage bei der Beschäftigung
von Asylsuchenden
BRAVO! Bürger Berlins
Freiwillig, uneigennützig,g, g gg,
tausendfach.Bürger sind für Bürger da. g ür Bürger da.
Im Verein, im Ehrenamt, in der Nachbarschaft.
Wir berichten jede Woche Wir berichten jede Woche
über dieses Engagement.überDenn es ist so lebendig, großartig,
bunt wie unsere Stadt.
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Engagement ist bunt.Wir auch.
In 33 Lokalausgaben* in über 1,53 Mio.
Exemplaren machen wir es zum Thema.
www.berliner-woche.de
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1606 NACHRICHTEN
Eine Umfrage unter kleinen und mittleren Firmen offenbart verbesserte Ertragslage und höhere Umsätze.
Knapp zwei Drittel (64,5 Prozent) der Ber-
liner inhabergeführten Unternehmen
mit bis zu 250 Mitarbeitern bezeichnen
ihre aktuelle Geschäftslage als „sehr gut“ oder
„gut“. Das ist ein halbes Prozent mehr als im Vor-
jahr. Creditreform Berlin Brandenburg und die In-
vestitionsbank Berlin (IBB) haben in ihrer Umfra-
ge für den diesjährigen KMU-Report außerdem
nach der Ertragslage gefragt. 50,5 Prozent melde-
ten Verbesserungen (Vorjahr 47,3 Prozent). 54,9
Prozent konnten zudem den Umsatz steigern, 30,6
Prozent wiesen stabile Umsätze auf.
Am besten ist die Stimmung derzeit im Bauge-
werbe. Für 72,8 Prozent der Unternehmen ist dort
die Lage „sehr gut“ oder „gut“. Auch der Dienst-
leistungssektor äußert sich überdurchschnittlich
positiv (65,9 Prozent). ‹ BW
ZAHLDES MONATS
9,7PROZENT
betrug die Berliner Arbeitslosenquote im Mai. Die Zahl ist erst-
mals seit dem Fall der Mauer unter zehn Prozent gesunken. Sie ist aber noch immer
deutlich höher als der Bundesdurchschnitt
von 6,0 Prozent.
In einem deutschlandweiten Preis-
vergleich des Bundeskartellamts zu
38 Wasserversorgern belegt Berlin
einen Platz im unteren Drittel. „Die
Maßnahmen der Berliner Wasser-
betriebe und des Senats zur Stabi-
lisierung der Berliner Trinkwasser-
preise zeigen Wirkung“, bewertet
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder
die Ergebnisse der Kartellwäch-
ter. Die IHK fordert nun ein wettbe-
werbsfähiges Tarifmodell auch für
gewerbliche Großverbraucher. Bei
Gewerbekunden liegen die Berliner
Wasserpreise noch über denen an-
derer Städte. ‹ BW
Die Spitzenmieten in den besten La-
gen von Berlin-Mitte sind im ersten
Halbjahr 2016 um 6,6 Prozent auf 26
Euro gestiegen. Die Durchschnitts-
miete für Berliner Büros beträgt 15,60
Euro. Das schreibt der Immobilien-
berater Savills in seinem Büromarkt-
bericht für die ersten sechs Monate
des Jahres. In fünf Jahren seien damit
die Büromieten um rund 25 Prozent
gestiegen. Für 2016 rechnen die Au-
toren damit, dass 350.000 Quadrat-
meter mehr benötigt als im gleichen
Zeitraum frei werden. ‹ BW
Wasserpreise für Private relativ günstig
Büromieten steigen
Bauboom in Berlin: Am besten ist die Stimmung derzeit bei Unternehmern aus dem Baugewerbe
STIMMUNG IM BERLINER MITTELSTAND STEIGT WEITER
BERLINER WASSERBETRIEBE
SAVILLS
Begehrt: Berliner Büros werden teurer
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NACHRICHTEN 07BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
In puncto Dynamik gehört Berlin zu den Top-Regionen: Die Kompetenz im Zukunftsfeld
Digitalisierung bringt die Stadt hier auf Platz vier.
PERSONALIENDES MONATS
CHARTDES MONATS
MATTHIAS TRUNK
ist vom Aufsichts-
rat der Gasag zum
neuen Vertriebs-
vorstand des
Unternehmens
bestellt worden.
Zuvor war Trunk
als Geschäftsführer
der Stadtwerke
Neumünster, der
Stadtwerke Hilden
sowie als Strategie-
chef der Stadtwerke
Düsseldorf tätig.
RUDI LAMPRECHT
ist in den Aufsichts-
rat des Navigati-
onsdienstes Here
zusammen mit dem
IT-Unternehmer
Uri Levine beru-
fen worden. Mit
den beiden ist das
Aufsichtsgremium
jetzt komplett. Lam-
precht war früher
Vorstandsmitglied
bei Siemens.
110PLÄTZE hat Berlin im Regio-
nenranking „Zu-
kunftsatlas 2016“
des Prognos-Insti-
tuts gut gemacht.
Unter den 402 Krei-
sen und kreisfreien
Städten belegt die
Hauptstadt nun
Rang 114. Bewertet
werden Kriterien
wie Wirtschafts-
kraft, Wohlstand,
soziale Lage, Arbeit
und Innovation.
Die Umbauarbeiten für den Zentra-
len Omnibusbahnhof (ZOB) haben
begonnen. Bis 2019 wird bei
laufendem Betrieb die Zahl der Hal-
testellen von derzeit 27 auf 33 – auf
der vorhandenen Fläche – erweitert.
So werden pro Stunde 20 zusätzliche
An- und Abfahrten möglich sein.
In die Modernisierung des ZOB wird
Berlin insgesamt 14,3 Mio. Euro in-
vestieren. ‹ BW
Flixbus hat das Geschäft des bri-
tischen Konkurrenten Megabus in
Deutschland, Italien, Frankreich,
Spanien und Benelux übernommen.
Damit stärkt das Unternehmen in
Kontinentaleuropa nach eigenen
Angaben seine Position als Europas
größter Anbieter von Fernbusfahrten.
Zwischen dem Kontinent und Groß-
britannien steigt der Takt auf bis zu
sechs Mal täglich. ‹ BW
DR. SEBASTIAN SCHEIDING
ist neuer Geschäfts-
führer der Astro-
und Feinwerk-
technik GmbH. Er
löst seinen Vater
Michael ab, der das
Unternehmen als
einer der Gründer
seit 1993 führte.
Sebastian Scheiding
war seit Oktober
2013 Leiter der
Abteilung Technik
bei Astro- und Fein-
werktechnik.
Millionen für Umbau
Neue Übernahme
TITA VON HARDENBERG
ist zur Berliner
Unternehmerin
des Jahres gewählt
worden. Bekannt
geworden ist sie
als Moderatorin der
Sendung „Polylux“.
Heute produziert sie
mit den 60 Mitar-
beitern ihrer Firma
Kultursendungen für
ARD, ZDF, 3Sat und
Arte. Platz zwei ging
an Andrea Nirou-
mand, Platz drei an
Andrea Mayr.
ZOB
FLIXBUS
Flixbus forciert die Expansion in Europa
Schräg statt längs: die neuen Haltebuchten
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Grafik: Henriette Anders
Prognos Zukunftsatlas 2016: Berlins Platzierungen402 Kreise und kreisfreie Städte
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Quelle: Prognos AG 2016
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Lage
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1608 NACHRICHTEN
Dax-Unternehmen, die ein Innovationszentrum betreiben, entscheiden sich meist für Berlin
Einen Dax30-Konzern mit Stamm-
sitz in Berlin gibt es nicht. Aber
gerade dieser Tatsache verdankt
die Hauptstadt die Ansiedlung von Inno-
vationszentren großer deutscher Konzer-
ne. Insgesamt 19 der Dax-30-Firmen ha-
ben ein Innovation-Center, neun davon
wurden in Berlin gegründet, hat eine Um-
frage des Branchenblogs „ihub.berlin“ und
des „Tagesspiegels“ ermittelt. Dass Stand-
orte abseits der Zentralen gewählt wer-
TOP-STANDORT FÜR IDEENSCHMIEDEN
den, ist eine bewusste Strategie. Laut „Ta-
gesspiegel“ erklärt die Szene dies mit dem
„Investors Dilemma“ – einer These des
Harvard-Professors Clayton Christensen.
Danach scheitern Unternehmen bei der
Entwicklung neuer Technologien und Ge-
schäftsmodelle, wenn sie zu stark an ak-
tuelle Kundenbedürfnisse denken. Dis-
ruptive Innovationen entstehen hingegen,
wenn künftige Kundenwünsche antizi-
piert werden.
Mehr Abstand zu Konzern-Hauptsit-
zen tut Innovationszentren daher gut. „In-
novationlabs werden die Orte sein, an de-
nen Innovation stattfindet“, ist ihub-Grün-
der Peter Siebert überzeugt. ‹ BW
Der im vergangenen Jahr verstorbene
High-End-Audio-Pionier Dieter Burmes-
ter ist im Rahmen der Plus-X-Award-Ver-
leihung mit dem „Lifetime Achievement
Award“ ausgezeichnet worden. Die Wit-
we von Dieter Burmester, Marianne Bur-
mester, nahm die Trophäe aus den Hän-
den von Plus-X-Award-Präsident Donat
Brandt entgegen. Mit dem Plus X Award
werden die innovativsten Marken des
Jahres ausgezeichnet. ‹ BW
Plus X AwardBURMESTER
Der Südwesten bekommt ein Grün-
derzentrum. Unter dem Namen Fubic
wird auf einer 50.000 Quadratme-
ter großen Fläche in der Fabeckstraße
in Dahlem Platz für Gründer ent-
stehen, die die Nähe zur Freien Uni-
versität oder umliegenden Instituten
suchen. Die Immobilie war früher
das Militärhospital der US-Army.
Übertragen wurde sie an den Adlers-
hofer Standortmanager Wista-Ma-
nagement. ‹ BW
Zentrum für GründerFUBIC
Weltweit ist Berlin im vergangenen
Jahr die Nummer 1 unter den Standor-
ten für internationale Verbandskon-
gresse gewesen. Mit 195 Kongressen
übertrumpfte die Bundeshauptstadt
diesmal den Vorjahres-Spitzenreiter
Paris (186) und auch Barcelona (180).
Das geht aus einer Rangliste hervor,
die die International Congress und
Convention Association (ICCA) ver-
öffentlichte. 2014 lag Berlin auf dem
dritten Platz. Hinter Barcelona ran-
gieren Wien, Madrid und London. Es
ist das erste Mal, dass Berlin in diesem
Ranking auf Platz eins steht. Es gilt als
einer der wichtigsten Indikatoren der
Meetingbranche und hat großen Ein-
fluss auf die Vergabe vieler Großkon-
gresse. ‹ BW
Berlin ist die Nr. 1VERBANDSKONGRESSE
Der Knauer Wissenschaftliche Gerä-
te GmbH ist die Qualitätsauszeich-
nung Berlin-Brandenburg verliehen
worden. Bewertet wurden 25 Krite-
rien wie Auslastung der Ressourcen
oder Zusammenarbeit mit Partnern.
Nach einer schriftlichen Stellungnah-
me wurde Knauer von einem unab-
hängigen externen Bewerter audi-
tiert. Mit einem Ergebnis von 96 Pro-
zent bestand Knauer das Audit. ‹ BW
Qualität gewürdigtKNAUER
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Kreativarbeit: Nach disruptiven Innovationen lassen große Konzerne gern in Berlin forschen
Modell: Das Gründerzentrum im Jahr 2020
NACHRICHTEN 09BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Der Dienstleistungskonzern präsentiert gute Zahlen und investiert in Digitalisierung
Mit sichtbarem Stolz und ei-
nem großen Lob an ihre über
63.000 Mitarbeiter eröffnete
Catherine von Fürstenberg-Dussmann,
Vorsitzende des Stiftungsrates der Duss-
mann Group, die Jahrespressekonferenz
des Unternehmens. Das Ergebnis für 2015
des international agierenden Dienstleis-
tungskonzerns mit Sitz in der Friedrich-
straße kann sich auch sehen lassen – zum
ersten Mal überstieg der Jahresumsatz der
Auf Rekordkurs: Catherine von Fürs-tenberg-Dussmann, Vorsitzende des Stiftungsrats, und Vorstandschef Dirk Brouwers
DUSSMANN ERSTMALS ÜBER ZWEI MRD. EURO UMSATZ
Gruppe zwei Mrd. Euro, die Ebitda-Marge
blieb bei 5,9 Prozent.
Für die Zukunft sieht sich das Fami-
lienunternehmen gewappnet. Auf dem
entscheidenden Markt für Facility Ma-
nagement investiert die Dussmann Group
in Digitalisierung und investiert mit dem
Fraunhofer-Institut für Produktionstech-
nik und Automatisierung an Reinigungs-
robotern.
Im Pflegebereich wurde flächende-
ckend eine papierlose elektronische Pfle-
geplanung und -dokumentation einge-
führt. Die Kursana-Sparte plant für das
gegenwärtige Jahr vier weitere Neueröff-
nungen. ‹ HART
Karstadt will im neu entstehenden
Tegel Center 2018 ein neues Waren-
haus eröffnen. Mit der HGHI Holding
GmbH wurde ein lang laufender Miet-
vertrag abgeschlossen. „Mit der voll-
ständigen Neueröffnung eines Waren-
hauses, des ersten in über 30 Jahren,
betreten wir einen neuen Abschnitt
in der Karstadt- und Einzelhandels-
geschichte in Deutschland“, erklär-
te Karstadt-CEO Dr. Stephan Fanderl.
Lokalität bezeichnete er als wesent-
lichste Stärke von Karstadt, die nun
auch in Tegel greifen soll. ‹ BW
Neues Haus in TegelKARSTADT
Die Degewo und die Wohnungsbauge-
sellschaft Berlin-Mitte (WBM) wollen
1.024 Wohnungen in der Wasserstadt
Oberhavel in Spandau bauen. Die
beiden landeseigenen Unternehmen
übernehmen das Projekt schlüsselfer-
tig von den privaten Entwicklern Kili-
an Immobiliengruppe und MHMI. Die
Spandauer Wasserstadt ist einer von
zwölf großen Wohnungsbaustandor-
ten, die der Berliner Senat kürzlich
vorgestellt hat. Das neue Quartier er-
hält den Namen Pepitahöfe. ‹ BW
Neubau in SpandauDEGEWO / WBM
Die Groth Gruppe baut in der Lehr-
ter Straße ein neues Stadtquartier mit
1.000 Wohnungen. Das Quartier Mit-
tenmang schließt eine 3,7 Hektar gro-
ße Lücke im Mittelbereich der Lehr-
ter Straße. Neben 255 Eigentumswoh-
nungen, 344 freifinanzierten und 158
geförderten Mietwohnungen mit Grö-
ßen zwischen 45 und 104 Quadrat-
metern entstehen auch 250 bis 300
Mikroappartements sowie eine Kita
mit 80 Plätzen. ‹ BW
Baustart in Mitte GROTH GRUPPE
Für das ehemalige Neuköllner Quelle-/
Sinn-Leffers-Kaufhaus gibt es ein Kon-
zept. Genutzt wird das Gebäude künftig
unter dem Namen „101 Neukölln“ – ge-
sprochen „einsnulleins“. Die Entwick-
lungsgesellschaft S IMMO Germany in-
vestiert am Standort rund 30 Mio. Euro.
Durch Umplanungen in dem sechsstöcki-
gen Gebäude sowie dem dazugehörigen
Parkhaus wird die Nutzfläche auf 22.000
Quadratmeter erweitert. Auf 9.000 Quad-
ratmetern entstehen Einzelhandels-, Fit-
ness- und Gastronomieflächen. Weitere
13.000 Quadratmeter werden als Büros
vermietet. „Statt der Garage als Mutter
aller IT-Start-ups bieten wir ein ganzes
Parkhaus“, so S IMMO-Geschäftsführer
Robert Neumüller. ‹ BW
Ein Parkhaus in Neukölln als Büro für Kreative S IMMO GERMANY
FOTO
: PA
/DPA
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1610 TITELTHEMA
TITELTHEMA 11BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Berlin istam Zug
Bahnstandort Die Hauptstadt vereint Tradition und Zukunft auf dem Gleis. Große Akteure wie die Deutsche Bahn und global aufgestellte Produzenten von Schienenfahrzeugen
haben hier ebenso ihren Sitz wie hoch spezialisierte Zulieferer und Hersteller von Verkehrstechnik. Damit ist die Branche ein
starker Eckpfeiler der Berliner Industrie. » Von Uta Richter
TITELTHEMA
I n Berlin ist Bahngeschichte geschrieben
worden – und die Hauptstadt wird die-
ser Tradition heute wieder gerecht. Welt-
weit sind hier entwickelte und gebau-
te Bahnen unterwegs. Know-how und Dienst-
leistungen für den reibungslosen Verkehr
kommen aus Berlin. Die Stadt gilt als das deut-
sche Verkehrstechnik-Kompetenzzentrum. Ne-
ben großen Akteuren wie der Deutschen Bahn,
Stadler, Siemens, Bombardier und Alstom ha-
ben sich über 200 Bahntechnik-Unternehmen
mit zusammen mehr als 20.000 Beschäftigten
in diesem Cluster etabliert. Die Schienenver-
kehrstechnik hat sich erneut zu einem indus-
triellen Eckpfeiler der Region entwickelt. Es wer-
den nicht nur Züge gefertigt, sondern auch Bahn-
stromanlagen von Elpro oder der LAT GmbH,
Fahrgastinformationssysteme von IVU Traf-
fic Technologies oder Interautomation sowie
Leit- und Sicherungstechnik der Firmen Sig-
non oder Knorr-Bremse.
Wie vielfältig die Branche ist, zeigt sich et-
wa in den Wartungshallen der Talgo Deutsch-
land GmbH in Friedrichshain. Es sind die Exoten
und die Auslaufmodelle unter den Personenzü-
gen, die den Weg in die 370 Meter lange Halle auf
dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbes-
serungswerks finden. Dort werden sie auf Herz
und Nieren geprüft und notwendige Reparaturen
vorgenommen. Dabei bergen die Waggons, die
mitunter schon viele Jahrzehnte auf den Gleisen
unterwegs sind, immer wieder Überraschungen,
erzählt Stephan Korte. Er ist seit 17 Jahren Mit-
glied der Geschäftsleitung der Talgo Deutschland
GmbH mit Sitz am Ende der Revaler Straße – dort
wo 1867 die „Königlich Preußische Eisenbahn-
werkstatt“ ihren Betrieb aufgenommen hatte. Tal-
go Deutschland ist die Tochter eines 1942 in Spa-
nien gegründeten Unternehmens. In den frühen
1990er Jahren kaufte die Deutsche Bahn bei Tal-
go sechs Nachtzüge, die auf dem Gelände an der
Warschauer Straße gewartet wurden. „Von den
23.000 geplanten Fahrten dieser sechs Züge sind
im Laufe der Jahre ganze drei ausgefallen“, blickt
Korte stolz zurück.
Szenenwechsel: Im Herzen der Stadt, am
Schöneberger Ufer, hat der weltweit führende
Hersteller von Schienenfahrzeugen seine Zentra-
le. Bombardier Transportation liefert das gesam-
te Spektrum schienengebundener Fahrzeuge und
beschäftigt in 60 Ländern insgesamt 39.400 Mit-
arbeiter. Gerade erst konnte sich das Unterneh-
men, das vor den Toren der Stadt im brandenbur-
gischen Hennigsdorf einen Produktionsstandort
betreibt, einen Auftrag im Gesamtwert von et-
wa 215 Mio. Euro sichern. Bombardier liefert 43
Triebzüge vom Typ Bombardier Talent 2 an das
Verkehrsunternehmen Abellio in Baden-Würt-
temberg. In jüngster Zeit war der Konzern aller-
dings eher wegen der geplanten Streichung von
270 Stellen im Werk Hennigsdorf in die Schlag-
zeilen geraten. »
Neustart in Berlin Im Jahr 2000 stieg das Schweizer Unternehmen Stadler bei der damaligen Daimler- Tochter Adtranz ein – und rettete damit das Berliner FahrzeugwerkVon Tram bis Intercity Rund 1.000 Mitarbeiter bauen am Standort ebenso Straßenbahnen wie Schnellzüge
Stadler Pankow GmbHUlf Braker Geschäftsführer
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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1612 TITELTHEMA
Dass die Bahn wieder eine Berlinerin ist,
dafür sprechen auch zwei neue U-Bahn-
züge, die bereits getestet wurden und auf
den Kleinprofilstrecken U1 bis U4 im Ein-
satz sind. Den Auftrag, den die BVG euro-
paweit ausgeschrieben hatte, konnte sich
die Stadler Pankow GmbH sichern. Pro-
duziert werden die insgesamt 40 Bahnen
vom Typ IK in Pankow-Rosenthal. Seit
2000 hat der Schienenfahrzeughersteller
dort seinen Sitz. „Es hat uns in den letz-
ten 15 Jahren traurig gestimmt, dass un-
sere Mitarbeiter ihren Familien in ihrer
eigenen Stadt nicht zeigen können, was
sie hier Tolles machen. In zehn anderen
Bundesländern jedoch können sie unse-
re Produkte im Einsatz sehen“, berichtet
Geschäftsführer Ulf Braker. Bis zu 100 ein-
bis sechsteilige Fahrzeuge pro Jahr stel-
len die 1.000 Mitarbeiter von Stadler am
Standort her. 76 Ein- und Doppelstöcki-
ge waren es 2015.
Auch Braker verweist auf die glei-
chermaßen historische wie zukunfts-
orientierte Situation des Bahnstandorts
Berlin: „Hier ist Eisenbahngeschichte ge-
schrieben worden, mit der ersten elektri-
schen Straßenbahn, die hier auf die Schie-
ne gestellt worden ist. Und heute haben
wir hier eine Lieferanten-Landschaft, die
in Europa ihresgleichen sucht. Das sind
vor allem kleine Lieferanten, die in vielen
Feldern einen hohen Spezialisierungsgrad
haben und die es uns ermöglichen, Spit-
zenprodukte für Deutschland, Europa
und die Welt herzustellen.“ Außerdem sei
die Hauptstadt mittlerweile Sitz zahlrei-
cher Verbände des Bahnwesens, und viele
der privaten Bahnbetreiber Deutschlands
hätten ihre Zentralen ebenfalls nach Ber-
lin verlegt. Entstanden sei damit ein at-
traktiver Pool an Personal, gepaart mit po-
litischer Entscheidungsmöglichkeit und
der entsprechenden Infrastruktur.
Zu Brakers Nachbarn zählt neben vielen
anderen Unternehmen, die mit dem Ver-
kehr auf der Schiene zu tun haben, auch
die Interautomation Deutschland GmbH.
„Interautomation steht für über 20 Jah-
re Erfahrung in Konzeption, Entwick-
lung, Integration und Betreuung von Sys-
temlösungen im Schienenverkehr“, sagt
Geschäftsführer Manuel Mang. Das Leit-
motiv sei: „Alle Anwendungen, ein Sys-
tem: Hardware- und Softwarelösungen
für Schienenfahrzeuge bieten wir als in-
tegrierte Gesamtlösung aus einer Hand,
aber auch als Ergänzungsprodukte für be-
stehende Systeme – maßgeschneidert.“
Der Pankow Park biete mit seinem his-
torischen Hintergrund, der relativ zent-
ralen Lage und der Nähe zu Kunden und
Partnern sowie guter Erreichbarkeit einen
perfekten Standort für sein Unternehmen.
Konzentration am Standort Pankow
Generell profitieren Berlin und die Bahn
von der Konzentration am Standort Pan-
kow. Das Ausbildungszentrum von ABB
durchlaufen gegenwärtig 745 junge Men-
schen. „Im neuen Ausbildungsjahr wird
sich diese Zahl noch erhöhen“, sagt Pro-
kurist Gerd Woweries. Die neuen Azu-
bis werden von Anfang an von den Vor-
zügen der neuen Räumlichkeiten profi-
tieren, die derzeit unweit des bisherigen
Standortes entstehen – und von der neuen
hochmodernen Technik. Das ABB Ausbil-
dungszentrum bietet in Wilhelmsruh eine
Verbundausbildung für die Unternehmen
in der Region an. „Etwa 130 Firmen aus
Berlin und Brandenburg nutzen die Mög-
lichkeiten, die die Konzentration von Aus-
bildungskapazitäten an diesem Standort
bietet“, so Woweries. 22 Ausbilder gehö-
ren zum Team. In 16 verschiedenen Be-
rufen können Unternehmen ihre Azubis
für den Start in den Job fit machen lassen.
Wenn im Herbst die nächste Genera-
tion von Elektronikern, Mechanikern und
Mechatronikern in die Ausbildung startet,
steht auch für die gesamte Branche in Ber-
lin ein Highlight an: Vor Gästen aus aller
Welt präsentiert sie ihre Neuheiten auf der
InnoTrans. Die internationale Leitmesse
für Verkehrstechnik findet alle zwei Jah- FOTO
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Erfolg in der Nische Die Talgo Deutsch-land GmbH wartet in Berlin Waggons für den PersonenverkehrMutterkonzern in Spanien Nach Berlin kam das Unternehmen zusammen mit sechs von ihm produzierten Nachtzügen
Talgo Deutschland GmbHStephan Korte, Mitglied der Geschäftsleitung
re am Funkturm statt. Vom 20. bis zum 25.
September werden in diesem Jahr mehr
als 3000 Aussteller erwartet. So wird die
Stadler Rail Group dort unter anderem
ihren neuen Hochgeschwindigkeitszug
„Giruno“ vorstellen, der ab 2019 durch den
Gotthard-Basistunnel rollen soll.
Zu den Faktoren, die Berlin für mittel-
ständische Zulieferer wie auch für Groß-
konzerne attraktiv machen, zählt aus Sicht
von Alexander Kaczmarek unter ande-
rem das enorme Fahrgastaufkommen.
„Berlin ist das Bundesland mit den meis-
ten Fahrgästen auf der Schiene. Jährlich
sind hier 430 Millionen Fahrgäste unter-
wegs“, betont der Konzernbevollmächtig-
te der Deutschen Bahn für die Hauptstadt.
„Unser Verkehrsunternehmen ist mit ca.
20.000 Mitarbeitern der größte Arbeitge-
ber in Berlin außerhalb der Verwaltung“,
so Kaczmarek. Bis 2020 wird die Deutsche
Bahn zwei Mrd. Euro in ihre Infrastruk-
tur investieren. Davon entfallen bis zu 1,8
Mrd. Euro auf das Schienennetz, 376 Mio.
Euro auf die Bahnhöfe und 74 Mio. Euro
auf Anlagen zur Energieversorgung. Die-
se Zahlen beinhalten sowohl Investitionen
für das Bestandsnetz als auch für Neu-
und Ausbaumaßnahmen. Schon seit 2006
wird mit dem Ostkreuz einer der meistge-
nutzten Nahverkehrsbahnhöfe bei laufen-
dem Betrieb mit hohem Aufwand erneu-
ert. An den Kosten des Mammutprojekts
in Höhe von 417 Mio. Euro beteiligen sich
neben der DB der Bund und das Land Ber-
lin. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant.
Bereits abgeschlossen sind die Arbei-
ten am Bahnhof Gesundbrunnen. Dort
entstand in den vergangenen zwei Jah-
ren ein neues Empfangsgebäude. In die
einstöckige Konstruktion aus Stahl, Beton
und Glas flossen insgesamt 14 Mio. Euro.
Doch auch kleinere Bahnhöfe in Randla-
ge profitieren von den geplanten Investi-
tionen, etwa die Haltestelle in Mahlsdorf
am östlichen Stadtrand. Für zwei Mio. Eu-
ro wird dort 2017 ein neuer Bahnsteig »
ULF BRAKER
Seit 2002 ist Braker bei der Stadler Pankow GmbH beschäftigt und baute den Geschäfts-bereich „Straßen- und Stadtbahnen“ auf. 2014 wurde er Geschäftsführer
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Gesundheit in besten Händen
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1614 TITELTHEMA
„Berliner Firmen glänzen im Ausland“
INTERVIEW
Berliner Wirtschaft: Berlin als Stand-
ort für Bahntechnik- und Eisenbahnver-
kehrsunternehmen hat sich enorm wei-
terentwickelt. Wie sehen Sie die Zukunft
– ist Berlin auf dem richtigen Gleis?
Markus Hecht: Es gibt zwei Strömun-
gen, von denen Berlin profitiert, zum
einen den Konzentrationsprozess bei
den großen Firmen, z. B. verlagert
Knorr-Bremse einen Teil
der Münchner Fertigung
nach Berlin oder Stadler
wächst wegen der Fran-
kenstärke vor allem bei
den nichtschweizerischen
Firmenteilen, zum Ande-
ren entstehen aber auch
viele neue kleine Bahn-
technikfirmen, herab bis
zu Einpersonenunterneh-
men, da Berlin eine sehr
aktive Gründerszene und
Nähe zu vielen Arten von
Hochschulen hat.
Innovative Projekten haben Signalwir-
kung. Was ist besonders spannend?
Hier könnte sich am Standort leider
mehr tun. Berliner Firmen glänzen
vor allem im Westen der Republik und
im Ausland. Beispiel Elektromobilität:
Unsere drei Gleichstrombahnsysteme
S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn ha-
ben eine sehr geringe Rückspeisequo-
te, da die Unterwerke nicht in der Lage
sind, Energie zu speichern. Hamburg
oder das Ruhrgebiet sind da weiter.
Oder Signaltechnik: Berlin hat zwei
TU-Professor Markus Hecht über innovative Hauptstadt-Unternehmen aus der Branche und die Schwierigkeiten, Produkte im heimischen Markt erfolgreich zu etablieren
bedeutende Hersteller des „European
Train Control Systems, ETCS, die aber
vor allem für Dänemark, die Schweiz
und nur ganz wenig für Sachsen ferti-
gen. Auch in Sachen fahrerlose Bahn-
systeme gab es in Berlin Piloten, aber
eine Anwendung auf U- oder S-Bahn,
die sich direkt anböten und leicht rea-
lisieren ließe, ist nicht erkennbar.
Bei welchen Technologien
sehen Sie die besonderen
Stärken der Hersteller und
Zulieferer unserer Region?
Sowohl bei Detailent-
wicklungen wie Schwin-
gungsisolation oder Di-
agnose als auch bei
Integration von Gesamt-
systemen, sei es bei Fahr-
zeugen oder bei der Sig-
naltechnik ist vielfältige
Kompetenz vorhanden.
Auch wenn der Schienen-
verkehr eines Tages bei der Umsetzung
der Klimaziele sollte mitwirken dür-
fen, sind die Unternehmen der Haupt-
stadt gut gerüstet. Momentan warten
sie auf das Startzeichen.
Die Ingenieurausbildung muss auf dem
aktuellen Stand sein und vorausdenken.
Welche Themen stehen dabei im Fokus?
Hier ist die Verbindung von Forschung
und Lehre ganz wichtig. Die Berliner
Hochschulen haben beispielsweise ei-
ne gute Position um EU-Forschungs-
programm shift2rail, dem Bahnteil aus
Horizon2020 und auch bei den natio-
nalen Förderprogrammen des Bun-
desverkehrsministeriums BMVI. Die
dort behandelten Themen wie Lärm-
minderung, Zuverlässigkeitserhö-
hung, Treibhausgasemissionsmin-
derung, Kapazitätsausweitung auf
bestehenden Strecken, Geschwindig-
keitssteigerung bei gleichzeitiger Ver-
besserung der Pünktlichkeit, Attrak-
tivitätssteigerung im Schienengüter-
verkehr, sind die Themen, die heute
und zukünftig anstehen. Auch über
Bachelor- und Masterarbeiten kön-
nen die Studierenden an der Spitze
der Forschung unter Anleitung mit-
wirken und ihre innovativen Kennt-
nisse später in die Praxis einbringen.
Stichwort Demographischer Wandel: Mit
welchen Angeboten könnte die hiesige
Branche von diesem Trend profitieren?
Hier sind zwei Wege vorgegeben:
entweder verbesserte Einstiegshilfen
oder ebene Einstiege. Letzteres ist
vorzuziehen, da jede Mechanik Zeit
braucht um zu arbeiten und damit die
Haltezeiten unterwegs verlängert und
natürlich auch versagen kann. Züge
mit unterschiedlich hohen Einstiegs-
türen für die zwei unterschiedlichen
in Deutschland genormten Bahn-
steighöhen oder gar Doppelstock-
fahrzeuge mit Doppelstockbahn-
steigzugängen werden beide in Ber-
lin entwickelt.
Sie werben für den leisen Verkehr auf der
Schiene. Auf welche Widerstände tref-
fen Sie dabei?
Umweltfreundlichkeit ist ein Mar-
kenzeichen der Bahnsysteme. Sie darf
jedoch nicht gespalten sein bezüglich
geringer Treibhausgasemission oder
großer Lärmentwicklung. Eine lei-
se Bahn, leise Fahrzeuge und Glei-
se sind möglich und auch nicht teu-
er. Die zwei Hauptwiderstände sind
die zusätzliche Engineering-Kompe-
tenz, die einfach eine weitere Anfor-
derung darstellt, ohne dass Abstriche FOTO
S: T
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ERLI
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MARKUS HECHT
Leiter des Fachge-biets Schienenfahr-zeuge der TU Berlin
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
an heute schon vorhandenen Leistungskriterien ge-
macht werden dürfen. Das bedeutet einfach Mehrkos-
ten, auch wenn sie im Verhältnis zu den Gesamtkosten
sehr gering sind. Der zweite Widerstand ist die Frage,
wie die Nachrüstung der Altfahrzeuge erfolgen soll.
Der wirkliche Nutzen tritt erst mit der Abschaffung
des letzten lauten Fahrzeugs oder Gleises auf. Wir er-
leben das gerade mit der Ausrüstung der Güterwagen
mit Verbundsohlen. Das wurde über 25 Jahre vor sich
her geschoben und jetzt stellt man fest, dass die Ent-
wicklung dennoch noch nicht ausgereift ist.
Für den Neubau der Dresdner Bahn sind verschiede-
ne Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen. Kommt hier
Technik nach aktuellstem Stand der Wissenschaft zur
Anwendung?
Hier muss ich leider ein klares „Nein“ sagen. Der
Grund ist der, dass die heutigen gesetzlichen Vor-
schriften, die natürlich eingehalten werden müs-
sen, auf dem Wissenstand von vor 30 Jahren basie-
ren. Konkret bedeutet das, dass die Lärmminderung
auf dem Ausbreitungsweg und nicht an der Quelle
erfolgt. Es werden laute Fahrzeuge und Gleise einge-
setzt, und mit Lärmschutzwänden und Schallschutz-
fenstern versucht man, die Anwohner zu schützen.
Die neuen Fahrzeuge halten zwar die EU-TSI-Noise
Grenzwerte ein, aber das sind Minimalanforderun-
gen, die je nach Betriebszustand fünf bis 15 Dezibel
über dem Stand der Technik sind. Auch das „beson-
ders überwachte Gleis“ ist keine leise Gleiskonstruk-
tion, sondern man vermeidet mit einem sehr aufwän-
digen Verfahren, dass das Gleis durch raue Oberfläche
lauter wird als mit glatter Schienenfahrfläche. Drei
Hochschullehrer der TU Berlin hatten 2011 eine Ini-
tiative für eine Ausnahmegenehmigung für eine lei-
se Dresdner Bahn gestartet. Dabei sollte den Anwoh-
nern mittels Monitoringstationen zugesichert werden,
dass die heutige von der S-Bahn ausgesandte Lärm-
menge beim Gesamtausbau der Dresdner Bahn gleich
bleibt. Der Lärm der S-Bahn hätte in dem Maß ver-
ringert werden müssen, wie die Regional-und Fern-
verkehrszüge neuen Lärm eintragen. Natürlich wären
sowohl an den Gleisen wie an den Fahrzeugen Maß-
nahmen erforderlich, allenfalls auch niedrige Lärm-
schutzwände. Aber die sehr hohen Wände mit Zer-
schneidung der Sichtachsen und schlimmen Folgen
für das Kleinklima wären vermieden worden. Aus den
Erfahrungen hätte dann die Gesetzgebung innoviert
angepasst werden können. ‹ URI
Es scheint ja im 21. Jahrhundert alles ganz einfach: Wer einen Film anschauen möchten, egal ob mit TV-Gerät, Smart-phone oder Tablet, lädt sich diesen einfach herunter und los
geht‘s. Wie komplex die dahinter stehende Technik ist, fällt in Zeiten der Digitalisierung nicht auf. Patrick Knippel und Leander Carell, Grün-der und Geschäftsführer der Now-tilus GmbH, entwickeln seit Jahren erfolgreich Lösungen, damit Videos und TV-Sendungen noch einfacher verfügbar sind. Ursprünglich aus der
Filmproduktion kommend, konzentrieren sich die beiden auf zwei Bereiche. Einer davon ist das Aufbereiten von Inhalten. Denn Videos oder TV-Sendungen sind mit unzähligen Metadaten versehen, von Filmplakat und Übersetzungen über Untertitel und Zusammenfassun-gen bis hin zu Informationen zu Regis-seur, Schauspielern oder Bewertungen. All diese Daten werden für die Rech-teinhaber, wie z. B. Produktionsstudios oder Fernsehsender, vereinheitlicht.
Darüber hinaus haben Carell und Knippel eine Plattform namens Nemo-Bridge entwickelt. Es hilft dabei, Filmmaterial für Live-TV oder Video-on-Demand zu verarbeiten. Die Soft-ware bindet vorhandene Technik über Schnittstellen ein und sorgt für einen reibungslosen Ablauf der einzelnen Arbeits-schritte. Für Sender und Studios ist diese Innovation arbeitser-leichternd und zeitsparend gleichermaßen, quasi eine digitale Brücke zwischen alter und neuer Welt.
Unterstützt werden Knippel und Carell beim Weiterent-wickeln ihrer Produkte von Fr au n h of e r FOKUS. Die Zusammen-arbeit wird von Transfer
BONUS bezuschusst. Beide berichten darüber nur Gutes: „Wir arbeiten seit 2010 mit Fraunhofer FOKUS zusammen. Die Mit-arbeiter denken viel mit, fragen nach: ‚Habt Ihr das schon über-legt? Vielleicht schaut Ihr mal hier?‘ Oder: ‚Sollte man das nicht optimieren?‘ Diese Interaktion hilft uns sehr.“ Auch mit dem Förderprogramm Transfer BONUS haben Knippel und Carell schon mehrmals sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie empfeh-len es jedem, der das Know-how einer Wissenschaftseinrich-tung einbinden möchte. Und wir profitieren als Zuschauer davon und können zukünftig auf ein größeres und besser aufbereitetes Online-Angebot, live oder on de-mand, auf TV-Gerät, Smartpho-ne oder Tablet, zurückgreifen.
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Digitale BrückenbauerDas Berliner Unternehmen Nowtilus sorgt für eine rei-bungslose Aufbereitung von Videos und TV-Sendungen. Damit wir die Filme auf allen Geräten schauen können.
Patrick Knippel, Nowtilus GmbH
Leander Carell, Nowtilus GmbH
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1616 TITELTHEMA
gebaut, wo ab 2018 die Regionalbahnlinie
26 zwischen Lichtenberg und der pol-
nischen Grenzstadt Kostrzyn halten soll.
Für diesen grenzüberschreitenden Ver-
kehr zeichnen sich auch anderweitig neue
Möglichkeiten ab. So hat das Eisenbahn-
bundesamt die Zulassung für den Einsatz
des Dieseltriebwagens „Link“ des polni-
schen Herstellers Pesa erteilt. Es ist das
erste Eisenbahnfahrzeug in der Geschich-
te der polnischen Industrie, das zum Be-
trieb in Deutschland zugelassen wurde.
Die Link-Fahrzeuge für die Niederbarni-
mer Eisenbahn (NEB) verfügen über eine
deutsche und eine polnische Zulassung.
„Wir freuen uns, dass die Inbetriebnah-
megenehmigung der neuen Link-Züge
da ist und wir in Zukunft mit modernen
Fahrzeugen durchgehende Bahnverbin-
dungen zwischen Deutschland und Po-
len, auch über Kostrzyn hinaus, anbieten
können. Dies stellt einen Zugewinn für
den grenzüberschreitenden Verkehr dar“,
erläutert der Vorstandsvorsitzende der
NEB, Detlef Bröcker.
Sinnbildlich für den umfassenden
Wandel in der Berliner Bahninfrastruk-
tur steht der Hauptbahnhof, dessen zehn-
ter Geburtstag gerade gefeiert wurde.
„Der Berliner Hauptbahnhof ist ein Ber-
liner Erfolgsmodell geworden: ein mar-
kantes Eingangstor zur Stadt, ein Ort der
Begegnung für Reisende und Besucher,
Herzstück und Motor einer beispiellosen
Verkehrs- und Stadtentwicklung und
ein Leistungsathlet, der täglich 1.300 Zü-
ge managt. Er ist nicht Ost oder West,
sondern Mitte“, schwärmt Rüdiger Grube,
der Vorstandsvorsitzende der Deutschen
Bahn. Anfang der Neunzigerjahre wur-
de zur Entwicklung der Bahnstadt Ber-
lin ein Konzept mit dem Hauptbahnhof
als zentralem Knotenpunkt beschlossen.
Die bestehende Ost-West-Achse der vier-
gleisigen Stadtbahn wurde saniert und
elektrifiziert und mit einer neuen Nord-
Süd-Achse verknüpft, die unter dem Tier-
garten verläuft. Erstmals in der Geschich-
te Berlins entstand so ein Bahnhof für alle
Fernzüge – der größte Kreuzungsbahn-
hof Europas. Dieser Bahnhofstyp ermög-
licht besonders kurze Wege beim Umstei-
gen, weil er sich nicht in der Fläche aus-
dehnt, sondern die Züge auf zwei Ebenen
fahren. Der Hauptbahnhof entstand am
Ort des ehemaligen Lehrter Bahnhofs.
Durch die Zerstörungen des Krieges und
die deutsche Teilung war das Gelände in
eine Randlage gerückt und vernachläs-
sigt worden. Nicht wenige waren vorab
skeptisch, ob diese Brache für einen neu-
en Bahnhof geeignet sein würde.
Eine gänzlich andere Entwicklung
wird sich absehbar auf einem weiteren
großen Areal der Deutschen Bahn vollzie-
hen. Die so genannte Gleislinse soll sich in
ein Gewerbegebiet verwandeln. Für das
etwa 45 Hektar große Gelände des ehe-
maligen Rangierbahnhofs in Schönewei-
de hat der Senat im Frühjahr 2016 einem
Bebauungsplan zugestimmt. Die Fläche
liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Wissenschafts-, Wirtschafts- und Tech-
nologiestandort Adlershof. Punkten kann
sie zudem mit dem vorhandenen An-
schluss an wichtige Berliner Verkehrsach-
sen und dem direkten S-Bahnanschluss.
Eines der wichtigen Standbeine des Schie-
nenverkehrs in der Metropolregion ist die
Berliner S-Bahn mit rund 2.800 Mitarbei-
tern. Auf dem 330 Kilometer langen Stre-
ckennetz verkehren werktags rund 3.000
Züge auf 15 S-Bahn-Linien. Mit 417 Millio-
nen Fahrgästen konnte die S-Bahn Ber-
lin 2015 einen neuen Fahrgastrekord ver-
zeichnen. Insgesamt wurde im selben Jahr
eine Zugleistung von rund 31 Mio. Zugki-
lometern auf der Schiene erbracht.
Die S-Bahn Berlin bleibt bis zum En-
de des Jahres 2035 Betreiber der Ringbahn
und der südöstlichen Zulaufstrecken. Mit
dem Ende der Widerspruchsfrist wurde »
10Jahre Hauptbahnhof feierte die Deutsche Bahn in diesem Jahr. Mit dem Kreuzungsbahnhof entstand ein Verkehrsprojekt der Superlative im Niemandsland neben dem Regierungsviertel – eine umstrittene Entscheidung. Heute fahren dort täglich 1.300 Züge
Verbundausbildung Rund 130 Un-ternehmen aus der Region nutzen die Einrichtung in WilhelmsruhUnter einem Dach Insgesamt 745 Azubis werden derzeit in 16 Berufen ausgebildett
ABB Ausbildungs- zentrumGerd Woweries, Prokurist
FOTO
: K.O
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Wir sind das Land der Sparerinnen und Sparer – weil wir uns auf sichere Gut-haben verlassen können. Doch dieser Standard ist bedroht durch die geplante zentrale Einlagensicherung der EU: In Zukunft sollen die Finanzmittel, die deutsche Kreditinstitute heute zur Absicherung ihrer eigenen Kunden bereit-stellen, auch die Risiken fremder Banken abdecken. Die deutsche Wirtschaft stellt sich diesem Plan entgegen. Denn wer das Vertrauen der Sparer schwächt, der setzt die Stabilität der gesamten Wirtschaft aufs Spiel.
damit-sicher-sicher-bleibt.de #sicherbleibtsicher
Vertrauen verträgt kein Fragezeichen. Für Stabilität. Für Sicherheit. Für die Zukunft unserer Wirtschaft.
Warum Europas besten Sparerschutz gegen einen schlechteren tauschen?
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1618 TITELTHEMA
die Vergabeentscheidung am 22. Dezem-
ber 2015 rechtskräftig. Der Gesamtum-
fang der ausgeschriebenen Verkehrsleis-
tungen beträgt rund 9,7 Mio. Zugkilome-
ter pro Jahr, knapp ein Drittel des gesam-
ten Berliner S-Bahn-Netzes. Wesentlicher
Bestandteil der Leistungserbringung ist
die Beschaffung neuer S-Bahn-Züge,
für die im Dezember 2015 ein Vertrag
mit dem Herstellerkonsortium Siemens/
Stadler Pankow geschlossen wurde. Als
Lieferbeginn ist das Jahr 2020 vorgesehen.
Bis 2023 sollen 382 Wagen (in Vier- und
Zwei-Wagen-Einheiten) zur Verfügung
stehen. Für die Übergangszeit werden, im
Rahmen eines gesonderten Vertrags mit
dem Senat, ertüchtigte Bestandsfahrzeu-
ge der Baureihen 480 und 485 eingesetzt.
Große internationale Strecken führen
im Güterverkehr durch Berlin und Bran-
denburg, unter anderem nach Skandi-
navien, Polen und Russland. Transporte
vom und zum ArcelorMittal-Stahlwerk in
Eisenhüttenstadt, von der PCK Raffinerie
GmbH und zur Papierverarbeitung nach
Schwedt sowie Zuliefertransporte für die
Automobilindustrie entlasten in erheb-
lichem Umfang die Straßen. Eine wich-
tige Schnittstellen zwischen Straße und
Schiene ist der Umschlagbahnhof für den
kombinierten Verkehr in Großbeeren.
2015 wurden im Empfang und Versand
rund 11,7 Mio. Tonnen Güter in der Re-
gion Berlin und Brandenburg per Schie-
ne durch DB Schenker Rail transportiert.
Allerdings ist die Zukunft des Umschlag-
bahnhofes Großbeeren ebenso wie die
vieler anderer Güterverkehrsstellen un-
gewiss. Die DB plant, die Bedienung von
215 Güterverkehrsstellen einzustellen,
und darüber hinaus Einschränkungen
der Bedienzeiten und/oder -frequenzen
an 101 Güterverkehrsstellen. 53 Güterver-
kehrsstellen sollen zudem nur noch be-
dient werden, wenn Ressourcen vorhan-
den sind. Eines der Ziele des Bundesver-
kehrswegeplanes 2030 ist die Reduktion
der Emissionen von Schadstoffen und
Treibhausgasen durch die Verlagerung
auf emissionsarme Verkehrsträger wie
die Schiene. Aus Sicht der IHK muss die
Politik deshalb darauf hingewiesen wer-
den, dass sie nicht auf der einen Seite eine
Verlagerung auf die Schiene fordern und
dann zuschauen kann, wenn – aus unter-
nehmerisch nachvollziehbaren Gründen
– Entscheidungen getroffen werden, die
diesem Ziel zuwiderlaufen. Bei einigen
Güterverkehrsstellen bietet es sich auch
an, dass private Eisenbahnverkehrsunter-
nehmen wie z. B. die HVLE oder die Be-
hala den Betrieb übernehmen, wenn ent-
sprechend Kunden vorhanden sind.
Für den Bahnstandort Berlin ist die
Bereitstellung von Schieneninfrastruk-
tur ein Grundpfeiler. „Was nutzt der bes-
te Motor, wenn die Schienen fehlen“, sagt
Jochen Brückmann, Bereichsleiter Infra-
struktur und Stadtentwicklung bei der
IHK Berlin. „Die Planungen des Bun-
desverkehrswegeplans 2030 greifen da
zu kurz. So fehlt zum Beispiel der Aus-
bau der Berliner Nordbahn für den Fern-
verkehr. Auch beim grenzüberschreiten-
den Bahnverkehr gibt es einen besonde-
ren Nachholbedarf. Gab es bis Anfang der
Neunzigerjahre zahlreiche Direktverbin-
dungen zwischen Deutschland und Po-
len, sind heute im Gegensatz dazu nur
wenige Verbindungen verfügbar. Kein an-
deres Nachbarland ist auf der Schiene so
schlecht erreichbar“, so Brückmann. Hier
müsse man dem Bund nach der Wieder-
vereinigung einige Versäumnisse vorwer-
fen. Ohne Zweifel habe eine Erneuerung
des ostdeutschen Verkehrsnetzes höchs-
te Priorität gehabt. Aber bei allen Pla-
nungen habe man – sowohl räumlich als
auch zeitlich – den Weitblick missen las-
sen, um z.B. auch die grenzüberschreiten-
den Verbindungen nach Polen zu verbes-
sern. Das sei aber eine wichtige Voraus-
setzung für die weitere Entwicklung der
wachsenden Metropole Berlin und ihrer
Unternehmen aus dem Cluster Verkehr,
Mobilität und Logistik.
Starker Standort Berlin ist Sitz der DB-Konzernspitze und mit jährlich 430 Millionen Fahrgästen auch ein großer MarktPolitik und Wirtschaft Alexander Kaczmarek saß früher im Berliner Abgeordnetenhaus, im Juli 2015 trat er seinen heutigen Posten an
Deutsche Bahn AGAlexander Kaczmarek, Konzern-bevollmächtigter der DB für Berlin
Berlin ist das Bundesland mit den meisten
Fahrgästen auf der Schiene – jährlich
430 Millionen.
ALEXANDER KACZMAREK
2007 wechselte er aus der Berliner Verwaltung zur Deutschen Bahn
FOTO
: PA
/ZB
MEINUNG & MACHER 19BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Das, was alle hören wollten,
hat er nicht gesagt. Nämlich
ob der BER-Eröffnungster-
min 2017 gehalten werden
kann. Um „Luftfahrt in Berlin und Bran-
denburg - Perspektiven für die Entwick-
lung von Infrastruktur und Industrie“
drehte sich der Vortrag von Dr. Karsten
Mühlenfeld, Vorsitzender der Geschäfts-
führung der Flughafen Berlin Branden-
burg GmbH, als er am 20. Juni bei der IHK
Berlin zu Gast war. Auf Nachfragen aus
dem Publikum reagierte Mühlenfeld zu-
tete der Flughafenchef „sachorientiert“,
wie es IHK-Hauptgeschäftsführer Jan
Eder am Ende nannte. Auch die Publi-
kums-Frage nach dem Schaden, der für
die Region und viele Mittelständler durch
die Verzögerung eingetreten ist, lockte
Mühlenfeld nicht aus der Reserve. Ent-
sprechend ernüchtert verließ mancher
Gast die Veranstaltung. Dabei hatte alles
sehr vielversprechend begonnen.
Tegel und Schönefeld laufen gut
IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm hat-
te nach der Begrüßung festgestellt, dass
der BER die öffentliche Debatte in den
letzten zehn Jahren dominiert hat: „Ver-
zögerungen, Kostenexplosion, Baumän-
gel – und leider ist er immer noch nicht
in Betrieb“, so Kramm. „Die Zukunfts-
fähigkeit des Wirtschaftsstandortes Ber-
lin-Brandenburg hängt ganz wesentlich
von der Inbetriebnahme des Flughafens
und der Leistungsfähigkeit seiner Luft-
verkehrsanbindung ab“, betonte Kramm.
Seit 2015 ist Mühlenfeld Flughafenchef
in Berlin und hat damit sicher einen der
schwersten Jobs in Deutschland. Karriere
gemacht hatte der promovierte Maschi-
nenbau-Ingenieur bei BMW Rolls-Roy-
ce, wo er zuletzt als Geschäftsführer „En-
gineering & Operations“ tätig war.
Das „normale“ Flughafengeschäft, so
Mühlenfeld, gebe viel Grund zur Freude:
Tegel und Schönefeld laufen gut, beide
wachsen seit Jahren um fünf Prozent pro
anno. Auch wenn aus Sicht der Airlines
noch immer zu wenig Business-Passa-
gier-Aufkommen vorhanden sei. Positiv
schätzt der Flughafenchef das künftige
„Non-Aviation-Geschäft“ in den Shops
des BER ein, wenn er denn eröffnet. Die
öffentliche Verkehrsanbindung des BER
hält Mühlenfeld für gut: „Die Anbindung
mit dem ÖPNV ist auch ohne die soge-
nannte Dresdner Bahn nicht schlecht. Wir
sind besser dran als viele andere Flug-
häfen in Deutschland.“
Der Andrang war groß beim Wirtschaftspolitischen Frühstück mit Flughafenchef Dr. Karsten Mühlenfeld – doch der sprach zunächst einmal über die Luftfahrt » Von Christine Nadler
BER stand nicht auf dem Programm
WIRTSCHAFTSPOLIT ISCHES FRÜHSTÜCK
Dr. Karsten Mühlenfeld war nicht gekommen, um über den Eröff-nungstermin des BER zu sprechen – kam aber doch nicht dran vorbei
rückhaltend: Ein Jahr vor der Eröffnung
müsse man genau sagen, wann es losgeht,
damit sich die Airlines mit ihren Flugplä-
nen darauf einstellen können. „Im Okto-
ber sehen wir weiter“, sagte er. Und: „Ei-
gentlich ist es egal, wann er aufmacht. Ab
2021 wird sich der Flughafen finanzieren
und die Kredite zurückzahlen.“
„Sachorientierte“ Antworten
Auch Fragen nach der Ausbaukapazität
oder ob die Anzahl der Starts und Lan-
dungen ausreichen werden, beantwor-FOTO
: BR
UN
NER
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1620 MEINUNG & MACHER
Für viele Gäste mag es eine
Überraschung gewesen sein:
Es gab keinen Krawall, kei-
ne „starken Worte“ und kein
heftiges Polarisieren. Eher das Gegenteil:
Kluge Sätze, zukunftsweisende Gedan-
ken für eine vernünftige Politik und ein
großes, von Herzen kommendes Plädo-
richtete er, warum ihm Thüringen seit 26
Jahren am Herzen liegt und wie ernst er
die Trennung von Regierungs- und Par-
tei-Politik nimmt.
Zu Beginn hatte IHK-Präsidentin
Dr. Beatrice Kramm den Gast und die
knapp 200 Gäste im Ludwig Erhard Haus
zum 115. Wirtschaftspolitischen Früh-
stück der IHK begrüßt. Sie stellte den Gast
vor und zog den charmanten Vergleich:
Wenn sie als Duisburgerin sich nach 26
Jahren „als Berlinerin fühle“, dann müss-
te der in Niedersachsen geborene Rame-
low eigentlich nun „auch ein Thüringer“
sein. Er ist Gesicht und Stimme der Lin-
ken in Thüringen und als bekennender
Christ sind ihm Werte wie Verantwor-
tung und Anteilnahme wichtig.
Schnelle Mitte Deutschlands
„Eine Stunde, 40 Minuten von Ber-
lin nach Erfurt!“ - mit dieser Zeitanga-
be stieg Ramelow in seinen Vortrag ein.
Die Landeshauptstadt wird zur schnel-
len Mitte Deutschlands: Bis 2017 baut die
Deutsche Bahn den Erfurter Hauptbahn-
hof zu einem ICE-Knoten aus. Die Reise-
zeiten von Berlin über Erfurt nach Mün-
chen oder Frankfurt verkürzen sich stark.
Damit werden viele Touristen „durchge-
leitet“, aber das Land gibt sich sehr viel
Mühe, gute Gründe zu schaffen, damit die
Leute in Erfurt auch mal aussteigen. „Wir
wollen nicht nur ein Transitland sein. Wir
müssen mehr über die Schönheiten von
Thüringen reden!“, erklärte der Minister-
präsident und legte los.
Wie er selbst am Ende bemerkte, sei-
en seine Ausführungen ein „Werbeblock
für Thüringen“ geworden, in denen aller-
dings nicht nur für die Landschaften und
Sehenswürdigkeiten geworben wurde,
sondern auch kräftig für die Wirtschaft,
Überzeugender Botschafter aus Erfurt: Mit Herz und Verstand zeigt Ministerpräsident Bodo Ramelow als Gast der IHK die Potenziale des Freistaats auf » Von Christine Nadler
Von Bach bis Klavierbau -Werbung fürs Thüringer Land
WIRTSCHAFTSPOLIT ISCHES FRÜHSTÜCK
Gast und Gastgeber vor dem Ludwig Erhard Haus: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (r.) mit IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm und Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin FO
TO: B
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NN
ER
yer für die Wirtschaftskraft und Schön-
heit des Freistaates Thüringen. Seit dem
5. Dezember 2014 ist Bodo Ramelow Chef
der rot-rot-grünen Landesregierung. Er
ist der erste Ministerpräsident eines deut-
schen Bundeslandes, der der Partei „Die
Linke“ angehört. Mit lebendigen Wor-
ten und überzeugenden Beispielen be-
D er Mittelstandsgipfel
bei Bundeswirtschafts-
minister Gabriel, bei
dem DIHK, BDI und ZDH For-
derungen der Wirtschaft disku-
tierten und eine gemeinsame Er-
klärung mit dem Minister ver-
abschiedeten, hat es gezeigt: Der
deutsche Mittelstand stirbt aus!
Immer weniger junge Menschen
können sich vorstellen, ein Un-
ternehmen zu gründen. Warum
ist das so?
Die Hürden sind hoch, die Risiken
groß. Wenn junge Menschen sich für die
Selbstständigkeit entscheiden, gibt es
meistens dafür nur wenige Gründe. Der
Klassiker ist das Familienunternehmen,
in dem man aufwächst und es später
aus Sicht der Eltern selbstverständ-
lich übernimmt - früher war das so. Die
heutige Unternehmergeneration über-
lässt die Entscheidung vielfach den Kin-
dern und akzeptiert, wenn sie sich dage-
gen entscheiden. Die Kinder sehen, wie
viel persönlicher Einsatz ein Unterneh-
men fordert - keine freien Wochenen-
den, ungeregelte Arbeitszeit, keine 30 Ta-
ge Urlaub. Was stimmt, ist vielleicht die
Bezahlung – wenn es dem Unternehmen
gut geht und keine wichtigen Investitio-
nen anstehen!
Immer weniger junge Menschen möchten eine Firma führen – kein Wunder bei den
Rahmenbedingungen, die sie erwarten
Unternehmer?Nein, danke
MITTELSTANDSKOLUMNE
KARSTEN SCHULZE
ist Vorsitzender des Kompe-tenzteams Mittelstand der IHK und Geschäftsführender Gesellschafter der Haru Reisen OHG Hans Rudek
Es gibt Unternehmer, die ihren Kindern
von diesem Weg abraten, da das Verhält-
nis von persönlichem Einsatz und er-
wirtschafteter Rendite immer schlech-
ter wird. Und dann ist da auch noch das
Unternehmerbild in der Öffentlichkeit.
Nicht selten entsteht der Eindruck, dass
der Unternehmer einen schwierigen
Umgang mit Steuern pflegt, sich berei-
chert und seine Mitarbeiter nicht achtet.
Weniger thematisiert wird, dass Un-
ternehmertum in erster Linie durch Ri-
siken geprägt ist. Da geht es eben um
persönliche Haftung und Verhandlun-
gen mit Banken, die immer nur ein Ver-
lustrisiko, aber keine Chancen sehen. Ist
die Geschäftsidee auch noch mit hohen
Investitionen verbunden, und ein Fest-
geldkonto in mindestens gleicher Hö-
he liegt gerade nicht vor, wird es
schwierig.
Wenig dem Unternehmer-
bild dienlich ist auch die von Tei-
len der Politik geschürte Neiddis-
kussion in der Gesellschaft. Bei
der geforderten Umverteilung von
den „Reichen“ zu den „Armen“
wird der Mittelstand gleich mit
in Sippenhaft genommen. Ob-
wohl wir natürlich unsere Steu-
ern und Sozialabgaben entrichten,
dürfen wir zu guter Letzt das be-
reits mehrfach versteuerte Familienei-
gentum im Erbschaftsfall nochmals ver-
steuern, weil der Erbe ja nichts dafür ge-
tan hat und überhaupt so viel Reichtum
verteilt werden muss. Wenn man das
Ganze noch mit Bürokratiebelastung,
Fachkräftemangel, Energiekosten, Um-
weltauflagen etc. garniert, darf es nicht
verwundern, wenn die junge Generati-
on in der Selbstständigkeit nicht die ers-
te Wahl sieht.
FOTO
: IH
K
mit der er noch viel vorhat. So will er u.a.
den „Herzoglichen Golf-Club Oberhof“,
1907 gegründet und damit einer der ältes-
ten deutschen Golfclubs, aus dem „Dorn-
röschenschlaf“ erwecken. Schon längst
ein „Renner“ in der Musik-Branche sind
die Klavier- und Flügel-Mechaniken der
Firma Louis Renner, die ihren Sitz in
Meuselwitz hat. „Über Meissen und KPM
spricht man – kennt jeder“, sagte Rame-
low, aber von der „Aeltesten Volkstedter
Porzellanmanufaktur“ weiß keiner. Sie
ist die älteste noch produzierende Por-
zellanmanufaktur Thüringens in Rudol-
stadt und gehört heute mit ihren kunst-
vollen Arbeiten zur Unternehmensgrup-
pe Seltmann Weiden. Ein US-Start-up
„Harry‘s“ legte für die Feintechnik GmbH
Eisfeld, Hersteller und Großhandel für
Qualitäts-Rasierer, Rasiersysteme sowie
Rasierklingen fast 100 Mio. Dollar auf den
Tisch. Und so soll es weiter gehen: „2019
haben wir das Bauhausjahr“, es gibt
Goethe- und Bach-Events, das Reforma-
tionsfest und weitere Kultur-Highlights.
In Zwischenschritten zum Ziel
In der Diskussions- und Fragerunde mit
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder und
dem Saalpublikum ging es dann verstärkt
um politische Fragestellungen rund um
die Themen der „Rot-rot-grünen Koali-
tion“, der erfolgreichen Flüchtlingsinte-
gration in Thüringen, der EEG-Verhand-
lungen und letztlich um die AfD, die in
Ramelows Augen die Ängste der Bürger
vor Altersarmut und „Überfremdung“
ausnutzt. Daher setzt er sich weiter zum
Ziel, das Beste für sein Land zu erreichen
und auch kluge Zwischenschritte zu
gehen, damit man lösungsorientiert
voran kommt. Wie Jan Eder aus Erfah-
rung feststellte: „Ja, neben dem Küm-
mern braucht’s auch ein gemeinsames
Verwaltungshandeln!“
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1622 MEINUNG & MACHER
Armin Steiner (l.) ist seit August 2015 Vorstand der Beta Systems Software AG. Der Diplom-Kauf-mann und Wirtschaftsin-formatiker verantwortet u. a. Finance & Control-ling, Human Resources, sowie Development & Support
Dr. Andreas Huth ist seit dem 1. März Vorstand der Beta Systems Software AG. Der Wirtschafts-ingenieur verantwortet u. a. die Bereiche Direkt- und Partnerver-trieb, Marketing sowie Produkt-management
MEINUNG & MACHER 23BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Die Beta Systems Software AG
ist schon lange kein Start-
up mehr. Und das hat auch
Vorteile, meinen die Vor-
stände Dr. Andreas Huth und Armin Stei-
ner. Zwar hauchen sie dem über 20 Jahre
alten Softwareunternehmen aus Moabit
den Wachstumsdrang der Gründerkultur
ein. Doch die Erfahrung und die über vie-
le Jahre gewachsenen Kundenbeziehun-
gen ihres Unternehmens möchten sie als
Wettbewerbsvorsprung nicht missen.
Berliner Wirtschaft: Im Mai hat plötzlich
Ihr Börsenkurs um mehr als 50 Prozent zu-
gelegt. Was war denn da los?
Dr. Andreas Huth: Im Mai haben wir
Zahlen für das erste Halbjahr unseres
Geschäftsjahres 2015/2016 vorgelegt. Die
waren nicht schlecht. Den deutlichen
Anstieg des Konzernüberschusses auf
vier Mio. Euro und das Umsatzwachstum
von 22 Prozent hat die Börse honoriert.
Armin Steiner: So ist es. Und weil rund
80 Prozent unserer Anteile bei Großak-
tionären liegen und nur noch 20 Prozent
im Streubesitz, können schon wenige
Stücke den Kurs stark beeinflussen. Wir
wollen mit unserer Strategie aber auch
für eine nachhaltige positive Entwick-
lung des Aktienkurses sorgen.
Sie sind erst 2015 zu Beta Systems gekommen
– als gleichberechtigte Vorstände. Meist gibt
es einen Vorstandschef. Warum haben Sie
sich für dieses Modell entschieden?
Steiner: Als wir uns kennen lernten, ha-
ben wir sofort festgestellt, dass wir beide
die gleiche Kernidee haben. Wir wollen
die Firma noch einmal richtig voranbrin-
gen und glauben, dass das nur geht, wenn
wir konsequent auf die Bereiche Vertrieb
und Entwicklung setzen. Also sollten die-
se beiden Aufgaben bei zwei verschiede-
nen Personen liegen. So haben wir beide
jeweils einen Kernbereich übernommen.
Huth: Ja und dann müssen wir gleich-
berechtigt sein. Das geht sehr gut, wenn
man sich in einem Vorstand mit zwei
Personen sehr eng abstimmt und die glei-
chen Grundideen hat. Wir merken, dass
wir uns als Sparringspartner brauchen.
Sie haben Investitionen angekündigt. Wofür?
Huth: Die beiden wichtigsten Werte
schöpfenden Bereiche sind Vertrieb und
Entwicklung. Ich fange mal mit meinem
Part, dem Vertrieb, an. Die Beta Systems
hat sich bislang überwiegend mit den
Ist-Kunden beschäftigt, das sind sehr
große und bedeutende Kunden – vor-
wiegend aus der Finanzindustrie. Mit ih-
nen haben wir unsere Produkte soweit
ausgebaut, dass sie mittlerweile auch für
alle anderen passen. Daher investieren
wir nun in unsere Vertriebsorganisation,
speziell in Außendienstmitarbeiter und
sogenannte Pre-Saler. Sie sollen in ande-
ren Branchen akquirieren und den Kun-
den auch technisch beraten können.
Steiner: In die Entwicklung investieren
wir auch. Wir sind bisher im Backend
sehr stark, so zum Beispiel mit unseren
Archiv- oder Outputmanagement-Lö-
sungen, mit deren Hilfe Großunterneh-
men den Betrieb ihrer Rechenzentren si-
cherstellen. Wir haben auch ganze Leit-
stände zur Überwachung und Steuerung
des Betriebs von Rechenzentren. Die jun-
ge Generation ist mit Smartphones aufge-
wachsen und will zusätzlich einfachere
Benutzeroberflächen. Deshalb investie-
ren wir in die leichtere Bedienbarkeit un-
serer Produkte und darin, dass sie leich-
ter in E-Commerce- und Mobile-Appli-
kationen eingebunden werden können.
Sie haben außerdem einen – jüngeren – Un-
ternehmensbereich, der sich mit der Steue-
rung von Zugriffsrechten auf Systeme be-
schäftigt. Investieren Sie darin auch?
Steiner: Ja, in diesem Bereich sind wir
noch in der Investitionsphase. Wir er-
zielen aber schon gute Wachstumsraten.
IT-Sicherheit wird in den Unternehmen
immer ernster genommen. In der Öffent-
lichkeit werden Hackerangriffe von au-
ßen viel stärker wahrgenommen. Aber
tatsächlich werden Daten zu 60 bis 70
Prozent von internen Mitarbeitern ge-
stohlen. Insofern müssen die internen
Zugriffsrechte dringend bewusster ver-
geben und kontrolliert werden.
Stocken Sie im Rahmen Ihrer Investitionen
Ihre Belegschaft in Berlin auf?
Steiner: Ja, in Berlin sitzt unsere größte
Entwickler-Mannschaft. 160 unserer 300
Mitarbeiter sind in Berlin beschäftigt. Da-
neben haben wir in Köln, Neustadt an der
Weinstraße, München, Calgary und Bud-
weis Entwicklungsstandorte. Aber vor al-
lem in Berlin sind wir stark auf der Suche
nach Software-Entwicklern. Wir pushen
auch sehr stark die Ausbildung von tech-
nischen Informatikern hier am Standort.
Wie schwierig ist es, in Berlin Software-Ent-
wickler zu finden?
Dr. Andreas Huth und Armin Steiner haben 2015 die Führung bei Beta Systems übernommen. Für ihr erstes gemeinsames Halbjahr verkündeten sie ein Umsatzplus von 22 Prozent » Von Michael Gneuss
„Wir pflanzen uns Start-up-Gene ein“
INTERVIEW DES MONATS
60–70 %der Datendiebstähle werden von internen Mitarbeitern verübt. Zu-griffsrechte müssen daher bewusster vergeben und kontrolliert werdenFO
TO: K
IELM
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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1624 MEINUNG & MACHER
Steiner: Es wird schwieriger. Wir bekom-
men weniger Bewerbungen. Deswegen
setzen wir auch noch stärker auf die eige-
ne Ausbildung. Wir haben damit sehr gu-
te Erfahrungen gemacht. So können wir
Leute frühzeitig ans Unternehmen bin-
den. Wir fördern die jungen Mitarbeiter
sehr stark, indem wir zum Beispiel ver-
suchen, Leitungsfunktionen bestmöglich
intern zu besetzen. Und wir gehen jetzt
auch an die Unis. Man muss heute mehr
um die Leute kämpfen.
Huth: Unser Vorteil am Standort Ber-
lin ist, dass Berlin unter jungen Leuten
als hip gilt. Hier können wir leichter je-
manden zum Zuzug bewegen. Denn Soft-
ware-Entwickler sind meist Akademi-
ker, die großen Wert auf ihr Umfeld le-
gen. Es geht bei uns übrigens nicht nur
um Wachstum. Wir müssen auch Mitar-
beiter ersetzen, die in Rente gehen. Wir
bieten auch an, in Teilzeit weiterzuarbei-
ten und haben gerade erst ein paar Rent-
ner zurückgeholt. Die freuen sich.
Wären Sie lieber ein Start-up?
Huth: Wir würden das gern kombinie-
ren. Ich glaube, dass IT und Tradition sich
nur auf den ersten Blick widersprechen.
Wir sind immer wieder mit Innovatio-
nen dagewesen und haben es damit im-
mer geschafft, das nötige Wachstum in
den Kernbereichen zu erzielen.
Steiner: Ich bin sogar froh, dass wir kein
Start-up mehr sind. Unser Vorteil sind
gewachsene Kundenbeziehungen. Bei-
spiel: Wir haben eine Innovation, das
Enterprise Control Center. Dies ist eine
moderne Benutzeroberfläche, die trans-
parente Leitstände für ein Rechenzent-
rum schafft. Den Prototypen entwickeln
wir im Rahmen einer Kundenbeziehung,
die über eine zweistellige Zahl von Jahren
gewachsen ist. Solche Möglichkeiten hat
ein Start-up nicht. Trotzdem pflanzen wir
uns ein paar Start-up-Gene ein.
Wie machen Sie das?
Steiner: Wir wollen schneller werden.
Wir machen nicht mehr immer erst ein
komplettes Pflichtenheft samt Projekt-
plan. Wenn der Kunde etwas haben will,
bauen wir einfach mal einen Prototyp
und zeigen ihm den. So sind wir inten-
sind innovativer als manch ein 30-Jähri-
ger, der keine Lust mehr hat, sich fortzu-
bilden. Nichtsdestotrotz bieten wir jede
Form der Fortbildung an. Wir haben Trai-
ner, ganz spezielle natürlich, die immer
wieder mehrtätige Workshops mit den
Entwicklern machen. Wir schicken un-
sere Entwickler auch zu den Kunden. Da-
für bekommen wir sehr positives Feed-
back von beiden Seiten.
Huth: Wir brauchen den richtigen Alters-
mix. Einerseits programmieren wir neue
Nutzeroberflächen für eine neue Genera-
tion von Bedienern – Gamification ist da
ein Stichwort – andererseits sorgen wir
für die Stabilität unserer etablierten Pro-
dukte. Das ist extrem wichtig, wir ver-
kaufen nun einmal Produkte, die nicht
ausfallen dürfen.
Planen Sie weitere Übernahmen?
Huth: Wir wollen in erster Linie orga-
nisch wachsen. Aber wenn sich eine gu-
te Gelegenheit bietet, würden wir auch
noch einmal eine Übernahme stemmen.
Übrigens kann ich mir auch gut vorstel-
len, ein Start-up zu übernehmen.
siver mit dem Kunden im Gespräch. Das
können erfolgreiche Start-ups sehr gut.
Wie schaffen Sie es in einer mehr als 30 Jah-
re alten Software-Firma, die Mitarbeiter auf
dem neuesten Stand der Technik zu halten?
Steiner: Innovativ sein ist keine Fra-
ge des Alters. Wir haben 60-Jährige, die
sind so innovativ und bilden sich fort. Die
Innovativ sein ist keine Frage des Alters. Wir haben 60-Jährige, die sind innovativer als
manch ein 30-Jähriger.
ARMIN STEINER
VorstandBeta Systems Software AG
Dr. Andreas Huth (r.) war vor seiner Zeit bei Beta unter anderem für MBB Liftsystems und Otis tätig. Armin Steiner hat als Geschäftsführer der In Time Express Logistik Umsatz und Gewinn verdreifacht
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: KIE
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MEINUNG & MACHER 25BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
IHK gründet mit sechs weiteren Partnern die „Initiative für die Wärmewende“ – Auf dem Weg zur „klimaneutralen Stadt“ muss Berlin den Gebäudesektor stärker in den Fokus rücken
Herausforderung Wärmemarkt
Bis 2050 will Berlin zur „klima-
neutralen Stadt“ werden. Die
Diskussion um den richtigen Weg
dorthin dreht sich dabei vorwiegend um
eine nachhaltige Stromversorgung. Tat-
sächlich liegen die großen Herausforde-
rungen aber im Wärmemarkt, der rund
50 Prozent der Berliner CO2-Emissionen
ausmacht. Damit rückt insbesondere der
Gebäudesektor in den Fokus der Berliner
Energie- und Klimapolitik – ein Bereich,
der trotz umfangreicher Bautätigkeiten
immer noch durch eine niedrige Moder-
nisierungsrate geprägt ist und gleichzeitig
im Fokus der Öffentlichkeit steht, wenn
es um bezahlbare Mieten geht.
Vor dem Hintergrund dieser Heraus-
forderungen hat die IHK Berlin gemein-
sam mit sechs weiteren Partnern der
Berliner Wirtschaft die „Initiative für die
Wärmewende“ ins Leben gerufen. Die Ini-
tiatoren betonen, dass mit den richtigen
Instrumenten und Rahmenbedingungen
eine CO2-Reduktion im Wärmemarkt so-
wohl wirtschaftlich und sozialverträglich
für Nutzer als auch zum Nutzen der Ber-
liner Wirtschaft möglich ist.
Die Partner bieten verstärkte eigene
Aktivitäten an – insbesondere durch In-
formations- und Bildungsangebote. Sie
formulieren aber auch konkrete Erwar-
tungen an die Politik: Neben dem Ver-
zicht auf zusätzliche ordnungsrechtliche
Vorschriften und einer aktiven Vorbild-
funktion der öffentlichen Hand fordern
die Initiatoren auch den Aufbau einer ge-
eigneten Organisation für die Umsetzung
der Energiewende. ‹ BW
Mittlerweile gehört
Kritik an der En-
ergiewende zum
Grundton vieler Gespräche.
Ich finde das falsch. Gera-
de für die Dienstleistungsme-
tropole Berlin mit ihrer ein-
zigartigen Hochschul- und
Forschungslandschaft bie-
tet dieses Jahrhundertpro-
jekt ungeahnte Chancen für
Wachstum und Beschäfti-
gung.
In Berlin heißt Energie-
wende in erster Linie Effizienz-Wende für den Gebäude-
bereich. Der richtige Weg ist entscheidend. Nicht zielfüh-
rend sind immer detailliertere Vorgaben an die Gebäudebe-
schaffenheit (Stichwort Wärmedämmung). Dadurch werden
andere, wirtschaftlich und ökologisch bewährte technische
Verfahren verdrängt oder Innovationen behindert.
Hier sollte der Gesetzgeber stärker dem Markt vertrau-
en. Zukünftig werden Speichersysteme, intelligentes Last-
management, virtuelle Kraftwerke oder die Umwandlung
von Wind- und Solarstrom in saubere Brennstoffe eine grö-
ßere Rolle spielen, als wir uns heute vorstellen können. Um
diese Technologien im Sinne einer Smart-City voranzubrin-
gen, sind klare Zielvorstellungen erforderlich. Das reizt die
unternehmerische Kreativität
an – beim Start-up wie beim
etablierten Mittelständler. Das
Beispiel des EUREF-Campus
am Gasometer in Schöneberg
zeigt, wie man mit unterneh-
merischen Benchmarks ein
klimaneutrales Stadtquartier
entwickeln kann.
Die Berliner Wirtschaft
könnte noch mehr solcher
Beispiele realisieren. Sie ist gut
aufgestellt für die „klimaneu-
trale Stadt 2050“. Aber dafür
braucht sie verlässliche Rahmenbedingen, auf die sich Un-
ternehmen verlassen können. Nur so kann sich eine gesunde
Vielfalt mit zahlreichen Vernetzungs-Chancen entwickeln.
Die Politik ist gefordert, diesen Rahmen herzustellen. Und sie
kann bei der Modernisierung der öffentlichen Gebäude mit
gutem Beispiel vorangehen. Wenn das gelingt, kann Berlin
Hauptstadt für Energie-Effizienz werden.
Verlässliche Rahmenbedingungen führen zu unternehmerischer Vielfalt und
Initiative. Auch bei der Energiewende
Hauptstadt für Energieeffizienz!
GASTKOMMENTAR
MICHAEL GEISSLER
ist Mitglied im Präsidium der IHK Berlin und Geschäftsführer der Berliner Energieagentur GmbH
FOTO
: BEA
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1626 IHK AKTUELL & SERVICE
Digitalisierung und Wachstum in BerlinHerausforderungen für die Zukunft: Mit Blick auf die Abgeordnetenhauswahl haben IHK und Handwerkskammer ihre Forderungen an die Parteien formuliert » Von Sonja Heimeier
Sommerzeit ist dieses Jahr
Wahlkampfzeit. Traditionell
haben IHK Berlin und Hand-
werkskammer Berlin da-
her Ende Juni auf einer gemeinsamen
Pressekonferenz die Forderungen der
Berliner Wirtschaft an die Parteien zur
Abgeordnetenhauswahl 2016 vorge-
stellt. Die „Wahlprüfsteine“ zeigen an
acht Schwerpunktfeldern, welche The-
men Priorität haben und welche Auf-
gaben gemeistert werden müssen, um
das Wachstum der Stadt dauerhaft zu
sichern. Sie bilden aus Sicht der Wirt-
schaft eine Gesamtschau der wichtigs-
ten Forderungen an die Landespolitik. FOTO
S: S
PIEG
EL, S
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KFO
RTH
Gleich zwei rote Fäden ziehen sich dabei
durch den Forderungskatalog: Die Digi-
talisierung und die wachsende Metro-
pole sind die großen Herausforderun-
gen unserer Zeit.
„Die Digitalisierung verändert alles
– unsere Art zu arbeiten, zu produzie-
ren, zu konsumieren und miteinander
zu interagieren“, erklärte IHK-Präsi-
dentin Dr. Beatrice Kramm. „Berlin hat
beste Voraussetzungen, Impulsgeber
und Schaufenster für die smarte Stadt
von morgen zu werden.“ Die Politik
müsse aber jetzt dafür die entscheiden-
den Rahmenbedingungen setzen, so die
Präsidentin weiter, „mit einem Boss, der
zum einen die Digitalisierung in einer
Gesamtstrategie zusammenführt und
zum anderen Entscheidungsstrukturen
schafft, in denen alle relevanten Akteu-
re maßgeblich mit eingebunden sind.“
Nur so wird es möglich sein, Verwal-
tung, Bildung und Infrastruktur smart
zu gestalten. Und dies ist wiederum
Voraussetzung dafür, dass auch der Ber-
liner Mittelstand – das Standbein der
Berliner Wirtschaft – eine wichtige Rol-
le in der Wirtschaft 4.0 spielt.
Die Digitalisierung verändert alles –
unsere Art zu arbeiten, zu produzieren, zu konsu-
mieren und miteinander zu interagieren.
DR. BEATRICE KRAMM
Präsidentin der IHK Berlin
Auf dem Podium diskutierten Kandidaten aller im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien
Duale Ausbildung muss gestärkt werdenDie erste Dialogveranstaltung fand bei der Handwerkskammer statt. Politiker der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien diskutierten über Strategien für die Zukunft
„Leben und Arbeiten in Berlin“ lautete der Titel, unter dem am 29. Juni der Auftakt der Dialogveranstaltungen zu den Wahlprüfstei-nen stattfand. Moderiert wurde die Diskussion von den Geschäftsführern Dr. Thilo Pahl, IHK Berlin, und Ulrich Wiegand, Handwerkskam-mer Berlin.
Auf dem Podium diskutierten: Für die SPD Dilek Kolat und für die CDU Jutta Kaddatz. Das Wahlprogramm der Grünen vertraten Bettina Jarasch und Fatos Topaç. Regina Kittler und Elke Breitenbach diskutierten für die Linke. Für die Piraten stellte sich Simon Kowalewski der Diskussion mit der Berliner Wirtschaft. Nach zwei Stunden Austausch wurde eines sehr deutlich: Bei der Notwendig-keit der Stärkung der dualen Ausbildung sind sich parteiübergreifend alle weitgehend einig.
Das Gleiche gilt für die dringliche Aufgabe, die Schulentwicklungsplanung zukunftsfest zu machen für Berlin als wachsende Stadt.
In den Details setzen die Wahlprogramme unterschiedliche Schwerpunkte: Die SPD möchte an die Gründung der Jugendbe-rufsagenturen anknüpfen und zur Unter-stützung der Schulen und Unternehmen in den Bezirken Matching Points einrichten, um Partnerschaften zu organisieren. Die CDU sieht die Notwendigkeit, mit einer Quali-tätsoffensive die Bildungspolitik insgesamt neu auszurichten und so Antworten auf den Fachlehrermangel zu finden.
Mit einer Kampagne zur Stärkung der Be-rufsbildung möchten die Grünen in die neue Legislaturperiode starten. Die Linke sieht wei-terhin Unternehmen in der Pflicht, noch mehr
auszubilden, um die Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren, während die Piraten aufgrund der guten Lage auf dem Ausbildungsmarkt in ihrem Wahlprogramm einen Schwerpunkt auf Schulen legen und dort die Digitalisierung weiter voranbringen möchten. ‹ TRO
IHK AKTUELL & SERVICE 27BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
WAHLPRÜFSTEINEDie IHK-Broschüre „Wachstum meistern“ fasst alle Positionen der Berliner Wirtschaft zur Abgeordneten-hauswahl zusammen. Weitere Infos:www.ihk-berlin.de/wahlpruefsteine
DIALOGVERANSTALTUNGEN
Neben der Digitalisierung beherrschen
die Auswirkungen des rasanten Wachs-
tums der Stadt die politischen Diskus-
sionen. „Berlin wächst – mit all seinen
Vor- und Nachteilen. Unser Auftrag an
die Politik ist daher einfach: Eine wach-
sende Stadt braucht klare Visionen und
wachstumsfördernde Rahmenbedin-
gungen“, unterstrich Handwerkskam-
merpräsident Stephan Schwarz. „Neben
einer klaren gesamtstädtischen Strategie
sind aus Wirtschaftssicht vor allem der
steigende Bedarf an Flächen, der Aus-
bau der Verkehrsinfrastruktur sowie
die Auflösung des Investitionsstaus ent-
scheidend.“
Die von IHK Berlin und Handwerks-
kammer Berlin formulierten Wahlprüf-
steine sind das Ergebnis eines umfäng-
lichen und sorgfältigen Beteiligungs-,
Beratungs- und Abwägungsprozesses
der Berliner Wirtschaft. Entsprechend
breit war der Konsens zu den Prüfstei-
nen in den Gremien beider Kammern.
Nun gilt es, in der Sommerzeit die For-
derungen und Vorschläge der Berliner
Wirtschaft ausführlich mit der Politik
zu diskutieren und – fast noch wich-
tiger – nach der Wahl die Umsetzung
auch zu begleiten.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder, IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm, Handwerkskammerpräsi-dent Stephan Schwarz und Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (v. l.)
Vielfalt ist TrumpfBerlin soll smart werden, aber seinen Charme behalten: Debatte über „Bauen und Bewegen“
„Bauen und Bewegen in Berlin“ hieß das Motto, unter dem sich am 11. Juli in der Handwerkskammer Antje Kapek, Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Manuel Heide, CDU, Marion Platt und Harald Wolf, Die Linke, Wolfram Prieß, Piraten, und Andreas Geisel, SPD das Podium teilten. In vielen Dingen waren sich die Parteien einig: Der Stadt soll ihre Berliner Mischung erhalten bleiben und die Digitalisierung wird zukünf-tig die politische Agenda bestimmen. Die Verwaltung muss dringend reformiert werden, so dass Prozesse und Strukturen der wachsenden Smart City auch gerecht werden. Weitere Themen, die rund einhundert Gäste lebhaft diskutierten, waren Technologieoffen-heit, die Nutzung von Industrieflächen, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur bei Straße und Schiene, der Mietwohnungsbau und die Zusammenarbeit mit Brandenburg. Fazit: Bauen und Bewegen steht auf der Agenda aller Parteien – mit Nuancen. ‹ BECK
Modernisierung der Verwaltung im FokusDigitalisierung, Neueinstellungen, Gesundheitsmanagement: Die Runde Anfang Juli in der IHK formulierte Vorschläge zur Stärkung der Behörden
„Stadtmanagement und Branchen-politik“ war das Thema der Wahl-kampfrunde am 4. Juli in der IHK. Es ging um die Modernisierung der Berliner Verwaltung, die Haushaltspo-litik sowie Auswirkungen auf wichtige Branchen wie Industrie und Tourismus. Neben Finanzsenator Matthias Kol-latz-Ahnen und Ex-Wirtschaftssenator Harald Wolf nahmen Joachim Esser und Nicole Ludwig, Bündnis 90/Die Grünen, Markus Klaer, CDU, Dr. Manu-ela Schmidt, Die Linke, und Franz-Josef Schmitt, Piraten, am Wahlkampfpult Platz. Die Debatte war von der Frage bestimmt, wie die Berliner Behörden als serviceorientierter Dienstleister das unternehmerische Handeln in der Stadt
unterstützen können. Mehr Digitali-sierung, massive Neueinstellungen, steigende Arbeitgeberattraktivität, Gesundheitsmanagement sowie eine Qualifizierungsoffensive für Führungs-kräfte waren die Antworten, über deren Ausgestaltung kontrovers diskutiert wurde.
Es zeigte sich, dass die viel ver-sprechende Entwicklung von Industrie und Tourismus eng mit deren - nicht ungefährdeter - Akzeptanz in Politik und Stadtgesellschaft zusammenhängt. Berlins Attraktivität basiere auf seiner Ausnahmestellung: Diese müsse be-wahrt bleiben, z. B. mit der Sanierung des ICC oder aktiver Flächen- und Ansiedlungspolitik. ‹ HOEN
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1628 IHK AKTUELL & SERVICE
Auftaktgespräche mit den Partnerorga-
nisationen, u.a. Handwerksammer, VBKI
und UVB, auf. Kramm: „Es waren kons-
truktive Gespräche und ich freue mich
über das gute und enge Verhältnis der
IHK Berlin zu den wesentlichen Akteu-
ren aus Politik und Wirtschaft.“ Aus den
Gesprächen seien konkrete Verabredun-
gen für die Zukunft hervorgegangen. Sie
selbst wolle sich neben der Stärkung der
dualen Ausbildung und der Fortführung
der Initiative „Berlin 2030“ insbesondere
der Kommunikation mit den Mitglieds-
unternehmen widmen.
Und für die Mitgliedsunternehmen
gab es dann besonders gute Nachrich-
ten aus der Vollversammlung: So wur-
de beschlossen, die Mitgliedsbeiträge für
2012 rückwirkend um fast ein Drittel zu
senken – insgesamt werden 13 Mio. Eu-
ro erstattet. Es profitieren alle Mitglieder,
die für 2012 Beiträge zu zahlen hatten.
Ziel der Erstattung ist es, eine Rücklage
schnell und unbürokratisch zugunsten
der Mitgliedsunternehmen zu reduzieren.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder da-
zu: „Die rückwirkende Beitragssenkung
setzt neue Vorgaben des Bundesverwal-
tungsgerichtes sofort um. Die Unterneh-
men profitieren schnell und unbürokra-
tisch: Kein Unternehmen muss Anträge
stellen.“ ‹ LEIF ERICHSEN
VOLLVERSAMMLUNG
IHK erstattet MitgliedsbeiträgeBereits im Vorfeld der dritten IHK-Voll-
versammlung des Jahres am 15. Juni war
klar, dass es ein Parforceritt werden wür-
de: Wichtige Themen, bedeutende Ab-
stimmungen und ein spannender Gast –
rund eine Stunde lang stand Berlins Fi-
nanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen den
anwesenden Mitgliedern der IHK-Voll-
versammlung Rede und Antwort. Er be-
tonte, dass er den erfolgreichen Kurs aus
IHK-VOLLVERSAMMLUNGSWAHL 2017
Wahlbüro nimmt Arbeit aufIm Mai 2017 ruft die IHK Berlin rund
280.000 Berliner Unternehmerinnen
und Unternehmer zur Wahl ihrer Vollver-
sammlung auf. Bereits heute laufen dazu
intensive Vorbereitungen im Ludwig Er-
hard Haus. Die zentrale Schaltstelle stellt
dabei das Wahlbüro dar.
Das Wahlbüro sorgt dafür, dass die
Abstimmung ordnungsgemäß durch-
geführt werden kann. Dort laufen al-
le Drähte zusammen und es werden die
notwendigen Unterlagen für die Durch-
führung der IHK-Wahl vorberei-
tet, sowohl für die Kandidaten
als auch für die Wähler. Zum
Beispiel wird von dort der
Versand der 280.000 Wahl-
unterlagen koordiniert und
überwacht.
Zudem werden im Wahlbüro
ab 10. Januar die Wählerlisten veröffent-
licht. Bis zum 23. Januar 2017 können die
Kandidaten dort die Wahlberechtigten
in ihrer Wahlgruppe einsehen, beispiels-
Haushaltskonsolidierung und Investiti-
onen in die wachsende Stadt fortsetzen
wolle.
Eingerahmt wurde der Besuch durch
den Bericht von Dr. Beatrice Kramm über
ihre bisherigen Tätigkeiten als Präsiden-
tin der IHK Berlin. In den letzten drei
Monaten hatte Kramm mit einer Reihe
wichtiger Akteure aus Politik und Wirt-
schaft gesprochen. Außerdem nahm sie
FOTO
: BR
UN
NER
„Konstruktive Gespräche“: IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm über ihre bisherigen Tätigkeiten
weise, damit sie gezielt um
Stimmen werben können.
Während des gesamten
Wahlzeitraums sind die
Hotline 030 / 315 10-888
und die Mailadresse
[email protected] die ers-
te Anlaufstelle für Fragen der
Wähler und Kandidaten. Die Mit-
arbeiter des Wahlbüros helfen gern
bei allen Fragen rund um die IHK-Wahl
2017 weiter. ‹ NOL
IHK AKTUELL & SERVICE 29BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
FOTO
: AN
DR
EAS
SIM
ON
Familienfreundliche Arbeitgeber pro-
fitieren von ihrem Engagement für die
Mitarbeiter. Unternehmen, die sich für
eine bessere Work-Life-Balance einset-
zen, berichten über geringere Fehlzeiten
und eine längere Verweildauer ihrer Mit-
arbeiter im Job. Auch lässt sich mit einem
familienfreundlichen Konzept bei neu-
en Mitarbeitern gut werben. Engagement
wirkt damit als effektives Fachkräftepro-
gramm. Alle zwei Jahre wird dieses En-
UNTERNEHMEN FÜR FAMILIE
Lohnendes Engagementgagement im Landeswettbewerb „Unter-
nehmen für Familie“ ausgezeichnet.
Im diesjährigen Wettbewerb, der un-
ter der Schirmherrschaft des Regieren-
den Bürgermeisters, Michael Müller,
stand, wurden Ende Juni drei Berliner
Unternehmen geehrt: die Ekon Haus-
und Vermögensverwaltung, die Projek-
tron GmbH und die Deutsche Renten-
versicherung-Bund. Die Preisverleihung
fand in Anwesenheit der Jugend- und Fa-
milienstaatssekretärin Sigrid Klebba statt.
Die Jurorin von Seiten der IHK Berlin,
die stellvertretende Hauptgeschäftsfüh-
rerin Melanie Bähr, gratulierte den Preis-
trägern und brachte es auf den Punkt:
„Die Verbesserung der Vereinbarkeit
von Familie und Beruf ist kein kurzfris-
tiger Trend, sondern ein nachhaltiger be-
trieblicher Erfolgsfaktor. Vereinbarkeit ist
keine Option, sondern eine betriebswirt-
schaftliche Notwendigkeit.“
Für die Sieger-Kür berücksichtigte
die Jury u.a. familienbewusste Arbeits-
zeiten und Kinderbetreuungsangebote.
Der nächste Wettbewerb findet im Früh-
jahr 2018 statt. ‹ MARG
Bei EM-Fieber und gut 30 Grad Cel-
sius zog es rund 80 neue Mitglieds-
unternehmen am 23. Juni, dem ers-
ten spielfreien Abend, in das klima-
tisierte Konferenzzentrum des Lud-
wig Erhard Hauses. Ehrenamt und
Hauptamt der IHK Berlin begrüßten
die Unternehmer persönlich und bo-
ten ihnen Einblicke in die Themen-
welten und Services der IHK Berlin.
Die kurze Vorstellung eines neu-
en Mitgliedsunternehmens ist fes-
ter Bestandteil der Veranstaltungs-
reihe. Dieses Mal präsentierte Gerrit
Winterstein sein Unternehmen „The
Hook MC GmbH“. Der Unternehmer
bringt Musik und Marke zusammen.
Immerhin 40 Prozent der Kommu-
nikation gehen direkt ins Ohr. Der
Ohrwurm ist allerdings nicht nur
im Kopf, sondern steuert direkt das
Bauchgefühl an, das – idealer Weise
– laut JA zur Kaufentscheidung sagt.
Die Sound-DNA kann also der ent-
scheidende Auslöser sein.
„The Hook MC GmbH“ bietet ei-
ne ganzheitliche Beratung von Mar-
ken, Agenturen und Künstlern im
Sinne des Harvard-Konzeptes, bei
dem am Ende alle profitieren. Be-
sonders wichtig ist Gerrit Winter-
stein: „Ich habe ein Modell entwi-
ckelt, das werbetreibende Marken
bzw. Kunden zukünftig zu Part-
nern der Musik macht.“ Musik war
auch das Thema in den anschlie-
ßenden Netzwerkgesprächen, bei
denen Winterstein als Music Super-
visor und Ideeninkubator zur Verfü-
gung stand. ‹ KRAUL
WELL-KAMMER
Heißes Klima, cooler Abend bei der IHK
Preisverleihung: Familienstaatssekretärin Sigrid Klebba (M.) und die Sieger des Wettbewerbs
WEITERE INFORMATIONENWell-Kammer Finale 2016 am 6. Oktober, Details:www.ihk-berlin.de/wellkammer
Die Verbesserung der Vereinbarkeit von
Familie und Beruf ist ein nachhaltiger
betrieblicherErfolgsfaktor.
MELANIE BÄHR
Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Am 9./10. September findet der 6. „Ber-
lin machen – Aktionstag für ein schönes
Berlin“ statt. Auch Unternehmen sind
aufgerufen, sich für eine attraktivere
Stadt einzusetzen. Der Aktionstag bietet
die Möglichkeit, gemeinsam mit Mitar-
beitern das Unternehmensumfeld mitzu-
gestalten. Gärtnern, Reparieren, Strei-
chen, Aufräumen – in Schulen, im Kiez,
in Parks, an Uferstreifen. Die Möglichkei-
ten sind vielfältig wie Berlin.
Im vergangenen Jahr gab es 230 Ak-
tionen mit über 10.000 Berlinern, Unter-
nehmen beteiligten sich im Rahmen ei-
nes Ehrenamtstages. So säuberte ein Ver-
waltungsteam den angrenzenden Park,
ein Wohnungsbauunternehmen pflanz-
te Blumenzwiebeln, die Mitarbeiter eines
Logistik-Unternehmens verschönerten
Jugendfreizeiteinrichtungen, Bankmit-
arbeiter unterstützten die Stadtmission,
ein anderes Wohnungsbauunternehmen
half beim Bepflanzen eines Schulgartens.
Organisiert wird der Aktionstag vom
Verein wirBerlin. Die Vorsitzende, Beate
Ernst, zu den Zielen der Initiative: „Wich-
tig ist immer, dass Menschen Verantwor-
tung übernehmen und gemeinsam an-
packen – aber natürlich auch in Kontakt
miteinander treten und gemeinsam Spaß
an einer Aktion haben.“ Unterstützt wird
der Aktionstag von der BSR, die Besen,
Greifer und Mülltüten stellt und am En-
de die vollen Mülltüten einsammelt. Wer
aktiv werden möchte, müsste die Aktion
bitte anmelden. ‹ MARG
AKTIONSTAG
Gemeinsam für eine attraktive Hauptstadt
Das deutsche Ausbildungssystem bietet viele Berufe, die die
Geschäftsabläufe und damit den Erfolg von jungen Unter-
nehmen gezielt unterstützen. Das kann der Fachinformati-
ker genauso sein wie der Kaufmann für Büromanagement,
der die komplexer werdenden administrativen Abläufe eines wachsen-
den Unternehmens strukturiert. Kaufleute für Marketingkommunikati-
on verhelfen zu einem professionellen Außenauftritt. Für die Herstellung
von Mikroprodukten kann in Berufen
der Optik oder Feinwerktechnik aus-
gebildet werden.
Gemeinsam mit den IHK-Aus-
bildungsberatern wählen Sie die für
Ihr Unternehmen passenden Beru-
fe aus und bestimmen einen Ausbil-
der. Wenn nicht alle fachlichen Inhalte
selbst vermittelt werden können oder
für eine größere Attraktivität kann die
Verbundausbildung als Modell gewählt
werden. So beteiligen sich neben eta-
blierten Unternehmen zukünftig auch
mehr junge Firmen und Start-ups an
der Berufsbildung, um ihre Teams mit selbst ausgebildeten Fachkräften zu
bereichern. Geeignete Kandidaten für Ihre Ausbildungsangebote finden Sie
u.a. mit Hilfe des IHK-Netzwerkes.
Für den Einstieg in die Verbundausbildung steht Ihnen die Expertise
des Teams der Verbundberatung Berlin zur Verfügung. Sie ist Teil der Ge-
samtstrategie BerlinArbeit der Senatsverwaltung für Arbeit und wird vom
Land Berlin gefördert. Partner des Projektes sind die IHK, die Handwerks-
kammer, der Verband der Freien Berufe in Berlin sowie die Unternehmens-
verbände Berlin-Brandenburg und für die Kampagne „Verbundausbildung
in Start-ups“ zudem der Bundesverband Deutsche Startups. ‹ BW
WEITERE INFORMATIONENIm Service Center erhalten Sie Auskünfte zu diesem Thema (www.ihk-berlin.de/tdm) sowie Informationen zu allen weiteren Dienstleistungen der IHK Berlin. Unser Team steht Ihnen persönlich oder telefonisch unter 030 / 315 10-0 montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 16 Uhr zur Verfügung.
Um selbst Fachkräfte für das eigene Team zu qualifizieren, beteiligen sich immer mehr
junge Unternehmen an der Ausbildung
Verbundausbildung in Start-ups
THEMA DES MONATS
Ausbildungsplatz Start-up
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WEITERE INFORMATIONEN„Berlin machen – Aktionstag für ein schönes Berlin“:Wer eine Idee für ein Projekt hat, sucht Gleichgesinnte im Unternehmen und meldet seine Initiative auf folgender Website an: http://wir-berlin.org
IHK AKTUELL & SERVICE 31BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Kleine Ideen,großer NutzenMit Briefmelder, Poncho und einer Alternative zum normalen Frühsstück setzten sich Studenten bei der 20. Auflage desFunpreneuer-Wettbewerbes gegen die Konkurrenz durch
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder hob die besondere Bedeutung des Wettbewerbs hervor
Ein mechanischer Briefmelder,
ein Poncho für stillende Müt-
ter und ein gesundes, veganes
Frühstück für unterwegs – mit
diesen Geschäftsideen haben Studieren-
de im Finale des 20. Funpreneur-Wett-
bewerbs der Freien Universität die ers-
ten drei Plätze belegt. Die Preise wur-
den auf der Abschlussveranstaltung in
der IHK Berlin übergeben. Gefeiert wur-
de zugleich das zehnjährige Jubiläum des
Wettbewerbs. „Vor zehn Jahren war Ber-
lin noch weit entfernt davon, die deut-
sche Start-up-Hauptstadt zu sein“, be-
tonte Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der
IHK Berlin, in seiner Begrüßungsrede.
Aber schon damals hätten kluge Men-
schen auf dem Campus in Dahlem den
Gründergeist der Studierenden gefördert.
Prof. Dr. Peter-André Alt, FU-Prä-
sident, wies darauf hin, dass Entrepre-
neurship inzwischen in vielen Fachbe-
reichen zum Lehrangebot gehöre. „Ge-
schult wird dabei unter anderem der
Blick für die Lücke: Unternehmer – aber
auch Wissenschaftler – müssen erken-
nen, wo es noch Leerstellen gibt und da-
mit Raum dafür, eigene Ideen zu entwi-
ckeln und erfolgreich zu machen.“ Den
Partnern des Wettbewerbs, der Berliner
Bank, der IHK und den Wirtschaftsjuni-
oren, dankte er für ihre Unterstützung.
Würdigung toller Ideen
Der erste, mit 1.200 Euro dotierte Preis
ging an das Team „HeyMail“: Mit dem
verblüffend einfachen mechanischen
Briefmelder sieht man schon von außen,
ob Post im Briefkasten gelandet ist. Auch
das Team Mamigi, ausgezeichnet mit dem
zweiten Platz und 800 Euro, löst ein All-
tagsproblem: Inspiration war eine Freun-
din, die gerade Mutter geworden ist. Sie
war es leid, sich jedes Mal umzuziehen,
wenn das Milchbäuerchen ihres Sohnes
auf ihrer Kleidung gelandet war. Abhilfe
schafft ein Poncho, der nicht verrutscht
und auch noch Sichtschutz beim Stillen
bietet. Über Platz drei und einen Scheck
im Wert von 500 Euro freuten sich das
Team „Oatful Day“. Sie bieten gestressten
Studierenden ein gesundes Frühstück für
unterwegs: eine Mischung aus Haferflo-
cken, Trockenfrüchten und Superfoods.
Ausgerichtet wird der Funpre-
neur-Wettbewerb von Profund Innova-
tion, der zentralen Service-Einrichtung
für den Wissens- und Technologietrans-
fer in der Abteilung Forschung der Frei-
en Universität Berlin. In Kompaktkursen
über Marketing, Recht und Vertrieb berei-
ten sich die Teilnehmer vor; anschließend
gründen sie mit fünf Euro Startkapital ein
Unternehmen und setzen ihre Ideen bin-
nen fünf Wochen um. Die Wirtschaftsju-
nioren Berlin unterstützen die Teams tra-
ditionell als Wirtschaftspaten. ‹ FU
Vor zehn Jahren war Berlin noch weit
entfernt davon, die deutsche Start-up-Hauptstadt zu sein.
JAN EDER
Hauptgeschäftsführerder IHK BerlinFO
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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1632 IHK AKTUELL & SERVICE
MittendrIn Berlin!sucht die BestenWettbewerb ruft erneut Händlergemeinschaften, Inititiativen und Eigentümer dazu auf, zündende Ideen für ihre Kieze zu entwickeln und sich damit zu bewerben » Von Christof Deitmar
Eine zündende Projektidee, die
dem eigenen Geschäftsquar-
tier zu berlinweiter Aufmerk-
samkeit verhilft: Wem so etwas
Inspirierendes einfällt, der sollte sich bei
MittendrIn Berlin! bewerben. Der Wettbe-
werb MittendrIn Berlin! ruft Händlerge-
meinschaften, Geschäftsstraßeninitiati-
ven, Eigentümer, Dienstleister und lokale
Gruppen aus den Berliner Geschäftsstra-
ßen auf, gemeinsam Ideen und Vorhaben
zu entwerfen.
Für die Umsetzung der Gewinnerpro-
jekte stellen das Land Berlin, die IHK Ber-
lin und private Unternehmen insgesamt
105.000 Euro Preisgeld sowie Coaching-
angebote zur Verfügung. „Die Teilneh-
mer haben es in der Hand zu entschei-
den, mit welcher Idee sie sich bewer-
ben wollen. Ob die Umsetzung smarter
Technologien, die Erweiterung von Ser-
viceangeboten oder originelle Events:
MittendrIn Berlin! leistet einen wichti-
gen Beitrag, das bereits große Potenzial
an Engagement und Verantwortung der
Händler und Gewerbetreibenden für das
eigene Geschäftsfeld weiter zu stärken.“
Mit diesen Worten läutete IHK-Präsiden-
tin Dr. Beatrice Kramm gemeinsam mit
Stadtentwicklungssenator Andreas Gei-
sel Ende Mai die bereits achte Runde des
Wettbewerbs ein und unterstrich dabei
die Eigenverantwortung der lokalen Ak-
teure für ihre Standorte.
Das Verfahren wurde weiterentwi-
ckelt und ermöglicht die Teilnahme in
zwei Kategorien:
„Aktionen weiterdenken!“ wendet sich
an Akteure, die bestehenden Angeboten,
Veranstaltungen oder Initiativen neuen
Schwung verleihen oder neue Partner für
die Kooperation gewinnen möchten.
„Neue Impulse setzen!“ sucht Projek-
te, die mit neuen Ideen, kreativen Expe-
Die Gäste erfuhren in einem Impulsreferat von Rolf Junker (Junker + Kruse) neues über Konzepte zur Innenstadtbelebung FOTO
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MittendrIn Berlin! stärkt das bereits große
Potenzial an Engagement und Verantwortung der Händler und Gewerbe-
treibenden für das eigene Geschäftsfeld weiter.
DR. BEATRICE KRAMM
Präsidentin der IHK Berlin
IHK AKTUELL & SERVICE 33BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
rimenten und Wagnissen an weniger
bekannten Standorten einen ersten
starken Impuls setzen möchten.
Es werden bis zu drei Gewinner aus-
gewählt, die jeweils 35.000 Euro für
die Umsetzung ihrer Konzepte erhal-
ten. Im Ludwig Erhard Haus fand un-
ter der Teilnahme von über 100 Inter-
essierten die große Auftaktveranstal-
tung statt. Hier wurde über die neue
Wettbewerbsrunde informiert und
die Gäste erfuhren in einem Impuls-
referat von Rolf Junker, Junker + Kru-
se Stadtforschung und Planung Dort-
mund, Neues über Konzepte zur In-
nenstadtbelebung.
Aktuell werden für alle Interes-
sierten kostenfreie Fachforen ange-
boten. Den Auftakt zu dieser Reihe
bildete am 12. Juli das Forum I zum
Thema „Straßen mit gewissen Vor-
zügen“. Für alle Interessierten besteht
noch an zwei weiteren Terminen die
Möglichkeit, die Fachforen zu besu-
chen. Forum II: „Alles was Recht ist“,
am 13. September; Forum III: „Netz-
werken – und zwar richtig“, am 11.
Oktober.
MittendrIn Berlin! ist eine Aktion
des Landes Berlin unter Federfüh-
rung der Senatsverwaltung für Stadt-
entwicklung und Umwelt mit Un-
terstützung von Senatsverwaltung
für Wirtschaft, Technologie und For-
schung, Berliner Sparkasse, „Berliner
Woche“, BMW Group, City Clean, Ede-
ka, Handelsverband Berlin-Bran-
denburg, IHK Berlin, Agentur Kaiko,
Rewe, Ströer sowie Ziegert Bank- und
Immobilienconsulting.
WEITERE INFORMATIONENDetails zum Wettbewerb MittendrIn Berlin! sowie zu den Fachforen unter:www.mittendrin-berlin.de
Lösungen für die urbane Mobilität von
morgen sind gefragter denn je. Für Perso-
nen- und Güterverkehr wird es eng und
enger in der wachsenden Stadt. Der boo-
mende Internethandel und neue Liefer-
services konkurrieren auch mit Bus- und
Radfahrern auf der letzten Meile.
Wie der Senat die Herausforderungen
angeht, erklärte Stadtentwicklungssena-
tor Andreas Geisel im IHK-Verkehrsaus-
schuss. Dazu gehören die Verlängerung
der Stadtautobahn wie auch der Tram
und der U-Bahn, nicht aber eine blaue
Plakette. Er dankte der IHK für ihre Ini-
tiative zur Qualifizierung von Baustel-
lenanträgen. Der Ausschussvorsitzende
Andreas Peter lobte die Bemühungen der
Verkehrslenkung Berlin, die derzeit 1.885
Anträge auf Straßenbaustellen bearbeitet.
Die Ausschussmitglieder drängten
vor allem auch auf die schnelle Sanierung
maroder Brücken sowie den Bau nötiger
Netzergänzungen. Eine ganze Reihe gu-
ter Lösungen wurden auf dem Tag der
Verkehrswirtschaft von IHK und Berlin
Partner am 29. Juni diskutiert. Dazu ge-
TAG DER VERKEHRSWIRTSCHAFT
Wachsende Stadt braucht effiziente Mobilität
hört das BMW-Projekt „Neue-Mobilität.
Berlin“, mit dem Bewohner von Berliner
Pilotquartieren durch ein gutes CarSha-
ring-Angebot überzeugt werden sollen,
ihr Privatauto abzuschaffen.
Dazu kommen bessere Mobili-
täts-Apps wie Quixxit, die verschiedene
Verkehrsmittel zu optimalen Routen ver-
binden und gleich das Ticketing überneh-
men. Eine Grundlage bilden hochgenaue
digitale Karten, wie jene des Berliner Kar-
tendienstes Here. In der Diskussion wur-
de klar, dass sich in Zukunft nur indivi-
duell zugeschnittene sowie platz- und
energiesparende Mobilitätsangebote
durchsetzen können. ‹ KAD
Diskussionsfreudige Expertenrunde: Prof. Barbara Lenz, Institut für Verkehrsforschung DLR, Frank Hansen, BMW Group, Bernd Fastenrath, Here, und Alexander Kaczmarek, Deutsche Bahn (v. l.)
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UN
NER
1.885Anträge auf Straßenbaustellen sind bei der Verkehrslenkung Berlin gegen-wärtig in Bearbeitung – intelligente Lösungen für den Verkehrsfluss sind gefragt
Die Vollversammlung der IHK Berlin hat in ihrer Sitzung am 15. Juni 2016 gemäß § 3 Absatz 2, 3 und 7a und § 4 Satz 2 Ziffer 3 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) 1 in Verbindung mit § 4 Absatz 3 Satz 2 Buchstabe c) und d) der Satzung der IHK Berlin 2 und § 1 Absatz 3 der Beitragsordnung der IHK Berlin 3 beschlossen: „Die Vollversammlung beschließt rückwirkend folgende Änderung der Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2012 (01.01.2012 bis 31.12.2012):
I. Beitragsbefreiungen
1. Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht in das Handelsregister eingetragen sind, und eingetragene Vereine, wenn nach Art oder Umfang ein in kaufmännischer Weise einge- richteter Geschäftsbetrieb nicht erforderlich ist, sind vom Beitrag freigestellt, soweit ihr Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, ihr nach dem Einkommensteuergesetz er- mittelter Gewinn aus Gewerbebetrieb 5.200,00 Euro nicht übersteigt.
2. Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewerbe nach dem 31. Dezember 2003 angezeigt und in den letzten fünf Wirtschaftsjahren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbständiger Arbeit erzielt haben, noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der IHK, in dem die Betriebser- öffnung erfolgt, und für das darauf folgende Jahr von der Umlage und vom Grundbeitrag sowie für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag oder, falls für das Bemes- sungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, ihr Gewinn aus Gewerbebetrieb 25.000,00 Euro nicht übersteigt.
II. Als Grundbeiträge sind zu erheben von
1. Nichtkaufleuten a) mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungs- jahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 5.200,00 Euro bis 15.000,00 Euro 40,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung4 i.H.v. 12,54 Euro 27,46 Euro b) mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungs- jahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 15.000,00 Euro bis 30.000,00 Euro 60,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 18,81 Euro 41,19 Euro
c) mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungs- jahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 30.000,00 Euro bis 50.000,00 Euro 100,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 31,35 Euro 68,65 Euro soweit nicht die Befreiung nach B. I. eingreift.
2. Kaufleuten mit einem Verlust oder mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb bis 50.000,00 Euro 100,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 31,35 Euro 68,65 Euro
3. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermess - be trag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbe- betrieb von über 50.000,00 Euro bis 100.000,00 Euro 160,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 50,16 Euro 109,84 Euro
4. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermess- betrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewer- bebetrieb von über 100.000,00 Euro bis 200.000,00 Euro 320,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 100,32 Euro 219,68 Euro
5. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermess- betrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbe- betrieb von über 200.000,00 Euro bis 400.000,00 Euro 600,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 188,10 Euro 411,90 Euro
6. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 400.000,00 Euro bis 800.000,00 Euro 1.040,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 326,04 Euro 713,96 Euro
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1634 IHK AKTUELL & SERVICE
Änderung der Wirtschaftssatzungder Industrie- und Handelskammer zu Berlin
für das Geschäftsjahr 2012vom 15. Juni 2016Telefon: 31510-0
7. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 800.000,00 Euro bis 1.500.000,00 Euro 2.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 627,00 Euro 1.373 Euro
8. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 1.500.000,00 Euro bis 3.000.000,00 Euro 4.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 1.254,00 Euro 2.746,00 Euro
9. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 3.000.000,00 Euro bis 5.000.000,00 Euro 6.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 1.881,00 Euro 4.119,00 Euro
10. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 5.000.000,00 Euro bis 10.000.000,00 Euro 8.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 2.508,00 Euro 5.492,00 Euro
11. allen IHK-Mitgliedern mit einem Gewerbeertrag oder, falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- messbetrag nicht festgesetzt wird, einem Gewinn aus Gewerbebetrieb von über 10.000.000,00 Euro 12.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 3.762,00 Euro 8.238,00 Euro
12. allen IHK-Mitgliedern, die zwei der drei nachfolgenden Kriterien erfüllen: • mehr als 19,25 Mio. Euro Bilanzsumme • mehr als 38,5 Mio. Euro Umsatz • mehr als 250 Arbeitnehmer auch wenn sie sonst nach B. II. 1-11 zu veranlagen wären 16.000,00 Euro abzgl. einer einmaligen Ermäßigung i.H.v. 5.016,00 Euro 10.984,00 Euro Auf diesen Grundbeitrag wird eine evtl. zu entrichtende Umlage bis zum Betrag von 6.865,00 Euro angerechnet. Übersteigt die Umlage 6.865,00 Euro werden diese Gewerbe- treibenden entsprechend ihren Gewerbeerträgen in die jeweilige Grundbeitragsstaffel eingeordnet.
13. Als Umlagen sind zu erheben 0,28% des Gewerbeertrages bzw., falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festge- setzt wird, des Gewinns aus Gewerbebetrieb. Abzüglich der einma- ligen Ermäßigung beträgt die Umlage 0,19 % des Gewerbeertrages bzw., falls für das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbe-
trag nicht festgesetzt wird, des Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemes- sungsgrundlage einmal um einen Freibetrag von Euro 15.340,00 für das Unternehmen zu kürzen.
III. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2012
1. Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb für das Bemessungsjahr 2012 nicht bekannt ist, wird eine Vorauszah- lung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des letzten der IHK Berlin zum Zeitpunkt des Erlasses des Beitragsbe- scheides vorliegenden Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbe- betrieb erhoben. Die Regelung findet entsprechende Anwendung auf den Umsatz, die Bilanzsumme und die Zahl der Arbeitnehmer.
2. Sobald der Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb für das Bemessungsjahr vorliegt, wird die Vorauszahlung berichtigt und ein endgültiger Beitragsbescheid erlassen. Entsprechend werden Beitragsanteile nachgefordert oder erstattet.
3. Soweit ein Nichtkaufmann die Anfrage der IHK Berlin nach der Höhe des Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb nicht beantwortet hat, wird eine vorläufige Veranlagung nur zum Grund- beitrag gemäß B. II. 1.a) durchgeführt.
4. Die aus der Ermäßigung erfolgende Erstattung erfolgt im Wirtschaftsjahr 2016.“
Ort: Berlin Datum: 15. Juni 2016IHK Berlin
Dr. Beatrice Kramm Jan EderPräsidentin Hauptgeschäftsführer
Die vorstehende Wirtschaftssatzung 2012 wird hiermit ausgefertigt und im Amtsblatt für Berlin veröffentlicht.
Ort: Berlin Datum: 27. Juni 2016IHK Berlin
Dr. Beatrice Kramm Jan EderPräsidentin Hauptgeschäftsführer
1 Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 701-1, veröffentlichten berei-nigten Fassung, das zuletzt durch Artikel 254 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist 2 Satzung der Industrie- und Handelskammer zu Berlin in der Fassung vom 19. Januar 1970 (ABl. S. 256), die zuletzt am 23. Juni 2010 (ABl. S. 1357) geändert worden ist3 in der Fassung vom 10. Januar 2014 (ABI. S.465)4 Zur Reduzierung der Ausgleichsrücklage werden 13.006.724,00 Euro zur Reduzierung des Beitragsaufkommens für das Jahr 2012 verwendet. Dies führt zu einer einmaligen Reduzierung der Grundbeiträge und der Umlage für das Wirtschaftsjahr 2012.
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16 IHK AKTUELL & SERVICE 35
Die Vollversammlung der IHK Berlin hat in ihrer Sitzung am 15. Juni 2016 gemäß § 3 Absatz 2, 3 und 7a und § 4 Satz 2 Ziffer 3 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) 1 in Verbindung mit § 4 Absatz 3 Satz 2 Buchstabe c) und d) der Satzung der IHK Berlin 2 und § 1 Absatz 3 der Beitragsordnung der IHK Berlin 3 beschlossen: „Die Vollversammlung beschließt gemäß § 10 Absatz 1 Finanzstatut der IHK Berlin 4 folgenden Nachtrag zur Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2016 (01.01.2016 bis 31.12.2016):
Der Wirtschaftsplan wird wie folgt geändert
1. im Erfolgsplan mit Erträge in Höhe von ursprünglich 59.734.700 Euro um 13.006.724 Euro auf 46.727.976 Euro Aufwendungen in Höhe von 69.716.300 Euro geplanten Vortrag in Höhe von 0 Euro Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von ursprünglich 9.981.600 Euro um 13.006.724 Euro auf 22.988.324 Euro
2. im Finanzplan mit Investitionseinzahlungen in Höhe von 1.288.300 Euro Investitionsauszahlungen in Höhe von 7.151.200 Euro
festgestellt.
Nachtragswirtschaftssatzungder Industrie- und Handelskammer zu Berlin
für das Geschäftsjahr 2016vom 15. Juni 2016Telefon: 31510-0
A. WIRTSCHAFTSPLAN
B. BEITRÄGE
Der Teil B bleibt unverändert und wird lediglich um folgende Regelung zum Regelungsverhältnis zwischen vorläufiger und endgültiger Veran- lagung ergänzt:
Teil B, Ziffer III. Vorauszahlung und Abrechnung
1. Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb für das relevante Bemessungsjahr nicht bekannt ist, wird eine Vorauszah- lung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des letzten zum Zeitpunkt des Erlasses des Beitragsbescheides vorlie- genden Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb erho- ben. Die Regelung findet entsprechende Anwendung auf den Umsatz, die Bilanzsumme und die Zahl der Arbeitnehmer.
1 Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 701-1, veröffentlichten be-reinigten Fassung, das zuletzt durch Artikel 254 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist2 Satzung der Industrie- und Handelskammer zu Berlin in der Fassung der Bekanntma-chung vom 19. Januar 1970 (ABl. S. 256), die zuletzt am 23. Juni 2010 (ABl. S. 1357) geändert worden ist3 in der Fassung vom 10. Januar 2014 (ABl. S. 465)4 Finanzstatut der Industrie- und Handelskammer zu Berlin in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Juni 2006 (ABl. S. 3606), die zuletzt am 10. September 2014 (ABl. S. 2104) geändert worden ist
36 IHK AKTUELL & SERVICE
2. Der Bescheid regelt die grundsätzliche Beitragspflicht abschließend und nur die Höhe des Beitrags vorläufig. Sobald der Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb für das jeweilige Bemessungsjahr vorliegt, wird ein berichtigter Bescheid erlassen. Entsprechend wer- den Beitragsanteile nachgefordert oder erstattet. Der korrigierte Bescheid regelt nur die Korrektur der Höhe des jeweiligen Beitrags.“
Ort: Berlin Datum: 15. Juni 2016IHK Berlin
Dr. Beatrice Kramm Jan EderPräsidentin Hauptgeschäftsführer
Die vorstehende Wirtschaftssatzung 2012 wird hiermit ausgefertigt und im Amtsblatt für Berlin veröffentlicht.
Ort: Berlin Datum: 27. Juni 2016IHK Berlin
Dr. Beatrice Kramm Jan EderPräsidentin Hauptgeschäftsführer
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
IHK AKTUELL & SERVICE 37
2.000 €
0 €0 €
-5.105.100 €
0 €
-509.200 €
0 €
-1.642.000 €
1.288.300 €
-5.000.000 €
-5.862.900 €
0 €0 €
0 €
0 €
-10.968.000 €
-13.006.724 €
-13.006.724 €
927.057 €
1.847.817 €0 €
7.307.625 €
0 €
-373.554 €
0 €
-2.155.158 €
1.846.529 €
-4.544.597 €
-5.226.779 €
0 €0 €
-2.034.312 €
-2.034.312 €
46.534,70 €
1. Jahresergebnis (+ Jahresüberschuss / - Jahres - fehlbetrag) vor außerordentlichen Posten2. a) + Abschreibungen / Zuschreibungen b) - Erträge aus Auflösung Sonderposten3. +/- Zunahme (+) / Abnahme (-) der Rückstellungen, Bildung Passive RAP (+) / Auflösung Aktive (+), Auflösung Passive RAP (-) / Bildung Aktive RAP (-)4. +/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge5. +/- Abgänge von Gegenständen des Anlagevermögens
Nachtrag Wirtschaftsplan 2016 · Finanzplan
Plan 2016
-9.981.600 €3.545.500 €
0 €
1.329.000 €
0 €0 €
Abweichung Nachtrag
-13.006.724 €
Ist 2014
2.862.792,64 €1.490.002 €
0 €
264.912 €
0 €-84.956 €
Nachtragsplan 2016
-22.988.324 €3.545.500 €
0 €
1.329.000 €
0 €0 €
6. +/- Veränderungen aus der Abnahme und Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus IHK-Beiträgen, Gebühren, Entgelten und sonstigen Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzu ordnen sind7. +/- Veränderungen aus der Zunahme und Abnahme der Verbindlichkeiten aus IHK-Beiträgen, Gebüh- ren, Entgelten und sonstigen Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzu- ordnen sind8. +/- Außerordentliche Posten
9. = Plan-Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
10. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens11. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen12. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens13. - Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögens14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens15. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
16. = Plan-Cashflow aus der Investitionstätigkeit
17. a) + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten b) + Einzahlungen aus Investitionszuschüssen18. - Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten
19. = Plan-Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
20. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes
2.000 €
0 €0 €
-18.111.824 €
0 €
-509.200 €
0 €
-1.642.000 €
1.288.300 €
-5.000.000 €
-5.862.900 €
0 €0 €
0 €
0 €
-23.974.724 €
Berlin, 15. Juni 2016IHK Berlin
Die PräsidentinDr. Beatrice Kramm
Der HauptgeschäftsführerJan Eder
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Nachtrag Wirtschaftsplan 2016 · Erfolgsplan
Nachtragsplan 2016
28.758.476 €
6.618.800 €
2.707.200 €
-2.000 €
0 €
3.887.900 €140.300 €225.800 €
41.970.376 €
-8.337.900 €
-1.065.400 €-7.272.500 €
-20.016.900 €-15.885.600 €
-4.131.300 €
-2.056.300 €
-2.056.300 €
0 €
-34.353.600 €
-64.764.700 €-22.794.324 €
0 €
4.749.200 €
8.400 € 0 €
Plan 2016
41.765.200 €
6.618.800 €
2.707.200 €
-2.000 €
0 €
3.887.900 €140.300 €225.800 €
54.977.100 €
-8.337.900 €
-1.065.400 €-7.272.500 €
-20.016.900 €-15.885.600 €
-4.131.300 €
-2.056.300 €
-2.056.300 €
0 €
-34.353.600 €
-64.764.700 €-9.787.600 €
0 €
4.749.200 €
8.400 €0 €
Abweichung Nachtrag
-13.006.724 €
-13.006.724 €
-13.006.724 €
Ist 2014
44.164.820 €
7.280.276 €
2.663.109 €
-44.298 €
0 €
5.012.696 €130.045 €238.330 €
59.076.603 €
-7.560.118 €
-1.082.181 €-6.477.937 €
-17.552.812 €-14.215.645 €
-3.337.167 €
-1.315.002 €
-1.315.002 €
0 €
-29.646.241 €
-56.074.173 €3.002.430 €
4.220 €
6.395.273 €
184.987 €0 €
1. Erträge aus IHK-Beiträgen
2. Erträge aus Gebühren
3. Erträge aus Entgelten
4. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen
5. Andere aktivierte Eigenleistungen
6. Sonstige betriebliche Erträge davon: Erträge aus Erstattungen Erträge aus öffentlichen Zuwendungen
Betriebserträge
7. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
8. Personalaufwand a) davon: Gehälter b) davon: Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
9. Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögens- gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der IHK üblichen Abschreibungen überschreiten
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsaufwand Betriebsergebnis
11. Erträge aus Beteiligungen
12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon: Erträge aus Abzinsung
38 IHK AKTUELL & SERVICE BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Berlin, 15. Juni 2016IHK Berlin
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
15. Zinsen und ähnliche Anwendungen davon: Aufwendung aus Aufzinsung Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
16. Außerordentliche Erträge
17. Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliches Ergebnis
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
19. Sonstige Steuern
20. Jahresergebnis
21. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr (+Überschuss /-Fehlbetrag)
22. Entnahmen aus Rücklagen a) aus der Ausgleichsrücklage b) aus anderen Rücklagen
23. Einstellungen in Rücklagen a) in die Ausgleichsrücklage b) in andere Rücklagen
24. Ergebnis
Nachtragsplan 2016
0 €
-4.950.900 €-4.950.900 €
-193.300 €-22.987.624 €
0 €
0 €
0 €
0 €
-700 €
-22.988.324 €
0 €
22.988.324 €13.006.724 €9.981.600 €
0 €0 €0 €
0 €
Plan 2016
0 €
-4.950.900 €-4.950.900 €
-193.300 €-9.980.900 €
0 €
0 €
0 €
0 €
-700 €
-9.981.600 €
0 €
9.981.600 €0 €
9.981.600 €
0 €0 €0 €
0 €
Abweichung Nachtrag
-13.006.724 €
-13.006.724 €
13.006.724 €13.006.724 €
0 €
Ist 2014
-175.001 €
-6.548.463 €-3.650.254 €
-138.984 €2.863.446 €
0 €
0 €
0 €
-3 €
-650 €
2.862.793 €
15.017.417 €
413.800 €0 €
413.800 €
-15.017.417 €0 €
-15.017.417 €
3.276.593 €
IHK AKTUELL & SERVICE 39
Die PräsidentinDr. Beatrice Kramm
Der HauptgeschäftsführerJan Eder
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
40 IHK AKTUELL & SERVICE BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Am Tisch mit der BundespolitikWirtschaft trifft Politik: In Spandau, Reinickendorf und Neukölln tauschten sich Unternehmer mit den Bundestagsabgeordneten des Bezirks aus » Von Julian Evans, Patrick Schulze und Katharina Weiß
Im Juni ging es Schlag auf Schlag in
der IHK-vor-Ort Frühstücksreihe
„Wirtschaft trifft Politik“. Gleich in
drei Bezirken hatten Berliner Un-
ternehmer die Gelegenheit, sich mit ih-
rem Bundestagsabgeordneten in kleiner
Runde auszutauschen und ihre Wünsche
an die Bundespolitik zu spielen. Den An-
fang machte Neukölln, bevor es nach Rei-
nickendorf und nach Spandau ging.
In Neukölln gab es gleich eine Premiere:
Zum ersten Mal fand ein Frühstück der
Reihe „open Air“ statt. Auf der Dachter-
rasse des Klunkerkranichs diskutierten
die anwesenden Mittelständler bei herr-
lichem Blick über die Dächer Neuköllns
mit Christina Schwarzer (CDU).
Einig waren sich die Teilnehmer da-
rin, dass Neukölln trotz seiner starken
Entwicklung in den vergangenen Jah-
ren weiter vor großen Herausforderun-
gen steht. Insbesondere das Thema Flä-
chennutzung hat die Gäste bewegt. Stei-
gende Mieten, die aus einer Verknappung
von Gewerbeflächen resultieren, können
nicht nur für die in Neukölln starke Kre-
ativbranche schnell existenzgefährdend
werden. Hier gaben die Unternehmer
Christina Schwarzer den Appell mit auf
den Weg, seitens der Politik eine gesun-
de Mischung aus Wohnen und Gewerbe
in dem alten Arbeiterbezirk zu erhalten.
Einen Parforceritt durch die aktuells-
ten wirtschaftspolitischen Themen bot
Dr. Frank Steffel, CDU-Bundestagsabge-
ordneter in Reinickendorf. 20 Unterneh-
mer diskutierten mit dem Lokalmatador
vor allem die Konsequenzen des „Bre-
xit“. Steffel zeigte sich dabei als über-
zeugter Europäer. Aber auch die Zukunft
des Flughafens Tegel, Werbeverbote für
bestimmte Produkte und die Erbschafts-
Links: Katrin Germershausen, Brose Juwelier GmbH und Bezirkskoordina-torin IHK vor Ort Spandau, mit MdB Swen Schulz (M.) und Patrick Schulze, IHK Links unten: Christoph von Waldow, Gerb Schwingungsisolierungen GmbH & Co.KG und Bezirkskoordinator IHK vor Ort Reinickendorf (l.), neben MdB Frank SteffelGroßes Foto: MdB Christina Schwarzer (M.) beim Treffen auf der Dachterrasse des Neuköllner Klunkerkranichs
IHK AKTUELL & SERVICE 41BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Existenzgründungen, kulturelle Vielfalt und rasantes Wachstum
verschiedenster Branchen befeuern tagtäglich die Attraktivität
unserer Stadt. Die Erfolgsmeldungen überschlagen sich, He-
rausforderungen gibt es trotzdem zuhauf: Flächen sind oft rar,
die Infrastruktur ist teilweise veraltet und Wohnen und Gewerbe strei-
ten sich oft um „übriggebliebene“ Flächen. Auch mein Unternehmen, die
Topas Dienstleistungen GmbH mit dem größten Mieter PanTrac GmbH,
hat da so seine Schwierigkeiten.
Nach über 100 Jahren Fertigung hier am Stand-
ort Lichtenberg-Herzbergstraße drohen Planungs-
unsicherheiten, die diesen ins Wanken bringen.
Der Kampf um freie Flächen für emissionslastige
Produktionsstätten macht also auch vor traditions-
reichen Industriekernen nicht Halt. Dies erschwert
natürlich notwendige Investitionen in die Zukunft!
Unruhe und Ärger im Bezirk sind so program-
miert. Lichtenberg braucht definierte Gewerbe-
gebiete, damit neue Start-ups sich dort ansiedeln
können. Nur so kann gemeinsam mit „den Al-
ten“ in solchen „Industriebiotopen“ der Dienst-
leistungsgedanke der heutigen Zeit vorangetrie-
ben werden. Klar ist, dass immer mehr Wohnraum
benötigt wird und die Stadt aus allen Nähten zu platzen scheint. Klar ist
aber auch, dass Beschäftigung, gerade in der Industrie, die Basis nachhal-
tigen Wachstums ist - und die braucht Flächensicherung!
Doch nicht nur die Kleinen, auch große Anbieter haben so ih-
re Schwierigkeiten, fehlt es doch oft an technischen Möglichkeiten und
Verbindungen (Stichwort: Breitbandkabelanschlüsse), über die heiß de-
battiert wird. Die Politik muss hier unterstützen und Hilfestellung leisten.
Wir haben viel zu tun in Lichtenberg und müssen an einem Strang zie-
hen, um auch morgen unsere Erfolgsgeschichte fortschreiben zu können.
Für nachhaltigen Erfolg brauchen die Unternehmen bessere technische Rahmenbedingungen und Flächensicherung
Industrie 4.0 kann nur mit Breitband
funktionieren!
HELMUT PINGER
ist Inhaber der Topas Dienstleistun-
gen GmbH und im IHK-Ehrenamt für Lichtenberg aktiv
IHK VOR ORT-KOLUMNE
WEITERE INFORMATIONENUnternehmer im IHK-Ehrenamt melden sich hier aus ihrem jeweiligen Bezirk regelmäßig zu Wort
steuerreform wurden heiß diskutiert. Der
Politiker führte lange Zeit selbst ein mit-
telständisches Familienunternehmen –
eine gute Basis, um die Anliegen der an-
wesenden Mittelständler zu verstehen.
Den Abschluss bildete das Frühstück
in Spandau mit Swen Schulz von der SPD.
Vom kleinen Betrieb bis zum internati-
onalen Hidden Champion war mit den
Teilnehmern die ganze unternehmeri-
sche Bandbreite vertreten. Schnell wur-
de klar: Alle kämpfen mit ganz ähnlichen
Herausforderungen. Besonderes Interesse
zeigten die Gäste an der digitalen Agenda
der Bundesregierung. Denn in Spandau
sind viele Firmen immer noch nicht flä-
chendeckend an ein leistungsfähiges
Breitbandnetz angeschlossen. Kein Wun-
der, dass die Spandauer Unternehmer in
einer immer digitaler werdenden Stadt
ihre Zukunftsfähigkeit gefährdet sehen.
Schön zu sehen war, dass der Berliner
Mittelstand sich nicht alleine auf die Poli-
tik verlässt: In allen drei Bezirken nutzten
die Unternehmer die Chance zum Netz-
werken und verabredeten sich zu weite-
ren Aktivitäten, um den Herausforderun-
gen in den Bezirken gemeinsam besser
begegnen zu können.
FOTO
S: IH
K/N
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K, P
RIV
AT
42 IHK AKTUELL & SERVICE BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Arbeit ist der beste Weg zur IntegrationViele Unternehmen würden gern Asylsuchende beschäftigen, doch die Rechtslage ist unklar. Engelhard Mazanke, Leiter der Ausländerbehörde Berlin, gibt Auskunft » Von Bettina Schoenau
Engelhard Mazanke ist Leiter der Ausländer-behörde Berlin. Er geht davon aus, dass in diesem Jahr jedes zweite Asylverfahren Erfolg hat
Viele Berliner Unterneh-
men möchten Asylsuchen-
den ein Praktikum, eine
Ausbildung oder einen Ar-
beitsplatz anbieten. Schule und Arbeit
sind die besten Orte für eine erfolgrei-
che Integration. Die IHK Berlin unter-
stützt Berliner Unternehmen bei der
Frage, ob ein bestimmter Aufenthalts-
titel zu einer Erwerbstätigkeit berech-
tigt. Dabei arbeitet die IHK eng mit der
Ausländerbehörde, dem Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge (BAMF) und
der Bundesagentur für Arbeit (BA) zu-
sammen. Im Gespräch mit der Auslän-
derbehörde Berlin berichtet deren Lei-
ter Engelhard Mazanke, dass in diesem
Jahr voraussichtlich 20.000 Flüchtlinge
ihr Asylverfahren beim BAMF mit einem
positiven Bescheid abschließen werden.
Sie erhalten daraufhin eine Aufenthalts-
erlaubnis mit dem Vermerk „Erwerbstä-
tigkeit gestattet“.
Ungefähr 70 Prozent der 43.000
Asylsuchenden, die sich in Berlin zurzeit
noch im Asylverfahren befinden, dürfen
grundsätzlich eine Beschäftigung auf-
nehmen, so Mazanke weiter. Auf der Ge-
stattung der Ausländerbehörde ist dann
der Zusatz zu finden „Beschäftigung nur
nach Erlaubnis der Ausländerbehörde“.
Bei einer Beschäftigung im laufen-
den Asylverfahren weiß der Arbeitge-
ber allerdings nicht, ob sein künftiger
Mitarbeiter Asyl bekommt und wie lan-
ge das Verfahren dauert. Die Ausländer-
behörde Berlin geht davon aus, dass in
diesem Jahr jedes zweite Asylverfah-
ren erfolgreich endet. In dem Fall ist die
Weiterbeschäftigung natürlich unpro-
blematisch. Wird der Asylantrag dage-
gen abgelehnt, ändert auch die begonne-
ne Beschäftigung an der Pflicht zur Aus-
reise erst einmal nichts.
Hier gibt es allerdings auch Aus-
nahmen, die durch das neue Integra-
tionsgesetz noch ausgeweitet werden.
So kann etwa zum Zwecke der Beendi-
gung einer Ausbildung in einem aner-
kannten Ausbildungsberuf eine Duldung
erteilt werden, auch wenn das Asylver-
fahren erfolglos war. Nach erfolgreicher
Berufsausbildung besteht dann auch ei-
ne Perspektive, mit einer Aufenthaltser-
laubnis in Deutschland zu bleiben. Die-
se sogenannte „3+2-Regel“ beruht auf
einer Forderung des DIHK und bringt
Unternehmen zukünftig mehr Rechts-
sicherheit bei der Ausbildung junger
Geflüchteter. „Diese Möglichkeit wird
Ungefähr 70 Prozent der 43.000 Asylsuchenden in Berlin dürfen grundsätz-lich eine Beschäftigung
aufnehmen.
ENGELHARD MAZANKE
Leiter derAusländerbehörde Berlin FO
TO: K
IELM
AN
N
IHK AKTUELL & SERVICE 43BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
ausgeschlossen sein, wenn die Person
zu verantworten hat, dass sie nicht ab-
geschoben werden kann. Das ist zum
Beispiel bei falschen Angaben über die
Identität der Fall. Auch Angehörige aus
einem Staat des West-Balkans werden
von der Regelung regelmäßig nicht pro-
fitieren können“, erklärt Mazanke.
Enthält die Duldung des Asylantrag-
stellers den Vermerk „Beschäftigung
nur nach Erlaubnis der Ausländerbe-
hörde“, muss in der Regel die BA be-
teiligt werden. Bei der Aufnahme einer
dualen Ausbildung entscheidet die Aus-
länderbehörde ohne Einbeziehung der
BA. Wie das Verfahren mit Beteiligung
der BA, welches einige Wochen dauern
kann, beschleunigt werden kann, schil-
dert Mazanke so: „Interessierte Arbeit-
geber sollten die nötigen Unterlagen für
den Betroffenen bei der Ausländerbe-
hörde schriftlich einreichen.“ Alle we-
sentlichen Informationen und Formu-
lare findet man auf der Homepage der
Berliner Ausländerbehörde unter www.
ihk-berlin.de/auslaendische-beschaef-
tigung.
Was Arbeitgeber ebenfalls beachten
sollten: Die Bescheinigung der Auslän-
derbehörde und das darin enthaltene
Recht zu arbeiten sollte man sich stets
vorlegen lassen und eine Kopie zur Per-
sonalakte nehmen. Denn: Wird jemand
ohne Erlaubnis beschäftigt, kann dies
eine Geldbuße von bis zu 500.000 Euro
für den Arbeitgeber und den Ausschluss
von der Vergabe öffentlicher Aufträge
zur Folge haben. Dies ist immer dann
der Fall, wenn die Bescheinigung der
Ausländerbehörde ein Verbot der Er-
werbstätigkeit oder Beschäftigung ent-
hält, dieses gilt dann auch für die Aus-
bildung im dualen System.
Auch in den ersten drei Monaten des
Asylverfahrens gilt das Beschäftigungs-
verbot. Bei bestimmten Personengrup-
pen, etwa bei asylsuchenden Menschen
aus den meisten West-Balkanstaaten
wie Serbien, Bosnien-Herzegowina, Al-
banien, Mazedonien oder dem Koso-
vo bleibt die Beschäftigung im Regelfall
für das gesamte Asylverfahren und auch
danach bis zur Rückkehr in ihre Heimat
verboten.
Die Briten votierten am 23. Juni zwar
mit einer knappen Mehrheit für den
Austritt Großbritanniens aus der EU,
das Votum ist jedoch noch nicht bin-
dend. Erst voraussichtlich ab Mit-
te September sind Antworten auf die
wichtigsten Fragen möglich: Kommt
der Brexit überhaupt? Wann und wie
werden die Austrittsverhandlungen
mit der EU geführt?
Im Großbritannien-Geschäft
deutscher Unternehmen ändert sich
zunächst wenig, bestätigt auch die
jüngste Unternehmensumfrage. Ein
Austritt wird mindestens zwei Jah-
re in einem festen Rahmen ablaufen.
Damit wird für Rechtssicherheit wäh-
rend des Austrittsprozesses gesorgt
und die Berliner Wirtschaft erhält ge-
nug Vorlauf, um sich auf gegebenen-
falls neu definierte Wirtschaftsbezie-
hungen einzustellen.
Auch wenn die aktuelle Abwer-
tung des Pfunds die Exporte nach
Großbritannien perspektivisch be-
einträchtigen wird, hat die Berliner
Exportwirtschaft in den letzten Jah-
ren bewiesen, Einschnitte auf einzel-
nen Auslandsmärkten, z.B. Russland,
flexibel kompensieren zu können.
Die Berliner Exporte nach Großbri-
tannien beliefen sich 2015 auf 550
Mio. Euro. Das Land ist für die Ber-
liner Unternehmen drittwichtigster
Handelspartner in Europa und siebt-
wichtigster Partner weltweit. ‹ KNE
GROSSBRITANNIEN-GESCHÄFT
Business as usual nach dem Brexit
Alle Informationsqellen im ÜberblickDie Integration ausländischer Arbeitskräfte ist schon lange ein wichtiges Thema für Berlin. Durch die Flüchtlinge bekommt es eine neue Dimension
INFO
Weitere Informationen: Neben direkten An-sprechpartnern informieren mehrere Websites über verschiedene Aspekte des Themas
Projekt Arbeitgeber-Service „Asyl“Telefon: 030 5555 77-7755Telefax: 030 5555 77-779E-Mail: Berlin.Sued.140-Arbeitgeber-Ser-vice-Asyl@arbeitsagentur.deInternet: www.arbeitsagentur.de
IHK 24:Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse
Anerkennungswege: ihk-berlin.de/anerkennungswege
Business Welcome Servicehttps://www.ihk-berlin.de/ business-welcome-service
IHK Lehrstellenbörsewww.ihk-lehrstellenboerse.de/
Berliner Netzwerk für Bleibeberechtigte „Bridge“www.bridge-bleiberecht.de/
20.000Flüchtlinge werden voraussichtlich in diesem Jahr in Berlin ihr Asylverfahren beim BAMF mit einem positiven Bescheid abschließen. Sie erhalten eine Aufenthaltserlaubnis mit dem Vermerk „Erwerbstätigkeit gestattet“
44 IHK AKTUELL & SERVICE BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
„Die Regionale Produktbörse hat uns mit
spannenden Leuten aus dem Handel und
der Gastronomie zusammen gebracht“,
sagt Tarek Mandelartz, Geschäftsfüh-
rer von „Die Safterei“, und betont, dass
sich dadurch ganz neue Vertriebswege
erschlossen haben. „Wenn man also of-
fen für Neues ist, und das sollte man in
Berlin immer sein“, so Mandelartz wei-
ter, „ist die Regionale Produktbörse ge-
nau der richtige Ort.“
Am 12. September findet die kosten-
lose B2B-Messe zum vierten Mal statt.
Ausstellen können regionale Produ-
REGIONALE PRODUKTBÖRSE
Das Gute liegt so nah
Bereits zum dritten Mal bieten die IHK
Berlin und das Cluster Gesundheits-
wirtschaft HealthCapital die Möglichkeit
zum Austausch rund um das Betriebli-
che Gesundheitsmanagement (BGM)
an. Im Rahmen der Konferenz „Gesund
zum Erfolg“ geht es in diesem Jahr u. a.
um die Frage, was Unternehmen bei Füh-
rungskultur und Teambuilding vom Spit-
KONFERENZ „GESUND ZUM ERFOLG“
Was Unternehmen vom Spitzensport lernen könnenzensport lernen können. Darüber hin-
aus werden in Workshops Themen wie
Schichtarbeit, Arbeitsschutz oder die
Umsetzbarkeit von BGM im Unterneh-
mensverbund diskutiert.
Ergänzt wird die Veranstaltung durch
eine Ausstellung, in der Anbieter von
Präventionsdienstleistungen ihre Pro-
dukte vorstellen, mit denen Unterneh- FOTO
: AKH
TAR
Aus regionalen Landen frisch auf den Tisch: Auch Bodenständiges gibt es auf der Produktbörse
men ihr individuelles BGM im Haus im-
plementieren können. Die Konferenz fin-
det am 5. Oktober statt und beginnt um
14 Uhr. ‹ BEH
zenten von Lebensmitteln – das Spek-
trum reicht von Backwaren, Bier, Gemü-
se, Limonaden bis zu Fleischwaren und
Spirituosen. Aber auch Trend-Produk-
te wie Smoothies oder Fitness-Food feh-
len nicht. Für Gastronomen, Händler oder
Hoteliers bietet die Regionale Produkt-
börse eine gute Gelegenheit, neue Trends
zu entdecken, mit den Erzeugern ins Ge-
spräch zu kommen und das eigene Sor-
timent zu erweitern.
Dabei ist Regionalität an sich ei-
ner der wichtigsten Trends in Gastro-
nomie und Handel, Verbraucher fragen
immer häufiger nach der Herkunft der
Lebensmittel. Produkte, die eine (regio-
nale) Geschichte haben, werden oft ano-
nymer Massenware vorgezogen. Um das
Bewusstsein für diese Themen zu stärken
und um Unternehmen aus den betreffen-
den Branchen zusammen zu bringen, hat
die Berliner IHK die Regionale Produkt-
börse als Plattform zum Kennenlernen
und Netzwerken ins Leben gerufen.
Sie findet im Ludwig Erhard Haus
statt, 10-14 Uhr, eröffnet wird sie von
Sabine Toepfer-Kataw, Staatssekretärin
in der Senatsverwaltung für Justiz und
Verbraucherschutz, und dem stellvertre-
tenden Hauptgeschäftsführer der IHK,
Christian Wiesenhütter. ‹ HART / EVANS
WEITERE INFORMATIONENDetails zum Programm und Anmeldung unter: www.ihk-berlin.de/bgm
Wenn man offen für Neues ist, ist die Regionale
Produktbörse genau der richtige Ort.
TAREK MANDELARTZ
Geschäftsführer von „Die Safterei“
WEITERE INFORMATIONENBis zum 31. August können sich Aussteller anmelden unter: ihk-berlin.de/produktboerse
AUS- & WEITERBILDUNG 45BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Gute Bedingungen für den guten StartBoeba Montage- und Aluminiumbau und BBO Datentechnik sind „Berlins beste Ausbildungsbetriebe 2016“, diesjähriger Sonderpreis geht an das Amitola Familiencafé
Für besonderen Einsatz bei der
Berufsausbildung haben die
Handwerkskammer und die
IHK 15 Berliner Betriebe ausge-
zeichnet. Den Wettbewerb „Berlins bes-
te Ausbildungsbetriebe 2016“ in der Ka-
tegorie bis zu 50 Mitarbeitern gewann die
BBO Datentechnik GmbH. Bei den Fir-
men mit mehr als 50 Mitarbeitern ging
die Boeba Montagen- und Aluminium-
bau GmbH als Sieger hervor. Der Son-
derpreis für besonderes Engagement
ging an das Amitola Familiencafé. Die Ur-
kunden übergaben Dr. Beatrice Kramm,
Präsidentin der IHK Berlin, und Stephan
Schwarz, Präsident der HWK, im Rahmen
der „Tage der Berufsausbildung“.
Der Siegerbetrieb in der Kategorie bis 50
Mitarbeiter, die BBO Datentechnik GmbH,
punktete bei der Jury durch sein ausge-
klügeltes Konzept bei der Gewinnung
und Betreuung von Azubis. So können
angehende Azubis vor der Ausbildung ein
(bezahltes) Praktikum absolvieren.
Dem Erstplatzierten in der Kategorie
mehr als 50 Mitarbeiter, der Boeba Mon-
tage- und Aluminiumbau GmbH, liegt
neben dem Engagement in der Berufs-
orientierung mit Praktika für Schüler
auch die Förderung von jungen Frauen
in technischen Berufen am Herzen. Seit
dem Start der Initiative „Arrivo – Flücht-
ling ist kein Beruf“ unterstützt Boeba die
berufliche Integration Geflüchteter.
„Das Ausbildungsangebot in Berlin ist
in den letzten Jahren immer vielfältiger
und attraktiver geworden. Die Gewin-
ner des Wettbewerbs Berlins beste Aus-
bildungsbetriebe zeigen, wie kreativ und
verantwortungsbewusst sich die Betrie-
be für ihren Fachkräftenachwuchs ein-
setzen. Schulabgängern bietet die duale
Ausbildung heutzutage viel mehr als nur
einen guten Berufseinstieg. Sie ist praxis-
orientiert und innovativ“, betont Dr. Bea-
trice Kramm. ‹ BW
Die Gefeierten: Vertreter der besten Ausbildungsbetriebe Berlins 2016 nach der Urkundenübergabe
Schulabgängernbietet die
duale Ausbildung heutzutage viel mehr als nur einen guten
Berufseinstieg.
DR. BEATRICE KRAMM
Präsidentin der IHK BerlinFO
TO: K
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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1646 AUS- & WEITERBILDUNG
Neue Runde bei den BildungsprojektenBeitrag zur Fachkräftesicherung: IHK setzt Förderung beruflicher und akademischer Bildung in Berlin fort und rückt dabei die Integration von Flüchtlingen in den Fokus » Von Viola Bösebeck
Mit einer außerordentlichen
Vollversammlung im Ju-
ni wurde die zweite Aus-
wahlrunde zur Förderung
von Bildungsprojekten abgeschlossen.
Investieren in Bildung und
Wissen, lautete 2014 die Ent-
scheidung der IHK-Vollver-
sammlung zum Umgang mit
den überschüssigen Haus-
haltsmitteln aus den Vor-
jahren. Im Sommer letzten
Jahres sind die ersten Projekte in den
Themen berufliche Bildung sowie akade-
mische Fachkräftegewinnung und Wis-
senstransfer aktiv geworden.
Neu im zweiten Aufruf ist die Förder-
linie zur Integration von Flüchtlingen in FOTO
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Von der Wirtschaft geförderte Projekte
INFO
Projekte im Bereich Berufliche Bildung veedu GmbH: „Azubi-Knigge:
Digitale Ausbildungsvorbereitung“ Ferdinand-Braun-Institut (FBH):
„beMINT. Berufsperspektiven zum Anfassen“ TeachCom Edutainment gGmbH:
„Potentiale, Planspiele, Praxis – P3“ DSA Youngstar GmbH:
„Berliner Zukunftssäulen“ Stiftung Planetarium Berlin:
„INTENSE- Immersive Darstellung von Naturwissenschaft und Technik im mobilen Wissenschaftstheater“
Christian Schenk Sports: „ERKENNE DEINE STÄRKEN - Nutze Deine Ausbildungschance!“
Projekte im Bereich Akademische Bildung und Wissenstransfer
Humboldt-Universität: „Humboldts Wagniswerkstatt“
Technische Universität – Centre for Entre-preneurship (CfE): „STARTupLab“
WISTA GmbH: „InnovationswerkstattSchöneweide - KooperationHub für KMU und Hochschule“
Europe Wirtschaftshochschule Berlin e.V. (ESCP): „BerlinInnoBridge - der interdiszi-plinäre Wissenstransfer für Berlin“
Projekte im Bereich Integration von Flücht-lingen in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt
Forum Berufsbildung e.V.: „Bridging the Gap - Gemeinsam Übergänge gestalten“
Verein für Berliner Stadtmission: „Job-Navigation“
Kiron Open Higher Education gGmbH: „Kiron Open Higher Education”
LOK.a.Motion GmbH: „LOK.STARTupCAMP international“
den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, in
der vier Projekte mit verschiedenen Ziel-
gruppen starten werden. „Mit einem so
schlagkräftigen Aufgebot wirtschaftsge-
förderter Bildungsprojekte werden Fach-
kräftesicherung und Innova-
tionskraft in Berlin deutlich
an Fahrt aufnehmen“, lobt
IHK-Präsidentin Dr. Beatrice
Kramm.
In einem arbeitsinten-
siven und diskussionsrei-
chen Prozess haben die Gremien – der
mit der Steuerung der Bildungsprojek-
te beauftragte Lenkungskreis und die
IHK-Vollversammlung – verschiedene
Projekte ausgewählt, die ab Juli ihre Ar-
beit aufnehmen. Die Projekte stellen ei-
MINT-Berufsorientierung im Labor statt in der Schule
ne Vielfalt an Lösungsangeboten für die
Berliner Bildungslandschaft bereit, so Dr.
Beatrice Kramm: „Ob die Digitalisierung
der Berufsorientierung oder der Wissens-
transfer zwischen Unternehmern und
der Spitzenforschung – wir sehen hier
wichtige Ansätze, die von der Berliner
Wirtschaft gefördert und von der Poli-
tik aufgegriffen und fortgeführt werden
können.“ Weitere Informationen unter:
www.ihk-berlin.de/bildungsprojekte
Für einen Abend zum Gastgeber der Spit-
zenklasse werden: Bei „Next Gastrogene-
ration“ haben Jugendliche, die kurz vor
ihrer Ausbildung stehen, die Möglichkeit,
ein gastronomisches Event zu kreieren,
das die Gäste begeistern wird. Sie
können ihre Talente hinter der
Bar, in der Küche oder im Service
unter Beweis stellen.
Damit die jungen Menschen
nicht ins kalte Wasser geworfen
werden, haben sie eine Woche
Training vor sich. Gastronomie-
experten bereiten die Teilnehmer,
die allesamt aus sozialen Einrich-
tungen kommen, perfekt vor, da-
mit die Veranstaltung am 29. Ok-
tober 2016 im renommierten Fe-
lix Club-Restaurant zum vollen
NEXT GASTROGENERATION
Top-Chance für den EinstiegErfolg wird. Den Jugendlichen wird ei-
ne einmalige Chance für den Berufsstart
geboten, zumal die Gäste des Abends
ausschließlich Gastronomen und Hote-
liers sind. Bei dem einwöchigen Work-
shop soll jede Menge Fachwissen vermit-
telt und den Teilnehmern gleichzeitig die
spezielle Möglichkeit gegeben werden,
sich frühzeitig ihren potenziellen zu-
künftigen Arbeitgebern zu präsentieren.
Veranstaltet wird die Aktion von der
Wodanaz GmbH, einer Online-Platt-
form für Gastronomie & Hotellerie, und
den Gastro-Beratern von LePetitPlus un-
ter kräftiger Mithilfe ihrer Partner:
der Hamberger Großmarkt Berlin
GmbH & Co. KG, der Adlon Hol-
ding GmbH, der Industrie- und
Handelskammer zu Berlin und
vielen weiteren. Den jungen Teil-
nehmern soll das Gastgewerbe auf
diese interessante Weise nahege-
bracht und direkte Hilfe bei der
Ausbildungsplatzsuche geleistet
werden. Weitere Informationen
zu der Aktion finden sich unter
www.next-gastrogeneration.de
im Internet. ‹ TRUBei dem Workshop soll jede Menge Wissen vermittelt werden
„Die Zukunft JETZT gestalten.“
Wir sind Partner des Mittelstandes und stehen Ihnen mit Investitionskrediten, Leasing, Krediten für Energiesparmaßnahmen und unserem Know-how zur Seite. Als Mitglied genießen Sie zusätzlich exklusive Vorteile und profitieren von unserer starken Gemeinschaft.Wir beraten Sie gern. Mehr Informationen unter Telefon 030 3063 - 3355 oder unter berliner-volksbank.de
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Lösungen für Sie.
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1648 AUS- & WEITERBILDUNG
Naturwissenschaftlicher Unterricht ist
langweilig? Dass es nicht so sein muss,
bewies die IHK Berlin mit ihrer „Haus
der kleinen Forscher“-Grundschultour.
Gemeinsam mit Radio Teddy engagiert
sie sich dafür, den Forschergeist der
Sechs– bis Zehnjährigen in einer Entde-
cker-Doppelstunde zu wecken.
In den Monaten Mai und Juni konn-
ten sich Schüler und Lehrer der 1. bis 4.
Klassen aus Berliner Grundschulen un-
ter www.radio-teddy.de anmelden. Sechs
Berliner Grundschulen, die die Initiative
„Haus der kleinen Forscher“ noch nicht
kennen, wurden ausgewählt. Diese wa-
ren die Mendel-Grundschule, die Cha-
misso-Grundschule, die Grundschule
am Schleipfuhl, die Kiepert-Grundschu-
le, die Grundschule Alt-Karow und die
Till-Eulenspiegel-Grundschule.
In der Zeit vom 27. Juni bis 15. Juli er-
fuhren die Schüler gemeinsam mit ihren
Lehrern, welche Anregungen das Haus
der kleinen Forscher für das Forschen
im Unterricht bietet. Die Schüler hatten
die Möglichkeit, sich mit verschiedenen
IHK-NETZWERK
Kleine Forscher auf großer Tour durch Berlins Schulen
Phänomenen rund um das Thema: „For-
schen mit Wasser“ auseinanderzusetzen
und dabei zu erfahren, wie allgegenwärtig
die Naturwissenschaften im Alltag wirk-
lich sind.
Um nach dieser Stunde weiterhin
forschen zu können, erhielt jede der be-
teiligten Klassen ein Forscherset mit ver-
schiedenen Materialien sowie einen Fort-
bildungsgutschein für die Lehrkraft. Mit
diesem Gutschein kann diese kostenlos
an den ersten beiden Workshops vom
„Haus der kleinen Forscher“ teilneh-
men. Mit dem Projekt „Haus der kleinen
Forscher“ leistet die IHK Berlin auch in
diesen Wochen einen innovativen Bei-
trag zur Fachkräftesicherung durch früh-
kindliche Bildung.
Seit April 2010 bildet sie als lokaler
Netzwerkpartner der Stiftung „Haus der
kleinen Forscher“ pädagogische Fach-
und Lehrkräfte aus Kitas und Grund-
schulen zu verschiedenen naturwissen-
schaftlichen Themen fort. Derzeit zählen
zum IHK Berlin-Netzwerk rund 926 Kitas
und 199 Grundschulen. ‹ DAH
Mit dem diesjährigen Ausbildungs-
beginn tritt die neue Verordnung zur
Fachkraft für Veranstaltungstechnik
in Kraft. Zu den Neuerungen gehört,
dass nun nicht mehr in Schwerpunk-
ten ausgebildet wird, sondern der Be-
ruf der Fachkraft für Veranstaltungs-
technik ein Monoberuf geworden ist.
Was bedeutet, alle Auszubildende er-
halten, unabhängig in welchen Berei-
chen sie tätig sind, die gleiche Grund-
ausbildung.
Berücksichtigt wurden die tech-
nischen und organisatorischen Ver-
änderungen ebenso wie die im Be-
reich der technischen Medien und in
der Bühnen-, Beschallungs- und Be-
leuchtungstechnik. Im Vordergrund
stehen dabei die technischen Kom-
petenzen, die kaufmännischen Inhal-
te wurden reduziert. Enthalten in der
Ausbildung ist das komplette Abwi-
ckeln eigener Projekte.
Ein weiterer Aspekt ist das The-
ma Sicherheit, welches nun eine ei-
gene integrative Berufsbildposition
erhalten hat. Fachkräfte für Veran-
staltungstechnik können damit zu-
künftig auch als Elektrofachkräfte
eingesetzt werden. Veränderungen
gibt es zudem bei der Zwischenprü-
fung. Diese besteht aus zwei Teilen:
einem schriftlichen und einem prak-
tischen Teil.
Ausbilden heißt auch, Verantwor-
tung zu übernehmen. Die führenden
Verbände der Veranstaltungsbranche
haben aus diesem Grund die Ausbil-
dungsinitiative 100PRO gestartet, um
so für eine Verbesserung der Ausbil-
dungsqualität in den Betrieben zu
werben. ‹ JAA
VERANSTALTUNGSTECHNIK
Neue Regeln für die Ausbildung
Die Kids hatten ganz offensichtlich Spaß an der zweistündigen Entdeckertour
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WEITERE INFORMATIONENEinzelheiten zur Initiative der Veranstaltungsbranche unterwww.100pro.org
AUS- & WEITERBILDUNG 49BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
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Viele Schüler entdecken früh ihren un-
ternehmerischen Geist: Sie entwickeln
eigene Geschäftsideen und interessie-
ren sich für den Berufsweg in die Selbst-
ständigkeit als Alternative zur Festanstel-
lung. Entsprechend wichtig ist es, schon
in der Schule Kreativität, unternehme-
risches Denken und soziale Kompeten-
zen von jungen Menschen zu fördern. Ei-
ne Schlüsselrolle spielt in diesem Zusam-
menhang die praxisnahe Vermittlung von
Wirtschaft und Wirtschaftshandeln.
An dieser Stelle setzt das Netzwerk
„Unternehmergeist macht Schule in Ber-
lin“ an. In dem Netzwerk engagieren sich
Initativen und Akteure der Bildungsland-
schaft gemeinsam mit der Senatsverwal-
tung für Wirtschaft mit dem Ziel, Schü-
lern Spaß und Interesse an Wirtschafts-
themen zu vermitteln. Als Träger des
Projekts „Ich mach mich selbstständig“
(IMMS) ist auch die IHK Berlin im Ber-
liner Netzwerk vertreten. Im Zuge der
IMMS-Kampagne fanden seit 2012 ca.
100 Unterrichtsbesuche engagierter Un-
ternehmer statt, die das Berufsbild Un-
ternehmertum und Selbstständigkeit am
eignen Lebensweg illustrieren.
Je nach Alter und Schulform bieten
die Partner der „Unternehmergeist“-Ini-
tiative mit unterschiedlichen Herange-
hensweisen die Möglichkeit, Themen aus
der Welt der Wirtschaft in den Unterricht
Ziel. Vielmehr leisten die Initiativen ei-
nen Beitrag zur Persönlichkeitsentwick-
lung und Berufsorientierung. So umfasst
unternehmerisches Denken Skills wie
Verantwortung, Kreativität, Eigeninitia-
tive und Durchsetzungsvermögen. ‹ BW
zu integrieren. Dabei setzen die Initiati-
ven an unterschiedlichen Phasen und
Schwerpunkten der unternehmerischen
Tätigkeit an.
Schüler können zum Beispiel eine
eigene Geschäftsidee entwickeln, die-
se in einer Schülerfirma umsetzen und
sich dabei von lokalen Gründern inspi-
rieren und beraten lassen. Die Perspek-
tive, tatsächlich später eine eigene Firma
zu gründen, ist dabei nur nachrangiges
Engagierte Unternehmer informieren Schüler über die Chancen der Selbstständigkeit
WEITERE INFORMATIONENMehr zum Thema Gründerkompetenz unterwww.ihk-berlin.de/gruendungsausbildungwww.ichmachmichselbststaendig.de
IMMS-KAMPAGNE
Weck’ den Unternehmergeist in Dir!
LASTMINUTEBÖRSE
Hilfe bei der StellenbesetzungUnternehmen, die noch freie Ausbil-
dungsplätze besetzen möchten, können
jetzt die Veranstaltung „LastMinuteBör-
se“ nutzen, die am 14. und 15. September
in der Arena in Treptow stattfindet. Hier
werden Firmen mit dringendem Fach-
kräftebedarf und Jugendliche, die noch
einen Ausbildungsplatz in letzter Minu-
te suchen, zusammen gebracht. Die IHK
Berlin lädt gemeinsam mit der Bundes-
agentur für Arbeit und der Handwerks-
kammer alle ausbildungsinteressierten
Jugendlichen ein, die bis August noch kei-
nen Ausbildungsplatz gefunden haben.
Unternehmer, die keine Zeit haben, als
Aussteller vor Ort dabei zu sein, können
ihre noch freien Ausbildungsplätze auch
direkt unter www.ihk-lehrstellenboerse.
de kostenfrei eintragen. Mit dem Service
der „Passgenauen Besetzung“ unterstützt
die IHK Berlin kleine und mittelständi-
sche Betriebe bei der gezielten Bewerber-
auswahl durch Vorgespräche mit den Ju-
gendlichen und eine Auswahl nach Un-
ternehmensvorgaben. ‹ TRO
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1650 AUS- & WEITERBILDUNG
IHK-Seminare und IHK-Lehrgänge ab Juli 2016IHK-Existenzgründerseminare
Geschäftskonzept (Modul 1)29. August (1/2 Tag)Entgelt: 60 € (MG), 66 € (NMG)Telefon 315 10-819
Finanzierung (Modul 2)31. August (1/2 Tag)Entgelt: 60 € (MG), 66 € (NMG)Telefon 315 10-819
Buchführung (Modul 3)2. September (1/2 Tag)Entgelt: 60 € (MG), 66 € (NMG)Telefon 315 10-819
Weitere IHK-Seminare
Basiswissen für Ausbildereinmal pro Monat (2 Tage) Entgelt: 250 € (MG und NMG)Telefon 315 10-815
Seminar zur Lebensmittel- hygieneverordnungeinmal pro Monat (1 Tag) Entgelt: 171 € (MG), 190 € (NMG)Telefon 315 10-819
Arbeitsrecht Kompakt II (Betriebsrat)07. September (1 Tag)Entgelt: 220 € (MG), 242 € (NMG)Telefon 315 10-821
Grundlagenwissen für ausbildende Fachkräfte22. und 23. September (2 Tage)Entgelt: 300 € (MG), 330 € (NMG)Telefon 315 10-815
Arbeitsrecht Kompakt12. Oktober (1 Tag)Entgelt: 220 € (MG), 242 € (NMG)Telefon 315 10-821
IHK-Lehrgänge
Betriebswirtschaftliche GrundlagenStart: 7. September (ca. 5 Monate)Entgelt: 1480 € (MG), 1530 € (NMG)Telefon 315 10-811
GmbH-Geschäftsführung und GmbH-ManagementStart: 8. September (ca. 4 Monate)Entgelt: 1430 € (MG), 1480 € (NMG)Telefon 315 10-821
Erkennen und Bewerten von BauschädenStart: 9. September (ca. 3 Monate)Entgelt: 2140 € (MG), 2190 € (NMG)Telefon 315 10-811
Gepr. Küchen- und RestaurantmeisterStart: 12. September (ca. 14 Monate)Entgelt: 3700 € (MG), 3750 € (NMG)Telefon 315 10-811
Bewertung von Grundstücken und BeleihungswertermittlungStart: 16. September (ca. 5 Monate)Entgelt: 3240 € (MG), 3290 € (NMG)Telefon 315 10-811
Geprüfte HandelsfachwirteStart: 19. September (ca. 18 Monate)Entgelt: 3250 € (MG), 3300 € (NMG)Telefon 315 10-819
GästeführerStart: 1. November (ca. 4 Monate)Entgelt: 1296 € (MG), 1346 € (NMG)Telefon 315 10-826
Geprüfte Personalfach- kaufleuteStart: 8. November (ca. 18 Monate)Entgelt: 2990 € (MG), 3040 € (NMG)Telefon 315 10-821
Train the Trainer (IHK)Start: 16. November (ca. 7 Monate)Entgelt: 2850 € (MG), 2900 € (NMG)Telefon 315 10-803
Controlling GrundkursStart: Januar 2017 (ca. 4 Monate)Entgelt: 1230 € (MG), 1280 € (NMG)Telefon 315 10-809
Nähere Informationen und Anmeldung über die IHK
Weiterführende Informationen zu Lehrgängen und Seminaren erhalten Sie unter: www.ihk-berlin.de unter Veranstaltungen
(MG) = Mitglieder (NMG) = Nichtmitglieder
Betriebswirtschaftliches Wissen im Zu-
sammenhang ist heute nirgends mehr
wegzudenken – ob in der Verwaltung
oder im Architekturbüro. Der IHK-Zer-
tifikatslehrgang „Betriebswirtschaftli-
che Grundlagen“ vermittelt dieses kauf-
männische Basis- und Anwendungswis-
sen für Berufstätige, die bisher nicht über
eine systematische kaufmännische Aus-
BWL
Grundlagen kompakt gebündelt bildung verfügen. Schwerpunkte sind:
Führung und Organisation
Recht, Steuern
Kommunikation
Finanzierung und Rechnungswesen
Grundlagen der Absatzwirtschaft
Kosten- und Leistungsrechnung,
Controlling
Unternehmensplanspiel.
Der Lehrgang wird berufsbegleitend
durchgeführt und dauert etwa fünf Mo-
nate. Unterricht ist jeweils am Mon-
tagabend und am Mittwochabend. Der
nächste IHK-Zertifikatslehrgang startet
bereits am 7. September und kostet 1480
Euro (IHK-Mitglieder) / 1530 Euro (Nicht-
mitglieder). ‹ KLN
WEITERE INFORMATIONENKontakt: IHK, Georg KleinTelefon: 030/315 10 -811E-Mail: [email protected]
UNTERNEHMEN & MÄRKTE 51BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Gute Aussichtenfür beide SeitenVier Monate nach seiner Gründung hat das „NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ seine Mitgliederzahl mehr als verdoppelt – von mehr als 300 auf etwa 700 Betriebe
Das Good-Practice-Netz-
werk unterstützt Unter-
nehmen dabei, Geflüchte-
te in ihren Betrieb zu in-
tegrieren. Die Bereitschaft ist enorm.
Doch es gibt auch offene Fragen: Wie
kann man Geflüchtete finden und bes-
ser kennenlernen? Wie kann man ih-
re Qualifikationen einschätzen? Wo-
rauf sollte man achten, um einen erfolg-
reichen Ausbildungsstart zu erreichen?
Welche juristischen Fragen gilt es zu be-
achten? Welche Begleitung brauchen
sie im Arbeitsalltag? Wie kann man den
Spracherwerb fördern? Wie kann man
interkulturelle Unterschiede überwin-
den? Und was brauchen Mitarbeiter, um
die neuen Kollegen gut aufzunehmen?
Hier bietet das „NETZWERK Unter-
nehmen integrieren Flüchtlinge“ pra-
xisnahes Know-how, Informationen zu
Rechtsfragen, Integrationsinitiativen und
Infos zu ehrenamtlichem Engagement.
Es ist Plattform zum Austausch von Er-
fahrungen und Good-Practice-Beispie-
len: Dieser findet sowohl virtuell auf der
Homepage und künftig in Webinaren als
auch auf vielen Veranstaltungen in ganz
Deutschland statt. Standbein in den Re-
gionen sind die IHKs als verlässliche Ko-
operationspartner.
Unternehmen von München bis
Flensburg stoßen auf ähnliche Hür-
den, wenn sie Geflüchtete in ihren Be-
trieb integrieren wollen: Intransparente
und langwierige bürokratische Prozesse,
wechselnde Verfahrensbeteiligte, unkla-
re Rechtslagen.
Doch es zeigt sich, dass Unterneh-
men für viele Probleme Lösungen fin-
den: Manche nutzen etwa lokale und
regionale ehrenamtliche Dienste, um
Geflüchtete kennenzulernen. Andere lö-
sen im Dialog zwischen Personalabtei-
lung, Geschäftsleitung und Geflüchte-
tem manche interkulturelle Herausfor-
derung – und können sehr anschaulich
beschreiben, wie sie das erreicht haben.
Viele Unternehmen finden Lösungen für
Wohnraumfragen, organisieren Sprach-
kurse oder veranstalten Bewerbungstrai-
nings. Viele bilden regionale Netzwerke
mit den beteiligten Akteuren. Die Indus-
trie- und Handelskammern sind für alle
Unternehmer dabei ein wichtiger Infor-
mations- und Koordinationspunkt.
Angestoßen wurde das NETZWERK
vom Deutschen Industrie- und Han-
delskammertag, gefördert wird es vom
BMWi. Das Team von Projektleiterin
Christina Mersch heißt Unternehmen
aller Branchen und Größenklassen im
NETZWERK willkommen. Die Mitglied-
schaft ist kostenlos. ‹ BW
700Unternehmen zählen mittlerweile zudem Netzwerk, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Flüchtlingeüber Arbeit zu integrieren
„NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge“: Auch die Deutsche Bahn ist dabei. Ulrike Stodt, Teamleiterin Bildungsprogramme, mit Nelson Ndeguwa aus Kenia bei DB Services Rummelsburg
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WEITERE INFORMATIONENIst Ihr Interesse geweckt? Dann werden Sie Mitglied auf [email protected] oder telefonischunter 030 / 203 08 –6550
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1652 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
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Der Koch und Inhaber der Trattoria a’
Muntagnola an der Fuggerstraße, Pi-
no Bianco, brachte vor einem Viertel-
jahrhundert die Küche der Basilikata
nach Berlin. Er wollte seine Heimat
kulinarisch vorstellen. „Mit meiner
Mama habe ich erstmals Spezialitä-
ten aus einer einzigen Region ser-
viert. Das war damals eine Ungeheu-
erlichkeit“, so Pino Bianco. Jede Wo-
che schickte Bianco seinen Bruder
mit einem Fiat Ducato in die Heimat
im Süden Italiens, um Produkte aus
der Basilikata zu holen. Sollte die Ma-
ma anfangs nur als Unterstützung für
zwei Monate bleiben und einfache,
typische Gerichte aus ihrer Heimat
kochen, ist die mittlerweile 81-Jähri-
ge bis heute geblieben. ‹ BW
TRATTORIA A ’ MUNTAGNOLA
25 Jahre in Berlin
75. ISTAF
Gegenwind für Robert HartingDas Istaf, das weltweit zuschauerstärks-
te Leichtathletik-Meeting, präsentiert am
3. September seine 75. Auflage. Und der
Berliner Olympiasieger, der Diskuswer-
fer Robert Harting, bekommt Gegenwind.
Allerdings ist das etwas, worauf der Spit-
zenathlet gehofft hat. Die Sportler wech-
seln im Olympiastadion die Seiten. „Den
Wechsel wünscht sich Robert schon seit
Jahren. Denn dann haben die Athleten
voraussichtlich Gegenwind, der Diskus
fliegt weiter“, erklärt Meeting Direktor
CCVOSSEL
20 Jahre Sicherheit im IT-Bereich
Die CCVossel GmbH wurde 1996 von
Carsten Christian Vossel, damals noch
Student und Einzelunternehmer, gegrün-
det. Ihre Kernkompetenz liegt in den Be-
reichen IT-Sicherheit, Softwareentwick-
lung und Business Solutions. Das Un-
ternehmen wurde bereits mehrfach mit
dem Innovationspreis der Initiative Mit-
telstand sowie dem Innovationspreis für
IT-Security ausgezeichnet, besitzt ein
Gold- sowie zwei Microsoft Silver-Zer-
tifikate. 2014 nominierte der Bezirk Ber-
lin-Pankow die CCVossel GmbH für den
„Familienfreundlichen Betrieb Pankow“.
Das Unternehmen erhielt eine Auszeich-
nung im Wettbewerb „Berlins bester Aus-
bildungsbetrieb 2015“ sowie 2016 das
„Qualitätssiegel Exzellente Ausbildung“.
CCVossel wächst kontinuierlich und hat
mittlerweile über 35 feste und freie Mit-
arbeiter. Sämtliche Projekte werden in
Berlin entwickelt. ‹ BW
Martin Seeber. Zum Jubiläum erwarten
die Veranstalter mehr als 55.000 Zu-
schauer, die die Wettbewerbe in 15 Diszi-
plinen verfolgen. Erstmals seit 1970 wird
das Stadionfest wieder an einem Sonn-
abend und unter Flutlicht veranstaltet.
„Das Istaf ist eine Marke, die in den letz-
ten Jahren sehr gut aufbereitet und umge-
setzt wurde. Letztendlich geht es darum,
Leichtathletik kurzweilig zu machen“, so
Frank Kowalski, Geschäftsführer der Ber-
lin Leichtathletik-EM 2018 GmbH. ‹ BW
Das Istaf im Olympiastadion ist ein Heimspiel für Robert Harting
Seit 1981 agiert die AZ GmbH Perso-
nalkonzepte als Personaldienstleis-
tungsunternehmen im Bereich Re-
cruiting im Auftrag von Berliner und
Hamburger Firmen. Sie übernimmt
dabei die Bewerbervorauswahl und
die passgenaue Vermittlung von
Fach- und Führungskräften, u. a. aus
Rechnungswesen, Controlling, IT oder
Projektmanagement. ‹ BW
35 JAHRE AZ GMBH
Fachkräfte-Scouts
Carola Hoffmann, AZ-Geschäftsführerin und Mitglied der IHK-Vollversammlung
UNTERNEHMEN & MÄRKTE 53BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
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A/M
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IA D
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A V
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20 JAHRE AD AGENDA
Ideen zum Leben erwecken
In keiner anderen Stadt gibt es so viele
Veranstaltungen wie in Berlin. Laut der
ICCA, der International Congress and
Convention Association, ist die deut-
sche Hauptstadt 2015 auf Platz eins im
internationalen Ranking der beliebtes-
ten Event-Städte gelandet. Diese Ent-
wicklung hat die Agentur Ad Agenda
bereits frühzeitig erkannt. Seit zwan-
zig Jahren setzt die Berliner Agen-
tur auf eine Mischung aus klassischer
Kommunikation und Events. Damals
gründeten Jörg Drischmann und Klaus
Schneider die Ad Agenda Kommuni-
kation und Event GmbH.
Seitdem ist die Agentur in Berlin
ansässig, seit 2000 ist ihr Sitz in der
Oberbaum City, zwischen Kreuzberg
und Friedrichshain. Mit einer eigenen
Eventabteilung bietet die Agentur zu-
sätzlich zu den klassischen Kommu-
nikationsmitteln auch eine professio-
nelle Veranstaltungskonzeption. Ge-
schäftsführer Jörg Drischmann: „Für
unsere Kunden sind wir auch Berater
und nicht nur Macher.“
Bereits seit vielen Jahren engagiert
sich Ad Agenda für die Stadt und ihre
Bewohner. Die Agentur ist Mitglied im
VBKI und im Netzwerk Berlin Partner.
Sie setzt sich für die berufliche Förde-
rung alleinstehender Mütter ein sowie
für die Unterstützung junger Olympi-
oniken des SC Berlin und für die VBKI-
Projekte „Sport macht Schule“ und
„Berufliche Förderung Berliner Leis-
tungssportler“. Auch engagiert sie sich
gegen gegen Gewalt in Schulen. ‹ BW
BUHL
Spezialist für ServiceVor 25 Jahren war „gastronomische
Personaldienstleistung“ in Berlin noch
vollkommen unbekannt. Als die Buhl
Gastronomie-Personal-Service GmbH
1991 in Berlin die dritte Niederlassung
– nach München und Stuttgart – grün-
dete, war daher zunächst echte Pio-
nierarbeit gefragt. Doch bereits zum
Jahreswechsel konnte sich das Un-
ternehmen auf der Messe einen Auf-
trag mit 20 Servicekräften sichern.
Das Hotel Pullman Berlin Schweizer-
hof, das InterContinental Hotel Berlin
und der KaDeWe Partyservice gehör-
ten zu den ersten treuen Kunden. Heu-
te sind gleich drei Buhl-Niederlassun-
gen im Großraum Berlin gut beschäf-
tigt: Neben dem Traditionsstandort
Berlin-Mitte sorgen die Buhl-Nieder-
lassungen Berlin-Friedrichshain und
Berlin-Messe-Potsdam dafür, dass
auch bei großem Andrang alle Kun-
denwünsche erfüllt werden können.
Regionalleiter Holger Kraatz kann sich
auf eine große Anzahl kompetenter in-
terner Mitarbeiter stützen, im externen
Bereich arbeiten insgesamt über 300
Personen für Buhl-Berlin. ‹ BW
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MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON
im Industrie- und Gewerbebau
Jörg Drischmann (l.) und Klaus Schneider
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1654 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Mit dem Projekt: „NEMo Null Emission
Motzener Straße“ gehört das Unterneh-
mensNetzwerk Motzener Straße zu den
100 Preisträgern des Wettbewerbs „Aus-
gezeichnete Orte im Land der Ideen“
2016. Unter dem Motto „Nachbarschafft-
Innovation – Gemeinschaft als Erfolgs-
modell“ liefert das Projekt eine überzeu-
gende Antwort auf die Frage, wie gemein-
schaftliches Handeln innovative Lösun-
gen für Herausforderungen von morgen
bieten kann.
Mit dem Wettbewerb würdigen die
Initiative „Deutschland – Land der Ideen“
und die Deutsche Bank zukunftsweisen-
de Ideen, die die Potenziale von Nachbar-
schaft im Sinne von Gemeinschaft, Ko-
operation und Vernetzung nutzen und
so einen gesellschaftlichen Mehrwert zur
Lösung von gegenwärtigen oder künfti-
gen Herausforderungen schaffen. Unter
rund 1.000 Bewerbungen wurde „NEMo
Null Emission Motzener Straße“ von einer
hochkarätig besetzten Jury ausgewählt.
„Die rund 60 Firmen des Unterneh-
mensNetzwerkes Motzener Straße bün-
UNTERNEHMENSNETZWERK MOTZENER STRASSE
Klimaschutzkonzept NEMo punktet im „Land der Ideen“
deln seit zehn Jahren ihre Kräfte in ge-
meinsamen Projekten. Mit Energie-
effizienz und Klimaschutz wollen wir
gemeinsam Energie sparen und Emissi-
onen senken“, erläuterte der Vorsitzen-
de des Unternehmensnetzwerks Ulrich
Misgeld.
Das für das Industriegebiet entwi-
ckelte Klimaschutzkonzept zeigt einen
Weg bis 2030 und darüber hinaus auf.
Mit den bereits installierten Solaranla-
gen, Gebäudesanierungen, Ladestatio-
nen für E-Fahrzeuge und vielen weite-
ren Maßnahmen ist das Netzwerk auf ei-
nem guten Weg.
„Deutschland – Land der Ideen“ ist
die gemeinsame Standortinitiative der
Bundesregierung und der deutschen
Wirtschaft, vertreten durch den BDI. Die
Deutsche Bank ist seit 2006 Partner und
Nationaler Förderer des Wettbewerbs
„Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“.
Ziel ist es, Innovationen aus Deutschland
im In- und Ausland sichtbar zu machen
und die Leistungskraft und Zukunftsfä-
higkeit des Standorts zu stärken. ‹ BW
Am Anfang stand die Frage, wie kleine
und mittlere Unternehmen im Schat-
ten großer, vermeintlich attraktive-
rer Arbeitgeber geeignete Fachkräfte
rekrutieren und binden können? Mit
dem „RingPraktikum“ entwickelten
die Unternehmen des Gewerbestand-
ortes Großbeerenstraße in Berlin eine
innovative und nachhaltige Idee und
setzten sie in die Praxis um.
Bei der Preisverleihung „Innova-
tives Netzwerk 2016/Innovatives Pro-
jekt 2016“ wurde sie nun im Haus der
Deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.
Das Bundesministerium für Arbeit
und Soziales und das Innovations-
büro Fachkräfte für die Region beim
DIHK stellten das Berliner Projekt als
besonders erfolgreiches Beispiel vor.
Fokus auf kleine Unternehmen
In Deutschland gibt es knapp 600 re-
gionale Netzwerke, die Projekte zur
Fachkräftesicherung initiieren. In
Berlin stehen Klein- und Kleinstun-
ternehmen im Fokus. Partner sind
die Ausbildungsbetriebe des Netz-
werks Großbeerenstraße, das Bezirks-
amt Tempelhof-Schöneberg, die Se-
natsverwaltung für Arbeit sowie die
Gustav-Heinemann-Oberschule.
Zweimal im Jahr werden unab-
hängig von Schulnoten 48 Prakti-
kumsplätze in fünf Berufsfeldern,
den „Ringen“, vergeben: Metall, Elek-
tro, Druck & Medien, Einkauf & Ver-
trieb sowie Eventmanagement & Ho-
tellerie. „Das RingPraktikum schafft
eine nachhaltige Verbindung zwi-
schen den Unternehmen und ihren
Praktikanten“, sagt Projektkoordina-
tor René Mühlroth. ‹ NAD
GROSSBEERENSTRASSE
„RingPraktikum“ ausgezeichnet
Das „Emission-o-meter“ ist eine der Ideen im Projekt „NEMo Null Emission Motzener Straße“
WEITERE INFORMATIONENMehr zum Projekt im Internet unter: www.netzwerk-gross-beerenstrasse.de FO
TOS:
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UNTERNEHMEN & MÄRKTE 55BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
Smartes Wachstum: Nur mit Breitband, Big Data und Co.Eine digitale Infrastruktur, die vorausschauend auf dem Stand von übermorgen ist, ist eine wichtige Grundvoraussetzung
Die Digitalisierung der Wirt-
schaft verändert Geschäfts-
prozesse, erfordert neue
Kompetenzen und ermög-
licht innovative Geschäftsmodelle. Ber-
lin ist die Kreativmetropole Europas, die
digitale Subkultur ist so lebendig wie in
kaum einer anderen Stadt und gene-
riert einen hohen Umsatz an Produkten
und Diensten. Gute Voraussetzungen al-
so, aber es liegen noch einige Stolperstei-
ne im Weg.
Ein Stolperstein ist die digitale Infra-
struktur selber, die auch in Berlin längst
noch nicht flächendeckend auf dem er-
forderlichen Stand ist. Ob Breitband, Glas-
faser, 5G - alle zukunftsweisenden Basis-
technologien müssen gleichwertig be-
rücksichtigt werden. Die Entwicklung
zur Smart City, in der große Datenmen-
gen schnell und lautlos unterwegs sind,
erfordert Leistungsfähigkeit und Zuver-
lässigkeit.
Zweiter Stolperstein: Offene Daten
und Schnittstellen. Auch wenn mit der
Open-Data-Strategie bereits ein Schritt in
die richtige Richtung unternommen wur-
de, sind die digitalen Datenschätze längst
noch nicht gehoben. Vom öffentlichen
Verkehr bis hin zum Krankenhausbetrieb
bieten sich viele Möglichkeiten, um einer-
seits einen immensen Mehrwert für die
Bürger und andererseits Wertschöpfungs-
potenziale für die Wirtschaft zu schaffen.
Nicht zuletzt generieren die öffentlichen
Verwaltungen und die fast 60 landeseige-
nen Betriebe große Datenmengen. Diese
gilt es für innovative Lösungen nutzbar zu
machen. Über offene Schnittstellen wer-
OLIVERROTHE
LAR Process Analysers AG,Mitglied des
IHK-Kompetenz-teams Mittelstand
„Smart City ist für mich, wenn Daten für Wirtschaft und Gesellschaft sicher nutzbar sind.“Das Sammeln von Daten und deren vielfältige Anwendung auf breiter Basis sind Grundvoraussetzung einer modernen Stadt. Der Datenschutz soll dabei seiner Funktion im Hinblick auf die Privatsphäre des Einzelnen gerecht werden, darf aber Innovati-onen nicht verhindern.Das Kompetenzteam Mittelstand fordert das Land Berlin auf, einen digitalen Kodex für Datenanwendungen auf den Weg zu bringen und einen regulatorischen Rahmen zu setzen, der Hemmnisse abbaut und Raum für Experimente zulässt.
„Innovativ, interaktiv, intelligent“ - eben smartPositionspapier der IHK Berlin benennt Handlungsvorschläge
INFO
Das Positionspapier formuliert die wich-tigsten Handlungsvorschläge aus Sicht der Wirtschaft, um die Debatte für eine smarte Stadt zu beleben und Politik und Verwaltung aufzufordern, die notwendigen Schritte zu unternehmen.Mehr Informationen unter: www.ihk-berlin.de/smart-city
den Innovationen durch den Berliner Mit-
telstand und Start-ups ermöglicht.
Ein dritter Stolperstein sind fehlende
innovationsfreundliche rechtliche Rah-
menbedingungen. Um Berlin zum Schau-
fenster für smarte Lösungen machen,
brauchen die Unternehmen über Expe-
rimentierklauseln freie Hand - jenseits
des aktuellen Regulierungsrahmens. Ge-
lingt es, diese Stolpersteine aus dem Weg
zu räumen, macht Berlin den Weg frei für
eine smartere Stadtorganisation. ‹ BW
Südkorea ist Vorreiter bei der digitalen In-frastruktur. Seit Mitte der Neunzigerjahre fördert die Regierung die Internetkonnek-tivität mit großem Einsatz. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist groß. So hat sich das Land vom Agrarstaat zum digitalen Innovationstreiber gewandelt. Flächen-deckende Glasfasernetze bieten eine optimale Leitungsanbindung, moderne Mobilfunktechnologien werden konse-quent vorangetrieben. Die Koexistenz von WLAN entlastet bei großen Datenmengen die Mobilfunknetze. Mehr Best Practices im Internet unter www.ihk-berlin.de/smart-city. ‹ BW
Vorreiter SüdkoreaBEST PRACTICE
Auf Empfang: U-Bahnpassagiere in SeoulFOTO
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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1656 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
In gut acht Monaten fällt der Startschuss
für die IGA 2017 in Marzahn-Hellers-
dorf. Neben den Einnahmen aus Ein-
trittsgeldern profitieren auch der re-
gionale Arbeitsmarkt und die Tou-
rismuswirtschaft von einer IGA. Um
diese wirtschaftlichen Effekte ging es
bei einer Diskussion im Ludwig Er-
hard Haus mit rund 100 Teilnehmern,
zu der das Bezirksamt Marzahn-Hel-
lersdorf eingeladen hatte.
Ab dem 13. April 2017 werden rund
2,4 Millionen Besucher auf den neu ge-
stalteten Kienberg und in die erweiter-
ten Gärten der Welt strömen. Christoph
Schmidt, Geschäftsführer der IGA Ber-
lin 2017 GmbH, schätzt, dass Arbeits-
plätze von 1.600 Menschen vollstän-
dig von dem Event abhängig sein wer-
den. Gartenschaubesucher werden die
dezentralen IGA-Orte und die Berliner
Sehenswürdigkeiten ansteuern und
Ausgaben in Gastronomie, Hotellerie
und Einzelhandel tätigen.
Neben dem volkswirtschaftlichen
Mehrwert sind weitere Synergieeffekte
zu erwarten. Die Investitionen von über
90 Mio. Euro für die Herrichtung des
Geländes und Durchführung der Gar-
tenschau werden ergänzt durch rund
25 Mio. Euro an privaten Investitionen
wie die Seilbahn. Zusätzlich stecken
Bezirk und BVG rund 16 Mio. Euro in
das Gartenschau- und Wohnumfeld. Da
freut sich die Bauwirtschaft, und Mar-
zahn-Hellersdorf gewinnt an Attrakti-
vität und Lebensqualität und damit als
Wohnstandort für Fachkräfte. Für die
Wirtschaft kann schon jetzt ein posi-
tives Zwischenfazit gezogen werden.
Schön, dass Berlin nicht nur bis Herbst
2017 eine attraktive IGA haben wird,
sondern dass etwas bleibt. ‹ ROB
IGA BERLIN 2017
Wirtschaftliche Effekte und Chancen für Berlin
In dem Bundesprojekt „RouteCharge“
(Batteriewechselsysteme) sollen Distan-
zen von bis zu 300 Kilometern für den
Gütertransport mit elektrischen Nutz-
fahrzeugen (eNFZ) erschlossen und weit-
räumige Lieferketten einbezogen werden.
Dadurch verbreitert sich das Einsatzspek-
trum für Flottenbetreiber, die Wirtschaft-
lichkeit wird gesteigert und die betriebs-
wirtschaftliche Akzeptanz für eNFZ ver-
bessert. An RouteCharge beteiligen sich
Fraunhofer IPK, Hüffermann, Meyer &
Meyer, TU Berlin, DAI-Labor, Castellan
und Empro. Weitere Informationen un-
ter: www.emo-berlin.de ‹ BW
ROUTECHARGE
E-GütertransportUm ihr Geschäft auf dem iranischen
Markt, der seit Aufhebung der Sank-
tionen neu erstarkt ist, erfolgreich
aufzubauen und zu entwickeln, er-
halten Berliner KMU auf einer Unter-
nehmerreise in den Iran vom 9. bis
13. Dezember 2016 exklusive Markt-
informationen, Kontakte und Zu-
gang zu iranischen Partnern in Wirt-
schaft und Politik. Die wesentlichen
Etappenziele werden Teheran und Is-
fahan sein.
Zur Reiseteilnahme sind Un-
ternehmer mit den Branchen-
schwerpunkten Energie, Gesund-
UNTERNEHMERREISE
Stärkung des Iran-Geschäfts heit, Umwelt-/Wassertechnik und
Verkehr eingeladen. Weitere Informa-
tionen zur Unternehmerreise sind auf
der Website der IHK verfügbar unter:
www.ihk-berlin.de/iran-reise ‹ BEB
Neue Seilbahn: Die Leitner AG aus Südtirol finanziert Bau und Betrieb für bis zu 20 Jahre.
FOTO
: LIC
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CH
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EREineBillion Euro will die iranische Regierung bis zum Jahr 2023 in Infrastruktur, Industrie und Gesundheitswesen investieren – ein interes-santer Markt für deutsche Unternehmen
WEITERE INFORMATIONENAlles über die IGA 2017 in Marzahn-Hellersdorf unter: www.iga-berlin-2017.de
GEWERBESTANDORT HERZBERGSTRASSE
Neues GebietsmanagementBerlin wächst, Flächen werden knapper,
Nutzungskonflikte häufiger. Das merkt
man auch bei Unternehmen in Indus-
trie- und Gewerbegebieten. Der Bezirk
Lichtenberg unterstützt die Betriebe am
Gewerbestandort Herzbergstraße dabei,
Synergien zu erschließen und Flächen-
potenziale mit gewerbeverträglicher Nut-
zung zu füllen.
Nach dem Ende der DDR und der
Abwicklung Volkseigener Betriebe (VEB)
war der Standort durch Umstrukturie-
rungsprozesse gekennzeichnet: Kleintei-
lige, zum Teil gebietsfremde Nutzungen
drängten in den 2000er Jahren in das Ge-
biet. Inzwischen befindet sich die Herz-
bergstraße wieder deutlich im Aufwind
– Berlins Wachstum facht die Nachfrage
nach Gewerbeflächen auch hier an. Gera-
de in kleineren Betriebe wird der erhöh-
te Konkurrenzdruck bei der Suche nach
Flächen spürbar, auch Nutzungskonflik-
te nehmen zu.
Um die Herzbergstraße als attraktiven
Standort für das produktionsnahe Ge-
werbe zu sichern und weiter zu entwi-
ckeln, wurde durch den Bezirk Lich-
tenberg ein Gebietsmanagement einge-
setzt. Es arbeitet in engem Kontakt mit
den ortsansässigen Unternehmen an ei-
ner klaren Profilierung des Areals. Beste-
hende Freiflächen und Leerstände sollen
für eine im Gewerbegebiet verträgliche
Nutzung qualifiziert werden.
Begleitet werden die Aktivitäten da-
bei von einem Forschungsprogramm
des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und
Raumforschung, das an bundesweit ins-
gesamt neun Standorten die nachhaltige
Weiterentwicklung von Gewerbegebie-
ten untersucht. ‹ GRASSL/ROB
Chancen und Herausforderungen
des digitalen Wandels im Mittelstand
standen im Fokus der Connexpo
tools. Zu der Fachkonferenz mit Vor-
trägen, Panels, Workshops und Net-
working-Formaten kamen Mitte Juni
mehr als 800 Teilnehmer in das Palais
am Funkturm. Zwei Tage lang konn-
ten sie sich über die Erfahrungen gro-
ßer und kleiner Unternehmen bei der
Digitalisierung informieren – und
von Erfolgen wie Misserfolgen lernen.
Bei Themenworkshops und so
genannten Power Testing Workshops
konnten die Teilnehmer sowohl aktu-
elles, praxisorientiertes Digitalwissen
erwerben als auch die neuesten Tools
gleich ausprobieren. Anbieter und Be-
rater zeigten an speziellen Company
Touch Points, wie die Digitale Trans-
formation von Geschäftsprozessen
mit ihren Produkten und Services er-
folgreich gelingt. ‹ BW
CONNEXPO TOOLS
Digitales Wissen
WEITERE INFORMATIONENMehr zum Gebietsmanagement: www.upl-lichtenberg.de/gewer-begebiet_herzbergstrasse/
morgenpost.de
Hier schreiben Entscheider. Hier lesen Entscheider. DER HAUPTSTADTBRIEF in der Berliner Morgenpost.Deutschlands Elite schreibt für die Entscheider: Das Top-Anzeigen-Umfeld Berlins.
DER HAUPTSTADTBRIEF ist als Magazin bereits eine Institution in höchsten Ebenen und wird u. a. im Bundestag und in den Chefetagen der Unternehmen gelesen. Minister, Professoren, Bankvorstände und weitere hochrangige Persönlichkeitenschreiben jeden Monat Entscheidendes aus Politik und Wirtschaft. Jetzt ganz neu als 8-seitiges Zeitungsbuch in der Berliner Morgenpost. Jeweils am ersten Freitag des Monats.
Die vollständigen Mediaunterlagen fi nden Sie unter: mediapilot.de/hauptstadtbrief
Kontakt: Kai Ehrenschneider-BrinkmannE-Mail: [email protected].: 0 30/25 91-7 38 39
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1658 NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE
E s ging um die Zukunft, als sich
im Juni bei der Siemens AG in
Berlin Start-ups und etablierte
Global Player trafen. Die IHK hatte den
Dialog organisiert mit dem Ziel, die Ko-
operationen zwischen beiden unterneh-
menerischen Welten voranzubringen.
Siemens war dafür ein sinnfälliger Ort,
denn der Konzern selbst ist auf diesem
Gebiet bereits aktiv.
1847 in Siemensstadt gegründet, hat
das Traditionsunternehmen nach knapp
170 Jahren mit next47 eine Einheit ge-
schaffen, die Tradition und Moderne
verbinden soll. Im Mittelpunkt steht die
Kooperation mit jungen Innovatoren.
Außerdem können Start-ups auf dem
Gelände in Siemensstadt künftig zu fairen
Preisen Büroflächen anmieten. Das Fun-
dament dieses Prozesses beschrieb Key-
note-Sprecher Prof. Andreas Zaby, Präsi-
dent der Hochschule für Wirtschaft und
Recht, in Anlehnung an Joseph Schum-
peter so: „Konstantes Bestreben, Neues
zu schaffen, alte Regeln zu zerstören und
neue zu etablieren, um sich immer wie-
der einen strategischen Vorteil zu ver-
schaffen.“ Zaby engagiert sich im Berliner
Entrepreneurship Netzwerk von Hoch-
schulen und Unternehmen (BENHU).
Das von der IHK Berlin geförderte Projekt
schlägt Brücken zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft.
Siemens ist nicht der einzige Kon-
zern, der neue Regeln etablieren will,
auch die Bayer Pharma AG erlaubte bei
In der Kooperation von Start-ups mit der etablierten Wirtschaft
liegt riesiges Potenzial für die deutsche Wirtschaft. Aber welche
Initiativen der Zusammenarbeit gibt es in Berlin? » Von Lennart Senger
MATCH FÜR DIE ZUKUNFT
der Partnering-Veranstaltung Einblicke
in ihren CoLaborator, wo Gründer sich in
die Laborinfrastruktur des Konzerns ein-
mieten können, aber dennoch unabhän-
gig bleiben. Eine weiteres Beispiel ist die
Deutsche Bahn AG, bei der man sich im
Rahmen der DB mindbox zu Hackatons,
Challenges oder im Accelerator trifft.
Auch das Verkehrs- und Logistikunter-
nehmen verspricht sich hier frischen
Wind durch jungen Innovationsgeist.
Auch Mittelständler sind dabei
Aber nicht nur die Großkonzerne setz-
ten auf Partnering – auch Mittelständ-
ler wie die Schleicher Electronic GmbH
sehen Potenzial in der Zusammenar-
beit mit Start-ups. Als Mieter sitzen die
Nachwuchstüftler im firmeneigenen In-
kubator inmitten des Firmengesche-
hens – wechselseitiger Austausch pro-
grammiert. Marketing-Direktorin Raf-
faela Kriegel berichtet, dass durch die
Zusammenarbeit mit den Start-ups die
Unternehmenskultur von Schleicher
offener geworden ist und sich das Un-
ternehmen zudem ein modernes Image
erworben hat.
Auch Kooperationen mit Cowor-
king-Spaces bieten Möglichkeiten für
gemeinsame Projekte. Beispiel dafür
ist das 14-tägige Acceleratorprogramm
hardware.co., das gemeinsam vom Be-
tahaus, Siemens und der Deutschen
Bahn durchgeführt wird. In diesem Pro-
gramm entwickeln die Start-ups inno-
PA RT N E R I NG
„Old meets New Economy“ in der IHKAm 2. September findet die erste (öffentliche) Partnering-Konferenz statt
INFO
Berlin ist ein Labor, in dem neue Formen der Kooperation und Zusammenarbeit auspro-biert werden, wo sich die unterschiedlichen Unternehmenskulturen vermischen und so ihre Stärken bündeln. Um diesen Prozess zu unterstützen, richten wir die erste (öffentliche) Partnering-Konferenz in Berlin in Zusammen-arbeit mit Startup Germany aus. Sie findet am Freitag, 2. September, von 14 bis 20 Uhr im Konferenzzentrum der IHK Berlin im Rahmen der Langen Nacht der Start-ups statt. Beleuchtet werden die vielschichtigen Aspekte von „Old meets New Economy“, „Best Cases“ veranschaulichen die verschiedenen Modelle der Zusammenarbeit.Weitere Infos zum Programm, Speakern und Tickets gibt es hier: http://bit.ly/29wLUEA
NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE 59BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
vative Hardwarelösungen, die von Men-
toren unterstützt werden und sich in die
Geschäftsmodelle der etablierten Unter-
nehmen integrieren lassen.
Matching-Plattform von Founderio
Eine weitere Initiative zur Verbindung
von Old- und New Economy kommt von
der Founderio Innovation. Das Berliner
Start-up, das sich ebenfalls auf der Ver-
anstaltung präsentiert hat, bringt Start-
ups als Innovationspartner mit etablier-
ten Unternehmen zusammen. Dazu hat
Founderio eine Matching-Plattform ent-
wickelt, auf der sich Start-ups und Unter-
nehmen präsentieren können. Anzeigen
und Ausschreibungen bieten die Möglich-
keit, gezielt mit potenziellen Kooperati-
onspartnern in Kontakt zu kommen. Und
die Matching-Funktion liefert den Nut-
zern Vorschläge für Kooperationen mit
relevanten Partnern.
Im Gespräch mit der jungen Unternehmer-Ge-neration: Dr. Jörg Knäblein, Bayer Pharma AG
L aut dem Global Startup Ecosystem Ranking hält Berlin zusam-men mit London die Spitzenposition in Europa, zudem hat Ber-lin europaweit in den letzten beiden Jahren das meiste Wag-
niskapital eingesammelt (2015: 2,1 Mrd. Euro) und die Hauptstadt hat mittlerweile bereits sechs „Unicorns“ hervorgebracht.
Dennoch, im Vergleich zum großen Vorbild, dem Silicon Valley, wo die größten und erfolgreichsten Tech-und Internet-Konzerne ver-
sammelt sind wie Alphabet, Apple oder Face-book und etwa zehnmal so viel Risikokapi-tal investiert wird wie in ganz Deutschland zusammen (2014: 26 Mrd. zu drei Milliar-den Dollar), wirkt ein Kräftemessen geradezu lächerlich. Aber wirtschaftlicher Erfolg ist nicht alles!
Daher hat das renommierte Magazin Fast Company eine Studie von Expert Market vor-gestellt, die zusätzlich die Lebensqualität be-rücksichtigt – also Start-up-Metropolen mit der besten Balance aus wirtschaftlichem Er-folgs-Potenzial und gutem Lebensstil mitein-ander vergleicht.
Das Ergebnis: Berlin ist weltweit die attraktivste Start-up-Metropole und ver-weist Konkurrenten wie New
York, London, Tel Aviv und sogar San Francisco auf die Plätze! Gelobt werden die vergleichsweise noch im-mer günstigen Lebenshaltungskosten sowie die kur-zen Pendelzeiten (34 Minuten). Mittelmäßig bewertet werden dagegen die Lohnhöhe, die Gründungsdauer und Seed-Funding, der „Startup Output“ kommt sogar nur unterdurchschnittlich weg. Das vollständige Ran-king und die Ergebnisse: http://bit.ly/29Pl0rk
IHK-BLOG
{Im Netz findet Ihr den Blog unter ihk4startups.berlin – und in Auszügen auch hier}
Berlin schlägt das Silicon Valley
FOTO
S: R
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AB
LOTN
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IHK
TIM BRANDT
ist Start-up-Koordi-nator der IHK Berlin sowie redaktioneller Leiter dieser Seiten und des Blogs „IHK-
4Startups.berlin“
E-Mail [email protected]
BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1660 NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE
EINE IDEE – EIN BIERDECKEL
E s ist ein weiter Weg von der Ge-
schäftsidee zu einem ausgereif-
ten Businessplan. Der Business-
plan steht am Ende einer langen Reihe
von Überlegungen, Recherchen, Erwar-
tungen. Oft genug erstellen Start-ups ei-
nen Businessplan auch nur, um Partner
oder Investoren zu gewinnen. Entspre-
chend langatmig fallen diese Dokumente
aus, viel Arbeit kosten sie auch. Nur gele-
sen werden sie danach kaum mehr.
Daher sollte eine gute Geschäftsidee
auf eine Seite passen. Besser noch: auf
einen Bierdeckel. Der Bierdeckel-Busi-
nessplan beschränkt sich auf die Grund-
struktur des Geschäftsmodells. Und lie-
fert so die größtmögliche Übersicht über
die angebotene Lösung
den dazugehörigen Kundenwunsch
und somit das Wertversprechen
die Zielgruppe mit dem größten
Nutzen daraus
die Verfügbarkeit des Angebots
den Wert des Angebots
die Kernbotschaften in der
Kommunikation.
Die Herausforderung liegt deshalb
darin, all diese Elemente auf den
Punkt zu bringen. So können sich
Gründer ihr Geschäftsmodell bild-
haft vor Augen führen. Das gibt Ori-
entierung vor wichtigen Entscheidun-
gen und hilft auch bei der Entwicklung
eines knackigen Elevator-Pitches.
Jedes gute Geschäftsmodell dreht
sich um einen Kundenwunsch, der bis-
her noch nicht oder nur unzureichend
auf dem Markt bedient wird. Er steht
deshalb im Bierdeckel-Businessplan
im Zentrum. Jede Verbesserung im Ge-
Der Businessplan steht meist am Ende einer langen Reihe von
Überlegungen, Recherchen, Erwartungen. Entsprechend lang fällt er
aus. Doch es gilt: Je knackiger, desto besser » Von Matthias Barth
Wort verbirgt sich mehr: Es geht um die
eine spezifische Kundengruppe, die per-
fekt zu der eigenen Lösung passt. Wer
sind die Wunschkunden, die den größ-
ten Nutzen aus dem Angebot ziehen? Wer
sind voraussichtlich die ersten Käufer?
Im Internetzeitalter können Kun-
den jederzeit alles aus aller Welt bestel-
len. Insofern liegt die Herausforderung
nicht darin, die Lösung zum Kunden zu
bringen. Es geht darum, den Kontakt mit
dem Angebot zum Erlebnis zu machen.
Deshalb teilt sich der Punkt Verfügbarkeit
auf dem Bierdeckel in zwei Hälften. Das
Erlebnis steht auf der rechten Seite: Wie
fühlt sich der Kontakt mit dem Angebot
an? Welches Gefühl soll dem Kunden in
Erinnerung bleiben? Auf der linken Sei-
te steht die dazu gehörige Infrastruktur.
Auch der Wert der Lösung besteht aus
zwei Aspekten. Links steht der finanziel-
le Wert: Welchen messbaren Gegenwert
schäftsmodell muss sich daran messen
lassen, was sie zur Erfüllung dieses Wun-
sches beiträgt. Für diesen Kundenwunsch
gilt es eine ideale Lösung zu finden. Es
muss nicht immer eine radikal neue Lö-
sung sein. Sie muss jedoch in einem für
die Zielgruppe relevanten Aspekt besser
sein als das bisherige Angebot.
Hinter jedem Kundenwunsch steckt
auch ein Wunschkunde. Doch hinter dem
FOTO
: STA
RTW
OR
KS
NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE 61BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
LINK ZUR GRÜNDERSZENEDer unkgekürzte Text ist zu finden unter:www.gruenderszene.de
liefert die Lösung für ihren Preis? Auf der
anderen Seite geht es um den emotiona-
len Wert: Wie fühlt sich der Kunde dank
der Lösung? Welche Probleme bleiben
ihm erspart, welche Freude gewinnt er
dadurch? Je höher ein Start-up den Wert
des Angebots gestalten und kommunizie-
ren kann, desto leichter können die benö-
tigten Margen erzielt und Preisvergleiche
vermieden werden.
Es geht hier noch nicht um die Aus-
wahl passender Kommunikationsmit-
tel und Medien. Als Grundlage für die
künftige Markenstrategie ist es zunächst
wichtig, die Botschaft festzulegen, wie
das Start-up vom Kunden wahrgenom-
men werden soll. Und natürlich dreht
sich auch die Botschaft um den zentralen
Kundenwunsch. Sie kann zum einen aus
Wissen und praktischer Hilfestellung be-
stehen, dem Wunsch näher zu kommen.
Zum anderen kann sie aber auch aus In-
spiration bei der Lösungsfindung beste-
hen. Oftmals haben Kunden noch keine
konkrete Vorstellung davon, wie eine Lö-
sung für ihren Wunsch aussehen könnte.
Hierfür die passende Inspiration zu lie-
fern, kann sehr wertvoll sein.
Ein Businessplan auf einem Bierde-
ckel kann natürlich nie alle Aspekte eines
Geschäftsmodells abdecken. Dieses muss
später noch ausgearbeitet werden, sei es
mithilfe des Business Model Canvas oder
bei der Erstellung eines herkömmlichen
Businessplans. Aber er bietet eine struk-
turierte Darstellung, um das Gründgerüst
einer Idee festzulegen. Und kann bei der
Entwicklung des Start-ups als Kompass
dienen, um strategische Entscheidungen
zu bewerten.
‹ Matthias Barth ist Designer aus München, hilft Start-ups bei der Entwicklung ihrer Marke. In seinem Blog Startworks.de schreibt er über neue Design-Strategien für Gründer
Wer treibt Innovationen im Gesund-
heitswesen? Patienten, Industrie, Kran-
kenkassen, gar die Bundesregierung? Je
nach Perspektive waren viele Meinun-
gen zu hören beim „Digital Health Eu-
rope Summit“ Ende Juni. Einigkeit be-
stand allein darin, dass die digitale Re-
volution im Gesundheitswesen erst am
Anfang steht. Sicher ist nur, dass kaum
eine Branche über einen derartigen Da-
tenschatz verfügt, der – sicher aufbereitet
– riesige Effizienzpotenziale für das Ge-
sundheitssystem birgt. Und: Es besteht ei-
ne gute Chance, dass wichtige Ideen dazu
in Berlin entwickelt werden. Nicht um-
sonst hat das weltweit agierende „Start-
upbootcamp“ seinen neben Miami einzi-
gen Accelerator für Digital Health hier an-
gesiedelt. (startupbootcamp.org)
Neben zahlreichen Start-ups suchen
immer mehr etablierte Unternehmen den
Austausch mit der Szene. Ebenso haben
Kassen auf der Suche nach neuen Ange-
boten den Hotspot Berlin für sich ent-
deckt. Bleibt die Frage der Finanzierung.
VC-Investoren betonten die hohe Be-
deutung des richtigen Geschäftsmodells.
Umsatz werde vor allem über Koopera-
tionen mit etablierten Playern erzielt als
über reine B2C-Modelle. Am Ende setzen
sich eben die besten Ideen nur mit den
stärksten Partnern durch. ‹ BEH
Gesunde Chancen für Berlin
DIGITAL HEALTH EUROPE SUMMIT
Auf dem Podium: Tobias Meixner, Oliver Rong, Juliane Zielonka, Brend Laudahn, Christian Krey und Jared Sebhatu (v.l.)
Berlin hat auch in den kommenden
Jahren die Chance, einer der Gewin-
ner der digitalen Transformation zu
sein. Laut einer Studie von Investi-
tionsbank Berlin, IHK u.a. könnten
in den kommenden 15 Jahren rund
270.000 zusätzliche Stellen in der
Digitalen Wirtschaft entstehen.
Gelingt die digitale Transformation,
kann Berlin bis 2030 mit einem
durchschnittlichen Wirtschafts-
wachstum von rund 2,5 Prozent pro
Jahr rechnen. ‹ BRD
IT-Hauptstadt
Number26 ist eines der bekann-
testen deutschen Fin-Tech-Unter-
nehmen. Scheinbar auch in Asien.
Von dort investiert der Milliardär Li
Ka-Shing 35 Mio. Euro in das Berliner
Vorzeige-Start-up. An der Finanzie-
rungsrunde beteiligen sich weitere
bekannte Namen wie die Zalan-
do-Gründer Robert Gentz, David
Schneider und Rubin Ritter. Laut
Number26-CEO Valentin Stalf (Foto)
soll das Geld genutzt werden, um
international zu expandieren. ‹ BRD
35 Millionen
FOTO
S: P
A/D
PA, N
UM
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26, A
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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1662 NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Berliner Wirtschaft: Ihr Unternehmen in einem Tweet…?Tanja Bogumil: Kisura.de schenkt Frauen Zeit – wir sind Mode-Assistent, Shopping-Meile und beste Freundin in einem! Smarte Frauen lassen shoppen!#girlbossWelche geniale Geschäftsidee ist leider nicht von Ihnen? PayPal. Bargeldloses Bezahlen ist ein Produkt, das uns überall im Alltag begleitet, egal ob im Geschäft oder beim Online-Shopping. Längst ist auch mobiles und kontaktloses Bezahlen möglich. Das imponiert: Mit Kisura wollen wir genauso orts- und zeitunabhängig an der Seite unserer Kundinnen sein und uns völlig flexibel in den Alltag integrieren. Welchen bekannten Unternehmer würden Sie gerne mal treffen (und warum?) Elon Musk. Seine Passion, ganze Indus-trien, wie die Raumfahrt, verändern zu wollen, ist unglaublich inspirierend! Berlin ist für Unternehmer…? In der Start-up-Branche the Place to be – alle 20 Minuten entsteht hier ein neues Unternehmen. Gerade die Mischung aus Start-ups, Investoren, Agenturen und Mitarbeitern aus aller Welt ist eine Quel-le kreativer Energien, von denen man als Unternehmer nur profitieren kann. Ihr Rat für junge Gründer und Unternehmer? Just do it – und zwar schnell! Startet man, wenn alles aus-gereift ist, dann war man zu langsam! Gerade am Anfang gilt, in möglichst kurzer Zeit alle zentralen Fragen zur Va-lidierung eines Geschäftsmodells zu beantworten. Prag-matismus statt Perfektionismus ist gefragt. Was wären Sie wohl, wenn Sie keine Unternehmerin wären? Seit meiner Kindheit wollte ich Astronautin werden.
6 FRAGEN AN…
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TANJA BOGUMIL
gründete 2013 mit Linh Nguyen Kisura.
de. Die Curated Shopping-Plattform
bietet online persön-liche Stylistinnen, die
jede Frau beraten und passende Outfits
zusammenstellen
{ Gründerin und Geschäftsführerin }
Tanja Bogumil von Kisura.de Berlin Partner für Wirtschaft und Tech-
nologie erweitert das Start-up-Aus-
tauschprogramm „Start Alliance Berlin“
um die Kreativmetropole an der Seine.
Während der Viva Technology Paris un-
terzeichneten Karine Bidart, Co-CEO der
Pariser Wirtschaftsförderung „Paris&Co“,
und Dr. Stefan Franzke, Sprecher der Ge-
schäftsführung von Berlin Partner, am
1. Juli eine entsprechende Kooperations-
vereinbarung. Nach Tel Aviv, New York
und Shanghai ist Paris die vierte Part-
nerstadt des Programms, das der Regie-
rende Bürgermeister von Berlin, Michael
Müller, als Schirmherr begleitet.
Start-ups aus den Partnerstädten
können im Rahmen der Start Alliance
für bis zu sechs Wochen in das jeweili-
ge Start-up-Ökosystem eintauchen. Die
Gründer bekommen einen Platz in einem
Coworking-Space gestellt, um Koopera-
tionspartner oder Investoren zu finden
und den Markteintritt zu prüfen. Franzke:
„Gepaart mit den engen wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen Berlin und Frank-
reich ergibt sich eine sehr gute Ausgangs-
position für junge Gründer, die von Paris
aus den französischen Markt erschließen
möchten.“ Mehr Infos unter: www.berlin-
partner.de/gointernational ‹ BW
STA RT A L L IA NC E BE R L I N
Start-up-Tausch zwischen Berlin und Paris
Kooperation: Karine Bidart und Stefan Franzke FOTO
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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1664 TREFFPUNKT
ANGELA MERKELLEGT HAND AN
Bundeskanzlerin Angela Merkel war der
Einladung des Parlamentskreises Mittel-
stand gefolgt und feierte mit beim Som-
merfest im Kronprinzenpalais Unter den
Linden. Sie ließ es sich dabei nicht neh-
men, unter den aufmerksamen Blicken
von Gastgeber Christian Freiherr von Stet-
ten, dem Vorsitzenden des Parlamentskrei-
ses Mittelstand, eigenhändig Döner zu zer-
kleinern, mit dem die Gäste später bewirtet
wurden. Bereits zum 42. Mal veranstaltet
der Parlamentskreis ein solches Sommer-
fest – von der Kanzlerin dafür mit dem Ti-
tel einer „Institution“ geadelt. Unter den
Gästen waren außerdem Verteidigungsmi-
nisterin Ursula von der Leyen, Innenminister
Thomas Thomas de Maizière, Berlins frühe-
rer Finanzsenator Peter Kurth und der Ge-
schäftsführer des Vereins Berliner Kaufleu-
te und Industrieller Udo Marin. ‹ BW
SommerpartyHubert Burda Media
Ex-„Bunte“-Chefredak-
teurin Patricia Riekel und
Lebensgefährte Helmut
Markwort (l.) trafen Designer
Michael Michalsky beim
Burda-Sommerfest im Haus
der Kulturen der Welt
ABSCHIED
Große Party für Dagmar Reim
STIFTUNGSPREIS
Ehrung für Thomas Kufus
Auf der Terrasse des Technik-
museums verabschiedete sich
Dagmar Reim aus ihrem Amt
als Intendantin der Rund-
funkanstalt RBB. Unter den
etwa 300 Gästen waren auch
Regina Ziegler und Sandra
Maischberger. ‹ BW
Thomas Kufus ist bei der Ver-
leihung des Deutschen Film-
preises mit dem Artur
Brauner Stiftungspreis aus-
gezeichnet worden. Der Pro-
duzent erhielt die Ehrung
für den Film „Der Staat ge-
gen Fritz Bauer“ mit Burk-
hart Klaußner in der Rolle des
kompromisslosen Staatsan-
waltes. Für das Werk gab es
außerdem die Auszeichnung
„Bester Film“. ‹ BW
Der Parlamentskreis Mittelstand lädt auch in diesem Jahrzur Feier ins historische Kronprinzenpalais
SOMMERFEST
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TREFFPUNKT 65BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/16
FASHION WEEK
Mode im EisstadionGuido Maria Kretschmer (Foto oben) ließ seine Models im Eri-
ca-Hess-Stadion über den Laufsteg spazieren und begeister-
te mit seiner „Rayon de Soleil“-Kollektion. Die Inhaberin ei-
ner Kommunikationsagentur Loulo Berg traf beim Gala Fashion
Brunch auf Mode-Managerin Anita Tillmann, den H&M Deutsch-
land Chef Thorsten Mindermann, die Gattin des US-amerikani-
schen Botschafters, Kimberly Emerson (v. l.). ‹ BW
Goldig50. Hochzeitstag
Vor einem halben Jahr-
hundert gaben sich Re-
nate und Otfried Laur
das Jawort. Das Paar gilt
als Berliner Instituti-
on, gründeten sie doch
1966 den Theaterclub
Hoffest3.500 Gäste
Bei seinem Fest in den
Höfen des Roten Rat-
hauses: Berlins Regie-
render Bürgermeis-
ter Michael Müller mit
Ehefrau Claudia
Moderatorin Sandra Maischberger und Hoteldi-
rektor Zeèv Rosenberg freuten sich nach dem Mi-
nigolf-Cup im Hotel i31 darüber, dass sie einen
Spendenscheck über 18.200 Euro für den Verein
Vincentino präsentieren konnten. ‹ BW
MINIGOLF
Boutique Hotel mit Charity
GOLF-CUP
Unternehmer putten für den guten Zweck
Profi-Partner-Vorstand Dirk Germandi (l.)
und der Vorsitzende des Golfclubs Wannsee, Kurt
Schnauck, zählten zu den Teilnehmern des Chari-
ty-Golfcups, bei dem 25.000 Euro für den Verein
„Hand in Hand“ zusammenkamen. ‹ BWFOTO
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BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/1666 TREFFPUNKT
An der Ecke Markgrafen- und Lin-
denstraße eröffnete Heinrich Jordan
1839 ein Ladengeschäft für Wäsche. Da-
mit legte der hessische Pastorensohn den
Grundstein für eines der großen Kauf-
häuser Berlins – übrigens nahmen auch
die Häuser N. Israel und Ru-
dolph Hertzog in eben die-
sem Jahr ihren Anfang.
Jordan hatte beim On-
kel Weberei gelernt und
war im Auftrag einer
Garnfabrik als Verkaufs-
agent nach Berlin gekom-
men. Es war vor allem ei-
ne Idee, die seinem Geschäft
den gedeihlichsten Auf-
schwung verlieh: Jordan be-
gann, konfektionierte Wäsche zu verkau-
fen, also gebrauchsfertige Stücke, die von
den Käufern nicht umgearbeitet werden
mussten. Mit dieser Ware entwickelte
sich auch das Versandgeschäft hervorra-
gend, so dass das Wäschehaus Jordan zu
überregionaler Bedeutung anwuchs.
Schon bald ließ Jordan in eigenen
Werkstätten und bei Heimarbeitern Leib-
und Bettwäsche herstellen und verkauf-
te auch Leinenzeug, Handtücher und
Tischzeug „von der Elle“. 1868/69 ent-
stand ein Neubau für den Verkauf, dem
drei Erweiterungen folgten. Mehr als 200
Meter maß die gesamte Kaufhausfront,
die sich über drei Straßen erstreckte.
Jordan profitierte von sei-
ner Lage nahe der Einkaufs-
meile Leipziger Straße. Nach
seinem Tod bauten Hugo,
Wilhelm und Fritz Jordan das
Geschäft noch aus. 1914 wa-
ren in dem Karree auch eine
Wäschefabrik, eine Dampf-
wäscherei und -plätterei un-
tergebracht, 2.400 Menschen
arbeiteten hier. Das Kaufhaus
Heinrich Jordan konnte sich
„Hoflieferant Ihrer Majestät der Kaiserin
und Königin“ und „größtes Kaufhaus für
fertige Wäsche jeder Art“ nennen.
Die Wirtschaftskrise setzte dem Ver-
treter der dritten Generation, Dr. Heinrich
Jordan Jr., stark zu. Nach 1931 wird das
Kaufhaus im Adressbuch der Stadt nicht
mehr erwähnt. Die Gebäude wurden im
Krieg zerstört und später restlos abgetra-
gen. ‹ BJÖRN BERGHAUSEN/BBWA
UNTERNEHMENSHISTORIE
1869
Im Ursprung ein kleiner Laden, wuchs das Kaufhaus Jordan 1868/69 zu imposanter Größe
Unternehmensgründer Heinrich Jordan
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S: B
BWA
KAUFHAUS HEINRICH JORDAN
Fertige Wäsche jeder Art
Impressum HerausgeberIndustrie- und Handelskammer zu BerlinFasanenstraße 85, 10623 BerlinTelefon: 030 / 315 10 -0Telefax: 030 / 315 10 -344Internet: www.ihk-berlin.deE-Mail: [email protected]: Leif Erichsen (V.i.S.d.P.)Leitende Redakteurin: Christine Nadler
VerlagAxel Springer SE, Corporate SolutionsAxel-Springer-Straße 65, 10888 BerlinRedaktion: Michael Gneuss, Uta Richter, Birgit Warnhold, Oliver de Weert (Ltg.)Telefon: 030 / 259 17 95 21E-Mail: [email protected]: Tina GrebarscheTelefon: 030 / 259 17 47 28E-Mail: [email protected]: Constantin Eberle (Ltg.), Pamela Hönninger Bildredaktion: Sebastian MüllerHerstellung: Olaf HopfGeschäftsleitung: Frank Parlow, Lutz ThalmannE-Mail: [email protected]
Anzeigen: Annette KaufmannTelefon: 030 / 259 17 33 37Telefax: 030 / 259 17 47 26E-Mail: [email protected] gilt der Anzeigentarif Nr. 51(gültig ab 1. Januar 2016)
Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel
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Bezug und Änderungen für IHK-MitgliedsunternehmenTelefon: 030 / 315 10 - 581E-Mail: [email protected]
Preise: Jahresabonnement (11 Hefte): 29,70 € (einschl. 7 % MwSt) pro Jahr, Einzelbestellung 4 € (inklusive Porto), Copypreis 3 €
Die Berliner Wirtschaft erscheint elf Mal im Jahr. Sie ist das offizielle Magazin der IHK Berlin. Der Bezug der Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätz-lichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Die mit dem Namen des Verfassers oder seinen Initialen gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung des Autors, aber nicht unbedingt der IHK Berlin wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Unterla-gen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Über die Verwendung der Materialien entscheidet die Redaktion. Eine Rückantwort ist nicht vorgese-hen, wenn nicht individuelle Absprachen dem entgegenstehen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Abbildungen unterliegen dem Urheberrecht und Copyright der Hersteller.
ISSN 0405-5756
-KEINE- 67BERLINER WIRTSCHAFT 07/08/16-07/08
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