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Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. 185 Wlrtmhaltllcher Tell. 82. Jabrgang 1919. 1 Zeitschrift ftir angewandte Chemie 28. Miirz 1919 - Bd- no, S.186-2001 Wirtschaftlicher Teil u.Vereinsnachrichten Der Zusammenschlul) der angestellten Chemiker und der Verein deutscher Chemiker'). Von Alfrcd Stock. Dem bcgreiflichen Strebcn der angestellten Chcmikcr, sicti xu- sammenzuschlichn, um die Erfiillung ihrcr berechtigten Wiinsche durchsetzen zu konncn, bieten sich drci Wcge dar: 1. Griindung ciner selbstandigen Vcrcinigung gewcrkschaft- licher Art; 2. Eintritt in cine auch Nicht-Chcmikcr umfasscndc Vcrcinigung, wie den Bund dcr bchnisch-industricllcn Beamteri odcr dic Ver- einigung von Angestclltcn in Handel und Industric; 3. Anschlul3 an den Verein deutscher Chemiker. Welche Vortcile der letztgcnannte Weg beiden Teilcn, dcn an- gcstellten Chemikcrn und dem Verein deutscher Chcmiker, bringen kann, sei hicr gepriift. Ich mache dic folgcnden Ausfiihrungcn und Vorschlagc durchaus personlich, nicht etwa im Knmen dcs Vcreins- vorstandes, dcm ich angchorc. Doch glaubc ich, da13 sic gegebcnen- falls jrn wescntlichcn die Billigung dcr maDgebcndcn Stcllcn des Vereins finden wurdcn. NaturgemaD ache ich-die Dinge mit den Augen dcs Hochschullchrers. Dieser Gceichtspunkt bietct den Vorteil einer niichternen, ,,Arbeitnehmcrn" und ,,Arhitgebern" gegeniiber unparteiischcn Bctrachtungswcise. Weil manchc von Ihnrn iiber den Vcrcin dcutschcr Chemiker nicht genauer unterrichtet sein diirften, will ich mit cincm Uhrblick uber die jctzigc Einrichtung dcs Vercins deutschcr Chcmikcr be- ginnen. unter engcr Snlchnung an die Satzungen dos VcreinR. Der V e re i n (1 c u t s c h e r C h e in i k e r bczwwkt dic: For- dcrung der Chemie und ihrer Vcrtrcter. Er nimmt auUor BrhBrden, Firmen u. dgl. nur aktulcmisch gebildete Persont.ii auf. Seine A b - LC i 1 u n g e 11 bildcn die B e z i r k s vc r t: i 11 e , dic P :i c 11 g r u p ~ pen und sog. a n g c g 1 i e d c r t . e Vcrcine. Piir den J a h r e s be i t r a g von 15 ) I werdrn die Vcreins- oachrichtcn und der wirtschaftlich-gcwcrbliche Teil dcr ,, Z e i t - H c h r i f t f ii r a 11 ge w a n d t c C h e m i c " gelicfcrt. Die Vcrcinssngclegcnheiteii besorgcn V o r s t a n d , V o r - s t a n d s r a t (V. R.) und die Hsuptversanirnlung (H. V.). Die umfangrciche G c, s c h ii f t s s t c 1 I c bcfindet sich zur Zcit in Leipzig. Der V o r s t a n d besteht aus den1 Vorsitzendcn, tlosscn Stell- vertreter und vicr Beigeortlnctcn. Seine Mitgliedcr a.crdcn von der Hauptversammlung auf Vorschlag des V. R. fur drci Jahre gcwiihlt. Sofortigc Wicdcrwahl dcs Vorsitwndcn ist nur cinmal zulassig. Der V o r s t a n d s r a t sctzt sich aus dcm Vorstande, dcn Ab- goodneten der crwiihntcn Abtcilungen und den ehcmaligen Vcrcins- vorsitzendcn zusammcn. ?Jedc Abteilung stellt cincn A bgcordncten und eirien Stcllvertrcter, welch Ictztcrcr bcrcchtigt ist, den Sitzungen des V. R. als bcratcndes Mitglied beizuwohnen. Abtcilungen mit iiber 100 Mitgliedern haben fur jcdcs angefangeno wcitere Hundcrt ihrer lMitgliedcr noch eine (durch ihren . Abgeordnctcn vertretene) Stimme in1 V. R. Allo'htcr sincl Ehrenamter; HRisc- und Tagc- gelder werden crstattet. Der V. R, entscheidet u. a. in allen Angclegcnheitcn, die ihm vom Vorstand vorgelegt oder von dcr Hauptversammlung zugewicsen werden. ,,Insbesondere hat cr", so cragcn die Siltzungcn, , , a h der BeschluDfassung der Hauptversarnmlung zu untcrbrcitendcn Gcgen- attinde und Antragc, vor allem dic Wahlcn zum Vorstandc, vorzu- beraten und in spruchreifer Form mit dcm Antrage auf Annahme oder Ablehnung vorzulegen. Wahrend dcr H. V. beantragte nescnt- liche Erganzungcn oder Sntragc unterliegen der gleichen Behand- lung." Er versnmmelt sich jahrlich mindestcns cinmal in Ver- bindung mit der Hauptversammlung, aul3erdem nach Bcdarf auf Einlttdung des Vorsitzcnden oder auf Antrag von seincr Mit- glieder. Auch nchriftliche Abstimmungen sind zulassig. l) Vorgctragcn in der Sit.zung des Markischen Bezirksvcreins deutscher Chcmikcr am 11./3. 1919. - Es sci hier auf dic von Herrn Dr. D i e h 1 ausgegangene Anrcgung zum wirtschaftlich-sozialen Ausbau des Vercins deutscher Chemiker (,,Zur Jahreswendc", Angew. Chem. 31, I, 249 [1918]) hingcwiesen, sonic auf die Ausfiihrungen im vor:gen Heft (Angew. &em. 32,II, 169-170 [ 1918]), dcr Herren Dr. E v c r s ,(Angew. Chem. 32, 11, 88 [1919]), Dr. J a n d e r (Angew. Chem. 32, 11, 95 [1919]) und Dr. M i t t c) 1 s t tr n s c h e i d (&em.-Ztg. 43, 107 ClQ19)). Angew. Chem. 1919. Wirteohoftl, 'chu Td (Band II) LU Nr. !U/U Im Iksitzc: so weit reichender Hefugnissc, ist der Vorstandsrat lie cigentlich ausschlaggcbcndc Stellc, das Hcrz dcs Vercins. Die H a u I) t v c 1s am m 1 u n g tritt hintcr ihm in g e s c h aft - I i c 11 e r Bezichung zuriick; tnit Rccht, da sich auf ihr manchmal, z. B. infolgc ortlichcr Vcrhiiltnisse, z u f a 1 I i g c , die hIcinung des Gesamtvercins nicht getrcu widerspiegelndc Stimmenmchrhciten eusammcnfinderi. Dagcgen bieten die Hauptvcrqmmlungen Ge- legenhcit fur den Vercin, sich in seiner CrijDe dcr Offentlichkcit zu wigcn, fur die einzelncn Mitglieder, sich untcrcinander kcnncnzu- lerncn, hzichungcn anzukniipfen, an Iksichtigungcn teilzunchmcn und Vort.rage allgcmcincr odcr, wie in den Fachgruppensitzungen, spezicllcr Art zu horcn und zu halten. Dic ordcntlichc H. V. findct jahrlich einmal statt. Einc auDoi- ordmtliche H. V. ist auf Antrag von 'Is der Vm5nemitglieder cder von 2/3 der Sbteilungen innerhalb funf Wochcn einzuberufcn. Zur Tagesordnung der H. V. gchoren u. a. Jahrcsbcricht, Jaeesrcchnung, Haushaltplan, Vorstandswahl, Wahl von Ausschiissen, Eestimmungcn von Ort und Zcit der nlichsten H. V., Rcschlu13fassung in den An- gelegcnhcitcn des Vcrcins, insbcsonderc: iiber allc bei dem Vorstandc eingegangcncn .Antrage.' Jedes Mitglied darf sich in dcr H. V. durch ein anderes vcrtreten lasscn. Jcdoch kann nicmand mchr als 10 Stimmen abgcbcn. Die B c! z i r k s v e r e i n e bcstimmcn iibcr ihre innerc Ver- waltung selbstandig; ihrc Satzungen bediirfcn dcr Genchmigung durch dcn V. R. Den Bezirksvercinen werdcn vom Hauptverein fiir jcdcs Mitglied jahrlich 2 A1 vcrgiitet. Es hciDt in den Satzungen: ,,Die Bezirksvercine haben Mittcilungen iiber Vcrcinsangclcgcnheitcn, die sic andcren Vereinen oder Ijezirksvcreinen machen, gleichzeitig den1 Vorstande zu Hiinden des Gencralsckrctars anzuzeigen. S'e durfen rnit der Vcrtrctung ihrer Intercsscn nach auacn nicht sclb- stgndig vorgehen, noch sich in solchcn Angclrgcnhciten dirckt an anderc Vercine, Bchijrden u. dgl. nendcn. Die Vcrtrctung clcr Intcr- rsscn des Vercins und seiner Mitglieder nach inncn und a u k n blcibt lcdiglich Sache des Hauptvcrcins und seincr dazu berufenen Orgune." Die P a c h g r u p p e n sind den 13czirksvercincn glcichgestcllt, bcsitzen aber keincn Anspruch auf Vergiitung yon Bcitrsgsanteilen. A n g e g l i c d e r t e V c r e i n c haben grol3crc Selbstandjgkcit. SatzungsgemaD (Satz 24) sind sic ,,den Bezirksvercincn in bczrg nuf Rcchtc und Pflichtcn glcichgcstellt, sic haben jedoch das Rccht, auf bestimmt abgcgrcnzten Gebieten ihrc Intcressen auch nach aul3en hin selbstandig zu vertrctcn. Diesc Abgrcnzung erfolgt auf Grund cincs zwiechcn ihrem Vorstand und dcni Vorstand dcs Haupt- vereins nbzuschliehnden Vertrages. Sic sind jcdoch vcrpflichtet, Abschriften von Briefen und Eingaben an EehBrden, fremde Vcreine und derglcichen, dic sich auf Vcrhandlungen iiber dic Scndcrgebictc beziehcn, der Geschaftsstelle zur Weiterleitung an den Vorstnnd des Hauptvereins gleichzeitig mit der Absendung an die Behordcn usw. zu senden." S a t z u n g s a n d c r u n g e n miissen von 5% der Vcreins- mitglicder mindestens 12 Wochen vor dcr H. V. beantragt, 8 Wcchen vor dcr H. V. veroffcntlicht und in dieser mit *Is Mehrheit ange- no m men we den. Der Vorst.and besteht zur Zeit aus dem Vorsitzenden Dr. D i e h I (chcmaliger Abteilungsvorstand der Aktiengescllechaft fur Anilin- fabrikation), Professor Dr. B o s c h (Dircktor dcr Bndizchcn Anilin- und Sodafabrik), Dr. B u B c h (ordentl. Professor an der Univcrsitat Erlangen), Dr. J a n d c r (Angestelltcr der Chemiechcn Fabrik Goldschmicden), dcm Schatzmeister Prcfeesor Dr. K I a g e s (Direk- tor der Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List und Co.) und den1 stcllvertrctenden Vorsitzenden Dr. S to c k (a. 0. Professor an der UniversitLt Berlin, Mitglied des Kaiser Wilhclm-Jnstituts fiir Chcmic). Dem Vcrein gehoren ctma 5500 Mitglieder an, von denen ungcfahr 65 v. H. angestelltc Chcmiker sind. Die Zahl der Bezirksvcreine betragt 23, der Fachgruppcn 13. Die groBten Bezirksvereinc haben uber 500 Mitglicder. Angcgliedert ist bisher nur der Vercin deutscher Chemikcrinnen. Dcr Vorstandsrat sctzt sich augenblicklich zu- sammcn aus den 8 Vorstandsmitgliedern, 3 friihcren Vereinsvor- sitzcndcn und 37 Abgeordnetcn dcr Abteilungen mit zusammen etwa 70 Stimmen. Dcr S o z i a 1 e A u s s c h u 13 wurde vor 10 Jahren als ,,ein dcn Vorstmd bei allen die soziale Lagc! der Chemikcr bcriihrendcn Ragen beratendes" Organ gwchaffen. ,,Er hat die Sufgabo, soziale Fragen, welaho dic hlitglicdcr dcs Vereins im cinzelnen odcr den Stand dcr Chemiker odcr die Gcsamtheit des Vcrcins angchen, zu bearbeitcn, insbrsondore Matcrial jedrr Art zu sammeln. Umfragen, z. R. stati- 24

Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

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Page 1: Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. 185 Wlrtmhaltllcher Tell. 82. Jabrgang 1919. 1

Zeitschrift ftir angewandte Chemie 28. Miirz 1919

- Bd- no, S.186-2001 Wirtschaftlicher Teil u.Vereinsnachrichten

Der Zusammenschlul) der angestellten Chemiker und der Verein deutscher Chemiker').

Von A l f r c d S t o c k . Dem bcgreiflichen Strebcn der angestellten Chcmikcr, sicti xu-

sammenzuschlichn, um die Erfiillung ihrcr berechtigten Wiinsche durchsetzen zu konncn, bieten sich drci Wcge dar:

1. Griindung ciner selbstandigen Vcrcinigung gewcrkschaft- licher Art;

2. Eintritt in cine auch Nicht-Chcmikcr umfasscndc Vcrcinigung, wie den Bund dcr bchnisch-industricllcn Beamteri odcr dic Ver- einigung von Angestclltcn in Handel und Industric;

3. Anschlul3 an den Verein deutscher Chemiker. Welche Vortcile der letztgcnannte Weg beiden Teilcn, dcn an-

gcstellten Chemikcrn und dem Verein deutscher Chcmiker, bringen kann, sei hicr gepriift. Ich mache dic folgcnden Ausfiihrungcn und Vorschlagc durchaus personlich, nicht etwa im Knmen dcs Vcreins- vorstandes, dcm ich angchorc. Doch glaubc ich, da13 sic gegebcnen- falls jrn wescntlichcn die Billigung dcr maDgebcndcn Stcllcn des Vereins finden wurdcn. NaturgemaD ache ich-die Dinge mit den Augen dcs Hochschullchrers. Dieser Gceichtspunkt bietct den Vorteil einer niichternen, ,,Arbeitnehmcrn" und ,,Arhitgebern" gegeniiber unparteiischcn Bctrachtungswcise.

Weil manchc von Ihnrn iiber den Vcrcin dcutschcr Chemiker nicht genauer unterrichtet sein diirften, will ich mit cincm Uhrblick uber die jctzigc Einrichtung dcs Vercins deutschcr Chcmikcr be- ginnen. unter engcr Snlchnung an die Satzungen dos VcreinR.

Der V e r e i n (1 c u t s c h e r C h e in i k e r bczwwkt dic: For- dcrung der Chemie und ihrer Vcrtrcter. Er nimmt auUor BrhBrden, Firmen u. dgl. nur aktulcmisch gebildete Persont.ii auf. Seine A b - L C i 1 u n g e 11 bildcn die B e z i r k s v c r t: i 11 e , dic P :i c 11 g r u p ~

p e n und sog. a n g c g 1 i e d c r t . e V c r c i n e . Piir den J a h r e s b e i t r a g von 15 )I werdrn die Vcreins-

oachrichtcn und der wirtschaftlich-gcwcrbliche Teil dcr ,, Z e i t - H c h r i f t f ii r a 11 g e w a n d t c C h e m i c " gelicfcrt.

Die Vcrcinssngclegcnheiteii besorgcn V o r s t a n d , V o r - s t a n d s r a t (V. R.) und die Hsuptversanirnlung (H. V.). Die umfangrciche G c, s c h ii f t s s t c 1 I c bcfindet sich zur Zcit in Leipzig.

Der V o r s t a n d besteht aus den1 Vorsitzendcn, tlosscn Stell- vertreter und vicr Beigeortlnctcn. Seine Mitgliedcr a.crdcn von der Hauptversammlung auf Vorschlag des V. R. fur drci Jahre gcwiihlt. Sofortigc Wicdcrwahl dcs Vorsitwndcn ist nur cinmal zulassig.

Der V o r s t a n d s r a t sctzt sich aus dcm Vorstande, dcn Ab- goodneten der crwiihntcn Abtcilungen und den ehcmaligen Vcrcins- vorsitzendcn zusammcn. ?Jedc Abteilung stellt cincn A bgcordncten und eirien Stcllvertrcter, welch Ictztcrcr bcrcchtigt ist, den Sitzungen des V. R. als bcratcndes Mitglied beizuwohnen. Abtcilungen mit iiber 100 Mitgliedern haben fur jcdcs angefangeno wcitere Hundcrt ihrer lMitgliedcr noch eine (durch ihren . Abgeordnctcn vertretene) Stimme in1 V. R. A l l o ' h t c r sincl Ehrenamter; HRisc- und Tagc- gelder werden crstattet.

Der V. R, entscheidet u. a. in allen Angclegcnheitcn, die ihm vom Vorstand vorgelegt oder von dcr Hauptversammlung zugewicsen werden. ,,Insbesondere hat cr", so cragcn die Siltzungcn, , , a h der BeschluDfassung der Hauptversarnmlung zu untcrbrcitendcn Gcgen- attinde und Antragc, vor allem dic Wahlcn zum Vorstandc, vorzu- beraten und in spruchreifer Form mit dcm Antrage auf Annahme oder Ablehnung vorzulegen. Wahrend dcr H. V. beantragte nescnt- liche Erganzungcn oder Sntragc unterliegen der gleichen Behand- lung." Er versnmmelt sich jahrlich mindestcns cinmal in Ver- bindung mit der Hauptversammlung, aul3erdem nach Bcdarf auf Einlttdung des Vorsitzcnden oder auf Antrag von seincr Mit- glieder. Auch nchriftliche Abstimmungen sind zulassig.

l) Vorgctragcn in der Sit.zung des Markischen Bezirksvcreins deutscher Chcmikcr am 11./3. 1919. - Es sci hier auf dic von Herrn Dr. D i e h 1 ausgegangene Anrcgung zum wirtschaftlich-sozialen Ausbau des Vercins deutscher Chemiker (,,Zur Jahreswendc", Angew. Chem. 31, I, 249 [1918]) hingcwiesen, sonic auf die Ausfiihrungen im vor:gen Heft (Angew. &em. 32,II, 169-170 [ 1918]), dcr Herren Dr. E v c r s ,(Angew. Chem. 32, 11, 88 [1919]), Dr. J a n d e r (Angew. Chem. 32, 11, 95 [1919]) und Dr. M i t t c ) 1 s t tr n s c h e i d (&em.-Ztg. 43, 107 ClQ19)).

Angew. Chem. 1919. Wirteohoftl, 'chu T d (Band II) LU Nr. !U/U

Im Iksitzc: so weit reichender Hefugnissc, ist der Vorstandsrat lie cigentlich ausschlaggcbcndc Stellc, das Hcrz dcs Vercins. Die H a u I) t v c 1 s a m m 1 u n g tritt hintcr ihm in g e s c h a f t - I i c 11 e r Bezichung zuriick; tnit Rccht, da sich auf ihr manchmal, z. B. infolgc ortlichcr Vcrhiiltnisse, z u f a 1 I i g c , die hIcinung des Gesamtvercins nicht getrcu widerspiegelndc Stimmenmchrhciten eusammcnfinderi. Dagcgen bieten die Hauptvcrqmmlungen Ge- legenhcit fur den Vercin, sich in seiner CrijDe dcr Offentlichkcit zu wigcn, fur die einzelncn Mitglieder, sich untcrcinander kcnncnzu- lerncn, hzichungcn anzukniipfen, an Iksichtigungcn teilzunchmcn und Vort.rage allgcmcincr odcr, wie in den Fachgruppensitzungen, spezicllcr Art zu horcn und zu halten.

Dic ordcntlichc H. V. findct jahrlich einmal statt. Einc auDoi- ordmtliche H. V. ist auf Antrag von 'Is der Vm5nemitglieder cder von 2/3 der Sbteilungen innerhalb funf Wochcn einzuberufcn. Zur Tagesordnung der H. V. gchoren u. a. Jahrcsbcricht, Jaeesrcchnung, Haushaltplan, Vorstandswahl, Wahl von Ausschiissen, Eestimmungcn von Ort und Zcit der nlichsten H. V., Rcschlu13fassung in den An- gelegcnhcitcn des Vcrcins, insbcsonderc: iiber allc bei dem Vorstandc eingegangcncn .Antrage.'

Jedes Mitglied darf sich in dcr H. V. durch ein anderes vcrtreten lasscn. Jcdoch kann nicmand mchr als 10 Stimmen abgcbcn.

Die B c! z i r k s v e r e i n e bcstimmcn iibcr ihre innerc Ver- waltung selbstandig; ihrc Satzungen bediirfcn dcr Genchmigung durch dcn V. R. Den Bezirksvercinen werdcn vom Hauptverein f i i r jcdcs Mitglied jahrlich 2 A1 vcrgiitet. Es hciDt in den Satzungen: ,,Die Bezirksvercine haben Mittcilungen iiber Vcrcinsangclcgcnheitcn, die sic andcren Vereinen oder Ijezirksvcreinen machen, gleichzeitig den1 Vorstande zu Hiinden des Gencralsckrctars anzuzeigen. S'e durfen rnit der Vcrtrctung ihrer Intercsscn nach auacn nicht sclb- stgndig vorgehen, noch sich in solchcn Angclrgcnhciten dirckt an anderc Vercine, Bchijrden u. dgl. nendcn. Die Vcrtrctung clcr Intcr- rsscn des Vercins und seiner Mitglieder nach inncn und a u k n blcibt lcdiglich Sache des Hauptvcrcins und seincr dazu berufenen Orgune."

Die P a c h g r u p p e n sind den 13czirksvercincn glcichgestcllt, bcsitzen aber keincn Anspruch auf Vergiitung yon Bcitrsgsanteilen.

A n g e g l i c d e r t e V c r e i n c haben grol3crc Selbstandjgkcit. SatzungsgemaD (Satz 24) sind sic ,,den Bezirksvercincn in bczrg nuf Rcchtc und Pflichtcn glcichgcstellt, sic haben jedoch das Rccht, auf bestimmt abgcgrcnzten Gebieten ihrc Intcressen auch nach aul3en hin selbstandig zu vertrctcn. Diesc Abgrcnzung erfolgt auf Grund cincs zwiechcn ihrem Vorstand und dcni Vorstand dcs Haupt- vereins nbzuschliehnden Vertrages. Sic sind jcdoch vcrpflichtet, Abschriften von Briefen und Eingaben an EehBrden, fremde Vcreine und derglcichen, dic sich auf Vcrhandlungen iiber dic Scndcrgebictc beziehcn, der Geschaftsstelle zur Weiterleitung an den Vorstnnd des Hauptvereins gleichzeitig mit der Absendung an die Behordcn usw. zu senden."

S a t z u n g s a n d c r u n g e n miissen von 5% der Vcreins- mitglicder mindestens 12 Wochen vor dcr H. V. beantragt, 8 Wcchen vor dcr H. V. veroffcntlicht und in dieser mit *Is Mehrheit ange- no m men w e d e n .

Der Vorst.and besteht zur Zeit aus dem Vorsitzenden Dr. D i e h I (chcmaliger Abteilungsvorstand der Aktiengescllechaft fur Anilin- fabrikation), Professor Dr. B o s c h (Dircktor dcr Bndizchcn Anilin- und Sodafabrik), Dr. B u B c h (ordentl. Professor an der Univcrsitat Erlangen), Dr. J a n d c r (Angestelltcr der Chemiechcn Fabrik Goldschmicden), dcm Schatzmeister Prcfeesor Dr. K I a g e s (Direk- tor der Saccharinfabrik A.-G. vorm. Fahlberg, List und Co.) und den1 stcllvertrctenden Vorsitzenden Dr. S t o c k (a. 0. Professor an der UniversitLt Berlin, Mitglied des Kaiser Wilhclm-Jnstituts fiir Chcmic).

Dem Vcrein gehoren ctma 5500 Mitglieder an, von denen ungcfahr 65 v. H. angestelltc Chcmiker sind. Die Zahl der Bezirksvcreine betragt 23, der Fachgruppcn 13. Die groBten Bezirksvereinc haben uber 500 Mitglicder. Angcgliedert ist bisher nur der Vercin deutscher Chemikcrinnen. Dcr Vorstandsrat sctzt sich augenblicklich zu- sammcn aus den 8 Vorstandsmitgliedern, 3 friihcren Vereinsvor- sitzcndcn und 37 Abgeordnetcn dcr Abteilungen mit zusammen etwa 70 Stimmen.

Dcr S o z i a 1 e A u s s c h u 13 wurde vor 10 Jahren als ,,ein dcn Vorstmd bei allen die soziale Lagc! der Chemikcr bcriihrendcn Ragen beratendes" Organ gwchaffen. ,,Er hat die Sufgabo, soziale Fragen, welaho dic hlitglicdcr dcs Vereins im cinzelnen odcr den Stand dcr Chemiker odcr die Gcsamtheit des Vcrcins angchen, zu bearbeitcn, insbrsondore Matcrial jedrr Art zu sammeln. Umfragen, z. R. stati-

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stischer Art, anzuregen oder zu veranstalkn, Berichtc nuszuarbeitcn, Entwurfc rorzuberciten. Fcrncr vcrmittelt der AusschuU die ini Verein iiber die soziale Stcllung des Chemikerstandes laut wrtlenden Bcschwerdcn und Wunsche dem Vorstonde ziir wcitcrcn Vrrfolgung". >lit der noch zii erwahnenden Reclitsauskunftsstc~lle gemeinsarn arbeitend, setzt cr sich zusmnmen 1. ails drei angestelltcn C'heniikern, 2. drei unnbhangigcn Chemikern (Fabrikinhahr odcr -1eitc.r. Ilcch- scih~ilprtifcssort:n oder sclbstiindige C'hrniiker), 3. dcni Rcchtsbcirnt tks I'crcins als geschiiftsfiihrendcm l'orsitzcnden. ,,Zu den R e - ratungcn iiber alle Antragc des Sozialen Ausschusses, die der Vorstuntl otlcr V. K. zum Gegcmtand scincr ,Hcratung mucht, ist. ein rom Aus- schuU zu erncnnendcs Mitglicd cinzulatlcn, tLas an den bctitffentleri I'unktcn mit btmtender Stimme teilnimint.': Die Jlitglicder dt:s Ausschusscs wrden nach einem zicnilich urnstandlichenVerfahren aus einer voii chn Bezirksvereincn aufpcstelltcm Liste von dcm V. R. uiid t l w H . V. gewahlt.

nit) wlhrcnd des KriegeB gclahrntc Arbeit dcs Sozialen Aus- scliusscxs, der sich im Frieden jahrlich drei- bis viermal rcrs;inimcltc, twtraf u. a. die Knnkurrenzklauscl, die ~ngestc~lltericrfindun~eii, dio Vcrwertung dcs Ehrenivortcs in Vertrageri, die Koiircntionalstrafen, den Kormalvcrtrag. Wenn sich der AusschuU bisher noch nicht. volt auswirbn konntc, so ist dies groBcnteils nicht seino Schuld. In oinem ror dcm Kricgc eratattcten Bericht2) klagte eiii ,\.Iitgliecl des huwchusses, ein angestellter Chemikcr : ,,Man findet ksonders aiicli unter den jiingcren Kollcgcn haufig g r o k Gleichgiiltigkcit u i d Sorglosigkeit. bis sie die HLrtcn cines Vertragcs enipfindcn. Es ist, notwendig, daU in allen das RewuBtsein gcrvcckt wird, daB zur Hebung tlesbtandes nicht dic geistigc Bildung allt+i geniigt, sondcrri aucli die Erzielinng eclbstsicherer Minncr, die sic11 ihrw Hcchte und Pflichten wohl hwuBt sind, notwendig ist."

Einc durch ein besonderes Kuratorium veraaltete H i I f s ~

k a s s c geivlhrt hilfsbcdiiiftigen Cheniikrm, in e rskr Linie Vwcins- rnitgliedern und dcrcn Angehorigen oder Hinterblieben(~n, Untcr- stiitzungen in Form zinsfreier Darlehen.

Die vie1 hcniitztc R. e c h t s a u s k 11 n f t s s t e 1 1 c erteilt tlcn Jlitgliedern dcs \.'ereins in allen dertm Rcchtsverhiiltnisst. (wie An- stcllungxvcrtrlge usw.) bet.reffenden Fregen von grundsatzlicher Rcdcutung kostrnlos untl vertraulich Rat und Auskunft.

E i 11 i g e \r c i t e r e F: i n r i c h t. ii n g c n dcs Vereins wicn noch kuiz gmannt:

Die Z e i t s c h r i f t f u r a n g c w a n d t e C h e in i e ; Rericht- erstattung iibcr allc mit der Tcchnik in Bcriihrung stehcnden Zweigc! der Chemie im T e c h n i s c h c n T e i l d c s C h c m i s c h t ' n Z e n t r a 1 b I a t t e s.

Ein betrachtlicher Fonds (sog. J u b i I ii 11 ni Y f o n tl S) 11. 21.

fiir Zuschiissc zu Studienreisen. A d r e s s e n v c r z e i c h n i s zur kostenlown Auskunft iibcr

den augcnblicklichen Aufcnthaltsort von Chemikern, aufgcstcllt und erganzt auf Grund von Mitgliederverzeichniewn undercr Vercine, vcn jahrlichcn Anfragcn bei den Hochschullnboratorirn, Vcrsiiclis- anst:ilt.cn, Filmcn, van Privatrnittcilungcn usw.

S t a t i s t i k ubcr dic Chemiestudicrcndcn iind deren 1:nter- kommcn in drr Industric. H i n t e r 1 e g u n g s s t e I I o fiir Geheimverfahren. V e r m i t t 1 u n g R s t c I 1 e fur Vortrage. S t e 1 1 e n v e r m i t t 1 u n g. B e s o n d e r e A b k o m m c n mit der Stuttgtirter Lebensver-

sicherungsbank, der Frankfurter Allgemeinen Versicherungs-A-G., dem Dcutschen Versichernngsverein in Stuttgart iiber L e b e n s ~ , U n f a l l - u n d H a f t p f l i c h t - V c r s i c h c r u n g . , rnit dem W a r e n h a u s f u r d e u t s c h c B e a m t e uber P r e i s e r - m D i g u n g in Geschtiftcn, Casthliuecrn usw.

Verlcihung der Liebig-, Baeycr-, Fischcr - D e n k m ii n z t? n. Soviel iibcr Wesen und jctzige Leistungen des Vereins deutscher

Chemi ker. Die Interessen dcr angestellten Cheniiker (hier weiterhin kurz

als ,,Angestellte" bezeichnet) und des Vcreins deutwher Chemiker (,,Vcrein") licl3cn sich etwa in folgender Weisc fur beidc Tcilc vorteil- haft befriedigen:

Dic Angestelltcn schliekn sich zu einer mit weitgehendcn Rcchten ausgestnttcten Abtcilung ,,Bund der Angestellten" (irn folgendcn kurz ,,Bund" genannt) innerhalb des Vcrcins zusanimen. Dcr GC- snmtvercin bildcf auch wcitcrhin dcn neutralen Boden, auf welchem von allen Gliedern unserer Chemie, den Hochschulkreiecn, den Arbeitgebcrn und den Angestellten, zum Besten dc r dciitschen Chernic gcarbeitct wird. Der Bund benutzt bei der Erorterung und Verfdgung sciner Wunsche, wenn angangig und grundsatzlich moglichst irnmcr, die guten Dienstc dcs Gesamtvercins; es ist ihm ebcr auch unbenommcn, selbstandig vorzugchim.

Soncit es not.wcndig ist, wcrden dic Satzungen des Vereins gcindert.

1)er l h n d entspriolit hinsichtlich seiner Stellung im Verriii c:twa eincr Yachgruppe, unterscheidet sich a h r von einer solcherl such

2) Geschichte des Vereins deutscher Chemiker in den erstcn 26 ,Jahren Reinex Bestohens, Leipzig 1912, h i to 47.

n verechicdcnen n~rscntliehon I'unktcii. 1<r pibt sich seine Sutzungcii ind scincn Vorstniicl s?lbst, hat eigenr Verwdtung, Kasscnfiihriing. Ias Hccht ziir Erhchung ron Sondci.bt~itrigen und zuin uncingv- dirankten Verkchr mi t ;inderen Skllcn, Verciricn, Bchortlen. Wic: w i t er rerpflichtet scin soll, entsprecliend der in Satz 24 drr Satzungcn dcs Vercins fur die angcglietlcrten Vercinc gcltcndcn I k x - ,tininiung Abschriftcn seines Scllriftn.cchsels niit andertfn Vercincn. Ik.liorden usw. dein Verc.insvorstand ZII iih~rniittclri, ist. rc.rtrag1ic.h testzulcgcn. Hivrki wird zu ht.i,iicksiatitigc.ii srin, (la13 cine ahnliche i u s n a h ni s 1 o s e Vorsclirift nicht iini Platzc ist, m i l 1ic.i inanclic~n vorbereitcmlen Schrittcii iind personlichen Uingcn C;ehcinihaltung xwiinsclit, ist, daI3 ('8 :incl(:rcrscits abrr :ruth im dlgcincinrn Intcrosse liegt, wcnn d r r Vcreinsvorstand bdtl und tveitgchentl iiber dit, \i'iirisclic. und Klagcn tlcs Bunclcs unterrichtet wird, daniit c r rcdit- Leitig wine Hilfe geltcnd machen kann. ifbrigens pflcgt cs olirit.liin riiit dern Gohcimnis vorbtxi zu sein, sobald sirh die 3IaBnahnicn d o n zu einer 1Sing;ibe an eincri ;indcrcn Verein oder einc Ikhiirtie vortlichtet halwn.

Jlitglicdcr tlcs h i d e s k o n n ~ n aul3c.r den sngestrllten Chcmikcrri. ~inschlieBlich dcr Hoclischulassistcntc.n, auch andere akademisrh Gebildcte ncrden, welclic* ini Dicnstc drr cheniischen Industrie stehen, also z. B. Physikcr, JIcdiziner, JIathcmntikcr, Ingenicuiv, Architckten. Die Bundcsniitglirtlcr sind zugleich Mitglicdw drs Vcreins, der ihncn tlic Vorcinszcitschrift 1ir:fert und der Kassc. des I<iindcs fur jcdcs angcschlossenc JIitglietl cincn vcrtraglich fcstzu- wtzenden Antcil voin Mitgliedsht~itrsg zuriickt.rstattct, iihnlich wic ?s jetzt bci dcn Ikzirksvrrcinen geschieht.

Der Ihind ist bcrcchtigt, ubcrall Ortagruppen zu grundcn. Ini Vorstnndsrat ist dcr h i n d nach den Satzungcn dcs \'weins

vertrctcn. d. h . mit 1 Stinimc fiir jc 100 Jtitglicdcr. Wahrend hishcr sllc r\btcilungc,ii dcs Vereins in den Yorstanclsrat. nur jc cinen V ~ I , - treter (und (:inen Stellvcrtreter niit bcratendcr Stinime) entsenclen, r~rschcint, es anpcmcsecn, den1 Bunde, welchcr mit seinen Taiiscndrn von Jlitg1iedt:rn dic andcrcn Vercinsabtcilungcn an G r i j k und H c - deutung iiherragt, mehrerc Vcrtrcter zuzubilligen. Die Satzungen werden r t n a folgcndeinial3en crgiinzt: Abtcilungen rnit mehr nls 1000 RIitgliedern cntscndcn fur jedes weitcro angcfangene Tausend ihrcr J1itgliech.r noch cineri Vwtretcr untl Stellvcrtrc~tc~r in tle11 Vorstaridsrat.

Die drci 4ngesklltcnmitglirtlcr des Sozialcn Aiisschusscs w r d e n durch den Rund gcwahlt. Dcr Sozialc AusEchuB betatigt sich in miiglichst neitem Umfangc als cine Art paritatischer Kommission gutachtlich, hratcnd, vcrmittelnd und schlichtcnd. Es ist zu er- wagen, ob nicht seine drci Arbeitgebermitglicdcr durch dic Arbeit- g e l y ernannt oder wenigstens in Gestalt cincr nichr Namen auf- wcisendcn Listc dcni Ccsaintvercin zur Rah l vorgcschlagcn werden solten.

Die Znhl dcr Vercins-\:o~standsmitglicder wird von sechs auf elf crhoht. Von diesen elf miisr;en v i c r Angcstellte sein, die vom Bundc gcwahlt. wcrdcn. Die iibrigcn sctzen sich zusammen aun d r e i Arbeitgebern im wcitcsten Sinne (Fabrikbesitzern, Direktoren, Prohiristen, AbtcilunEsi,orstanden, 13esitu.m und Leitcrn von offcntlichcn Lahorntorien u. dgl.) und vier ,,Neutralen", d. h. Hach- schullehrcrn und nicht mehr beruflich tatigcn Personcn, wie o h e - m a 1 i g c n Angestellten und Arbeitgelarn. Jlindestcns z w e i der ,,Neutralen" m ii s s c n Hochechullehrcr sein. Vielleicht empfiehlt CP sich auch hier, um Clem Vorstand miiglichst sachkundige und cin- fluBrciche Nitgliedcr zu sichcrn, den Arbcitgcbern und Wissenschaft- lrrn dic Ernennung cider menigsten8 das Vorschlagsrccht fur die betreffenden drei, hzw. zwei Vorstandsmitgliedcr und dern Gesamt- vcrein nur die Rahl der b i d e n letzten Vorstandsmitglieder zu u k r - Iassen. Es wlire untcr so vcrandertcn Verhtiltnisscn dam wohl zweckniaDip, daD sich dcr Vorstand den Vorsitzenden uod stellver- tretenden Voreitzenden aus sciner Mitte selbst wahlt. - Diem Vorschlage tliirften cine paritiitische, dern neutralen Chrak te r des Gesamtvereins entsprechende Zusammemctzung des Voratandes gcwiihrleisten. Es entsprachc nicht der Sachlagc, wenn auch im Vor- Rtande die AngesteIlt.cn die unbcdingto Mchrheit hattcn*). D e m dann wiiren ja Bunt1 und Verein im Grunde dasselbc!

Die Vercinszcitschrift stcht. dcm Bundc uneingeschrankt und ohne Zensur durch den Verein zur Verfugung. Ein vcrtragsmlBig fest- zusctzcnder Raum mu13 in jeder Nummer dem Bunde auf dcssen Wunsch iiberlassen werden.

Jm Kuratorium dcr Hilfskasec mu0 der Bund vertreten sein.

Ich glaubc, daB bei einer solchcn Regelung des Vcrhliltnisaes zwischen den Angrstellten und dem Vercin deutscher Chemikcr bciden Teilen wahrhaft gcdient ware.

I)ic Angestelltcn bleiben in ihrcm akademischcn Kreise und ent- gchen den mit dem AnschluD an nichtakademischc Organisationen verknupften Cefahrcn. Sic haben dicselben Frriheiten und Mog- lichkcitcn, als wenn sir sich zu einer vbllig unabhhngigeri Organisation

9) In diesem Punkte biri ich andercr Ansicht als Herr Ih. &I i t - t o I s t e n s.c h e i d (rgl. Chem.-Ztg. 43, 107 [l919]), dcsson ausgo- michneten Ausfiihrungen ich im iibrigen ganz zustimrne.

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Wfrtschdftlicher 82. Jahrgang 1919. Tea 1 Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. 187 .. __

zusammenschliekn, und konnen andererseits ihren Wiinschen und Forderungen durch das Gewicht des Vereins deutscher Chemiker Nachdruck verleihen. DaB den Bestrebungen der Angestellten im Gesamtverein und insbesondere im Vorstand und im Vorstandsrat gerechte Wurdigung zuteil werden wird, ist nicht zu bezweifeln. Die Hochschullehrer, deren Schiiler und Mitarbeiter ja groBtenteils als Angestellte in die Industrie gehen, werden stets bereit sein, ihre Stimme im Sinne freiheitlicher Anschauungen in die Wagschale zu werfen, und werden dem Bunde der Angestellten von vornherein aufrichtiges Wohlwollen entgegenbringen. Doch ist ja der Bund in Fallen, da der Gesamtverein es ablehnt, Forderungen zu unter- stutzen oder sich mit ihnen zu befassen, immer in der Lage, selb- stiindig zu handeln und die Mittel seiner eigenen Macht zur Geltung zu bringen. Ich fur meine Person zweifle nicht damn, daB sich bei der Einsicht, welche gerade unsere deutsche Chemie auszeichnet, auftauchende Unstimmigkeiten friedlich ausgleichen lassen werden und daB es der ,,ultima ratio", des offenen Kampfes, nicht, bediirfen wird.

Die bestehenden Einrichtungen des Vereins, die Zeitschrift, die Adressensammlung, die Rechtsauskunftsstelle usw., auch das Vor- handensein der Bezirksvereine, die bei der Bildung von Ortsgruppen behilflich sein konnen, erleichtern den Angestellten die Oberwindung der Schwierigkeiten, welche rnit der Griindung einer neuen groDen weitverzweigten Genossenschaft verbunden sind.

Doch auch der Verein kame bei den tiefgreifenden Veranderungen, die er nach meinen Vorschliigen erfuhre und die ihn von Grund auf umgestalten wiirden, auf seine Rechnung. ,,DO, u t des", heiBt es hier wie immer. Ihm mu13 damn liegen, alle angestellten Chemiker um seine Fahne zu scharen. Schiede er bei den Dingen, die in der nachsten Zeit unsere Chemiker bewegen werden, aus, so ware er zur Bedeutungslosigkeit verurteilt. Seine Ziele verlangen, da13 er sich an der Forderung der deutschen Chemie und ihrer Vertreter in jeder Form beteiligt. Es ist in den Verhaltnissen begriindet, wenn er heute wiinschen muB, dies in enger Fiihlung mit den angestellten Chemikern zu tun, da sich die Arbeitgeber bereits, wenn auch ohne sich vom Verein auszuschliehn, auBerhalb des letzteren zusammengeschlossen haben. Der Verein muB auch das Stimmengewicht der angcstellten Chemiker hinter sich haben, wenn er z. B. der Staatsverwaltung gegcniiber Wiinsche der gesamten deutschen Chemie aussprechen will. Griindung einer auhnstehenden Angestelltenvereinigung be- deutet fur ihn wahrscheinlich Verlust, Angliederung aller Ange- stellten dagegen sicheren Gewinn an Mitgliedern, Erhohung seiner Einnahmen und damit die Mbglichkeit, seine literarischen, wissen- schaftlichen und sonstigen Aufgaben vollkommener zu losen als bisher. Vor allem aber mu13 der Verein deutscher Chemiker sehnlichst wiinschen, nach seinen Kraften zu helfen, daB unsere Chemie mog- lichst bald wieder aus der Finsternis den Weg zum Lichte findet, daB sie vor irgend vermeidbaren weiteren Erschiitterungen hewahrt bleibt, daB sich notwendig werdende innere Kampfe glatt, in akade- mischen Formen, sozusagen ,,intramolekular" abspielen und daB die deutschen Chemiker nach auBen eine geschlossene starke Phalanx bilden. Vielleicht ist die Zeit gar nicht so fern, da sich die einzelnen B e r u f s z w e i g e , Arbeiter, Angestellte und Unternehmer Hand in Hand, anderen Berufen und dem Staate gegeniiber ihrer Haut ,zu wehren haben. Ruste sich unsere Chemie auch hierfur und gehe sie rnit ihrem guten Beispiel voran! Es ware ja nicht das erstemal, daB sie anderen Berufsstiinden ein Vorbild gibt.

Wochenschau. (15./3. 1919.) Esl will uns nicht recht in den Sinn, daO so etwas

moglich war, daB eine Rotte fanatischer Kopfe, denen Recht und Gesetz nichts mehr gilt, die Reichshauptstadt und andere wichtige Verkehrspunkte des Deutschen Reiches zum Kampfplatz fur ihre Ideen machen konnte, wie die Berichtswoche leider be- stiitigen muB. Pflicht und Recht jedes Deutschen auf Arbeit sind in den ereten Stitzen des Sczialisierungegesetzes recht schon ausgedriickt, aber wie oft werden wires noch erleben mussen, daB es in der Praxh anders ist. Mag die herrschende Arbeitslosigkeit auch einen g r o k n Teil Schuld an den Vorkommnissen der letzten Zeit tragen, weiten Schichten der Bevolkerung fehlt es noch immer an dem ernstlichen Willen zur Arbeit. Die SchichMauer soll immer mehr verkiirzt werden, und leider fehlt es auch unter den privaten, kommunalen und staatlichen Beamten nicht an Bestrebungen, die ttigliche Arbeits- zeit immer mehr zu verkiirzen. Wenn in den mittlcren Schichten der Bevolkerung solche Absichten fruchtbaren Boden finden, dann kann man den unteren Schichten gleiche Bemiihungen wirklch nicht verargen. Nicht Miiesen, sondern Wollen veredelt die Arbeit. Das sollte bei aller Sozialisierungsarbrit an die Spitze gestellt werden.

Der KohIenbergbau wird sozialjsiert, eine Riesenaufgabe. Die Sozialisierungskommission hat ihr Votum abgegeben und jetzt auch schon die Wationalversammlung. Bis zur Sozialisierung der chemi- when Industrie ist damit nur noch ein kurzer Schritt, da diese ihre wichtigsten Rohstoffe aus der Kohle bezieht. Was gehort aber alles zur ohemisahen Industrie und was nicht? Im Kohlenbergban ist

diese Frage naturgemaB leicht zu beantworten, in der chemischen Industrie entschieden nicht. Wir xqachen einen Vorschlag und empfehlen diesen der Regierung wie den Sozialisierungstheoretikern zur Beachtung : Die Erfahrungen aus der Sozialisierung des Kohlen- bergbaues sollen a19 Grundlage fur etwaige Sozialisierung anderer Industriezweige dienen. ifber zwei Fragen gibt der Entwurf der Kommission keine Auskunft. Wird die Kohlenforderung nach durch - gefiihrter Sozialisierung auch gesteigert werden 1 Wird der Steige- rung der Kohlenpreise nun wenigstens in etwas Einhalt getan werden ? Beide Fragen mussen leider zunachst verneint werden, Die Preispolitik der Syndikate, welche diesen so oft zum Vorwurf gemacht worden ist, wird in Zukunft mit staatlicher Unterstiitzung fortgesetzt werden. Die Massen wollen doch etwas sehen, sonst hatte fur sie Sozialisierung keinen Wert. Der freie KohIengroBhandel soll beseitigt werden, der Kleinhandel nur unter gewissen Voraussetzungen bestehen bleiben. Also nicht Aufbau, sondern Abbruch. Alles wird verstaatlicht, wirtschaftlicher Militarismus! Wir sorgen uns darum, weil bei der Sozialisierung des Kohlenbergbaues nicht Halt gemacht werden wird. Aber unseren Vorschlag, ihre Wirkung erst einmal abzuwarten, bevor man auch anderen Industriezweigen solche Ketten anlegt, mochten wir doch der Beriicksichtigung an meBgebender Stelle dringend empfehlen. Uber Zweck, Zielo unrl Ergebnisse der Sozialisierung werden wir noch oft 'zu reden haben.

Das Kohlensyndikat hat seine Preise fur den Monat Marz be- kanntlich bestehen lassen, dagegen wird mit einer Preiserhohung ab 1./4. d. J. wohl bestimmt gerechnet werden miissen. Auch in den Kreisen des Roheisen- und Stahlwerksverbandes wcrden Preis- erhohungen erwogen, denen wir unter normalen Verhaltnissen nicht das Wort redcn wurden, welche aber unter dem Druck der gestiegenen Arbeitslohne unvermeidlich sind, wenn den Werken eine angemessene Rentablitat gewahrleistet werden soll.

Die Wagengestellung im Ruhrkohlenbezirk hat sich nach und nach etwas gebessert ; dies ist anscheinend darauf zuruckzufiihren, daO die Zufuhren landwirtschaftlicher Produkte aus dem Osten erheblich nachgelassen haben. Die Zechen beginnen von ihren Lagervorraten zu verladen, immerhin ein geringes Zeichen wirt- schaftlichen Fortschrittes. Um so notiger erweist sich daher die Steigerung der Kohlenforderung, da wir fur Brennstoffe im ge- samten Auslande immer Absatz haben werden, sofern die Preisfrage kein Hinderungsgrund ist. Der Schweiz sind als einmalige Lie ferung 30 000 t Ruhrkohlen zugesagt. Wegen weiterer Nengen wird ver- handclt.

Das Abkommen wegen Lieferung von 370 000 t Lebenemitteln monatlich bis zum I./% d. J. und Auslieferung unserer Handels- flotte ist in Brussel am 14. d. M. abends endgiiltig unterzeichnet worden. Eifizelheiten fehlen im Augenblick noch. Das eine diirfte sicher sein, daB der Verband gegen die von ihm iibernommene Ver- pflichtung, uns in dem erwahnten Umfange mit Lebensmitteln zu versorgen, uns schwere Bedingungen auferlegt hat. Die ernstlich bedrohte Versorgung unserer GroBstadte lie6 fur uns einen anderen Ausweg nicht zu. Wir konnten nicht verhungern.

Die Knappheit an Rohstoffen der chemischen Industrie tritt in verecharftem RlaBe hervor, doch ist davon auch die chemieche In- dustrie des Auslandes nicht verschont geblieben. Unverstandlich ist, da13 die in Rotterdam aufgenommenen Verhandlungen zwi- schen England und Deutschland wegen Ausfuhr von Holz, Kali und Farbstoffen nach allerdings unbestatigten Meldungen abgebrcchen worden sind, unverstandlich auch deswegen, weil sic mit den Ver- handlungen wegen Zufuhr von Lebensmitteln in enge Beziehung gebracht wurden.

Die bevorstehende Entejgnung der Kohlenbergwerke hette in den Kreisen der Besitzer g r o h Beunruhigung hervorgerufen, da von der Stral3e vielfach der Schrei nach Enteignung ohne Ent- schtidigung ertont war. Die Entschlidigung ist jedoch auf annehm- barer Grundlage sichergestellt. Das verschaffte Bergwerkspapieren und verwandten Anteilen an der Borse feste Stimmung. Es notierten an der Frankfurter Borse Gelsenkirchen 161-1601/2, Harpen 1671/a, Phonix 185-186s/,, Rheinstahl 141, Th. Goldechmidt 211. Bs- dische Anilin- und 'godafabrik 290, Grieshe im 197-199, Chemieche Werke Albert 290%. k.

Die italienische Industrie. Bekanntlich tritt jetzt in Italien das Bestreben zuttlge, sich

wirtschaftlich Deutschland wieder zu nahern. Die landwirtschaft- lichen Erzeugnisse, die den Hauptteil der italienischen Ausfuhr bilden, haben ihr naturliches Absatzgebiet in den Landern der Mittelmachte, wofiir in anderen Landern kein Ersatz gefunden werden konnte. Freilich ist damit der alte Kampf zwischen Nord- italien mit seiner schutzzollneri~chen Industrie und dem industrie- armen Siiden wieder in aller Heftigkeit entbrannt. Wie dieser Kampf ausgehen wird, steht dahin. Die gewaltigen Kapitalien, die wahrend des Krieges in der Industrie angelegt worden sind, verlangen ja ge- bieterisch nach Schutzzollen, was natiirlich im Wege der Gegen-

a r

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[ Zeitschriit ftir Chemisch-wirtschaftliche Nachrichteri. angewandte Chemie. 188

seitigkeit Deutschland zu Zollen auf die Einfuhr italienischer land- wirtschaftlicher Erzeugnisse fiihren wird.

Da die deutsche Industrie, deren Fertigerzeugnisse den Hauptteil der deutschen Ausfuhr nach Italien gebildet hatten, an der wirt- xhaftlichen Lage dieses Landes das groBte Interesse nehmen muB, seien einem Bericht von Max Sanderl) folgende Angaben ubcr die industrielle Entwicklnug Italiens entnommen.

1. Chemische Industrie. Italiens V e r b r a u c h a n k u n s t - 1 i c h e n D u n g e m i t t e 1 n- pro ha bebauten Bodens betragt nogefahr in dz:

Phosphate Kali Stickstoff Insgesamt 0,5265 0,0380 0,0065 0,60

P h o s p h a t d ii n g e r verbrauchte Italien 1913 i ungefahr 1 Mill., von dem fast 96% im Lande hergestellt wurden. Super- dhosphat wurde in 87 Fabriken hergestellt, von denen die 35 be- deutendsten in einem Trust (,,Super") zusammengeschlossen sind.

E i n f u h r , E r z e u g u n g u n d V e r b r a u c h d e r S u - p e r p h o s p h a t e i n I t a l i e n .

R o h p h o s p h a t e , S u p e r p h o s p h a t e Einfuhr Erzeugung Einfuhr Verbrauch

Jahr 1000 dz 1000 dz 1000 dz 1000 ds

1912 4661 10 502 370 10 872 1913 2598 9 725 747 10 400 1914 5140 9 250 382 9 600

1905 ' 2401 4 800 300 5 100

T h o m a s m e hl. Jahresbedarf iiber 100000 t bei ganz un- erheblicher Eigenerzeugung. Die E i n f u-h-r betrug (in 1000 dz):

Belgien . . . . . . . . . 616 560 420 478 101 Deutschland . . . . . . 253 244 630 194 18 England . . . . . . . . 237 227 124 208 59 andere Lander . . . . . 35 110 8 313 54

hsgesamt . . . . . . 1141 1141 1182 1193 232 K a l i s a l z e wurden 1913 in einer Menge von 18 350 t einge-

fiihrt, die teilweise in Italien weiterverarbeitet wurden, und zwar auf K a 1 i u m c h 1 o r a t (570 t Eigenerzeugung bei 457 t Einfuhr) und K a 1 i u m n i t r a t (160 t). Beide Erzeugnisse wurden von der Firma Officine Elettrochimiche Dott. Rossi in Legnano Vergiate und Rom hergestellt. Die Kapitalserhohungen, die diesa Firma vorge-- nommen hat (1917 auf 8 Mill., 1918 auf 20 Mill. Lire) lassen auf eine gewaltige VergroBerung der Produktion schliel3en. A. t z k a 1 i wurde nicht im Lande erzeugt, sondern in einer Menge von etwa 1000 t aus Deutschland und in geringem MaDe aus England einge- fiihrt. Eine Kaligewinnung aus den Abfallwassern der Wollwasche- reien fand nicht statt, eine solche aus den Meeresalgen wurde bei Livorno versucht, fiihrte aber zu finanziellem Zusammenbruch. Hingegen werden kali- und natronhaltige Wasser aus den Abfallen der Zuckerfabriken und Weindestillationen gewonnen; man rechnet ungefahr 3500 t solcher Laugen mit 20% K,O. Ein Teil dieser Ab- wasser wurde zur weiteren Verarbeitung nach Osterreich ausgefiihrt. Die Einfuhr an k o h 1 e n s a u r e m Kali betrug 1400 t.

Herknnftsland 1910 1911 1912 1913 1911

Erzeugung, Ein- und Ausfuhr von Kalisalzen 1913 (in t): Erzeugung Eiqfuhr Ausfuhr

Kohledaui-es Kali . . . . . . . 12 1586 2974 7061 091 Chlorkali . . . . . . . . . . . -

Kalisalpeter . . . . . . . . . . 1600 458 6 Kaliumsulfat . . . . . . . . . - 9454 2,5

Die unter dem Zwang des K r i e g e s gesteigerte I n 1 a n d s - e r z e u g u n g von Kali genugte kaum den Anforderungen der Sprengstoffindustrie. Diese Anlagen diirften dem deutschen Wett- bewerb nach dem Kriege kaum standhalten. 2 Der Vorschlag yon Prof. Celso Ulpiani von der landwirtschaftlichen Schule zu Portici, die vulkanischen Auswiirfe des Vesuvs zu verarbeiten, die 7-10y0 K20 enthalten, wird vom Industrie- und Ha,ndelsministerium ge- priift, doch scheint eine Friedensverwendung nicht in Frage. zu kommen. Chlorkalium ist in Eritrea gefunden worden, zu seiner Ausbeutung wurde eine Gesellschaft mit 6 Mill. Lire Kapital gegriindet. 900 t kamen 1916 von dort nach Itslien, wahrend die Gesamtausfuhr an Chlorkalium aus Eritrea 1917 5000 t betrug. Die Gruben be- finden sich in Dallol, Nord-Dancalia.

S t i c k s t o f f d ii n g e r. An C h i 1 e s a1 p e t e r wurden ein- gefiihrt 1913 67 417 t, 1914 58 849 t, 1915 71 729 t, 1916 85 649 t. An K a 1 k s t i c k s t o f f wurden erzeugt 1912 10 304, 1913 14 982 und 1914 15 556 t. Zu letzterer Menge wurden 11 800 t C a 1 c i u m - o a r b i d verwendet. Die Herstellung von letzterem betrug .I913 50 000 t. Es wurde auch ein Spezialprodukt hergestellt durch Uber- ziehen des Calciumcarbids mit Glucose. Ausfuhr war gering: 1916 4215 t, 1913 11 037 t. Der Verbrauch unterliegt einer Steuer.7 Der Krieg enchloB grol3e Verwendungsmoglichkeiten, die der Industrie sehr forderlich waren. - Etwa 4700 t Kalkstickstoff wurden 1914 anf elektrochemischem Wege zu A m m o n i u m s u 1 f a t ver-

1) Bd. XXIII, Heft 5 der Berichte iiber Handel und Industrie.

arbeitet. Bus Gaswasser wurden auDerdem 14 223 t hergestellt. Die Einfuhr belief sich 1913 auf 21 671 t, 1914 auf 13 264 t. Wahrend des Krieges ist die Erzeugung wesentlich erhoht worden, und 2wa.r durch Errichtung neuer kapitalkraftiger Unternehmungen.

N e yl g r ii n d u n g e n und E r w e i t e r u n g e ninder Diinger- und Saiircindustrie : Societk prodotti chimici colla e concimi, Rom, Kapital 1918 erhoht von 12 auf 20 Mill, vorgesehen weitere Er- hohung auf 25 Mill Lire, ist in enge Verbindung mit Stabilimenti Schiaparelli, Turin und somi t auch in die pharmazeutische Industrie eingctrcten; Schiaparelli fabriziert jetst auch Kupfervitriol; eine meitere enge Verbindung besteht mit @ociet& Industrie Italiane, wahrscheinlich fiir Gewinnung von Luftsalpeter, und der Societh Italisnc carboni elettrici, die fiir jene die Elektroden herstellt, ferner mit der SOC. Marchigiana di Concimi e Prodotti Chim'ci (erhohk von 1,2 auf 4 Mill.) und der SOC. Inibarchi, Sbarchi e Trasporti; die Gcsellschaft kauftc das romisehe Werk der Fabrica Nazionale di Prodotti Chimici fur Herstellung von Schwefelsiiure ' und Kunst'- dunger ; das eigene W7erk in Arbetello hat cine Neuerung-geschaffen in der Konzentrierung der Schwefelsaure zu Kriegszwecken. - Wohl die grol3te Erzeugung von Schwefelsaure (und Salpetersaure) weist Unione Concimi, Mailand, auf (Kapital 1916: 35 Mill., 1918 40 Mill , jetzt 50 Mill. Lire). GroDe Erweiterungsbauten im Kriege; bei Mai- land (Affori e Bovisa) wurden groBe Flachen fur Neuanlagen er- worben. Reingewinn 1916 5,27 Mill. Lire. bei mehr als 10 Mill. Lire Bankguthaben; eng verbunden mit der Banca Commerciale und Credit Mobilier Franpais. - Societh per lo Sviluppo dei Superfosfati e Prcdotti Chimici in Italia, Livorno erhohte das Kapital von 1,5 auf 6 Mill. Lire. - SOC. An. per lo Sviluppo della Cianamide e altri prodotti chimici, gegriindet 1917 mit 12,5 Mill. Lire.

1913 wurden 13 010 t erzeugt und 600 t cingefiihrt. Wahrend des Krieges ist die Erzeugung stark erhoht worden (Luftsalpet,erfabriken). Besonders beteiligt ist Dinamit,; f'cio Cengio.

Von S c h w e f e 1 s u r e werden groBe Mengen in der Super- phosphatindustrie verbraucht ; der Bedarf wird aus einheimischer Rrzeugung gedeckt: 1905 302 100 t , 1912 634 521 t, 1915 625 943 t. Rohstoff ist Pyrit, von dem 1917 500 000 t gewonnenurden, sowie Schwefel. Schwefelsiiure aus Schwefel stellten Colla e Concimi in Portici und Barletta her. Rauchende Schwefelsiiure wird erzeugt in Bolognano, Avigliano, Cengio in Verbindung mit Sprengstoff - fabriken.

S o d a. Eigengewimiung 1913 11 000 t, Einfuhr etwa 16 000 t. von denen 10 000 t aus England kamen. Wahrend des Krieges ist die Erzeugung verstarkt worden. Vor dem Kriege gingen nur 10 000 t von der jahrlich 500 000 t betragenden Kochsalzgewinnung in die Sodafabri ken, hauptsachlich wohl infolge der fiskalischen Behand- lung des Salzes. -PIT c u g r u n d u n g e n: Die 1915 neugegriindete Fabbriehe Italiane materie coloranti Bonelli, Mailand (Kapital 1915: 1,25 Mill, 1916: 8 Mill Lire) errichtete 1916 eine Fabrik fiir Chlor und kaustische Soda auf elektrischem Wege. - Societh Elettrica ed elettrochimica del Caffaro, Mailand (Kapital 6 Mill.) baute 1917 ein neues grol3es Werk fur Soda und Chlor, eng liiert mit Bonelli, Rein- gewinn 1917 2 335 815 Lire bei offenbar sehr niedriger Bewertung der Anlagen und hohem Bankdepot; Stabilimenti di Rumianca ing. A. Vitale in Genua, 1916 gegriindet, Kapitai 2,5 Mill, Soda, SchieB- baumwolle ; Elettrochimica Pomilio, Mailand, gegriindet 1918, Kapital 10 Mill , 1 Mill eingezahlt, Soda, Chlor (neben Salicylsaure). --Solvay & Co bauen in Italien eine zweite Fabrik, Rosignano bri Pisa, mit besonderem Kapital von 3 Mill Lire.

K u p f e r v i t r i o l . Verbrauch 72374 t, hiervon 44497 t Eigenerzeugung. Preis Mai 1918 228 Lire fiir 1 dz. Englische Einfuhr 1914 21 900 t, 1915 14080 t, 1916 6098 t. Der Mange1 an Kupfer- vitriol wurde also immer groDer. Die Herstellung, Ein- und Ausfuhl. von Kupfervitriol ent.wickelte sich folgendermaaen (in t) : Jahr Xrzeuguug Einfuhr England Ver. Staaten Ausfuhr 1905 26 212 30680 25896 3177 249 1913 44 497 30 540 29 743 685 522 1914 31 302 21 906 19 821 2056 1814 1916 41 272' 6 098 4 690 1407 -

An flussigem C h 1 o r verbrauchte Italien etwa 14 000 t, die 'am S a 1 z s ti u r e hergestellt wurden. Von dieser wurden 1913 19 000 t hergestellt,. Wichtige Neugrundungen siehe unter Soda. - U n t e r - c h 1 o r i g s a u r e s Natrium: Erzeugung 8234 t, unterchlorig- saures Clalcium 2437 t, chlorsaures Natrium, Erzeugung 1913 1800 t, Einfuhr von Na- und K-Salz (aus Deutschland) 2650 t,. Auch Tetrachlorkohlenstoff wird in Italien erzeugt (besonders im Kriege fur tranenerzeugende Gase).

Die Erzeugung von W a s s e r s t o f f ging von 40 000 cbm im Jahre 1903 auf 8000 cbm irn Jahre 1913 zuriick. Starke Erhoh iq brachte der Krieg rnit sich.

S a u e r s t o f f wird in verschiedenen Werken hergestellt, aucb unter franzosischer Beteiligung nach System Claude oder Pictet. GroDe Mengen sollen wahrend des Krieges zum Schneiden von Stahl und StahlschweiBen sowie in Verbindung mit Stickstoff zur Behand- lung der Bauxite, des Ammoniaks und der Luftsalpeterstiure gebraucht

S a 1 p c t e r s u r e.

davon nus

Page 5: Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

Wfrtsehalcher Teil. Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. 189 32. Jshrgang 1919. 1 - - sein. 1913 sollen 436 000 cbm Sauerstoff hergestellt worden sein S. A. Ital. Ossigeni e altri Gas in Mailand erhohte das Kapital von 1,5 auf 2,5 Mill Lire.

N a t r i u m , M a g n e s i u m , B r o m , J o d . Natriunihydr. oxyd und mperoxyd wurden in Foligno hergestellt, Superoxyd abei seit 1915 nicht mehr, auf Grund einer Vereinbarung mit der Soci6t4 Electro-Chimie in Paris. Chlormagnesium wird hergestcllt in Verbin. dung mit Magnesiumcarbonat. Brom wurde 1913 320 t eingefiihrt msschlieBlich von Deutschland, trotzdem Italien geniigend brom- haltige Mutterlaugen besitzt. Das gleiche gilt fur Jod. S. A. Magne- xitc in Castiglioncello erhohta das Kapital von 1,5 auf 2,5 Xill. Lire.

P h o s p h o r s a u r e s und s c h w e f e 1 s a u r e s C a 1 c i u m sowie schwefelsaures N a t r i u m werden in mehreren Fabriken her- gestellt. Aus reichen Barytvorkommcn werdeii im elektrischen Ofen kohlensaures Calcium, B a r i u m o x y d und -hydroxyd gewonnen.

K o h 1 e n fur Bogenlampcn, Biirsten fiir Dynamos, E 1 e k t r o - d e n. Erzeugung 1914: 1800 t, Einfuhr etwa 1000 t ; im Kriege sind mehrere groBe Neuanlagen entstanden

K o h 1 e n s a ur e. Inlandsbedarf (1914: 2269 t) mird durch cin- heiniische Erzeugung gedeckt.

I c h t h y o 1 und S a u r o 1 wurdeii vor dem Kriege durch eine I talienische Gesellschaft in der Schweiz hergestellt (Melide) ; neu ist die Fabrik der SOC. Industr. Chim. Ittiolo-Napoli bei Salerno.

Anilinfarben wurden vor tlem Kriege fast ausschlieRlich aus Deutschland und der Schweiz be- zogen. Von der Gesamteinfuhr von 22 Mill. Lire kamen 80% aus Deutschland, 11% aus der Schweiz uud 5% aus England. Wbhrend cles Kriegs muBte man in Amerika, England und Frankreich not- diirftigen Ersatz fur die mannigfaltigen dentschen Fabrikate suchen. Italien selbst hat mehrere Fabriken gegriindet (siehe weiter imten). Ob diesen Fabriken eine Zukunft beschiedeii ist, xvird selbst von uberzeugten italienischen Nationalisten bezweifelt. Es fehlen dazu doch so gut wic alle Voraussetzungen, vor allem die preiswiirdigc Steinkohle, die die Herstellung geniigend groRer Mengen Teerderivate ermoglichen wiirde. An solchen kann Italien angeblich nelbst erzeugen: Benzol, gereinigt 12 000 t, Toluol2000 t, Naphthalin 3000 t, Phenol 560 t, Anthracen 560 t.

A r z n e i m i t t e 1. 1913 Einfuhr 820 t, Ausfuhr 1500 t, ohne die Fiebermittel und Alkaloide, von denen 2000 t eingefiihrt wurden; neun Zehntel davon stammten aus Deutschland. Italien hatte schon im Frieden eine ziemlich groRe pharmazeutisch-chemische Industrie (Carlo Bba , Stabilimenti Chimici Farmaceutici Riuniti Schiaparelli, Istituto Nezionale Medico Farmacologico, Stabiliniento Chimico Farmaceutico Bonavia e C , SOC. An. dott L. Zambelletti, SOC. An. Ledogan e C. u. a.) Man stellto aber nicht synthetische Stoffe her, sondern Extrakte und Spezialmittel. Durch den Krieg murde Italien gezwungen, die fehlende deutsche Einfuhr zu ersetzen, was teilweise durch Nachahmungen auch patcntrechtlich geschiitzter deutscher Erzeugnisse gelang.

N e u g r ii n d u n g e n der Farben- und pharmazeutischun In- tlustrie: Fabbriche Ital. mat. col. Bonelli (s. unter Soda) erzeugt rieben Sprengstoffen Anilinol und -salze, an Anilinfarbstoffen Schwarz und Schwefelfarben. - SOC. Prodotti Chimici e Colori, Genua, gegriindet 1915, Kapital 2,38 Mill, Fabriken in Cogoletto, Varazze Lavagna, kaufte Coloroficio e Oleificio Sbertoli. - Colori- ficio italiano Max Meyer & Co , Mailand (Kapital 750 000 Lire, Ver- dienst 1917 193 180 Lire). - Fabbrica Colori Anilina e Prodotti Chimici Perdonini, Mailand (0,5 Mill Lire) - Distillazione legno; Ing Pellegrini & Co in Bagni di Lucca, Kommanditgesellschaft mit 0,5 Mill Lire, gegriindet 1918 unter Beteiligung der Banca Commer- ciale (chemische und pharmazeutische Produkte). - S. A. Distilh- zione Catrame e Sotto prodotti in Mailand, 0,25 Mill Lire. - Colori- ficio Zonca, Genua, 0,4 Mill. Lire. - SOC. Nazionale di Prodotti Chimici e Farmaceutici, Mailand; gegriindet 1915fmit 0,75 Mill. Lire. - SOC. Ital. Prodotti Sintetici in Genua, gegriindet 1917 mit 8 Mill. L.

E x p 1 o s i v s t o f f e. Bei Kriegsbeginn stand Italien an Aus- gangsstcffen nur Salpetersaure zur Verfiigung Die eigentlichen Explosivstoffabriken SOC. Italiana Nobel di Avigliana, Dinamitificio di Cengio (Savona), Parodi-Bombrini di Segni waren vorziiglich ein- gerichtet, und ihre Erzeugung war erhehlich. Erstaunlicherweise verminderte sich diese 1914 sehr, jedenfalls infolge Verminderung der Bautiltigkeit (Sprmgstoffe fiir Steinbriiche, Tiefbau, auch in fremden Landern unter italienischer Leitung und mit italienischen Arbeitern ausgefiihrt). Die Einfuhr an Explosivstoffen nach Italien war unbedeutend, wahrend von Sprengkapseln und Patronen ziem- liche Mengen eingefiihrt wurden. Inzwischen hat Italien aber in S. Mavrello eine ziemlieh bedeutende Fabrik errichtet.

Z ii n d h o 1 z e,r. Die Erzeugung betrug 1914 72 Milliarden Stuck, davon 57% aus Holz und 43% Wachsholzer. Ausgefiihrt wurden davon etwa 5 und 13 Milliarden, hauptslichlich in die Mittel- meerliinder. Der Wert der Erzeugung wird auf 22 Mill. Lire ge- schgtzt, davon 15 Mill. Lire Wachsholzer. 1911 waren mehr als 100 Fabriken rnit 5500 Arbeitern vorhanden Kraftverbrauch nur 1000 PS , also meist kleinere Unternehmungen. Die drei groRten Fabriken mit einigen kleineren bilden einen Trust, der 70% der Ckamterzeugung umfalt. An dem zur Erzeugung der Streichholzer

S t e i n k o h 1 e n t e e r d e r i v a t e

erforderlichen Phosphor wurden je 70 t weiler und roter eingefiihrt, die eigene Erzeugung ist gering. Das Holz fur die Streichhiilzer wurde mit etwa 800 t hauptsLchlich aus Bayern eingefiihrt (Abf41e der Spielzeugindustrie). Die Ziindholzindustrie unterliegt eiher scharfen fiskalischen Uberwachung, da der Verkauf der Ziindholzer mit Regierungsabgabe belastet ist Die Fabbriche Riunite di Fiammi ~

feri, Mailand, erzielte bei einem Kapital von 2,s Mill. Lire 1917 einen Reingewinn von 1 955 251 Lire; es ist dies eine Trustgesellschaft, der 14 Fabriken angeschlossen sind.

Entwicklung der italienischen Erzeugmg einiger Hauptwareii der chemischen Industrie:

Kuust- Schwefel- Salz- &z- Calciuin- Kdk- Jahr diineer saure saure natron carbid stickstoff -

t t t t t t 1905 ,112348 302101 11 170 2200 28214 3 1912 1019266 634521 21654 6715 37293 10304 1913 972493 644712 18966 '6877 49 118 14982 1914 925172 630100 17697 7661 41 118 15556

Sslpetersilure Unterchlorigs. Unterphos- Calcium phors. Natr. Salmiak Jahr

t t t t 1905 - 1455 - - 1912 11 113 8 750 8755 201 1913 13 427 13 610 8234 340 1914 14 323 12 531 951 1 500

E c z e u g u n g , E i n - u n d A u s f u h r d e r w i c h t i g s t e n C h e m i k a l i e n i m J a h r e 1913.

a) Stluren: Erreugung

dn Essigsiiure . - Arsenige Siiure - Benzoesaure - Borsaure,roh 24 100

Kohlensiiure 13 250 CitronensLure - Salzsiiure. . 189660 Carbolsgure - Phosphorsiiure - FluBsaure . 20 Gallus- u Pyro-

gallussaure - Fettsaure

Fp 40148 - MilchsLure - Salpetersilure 136 108 Oleinsiiure . - Oxalsaure - Salicylsiiure - Schwefelsaure 644 7 1 3 Schwef lige

Siiure . . - Stearinsaure - Gerbsilure,

dgl. raff. 7 433

unrein . . dgl. rein . . - Weinstein - Andere SLuren -

- same . .

Aluminiuw -

Bariumoxyd 19 000 Chromoxyd 700 Eisenoxyd , 1680 Bleioxyd . . '23 700

Zinkoxyd, Zinkgriin 17 475

Kohlen- saures Ba - .. Ca 3 000

oxyd . . -

Zinnoxyd . -

)) Ng 2 100

,, K 120 ,, Pb 36390

.. Na 31800 Va-Bioarbonat - Yhlor-

ammonium . 250 2hlorbarium ti 900 3hlorkalk . 106710

Eiufuhr dr low L.

4807 246,4 1975 82,9

41 13,l

209 14,6 134 4.8

- -

1053 473;s 395 5,9

3305 165,2 119 11,9

A usfuh r dz 1M)OL.

3 252 89,3 2 0,08 1 0,3

7715 401,2 5710 399,7

458 16,B 2205 992,2

540 6,5 117 5.8 - -

44 36,7

3407 225,3 508 40,6

5963 250,4 61 593 4311,5 2 892 202,4

454 136,2 98 14,7

1 220 54,9 9203 975,s

37 27,5

61 4,6 4,6 3,7

45 l,Q 25976 1818,X

11 0,8 1 0,3

150 15,O

I op4 78 8,X

108 000 3051,s 255 479 6387,O 989 346,l 6 2,l

403 114,9 28462 8111,7 4738 379,o 42 3,4

b) Salze:

- 5 242 331,O -

10,5 - 10,4 18 114

1061,5 5729 - 700

974,9 30062

- 700

100,5 65 2024,7 98

5400 13858 190,8 523343 - 13 395

75,O -

27,s - 158,7 -

1512,l 26-419

183,s -

634,O 1 364 452 320,8 1382

- - - -

17,5 -

1803,7 13274

17,5 -

3,9 360 103,7 2 170 554,3 29,7

5233,4 3 400 203,9 735

- -

- - 369,9 '7.153

- - -

2732,6 77,4

533,7

-

- -

21,6 134,s 146,l

27,4 11,o

- - 100,l

Page 6: Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

190 Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. t anE:%PCEm*c.

Erseugune Einfuhr Ausf u hr dZ LOOL dz l(1OOL. da 1c;OOL.

Chlorcalcium - - 22915 183,3 411 Chlormag-

nesium . - - 15648 140,s 63 Chlorkalium - - 70600 1518,O 1 Chlornatrium 12000 12,O - - - Chlorzink . 2 500 62.5 - - - Chlorate u. Per- chloratev.Ku.Na 6 970 696,7 2 204 198,4 223 Chromsaures

Na u. K 13230 946.7 04 5.4 1 Nitrate v. Ag - - kg 633 44,5

4 4,2 - - ,, ,) K 16000 896,O 4 576 260,s ,, ,7Na,roh - - 689 606 19 999,l ,, 7, 7, raff - - 1 168 46,7

Permanganate v. Na . . - - 427 40,6

Sulfate v. A1 33 083 300,l 25 699 385,5 ,, ,, NH,134 278 4382,4 216 715 7585,O ,, ,, Ba 490 8,3 17 807 267,l ,, ,, Fe 14800 67,6 218 1,1 ,. ,, Mg 22 570 174,9 5 038 45,3

98 6,4 9, ,, &In - ,, ,, K - - 94 539 2079,9 ,, 7, Cu 444970 25569,2 313220 18471,O ,, ,, Na 225000 10752 103719 570,5

8 0,2

I t 7, P b

-

- ,, ,, Zn -

- - 50

500 48

3 8 700

5 52 2 545

867 185

25 5 452

711 4

-

c) V e r s c h i e d e n e C h e m i k a l i e n Schwefel-

Schwefel-

Salpetergeist n. Schwefel- ktllium . . l) 7 550 l) l?1,2

Ca-, Na-,K-Sulfiteu. Hyposulfit 2, 12 270 e, 116,3

Wasserglas, 40 250 278,6 Alaun . . . 10086 111,9 Borax und

Bornatron 8) 1071 - Ammoniak 2 280 82,O dtzbarytu. Hy-

dratc v. Baryt 500 8 8

-hydrosyd 2 150 210,4

kohlenstoff 33 200 993,3

quecksilber - -

Mg-oxyd U.

Btzkali . . . - - Bromverbindgn. - - Jodverbindungen - - Que cksi 1 ber-

sublimat . . 140 77,5 flussiges Chlor 1410 91,6 Calciumcarbid 491 180 12675,5 Brom . . . . Jod . . . . . Phosphor, weiW

und r o t . . . Sauerstoff-

wasser(?). . 12 160 248,s essigsaurer Kalk 23 264 604,9 Glycerin . . 6, 5 050 6, 1262,5 Ammoniak-

- - - -.

- -

- -

15 107

2 389 74 632 -

1383 1935

1358

13 855 9 414

254 100

40

804 32 1 284

605

-

- -

7 609

I 8 640

- 58

377,7 101

71,7 200 954,9 1156 - -

62,2 361 112,9 158

24,4 45

112,3 12 510 546,6 1263

534,4 15 114,3 -

21,2 906 - -

393

567 0,02 - -

20,l

0,08

332 14,5 1,9

0 3 130,5 19,3 21,8 493 197

0 3 321,7

3,9 091

- -

-

293,8

42,Q

2,b

6,O 11,6 -

13,5 992

0,s

528,9 73,3 - 42,O

4)480,2 - 2,8 110 372 2648,9

128,4 - - 852.0 - -

250,2 - -

- - - - - -

1445,7 12 588 1888,2

produkte . 6, 91 390 6, 99,3 9 9867 7, 828,s ?) 30 ') 2,5 Chloroform . 5 1,5 196 39,2 38 7,6

100 10,o - - - - Stickstoff . Sauerstoff . 8000 8,O - Wasserstoff 436 592 668,4 - - - -

- - -

si-

Gesetzgebung . (Zolle, Steuern, Frsehten, Verkehr mit Nahrungsmitteln,

Sprengstoffen, Giften usw.; gowerblicher Rechtsschutz.) A u s f u h r.

Einer Mitteilung aus Washington zufolge hat das War Trade Board die Ausfuhr van den Vereinigten Staaten nach Schweden, Norwegen. Danemark und Holland sehr erleichtert. Dits ganze Verfahren dei Ausfuhrregelung ist bedeutend vereinfacht worden. Lizenzen fui

Vereinigte Staaten. E r 1 e i c h t e r u n g d e r

1) AusschlieDlich Natrium. a) Glanbersalz. 3) Borax aus dei toskanischen Borsaure. 4, Ziffern der Zeitung fur Bergwerksdienst 5) Destill. Glycerin. 6 ) Ammoniiakwasser. ') Ammoniaksalze.

iusfuhr von Waren, die auf der Freiliste stehen, werden den oben- tenannten L a d e r n ohne weitere Einschrankung bewilligt. Die Paren konncn rnit jedem Schiff, unabhangig von seiner Nationalitat, Iefordert werden. Das war bisher nicht erlaubt. (,,Aftonbladet" rom 2./3. 1919.) on.

Praitident Wilson hat mitgeteilt. daB es unmodich sei, die A u s ' u h r b e s c h r a n k u n g e - n f u r B a u m w G l l e vor Friedens- rchluB aufzuheben. (,,Svenska Dagbladet" vom 1./3. 1919.) ar.

lustralien. K u p f e r a u s f u h r v e r b o t. ,,Chemical Trade Journal" vom 15./2. 1919 zufolge hat die Australische Regierung :s abgelehnt, der Pilborra Copper Fields Ltd., Westaustralien, die 4ucfuhr von Kupfererz nach Japan zu gestatten, mit der Begriindung, iafi die australkchen Raffinerien wohl imstande waren, das gesamte Erz, Lech usw. am Orte selbst zu behandeln.

Eine von dem australkchen Ministerium fiir Handel und Zolle ierausgegebene Verordnung (By law Nr. 384) schreibt vor, in welcher Weise die D e n a t u r i e r u n g d e s A m y l a l k o h o l s u n d F u s e 1 6 1 s fur die zollfreie Einfuhr nach Australien zu erfolgen hat: 1. fur die Herstellung von Farben durch Zugabe von 20/, Holzteerol 'wood naphtha), l/(% Pyridh; 2. fur die Herstellung von Kollo- iiumlack durch Zugabe eines gleichen Volumens technischen Methyl- tlkohols, oder ,,wood naphtha" oder reinen Acetons; 3. fur die Dar- stellung von Estern oder Bthern usw. durch Zugabe von nicht weniger als 3 Ib. E'sessig und Z1/, lb. konzentrierter Schwefeleliure (spezifieches Geivicht nicht unter 1,84), oder wenn Natriumacetat verwendet wird, durch Zugabe von nicht weniger als 71/2 lb. trcckenen Natriuinacctates und 41/2 Ib. konzentrierter Schwefelsaure (spez. Gew. nicht unter 1,84) auf je 1 Gall. Amylalkohol oder Fuselol. Die Denaturierungsmittel sollen wenn moglich australischer Herkunft

England. B e s c h r a n k u n g d e r F a r b s t o f f e i n f u h r. Nach Mitteilung des ,,Nieuwe Rotterdamsche Courant" vom 26./2. 1919 hat die Britische Regierung eine Verordnung erlassen, wonach Teererzeugnisse, soweit sie zur Herst'ellung von Farbstoffen ver- wendet werden, nur rnit Erlaubnis des Board of Trade eingefiihrt werden durfen. AuBerdem enthalt die Verordnung eine umfang- reiche Liste von Farbstoffen, deren Einfuhr uberhaupt verboten ist.

M i l d e r u n g d e s V e r b o t s d e r h u s f u h r v o n K u p - f e r u n d K u p f e r w a r e n n a c h d e n N i e d e r l a n d e n . Nach Neldungen der hollandischen Presse hat das Kriegshandelsamt in London unter dem 20./2. 1919 bekanntgegeben, daB die Menpen Kupfer, Kupferlegkrungen und Kupferfabrikate, einschlie~lich elektrischen Drahts und elektrischer Kabel, die nach den Nieder- landen eingefiihrt werden diirfen, auf Grund der Ubereinkunft mit den assozierten Regierungen wesentlich erhoht worden sind. Aus- fuhrbewilligungen fur die Ausfuhr aus GroDbritannien sollen innerhalb der Grenze der zugestandenen Menge an genehme Konsignenten freigebig erteilt werden, unter der Bedingung, daB N. 0. T.-Zertifikate vorgelegt werden. (Bericht der Deutschen Gesandtschaft im Haag.)

A u f n a h m e d e r H a n d e l s b e z i e h u n g e n r n i t d e m t s c h e c h o - s 1 o w a k i s c h e n S t a a t. Die britische Regierung hat, laut ,,ManChester Guardian" vom 10.j2. 1919, in Uberein- stimmung mit den Verbiindeten die Aufnahme der Handelsbeziehun- gen mit dem tschccho-slowakischen Staat vom 8./2. 1919 a b gestattet. Waren der Liste C (s. S. 105) konnen ohne weiteres, solche der Listen A und B (s. S. 42) gegen Lizenz unter der Bedingung ausgefuhrt werden, daB sie nicht an Firmen gehen, welche nach Deutschland oder dsterreich verkaufen. on.

Niederlande. E i n f u h r a m e r i k a n i s c h e n S t a h 1 s II n d E i s e n s. Die N. 0. T. hat nach Meldung des ,,Nieuwe Rotterdamsche Courant" vom 28.12. 1919 von dem amerikanischen Handelsattach6 die Mitteilung erhalten, daB Eisen und Stahl sowie Erzeugnisse daraus, mit Ausnahme von Schnelldrehstahl, ohne Beschrankung aus den Vereinigten Staaten eingefiihrt werden konnen. on.

W i e d e r a u f n a h m e H a n d e 1 s b e - z i e h u n g e n m i t d e r T i i r k e i u n d B u l g a r i e n . Im Ein- verstandnis mit den verbiindetcn Landern hat die Franzosiechc Regierung die unmittelbare Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Bulgarien, der Tiirkei, Kleinasien und den Kustenlandern des Schwarzen Meeres beschlossen. Die auszufiihrenden Waren durfen indcs lediglich der Versorgung dieser Lander dienen, und fur jede Wiederausfuhr wird der franzosixche Exporteur haftbar gemacht. (,,L'Information'' vom 25./2. 1919.) ar.

Italien. F o r d e r u n g d c r I n d u s t r i e a t h e r i s c h e r 6 1 e. Um die Industrie. der Riech- und Schonheitsmittel und die Herstellung atherkcher Ole zu fordern, sind durch Dekret vom 17./11. 1918 folgende Erleichterungen zugestanden ?vorden:l. die Zuchter von Blumen fiir die Gewinnung atherischer Ole und Riechstoffe sind fur die Dauer von 10 Jahren von der Grundsteuer und in gewissen Fallen fur die Dauer von funf Jahren von der Versteuerung des Ein- kommens aus der Blumenzucht befreit. 2. Die Fabrikanten von athe- rischen Olen aus @en und Grasern und die Fabrilranten von Riccb- stoffen sind befreit a) von Zoll- und Oktroiabgaben auf Maschinen und Baumaterial, b) von der Einkommensteuer fiir 5 Jahre, c) von

on.

sein. (.$hem. Trade J." Nr. 1655.) U.*

ar.

ar.

Frankreieh. d e r

Page 7: Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. 191 WLrtauhaftUoher Tell. 8'L.l~ hrgang 1919. 1 - ~- . -

dar Stmcr und voii Steuerzuschlagcn auf Gebaude cbenfalls fur die Daucr von 5 Jahrrn. ( , ,bardofTradc Journal"vom 30.!1.1919.) ar.

Deutschland. In der kkanntmachung brtrcffcnd 13 c s c h I a g - n a h m e v o n H o l z z e l l s t o f f u n t l S t r o h z c l l s t o f f vom 18./10. 1917 (Angcw. Chem. 30, 111, 534 [1917]) tritt voni 12./3. 1919 ;in in 5 5 Sutz 2 an die Sttllc der KrieRs-Rohstoff-.lbteilung dcs Koniglich PrcuBischcn Kricpsminiuteriuntn diis &~ichswirtschaft- ministeriuoi. dn.

Deutsehlend (besctzt.es Uchiet). \' e r s a n el v o n F a r h e n. Es wird darauf hingewirsrn, daB unter .P:irhstoffen, die nach 5d 1V der Ikstimniungen iihcr den Postvwkelir vom 1.i3. 1919 in Post- pakekn riach den unbesetztcn Gehietn odcr den neutralen Larwlern nicht ausgrfiihrt werdrn diirfcn. nur solchc Farhstoffe zu vcrstehen sind, die zum Flrticn ticmutzt wcrdcn, wlhrerid solche Farbetoffc, die zu Anstreicher- odcr Malz\wcken dienen. \vie Lack-, Erd- und .Malfarben, nicht unter diescs Vcrbot fallcri. (,,Kolnrr Tageb1at.t" Sr. 125, rom 14.$3. 191!#.) Gr.

Wirtschaftss tatistik. Der Jutebedarf der Erde. Nach ,,TI10 Statist" belbuft sich dcr

Jutebcdarf des britischcn Kciches auf 6 720 000 Ballen, der dcr iibrigen Ententelander auf 1 2iO 000 Ballen, der dcr Vcreinigkn Stxatcn auf 650 000 Ballrn, dcr dcr neutralen Lander auf 382 000 13allen und der dcr feindlichcn Lander auf 1252 000 Ballcn. Dic xich ausechlieBlich auf Hritisch-Indien Iwschrankcnde Weltcrzcugung habe in den ErntejtLhrcn 1913/14 sich auf 9 336 575 Ballen, 1914/15 auf 8 599 473 Ballen und 1915!16 auf 8 262 416 Ballen belaufcn. l)ic englische Jute-Koinmission befurwortet dic Erhebung eincs Aus- fuhrzolles, welcher bei der Ausfuhr nach britischen Bestimmungs- platzen vollstandig, bci dcr Ausfuhr nach Hafcn vcrbundeter Landcr trilweise, und der nach neutralcn Pliitzcn tunlichst nicht. zuruck- vergutct werden sollc. Die feindlichen Lander hatten dagegen nicht nur dcn vollcn Ausfuhrzoll zu tragen, sondern muBtcn aukrdcm noch rationiert wcrdcn. (,,Weser-Ztg.") Gr.

Die Erzeugung von Molgbdiin und desscn Konzentraten stcigerte sich von 1913 bis 1916 von 148 t auf 495 t~. Queensland erzeugk 1916 81 t ( 1 1 1 t 1917), Xcu-Siid-Walcs 54 (70) t, Canada 74 (121) t , Nor- wegen 100 t, dic Vcrcinigten Staatcn 1915 90 t. Die Zahlcn zeigen, daB Canada und die Vereinigtcn Staaten zusainmrn mit Xornegen die wescntlichsten Quellen sind. Vor dem Kricgc, als haupteachlich hochwertige 3lincrdien verarbeitet wurdcn, nahm Austra1it:n die erste S t d e ein, wo in lctzter Zeit in 'rasmanicn und Ncu-Sceland neue Lager entdeckt wcrden sirid. Vorkornmen von reichen Ermn sind scltcn, und ein groBer Teil Molybdan stammt am Wolfram-, Wismut- und Zinnbergnerken. ( , ,J . SOC. Chcm. Ind." voni 15./12. 1918.)

Petrolcumerzeugung lu den Vcrelniaten Staaten. Ini Jahre 1918 wurdcn in den Vereinigtcn Staaten 345 JIill. FaD odcr 10 Mill. mehr als im Vorjahr gewonncn. V/, Mill. Fa13 uurtlen auegcfiihrt, dagegen 361/2 Xll. hauptsachlich aus Mcxiko cingefuhrt. Es ist besondcrs die Erzeugung in Californicn, die im letztrn Jahrc einc wesentlichc Stcigerung aufwcist, namlich von 93 auf 101 Mill. FaB. Dcr Grund ist in dcrSeuerschlieBung des Olfcldes 3iontcbcllo in Los Angcloti zu suchcn. Auch in Texas sind neue Felder crschlossen und iiber 60 Brunnen im Jaht t 1918 in Chng gcsetzt wordcn. Encllich hat das Felsengcbirgc einc erhijhte Erzcugung aiifzuwciscn. unter andcrn durch die Entdcckung neuer Quellrn in Wyoming. Xur dcr Oka- homa-Kansas-I)istrikt zeigt niit 140 Mill. VaB (1917: 155 Will.) cirien Siedergang. Es ist dies dem Urnstand zuzuschreiben, daD dic alten Quellen zuniichst wrnigrr ausgiebig werdcn, wilhrend trotz vielcr Uohrversuchc t a b : nicht gt,lungcn ist., neutr aufzufinden. (,,Politikeii" vom 3./3.) Sch.*

Deutsche Zinkerzeugung iui Kriege. Nach den Ahgaben dcr Kricgsrohstoffabteilung betrug (lie gesilmte deutechc. Zinkhiittvn- erzenpung ails iiilandischen und ausllndischen Erzen: im Jahre 1913 rund 280 000 t, die Einfulir rund 56 000 t ; insgesamt. rund 330 000 t ; die Ausfuhr rund 105 000 t ; inliintlisch(~r Rohxinkvcrbrauch rund 231 000 t.

Hicrvon \r-urdv cin rrheblichcr Tril von dcr deutschen Ausfuhr- industtie vcrbrairrht und girig in Form yon Hdb- und Pc~rtigerzcug- nissvn ins tiusland.

In 1)cutschland wurden im Jshre 1913 vcrnrbcitet: rund 260000 t ausliindischo Zinkrizo niit 4Oyh 3It.tallgeh:ilt = 103 000 t Zink; ritriti 541 000 t inlandirchc Zinkerzc mit 32?& 3ktallgehalt = 175 000 t %ink. zus;iinmen rund 801 000 t Zinkerm odcr 278 000 t R.o)lzirtk.

1)ic: cinpcfuhrten Erze stanimrn zum iiberwiegentlt~n 'I'cile aus .lustral i c n .

SIm Kricgr wiu- die deutschc %inkhuttcncrzeiiguna fast iius- schlicWlich aiif cipcnc Erze angcwicsen. ~ C H wurdrn an Rohzink erzeupt: im Jahro 1916 rund 196500 t , 1917 rund 186500 t. 1918 (bis Oktober einschl.) rund 198 000 t.

Das ,J;ihr 1918 weist somit cine starkc Strigerung dcr Rohzink- erzeugurtg tiuf. Dic.xcb Mrngen reichtcwim Kriego zur Deckung des Bedarfs voll aus. Gcgenwhrtig iibersteigt die cinheimische Zink-

Sch.*

crzeugung den Bedarf. Zwar wird mit der Wiederaufrichtung den Wirtschsfislebcris, besonders der Ausfuhrindust.rie, dcr Zinkbedarf wiedcr stcigcn, doch durfte ein Einfuhrbcdiirfnis in der nachstcn

Die Kohlengewinnuug Belgiens im Jahre 1918. Die Kohlcn7,chen. die im Jahrc 1913 ungefahr 23 Mill. t fikderten, haben im Jahrc 1918 nur 14 Mill. t hervorgebracht. (,,Agcnce Economique c:t, PinanciBre" vom 12.12. 1919.) ar.

Das schwcdische Konsulat in Chicago hat von dem Rurcau of Insular Affairs erfahren, daB die Papierelnfnhr der Phlllpplnen im Rechniingsjahre 1917/18 einen Wert von 1992 198 Doll. gegenubcr 1 422 255 Doll. im Vorjahre crrcichtc. Auf die Vereinigten Staatcn entfickn hicrvon 1 060 259 Doll. (i. V. 902 294), auf Frankreich 241 770 Doll. (i. V. 145 0 5 ) , auf Japan 399 705 Doll. (i. V. 133 622). Auf die ubrigcn Llindcr verteiltm sich 290464 Doll. im Vcrgleich mit 239 804 Doll. iru Jahrr 1916/17. (,,SFensk Pappers-Tiding" rom 15./2. 1919.) dn.

Auflenhaodel der Verelnlgten Staaten. Der Wert der AusfAr aus den Vereinigtcn Staaten ist im Januar dieses Jahres so groB gt:wesen wie nie zuvor, niimlich 653 Mill. Doll. oder 118 Mill. mchr als im Vorjahr. Dic gleichzeitigc E i n f u h r hatte cinen Wert von 213 Mill. Doll. oder 21 Mill. weniger als 1918. (,,Yolitiken".) Sch.*

AuDenhandel Neuseelandu. Die E i n f u h r crrcichte 1917 cineri Wert von 20,92 Mill. Pfd. Stcrl. gcgcn 26,34 Mill. Pfd. Sterl. i. V. Die L4bnahme erklart sich nicht nur aus dcm Schiffraummangel und dcn Lieferungsschwierigkciten, sondcrn auch aus der verminderkn Nachfragc nach gewissen, Artikeln. Die englischen Ausfuhrverboto und sonstige Schwierigkeiten haben zur Anknupfung von Handels- beziehungen mit anderen Landern gefiihrt, so da13 es dic englischcn Ausfuhrfirmcn g r o b Anstrengungen kostcn wird, den vcrlorenen Handcl wiederzugewinnen (vgl. S. 146).

Zeit wcder fur Zinkcrze noch fiir fertiges Zink vorliegcn. I l .

1017 1916 El n f u h r nus Mill. Pfd. Sterl. M Mill. Pfd. Sterl. %

Vereinigte Staaten . . . . . . 3,90 19 3,91 15 Australicn . . . . . . . . . 3,66 18 4,o 15

GroObritannien . . . . . . . 8,82 41 13,87 53

Canada . . . . . . . . . . 0,76 4 0,76 3 Japan . . . . . . . . . . .. 0,63 3 0,56 2 Andercn Landcrn . . . . . . 3,15 15 3,18 12

Das cinzige Land, dcssen Ausfuhr nach Neuseeland 1917 gestiegcn ist, ist Japan. Die Einfuhr von D r o g e n u n d C h e m i k a l i e n betrug 1917 742 OOO gcgen 891 000 Pfd. Sterl. in 1916, davon wurden 1917 geliefert: von England 362 000 gegen 486 000 Pfd. Sterl. i. V., von den Vereinigten Staaten 136 000 gegcn 126 000 Pfd. Stcrl. i. V. Die Einfuhr von D u n g c m i t t e 1 n stellte sich auf 329 OOO gegen 341 000 Pfd. Skrl. in 1916 und stamrntct zur Halfte vom Fcstlandc. D i c E i n f u h r v o n ~ 1 c n , F c t t e n u n d W a c h e s t o f f c n belief sich 1917 auf 1 046 000 Pfd. Sterl. gegen 1 088 000 Pfd. Sterl. in 1918 und stammte fast ganz aus den Vereinigten Staaten. Die F a r b e n - und L a c k e i n f u h r machte 1917 181 000 gegen 231 000 Pfd. Sterl. in 1916 Bus, wozu England 114 000, die Vereinigten Staatcn 43 000 Pfd. Stcrl. beitrugen.

Der Gesamtwcrt dcr A u s f u h r in 1917 betrug 31,6 Mill. Pfd. Sterl. gegen 33,29 Mill. Pfd. Stcrl. in 1916. Die Ausfuhr hatte die Hohe des Vorjattres erreicht, wenn wegcn Schiffraummangcl die Produkte nicht zuruckgehalten werden muBten. Wahitnd vor dcm Kriegr fast die game Produktion von K a u r i - G u rn m i (vgl. Angew. Chctn. 31, 111, 604 [1918]) nach Deutschland ging, sind jetzt die Vereinigten Staaten der Hauptmarkt fiir dieses Produkt, von ciem !916/17 4800 t aufigefiihrt wurdcn. In der Kricgszeit hat nian in Ncusceland gelernt, das Produkt ganz von Schmutz zu befreien und ilas im Ietztercn cnthultcne 61 in groBerem MaDst.abe auazuziehen. Aus 1 t Schrnutc wcrdcn durchschnittlich 73 Gallonen 01 gewonnen, was Kostcn von 4 d die Gallone ausmacht., wghrend dcr Verkaufs- preis nach erfolgter Raffinierung und Destillation 3/- betragt. (,,Hoard of Tr. 5ourn." vom 28./11. 1918.)

Englrnds AuDenhaudel. Der N'crt der E i n f u h r belief sich im Fcbriiar (I . J. auf 107 073 399 Yfd. Stcrl. (gegen das Vorjahr mehr 8 014 321 Pfd. Sterl.), dagcgen stcllt sicb dcr W e r t dcr A u s f u h r auf 46 914 081 Pfd. Sterl. (7 815 200 I'fd. Stcrl. mchr als im Fcbruar 1918). 14:s ergitit sich sonach cin E i n f u h r u b e r s c h u B von 60 163 718 Pfd. Stcrl. I)ic W i e d c r a u s f u h r irn Februnr wird m i t 5 119 397 I'fd. Stcrl. angcgeben und weist gegen das Vorjahr r4ne Zunahmc von 2 359 255 Yfd. Strrl. auf; clurch sie ermal3igt sich :lie Einfuhr auf 101 954 002 (i. V. 99 029 078) Pfd. Sterl. - Von den haiuptsilchlichsten Artikcln weisen in der E i n f u h r Nahrungs- mitiel cine Zunahmc von 6 660 832 Pfcl. Stttrl., Tabak ein? solchc von 2 275 264 Pfd. Sterl., Wolle von 2 171 744 Pfd. Sterl., Olsaaten von 1 583 964 Pfd. Stcrl., barbeitctc Seide von 623 483 Pfd. Sterl. zuf; tiagegcn zeigcn cine Abnahme: Rohbaumwollc ilm 4 186459 Pfd. S t d . Die Ausfuhr von Kohlen hat um 1657 216'Pfd. Sterl., die- icnige von verarbtitetcr Haumwollc um 2 790 221 Pfd. Sterl., von Wolle nm 2 282 074 Pfd. Sterl. zugmommen. - Dic 1 n d e x - E i f f e r deu ,,Economist" betragt 5796 gegen 5861 im Vormonat. Der allgemeine Promntsatz stellt. sich auf 283,8 gegen 265,Q. Fur

on.

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192 Chemisch-drtschaftliche Nachrichten. [a*Ew%dYCEmie

Getreide und Fleisch ist die Ziffer 12881/2 gegen 1287, fiir andere Nahrungsmittel 782'1, (unverandert), fur Textilwaren 1560 gegen 16181/2, fur Mineralien 818 gegen 828.

Der Handel zivisehen Norwegen und England weist nach neueren englischen Statistiken folgende Zahlen auf: Norwegen hat 1918 Waren im Werte von 400 Mill. Kr. ausgefiihrt. Da die Einfuhr aus England im selben Zeitrauni nur ungefahr 100 Mill. Kr. ausmacht, schlieBt die Bilanz mit ungefahr 300 Mill. Kr. zugunsten Norwegens ab. h iibrigen ist Englands Ausfuhr sowohl nach Norwegen wie auch nach den anderen Landern in den letzten KriegRjahren be- deutend gesunken. Norwegen bekam zum Beispiel im Jahre 1913 Waren im Wcrte von 6,14 Mill. Pfd., 1915 fur 7,29 und 1916 fur 10,90 Mill. Pfd. Nach Beginn des unbeschrlnkten U-Bootkrieges im Jahre 1917 begann indes England seine Waren zuruckzuhalten, so daB der Wert der Einfuhr in diesem Jahre nur 8,45 Mill. Pfd. betrug, und dieser Niedergang sich im Jahre 1918 auf 5,43 Mill. Pfd. fort- setzte. Dagegen betrug Norwegens Ausfuhr nach England (in Mill. Pfd.) 1913 7,44, 1914 13,69, 1915 16,66, 1916 18,37, 1917 23,76, 1918 23,76. Der Wert der Einfuhr aus Norwegen hat sich also, wie man sieht, mehr als verdreifacht, und die Bilanz zugunsten Norwegens ist von etwa 1,3 Mill. Pfd. im Jahre 1913 auf iiber 18 Mill. Pfd. im Jahre 1918 gestiegen. (,,Politiken" vom 8./3. 1919.) Sch.*

Englands Ansfuhr an Kohlenteerprodukten und Farbstoffen 1918 betrug: an Farbstoffen aus Kohlenteer 83 902 (1917: 74 190) cwts. Andere Sorten 21 074 (62 593) cwts. Anilinol 3,39 (2,47) Mill. Ibs., Anthracen nur 2240 (2113,649) lbs., Benzol und Toluol 9,89 (11,99) Mill. Ibs., gereinigtem Kohlenteer 0,97 (3,03) Mill. Gall., Naph- thalin 206 521 (215 656) cwts., Pech 8,06 (6,53) Mill. cwts., Teerol und Kreosot u. dgl. 1,96 (12,31) Mill. Gall.; Kupfervitriol 47 595 (47 130) t; Barytfarben 31 371 (75 120), BleiweiB 23 958 (104 708), ZinkweiB 3238 (19 859) cwts., andere Malerfarben und Malerwaren 422 340 (940 864) cwts. (,,Farben-Ztg.") Gr.

Nach ,,L'Informstion" vom 25.12. betrug die A u s f u h r 1137 100 Contos de Reis, die E i n f u h r 989502 Contos, so daD sich ein A u s f u h r u b e r - s c h u 13 von 147 598 Contos ergibt.

Die englisehe Koblenforderung im Jahre 1918. Das Department of Coal Supplies hat eine Statistik uber die Gewinnung und Vertei- lung der Kohlen fur das Jahr 1918 veroffentlicht. Aus den Zahlen ergibt sich, daB der inlandische Kohlenverbrauch urn 161/2 Mill. t, d. h. nahezu um 10% abgenommen hat, trotz der groBen Anspriiche von Industrie und Verkehr in Verbindung mit der erhohten Herstel- lung von Munition. Der Verbrauch der weniger bedeutenden Indu- strien wurde stark eingeschrankt. Zu gleicher Zeit war die Ausfuhr von Kohlen auf diejenigen Mengen, die zur Versorgung der verbiin- deten Lander sowie zur Erhaltung der mit neutralen Landern ein- gegangenen Vertrage notwendig waren, beschrankt. Die Zahlen fur Gewinnung und Verbrauch von Kohlen fur die Jahre 1918, 1917 und 1913 sind folgende:

1913 1917 1918 Kohlengewinnung (ohne die im Bergbau

Kohlenverbrauch fiir Handels- und Kriegs-

on.

Brasiliens AuDenhrndel im Jahre 1918.

on.

iu Millionen tons

selbst verbrauchten Kohlen) . . . . 265 224l/, 205l/,

schiffe . . . . . . . . . . . . . . 25l1, 27 25l/,

Fur inlandkchen Verbrauch . . . . . 162 159 145'12 Fur Ausfuhr. . . . , . . . . . . . . 77'12 3S1/, 34'1,

(Journal of Commerce, Liverpool, vom 21.12.)

In-en Uitvoer vom 19.!2. 19 bringt auf Grund von anitlichen An- gaben eine Iangere Betrachtung uber den hollandisehen AuDenhandel in 1918 im Vergleich zum Yorjahre. Das allgemeine Bild, das aus dieser Zahlengegenuberstellung spricht, ist ein weiterer gewaltiger Riickgang der Ein- und Ausfuhr Hollands. Die G e s a m t e i n - f u h r m e n g e verringerte sich auf 2,8 Mill. t in 1918 gegen 5 Mill. t in 1917, die G e s a m t a u s f u h r m e n g e auf 0,3 Mill. t gegen 0,7 hlill. i. V. Der G e s a m t e i n f u h r w e r t ging auf 458 Mill. fl. gegen 797 Mill. fl. , der Ge s a m t a u s f u h r w e r t auf 156 Mill. fl. gegen 512 Mill. fl. i. V. zuruck. Der E i n f u h r ii b e r s C h u 13 betrug in 1918 302 Mill. fl. gegen 284 Mill. fl. in 1917. Die Einfuhr von tierischen Rohstoffen war in 1918 12 Mill. fl. geringer als i. v. Die Wolleinfnhr ging um 15,6 Mill. fl. zuruck. Die Einfuhr von S t ' e i n k o h l e n , B r a u n k o h l e n und B r i k e t t s ging auf 1,3 Mill. t gegen 2,7 Mill. t in 1917 zuruck. Der Einfuhrwert dieses verringerten Quantums stieg jedoch von 73 Mill. fl. auf 75 Mill. fl. Die Einfuhr von P e t r o 1 e u m betrug in 1918 nur 48 t gegen 72 295 t i. V. Die einzige Ausnahme in diesem Ruckgang bildet Nutzholz, wovon aus Deutschland groBe Mengen eingefiihrt wurden. - Die Ein. fuhr betrug 619 688 t gegen 460 773 t in 1917. - Noch ungklstigel stellen sich die Ausfuhrzahlen. In 1917 hatte Holland eine.n A u s . f u h r u b e r s c , h u B n a c h D e u t s c h l a n d und O s t e r . r e i c h von mehr als 48 Mill. fl., in 1918 war statt eines Ausfuhriiber. schusses ein EinfuhriiberschuB von mehr als 189,5 Mill. fl. zu ver. zeichnen. Dagegen verwandelte sich der E i n f u h r ii b e r c h u C H o l l a n d s a u s d e n L i i n d e r n d e r E n t e n t e , der 1917 151 Mill. fl. betrug, in 1918 in einen AusfuhruberschuB nach jenen Tiandern in Hohe von uber 2 Mill. fl. Der Handelsverkehr Hollands rnit

on.

einen Kolonien in Ostindien hatte in 1918 nur noch einen Wert von ' Mill. fl. gegen 122 Mill. fl. i. V. Allerdings sind, wie In-en Uitvoer )emerkt, aus diesen Zahlen keine endgultigen Schlusse uber die hol- iindische Handelsbilanz zu ziehen. Trotz der Umformung der Han- ielsstatistik in 1917 fehlen in dieser noch immer wichtige Waren, wie Xamanten, frisches Gemiise, Gemusekonserven, kondensierte Milch LSW. Ebenso fehlt auch der Postversand. Ferner sind die Ausfuhr- verte nach den Preisen bcrechnet, die in Holland ublich sind, nicht ,ber nach den Preisen, die im Auslande erzielt werden. (W. N. D. herseed.) 011.

Ubersichtsberichte. Die Salpeterlager Chiles sollen nach neuerlichen Feststellungen

md unter Zugrundelegung der gegenwartigen durchschnittlichen rahresausbeute noch fur einen Zeitraum von 300 Jahren ausreichen. Nelche Bedeutung die Salpeterindustrie fiir das Land hat, erhellt laraus, daB dem chilenischen Staat hierdurch im Jahre schatzungs- veise an 6 Millionen Pfd. Sterl. (das ist die Halfte der gesamten Staats- Linnahmen) zuflieBen, und daI3 der Wert der Salpeterausfuhr 70-75% ler gesamten Ausfuhr der Republik betriigt. Im Jahre 1914 wurden LO Mill. Quintal, 1915 44 Mill., 1916 55 Mill. und 1917 60 Mill. aus- 5efiihrt. Kurz vor Ausbruch des Krieges wurde eine grol3e Anzahl ron Fabriken geschlossen, weil die hohen Betriebskosten die Arbeit iicht mehr lohnten. Ende 1917 arbeiteten alle Fabriken, die ge- augend Heizmaterial besaBen, mit ganzer Kraft. Nur in der Provinz 4ntofagasta muBten mehrere Fabriken aus Mangel an Heizmaterial ;chlie&n, wahrend sich in Tarapac& einige neue Gesellschaften auf- ,aten. Nachstehende Tabelle zeigt die Lagerbestiinde an unver- rauftem oder nicht ausgefuhrtem Salpeter am 30./6. 1918 in den ein- telnen Provinzen.

Quintal Tarapach . . . . . 11311337 Antofagasta . . . . 0223603 Taltal . . . . . . 1518024 Tocopilla . . . . . 959342

lnsgesamt betrugen diese Bestande 21 238 318 Quintal. (Handels-

Chemisehe und verivandte lndnstrien in Mexiko. Der englische Generalkons.ul in Mexiko berichtet uber die guten Aussichten fiir len C h e m i k a 1 i e n h a n d e 1 auf dem mexikanischen Markt. lnsbesondere sollen Drogen guten Absatz finden, ferner Sauren und Zhemikalien fiir den Bergbau. Anilinfarben werden zur Zeit aus den Vereinigten Staaten eingefuhrt. Vor dem Kriege kamen chemisch reine Stoffe aus Deutschland. Englische reine Chemikalien fiir die Analyse sind in Mexiko unbekannt. Die Ausfuhr aus den Vereinig- ten Staaten liegt hauptsachlich in den Handen einer deutschen Firma und zweier anderer Firmen. - B i t u m i n 6 8 e K o h 1 e wird in grokn Mengen im Norden dcs Staates Coahuila gewonnen, wo sie in groBen Mengen vorkommt. Die ErschlieBung dieses Brennstoffes steht erst im Anfang und leidet zur Zeit noch unter den schlechten Transportverhaltnissen. Die ungeheuren P e t r o 1 e u m f e 1 d e r an der Ostkuste sind bekannt. Als dritte Kraftquelle f i i r die mexi- kanische Industrie komnit durch Wasserkraft gewonnene Elektrizitiit in Betracht. - S c h w e f e 1 s a u r e wird in Mexiko in grol3en Men- gen gebraucht und kann aus einheimischem Rohmaterial (Schwefel und Pyriten) hergestellt werden. Die groBte Schwefelsaurefabrik ist heute die von Dinamita, Dgo., die mit den dortigen Dynamitwerken in Zusammenhang steht. Die Fabrik arbeitet nach einein, einer ameri- kanischen Gesellschaft gehorenden Verfahren. Eine zweite kleinere Schwefelsaurefabrik befindet sich in der Hauptstadt. Grol3e Schmefel- lager sind bei Conejos, zwischen Torreon und Chihuahua, denen noch eine groBe Entwicklung bevorsteht. Nur eine Fabrik, in Dinamita, stellt S a 1 p e t e r s a u r e her. Natriumnitrat wird aus Chile ein- gefuhrt. - Eine gro& moderne Anlage zur Fabrikation von Z e - m e n t findet sich in Hidalgo bei Monterrey; sie lieferte einen groBen Teil des Zementes fur die Hafenanlagen von Tampico und Vera-Cruz und die Wasserwerke der Stadt Mexiko. Zement wird in Zukunft in groBen Mengen verbraucht werden; Rohmaterial findet sich in uner- schopflichen Mengen bei Hidalgo.

In verschiedenen Teilen der Republik findet man in eingetrock- neten Seen groBe Bfengen von ,,Tequesquit", einem natiirlichen, aber sehr unreinen N a t r i u m c a r b o n a t. Dieses Rohmaterial wird unter anderem in der Stadt Mexiko verarbeitet. Eine andere kleine Fabrik, welche diesen Gtoff verarbeitet, findet sich in Guadala- jara. AlsweiteresRohmaterial fiir die knatronfabrikation isteininder ganzen Repu blik, insbesondere im Norden, in groBen Ablagerungen vorkommendes, fast reines N a t r i u m s u 1 f a t bekannt. Betracht- liche Steinsalzlager kommen u. a. bei Salinas, San Luis Potosi, Pa- lomas im Staate Chihuahua und Viesca im Staate Coahuila vor. Ihre Erschlieljung erfolgt hauptsachlich unter englischem EinfluB. AuBer den Tequesquitlagern besitzt Mexiko in Sonora, etwa 60 km vorn Golf von Kalifornien ausgedehnte Lager von fast reiner S o d a ,

museum, nach Statist.) U.

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W i u f t l i o h e r Tell. Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. 193 8% Jahrgang 1819. 1 die zu den gr6Bten der Welt geharen. Sie sind Eigentum der Regierung, aus Mange1 an Transportmoglichkeiten aber bisher noch nicht aus- genutzt worden. - Auch die im Staate Coahuila an der Grenze von Zecatecas im Sudwesten von Saltiilo befindlichen P h o s p h a t - 1 a, g e r s t a t t e n , die Millionen von Tonnen dieses wertvollen Rohmaterials enthalten, sind bisher noch nicht erschlossen worden. - Die technische Gewinnung von A m m o n i a k steht in Dinamita erst im Anfang, - Die in den Anlagen von Coahuila schon in grol3em Umfang betriebenen K o k e r e i e n bieten ohne Zweifel die Mog- lichkeit, eine F a r b e n i n d u s t r i e und sonstige organisch- chemische Industriezweige zu entwickeln. Gegenwartig deckt die mexikanische Textilindustrie ihren gesamten Bedarf an Farbstoffen

f'.: Trotz vieler Schwierigkeiten ist die norwegisehe Seifenindustrie wkhrend des Krieges in der Lage gewesen, die Seifenherstellung auf- mchtzuerhalten und den inkindischen Bedarf an Seife zu befriedigen. Indessen sind die Herstellungskosten stets so hohe gewesen, daf3 auch auslandische Fabrikate rnit Erfolg auf dem norwegischen Markt haben konkurrieren konnen. Es hat daher dauernd eine Einfuhr englischer, amerikanischer und franzosischer Seife stattgefunden, trotzdem die Wiinsche der norwegischen Seifenfabriken stets dahin gingen, eine solche Einfuhr aus nationalen Griinden zu verbieten. Die Grundlage fiir die Menge der nach Norwegen einzufiihrenden auslandischen Seifen hat die Einfuhrstatistik des Jahres 1914 (etwa 800 t h a r k Seife) gebildet. Nachdem jedoch kiirzlich das norwegische Lndustrieversorgungsdepartement die Einfuhr von insgesamt 1500 t harter auslhndischer Seife genehmigt hat, glauben die norwegischen Seifenfabriken, sich solchem Vorgehen im Interesse der norwegischen Seifenindustrie widersetzen zu miissen. Die Seifenfabriken haben, ebenso wie andere norwegische Industriezweige, im Ausland groBe Mengen Rohwaren zur Seifenfabrikation gekauft. Das norwegische Fettdirektorat gibt jedoch keine Erlaubnis zur Einfuhr dieser Roh- stoffe, sondern will die Seifenfabriken zwingen, die teueren und sohlechten 61e und Fette zu verwenden, die der norwegische Staat zur Zeit auf Lager hat. Die fertige norwegische Seife stellt sich daher im Preise so hoch, daB sie gegen auslandische Seifen gleicher Art nicht konkurrieren kann. Der Erfolg wird auch in diesem Industrie- zweig Betriebseinschrankung, Arbeiterkiindigung und Kapitalver- lust sein. Da das norwegische Industrieversorgungsdepartement der Einfuhr auslandischer Seifen keine Beschrankungen auferlegt, so erscheint die Gelegenheit fiir die deutsche Seifenindustrie giinstig, ihren Ausfuhrhandel nach Norwegen, sobald sie hierzu in der Lage ist, wieder aufzunehmen. Es ist in diesem Zusammenhang nicht ohne Interesse, daB norwegische Einfuhrhlndler Angebote auf argentini- when Talg zu 1 Kr. fur 1 kg cif. Norwegen erhalten haben. (Nach- richten 5319.) on.

durch Einfuhr. (Chem. Trade J. Nr. 1655.) u. *

Marktberichte. Eine staatliche Regelnng fiir den amerikanischen Metallmarkt.

Wie die ,,Times'' aus New York meldet, sind die Vertreter der Eisen- und Kupferindustrie zu einer Besprechung zusammengetreten, um mit dem Industrieamt eine zweckentsprechende Zusammenarbeit zu leisten. Es ist vorgeschlagen worden, die P r e i s e f i i r M e - t e l 1 e h e r u n t e r z u s e t z e n , damit den Verbrauchern ermog- licht wird, grb5ere Lager sich anzuhgen. Das Industrieamt hofft, auf diese Weise die metallverarbeitende Industrie wieder in Gang zu bringen. - Aus Washington wird gemeldet, da13 das Kriegsamt mit den Kupferherstellern eine Vereinbarung getroffen hat, wonach die Regierung das in den letzten 15 Monaten geforderte Kupfer nach bestimmten Kontingenten zu Marktpreisen verkaufen wird.

Vom amerikanisehen Eisenmqkt. Die Aufrechterhaltung der Richtpreise wird als Notwendigkeit betrachtet. Dieselben sind nun- mehr drei Monate in &aft und die Fabrikanten rechnen darauf, dieselben ohne Intervention der Regierung aufrecht erhalten zu konnen. Die Vorrate in Roheisen bei Hochbfen haben um 35% zu- genommen. Trotz der kleinen Nachfrage konnen sich die Preise gut bshaupten. Im Februar betrug die Erzeugung in Roheisen 2 940 000 t gegen 3 302 000 t im Vormonat und 2 319 000 t im Vorjahr. Die tagliche Erzeugung belief sich auf 101 000 t (104 000 t im Vormonat). Im Betrieb waren 305 Hochofen gegen 323 im Vormonat und 315 im Vorjahr. (Nach ,,Iron-Age".) Wth.

Stahl und- Eisenausfuhr aus den Vereinigten Staaten naeh Skin- dinavien. Wie ,,Algemeen Handelsblad" vom 20./2. mittcilt, machcn die Amerikaner alle Anstrengungen, um den Eisen- und Stahlmarkt in Skandinavien im Vorrang vor den Englandern in die Hande zu bekommen. Sie haben zu diesem Zweck die bedingungslosc Ausfuhr von Stahl- und Eisenwaren nach Skandinavien zugestanden. Es wird mit einer jahrlichen Stahlausfuhr von 4-5 Mill. t gerechnet, namentlich im Hinblick auf die gesteigerte Schiffbautatigkeit in den Nordliindern. ar.

Behebung des Kupfermangels in Norwegen. Dem groDen Kupfer- mangel, unter dem Kcrwegen und vor allem die Elektrizitatswvcrke leiden, wird jetzt abgeholfen werden, da Amerika in der letzten Zeit viele Ausfuhrlizenzen fiir groBere Kupfersendungen erteilt hat. Man

on.

Angew. Chem. 1919. Wirtachaftlicher Teil (Band 11) zu Xr. 23/24.

erwartet dos Kupfer in der nachsten Zeit und hofft, die ganze Menp, die fiir Norwegens Rechnung in Amerika eingekauft worden ist, zu erhalten. (Svenska Dagbladet vom 27./2.) ar.

Zinnpreise. (London.) Von dem Tiefniveau, das der Zinnpreis kurz nach Mitte Februar an der Londoner Metal Exchange einge- nommen hatte - Zinn mrde damals bei prompter Liefeivng mit. 204 Pfd. Sterl. und bei Dreimonatslieferung mit 200 Pfd. Skrl. notiert - hat sich das Metall in den jiingsten Wochen wieder all- mahlich erholt, und speziell von der letzten Londoner Metallborsr wird eine recht feste Haltung fiir Zinn gemeldet, die den Preis f*, prompte Lieferung um 5 Pfd. Sterl. auf 241 Pfd. Sterl. hob, wahrend Zinn fur Dreimonatslieferung gleichzeitig von 229 Pfd. Sterl. auf 233 Pfd. Sterl. anzog. Diese Aufwartsbewegung ist die erste durchgrei- fende Erholung, die der Zinnpreis von dem jahen Riickgang erfahreli hat, den er seit August 1918 erlitt, als sein Niveau. bis auf-397 Pfd. Sterl. gestiegen war. ar.

Die Versorgung Deutsehlands mit Metalleu. Das japanischr Handelsamt hat die Genehmigung zur Ausfuhr von Kupfer und Lieferung an Deutschland erteilt. Die japanischen Kupferlieferungen wtirden in erster Linie der rheinisch-westfalischen und der ober- schlesischen Industrie zugute kommen. Die Verschiffungen konneii aber noch nicht stattfinden, weil die verfiigbare Tonnage zum Ab- transport nicht ausreicht. Amerika hat die Ausfuhr aller Metallc, rnit Ausnahme von Gold und Silber, nach allen Landern, ausschliel3- lich Deutschland, freigegeben. on.

Zur Lage der Zinkindustrie. Seitens der Zinkhiittenwerke wird trotz Ablehnung der Regierungsstellen eine Erhohung der Zinkpreise angestrebt mit der Begriindung, daf3 bei den augenblicklich in Gel- tung befindlichen Preisen kaum die Selbstkosten gedeckt werden. Die Lage der Zinkindustrie ist desmegen so besonders schwierig, weil durch den wahrend des Krieges get,riebenen Raubbau grol3e Vor- rate vorhanden sind, die jetzt auf den Markt abgestohn werdeii miissen. Die Aufnahme der Ausfuhr ist augenblicklich nur in ge- ringem Umfange moglich, auch hat sich die Lage am Weltmarkt ZU- nehmend ungiktiger gestaltet. (Rh.-W. Ztg.) Wth.

Die Siiddeutsche Eisenzentrale (Mannheim), die zuletzt Itm 15. 2. cl. J. die Verkaufspreise fur verzinkte Bleehe erhohte, sieht sich ange- sichts der inzwischen weiter gestiegenen und noch steigenden Werks- preise zu einer abermaligen Preiserhohnng veranladt uncl gibt ihre neue Preisliste heraus. ar.

Das Reichswirtschaftsamt hat in Anbetracht der grol3en Steige- rung der Gestehungskosten in der Ziindholzindustrie, namentlich rnit Rucksicht, auf die Erhohung der Arbeiterlohne durch Einfiih- rung des Acht'stundentages, einer Erhohung der Hoehstpreise der Ziindholzindustrie um 30 M fiir die Kiste zu 10 000 Schachteln zu- gestimmt,. Der Grundpreis a b Fabrik betragt nunmehr 440 M fur dic ganze Kiste zu 1OOOPaketen. on.

Lage des englisehen Bohlenmarktes. Der kiirzlich von seiner Englandreise zuruckgekehrto Direktor A d 1 e r S v a n h o 1 ni von Det Danske Kulkompagni bezeichnet nach ,,Berlingske Tidende" vom 26./2. die Lage des Kohlenmarktes in England als iiul3erst ernst,. Die Kohlenarbeiter verlangten aul3er einer LohnzuIage von 30% auf die bereits friiher stark erhohten Lohne eine wochentliche Arbeits- zeit von 30 Stunden, verteilt auf 5 Tage mit 6 Arbeitsstunden und Ruhe am Sonnabend und Sonntag. Man habe einen AusschuB von Kohlenarbeitern und Regierungsmitgliedern ernannt und hake einen Vergleich fur moglich. England fehle Kohle fur seinen eigenen Ver- branch. Sobald St.reik ausbreche, miil3te England bestimmt dip Kohlen- und Koksausfuhr schliel3en. ar.

bus der belgisehen Kohlenindustrie wird berichtet, dal3 die Fordel.- tatigkeit der Zechen so lebhaft sei, daB die Kohlen von der langsam wieder in Betrieb kommenden heimischen Industrie nicht vollig verbraucht werden kennen. Deshalb haben die Zechen einen be- deutenden AbschluB zur Belieferung dcr schweizerischen Bundes- bahnen mit Briketts get&t,igt. Verhandlungen iiber weitere Kohlrri - ausfuhrvertragc sind im Gange. ur.

Die Kohleneiofuhr Diinemnrks ist bei steieender Nachfrage dei, Industrie nicht zureichend. 1918 wurden 2,24 @ill. t eingefiihrt-ggegeii 2,16 Mill. 1917, 3.70 Mill. 1916 und 3.89 Mill. t 1915. Die d e u t - s c h e n L i e f e r u n g e n sind bis 'auf 16 000 t nionatlich voll- standig eingestellt, wiihrend die E i n f u h r a u s E n g 1 a n d nur wenig gestiegen ist und vollstandige Einstellung der Lieferungen auch von da infolge der Arbeiterunruhen droht (vgl. S. 44 u. weiter oben). Den danischen Verbrauchern wurden 500 000 t a m e r i k a n i s c h c K o h 1 e angeboten zu annahernd gleichen Preisen wic die englischen. 30 Doll. cif. per t ; der niedrige Stand der Frachten und damit dey Preise ist zur Zeit auf die grol3en Riicktransporte von Kriegsmaterial nach den Vereinigten Staaten zuriickzufiihren. Aber auch auf dic- Dauer diirfte Amerika, wenn die englischen Bergarbeiterlohne el - hoht werden, als Konkurrent guf dern skandinavischen Markt iii

Betracht kommen. Die bereits getatigten schwedischen und no1 - wegischen Einkaufe an anierikanischen Kohlen erregen in englischen Exportkreisen einigc Unruhe. Die danischen Einfuhrhauser habexi Jich bisher ron der Ankniipfung neuer Verbindungen zuriickgehalten.

ar.

"5

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Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. l - ans:$EdEE*e . 194

I

Polnische Kohlenlieferung fur Deutsch-hterreich. In Warschau fanden Verhandlungen zwischen der Deutsch-bterreichischen und der Polnischen Regierung iiber die Lieferung von Kohle nach Deutsch- Gisterreich statt. Hierbei wurde die Verllngerung des bisherigen Kohlenlieferungsvertrages durchgesetzt und fiir den Fall, daB sich die Kohlenforderung Polens bessern sollte, eine Erhohung der nach Deutsch-bsterreich zu liefernden Mengen vorgesehen.

Bohmische Braunkohlenindustrie. Der Gesamtversand im Kriege betragt, wie die ,,N. Fr. Pr." meldet,, kaum iiber 60% des Versandes vor dem Kriege. Nur 10% der Kohlenforderung gelangen nach Deutsch-bterreich, zumeist nach Wien. Der Auslandsversand war bishcr fiir die bohmische Braunkohlenindustrie gesperrt und soll jetzt mit monatlich 45 000 t wieder aufgenommen werden. Vor dem Kriege bezog das Ausland 7 M I . t. Die P r e i s e sind im Einver- nehmen mit dem Ministerium fiir offentliche Arbeit in Prag seit kurzem erheblich e r h 6 h t worden. (Prager Tagblatt vom 25./2.)

Einfuhr von Arzneimitteln naeh Finnland. Wie andere finnieche Interessenverbiinde, so hat auch die Arzneimitteliniport-Aktien-Ge- sellschaft (Lakemedel Import A/B) in Helsingfors den Versuch ge- macht, die Einfuhr von Waren ihres Geschaftszweiges zu monopoli- sieren. Ihre Bestrebungen sind indes nicht nur in Deutschland, sondern auch anderwiirts auf Widerstand ge8toBen. So haben ins- besondere die Verhandlungen in England zu keinerlei Ergebnis ge- fiihrt. Seit einiger Zeit wird es &her den beteiligten finnischen E nzelfirmen wieder freigestellt, ihre Einkaufe im Ausland unmittel- bar vorzunehmen. Die Lakemedel Import AIB hat nur noch be- ratende Stimme bei der Entscheidung iiber Einfuhrgesuche und bei Verhandlungen der Regierung im Auslande, die sich auf Einfuhr- fragen beziehen. Der Mange1 an Heilmitteln und anderen Chemi- kalien und Drogen ist augenblicklich sehr groD.

Einfuhr von Apothekerwaren nach Norwegen. ,,Norges Intelli- genssedlcr" meldet unter dem 6./2. : Der norwegische ,,Apotheker- verein" teilt mit, daB die Zufuhr von Arzneimitteln in letzter Zeit bedeutend zugenommen hat. Die Partien, die in Amerika fur Nor- wegen bereit lagen, kommen jetzt allmahlich an. Insbesondere ist eine bedeutende Menge C a m p h e r gekommen, und man erwartet in den nachsten sechs Wochen so goBe Mengen, daB der Detailhandel mit Arzneimitteln freigegeben werden kann. Von Deutschland hat man letzthin sehr wenig erhalten, und jetzt hat die Zufuhr ganz auf- gehort. Glaswaren und Instrumente zu medizinischen Zwecken liegen in Deutschland zur Ausfuhr bereit, ohne daD sie augenblick- lich hierher transportiert werden konnen. Was die Preisfrage anbe- trifft, so kann man im grol3en und ganxen noch keinen Ruckgang feststellen. Einzelne Artikel, die man aus Amerika erhalten hat, sind etwas billiger geworden. Das gilt insbesondere f i i r Glycerin. ar.

Norwegischer Kunstdiinger. Nach Mitteilung des norwegischen Landwirtschaftsdepartements sind fur den Verbrauch Norwegens im Jahre 1919 gesichert worden: bis zu SO 000 t norwegischer Luft- salpeter, 2500 t staubfeines Cyanamid, 2500 t granulierter Kalk- stickstoff, 43 000 t Superphosphat. Uber Kali driickt sich das De- partement sehr zuriickhaltend aus. Superphosphat und Kali untcr- liegen der Rationierung, Stickstoffdiiuger nicht. Die Staatszuschiiew Zuni Zwecke der Herabsetzung des Preises des Luftsalpeters werden fur 1918-1919 veranschlagt auf 13,6 Mill. 1..

Versorgung Norwegens uod Frankreiehs mit Glen und Tranen. Von der im norwegisch-amerikanischen Handelsabkommen (vgl. Angew. Chem. 31, 111, 337 [1919]) festgesetzten Menge von 10 000 t vegetabilischer Ole zur ~~~rgarinefabrikat ion sind bisher nur geringe Xengen eingetroffen, woriiber in der norwegischen Handelswelt und Presse lebhaft Klage gefiihrt wird. Wie von kompetenter und ver- trauenswiirdiger Seite mitgeteilt wird, sind die versprochenen Zu- fuhren aus Amerika ausgeblieben, weil die Norwcgische Regierung sich geweigcrt hat,, aus ihren Tranbestanden Tran zu 3 Hr. das Kilogranim an die Franzosisehe Regierung zu verkaufen. Wahrend in der ganzen Welt Knappheit an Tran sowohl zu medizinischen wie zu technischen Zwecken herrscht, verfiigt Norwegen uber sehr be- trachtliche und wertvollc Tranlager. Inimerhin sah sich die Nor- wegischc Rcgierung, die den Tranhcrstellern einen Mindestpreis von 2,60 Kr. ftir 1 kg garantiert hat, nicht in der Lage, zu dem von der Franzosischen Rcgierung gebotenen niedrigen Preise zu ver- kaufen. Infolgedessen fiihlte sich die Franzosische Regierung ver- anlafit, durch einen Druck auf die amerikanischen Ausfphrbehorden die fur Norwegen bestimmten Nengen vegetabilischer Ole zu redu- zieren oder dercn Liefernng auszusetzcn. Die Tranknappheit auf dem Weltmarkte ist dadurch cntstanden, daD im Laufe dcs Krieges fa,st alle Fangfahrzeuge und schwimmenden Kochereien der - vor- zugsweise norwegischen - Walfangs-Gesellschaften von der Entente requiriert oder verloren gegangen sind. Der Fang ist daher wescnt- lich auf die norwegischen Kiistengewiisser, wo der norwcgische Staat den Fang monopolisiert hat, und das nordliche Eismeer heschrankt geblieben, zumal auf einen Protest cler Shetlandsfischer hin dcr Fang in britischen Gcwassern von den schottischcn Behorden verboten ist. Ein ahnlichcs Walfnngvcrbot~~vird wahrscheinlich auch demna.chst in Ieland erlasscn werden. Auch die Nachrichten iiber die im Sudlichen Eisnieer beschaftigten Walfanggesellschaft~n lauten ungiinstig. Ein

on.

ar.

on.

ar.

Teil der dort noch vorhaikdenen Plotte hat in Montevideo aufgebgt werden miissen, da es an Betriebsstoffen fehlte und die Fanglizenzen zum Teil von der Britischen Regierung nicht erneuert wurden. ar.

dmerikaoisehe Seife in England. Laut ,,Chemical Trade Journal" vom 20./2. wird in Seifenhandelskreisen Beschwerde gefiihrt gegen die Einfuhr amerikanischer Seife zum Waschen von SchweiDwolle. Der Preis soll ungefahr 37 Pfd. Sterl. die Tonne, frci Liverpool, betragen, d. i. bedeutend unter dem Preise, zu dem das gleiche englische Fa- brikat verkauft werden kann. on.

Znr Mineralolversorgung. Die iClineralolversorgurigsgeeellschaft erstattet einen Bericht, der die Zeit vom 1.111. 1918 bis Ende Fe- bruar 1919 umfaBt. Danach betrug wahrend der letzten Kriegsmo- nate der gesanite Brennstoffverbrauch etwa 32 000-35 000 t. Dieser Verbrauch wurde gedeckt: 1. durch die inlandische Benzol- erzeugung mit etwa 16 000 t , 2. durch die Einfuhr rumanischen und osterreich-ungarischen Benzins rnit etwa 15 000 t, 3. durch Veruen- dung von Spiritus zur Streckung des hnzols rnit etwa 500-1000 t. Soweit heimische Erzeugung und Einfuhr zur Deckung des Bedarfs nicht ausreichten, wurden Reservebestande herangezogen, die am 1./11. 1918 25 000 t ausmachten. Durch den Umschwung der po- litischen Verhaltnisse im Herbst 1918 wurde die Mineraloleinfuhr aus Rumanien und Gdlizien abgeschnitten und infolge der iiber- stiirzten Demobilmachung gingen erhebliche Betriebsstoffmengen verloren oder wurden vielfach durch Ubergriffe ortlicher Stellen der behordlichen Bewirtschaftung entzogen. Jedoch gelang es, die grol3en Lager auf dem linken Rheinufer und in der neutralen Zone bzw. in der EinfluBsphiire der Entente, z. B. in Ludwigshafen, Diisseldorf, Duisburg, Mannheim usw., trotz der Verkehrsschwierig- keiten infolge des Ruckmarsches der Armeen in vollem Umfange in Sicherheit zu bringen. Auch der grol3te Tcil der in Posen lagernden Bestande konnte geborgen werden. Im Januar 1919 wurden frei- gegeben 10 000 t fiir den biirgerlichen Verbrauch, 4119 t fur Heer und Marine; im Februar 10 000 t fur den biirgerlichen Verbrauch, 4166 t fur Heereszwecke. Fur den Monat Miirz hofft die Gesellechaft, 20 000 t freigeben zu konnen. Wahrend im Kriege etwa zwei Drittel der wrfiigbaren Betriebsstoffe militariechen Zwecken nutzbar ge- macht und ein Drittel dem privaten Gebrauch zugefar t wurden, besteht jetzt etwa das umgekehrte Verhaltnis; jedoch erfordert die Versorgung der Heeres- und Marinestellen, einschliefilich der neu auf- gestellten Formationen fur den Grenzschutz, auch weiterhin verhalt- nismaBig grol3e Mengen. Nach Lage der Sache wird die Versorgung des Reiches mit Betriebsstoffen noch fur einige Monate in ungefahr dem gleichen Umfange wie bisher aufrecht erhalten werden konnen, unter der Voraussetzung, da13 die Benzolerzeugung, die im Monat Februar infolge der Streikunruhen im Ruhrrevier stark zuriickge- gangen war, wieder eine baldige Steigerung erfahrt.

Franzosische Blatter berichten iiber die Lage des Lfoner Seiden- mtcrktes, daB 1918 die Unternehmungen zu standig steigenden Preisen gut beschaftigt waren. Trotz der Schwierigkeiten, geeignete Ar- beiter zu finden und geniigend Rohmaterialien hereinzubringen, sei die Fabrikation nicht wesentlich beeintrachtigt worden. Auch konn- ten die hohen Preise den Verbrauch nicht herabdriicken. Die Er- zeugung ist gegeniiber 1917 von 2,5 auf 2,9 Mill. kg gestiegen, wahrend sie in Italien infolge der Besetzung Venetiens von 30,s auf 29,8 Mill. kg zuriickgegangen ist. Einen Rekord stellte Japan auf, das seine Roh- seidenerzeugung auf riicht weniger als 300 000 Ballen steigern konnte. Seit dem 11./11., dem Tage des Waffenstillstandsabschlusses, sei am Lyoner illarhte eine Stagnation eingetreten, wobei die Preise gleich- zeitig eine Verbilligung erfuhren. Xeuerdings treten Belgien und Elsal3-Lothringen als Kaufer auf. on.

ar.

Kartelle, Syndikate, wirtschaftliche Verbande, Monopole, Zwangswirtschaft.

Ein liontinentales Stnhlkartell? Wie auf S. 161 berichtet, sind in dcr belgischen EisengroDindustrie Verhandlungen angebahnt, die die Begriindung eines belgischen Stahlkartells bezwecken. Wie der ,,Frkf. Ztg." hierzu mitgeteilt wird, werden solche Bestrebungen in erster Linie durch Frankreich beeinfluBt, das dic Fiihrung in der kontinentalen Stahlindustrie, die friiher Deutschland hatte, an sich reil3en will. Dabei gehen die Franzosen von der Absicht aus, zunachst ein festgeschlossenes franzosisches Eisenkartell zu begriinden, in das sie a19 einen wesentlichen Bestandteil die bisherigen deutsch-lothrin- gischen Wcrke, und wenn es ganz nach ihrem Wunsche geht, auch die Saarwcrke einbeziehen mochten. Als nachster Schritt ist dann eine Interessengemeinschaft mit der hochbedeutsamen luxemburgischen Stahlindustrie beabsichtigt und schlieBlich auch eine Regelung des Verhaltnisses zu den noch ubrigbleibenden deutschen Stahlwerken, wobei die Forderung nach ciner sclbstiindigen rheiqischen Republik, in der ein erheblichcr Prozentsatx der restlichen Schwerindustrie Deutschlauds verblciben wird, den Auftakt bilden soll. on.

Syndikat dcr franzosischen Walzwerke. Alle franz6sischen Walz- werke haben sich zu cineni Syndikat unter dem Namen ,,Comptoir Sidbrurgique de France" vereinigt. on.

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99 lrtsohaftllober TeU. Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. 196 -_______ 82. Jaliraanu 1919. 1 --__-=--- _ _ __ -_ _ _ _ ~ - - _ _ _ _ - .

ZusammenschluB der spanisehen Schmefelkiesgruben- Oesellschaft,eu. Nach Rerichten aus dcm Hwg h a k n sich die rollen spanischen Schmrfclkiesgruhcn-Untcrne}im~ingen, mio Rio '#into, (lie Huelva Coppcr and Sulphur Mines i is iv . zu cinem ICartell (Chiribinn) zu- samrricngeschlosscn, was nicht ohne Einfluli auf den Pyritmarkt und

Kontrolle der finnlsehcn Zundhoizindustrir dureh Ycbweden. Die f inn id i c Zeitung ,,Huftudstadsbladct" rerbreitct, h u t ,,Srcnsk Handrlstidning" vom 28./2. 1!)19, die Sachricht, daB dw grdk schwdivchc Zundholztrust A. 13. Ii'iirennde Svenska Tandsticks- fahriker die drci groBten finnircheri Zundholzf:tbrikrn aufgckauft haben scll. Dic schndischc Gcscllschaft beabsichtigc, sich dic Kontrollr der gesamtcn fnniachcn Ziindholzindustrie anzucigncn. on.

Trustbildung in der engiischru Gerberei? Ain 30.!1. ist dic Unitid Tanners' F'cdcraticn of Crcrit Britain and Ireland eingctragcri wordt:n. Bishcr war dir United Tanners' Fetleration einc rein private Vcr- einigung. Sie erhait jctzt jedenfalls ein Chartcr of Incorporation. In dcr Mitteilung in drr F : L ~ ~ I ~ I ~ s s E ' - ubcr die Eintragung dcr Ge- sellscbaft heiBt es: United Tanners' Fcdt:ration of Cheat Britain and Ireland. rcgistriert am 3U.!l. als eiiie (lurch Garantic bc- schrhli te, nicht ziim Zwecke des Geivinnes gcbildetc Gcsrllscliaft~. Zum Zweak der Eintragung ist die llitglicderzahl rnit 100 angcgcbrn, nnd zmar ist. jcdcs Blitglied fur den Fall der Liqridaticn fiir riicht nielir als 10 Pfd. Sterl. haftbw. Gcgcnstand dcs Unternchmcns is1 : die Interesferi drr Gcrberei iin Percinigtcn Kiinigreich zu fiirdern, zu cntwickrln und zu bc schutzcn durch dic Vcrcir:igurg lokaler Ver- einigungen und Cescllschaften, w:lchc k r c i t s bestehen cder hicrnach rnit Elligung dcr Ycdcration gabildct werdcn; JlaI3rcgcln zur He- schutzung dcr Cerber und Vcrbcsrerung dcs Haridekgesetzrs rnit Bczug auf das Fach anzuregcn, zu unterstiitzen uiid zu verteidigen, und Gcrbniaterialien oder in T7rrbintlung rnit irgcndeinem 'leile der Gerbcrci gcbrnuchtc Snchen jeder Art. zu den1 Zweck: cinzukaufcn, um sie wieder an die Xitgliedcr zuni Einkaufsproive plus Unkosten zu vcrkaufcn, und zwar in solchcr Fi'cisc~, wic: der Exc.kutirnusechuD ee von Z( it zii Zeit bcstimmt. Die Dircktoren erhalten keine IJivi- dendcn, Honorare cdcr Gewinnc. Das Binkommcn untl dcr Btssitz der Gwellschaft ist nur zur Fiirderung ihres Gcgenstandcs zu ver- wcndcn. Zuerst haben dic folgendcii Abteilungen zu bestehcn: a) Sohllcdeigcrbcr, I)) Zuriclit,oloclergcrbrr und Gcrbcr tcchnischer Leder, c) G e r h r von Chroni- und vcrwantltem JlineIaloberled(~ untl d) Gcrber voii Schaf- und andrrcm Fcllcn. - Gntcr so gut nic den glcichcn Auspizicn ist nni glcichrn Tagc untor dcr Firma Jliniosa Park Association, Lttl., einc gcivohnliche Hnriclclsgcscllschsft init eiricm Kapitiil von 50 000 Pfd. Strrl. in Akticn von I I'fd. Stcrl. r in- getragcn wordcn. Sic will sich riicht nur rnit dcm Jlimosariridenhiindel befasecn, sondwn hat als Ccgcnstiiiitlc a n g c g c h q daW sic dic Er- zeugung und Entmicklung \'on 3limosarinde zur Vrrn.c~ndung in dttr Gcrberei fordern und sich niit dcni Ein- untl Vcrkauf, drr Erzeugung, Zubereitung, drr Kin- und Ausfuhr ron Hautru und Fellen, 3limosa- rindc, Itintlencxtraktcn, Guinrni irnd allrr Art, Appiratcn, Nalt!ria- lien, Stoffen nnd Xtschinen fur Gerhci., I~drrhiinti lcr, Schuhfabri- kanten, Schuhhandlvr iisw. bVfa*Sc,n will. (,,Schuhinai~kt.") 7f.

Die norwegisehe Lederzentrale hat. d a s L)cp:wtrincnt fiir die in- dustricllc Vcrsorgiirig :tufgefordcrt,, tlio I<antrollc ubcr die Einfuhr der von dcr 1Adcrzent.rale harbcitcten IVarrn ouch n-eiterhin ails- zu i ihn und insbesondere dic Ir~derzcntrale als regulierendc halb- amtlichc Bchiirdr wcitcr bestehen xu lasscn. Die Zrntrale w i s t fyrricr auf dic Gefnhr hiri, die den riorwegischrn Inrhistricn duwh LTbrr- schwcmqnng des Lnndcs niit fertigen Erzeugnissc,n und Halbfabri- katen droht, wiihrcsnd cs gleirhzeitig iul3erst schwiorig ist, Roh- materialien zu hesch;iffvn. Kilter svlchrn Unistantlcn n.urdc: die nornrgischc Intliistric Itauni in dcr Lagr sein, mit ausllintlischvn Erzeugnisscn rrfolgreirh zu konkurrit~c~n. on.

Verliaufsvereinigung fur Tcererzrugnissc in Esscn-Ituhr. Die Daricr drr Verctinigurig, die K r i d c d. 31. ablaufcn solltc., ist zuniichst bis 20.j9. vcrllngert. worden. >lit Kucksicht aiif tlie politiwhcn Vcr- hiiltnisw iintl die T'rigcn.iliht.it d r r entlgultig:c,n G(stnltung drr Fiirtlcnsbcdin~ungc.n, insbcsc,ndc.re drs H:indc1~vrrl1iiltttir;sc.s znni Aurliintlt!, xilien die Gcsc.IIPclinftcr von cincr Iang'frisiipn Kr- ncwcrung ab. Diirch dic fcindliche Rwcttzung des liiiksrheinirchcn Gvbictc,s sind ciriigc: I)rstillntioiic~n :ihgcschnif ten, so cIaD sic einst - wvilcri den Absatx ihrrr Eru*ugriiser scslbstandig nach tlvn Vorsc.1ir.iftt.n dcr dliiertcn Rornrrrissic~n diii~c:hfiit~i.c~ri miisscm. Solltcn tlic: Soziiili- sicrungsbestrc1)iingrri urid antic,rci Wirtschoftslilant. bich rer\virk- lichen, so ist anziinchmrn, d;iB sich im 1,aiifr dicscbs Jtihrcs eiii allpcn- nicinrs Syndiltnt sanit1ic:hcr 7'cc:r~l~~stiIlirtione11 c-i.fortlerlich maclit. on.

Brim Jlinistcriurn fiir Hantlrl unil Gcucrbc i>t iintcr dcr Jl i t- wirkung ( 1 ~ s K(.icliy\~ii.tPch:tftr;rintc.s h e preuUisclie Laodesslelle fur Texlilairtscbaft errichtyt wcirdcn. 1:s ist div Aufgiih: der nmrn Stelle, fur dir Zeit tlrr lib(,r~aneswirfseh:ift d r r Itciohsstc~lle fiir Tc~xtilmirtsehnft zur Scitt. zu stc4ic.n. insbcsondrrc~ a h - dic preu Wischo hic1ust.ric dicscs Zwcigrs zu fordern. Aiich sol1 diet new Lnndcsstcllo mit, den iibrigm in cinzclncn clcutschrn Stanten bcstchenclcn cin- schlligigcn Landcs>tellcn zusammcnivirlwn. Vorsitzcndcr ist Ckh. Oberrcgicrungmtt S c h 11 1 x c , seiri Gtellrrrtrotcr ist Ckli. Rcb.ic.- rungsrat, G o h I k P.

dun Schwefclkicshandel iibfrhaiipt, bleibcn ksnn. Il.

ar.

Aus Handel und Industrie des Auslandes. A 11 g e m o i n e s.

Yolens Haudelsbeziehungcn mit Sehwedeu. L)er pohsche Hanrlels- attacEB, Ingenieur J. Jlokrzynfiki in Stockholm, hat der l'rcsse eine Erklarung i i h r die Anknupfung von Haiidclsbezicthun&en zwischcn Polcn und Schneden zugchcn lasscn, in dcr cr betvnt, da13 zuniichst, I'olc~~s polit.ischc: Grenzcn festgestellt aerden mul3tcm. Unter allcu Urnstandcn miiWtc Danzig Polcns groWcr Kin- und Ausfuhrhafcn werden, cs h8ttc fiir das Ltirid die gleiche Bcdcuturig \vie die Wcichscl. Die Warcn, tlie fiir die Ausfuhr von Polen in Frage klmcn, wiircn land\~irt~ch;ift l ichc Produkto wic Getrcide, Gcmiisc, Knrtoffeln. Zucker, Honig untl Hanf. Zucker x. B. sei vor dcni Kriegc in cinrr Jlcnge von 23 000 Eisenbahnwagen hauptriichlich naeh Erigland und Firinlarid ausgefuhrt wordcn. Polen habc aul3erdcm groUv Sntur- rcichtuincr nie Kohlcn, Salz, I'etrclcuni usw. Rezuglich der Einfuhr iiuI3ertc Hcrr Jlokrzynski, dill3 Polen Redarf ctn slim schmcdirchen Ausfuhr;irtikeln habe. In erster Linic kaincn jcdcch landwirtschaft- lichr 3Iaschinen soivie allc andercn Arten von Jlaschincn und Eisen- warcn, 1':~picr und Papicrmassc in Pragc. Urn cincn rationelleu Handelsaustauxh in Gang zu sctzcii, inuI3tcn jedoch die Valuta-, Kwdit- und 'Connagefragen in zufriedenstcllcndcr Weisc grrrgvlt wcrdcn. ER sci nahclirgend, dal3 in Kreditfragcn die Entente zii Hilfe komme, und man rechne damit., daB dic: Tcnnagc von Schwcden zur Verfiiptng gcstellt ncrdr. Hcrr Xokrzynski brruhrte audi die. Frage der Einrichtung eincr direkten Scliiffahrtrerbindung zwixheri Schweclcn und Danzig, die seiner Meinung nach durch ZuPammen- wirken der beidcn Landcr geliist werden mu&. ar.

B e r g b a n u n d H u t t e n w o s o n ; M o t a I I o . Verelnigle Stwiten. Cesehiiflshericht. D i e A 1 u m i n i u rn

R o 1 1 i n g $1 i 1 1 C 0. C 1 c v e I a n d hat, ,,Iron Age" vom 142. zufolge, ihre neuc Adage in Ivanhoc Road, dic. an die dor Cleveland Nctal Prcducts Co. angrenzt, in Retrieb gcnommcn und wird .Mu- iuiniuni raffiniercri und gcwlztcs Aluminiumblech in allen Gr6Bcn hcrstelleri. Die Lcistungsfkhigkcit der Rctriebsanlagc k t r i i g t 300 000 Ibs. monatlich, doch ist. dic Fabrik so angckgt, clan sie zu

11. Seugriindung. Das S c o t t i n h S p i t Y b c r g c n

S y d i c a t c , L t d., wurde rnit eiricrn Kapital von 100 000 Pfd. Stcrl. in 10 Pftl. Sttd.-Akticn gvgrundct. (,,iron and Coal Trades R~cvicw" voni 2142. 1919.) ar.

Niederlanda luteresseugerueinscliaft in der Elseninduslrie. Dio n c u e G r o 13 c K ii n i g I . N i c (1 r r 1 ii n d i s c h (! H o c h o f e n ~

u 11 d S t a h 1 f a b r i k A k t . - C (b s. \virtl eiric Irikressrngrniein- scliaft mit der N i e d e r I i i n d i s c h e n S t a h I g i c fir r e i d r Jf u i n c h & K c i z c r eingchen, an dcrcri Aktienkiipital sit: aich mit 3 Mill. Gulden beteiligcn wird, zivccks sofortigen Bniics einer St.ahlfabrik und cines Walznrrkt.s in Utrorhf, in dcr Er\vartiing dcr Harstelliiiig ncucr gro0t.r Betrirhc in V(.lsibn und h i deni Amster- tlamcr Vorhafen Tniuiden. ar.

RuUlaud. 3laikop-Erdol- Honzern. Kach eirier Akldung der ,,Morning 1'0st" vom 17./2. ist. die allgemcine urid finanziclle L a p dcr Anglo-Maikop Corporatiort gl is t ig . Dic: Erdollaiitlereicn sind in gutem %ust;ind, und dic Erdiilgewinnung wurde das ganzc: J;ihr hin- durch fortgr'etzt. Fur diis Jah r 1918 bctragt sic bei dem Naikop- konzern 1,98 Mill. Rid. bci den Black Sea Amalganiated Oilfield3 980 000 I'uds. I)ic gegenwiirtigd taglichc Gewinnung dcs J l a ikop konzerns h l a u f t sicli :iuf 7000 Pud und dic der Slack Sea Amal- gnmatrd Oilfields auf 3000 Pud.

Seliweden. Zinkgruben. Bjiirkarris utid Hornkullcnu Zink- grnben in WSi.rnl:intl sind ~ 0 1 1 tlrr Gi,ubrnaktienKcscllechuft. Varni- lands malmfiilt ~iriotsfors, Stcckholni, die Kupfcrgruben in Warni- land besitzt, gcknuft nortlcn. Dic Gwcllschaft gedcnkt mit drr Untc~suchuiig dcr iiuspedchnten Zinkfuntlc schvn ini Friihjnhr zu hvginncm. (,,Gotcborgs Hantlels- och Sjiifiirtstidning" voni 2i.ja. 1919.) ur.

Sehweden. G'escliPftser~Peiteritu~. Div K 71 p f r r r a f f i n (s r i (: 'I' r o I 1 h l i t t a n s r I c k t r o t c r m i s k t i n.-b. hat ihrc II I!rtrivb (lurch A n l a p eincr Kupfri~schmt~lzr in Stdlbacka rrivcitcrt. Die Ir+d uri&'iihigkcit dcrSch~nclze wird anf ctwn 300t jlhrlich bcrcrhnct. (,,Svciiska nagbl:dct" voni 2./3. I91 9.)

S o r w ~ e n . Das erste norwgische Walzwerk wild jctzt, voni Kristiania Staliln.c.rk angrltyt., %ur Vollcndung rlcs Wcrkrs c>r\vartct man niir vom Ptorting die, t.'Lw.rnahme tlrr Sianirpwaritio fiir riti D:irlehcn von 0,s Jlill. Kr., sowica cinrs staatlirhcri I'rodiiktionshvi- triigcs von (i Kr. fiir die Tonne Walzn.t~rkcrzc:ii~rii?;Fc' n - a h r t d dor crsttm 5 13etric.l)rjahre. 1)ic Anlag(: sol1 vine jahrliche L k t n n g s - fdhigkrit van 50 000 t Stahlplattrn errcichcn. ICin schwrdischci, Tngrnicur irt, zuni biter dcs Walzwrks bcstimmt. (,,Swnsk Handelx- tidnirig" vom 27.i2. 1919.)

jcdcr Zeit wheblich vergriil3crt wcrdcn kanii. England.

on.

Ch e rn i s c h o I n d u 8 t r i e . Englaud. Reziigiich des Terbotu der Einfulir v i m Farbstolfen

(H. S. 180) macht das englisohe Handelsamt behnnt, daD die Hand- %*

Page 12: Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

196

habung des Verbotes in den Handen eines besonderen Ausschusseb (Trade and Licensing Committee) liegen wird, der bercits ernannt und zu aleichen Teilen aus Vertretern der Farbstoffherstellunm-

5

und der Parbstoffverbrauchsindustrie besteht. Furs erste ist indesGn die Einfuhr von Farbstoffen und allen anderen unter das Verbot fallenden Erzeugnissen (d. h. Zwischenprodukten) freigcgeben, die wirklich (,,bona fide") franzosischer, amerikanischer odcr schweizei Herkunft sind, und einc besondere Einfuhrerlaubnis fur Einzelsen- dungen aus diesen Landern wird daher bis auf weiteres nicht notig nein. Der AusschuB beabsichtigt demnachst in Manchester cin Bureau zu eroffnen, das auf Anfragen Auskunft geben mird. (,,Finan- cial News" vom 27.12. 1919.)

Zum englischen Farbstoffeinfuhrvcrbot bemerkt der ,,Economist " vom 1./3. 1919: Die ,,London Gazette" vom 25./2. enthielt eine Ver- ordnung, wonach die Einfuhr aller Kohlenteerderivatc, die als Farb- stoffe Verwendung finden konnen, und aller synthetischen Farbcn und Farbemittel nur unter besonderer Erlaubnis gestattet ist. An- gesichts der erheblichen von Steuerzahlcrn aufecbrachtcn Mittcl. vdie wahrend des Krieges zum Aufbau der Farbegindustrie in Eng: land aufgewandt worden sind, war solche Kleinkindererniihrnngs- form fur eine Zeitlang wohl unvermeidlich. Fur die Baumwollstoff- industrie ist cs aber wrsentlich. daB sie imstande ist. die brauchbarsten Parbemittel im besten Markt zu kaufen. Hindert man sie daran, so macht man es ihr unmoglich, ihren riesig wichtigen Ausfuhrhandel gegenuber dem fremden Wettbewerb aufrccht zu erhalten. Die Regierung mu13 daher die Erteilung der Ausfuhrerlaubnis unter voller Berucksichtigung des Bedarfs dieses und anderer Industriezweige handhaben und dafur sorgen, daB die englische Farbstoffindustric so schnell wic nioglich auf eigene FiiBe zu stehen kommt. Ec.* - Sehnsucht naclt deutsehen Farbstoffen. Zu den in Rotterdam

stattfindenden Lebensniittelverhandlungen schreibt ,,HetVaderland" : DaB man schon jetzt die Hand nach den deutschen Farbstoffcn auh- streckt, ist merkwurdig nach all den Berichten, die in der Kriegszeit iiber die h e r r l i c h e n E r g e b n i s s e , d i e d i e n e u g e g r i i n - d e t e c n g l i s c h e P a r b s t o f f i n d u s t r i e crzielt hat, cr- schienen sind und dank denen man iii England iiberzeugt mar, daI3 rs den deutschen Anilinfarben nicht mehr vergonnt sein werdc, auf dern Weltmarkt zu erscheinen. Auf jeden Fall ist BUS den Verliand- lungen in Rotterdam ersichtlich, daB man die Schatzc des deutschen Rodens und die Errungenschaften des deutschen Geistes nicht e n t - b e h r e n k a n n ; der erste Schritt auf dem Weg zur allgemeinen Verbriiderung, die nach dem Frieden Zuni SchluD doch kominen wird. on. - In der Generalversammlung der Bradford Dyers Association

am 28.12. 1919 hat der Vorsitzende M i l t o n S. S h a r D ;mgek&digt, da13 Lord Moulton, der wiihrend des Krieges seiie Oraanisationstalente als Generaldirektor des Sorennstoffwesens be- w a k hat, den Vorsitz der aus der Verschmelzikg ;on British Dyes and Levinsteins hervorgegangenen B I: i t i s h D y e s C o r p o r a - t i o n angenommen hat und da13 diese Xorporation demniichst zu einer neuen Kapitalsausgabe schreiten wird. Sharp sagte dariiber : ,, Jedermann, jede Firma und jede Gesellschaft, dic auch nur ini entferntesten ari Farbstoffen interessiert ist, ist verpflichtet zu einer wenn auch noch so kleincn Betciligung an dem Unternehmm, nicht in der Hoffnung auf groBe Dividenden, sondcrn zur Erfullung einer Pflicht, die nur um einen Grad weniger dringend und gebieterisch ist als die Zeichnung von Kriegsanleihen." Sharp erklarte, die Angabc, ea sei die Herstellung von englischen Erzeugnissen im Wertc von 200 Mill. Pfd. Sterl. von Anilinfarbcn abhangig. greifr nicht hoch genug ; unter Einbeziehung Frankreichs, Italiens und Amerikas handle es sich uni 900 Mill. Pfd. Sterl. jahrlich; eine Vereinheit- lichung der Anstrengungen der Verbandslander auf diesem Gebiete wi zu wiinschen.

Ubcr den F r i e d e n s k o n g r e D u n d d i e E ' a r b e n - f a b r i k e n i m b e s c t z t e n G e b i c t sagte er in derselben Versammlung u. a. : Da mit zwei Ausnahmen alle deutschen Farb- 8toffwerke innerhalb des von den Vcrbandsstreitkr8,ften besetzten Gebietes liegen, ist es nicht. wahrscheinlich, daD die fiiedens- konfcrenz cs versaumen wird, die Interessen der sich auf eine Jahreserzeugung von 900 Mill. Pfd. Sterl. belaufenden Farbstoff vcrbrauchenden Industrien in England, Frankreich, Amerika und Italien vor jeder Gefahr zu schiitzen, die sich aus der Lage der Farbstoffindustrie ergeben konnte. Die kurzlich erfolgten Ent- hullungen dcs franzosischen Finanzministers uber die vorsatzliche iind systematische Zerstorung franzosischer Fabriken, die der tleutschc Generalstab im Interesse der deutschen Indust'ric an- geordriet hatte, beweisen, daB 1916 der Generalstab eine griind- liche und detaillierte Anfnahmc der 4031 Industrieunternehiiiungen iiu besetzten Gebiot vornchnien lie& Eine entsprecheilde Auf- iiahnic sollte sofort hinsichtlich aller Unternehmungen im besetzten (kbiet, wovon die Farbenfabriken weitaus die bedeutendsten sind, erfolgen, nicht zu dem eines Dicbst,alils;; ihrer Vorratef und einer %erst>iirung ihrer Anlagen nach deutschem Beispiel, sonderii uriter :mdereni urn fest,zustellen, welchc MaBnahiiien not,ig sind, uni in wirksa,mc.r Weise alle Industrieerzeugung in den Verbandsllndern,

die von Anilinfarben abhhgig ist, zu schiitzen. (,,Fin. News" vom 3./3. 1919.) Ec.*

Es ist unglaublich, mit welchen Mitteln demagogischer Ver- hetzung noch immer bei unseren Feinden gearbeitet wird. Es d a t e Herrn Sharp doch recht gut bekannt sein, daB die ,,Zerstijrung" franzosischer Fabriken durch die deutschen Truppen lediglich er- folgte, um die fur die Kriegfiihrung unbedingt erforderlichen Metalle zu erhalten, an denen das kriegsliisterne Deutschland bei Ausbruch des Krieges keine Vorrate angesammelt hatte und deren ander- weite Beschaffung infolge der englischen Blockade unmoglich gc'- worden war. - D. Schriftl. - Neogriindungen. H y d r o g e n O x y g o n a i i d P l a n t Co.

L d. , L o n d o n ; Kapital 50 000 Pfd. Sterl. -41s Zweck des Unter- nehniens 1st angcgcben: Fabrikation im britischen Reich rnit Am- nahmc Canadas von Maschinen zur Herstellung und Benutzung VOJI Sauerstoff, Stickstoff, Argon und anderen Gasen sowie dcr Erwerb gemisser Pateiite und des Rechts auf die von der Socibth cle 1'Oxylitho an E. T. White zu zahlenden Abgaben auf Grund eines von ihm mit dcr englischen Regierung abgeschlosscnen Vertragcs, uiid der Erwerb aller schon erteilter oder noch zu erteilendcr Patente fur Erfindungen der genannten Socibtb de I'Oxylithe oder des Dr. G. F. Jaubert in Levallers, Perret in Frankreich fur das britische Reich rnit Ausnahnw von Canada. - C u m b e r l a n d C o a l P o w e r a n d C h e m i - c a 1 s L d. , L o n d o n; Kapital 150 000 Pfd. Sterl. Gegenstand des Unternehmens: Bergbau, Zechenbesitz, Koksherstellung, Destilla- tion von Teer und Ammoniak, Herstellung von Zicgeln und feuerfesten Steinen, Kalkbrennerei, Fabrikation von Chemikalien und Neben- produkten, v o n s y n t h e t i s c h e ni K a u t s c h u k usw. (,,Fin. News" vom 1./3. u. 28./2. 1919.)

J a iii e s W a t t a n d R o 11 , L t d. , wurde niit einem Kapital von 100000 Pfd. Sterl. in 1 Pfd. Ster1.-Aktien gegriindet, um Ter- pentin, Harz usw. herzustelleri und in den Handel zu bringen. Ce- schaftsstelle der Gesellschaft ist: 101, Leadenhall Street, E. C. (,,Chemical Trade Journal" vom 22.12. 1919.) - Ceschaftsabsehliisse. U n i t e d T u r k e y R e d C o in p a n y:

Gewinn 108 976 (131 016) Pfd. Sterl. Dividende und Bonus sollen wieder 12l/,% steuerfrei betragen, doch wird die Reserve nur mit 20 000 statt 45000 Pfd. Sterl. dotiert und als unverteilter Rest bleiben 25 549 (gegen 21 293) Pfd. Sterl. - Y o r k s h i r e I n d i g o S c a r l e t 8: C o l o u r D y e r s : Reingewinn 26232 (24445 und 16349 Pfd. Sterl. in den beiden Jahren vorher). Die Dividende, die fur 1916 noch 7l/,%, betrug, bleibt 10%. Der Vortrag rnit 5818 Pfd. Sterl. fallt etwas niedriger aus (5954). Das Kapital der Gesell- schaft ist im letztcn Jahr durch Kapitalisierung von Reserven usw'. um 38 822 Pfd. Sterl. erhoht worden. - B r i t"o n F e r r y C h e in j - c a 1 a n d M a n u r e C 0.: Rohgewinn 18 050 (19 845) Pfd. Sterl. Dividende bleibt 20%; 6000 Pfd. Sterl. gehen wieder in eine Sonder- reserve. Wiihrend des Geschaftsjahres ist weiteres Kapital fiir Er- richtung einer D ii n"g e r f a b r i k und sonstige Zwecke des Unter- nehmens aufgenommen worden. - C c"r c b o s L d.: Reingewinri 59692 Pfd. Sterl., woraiis 10 statt 6% Dividende gezahlt und 10 000 Pfd. Sterl. in Reserve gehtellt werden sollen. Vortrag 20 729 (9404) Pfd. Sterl. ; wovon aber noch die Kriegsmehrgewinnsteuei abgeht. (,,Pin. Ncws" voni 1./3. 11. 3../3. 1919.) - Dividenden. B o r a x C o n s o 1 i d a t e d L d. beabsichtigt

wiedrr eine Dividendenverteilung irn MaI3stabe von 15:h fiir das Jahr auf die Deferred Ordinary Shares. - Dic Gesellschaft E 1 e c t r o R 1 e a c h a n d R 9 P r o d u c t R L d. will auf die Vorzugsaktien rine weitere Zn ischendividendc v011 31/2%, womit 7% Verreicht werden, und auf die Stammaktien cine solche von 12l/%"/6 fur dae Jahr 1918 verteilen, fur das der AbschluB noch nicht vorgelegt werden konne ; eine noch weitere Dividendenausschuttung sei in- deasen unwahrscheinlich. - Fur das Jahr 1918 bezahlt \vie fur beide Jahre vorher die U n i t e d A 1 k a 1 i C o m p a n y 15% Dividendr auf die'!Stammaktien.'3Der Reingewinn hat betragen 1914 217 081 ; 1915'9341 986; 1916 211 169 Pfd. Sterl. Trotzdem konnte damals die Erhohung der Dividende auf die Stammaktien von 5 auf 15% erfolgen, weil alle ruckstandigen Dividenden auf Vorzugsaktien das Jahr vorher beglichen worden waren und weil auf eine Dotierung der Reserve rnit 75 000 Pfd. Sterl. wie sie 1915 stattgefunden hatte, verzichtet wurde. Endgiiltige Zahlen fiir 1917 und 1918 werden befriedigende Ergebnisse auch fur diese Jahre nachneisen, konncn aber wegen der noch schwebenden Steuerfragen noch nicht vorgelegtywerden. (,,Fin. Times" vom 5./3. u. ,,Fin. News" voin 7.13. 1919.) Ec. * - Die Firma Benjamin uiid Co., London E. C.; bringt im Inland

fabriziertes, geschmack- und geruchloses Paraffinurn liquidum aut den Markt, das allen Anforderungen der britischen yharrnakopiw

Itslien. Neugrunduug. Nach dem ,,Economists d'Italia" voni 25./2. m r d e in Florenz eine Aktiengesellschaft zwecks Herstellung von D ii n g e ni i t t e 1 n gegriindet. Das Kapital betragt 1 Mill.

Schweiz. Chemisehe Erzengnisse aus Englaud. In der Zeitschrift ,,The Oil and Colour Trades Journal" bietet die Soci6t6 Anonynic Lumina in Genf in einer Anzeige ihre Dienste zur Einfuhr von che-

Ec.*

ar.

Ec.*

entspricht. (,,Chemist and Druggist" Nr. 2038.) u.*

Lire in Aktien zu je 100 Lire. 12.

Page 13: Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

Wirtaohaltlicher TeiL Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten. 197 32 Jahrgang 1919. 1 mischen Produkten aus England nach der Schweiz an. Sie will den englischen Firmen ermoglichen, einer Versorgung mit deutschen Wmen zuvorzukommen. on.

I n d u s t r i e d e r S t e i n e und Erden. Frankreich. Kapitalerhohuug einer Porsellan-lanufaktur A.-4

Der Verwaltungsrat der S. A. dcs Anciens Etablissements Parvill6e IMres & Cie., Paris, deren Aktien auch an der Genfer Borse zuge- lassen sind, beantragt die Erhohung des Aktienkapitals von 1 939 000 :iuf 4 Mill. Fr.

V e r s o h i e d e n e I n d u s t r i e z w e i g e . Griindung einer Baum wollpflanzungs- Besellsehdt.

Wio ,,Economists" berichtet, wurde eine bedeutende Gesellschaft mit argentinischem Gelde gegriindet zwecks Anbau von Baumwolle in der Provinz Mendoza. AnlaB zur Griindung der Gesellschaft scheinen die von dem Museum dieser Provinz veranladten Studien gewesen zu sein, nach denen die Baumwolle in Mendoza bedeutend bessere Entwicklungsbedingungen vorfande als im Chaco. Das Unter- nehmen hat sich aus Peru ausgewahlte Baumwollensaat kommen lassen, mit der es die Anpflanzungen demnachst in groBem MaBstabe zu beginnen gedenkt. Die Gesellschaft-beabsichtigt, auch eine Spinne- rei zu errichten, um die Verarbeitung der gewonnenen Baumwolle moglichst selbst in die Hand zu nehmen.

Frankreieh. Die Wasserkriitte der RhBne. Nach ,,L'hformation'' vom 27./2. hat in Paris ein KongreB der ,,weiBen Kohle" statt- gefunden, der bezuglich der Bewirtschaftung der R h h e die For- derung aufstellte, daB diese nicht nur den Anspriichen der Schiff- fahrt, sondern auch denjenigen der Bewasserung und der Kraft- rrzeugung geniigen musse. Es soll eine Gesellschaft gegriindet wer- den, die alle beteiligten Korperschaften, darunter auch die Stadt Paris, angehoren, und die der Staat technisch und finanziell unter- stutzen 8011. Der Seine-Departementrat wurde aufgefordert, 8 Mit- glieder zu bezeichnen, die der bereits gebildeten Kommission des Departements beitreten sollen und am nachsten KongreB zu Grenoble teihehmen. Man schatzt die Zahl der Pferdekrafte, die gewonnen werden kann, auf 800 000, von denen die Stadt Paris allein 200 000 verbraucht. ar.

Finuland. Erriehtung einer Kraftfuttertabrik. In Helsingfors ist tine Gesellschaft in Bildung begriffen, die Fabriken zur Herstellung von Pflanzcnfetten und Sojakuchen errichten will. Die Rohstoffe sollen direkt aus den Erzeugungslandern nach Finnland verschifft wrrden. Man berechnet, daB die Fabriken imstande sein werden, den ganzen Bedarf des Landes an pflanzlichen Fettstoffen und Kraft- futter zu deeken. Das Aktienkapital soll mindestens 5 Mill. fmk. betragen. (,,Verdens Gang" vom 24./2. 1919.) on.

Norwegen. Neugriindung. Die Akt.-Ges. ,,Svelviksand" ist rnit einem Kapital von 1,7 Mill. Kr. in Kristiania gegriindet worden. Sie beabsichtigt, S a n d f e 1 d e r auszubeuten, Handel rnit Sand und die Herstellung von Zementwaren sowie Betonsehiffbau auszu - uben. (,,Teknisk Ukeblad" vom 28./2. 1919.) ar.

(,,Bund" vom 28./2. 1919.) 11.

Argentinien.

ar.

Aus Handel und Industrie Deutschlands. A1 I g e m e i n e 8.

Die volkswirtschaftliche Beilage der ,,Hanomag-Nachrichten" bringt, einen Vortrag von Dr.-Ing. t e r M e e r : Ein Beitrag zur Frage der Sozialisierung iudustrieller Betriebe, in welchem er an Hand genauer Zahlenangaben iiber die Ergebnisse der Hannover- schen Maschinenbau A.-G. vorm. Georg Egestorff untersucht, welche Vorteile aus einer Sozialisierung dieses Unternehmens fur hbeiter und Beamtenschaft herausspringen konnten. Es ergibt sich, selbst wenn das Werk entschiidigungslos vergesellschaftet wiirde, ein jtihrliches Mehreinkommen fur die Arbeiter von 270M, d. h. also von der Einkommenssteigerung des Arbeiters wtihrend des Krieges. ar.

Teilweise Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Frank- relch. Wie aus Mainz drahtlich gemeldet wird, ist dortigen Fabri- kanten und Kaufleuten, die aus Frankreich Waren beziehen wollen, und die sich bei der Handelskammer oder Handwerkskammer haben eintragen lassen, die Einfuhr u. a. folgender Waren aus Erankreich zugesagt worden: Lebensmittel, Weine, Kohlen, Leder, Gebrauchs- gegenstiinde sowie Rohstoffe fiir die Industrie.

Keine Verfeuerung vou Rohteer. Von verschiedenen Seiten wird berichtet, daB wegen der Kohlenknappheit und der dadurch her- vorgerufenen Preissteigerung fiir Brennstoffe immer mehr dam iibergegangen wird, Rohteer zu verfeuern, was eine Vergeudung eines der wenigen wichtigen inliindischen Rohstoffe bedeutet, die imlnteresse der Allgemeinheit nicht geduldetwerden kann. Dss Reichs- wirtschaftsministerium ersucht die fiir die Herstellung von Roh- teer in Rage kommendcn Werkc, insbcsondere dic Gasanstelten, auf die Gefahren, die unserem Wirtschaftsleben daraus erwachsen, hinzuweisen. Stadtverwaltmgen, deren Gamnstaiten Rohteer zu

dn.

Verfeuerungszwecken oder an Handler, statt an Destillationen, ab- setzen, hatteii zu gewartigen, daB ihnen Betriebsstoffe fiir die Kraft- fahrkolonnen zur Heranschaffung von Lebensmitteh und dergleicheii nicht mehr geliefert werden konnten. AuBerdem wiirde bei der Kohlenbelieferung dieser Werke darauf Riicksicht genommeri werdeii mussen. Sollte diese Mahnung nicht von Erfolg begleitet sein. so miiBte erwogen werden, die Verfeuerung von Rohteer zu verbieteri und unter Strafe zu stellen. Doch wird von der Einsicht der in Re- tracht kommenden Werke erwartet, daB eine derart,ipP brhordlirhe MaBregel nicht notig sein wird. on.

B u s der K a l i i n d u s t r i e . Abiinderung des Kaligesetzbs? Wie die ,,Kuxen-Zeitung" erfiihrt.

wird seitens der Regierung die Abanderung des bestehenden Kali- gesetzes in einer Reihe von Paragraphen vorbereitet. Der Kali- industrie werden dadurch hohe Auflagen auferlegt werden. Gleich - zeitig ist eine A u f b e s s e r u n g d e r K a 1 i p r e i S e in Aussicht genommen. Es ist jedoch noch sehr fraglich, ob hierdurch die beab-

Das Kaliabkommen mit der Entente. In Rotterdam ist das Ab- kommen iiber die Lieferung von Kali nach England abgeschlossen worden. Wie die ,,D. A. Z." erfiihrt, wurden die von unseren Ver- tretern geforderten Preise ohne weiteres von den Englandern an- genommen. Die Preise werden uns als immerhin maBig bezeichnet. Sie stellen sich jedoch schon im Hinblick auf den 4edrigen Stand der deutsphen Valuta hoher als die Inlandspreise. Uber die Liefr- rungsmoglichkeiten. wird uns gesagt, daB diese nur dann ordnungs- m&Big vonstatten gehen konnen, wenn den Kaliwerken die erforder- lichen Kohlen geliefert und die not'igen Waggons gestellt werden. Bisher habe die Kohlenbelieferung der Werke auBerordentlich zu wiinschen ubrig gelassen. Von den vorhandenen Lagerbestanden konne man das Abkommen nicht erfiillen, da nur 50000 t Lager- bestiinde vorhanden seien. Bei den zu liefernden 30000 t handelt, es sich aber um Reinkali, was einem wirklichen Gewicht von etwa 250 000 t entspricht. Wie sehr das Ausland auf unsere Kalierzeug- nisse angewiesen ist, geht daraus hervor, daB die Anierikaner eben- falls die Lieferung von Kalisalzen wiinschen. Verhandlungen hieriibcr sollen mit den Amerikanern besonders gefiihrt wrrdrn.

sichtigte Belastung voll ausgeglichen wird. 11.

ar.

C h e m i s c h e I n d u s t r i e. Das Radiumbad Oberschlema-SchneeLerg, B. m. b. H. in Ober-

schlema erhoht das Stammkapital um 1 714 000 M. auf 2 Mill. M. Man hofft, durch Bohrungen wcitere r a d i o a k t i v e W a s s e I warmer, vielleicht hejBer Art zu erschlieBen.

Keine itlonopoliiierung des Salpeters. In der G.-V. der H. B. S l o m a n & Co. S a l p e t e r - W e r k e A.-G. in Hamburg, welche die Dividende auf 20% festsetzte, hob der Vorsitzende hervoi, daB die Aussichten fiir die Zukunft als nicht giinstig zu bezeichnen seien, da den Salpeterwerken wiihrend des Krieges in den Stickstoff- werken eine sehr grolle Konkurrenz erwachsen sei und andererseits die Englander ihre Politik der schwarzen Listen wohl noch fortsetzen werden. Auf eine Anfrage wurde erwidert, daB das in auswartigen Zeitungen verbreitete Geriicht vom Verkauf der den Sloman-Werkeu gehorenden Salpeterfelder in Chile nicht zutreffe. Ferner wurde er- kliirt, daB der Gedanke der Monopolisierung des Salpeterverkaufs wohl ganzlich fallen gelassen sei. Aber auch eine anderweitige von der Regierung erwogene Kombination des staatlichen Verkaufs von Salpeter sei nach den neuesten Nachrichten wieder aufgegeben. on.

Merck'sehe Guano- & Phosphat- Werke A.-G., Hamburg. Der Bericht erwiihnt den bereits gmeldeten Erwerb der Chemischen Werke Schonebeck G. m. b. H. und deren Superphosphatfabrikation nebst allen Reehten und Pflichten des Vertrages dieser Firma mit den Superphosphatfabriken G. m. b. H., Hannover. Die Kaufsummen wurden aus derzeit flussigen Mitteln bestritten. Zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel wurde das Aktienkapital von 211, auf 331, Mill. M erhoht. In der HauptfabIikation, der Diingemittelherstel- lung, blieb das Unteniehmen auf die zugewiesene anteilsmlDige Rohmaterialienmenge beschrankt, die nur zur teilweisen Beschiif- tigung der Werke ausreichte. Nach 265 027 (i. V. 158 820) M Ab- schreibungen verbleiben einschl. 58 527 (58 722) M Vortrag 350 128 (273 818) M Reingewinn, aus dem auf 2,50 Mill. M Aktienkapital 8 (6)% Dividende verteilt und 49 493 M vorgetragen werden. Die Zilly-Phosphatgewinnung, die fiir die Rechnung der Kriegsphosphat- gesellschaft in Berlin betrieben wurde, wird durch einen zweiten Betrieb erweitert und wird aus dem umfangreichen Lager vermehrk Mengen fiir die Diingerindustrie und Landwirtschaft liefern.

Chemisehe Werke Lubeynski u. Co., A.-U., Berlin-Liehtenberg. Reingewinn nach 126 326 (i. V. 114 465) M Abschreibungen 736 701 (435 176) M, wovon wieder 15% Dividende mit 225 000 M und auBerdem 150000 M in Kriegsanleihe mit 100 M auf jede 1000 M- Aktie ausgeschiittet werden. Als Rucklage fur Kriegssteuer und tfbcrgangswirtschaft dienen 150 000 M, als Neuvortrag 341 148 (192 642) M. Das befriedigende Jahresergebnis ist auf den erbohten Umsatz zuruckzufaren. 0%

on.

ar.

Page 14: Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

198 Chemisch-wirtschaftfiche Nachrichten. C a n g % k ? C E * e .

Die Iiolzverkohlungslndustric A.- C., Konstanz htlt, die Fa,briken der C h e m. F a b r i k H o h e r l e h m e G. in. b. H. in Hoherlehme und Frankfurt a. 0. kauflich erworben und wird die Betriebe der- selben in unvcranderter Weise unter dcn Firmen H o 1 z v e r - k o h l u n g s - I n d u s t r i e A . - G. Z w e i g n i e d e r l a s s u n g W i l d a u und H o l z v e r k o h l u n g s - I n d u s t r i e A. ~ G. Z w e i g n i e d e r l a s s u n g F r a n k f u r t a. 0. fortftihren. Der Vorstand der Zweigniederlassung Wildau besteht aus samtlichen Mitglicdern des Vorstandes der Holzverkohhings-Industrie A.-G. und dem zum Direktor der Zweigniederlassung ernannten Dr. H i 1 - d r i c h I h 1 d e r. Zum Prokuristen wurde bestellt 9 1 b e r t W i t t u m und E r i c h N e u m a n n Handelsvollmacht erteilt.. Der Vorstand der Zweigniederlassung Frankfurt a. 0. besteht, aul3er aus samtlichen Mitgliedern des Vorstandes, aus den zu Direktoren arnanntenHerrenDr. H a n s K r e 11 und L u d w i g K 1 e ' e s p i e s . Ferner wurde A 1 f r e d K 'a t t n e r Handelsvollmacht erteilt. ar.

Aktienfiirbcrei Munchberg vorm. Knab & Linhardt. Im Bericht fur 1918 wird. mitgeteilt, daB die Tiirkischrotfarberei vollkommen au13er Betrieb war. Fur die Buntfirberei waren bescheidene Auftrage aus dcr Privatkundschaft zu erlangen; auch die Appretur konnte in Betrieb gehalten werden. Die Flachsrosterei und die Aufbereitungs- mstalten waren durchwegs gut beschaftigt. Nach Abschreibungen von 22 500 (81 196) M stehen einschlieBlich 92 811 (66 501) M Vor- trag 196 533 (251 915) M Reingewinn zur Verfiigung. Es sollen A (9)% Dividende verteilt und 72 789 M voget,ragen werden. ar.

I n d u s t r i e d e r S t e i n e u n d Erden . W. Hirseh A.-G. fur Tafelglasfabrikation in Radeberg. Wie dcr

Hericht, des Vorstandes fur 1918 ausfuhrt, konnteii infolge dcr fort- gesetzten starken Nachfrage nach Tafelglas nicht nur innerhalb des Deutschen Reiches, sondern auch aus dem neutralen Auslande, die Verkaufspreise entsprechend den crhohten Gcstehungskosten wieder- holt angcmessen erhoht werden und nur dadurch war es nioglich, ein Gewinnergebnis zu erzielen, das unter Inanspruchnahme des Vortrages aus 1917 die Verteilung ciner gleich hohen Dividende wie im Vorjahre zultlBt. Wie sich dic Geschaftslage kiinftig gestalten wird, laiSt sich bei den derzeitigen unsicheren Verha1t.nissen nicht voraussagen. Der ifberschuB betragt einschlie13lich 49 892 M Vortrag 545 107 (429 469) $1. Nach Abschreibungen von 32 250 (44 927) ill verbleibt ein Reingewin von 335 842 (310 017) &I. Dividende 14%. Vortrag auf neue R'echnung 9114 (49 892) M.

Porzellanfabrik Tettau A.-G., Tettau ( Oberfranken). Das erst im Vorjahr auf 650 000 M gebrachte Aktienkapital wurde im Berichts- jahre 1918 auf 1 Mill. M crhoht. Das Ergebnis in der Kriegsabteilung nnd den Nebenbetricben blieb hinter dem Vorjahre zuruck. Dafiir erhohte es sich in der Porzellanabteilung betrachtlich. EinschlieBlich Vortrag nach 35 013 (85 009) M Abschreibungen Reingewinn 68 303 (48 687) M, aus dem wieder 6% Dividende auf das'erhohte Aktien- kapital vorgeschlagen und 1644 (4818) M vorgetragen werden. ZZ.

Bei der Oppeln-Frauendorfer Portland-Zement A.- C . ging die Erzeugung bedeutend zuruck. Der Versand litt unter dem Mange1 an Waggons; er wurdc nach dem I Waffenstillstand ganz unhaltbar. Die Selbstkosten wuchsen im zweiten Betriebsjahr uber die Verkaufs- preise. Nach auf 208 185 (i. V. 322 477) M erm5Bigten Abschrei- bungen werden aus 155 028 (247 051) M Reingewinn 6 (lo)% Divi- dende verteilt. Die Aussichten seien ungiinstig.

ar.

ar.

V 0 r 8 c h i e d e n e I n d u 8 t r i e z 'w e i g e. Stillegung der Seifenfabriken und Zwangssyndlkat. Das Reichs-

wirtschaftsamt hat auf eine Eingabe des ,,V e r b a n d e s d e u t - s c h e r S e i f e n f a b r i k a n t e h v o n 1918" geantaortet, daB bei der derzeitigen Sachlage an eine Aufhebung der zentralen Be- wirtschaftung nicht gedacht werden konne, da13 jedoch versucht werden wurde, sobald die politische Lage es gestatte, durch Einfuhr von Rohstoffen fur die Herstellung von Waschmitteln der Seifen- industrie eine erhohte Arbeitsmoglichkeit zu verschaffen. Dbs be- deutet, daB im giinstigsten Falle eine ganz beschrankte Anzahl von stillgelegten Betriebeh zur Fabrikation herangezogen wiirde, wiihrend der weitaus groBte Teil der Stillgelegten sich dann mit dem Verrosten s h e r Einrichtungen und mit dem Verkauf der K.-A.-Produkte begniigen miibte. Bei dem herrschenden Geist liegt die Gefahr nahe, daB die bis jetzt arbeitenden Betriebe. noch weiter und starker znr Arbeit herangezogen werden und die Lage der stillgelegten nach wie vor trostlos bleibt. Nach den einlaufenden Angeboten und den An- zeigen in den Zeitungen zu urteilen, ist eine ganz erhebliche Menge Ole und Fette vorhanden, die, wenn sie vom St.aate voll erfaBt und richtig verteilt wurde, voll hinreichen wiirde, um auch dem klein- sten Betriebe Beschaftigung und ein besseres Bestehen zu ver- schaffen als unter der jetzigen Syndikatsherrschaft. 1st der Staat aber nicht imstande, diese Vorrate zu erfassen, so gebe er den still- gelegten Betrieben die Ermachtigung, dies zu tun und sie nach eigenem Ermessen zu verkaufen - und zu verarbeiten. Die Kohlen- frage kann fur einen groBen Teil Deutschlaiids kein Hindernis fur die Freigabe der Herstellung sein. Wahrend der Kolner Bezirk hin- reiohend Braunkohlen zur Verfugung hat, ist man in Westfalen, am Niederrhein und in der Bachener Gegend in der Lage, die beniitigten

Kohlen verinit.tcls Puhre bci den Zechen [Lbzubolen. - Von maW- gebonder Seite ist seinerzeit die &&rung gefallen, das Syndikat wiirde noch drei Jahre nach FriedensschluB bestehen bleiben. Die Verwirklichung dieses Planes ist das Todesurteil fur dic meisten jetzt ruhcnden Betriebe. Vom Standpunkt einer gesunden Mittelstands- politik mu0 gegen derart!ige Bestrebungen aufs entschiedenste Ver- wahrung eingelegt werden. Wenn auch eine sofort'ige Auflosung des Zwangssyndikates jetzt noch nicht moglich sein sollte, so mu13 doch gerade im Interesse des Mit,telst.andes der Abbau endlich vorbereitet werden. Das bedeutet nicht eine freie Bewirtschaftung der vorhan- denen Rohstoffe. Vielmehr mulj die Verteilung derselben einer Reichsstelle ubertragen werdcn, in der auch die bisher stillgelegten Betriebe ein entscheidendes Wort, mitzusprechen haben. Das Scifen- syndikat unterstcht dem EinfluB der Scifengroljindustrie, bei wel- cher die stillgelegten Betriebe fur ihre Notlage kein Verstandnis finden. dn.

Geuelluchaft fiir KohlenOeehnik m. b. H. Essen. Unter dieser Firma ist ein neues Unternehmen gegriindet worden, das die Prii- fung und Regutachtung aller fur die Kohlentechnik in Betracht kom- menden Verfahren und Einrichtungen, Vcrbesserung bestehender und Bearbeitung neuer Verfahren zur Ent- und Vergasung und zur Veredlung der Kohle und der bei ihrer Verarbeitung entstehenden Erzeugnisse, die Ausarbeit,ung neuer Verfahren zur bestmoglichen Verwendung der Kohle und der aus ihr gcwonnenen Erzeugnisse, den Enverb und die VertluBerung einschliigiger Patente und Schutz- rechte sowie Beteiligung an und Erwerb von Unternehmungen, An- lagen und Einrichtungcn jeder Art, die im Rahmen der Gesellschafts- zwecke liegen, bezweckt. Das Stammkapital betragt 300 000 M. Zu Geschaftsfuhrern sind bestellt. Prof. Dr.-hg. F r i e d r i c h H a u B e r , Hamm und Privntdozent Dr. phil. W i 1 h e 1 m G 1 u u d. Xilheim. Wth.

Hannoversehe Gummiwerkc Excelsior .4kt.- Ges. In der General- versammlung wurde die Dividendc auf 22% festgesetzt. Die auf der Tagesordnung stehendc Erhohung des Gruiidkapitals um 300 000 M auf 3,3 Mill. 31 wurcle genehmigt. Die jungen Aktien werden den bkherigcn Aktionaren im Verhaltnis von 10 : 1 zum Parikurse an- geboten. Die Verxmltung t,eilte niit, da13 die Rohstoffe nur ncch in beschranktcm Uinfarige verbraucht wiirden. Der Betrieb konne nur noch bis Mit,te dcs Jahres aufrechterhalt,en werden, dann viirden die in Dent,schland befindlichen Fabrikationsmaterialien aufgebraucht sein, und alles hange davon ab, ob uns die Entente die Einfuhr ge- statten wiirde. Die Verwaltung erwarte indes auch fur das laufende Geschaftsjahr ein relativ giinstiges Ergebnis.

Rungc-Werke, A.-C., Spandau. Nach 159 161 (131 907) Il.1 Ab- schreibungen und 10 487 (19 954) M Riickstellungen auf die AuBen- stande verbleibt ein Reingewinn von 199 756 (489 019) M. Der Ruck- gang der Dividende von 16 auf 10% ist darauf zuriickzufiihren, daB die Riicklage fur die Kriegsgewinnstcuer von 20 auf 80% erhoht werden muBte und da5 der Betrieb wahrend des ganzcn Dezembers infolge Kohlenmangels stillag. Hierdurch ist allein ein Ausfall im Umsat.z von 2-300 000 bl zu verzeichnen, withrend auf der anderen Seite die Unkosten dieselbcn blieben, die Lohne sogar m i t e r stiegen. Die Aussichten fur das neue Jahr zu beurteilen, bleibt zur Zcit un- moglich. Wenn die Verh&ltn;sse sich bald bessern, konne die Ge- scllschaft mit guter Zuversicht der Zukunft entgegensehen.

Bei den Stcttiner Spritwerken AH.-Ges. konnte sich der Umsatz aus den Lieferungen von Rohbranntwein der landwirtschaftlichen Brennereien im abgelaufenen Jahre von 26 auf 34 Mill. 1 heben. Die chrmische Abteilung hat ebenfalls gut gearbeitet,. Abgeschrieben wurden 182 405 (185 356) $1. Es wird ein UberschuB von 622 803 (750448) M ausgewiesen, aus dein 14 (16) % Dividende verteilt werdcn. Die Verwaltung will versuchen, die Betriebe aufrecht zu er- halten. on.

on.

ar.

Tagesrundscbau. Btiftung. Fur die Ausbreitung der Volkshochschulbewegung in

"hiiringen hat die Firma Carl ZeiB in Jena den Betrag von 10 000 M zur Verfiigung gestellt. on.

Ibero-amerikanischer Studienprels. Der anlaBlich der dreihun- dertsten Wiederkehr des Todestages von Cervantes begriindete Ibero-amerikanische Studienpreis wird von der Ibero-amerikanischen Gesellschaft fur 1919 ausgeschrieben. Die Arbeit mu13 ganz oder vor- wiegend die Pyrenaenhalbinsel, das spanische Amerika oder Bra- silicn sowie cines oder mehrere deer nachfolgenden Wissenegebiete behandeln: Sprachwissenschaft, Literaturwiesenechaft, Geechichte, Landeskunde, Volkskunde, Rechtswissenschaft, Wirtschafts- und Handelswissenschaft, angewandte Naturwissenechaft, Gesundheits- wesen.1 Nur eine im Druck erschienene wissenschaftliche Arbeit, deren Verfasser deutscher Staatsangehorigkeit ist oder, von Deut- schen abstamniend, in einem ibero-amerikanischen Lande geboren wurde, wird zum Wettbeaerb zugelassen. Die Arbeiten miissen in funf Exemplaren bis zum 1. Juli 1919 dem Wissenschaft1:chen Rat des Ibero amerikanischen Instituts, Hamburg 36, zugesandt wer- den. Die Entscheidung wird am 31. Deaember gefallt. 012,

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Chemisch-wirtschaftliche Nachrichten: 199 Wlitsahaftlloher Tell. -- 8 2 Jahrgang 1919. 1 ___-- ----- __ __

.In1 1.jX nurdc die 11lesse in Lyon (vgl. S. 47) criiffnet. \Wihwntl I9lB 1342 Ausstcllcr vc1.t.rctt.n waren, be1ic.f sich dirsc %ah1 1!#17 auf 2640, 1918 auf 3331 und 1919 Nogar auf rurid 5000.. In diescm Jaliic sind 72 kanadischc .Ausstcller gerneldct. .Armst.rong Witworth & Co. habcn a k i n 16 Stand?. die Vcr. Staaten Rind mit ungefahr 100 Aiis- xtcllern vortrctcn. on.

Auaetellnng fruezosiselic~r Waren in Englaud. Snch ciner ~ ~ ~ ~ I c i i i n g dcr ,,Financial X(~ws'' voni 2 2 . , 1 wird dax Officc Coniniercial 1l";un- p i s en Bnglctcrrc, das uriter tlcr Aufsicht der franziisischen Hantlelu- kammcr iri London stelit,, z w E'iirclerung d c r Handc.lsbezictruiige~~ zwischen den frnnziisischen Hcrstcllern uutl den hitiachcn Hand- lcni dit- crstt. Ausstellung franziisischcr L$7~~ren am 25.j2. in IAondon criiffncn. Solchc Vcranstaltungtm xollen jahrlich vier- odcr fiinfninl c.rfolgrn uncl ucrden franzi chcn und brit.isch(tn, sowic Firmen rcrbiindeter LBndcr zur l?et ping offen stclim. (Finmcinl ?;c*\vs vom 22 .9 . ) ur.

Die dicsj%hrige - drittr - ,,UtrcchCr il le~sc'~ (vgl. S. 15 u. 47) stand, nic tier Stiincligen Aiisst(l1Iiin~skoiiiinission fiir die Dcutschc: lnduetric von c:inwandfrcicr &itc berichtet wird. untcr den1 Zeichcn h e r aul3crordcntlich groncn lktciligung clcr hollandischen Industric und eines dicwr nicht entsprcchenden Umsatzes. Die .Ausstcllcr hattrn sich grgen das Vorjahr roil 873 Tcilnohincrn auf 1694 - also nshczu um das Doppclte - vcrmehrt, dic durch die guten Bb- schliisse dcr bcidcn friihercn Jahra sngelockt, ivarcn. Urn so bitterer wird dic lhttiuschung enipfunden, die iufolpc! dcr vermindertcn Vcr- kiiufe c,ingct.r(:ten ist. Die, Kiiufcr sind cinerscits gcgeniibcr dvn (lurch die Zritvcrhaltnissc hcdiugtcn hohcn Wnrenpreiscn zuriick- haltendcr gewordcn, und andc.rc:rwita glaribtcn sie auch niit. eineni geirisscn I'rrisnachlnB rechncn zu niiiwcn. d m sic nach cingctrctcncni Vriedcn erwarten. - Die grolJcn hollandischcn Firmen, die sich ini ersten ,Jahrc: nach zahlreich hetciligtcn, aber schon ini zweitvn Jahrr sich zuriickzuzichcn begaiinc:n, sintl jctzt iin drit,tcn Jahre fast ganz fortget)lit~lx.ii. Glcichzeitip hahen sich auch div R.(:ihen t1c.r klcincsn uncl klcinstcn r\usstellcr niit ihrcm I v(1rkauf stark gclichtet, wodurch tlic wrden konntc.. t'brig gcblicben sind o h n und Gnnzen nur clic rnittlcrcn Firmen, so dan tlcr ganzen Vcranstaltnng dcr Stempel c.int.1 ,,Jlittclstsritls-JIesse'' :tufgcdriickt Ivurdc'. L)ementsl)rcch(:ntl sind in den c:inzelncn 'I'eilnehmcrgruppen wescn tlichc Verscliic bungen cingctrotm. Schuhc und Lcderwarcm waren nur rccht vcreinzclt mr Stclle, auch kerarnische Erzcupnisse und Glas sind zuriickgc- gangen, cbenso Lacke, Farbcn und Chemikslicn, dagcgeen hahen sich die dnsstcller andcrer Artikel wider vcrmehrt ; bc sindcrs auf- fhllig ist cbe Ausbreitung elcktrotcchnischcr Artikcl. - Gntcr den zahlreichen fremden Iksuchcrn w r e n inchr Dcutsche als friiher. Am Lucas-Bollwcrk waren Kojcn fur dic I7crtrcter fremdcr Mhchtc vorgeschen, wovon 11 Liindcr Gcbrauch gcmacht habcn. Einen hcrrorrugcnd gutcn Platx, glcich ncbcn dcm Eingang, hatto dcr g r o k und geschmackvoll ausgcstattete deutPche Ranm, in dern sich wahrend dcr ganzcn hlcssc taglich der Hanclelsl~vollmachtigtc dcr deutschcn Gcsandtschaft im Hang oder seine Stcllvcrtrctcr tiufhicl- ten. Die durch die Standige r\usstellungskominission eingcsandten Kataloge nnd sonstigen Drucksachen dcutschcr Firmen waren liicr cntwedcr in Vitrinen cdor frci auf Tischen zur Scbau gestellt und sollen einen starken Anrciz ausgciibt hahen, dcr sich namcnthch durch Hunderte von Nachfragcn bcmerklich gemacht hat. Wcnn hicrdurch, bei d w rollig ncucn Einrichtung und h i dcm fur die cin- zclnen Industriczncige sehr unglcich zutage gctrctenen Interemc. auch nicht alle Hoffnungcn der Einsendcr crfullt wcrden konnten, so ist doch ein guter und Erfolg vcwprcchender Anfang pcniacht worden.

Der MrBkatalog und einigc nuf der Messe ausgelcgte holliindibcha aeEchaftsdrucksachen kijnnen bei dcr Standigen Ansstellungskom- mission fiir die Deutsche Industrie. Ekrlin NW 40. Rindersinstr. 2, eingeeohen werden. on.

Personal- und Hochschulnachrichten. Es mrden c r n a n n t (berufcn): Der Privatdozcnt fur Chemie

an der Wiener Universittit., D. A. K a i 1 a n , zum a. 0. Profcssor; Dr. H e r m a n n R o h m a n n (aus Saarbriicken), bisher Privat- dozent und Assistcnt am physikalischen Institut. in StraOburg, in gleichcr Bgcnschaft in dcn hhrk6rper der Univcrsitat Tiibingcn; Dr. W i 1 h e 1 m S t e i n k o p f , a,. 0. Professor an der Tcchnischen Hochschule in Karlsriihe, als otatsnianiger a. 0. Profcssor fur C'h(.mic an die Tcchnischc Hochschnlc in Dresden; Ih. R.. S t o I 1 c , i i . o. I'rofessor an der Uniwrsitiit Hcidelk~rg, als ctatsmaBigcr a. o. Professor fiir Chemic an dcrselbcn Univcrsitat ; 1)r. R. I). T r c a tl - w e 1 I , Privatdomnt an der Technischcn Hochschule in Zurich, zum Professor fur analytische Chcmie daselbst.

In Dresden stsrb der Berlinor Bakturiologc Prof. Dr. H a n e A r o n 8 o n im 53. Lebensjahre.

Porsonalnachrichten aus Handel und Lndus trie. Es wurclcn c r n a n n t: Ing. R o b (I r t I' o h I , Vorstsnd in (tor

Montnnabtcilung im tlcutscli-osterrr~ic:hischcn Stantsanite fur offent- lichc Arbeitcm, zum Okrbwgrat ; die Ihektoren Dr. F r. S c h u 1 z . Hedcrslchtn. I' a u 1 .J ii r r i e s , Liibz. und lktriebsleitcr C a r I T h i e I , zii I~triebstiir(,ktort,ii der Zuckerfahriken \Z'aswrlebm. Crustinw unil CIauzig; I! n o \V a 11 1 f o r s zuui kaufmannisclic~ri 1)irckt.m u r d Ingenieur T o i v o H i c t a n (. n Zuni tcvhnischc~ii I.eiter dtsr Raffincrie Kot.ka. (Pinnland).

Am 16.0 . 1919 ft+rtc Oheringenicur F r. H o s s ($ 1 111 it II II . Prokurist uiid Abt~.iluiiKs\.orstand, sein 25 j ii 11 r i g c s Q (- - s c 11 a f t s j I I I) i 1 a II ni bci den F;irbcnfilhrikm vorni. Friotlr. Baycr 8; Co.

Dirc:ktor T h c o d o r R o s s IN a n n , Hildcsheini, frii1icrc.r Leitcr dcr Zuckwfabrik Xordstrmmcn, lwging nm 19./3. scincw 80. C: o b II r t s t a g.

G e s t o r h e n s i n d : P c t c r 130 h r e n R , langjahrigw 1Att.r der Zuckcrfalwik R'akel, in ,l~erliri-Lichtarfeldo :im 3./3. i t n Alter v o r l 65 Jahron. - L c o B e n g c 1 , Direktor der chcmischeii Fabrik Dr. L. C. Marquart in Bcnel. - - J u 1 i II s I) u v e r n o y , friihcrcr Jn- habcr dcr GroMrogenhandlung h i i s Dnvcrnoy, Stuttgart, in1 Altor von 66 Jahron. - 1ng.-Chcin. K n r 1 G r h I= I', Inhabcr dcr Fa. Ernst G c r l m in Kiiniginhof (Bijhmcn), am 10.,'2. ill Frankfurt a. hl. - ,J o a q u i n G II in a , oiner dcr iiltcsten cubanischcn Z~~ckcr - statiker, in Havana am 22.!l. - Konimerziciirat 0 t t o k a r H c u - h a c h , bclinnriter Vertrcter tlcr Thiiringcr I'orzcllaniudustric, i n Charlottenburg, am 11./3. ini Alter ron 64 Jnhrcn. - H 11 b o r t L e h r - Klein - Sakel. .~usscli11l3mitglicd tlvs Vereins Dcutschcr Kartoffcltrc:ckner, in h r l i n ani 10.!3. - Diivktor W i I h c 1 1 1 1 Id i n d c c Ii ( 5 , Vorstandsmitglictl dcr Gcwcrkschaftcn Kicdcl, Hildesis, Dcutschland und dcr Alkaliwerkc R.onnenberg, Hannorer. mi 11.13. - P a u I L u s k , Chef der Fsrbcnfabriken Lusk & Holtz. &din. - Gcncralsckretiir P I:. S R c h s , bekannter Zuckerfach. niann, Schriftlcitcr der ,,Sucreric! Iklge", in Briissel iim 1.:3. - Dr. I r n o I d S c h I o e n i a n 11 , Grschiiftsfiihrcr des ,Vcrhantl(*s Berlincr Jlet:ill-lndustriellcr 141 . V., an1 12.i3. - R o b c r t \i' i c . g a n d , Gc~ncraltlircktoi~ ( h r Rhcinischen Chamotte- und L)ina$- M'erkc, Vorstanrlsniit ylicd tlcs Vcwins tlcutscher Pabri kcn feiierfcstt!r Produkto K. V. und di:s Vcrcins westxleutsclicr Fnbriken fcuwfwtrr Erzcugnissc E. V., in CnIn am 18./3.

Eingelaufene Bucher. - (Die Uesprechung der elo~elnulenen UUcller wird vorbehalten.)

Dernburg, Hernhurd, Dic wcltwirtschaftl. Interesscn u. d. int. Organisation d. Viilker. (Wcltwirtschaft u. Wcltfriede, Schriften- folge, hrsgcg. v. Handclsvertragsvercin, Verba.nd z. Fordcrung dcs dcutschen iluknhandels. Berlin 1917.

Oraefz, Leo, Die Atomt.hcorie in ihrer neucsten Entwiicklung. 0 Vor- trigc rnit 30 Abb. Stuttgirt 1938. J. Engclhorn. gch. JI 2,50

Bansen, Fritz, Bronisilbcrpapicr (S P G-Handbuch Teil I). Jiit 2 Photographien als Bildbeilagen. Berlin-Steglitz, Ncuo Photo- graphische Gesellschaft A.-G. geh. M 0,80

Eenrieh, Fcrdinand, Chemie u. chem. Technologic: rudioaktivor Stoffe. Mit 57 Textabb. U. 1 h e r i c h t . Berlin 1918. Julius Springer. geh. M 15,-, geb. M 17,60

Airsch, Paul, Die Einwirk. v. Xkroorganjsmen auf d. EiweiSkorper. (Dic Riochemie in Einzeldarst. hrsgeg. v. A. Kanitz, IV.) RIit, 1 Textfig. U. 6 Kurven auf 'rafeln. Berlin 1918. Gebriider Born-

Jacobson, Paul, Victor Jkyer u. Paul Jacobson, Lehrbuch d. organ. Chemie. 2. Rd. Cyklische Verbb. Naturstoffc. 3. Tcil. Hetero- cyklischc Verbb. 3. Abt. Leipzig.1919. Veit t Co.

geh. 31 18,-, 25% Tcuerungszuschlag Jahrbuch des Schweizerischcn Wasserwirtschaftsvcrbandcs. 5. Jhrg.

1916/1917. Ziirich 1918. Im Selbstvcrlag dcs Verbandes. h o k e , Alexander, Beitriigc z. tcchn. Biochemie. 1. Zur Techno-

logie dcs Bthylalkohols. (Sonderabdr. aus d. Osterr. Chemiker- Zeitung 1918, Nr. 20.) Wien 1918. Vcrl. d. Ostctrr. Chemiker- Zei tung.

Keller, Rudolf, Die Elektrizitiit in d. Zelle. Wicn 11. Leipzig 1918. Wilhelm Braumiillcr.

Kobert, R., Eber kieselsiiureh. Heilmittel insonderhcit bei T u h r - kutose. 2. cmeiterte u. verb. Aufl. Rostock. Warkent.icns Ver lag.

Kobert, R., Uhcr das Hallcbrcin. Rostock 1918. Komniimionsvcrl. v. H. Warkent.ien.

Lassor-Coho, Die Cheniic. iui tiigl. Lcben. Gemeinrerstiirkll. Vor- triige. 9. re i+~ss . Aufl. JIit 22 Abb. in1 Tcxt. Ixipzig 1918.

geb. hi 8,60 hopold Voss. Jfarenzi, Graf Pranz Karl, Zur Erkenntnistheoric v. Gelde. Bud&.

pest, Julius Benko.

traeger. gch. M 4,-

Page 16: Wirtschaftlicher Teil u. Vereinsnachrichten

Bucherbesprechungen.

stzungen und Versammlungen der Bezh.ksvorebe. Bezirlisvereln Rheinland.

(;encralrcrsammlung 25./l. 1919 in C'dn. In der Gcneralversammlung wurden die Berichtc des Vorstandes

und der Kassenverwaltung gcnchmigt. Der Vorstand, welcher wlh-

striimungen eiuer reibungsfreien Fliissigkeit bei Itohtion fester Kiirper. Beitriige zur Turbinentlicoric voti \V. K u c h a r s k i. ti1 Ahll. 147 S. 8'. Jliinclicn und 1 3 i d i n 1018. Vcrlag K. Olden- Imurg. gch. 91 5,iO In der Schrift werden cinigc tlufgaben der Turbinetitheoric vom

Standpunktc der theoretischen Hydrodynamik reibungsfreicr Flussig- keiten behandelt. Die EncrgievcrhHltnisse bei der Bcwcgung fcstcr Korpcr werden auf allgcineiner Gruncllage untersuclit, sowic clie Eigcnscliaften dcr stationiren Hclativstrijrnung 1)czogeri auf einen nut dcm Schaufclradc rotierenden Rautn. Auf den verhreiteten Lrrtuni, die Wirbclfreihit sei cinc Eigcnschaft dcs von der Fliissig- keit. durchstronitcn Rauines iind hiingc ni i t der Form sciner \Van- dungen zusaninicn, wird hingc\vicwn. Schlicl3lich njrd dic Stromung in Spiralgehiiuscn beliandrlt. M. [BB. 103.1 halitikutn der quaotitttiven suorganisehen Analgse von A 1 f r e d

S t. o c li und A r 1. h u r S t ii I t 1 c r. Zncitu, verindcrte Auflage. X und 144 Seiten niit 36 Testfiguren. I7erlag von Julius Springer, Bcrlin. Preis gcb. 1\I 'i,G0. Die h l e i u n g c n bcziclien sich zuniichst iluf die Auswahl der

Sufgaben, die in den1 ,,Praktikuin" bchandclt wcrdcn. K c u a u f - g e n o ni 111 e n sind: die Titration einer Zinklosung init Kaliuni- ferrocyanid (als Beispiel fiir ein 'I'iipfelrcrfaliren), die elcktrolytisclie Bestiintuun,r ron Kupfer und Kickel, die clcktrolyf ische Trennung von Silher und Kupfcr rnittels des Edisonnltkitriiulators und die Bestiminung von Kupfcr, Zink und Zinn in einer Lcgierung (als F'er- bindung von Gcwiclits-, JlaW- und Elrktroanalysc); w e g I.( e - (. a 1 I e n sind die alkalinietrisclie Bestitnrnung von Kupfcr in eincr Kupfersulfatliisung, die Bestitnniung dcs Trauhcnzuckcrs auf ~iian- ymonietrischeni \Vege und die Titration von (Ihlor- und Jodion in ciner Lijsutig von NaCl und K.J. - Auch in anderer Bczieltung haben die Vff. dic von dcr Kritik (vgl. z. 13. Angew. Cliem. 23, 1031 [1911]) oder privatini gehukrten kViinschc in ncitgchendem AIaBe kriicksichtigt, so daD in dent ,,Prakt.ikuni" eine Anlcitung vorliegt, die in hoheni Blalle fur dcn Untcrricht i i i i I,aI~oratoriuiu geeignct ist. Eincn Jlangcl crblickt der Rcf. abcr darin, daB in der Lit~raturzusaiiiriienstellung auf S. 23 die Biicher von 0 s t - w a 1 d ,,k~'issenscliaftlicIic Grnndlagen der analytischen Chcniie" und H e r z ,,Physikalisclic C'hernie als Grundlafe dcr analytischen Cheniic." niclit gciinnnt sind, weil d d u r c h dcr UnterschBtzung dcr L'flcge tlicscr Scitc des Unterrichts Vorschub gelcislet. wird. Auch ware cs selir zu lqr i i lkn gcwesen, wcnn in dcn Text an gceigncten Stellen Hinwcisc auf bcsontlers wiclit.ige Arbeitcn aus dcni Gcbict der analytischen Chemic aufgenoninicn wordcn wiircn. Jlit dein all- gemeincn Hinweis auf die Zeitschrift fiir analytischc Chemic als das Organ, in welchein einsclilagigc Originalarbeiten zu finden sind, ist es niclit getari. Der Studicrcndc kann gar riiclit fruh iind nichf. nachdruclilich genug auf besonders geeipnetc Arkiten Iiingenicscn Nkrden. Der Einwand, dab die Blehrzahl dcr Studicr6ndcn sich dcr Jliihe uriterzichen wrdc , sich die Litcratur selbst zu suchen, wird durch die Erfahrung widcrlept. Nun bietet sich zwar so dctn 1,citer oder Assistcnt.cn eine willkomrncne Gelegenheit, dcni Untcrricht cine individuelle Kotc zu gebcn. Da es sich abcr uni Angaben handelt.. die leicht dcm Vcrgenecn anheirnfallen kijnnen, erscheint es dem Ref. dennoch geboten, auf dicsc Erganzung bci ciner spiitcren Bearbeitung uicht ganz zu verzicbtcn. L)lc Rohstolfe des Fllsnzenreiches. Versuch ciner tcchnischen

Rohstofflehrc des Pfl;inzenrc-icheo von Dr. J 11 I i I I s v o n W i e s n c r , 0. 6. Prof. us\v. in \ V i m USIV. 3. umgearb. 11. crw. Bufl. 1. Bd., mit 98 Textfiguren. 1014. X u. 759 S. - 2. Bd. riach dem Tode J. v. 11' i e s n c r s fortgcsctzt von T. F. H a n a u- Y e k und J. 31 o r 1 I t? r , nlit 169 Textfiguren. 1918. IX und 875 s. Leipzig, Wilh. Xngclmamn. Preis d. 1. Rds. gch. 31 25,-. gcb. 31 28,-; d. 2. lkls. nur gt:h.-hI 33,- (zuziigl. Tcurrungszuschlag). Aus dcm ,,Vcrmch" cincr Rohstofflehrc, \vie tlas vorliegende

M'erk von scincin Vf. hschcidcner Weisc gcnannt wordcn ist, ist ,:in0 wissenschaftliche Tat von liochster Vollendung cntstandcn, besondcrs nachdem dcr lcider noch vor Fcrt.igstellung des 2. Bandcs verstorbene Vf. sich schon bei dcr 2. Auflage entschlosscn hattc, sich in die Bearbcitung des iimfangrcichen Stoffes niit hrrufenen Fach- leuten zu teilen.

Boltger. [BB. 230*.]

rend des Krieges die Ceschafte weitergcfiihrt hatte, ohne daD Nou- wahlen st.attfanden, legte nunmehr insgcsamt seine Bmter nieder, SO dan ein ganzlich neucr Vorstand gewahlt wurde (siehe S. 120). Zu Kassenrevisoren wurden Dir. Dr. W c y e r und Prof. Dr. M ii 1 1 e r gewahlt, der Kriegshilfskasse 500 &I iiberwiescn.

Dr. Uartenechldger.

Das bishcr vorliegende Werk gliedert sich in fdgcnde Abschnitte, twi dencn in Klammern ihre Bearbeiter genannt sind: 1. Bd.: Ein- Ivitung (Wesuer), 1. Cummiartcn (J. Wicsncr und S. Zcisel), 2. Harze (J. Wiestier unrl JI. Bambergcr), 3. Dic Kautschiikgruppe (K. Mi- kcsch und M. Ilunig), 4. Opium (J. Jlocller), 5. Aloe (J. Moeller), 6. Campher (J. Mocller), 7. Indigo (H. Molisch), 8. Cntechupppe (K. Mjkosch), 9. Pflanzcnfettr. (K. Mikosch), 10. Vegetabilisches \Vachs (K. hlikosch).

2. Bd.: 11. Starkc (J. k\'iesnur und S. Zeisel), 12. Algen (F. &as- wr), 13. E'lccliten (F. Krasser), 14. Gallen (W. Figdor), 15. Kinden (F. v. Hohnel), 16. Hiilzer (K. \Vilhclm, der chcmischc Teil von S. Zcisel).

Jcclcr I3and hat sein cigencs Register und kann, da jeder darllr t)ch:indeltc Abschnitt. cin in sich abgcschlossenes Ganze bildet, zur Ansehaffung auch ini cinzelnen dcnjenigen empfohlen werden, die. nur fiir das cine odcr mdcre darin belrmdeltc Gebiet Interesse haben. Freilicli ist der 3. Ihnd insofern ein Stuckwork, als ihm die 50 Seiten lange Iichtvolle Einleit.ung des I . Bandcs aus Wiesncrs Feder fehlt. Biinntc sich dahcr dcr Vcrlag entschlicl3cn, denjenigcn, die nur den 2. Band zu kaufcn n.iinschen, dicse Einleitung beizugeben, so wiirde (Ins wahrscheinlich dic T7crkiiuflichkeit dcs 2. Bandcs crhohcn. Denn tliescr Band, der (lie txchnologisch so iiberaus wichtigen Rohstoffc clcr Stiirke, dcr Hinden und Holxer enthiilt, durfte vielen in der Techni k stchendcn Fuhgcnosscn begehrenswcrt crscheincn, die die vc!rlibltnismal3ig groI3e .lusgabc fiir das ganzc Wcrk scheucn. In einer Zcit, in der dic Vcrticfung der Warenkunde allenthalben mit Nach- chuck gcfordcrt wird, ist das \Verk, das eincn bedeutsamen Tcil dieser Wissenschaft behandclt, in der ncuen Auflagc der giinstigsten .\ufnahnie gcwiW. Hoffen wir, da13 auch der 3. Rd., dcr das infolge der. Fortschrittr xiif tlem Gebiote dcr H.ohst,offlchre dcs Pflanzcnrcicher scit dcr in1 Jahrc 1900 erschienenen 2. Auflagc wescntlich erweitcrtc. \Verk abschlickn soll, nunmchr auch bald -crscheint.

$char/. [nB. IS.] Kitrzes Lelirbuch der organkchim Chetuievon Prof. Dr. A. I3 e r n t h -

s c n , Gch. Hofrat, Dir. d. 13adischen Anilin- und Sodafabrik, 1,udwigsh:ifcn am Rheiri, friiher Prof. an d. Univ. Heidelberg. 13. 4ufl. Bearbcitet in Gemeinschaft mit, Dr. A u g. D ti r a p s . k y , Prof. an der stadt. Handels-Hochsch. Kijln a. Rh. XIX. und G72 S. Braunschweig, Fricdr. Vicweg & Sohn, 1918.

I'rcis gvh. RL 12,-, geb. 31 15,- und Tcuerungszuschlag. Kciii \,Yuntler, claU der ,,13crnthsen" ricinen I'latz neben ocler

l m w r seincn Porrang vor vielcn andwen Lehrbiichcn der orga- nischcn Chvmie bvhauptct. In den 31 Jahrcn scit Erschcinen seincr 1. Auflage hit die chcmischc Industrio Jkutschlands ihren gcwaltigen Aufsch\vung crlebt. und tler Vf. darf gctrost behaupten, mit seincm Buchc getreulich hicran mitgcwirkt zn habcn. Generationen von Cliemikern haben es nls trcuen Mcntor ihrcr Studirnjahre schatzcn gclerrif untl sind gc\vdint, noch immer danach zu grcifcn, w n n eb gilt, eincn Ilhschnitt der organischcn Chemic sich wieder genaucr ins Gedtichtnis zirriickzurufcn. Dcutschlands jiiher Fall hat auch unserts Industric in schwcrc Zukunftssorgen gestiirzt, hat sie vor schier iibermenschlischc Aufgaben gestcllt. Jloge der chcmischc Kach- wuchs, der zur Liisung dicssr Aiifgaben berufen ist, sich diescs Lchr- buches mit dcm glcichen Nutzen uud der gleichen Befriedigung diencn wie wir. Vf. hat sich, wicderum unter Mitwirkung von Prof. D a r a p s k y , angclcgen scin lassen, wic stets so auch in der neuen Auflage, dic hinzugckonimene Literatur zu beriicksichtigen. Die Aus- sttattung dcs Ruchcs -- in Einband und Papicr - ist eine durchauv ,,frietlensmaDige", was besonders hervorgehoben zu werden verdient.

Technbeher Literaturkalender. Herausgegeben von Dr, 0 t t o , Oberbibliothekar im Kaiserlichen l'ntentamt. Miinchen-Berlin 1918, R. Oldenbourg. 320 S. Preis M 12,- Der Technische Literaturkalcnder fiihrt in seincm ersten Jahr-

yangc bcreits geg& 6000 Xamen lebender tcchnischer Schriftsteller nuf, die zumeist selbst die wichtigsten Angaben uber sich, wie Adresse, Bcruf, literarische Arbeitsgebiete und erschiencno Werke, crstattet habcn. Sngesichts der hohen Bedeutung, die dic Technik und dic technischcn Wisscnschaften f i i r den Wiederaufbau Deutuch- lnnds besitzcn, ist dcm sorgfaltig zusammengestellten Sachschlage- nerk wcitestr Verbreitunn und reQelmi0iizcs Jahreserscheincn zu

Schrf . [BU. 231.*]

wunschen. ,

u u

Red. [BR. 154.*]

Vere i n d eu t sc her C he mi ke r.