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Wirtschaft IN BREMEN 9/2013 Zusammenschluss Die neue Handelskammer für Bremen und Bremerhaven Bremer Hotels Auf zu neuen Ufern: Dorint Park Hotel, Steigenberger Neue Wettbewerbsrunde Kammern suchen wieder Siegertypen Außenwirtschaftstag Mega-Cities, Bildung, Gesundheit Pflege und Rehabilitation Neue Entwicklungen, neue Technologien Zahlungsverkehr Final Countdown für SEPA Mit Herz und Verstand MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Messegeschäfte

Wirtschaft in Bremen 09/2013 - Mit Herz und Verstand

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WirtschaftIN BREMEN

9/2013

ZusammenschlussDie neue Handelskammer für Bremen und Bremerhaven

Bremer HotelsAuf zu neuen Ufern: Dorint Park Hotel, Steigenberger

Neue WettbewerbsrundeKammern suchen wieder Siegertypen

AußenwirtschaftstagMega-Cities, Bildung, Gesundheit

Pflege und RehabilitationNeue Entwicklungen, neue Technologien

ZahlungsverkehrFinal Countdown für SEPA

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Wenige Wochen vor der Bundestagswahl darf man konstatieren: Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist gut und die Arbeitslosenquote entsprechend niedrig.Laut Steuerschätzung für 2013 werden die Gesamtein-nahmen von Bund, Ländern und Gemeinden in diesem

Jahr auf ein Rekordniveau steigen: mehr als 15,1 Milliarden Euro über Vor-jahresniveau. Mehr denn je muss das in der neuen Legislaturperiode derBundesregierung heißen, dass der Fokus politischen Handelns vor allemauf den Gestaltungsmöglichkeiten von Bürgern und Unternehmen liegtund nicht auf immer neuen Regelungen in allen denkbaren Bereichen unseres Lebens: vom Mindestlohn bis zum Betreuungsgeld.

Die neue Bundesregierung wird vor beachtlichen Herausforderungenstehen. Es wird um so zentrale Themen wie die Eurokrise, die Energiepolitik oder den drin-gend erforderliche Infrastrukturausbau gehen. All dies muss mit einer konsequenten Konso-lidierung der öffentlichen Haushalte einhergehen, die ohne die Versuchung auskommt, Ein-nahmen durch Steuererhöhungen zu steigern.

Ein höherer Spitzensteuersatz bei der Einkommensteuer träfe Personenunternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Er würde Investitionen unternehmerischer und privaterNatur vermindern. An Beispielen wie dem Berliner Flughafen oder der Elbphilharmonie inHamburg zeigt sich, dass der Staat mit Investitionen aus steigenden Steuereinnahmen ten-denziell schlechter als private Investoren umzugehen weiß. Auch in den anderen Steuer-bereichen würden Erhöhungen vor allem zu Lasten der Wirtschaft gehen. Die Einnahmenaus einer Vermögensteuer würden zum großen Teil aus den Unternehmen kommen. Ebensokontraproduktiv wäre eine deutlich höhere Erbschaftssteuer. Auch das ginge nicht, ohne indie Substanz der Unternehmen einzugreifen. Diese Vorhaben wären hochgefährlich für den Standort Deutschland und würden sich aller Voraussicht nach kaum in zukunfts-orientierten Investitionen des Staates widerspiegeln.

Wo die drängenden Themen in unserer Region liegen, hat die IHK Nord, der Zusammen-schluss 13 norddeutscher Industrie- und Handelskammern, dem auch unsere Handelskam-mer angehört, vor wenigen Wochen in Wahlprüfsteinen zur Bundestagswahl deutlich ge-macht. Ganz oben auf der Liste stehen der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Anpas-sung der Energienetze. Die Hinterlandanbindung der norddeutschen Häfen muss ein Inves-titionsschwerpunkt im neuen Bundesverkehrswegeplan werden. Gerade die Offshore-Wirt-schaft braucht klare Rahmenbedingungen. Dazu zählen insbesondere gesicherte Netzan-schlüsse und eine gerechte Verteilung der gestiegenen finanziellen Lasten auf erneuerbareEnergien. Energie muss bezahlbar, planbar und sicher bleiben. Die Wahlprüfsteine sind aufder Homepage unserer Handelskammer (www.handelskammer-bremen.de) veröffentlicht.

Klar, Gestaltungsspielräume sind leicht gefordert. Es kommt aber auf jeden einzelnen von uns an, ob die neue Bundesregierung diese Ziele auch tatsächlich verfolgen wird. Am22. September zur Wahl zu gehen, ist der erste Schritt auf dem Weg zur Stärkung unsererGestaltungsmöglichkeiten!

Christoph Weiss (Präses)

9.2013 Wirtschaft in Bremen | 3

KAMMERSTANDPUNKT

Freiheit stärken

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4 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

9/2013

ZusammenschlussDie neue Handelskammer für Bremen und Bremerhaven

Bremer HotelsAuf zu neuen Ufern: Dorint Park Hotel, Steigenberger

Neue WettbewerbsrundeKammern suchen wieder Siegertypen

AußenwirtschaftstagMega-Cities, Bildung, Gesundheit

Pflege und RehabilitationNeue Entwicklungen, neue Technologien

ZahlungsverkehrFinal Countdown für SEPA

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Messegeschäfte

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Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält Beilagen der Firmen Best Western Hotel Schaper-Siedenburg, Bremen, der Bremer Energiekonsens und der Lite Life GmbH &Co. KG sowie das Journal i2b-express. » Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEMessegeschäfte – Mit Herz und Verstand Messen sindunschlagbar, wenn es darum geht, persönliche Beziehun-gen zu den Kunden aufzubauen und die Marke zu pflegen.Für Unternehmen haben sie nach wie vor eine große Bedeu-tung im Kommunikationsmix. Welche Rolle spielen sie fürBremer Unternehmen? Und was muss man bei einemMesseauftritt beachten bzw. vermeiden?

KAMMERREPORTZusammenschluss Die neue Handelskammer fürBremen und BremerhavenLandeshaushalt Wirtschaft fordert Strukturreformen

STANDORTBREMENKonzernumbau EADS heißt künftig AirbusGüterverkehrszentrum Neue UnternehmenBremer Hotels Auf zu neuen Ufern: Park Hotel, SteigenbergerCSR Sustainable-Shipping-Kongress, CSR-Preis, Familien-freundlichkeit, BLB-Kunstwerke, Maritime WocheCembalo-Bau Singendes HolzÜberseestadt Neue Bauprojekte

METROPOLREGIONOffshore-News Trianel Windpark, Deutsche WindtechnikLloyd Werft Aufträge für zwei LuxuslinerRTB Bremerhaven, JadeWeserPort

RUBRIKEN

KammerstandpunktPräses Christoph Weiss: Freiheit stärken

Bremen kompaktLand & Leute, Geehrt & PrämiertStadt & Campus

InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen

BörsenExistenzgründungenRecycling

Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

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MessegeschäfteSeite 10 Mit Herz und VerstandFoto Jörg Sarbach

18 Zusammenschluss Die neue Handelskammer Eine historische Stunde im HausSchütting: (v.l.) Dr. Matthias Fonger, Christoph Weiss, Ingo Kramer, Otto Lamotte und Michael Starkpräsentieren das neue Logo der gemeinsamen Kammer für Bremen und Bremerhaven. Vertrag undSatzung sind verabschiedet und ebnen den Weg für eine starke, gemeinsame Interessenvertretung der Wirtschaft im Land Bremen. Foto Jörg Sarbach

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ZUKUNFTBILDUNGSiegertypen Neue Wettbewerbsrunde gestartetMINT-Schulwettbewerb Wer holt den Titel?job4u Bildungsmesse auf dem MarktplatzabH-Programm Stützunterricht für Auszubildende

WIRTSCHAFTGLOBALDeutscher Außenwirtschaftstag Mega-Cities, Bildung,Gesundheit – Deutscher AußenwirtschaftspreisAußenwirtschaftsreport Labyrinth der Handelsbarrieren Nachrichten V. Alexander, EU-Kolumbien, EU-Frauenquote,Auto-ÜberführungBetrugswarnung Falsche Zahlungsanweisungen

NEUECHANCENLeclère Solutions Fitnessprogramm für UnternehmenVeranstaltungen B.E.G.IN-Gründungstag, ebn Infobörse

SERVICE&PRAXISBürokratieabbau Datenmuseen kosten Milliarden EuroSEPA Final CountdownAbfallortsgesetz Mehr Bürokratie und höhere GebührenNachrichten, Energie & Umwelt

WAGEN&WINNENPflege und Rehabilitation Dossier über neue Entwicklungen und Technologien aus Bremen

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54 Pflege und Rehabilitation Dossier über neue Entwicklungen und Technologien aus Bremen. Foto 123RF

24, 25 Bremer Hotels Auf zu neuen Ufern Das Park Hotel ist jetztin den Händen der Kölner Dorint Gruppe. Die neuen Betreiber wollen es in ein „Hausfür die Bremer“ verwandeln. Mit dem neuen Steigenberger Hotel im Weser Quartier hatdie Luxushotellerie in Bremen weiter Auftrieb erhalten. Foto Dorint Park Hotel

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BREMENKOMPAKT

LAND & LEUTE

· Dr. Detlef Trefzger heißt der neueCEO von Kühne + Nagel. Er arbeitetevon 2004 bis Oktober 2012 im Vor-stand der Schenker AG und war seitdem 1. März 2013 in der KN-Geschäfts-leitung für den Bereich Kontrakt- undintegrierte Logistik zuständig. Seinenbisherigen Verantwortungsbereich wirder vorerst weiter leiten.

· Bettina Scharrelmann hat am 1.August die Leitung der Ausländerbe-hörde übernommen. Die 45-jährigeparteilose Juristin, die an verschiede-nen Hochschulen in leitender Funktionmit dem Schwerpunkt Neu- und Reor-ganisationsprozesse befasst war, arbei-tete zuletzt vier Jahre lang als Parla-mentsreferentin für Innen- und Rechts-politik bei der Bremer SPD-Bürger-schaftsfraktion.

· Florian Kommer ist seit dem 1. JuliGeschäftsführer der Grundstücksent-wicklung Klinikum Bremen-Mitte GmbH

& Co. KG (GEG). Diestadtbremische Ge-sellschaft hat dieAufgabe, die künftigfrei werdenden Flä-chen auf dem Gelän-de des KlinikumsBremen-Mitte als

städtisches Quartier (Neues Hulsberg-Viertel) zu entwickeln und zu veräu-ßern. Kommer ist seit Anfang 2012 alsProjektleiter bei der GEG tätig und be-treut das operative Geschäft. Zuvor warder 41-Jährige Geschäftsführer der Ar-chitektenkammer Bremen und der In-genieurkammer Bremen.

Beckröge mit neuerNiederlassung in Hamburg Der Getränkefachgroßhandel Beckröge,im Raum Bremen Marktführer, hat eineVertriebsniederlassung in Hamburg ge-gründet. Die neue Gesellschaft wirdvon Christian Meyenburg geleitet. Beck-röge unterhält ein hochmodernes Lo-gistikzentrum, einen emissionsarmenFuhrpark und beschäftigt in Bremen 65Mitarbeiter. n

Sparkassen wollen fusionierenMit einem „Letter of Intent“ haben dieSparkasse Bremerhaven und die Kreis-sparkasse Wesermünde-Hadeln ihre Ab-sicht bekundet, die beiden Kreditinsti-tute zu fusionieren. Als Termin ist der 1.Januar 2014 vorgesehen. Die fusionier-te Sparkasse soll ihren Sitz in Bremerha-ven haben.Träger der Sparkassen sind die Spar-

kassenstiftung Bremerhaven und derLandkreis Cuxhaven. Beide Institute sol-len zu gleichen Teilen in einen Zweck-verband eingebracht werden, so dassdie Sparkassenstiftung Bremerhavenund der Landkreis Cuxhaven als Trägermit je 50 Prozent an der Fusionsspar-kasse beteiligt sind. „Beide Sparkassen behalten ihre Ent-

scheidungskompetenz“, so Oberbürger-meister Melf Grantz, der dem Verwal-tungsrat der Sparkasse Bremerhavenvorsitzt. „Arbeitsplätze sollen nur überdie natürliche Fluktuation abgebautwerden. Auf diese Art sichert die Fu-sionssparkasse als regionaler Arbeitge-ber qualifizierte Arbeitsplätze und denQualitätsstandard im Finanzgeschäftdes regionalen Wirtschaftsraums.“ n

Wübben erhält Zuschlag fürNordseehotel in BremerhavenDas ehemalige Nordseehotel Naber amTheodor-Heuss-Platz in Bremerhavenbekommt einen neuen Eigentümer. DerMagistrat hat dem Verkauf der städti-schen Immobilie zugestimmt. Dem-nach wird das Gebäude für 650.000Euro an die Bremerhavener WübbenGmbH & Co. KG verkauft. Das Unter-nehmen will den Hotelbetrieb dort wie-

der aufleben lassen. In den vergange-nen Jahren hatte das Haus größtenteilsleer gestanden. Der neue Eigentümer will in dem

Haus ein Hotel der gehobenen Mittel-klasse einrichten. Dafür soll das Gebäu-de durch verschiedene Umbau- sowieRenovierungsarbeiten das Originalaus-sehen der 50er-Jahre zurückerhalten.Im unteren Teil sollen Einzelhandel undGastronomie entstehen. n

Großmarkt übernimmt Ratskeller GmbHDer Bremer Ratskeller wird nach einemDeputationsbeschluss künftig von derGroßmarkt Bremen GmbH betrieben.Die Fusion soll Einsparungen von mehrals 200.000 Euro pro Jahr ergeben.Auch können einer Mitteilung zufolgedie Lagerhaltung optimiert, das Ange-bot im Ladengeschäft im Rathaus so-wie die Arbeitsbedingungen verbessertwerden. Geplant ist, die öffentlichenZuschüsse von bisher etwa 300.000Euro schrittweise auf Null zu senken. „Der Ratskeller mit seiner mehr als

600-jährigen Geschichte hat damit ei-ne sichere Zukunft“, sagte Wirtschafts-senator Martin Günthner. „Er bekommtdurch die Lagerhaltung beim Groß-markt die Möglichkeit, seine Flächenunter dem Rathaus noch besser für diePräsentation seiner historischen Schät-ze und seines berühmten Angebots andeutschen Weinen zu nutzen.“ n

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 7

GEEHRT & PRÄMIERT Foto K

iran Ridley

Drei Red-Dot-Awards für Arbeiten aus Bremen ...Der Red Dot Design Award für heraus-ragende Gestaltungen hat sich als in-ternational anerkanntes Qualitätssie-gel etabliert. Er wird in den KategorienProduct Design, Design Concept undCommunication Design vergeben. Jähr-lich gehen weit mehr als 6.000 Anmel-dungen aus rund 44 Ländern ein. Diebesten erhalten das Qualitätssiegel fürGestaltung. Drei Bremer Projekte sind2013 dabei.

... das Stiesing-Magazin!Das Magazin des Modegeschäftes Stie-sing in der Bremer Sögestraße hat denRed-Dot-Award 2013 in der KategorieCommunication Design gewonnen. Ur-sprünglich war es ein Produktkatalog.Die Agentur Polarwerk hat daraus einMagazin geschaffen, „das Menschenund Geschichten aus Bremen in Szenesetzt. Mehr Persönlichkeit, mehr Cha-rakter und weniger anonyme Nicht-Orte wie Innenstädte, Einkaufszentrenoder Webshops.“ Die Brüder Cord undHarm Hesterberg betreiben das Ge-schäft. „In dem Produktangebot kleineritalienischer Manufakturen sowie ex-klusiver Marken zu stöbern ist pure In-spiration“, sagt Thomas Theßeling vonPolarwerk.

... die Agentur red pepperMit der Umweltbroschüre für ihren Kun-den Meyer & Meyer, dem führenden Fa-shionlogistiker in Europa, gewinnt dieMarkenagentur red pepper den RedDot Award in der Kategorie Communi-cation Design. Das Thema der Nachhal-tigkeit wird in der Broschüre nicht nursprachlich, sondern auch visuell undhaptisch dargeboten.

... der Pop-up-KlimamarktDer Pop-up-Laden „2050 – Dein Klima-markt“ wurde mit dem Red-Dot-Awardin der Kategorie Event Design ausge-zeichnet. Im Auftrag der Klimaschutz-agentur energiekonsens konzipierteund entwarf die GfG/Gruppe für Ge-staltung eine kompletteLadeneinrichtung mit Ver-kaufsständen, Kasse, Ein-kaufskorb, Werbetafelnund Hinweisschildern. DerKlimamarkt ist ein tempo-rärer Pop-up-Laden für kli-mafreundliches Einkaufenund lädt mit einem Papp-Einkaufskorb zum Shop-pen in den Konsumberei-chen Lebensmittel, Haus-haltsartikel, Kleidung, Elek-tronik- und Baumarktpro-dukte sowie Möbel undReisen ein. n

s

Die britische Truppe „Science made simple“zeigt im Universum dem Publikum in einerwortlosen Darbietung die Schönheit der Natur-wissenschaften: ohne Special Effects wie im Film, sondern real durch physikalische Phänomene.

Internationales Science-Show- Festival im Universum Premiere im Universum: Das Wissenschaftscenter zeigtvom 3. bis 6. Oktober herausragende Wissenschaftsex-perimente aus ganz Europa. Auf dem ersten internatio-nalen Science-Show-Festival Bremen werden täglichsechs Shows aus Großbritannien, Dänemark, Belgienund Deutschland für die ganze Familie gezeigt. „Die äs-thetisch-humorvollen Versuche rund um Feuertornados,verzerrte Stimmen und schwebende Wolken finden aufDeutsch oder Englisch statt, sind aber auch wortlos zuverstehen“, so das Universum. Außerdem gibt es überallim Science Center verteilt kleine „Experimente aus derTasche“ zu erleben. Neben den öffentlichen Shows wirdes am 4. und 5. Oktober zusätzlich einen internationa-len-Science-Show-Workshop für angemeldete Teilneh-mer zum professionellen Erfahrungsaustausch geben. Ferner öffnet am 27. September eine neue Sonder-

ausstellung: Besucher können sich auf die Spuren derkleinsten Bausteine der Welt begeben. Dabei geht esaber nicht um Atome und Moleküle; mittlerweile wurdeein ganzer Haufen noch viel kleinerer Teilchen entdeckt,ein wahrer „Teilchenzoo“. Gemeinsam mit dem For-schungszentrum DESY gibt das Bremer Science Centerin der gleichnamigen Ausstellung einen ungewöhnli-chen Einblick in die geheimnisvolle Welt der Teilchen-physik und beweist, dass dieses Thema nicht nur Nobel-preisträger faszinieren kann. n

InformationDer Eintritt zum Science-Show-Festival ist im Universum-Ticket enthalten, eine Anmeldung für die Shows ist nicht erforderlich, wohl aber für den kostenpflichtigen Workshop:[email protected], www.science-show-festival-bremen.com.

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Illustration ATP N+M

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BREMENKOMPAKT

STADT & CAMPUS

s Ein neues Haus für das Fraunhofer IFAMAn der Wiener Straße im Technologie-park der Universität haben die Arbei-ten zur Errichtung eines neuen For-schungsgebäudes für das IFAM Fraun-hofer-Institut für Fertigungstechnik undAngewandte Materialforschung be-gonnen. Auf rund 6.235 Quadratme-tern, verteilt über zwei Etagen, entste-hen moderne Labore und Büroräumefür mehr als 60 Wissenschaftler. DerAusbau des Instituts wird etwa zwölfMillionen Euro kosten und ist für dasFraunhofer IFAM bereits der dritte Bau-abschnitt. Die Fertigstellung ist fürEnde 2014 geplant. Das Gebäude entsteht auf einer frei-

en Fläche an der Wiener Straße. DerPlatz für Forschungs- und Entwicklungs-arbeiten wird unter anderem in den Be-reichen Elektromobilität, Lacktechnik,

klebtechnische Fertigung, Werkstoffeund Bauweisen dringend benötigt. BisEnde 2014 müssen sich die Forschermit dem Umzug aus dem derzeit sehrbeengten Hauptgebäude allerdings nochgedulden. Das neue Gebäude wirdnach modernen ökonomischen, ökologi-schen und sozialen Nachhaltigkeitskri-terien im Bereich Architektur und Ge-bäudetechnik ausgerichtet. Was der Entwurf zu beachten hatte,

waren die Integration in die Strukturendes Universitätscampuses sowie die The-men Nachhaltigkeit, Flexibilität und Ar-beitswelten. Innen wird es große Labor-flächen mit kleineren Bürobereichengeben. Atrien verschaffen den Labor-und Lagerflächen im Erdgeschoss einenatürliche Belichtung und Belüftung.Der Eingangsbereich soll einladendund transparent werden; ein Foyer alsverbindendes Element des Gebäudesund Schaufenster zu den Forschungs-bereichen sind Zeichen einer Verzah-nung mit der Öffentlichkeit. Der Neu-bau soll mit dem Hauptgebäude durcheine gläserne Überbrückung der Wie-ner Straße verbunden werden. n

Jacobs und Spicarium: Fenster zur WissenschaftErlebnisort für die Wissenschaft in Bre-men-Nord: „Fenster zur Wissenschaft“heißt eine neue (kostenlose) Vortrags-reihe, die die Jacobs University und dasSpicarium gestartet haben. Demnachhalten jeden zweiten Mittwoch im Mo-nat Forscher 30-minütige Vorträge zuaktuellen Themen mit anschließenderDiskussion. Ziel ist es, im Sinne vonPush (Public Understanding of Scienceand Humanities) wissenschaftliche Er-kenntnisse aus unterschiedlichen For-schungseinrichtungen in Bremen in dieGesellschaft zu transportieren. Insbesondere maritimes Wissen soll

erlebbar gemacht werden. Nach demVortrag werden die Forschungsergeb-nisse anhand von dreidimensionalen Ex-ponaten, Modellen, Bildern oder auchExperimenten präsentiert. Videos undInformationsmaterialien können auchdigital an einem Forschertisch auf ei-nem Kiosk-Computer abgerufen werden.

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Bund fördert BremerDFKI-Chip-Projekt Mit einer Fördersumme von 1,6 Millio-nen Euro unterstützt das Bundesmini-sterium für Bildung und Forschung einneues Projekt im ForschungsbereichCyber-Physical Systems der DeutschenForschungszentrum für Künstliche In-telligenz (DFKI) GmbH am StandortBremen. In den nächsten drei Jahrensoll in dem Projekt „SPECifIC“ ein neu-

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Den Auftakt machte Mitte AugustKlaudia Brix, Professorin für Zellbiolo-gie an der Jacobs University, die überdas Thema „Schilddrüse und Meer“ ge-sprochen hat. Jodhaltige Meeresfrüch-te seien sehr wichtig für die gesundeSchilddrüse. Diese würden in die Steue-rung vieler Funktionen des Körpers ein-greifen; so seien ein gutes Gedächtnisund das allgemeine Wohlbefinden vonder Leistungsfähigkeit der Schilddrüseabhängig. Am 11. September wird der Astro-

physiker Ulrich von Kusserow einen Vor-trag mit dem Titel „Die Sonne scheintim Spicarium“ halten. Am 9. Oktober istMatthias Ullrich, Professor für Mikro-biologie an der Jacobs University, zuGast. n

www.jacobs-university.de, www.spicarium-bremen.de

Das Land Bremen unterstützt die Ja-cobs University Bremen für die nächs-ten fünf Jahre mit insgesamt 15 Millio-nen Euro. Das sieht ein trilateraler Ver-trag zwischen dem Land, der JacobsUniversity und der Jabobs Foundationzur Weiterentwicklung der Hochschulevor. Die Handelskammer sieht in derVereinbarung eine Stärkung des Wis-senschaftsstandortes Bremen. Die Jacobs University habe in den

zurückliegenden Jahren mit ihrem ho-hen wissenschaftlichen Renommee er-heblich zur Bedeutung Bremens alsWissenschaftsstandort beigetragen, sag-te Handelskammer-Präses ChristophWeiss. „Ich bin sicher, dass sich die fi-nanzielle Unterstützung des Landes zurKonsolidierung der Universität für Bre-

Jacobs-Vertrag stärkt Wissenschaftsstandort Bremen

men in vielfacher Hinsicht rechnet: vonden Mehreinnahmen, die der Betriebeiner solchen Hochschule für Bremenund die Region bringt, bis zur großenBedeutung für das internationaleStandortmarketing.“ Die in Bremen le-benden Professoren und Studierendensorgten über den Länderfinanzaus-gleich für erhebliche Mehreinnahmen.Weiss begrüßte auch den mit der

vorgesehenen finanziellen Förderungverbundenen Zeit- und Maßnahmen-plan: „Für die Zukunft von Jacobs ist esvon großer Bedeutung, dass beispiels-weise der Drittmittelumsatz gesteigertwerden kann. Dies wird nur durch struk-turelle Optimierungen möglich sein.“Jacobs selbst müsse auch seine Kosten-strukturen überprüfen.

Die Jacobs University werde von pri-vater Seite umfangreich unterstützt.„Zahlreiche Unternehmen, Stiftungenund einzelne Persönlichkeiten engagie-ren sich hier seit vielen Jahren. Es ist einGlücksfall für die Universität und fürBremen, dass sich die Jacobs Founda-tion seit langem finanziell und ideellfür die Zukunftsfähigkeit der JacobsUniversity stark macht und auch jetztwieder bereit ist, sie mit erheblichenMitteln zu unterstützen“, sagte Weiss.Auch in der angespannten Situationder öffentlichen bremischen Haushaltesei es der richtige Weg, der Universitätauf ihrem Konsolidierungsweg für einenbegrenzten Zeitraum finanziell unterdie Arme zu greifen: „Das ist für Bremeneine Investition im besten Sinne.“ n

Kleine Chips, komplexes Innenleben: DFKI-Forscher rund um Professor Dr. Rolf

Drechsler arbeiten an einem neuen Chip-

entwurf.

artiger Entwurfsablauf für sogenannteeingebettete und cyber-physikalischeSysteme konzipiert werden. Damit sindelektronische Systeme gemeint, die inGeräte eingebettet sind, miteinanderkombiniert werden und untereinanderkommunizieren. Mit Hilfe des elaborier-ten Entwurfsablaufs wird festgelegt,wie die einzelnen Komponenten im Zu-sammenspiel agieren. Ob im Auto, Flugzeug, Handy oder

Haushalt: Eingebettete Systeme steu-ern viele Geräte und werden in sichimmer komplexer. „Damit steigen auchdie Anforderungen an Qualität und Si-cherheit dieser Systeme“, so ProfessorDr. Rolf Drechsler, Direktor des For-schungsbereichs am DFKI. Das Projektder Forscher ist insbesondere für dieChipindustrie von Interesse: Der neueEntwurfsablauf samt Software-Toolskönnte künftig helfen, Zeit und Kostenbei der Chipentwicklung zu senken,weil dann Sicherheit und Funktionali-tät bereits in der Entwurfsphase ge-prüft werden könnten. n

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TITELGESCHICHTE

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Messegeschäfte

MIT HERZ UND VERSTANDMessen sind unschlagbar, wenn es darum geht, persönliche Beziehungen zu denKunden aufzubauen und die Marke zu pflegen. Für Unternehmen haben sie nachwie vor eine große Bedeutung im Kommunikationsmix. Welche Rolle spielen siefür Bremer Unternehmen? Und was muss man bei einem Messeauftritt beach-ten bzw. vermeiden? Routine ist Gift, Herzblut gehört dazu.

Von CHRISTINE BACKHAUS

Die virtuellen Welten, Internet und Intranet, Face-book & Co haben uns fest im Griff. Es wird getwit-tert, was das Zeug hält, grenzenlos gechattet, on-line geworben, mit Augmented Reality gearbei-tet. Bleibt dabei die persönliche Begegnung

außen vor? Was bedeuten die technologischen Veränderun-gen für das traditionelle Messegeschäft? Welche Rolle spie-len Messebeteiligungen heute noch für Unternehmen? Allenvirtuellen Unkenrufen zum Trotz offensichtlich eine ganzgroße. Wer bei bremischen Unternehmen nachfragt, be-kommt die einhellige Antwort: Messen haben nichts vonihrer Bedeutung als Kontaktforum und Präsentationsplatt-form eingebüßt.

Ganz im Gegenteil! „Messen sind immer noch eine derwichtigsten Möglichkeiten, mit der Zielgruppe Kunde in Kon-takt zu kommen und sich zu präsentieren“, sagt Dr. JörgLührs, Chef des Produktions- und Handelsunternehmens GE-SUTRA/Hanselifter. Besonders wichtig sind für ihn die füh-renden, internationalen Messen, die vielen kleinen Regional-messen sind dagegen weniger entscheidend. Lührs schautgenau auf die Besucher- und Ausstellerstruktur und stimmtsein Engagement darauf ab: „Hier bringt die Masse keineQualität. Wenn, dann muss man es richtig machen.“ Und dasheißt auch, nicht immer machen Messen Sinn. Regional, sagtLührs mit Blick auf den GESUTRA-Geschäftszweig Stapler,„erreichen wir die Kunden besser mit einem kompetenten Au-ßendienst und regionalen Veranstaltungen.“

9.2013 Wirtschaft in Bremen | 11

Foto

Frank Pusch

Unternehmerisches Geschick ist es, bei der Vielzahl der Mes-sen die „richtige“ für das eigene Unternehmen auszuwählen,sagt Christian Freese. Er ist Geschäftsführer des in der Schiff-baubranche tätigen Familienunternehmens GTF Freese.Wichtige Branchenmessen stehen für ihn oben an. Sie zu ver-säumen, könne man sich nicht leisten. Das sei „wohl dergrößte Fehler“, den man machen könne.

Auch die HANSA-FLEX AG ist im Messegeschäft aktiv.„Nationale und internationale Messen haben für uns einesehr große Bedeutung“, bestätigt Vorstandschef Thomas Ar-merding. „Dort können wir unser vielschichtiges Kunden-klientel zielgruppengerecht ansprechen.“ Messebeteiligun-gen böten einerseits die Möglichkeit, die Kontakte zu den Be-standskunden zu pflegen und zu intensivieren. Andererseitssieht er Messen als ein „perfektes Umfeld“, um potenzielleNeukunden zu informieren und so neue Kontakte zu knüp-fen. „Und natürlich wollen wir mit professionellen Messeauf-tritten eine weltweit einheitliche Wahrnehmung der MarkeHANSA-FLEX etablieren.“

Mittelpunkt der Kommunikation

Studien belegen den Wert des Faktors Messe. Deutsche Un-ternehmen, das besagt eine neue Untersuchung von TNSEmnid im Auftrag des AUMA Ausstellungs- und Messe-Aus-schusses der Deutschen Wirtschaft, setzen in der Business-to-Business-Kommunikation (B2B) weiter stark darauf. Fast ein

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TITELGESCHICHTE

Viertel der ausstellenden Unternehmen wollen in den Jahren2013 und 2014 ihre Messebudgets erhöhen, 60 Prozent wol-len sie konstant halten, nur 14 Prozent verringern.

„Die Bedeutung des Instruments Messe im Kommunika-tions-Mix der Unternehmen ist unverändert stark“, kommen-tiert AUMA-Geschäftsführer Dr. Peter Neven das Ergebnis.83 Prozent der ausstellenden Unternehmen betrachten ihreMessebeteiligungen für ihre Kommunikation als wichtig odersehr wichtig. Daran hat sich in den vergangenen fünf Jahrennichts geändert. Für sie, sagt Neven, „stehen Messen im Mit-telpunkt ihrer Kommunikation.“ Demgegenüber sei die Rele-vanz des Online-Vertriebs im B2B-Sektor in den vergangenenJahren nur relativ moderat gewachsen: Vor fünf Jahren be-trachteten 38 Prozent der Unternehmen diesen Kanal alswichtig, heute 42 Prozent. Deutlich verloren hat dagegen

Werbung in der Fachpresse: 54 Prozent der Unternehmensahen 2008 dieses Instrument als sehr wichtig oder wichtigan, heute sind es nur noch 43 Prozent.

Was Messen für den Kundenkontakt bedeuten, beschreibtChristian Freese so: Sie sind für ihn und seine Kunden „eineMöglichkeit, das ‘Gesicht’ hinter dem Namen kennenzuler-nen und eine persönliche Beziehung aufzubauen. Oft entste-hen auf Messen neue Kontakte durch Multiplikatoren, zumBeispiel bestehende Geschäftspartner, die mit potenziellenNeukunden auf unseren Stand kommen.“

Was ist die Message an den Markt?

Fragt man bremische Unternehmen, was für einen Messeauf-tritt besonders wichtig ist, dann sind das fünf Dinge: die Pla-nung (Vor-, Nachbereitung), die Botschaft, Platzierung undUmfeld des Messestandes, der Messestand selbst nebst Prä-sentationsmittel, das Messeteam. Langfristig und voraus-schauend sollte die Planung sein. „Es bringt nichts, mal ebenschnell eine Messebeteiligung übers Knie zu brechen“, soThomas Armerding. Zur Planung gehört, dass man in Erfah-rung bringt, welches Kundenklientel anwesend sein wird.HANSA-FLEX spricht dementsprechend auf großen, interna-tionalen Messen eher die Erstausrüster aus der jeweiligenBranche an; dagegen werden auf kleineren, lokalen Messendie Kompetenzen im Ersatzteilgeschäft beworben.

» Bei uns gilt die Devise: Planejede Messe so, als sei sie die ersteund wichtigste, an der Du teil-nimmst.Thomas Armerding (HANSA-FLEX)

* Alle Daten stammen aus eine repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des AUMA unter 500 Unternehmen, die auffachbesucherorientierten Messen ausstellen**Im Messetrend 2010 erstmals gefragt.

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Die Unternehmer achten besonders auf das Umfeld desMessestandes. Werner Pöser beispielsweise, Chef der CHS-Container Handel GmbH, legt großen Wert auf die Kombina-tion mit Hafendienstleistern. „Dadurch ergänzt man sich sehrgut und kann so genannte Paketlösungen anbieten. So er-zielt man Alleinstellungsmerkmale gegenüber dem einfachaufgestellten Wettbewerb.“ Für ihn stellen Gemeinschafts-stände eine attraktive Lösung dar. „Sie brauchen aber einegute Zusammensetzung und eine gute Führung verbundenmit Teamgeist.“ Denn nichts sei schlimmer auf einer Messe,als wenn man keinen Zuspruch erfährt. „Ein leerer Stand istetwas ganz Entsetzliches“, sagt Pöser.

Wichtig für den Messeauftritt ist die Aussagekraft. Ein Un-ternehmen muss schon etwas mitteilen wollen und darf nichtdem olympischen Prinzip verfallen, dabei sein ist alles. „DieMessage an den Messebesucher muss glasklar definiert seinund erkennbar rüberkommen“, so Jörg Lührs. Das sollte manvorab genau untersuchen. „Oft klafft die Ansicht des Mark-tes vom Unternehmen und die eigene subjektive auseinan-der. Hier wirkt professionelle Beratung von Außen oft Wun-der“, meint der Unternehmer.

Das Messeteam als Gradmesser

„Das Allerwichtigste ist ohne Zweifel ein motiviertes Messe-team vor Ort“, sagt Thomas Armerding. „Dabei legen wir gro-ßen Wert auf eine gesunde Mischung aus erfahrenen undjungen Mitarbeitern, die aus allen Fachbereichen unseres

Unternehmens kommen. Dieses Team ist das Sprachrohr vonHANSA-FLEX. Mit ihm steht und fällt der Messeauftritt.“ Magder Messestand auch noch so eindrucksvoll sein: „Nur einkommunikativer und motivierter Mitarbeiter, der weiß wovoner redet, bringt dem Besucher einen Nutzen und hält ihn anunserem Stand.“

Jörg Lührs sieht das ähnlich und verweist auf die Notwen-digkeit, das Team vorzubereiten. „Die eigenen Leute und dieHostessen müssen topp geschult sein und überzeugend wir-ken können. Wer das Unternehmen oder das Produkt nichtkennt, ist fehl am Platze.“ Nicht jeder sei für einen Messeauf-

» Messen sind für uns und unsere Kunden eine Möglichkeit,das „Gesicht“ hinter dem Namenkennenzulernen und eine persön-liche Beziehung aufzubauen.Christian Freese (GTF-Freese)

Joachim Jürgens (Omnilab):

Auf die Botschaft achten

Welche Rolle spielen Messebeteiligungen(In-, Ausland) für Ihr Unternehmen?Messen sind für uns eine ideale Plattform unseren Bekannt-heitsgrad zu steigern. Sowohl auf Messen, die wir als Aus-

steller besuchen, als auch unsere eigenen Hausmessen(zum Beispiel in Bremen, Oldenburg, Hamburg, Rostock/Warnemünde und Braunschweig) bieten gute Möglichkei-ten zum Ausbau bestehender Kontakte, zur Neukunden-akquise sowie zum allgemeinen Networking.Was ist in Ihren Augen für einen Messeauftritt besonders wichtig?Ein klares Konzept erstellen sowie klare Botschaften übermitteln.Wie bereiten Sie sich auf Messen vor bzw. wie bereiten Sie sie nach?Eine frühzeitige, effiziente Planung – spätestens ein Jahrvor Messebeginn – ist maßgeblich und zwingend erforder-lich. Ebenso sollte eine genaue Kostenkontrolle sowie dieWeiterverfolgung der Leads umgesetzt werden. Um einemöglichst große Besucherzahl zu erreichen, weisen wir inverschiedenen Medien auf die Messe hin und kündigen unsere Teilnahme durch Pressemitteilungen etc. an. Wirholen uns immer Feedback von Besuchern, Partnern sowieunseren Mitarbeitern und setzen dieses für folgende Messen konstruktiv um.Gibt es so etwas wie einen Kardinalfehler, was sollte man tunlichst vermeiden?Absolutes „No-Go“ sind eine zu kurzfristige Planung undVorbereitung sowie das Verpassen von Deadlines (zum Bei-spiel für die Publikation in Messeverzeichnissen). Ebensoist es für den Messeauftritt schwierig, wenn nicht klar fest-steht, was gezeigt werden soll bzw. welche Botschaft mitden Exponaten und dem Standkonzept transportiert werden soll.

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TITELGESCHICHTE

tritt geeignet: „Es braucht schondie Freude am Kundenkontaktund eine gute Kommunikations-stärke.“ Wer ins Ausland geht,muss noch etwas beachten: dieLandessprache. „Beteiligungenan Messen im Ausland machen nur dann Sinn, wenn mansich vernünftig verständigen kann“, sagt Christian Freese. „Inenglischsprachigen Ländern ist das kein Problem, aber inLändern wie zum Beispiel China und Brasilien macht eineMesseteilnahme ohne einen Partner, der die Landessprachespricht, wenig Sinn.“

Die Vor- und die Nachbereitung

Ein wichtiger Aspekt, der immer wieder erwähnt wird, ist dieVor- und Nachbereitung. Projektmanagement ist also ge-fragt. „Wir informieren Kunden über die Messe und unsereAnwesenheit. Wir bereiten die Standbesetzung vor und klä-ren das Werbematerial“, sagt Werner Pöser. Die Informationüber die Messeteilnahme muss breit gestreut werden, es gibtEinladungen, Terminvereinbarungen und mehr. Ideal ist es

nach Ansicht von Christian Freese, „wenn im Vorfeld derMesse ein neues Highlight-Produkt als Aufhänger beworbenwerden kann, das Geschäftspartner auf den Messestandlockt.“

Die Nachbereitung ist genauso wichtig wie die Vorberei-tung. „Denn was nützt einem der beste Neukontakt auf einerMesse“, fragt Thomas Armerding, „wenn der potenzielle Kun-de im Nachgang nicht kontaktiert wird?“ Die gründliche Kon-taktpflege ist das A und O. „Zwischen Messe und Follow-upsollten nicht mehr als zwei Wochen liegen“, lautet der Rat-schlag von Christian Freese. Alles in allem ist der organisato-rische Aufwand aber beträchtlich. Jörg Lührs nimmt sichimmer sehr viel Zeit für das ganze Projekt: „Ich lasse den Ter-minkalender vor und nach der Messe bewusst frei. Alle Mes-sekontakte müssen zeitnah bearbeitet werden mit einem vor-bereiteten Konzept, welches die heterogene Besucherstruk-tur gezielt und individuell anspricht.“

Trott und Routine sind gefährlich

Messen sind, auch das ist eine Erkenntnis, kein schnelles Ge-schäft. Sie erfordern einen langen Atem. „Messeerfolg lässtsich nicht direkt durch Verkaufszahlen messen, manchmalkommt der Erfolg durch auf Messen entstandene Kontakteerst Jahre später“, hat Christian Freese gelernt. Die Messe alsGeduldsprobe, das ist die eine Seite.

HANSA-FLEX-Chef Armerding warnt vor einer ganz ande-ren Gefahr: „Das Schlimmste, was man machen kann, ist si-cherlich, eine Messe als Routine zu betrachten“. Denn dann,sagt er, „verliert der Messeauftritt an Herz und das merkt derBesucher sofort. Für jede Messe muss das Messeteam neueingestimmt und motiviert werden. Sonst schleicht sich eineArt Trott ein.“ Daher hat er die Devise ausgegeben: „Planejede Messe so, als sei es die erste und wichtigste, an der Duteilnimmst!“

Fehl am Platze sind für manch einen Unternehmer über-schwängliche Zusagen. „Das gesprochene Wort auf einer Mes-se gilt“, sagt Jörg Lührs. „Und darum heißt es auf Messen,ausgeschlafen sein und das 3. oder 4. Bier besser stehen las-sen.“ Sein Fazit: „Eine Messe ist kein Zufallgeschehen. Den Er-folg hat das Unternehmen selbst in der Hand.“ n

» Eine Messe ist kein Zufall-geschehen, den Erfolg hat dasUnternehmen selber in der Hand.Jörg Lührs (GESUTRA/Hanselifter)

» Uns ist der gemeinsame Auf-tritt mit Bremer Firmen wichtig.Dazu bedarf es einer guten Aus-wahl und guter Vorgespräche. Werner Pöser (CHS-Container)

Der Messeservice der Handelskammer BremenDie Handelskammer berät und informiert Unternehmen mitBlick auf Messeangebote und verfügbare Fördermöglichkei-ten, beispielsweise des Landes Bremen (siehe auch Seite 15).„Bei unserer Beratung nutzen wir auch die guten Kontaktezu anderen Industrie- und Handelskammern, den deutschenAuslandshandelskammern sowie zu ortsansässigen Einrich-tungen wie der WFB Wirtschaftsförderung Bremen oder derBAB Bremer Aufbaubank“, so Kammer-Referent Torsten Grü-newald. „In unserem monatlichen Newsletter informieren wirzudem regelmäßig über aktuelle Messeangebote und Reise-angebote zu Messen im Ausland.“ Auch organisiere die Han-delskammer gelegentlich eigene Unternehmerreisen zu Aus-landsmessen. „Im Vorfeld zu Messebesuchen bieten wir Un-ternehmen auch Markteinstiegsberatungen an und beschaf-fen verfügbare Markt- und Brancheninformationen über diedeutschen Auslandshandelskammern, Ländervereine oderGermany Trade and Invest.“ n

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Wie das Land Bremen Messebeteiligungen fördertDa die Beteiligungen an Messen meist viel kosten, fördertdas Land Bremen die Teilnahme kleiner Unternehmen anMessen und Ausstellungen von überregionaler bzw. interna-tionaler Bedeutung im In- und Ausland. Das sieht das Bremi-sche Außenwirtschaftsförderprogramm vor. Die EU unter-stützt das Messe-Programm mit Mitteln aus dem Europäi-schen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Der Zuschuss beträgt bis zu 50 Prozent der förderfähigenKosten. Diese sind: Standkosten (Standmiete, Mietmobiliarund Standausrüstung), Stand- und -abbaukosten durch Drit-te, Transport- und Versicherungskosten, Fremdpersonal (Hos-tessen, Dolmetscher) sowie Hotel- und Fahrtkosten. Maximal6.000 Euro werden für eine Beteiligung an einer inländi-schen bzw. europäischen Messe gewährt, maximal 10.000Euro für die Beteiligung an einer außereuropäischen Messe.

Die Förderung muss vor der Anmeldung zur Messe bean-tragt werden. Für die Mehrfachförderung gibt es bestimmteRegeln (De-minimis-Regelung der EU). n

InformationAnträge nimmt die Bremer Aufbau-Bank (BAB) entgegen:www.bab-bremen.de, Sandra Konrad, Telefon 0421 9600-471,[email protected]

Gemeinschaftsstände: Standortmarketing mit bremenportsDie Hafengesellschaft bremenports organisiert für die Unter-nehmen der Hafen- und Logistikwirtschaft im Land BremenGemeinschaftsstände auf verschiedenen Fachmessen im In-und Ausland. „Nach Auswahl und Angebot geeigneter Mes-sen schaffen wir die Plattform für die als Mitaussteller vertre-tenen Unternehmen“, sagt Marketingleiter Michael Skiba.„Sie können dort ihr Portfolio, ihre Produkte und Dienstleis-tungen darstellen und den Stand als Basis für Kundenpflegeund -akquise nutzen.“ Salopp gesagt: „Wir sind der Platzwart,der die Spielfläche kreidet, die Tore schießen die Mitaussteller.“

bremenports repräsentiert den Hafenstandort als Ganzes,sorgt für allgemeine Informationen über diesen Standort undist im Wesentlichen Dienstleister für die Unternehmen, dieauf Messen gehen wollen, aber dies nicht mit einem eigenenStand tun wollen oder können. „Ein Gemeinschaftsstand bie-tet den großen Vorteil, einen professionellen und gut wahr-nehmbaren Messeauftritt zu haben bei deutlich geringeremKosten- und Personaleinsatz“, so Skiba. Ganz wichtig sei, dassunter der Standortmarke der Auftritt der einzelnen Mitaus-steller im Vordergrund stehe und somit „eine hohe Wahrneh-mung der einzelnen Unternehmen garantiert ist.“

Erste Aufgabe für bremenports ist die Auswahl aus denweltweit angebotenen und fürBremen interessanten Messen.„Wir erarbeiten dann ein konkre-tes Angebot, das wir per News-letter verbreiten. Je nach Rück-lauf entscheiden wir, ob eineTeilnahme an der Messe tatsäch-lich stattfindet“, so Skiba. Grund-sätzlich gelte, dass ein Standort-auftritt nur als Gemeinschafts-stand, das heißt mit mehrerenMitausstellern, sinnvoll sei. n

Information Michael Skiba, Telefon 0421 309 01-610, [email protected], www.bremenports.de

» Wir sind der Platzwart, der die Spielfläche kreidet, die Toreschießen die Mitaussteller.Michael Skiba

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KAMMERREPORT

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMERBREMEN IM SEPTEMBER UND OKTOBER (AUSWAHL)

Existenzgründung/Unternehmensnachfolge

21.-31. Oktober, 18:00-20:30 Uhr Der Weg in die SelbstständigkeitWie werde ich Unternehmerin – wie werdeich Unternehmer? Welche Voraussetzungensind bei der Existenzgründung zu beachten?Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ichmeine Kosten? Welche Pflichten muss ich er-füllen, wenn ich Personal beschäftige undwas möchte das Finanzamt von mir wissen?Diese und weitere Fragen werden in dem Existenzgründungsseminar „Der Weg in dieSelbstständigkeit“ der Handelskammer Bremen beantwortet. Referenten: Tania Neubauer, Ralf Brandt, Dr. Dorothee Lotz, Johannes Wolters, Ida Klipan, Jörg Jarchow,Susanna Suhlrie, André Dillinger, Arno Geerds.Die Gebühr beträgt 120,- Euro.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-307, [email protected]

11. September, 18:00-20:30 Uhr Workshop: Lokal werben im World WideWeb – wie Sie Kunden aus der Nachbar-schaft gewinnenReferent ist Ulf Dyszak, Dyszak & DrägerGbR, Bremerhaven. Die Gebühr beträgt 10,-Euro.

Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]

Allgemeines

10. September, 16:00-18:00 UhrBegrüßungsveranstaltung: willkommen in der HandelskammerDie Handelskammer lädt regelmäßig ihreneuen Mitglieder in das Haus Schütting ein.Bei dieser Gelegenheit stellt sie ihre vielfälti-gen Aufgaben, Leistungen und Tätigkeitenzum Nutzen der bremischen Unternehmerund der bremischen Wirtschaft vor. Besucherhaben beim anschließenden Get-together dieMöglichkeit, mit den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern ins Gespräch zu kommen unduntereinander Erfahrungen auszutauschen –Networking im besten Wortsinn.

24. September, 10:00-16:00 UhrFachtag Einzelhandel: Zwischen online,offline und Multichannel – Wo steht derEinzelhandel in Zeiten des Internets?Die Digitalisierung des Einzelhandels stelltviele Unternehmen vor völlig neue Herausfor-derungen. Die wachsende Stärke des Online-Handels wird aber nicht zwangsläufig den stationären Einzelhandel gefährden. Entschei-dend wird vielmehr sein, in welcher Form undmit welchem Leistungsversprechen der Kundein den verschiedenen Vertriebskanälen ange-sprochen wird. Der Fachtag thematisiert die differenzierte Situation des Handels im Zeital-ter des Internets und skizziert die zukünftigeEntwicklung der Handelslandschaft.

Bitte melden Sie sich an bei Gabriele Murken, Telefon 0421 3637-411, [email protected]

27. September, 13:00-16:00 UhrUnternehmerforum: BetrieblichesGesundheitsmanagementWie lässt sich betriebliches Gesundheitsmana-gement (BGM) im Unternehmen einführen undumsetzen? Das Unternehmerforum will Wegeaufzeigen, wie der Einstieg in die betrieblicheGesundheitsförderung leicht und ohne großeRessourcen gelingen kann. Kostenträger undnamhafte Anbieter von Dienstleistungen in die-sem Bereich stellen ihr Leistungsspektrum, ihreKonzepte und ihre Erfahrungen vor. Dabei wirdauf Praxisnähe und Dialog besonders großerWert gelegt. Die Veranstaltung findet in Koope-ration mit dem Verband Deutscher Betriebs-und Werksärzte e. V. sowie dem Gesundheits-wirtschaft Nordwest e. V. statt.

Bitte melden Sie sich an bei Olaf Orb, Telefon 0421 3637-272, [email protected]

Sozialversicherungsrecht

4. und 19. September, 10:00 UhrMinijobs 2013 – Neuregelungen/Altfälle/Übergangsfälle

12. September, 10:00 UhrAufzeichnungspflichten für Arbeitgeber/Betriebsprüfungen der Rentenversicherungsträger

Buchung: www.hkk.de/seminare; Matthias Kastendiek, Telefon 0421 3655-1174, [email protected]

Medien im Blick

27. September, 10:00-16:00 UhrVon den sechs W’s bis zur knackigenÜberschrift: Essentials für gute journa-listische TexteDie Gebühr beträgt 50,- Euro.

Bitte melden Sie sich an bei Nina Stampe, Telefon 0421 3637-332, [email protected]

Wirtschaft global

10. September, 16:30-18:30 UhrRoundtable-Gespräch Bulgarien

17. September, 9:00-17:00 UhrNIHK-Forum Asienin Wilhelmshaven

19. September, 16:30-18:30 UhrAfrika, Asien und Lateinamerika: erfolgreich bei develoPPP.de

Bitte melden Sie sich an bei Andrea Goß, Telefon 0421 3637-241 [email protected]

Wirtschaftsjunioren

10. Oktober, 18:00-19:30 UhrPodiumsgespräch: ErfahrungsberichteUnternehmensnachfolgeIn den kommenden zehn Jahren stehen bun-desweit etwa 700.000 mittelständische Un-ternehmer in Deutschland vor der Aufgabe,ihren Betrieb aus Altersgründen in jüngereHände zu übergeben. Viele Wirtschaftsjunio-ren haben bereits eine Unternehmensnachfol-ge, familienintern oder auch extern, angetre-ten. Ihr Erfahrungsschatz ist das Thema die-ser Podiumsdiskussion. Sie ergänzt das Leis-tungsangebot von Handwerks- und Handels-kammer sowie des RKW Bremen rund um dasThema Unternehmensnachfolge. Im An-schluss an die Veranstaltung stehen die Podiumsgäste Jörg Müller-Arnecke (BeilkenSails GmbH) und Andreas Berghöfer (RohaArzneimittel GmbH) für Einzelgespräche zurVerfugung.

Bitte melden Sie sich an:[email protected]

INFORMATION

Weitere Details sowie Informationen

zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie in der Veranstaltungs-datenbank im

Internet: www.handelskammer-

bremen.de.

ANMELDUNG

Melden Sie sich imInternet online an:

www.handelskammer-bremen.de.

INFOTHEK

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 17

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

FIRMEN

75-jähriges Bestehen● BREBAU GmbH, gegründet 2. September 1938

50-jähriges Bestehen● Giebel Rechtsbesorgungs-GmbH, gegründet 5. September 1963

25-jähriges Bestehen● Baumann Grundstücke und Hausverwaltungen GmbH & Co. KG,gegründet 6. September 1988

● HEC Hanseatische Software-Entwicklungs- und Consulting-Gesellschaft mbH,gegründet 7. September 1988

● Hösel Siemer Kommanditgesellschaft WirtschaftsprüfungsgesellschaftSteuerberatungsgesellschaft, gegründet 7. September 1988

● UNI HIFI Inhaber Michael Affeldt e. K., gegründet 13. September 1988● Velo-Sport Ihr Radsporthaus GmbH, gegründet 20. September 1988● Klaus Gehder GmbH, gegründet 27. September 1988● Papp Werbeagentur GmbH, gegründet 28. September 1988● Saturn Electro-Handelsgesellschaft mbH Bremen, gegründet 29. September 1988

Die Handelskammer Bremen hat folgende Sachverständige nach § 36 Gewerbeordnung öffentlich bestellt und vereidigt:

• Dipl.-Ing. (FH) Frank O. Borsbach, Beginenhof 1, 28201 Bremen,Telefon 0421 696108-0, [email protected]

Bestellungsgebiet: Schiffbau, Schiffsschäden und Schiffsmaschinenanlagen

• Rüdiger Rempe,c/o Tally Union GmbH & Co. KG,Windhukstraße 20-26, 28237 Bremen,

GütermesserBremer Fotopreis:

Bilder der Wirtschaft „Redaktionen und Verleger sollen daswieder schätzen lernen, was Leserinnenund Leser begeistert: die Faszinationfür hervorragende Pressefotos“, sagt derDJV Deutscher JournalistenverbandBremen – und startete deswegen nachdem großen Erfolg im vergangenenJahr erneut seinen Wettbewerb „Foto,Foto!“ gemeinsam mit Partnern wie derHandelskammer Bremen. Die Auszeich-nung wird in mehreren Kategorien ver-liehen, eine davon ist Wirtschaft.Der Wert des Bildjournalismus wer-

de heute, heißt es in der Ausschrei-bung, zunehmend verkannt. Mehr undmehr Medien versuchten, möglichstgünstig an ihr Bildmaterial zu kommen.Guter Fotojournalismus indes braucheExperten und habe auch seinen Preis.„Leider muss ein Foto heute für Verle-ger billig sein – erst dann ist es gut“,sagt die DJV-Vorsitzende Regine Su-ling, die den unabhängigen Fotojour-nalismus in Gefahr sieht. „Mit dem Fo-topreis wollen wir gegensteuern.“ Noch bis zum 10. September können

hauptberuflich tätige Bildjournalistenihre Bilder einreichen. Die Preisverlei-hung findet (zeitgleich mit der Ausstel-lungseröffnung) im November in derSparkasse Bremen statt. Unterstütztwird der Fotopreis auch von der swbAG, Vilsa-Brunnen und der Verlags- undService-GmbH des DJV. n

Amtliche Bekanntmachung

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Es ist ein historisches Ereignis fürdie wirtschaftliche Selbstverwal-tung im Land Bremen: Die Han-

delskammer Bremen und die IHK Bre-merhaven werden ab 1. Januar 2016eine neue, gemeinsame Kammer bil-den. Beide Vollversammlungen habenin ihren Sitzungen am 21. August mitder Verabschiedung des Fusionsvertra-ges und der Satzung den Weg für denZusammenschluss geebnet, der nacheiner Änderungen des Landes-IHK-Ge-setzes wirksam werden kann. In Bre-men fiel dieser Beschluss einstimmig,in Bremerhaven gab es eine Dreiviertel-Mehrheit mit 19 von 25 Stimmen.

„Das ist die Grundlage für eine star-ke Interessenvertretung der Wirtschaftim ganzen Bundesland Bremen“, sagteder Bremer Präses Christoph Weiss. DieFusion sei „ein Sieg des Pragmatismus“,

Historischer Moment: Das Plenum der Handelskammer nach seiner Entscheidung zum Zusammenschluss der Handelskammer Bremen und derIHK Bremerhaven

„Wagenburg ist out“, so Kramer, dieWirtschaft setze auf partnerschaftlicheModelle. Der Bremer Vizepräses Otto La-motte, in dessen Amtszeit die Fusions-gespräche begonnen hatten, attestier-te der neuen Landeskammer „herausra-gende Perspektiven“ aufgrund einerKompetenz- und Qualitätssteigerungund sieht sie „in einer Pole-Position“.Keine andere Kammer in Deutschlandverbinde und vertrete gleichermaßenstarke Häfen und eine starke Industriein einer einzigen Institution.

Rekordverdächtig schnell verlief derEinigungsprozess. Die Vertragsver-handlungen dauerten nur eineinviertelJahre. Hilfreich war hier, das beide Häu-ser schon seit 2001 punktuell zusam-menarbeiten und daher nicht bei Nullanfangen mussten. Zwei unabhängigeWirtschaftsprüfungsgesellschaften aus

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KAMMERREPORT

der in „guten, kontroversen und sehr of-fenen Gesprächen“ erzielt worden seiund einen fairen, vernünftigen Aus-gleich darstelle: „Beide Kammern sindGewinner.“ Gemeinsam mit dem Bre-merhavener IHK-Chef Ingo Kramerzeigt er sich fest davon überzeugt,„dass die gebündelten Kräfte beidenStädten gleichermaßen zugute kom-men werden. Bei den Unternehmerin-nen und Unternehmern in unseremLand besteht Einigkeit darüber, dasswir uns geeint und gestärkt für eineprosperierende Wirtschaftsregion ein-setzen werden.“

Nach 150 Jahren einer getrenntenWirtschaftspolitik organisiere sich dieWirtschaft „endlich einheitlich“, sagteKramer. Das sei auch ein deutliches Sig-nal an die Politik und könne ein Vorbildsein für mehr gemeinsame Aktivitäten.

DIE NEUE HANDELSKAMMERHandelskammer Bremen und IHK Bremerhaven schließen sich zusammen – Vertrag und Satzung verabschiedet – Starke, gemeinsame Interessenvertretung der Wirtschaft im Land Bremen

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Bremen und Bremerhaven haben vorabmögliche finanzielle Risiken und bilan-zielle Fragen geprüft; auch das Institutfür Kammerrecht in Halle war einge-schaltet. „Den Unternehmerinnen undUnternehmern in Bremen und Bremer-haven bietet dieses Vorgehen die Si-cherheit, eine leistungsstarke Kammerohne zusätzliche Kostenbelastungen inBremen und bei Kostensenkungen inBremerhaven zu bekommen“, so Weissund Kramer.

Die neue Kammer wird den Namen„Handelskammer Bremen – IHK für Bre-men und Bremerhaven“ tragen und inihrem Logo das Wappen mit dem dop-

pelköpfigen Adler führen. Sie wirdRechtsnachfolgerin der heutigen Han-delskammer Bremen und IHK Bremer-haven sein und alle Dienst- und Arbeits-verträge der beiden bisherigen Kam-mern übernehmen.

Das Plenum der neuen Kammer wird2015 formal getrennt im Bezirk derHandelskammer Bremen und der IHKBremerhaven gewählt. 52 Mitglieder –40 Mitglieder für den Wahlbezirk Bre-men und 12 für den Wahlbezirk Bremer-haven – werden direkt gewählt, bis zuacht Mitglieder können später koop-tiert werden. Dem ersten Plenum derneuen Kammer werden 20 Mitgliederdes derzeitigen Handelskammer-Plenumsangehören, die bis zum 31.12. 2018 ge-wählt sind. Das neue Plenum wird inseiner ersten Sitzung auch Präses, Prä-sidium und Ausschussmitglieder wählen.

Vertraglich geregelt sei, dass dieneue Handelskammer dauerhaft Stand-orte in Bremen und Bremerhaven ha-ben werde, sagte der Bremer Hauptge-schäftsführer Dr. Matthias Fonger. DerSitz der Hauptgeschäftsführung werdein Bremen sein, mit einem Syndicus inBremerhaven werde es auch in der See-stadt Entscheidungskompetenz geben.Des Weiteren werden in Bremerhavendrei Politikfelder (Umwelt, Energie, Tou-rismus) angesiedelt, alle anderen Poli-tikfelder bleiben in Bremen. Alle not-wendigen Dienstleistungen zur Betreu-ung der Mitglieder würden an beidenStandorten vorgehalten, sagte Fonger.

Ziel sei es, die Servicequalität weiterzu verbessern. Nach dem Vorbild desUnternehmensservices Bremen solle esmittelfristig auch in Bremerhaven einezentrale Anlaufstelle für die Unterneh-men geben. „Wir haben klare, vernünf-tige Strukturen festgeschrieben“, soFonger, die nun bis zum operativenStart der neuen Kammer aufgebautwürden. Man habe sich darauf verstän-digt, dass die Kosten für die Wirtschaftdurch den Zusammenschluss nicht stei-gen dürfen, „sondern im Gegenteildurch die Nutzung von Synergien einverbessertes Preis-Leistungsverhältniserreicht werden soll“. Das sei auch rea-listisch. (cb) n

Hasso G. Nauck berichtete im Plenum über den Ende2012 gegründeten Verein der Nahrungs- und Genuss-mittelindustrie Bremen (NaGeB), den er als Vorsitzenderin der Nachfolge von Bernd Wilhelm führt. Der Vereinvertrete die Interessen der Bremer Nahrungs- und Ge-nussmittelindustrie (Jahresumsatz: rund vier MilliardenEuro), die rund 18 Prozent der Beschäftigten in Bremenstelle und der zweitgrößte Wirtschaftszweig im Bundes-land nach der Automobilproduktion sei. Ziel sei es, dieBranche und das Potenzial des Industriestandortes Bre-men in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken. DerVerein verstehe sich als Sprachrohr der Branche und alsDialog- und Ansprechpartner für Dritte.

Auf Vorschlag des Präsidiums wählte das Plenum ein-stimmig in geheimer Wahl Peter Schöler (geschäftsfüh-render Gesellschafter der Schuhhaus Wachendorf GmbH& Co. KG) zum Mitglied des Präsidiums. Einstimmigwurde ferner Vizepräses Eduard Dubbers-Albrecht alsNachfolger von Vizepräses Dr. Patrick Wendisch für denAufsichtsrat der Flughafen Bremen GmbH bestimmt.

Weiterhin stimmte das Plenum einstimmig dafür, beider Zentralstelle für Prüfungsaufgaben (ZPA Nord-West) – ab 1. Januar 2014 von IHKn der Länder Berlin,Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein gemeinschaftlich getragen – eine Gesellschaf-tereinlage von 7.623,60 Euro zu leisten.

Für die restliche Amtsperiode bis zum 30. September2015 und als Nachfolger für Berthold Groeneveld (ge-schäftsführender Gesellschafter der Lloyd Dynamower-ke) benannte das Plenum einstimmig Claus JoachimKorten (EWE TEL GmbH) als Arbeitgebervertreter für denSchlichtungsausschuss.

Präses Christoph Weiss informierte das Plenum überdie Sondersitzung des Gremiums vom 12. August; The-ma seien die finanziellen Aspekte der Fusion mit derIHK Bremerhaven gewesen. Es habe einen Austauschüber die Ergebnisse der Due-Diligence-Prüfung der Wirt-schaftsprüfungsgesellschaften sowie über die Entwürfevon Satzung und Zusammenführungsvertrag gegeben.Im Anschluss stimmte das Plenum dem Zusammen-schluss einstimmig zu. Präses Weiss nannte den Be-schluss ein historisches Ereignis (siehe Bericht auf dieserSeite). Bei der Rechtsaufsichtsbehörde solle nun dieNeugründung der „Handelskammer Bremen – IHK fürBremen und Bremerhaven“ zum 1. Januar 2016 bean-tragt werden. n

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AUS DEM PLENUMDie Plenarsitzung vom 21. August

l Aktuellesl Zuwahl zum Präsidiuml Benennungen l Gesellschaftereinlage bei der ZPA Nord-Westl Gemeinsame Handelskammer

Vertragsunterzeichnung im HausSchütting: (v.l.) Dr. Matthias Fonger,Christoph Weiss, Ingo Kramer undMichael Stark.

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Schon vor der Bürgerschaftswahl ha-be die Handelskammer Bremen gemein-sam mit der IHK Bremerhaven eine Lis-te mit umfangreichen Vorschlägen fürEinsparungen im konsumtiven Bereichvorgelegt. „Ein Mangel an konkretenSparmöglichkeiten“, so der Handelskam-mer-Präses, „kann also nicht bestehen.“Hinzu komme, dass bei den sonstigenkonsumtiven Ausgaben ein großer Aus-gabenzuwachs von mehr als fünf Pro-zent in die Haushaltseckwerte aufge-

nommen worden sei. Das sei in Bre-mens Lage weder vertretbar noch ver-ständlich.

Eine zentrale Herausforderung derbremischen Landesregierung werde inden kommenden Jahren bleiben, durchgeeignete Investitionen die Zukunfts-fähigkeit des Landes zu sichern. „KlugeInvestitionen sind kein verlorenes Geld,sondern bilden die Voraussetzung fürkünftige Einnahmesteigerungen“, soWeiss. Daher sehe die bremische Wirt-schaft die vorgesehene Entwicklungder Investitionsausgaben sehr kritisch.Rechne man die Tilgungsausgaben fürfertiggestellte Projekte ab, dann werdedie Investitionsquote in den Jahren2014 und 2015 weit unter neun Pro-zent liegen. „Damit werden sich“, be-fürchtet Weiss, „die dringend erforder-lichen Infrastrukturverbesserungennicht realisieren lassen. Diese Verbes-serungen sind aber Voraussetzung fürdie Steigerung der Wirtschaftskraft, die

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KAMMERREPORT

Die Handelskammer Bremen hat imVorgriff auf die bremischen Haus-

haltsberatungen die Landesregierungerneut aufgefordert, die konsumtivenAusgaben zu senken. „Die erschrecken-den Zahlen des Bundesfinanzministeri-ums zum Haushaltssaldo des erstenHalbjahres haben erneut mehr alsdeutlich gemacht, dass der Weg zurHaushaltskonsolidierung noch weitist“, sagte Handelskammer-Präses Chris-toph Weiss. „Bereits im Mai hat es mitBlick auf die Schuldenbremse aus demStabilitätsrat die deutliche Aussage ge-geben, dass Bremen bei den Einsparun-gen spürbar mehr Gas geben muss.“

Bremen müsse sich jetzt schleunigstan den überfälligen Strukturumbau inder Verwaltung machen. Nur so bestün-den Chancen, die gewaltigen finanziel-len Herausforderungen zu meistern. „Diegroße Zahl von Pensionierungen in denkommenden Jahren sollte konsequentfür Strukturumbau und Verschlankunggenutzt werden“, sagte Weiss. Das seieine große Chance, die zwar erst lang-fristig wirke, aber gut sei für Bremen.

In den zurückliegenden Haushaltenhabe sich regelmäßig gezeigt, dass Eck-werte in den großen Ausgabenberei-chen wie beispielsweise bei den Sozial-ausgaben zu niedrig angesetzt waren.„Mehr denn je muss Bremen im kom-menden Doppelhaushalt alles daransetzen, um die Eckwerte nicht nur aufdem Papier niedrig zu halten, sondernsie auch in der Tat einzuhalten“, sagteWeiss. Hierfür seien erhebliche – auchunpopuläre – Anstrengungen notwen-dig: „Der Senat muss beispielsweise al-les dafür tun, dass sich die Klinikennicht zur Elbphilharmonie Bremens ent-wickeln.“

Sicherung bestehender und die Schaf-fung neuer Arbeitsplätze und die dau-erhafte Erhaltung der Steuerkraft.Gewerbesteuer- und Grunderwerbsteu-ererhöhungen wirken dagegen kontra-produktiv.“

Nach der bisherigen Finanzplanungbis 2017 bleibe die bremische Haus-haltsstruktur auch mittelfristig proble-matisch. Daher müsse ein weiterer An-stieg der Sozialausgaben vermieden wer-den. Dafür seien die Stärkung derWirtschaftskraft und die Schaffung zu-sätzlicher Arbeitsplätze das beste Mittel.

Zur dauerhaften Sicherung des Kon-solidierungskurses ist es nach Ansichtder Handelskammer wichtiger denn je,strukturelle Reformen in der bremi-schen Verwaltung anzupacken. Hierzuzähle vor allem, dass bestehende Dop-pelstrukturen – insbesondere auch zwi-schen den Kommunen Bremen und Bre-merhaven – abgebaut würden und dassin geeigneten Bereichen die arbeits-teilige Aufgabenwahrnehmung mitdem Land Niedersachsen intensiviertwerde. Aufgaben der öffentlichen Handsollten überall dort, wo es sinnvoll undkostensparend ist, privatisiert werden,fordert die Handelskammer. n

Kluge Investitionen sindkein verlorenes Geld,sondern die Vorausset-zung für künftige Einnahmesteigerungen.

Christoph Weiss

Handelskammer: Senat muss Strukturreformen jetzt anpacken

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Top 100: innovativeMittelständler gesuchtNoch bis zum 31. Oktober könnensich mittelständische Unterneh-men für die neue Runde des Unter-nehmensvergleichs „Top 100“ be-werben. Im Mittelpunkt des voncompamedia seit 1993 organisier-ten Benchmarkings steht das Inno-vationsmanagement von Unter-nehmen. Die wissenschaftliche Lei-tung liegt in den Händen von Pro-fessor Dr. Nikolaus Franke vomInstitut für Entrepreneurship undInnovation der Universität Wien.Mentor des Projekts ist der Wissen-schaftsjournalist und ModeratorRanga Yogeshwar (im Bild). Die bes-ten Unternehmen treffen sich am27. Juni 2014 beim 1. DeutschenMittelstands-Summit.

In der Qualifikationsrunde be-antworten die Teilnehmer zu-nächst kurze Fragen zu grundsätz-lichen Aspekten ihres Innovations-managements. Schaffen es die Un-ternehmen in die Finalrunde, er-halten sie einen detaillierten Fra-gebogen. Die Fragen und die an-schließende Analyse von ProfessorFranke und seinem Team sind infünf Kategorien gegliedert: inno-vationsförderndes Top-Manage-ment, Innovationsklima, innovati-ve Prozesse und Organisation, In-novationsmarketing/Außenorien-tierung und Innovationserfolg.

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 21

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22 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

STANDORTBREMEN

Europas größter Luftfahrt- undRaumfahrtkonzern EADS gibt sicheinen neuen Namen. Das gesam-

te deutsch-französische Unternehmenheißt künftig wie seine Flugzeugtoch-ter Airbus. Airbus ist die mit Abstandbekannteste Firmenmarke im EADS-Verbund und ein Verkaufsschlager. Zu-dem werden die Rüstungs- und Raum-fahrtsparten Airbus Military, Cassidianund Astrium zur neuen Division AirbusDefence & Space mit Hauptsitz in Mün-chen zusammengelegt. Dritte großeSparte der neuen Airbus-Group soll dieHubschrauber-Tochter Eurocopter, künf-tig Airbus Helicopters, werden.

All das sei eine „Evolution, keine Re-volution“, sagte Konzernchef Dr. Tho-mas Enders. „Die Umbenennung bringtden gesamten Konzern unter die besteMarke, die wir haben, eine, die für Inter-nationalisierung, Innovation und Inte-gration steht – und auch für zwei Drit-tel unseres Umsatzes.“

Der Umbau betrifft auch den Stand-ort Bremen. Die EADS-FlugzeugsparteAirbus unterhält in Bremen ihre zweit-größte Produktionsstätte in Deutsch-land. Hier entsteht die Oberstufe derTrägerrakete Ariane. In dem Fertigungs-verbund von Airbus ist Bremen das Zen-trum für die Flügelausrüstung allerGroßraumflugzeuge und das Zentrumfür die Herstellung der Landeklappenfür alle Airbus-Programme. Außerdemwird in der Hansestadt der Rumpf desneuen Transportflugzeuges A400Mmontiert.

Der Bremer Senat teilte mit, dass ervon Konzernchef Dr. Thomas Endersvon den bevorstehenden Erneuerun-gen, die zum 1. Januar 2014 in Krafttreten sollen, informiert worden sei. Ineinem Telefonat habe der Konzern ver-sichert, dass für den Standort Bremenkeine negativen Konsequenzen zu er-warten seien. Senat und Konzernlei-tung wollen ihren „Dialog zu allen Fra-gen der Standortpolitik fortsetzen“,hieß es dazu. Der Standort Bremen

zählt in der Luft- und Raumfahrtbran-che zu den produktivsten RegionenEuropas. Rund 3.200 Beschäftigte sindim Airbus-Konzern in Bremen in der Ent-wicklung, in der Produktion, im Pro-grammmanagement und im Bereich Fi-nanzen tätig, weltweit hat Airbus mehrals 140.000 Mitarbeiter.

EADS steigerte seinen Umsatz in derersten Jahreshälfte 2013 gegenüberdem Vorjahreszeitraum um sechs Pro-zent, das Konzernergebnis wuchs um31 Prozent. Besonders gut entwickeltensich dabei die Geschäfte von Airbus:Der Umsatz legte um acht Prozent zu,der Gewinn vor Zinsen und Steuern(Ebit) um 94 Prozent. EADS rechnet2013 mit Aufträgen für mehr als 1.000Zivilflugzeuge. n

Fotos Airbus, Thimm Schertler

EADS HEISST KÜNFTIG AIRBUS Der Konzern plant einen Umbau: Aus vier Sparten werden drei. Für Bremen, zweitgrößte deutsche Airbus-Produktionsstätte, soll es keine negativen Konsequenzen geben.

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Hightech-Verpackungsspezialistöffnet Produktionsstätte Die Thimm Schertler Verpackungssyste-me aus Nordhausen/Thüringen wirdMitte September ihre neue Fertigungs-stätte im Güterverkehrszentrum Bre-men in Betrieb nehmen. Hier sollen vorallem Polsterschäume für Verpackungs-lösungen aus verschiedenen Material-kombinationen verarbeitet werden. DasUnternehmen will damit den norddeut-schen Markt künftig vor Ort versorgen.

Bislang wurden die Produkte – sie wer-den insbesondere im Übersee-Transporteingesetzt – ausschließlich aus der bay-rischen Fabrik (Neuburg) geliefert. „Jetzterreicht Thimm Schertler Verpackungs-systeme eine einzigartige Flächende-ckung in diesem Segment“, heißt es ineiner Mitteilung. Kunden sind die Auto-mobil- und Zulieferindustrie, aber auchTechnologiebranchen wie die Medizin-,Mess- und Regeltechnik. Im erstenSchritt werden rund 30 Arbeitsplätze inBremen entstehen, kündigte das Unter-nehmen an.

„Mit dem Werk in Bremen verfolgenwir unsere Wachstumsstrategie und

schließen eine geografische Lücke in un-serem Produktionsnetzwerk“, sagte Hans-Joachim Hirsch, Geschäftsführer vonThimm Schertler (im Bild). „Wir gehendavon aus, dass auch der JadeWeser-Port in Wilhelmshaven weitere Wachs-tumsimpulse geben wird. Mit unseremneuen Standort in Bremen sind wir fürdie Zukunft optimal aufgestellt.“ Aktu-ell hat das Unternehmen neben Nord-hausen, Neuburg und Bremen nochStandorte in Chotetov (Tschechien)und Graz (Österreich). Im Jahr 2012 er-wirtschafteten 509 Mitarbeiter derThimm-Gruppe einen Umsatz von 112,4Millionen Euro.

BLG und Panattoni planenMulti-User-Warehouse Die BLG und der Projektentwickler Pa-nattoni Deutschland wollen ein moder-nes Multi-User-Warehouse im GVZ er-richten. Die beiden Unternehmen ver-einbarten den Neubau des Logistikcen-ters an der Georg-Henschel-Straße. Essei geplant, dass Panattoni die Immobi-lie so bald wie möglich baue und derBLG zur Verfügung stelle, heißt es ineiner Mitteilung. Der Mietvertrag be-laufe sich auf zehn Jahre.

„BLG Automotive erweitert mit die-ser Entscheidung seine Präsenz in Bre-men, wo das Unternehmen bereitsmehr als 200.000 qm Logistikflächenbewirtschaftet“, hieß es weiter. Durchdie neue Halle schaffe die BLG weitereFlächen für Kunden aus der Kontraktlo-gistik. Geschäftsführer Frank Sturm

rechnet mit gut 200 neuen Arbeitsplät-zen rund um die neue Halle. „Der Logi-stikstandort Bremen mit seinem GVZist für uns immer ein hervorragenderStandort für ein Projekt. Wir sind froh,hier bereits eine zweite Logistikimmobi-lie innerhalb von zwei Jahren zu entwik-keln“, so Jason Bennett, Geschäftsfüh-rer der deutschen Niederlassung vonPanattoni Europe mit Sitz in München.

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Weniger Umschlag inden bremischen Häfen Die schwache ökonomische Entwick-lung in vielen Ländern der Welt hat imersten Halbjahr 2013 den Seegüterum-schlag der bremischen Häfen ge-bremst. Er sank um 9,1 Prozent auf39,8 Millionen Tonnen (erstes Halbjahr2012: 43,8 Millionen Tonnen), so eineSenatsmitteilung. Beim Containerum-schlag gab es einen Rückgang von 8,9Prozent auf 2,9 Millionen Boxen (TEU).Auch beim Umschlag von Automobilenwurde ein Minus verzeichnet; es lag bei3,7 Prozent. Die Zahl der Fahrzeugesank im ersten Halbjahr auf 1.030.940.Beim Stückgut (inklusive Container)wurde ein Rückgang von 38,8 auf 35,0Millionen Tonnen (minus 9,9 Prozent)registriert; der Rückgang beim Massen-gut wiederum (von 5,0 auf 4,8 Millio-nen Tonnen) fiel mit 3,3 Prozent we-sentlich geringer aus. n

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STANDORTBREMEN

E in Edelstein, eine Perle, eine Grande Dame der Hotelle-rie, eine Institution in Bremen – die neuen Betreiberdes Bremer Parkhotels geizen nicht mit Superlativen,

wenn sie über den einzigartigen Standort, die große Ge-schichte, die besondere Qualität des Hauses sprechen. Aberdieser Edelstein hat auch ein wenig Patina angesetzt, diePerle ist „angestaubt“ und das Hotel wurde bisher nach demEmpfinden der neuen Hausherren zu sehr abgeschottet.

Am 1. August nun hat die Kölner Neue Dorint GmbH dieRegie übernommen. Deren Geschäftsführer, Olaf Mertens,und der neue Hoteldirektor, Stefan von Heine – er hat zuletztdas Dorint Sanssouci Berlin/Potsdam geleitet – sind angetre-ten, die Grande Dame herauszuputzen. Sie haben ihre loka-le Bedeutung , die hanseatische Verwurzelung ganz schnellgespürt. Daraus wollen sie Kapital schlagen. „Ein Haus fürdie Bremer“ soll es werden, so ihr Versprechen, das Parkhotelsoll „die Mitte und das Herz Bremens“ werden. Ihr erster tat-kräftiger Beleg für den Neuanfang: Mertens und von Heineließen die schweren, schmiedeeisernen Tore öffnen, die denZutritt zu dem schmucken Areal zwischen Hotel und Holler-see versperrten. „Wir wollen nicht als ein Privatclub abseitsstehen“, so Mertens.

Auch Gerüste künden von den ersten Veränderungen undeinem Facelift. Vieles sei liegengeblieben, vieles müsse über-holt werden, ob im öffentlichen Bereich oder in den Gäste-zimmern. So wird erst einmal repariert und renoviert, gema-lert und erneuert. Mit rund 1,5 Millionen Euro – so die Zusa-ge des Eigentümers, einer mehrheitlich von der Unterneh-mensgruppe Ebertz & Partner getragenen Fondsgesell-schaft – soll der Investitionsstau aufgelöst werden.

Die wichtigste Aufgabe, das machte Mertens klar, ist es,das Dorint Parkhotel Bremen auf wirtschaftlich gesundeBeine zu stellen, „und zwar vom ersten Tag an“. Ohne Einbu-

ßen an der Qualität und Individualität, denn das Hotel solldas erste Haus am Platz bleiben. Das Geschäft soll zunächststabilisiert werden, die Auslastung von derzeit 60 auf 65 Pro-zent angehoben, das Veranstaltungsgeschäft angekurbeltund mehr Bremer sollen in die Gastronomie gelockt werden.„Das Parkhotel wird von der Zugehörigkeit zur Dorint Grup-pe und damit von der Vertriebspower einer Hotelkette mitmehr als 40 Häusern profitieren“, sagt Mertens. „Insbesonde-re im Veranstaltungsgeschäft sind wir stark aufgestellt, sodass wir zusätzliches Geschäft akquirieren können.“ Erste An-zeichen dafür gebe es bereits.

Aber auch Kostenvorteile, wie etwa beim Wareneinkaufoder im Marketing, würden sich schnell für den BremerStandort auszahlen. Ein wichtiger Ansatzpunkt sei zudemdas „Pricing“, das „sehr lebendig“ sein muss. Mertens sprichtvon einer auf den Markt abgestimmten, variablen Preisge-staltung, die sich beinahe stündlich ändern kann. Bremen istnicht Baden-Baden. „Das Pricing ist heute sehr wichtig, umsich am Markt zu halten.“ Nicht wichtig dagegen ist die Ster-negastronomie. Sie passt, da betriebswirtschaftlich unrenta-bel, nicht marktgerecht und die Gäste segmentierend (Zwei-Klassen-Gesellschaft), nicht ins Konzept der neuen Hausher-ren. Ein Spagat wird es gleichwohl werden, die zentrale Len-kung mit dem lokalen Profil auszubalancieren, die Dorint-Philosophie zu leben und gleichzeitig das Parkhotel „indivi-duell zu bespielen.“

Eine Gleichmachung des Hotels am Bürgerpark als Ket-tenhotel sei nicht zu befürchten, so Stefan von Heine. „Wirmöchten an der außergewöhnlichen Individualität des Ho-tels festhalten. Das Dorint Parkhotel Bremen wird nicht nurdas beste Hotel in Bremen, sondern auch weiterhin ein lie-benswürdiger Ort der Ruhe und des anspruchsvollen Genus-ses mit einer Prise Luxus bleiben.“

AUF ZU NEUEN UFERN Das Parkhotel ist jetzt in den Händen der Kölner Dorint-Gruppe. Die neuen Betreiber wollen es wirtschaftlicher, aber so individuell wie gewohnt führen – und es vor allem öffnen und in ein „Hausfür die Bremer“ verwandeln. Von CHRISTINE BACKHAUS

Fotos Burwitz & Pocha –Dorint H

otels & Resorts, Steigenberger

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12:17

Für diese Kontinuität steht beispielsweise Jens Wehren-berg, der langjährige stellvertretende Direktor des Hauses,der seine Erfahrungen und Kontakte vor Ort, die bremischeKonstante einbringt. Und dafür steht auch die 193-köpfigeBelegschaft, die komplett von Dorint übernommen wurdeund die die Dorint Werte „herzlich, klassisch, lebenswert“ ver-innerlichen soll. „Wir werden auf die reiche Geschichte desParkhotels aufbauen“, so Wehrenberg. „Mit dem erfahrenenDorintler Stefan von Heine an unserer Seite und dem Parkho-tel Team, das Hand in Hand durch Dick und Dünn gegangenist, freuen wir uns darauf, unter der Dorint Flagge erfolgreichzu segeln.“ Und für von Heine – ein Parkliebhaber zum einenund ein ehrenamtlicher Rettungstaucher zum anderen – gibtes „nichts Spannenderes, als ein Traditionshaus wie das Park-hotel wieder in die richtige Spur zu bringen.“

Den Wettbewerb in Bremen sieht Dorint-Chef Mertens ge-lassen. „Bremen ist gemessen an der Bettenzahl nicht voll“,sagt er, wiewohl „genügend Bewegung im Markt“ sei. Kon-kurrenz aber belebe das Geschäft. Dorint habe schon seit einpaar Jahren ein Auge auf Bremen geworfen und nach einemStandort gesucht. Mit der Insolvenz der früheren Betreiberge-sellschaft witterte man eine große Chance. Die Verhandlun-gen zur Übernahme mit dem Insolvenzverwalter beschriebMertens als „zäh und sehr sportlich“. Zentrale Kriterien seiendie Pachthöhe und Altlasten gewesen. „Wir wollten neu be-ginnen“, sagt er. Der Optimismus ist groß, die Überzeugung,dass es klappt, felsenfest. Wer aus dieser Immobilie an die-sem Standort nichts macht bzw. nicht wettbewerbsfähig ist,der hat womöglich im Hotelgeschäft nichts verloren. n

Lobby des neuen Steigen-berger Hotels

Steigenberger Hotel im Weser Quartier eröffnetDas Luxussegment der Bremer Hotellerie ist in Bewegung ge-raten: Auch die Steigenberger Hotels AG, eine der führendenHotelgesellschaften in Europa (81 Häuser), präsentiert sichjetzt in Bremen. Am 1. September öffnete ein Vier-Sterne Su-perior Hotel mit 137 Zimmern und Suiten in direkter Nach-barschaft zum Weser Tower. Alle Zimmer des SteigenbergerHotels haben einen Blick auf die Weser. Das neue Luxusho-tel soll sowohl Geschäftsreisende als auch Städteurlauber an-sprechen.

Das Designerkonzept der Hamburger InnenarchitektenJoi-Designs basiert auf „modern-elegantem Seefahrer- undHafen-Flair“, heißt es in einer Mitteilung. „Möbel, Materialienund Oberflächen, die man sonst in Häfen antrifft, sind dieHighlights“, auch rostrot ummantelte Aufzüge, Duckdalbenals Akzente in der Bar, Wellenmotive in den Teppichen, Plan-kenoptik in den Zimmern.

Für Tagungsgäste steht ein rund 450 qm großer, mit aus-gefeilter Technik ausgestatteter Konferenzbereich bereit. Well-ness ist im 230 qm großen Spa des neuen Hotels zu erleben:Beim Trainieren, Entspannen und Saunieren schaut man auf

die Weser. Diesen Blick können auch die Restaurantbesuchergenießen: Direkt am Weserufer bietet die Terrasse Platz für80 Gäste, im Restaurant selbst erlaubt die Panoramaglas-front uneingeschränkten Ausblick auf den Fluss.

Die Frankfurter Hotelgesellschaft hat das Gebäude vondem Bremer Investor und Bauherrn Siedentopf gepachtet.Der neue Direktor, Carlton Courtney (47), kommt vom Inter-CityHotel Nürnberg, das zur Steigenberger Gruppe gehört. Ersoll das Hotel in Bremen etablieren und „zu Bestleistungenführen“, so Puneet Chhatwal, Chief Operating Officer derSteigenberger Hotels AG. www.steigenbergerhotelgroup.com n

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Deutscher CSR-Preis ausgeschrieben Das Deutsche CSR-Forum schreibt den„Deutschen CSR-Preis“ aus. Er wird imMai 2014 zum fünften Mal verliehen.Das CSR-Forum – Internationales Fo-rum für Nachhaltigkeit und Zukunftsfä-higkeit – ist eigenen Angaben zufolgedie größte Plattform im deutschsprachi-gen Raum zum Austausch über CSRund Nachhaltigkeit zwischen Wirt-schaft, Politik, NGO und Medien.

Unternehmen und unternehmens-ähnliche Institutionen, die auf demdeutschen Markt tätig sind, sind aufge-rufen, sich zu bewerben. Gesellschaftli-che Verantwortung von Unternehmen,Corporate Social Responsibility (CSR)genannt, lebt von guten Beispielen.Diese sollen mit dem Preis ausgezeich-net werden. Es gibt sieben Kategorien,die beispielsweise herausragendes CSR-Engagement, Biodiversitätsmanage-

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STANDORTBREMEN

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Fotos MPC, Joachim Fliegner/BLB, Christina Kuhaupt

CSR-PANORAMA

Nachhaltigkeit in dermaritimen WirtschaftErstmalig veranstalten die HansestadtBremen und die Hochschule Bremen inKooperation mit Verbänden und Ein-richtungen der maritimen Wirtschaftden zweitägigen Kongress „SustainableShipping“. Kooperationspartner der Ver-anstaltung, die am 30. September imHaus Schütting und 1. Oktober imHaus der Bürgerschaft stattfindet, istauch die Handelskammer Bremen. Diezentrale Frage: Was bedeuten und vorallem was erfordern nachhaltiges Wirt-schaften und nachhaltiges Wachstumin der gesamten Branche der mariti-men Wirtschaft?

Im Fokus des Kongresses stehen dieinternationalen Umweltvorschriften, de-ren technische Herausforderungen fürdie Schifffahrt und den Schiffbau so-wie für die Nachhaltigkeit in der mariti-men Logistik. Dabei werden auch As-pekte wie Wirtschaftlichkeit und Finan-zierung diskutiert. Im Vordergrund ste-hen konkrete praxisorientierte Lösungs-ansätze für die Unternehmen ein-schließlich der Kosten-Nutzen-Perspek-tive. Neben einzelnen Technologien wer-den integrierte Lösungen vorgestelltund erörtert, inklusive der wesentlichenSchnittstellen in der Transportkette.

Referieren und diskutieren werdenExperten aus Deutschland, Vertreter

ment, Beiträge zum Klimaschutz, Gen-der Diversity oder auch CSR in der Lie-ferkette belobigen. n

Bewerbungen sind per Mail ([email protected])bis zum 30. November möglich:www.csrforum.eu/deutschercsrpreis/2014

Bremer Kongressüber „SustainableShipping“

von Reedereien, Werften, Zulieferbe-trieben, Speditionen und der Hafen-wirtschaft sowie Schiffsfinanzierer undWissenschaftler, aber auch Vertretervon Umweltverbänden und aus Politikund Verwaltung. n

Information/AnmeldungDr. Wolfgang Meyer-Meisner, w2m-net veranstaltungen, Telefon 0421 167 606-19, [email protected], www.sustainableshipping.de

Unternehmensmonitor:familienfreundlich siegtDeutsche Unternehmen, bei denen dieVereinbarkeit von Familie und Berufeinen hohen Stellenwert hat, sind wirt-schaftlich erfolgreicher als jene, für dieFamilienfreundlichkeit eine geringereRolle spielt. Das ist ein zentrales Ergeb-nis des Unternehmensmonitors Fami-lienfreundlichkeit 2013, den das Insti-tut der deutschen Wirtschaft Köln fürdas Bundesfamilienministerium erstellthat. An der repräsentativen Befragungbeteiligten sich 1.556 Unternehmen.

Die Studie, so die Autoren, erlaubtaber keinen Rückschluss darauf, ob diefamilienfreundliche Einstellung derGrund dafür ist, dass Firmen wirtschaft-lich erfolgreicher sind. Denn auch dieumgekehrte Wirkrichtung ist denkbar:Der wirtschaftliche Erfolg erleichtertes, familienfreundlich zu handeln. DerUnternehmensmonitor bescheinigt 30Prozent der Firmen eine „ausgespro-chen familienfreundliche“ Einstellung.

Obwohl bereits heute rund acht vonzehn Unternehmen dem Thema eineeher hohe Bedeutung zumessen, gehenknapp drei Viertel der Befragten davonaus, dass die Balance von Arbeit undPrivatleben noch wichtiger wird – nichtzuletzt wegen des zunehmenden Wett-bewerbs um die besten Köpfe. Vorallem individuelle Arbeitszeitmodellestehen deshalb hoch im Kurs: In dreivon vier Unternehmen können die Be-schäftigten ihr Arbeitszeitmodell schonheute individuell aushandeln, in gutjedem zweiten gibt es Vertrauensar-beitszeiten. n

Quelle: Sabine Flüch, Oliver Stettes: Familien-freundlichkeit in der deutschen Wirtschaft – Ergebnisse des Unternehmensmonitors Familien-freundlichkeit 2013, in: IW-Trends 3/2013

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Bremer Landesbank verleiht Kunstwerke Der Umgang mit Gegenwartskunst ge-hört in der Bremer Landesbank zum All-tag. Die Bank verfügt über eine Kunst-sammlung von mehr als 600 Expona-ten von rund 50 deutschen und inter-nationalen Künstlern. Da zurzeit aufdem Domshof ein neues Gebäude ge-baut und in Übergangsräumen gear-beitet wird, können nicht alle Werke ge-zeigt werden. „Um sie nicht einlagernzu müssen, haben wir uns entschieden,sie für die Öffentlichkeit zugänglich zumachen, zumal wir auch regelmäßigAusleihanfragen bekommen“, sagt Ma-tina Lohmüller, Kulturreferentin der Bre-mer Landesbank.

Diesen Anfragen komme die Bankgerne nach, sagt sie. Während an dieKunsthalle Bremen sieben Werke vonNorbert Schwontkowski ausgeliehen

wurden (sie sind noch bis zum 20. Ok-tober zu sehen) erhielt die Weserburgfür ihre Ausstellung „Nach der Spra-che“ (sie läuft bis zum 10. Januar 2014)fünf Werke von Rolf Rose und ein wei-teres von Robert Barry. SchwontkowskisBilder genießen in der Kunstszene aktu-ell besondere Aufmerksamkeit: Der Bre-mer Künstler ist im Juni dieses Jahres64-jährig verstorben. Seinen Durch-bruch erlebte er erst vor rund zehn Jah-ren, als einflussreiche, weltweit agie-rende Galerien auf ihn aufmerksamwurden. Heute zählt Schwontkowski zuden wichtigsten deutschen Malern derGegenwart. n

www.kunsthalle-bremen.de, www.weserburg.de,www.bremerlandesbank.de

Maritime Wochein BremenVom 14. bis 22. September findet wie-der die Maritime Woche statt. Dasneuntägige Programm umfasst Vorträ-ge und Lesungen, Filmvorführungenund maritimes Sightseeing, aber auchBesichtigungen von Unternehmen undInstitutionen, die in der maritimenWirtschaft oder Forschung tätig sind.Veranstalter sind die CityInitiative undbremenports. Den Abschluss bildet amWochenende vom 20. bis 22. Septem-ber ein maritimes Fest entlang des We-serufers an der Schlachte. Ein Markt,Schiffsbesichtigungen an der Schlach-te (Open Ship), Kinderprogramm, eineLampionfahrt, Feuerwerk und eine gro-ße Schiffsparade auf der Weser zeigenden Besuchern auch die fröhliche Seiteder Hansestadt. n

www.maritimewoche.de

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Die Tourist-Information derBremer Touristik-Zentrale(BTZ) hat ihren neuen Stand-ort im Kontorhaus am Markteröffnet. Zehn Jahre langbefand sich die Beratungs-stelle am Liebfrauenkirch-hof. In der Passage desKontorhauses bezog sie nun 150 Quadratmeter aufzwei Etagen. Ein großesgoldenes „i“ an der Gebäu-defront (Stintbrücke) weistGästen den Weg.

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Fotos Jörg Sarbach

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STANDORTBREMEN

Neben der Hobelbank liegt eineCD-Sammlung mit klassischenMusikstücken, auf dem Boden

sind Holzspäne verstreut: Wenn Christi-an Kuhlmann in seiner Werkstatt zumHobel greift, um Pappel- oder Eichen-holz in die gewünschten Maße zu brin-gen, begleitet ihn dabei meist alteMusik. Seine Arbeit erfordert nicht nurgutes Handwerk, sondern auch Herzund Gehör. „Ein Cembalo ist mehr alsdie Summe seiner Teile, es hat Leben“,sagt er. Ihn hat der Klang zum Cemba-lobau gebracht. Das war vor 20 Jahren.

Gemeinsam mit einem Freund bau-te der gelernte Tischler damals Laut-sprecher. „Da das Cembalo sehr feineKlänge produziert, eignet es sich sehrgut zum Test von Lautsprechern“, sagtder 45-Jährige. Als später die Idee ent-stand, selbst ein Cembalo zu bauen,war das der Grundstein für KuhlmannsBeruf(ung). Er fuhr nach Antwerpen,um historische Cembali zu studieren –und begann mit dem ersten Nachbau.Heute spricht er gern vom Instrumentals „offenem Buch“, das er statt einesLehrbuchs studiert habe. „Wenn manden Klang verinnerlicht hat, baut manihn mit hinein."

Keine Kopie des Originals

Es ist der zentrale Ansatz seiner Arbeitin der heimischen Kellerwerkstatt: DerNachbau soll keine „bloße“ plange-naue Kopie des Originals sein. „Ich bindaran interessiert, das Originalinstru-ment nachzubauen und genauso klin-gen zu lassen.“ Die verwendeten Mate-rialien orientieren sich am Original – sowird der Korpus aus weichem Pappel-holz gefertigt, innen werden Eiche undDouglasie verarbeitet oder auch malBirnenholz, wenn es ursprünglich vonden Meistern verwendet wurde.

Rund 750 Stunden braucht Christi-an Kuhlmann in der Regel für ein In-strument mit zwei Manualen, sprich Ta-staturen; bei den Einmanualigen wer-den rund 400 Stunden veranschlagt.Schon ein kurzer Blick in das Innenle-ben des Instruments zeigt, dass hierkleinteilige, präzise Handarbeit gefragtist: Über den Resonanzboden ziehen

sich die Saiten. Jede wird später mecha-nisch durch den Kiel angerissen, derwiederum beweglich in einen Holzstab– Springer genannt – eingearbeitet ist.60 gibt es pro Register, sprich Saiten-satz. Kuhlmann fertigt jeden Springerselbst.

Das Instrument in seiner Bestim-mung zu erleben, ist dem Cembalobau-er spürbar wichtig. Neben Nachbautenund Restaurierungen vermietet er auchhistorische Tasteninstrumente für Kon-

zerte: beispielsweise bei den Musikfest-spielen Potsdam im Schloss Sanssouci,den Internationalen Händel-Festspie-len in Göttingen, dem Festival der altenMusik in Brügge – und seit rund zehnJahren beim Musikfest Bremen, dasEnde August begonnen hat. Vor undwährend des Festes sorgt Kuhlmanndafür, dass das Cembalo an Ort undStelle steht, gestimmt und einsatzbe-reit ist. Für den Musiker ist er der ersteAnsprechpartner, wenn es um das In-strument geht.

Bei Hauskonzerten im Einsatz

Sein erstes Instrument, der Nachbaueines flämischen Cembalos aus demJahr 1644, steht noch im heimischenWohnzimmer. Auch die Blumenorna-mente, die im Original den Resonanz-boden schmückten, sind hier nachemp-funden. In kräftigen Farben blüht derMohn, schlängeln sich Blütenstiele undauch die äußere Marmoroptik, den dieMeister im 17. Jahrhundert imitierten,ist originalgetreu. Eine Optik, die dafürgemacht ist, dass sie betrachtet wird.

Diese Gelegenheit bietet sich einemkleinen Publikum zu ausgewählten An-lässen: Vor einigen Jahren begannKuhlmann damit, sein Haus für Haus-konzerte zu öffnen. Ursprüngliche Ideewar, Cembalo-Interessenten und Auf-traggebern eine Möglichkeit zu bieten,das Instrument in Konzertatmosphärezu erleben. Daraus entstand eine inzwi-schen etablierte Veranstaltungsreihe.Eingeladen werden nicht nur Cembalis-ten, sondern auch Gäste wie RosarioConte, der Solo-Lautenist der SängerinCecilia Bartoli oder der Hammerklavie-rist Kristian Bezuidenhout.

In Kuhlmanns Kellerwerkstatt ent-steht vieles „mit Hand, Verstand, Ge-fühl und Geist“. Ganz wie es die Meisterim 17. Jahrhundert taten. So zeigt sichauf einem französischen Cembalo ausdem Jahr 1751, das der Erbauer eben-falls sein eigen nennt, originalgetreuein handgemalter Vogel, der auf einemabgestorbenen Baum sitzt. Schon im18. Jahrhundert wollte man damit sa-gen: Das tote Holz, es singt wieder. n

www.cembalo-bremen.de

SINGENDESHOLZChristian Kuhlmann ist Cem-balobauer. Seine Instrumente,die in mehreren hundert Stun-den Handarbeit entstehen, sindhistorischen Vorbildern ausdem 17. und 18. Jahrhundertnachempfunden. Zum Einsatzkommen sie auch beim Musik-fest Bremen.

Von ASTRID LABBERT

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Foto Justus Grosse

9.2013 Wirtschaft in Bremen | 29

s Neue Bauprojektein der ÜberseestadtDer Boom in der Überseestadt hält an.Mit dem Baubeginn der Projekte Wein-kontor, Parkkontor und Lofthaus 4 ver-wirklicht die Justus Grosse Projektent-wicklung GmbH dort drei weitere Büro-bauten. In dem denkmalgeschütztenWeinkontor, das kernsaniert wird, ent-stehen einer Mitteilung zufolge in dennächsten zwölf Monaten 12.000 qmLoft- und Büroflächen. „Die klassischeIndustriearchitektur, die Echtholzdielensowie die großen Fensterfronten cha-rakterisieren dieses außergewöhnlicheArchitekturdenkmal“, so das Unterneh-men. Deckenhöhen von mehr als dreiMetern sowie der historische Paternos-ter im Haupteingangsbereich seien wei-tere Besonderheiten. Justus Grosse in-vestiert rund zwölf Millionen Euro indas Projekt, das im Sommer 2014 fertigsein soll.

Bei den anderen Bürogebäudenhandelt es sich um das Parkkontor unddas Lofthaus 4 mit jeweils mehr als2.000 qm. Das Parkkontor in unmittel-barer Nähe des Weinkontors und direktam Hilde-Adolf-Park sei bereits voll-ständig vermietet und werde mit einemInvestitionsvolumen von rund fünf Mil-lionen Euro im Frühjahr 2014 abge-schlossen sein. Am Landmark Towerwerde zurzeit das Lofthaus 4 direkt amneu entstehenden Überseepark errich-tet. Auch hier investiert Justus Grossefünf Millionen Euro.

„Die Überseestadt hat sich noch dy-namischer entwickelt, als wir es je er-

wartet haben“, sagen die beiden Fir-mengesellschafter Joachim Linnemannund Clemens Paul. „Die Nachfrage nachhochwertigen, vielfältig nutzbaren Bü-roflächen ist dabei stets gestiegen.“Die drei aktuellen Bürobauvorhabenumfassten ein breites Spektrum. „ObGroßanfrage nach hochwertigsten Bü-roräumen oder günstige Büroflächenfür Startups – wir wollen für jeden Inter-essententyp ein passendes Angebotvorhalten.“

Ihr Unternehmen habe in den ver-gangenen sieben Jahren insbesonderedurch die Quartiere am Europahafensowie um den Landmark Tower, Schup-pen 2 oder dem Hafenhochhaus fast250 Millionen Euro investiert. Dabeiseien mehr als 400 Wohnungen ent-standen bzw. seien im Bau; ferner seien120.000 qm Büroflächen entweder sa-niert oder neu gebaut worden. n

PA R K K O N T O RW E I N K O N T O R

Das Weinkontor, ehemaliger Firmensitz von Reidemeister & Ulrich, wird jetzt umgebaut.

Coworking-Projekt„WeserWork“Im Herbst sollen die ersten Freiberufler,Kleinunternehmen und Startups dieneue Coworking-Bürolandschaft imPort Vier am Europahafen beziehenkönnen. Das Projekt „WeserWork“ um-fasst 60 Arbeitsplätze (für Menschenmit Einschränkungen) auf 700 Qua-dratmetern, bietet Sekretariatsleistun-gen und hat eine soziale Komponente.Betreiber der Integrationsfirma ist diegemeinnützige Alpha-Haus GmbH. n

www.ifd-bremen.de/coworking

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Erste Areva-Anlagenim Trianel-Windpark Der Trianel Windpark Borkum wächst:Die ersten von insgesamt 40 Wind-kraftanlagen des Typs Areva-M5000stehen. Ende 2013 soll er in Betrieb ge-nommen werden. „Wenn alles nach Planläuft, werden wir im Herbst mit den bisdahin errichteten Anlagen den erstenStrom einspeisen und noch vor demJahreswechsel den kommerziellen Be-trieb aufnehmen“, sagte Klaus Hor-stick, Geschäftsführer der Trianel Wind-kraftwerk Borkum GmbH & Co. KG.

Für die Errichtung der 148 Meterhohen Areva-Anlagen wurde das Spezi-alschiff Adventure des britischen Unter-nehmens MPI gechartert. Das Schwer-transport-Schiff kann pro Tour die Kom-ponenten für drei komplette Windkraft-anlagen transportieren. Eine Anlagebesteht aus drei Turmsegmenten, derGondel und dem Rotorstern. In denkommenden Monaten wird die Adven-ture zwischen dem Basishafen in Eems-haven und dem Baufeld vor Borkumpendeln. Die Errichtungsarbeiten füralle 40 Anlagen werden rund ein hal-bes Jahr dauern.

Im 4. Quartal soll, so der Plan, derNetzbetreiber Tennet die Netzanbin-dung DolWin1 fertigstellen. „Wenn derNetzanschluss da ist, müssen die Anla-gen nicht mehr über Dieselgeneratorenmit Strom versorgt werden, und wir kön-nen mit dem Windpark den Probebe-trieb aufnehmen“, so Horstick. Auf-grund der mehrmaligen Verzögerungdes Netzanschlusses musste der Errich-

30 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

METROPOLREGION

s

tungszeitplan für den Windpark bereitsum rund ein Jahr verschoben werden.

Um einen Teil des dadurch entstan-denen finanziellen Schadens zu de-cken, nehmen die beteiligten 33 Stadt-werke bzw. kommunalen Energieversor-ger (aus Deutschland, den Niederlan-den, Österreich und der Schweiz) undTrianel die am 1. Januar 2013 in Kraftgetretene Haftungsregelung für eine ver-spätete Netzanbindung in Anspruch.Danach werden 90 Prozent der entgan-genen Einspeisevergütung von Tennetentschädigt. Für den Trianel WindparkBorkum belaufen sich die Kompensa-tionszahlungen auf einen mittlerenzweistelligen Millionenbetrag. n

Deutsche Windtechnik:Die Geschäfte wachsenDie Deutsche Windtechnik AG hat ihrestark wachsenden Unternehmensberei-che Offshore sowie Gutachten undConsulting (On- als auch Offshore) ge-bündelt und in die neue Einheit „Deut-sche Windtechnik Offshore und Consul-ting GmbH“ integriert. Geschäftsführerder neuen, zwölf Mitarbeiter starkenEinheit ist Matthias Brandt, Vorstandder AG; die technische Leitung über-nimmt Jens Landwehr. Sitz der neuenGesellschaft ist Bremen.

Beide Bereiche wurden zuvor unterdem Dach der Deutschen WindtechnikRotor und Turm GmbH & Co. KG ge-führt und sukzessive aufgebaut. Grundfür die Umstrukturierung ist laut einerMitteilung die zunehmend eigenstän-dige Geschäftstüchtigkeit der beidenUnternehmensbereiche verbunden mitsteigenden Auftragszahlen, Anfragenund beständigem Marktpotenzial. „DieNeugründung ermöglicht eine klare De-finition der Zuständigkeiten sowie eineeindeutige Fokussierung auf die jewei-ligen Aufgaben“, heißt es.

Sie bringe insbesondere die hoheKompetenz der gesamten Gruppe – be-züglich Anlagentechnik, Instandhaltung,Gutachten, Consulting und QHSE-Ma-nagement – in den Offshore-Sektor ein.„Schon von Beginn unserer Offshore-und Consulting-Aktivitäten an war ge-

Offshore-News

plant, die Bereiche bei solider Ge-schäftslage auf eigene Beine zu stellen.Nun ist die Zeit reif gewesen“, soBrandt.

Bis dato kann die Deutsche Wind-technik auf sieben Jahre internationaleOffshore-Erfahrung zurückblicken. Ge-startet im Jahr 2006 mit Rotorblattre-paraturen im niederländischen Off-shore-Windpark Egmond aan Zee, ent-wickelten sich Aufgabenspektrum undAnforderungen. Heute gehören techni-sche Prüfungen und Reparaturen vonSicherheitseinrichtungen, Gefährdungs-beurteilungen, Wartungsbereiche, Ar-beiten per Seilzugangstechnik generellsowie Turm- und Fundamentbeschich-tungen zum Kerngeschäft der Offshore-Arbeiten.

Das Unternehmen sieht „großen Be-darf bezüglich kompetenter Beratung,Gutachten, Anlagen- und Arbeitssicher-heit speziell im Offshore-Geschäft.“ Die

Spanne reiche von einzelnen Kompo-nenten bis zu kompletten Windparks.

Unterdessen ist die Deutsche Wind-technik Steuerung GmbH & Co. KG fürihre Leistungen in der Entwicklung, In-standsetzung und Instandhaltung elek-tronischer Komponenten von Wind-energieanlagen nach DIN EN ISO9001:2008 zertifiziert worden. DasAudit hat der Germanische Lloyd (GLSystems Certification) durchgeführt. n

www.deutsche-windtechnik.de

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Fotos Areva, Deutsche Windtechnik, Lloyd Werft

s

9.2013 Wirtschaft in Bremen | 31

reich der Technik stehen auf dem 13-tä-gigen Arbeitsprogramm. Die AIDAcara(193 Meter lang, 28 Meter breit,38.557 BRT) war 1996 das erste Schiffmit einem neuen Konzept für Kreuzrei-sen. Inzwischen ist AIDA Cruises inDeutschland der Marktführer für Kreuz-fahrten und hat 2012 mit einer Flottevon zehn Schiffen rund 633.000 Passa-giere befördert. n

Neuer Kunde für den JadeWeserPort Das Auricher Unternehmen B-Plast2000 Kunststoffverarbeitungs-GmbHwird einer Mitteilung zufolge einenGroßteil seiner Produktion über dasContainer Terminal Wilhelmshavennach Fernost verschiffen. Bereits jetztfährt das mittelständische Unterneh-men täglich sechs Container nach Wil-helmshaven, insgesamt sollen es jähr-lich rund 3.200 TEU oder mehr werden.B-Plast ist ein weltweit tätiges Kunst-stoffrecycling- und Handelsunterneh-men. Das Unternehmen hat Kühne &Nagel mit der Organisation der Trans-porte ab Wilhelmshaven beauftragt.Die Transporte nach Asien laufen überdie Reederei Maersk. n

Zwei Luxusliner auf der Lloyd WerftZuletzt lagen die Queen Victoria undAIDAbella aus dem weltweiten Luxusli-ner-Netzwerk von Carnival Cruises beider Lloyd Werft Bremerhaven im Dock.Jetzt hat die Werft einen weiteren at-traktiven Auftrag an Land gezogen:Vom 26. November bis 12. Dezemberkommt der englische Luxusliner Arca-dia (im Bild) – 285 Meter lang, 32Meter breit, 82.505 BRT – nach Bremer-haven. Der 2005 in Italien für P & OCruises – ebenfalls ein Mitglied der gro-ßen Carnival-Familie – gebaute Linerwar bereits im Winter 2008 zu umfang-reichen Umbauarbeiten bei der LloydWerft. Nun soll er ein neues Deckshausfür 23 Kabinen, eine Suite mit Balko-nen und ein großes Sonnendeck be-kommen. Damit wird die Passagierka-pazität von derzeit 1.952 auf 2.000und die Anzahl der Passagierkabinenvon 976 auf 1.000 erhöht. Neben die-sen Umbauarbeiten stehen auf der Ar-beitsliste auch umfangreiche Dock-und Reparaturarbeiten.

Bereits im Oktober läuft das AIDA-Schiff AIDAcara auf der Werft für War-tungsarbeiten ein. Für Lloyd Werft-Vor-stand Rüdiger Pallentin ist dieser Auf-trag nicht nur ein „schöner Erfolg unse-rer Bemühungen, AIDA als Kunden zugewinnen“, sondern auch der Nachweisguter Arbeit. Vor allem Arbeiten im Be-

RTB Bremerhavenmit RekordumschlagZum ersten Mal seit seiner Gründungvor drei Jahren hat das Rail TerminalBremerhaven (RTB) mehr als 30.000Container in einem einzigen Monat um-geschlagen: 31.710 Container oder53.200 TEU waren es im Juli. Der Bahn-hof fü� r den kombinierten Ladeverkehrbefindet sich im nördlichen Teil des Bre-merhavener Containerterminals. „RTBhat effektiv die Kapazität im Bahnum-schlag in Bremerhaven verdoppelt“, soeine Mitteilung.

„Die operativen Abläufe funktionie-ren schnell und sicher, sodass sehr kurz-fristige Verbindungen zwischen den vie-len Liniendiensten, die in einem engenZeitplan unser Containerterminal an-laufen, möglich sind“, sagt der RTB-Ge-schäftsführer Jan Gelderland. „Das istein großer Standortvorteil, der Volumennach Bremerhaven zieht.“

RTB fertige rund 130 Züge in derWoche ab. „Die mit der Bahn transpor-tierten Containermengen werden wei-ter wachsen“, so Gelderland. Die Auf-rechterhaltung und Verbesserung derBahnverbindungen sei das wichtigsteZiel im Wettbewerb mit den „Westhä-fen“. RTB gehört je zur Hälfte APM Ter-minals und Eurogate. n

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32 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

ZUKUNFTBILDUNG

E insatzfreudig, ideenreich und cle-ver: In Bremen gibt es viele Auszu-bildende, die in ihrem Beruf Au-

ßergewöhnliches leisten. So viel Enga-gement verdient Anerkennung. DieHandelskammer Bremen, die Industrie-und Handelskammer Bremerhaven unddie Handwerkskammer Bremen schrei-ben deshalb zum sechsten Mal den

Wettbewerb „Siegertypen gesucht“ aus.Bis zum 30. September können sichAuszubildende, die neben guten Notenauch überzeugende Projekte vorzuzei-gen haben, um diese Auszeichnung be-werben.

„Um ein Siegertyp zu sein“, sagt dieErstplatzierte aus dem Jahr 2012, LisaWarneke (Atlas Elektronik GmbH), „be-darf es keiner vorgeschriebenen Richtli-nie. Solange Du mit dem Herzen hintereiner Aktion stehst, hast du im Prinzipschon alles gewonnen.“ Durch den Sie-gertypen-Wettbewerb habe sie dieChance bekommen, ein Thema, das ihrsehr am Herzen liege, in den Fokus zustellen: „Mit dem ersten Platz habe ichnicht nur einen tollen Preis gewonnen,sondern in erster Linie eine große Wert-

schätzung erlangt. Und was gibt esSchöneres als das Lob und die Anerken-nung von Anderen für eine Herzensan-gelegenheit?“

Auch das Team des UnternehmensNehlsen, das 2012 den 3. Platz erreich-te, hat enorm profitiert. „Wir haben“, sa-gen sie, „eine große Anerkennung derProjektarbeit bekommen, was die Team-

bildung und den Zusammenhalt der Aus-zubildenden gefördert hat. Und wir ha-ben interessante Leute kennengelernt.“

An dem Wettbewerb können alleAuszubildenden aus Bremer Unterneh-

men teilnehmen. Eine Jury wählt unterallen Einsendern die zehn besten Kan-didaten für eine Vorstellungsrunde aus.Wer gewinnt, bleibt bis zum Schluss einGeheimnis. Bei einer festlichen Veran-staltung am 2. Dezember im KleinenHaus des Bremer Theaters werden diedrei Erstplatzierten unter den Finalis-ten bekanntgegeben. Der 1. Preis istmit 3.000 Euro, der 2. Preis mit 2.000und der 3. Preis mit 1.000 Euro dotiert.„Siegertypen gesucht“ wird unterstütztvon der Hermann-Leverenz-Stiftung, derKarl-Nix-Stiftung, Bild Bremen sowiedem Sender Bremen Vier.

Einige Regeln gilt es zu beachten.Mitmachen können Auszubildende ein-zeln oder im Team, dieses darf maximalzehn Personen umfassen. Sie müssensich zum Zeitpunkt der Preisverleihungnoch in einer dualen Ausbildung befin-den; der Ausbildungsvertrag muss beieiner der drei beteiligten Kammern ein-getragen sein. n

Lob und Anerkennung für eine HerzensangelegenheitSiegertypen gesucht: Kammern haben neue Wettbewerbsrunde gestartet –Große Bühne im Theater für besondere Leistungen

» Ich finde es schön, dass ehren-amtliche Tätigkeiten Beachtungfinden, und bin stolz darauf, einSiegertyp zu sein. Jennifer Schlichting, 2. Platz 2012

» Solange Du mit dem Herzenhinter einer Aktion stehst, hastdu im Prinzip schon alles gewonnen. Lisa Warneke, 1. Platz 2012

InformationDie Bewerbungsunterlagen gibt es im Internet unter www.siegertypen-gesucht.de.Dort können sich Auszubildende direkt bewerben. Die Post- bzw. Mailadresse lautet:Siegertypen gesucht, Krause Konzept, Iris Krause, Goebenstraße 4, 28209 Bremen,[email protected].

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MINT-Schulwettbewerb: Wer holt den Titel? MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaf-ten und Technik – Schulfächer, die als Grundlage zahlreicherBerufsbilder von großer Bedeutung sind. Doch woran erken-nen Schüler, Eltern und Unternehmen, welche Schule imLand Bremen beim Thema MINT die Nase vorn hat? Für Ori-entierung sorgt künftig die Auszeichnung „MINT-Schule Bre-men“ – und ein entsprechendes Schild am Schuleingang.

Bildungssenatorin Professorin Dr. Eva Quante-Brandt, dieNordmetall-Stiftung und die Unternehmensverbände imLande Bremen wollen diesen Titel im Frühjahr 2014 erstma-lig an Oberschulen mit überdurchschnittlichem MINT-En-gagement verleihen. Vorgeschaltet ist ein Wettbewerb desBWU Bildungszentrums der Wirtschaft im Unterwesergebiet.Die Bewerbungsphase läuft noch bis Ende Oktober.

Für die Bildungssenatorin ist die Auszeichnung „ein wich-tiger Beitrag zur Nachwuchsförderung“. In den Schulen wer-de der Grundstein gelegt, um das Interesse der Schülerinnenund Schüler an den MINT-Fächern zu wecken. Ausgezeichnetwerden Schulen der Sekundarstufe I. Sie erhalten Zugangdamit zu exklusiven Angeboten wie Fortbildungen, jährli-chen Netzwerktreffen und Tagungen sowie 2.000 Euro fürdie Ausstattung im MINT-Bereich.

Verstärktes Engagement in den MINT-Fächern sei zentralfür die Fachkräftesicherung, so Dr. Thomas Klischan, Vor-stand der Nordmetall-Stiftung. Sein Anliegen sei es, enga-gierte Schulen auch bei der Außenwirkung zu unterstützen:„Jeder soll wissen, wo die Lehrer, Schüler und Elternschaftenzu finden sind, die sich um eine der wichtigsten Zukunfts-kompetenzen kümmern.“ n

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job4u-Bildungsmesse auf dem Marktplatz: 6. und 7. September Dies ist eine Premiere: Erstmals findet die job4u-Bildungs-messe mitten auf dem Bremer Marktplatz statt. Am 6. und 7.September werben mehr als 70 Aussteller um jugendlicheBewerber. Auch die Handelskammer Bremen ist mit dabei.Veranstalter ist der job4u e. V.

Jeweils in der Zeit von 10:00 bis 16:30 Uhr können sichInteressierte über aktuelle Ausbildungsplätze, Studienmög-lichkeiten und auch Praktika informieren und gleich Kontaktmit Betrieben aufnehmen. Die Hochschulen und Universitä-ten Bremens zeigen ebenfalls ihre Studienangebote. Für dasJahr 2014 werden Ausbildungsplätze in mehr als 250 ver-schiedenen Ausbildungsberufen und 180 Studienmöglichkei-ten angeboten.

Besucher haben die Möglichkeit, ihre Bewerbungsunterla-gen vor Ort überprüfen zu lassen. Azubi-Scouts aus verschie-denen Firmen bieten Führungen für Schüler und Schülerin-nen sowie Eltern an, stellen die Messe vor und knüpfen ersteGesprächskontakte. Direkt am job4u-Info-Counter werdenaktuelle Praktikumsplätze der unterschiedlichen Unterneh-men angezeigt. Eine weitere Neuheit ist ein Informations-punkt für Menschen, die ihren Abschluss im Ausland erwor-ben haben und hier anerkennen lassen wollen.

InformationIris Krause, Telefon 0421 168-2244, [email protected]

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ZUKUNFTBILDUNG

Schon bald nach Ausbildungsbe-ginn, aber auch erst später kann sichzeigen, dass Auszubildende fachlicheDefizite haben oder entwickeln, dieden Ausbildungserfolg bedrohen. Hierkann Förderunterricht helfen. Mit ih-rem Programm abH (ausbildungsbe-gleitende Hilfen) finanziert die Agen-tur für Arbeit Bremen-Bremerhaven aufAntrag entsprechende Maßnahmen.

Beispiel 1 Im Betrieb läuft es mit derneuen Auszubildenden rund. Sie denktund arbeitet mit, kommt sowohl mitden Kollegen als auch mit den Kundengut aus. Leider aber hakt es in der Be-rufsschule. Vor allem in Mathematikund Deutsch sind die Noten unter-durchschnittlich.Beispiel 2 Der Auszubildende hat bis-her gute Leistungen gezeigt. Im letztenLehrjahr aber fehlte er krankheitsbe-dingt für einen längeren Zeitraum, undnun zeigen sich Defizite in Fachtheorieund Fachpraxis, die vor der Abschluss-prüfung dringend aufzuholen sind.

Zwei Beispiele: Wer ausbildet, kenntsolche Probleme. Lücken in Fachtheorieund Fachpraxis, allgemeine Sprach-

und Bildungsdefizite, Lernhemmungenund Prüfungsängste oder Schwierigkei-ten im sozialen Umfeld können zu ei-nem vorzeitigen Ende der Ausbildungführen. Prüfungen werden nicht be-standen oder der Jugendliche brichtaus Frust die Ausbildung einfach ab.Für den Betrieb bedeutet eine abgebro-chene Ausbildung den Verlust der getä-tigten Ausbildungsinvestition, für denjungen Menschen führt sie häufig indie Arbeitslosigkeit.

Um dies zu verhindern, bietet die Ar-beitsagentur Bremen-Bremerhaven dieausbildungsbegleitenden Hilfen an.Hier helfen Fachkräfte den Auszubil-denden, vorhandene Defizite abzubau-en. Bei Bedarf unterstützt eine kontinu-ierliche sozialpädagogische Begleitungzudem die Entwicklung von Schlüssel-kompetenzen. Die Förderung findet beizertifizierten Bildungsträgern statt undorientiert sich an den individuellen Vo-raussetzungen der Auszubildenden.

Für die ausbildungsbegleitendenHilfen entstehen den Unternehmen kei-nerlei Kosten. Der Unterricht findet ein-mal oder mehrmals wöchentlich außer-halb der betrieblichen Arbeitszeitenstatt. In mindestens drei und maximal

acht Stunden werden in kleinen Lern-gruppen oder in Einzelförderung Ver-säumnisse aufgearbeitet, wird das Ler-nen gelernt und auf Prüfungssituatio-nen vorbereitet.

Ausbildungsbegleitende Hilfensollten rechtzeitig in Anspruch genom-men werden. Sie können auch zu Be-ginn oder während einer Einstiegsqua-lifizierung beantragt werden, um dieAussichten auf eine Übernahme in einebetriebliche Berufsausbildung zu ver-bessern. In einem Beratungsgesprächbei der Agentur für Arbeit oder beimJobcenter werden die Fördervorausset-zungen geprüft. Werden abH bewilligt,ist ein kurzfristiger Einstieg jederzeitmöglich. Gefördert werden kann zu-nächst bis zu einem Jahr. Dann werdendie Voraussetzungen neu geprüft. n

InformationUnternehmen, die erkennen, dass ausbil-dungsbegleitende Hilfen für ihre Auszubil-denden in Frage kommen, sollten diese informieren und auf die kostenlose Hotlinenummer 0800 4 555 00 verweisen.Dort können sie bei der Berufsberatung einen Termin vereinbaren.

Wenn Auszubildende Stützunterricht brauchen

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Das Förderprogramm abH derArbeitsagentur hilft beim Abbauvon Defiziten.

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 35

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Duale Perspektiven für StudienabbrecherIn der Debatte darum, wie viele Akade-miker Deutschland wirklich braucht,verweist der Deutsche Industrie- undHandelskammertag (DIHK) auf dieguten Karrierechancen, die eine dualeBerufsausbildung mit sich bringt. „Wirsehen schon, dass die Studierneigungin den vergangenen Jahren zugenom-men hat“, sagte Ulrike Friedrich, Refe-ratsleiterin Ausbildungsanalysen beimDIHK, der Nachrichtenagentur dpa.

Seit 2006 gehe die Zahl der Bewer-ber um eine Ausbildung von Jahr zuJahr zurück; immer mehr Lehrstellenblieben unbesetzt. „Die fehlenden Aus-zubildenden von heute sind aber diefehlenden Fachkräfte von morgen“,sagte sie. Bereits heute sei der Mangelan dual ausgebildeten Fachkräften eben-so gravierend wie der an Akademikern.

Deswegen versuchten die Unterneh-men, alle Potenziale auszuschöpfen.„Die Erschließung neuer Bewerbergrup-pen wie beispielsweise der Studienab-brecher ist insbesondere für die Bran-chen interessant, die bevorzugt Abituri-enten ausbilden.“ Friedrich verwies aufdie rund 100.000 jungen Menschen,die jedes Jahr die Hochschule ohne Ab-schluss verließen. Dies sei ein Potenzial,das die Unternehmen in Zukunft überdie duale Ausbildung sicher noch stär-ker ansprechen könnten.

Zudem gebe es zahlreiche individu-elle Ergänzungsmöglichkeiten wie Zu-satzqualifikationen oder Auslandsauf-enthalte während der Ausbildung. Dies

zeige „auch leistungsstarken Jugendli-chen, dass eine duale Berufsausbil-dung ein optimaler Grundstein für eineerfolgreiche Karriere ist“. n

Apollon Hochschule: Online-EinführungDie Apollon Hochschule der Gesund-heitswirtschaft veranstaltet am 24.September eine kostenlose Online-In-formationsveranstaltung zu ihrem Stu-dien- und Weiterbildungsangebot. Dievirtuelle Veranstaltung vermittelt Infor-mationen zum praxisorientierten Fern-studienangebot und einen ersten Ein-blick in den Alltag eines Fernstudieren-den. Ein berufsbegleitendes Fernstudi-um bietet zwar viele Freiheiten, er-fordert aber auch ein hohes Maß anSelbstdisziplin und -motivation sowiezusätzliches Engagement neben Berufund Privatleben. n

www.apollon-hochschule.de/onlineveranstaltung

Rekord bei betrieblicherWeiterbildung 53 Prozent aller Betriebe in Deutsch-land haben 2011 ihren MitarbeiternWeiterbildungen ermöglicht – so vielewie nie zuvor. Das zeigen Ergebnisseeiner Betriebsbefragung des Institutsfür Arbeitsmarkt- und Berufsforschung(IAB). Damit setzt sich der positiveTrend beim betrieblichen Weiterbil-

dungsangebot fort, der nur in der Wirt-schafts- und Finanzkrise kurzzeitig ge-stoppt wurde.

30 Prozent der Beschäftigten habenan den Weiterbildungsangeboten ihrerArbeitgeber teilgenommen. Auch dasist ein Höchstwert. Die Teilnahmequo-ten unterscheiden sich dabei nur unwe-sentlich zwischen kleinen, mittlerenund großen Betrieben. Bei kleinen Be-trieben kommt es aufgrund der gerin-gen Mitarbeiterzahl häufig vor, dasszwar nicht jedes Jahr eine vom Arbeit-geber unterstützte Weiterbildung statt-findet, bei einem längeren Betrach-tungszeitraum wird aber deutlich, dassauch sie intensiv in die Weiterbildungihrer Mitarbeiter investieren.

Eine besonders hohe Weiterbil-dungsbeteiligung dokumentieren dieIAB-Daten für das Gesundheits- und So-zialwesen sowie den Bereich Erziehungund Unterricht, eine nur unterdurch-schnittliche in der Branche Beherber-gung und Gastronomie.

Nach wie vor sind es vor allem diehöher qualifizierten Mitarbeiter, die anWeiterbildungen teilnehmen – undzwar etwa jeder zweite Beschäftigtemit Hochschulabschluss. Bei den Be-schäftigten mit einfachen Tätigkeitenwar es nur knapp jeder siebte. Unter-durchschnittlich ist auch die Weiterbil-dungsbeteiligung der älteren Beschäf-tigten. Zwar ist die Teilnahmequote derÄlteren in den vergangenen Jahren ge-stiegen, dennoch lag sie 2011 etwafünf Prozentpunkte unter dem Durch-schnitt aller Beschäftigten. n

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WIRTSCHAFTGLOBAL

Mitte der 1990er Jahre warsein Erfolg kaum vorauszuse-hen. Doch mittlerweile ist er

zu einem festen Datum im Kalenderglobal agierender Unternehmen gewor-den: der Deutsche Außenwirtschafts-tag. Am 5. November findet er wiederin Bremen statt – zum zehnten Mal.

Die Veranstaltung hat sich in denzwei Dekaden ihrer Existenz – sie findetim zweijährigen Rhythmus statt – zueinem Entscheiderforum der deutschenAußenwirtschaft entwickelt. Sie stehtmit ihrem jeweiligen Leitthema für rich-tungsweisende Diskussionen über dieZukunft der deutschen Ex- wie der Im-portwirtschaft sowie der Außenwirt-schaftsförderung. Zur Eröffnung diesesJahr wird der marokkanische Ministerfür Landesentwicklung und Transporterwartet.

Die Themen 2013

Deutschlands Unternehmen gehörenzur weltweiten Spitzenklasse in SachenExport. Doch es geht dabei nicht nurum hochwertige Produkte „Made inGermany“. Mittlerweile werden auchimmer mehr Dienstleistungen expor-tiert. Zwischen 2000 und 2010 stiegendie Dienstleistungsexporte fast unbe-merkt um 87 Prozent. Neben den pro-duktnahen Dienstleistungen spielenauch nicht technische Bereiche wie Bil-

dung, Gesundheit oder Beratung eineimmer bedeutendere Rolle – und sinddarum das zentrale Thema des Außen-wirtschaftstages. Die Wachstumsmärktemit großem Informations- und Wissens-bedarf stehen dabei im Vordergrund.Eine Kernfrage der Veranstaltung lau-tet: Wie können die aktuellen Instru-mente der Außenwirtschaftsförderungden Dienstleistungsexport in dieseneuen Märkte besser berücksichtigen?

Technologie und Know-how „Madein Germany“ können einen wichtigenBeitrag zur Lösung der vielfältigen Auf-gaben der weltweiten Urbanisierungleisten. Diese sind der demografischeWandel, die Energie- und Wasserversor-gung, die Verkehrsplanung sowie glo-bale Umwelt- und Klimafragen. Wel-chen Beitrag können Dienstleister ausDeutschland dazu anbieten? Diskutiertwird dieses Thema in drei Blöcken:– „Smart Cities“ – Konzepte für

intelligente, integrierte, vernetzteStädte

– Projektmanagement im Dialog zwischen Planern, Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft

– Geschäftschancen aktueller Groß-projekte in Asien und der arabischen Welt.

Ein zweiter Fokus liegt auf demThema Berufsbildung. Das System derdualen Berufsbildung in Deutschlandfindet weltweit Interesse. Das Erfolgs-modell einer praxisorientierten, vonStaat, Kammern, Bildungseinrichtun-gen und Unternehmen gemeinsam ge-tragenen Ausbildung wird internatio-nal mehr und mehr anerkannt. Soweitdie Ausbildung von deutschen Organi-sationen und Unternehmen getragenist, trägt sie auch zur Qualitätssiche-rung an den Auslandsstandorten derdeutschen Wirtschaft bei.

Das dritte große Thema des Außen-wirtschaftstages kreist um Gesund-heitsprodukte und -dienstleistungen –

sie bilden den Wachstumsmarkt der Zu-kunft. Immer mehr Menschen werdensich Gesundheitsdienste und -produkteleisten können und wegen der fort-schreitenden Lebenserwartung benöti-gen. Medizintechnik, Arzneimittel, me-dizinische Biotechnologie sowie Teleme-dizin und gesundheitsbezogene Dienst-leistungen aus Deutschland stoßenweltweit auf eine stärker werdendeNachfrage. Die Vernetzung der Anbie-ter in der deutschen Gesundheitswirt-schaft schafft dabei neue Chancen – zugemeinsamer Innovation und bei derErschließung neuer Absatzmärkte.

Die Veranstalter

Die Messe Bremen beherbergt die Leit-veranstaltung der deutschen Außen-wirtschaft seit 1995. Der Deutsche Au-ßenwirtschaftstag wird vom Bundesmi-nisterium für Wirtschaft und Technolo-gie, dem Senator für Wirtschaft, Arbeitund Häfen der Hansestadt Bremen undVerbänden der deutschen Wirtschaftgetragen. Dazu zählen der Deutsche In-dustrie- und Handelskammertag, dieAuslandshandelskammern, die Han-delskammer Bremen, der Bundesver-band der Deutschen Industrie, der Zen-tralverband des Deutschen Handwerksund der Bundesverband Großhandel,Außenhandel, Dienstleistungen sowieder Bundesverband des Deutschen Ex-porthandels. n

InformationHandelskammer Bremen, Annabelle Girond, Telefon 0421 3637-237, [email protected]; Messe Bremen, Ernst Rieso, 0421 3505-405, [email protected]

10. Deutscher Außenwirtschaftstag

MEGA-CITIES, BILDUNG, GESUNDHEITNeue deutsche Exportkompetenz auf internationalen Märkten – Deutscher Außenwirtschaftstagam 5. November in Bremen – 10. Geburtstag für Entscheiderforum der Im- und Exportwirtschaft

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Manch kleines Unternehmen ist einChampion im Auslandsgeschäft.

Wie es mit innovativen Dienstleistun-gen und Produkten Nischenmärkte ent-deckt und Wachstum im Inland sichert,das will der Deutsche Außenwirt-schaftspreis 2013 auszeichnen. Die re-nommierte und von den Spitzenverbän-den der deutschen Wirtschaft unter-stützte Ehrung will damit Unterneh-men zum Engagement auf den Aus-landsmärkten ermuntern.

Der bundesweit ausgeschriebenePreis wird in einem Festakt auf dem 10.Deutschen Außenwirtschaftstag am 5.November im Bremer Rathaus über-reicht. Die Preisverleihung gehört seit2005 zu den festen Programmpunktender Veranstaltung. Die Auszeichnungist in Deutschland aufgrund ihrer Trä-gerorganisationen, der bundesweitenAusrichtung, der hohen medialen Be-achtung und der Anbindung an denAußenwirtschaftstag einzigartig.

Prämiert werden herausragendes au-ßenwirtschaftliches Engagement undInnovationen – insbesondere kleinerund mittlerer Unternehmen aller Bran-chen. Neben dem wirtschaftlichen Er-folg werden beispielsweise die strategi-sche Erschließung neuer Märkte, dieNutzung neuer Kommunikations- undVertriebswege sowie Zukunftsstrate-gien bewertet. Weitere Kriterien sindUnternehmenswachstum und die Schaf-fung von Arbeitsplätzen im Inland.

9.2013 Wirtschaft in Bremen | 37

Der Preis wird vom Bundesverbanddes Deutschen Exporthandels, demBundesverband der Deutschen Indus-trie, dem Bundesverband Großhandel,Außenhandel, Dienstleistungen, demDeutschen Industrie- und Handelskam-mertag, dem Zentralverband des Deut-schen Handwerks und der Handels-kammer Bremen vergeben. Schirmherrist das Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie.

Die Gewinner der vergangenen Jah-re zeichneten sich durch besonders in-novative Produkte oder soziale Aspektedes Auslandsengagements aus. 2009gewann die Paravan GmbH in Pfron-stetten bei Stuttgart, Weltmarktführerin der Fahrzeugtechnologie für Men-schen mit Behinderungen, und 2011das Handwerksunternehmen Kiess In-nenausbau, das Holzbauprojekte inzehn Auslandsmärkten gestemmt hat.

Die Bewertung der Einsendungenunterliegt einem mehrstufigen Verfah-ren, bei dem sowohl quantitative alsauch qualitative Aspekte berücksich-tigt werden. Dazu zählen der Gesamt-eindruck des Unternehmens anhandder schriftlichen Unterlagen und desallgemeinen Außenauftritts ebenso wiewirtschaftlicher Unternehmenserfolg,die gesellschaftliche Verantwortungdes Unternehmens und dessen Beitragzur Erhaltung und Schaffung von Ar-beitsplätzen. n

InformationUnternehmen können sich noch bis zum 30. September über das Internet bewerben: www.aussenwirtschaftstag.de, www.preisderdeutschenaussenwirtschaft.de.

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V. Alexander auch in Indien aktivDas Logistikunternehmen V. AlexanderInternational Logistics GmbH ist nun(neben Russland, Brasilien, USA, Mon-golei und China) auch in Indien mit ei-genen Häusern vertreten. Einer Mittei-lung zufolge ist es mit der Zentrale inMumbai sowie in 14 weiteren StädtenIndiens aktiv (Baroda, Delhi, Kandla,Mundra, Bangalore, Goa, Hyderabad,Nhava Sheva, Indore, Chennai, Kolkat-ta, Pune, Ahmedabad, Nagpur). V. Ale-xander bietet in dem Land sowie vonund nach Indien See-, Land- und Luft-frachten an. Ein weiterer Schwerpunktin Indien ist das Projekt-Speditionsge-schäft für namhafte indische, deutscheund internationale Kunden. GlobalesHauptquartier von V. Alexander ist Mem-phis (USA), das europäische Geschäftwird von Bremen aus gesteuert. n

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38 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

WIRTSCHAFTGLOBAL

DIHK kritisiert Labyrinthder Handelsbarrieren Außenwirtschaftsreport 2013

Der deutsche Außenhandel stößt weltweit auf immer mehrHemmnisse – das belegt eine aktuelle Umfrage des Deut-

schen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter denAußenwirtschaftsexperten der Industrie- und Handelskam-mern (IHKn). Der DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treiersprach von einer „fortgesetzten Zunahme von Barrieren undHürden für die deutschen Exporteure.“

Bei einem Wegfall der attestierten Handelshemmnissekönne allein der deutsche Export um mehr als zehn Milliar-den Euro höher liegen. „Die Ergebnisse unter-stützen umso mehr die Verhandlungen über einFreihandelsabkommen mit den USA, um baldauch Handelserleichterungen zu erlangen.“

Der Kanon der Barrieren reiche vonneuen Kennzeichnungspflichten für Maschi-nen in Russland über Local Content-Vorschrif-ten in China bis zu erschwerten Einfuhrverfah-ren für Textilien und Kleidung in Brasilien, soTreier. „Die Europäische Kommission ist gefor-dert, diesen Praktiken konsequent zu begeg-nen. Probleme sollten am Verhandlungstischgelöst werden, um einen Wettlauf von Straf-maßnahmen zu vermeiden.“ Zudem riet der DIHK-Außenwirt-schaftschef, die Möglichkeiten von Streitbeilegungsverfah-ren der Welthandelsorganisation WTO stärker zu nutzen. Hierwürden zunächst über Konsultationen Lösungen gesucht.

Etliche Maßnahmen befänden sich jedoch im protektio-nistischen Graubereich, sagte Treier. „Die Bundesregierungsollte daher bei ihren bilateralen Gesprächen das klare Wortsuchen.“ Als erfreulich bewertete er, dass die IHKn in den ver-gangenen beiden Jahren ein vermehrtes Interesse ausländi-scher Investoren an Deutschland wahrnähmen. Diese kämenvornehmlich aus Europa und den USA – gefolgt von Unter-nehmen aus Asien und dort im Wesentlichen aus China.

„Dies unterstreicht die derzeitige Wettbewerbsfähigkeitdes Standortes Deutschland“, so Treier. De facto habe „sichdas Interesse aber noch nicht eins zu eins materialisiert.“ Des-halb gelte es umso mehr, die Standortbedingungen im Blickzu behalten und zu verbessern.

„Mit der Energiewende stehen zum Beispiel energieinten-sive Branchen vor großen Herausforderungen“, warnte derAußenwirtschaftsexperte. „Schon heute sind die Strompreiseum bis zu 50 Prozent höher als in anderen Industrieländern.Hierzu kommt der Zustand der Infrastruktur – hier sind drin-gend Investitionen nötig. Deutschland lebt viel zu sehr vonder Substanz.“ n

Freihandelsabkommen:EU und Kolumbien Das Freihandelsabkommen zwischender EU und Kolumbien ist am 1. Augustin Kraft getreten. Die Deutsch-Kolum-bianische Industrie- und Handelskam-mer rechnet in der Folge mit einemdeutlichen Anstieg im bilateralen Han-del. „Das Freihandelsabkommen wirdinternationale Investitionen und Han-delsbeziehungen weiter beflügeln. Ins-besondere die deutsch-kolumbianischenWirtschaftsbeziehungen werden davonprofitieren“, so Thomas Voigt, Hauptge-schäftsführer der AHK Kolumbien. „DasAbkommen schafft Transparenz für bei-de Seiten und konkurrenzfähige Prei-se.“ In den vergangenen Jahren habe esbereits ein deutliches Wachstum imHandel gegeben. Deutschland ist imEU-Vergleich Hauptlieferant und wich-tigster Handelspartner Kolumbiens.Freihandelsabkommen mit der EU ha-ben auch schon Chile, Mexiko und Perugeschlossen; das schlug sich in höherenInvestitionen und besseren Handelsbe-ziehungen nieder. n

Die WTO kannHandelsstreitig-keiten beilegen.Die Verfahrensollten nach Ansicht desDIHK stärker genutzt werden.

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 39

EU will Frauen-quote verschärfenDer DIHK hat den jüngsten Vorstoß des Europäischen Parla-ments kritisiert, die Frauenquote auf den Mittelstand auswei-ten zu wollen. Der Vorschlag des zuständigen Ausschussesfür die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlech-ter (FEMM) ignoriert dabei nach Auffassung des DIHK insbe-sondere die Bedürfnisse familiengeführter Unternehmen.Den stimmberechtigten Familienmitgliedern wäre es nichtmehr möglich, Nachfolger alleine nach Qualifikation auszu-wählen. Der DIHK plädiert stattdessen für eine bessere Ver-einbarkeit von Familie und Beruf zum Beispiel durch flexibleKinderbetreuungsmöglichkeiten. n

Überführung von Autos wird leichter Eine gute Nachricht für die Automobilbranche: Die Überfüh-rung von Fahrzeugen in einen anderen EU-Staat soll verein-facht werden. Leasing- und Autovermietungsunternehmen,Gebrauchtwagenhändler und Unternehmen mit Fuhrpark,die über europäische Landesgrenzen hinweg tätig sind, kön-nen laut DIHK mit weniger Bürokratie und finanziellen Er-leichterungen rechnen. Der Binnenmarktausschuss im Euro-päischen Parlament stimmte für den entsprechenden Verord-nungsvorschlag der EU-Kommission. Autos müssen demnachinnerhalb von drei Monaten nach einem Umzug in ein ande-res EU-Land neu registriert werden. Eine neue TÜV-Prüfungist aber nicht nötig. Die Mitgliedstaaten sollen gegenseitigihre Sicherheitschecks und Zertifikate wie TÜV-Plaketten an-erkennen. Die Vereinfachung soll jährlich 1,5 Milliarden Euroeinsparen. n

Die Firmen erhielten zunächst Kaufanfragen aus Ugandamit vergleichsweise handelsüblichen Beträgen und Waren-mengen. Der vermeintliche Kunde forderte daraufhin eineProforma-Rechnung an, wie sie im internationalen Geschäfts-verkehr üblich ist. Auf dieser wurden zusätzlich jedoch dieUnterschrift des Geschäftsführers sowie die Kontodaten ab-gefragt. In einem Fall wurde zusätzlich auf einem weiterenFormular die Unterschrift des Geschäftsführers verlangt.Wenig später erreichte die Hausbank der betroffenen Unter-nehmen eine schriftliche Zahlungsaufforderung, auf der dieUnterschrift des Geschäftsführers täuschend echt imitiertworden war.

Die Handelskammer Bremen rät zu erhöhter Wachsamkeitbei Anfragen aus Uganda. Unternehmen sollten bei ihrenHausbanken veranlassen, dass schriftliche Zahlungsaufträgenicht – oder nur nach Rückfrage – ausgeführt werden. n

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Betrugswarnung: falsche Zahlungs-anweisungen aus China und UgandaBei verschiedenen Banken in Deutschland sind gefälschteZahlungsaufträge aus China eingegangen, die mehrerezehntausend Euro von Konten heimischer Firmen auf chine-sische Bankkonten transferieren sollten. Alle diese Betrugs-versuche haben gemeinsam, dass bei den Banken schriftli-che Zahlungsaufträge eingegangen sind. Vorausgegangenwaren diesen Fällen seriös erscheinende Geschäftsanfra-gen aus Uganda.

Nachdem im bergischen Städtedreieck Wuppertal-Solin-gen-Remscheid bereits mehrere Meldungen von Unterneh-men eingegangen sind (hier ging es um Beträge bis zu85.000 Euro), gibt es auch in der IHK-Region Stuttgart Hin-weise auf Betrugsversuche mit gefälschten Zahlungsanwei-sungen aus China.

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Nachhaltigkeit und Innovationstehen in vielen Unternehmenzwar auf der Agenda, aber mit

unterschiedlicher Gewichtung und meistin getrennten Abteilungen. Jean-Clau-de Leclère sieht das anders: „Nachhal-tigkeit und Innovation gehören zusam-men. Sie sind die Antwort auf die dreiMegatrends der Märkte.“ Er listet auf:Globalisierung, Individualisierung (Kun-den wollen Einzigartigkeit) und Diskon-tinuität (alles ist permanent im Fluss).

„Um wettbewerbsfähig zu bleiben,brauchen Unternehmen ein ständigesFitnessprogramm“, sagt der Deutsch-Franzose, der sich vor einem Jahr alsUnternehmensberater in Bremen selbst-ständig gemacht hat. Fit machen will erUnternehmen mit einem selbst entwi-ckelten Modell namens CS/I oder Cor-porate Sustainability/Innovation. DerInformatiker und Marketingexperte ar-beitet dabei mit einem umfangreichenAnalysebaukasten, der Daten für einganzheitliches Firmenprofil liefern soll.

Warum gerade Nachhaltigkeit undInnovation? „Innovationen sichern den

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NEUECHANCEN

Markterfolg und schaffen neue Märk-te“, sagt er. „Nachhaltigkeit bietet ne-ben einer Imageverbesserung auch Ef-fizienzgewinne durch die Optimierungvon Prozessen, die Verminderung vonRisiken, Offenheit für neue Trends undletztlich wieder Innovation.“ Aber wiemisst er den jeweiligen Grad der Fit-ness? „Mit meinem CS/I-Modell habe

ich nicht das Rad neu erfunden, ichhabe zwei schon bestehende Modellemiteinander verbunden“, sagt er. Vonniederländischen Wissenschaftlernstammt der Ansatz zur Ermittlung desNachhaltigkeitsfaktors, eingeteilt insechs Stufen mit 17 Kriterien.

1 3 15:20

Das kombiniert Leclère mit einemMessinstrument des Fraunhofer Insti-tuts für Organisationsentwicklung, indem in neun sogenannten Gestaltungs-feldern 36 Erfolgsfaktoren für Innova-tion unter die Lupe genommen werden.Am Ende steht eine Zahl, der CS/I-Quo-tient, der, so Leclère, Aufschluss gibtüber die Wettbewerbsfähigkeit des Un-ternehmens.

Wie kommt er zu seinen Daten?Durch Sichtung vorhandener Unterla-gen wie etwa der ISO-Zertifizierungen,Ermittlung statistischer Daten unddurch Befragungen der Beteiligten.„Mir ist es wichtig, mit allen Stakehol-dern zu sprechen, also nicht nur mit derGeschäftsführung und der Belegschafts-vertretung, sondern auch mit Externenwie Kunden, Lieferanten und sonstigenKooperationspartnern. Erst dadurch er-gibt sich ein vollständiges Bild.“

Die Analyse ist aber nur der ersteSchritt. Damit sich der Aufwand lohnt,sollen schließlich Veränderungen ange-stoßen werden. „Ich setze da an, wo esDefizite gibt. Aber ich mache keine

Fitnessprogramm für UnternehmenJean-Claude Leclère hat sich als Unternehmensberater selbstständig gemacht und bietet seinen

Kunden ein selbstentwickeltes Modell, um wettbewerbsfähiger zu werden.

Von ANNEMARIE STRUSS-VON POELLNITZ

» Ich setze da an, wo es Defizite gibt. Aber ichmache keine Strukturenkaputt, ich entwickleAnsätze weiter.

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Strukturen kaputt, ich entwickle Ansät-ze weiter“, beschreibt er seine Methode.

Noch steht sein Unternehmen amAnfang. Er bearbeitet erste Referenz-projekte mit Mittelständlern aus derRegion, in enger Kooperation mit derUniversität Bremen, wo er derzeit beiProfessor Georg Müller-Christ im Studien-gang Nachhaltiges Management pro-moviert.

Ein Anfänger ist der 48-Jährige der-weil nicht. Geboren in Verdun, studier-te er in Nancy und Paris Marketing undInformatik. Später schrieb er an derFachhochschule Koblenz seine Master-arbeit. Nach Deutschland kam er durchden Militärdienst und blieb der Liebewegen. Nach Ende des Militärdienstesarbeitete er in einem Systemhaus in derDatenbankentwicklung, im Marketingund in der Kundenberatung. Als seineheutige Frau in Norddeutschland eine

Stelle fand, wechselte er zu einer Mar-ketingagentur und dann ins Handels-marketing von Hachez.

In Bremen lernte er Albert Schmidtkennen, den Geschäftsführer der Deut-schen Kammerphilharmonie Bremen.Daraus entstand eine mehr als neun-jährige, fruchtbare Zusammenarbeit. Le-clère war an der Entwicklung der Ko-operation des Orchesters mit der Ge-samtschule Ost beteiligt und am Auf-bau des Fünf-Sekunden-Modells, einesExzellenztrainings für Manager. Irgend-wann habe er mehr Eigenständigkeitgewollt, um seine Erfahrungen in derEntwicklung von Unternehmen weiterauszubauen, sagt Leclère. Er ist über-zeugt davon, dass er mit seinem CS/I-Modell zur Verbindung von Nachhaltig-keit und Innovation wichtige Antwor-ten zu deren Zukunftsfähigkeit bietenkann. www.leclere-solutions.de n

Eigenes Videoportal für BremenEin neues Videoportal bündelt audiovisuelleInhalte von Unternehmen und Organisationen ausdem ganzen Nordwesten an einer zentralen Stelleim Internet. Unter www.videoportal-bremen.de fin-den vor allem Wirtschafts- und Technologie-Interes-sierte viel hochwertiges Filmmaterial und andereDokumente mit speziellem Bezug zur Region rundum Bremen und Oldenburg. Der Gründer und Be-treiber des Portals, die Kontrast Medienproduk-tion, will damit eine regionale Alternative zu You-Tube und ähnlichen Websites anbieten, wobei dieFunktionalitäten insbesondere für die Anbieter von Videos deutlich attraktiver sind. Die Nut-zung ist kostenlos. www.videoportal-bremen.de

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42 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

NEUECHANCEN

ZAHLEN24 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben 2012 nach eigenen Angaben ihre Urlaubsunterkünfte über das Internet gebucht. 2009 hatte der Anteil noch bei 17 Prozent gelegen.

Vier von zehn Befragten, die mindestens ab und zu Sport treiben, nutzen dafür das Fahrrad. Von wegen „König Fußball“: Fahrradfahren ist der Deutschen Lieblingssportart. AufPlatz zwei der beliebtesten Sportarten (mit 32 Prozent) landen gezieltes Fitness-Training, Aerobic undGymnastikkurse. Gelenkschonend geht es auf dem dritten Platz zu: Jeder Vierte walkt oder schwimmtgerne. Mehr Tempo gibt es bei der viertliebsten Sportart Joggen: Mehr als jeder Fünfte läuft regel-mäßig. Dann erst folgt auf dem fünften Platz Fußball, gleichauf mit Tennis.

55 Prozent der Frauen benennen Vorurteile als Grund für ihre geringe Vertretung inTop-Etagen. Dem stimmen nur 28 Prozent der Männer zu. 42 Prozent der Männer sehen vielmehr einenfehlenden Aufstiegswillen als wesentliche Ursache; das tun nur 29 Prozent der Frauen. Wenn es darumgeht, warum Frauen so selten in Führungspositionen gelangen, sind sich Männer und Frauen nur ineinem Punkt einig: Es ist die Nichtvereinbarkeit von Familie und Beruf. Davon sind zwei Drittel der befragten Führungskräfte überzeugt.

des Monats

Quellen GfK, Destatis, Techniker Krankenkasse, LAB & Company

Flächenproduktivität in Europa 2012

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 43

16. ebn Infobörse fürFrauen im SchüttingAm 1. Oktober findet von 18:00 bis21:00 Uhr die nächste Infobörse fürFrauen im Haus Schütting statt. „Allesaußer gewöhnlich – Erfolgsgeschichtenvon Frauen“ – so lautet der Titel der Ver-anstaltung, die Vortrag, Diskussionund Netzwerkarbeit kombiniert.

Viele weibliche Berufsverläufe sindnicht geradlinig und weisen oftmals Lü-cken durch Unterbrechungen insbeson-dere in der Familienphase auf. WelchenWeg eine Frau wählt, hat einen maß-geblichen Einfluss auf ihre Erwerbsbio-grafie. Wichtige Knotenpunkte sinddie Berufswahl und der Berufseinstieg,die Bereitschaft zu lebenslangem Ler-nen, Familienplanung, die Vereinbar-keit von Familie und Beruf, Teilzeitar-beit, Auszeiten, die Übernahme einerFührungsposition, die Entscheidung füreine Selbstständigkeit, der Berufsaus-stieg bzw. der Abschied vom Erwerbsle-ben. All diese Knotenpunkte will die In-fobörse aufgreifen.

Auf einem Podium sollen Erfolgsge-schichten von Frauen in unterschiedli-chen beruflichen Lebensphasen erzähltwerden. Dies tun Elke Kehlenbeck unddie Auszubildende Stefanie Rosinsky(Dutschke Metallbau), Ayse König (Mo-de 28), die Diplompolitologin SwantjeLetzsch und Dr. Brigitte Brück (Arbeitund Leben e. V.). Den Impulsvortraghält Professorin Gesine Stephan (Insti-tut für Arbeitsmarkt– und Berufsfor-schung, Universität Erlangen-Nürn-berg). Wie in den Vorjahren auch wirdes „Beratungsinseln“ geben, wo Besu-cherinnen mit Expertinnen aus ver-schiedenen Branchen und Frauenbe-rufsverbänden berufliche Themen erör-tern können.

Die Veranstaltung ist ein Gemein-schaftsprojekt zahlreicher Verbändeund der Handelskammer Bremen. n

AnmeldungDa es nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen gibt, wird um Anmeldung bis zum23.9. gebeten: Telefon 0421 346-7878, [email protected].

B.E.G.IN-Gründungstag am 18. SeptemberDer erfolgreiche Start in die Selbststän-digkeit ist die eine Seite, doch wie be-hauptet man sich langfristig auch amMarkt? Das ist das Thema des Grün-dungstages von B.E.G.IN, der BremerExistenzgründungsinitiative, der am

18. September (12.00-19:00 Uhr) imMusical Theater Bremen stattfindet.Der Titel lautet folgerichtig: „Erfolg-reich starten und dranbleiben!“ Gebo-ten wer- den den Besuchern bei freiemEintritt Vorträge, eine Business-Messe,Themeninseln mit persönlicher Bera-tung und ein Get-together sowie erst-mals auch „Kurzchecks“: fünf Statio-nen, an denen Experten in wenigen Mi-nuten Website, Businessplan, IT-Sicher-heit und anderes kostenlos prüfen.

Wer sich über Möglichkeiten der För-derung, Finanzierung, Existenzsiche-rung und andere Aspekte informierenmöchte, ist an den acht B.E.G.IN-The-meninseln gut aufgehoben: 17 Netz-werkinstitutionen von B.E.G.IN beratenhier Besucher zu allen Facetten derSelbstständigkeit. Ferner hält Erfolgs-autor Werner Tiki Küstenmacher einenVortrag zum Thema „Simplify your Busi-ness“. Carsten Teller (ArtundWeise, Bre-men) zeigt auf, wie Werbung mit dem„Erfolgsfaktor Belohnung“ besser trifft.Mitglieder der „Bremer Sprechstunde“,Bremens erster Toastmasters Interna-tional Rhetorikclub, erläutern, wie sichRedefähigkeit und Überzeugungskraftentwickeln, und Johanna Busmann (bus-mann training, Hamburg) gibt Tippszur Verbesserung von Angebots- undPreisverhandlungen.

Zu der Businessmesse im dreige-schossigen Foyer haben sich rund 55regionale und überregionale Anbieterangemeldet und zeigen Angebote fürSelbstständige zu Aspekten wie Ge-schäftsauftritt, Co-Workingspace, Soft-ware, Versicherung und vieles mehr. n

www.begin24.de

WoMenPower 2014: Call for Papers läuft Karriere und Arbeitsleben von Frauenund Männern in Deutschland werdenauf dem WoMenPower-Kongress (11.April 2014) zur Hannover Messe (7.-14.April 2014) diskutiert. Mehr als 1.300Gäste besuchen Jahr für Jahr den Fach-kongress engagierter Frauen und Män-ner aus Unternehmen, Organisationenund Netzwerken, um über Karrierefra-gen, Erfolgsstrategien und innovativeArbeitsformen zu diskutieren. Laut Mes-se ist „der Karriere-Convent der größteseiner Art in Deutschland.“ Der Call forPapers für die kommende Veranstal-

tung hat begonnen. Wer Interesse hat,das Programm mitzugestalten und alsReferentin oder Referent bei WoMen-Power 2014 dabei zu sein, kann die Un-terlagen unter www.womenpower-kon-gress.de anfordern. Einsendeschluss fürdie Vorschläge ist der 15. September.

Das Kongressmotto lautet: „Netz-werke nutzen. Integration erleben. Neu-es lernen.“ Die Kernthemen Berufsein-stieg/Wiedereinstieg, Führung undKommunikation, Beruf/Karriere/Auf-stieg sowie Vielfalt der Talente werdenin Vorträgen, Workshops und Semina-ren erörtert. Daneben bietet WoMenPo-wer auch jedes Mal eine Ausstellungvon Unternehmen, Netzwerken und In-stitutionen, die sich mit den Themendes Kongresses befassen und vor Ortmit den Teilnehmenden in Kontakt tre-ten wollen. n

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SERVICE&PRAXIS

V iele Betriebe beherbergen regelrechte Datenmuseen.Sie müssen ihre Steuerunterlagen zehn Jahre lang ab-rufbar lagern – Rechnungen, Belege, Lohnkonten, La-

gerbücher, Inventurlisten. Dafür werden alte Rechner undSoftware künstlich in Betrieb gehalten. Viele Unternehmenmieten hierfür extra Flächen an. Lange Betriebsprüfungszei-ten verlängern die Aufbewahrung. All das kostet viel Geld.Dabei ginge es auch anders! Die IHK-Organisation hat vorgeschlagen, die Fristen zur

Aufbewahrung von zehn auf fünf Jahre zu verkürzen. Daswürde den Unternehmen vier Milliarden Euro ersparen. DieBundesregierung hat die Idee im vergangenen Jahr aufge-griffen, doch der Bundesrat lehnte ab. Man fürchtet Steuer-ausfälle. Dabei stünde das freiwerdende Geld für Investitio-nen, Arbeitsplätze und Wachstum zur Verfügung – undwürde so letztlich die Steuereinnahmen erhöhen.Anfang des Jahres keimte dann neue Hoffnung. SPD-

Kanzlerkandidat Peer Steinbrück verkündete, dass er in kür-zeren Fristen einen wichtigen Beitrag zum Bürokratieabbau

sehe. Doch der Vorschlag schaffte es nicht in das SPD-Pro-gramm zur Bundestagswahl.

Schwung hat nachgelassen

Insgesamt müssen die Unternehmen rund 40 MilliardenEuro für Informationspflichten schultern. Seit 2006 konntendie jährlichen Belastungen um rund 22 Prozent reduziertwerden – auch durch zahlreiche Vorschläge aus dem IHK-Netzwerk Mittelstand. In der letzten Legislaturperiode wur-den etwa die Vereinfachung der elektronischen Rechnungs-stellung und das E-Government-Gesetz verabschiedet. Ihr Abbauziel von 25 Prozent hat die Bundesregierung

nach eigenen Angaben Ende 2012 erreicht. Allerdingsscheint der Bürokratieabbau deutlich an Schwung verlorenzu haben. Das stellt auch der Nationale Normenkontrollrat inseinem Jahresbericht fest. Bis zum Juni 2013 ist der Bürokra-tieberg sogar wieder gewachsen – um 1,5 Milliarden Euro,davon trägt die Wirtschaft knapp eine Milliarde Euro.

Bürokratie – im Mittelstand Chefsache

Uns Mittelständlern ist klar: Ohne Bürokratie kein Rechts-staat – und damit kein gedeihlicher Mittelstand. Aber ein Zu-viel an Bürokratie hindert uns daran, das zu tun, wofür wirda sind: Innovationen voranbringen, Wachstum schaffen. Im Mittelstand gibt es zumeist keine Spezialabteilung zur

Abarbeitung von Bürokratie. Hier „kocht“ der Chef selbst. DieEU hat ausgerechnet: Kleine Betriebe mit weniger als 50 Mit-arbeitern müssen pro Mitarbeiter mehr als zehnmal so hoheBürokratiekosten schultern wie große Unternehmen mitmehr als 250 Mitarbeitern. Speziell im Steuersystem ist es fürden Mittelstand enorm wichtig, durch Pauschalierungen Bü-rokratie abzubauen.

Wünsche an die neue Bundesregierung

Aus Sicht des Mittelstands muss eine neue Bundesregierungfolgendes Programm für Bürokratieabbau umsetzen: • Als Sofortmaßnahme sollten die Aufbewahrungsfris-ten für steuerlich relevante Unterlagen von zehn auf fünfJahre halbiert werden. Das muss sich dann durch das gesam-te Recht durchziehen und etwa auch im Zivil- und Strafrechtgelten.• Die Bundesregierung muss sich ein neues ehrgeiziges Ab-bauziel setzen, das neben Informationspflichten auch die Be-

Datenmuseen kosten Milliarden Euro Bürokratieabbau: Für einen starken Mittelstand

Von KARSTEN SCHULZE (DIHK-Mittelstandsausschuss)

EU: Bürokratieabbau findet kaum noch stattDer Bürokratieabbau ist auf europäischer Ebene – wie auch in Deutschland – erlahmt. Zu diesem Schlusskommt eine DIHK-Untersuchung. Zwar will die EU durch„Smart“ oder „Better Regulation“ neue Regelungen vonAnfang an bürokratiearm gestalten, jedoch gibt es Lücken: EU-Kommission und Parlament führen nur teil-weise Schätzungen zu den Bürokratiekosten von Geset-zen durch, beim EU-Rat fehlen diese ganz. Auch einAbbau von Bürokratie bei bestehenden Regelungen findet kaum noch statt. Stattdessen baut die Politik zusätzliche bürokratische

Hürden auf: Allein im vergangenen Jahr wurden rund1.250 EU-Verordnungen und 50 Richtlinien verab-schiedet. Ende 2012 gab es einen Bestand von 9.576EU-Verordnungen und 1.989 EU-Richtlinien. Große Büro-kratiebelastungen entstehen zum Beispiel aus EU-Rege-lungen zur Mehrwertsteuer oder den Dokumentations-und Informationspflichten im Verbraucher- oder Umwelt-recht. Der DIHK fordert deshalb die Festlegung neuer,verbindlicher Abbauziele von der EU wie auch von derBundesregierung.

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 45

Das Eröffnungskonzert im September:in Kooperation mit dem Musikfest Bremen Jordi SavallLe Concert des nations06. 09. 2013, 20 Uhr • K irche Unser L ieben Frauen

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Die Philharmonischen Kammerkonzerte 2013/2014

Die weiteren Konzerte im Überblick:Hugo Wolf Quartett 30. 10. 2013

Leonard Elschenbroich Cello 13. 11. 2013Nicola Benedetti, Benjamin M. Gilmore, Alexei Grynyuk

1. Preisträger des 29. 01. 2014 Streichquartett-Wettbewerbs in Banff (Kanada)

Cuarteto Casals 20. 02. 2014

Vadim Gluzman Violine 11. 03. 2014Sandis Steinbergs, Maxim Rysanov, Ilze Klava, Reinis Birznieks

Reinhold Friedrich Trompete 23. 04. 2014Sascha Armbruster, Claudio Bohorquez, Eriko Takezawa

Sharon Kam Klarinette 15. 05. 2014Isabelle van Keulen, Ulrike-Anima Mathé,Volker Jacobsen, Gustav Rivinius

Mehr Infos zu den Kammerkonzerten fi nden Sie aufwww.philharmonische -gesellschaf t-bremen.de

09:15

Mittelschicht in Deutschland:Nahezu jeder zweite gehört dazuVom Facharbeiter bis zum Gymnasiallehrer – die Mittel-schicht in Deutschland ist bunter und vielfältiger geworden,aber bleibt eine stabile Säule der Gesellschaft. Eng gefasstzählen nach wie vor rund 50 Prozent der Bevölkerung zur Mit-telschicht. Das zeigt die neue Studie des Instituts der deut-schen Wirtschaft Köln „Arm und Reich in Deutschland: Wobleibt die Mitte?“ Neben soziokulturellen Merkmalen wie Bil-dung und Beruf ist das Monatseinkommen ein wichtigerMaßstab für die Mittelschicht. Besonders stark vertreten istdie soziokulturelle Mitte in einem Band, das von 80 bis 150Prozent des mittleren Einkommens reicht. Für einen Alleinstehenden entspricht dies beispielsweise

einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 1.310 und2.457 Euro. Die Familie ist laut DIW kein Auslaufmodell.Jeder Zweite, der zur Mittelschicht gehört, lebt in einem Paar-haushalt mit Kindern. Die Mittelschicht in Deutschland kannauch auf nennenswerte Vermögen zurückgreifen. So besitztein Mittelschichts-Ehepaar ein durchschnittliches Nettover-mögen von gut 160.000 Euro; ein Gutteil davon steckt inselbst genutztem Wohneigentum. Vermögensmillionäre sindin der Mitte ebenfalls keine Seltenheit. Insgesamt vereint dieMittelschicht 42 Prozent des Nettovermögens in Deutsch-land auf sich. Die Pläne der Politik, Vermögen künftig stärkerzu belasten, treffen also nicht nur Topverdiener, sondernauch die Eigenheimbesitzer aus der Mittelschicht, warnendie Autoren der Studie. n

folgungskosten umfassen muss, also den gesamten Erfül-lungsaufwand. Das wäre erheblich näher an der Realität. Insechs Jahren sollte der Erfüllungsaufwand für Unternehmenum netto 30 Milliarden Euro gesenkt werden. Das entsprichtpro Jahr etwa fünf Milliarden Euro. • Der Abbau von Bürokratiekosten darf erst nach Verkün-dung der Gesetze im Bundesgesetzblatt bilanziert werden.Denn was nützen den Unternehmen Gesetze, die nur aufdem Papier stehen! Hier hat sich die Bundesregierung anmanchen Stellen nicht mit Ruhm bekleckert.• Das Bürokratieabbauziel sollte ein Nettoziel sein. NeueGesetze enthalten zumeist auch Bürokratie. Das muss einge-rechnet werden.• Keinesfalls dürfen die Belastungen wieder steigen – zumBeispiel durch die Pläne mancher Parteien zur Vermögen-steuer. Für jede Maschine, jedes Gebäude, jeden Schrauben-zieher müsste der Verkehrswert ermittelt werden – ein Ar-beitsbeschaffungsprogramm für die Finanzverwaltung parexellence. Bis zu 7.000 Finanzbeamte würden benötigt, vonder Bürokratie in den Unternehmen ganz zu schweigen. EineVermögensteuer oder eine Vermögensabgabe wären alsonicht nur ein Angriff auf die Substanz der Unternehmen, son-dern auch ein Bürokratiemonstrum. n

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SERVICE&PRAXIS

Z um 1. Februar 2014 werden na-tionale Überweisungen und Last-schriften in den 30 Ländern des

europäischen Wirtschaftsraumes undder EU sowie in der Schweiz und Mona-co auf ein einheitliches Verfahren um-gestellt. In dem so geschaffenen Zah-lungsverkehrsraum Single European Pay-ment Area (SEPA) soll der grenzüber-schreitende, bargeldlose Verkehr ge-

nauso reibungslos ge-schehen wie im Inland.Betroffen sind Bürger,Unternehmen und dieöffentliche Verwaltung.

Mit der Umstellungerhält jeder Kunde vonseiner Bank eine euro-paweit standardisierteBanknummer, die IBAN,deren Länge von Landzu Land variiert. Siekann maximal 34 Stel-len umfassen – inDeutschland bestehtsie aus 22 Zeichen (sie-he Bild). Sie setzt sichaus der Länderkenn-zeichnung DE, einerPrüfziffer mit zwei Stel-

len, der bisherigen Bankleitzahl undder alten Kontonummer zusammen.Zukünftig kann so der Zahlungsver-

kehr im gesamten Euroraum und in denassoziierten Ländern über ein Kontobei einem beliebigen Zahlungsdienst-

leister abgewickelt werden. Zudem sollSEPA den grenzüberschreitenden Last-schrifteinzug ermöglichen und Über-weisungslaufzeiten verkürzen.Vielfach wird SEPA nur mit dem

grenzüberschreitenden Zahlungsver-kehr in Verbindung gebracht, der nichtfür alle Unternehmen eine Rolle spielt.Künftig sind aber auch Überweisungenim Inland nach SEPA-Standards zu

handhaben. Gelingt den Unternehmendie Umstellung nicht rechtzeitig, kön-nen Zahlungsflusse zum Erliegen kom-men: Rechnungen werden nicht begli-chen, Gehälter nicht gezahlt und dieKrankenkassen bekommen keine Bei-träge mehr. Daher sollten Unterneh-men rechtzeitig Kontakt mit ihrer Haus-bank aufnehmen, um die Umstellungvorzubereiten.Unternehmen (aber beispielsweise

auch Vereine), die bisher per LastschriftGeld einziehen, benötigen fur zukünfti-ge Lastschriften eine Gläubiger-Identi-fikationsnummer. Diese kann über dasInternet bei der Deutschen Bundes-bank beantragt werden. Zudem ist – ge-wissermaßen als Ersatz fur die bisheri-ge Einzugsermächtigung – ein neuesunterschriebenes SEPA-Mandat jedesZahlenden erforderlich, das eingeholtwerden muss. Hinzu kommt, dass spä-testens 14 Tage vor Fälligkeit – außeranders vereinbart – der Kunde bzw. dasMitglied über die Abbuchung zu infor-mieren ist. Die Umstellung kann nur gelingen,

wenn auch der interne Zahlungsver-kehr und die Buchhaltung SEPA-fit ge-

FINAL COUNTDOWN FÜR SEPAEs geht nicht nur um Auslandszahlungen: Für die Umstellung müssen auch der interne Zahlungsverkehr und die Buchhaltung SEPA-fit gemacht werden.

Veranstaltungstipp

„SEPA-Überweisung und -Lastschrift: Was Unternehmenbeachten müssen“ 11. September Am 1. Februar 2014 startet SEPA: Eu-ropa harmonisiert den Zahlungsver-kehr. Unternehmen müssen sich organi-satorisch und technisch darauf einstel-len. Einzelheiten dazu werden auf einerInformationsveranstaltung am 11. Sep-tember (17:00-19:30 Uhr) in der Han-delskammer Bremen erläutert: „SEPA-Überweisung und SEPA-Lastschrift: WasUnternehmen beachten müssen“. Mai-ke Siebe (Sparkasse Bremen) stellt dieGrundlagen des Verfahrens vor. Um dieTheorie etwas greifbarer zu machen,beschreiben Ditmar Schwarz (Eggers &Franke Holding) und Jörn Michaelis(Gewoba Aktiengesellschaft), wie siebei der SEPA-Einführung vorgegangensind, welche Schwierigkeiten es gabund welche Vorteile sie mit SEPAsehen. Veranstalter sind das ProjekteBusiness-LotseMetropolregion Bremen-Oldenburg und die Handelskammerselbst. n

AnmeldungDie Teilnahme ist kostenlos, um verbindliche Anmeldung wird gebeten: Gerd Neubauer, Telefon 0421 3637-230, [email protected]

Eine Information der privaten BankenBerlin, April 2013, 2., aktualisierte Auflage

fokus|unternehmenunus|okf

A – der CSEP

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2., 2013, il AprBerlin,

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Der DIHK hat mit dem Banken-verband einen Leitfaden heraus-gegeben, der im PDF-Formatunter www.dihk.de abrufbar ist.Den Antrag für die Gläubiger-Identifikationsnummer gibt esauf der Website der Bundes-bank.

macht werden. Nicht nur muss dieIBAN der Geschäftspartner eingeholtwerden, sondern SEPA-Mandate sindlaufend zu verwalten und Kunden überFälligkeitsdaten und Beträge immerwieder zu informieren. Anpassungenbei der IT und Software sind notwen-dig. Die Unternehmen sollten den erfor-derlichen Aufwand nicht unterschätzenund jetzt handeln. (Quelle: DIHK) n

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Es gibt einen neuen Standard zur Da-tenträgervernichtung. Die alte DIN

32757-1 aus dem Jahre 1987 – die aus-schließlich papierene Datenträger be-traf – ist durch die DIN 66399 ersetzt

worden. Mit auf den Weg gebracht hatsie der Bremer Datenschutzexperte Ger-hard Stampe als Obmann des DIN Aus-schusses „Datenträgervernichtung“, dersich 2010 mit Datenschutz- und Sicher-heitsexperten aus der Wirtschaft, demBundesbeauftragten für Datenschutzund Informationsfreiheit (BfDI) sowieVertretern des Bundesamtes für Sicher-heit in der Informationstechnik (BSI)konstituiert hatte. Stampe selbst istauch Geschäftsführer der Merentis Da-taSec GmbH.„Wir waren uns früh einig,“ so der

Obmann, „dass die neue Norm den Standder Technik unter Berücksichtigung derheutigen verschiedenartigen Datenträ-ger von Papier und Film, elektronischenSpeichermedien wie Festplatten, CD,DVD, neuartige Speicherchips bis hinzum USB-Stick wiedergeben muss.“Die neue Norm hat drei Teile. Zu-

nächst einmal wurde die alte DIN32757 durch die beiden Teile DIN66399-1 und 66399-2 abgelöst. DieAnforderungen an Maschinen und An-lagen zur Datenträgervernichtung wer-den durch sechs Materialklassen (vonPapier bis zu Speichersticks) definiert,die die heute technisch mögliche Dich-te der Speichermöglichkeit von Infor-mationen berücksichtigen. „Je höher die

Informationsdichte, desto kleiner diegeforderte Partikelgröße, die nach derVernichtung vorhanden sein muss, umeine Rekonstruktion der Daten mög-lichst zu verhindern“, so Stampe. Densechs Materialklassen werden jeweilssieben Sicherheitsstufen zugeordnet,die genau festlegen, in welcher Parti-kelgröße zu vernichten ist und welcheToleranzen erlaubt sind. Um die jeweils richtige Sicherheits-

stufe der Materialklasse zuzuordnen,muss laut DIN die Sensibilität der zuvernichtenden Informationen zuvor ineine von drei Schutzklassen eingeord-net werden. Die Schutzklasse 1 stehtfür normalen Schutzbedarf für interneDaten, die Schutzklasse 2 für hohenSchutzbedarf für vertrauliche Daten,die Schutzklasse 3 für sehr hohenSchutzbedarf für besonders vertrauli-che und geheime Daten.Ein weiterer Vorteil der neuen DIN

sind laut Stampe die Regelungen zurPrüfbarkeit von Maschinen und des Pro-zesses der Datenträgervernichtung. „Hierwird eine neue Transparenz von denHerstellern und Dienstleistern gefor-dert, die jedem Prüfer (zum Beispiel Da-tenschutzbeauftragten) eine willkom-mene Unterstützung sein wird.“ DerTeil 3 der DIN enthalte je Prozessva-riante (Vernichtung: vor Ort durch dieverantwortliche Stelle, mobile Vernich-tung vor Ort durch einen Dienstleisterund die stationäre Vernichtung durcheinen Dienstleister) eine Prüfliste, diebei Audits/Prüfungen genutzt werdenmüsse. Das mache zukünftige Zertifika-te besonders wertvoll. „Die DIN 66399“, so der Experte,

„ist ein Meilenstein, der nach neustemStand der Technik Transparenz, Sicher-heit und Datenschutz gewährleistetund dazu den Gesamtprozess der Da-tenträgervernichtung nach diesem Stan-dard prüfbar macht.“ Sie werde wie diealte DIN 32757 als Welt-Norm Aner-kennung finden. n

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SERVICE&PRAXIS

D ie Bremer Bürgerschaft wird sichdemnächst mit einer Novelledes Abfallortsgesetzes befas-

sen. Das Gesetz regelt die Abfallentsor-gung in der Stadt Bremen – also etwadie Frage, welche und wieviele Müllton-nen zur Verfügung gestellt und wiehäufig diese geleert werden. In einerGebührenordnung wird zudem festge-legt, wie die Kosten auf Bürger und Un-ternehmen umgelegt werden.

Mit der erstmaligenEinführung von Grund-gebühren und der An-passung der Leistungs-gebühren will die Politikden steigenden Kostender Abfallentsorgungentgegentreten: Nach17 Jahren ohne Gebüh-rensteigerung prognos-

tiziert das Umweltressort für die kom-menden Jahre einen Gebührenmehrbe-darf in Höhe von rund 15 Prozent.Insbesondere die Verteilung dieser

Gebührenerhöhung stößt auf deutlicheKritik der Handelskammer: Laut Ent-wurf sollen die Gebühren für einen1.100-Liter-Behälter um 24 Prozent stei-gen. Die Kosten für die Entleerung ei-nes 770-Liter-Gefäßes sogar um mehrals 69 Prozent, wenn man berücksich-tigt, dass gleichzeitig das zulässigeHöchstgewicht dieser Tonne von 450auf 320 Kilogramm gesenkt wird. Zuweiteren Kostensteigerungen kommtes durch die Einführung der Grundge-bühr, die für Unternehmen nach derenBürofläche berechnet werden soll.Fast noch schmerzlicher ist aller-

dings das Vorhaben des Umweltres-sorts, die Ausstattung der Unterneh-men mit Restmüllbehältern neu zu re-geln. Bisher legt dies die Behörde auf-

grund einer Selbsteinschätzung der Un-ternehmen fest. Wie diese Selbstein-schätzung korrekt vorzunehmen ist,wird heute durch eine Reihe gesetzli-cher Kriterien definiert. Zweifelt die Be-hörde am Ergebnis, kann sie die Behäl-terausstattung abweichend festlegen. Das Umweltressort beabsichtigt nun,

den Unternehmen starre Mindestbe-hältervolumen vorzuschreiben. Für Un-ternehmen der Industrie würde diesbeispielsweise bedeuten, dass sie proBeschäftigten fünf Liter Restabfallvolu-men pro Woche zugewiesen bekämen –unabhängig vom individuellen Bedarf.Für das Hotelgewerbe werden drei Literje Hotelbett veranschlagt – unabhän-gig von der Auslastung. Insgesamt ent-hält das Abfallortsgesetz Vorschriftenfür acht Branchengruppen – von Kran-kenhäusern über Schulen und Universi-täten bis zu Einzelhändlern.Ziel der Novelle ist es, die Arbeit der

Abfallbehörde zu erleichtern: Musstediese bisher bei Zweifeln an der Selbst-einschätzung des Unternehmers denEinzelfall prüfen, könnte sie zukünftigschlicht auf das Mindestvolumen ver-weisen.Im Ergebnis wird dieser „Komfortge-

winn“ der Behörde teuer mit zusätzli-cher Bürokratie erkauft – und zwar aufSeiten der Unternehmen wie auch derBehörde selbst. Zukünftig müsste dieMehrzahl der rund 45.000 Bremer Un-ternehmen Zu- und Abgänge bei ihrenMitarbeitern nicht nur dem Finanzamt,sondern auch noch den Abfallbehör-den mitteilen. Diese sähe sich mit einerVielzahl von An- und Abmeldungenkonfrontiert. Im Extremfall würde dieNeueinstellung oder Entlassung einesMitarbeiters zur Abholung oder Anlie-ferung einer neuen Mülltonne führen.

Dieser massive Aufbau von Bürokra-tie lässt sich nicht durch den möglichenMissbrauch der bestehenden Regelungrechtfertigen. Es handelt sich – auchnach Aussage der Behörde – um weni-ge klärungsbedürftige Ausnahmefälle. Schwierig wird es zudem dort, wo

der Einsatz von schwarzen Restmüllton-nen logistisch unmöglich ist: Insbeson-dere in größeren Industriebetrieben istdie Vorstellung absurd, Mülltonnendurch die Werkshalle zu ziehen. In vie-len Bereichen der Bremer Wirtschaftmuss Restmüll produktionsbedingt inContainern gesammelt und verpresstwerden. Diesen Betrieben zwangsweiseMülltonnen auf den Hof zu stellen, gli-che einem Schildbürgerstreich.Nicht zuletzt für ein grün geführtes

Umweltressort erscheint es zudem ver-wunderlich, wenn starre Volumina ver-ordnet werden, ohne besondere An-strengungen der Unternehmen bei derRestmüllvermeidung oder bei hohenRecyclingquoten zu berücksichtigen. Auch wenn das Ressort in diesem

Punkt ein Entgegenkommen signali-siert hat, sind noch weitere Anpassun-gen zum Schutz des Wirtschaftsstand-ortes Bremen erforderlich. Weder dasSignal einer überproportionalen Ge-bührenerhöhung für Bremer Unterneh-men noch der Aufbau unnötiger Büro-kratie passen in die Zeit.Die Handelskammer Bremen steht

bereit, an einem fairen Interessenaus-gleich mitzuwirken. Selbstverständlichwird dabei die Wirtschaft ihren Anteilan den steigenden Kosten der Abfall-entsorgung tragen. Im Gegenzug sollteeine überproportionale Belastung – beiden Gebühren wie auch durch Bürokra-tie – vermieden werden. n

www.handelskammer-bremen.de

Abfallortsgesetz: mehr Bürokratie und höhere GebührenMüllgebühren für die Wirtschaft sollen in Bremen überproportional steigen – Mitarbeiterzahlen müssen der Abfallbehörde laufend gemeldet werden. Von DR. FRANK THOSS

Dr. Frank Thoss leitet den Geschäfts-bereich Indus-trie, Innovation,Umwelt in derHandelskammer

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Fit für den Klimawandel?Am 2. September beginnt eine neue,das heißt die zweite Runde des Wettbe-werbprojektes „Fit für den Klimawan-del“. Die Metropolregion Bremen-Ol-denburg im Nordwesten sucht Unter-nehmen mit innovativen Klimaanpas-sungsmaßnahmen. Für den Wettbewerbist die gesamte Bandbreite möglicherAnsätze zur Verbesserung der Anpas-sungs-, Widerstands- und Innovations-fähigkeit zugelassen: von Produkten,technologischen Verfahren bis zu spe-ziellen Dienstleistungsangeboten, diedazu beitragen, den zu erwartendenKlimaänderungen in den kommendenDekaden zu begegnen. Teilnehmenkönnen Unternehmen, Unternehmens-verbände oder Kooperationsverbündezwischen Unternehmen und Wissen-schaft, die ihren Sitz in der Metropolre-gion Nordwest haben. n

InformationDie Bewerbungsplattform ist bis zum 1. November unter www.nordwest2050.de erreichbar. Die Preisverleihung findet auf derinternationalen Abschlusskonferenz im Februar 2014 statt. Den Wettbewerb er-möglicht das vom Bundesforschungs-ministerium geförderte KLIMZUG-Projekt„nordwest2050“.

ENERGIE&UMWELT

botanika ist „Klima-schutzbetrieb CO2-20“ Grün, grüner, botanika: Deutschlandserstes grünes Science Center hat in denvergangenen fünf Jahren seinen Koh-lendioxidausstoß um mehr als 20 Pro-zent gesenkt. Dafür wurde das Naturer-lebniszentrum jetzt vom Umweltressortals „Klimaschutzbetrieb CO2-20“ 2013ausgezeichnet. Zugleich ist es auch (als141. Mitglied) in die Bremer Umwelt-partnerschaft aufgenommen worden.Die botanika feierte Anfang Juni ihren10. Geburtstag.„Bereits im Frühjahr 2011 haben wir

das neue Bildungszentrum nach Passiv-hausstandard errichtet“, so Petra Schäf-fer, Geschäftsführerin der botanika Bre-men GmbH. Daneben seien auch Teil-bereiche der Ausstellung energetischsaniert und in den Büros und Ausstel-lungsräumen energiesparende Licht-quellen installiert worden. Den größtenSpar- und Effizienzerfolg stelle jedochdas Blockheizkraftwerk dar. Das ThemaNachhaltigkeit wird auch in vielen Ver-anstaltungen aufgegriffen.Die initiative umwelt unternehmen

hat die Auszeichnung Klimaschutzbe-trieb bislang 35 Mal vergeben. Zusam-men reduzieren ihren Angaben zufolgediese Klimaschutzbetriebe ihren CO2-Ausstoß derzeit um rund 15.600 Ton-nen CO2 pro Jahr, das entspricht demdurchschnittlichen Kohlendioxidausstoßvon mehr als 1.400 Menschen. Ob Hand-

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ISO 50001-Zertifizie-rung jetzt aus BremenNeuer Service: Das Bremer Unterneh-men Quality Service Hanseatic zertifi-ziert jetzt Energiemanagementsystemenach DIN ISO 50001 über das Partner-netzwerk QS Zürich. QS Zürich ist durchden Schweizer Akkreditierungsservice(SAS) nach einer Begutachtung der Au-ditdurchführung durch die DeutscheAkkreditierungsstelle (DAkkS) zugelas-sen worden. Inzwischen hat Quality Ser-vice Hanseatic bereits einige namhaf-te, international tätige Unternehmenvon Bremen aus auditiert und zertifi-ziert. „Unsere Audits sind sehr unter-nehmensorientiert“, sagt FirmenchefRainer König. „Wir zeigen, dass Bremenauch im Bereich Energiemanagementbesondere Impulse zu bieten hat.“ n

www.qs-hanseatic.de

Dettmer Tank 140 erhält „Green Award“Der Neubau „Dettmer Tank 140“ der B.Dettmer Reederei hat jetzt den GreenAward erhalten. Die Auszeichnungwird von der unabhängigen Organisa-tion Green Award Foundation an Öl-sowie Chemietanker, Trockengutschif-fe, LNG- Schiffe und Binnenschiffe ver-geben. „Der Green Award fördert um-weltfreundliches Verhalten von Schiffund Besatzung“, teilte die Reederei mit.„Dies geschieht nach internationalenStandards und erzielt dadurch einehohe Akzeptanz.“ Bewertet würdenunter anderem Schiffbau, Equipment,Mannschaft und das Management.„Diese Auszeichnung ist ein weitererBeweis für den hoch modernen Stan-dard des DT 140, der die normalen An-forderungen über ein weites Maß hin-aus übertrifft.“ n

werksbetrieb oder Industriekonzern –um die Auszeichnung können sich Un-ternehmen jeder Branche und jederGröße bewerben, wenn sie ihre CO2-Emissionen am Firmenstandort imLand Bremen nachweislich um 20 Pro-zent in den vergangenen fünf Jahrengesenkt haben. n

www.umwelt-unternehmen.bremen.de

GeschweifterEichelhäher inder botanika

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SERVICE&PRAXIS

Zoll-Intensiv-Seminar, 23.-27.9. Haftung, Versicherung und Schadensabwicklungim Güterverkehr, 7.-8.10. Zollseminar Einfuhr, 14.-16.10. Einreihen von Waren in den Zolltarif für Spedition und Logistik-Dienstleister , 17.10. Grundlagen des Warenursprungs- und Präferenz-rechts, 21.-23.10. Sicherheit bei der DE/EU- und US-Export-kontrolle, 5.-7.11. Zollseminar Ausfuhr, 18.-20.11.

Veranstalter: bav, Verena Springer, Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net, [email protected]

Bremer Steuer-InstitutBerufsbegleitende Fortbildung zum Steuerfachwirt: Der Steuerfachwirt-Lehrgang beginnt am 18. November.

Veranstalter: Bremer Steuer-Institut e. V., Jutta Köpsel,Telefon 0421 5958413, [email protected],www.stbv-bremen.de

edwin academyFortbildung zum Aufbautechniker für Windener-gieanlagen, 22.11.2013 – 18.2.2014Fortbildung zum Servicemonteur für Windenergieanlagen, 22.11.2013 – 23.05.2014Umschulung zum Industrieelektriker – FR Betriebs-technik (Zusatzmodul: Windenergietechnik),4.11.2013 – 24.3.2015

Veranstalter: edWin GmbH, Kerstin Meyer,Maria Stüven, Telefon 0421 620 421-19, [email protected], www.edwin-academy.de

fortbildung direkt (Auswahl)Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 14.10.13-25.10.13Tagesseminar: 11.11.13-22.11.13Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKSamstagsseminar: 24.08.13-16.04.16Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHKSamstagsseminar: 24.08.13-16.04.16Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKAbendseminar: 01.10.13-09.04.15Samstagsseminar: 26.10.13-16.04.16Logistikmeister/in IHKSamstagsseminar: 24.08.13-16.04.16Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKSamstagsseminar: 24.08.13-16.04.16Technische/r Fachwirt/in IHKAbendseminar: 30.09.13-21.05.15Qualitätsmanager/in IHKTagesseminar: 02.09.13-27.09.13Samstagsseminar: 12.10.13-05.04.14Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHKAbendseminar: 29.10.13-02.04.15Samstagsseminar: 02.11.13-11.04.15Personalkaufmann/frau IHKAbendseminar: 01.10.13-12.03.15Samstagsseminar: 05.10.13-23.03.15Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen IHKAbendseminar: 01.10.13-05.03.15Samstagsseminar: 12.10.13-14.03.15Handelsfachwirt/in IHK

Akademie für Weiterbildungder Universität BremenBerufsbegleitende StudiengängeMaster-Studiengang „Industrial Engineering“, ab 30. Oktober Weiterbildende Studiengänge und WeiterbildungskurseLehrkompetenz für die Erwachsenenbildung,ab 13. November Mediation, ab Februar 2014Weiterbildungen mit BildungsgutscheinIT- und Logistik-Management, ab 2. SeptemberDigitale Medien, ab 9. September SeminarreihenGrundlagen zur Form- und Lagetolerierung, 4. Quartal 2013

Veranstalter: Akademie für Weiterbildung der Universität Bremen, Katrin Heins, Telefon 0421218-61602, [email protected],www.uni-bremen.de/weiterbildung

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Seminare7.10., Telefontraining für Auszubildende –Der gute Ton am Telefon 7.-8.10., Rechnungswesen - Buchführungfür kaufmännische Azubi im 2. und 3. Jahr9.-10.10., Aufbaukurs Buchführungfür kaufmännische Azubi im 2. und 3. Jahr18.10., Auftritt und Etikette für Auszubildende31.1.2014, Anti-Stresstraining für die Abschluss-prüfung – Azubi im 3. Ausbildungsjahr22.10., Ethisches Management23.-24.10., Etelsen, Rhetorik-Intensivtraining23.-24.10., Etelsen, Kommunikation, Gesprächeführen, Konflikte bewältigen23.-26.10., Etelsen, Business-English Superlearning Intensivkurs24.10., Etelsen, Besprechungen und Moderationen leiten24.10., Training Geschäftskorrespondenz28.-29.10., Etelsen, Kommunikation der Führungskraft28.-30.10., Interner Auditor-Schulung, Einführungskurs mit praktischem Training29.10., Betriebsverfassungsrecht für Führungskräfte30.10., Rechtssichere Beendigung von Arbeitsverhältnissen30.-31.10., Etelsen, Mitarbeiter/innen führenund motivieren30.-1.11., Grundlagenseminar für Personalsachbearbeiter31.10.-1.11., Etelsen, Professionell präsentieren

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet, Irene Boubaker, Silvia Meinke, Telefon 0421 36325-21/13,www.bwu-bremen.de

bav Bremer Außenwirtschafts- und VerkehrsseminareWarenursprung und Präferenzen für Spezialisten, 11.-13.9. Kompaktseminar „Sicherheit bei der Ausfuhr“für Spedition und Logistik-Dienstleister, 20.9.

WIRTSCHAFTSTERMINE

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 94. Jahrgang September 2013

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, [email protected],www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 38 vom 1. Januar 2013

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KG

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

ivw geprüft

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Abendseminar: 01.10.13-26.02.15Samstagsseminar: 12.10.13-07.03.15Wirtschaftsfachwirt/in IHKAbendseminar: 01.10.13-05.03.15Samstagsseminar: 12.10.13-07.03.15Betriebsbeauftragter für AbfallTagesseminar: 04.12.13-06.12.13

Veranstalter: Fortbildung direkt, Marcus Teuber, Telefon 0421 579966-0, www.fortbildungdirekt.de, [email protected]

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 51

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52 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

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Page 53: Wirtschaft in Bremen 09/2013 - Mit Herz und Verstand

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54 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 55

PFLEGE UND REHABILITATIONNeue Entwicklungen und Technologien aus Bremen

D ie Schere öffnet sich immer wei-ter: Die Nachfrage nach qualifi-zierter Pflege und auch die An-

forderungen an Personal und Ambien-te steigen. Gleichzeitig fehlen die Mit-tel, das alles zu finanzieren. „Das Sys-tem Pflege braucht mehr Geld. Zusätz-lich müssen die Angebote besser ver-netzt und die Kräfte gebündelt wer-den“, sagt Hannelore Bitter-Wirtz. Sie leitet die Landesgeschäftsstelle

Bremen/Bremerhaven des Bundesver-bands privater Anbieter sozialer Diens-te e. V. (bpa). Der Landesverband hatknapp 70 Mitglieder mit mehr als 100Einrichtungen, dazu gehören stationä-re bzw. teilstationäre Pflegeeinrichtun-gen ebenso wie ambulante Pflegediens-te. Der bpa verhandelt Vergütungenmit den Pflege- und Krankenkassen, un-terstützt seine Mitglieder im Alltag, bie-tet ein Fortbildungsprogramm, stelltQualitätshandbücher und Arbeitshil-fen zur Verfügung und schließt Koope-rationsvereinbarungen zum Beispielmit dem Hausärzteverband Bremen.

Engagement für mehr FachkräfteDer Fachkräftemangel ist eines der zen-tralen Themen des bpa. „Um den Be-darf zu decken, müssen wir mehr jungeMenschen ausbilden, unsere Hilfskräf-

te weiterqualifizieren, den Verbleib imBeruf durch bessere Rahmenbedingun-gen erhöhen und ausgebildete Fach-kräfte aus dem Ausland für Deutsch-land gewinnen“, sagt Bitter-Wirtz. So-weit die Theorie, denn in der Praxis istdie Umsetzung gar nicht so einfach, ge-rade, was den letzten Punkt ihrer Auf-zählung betrifft: „Die Anerkennung derausländischen Abschlüsse und die Er-langung nötiger Deutschkenntnissesind häufig ein Problem.“

Bei der Ausbildung junger Men-schen muss auf mehreren Ebenen ge-handelt werden. „In Zusammenarbeitmit der Agentur für Arbeit, dem Jobcen-ter und den Altenpflegeschulen wollenwir mit der Bremer Pflegeinitiative dasImage des Pflegeberufs verbessern“,sagt Bitter-Wirtz. Veranstaltungen inSchulen sollen das Interesse junger

Mit vereinten Kräften für eine bessere PflegeDas Pflegesystem in Deutschland muss selbst gepflegt werden: In Bremen setzt sich der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) für mehrFachkräfte, mehr Ausbildungsplätze und bessere Vernetzung ein.

Von NINA SVENSSON

Wirtschaftsfaktor Pflege

In Deutschland gibt es rund 2,5 Millionen Pflegebedürftige, mehrals 22.000 von ihnen leben imBundesland Bremen. Knapp10.000 werden zu Hause von Angehörigen gepflegt, jeweils rund 6.000 in Pflegeheimen bzw.von ambulanten Pflegediensten betreut. Das Statistische Bundes-amt schätzt, dass sich die Zahl derPflegebedürftigen bis zum Jahr2050 nahezu verdoppeln wird.

Laut Pflegestatistik 2011 gibt es in Bremen 105 stationäre bzw. teil-stationäre Pflegeeinrichtungen mitrund 4.000 sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten. Hinzu kom-men 123 ambulante Pflegedienstemit etwa 3.000 Beschäftigten.Damit ist ungefähr jeder dritte Beschäftigte der Bremer Gesund-heitswirtschaft im Bereich Pflegetätig. Deutschlandweit arbeitensogar mehr Menschen in der Pflegeals in der Automobilindustrie. DiePflegeeinrichtungen sind im Land Bremen entweder in privater Trägerschaft oder gemeinnützig.

Informationbpa – Landesgeschäftsstelle Bremen/Bremerhaven, Hannelore Bitter-Wirtz, Telefon 0421 6854 4175, [email protected], www.bpa.de

Fotos bp

a, 123

RF

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56 | Wirtschaft in Bremen 9.2013

WAGEN&WINNEN

Ganz langsam hebt die 87-jährigeFrau F. die Hand. Sie beugt sich

sachte in ihrem Rollstuhl nach vornund führt ihren Zeigefinger zum Bild-schirm. Dann tippt sie so vorsichtig dar-auf, als fürchtete sie, seine Oberflächezu zerbrechen. Mit rauer Stimme sagt sie: „Da!“ Für

Frau F. ist das eine kleine Sensation.Die alte Dame hat ihre Erinnerung ver-loren, ebenso ihr Koordinationsvermö-gen und die Fähigkeit, andere Men-schen zu erkennen und anzusprechen.Frau F. ist eine von 7.500 dementen Se-nioren in Bremen. Sie lebt im Senioren-heim St. Ilsabeen. Mit Computer-Trai-ning und spezieller Software versuchtdas Heim seit eineinhalb Jahren, seineBewohner zu aktivieren.Die Computer-Anwendungen basie-

ren auf dem Projekt IT-Assist des Tech-nologiezentrums Informatik und Infor-

mationstechnologie (TZI) der Universi-tät Bremen, die nun die Bremer Heim-stiftung gemeinsam mit der RehavistaGmbH und dem TZI in St. Ilsabeen ein-setzt. „Wir haben schon sehr früh einfa-che und leicht erkennbare Bildschirm-Oberflächen für Senioren geschaffen,damit sich ältere Menschen nicht inden Anwendungen verirren", sagt Pro-fessor Michael Lawo, Vorstand des TZI.Zu den Entwicklungen gehören bildhaf-te Symbole, große und einfache Dar-stellungen und nur wenige Anwendun-gen, in denen sich leicht demente Se-nioren auch gut allein zurechtfinden.

Per Touchscreen gegen die VergesslichkeitDer Erfolg des TZI-Ansatzes zeigt sich inSt. Ilsabeen. Dort hat Uwe Boeck, eh-renamtlicher Mitarbeiter bei der Bre-mer Heimstiftung, einen Bildschirm in

Menschen wecken – für ein Praktikum,für ein Freiwilliges Soziales Jahr, füreine Ausbildung. Eine weitere Aufgabe ist es, die Aus-

bildungskapazitäten zu sichern. „Es gibtkein klassisches duales Ausbildungssys-tem in der Altenpflege in Bremen. Pri-vate Altenpflegeschulen stellen dentheoretischen Anteil der dreijährigenErstausbildung sicher, die Pflegebetrie-be übernehmen den praktischen Part.“Das Land selbst fördert nur die Schul-plätze, so Bitter-Wirtz. Die finanzierteAnzahl ist allerdings mit zurzeit 83Plätzen für die Erstausbildung deutlichzu gering, mehr Landesmittel stehenaber nicht zur Verfügung. „Junge Men-schen erhalten allein deswegen eineAbsage für einen Ausbildungsplatz.Dabei brauchen wir jede ausgebildeteFachkraft!“

Wissenschaftliche Kompetenz aus BremenDer bpa unterstützt auch wissenschaft-liche Studien. So untersucht beispiels-weise das Zentrum für Sozialpolitik derUniversität Bremen die Qualitätsent-wicklung ambulanter Pflegedienste.Professor Dr. Heinz Rothgang leitetdort die Abteilung Gesundheitsökono-mie, Gesundheitspolitik und Versor-gungsforschung. Im Fachbereich 11 derUniversität gibt es das IPP Institut fürPublic Health und Pflegeforschung un-ter der Leitung von Professor Dr. StefanGörres. Beide Professoren sind für die For-

schungsarbeiten und Erkenntnisse ih-rer Bereiche inzwischen bundesweit ge-fragt, unter anderem zu den ThemenZukunft in der Pflege, Pflegeversiche-rung oder Demenz. Des weiteren gibtes in Bremen noch die Apollon Hoch-schule der Gesundheitswirtschaft, diehochspezialisierte Fernstudiengänge an-bietet und insbesondere auf den Be-reich der Gesundheitsökonomie (Pfle-geforschung und Pflegemanagement)ausgerichtet ist. Beim Thema Pflege ist es für Wirt-

schaft, Wissenschaft und Verbände un-erlässlich, über die Landesgrenzen hin-aus zu blicken. Zum Beispiel in die Me-tropolregion Bremen-Oldenburg im Nord-

westen; hier arbeiten rund 156.000Men-schen in der Gesundheitswirtschaft. Da-zu hat sich ein eigenes Cluster gebildet:Der Gesundheitswirtschaft Nordwest e. V. versteht sich als Netzwerk für Wert-schöpfung, Versorgung, Qualifizierungund Forschung in der regionalen Ge-sundheitswirtschaft. Mehr als 60 Mit-glieder aus unterschiedlichen Wirt-schaftszweigen sind über thematischePlattformen miteinander verbundenund initiieren Projekte zu verschiede-

nen Themenbereichen. Mit Hilfe desProjekts „Social Media Plattform Pfle-geausbildung“ will der Verein jungeMenschen über soziale Netzwerke fürdie Ausbildung in einem Pflegeberufbegeistern.Das ist auch ganz im Sinne von

Hannelore Bitter-Wirtz und dem bpa:Gemeinsam neue Wege gehen, damitsich die Schere zwischen Anspruch undRealität in der Pflege Schritt für Schrittwieder etwas schließt. n

Wenn neue Technik auf alte Köpfe trifft Die Bremer Heimstiftung geht neue Wege bei der Betreuung von dementen Menschen. Mit einer speziellen Computer-Anwendung desTZI fördert sie in einem Seniorenheim die Bewohner.

Von CHRISTIAN BENEKER (Text und Bild)

Auch das Image des Pflegeberufs mussverbessert werden.

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9.2013 Wirtschaft in Bremen | 57

der Wohnküche aufgebaut. In einerkleinen Runde sitzen eine Handvoll Be-wohner davor, auch Frau F. ist dabei.Boeck zeigt auf mehrere Silhouettenauf dem Bildschirm. „Was ist das?“Schnell erkennt man die Umrisse einesWasserhahns und einer Bürste. In eineranderen Ecke des Bildschirms sind diefarbigen Abbildungen der Gegenstän-de zu sehen. „Was passt zusammen?“,will Boeck von den alten Menschen wis-sen. Wenn der richtige Gegenstand an-getippt wird, gleitet er über den Bild-schirm auf die zugehörige Form. „Da“,sagt Frau F. und berührt mit dem Fingerden Wasserhahn.Zweimal in der Woche trifft sich die

Gruppe von sechs bis acht Senioren, be-richtet Boeck. Jetzt hat er eine andereSoftware gestartet. Summt die Biene?Zischt die Schlange? Bei diesem Spielsollen die Senioren erkennen, welcheder Tierdarstellungen sich gerade regt.„Der Schwan hat sich bewegt!“, ruftFrau B. „Genau“, sagt Boeck – auchwenn der Bildschirm gar keinen Schwanzeigt, sondern die Schlange, die Frau B.wohl für den Schwan gehalten hat.Dass solches Training nicht nur ein

Spiel ist, sondern auch nützt, davon istBoeck überzeugt. „Während der Spielewerden die Senioren lebhafter, sie be-ginnen, miteinander zu sprechen undteilen sich mit – ganz anders als im All-tag“, hat er beobachtet.

Das haben auch Marleen Lipinskiund Klaas Michalke festgestellt. Diebeiden Bremer Studierenden der Pfle-gewissenschaft an der Uni Bremenhaben eine Beobachtungsstudie beimDemenz-Projekt in St. Ilsabeen gestar-tet. Dazu haben die beiden geprüft,wie die Senioren auf die Computer-Übungen reagieren. Mit Hilfe eines be-stimmten Beobachtungsschemas un-tersuchten sie anhand der Gesichtsaus-drücke der Senioren, wie lange ihre po-sitiven oder negativen Gefühle wäh-rend der Spiele anhielten. Je längereine Emotion zu sehen sei, umso inten-siver sei sie.

„Erzähl doch mal von früher ...“Die Ergebnisse sprechen für sich: Die

Studenten haben festgestellt, dass UweBoecks Computernachmittage auf diedementen Menschen einen positivenEffekt haben. Als sie etwa Bilder vonBremer Sehenswürdigkeiten betrachte-ten, stiegen Erinnerungen an ganz ferneJahre auf, an alte Bremer Redewendun-gen und Lieder, die eine der Teilnehme-rinnen prompt mit der Mundharmonikabegleitete. „Natürlich wissen wir, dass solche

Spiele den Prozess der Demenz nichtstoppen können“, so Lipinski ein. „Abersie können ihn bremsen.“ Besonders be-eindruckt Boeck die Wirkung des Pro-

gramms Heimatbiografien. Dazu scannter alte Fotos aus der Kinderzeit der Be-wohner ein. Der Bildschirm zeigt siedann vergrößert. Boeck lässt sich vonden Angehörigen die dazugehörigenGeschichten erzählen. Oft haben dieSenioren die Fotos jahrelang nichtsehen können, viel zu klein waren dieAufnahmen für ihre Augen. „Aber dannblühen die Erinnerungen neu und dieTeilnehmerinnen beginnen, zum Bei-spiel aus Königsberg zu erzählen", be-richtet Boeck von Frau W., die plötzlich,wie aus einen Dornröschenschlaf er-wacht, aus ihrer Jugend erzählte.Tatsächlich ist die Gruppe der Mit-

spieler an diesem Nachmittag in St. Il-sabeen näher zusammengerückt undbetrachtet neugierig kommentierend,was sich auf dem Bildschirm tut. Inzwi-schen haben sich weitere Teilnehmerdazugesetzt, wie der 105-jährige HerrD. Er macht bei den Spielen nicht direktmit. Aber der sonst schweigsame Mannspricht und lacht, als wäre er eben erst80 geworden. n

www.bremer-heimstiftung.de

Uwe Boeck setzt im Senioren-heim St. Ilsabeen Computer-Pro-gramme ein, die auf einem TZI-Projekt basieren. Sie können denProzess der Demenz nicht stoppen, aber bremsen.

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WAGEN&WINNEN

Bislang ist es meist so, dass Schlag-anfall-Patienten in der Reha-Klinik

unter Anleitung täglich ihre Übungenmachen und dadurch auch große ge-sundheitliche Fortschritte. Werden sieaber nach Hause entlassen, stagniertdie Entwicklung oft, weil im Alltag dieMotivation für das tägliche Übenschwindet. Die Idee des EU-Projekts Rehab@

Home ist es nun, die Patienten mit Se-rious Games, also Computerspielen miternsthaftem Hintergrund, für ein inten-sives Training zu aktivieren. Die Idee:Wer Spaß hat, Punkte sammeln kann,anhand seiner Vitaldaten Verbesserun-gen sofort bemerkt und ein Feedbackerhält, bringt mehr Motivation auf fürsein Reha-Programm. Das Technologie-Zentrum Informa-

tik und Informationstechnik (TZI) derUniversität Bremen koordiniert dasdreijährige EU-Projekt mit einem För-derbudget von mehr als 2,3 MillionenEuro und acht internationalen Partnernaus Österreich, Italien und Israel. „Istdas Projekt erfolgreich, profitieren da-von die Schlaganfall-Patienten in Be-zug auf mehr Lebensqualität und auchdas Gesundheitssystem und zwar hin-sichtlich geringerer Kosten für die Nach-sorge in diesem Bereich“, sagt TZI-Pro-jektleiter Professor Michael Lawo.

Das Ziel sind vermarktungs-fähige PrototypenAngestrebt wird eine kostengünstige,nutzerfreundliche und mit intelligen-ten Sensoren ausgestattete Infrastruk-tur, um alle relevanten physischen undmedizinischen Parameter für Schlagan-

fall-Patienten über ihren jeweils aktuel-len Zustand und damit zur Vorbeugungvon Rückfällen sammeln zu können.Zudem werden auf die Trainingszweckeoptimal abgestimmte PC-Spiele entwi-ckelt, mit deren Hilfe die betroffenenMenschen ihre Bewegungsübungenvor einem Bildschirm machen können.Damit am Ende tatsächlich vermark-tungsfähige Prototypen stehen, werdenSchlaganfall-Patienten von Beginn aneinbezogen, um die konkreten Anforde-rungen an Infrastruktur und Spiele zuermitteln. So sind zwei Reha-Einrichtun-gen aus Österreich mit im Boot sowiemedizinische und technische Partner,die ihr Know-how zu langfristigen kör-perlichen und kognitiven Rehabilitati-ons-Prozessen einbringen. „Wir wollenmit dem Projekt dazu beitragen, dassdie betroffenen Menschen so viele Fä-higkeiten wie möglich für ein sinnvol-les, erfüllendes und produktives Lebenwiedererlangen können“, sagt Lawo. n

Projektpartner:

• InfoConsult GmbH, Bremen• Università degli Studi di Genova, Genua, Italien

• Fondazione Don Carlo Gnocchi--ONLUS, Mailand, Italien

• Netural GmbH, Linz, Österreich• Zentrum für Forschung und Telecommunication, Povo, Italien

• Imaginary Srl, Mailand, Italien• Edna Pasher & Associates, Tel-Aviv,Israel

• Neurologisches Therapiezentrum Gmundnerberg GmbH, Altmünster,Österreich

InformationTZI, Universität Bremen,Professor Dr. Michael Lawo,Telefon 0421 218 64002, [email protected], www.rehabathome-project.eu

Nach Schlaganfall: Reha mit mehr Spaß und MotivationDas Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik der Universität Bremen koordiniert das dreijährige EU-Projekt „Rehab@Home“ mit einem Förderbudget von mehrals 2,3 Millionen Euro.

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DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

von Richard WagnerMusikalische Leitung: Markus Poschner

Regie: Sebastian Baumgarten

Premiere 15. September, 18 Uhr im Theater am GoetheplatzVorstellungen: 20., 22. und 28. September; 4., 6., 13. und 27. Oktober

3., 13. und 26. November; 1. und 13. Dezember

MATINEE: EINE DEUTSCHE AFFÄRE

Das Verdrängte hat die unangenehme Angewohnheit, sich immer mal wieder zu melden. Im Fliegenden Holländer taucht es alle sieben Jahre in Form eines Gespensterschiffs auf den Weltmeeren auf, wird aber von der Kaufmannstochter Senta sehnsüchtig erwartet. Mit dem Fliegenden Holländer setzt Sebastian Baumgarten seine im Freischütz begonnene Beschäftigung mit der romantischen Oper fort. Über die inhaltlichen und konzeptionellen Bezügen von Freischütz und Fliegendem Hollän-der und die Ambivalenzen der deutschen Romantik sprechen wir u. a. mit dem Bremer Sozialpsychologen Prof. Dr. Gerhard Vinnai, Regisseur Sebastian Baumgarten und Generalmusikdirektor Markus Poschner in der Matinee Eine deutsche Affäre.22. September, 11:30 Uhr im Theater am Goetheplatz

MUSIKTHEATER

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Folker Hellmeyer,Chefanalyst

Matthias Gloystein, Kundenbetreuung Kapitalmarkt