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Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 · 6 Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 7 Wenn in Berliner Parks Bücher an Bäumen wachsen, dann war sicher Kazim Erdogan

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Woche der Sprache und des Lesens

in Berlin 2012

Dokumentation

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www.sprachwoche-berlin.de www.sprachwoche-berlin.de2 3

Inhalt4 Dichterkette auf dem Bebelplatz

6 Aktion »Lies mich«

8 Auftaktfest

10 Autorenlesungen

16 Veranstaltungen für Erwachsene

21 Veranstaltungen für Jugendliche

22 Veranstaltungen für Kinder

26 Veranstaltungen in Schulen

28 Veranstaltungen in Kindertagesstätten

30 Abschlussfest

32 Veranstaltungsorte

35 Autoren und Künstler

36 Pressestimmen

37 Wettbewerb

38 Nachwort

39 Unterstützer

Woche der Sprache und des Lesens in Berlin

1. bis 9. September 2012

Impressum:Herausgeber: Aufbruch Neukölln e. V., Uthmannstr. 19, 12043 Berlin

Vorsitzender des Vereins und Initiator der Sprachwoche: Kazim Erdogan

Internetseite des Vereins: www.aufbruch-neukoelln.de

Internetseite der Sprachwoche: www.sprachwoche-berlin.de

Telefon: (030) 60 92 81 03

Redaktion: Ralf Tober und Kemal Hür (Pressesprecher der Sprachwoche)

Gestaltung: Ralf Tober

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www.sprachwoche-berlin.de 5Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 20124

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Dichterkette Aktion »Dichterkette« auf dem BebelplatzEs ist der 23. August. Auf dem Bebelplatz

tummeln sich Massen von Schülern wie ein Ameisenhaufen. Vom Balkon der Juristi-schen Fakultät aus aber vernimmt man die-se junge Masse eher wie ein summendes Bienenvolk. Punkt 11 Uhr verstummt dann das Summen. Und alle 2300 Schülerinnen und Schüler haben sich aufgestellt zu einem Wort mit einem Ausrufungszeichen. Auf dem Platz, in dessen Mitte kaum sicht-bar ein Denkmal in Form eines leeren Bü-cherregals eingelassen ist, auf dem Platz, der früher »Opernplatz« hieß und wo die Nazis am 10. Mai 1933 Bücher jüdischer, marxistischer, linker und pazifistischer Autoren verbrannt haben, ja, auf diesem historischen Platz steht jetzt geschrieben: LIES! Und die Buchstaben bilden Berliner Schülerinnen und Schüler.

Diese Aktion ist das Ergebnis eines Schreibwettbewerbs, der im Vorfeld der er-sten »Woche der Sprache und des Lesens in Berlin« stattgefunden hat.

Vom Balkon aus liest je eine Schülerin / ein Schüler aus den teilnehmenden Schulen ein Gedicht vor. Was an jenem Tag noch nie-mand wusste: Die Abendschau (rbb-Fernse-hen, 19:30 – 20:00 Uhr) sendet mit Beginn der Sprachwoche eine Woche lang jeden Abend ein Gedicht, vor der Kamera vorge-tragen von einer Schülerin / einem Schüler.

Das Gesamtwerk von 2300 Gedichten übergeben die Organisatoren auf dem Bal-kon der Juristischen Fakultät der HU-Berlin der Schirmherrin der Sprachwoche, Frau Christina Rau.

Kemal Hür, Pressesprecher der Sprachwoche

Ihre Eindrücke von der Aktion schildert die Mit-Organisatorin Ingke Brodersen wie folgt:

»Berlin, die Stadt, die alles hat« oder »Hier ist es wie nirgendwo« - Der Schreibwettbewerb der Dichterkette

18 Schulen aus dem Wedding, der Gropi-usstadt, aus Marienfelde und aus Alt-Mitte haben aus Anlass der Berliner Woche der Sprache und des Lesens mit Schülern und Schülerinnen – von der ersten Klasse bis zur 12. Klasse – einen Schreibwettbewerb zu dem Thema »So ist Berlin« durchgeführt.

Die einen haben daraus gemacht »So isst Berlin«, andere »So schmeckt Berlin« oder »So riecht Berlin« oder »So sind die Berliner«. Da ist von Currywurst, von Müll, von Pennern, von Winterzauber oder auch von den Besonderheiten der Berliner oder der Zugewanderten die Rede. Manche Au-toren beschreiben ihr eigenes Fremdsein, die Brüche der Stadt oder die Gegensätze zwischen Arm und Reich.

Die Texte erzählen von Träumen, von Hoffnungen, von Enttäuschungen, von Wün-

schen. Aber nahezu alle sind eine Liebeser-klärung an Berlin, die Stadt, die ihnen Hei-mat ist – denn „hier ist es wie nirgendwo“.

Auf dem Bebelplatz versammeln sich viele von ihnen zur Dichterkette, um mit ihrer Aufstellung zu dem Wort LIES! an diesem historischen Ort der Bücherverbrennung ein Zeichen zu setzen.

Angeregt und organisiert wurde die Ver-anstaltung von den Bildungsverbünden, deren Mitglieder die meisten der teilneh-menden Schulen sind.

Die Dichterkette wird mit Mitteln des Pro-gramms Soziale Stadt und des Wohnungs-unternehmens degewo unterstützt.

Teilnehmende SchulenAus dem Brunnenviertel und Alt-Mitte: die Grundschulen Gustav-Falke, Vineta, Hein-rich-Seidel, Papageno und die Schule am Koppenplatz; ISS-Sekundarschulen: Ernst-Reuter, Willy-Brandt; und das Diesterweg-Gymnasium. Aus Marienfelde: die Marienfelder Grund-schuleAus der Gropiusstadt: die Grundschulen Walt-Disney, Hugo-Heimann, Lisa-Tetzner, Schule am Regenweiher, Katholische Schule St. Marien; ISS-Sekundarschulen Hermann-von-Helmholtz, Liebig; und die Gemeinschaftsschule Walter-Gropius.

Ingke Brodersen

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Wenn in Berliner Parks Bücher an Bäumen wachsen, dann war sicher Kazim Erdogan am Werk. Der Mann mit den ausgefallenen Ideen wurde schon 2005 belächelt, als er auf einer Veranstaltung in Neukölln seine Idee vorstellte, in dem „bildungsfernen Pro-blembezirk“ eine „Woche der Sprache und des Lesens“ organisieren zu wollen. Das Er-gebnis kennt nunmehr nicht nur der besagte Bezirk, vielmehr ist die Sprachwoche zu ei-ner Marke geworden, die in der gesamten Republik bekannt ist und bereits in anderen Städten Nachahmer gefunden hat.

Nicht wenige schüttelten fast verzweifelt den Kopf, als der Initiator der Sprachwoche bei der ersten Berlin-Ausgabe die Parks der Stadt mit Büchern „schmücken“ wollte. Die Idee dazu kam ihm, als er auf einer Presse-konferenz im Oktober 2011 ankündigte, die Sprachwoche auf die gesamte Stadt auswei-ten zu wollen. Das Mammutprojekt sollte aber nicht ausschließlich von einem Team in Neukölln vorbereitet werden, sondern dies-mal sollten sich die Bürger an der Organi-sation beteiligen. So sollte die Sprachwoche ein Projekt der Berliner für die Berliner wer-den. Vereine, Institutionen, Cafés, eigentlich jeder in der Stadt wurde aufgerufen, Ideen einzureichen, bzw. am besten diese auch selbst zu organisieren und durchzuführen.

Erdogan, der jederzeit eine Idee für ein Projekt aus dem Ärmel zaubern und dieses in kürzester Zeit auch realisieren kann, stell-

te vor Vertretern der Berliner Medien die Idee vor, in vier Parks in der Stadt Bücher in die Bäume zu hängen. Einmal ausgespro-chen, muss es auch realisiert werden. Sonst findet Kazim Erdogan keine Ruhe. Gesagt, getan: Am 09. August wurden die zuvor ein-zeln in durchsichtige Plastikbeutel einge-packten und mit einer Nummer versehenen Bücher in die Hasenheide in Neukölln, den Volkspark Friedrichshain und am 10. August in den Humboldthain im Wedding und in den Tiergarten geliefert. Ganze Schulklassen, die Teilnehmer der „türkischen Vätergruppe“, die Kazim Erdogan seit Jahren leitet, und weitere freiwillige Helfer standen bereit. Sie hängten die Bücher in die Bäume, spann-ten Wäscheleinen zwischen Bäumen auf und knüpften sie daran, legten sie auf die Bän-ke, unter die Sträucher, an den Wegesrand; kurz sie schmückten die Parks mit 10.000 Büchern. Gespendet wurden die Romane, Gedichtbände, Reise- und Wörterbücher für Jung und Alt vom Coppenrath Verlag und dem Berliner Büchertisch, der als gemein-nütziger Verein diese Aktion mit dem Auf-bruch Neukölln zusammen durchführte. Die beiden Vereinsvorsitzenden Ana Lichtwer und Kazim Erdogan waren selbstverständlich persönlich vor Ort und schmückten mit.

Glücklicherweise wurde die Aktion von der Presse rechtzeitig angekündigt, so dass nicht nur Parkbesucher, wie Jogger, Radfah-rer und spazierende Rentner zufällig auf die

Bücher aufmerksam wurden. Es kamen auch viele Menschen gezielt in die vier Parks, um Bücher mitzunehmen. Binnen weniger Stun-den waren die Bäume und Parks komplett „abgeerntet“.

Der rbb-Hörfunk war mit dem Stadtradio 88,8 noch vor dem Start in der Hasenheide und hat mehrmals live berichtet. Mehrere Zeitungen und Radioprogramme brachten Artikel und Berichte, so dass am zweiten Tag der Aktion Berliner im Tiergarten und Hum-boldthain auf die Bücher warteten.

Die Bücher waren einzeln als „Geschenk-buch“ verpackt und jedes mit einer eigenen Nummer versehen. Sie sollten gelesen und weiter verschenkt werden. Sie haben eine Reise angetreten, die vielleicht Jahre dau-ern wird. Einige haben Berlin bereits verlas-sen und sind in anderen Städten unterwegs, wie uns im Internet anhand der Nummer mit-geteilt wird. Vielleicht haben andere sogar Deutschland schon verlassen. Das wissen wir nicht. Was wir aber mit Sicherheit wis-sen, ist, dass es keine große Anstrengung ist, eine unmöglich erscheinende Idee in die Tat umzusetzen. Man muss nur ein bisschen verrückt sein wie Kazim Erdogan und seinem Motto treu bleiben: „Nicht immer nur Pro-bleme benennen und endlos reden, sondern endlich handeln!“ Dann wachsen sogar Bü-cher an den Bäumen.

Kemal Hür

Lies mich... und gib mich weiter!

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Auftaktfest

Auftaktfestauf dem Alexanderplatz

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www.sprachwoche-berlin.de 11Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 201210

Etwa die Hälfte der rund 1300 Veran-staltungen im Rahmen der Woche der Spra-

che und des Lesens waren Autorenlesungen, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Das heißt, die über 650

Lesungen fanden nicht nur in Kultureinrichtungen und Begeg-nungsstätten, Bibliotheken, Buchhandlungen und Galerien, Cafés, Restaurants, Kirchen und gewerblichen Einrich-

tungen statt, sondern auch in Kinder- und Jugendeinrich-tungen, Kindertagesstätten und Schulen.

Einige ausgewählte Autorenlesungen sollen hier einen Eindruck über die Vielfalt der Themen und Veranstaltungsorte geben.

Autorenlesungen in BibliothekenBezirkszentralbibliothek Mark Twain, Marzahn-Hellersdorf

Die Kinder- und Jugendbuchautorin Tamara Bach liest aus ihren Werken.

49 SchülerInnen der Johann-Julius-He-cker-Oberschule und zwei Begleiter waren gekommen, um Tamara Bach zu hören. Die-se verstand es, den anfangs etwas spröden Kontakt zu den SchülerInnen im Laufe der Lesung immer besser herzustellen. Die Frageunlust wich einer aufgelockerten Ge-sprächsatmosphäre. Tamara Bach antwor-tete ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die Lesestellen waren sehr gut vorgetragen und klug ausgewählt. Im Anschluss ver-teilte die Autorin Autogrammkarten, wofür die Schüler bereitwillig Schlange standen. Auch ein Auswertungsgespräch mit den Leh-rerinnen war aufschlussreich. Fazit: Gerne wieder!

Cortina Wuthe

Ich möchte mich im Namen der Klasse 9a und 9b von der Johann-Julius-Hecker Ober-schule für die Vorlesung von Tamara Bach

bedanken. Die interessante Lesung hat uns sehr gefallen. Wir planen, das Buch auch zu Ende lesen.

Vanessa Herz

Helene-Nathan-Bibliothek, Neukölln

»Der Schatz der Bananenbieger«.Kurz und spielerisch für die Kleinen (27

Kinder, 2. Klasse).Bernhard Lassahn hat „den Laden ge-

rockt“, erzählte frei seine Piratengeschich-ten, sang und animierte die Kinder zum Mittanzen. Eine Stunde voller Einsatz! Alle waren rundherum begeistert. Besonders er-freut hat uns, dass Herr Lassahn kindgerecht auf die Wichtigkeit des Lesens aufmerksam gemacht hat.

Monika Koch

Stadtteilbibliothek »Manfred von Raumer«, Friedrichshain-Kreuzberg

»Das Schwein kam mit der Post«Der Krimi- und Kinderbuchautor Jörg Juretz-ka liest aus seinem Kinderbuch.

Ich hatte eine tolle Woche in Berlin, habe außerordentlich engagierte Lehrer und je-de Menge aufgeweckte und aufgeschlossene Kinder kennengelernt und kann nur den Hut ziehen vor dieser organisatorischen Mam-mutleistung.

Jörg Juretzka

Peter-Weiss-Bibliothek, Marzahn-Hellersdorf

»Der Wind trägt die Worte«Waldtraut Lewin liest Geschichten und Ge-schichte der Juden.

Es waren 35 Gäste im Alter von 50 und da-rüber anwesend. Die Lesung war spannend, informativ und gleichzeitig unterhaltsam. Im Anschluss kam es zu einer Diskussion.

Die Bibliothek führt in regelmäßigen Ab-ständen Lesungen durch. Das Besondere an der Bibliothek ist, dass sie von einigen ehemaligen BibliothekarInnen der DDR be-trieben wird. Nach der Wende sollte der Bü-cherbestand entsorgt werden. Die Kollegen „retteten“ viele Bücher und erweiterten das Angebot. Sie wird - überwiegend von älteren Lesern - rege benutzt. Gefördert wird die Alternative Bibliothek vom Bezirk.

Doris Wenk

Iranische NachtLichtburgforum / SALON EXIL, Behmstr. 13,Mitte

Der SALON EXIL im Lichtburgforum der Garten-stadt Atlantic im Bezirk Wedding bietet verfolgten AutorInnen einen Ort, an dem sie von ihrem Leben und Schreiben im Exil erzählen können. An diesem Abend stand Iran im Mittelpunkt: Von 18 Uhr bis nach Mitternacht gab es Lesungen, eine Ausstellung von iranischen Künstlern und den Film „The Green Wave“ zu hören bzw. zu sehen.

Es herrschte großer Andrang, die 100 Plätze wa-ren schnell besetzt und viele mussten mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. In dem altersgemischten

Publikum befanden sich zahlreiche Mitglieder der exiliranischen Gemeinde sowie die Ehrengäste Chri-stina Rau (Schirmherrin der Sprachwoche), Danie-la Schadt (Partnerin des Bundespräsidenten), Dr. Christian Hanke (Bezirksbürgermeister Mitte) und Kazim Erdogan (Initiator der Sprachwoche).

Berührende Lesungen von Werken verfolgter und ermordeter AutorInnen, interessante Beiträge und lebhafte, mitunter kontroverse Diskussionen zur Si-tuation in Iran sowie der IranerInnen im Exil mach-ten die Veranstaltung zu einem gelungenen und zu-gleich gehaltvollen Auftakt der Sprachwoche 2012.

Christiane Dramé

Autorenlesungen in BegegnungsstättenHaus der Familie, Glasower Straße 53-54, Neukölln

»Das Geheimnis von Guanghzou«Henri Sinan Sorgec liest aus seinem Werk.

Die Kleiner Fratz GmbH hat im »Haus der Familie«, in der hauseigenen Bibliothek, zu einer Lesung des Berliner Jung autors Henri Sinan Sorgec geladen. Um seinen Geschich-ten zu lauschen haben sich dort 40 Kinder, Schüler und Schülerinnen sowie auch Er-wachsene zusammengefunden. Die Kinder haben „Henri“ allerlei Fragen zu seiner Bi-ografie, seinen Hobbies und Schreiberfah-rungen gestellt und sich ihre Lieblingsge-schichten aus seinem Werk »Das Geheimnis von Guangzhou« vorlesen lassen. Am Ende hat „Henri“ in der freudigen und ausgelas-senen Atmosphäre noch fleißig Autogramme verteilt und sich von dem begeisterten Pu-blikum mit der Aussage, dass er gerne wie-derkäme, verabschiedet. Alle freuten sich darauf und versprachen wiederzukommen.

Peggy Strahl

K4 Kulturgarten, Kreuzstrasse 4, Pankow

»Songül, die letzte Rose«Thomas Maurenbrecher liest aus seinem Roman: Die tragische Geschichte eines tür-kischen Mädchens in Deutschland wird zum Wendepunkt im Leben eines Soziologen. In der Verlorenheit der Fremden in einer ihr nicht gemäßen Welt entdeckt der Intellektu-elle, dass er sich selber fremd geworden ist.

Es gab Fragen an den Autor und den Roman und eine lange kontroverse Diskussion über die Situation der Bevölkerung mit türkischen Migrantenhintergrund in Deutschland, insbe-sondere auch über die schwierige Situation der Männer (Väter). Die Stimmung war auf-merksam und neugierig.

Thomas Maurenbrecher

Frauenzentrum Marie e.V., Flämingstr. 122, Marzahn-Hellersdorf

»Spiel mit ihr - Machtstrukturen in Paar-beziehungen«Lesung mit Franziska Gerstenberg.

Das Frauenzentrum Marie e.V. „entstammt dem frauenpolitischen Aufbruch im Osten Deutschlands in der Wendezeit 1989/90.“ Schwerpunkte sind die Berufswegeplanung, die Förderung der Arbeitsaufnahme und Be-ratungen z.B. bei Ämterfragen und Lösung von Problemen von Frauen. Vier professio-nelle Beraterinnen stehen zur Verfügung. Die Beratungsstelle wird von Frauen aus al-len Gesellschaftsschichten gut frequentiert.

Die Mitarbeiterinnen nahmen komplett teil und so wurde die Veranstaltung mit enga-gierten Hörerinnen zu einer höchst interes-santen Lesung mit einer anschließenden leb-haften und aufschlussreichen Diskussion von etwa einer Stunde. Inhalt und literarischer Stil der jungen Autorin wurden genau be-trachtet und von der Autorin begründet.

Doris Wenk

Familientreff Remise, Schönwalder Straße 10, Spandau

»HartzHaft aber Lecker«Am 06. September fand im Familientreff

Remise ein Workshop mit der Autorin Mar-tina Streibel statt. Erst erzählte Frau Strei-bel, wie sie zu der Idee kam, das Kochbuch »HartzHaft« zu schreiben. Anschließend kochten die sechs Teilnehmerinnen mit der Autorin zwei verschiedene Suppen, die sehr lecker waren; auch wir durften probieren! Die Teilnehmerinnen kamen aus ganz unter-schiedlichen Nationen und Frau Streibel be-geisterte alle ausnahmslos.

An der nächsten Woche der Sprache und des Lesens will der Familientreff Remise auf jeden Fall wieder teilnehmen.

Rei./GiZ Spandau

Garten der Begegnung, Ludwig-Renn-Straße 33B, Marzahn-Hellersdorf

Die Autorin Doris Bewernitz lebt die meiste Zeit des Jahres in ihrem Garten mitten in Berlin: Eine Tatsache, die sie sicher zu ihrem Buch »Wo die Seele aufblüht - Warum ein Garten glücklich macht«, inspiriert hat und aus dem sie vorlas.

Die Lesung findet tatsächlich in einem (ehe-maligen Schul-) Garten statt, welcher üppig mit Obstbäumen, Gemüse- und Kräuterbee-ten, prächtigen Blumen und Sträuchern be-wachsen ist. Wie mir die Lei-terin, eine Landschafts- und Umweltingenieurin, erzählt, finden hier regelmäßig Veran-staltungen statt, die sich auf Pflanzen, gesunde Ernährung, praktische Basteltipps usw. beziehen.

Das technische Equipment und die Bewirtung sind gera-dezu hervorragend. Die circa 15 BesucherInnen sind schon älteren Jahrgangs, jedoch auch sechs jüngere Mitar-beiterInnen (wahrscheinlich

LandschaftsgärtnerInnen) nehmen an der Lesung teil.

Die Autorin liest vier Geschichten, die die Zuhörer begeistern und bezaubern.

Ein Kapitel wird im Duett mit einem Besu-cher gelesen. Sehr tiefsinnig und amüsant sind die philosophischen Betrachtungen der Autorin über die Jahreszeiten und die Arbei-ten und Ergebnisse in ihrem Schrebergarten an der Berliner Ringbahn. Eine absolut stim-mige Lesung.

Doris Wenk

Club am Mühlenberg, Am Mühlenberg 12, Tempelhof-Schöneberg

»Das Sprechen« Lesung mit Deniz Utlu.

Deniz Utlu lebt als freier Autor von Erzäh-lungen, Aufsätzen und Gedichten in Berlin. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt das Arbeitsstipendium für Berliner Autoren des Senats. Er veröffentlicht seine Texte in Zeitschriften und Anthologien, u. a. im »Ma-nifest der Vielen«, herausgegeben von der Journalistin und Publizistin Hilal Sezgin.

Vor 30 älteren Besuchern, von denen die Mehrzahl Frauen waren, las der Autor Kurz-geschichten aus seinem Leben in deutscher Sprache vor. Da aber auch viele türkische Se-nioren anwesend waren, die den Texten nicht immer folgen konnten, verdutzte der Autor sein Publikum auch in seiner türkischen Mut-tersprache. Die Lesung wurde durch einen blinden Pianisten mit Jazzmusik begleitet.

giz Team Sprachwoche Tempelhof Schöneberg

B-Laden, Lehrter Straße 27-30, Mitte

»Inselhaft im City-Saft«Blaue Stunde mit dem Kiezdichter Ralf Land-messer.

Bei den circa zehn Besuchern ist die un-terhaltsame und interessante Lesung gut angekommen.

Michael Rannenberg

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Im Garten der Begegnung

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Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 Autorenlesungen12 13

Autorenlesungen in SozialeinrichtungenAWO-Schuldner- und Insolvenzberatung, Mahlower Straße 23, Neukölln

Funktionale Analphabeten (Lerner) lesen eigene Texte rund ums Geld. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert.

Die circa 15 Anwesenden erhielten Einblicke in Alltagsbarri-eren und Herausforderungen von Analphabeten, auch wurden Belastungen, Hoffnungen und Wünsche von Langzeitarbeitslo-sen thematisiert.

Laura Kolland

AOK Wedding, Müllerstraße 143, Mitte

»Die Logik des Herzens«Liebesgeschichte vor dem Hintergrund großer internationaler Konflikte. Eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte zwi-schen den Kulturen und Religionen von Priya Basil.

Am Dienstag erlebte ich in der AOK Müllerstraße die char-mante Frau Basil. Der Moderator las auf deutsch vor und vermittelte auch bei Fragen aus dem Publikum, da sich die Autorin nicht so sicher im Deutschen fühlte. Trotz permanent störender Geräusche aus dem normalen Betrieb dieser Kran-kenkasse, kam die Aussage des Buches recht gut rüber. Der Moderator machte seine Sache sehr gut und Frau Basil wirkte überzeugend.

Gudrun Radev

Bethanien Havelgarten, Spandauer Burgwall 29, Spandau

»Bird Of Paradise«Mit Renzo Spotti (Zürich) und Anna Sophie Krenn (Wien)

Am 05. September um 16:00 Uhr fand in der Seniorenresi-denz Bethanien Havelgarten eine Lesung der besonderen Art statt, ein Zwiegespräch zwischen Frau Anna Sophie Krenn aus Wien und Herrn Renzo Spotti aus Zürich. Die dargestellten Personen waren fiktiv wie auch die Geschichte selbst. Die sze-nische Lesung trug den Namen »Bird of Paradise. Ein Traum-stück« und das Publikum hörte der abstrakten Unterhaltung erstaunt und nachdenklich zu.

Noss. / GiZ-Spandau

Wir sind eine stationäre Pflegeeinrichtung, und unsere Be-wohner waren sehr gespannt, was der Unterschied zwischen unserem Literaturkreis und den angekündigten Autorenle-sungen bringt. Die Lesung von Herrn Renzo Spotti war gut besucht und machte Laune auf mehr.

Erika Kühn

Autorenlesungen in Galerien, Gastronomie, Gewerbe

Weserkunst Djesani , Weserstraße 11, Neukölln

»Rassis-Mus? Danke, ich bin satt!«Farah Melter liest satirische Kurzgeschich-ten.

Nach der Lesung in der Galerie gab es Ge-spräche über Heimatgefühle und alltägliche Nötigungen, zu rechtfertigen wer man ist und warum man in Deutschland lebt.

Laura Kolland

Raumausstatter Nagel, Pichelsdorfer Straße 95, Spandau

Das literarische Trio in der Spandauer Wil-helmstadt

Alles in allem war es ein netter und unter-haltsamer Abend. Die Damen erzählten uns erst einmal, wie sie zu ihrem Hobby kamen, um dann ihre selbst geschriebenen, amü-santen und spannenden Kurzgeschichten vorzutragen. Ihre Kurzkrimis waren alle über das Thema »Urlaub und Reise«. Sie waren alle, wie schon erwähnt, amüsant und span-nend, hatten aber dennoch ein unerwartetes Ende. Auch das Ende ihrer Vorlesung war überraschend, denn es war ein leicht amou-röses Schmankerl. Nach einer Stunde war das Vorlesen vorbei und ich brachte die zwei Damen noch sicher zum Bahnhof Spandau. Während der Fahrt erfuhr ich noch, dass das Alter der rüstigen Damen über 80 Jahre war.

Tell. GiZ Spandau

Kultfriseur Lucella Mannino, Hobrechtstraße 12, Neukölln

Dieter „Henry“ Atts - Literarischer Fortset-zungskrimi über drei Tage hinweg.

An drei Tagen, am 2., 8. und 9. Sep-tember fanden im Frisiersalon Lucel-la Mannino Lesungen im Rahmen der Sprachwoche statt. Es lasen die Auto-ren Henry Atts und Corinna Hanne aus eigenen Werken. Die Lesungen von Henry Atts waren als Fortsetzungs-krimi konzipiert, dazu wurden ausge-wählte Kapitel aus seinem Kriminalro-man »Schmutziges Mantra« gelesen. Als Zugabe gab es jeweils noch eine Kurzgeschichte und gesungene baye-rischen Gstanzln. Frau Hanne las ihre bekannten schwarzhumorigen Ge-schichten mit viel Witz und eindring-licher Verve. Besonders überrascht fand sich das Publikum, wenn ausnahmswei-se einmal keine Leiche darin vorkam - was ein gutes Licht auf das sarkastisch-ironische Potenzial ihre Texte wirft.

Es war eine spannende und anspruchsvolle Aufgabe, in diesem Rahmen Texte für ein ge-neigtes Publikum zur Verfügung zu stellen, oder für die, die nichts von der Sprachwoche gehört hatten, und unvermittelt während der Lesung „hereingeschneit“ kamen. Dass dies erst der Anfang einer Entwicklung ist, ist sehr zu wünschen.

Lucella Mannino

Zahnarztpraxis Bernhardt/Mrowietz, Jagowstraße 24, Mitte

»Berlin Fidschitown«

Detlef Blettenberg liest, was den Ober-irdischen verborgen bleibt: Kriminelle Bandenkämpfe im Untergrund Berlins.

Nette kleine Lesung im Zahnarztwar-tezimmer. Den circa zehn Besuchern hat´s Spaß gemacht.

Michael Rannenberg

Café Hofperle, Karl-Marx-Straße 131, Neukölln

»Ohne Fleiß kein Reis oder wie wir gute Deutsche wurden« Martin Hyun und Kemal Hür begeben sich auf eine musikalisch-literarische Abenteuerrei-se mit gegrillten Hunden und gedrillten Kin-dern; sie treffen übereifrige Sicherheitsleu-te in Parlamenten, Meisterköche in Neukölln, im Regen tanzende Musiker und Schriftstel-ler in der Karibik, deutsch schreibende Rus-sen in Korea, putzende Feuerwehrmänner in Kurdistan; sie lernen Kälber und Schäfer kennen und beobachten falsche Latinos beim Salsa-Tanzen.

Die kleine und feine Runde der ungefähr 15 Anwesenden konnte das Programm mit gestalten. Gekonnt rundeten die Autoren die Lesung mit Musik und Gesang ab.

Laura Kolland

Insel Berlin , Alt-Treptow 6, Treptow-Köpenick

»Neukölln Delikat!«Tanka Ticker liest Kurzgeschichten

Obwohl die Insel in der Spree durch eine gut begeh-bare Brücke zu erreichen ist, hatte nur eine kleine Schar den beschwerlichen Weg über den steilen Bogen auf sich genommen, was aber passte: Tanka Tickers Geschichten in und an den Grenzen von Neukölln rufen nicht nach tosendem Bei-fall, machen eher erstaunt, malen ein Schmunzeln ins Gesicht. Der in spärliches Licht getauchte Raum un-terstrich den privaten Cha-rakter dieser Lesung.

Ralf Tober

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Klaviersalon Die Taste, Sonnenallee 174, Neukölln

»Drachen über der Leninallee«Brigitte Struzyk liest aus ihrem 2012 erschienenen Roman.

Geige und Flügel stimmten das Publikum in dem kleinen Raum, in dem sonst Klavierunterricht stattfindet, auf die Lesung ein. Gerne hörte man Brigitte Struzyk zu, die die Passagen klug ausgewählt hatte und überleitende Worte sprach. Die Einblicke in die Lebensgeschichte der Geigerin Ulla Wasser, der zentralen Person des Romans, machten Lust, das ganze Buch zu lesen.

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Farah Melter im Weserkunst Djesani

Kemal Hür und Martin Hyun im Café Hofperle

Kurzgeschichten beim Raumausstatter Nagel

Tanka Ticker liest aus »Neukölln Delikat!«

Priya Basil im Gespräch mit Kenianerin

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Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 Autorenlesungen14 15

Autorenlesungen in Kultureinrichtungen

Creativ-Centrum Neuköllner Leuchtturm, Emser Straße 117, Neukölln

Die HauptstadtkolumnistinJeden Freitag erscheint Hatice Akyüns Ko-lumne »Meine Heimat« im Tagesspiegel. Mal schreibt sie mit leichter Zunge, das nächste Mal mit spitzer Zunge. Immer sind ihre „No-tizen“ voller Gespür für das Leben in der Großstadt. In den deutschen Medien tauchen türkische Einwanderer und ihre deutschen Nachkommen fast ausschließlich negativ auf. Sie schafft es, dieses Bild zu entzerren und vervollständigt das Bild einer türkischen Frau jenseits von Zwangsheirat und Ehren-mord. In ihren Geschichten ist sie manchmal die deutsche und manchmal die türkische Beobachterin und Botschafterin. Sie zeigt auf humorvolle Art, dass es nicht immer um das Staatstragende in der Diskussion um In-tegration und Migration geht.

Hatice Akyün las etliche ihrer Kolumnen mit so viel Humor, dass sofort ein Dialog zwi-schen ihr und den 15 Gästen entstand. Es war eine anregende und unterhaltende Lesung. Ein Gast erklärte mir am nächsten Tag, sie sei richtig glücklich, zur Lesung gekommen zu sein .

Karen-Kristina Bloch-Thieß

Creativ-Centrum Neuköllner Leuchtturm, Emser Straße 117, Neukölln

»So wie ich will - mein Leben zwischen Mo-schee und Minirock«

Melda Akbas liefert einen authentischen Blick auf das Leben einer Migrationsfamilie, die trotz aller Hürden in Deutschland ihre Heimat gefunden hat. Ihre Lebensgeschichte zwischen Moschee und Minirock zeigt, dass Integration funktionieren kann – mit viel Mut, Ausdauer und etwas Glück.

35 Personen waren anwesend. Unter den Gästen befanden sich einige Mentoren sowie die Leiterin des Mentorenprojektes der Bür-gerstiftung Neukölln. Frau Akbas forderte nach 15 Minuten zur Diskussion auf, die dann interessant und lehrreich verlief.

Karen-Kristina Bloch-Thieß

Creativ-Centrum Neuköllner Leuchtturm, Emser Straße 117, Neukölln

»Kampfzone Straße - Jugendliche Gewalt-täter jetzt stoppen«

Es erfolgte eine lebhafte Interaktion zwi-schen dem Autor Fadi Saad und den 32 al-tersmäßig gemischten Zuhörern, darunter einige Lehrer.

Karen-Kristina Bloch-Thieß

Museum Neukölln, Alt-Britz 81, Neukölln

Hatice Akyün las im vollbesetzten Saal in-mitten der Fotoausstellung »Lichtung« aus ihren Tagesspiegel-Kolumnen.

Ralf Tober

Modellpark Berlin-Brandenburg, Eichgestell 4, Treptow-Köpenick

Kinderfest im Modellpark an der Wuhlheide für Kinder und Eltern. Während die Kleinen eine Führung durch den Modellpark machen, genießen die Großen eine Krimilesung. Der Schweizer Autor Roger Strub präsentiert seinen Bestseller »Flüchtiges Geld«. Nach Einbruch der Dunkelheit erzählen Jugend-liche Gruselgeschichten, es gibt Gegrilltes und Getränke.

Der Anlass im Modellpark war sehr gut or-ganisiert und es kamen rund 40 Leute, die alle Freude hatten an der Lesung. Auch nach-her sind wir noch zusammen gesessen und haben ein bisschen gefeiert. Einzig der Weg dorthin war ein bisschen schwieriger, als ich mir das vorgestellt hatte. Ich hatte Mühe, den Modellpark mitten im Wald zu finden, da sie dort offenbar wegen Naturschutz etc. keine Werbung aufstellen dürfen...

Roger StrubMobile LesungS-Bahn-Ring

Die Autorengruppe »Aufbruch« las auf den Bahnhöfen Wedding, Schönhauser Allee und Ostkreuz der Linie S41 Kurzgeschichten für Erwachsene. Nicht immer hatten es die Vier leicht, gegen die Geräusche der neuen Bahn-hofshalle Ostkreuz zu bestehen, wurden von den Passanten manchmal gar nicht wahrge-nommen. Da war Phantasie von Nöten: ein Gong leitete den nächsten Vortrag ein, was dann doch die Aufmerksamkeit der Vorbeiei-lenden bewirkte. Die Hetze einer Bahnhofs-halle war einen Moment lang gebrochen.

Nach Auskunft der Autoren war der Ost-bahnhof am schwierigsten. Auf den beiden anderen Bahnhöfen blieben mehr Menschen stehen um ein Weilchen zuzuhören.

Ralf Tober

Autorenlesungen in KirchenEvangelische Lutherkirche-Spandau, Lutherplatz 3

Iren Ständel, Oleg Nikoghosyan und Ale-xandra Lebedeva lesen auf deutsch und russisch aus ihren Werken.

Die Autorenlesung im Gemeinderaum der Evangelischen Lutherkirche verlief in einer angenehmen Atmosphäre. Die Auto-ren lasen in beiden Sprachen aus »Dritte Etage«, einer Sammlung ihrer Gedichte und Erzählungen. Im Anschluss diskutierte man sehr angeregt über die Lesung. Es kam zu einem Gedankenaustausch zwi-schen den Autoren und dem Publikum.

Rei./GiZ Spandau

Heilandskirche, Thusnelda-Allee 1, Mitte

»Grünes Land in Sicht«Lebensausschnitte, Lebens-einschnitte. Prosa und Ge-dichte von Ingrid Töbermann.

Eindrucksvolle Lesung! An-schließend Nachfragen und Gespräche der 30 älteren Besucher. Gute Atmosphäre in der dämmerigen Kirche.

Michael Rannenberg

Die Autorengruppe »Aufbruch« auf dem S-Bahnhof Wedding

Ringbahnlesungverringt unterwegs

wie auf einerWald Lichtung Dichter Worte

umhüllen den Strom der Eiligenerzählen die Träume der Wartenden und

verraten kleine schillernde Geheimnisse an Fremde miteinem aufgeschnappten Satz gehen sie weiter ein Lächeln

in ihren Herzen und wenn sie am Tag daraufwieder Ringbahn fahren wundern sie sich erheblich über das

eisige Schweigen in den hell erleuchteten Abteilen als seiihnen plötzlich etwas abhanden gekommen das gestern noch

Wärme in Farbenflammen und Farben in Feuerbällenwar wie Lametta auf weihnachtlichen Gleisen

den Alltag zum Klingen gebrachthat unerwartet wunderbar leuchtend

anrührend beruhigend bezauberndder Dichtung.

Autorengruppe Aufbruch

33. Rixdorfer Poetry Slam im Café Linus

Poetry SlamBeim Poetry Slam, zu deutsch „Poeten-

schlacht“, entscheidet das Publikum über den besten Vortrag. Es geht also nicht nur um pfiffige Texte, sondern insbesondere da-rum, wie sie rübergebracht werden.

Auch diese Form des Vortrages kam wäh-rend der Sprachwoche nicht zu kurz. In fünf Bezirken fand ein Poetry Slam statt. Auch Jugendliche konnten sich darin üben.

Ralf Tober

Hatice Akyün im Museum Neukölln

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Hatice Akyün im Creativ- Centrum »Neuköllner Leuchtturm«

Melda Akbas im »Neuköllner Leuchtturm«

Lesung in der Lutherkirche

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www.sprachwoche-berlin.de 17Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 201216

Die Veranstaltungen für Erwachsene wur-den nicht nur vom Team der Sprachwoche

organisiert. Vereine, Familien- und Nachbarschaftstreffpunkte,

Kirchen, Kultureinrichtungen, Galerien, Gastronomie, Buch-handlungen und andere Gewer-

bebetriebe trugen mit eigenen Ideen zur Programmvielfalt bei.

Vorträge, DiskussionenMercator Stiftung Projektzentrum, Neue Promenade 6, Mitte

»Sprache leben, Sprache lernen - was Sprachförderung heute leisten kann und muss«.

Die deutsche Sprache zu beherrschen ist für erfolgreiche Bildungskarrieren in Deutschland elementar. Viele Kinder, Ju-gendliche und junge Erwachsene - mit und ohne Migrationshintergrund – benötigen Sprachförderung, um ihr Potenzial voll aus-schöpfen zu können. Mit Experten aus der Bildungspraxis, der Bildungspolitik, aus Wissenschaft und Forschung sowie der Zi-vilgesellschaft wurde an diesem Abend über den Stellenwert von Sprache diskutiert. Die Fragen, wie Sprachförderung im deutschen Bildungssystem bereits verankert ist, wel-che Maßnahmen funktionieren, was noch ge-tan werden muss und welche Lücken es gibt, wurden beleuchtet und hinterfragt.

Eröffnet wurde die Podiumsdiskussion von Christina Rau, Schirmherrin der »Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012«. Das Podium bestand aus Winfried Kneip (Leiter Kompetenzzentrum Bildung, Stiftung Mer-cator), Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek (Direktor des Mercator-Instituts für Sprach-förderung und Deutsch als Zweitsprache, Universität zu Köln), Kazim Erdogan (Vor-standsvorsitzender des Vereins Aufbruch Neukölln e.V.), Cordula Heckmann (Rektorin der Gemeinschaftsschule Campus Rütli) und Mark Rackles (Staatssekretär für Bildung in

der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft). Moderiert wurde die Dis-kussion von Kemal Hür, dem Pressesprecher der Sprachwoche. Der Schauspieler, Kaba-rettist und Comedypreisträger Fatih Çevi-collu schließlich rundete den Abend ab mit einem Ausschnitt aus seinem Programm „Fa-tihland“.

Christiane Dramé

Ausstellung 7xjung in den S-Bahn-Bögen Bellevue, Flensburger Str. 3, Mitte

»Deutsch- und was noch? Auf der Suche nach neuer Begrifflichkeit« Vortrag mit Diskussion.

Auf dem Podium waren Dr. Nasrin Bassi-ri (freie Autorin und Schriftstellerin, zur Zeit Frauenrechtsbeauftragte der Kunst-hochschule Weißensee), Musa Al Munaizel (Friedens- und Umweltpädagoge, zur Zeit Geschäftsführer der Lebenshilfe iKita in Neukölln), Philip Marcel (Kultur- und Pro-jektmanagement Kunst und Medien, zur Zeit Geschäftsführer von DeutschPlus, einer In-itiative für eine plurale Gesellschaft), Da-rio Mohtachem (Student der Politikwissen-schaft, Mitbegründer und Chefredakteur des online Magazins migration business), Joshua Lupemba (Pastor der Christ International Church, Mitbegründer und 2. Vorsitzender von Typisch Deutsch) und Anita Bagger (Or-ganisation und Moderation):

Circa 35 Teilnehmer im Alter zwischen 16 und 75 waren der Einladung gefolgt. Den kurzen Einführungen der Podiumsteilnehmer folgte eine engagierte, teilweise hitzige De-

batte. In den sogenannten „Murmelrunden” konnten diese Gespräche fortgesetzt und vertieft werden.

Es wurde deutlich, dass die Frage nach der Identität und Zugehörigkeit viel damit zu tun hat, wann und wie man nach Deutschland gekommen ist. Die junge, oft in Deutschland geborene Generation identifiziert und defi-niert sich viel stärker mit dem Deutschsein, als jemand, der gewaltsam aus dem eige-nen Land fliehen musste und sein deutsches Leben als Asylantin beginnt. Identität und Heimatverbundenheit kann auch an Sprache gekoppelt sein und ist so nicht immer geo-graphisch an ein Land gebunden.

Zum Abschluss des Abends haben wir die von den Podiumsteilnehmern geprägten Be-griffe durch Vorschläge aus dem Publikum ergänzt und die besten Begriffe nominiert.

Um die Identität in Deutschland zu be-zeichnen und den Begriff Migrationshinter-grund zu ersetzen, wurde „DeutschPlus“ gewählt. Zusätzlich gab es die Idee einer „Weißen Flagge”, als nonverbales Zeichen, einer vorurteilsfreien Begegnung, die dann eine offene Kommunikation ermöglicht.

Als ein Begriff, der uns als Gesellschaft be-schreibt, wurde die „Inklusive Gesellschaft” gewählt. Auf den 2. Platz kam „Heimat”.

Dieser Abend kann nur der Anfang eines Prozesses gewesen sein, den es nun fortzu-setzen gilt als Dialog mit möglichst breiten Teilen der Gesellschaft, vor allem der Ju-gend. Dass das Thema viele betrifft, war der Lebendigkeit der Diskussion zu entnehmen.

Anita Bagger

FamilienfestYekmal, Cuvrystr. 13/14, Friedrichshain-Kreuzberg

Am Sonntag, den 02.9. lud unser kurdischer Elternverein anlässlich der Sprachwoche in der Zeit von 14.00 - 18.00 Uhr Gäste, Freunde, Kollegen und Anwohner des Kreuzberger Wrangelkiezes zu einem schönen und bunten Unterhaltungsprogramm ein. Zu diesem Fest engagierten wir Kewé, die erste und einzige kurdische Stand-Up-Künstlerin.

60 – 70 Gäste warteten gespannt und auf-geregt im Garten auf den Auftritt. Leider spielte das Wetter nicht mit und es regnete in Strömen, was uns nicht davon abhielt, ein schönes Fest im Café des Nachbarschafts-hauses zu veranstalten.

In gemütlicher Runde wurde die Veranstal-tung durch Hülya Öksüz weiter moderiert. Im ersten Teil der Lesung stellte Günay Darici einige Bücher vor, die in Kurmanci, Kurman-cki und Deutsch geschrieben sind. Nun las der Autor Mamoste Abdullmelik Aykoc aus seinem Buch »Die Tränen der verschwun-denen Hoffnung«. Es handelt von Ehre der Frauen und deren Leiden. Mamoste Aykoc las mit voller Leidenschaft aus seinem Buch vor. Zwischendurch gab es immer wieder viel Applaus für ihn. Anschließend gab es Diskus-sionen und Unterhaltungen über das Buch. Mamoste Aykoc las in kurdischer Sprache vor.

Später präsentierte Lerzan Jandil ein Mär-chen in Zazakî. Das Buch heißt: »Die Alte und die Füchsin«. Es ist eine kurdische Volksge-schichte. Herr Jandil hat sie an das pädago-

gische Konzept angepasst und als Kinder-buch verfasst. Anschließend hat er noch 3 Gedichte in kurdischer Sprache vorgetragen.

Im Anschluss an die Lesungen gab es eine kleine Pause und die Gäste konnten sich am Buffet stärken und sich über die Lesungen unterhalten. Dann lud der Tanztherapeut und Lehrer Mehmet Ballikaya zu einem Tanz-Workshop mit Kindern ein. Thema war, »Be-wegung und Körpererziehung«. Die Kinder unserer Gäste hatten sichtlich viel Spaß an den Bewegungen und tobten sich aus.

Im Spielzimmer backten wir Buchstaben aus Blätterteig. Auch daran hatten die Kin-der viel Spaß und schnitten eifrig Buchsta-ben aus dem Teig aus. Wir waren sehr erfreut und erstaunt, wie toll sie das konnten.

Yekmal

ImprovisationstheaterWirtschaftshof Spandau, Breite Straße 37, Spandau

»Poet und Bauer« Improvisationstheater mit Silvia Kem-per und Ingo Behne

Am 01.09. und 02.09. und drei Markt-tagen wurden die Marktbesucher halb-stündlich Zeugen eines „Literatur-kampfes zwischen Kopf und Bauch“. Ein armer Poet mit einem Karren voller Bücher trifft auf einen reichen Bauern mit einem Korb voller Essen. Der Po-et ist von der Welt und den Menschen enttäuscht, da die Größe und Schön-heit, die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Literatur und der Poesie ganz of-

fensichtlich nur von ihm und nicht von seiner Umwelt erkannt wird. In dieser Niedergeschlagenheit und Wut trifft er auf einen bodenständigen, sicherlich nicht belesenen aber schlauen Bauern, der sich über die Ansichten des Poeten lustig macht. Aus dieser Konstellation entsteht eine Diskussion, ein Streit über gute und schlechte Literatur, über die Notwendigkeit und Nicht-Notwendigkeit von Poesie, über gute und schlechte In-halte. Und dieses Streitgespräch wird mit Gedichten geführt. Auf Lessing folgt Schiller, folgt Baudelaire, folgt Heming-way... Und das Ende der Diskussion: ein trautes Beisammensein bei einer guten Flasche Wein (ist ja ein Weinfest!).

GiZ-Spandau, Gabriele Schäfer

FilmNachbarschaftstreffpunkt HUZUR, Bülowstraße 94, Tempelhof-Schöneberg

Emel Zeynelabidins »Familiengeschichten von drei Frauen« wurde als Lesung bewor-ben, es war jedoch eine Vorführung des Filmes »Hüllen«, eine Dokumentation von Maria Müller. Der Film erzählt die beson-dere Familiengeschichte von drei musli-mischen Frauen über drei Generationen im Spannungsfeld kultureller, religiöser und politischer Überzeugungen. Im Mittelpunkt steht die 49-jährige sechsfache Mutter Emel Zeynelabidin, die überraschend aus dem traditionellen Selbstverständnis ihrer Familie ausbricht, Mann und Kinder verlässt und nach 30 Jahren das Kopftuch ablegt.

Über 80 Teilnehmer, davon ca. 90 % Frauen im Alter von 20 – 85 Jahren kamen zur Vorstellung. Damit war die Veranstal-tung besser besucht als erwartet.

Der Film war deutschsprachig und auch wenn die zumeist türkischen Besuche-rinnen nicht alles verstanden haben, war das Interesse groß. Sogar Tage nach der Veranstaltung meldeten sich noch Interes-sentinnen. Somit war die Veranstaltung ein voller Erfolg.

GiZ Tempelhof-Schöneberg

Veranstaltungen für Erwachsene

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Silvia Kemper und Ingo Behne: »Poet und Bauer«

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Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 Veranstaltungen für Erwachsene18 19

Fremdsprachige LesungenTheaterkahn Berlin, Märkisches Ufer, Mitte

Kazim Erdogan liest Gedichte auf Deutsch und Türkisch

Wegen des schönen Wetters wurde die Lesung aus dem Theatersaal aufs Schiffs-deck verlegt. Kazim Erdogan las u.a. aus den Werken seines Lieblingsdichters Aziz Nesin, der bei den ZuhörerInnen Interesse weckte. Daraus ging eine kleine Gesprächsrunde her-vor, in der auch das Publikum sich vorstellte.

Christiane Dramé

Mutter-Kind-Treff Shehrazad, Roseggerstraße 9, Neukölln

Kazim Erdogan liest Gedichte auf Deutsch und Türkisch.

Der Fotograf wurde freundlich mit Tee be-grüßt. Die Mütter mit ihren Kindern hatten es sich auf den Sofas gemütlich gemacht. Kazim Erdogan las und erzählte mit ruhiger Stimme. Eine familiäre Atmosphäre, in der man gern verweilte, auch wenn man nur eine der beiden Sprachen verstand.

Ralf Tober

BGFF e.V. Falkenhorst, Kraepelinweg 19, Spandau

Die russische Autorin Antonina Schnei-der-Stremjakowa liest in Deutsch und ihrer Muttersprache aus ihren Roma-nen und Erzählungen.

Antonia Schneider-Stremjakowa stell-te im BGFF e.V. Falkenhorst (Berliner Gesellschaft für Förderung interkultu-reller Bildung und Erziehung) ihre Bü-

cher »Eisbrocken der Kolonisation« und »Wir aus Prostaquaschino« vor. In beiden Büchern geht es um das Leben der Deutschen in Rus-sland und ihre Erfahrungen.

Das Publikum bestand zum größtem Teil aus Russlanddeutschen, sodass ihnen das Thema sehr bekannt war. Wir empfanden die Atmosphäre als familiär und das Publikum auch. Am Ende waren alle begeistert und wollten weiterhin an solchen Veranstal-tungen teilnehmen. Das Publikum hat sich für diese Vorlesung sehr bedankt.

Si/Li/GiZ Spandau

GebärdenspracheRixdorfer Schmiede, Richardplatz 28, Neukölln

»Wieland der Schmied«Lesung aus der Nibelungensage mit Übersetzung in Gebärdensprache.

Für dieses Thema hätte es keinen besseren Ort geben können. Gleich neben der Esse inmitten von Werk-zeugen und Materialien übersetzte Laura Häußer simultan die Passagen

aus der Nibelungensage. Es hatten sich auch Gehörlose eingefunden, wie aus den gestenreichen Gesprächen zu ersehen war. Für den Hörenden im-mer wieder faszinierend, wie schnell diese Vielzahl an Bewegungen ausge-führt und auch verstanden wird; denn der lautlose Vortrag zauberte stets an der passenden Stelle die entspre-chende Reaktion in die Gesichter der Zuseher.

Ralf Tober

LesungenRathaus Neukölln, Karl-Marx-Straße 83, Neukölln

Stadtteilmütter lesen eigene Texte über ihre weiblichen Vorbilder.

Circa 20 Mütter lasen eigene Texte für ebenfalls circa 20 Lesepaten vor. Sehr gute, zum Teil emotional-bewegte Stimmung, auch weil die Texte sehr persönlich waren. An-schließend gab es Gespräche über Vorbilder, die Bedeutung der eigenen Mütter als Vor-bild und inwiefern die Rolle und der Status der Mutter kulturell verschieden sind.

Laura Kolland

Weinschmiede, Krefelderstr. 2, Mitte

»Hühner, Mafia und Amore« Berentzen liest aus Wagenbachs Italienpro-gramm Malerba, Cavazzoni, Dario Fo & ande-re.

Toller italienischer Humor, viel Weinaus-schank umsonst, Bombenstimmung!

Michael Rannenberg

Seniorenwohnhaus Kietzer Feld, Baumertweg 11, Spandau

Altberliner GeschichtenGedichte, Lieder und Geschichten, sogar

Alt-Berliner Kochrezepte fehlen nicht in dem liebevoll zusammen gestellten Programm. Besonders berührend war die Geschichte vom Baumeister von Sankt Marien. Aus hi-storischen Überlieferungen zusammenge-tragen war dieser Nachmittag für die Seni-oren ein echtes Highlight. Silvia Kemper las sich in die Herzen der Senioren und wurde zu weiteren Lesungen eingeladen.

Gabriele Schäfer

Firmament Bestattungen, Adamstr. 14, Spandau

“Darf ich meine Oma selbst verbrennen?”Bei Bestattungen denkt die Mehrheit an

Trauer und Schmerz, doch ganz anders war dieser Abend. Als ich die Geschäftsräume der Firma Firmament Bestattungen betrat, war es anders: Ein schick gedeckter Tisch mit Snacks und verschiedenen Getränken, ei-

ne gemütliche Sitzgruppe für die zwei Leser, die auch gleichzeitig Filialleiter sind, und die Zuhörerplätze mit einem Flyer der heutigen Lesung und einem Giveaway. Zuerst kam ei-ne kleine Einführung in die heutige Lesung, denn Frau Blume und Herr Hohensee hatten sich mit dem Autor Peter Wilhelm abgespro-chen, selbst aus dem Buch zu lesen. Dies war eine super Idee, denn der Monolog des Autors wäre nie an den Dialog der zwei Ak-teure herangekommen. Vorgelesen wurden nette, informative, traurige und lustige Ge-schichten, die interessante Einblicke in den Alltag eines Bestatters gaben. Auch nach der Lesung ging es noch sehr locker zu, denn alle Zuhörer und die Akteure schlossen sich zu einer kleinen Diskussionsrunde zusammen.

Tell./GiZ Spandau

Gemeinwesen Haselhorst e.V., Burscheider Weg 21, Spandau

Politiker lesen aus ihren Lieblingsbüchern der Kindheit.

Das 25. Stadtteilfest in Haselhorst wurde seitens der Stadtteilkonferenz als Veranstal-ter unter das Motto »Woche der Sprache und des Lesens« gestellt. Im Eröffnungspodium wurden die anwesenden Politiker u.a. ge-fragt, welche Bücher sie im Urlaubsgepäck hatten.

Der Stadtrat für Bildung war noch gar nicht im Urlaub, hatte sogenannte „Stallwache“ im Rathaus und las dann für die Kinder aus Max & Moritz vor – natürlich den Streich vom Lehrer Lemke.

Der Abgeordnete Daniel Buchholz liest im Urlaub in erster Linie den entsprechenden Reiseführer und ab und zu mal etwas leich-tes Romanhaftes.

Der MdB Kai Wegner tendiert der Informati-on wegen zum Sachbuch, gesteht aber, zum entspannten Lesen eher selten zu kommen.

Der Baustadtrat Carsten Michael Röding gibt zu, im Urlaub wirklich zu lesen, z. B. ei-

nen Allgäukrimi von Kluftinger und natürlich mit der eigenen Tochter den Ritter Trenk. Gefragt nach den Schulbüchern, die Eindruck hinterlassen haben, hörte man von Herrn Hanke die Englischbücher »Peter Pim and Billy Ball«. Herr Röding erinnerte sich auch an Kafka.

In der Bücherkiste der Schule trafen sich dann, in kleiner Runde, die Politiker mit ih-ren vorwiegend jungen Zuhörern.

Den Anfang machte der Stadtrat für Bil-dung Hanke gefolgt von seinem Chef, Spand-aus Bürgermeister Kleebank. Der ehemalige Rektor entwickelte so viel Spaß beim Vorle-sen von »Eine Woche voller Samstage«, dass er fast die Zeit vergaß.

Zu »Ronja Räubertochter« wollte leider niemand erscheinen – trotz intensiver Be-mühungen. Ganz anders bei »Mein Freund der Feuerwehrmann«, präsentiert vom Baus-tadtrat. Inmitten seiner Zuhörer sitzend, gab es zum Teil ein fröhliches Frage-und-Ant-wort-Spiel sowie eine bebilderte Geschich-te mit Lern- und Spannungsmomenten zum Thema Feuerwehr.

Gö./GiZ Spandau

Seniorenheim Hanßke, Seeburger Weg 26-28, Spandau

Heitere VerseKlaus Böhme liest »Heitere Verse« von

Eugen Roth. Das passte sehr gut, denn im fortgeschrittenen Alter tut Lachen wirklich gut. Dies war auch das Thema, das von Klaus Böhme und seiner Partnerin am 08.09. in einer prosaischen Lesung mit Gesang und Gitarrenmusik sehr lebhaft vorgetragen wurde. Einige Lieder animierten ein paar der Senioren sogar zum Mitsingen und somit kam das Medley von Eugen Roth sehr gut an.

Nos./GiZ Spandau

Meerbaumhaus, Siegmunds Hof 20, Mitte

»Ich bin in Sehnsucht eingehüllt«Das Leben der Dichterin Selma Meerbaum Eisinger, gelesen von Ute Stein.

Circa 20 überwiegend ältere Zuhörer, gute Lesung und Diskussion.

Michael Rannenberg

Skylounge im Ideal-Hochhaus, Fritz-Erler-Allee 120, Neukölln

»Leselounge im 30. Stock«Ein Projekt im Rahmen der 50-Jahr-Feier der Gropiusstadt.

Circa 60 Besucher, sehr gemischtes Pu-blikum, sehr gute Stimmung.

Laura Kolland

Creativ-Centrum Neuköllner Leuchtturm, Emser Straße 117, Neukölln»Die Muschelschubser«Plattdüütsch im Leuchtturm: Kena Maier und andere gestrandete Nordlichter lesen und sprechen Platt.

Es wurden plattdeutsche Lieder und Shan-ties gesungen, ein kleines, einfaches Thea-

terstück gespielt und ein Vortrag gehalten. Ein sehr vergnüglicher, fröhlicher Abend, was der reichliche Applaus der 45 altersmä-ßig gemischten Anwesenden bestätigte.

Karen-Kristina Bloch-Thieß

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Die Stadtteilmütter im Rathaus Neukölln

Senioren lauschen Altberliner Geschichten

Über den Dächern Berlins: Matthias WittekindtDie Muschelschubser

Kazim Erdogan liest Gedichte

Kazim Erdogan auf dem Theaterkahn

»Wieland, der Schmied« mit Übersetzung in Gebärdensprache

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www.sprachwoche-berlin.de 2120 Veranstaltungen für Erwachsene

Café Pink, Goltzstraße 40, Tempelhof-Schöneberg

Lesung aus den Werken der »Theatermädelz vom Café Pink« der ersten bis dritten Genera-tion der Theatergruppe.»Schneewittchen und die drei Topmo-dels« (2007) – ein modernes Märchen um die Frage nach Schönheit und um den Wert von Freundschaft.»Freundschaft ist....« (2007) – ein Stück über Machtspiele, Intrigen, zwischen-mädchenliche Konflikte und ein wirklich ernstes Problem.»Hexenkessel« (2010) – ein Zauberstück um die Frage, wie Sterntaler sich und an-dere Menschen glücklich machen kann und es dabei zu gut meint.»dreamfactory« (2011) – ein Theaterstück über ein hochbrisantes wissenschaft-liches Experiment von zwei durchge-knallten Wissenschaftlern, das komplett danebengeht. »einfach abgedreht – völlig normal« (2012) Ein Theaterstück darüber, wie eine glückliche Existenz in einem bekloppten Zustand möglich ist und wie ein schlauer Plan helfen muss, um das Lebenskonzept in der Alltagsgesellschaft zu behaupten.

Die Atmosphäre im Café war schön, die Mädchen waren mit Ernsthaftigkeit und Spaß dabei und verlegten die Vorlesung später spontan ins Freie, um mehr Publi-kum zu erreichen.

GiZ Team Sprachwoche Tempelhof Schöneberg

MusikRestaurant Hasir, Spandau

Lesung mit MusikDen Anfang der Veranstaltung am

03.09.12 um 20:00 Uhr machte, mit wenigen Worten, der Moderator. Er er-klärte den Anwesenden kurz die Ziele und Wichtigkeit der »Woche der Spra-che und des Lesens in Berlin«.

Die Vorlesung begann mit Musik der Damenflötengruppe Spandau, dann las Frau Suna Wenig auf türkisch eine Satire von Aziz Nesin. Anschließend las Jana Ruppel eine Geschichte auf deutsch von Nasreddin Hoca. Zum Ab-schluss spielte wieder die Damenflö-tengruppe Spandau.

Die Veranstaltung kam beim Publi-kum äußerst gut an. Die Anwesenden waren sehr interessiert und begeis-tert.

We./DG/GiZ Spandau

Hin-Bun Bildungszentrum, Brunsbütteler Damm 17, Spandau

»Zehn Monde in einer Hand«Abdulkadir Musa liest Gedichte in drei Sprachen. Mit Musik.

Als Einstieg der Veranstaltung las die Tochter von Herrn Musa eigene Gedichte über die vier Jahreszeiten.

Herr Musa hat mit einer Partnerin Gedichte in tragender Sprache gele-sen. Zwei weitere Interpreten lasen ebenfalls Gedichte vor.

Die Lesung wurde die ganze Zeit mit Hintergrundmusik untermalt. Zum gu-ten Abschluss sangen und tanzten die Gäste.

Nos./GiZ Spandau

Weichselstraße, Neukölln

»An einem Freitag im August«Lesenacht in sechs Gaststätten der Weichselstraße.

Der Chor »Acapellaplenum« zog karawanengleich von Lokal zu Lokal

und sang 15-20 Minuten lang Lieder von Kurt Weill, Hans Eisler oder »Ton, Steine, Scherben« unter dem Motto „Lies, Arbeiter, lies“, darun-ter Titel wie die Internationa-le oder Songs aus »Hair«. Ab-gelöst wurde er stets durch eine Lesung. Das Kneipenpu-blikum bekam Auszüge aus Werken von Erich Mühsam, B. Traven oder Erich Kästner zu hören und ließ sich sichtlich angetan das Bier schmecken.

Ralf Tober

Galerie Spandow W. Brose GmbH, Fischerstraße 28, Spandau

»Edgar Allan Poe« Lesung mit Musik

Mein Nachbar und ich waren um 18:30 Uhr in den Räumlichkeiten der Galerie Spandow. Zum Glück waren wir nicht die Letzen, aber fast. Der Raum verdunkelte sich, nur die Lese-rin & der Pianist wurden vom Licht an-gestrahlt. Dies war die richtige Stim-mung für diese Lesung. Es wurden Kurzgeschichten, wie »The TellTale Heart & The Masque of the Red De-ath«, von Edgar Allan Poe vorgelesen. Begleitet wurde dies am Flügel. Der Pianist spielte unter anderem Robert Schumann und Franz Liszt. Es endete um 21:30 Uhr. Mein Nachbar und ich fanden es super und wir entschlossen uns, so einen Leseabend noch einmal zu besuchen.

Tell./GiZ Spandau

Licht und Musik, Merseburger Str. 3, Tempelhof-Schöneberg

»Im falschen Café« Solokonzert von Jan Koch in Koopera-tion mit der Leselounge Birgit Bauer.

Vor circa 40 begeisterten Zuhörern trug Jan Koch seine Lieder vor. Das gemischte Publikum, fast ausschließ-lich Fans des Liedermachers, kam we-gen des besonderen Charakters der Veranstaltung und des Ortes.

Befragung des Veranstalters:Wie viele Leute verließen früher die

Veranstaltung? Niemand.

War die Veranstaltung besser be-sucht als erwartet? Wie erwartet.

Hatte die Veranstaltung einen Lehr- oder mehr einen Unterhaltungscha-rakter? Unterhaltung durch den Liederma-cher.

Was kann beim nächsten Mal besser gemacht werden?Nichts, ich war sehr zufrieden von dem Zulauf der Besucher.

Sind die kulturellen Eigenheiten des Publikums berücksichtigt worden? Nein, es kamen ausschließlich Fans des Liedermachers.

Was hat Ihnen besonders gefallen? Der besondere Charakter.

GiZ Team Sprachwoche Tempelhof Schöneberg

Wettbewerb + AusstellungKurt-Tucholsky-Bibliothek, Esmarchstr. 18, PankowAusstellung der eingeschickten Gedichte des Wettbewerbs »Dein Lieblingsgedicht« in der Woche vom 1.09. bis zum 09.09.12

Am Samstag, den 8.09. fand am Nachmittag im Veranstaltungsraum der Kurt-Tucholsky-Bibliothek die Lesung aller von Euch und Ihnen eingeschickten Gedichte statt. Es waren über 60 Einsendungen, darunter echte Klassiker wie J. von Eichendorff, J. W. Goethe, Morgenstern und Rilke ebenso wie Autoren der jüngeren Zeit wie E. Strittmatter und G. B. Fuchs, um nur einige zu nennen, darunter viele bekannte Au-torInnen und auch weniger bekannte. Inhaltlich gab es eine breite Palette von Themen: zart-romantisches neben kritisch-satirisch-poli-tischem, frech-schräges neben rätselhaft-dun-kel-mystischem sowie natürlich viele Texte, die von der Liebe handeln. Auch stilistisch war die Vielfalt groß und reichte vom einfachen Reim bis Dada, wobei wir es bei Schwitters bei der Erwähnung ließen, die Ursonate benötigt doch dann einen etwas anderen Rahmen..

Besonders erfreulich war, dass etliche der Einsendenden es sich nicht nehmen ließen und ihr Lieblingsgedicht selbst aufsagten oder so-gar frei deklamierten! Olaf Garbow, der diesen Gedichtemarathon instrumental begleitete, wie immer sehr virtuos, einfühlsam und auch witzig, zitierte selber einen E. Fried, frech und katholisch-kritisch. Er erhielt musikalische Verstärkung durch Alexandra (8 Jahre) mit ihrer Flöte und später durch Olaf Rühl, der seine „Quetsche“ hernahm und zwei seiner jüdischen Lieder zum Besten gab. Die Texte all derer, die nicht selber teilnehmen konnten, wurden durch Christine Kahlau verlesen.

Der Nachmittag begann mit gemeinsamen Kaffeetrinken und selbstgebackenen Kuchen (Kultur-AG!) und endete am Abend, als es draußen anfing zu dunkeln und von den vie-len Gästen ein kleiner, aber „zäher“ Kern von Gedichte-Lesern übrig geblieben war.

Christine Kahlau

Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastraße 17, Mitte

Autorenlesung + TheaterGüner Balci erzählt in ihrem Buch „Ara-bqueen“ eindrucksvoll am Beispiel Ma-riams, wie es ist, in zwei unvereinbaren Welten zu leben – für viele junge musli-mische Frauen in Deutschland bittere Realität – und welchen Preis die Freiheit hat.

Nach einer kurzen Lesung im mit Schü-lerInnen gut gefüllten Konferenzsaal der FES wurden Szenen des im Heimatha-fen Neukölln gespielten gleichnamigen Theaterstücks gezeigt, was bei den Ju-gendlichen auf Interesse stieß. Anschlie-ßend gab es Gruppenarbeit und eine „Fishbowl“-Diskussion mit der Autorin und den Schauspielerinnen zum Thema.

Christiane Dramé

Automobilforum Unter den Linden, Unter den Linden 21, Mitte

AutorenlesungEdgar Sommer liest aus »Die Tuareg«

Edgar Sommer und seine Frau sind Afrikakenner, insbesondere Sahara- und Tuaregspezialisten. Sommers Werk „30 Jahre Afrika“ bündelt unzählige skurrile, z.T. abenteuerliche Begebenheiten, die von ihm und Heike Miehte-Sommer bei der Lesung durch lebendige Erzählungen ergänzt wurden. Zu Gast war eine Schul-klasse (TouristikschülerInnen), die inte-ressiert zuhörte und im Anschluss an die Lesung Fragen stellte.

Christiane Dramé

Szenenwechsel, Donaustraße 88, Neukölln

AutorenlesungFahimeh Farsai liest aus dem Roman »Eines Tages beschloss meine Mutter, Deutsche zu werden«.

Eine atmosphärische Lesung im Garten mit vielen Mädchen und Frauen.

Laura Kolland

Mittelpunktbibliothek »Ehm Welk«, Alte Hellersdorfer Straße 125, Marzahn-Hellersdorf

AutorenlesungDie Kinder- und Jugendbuchautorin Ta-mara Bach liest aus ihren Werken.

Zu Gast waren 29 Schüler und Schüle-rinnen sowie zwei Lehrkräfte der Rudolf-Virchow-Oberschule Berlin-Marzahn.

Die Lesung mit anschließender Diskus-sion zur Thematik kam bei den Schülern und Lehrerinnen gut an. Frau Bach ver-stand es pädagogisch sehr gut, die Schü-ler durch geschickt gewählte Textstellen und einen Wechsel von Vorlesen und in-haltlicher Diskussion zum Mit- und Nach-denken sowie zum Fragenstellen zu moti-vieren. Dies ist umso bemerkenswerter, da es sich bei der Klasse um Schüler aus einem recht problematischen sozialen Umfeld handelt.

Ich bedanke mich herzlich bei allen Or-ganisatoren für die gelungene Veranstal-tung für Jugendliche. Wir befürworten eine Fortführung der Sprachenwoche für 2013 vor allem auch für diese Altersstufe, obwohl und gerade weil entsprechende Veranstaltungen schwieriger zu organi-sieren und durchzuführen sind.

Annerose Böttcher

Veranstaltungen für Jugendliche

Dieses Kapitel könnte auch „Veranstaltungen für und von Jugend-

lichen“ betitelt sein. Denn bei einer Vielzahl der Veranstaltungen waren Jugendliche auch Akteure, sei es, dass sie selbstverfasste Texte

lasen, Theater spielten, sangen oder aus ihren Lieblingsbüchern vortrugen.

Weitere Veranstaltungen für Jugendliche fanden in Schulen

statt, denen wir eine gesonderte Rubrik gewidmet haben. Etliche der

Veranstaltungen für Erwachsene waren auch für Jugendliche geeignet und wur-den von diesen entsprechend angenom-men.

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»An einem Freitag im August« Lesungen und Musik

»Arabqueen« in der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Im Mädchenzentrum »Szenenwechsel«

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In der Mittelpunktbibliothek »Ehm Welk«

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www.sprachwoche-berlin.de 23Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 201222

Veranstaltungen für Kinder bildeten einen Schwerpunkt. Und so war das Angebot auch vielfäl-tig. Es gab Autorenlesungen, Märchenerzählungen,

Hörspiele, Shows, Puppentheater und Mitmachveran-staltungen wie Sprachspiele, Workshops oder ein Vorlesewettbewerb. Zu den Veranstaltungen im

öffentlichen Bereich, über die im Folgenden bei-spielhaft berichtet wird, kommen noch jene in Kitas

und Schulen hinzu.

MärchenNachbarschafts und Familien Zentrum, Rosenbecker Str. 25-27, Marzahn-Hellersdorf

Von der Macht der Worte: Wünsche und ih-re Erfüllung im Märchen.Frau Renate Raber trägt Märchen aus ver-schiedenen Ländern vor.

Anwesend sind 21 Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse der Bruno-Bettelheim-Grundschule. Mit einfachen Hilfsmitteln er-zählt sie professionell die Märchen frei und bezieht die Kinder mit ein, welche gebannt zuhören. Dies findet im geräumigen und hellen Aktivitätsraum des Nachbarschafts-hauses statt, welches eine Kita, einen Tech-nikkeller und diverse Gruppenräume beher-bergt und einen schönen großen Garten hat. Es finden hier viele verschiedene Veranstal-tungen und Gruppenangebote über das gan-ze Jahr verteilt statt. Die Einrichtung wird überwiegend von Jugendlichen und Erwach-senen besucht. Schulkinder des Einzugsge-bietes finden sich nicht oft dort ein. Frau Stein, die Leiterin, ist an einer Wiederholung von Lesungen interessiert.

Doris Wenk

Haus der Familie, Glasower Straße 53-54, Neukölln

Die Kleiner Fratz GmbH lud am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, den 4.- 6.09.2012, in der hauseigenen Bibliothek des »Haus der Familie« zur Märchenstunde ein. Kostü-mierte Märchenerzählerinnen haben spiele-risch Kindergartengruppen, Familien und er-wachsenen Sprachschülerinnen Geschichten vorgetragen: Grimms Märchen, Legenden und Sagen aus aller Welt animierten das be-geisterte Publikum zum Mithören, Mitspielen und Mitraten. Alle großen und kleinen Besu-cher und Besucherinnen waren mit Begeiste-rung dabei, haben die Aufführungen sehr ge-nossen und freuen sich auf ein Wiedersehen.

Peggy Strahl

Helene-Nathan-Bibliothek, Karl-Marx-Str. 66, Neukölln

Maria Carmela Marinelli erzählt Märchen.Maria Carmela Marinelli erzählte den 26

Kindergartenkindern zwei Schachtelmärchen

auf italienisch und deutsch und sang mit ihnen. Durch die Wiederholungen konnten die Kinder am Ende mitspre-chen und mitsingen. Die Hauptbegriffe wurden auch mit Gesten erklärt und in den verschiedenen Muttersprachen der Kinder abgefragt.

Die Kinder reagierten sehr positiv auf die warme und offene Art von Frau Mari-nelli. Außergewöhnlich fanden wir, dass Kitakinder die kompletten 50 Minuten die Aufmerksamkeit halten konnten – obwohl sicherlich nicht alles verstanden worden ist.

Monika Koch

Heilige Geist Gemeinde, Perlebergerstr. 36, Mitte

Märchenreise um die Welt - frei erzählt in deutscher Sprache von Ute Dibbert und Karin Elias

Tolle Lesung bei mäßigerer Betei-ligung, wohl wegen „Gutwetterein-bruch“.

Michael Rannenberg

MehrsprachigWilde Rübe, Wildenbruchstraße 25, Treptow-Köpenick

I3essasen N Tala (Die Hüter der Quelle) er-zählen Weltmärchen auf Deutsch und Ber-berisch. Marlene Dittrich-Lux liest, Arezki Kaddam übersetzt.

Hallo liebe Sprachwochen Leute, wir wollten uns für die Sprachwoche bedanken. Bei uns in der Wilde Rübe war die Sprachwoche ein großer Erfolg. Wir konnten viele Besucher begrüßen. An zwei Tagen, am Dienstag den 4. September und am 6. September kamen die »Welt–Märchen Erzähler« zu uns.

Die Gruppe »I3essasen N Tala Hüter der Quelle« war fantastisch und trug ganz tol-

le Märchen vor, kabylische und Grimmsche Märchen, die mehrsprachig und simultan vorgeführt wurden.

Unsere vielen Besucher waren sehr be-geistert und würden sich auf eine weitere Sprachwoche im nächsten Jahr freuen.

Das Wilde Rübe Team

Nimmersatt - der Kinderbuchladen, Dieffenbachstraße 53, Friedrichshain-Kreuzberg

»Die Wut der kleinen Wolke«Stephan Trudewind liest und zeigt die Bilder des Kinderbuches per Beamer.

Aufmerksam lauschte eine Schar Mütter und Kinder der Geschichte, die auf Deutsch und Arabisch vorgelesen wurde.

Ralf Tober

TheaterBezirkszentralbibliothek »Mark Twain«, Marzahner Promenade 52-54, Marzahn-Hellersdorf

»Der Schatz von Käpt‘n Brook« mit Eduardo Mulone vom Teatro Baraonda

105 Kinder im Alter von 6 - 8 Jahren von der Grundschule an der Geißenweide und der Beatrix-Potter-Grundschule mit acht Begleiter/innen sowie eine Oma mit drei-jährigem Enkelkind und ein Student in Er-zieherausbildung hatten sich in der Biblio-thek eingefunden.

Das Teatro Baraonda ist ein Meister in der Verbindung der Sprach- und Musikvermitt-lung. Das Mitmachtheater »Der Schatz von Käpt‘n Brook« war ein Riesenspaß für die Kinder. Geschult wurden Rhythmik (schwie-rig, die Kinder klatschten ständig durchei-nander), Gesang, miteinander singen, zu-hören, Geräusche mitmachen, Mut haben, Raten und Lachen (und wieder aufhören). Die Kinder durften zum Schluss alle auf die Bühne und alles anfassen und angucken. Mit Zugabe und Liederwünschen.

Es gibt in Berlin kein besseres Kinder-musiktheater! Eduardo Mulone kann nicht genug gewürdigt und honoriert werden. Spielend leicht fesselt er mit seinen span-nenden Theaterstücken 100 Kinder und mehr.

Cortina Wuthe

Mit großem Vergnügen haben die Kin-der der „Flex 3“ von der Grundschule an der Geißenweide die Veranstaltung »Der Schatz von Käpt`n Brook« erlebt. Gefal-len hat „Alles!“. Die Lieder waren toll, das Schiff auf hoher See, der Papagei, die lu-stige Feder, die Kanone, das Berühren des Schatzes.

Ein herzliches Dankeschön an Eduardo Mulone vom Teatro Baraonda, der um Zuga-ben gebeten wurde. Im Namen der Kinder der „Flex 3“.

Martina Seckendorf, Klassenleiterin

Veranstaltungen für Kinder

AutorenlesungenBuntes Haus, Hellersdorfer Promenade 14, Marzahn-Hellersdorf

»Diebe in der Nacht« Der Autor Boris Pfeiffer liest vor 25 Kindern der Pusteblume Grundschule, 5. Klasse, aus seinem Buch. Er kann die Schülerinnen und Schüler fesseln und sie in die Geschichte einbinden.

Das Bunte Haus liegt im Zentrum der Hellersdorfer Promenade in einem Neu-bauviertel. Es ist ein freier Träger und wird aus verschiedenen Spendenmitteln finanziert (z.B. Soziale Stadt). Die Räume sind großzügig und altersgerecht ausge-stattet, und die Einrichtung wird gern, oft und gut von den Familien und Kindern des Einzugsgebietes besucht. Nach Mög-lichkeit werden von der Leiterin auch Ak-tivitäten von außerhalb ins Haus geholt. Alleinerziehende mit bis zu fünf Kindern nehmen diesen Anlaufpunkt gern in An-spruch. Dennoch ist die Finanzierung auf lange Sicht nicht gewährleistet!

Doris Wenk

»Die mutige Marta« Katharina Grossmann-Hensel liest für ei-ne Vorschulgruppe aus der Kita Spielhaus (15 Kinder) aus ihrem selbst illustrierten Kinderbuch. Anhand der Entwürfe ihrer Zeichnungen erklärt sie u.a. auch, wie ein Buch entsteht. Die Kinder sind ganz bei der Sache und schaffen es gut, sich 35 Minuten zu konzentrieren. Auch hier wer-den die kleinen Zuhörer in die Geschichte

mit eingebunden. Der kleinere Raum ist altersgerecht hergerichtet.

Doris Wenk

Automobilforum Unter den Linden, Unter den Linden 21, Mitte

»Ben liebt Anna« Roman für Kinder ab 8 Jahren, gelesen vom Autor.

Peter Härtling las vor mehreren Schul-klassen und begeisterte die mehr als 100 Kinder. Bevor der Autor mit der Lesung begann, gab er den Kindern zur Aufwär-mung Gelegenheit, Fragen zu stellen. Viele Kindern stellten Fragen, die vor-bereitet klangen. Doch einige fragten auch offensichtlich spontan, z. B. ob Herr Härtling „bei Facebook“ sei. Alle anwe-senden Kinder kannten Peter Härtling. Die ersten, die den großen Raum betra-ten, waren Erstklässler. Als sie den Autor sahen, flüsterten sie sich gegenseitig et-was ins Ohr. Einige blieben vor ihm stehen und fragen mit weit aufgerissenen Augen: „Bist du Peter Härtling?“Sie hatten alle in der Schule oder schon im Kindergarten Härtlings Bücher gelesen, bzw. vorgele-sen bekommen. So überraschte es we-der die Lehrer noch den Autor und seine ebenso anwesende Frau, als die Kinder nach der Lesung nach vorne stürmten, um ein Autogramm abzuholen. Viele hat-ten dafür Härtlings Bücher mitgebracht. Andere hielten ihm ein Heft oder ein Blatt Papier hin.

Kemal Hür

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Teatro Baraonda in der Bezirkszentralbibliothek »Mark Twain«

Nachbarschaftshaus Rosenbecker Straße

Die »Hüter der Quelle« erzählen Weltmärchen

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»Die Wut der kleinen Wolke« im Kinderbuchladen »Nimmersatt«

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Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 Veranstaltungen für Kinder24 25

WorkshopBezirkszentralbibliothek »Mark Twain«, Marzahner Promenade 52-54, Marzahn-Hellersdorf

»Beatbox Yo!« mit Beatbox EliotEs nahmen 25 SchülerInnen im Alter von 11-

12 Jahren der Mozart-Gemeinschaftsschule teil.

Beatbox Eliot hatte ein tolles Timing. Nach zehn Minuten geschichtlicher Einführung und Erklärung des Schlagzeugs ging es di-rekt an den praktischen Teil. Voraussetzung fürs Beatboxen ist Rhythmik und Taktgefühl. Viele Sprachlockerungsübungen. Eliot wur-de mit Fragen nahezu überhäuft. Die Kinder waren - trotz einiger unruhiger Kinder - fas-ziniert und interessiert. Die Klasse ging mit einem mehrfach geübten und aufgeschrie-benen Beat nach Hause. Gute Vorbereitung durch die Lehrerinnen. Im Abschluss Auto-gramme, Fragen, Quatschen, Klassenfoto mit Eliot. Man trennte sich schwer.

Cortina Wuthe

Bezirkszentralbibliothek »Mark Twain«, Marzahner Promenade 52-54, Marzahn-Hellersdorf

Hör mal, wie Du klingst - ICH bin das Instru-ment – eine wunderbare Entdeckung mit An-na Janine Wöhrlin.Anna Wöhrlin ist Sängerin und Ensemble-mitglied in verschiedenen Besetzungen und wirkte in zahlreichen CD-Produktionen mit. Als freischaffende Sprecherin und Sprach-produzentin arbeitet sie an Hörbuchproduk-tionen für Kinder.

Mit 22 SchülerInnen der Mozart-Gemein-schaftsschule vertonte Anna Wöhrlin ein Hörbuch. Als Hörbuchsprecherin trug sie die Geschichte vom Frosch Corax vor. Die Kinder „vertonten“ das Hörbuch mittels Geräuschen. Vorher gab es Sprechübungen, Sprachlockerungsübungen. Das Hörbuch wurde aufgezeichnet. Die Qualität der Auf-

zeichnung muss wegen Störungen der Be-gleitpersonen (Hustenanfälle, Handytöne, Toilettengänge) abgewartet werden. Die Kinder hatten viel Spaß daran und waren sehr konzentriert. Zwei (laut Lehrerinnen) verhaltensauffällige Jungs zeigten großar-tige Talente im Pfeifen und Quaken. Anna Wöhrlin kann phantastisch gut vorlesen, war hervorragend vorbereitet und bringt als Mu-sikpädagogin alle Voraussetzungen mit. Sehr zu empfehlen!

Cortina Wuthe

Bezirkszentralbibliothek »Mark Twain«, Marzahner Promenade 52-54, Marzahn-Hellersdorf

»Der Löwe schläft heut Nacht«: Eine Musik-Tanz-Sprachen-Reise mit Nadja Görts.

Nadja Görts studierte eine Choreogra-phie zu »Tief im Dschungel ...« aus »König der Löwen« mit Singen, Verkleiden, Tiere nachahmen und tanzen ein. Bereits die Ge-sprächsrunde zeigte, dass die Kinder Defizi-

te im Sprechen, Zuhören und Allgemeinwissen hatten. Sie antworteten nicht gezielt auf die Fragen und waren sehr mitteilungsbedürf-tig („Mein Opa hat mir das auch mal gezeigt“. „Meine Schwester hat einen Affen als Plüschtier.“). Die Kinder waren so begeistert, dass sie nur schwer zur Ruhe ka-men und Mühe hatten, der Anleitung konzentriert zu folgen. Letzten Endes wur-de die kleine Choreographie mehrmals wiederholt und in der geöffneten Bibliothek den Bibliotheksbesuchern

vorgeführt. Nadja Görts gelang es als Tanz-pädagogin, die Gruppe immer wieder zur Ruhe zu bringen. Sie ist im Umgang mit Kin-

dern jeglichen Verhaltens sehr flexibel und einfühlsam.

Cortina Wuthe

Meine Klasse (Schulanfangsphase 1. und 2. Klasse, 25 Schüler) besuchte am 4.9.12 die Veranstaltung »Der Löwe schläft heut´ Nacht« mit Nadja Görts.

Die Kinder hatten während der Veranstal-tung viel Spaß. Das Singen gelang zwar nur zaghaft, aber das freie Bewegen im Raum nach der Musik und das Verkleiden fanden alle toll.

Hier einige Kommentare:„Mir hat das Verkleiden und Singen beson-

ders viel Spaß gemacht.“ (Dominik 2. Klas-se.)

„Ich habe mich gefreut, dass wir zur Ver-anstaltung kommen durften. Die Musik war toll.“ (Ana 2. Klasse)

„Mir hat es Spaß gemacht ein Vogel zu sein, der ganz doll mit den Flügeln schlägt.“

Sarah (1. Klasse.)„Ich war ein Elefant. Ich musste ganz doll

stampfen. Das hat mir großen Spaß gemacht. Dann war ich noch ein Marienkäfer.“ Zoe (1. Klasse.)

Wir kommen gern wieder.Ch. Steingräber, Lehrerin, Grundschule am Schleipfuhl

DruckAtelier, Sanderstraße 26, Neukölln

Buchworkshop für Schüler/innenTexten, Handsatz mit Typografie, Illustrati-on, Druck.

Vom 3. – 7. September 2012 lud die »Neu-köllner Schulbuchwerkstatt« Kinder der 1. Gemeinschaftsgrundschule Neukölln ein, gemeinsam über Familie nachzudenken, Portraits der Angehörigen in Wort und Bild zu zeichnen und druckgrafisch umzusetzen. Entstanden ist ein 16-seitiges Familienalbum mit zweifarbigen Linolschnitten, Steckbrie-fen und Familienportraits. Das fertige Lepo-rello ist in der Schülerbibliothek zu sehen.

Miriam Zegrer

Café Kulturenhochhaus, Wittenberger Str. 85, Marzahn-Hellersdorf

Freies ErzählenDie Theater- und Tanzpädagogin Nazli Cevik

erzählt und spielt Märchen zweisprachig vor 31 Kindern, z.T. mit ihren Eltern, aus dem Ein-zugsgebiet. Das Kulturhochhaus liegt mitten in einem Neubauviertel in Ahrensfelde, dort werden viele Freizeitangebote für die dort lebenden Kinder und Erwachsenen gemacht.

Um 15 Uhr sollte Beginn sein, es schleppte sich jedoch dahin, weil Kinder zu spät ka-men, bis N. Cevik um 15.15 Uhr ihren Auftritt begann. Die Künstlerin konnte ihr Publikum gekonnt fesseln. Für Getränke und einen kleinen Imbiss war gesorgt.

Doris Wenk

MusikMittelpunktbibliothek »Ehm Welk«, Alte Hellersdorfer Straße 125, Marzahn-Hellersdorf

Am 5. September 2012 war in der Mittel-punktbibliothek »Ehm-Welk« der Lieder-macher Rainer Herzog mit einem kleinen Berlin-Programm zu Gast. Es war eine wun-derbare Auswahl von Gedichten, Liedern und Geschichten. Mir hat sehr gefallen, dass alle, die wollten, sich beteiligen konnten. Unsere Gäste zwischen 18 und 80 gingen mit einem Lächeln nach Hause.

Es wäre schön, wenn die »Woche der Spra-che und des Lesens in Berlin« Tradition wer-den würde.

Beate Schulz

HörspielKomische Oper, Behrenstraße 55-57, Mitte

Ali Baba und die 40 RäuberDa gleichzeitig Spielzeiteröffnung und Tag

der offenen Tür war, herrschte großer An-drang im gesamten Theater. Das Ali-Baba-Hörspiel fand auf der Probebühne mit schö-ner orientalischer Kulisse statt. Die Kinder konnten sich in große Kissen auf Sand set-zen.

Christiane Dramé

LesungenOld Texas Town Berlin 1950 e.V., Paul-Stern-Straße 18, Spandau

Robert Alan Packard, Sioux-Indianer liest in Deutsch und Englisch aus Karl May.

Nach diversen Schwierig-keiten im Vorfeld der Veran-staltung fand sie nun an einem sonnigen Dienstagvormittag statt. Zuvor war es nicht gera-de leicht, eine Schulklasse zu finden, die bereit war, sich et-was von Karl May vorlesen zu lassen. Und das im hundertsten Jahr nach dem Tod des Schrift-stellers. Die 6c der Bernd-Ryke-Grundschule kam nun in den Genuss, durch den Stadtteil eskortiert vom Schreiberling, die Western-stadt mitten in Siemensstadt zu besuchen. Extra für zwölf Mädchen und sechs Jungen öffnete der seit 1950 existierende Verein sein Forttor, erwartet und begrüßt durch den 1. Vorsitzenden Ralf Keber (Clubname Raka Falke) und den Sioux-Indianer Robert Alan Packard. Beide in entsprechendem Out-fit gekleidet und der Indianer aus Amerika war absolut echt. Dazu passend wurde aus Winnetou & Old Shatterhand vorgelesen und als Hintergrund diente ein original Tipizelt. Mit deutlich hörbarem Akzent las der Sioux den lauschenden Kindern vor, zum Schluss ergänzt durch das Bleichgesicht. Es folgte ein Rundgang durch ein liebevoll eingerich-tetes kleines Museum, das unter anderem als Exponat eine Nachbildung des größten, je gefundenen Goldnugget mit einem da-maligem Wert von einer Millionen US-Dollar besitzt. Auch eine Büste des Schriftstellers und Lehrers Karl May war ausgestellt. Auf-gelockert wurde die Veranstaltung durch das Hufeisenwerfen der Kinder, deren Erfolgs-erlebnisse immer größer wurden. Den Ab-schluss bildete ein Besuch im Saloon, wo der Sioux Autogrammkarten verteilte und jedem eine Widmung darauf schrieb – und alle, al-

le wollten! Vor dem Verlassen des Geländes gab es noch ein Gruppenbild mit der Lehrerin Frau Fritsche, bevor alle doch recht zufrie-den den Rückweg zur Schule einschlugen.

Gö./GiZ Spandau

Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Alt -Marzahn 51, Marzahn-Hellersdorf

Jan Damitz liest im Rahmen der Ausstellung »Nicht allein das ABC – Schulgeschichten«.

Im Bezirksmuseum Alt-Marzahn finden ins-gesamt zehn Lesungen in der Sprachwoche statt. Der Schauspieler Jan Damitz liest aus dem Buch von Hans Fallada: »Geschichten aus der Murkelei«. Anwesend an diesem Tag ist eine 4. Klasse der Pusteblume-Grund-schule mit 20 Schülerinnen und Schülern. Sie lauschen gespannt den Abenteuern des alten Katers in seiner Familie. Voraus gingen kurze Beschreibungen des Schulbetriebes vor 100 Jahren, und im Anschluss sollte je-der Schüler mit einem Kreidestift auf eine Schiefertafel malen, was ihn besonders in dieser Geschichte beeindruckt hat und es nachher einzeln den Mitschülern erläutern.

Dies alles fand in einem nachgestellten Klassenraum von damals statt. Die 9 - 10-jäh-rigen Kinder machten mit Eifer und Freude mit.

Herr Damitz und eine Mitarbeiterin des Mu-seums haben sich sehr engagiert um ihre

Gäste gekümmert.Im anschließenden

Gespräch mit den Lehrerinnen wird mir wiederholt er-zählt, dass viele der Kinder im Bezirk Marzahn-Hellersdorf kaum bzw. nicht ausreichend vom El-ternhaus gefördert würden. Ein großer Teil der Eltern lebt vom JobCenter.

Doris Wenk

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Rainer Herzog

Robert Alan Packard in der »Old Texas Town«

Bezirksmuseum Alt-Marzahn

Buchworkshop

Ali Baba und die 40 Räuber

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www.sprachwoche-berlin.de 27Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 201226

Knapp ein Fünftel der Veranstaltungen fanden in Schulen statt, darunter Autorenlesungen, Märchenerzählungen,

Hörspiele, Musik, Show, Theater. Doch es wurde nicht nur konsumiert. Die Schüler/innen hatten vielfach Gelegen-heit, sich zu beteiligen, in Workshops oder anderen Mit-

machveranstaltungen. Eine kleine Auswahl findet sich auf diesen Seiten.

VortragMirijam-Makeba-Grundschule, Mitte

»Die Wirkung von Geschichten«Interaktiver Vortrag von Torsten Gauger

Etwa 60 Migrantenkinder um die 12 Jahre waren in der Aula. Thorsten Gauger hat eine mitreißende Art, das abstrakte Thema »Wie schreibe ich Geschichten interessant und packend« darzustellen, alle machen leben-dig mit und bleiben die ganzen 90 Minuten erstaunlich dicht bei der Sache.

Michael Rannenberg

MehrsprachigKlosterfeld Grundschule, Spandau

»Räuber Hotzenplotz«Eine Veranstaltung der pädagogischen För-derassistenten der GiZ e.V.

Die Lesung mit interaktiver Beteiligung wurde von den Förderassistenten in drei Gruppen abgehalten. Bei den Schülern han-delte es sich um Kinder der 1. Klasse. Es wur-de die Geschichte des »Räuber Hotzenplotz« in den Sprachen Deutsch, Russisch, Portu-giesisch, Englisch und Türkisch vorgetragen. Zwischen den Vorträgen malten die Kinder Bilder vom Räuber und dem „Zaubermantel“ aus, danach redeten sie über die Geschichte. Die Veranstaltung wurde gut von den Kin-dern und Lehrern angenommen, und sie wür-den es auch wieder begrüßen an der »Woche der Sprache und des Lesens« teilzunehmen.

Nos./GiZ Spandau

ProjekttageMax-Delbrück-Gymnasium, Reinickendorf

»Märchen - ein Markt der Möglichkeiten«. „Spieglein, Spieglein an der Wand ...“ Die-

sen oder ähnlich bekannte Sprüche aus den Märchen kennt wohl jeder von uns. So auch die circa 120 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen, die sich in der ersten Sep-temberwoche drei Tage lang ganz individu-ell in einem Projekt mit den altbekannten Geschichten auseinandersetzten. Unter dem Titel »Märchen – Ein Markt der Mög-lichkeiten« beteiligten sich diese Klassen an der »Woche der Sprache und des Lesens«. Je nach Neigung und Interesse beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler in einer Trickfilm- oder Schreibwerkstatt, einer Co-micstube oder Theatergruppe (Schauspiel und Bühnenbau) mit einem Märchen ihrer Wahl. Darüber hinaus wurde in der Hexen-werkstatt zu magischen und heilenden Pflanzen geforscht sowie Mythen rund um die Hexen unter die Lupe genommen. Die Werkstatt »Schülerzeitung« hatte es sich zur Aufgabe gemacht, über die einzelnen

Werkstätten, die Stimmung und die Er-gebnisse zu berichten.

Kerstin Bunde

MitmachveranstaltungSiegerland-Grundschule, Spandau

»Samarkand«Seltsam: der Kampf um die Stadt Sa-markand wird nicht mit Schwertern ausgetragen, sondern mit lobenden Worten: wer diese „battle“ gewinnen will, muss Vorurteile gegenüber dem „Gegner“ hinter sich lassen, um dahinter das Positive, Schöne zu entdecken und zu benennen – und das Ganze am besten auch noch in Reimform! Silvia Kemper und Ingo Behne vom Theater Tusdoch zeigen, wie es geht.

Die Klasse 3c wurde in zwei Gruppen ge-teilt und jede versuchte zu dichten. Am Ende

der Veranstaltung trafen sich die Kinder und jede Gruppe stellte ihr Gedicht vor. Den Kin-dern hat es sehr viel Spaß gemacht.

Li./GiZ-Spandau,Gabriele Schäfer

AutorenlesungenFanny-Hensel- und Adolf-Glaßbrenner-Grundschule, Friedrichshain-Kreuzberg

Ich hatte eine tolle Woche in Berlin, habe außerordentlich engagierte Lehrer und je-de Menge aufgeweckte und aufgeschlossene Kinder kennengelernt und kann nur den Hut ziehen vor dieser organisatorischen Mam-mutleistung.

Jörg Juretzka

Campus Rütli, Neukölln

»Ab jetzt ist Ruhe: Roman meiner fabel-haften Familie«

Marion Brasch liest nicht nur aus ihren Erinnerungen an DDR-Zeiten und ihre Fa-milie, sie plaudert, resumiert, lässt Raum für Fragen. So muss es nicht wundern, dass sich im Anschluss an den lebendigen Vor-trag Gespräche zwischen Publikum und Au-torin entwickeln. Unter den 40 Besuchern der Abendveranstaltung in der Mensa waren auch etliche Schüler.

Ralf Tober

»Zimtküsse«Wenige Passagen aus dem noch gar nicht

erschienenen Buch von Deniz Selek ge-nügten, um die rund 60 Besucherinnen und Besucher, darunter auch viele Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule, in ih-ren Bann zu ziehen. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens zwischen ihren türkischen und deutschen Wurzeln und den Erfahrungen mit ihrer Familie und ihren Freunden. Auch wenn es – wie die Autorin sagte - eher ein

Buch für Mädchen ist, regte es auch die Jun-gen zu vielen Fragen an die Autorin an. Deniz Selek beschrieb auch, wie das Buch entstan-den ist und vermittelte damit ganz nebenbei, wie ein Schriftsteller / eine Schriftstellerin arbeitet. Im Anschluss musste sie noch viele Autogramme geben und beantwortete die Fragen der Besucherinnen und Besucher.

Ilse Wolter, QM Reuterplatz

Fritz-Karsen-Schule, Neukölln

»So wie ich will - mein Leben zwischen Mo-schee und Minirock«Es liest die Autorin Melda Akbas.

Es waren circa 105 SchülerInnen anwesend: 68 Schüler aus dem 10. Jahrgang und der Rest kam aus dem 11. Jahrgang und einige Lehrer. Die Schüler waren begeistert von Melda Akbas. Nach ca. 15 Minuten Lesen for-derte Melda Akbas zur Diskussion auf. Dem kamen die Schüler gern nach und es wurden regelmäßig interessante Meinungen geäu-ßert und viele Fragen gestellt.

Karen-Kristina Bloch-Thieß

Schule an der Jungfernheide, Spandau

»So wie ich will - mein Leben zwischen Mo-schee und Minirock«Es liest die Autorin Melda Akbas.

Anwesend waren außer etlichen Lehrern circa 30 Mädchen aus den 7. – 10. Klassen. In der Schule war bisher noch nie eine Le-sung durchgeführt worden. Die Mädchen lauschten Melda Akbas äußerst aufmerksam und stellten viele und interessierte Fragen. Die Mädchen waren von Melda Akbas beein-druckt und hingerissen.

Besonders beeindruckend fand ich die Lesungen mit Melda Akbas in den beiden Schulen. Aufgrund ihres Alters, sie ist erst 21 Jahre alt, hat sie sofort Kontakt und Zu-gang zu den Jugendlichen. Und je nachdem, wie die Zuhörerschaft zusammengesetzt war, hat Melda Akbas aus ihrem Buch ande-re Textpassagen gelesen. Und mit dem, was sie ausgesucht hatte, hat sie auch jedes Mal genau das getroffen, was die Jugendlichen bewegte. Die Schule an der Jungfernheide bedankte sich zum Abschluss bei mir aus-drücklich, dass sie an der Woche der Sprache und des Lesens in Berlin teilnehmen durfte. Da in der Schule bisher noch keine Lesungen stattgefunden haben, war es auch eine neue und völlig positive Erfahrung der Lehrer.

Es war schade, dass Melda Akbas nicht mehr Zeit hatte. Sie ist aber durchaus be-reit, bei weiteren Veranstaltungen wieder nach Berlin zu kommen und an Schulen zu lesen. Seitens ihres Verlages werden diese Lesungen an Schulen unterstützt.

Karen-Kristina Bloch-Thieß

Königin-Luise-Stiftung, Podbielskiallee 78, Steglitz-Zehlendorf

Der mehrfach preisgekrönte Berliner Autor Klaus Kordon (Erzählungen, Lyrik, Kinder und Jugendbücher) liest Texte über Freundschaft

Es war für unsere Schule ein besonderes Ereignis, Klaus Kordon zu Gast zu haben und ihm zuhören und mit ihm diskutieren zu können. Wir haben uns sehr gefreut, an der Sprachwoche teilzunehmen. Hoffentlich kön-nen wir im nächsten Jahr wieder mitmachen.

Gerlinde Hollweg

Veranstaltungen in Schulen

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Marion Brasch im Campus Rütli

»Samarkand» mit Ingo Behne

Ergebnisse der Projekttage im Max-Delbrück-Gymnasium

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www.sprachwoche-berlin.de 29Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 201228

Etwa 140 Veranstaltungen gab es in Kitas, darunter Au-torenlesungen, Märchenerzählungen, Lesungen mit Musik, Theater und Shows.

nügend Zeit für die Kitaleiterin, bei einem Rundgang durch das Haus die Räumlich-keiten zu zeigen. Das Atrium war liebevoll hergerichtet und sollte ein Schiffsdeck wi-derspiegeln – nur über eine „Brücke“ zu erklimmen. Zu hören und zu sehen gab es nämlich das Bilderbuchkino »Leon Pirat« und die Kinder waren so muxmäuschenstill, dass man nur staunen konnte.

Allen hat es sehr viel Spaß gemacht und die Kinder verlangten sogar noch Zugaben. Im-mer wieder gern, so äußerten sich der Vor-leser Herr Bezirksbürgermeister Kleebank und die Kitaleitung beim anschließenden Kaffeegeplauder.

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Kita Uthmannstraße, Neukölln

Schüler der Richardschule lesen vorLesung von D. Marosseks »Piepvögelchen«

Unser Team und ich möchten uns recht herzlich für die gute Organisation bedanken. In unserer Kita hat alles gut gepasst. Die Schüler der Richardschule werden das Vorle-sen weiter bei uns organisieren, sodass eine Nachhaltigkeit gegeben ist.

Renate Fröhlich

AWO-Kita »Sternschnuppe«, SpandauIngrid Wiedbusch las aus dem Buch »Lauras

Stern« von Klaus Baumgart vor. Die 15 Kinder im Alter von 2 - 6 Jahren haben aufmerksam und interessiert zugehört. Zum Schluss wur-den die von Herrn Baumgart unterschrie-benen Autogrammkarten verteilt. Darüber haben sich die Kinder sehr gefreut.

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Szenische LesungKita Elsflether Weg, Spandau

Maria Ehser erzählt das Märchen »Dornrös-chen« mit Hilfe eines Kamishibais.

»Kamishibai« nennt sich ein kleines, auf-klappbares Theater, in dessen Bühnenhinter-grund die Bilder verborgen waren, die von der Märchenerzählerin Frau Maria Ehser zu dem Märchenvortrag »Dornröschen« gezeigt und erläutert wurden. Mit gebannten Augen sahen die Kinder die wechselnden Szenen und hörten der Erzählung zu. Es war span-nend und interessant, einfach mal anders.

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MitmachgeschichtenEKT-Kinderladen Weißenburger Straße, Spandau

»Von der Macht der Worte – Wünsche und ihre Erfüllung im Märchen«

Es las Frau Raber. Die Kin-der im Alter von 2 - 4 Jahren hatten sehr viel Spaß, hörten aufmerksam zu und nahmen aktiv an der Veranstaltung teil. An der nächsten Woche der Sprache und des Lesens würden sie gerne wieder teil-nehmen.

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Kita Sonnenkinderhaus, Spandau

Lesung aus »Lauras Stern«Ingrid Wiedbusch las aus dem Buch »Lau-

ras Stern« von Klaus Baumgart vor. Die Kindergruppe im Alter von 2 - 6 Jahren hat aufmerksam und voller Spannung zugehört. Frau Wiedbusch hat mit kleinen Fragen die Kinder immer wieder dazu angeregt, mitzu-machen. Wie zum Beispiel „Was oder wer beschützt euch, wenn ihr Angst habt?“

Während des Lesens hat Frau Wiedbusch die Bilder im Buch gezeigt, damit die Kinder auch eine kleine visuelle Vorstellung gewin-nen konnten. Die Lesung ist bei den Kindern und den Erziehern sehr gut angekommen und sie würden es wieder so annehmen.

Nos./GiZ Spandau

Kita Biberburg. Spandau

»Zaubertüten«Wenn die Märchenfee kommt, dürfen die Kin-der Schicksal spielen: denn in der Wunsch-TraumLesestunde werden die Geschichten gelesen, die sie aus den Zaubertüten ziehen!

Hilfe! Wo hat die Märchenfee nur all ihre bunten Tüten mit den wunderbaren Ge-schichten verloren? Die Kinder begaben sich

auf die Suche durch ihre Kita und fanden na-türlich alle wieder. Aber welche Geschichte steckte nun in welcher Tüte. Hier hieß es ausprobieren! Lustige Spiele zwischendurch bewirkten, dass die 22, zum Teil noch sehr kleinen, Zuhörer viel Spaß an den Geschich-ten hatten.

Gabriele Schäfer

MehrsprachigKita Uthmannstraße, Neukölln

Die Stadtteilmütter lesen in Türkisch, Arabisch und Deutsch für Familien.

Gemeinsam haben wir den Kindern den »Regenbogenfisch« auf Deutsch, Türkisch und Arabisch vorgelesen und erzählt. Zu-nächst waren die Kinder (im Alter zwischen drei und vier Jahren) noch etwas erstaunt, dass wir die Geschichte in drei Sprachen

erzählt haben. Sie wurden dann deutlich zutraulicher und stellten viele Fragen und kommentierten die Bilder begeistert. Die Er-zieherinnen waren beeindruckt, wie gut sich einige Kinder auch in Türkisch oder Arabisch ausdrücken konnten. Diese positive Erfah-rung wollen wir bald noch einmal mit einer anderen Geschichte wiederholen.

Anita Bagger

LesungenKita am Flughafen Gatow, Spandau

»Mick und Mo im Wilden Westen«Als es wieder mal Bindfäden regnet, kriegt Mick solche Lust auf Abenteuer, dass er sich Mo, seinen Stoffgorilla, schnappt und kur-zerhand mit ihm unterm Bett verschwindet. Unterm Bett wohnt nämlich das Abenteuer, aber das wissen nur Mick und Mo. Und wie das so ist, wenn kleine Jungs was erleben wollen: plötzlich sind sie im Wilden Westen, wo Geier auf Bäumen hocken, Büffelherden zwischen grauen Felsen grasen und am Ho-rizont dann und wann riesige Staubwolken auftauchen, die größer und größer werden. Eine Staubwolke ist Lasso-Hilda, Sheriff der wildesten Stadt im Wilden Westen, auf der Suche nach einem Hilfs-Sheriff. Mick und Mo kommen ihr natürlich gerade recht. In der wildesten Stadt im Wilden Westen wimmelt es nämlich nur so von Räubern und Halunken ...

Aus dem Buch von Cornelia Funke wurde für 48 Kinder gelesen, in 2 Gruppen nachei-nander. Die Kinder waren begeistert und im-mer mittendrin in der Geschichte. Zum Dank gab es ein tolles Lied für uns.

Gabriele Schäfer

Kita »Eichhörnchenbande«, Spandau

»Die Kinder der Welt«Ob Hänsel und Gretel, Juan del Dedo oder der Däum-ling – in Märchen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt sind oft gerade die Kleinsten die größten Helden. Der zerstreute Pro-fessor Dugenhubel weiß eine Menge solcher Geschichten zu erzäh-len – und wenn er dabei mal durcheinander kommt oder nicht weiter weiß, müssen ihm die Kinder eben helfen.

Für circa 45 Kinder wurde nacheinander in 2 Gruppen gelesen.

Ein außergewöhnliches und sehr schönes Kinderbuch ist mit »Tiefseedoktor Theodor« auf den Buchmarkt gekommen - spannend, übersichtlich, großformatig und mit einer Geschichte, die vom Helfen erzählt und von Freundschaften. Leo Timmers Geschichte um den Tiefseedoktor Theodor wurde bereits ausgezeichnet und ist ein internationaler Bestseller. Dies verwundert nicht, ist die Ge-staltung und die Geschichte doch geeignet, Jungen wie auch Mädchen auf ganz einfache Weise grundlegendes und richtiges Verhal-ten beizubringen.

Großen Spaß hatten die Kinder mit diesem Buch. Welche Tiere leben im Meer? Wie be-wegen sie sich? Was fressen sie und was pas-siert, wenn mal jemand krank wird?

Und weil es so toll war, gab es für jede Gruppe noch eine zweite Geschichte: »Win-ni will woanders schlafen« von Carol Roth. Auch hier war die Mischung aus Lesen und Spiel genau richtig.

Gabriele Schäfer

Kita Brauereihof, Spandau

»Leon Pirat«Der Bezirksbürgermeister, Herr Helmut

Kleebank, war als ehemaliger Schulleiter überaus pünktlich. Somit gab es noch ge-

Veranstaltungen in Kindertagesstätten

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iZ»Mick und Mo im Wilden Westen«

»Die Kinder der Welt« mit Ingo Behne

Bilderbuchkino in der Kita Brauereihof

Stadtteilmütter lesen auf Deutsch, Türkisch und Arabisch

Märchenfee in der Kita Biberburg

Page 16: Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 · 6 Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 7 Wenn in Berliner Parks Bücher an Bäumen wachsen, dann war sicher Kazim Erdogan

Abschlussfest Abschlussfest in der Kulturbrauerei Prenzlauer Berg

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Page 17: Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 · 6 Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 7 Wenn in Berliner Parks Bücher an Bäumen wachsen, dann war sicher Kazim Erdogan

www.sprachwoche-berlin.de 33Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 201232

Charlottenburg-WilmersdorfAdolf-Reichwein-BibliothekDietrich-Bonhoeffer-BibiliothekEberhard-Alexander-Burgh-Biblio-

thhekHeinrich-Schulz-BibliothekIngeborg-Bachmann-BibliothekJohanna-Moosdorf-BibliothekStadtteilbibliothek HalemwegAutorenbuchhandlung BerlinBuchhandlung StarickAnger Café und RestaurantCafé BudzinskeGarconRestaurant AnforaKlangwolkeSchülerclub LichtpunktAuen-KitaComenius e.V. VillaEltern-Initiativ-Kindertagesstätte

»Die schlauen Füchse«Kita FirlefanzInternationaler KindergartenKita AbejitasKita CanicasKita CarruselBröhan-MuseumComenius-GrundschuleISS WilmersdorfLudwig-Cauer-GrundschuleReformschule CharlottenburgSophie-Charlotte-OberschuleResidenz ZehlendorfAOK CharlottenburgFinkenhof KrankenheimKATHARINENHOF® am PreußenparkLecomed Klinik BerlinNeuapostolische Kirche Charlot-

tenburgSprach- und Kreativitätszentrum

Zauberland

Friedrichshain-KreuzbergBegegnungsstätte Falckenstein-

straßeBegegnungsstätte Mehring-KiezFamilienzentrum AdalbertstraßeNachbarschaftshaus Centrum e.V.Nachbarschaftszentrum RUDITam FamilienzentrumYekmal

Bezirkszentralbibliothek Frankfurter Allee

Kinderbibliothek Glogauer StraßeMittelpunktbibliothek »Wilhelm

Liebknecht«Stadtteilbibliothek »Bona Peiser«Stadtteilbibliothek »Manfred von

Raumer«Zentral- und Landesbibliothek

Amerika-GedenkbibliothekBerliner Büchertisch e.V.Buchladen AnagramBuchladen Wohl des KindesNimmersatt - der Kinderbuch-

ladenGalerie Kai DikhasProjektgalerie WetterneyAWO „Unser Café“Café ArtlinersCafé SüdblockCafé SybilleCafé TassoRestaurant SufissimoDas HotelDegewo AGMarheineke-MarkthalleSalon Halit ArtALIA MädchenzentrumJugend-und Kulturgemeinschaft e.V.Koca JugendklubSpeakeasy SprachzeugAWO-Kita SonnenscheinEv. TaborkitaINA KinderGartenKita AdalbertstraßeKita BildungbewegtKita Mumpelmonster e.V.Kita PipilotaKita SonrisaKita WeidenkätzchenKita WichtelbühneKita WilhelmstraßeKulturring in Berlin e.V. Fotogalerie

FriedrichshainLa Cueva BerlinUmspannwerk OstAdolf-Glaßbrenner-GrundschuleCarl-von-Ossietzky-Gemeinschafts-

schuleCharlotte-Salomon-GrundschuleClara-Grunwald-GrundschuleFanny-Hensel-GrundschuleGeorg-Weerth-OberschuleHeinrich-Zille GrundschuleISS Skalitzer StraßeLenau-GrundschuleLudwig-Hoffmann GrundschuleNürtingen GrundschuleSchule am FriedrichshainAWO-Seniorenfreizeitstätte »Sil-

berfüchse«Seniorenfreizeitstätte Blücher-

straßeSeniorenfreizeitstätte Charlotten-

straßeSeniorenfreizeitstätte Lebens-

freundeSeniorenfreizeitstätte Schreiner-

straßeSeniorenwohnhaus/Freizeitstätte

Gitschiner StraßeTheater Mehringhof-TheaterTiyatrom

Bayouma-HausBeschäftigungstagesstätte für chro-

nische Alkoholkranke in KreuzbergDas HausGelbe VillaISS Skalitzer StraßeKinderKunstWerkstatt

LichtenbergKieztreff LebensnetzNachbarschaftshaus im Ostseevier-

tel-“Kiezlüt“Stadtteilzentrum LichtenbergAnna-Seghers-BibliothekAnton-Saefkow-BibliothekBodo-Uhse-BibliothekEgon-Erwin-Kisch-BibliothekPaulus-BuchhandlungDorfkate FalkenbergJugendclub Leo‘s HütteJugendclub MagdalenaJugendclub MikadoKindergarten GundelfingerchenKita Dierhagener StraßeKita SingemäuseKita StorchenkinderHermann-Gmeiner-GrundschuleJohann-Gottfried-Herder-Gymna-

siumMartin-Niemöller-GrundschuleRandow GrundschuleTschechow-Theater BerlinAOK LichtenbergKiezspinne FASRathaus Lichtenberg

Marzahn-HellersdorfCafé KulturenhochhausFamilientreff Buntes HausFrauenzentrum Marie e.V.Garten der BegegnungNachbarschafts und Familien Zen-

trumBezirkszentralbibliothek »Mark

Twain«Mittelpunktbibliothek »Ehm Welk«Peter-Weiss-BibliothekKulturforum Hellersdorf

Bezirksmuseum Marzahn-Hellers-dorf

Best-Sabel-GrundschuleCanisius-KollegEbereschen-GrundschuleTschechow-Theater Berlin

MitteB-LadenBegegnungsstätte Grüntaler TreffFamilienzentrum WattstraßePanke Haus FamilienförderzentrumSonne Schüler- und StadtteiltreffVilla ElisabethBibliothek am LuisenbadBruno-Lösche-BibliothekHansa-BibliothekPhilipp-Schaeffer-BibliothekSchiller-BibliothekZentral- und Landesbibliothek Berlin

Berliner Stadtbibliothek Autorenbuchhandlung BerlinAusstellung 7xjung in den S-Bahn-

Bögen BellevueGalerie Atelier SoldinaArtCafé AviatorCafé der NachbarschaftsetageCafé der PA 58Café FiakerCafé-Restaurant Tante ElliOst-West-CaféWeinschmiedeZunftwirtschaft ABO Zweiter ChicAutomobilforum Unter den LindenKamine und WeinVelophilZahnarztpraxis Bernhardt/Mrowietz@Hugo-JugendmedienetageFrisbee Kinder- und StadtteiltreffJugend-und Kulturgemeinschaft e.V.Jungendkulturzentrum PUMPEMädchentreff TOWANDASchalasch - Interkulturelles Jugend-

zentrumSOS-Kinderdorf Berlin-MoabitEv. Kirchengemeinde am Hum-

boldthainHeilandskircheHeilige Geist GemeindePaul Gerhard Stift zu BerlinEv. Kita der St. Johannis-GemeindeKita VorbergstraßeOtto-KitaSpreekitaTreffpunkt SonnenblumeAfrika-HausAkademie der KünsteKiezKulturEtage

Lichtburgforum / SALON EXILWortwedding - Laden für Poesiepro-

jekteDeutsche Guggenheim Museum

BerlinMuseum für KommunikationBundesministerium des InnernKriminalgericht MoabitQM Moabit-WestCarl Bolle SchuleErste Gemeinschaftsschule Berlin-

MitteGesundbrunnen-GrundschuleHedwig-Dohm OberschuleJames Krüss SchuleKurt-Tucholsky-GrundschuleMirijam-Makeba-GrundschuleRudolf-Wissell-GrundschuleVineta-GrundschuleFriedrich-Ebert-StiftungKonrad-Adenauer-StiftungMercator Stiftung ProjektzentrumGrips TheaterJugendtheater Büro BerlinKomische OperTheaterkahn BerlinVolksbühne am Rosa Luxemburg

PlatzCorum-Der e.V.Internationaler Kunst- und Kultur-

verein Dodohaus e.V.Verein zur Förderung interkulturel-

ler ArbeitAOK KreuzbergAOK MitteAOK WeddingBest-Sabel TouristikakademieHaus der WeisheitKonfliktagentur im SprengelkiezMastulMeerbaumhausPierogarniaPrivatwohnung von Andrei SchnellRefugium Paul-Gerhard-Stiftdraußen: Unter den Linden (Höhe

Universitätstraße) auf dem Mittel-streifen

S-Bahnhöfe

NeuköllnComputertreff40plusGemeinschaftshaus MORUS 14Haus der FamilieInterkulturelles Elternzentrum e.V.Interkulturelles Kinder- und Eltern-

zentrum „Am Tower“Malteser Familienzentrum MannaMutter-Kind-Treff ShehrazadNachbarschaftsheim NeuköllnHelene-Nathan-BibliothekBuchhandlung LeporelloBuchhandlung Sosch

Buchhandlung RollbergatelierWeserkunst Djesani Astra StubenCafé BaijkaCafé HofperleCafé LinusCafé PappelreiheDas WaschhauscaféManuelas Tapas BarRestaurant ErasonteKokoloresBroschekSalon RenatePeppi GuggenheimDas GiftAstra StubeZatopekDegewo-Hochhaus GropiusstadtDruckAtelierKlaviersalon Die TasteRixdorfer SchmiedeHaus der deutsch-arabischen Ju-

gendJugend-Kultur- und Werkzentrum GrenzalleeJugendmigrationsdienst Diakonie-

werk SimeonJugendtreff The CornerKindertreff WaschkücheMädchentreff SzenenwechselWilde RübeEv. Brüdergemeinde BerlinEv. Gemeinschaft BuckowEv. Kirchengemeinde Gropiusstadt

SüdEv. Kirchengemeinde Martin-Luther-

GemeindeEv. Kita DEBORAIntegrationskita NeuköllnKindertagesstätte Reuterstraße Kita an der ThomashöheKita Emser StraßeKita HänselstraßeKita Kindervilla der Naturfreun-

dejugendKita MagdalenenKita Mi KitaKita MosaikKita Neudecker WegKita RappelkisteKita Treptower StraßeKita UnionshilfswerkKita UthmannstraßeKita WarthestraßeKita WildhüterwegLebenshilfe Ikita gGmbhAlte Dorfschule RudowCreativ-Centrum Neuköllner Leucht-

turmKreative Gesellschaft BerlinKulturbunker RungiusstraßeKulturraum Mainzer 7Sowieso Neukölln e.V.Museum NeuköllnQuartiersmanagement Donaustr.

NordRathaus NeuköllnSozialpädiatrisches Zentrum Neu-

köllnAlbert-Schweitzer-OberschuleCampus RütliElbe-Schule

Ernst-Abbe-GymnasiumFritz-Karsen-SchuleHans-Fallada-SchuleHermann-Sander-GrundschuleHermann-von-Helmholtz-SchuleJohann-Peter-Hebel-GrundschuleKarl-Weise-GrundschuleLiebig-SchuleMöricke-GrundschuleOskar-Heinroth-GrundschuleOtto-Hahn-OberschuleRegenbogen-GrundschuleRichard-GrundschuleSchliemann-GrundschuleSchule am SandsteinwegFriedrich-Ebert-StiftungHeimathafen NeuköllnAllmende e.V.Aspe e.V.Bündnis 90/Die Grünen NeuköllnFincanImPULS e.V.InbbInterkulturelles Bündnis für BerlinLesen und Schreiben e.V.Sivasli Canlar e.V.Türkisch Deutsches Zentrum e.V.WerkStadt Kulturverein Berlin e.V.AOK NeuköllnAWO-Schuldner- und Insolvenzbe-

ratungAWO-SifahaneFrauenschmiedeInterkulturelles Bündnis für

Berlin,MusenstubeSkylounge im Ideal-HochhausFritz-Erler-Allee 12012351 BerlinSprachsalon BerlinTIO-QualifizierungsprojektWIS Neukölln

PankowFamilientreff Log-InFamilienzentrum „Hand in Hand“Frei-Zeit-HausK4 KulturgartenKiezclub Haus der BegegnungNachbarschaftshaus am Teutobur-

ger PlatzStadtteilzentrum PankowTheater Unterm DachBettina-von-Arnim-BibliothekHeinrich-Böll-BibliothekJanusz-Korczak-BibilothekKurt-Tucholsky-BibliothekStadtteilbibilothek BuchStadtteilbibilothek BuchWolf-Dietrich-Schnurre-BibliothekBuchhandlung Mundo AzulBuchhandlung Prior & MumpitzCafé & MeerLandhaus PankowJugendtheateretage

Kinder-und Jugendklub MaximKindercafé SchönhausenPegasus-Kinderprojekt Eliasgemeindehaus der Ev. Kirchen-

gemeinde Prenzlauer Berg NordNeuapostolische Kirche Prenzlauer

BergK4 KulturgartenWabeArnold-Zweig-GrundschuleGrundschule im EliashofPicasso GrundschulePANDA nicht nur russisches Theater

e.V.Shia e.V.BAIZSFZ SehzentrumZimmer 16

ReinickendorfHumboldt-Bibliothek ReinickendorfStadtteilbibliothek FrohnauStadtteilbibliothek Märkisches

ViertelStadtteilbibliothek Reinickendorf-

OstStadtteilbibliothek Reinickendorf-

WestBuchhandlung am SchäferseeBuchhandlung LeselustWochenmarkt Altstadt SpandauAtriumGemeindehaus LübarsKita „Regenbogen“Haus am SchäferseeSprachstube LetteplatzMeistersaal im BorsigturmCharlie-Chaplin-GrundschuleGrundschule am FließtalGustav-Dreyer-GrundschuleHoffmann-von-Fallersleben-Grund-

schuleMax-Delbrück-GymnasiumReginhard-GrundschuleAOK Reinickendorf

SpandauFamilie im ZentrumFamilientreff RemiseKlubhaus SpandauStadtteilladen WilhelmstadtVilla Luise im KulturparkJugendbibliothek SpandauFreizeitsportanlage SüdparkWochenmarkt Wilhelmstadt

Veranstaltungsorte

Page 18: Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 · 6 Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 7 Wenn in Berliner Parks Bücher an Bäumen wachsen, dann war sicher Kazim Erdogan

www.sprachwoche-berlin.de 3534 Veranstaltungsorte

Lilo AlmstadtAutorengruppe AufbruchAutorengruppe Floppy MyriapodaSabri AbdulaliMouchi AhuaHatice AkyünHussain Al-MozanyLilo AlmstadtTurgut AltugMarie AmaniBerliner AmygdalaHenrik AndersenEsther AndradiKurt AnschützKim ArchipovaFelipe ArrudaIrene AselmeierDieter AttsThommi BaakeTamara BachAnita BaggerGüner BalciMehmet BallikayaPetra BarschPriya BasilNasrin BassiriKlaus BaumgartTamer BayrakZoe BeckIngo BehneDoris BewernitzIngrid Biermann-VolkeTilman BirrDietmar BittrichDetlef BlettenbergAntje BlindaMichaela BöckmannCorina BomannHorst BosetzkyMukadder BozMarion BraschDitha BrickwellHelga BürsterErdal CaglarZehra CirakGerd ConradtSonja DaemenDietmar DamwerthElla DanzUte Delatorre Heinz DereschkewitzMarlene Dittrich-LuxNatasa DragnicHenriette DusheJürgen EbertowskiChristoph Ernst Jenny ErpenbeckGerhard FalknerJesse FalzoiFahimeh FarsaiWerner Felten

Vinzenz FenglerDorothea FlechsigClaudia FranckHans-Peter FriedrichThomas FuchsAnne GalleTorsten GaugerDorle GelbhaarFranziska GerstenbergRené GlaseLisa Glauche Ignace GnanFrank GöhreHeinz GottschalkLo Graf von BlickensdorfSigrid Maria GrohAnnett GröschnerKatharina Grossmann-HenselHeike GrützmacherLütfiye GüzelHolger HaakTina HaberLiteraturtrio Haar/Haubner/SchulzMyriam Halberstam Murat Ham Corinna HanneWilfried HappelPeter HärtlingSybille HeinKatrin HeinauHans HelmichPatricia HempelElisabeth HermannRainer HerzogGabi HiftUlrike Hofmann-PaulStefan HoltkötterMichael HoreniKemal HürMartin HyunLüülMicaela JaryGernot JochheimJörg JuretzkaRuza Kanitz Jade KaraKarin KemalSilvia KemperDorota KerskiAchmed KhammasBen Khumalo-SeegelkenStefan KleinVincent KlieschSusann KlossSibylle KlotzJan KochViktoria KorbKlaus KordonThomas KramerAnna Sophie Krenn

Norbert KröcherIsabella KrothClaudia KühnRoger KünkelGunnar KunzAndrea KurmannHildegard KurtRalf LandmesserAnnette LangenHerbert LangerTanja LangnerBernhard LassahnWolfgang LenkWaldtraut LewinTrevor LewisRobert LöhrSandra LópezDanxia LuoAnja MaierMaqam EnsembleMaria Carmela MarinelliAbbas MaroufiRobert MartinJames MathejaThomas MaurenbrecherJuliane MeckertBallikaya MehmetFarah MelterMardela Mesias-Zeuke Christian MeskóLilli MessinaGülhanim MeteVera MohrsPaul MoragiannisOlaf MüllerEduardo MuloneValentina MurabitoAbdulkadir MusaManuela Naso Salah Nouara Sonia NowosielskaThedosios NtouvalisRalf OberndörferRaimar OckenClaudia OndracekHellmuth OpitzHasan ÖzdemirSelim ÖzdoganIlkin ÖzisikSuat ÖzkanVera PachaleFarhad PayarDirk PetrickBoris PfeifferKai PohlJulia PowallaIlke PrickHolly-Jane RahlensWerner RathgeberAnnika ReichKirsten ReinhardtJens ReinländerJürgen RennertRobert RescueRosa RibasFranziska RichterWolfgang RieckSilke Riemann

Elena RoninaErhardt RotheFadi SaadJörg SaderSalima Salih Marianna SalzmannHamid SaneiyJalal SarfarazAndreas SchefflerValeri ScherstjanoiValeri ScherstjanoiKathrin Schinköth-HasseAntonina Schneider-StremjakowaAndrei SchnellGaby ScholzChrista SchuenkeLutz SchumacherAlexander SchwarzSamanta SchweblinRegina SchwenkeBrigitte Seidel Pinar SelekStefan SellHans SernerMichael Setz-KussSaied SharifiMansoureh ShojaeeEdgar SommerRenzo SpottiBarbara SteinitzReinhold SteinleOliver StellerFrank SternaskyRainer StolzMartina StreibelRoger StrubBrigitte StruzykElsey SuquilandaMartina TeepeKarsten TeichGeorge TennerFranjo TerhartTheater TiyatromPatricia ThomaTanka TickerIngrid TöbermannJohanna TrommerStephan TrudewindAnja TuckermannZülfikar UcarDeniz Utlu Michael UtschHenning von ViereggeMarion WadeKlaus WagenbachKatrin WeilandMichael-André WernerMartina WildnerKarin WillUrs WinigerDoris WirthSilvia WitteMatthias WittekindtHolger WitzelDieter Wöhrle Klaus-Peter WolfMatthias ZimmermannSigrid Zuch

Galerie SpandowW. Brose GmbHRestaurant HasirFirmament BestattungenJuwelier ForytaLESA Maschinen GmbHReichelt SupermarktWirtschaftshof SpandauZuverdienst SpandauBDP-KoeltzeparkEff-Eff Kinder im Restaurant Span-

dau e.V.JugendTheaterWerkstatt Spandau

e.V.Spielhaus Goldbeckweg Ev. Freikirchliche Gemeinde SpandauEv. Jeremia-Kirchengemeinde Ev. Kirchengemeinde „Paul Ger-

hardt“Ev. Kirchengemeinde KlosterfeldeEv. Melanchthon-Kirchengemeinde

SpandauEv. ZufluchtskirchengemeindeEvangelische LutherkircheLandeskirchliche Gemeinschaft

SpandauNeuapostolische Kirche SpandauAWO-Kita „Sternschnuppe“EKT-Kinderladen Weißenburger

StraßeEKT-Traumhaus Kladow e.V.Kath. Kita Mariä HimmelfahrtKita „Apfelbande“Kita „Eichhörnchenbande“Kita „Wunderblume“Kita Am Flughafen GatowKita BiberburgKita BrauereihofKita DrachenburgKita Elsflether WegKita FantasiaKita Griessinger WaldfüsslerKita KladowKita Landstadt GatowKita Pillnitzer WegKita RemscheiderstraßeKita RitterfelddammKita Seeburger WegKita SonnenkinderhausKita Spandauer SpatzenKita TausendfühlerKita WunderblumeVilla Sprechspatzen 2Hin-Bun Bildungszentrum Kulturhaus Freilichtbühne Spandau Kulturhaus Spandau Kulturring in Berlin e.V Medienpoint

SpandauKulturzentrum GemischtesSprachstube LetteplatzSprachstube SpandauLuftwaffenmuseumRathaus SpandauB.-Traven-OberschuleCharlie-Rivel-GrundschuleImmanuel-Grundschule SpandauKlosterfeld GrundschuleRobert-Reinick-GrundschuleSchule an der JungfernheideSiegerland-GrundschuleBethanien HavelgartenSeniorenheim Hanßke

Seniorenwohnhaus Kietzer FeldSt. Gertraudt-StiftungBGFF e.V. FalkenhorstEff-Eff Kinder im Restaurant Span-

dau e.V.Gemeinwesen Haselhorst e.V.Old Texas Town Berlin 1950 e.V.Paul-Stern-Straße 13629Berlin BerlinStark ohne Gewalt e.V. AOK SpandauArbeitsstelle für Jugendarbeit im

Kirchenkreis SpandauArchiv des stadtgeschichtlichen

MuseumsBDP-KoeltzeparkEvangelischer JohannesstiftFreilichtbühne an der Zitadelle

SpandauFreizeitsportanlage SüdparkAm Südpark 5113595 BerlinHin-Bun Bildungszentrum

Steglitz-ZehlendorfKieztreff CelsiusstraßeNachbarschaftshaus LilienthalVilla Folke BernadotteVilla MittelhofBotanisches MuseumGottfried-Benn-BibliothekIngeborg-Drewitz-BibliothekStadtbibliothek LankwitzBuchhandlung GrallaWalters BuchladenCafé VOHGutshaus LichterfeldeRestaurant AnforaWeinhaus von MagnusJugendzentrum SonnenhausKinder- und Jugendhaus ImmenwegKinder-Jugend-und Familientreff

KäseglockeWichura-Club Jugendfreizeitein-

richtungEv. Kindertagesstätte SüdendeEv. Kita PetrusheimKita Potsdamer StraßeKita SausewindDomäne DahlemBotanisches MuseumVolkshochschule LichterfeldeVolkshochschule Steglitz-ZehlendorfBiesalski-SchuleDunant-GrundschuleGiesensdorfer GrundschuleGymnasium SteglitzKäthe-Kruse-GrundschuleKronach-GrundschuleLudwig-Bechstein-GrundschuleNord-GrundschuleSachsenwald-Grundschule

Schadow GymnasiumWaldschule GerdesWilli-Graf-GymnasiumKönigin-Luise-StiftungHeim FinkenhofVitanas Senioren Centrum Am Bä-

keparkKönigin-Luise-StiftungAOK SteglitzAPO-Archiv der Freien Universität

BerlinKJNZ Osdorfer Straße

Tempelhof-SchönebergBewohnertreff KaffeeKlatsch am

PalasseumClub am MühlenbergNachbarschaftsheim Schöneberg-

Kultur CaféNachbarschaftstreff Kultur und

KommunikationNachbarschaftstreffpunkt HUZURNachbarschaftszentrum Steinmetz-

straßeRudolf-Wissell-HausStadtteilladen Halk KösesiEva-Maria-Buch-HausMittelpunktbibliothek SchönebergStadtteilbibliothek Gerhart Haupt-

mannStadtteilbibliothek MarienfeldeAkazienbuchhandlungNatur-Park Schöneberger Südge-

ländeAtelier Helga Wagner-NetzeAtelier Jani PietschColory GalerieGalerie am RathausGalerie GondwanaGalerie KunstRaum KoGalerie subjectobjektGalerie Under the Mango TreeLicht und MusikLook 18M GalerieCafé BilderBuchEyesland OpticFriedland&PartnerTeefeinkost TANCafé PinkPallasTVilla SchönebergAlter Kirchhof Sankt MatthäusEv. Kirchenkreiszentrum TempelhofKirchenkreiszentrum Tempelhof

Margarete-Draeger-HausMargarete-Draeger-Haus des Kir-

chenkreiszentrums TempelhofEv. Kindertagesstätte Alt-Schöne-

bergKita GoebenstraßeKita Monumentenstraße

Kita PallasstraßeInterkulturelles HausKulturhaus SchönebergKulturring in Berlin e.V. Medienpoint

SchönebergVilla SchönebergLandeszentrale für politische Bil-

dungsarbeit BerlinEckener-GymnasiumISS in der RingstraßePaul-Klee-GrundschulePaul-Simmel-GrundschuleSeniorenfreizeitstätte Eduard Ber-

nothGEW HausAOK MariendorfAOK SchönebergISS in der Ringstraße II

Treptow-KöpenickHaus der NachhaltigkeitNachbarschaftshaus Villa Offensiv!Johannes-Bobrowski-BibliothekMittelpunktbibliothek KöpenickStadtteilbibliothek Alt-TreptowNachbarschaftsgalerie der Kunger-

KiezInitiative e.V.Alte LaterneCafé GoldelsenInsel BerlinKöpenicker HofLandfall-Kultur-CafeEssentis Bio-SeminarhotelSpäth-Arboretum der Humboldt-

Universität zu BerlinJugendzentrum JohannisthalKita EmrichstraßeKita Griechische AlleeKita Landjäger StraßeKita UhlenhorstAnna-Seghers-GedenkstätteModellpark Berlin-BrandenburgMuseum KöpenickGrundschule am BuntzelbergMerian SchuleCaritas Seniorenzentrum St. KonradFigurentheater GrashüpferKunger.Kiez.TheaterStadttheater KöpenickAudio e.V.Segelclub GrünauHaus für Natur und UmweltWagendorf Lohmühle

Autoren und Künstler

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www.sprachwoche-berlin.de 37Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 201236

Platz 3»Ringbahnlesung«

der Autorengruppe »Aufbruch«. Auf den S-Bahnhöfen Wedding, Schön-hauser Alle und Ostkreuz lasen sie

aus » Hin & Weg - Geschichten vom Unterwegssein«.

Platz 4»Deutsch für dich«

Offener Deutschunterricht für Ausländer im Café Zátopek im

Neuköllner Richardkiez.

Platz 5„Wrangelkiez macht Schule“ Lesegarten-Fest der Bildungs-initiative

Platz 2»Sinnesreise«

des SFZ Sehzentrums in Lichtenberg.

Platz 1 »Dichterkette«

Auf den Seiten vier bis fünf dargestellt.

Frankfurter Rundschau und Berliner Zeitung10.8.12Aus der Kolumne von Mely Kiyak

Liebes Bücherpflücken!Bücher in Bäumen sind sehr poetisch. Ka-

zim Erdogan ist die orientalische Version von Christo und Jean Claude. Dem Künst-lerehepaar ging es wie ihren Freunden der Kunstrichtung Nouveau Réalisme darum,

die Trennung zwischen „Hier die Kunst“ und „Dort das Leben“ aufzuheben.

Es gibt welche, die glauben, Buchhand-lungen, Literaturfestivals und Schriftstel-ler seien Angelegenheiten der Anderen. Ich bin eine Autorin. Meine Leserschaft sollen auch die Buchpflücker aus der Ha-senheide sein. Ich schreibe für Menschen. Nicht für Bibliotheken.

Pressestimmen Wettbewerb

Tagesspiegel19.10.2011 Von Sandra Dassler

Nach der Pressekonferenz zur An-kündigung der Sprachwoche 2012

“10 000 Bücher sollen in den Zwei-gen hängen“

Die Woche der Sprache und des Le-sens wird 2012 in ganz Berlin stattfin-den. Ideen dafür werden jetzt gesucht

Lyriker haben es nicht leicht. Schon gar nicht auf einem Neuköllner Wo-chenmarkt. Aber die jungen und al-ten Hobbydichter ließen sich nicht entmutigen und trugen die eigenen Reime oder die Werke der anderen unverdrossen zwischen „Tomaten ein Euro“-schreienden Verkäufern vor. Gleich nebenan las Kazim Erdogan für die Patienten in einer türkischen Arztpraxis Geschichten aus ihrer Heimat. Einige hatten Tränen in den Augen.”

Taz10.08.2012 Von Alke Wierth

Aktion zur Lesewoche

Bücher pflücken Die Organisatoren der Sprach- und

Lesewoche verwandeln Parks in Open-Air-Bibliotheken. Wer ein Buch haben will, muss es von den Bäumen pflücken.

Ob es sich wirklich um die weltweit größte Open-Air-Bibliothek handelt, wie die OrganisatorInnen der Ber-liner Lesewoche meinen, wird wohl ungeklärt bleiben. Mit Sicherheit jedenfalls ist es die größte Zahl von Büchern, die je in den Bäumen der Hasenheide hing.

(…)In der Hasenheide erregen die Bü-

cher derweil Aufsehen. Wie Rieseno-stereier hängen sie in den Ästen, regensicher in durchsichtigen Pla-stiktüten verpackt. Von Krimis über Literaturklassiker wie Max Frisch oder Oscar Wilde bis hin zu Reise-führern und Bildbänden ist alles da-bei. An zwei Seniorinnen, die einen kleinen Bücherstapel am Wegesrand durchforsten, läuft eine Joggerin mit einem Fotobuch unterm Arm vorbei. „Hier hängt ja alles voller Bücher!“, ruft ein Radfahrer erstaunt seinem Begleiter zu. Die beiden älteren Da-men haben in dem Romanstapel nichts Passendes gefunden, sie su-chen weiter: „Wir wollen etwas Aus-gefalleneres“, erklären sie. Durch einen Zeitungsbericht sind sie auf die Aktion aufmerksam geworden, die sie „fantastisch“ finden: „Eine tol-le Idee! Sehen Sie sich mal um, das spricht doch hier alle an!“

In der Rubrik »Kultur auf rbb-on-line« schreibt Andrea Handels über die Sprachwoche Berlin

„Wenn die Menschen nicht zur Li-teratur kommen können, kommt die Literatur eben zu den Menschen“, sagt Kazim Erdogan. So viele hätten nicht die Möglichkeit zu lesen, weil sie wenig Geld haben oder einfach keinen Sinn für Bücher. Er will ihnen die Tür zur Welt des Lesens öffnen, und damit auch zur Beschäftigung mit anderen Kulturen, zu mehr Offenheit und Toleranz. Bei der Sprachwoche kommen Menschen mit unterschied-lichem kulturellen Hintergrund und unterschiedlichen Sprachen zusam-men, lesen, reden, spielen Theater, singen – und machen so den ersten Schritt aufeinander zu, davon ist Er-dogan überzeugt.

Neues Deutschland24.08.2012Von Nissrine Messaoudi

Mit Poesie gegen Vorurteile

Woche der Sprache lädt vom 1. bis 9. September zu 1300 Veranstal-tungen

»Das ist Berlin, wie ich es mag, wo ein billiges Auto neben einem teuren parkt.« Von einem Balkon der Humboldt-Universität am Bebelplatz haben gestern Schüler mit ihren Ge-dichten für die »Woche der Sprache und des Lesens« geworben.

(…)Auch die diesjährige Schirmherrin

Christina Rau betonte, wie wichtig Sprache sei, um an der Gesellschaft teilzuhaben. »Besonders Kinder und Jugendliche sollten wortgewaltig werden, damit man ihnen zuhört.« Die rund 2000 Schüler auf dem Be-belplatz haben gestern genau das erreicht. Mit einer Auswahl an vorge-tragenen Gedichten haben die Kinder gezeigt, dass lesen und dichten kei-neswegs das Privileg einer elitären Gesellschaftsschicht ist. 18 Schulen aus den Bezirken Wedding, Gropius-stadt, Marienfelde und Alt-Mitte ha-ben sich im Vorfeld der Sprachwoche an einem Schreibwettbewerb zum Thema »So ist Berlin« beteiligt. 2300 Werke sind dabei entstanden. Diese wurden der Schirmherrin gebündelt überreicht.

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Kazim Erdogan bei der Preisverleihung mit Ebru Tasdemir und Ana Lichtwer (links)

Unter dem Motto „Deine Idee ist un-ser Schatz“ waren alle Berliner aufgerufen

worden, sich an der Sprachwoche mit einer ei-genen Veranstaltung zu beteiligen. Ziel war es, die Bürger unserer Stadt an der Sprachwoche aktiv zu beteiligen, damit es ein Bürgerprojekt der Berliner für Berliner wird. Aus einer großen An-

zahl von Einsendungen, von denen 20 Ideengeber ihre Veran-staltungen tatsächlich auch in die Tat umgesetzt und durch-

geführt haben, hat eine unabhängige Jury fünf ausgewählt und ausgezeichnet. Die Preise wurden auf dem Abschlussfest der

Sprachwoche am 9. September 2012 in der Kulturbrauerei von Kazim Erdogan und Christina Rau überreicht.

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www.sprachwoche-berlin.de 39Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 201238

A.m.s.e.l Praxisgemeinschaft

Medienpartner: in Kooperation mit:

Kazım Erdoĝan • Aziz Bozkurt • Dr. Ali Köse • Erol Demirtaş • Dr. Krämer • Özlem Topçu • Presse- und Tabakshop Alptürk

Liebe Freundinnen und Freunde der Sprachwoche,wenn Sie dieses Heft durchblättern, werden Sie in einem Schnell-

durchlauf einige Momentaufnahmen von den zehn Tagen vor die Augen geführt bekommen, an denen die gesamte Stadt Berlin zu einer öffentlichen Bühne für Lesungen und damit zu einem Bühne der Kommunikation wurde. Wir können es nicht oft genug sagen: die Kommunikationslosigkeit in unserer Gesellschaft ist das Übel, aus dem die meisten Probleme resultieren. Wenn es uns gelungen ist, mit der Sprachwoche ein wenig dazu beizutragen, dass Menschen mehr miteinander kommunizieren, sei es auch nur, dass zwei einan-der fremde Menschen bei einer Lesung miteinander ins Gespräch gekommen sind, dann ist das der Mühe wert gewesen, Monate lang an diesem Projekt zu arbeiten.

Die Woche der Sprache und des Lesens in Berlin 2012 hat im Zeit-raum 01. – 09. September in allen 12 Berliner Bezirken stattgefun-den. Damit wurde das Ziel verwirklicht, die in Neukölln ins Leben gerufene und eben dort dreimal durchgeführte Sprachwoche nach den erfolgreichen Auflagen in den Jahren 2006, 2008 und 2010 auf die gesamte Stadt auszuweiten. Es war besonders wichtig, alle 12 Bezirke am Projekt zu beteiligen. Das ist uns gelungen.

Insgesamt wurden in der gesamten Stadt rund 1300 Einzelver-anstaltungen durchgeführt. Die meisten dieser Veranstaltungen waren Lesungen. Gelesen haben rund 300 Autoren aus ihren eigenen Werken sowie Menschen aus Werken anderer. Darüber hinaus fanden Diskussionsveranstaltungen, Vorträge, Theater- und Musikauffüh-rungen statt.

Fast die Hälfte des Gesamtprojektes widmete sich - wie bei jeder Sprachwoche – an Kinder und Jugendliche, ca. 600 der insgesamt 1300 Veranstaltungen. 240 fanden an Schulen, 130 in Kitas und über 200 in weiteren Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Jugendclubs und Bibliotheken statt. Es gab auch Lesungen an anderen Orten, die von Schulklassen besucht wurden, wie z. B. im Automobilforum Unter den Linden.

Die Veranstaltungen für Erwachsene fanden in Bibliotheken, Cafés, Restaurants, in (Migranten-) Vereinen, Theatersälen, Arztpraxen, Verwaltungsgebäuden sowie auf öffentlichen Plätzen wie Parkanla-gen statt. Die meisten Lesungen wurden in deutscher Sprache abge-halten. Gelesen wurde aber auch in vielen anderen Sprachen, die von der Berliner Bevölkerung als Muttersprachen beherrscht werden.

Mit der Durchführung der Sprachwoche 2012 wurden alle Ziele erreicht, die wir uns als Organisatoren vorgenommen hatten. Die Woche der Sprache und des Lesens verfolgt von Anfang an das Ziel, die Bildung der Kinder und Jugendlichen zu fördern und das Gemein-schaftsgefühl der Menschen verschiedener Herkunft, Religion und

Kultur zu stärken. Indem Veranstaltungen an Orten stattfanden, an denen Menschen aufeinandertreffen, aber nicht immer miteinander in Interaktion treten, hat die Sprachwoche diese Kommunikationslo-sigkeit unterbrochen. Menschen, die oft als bildungsfern bezeichnet werden, haben die Möglichkeit erhalten, kostenlos Lesungen zu besuchen und mit Autoren, Journalisten oder mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen – z. B. in Cafés oder im Park in ihrer Nach-barschaft. Das bedeutete für sie, keine Überwindung oder Kosten auf sich zu nehmen, um zu einer klassischen Lesung zu gehen, sondern die Sprachwoche brachte die Lesung zu ihnen in ihre Kieze. Bei Le-sungen und Diskussionsveranstaltungen in Migrantenvereinen trafen Einwanderer auf Politiker und Autoren; und Deutsche besuchten oft zum ersten Mal solche Vereine und informierten sich über die Arbeit der Einwanderer und ihre Kultur.

Bei Lesungen in Schulen waren Kinder und Jugendliche begeistert, dass Autoren und Journalisten sie besuchen, ihnen vorlesen und sich dann mit ihnen unterhalten. An einigen Schulen haben AutorInnen mit Migrationshintergrund gelesen, die selbst mal Hauptschüler wa-ren. Ziel hierbei war, den SchülerInnen „Vorbilder“ zu präsentieren.

Die Sprachwoche ist dieses Jahr nicht nur über den Bezirk Neukölln hinausgewachsen. Das Projekt ist bereits zu einer festen Marke geworden und hat Nachahmer gefunden. So hatten bereits letztes Jahr im Bezirk Reinickendorf sowie eine erste kleine Sprachwoche in Frankfurt am Main stattgefunden. Dieses Jahr fand zeitgleich zur Berliner Sprachwoche eine große Sprachwoche in Frankfurt am Main unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters statt.

Die Nachhaltigkeit des Projektes zeichnet sich damit bereits klar ab. Die positiven Rückmeldungen der Schulen, Autoren, Teilnehmer bestärken uns, das Projekt fortzuführen. Es gibt bereits Vereine und Institutionen aus mehreren anderen Städten, die mit Aufbruch Neukölln in einer Partnerschaft Sprachwochen organisieren möch-ten. Das zeigt, dass die Woche der Sprache und des Lesens über die Grenzen Neuköllns und Berlins hinaus zu einer festen anerkannten Marke geworden ist.

Die Sprachwoche wäre ohne das unermüdliche Engagement und den Glauben der Beteiligten an das Projekt niemals möglich. Ich danke allen Beteiligten und natürlich den Sponsoren, ohne deren fi-nanzielle Unterstützung die Sprachwoche nicht durchgeführt werden könnte, vom ganzen Herzen. Mein besonderer Dank gilt der Schirm-herrin der Sprachwoche Berlin, Frau Christina Rau, die sofort an den Erfolg dieses Projektes geglaubt und zu diesem mit ihrer großen Unterstützung beigetragen hat.

Kazim ErdoganInitiator der Sprachwoche

Die WOCHE DER SPRACHE UND DES LESENS IN BERLIN wird gefördert von:

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