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Scoach macht Gold zur Währung Als weltweit erste Börse bietet Scoach Schweiz den Handel von strukturierten Produkten in Gold an. Seit gestern können die Anle- ger mit eigenen Goldbeständen ausgewählte Derivate kaufen und verkaufen. Statt in Franken oder Euro werden die Preise in Gold angegeben. Einheit ist dabei eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edel- metalls. Investoren mit Goldanla- gen können damit ihr ansonsten unverzinstes Vermögen aktiv be- wirtschaften. Die ersten Produkte kommen vom Schweizer Anbieter EFG Financial Products: ein Ex- presszertifikat und vier Barrier Reverse Convertibles. Bisher gab es zwar schon golddenominierte strukturierte Produkte, diese konnten einem Scoach-Sprecher zufolge aber nur außerbörslich gehandelt werden. Scoach erwar- tet weitere Produkte und zusätz- liche Emittenten. Zudem könnte das Angebot auf börsengehandel- te Indexfonds (ETFs) ausgedehnt werden. REUTERS Gold wird gewöhnlich, Platin ist chancenreich Gold ist nach Einschätzung der Saxo Bank nur noch ein Rohstoff unter vielen. „Gold ist von einem sicheren Hafen zu einem gewöhn- lichen Rohstoff geworden, der sich parallel zu anderen risiko- reichen Assets wie Öl oder Aktien entwickelt“, sagt Rohstoffexperte Ole Hansen. Platin hingegen sei gegenüber Gold zwischenzeitlich mit einem Discount von zehn Prozent gehandelt worden – in den letzten fünf Jahren lag der Preis im Schnitt 30 Prozent über dem für Gold. „Sobald sich die Er- wartungen für die Weltwirtschaft wieder aufhellen, könnten wir bei Platin eine starke Aufholjagd se- hen“, so Hansen. FTD Kostenlose Leseprobe anfordern unter www.auto-motor-und-sport.de/gratistest oder telefonisch unter: 0711/182-2555 * . *14 ct/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 ct/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz. Bitte Bestellnummer 824925 angeben. DREI GUTE GRÜNDE, WÄHLEN ZU GEHEN. Jetzt bei der großen Leserwahl „Die besten Autos 2012“ mitmachen und einen von drei Traumwagen im Gesamtwert von rund 350.000 Euro gewinnen. Mercedes C 63 AMG T-Modell 2 Audi R8 Spyder 1 BMW M5 3 Für den Vorgängerfonds gekauft: Wohn- und Geschäftshaus mit 28 Wohneinhei- ten und einer Gewerbeeinheit an der Neuen Bahnhofstraße in Berlin-Friedrichshain ZBI ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ FTD-FONDSCHECK ZBI PROFESSIONAL 7 ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ Wohnen auf Zeit Markus Gotzi ........................................................................................................................ Wohnungen sind immer gefragt. Doch die Asset-Klasse kommt bei Zeichnern geschlossener Fonds nicht mehr gut an. Auf sie entfiel 2010 ein Umsatzanteil von zwölf Prozent aller Beteiligungsmodelle mit deutschen Immobilien. Anleger sind offenbar verwirrt: viele Konzepte, viele Anbie- ter, teils ohne nachgewiesene Experti- se. Zentral Boden Immobilien (ZBI) aus Erlangen platziert hingegen nur Wohnungsfonds, nun Professional 7. > Investitionsmarkt Auf dem Land stehen vermehrt Wohnungen leer, in der Stadt wird es eng und teuer. Die Zahl der Neubauten geht seit Mitte der 90er-Jahre zurück, die Zahl der Haushalte steigt. Während sich pri- vate Investoren zurückhalten, schla- gen institutionelle zu. Sie legten im ersten Quartal 2011 knapp 4,2 Mrd. Euro in deutsche Wohnungsbestände an; laut BNP Paribas Real Estate ein Plus von 43 Prozent zum Vorjahr. Der Verkaufspreis lag im Schnitt bei 930 Euro je Quadratmeter. > Objekte ZBI kauft meist kleinere Objekte an verschiedenen Standorten, um Risiken zu verteilen. Infrage kom- men Bestandsimmobilien mit Wert- steigerungspotenzial, etwa leer ste- hende Wohnungen oder Gebäude mit Sanierungsbedarf. Schwerpunkt wird, wie bei den Vorgängerfonds, Berlin. Die Hauptstadt befindet sich am Wen- depunkt vom billigen Wohnort mit Leerständen zum gefragten Standort. > Konzept ZBI geht davon aus, Wohnanlagen zum Zwölffachen der Jahreseinnahmen zu bekommen. Ein von den Anlegern gewählter Beirat entscheidet, welche Objekte gekauft werden. Aufgepeppt will der Initiator die Immobilien nach vier bis sechs Jahren mit Gewinn verkaufen. Bei Vorgängern ging die Rechnung auf: Mit Fonds 1 und 2 kamen Anleger auf jährliche Renditen von 15,5 und 14 Prozent; das Emissionshaus räumt aber ein, dass sie von glücklichen Ent- wicklungen der Märkte profitierten. Seitdem sind die Preise für geeignete Wohnanlagen um mindestens eine Jahresmiete gestiegen. Knapp zwei- stellige Renditen stellt ZBI weiter in Aussicht, immer noch ein ambitio- niertes Ergebnis. Die meisten Wohn- anlagen will der Fonds länger halten, andere Objekte nach kurzer Zeit ver- kaufen und das Kapital reinvestieren. > Kalkulation Der Fonds will 40 Mio. bis 100 Mio. Euro Eigenkapi- tal einsammeln. Das Konzept sieht vor, die Immobilien mit einer Bank vor Ort zu finanzieren. Jede Hypothek ist ein abgeschlossenes Geschäft. Dadurch vermeidet der Initiator das Risiko einer Infektion des gesamten Fonds, sollte ein Darlehen Not lei- dend werden. Um Immobilien jeder- zeit verkaufen zu können, ohne Vorfäl- ligkeitsentschädigungen zahlen zu müssen, will ZBI die Darlehen haupt- sächlich kurzfristig aufnehmen und rechnet mit Zinsen von 4,2 Prozent und einer Tilgung von 1,5 Prozent. > Gewinn Die Prognose stellt Anle- gern laufende Ausschüttungen von vier bis sechs Prozent in Aussicht. Hinzu kommt der kalkulierte Gewinn aus dem Verkauf der Immobilien; ZBI rechnet mit einem Verkaufsfaktor von 15 Jahresmieten und bei einer Lauf- zeit von zehn Jahren mit der Verdop- pelung des Kapitaleinsatzes. Tatsäch- lich strebt der Initiator aber an, die Fondsobjekte schon nach vier bis sechs Jahren zu verkaufen. Für ZBI lohnt sich das Geschäft abgesehen von laufenden Verwaltungsgebühren erst, nachdem Anleger einen Vorab- gewinn von 7,5 Prozent pro Jahr er- halten haben. Eventuelle Überschüsse teilen sich Anleger und Initiator. > Weiche Kosten Gebühren und Vergütungen machen rund 21 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio aus. Allerdings bietet der Fonds hier eine Besonderheit. Das Agio verzinst sich mit und wird am Ende der Laufzeit zu- rückgezahlt, sodass die weichen Kos- ten nur 16 Prozent ausmachen. Wa- rum verzichtet ZBI nicht einfach auf das bei geschlossenen Fonds typische Agio? Der Initiator will es sich mit der Konkurrenz nicht verderben, indem er bei der Streichung voranprescht. > Anbieter ZBI platziert nur Fonds mit Wohnungen und das seit 2002. Graue Eminenz und Aufsichtsratschef ist Peter Groner, der das Geschäft schon vorher privat erfolgreich be- trieb. Seitdem hat ZBI rund 1,2 Mrd. Euro Fondsvermögen investiert, ver- waltet aktuell 14000 Wohnungen. > Steuern Der Fonds ist nicht ver- mögensverwaltend konzipiert, son- dern gewerblich. Das erfordert die Konzeption als Handelsfonds. Anle- ger erzielen Einkünfte aus Gewerbe- betrieb, die sie mit dem persönlichen Satz versteuern müssen. Laufende Ausschüttungen sind wegen Ab- schreibungen weitgehend steuerfrei. > Fazit Der Professional 7 ist eine Al- ternative für Anleger, die sonst eine Wohnung oder ein Mietshaus kaufen würden. Verschiedene Standorte sor- gen für Risikodiversifikation, die ein einzelner Investor so nicht realisieren könnte. Trotz Beirat bleibt der Fonds ein Blind Pool, bei dem sich die Zeich- ner vor allem auf die Expertise des Ini- tiators verlassen – der hat bisher ge- zeigt, dass er sein Geschäft versteht. ........................................................................................................................ Der Experte für Beteili- gungsmodelle Markus Gotzi analysiert einmal monatlich ein Angebot aus dem Sektor geschlossene Immobilienfonds. Der Fonds in Kürze Fonds Professional 7 Anbieter Zentral Boden Immobilien (ZBI), 0 91 31/48 00 90, www.zbi-ag.de Objekt Wohnanlagen mit Wertsteigerungspotenzial Mindestbeteiligung 25 000 Euro plus fünf Prozent Agio Laufzeit geplant bis Ende 2021 Ausschüttungen vier bis sechs Prozent p. a., dazu Verkaufsgewinne Steuern Einnahmen aus Gewerbebetrieb Quelle: ZBI ....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... INITIATORENCHECK HGA CAPITAL ....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Krisenbewältigung statt Neugeschäft Hannes Nickl ........................................................................................................................ Bei HGA Capital stehen, wie bei vielen anderen Emissionshäusern auch, teils schwierige Aufgaben in der Fondsver- waltung an. Gut, dass sich HGA aufs Bestandsmanagement konzentriert. > Initiator Das Emissionshaus HGA Capital gehört zum Konzern der HSH Nordbank und wurde 1972 gegründet. Zu beobachten ist ein recht häufiger Wechsel in der Geschäftsführung. HGA ist mit rund 30 Mitarbeitern auf Immobilien spezialisiert. > Historie Die aktuelle Leistungs- bilanz für 2010 listet 33 HGA-Betei- ligungsangebote detailliert auf. Das entsprechende Fondsvolumen beläuft sich auf knapp 1,6 Mrd. Euro, das Ei- genkapital auf rund 1,1 Mrd. Euro. An diesen Fonds haben sich gut 22 400 Anleger beteiligt. Für 13 Privatplat- zierungen, die von 1972 bis 1980 auf- gelegt wurden, sind keine Ergebnisse mehr verfügbar. > Immobilien Europa 21 klassische Immobilienfonds, die allesamt in Europa investieren, ließen zum Stich- tag Soll-Ist-Vergleiche zu. Die Ergeb- nisse lesen sich auf den ersten Blick ansprechend. Allerdings haben einige Immobilien erhebliche Probleme; etwa aufgrund von Leerständen, ge- sunkenen Anschlussmieten, Kosten- steigerungen oder Darlehenstran- chen in Schweizer Franken, deren Kursentwicklung den Fonds zu schaf- fen macht. Problemfällen beispiels- weise in Berlin und Ungarn stehen sehr gut laufende Immobilien etwa in Polen und Tschechien gegenüber. An- gesichts der Herausforderungen hat HGA das Neugeschäft auf Eis gelegt und konzentriert sich ganz auf das aktive Bestandsmanagement – sicher eine anlegergerechte Entscheidung. > Sonstige Fonds Drei weitere Be- teiligungen investieren in Flugzeuge, Private Equity und Immobilienlea- sing. Inwieweit sich die derzeitigen Marktverwerfungen auswirken könn- ten, ist derzeit noch nicht abschlie- ßend zu beurteilen. > Beendete Fonds Neun Invest- ments waren bis zum Stichtag been- det, rückabgewickelt oder befanden sich in Liquidation. Daher sind bei den Ergebnissen teilweise noch Änderun- gen möglich. Bei einigen Immobilien in den USA haben unzuverlässige Partner vor Ort, Marktschwächen, aber auch beispielsweise der Hurrikan „Katrina“ HGA zum Ziehen der Reiß- leine veranlasst. HGA Capital hat sich bei den Rückabwicklungen und Rück- käufen fair gegenüber den Anlegern verhalten. > Leistungsbilanz HGA Capital hat als Mitglied des Verbands Geschlos- sene Fonds (VGF) auch in diesem Jahr fristgerecht eine detaillierte Leis- tungsbilanz veröffentlicht. Aktuelle und bevorstehende Probleme werden erfreulich offen angesprochen. ........................................................................................................................ ftd.de/initiatorencheck Alle Folgen im Überblick Licht und Schatten Planerfüllung HGA-Europa-Immobilienfonds 1 21 laufende Fonds 2 unter Plan im Plan über Plan Zielerreichung Überschüsse kumuliert 7 7 7 96 % Ausschüttungen kumuliert 8 8 5 92 % Liquiditätsreserve 2010 5 3 13 163 % Restdarlehen 2010 4 10 1 99 % Jährliche Rendite der neun beendeten Fonds bis 5 % 4x bis 10 % 4x bis 15 % 1x über 15 % 0x 1) Vergleiche unter einer Toleranz von 5%; 2) Aussagen nicht immer zu allen Fonds möglich, kumulierte Werte bis 2010, Liquidationen teils noch nicht abgeschlossen; Quelle: Emittentenangaben, eigene Berechnungen PORTFOLIO MONTAG: Publikumsfonds · DIENSTAG: Alternative Investments · MITTWOCH: Derivate · DONNERSTAG: Immobilien · FREITAG: Ihr Vermögen 22 Alternative Investments DIENSTAG, 11. OKTOBER 2011 FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND ...............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Wohnen auf Zeit - gotzi.de fileDREI GUTE GRÜNDE, WÄHLEN ZU GEHEN. Jetzt bei der großen Leserwahl „Die besten Autos 2012“ mitmachen und einen von drei Traumwagen im Gesamtwert

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Scoach macht Gold zur WährungAls weltweit erste Börse bietetScoach Schweiz den Handel vonstrukturierten Produkten in Goldan. Seit gestern können die Anle-ger mit eigenen Goldbeständenausgewählte Derivate kaufen undverkaufen. Statt in Franken oderEuro werden die Preise in Goldangegeben. Einheit ist dabei eineFeinunze (31,1 Gramm) des Edel-metalls. Investoren mit Goldanla-gen können damit ihr ansonstenunverzinstes Vermögen aktiv be-wirtschaften. Die ersten Produktekommen vom Schweizer AnbieterEFG Financial Products: ein Ex-presszertifikat und vier BarrierReverse Convertibles. Bisher gabes zwar schon golddenominiertestrukturierte Produkte, diesekonnten einem Scoach-Sprecherzufolge aber nur außerbörslichgehandelt werden. Scoach erwar-tet weitere Produkte und zusätz-liche Emittenten. Zudem könntedas Angebot auf börsengehandel-te Indexfonds (ETFs) ausgedehntwerden. REUTERS

Gold wird gewöhnlich, Platin ist chancenreichGold ist nach Einschätzung derSaxo Bank nur noch ein Rohstoffunter vielen. „Gold ist von einemsicheren Hafen zu einem gewöhn-lichen Rohstoff geworden, dersich parallel zu anderen risiko-reichen Assets wie Öl oder Aktienentwickelt“, sagt RohstoffexperteOle Hansen. Platin hingegen seigegenüber Gold zwischenzeitlichmit einem Discount von zehnProzent gehandelt worden – inden letzten fünf Jahren lag derPreis im Schnitt 30 Prozent überdem für Gold. „Sobald sich die Er-wartungen für die Weltwirtschaftwieder aufhellen, könnten wir beiPlatin eine starke Aufholjagd se-hen“, so Hansen. FTD

Kostenlose Leseprobe anfordern unter www.auto-motor-und-sport.de/gratistest oder telefonisch unter: 0711/182-2555*.

*14 ct/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 ct/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz. Bitte Bestellnummer 824925 angeben.

DREI GUTEGRÜNDE, WÄHLENZU GEHEN.Jetzt bei der großen Leserwahl „Die besten Autos 2012“ mitmachen und einen

von drei Traumwagen im Gesamtwert von rund 350.000 Euro gewinnen.

Mercedes C 63 AMG T-Modell2

Audi R8 Spyder1

BMW M53

Für den Vorgängerfonds gekauft: Wohn- und Geschäftshaus mit 28 Wohneinhei-

ten und einer Gewerbeeinheit an der Neuen Bahnhofstraße in Berlin-Friedrichshain

ZB

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FTD-FONDSCHECK ZBI PROFESSIONAL 7........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Wohnen auf ZeitMarkus Gotzi........................................................................................................................

Wohnungen sind immer gefragt.Doch die Asset-Klasse kommt beiZeichnern geschlossener Fonds nichtmehr gut an. Auf sie entfiel 2010 einUmsatzanteil von zwölf Prozent allerBeteiligungsmodelle mit deutschenImmobilien. Anleger sind offenbarverwirrt: viele Konzepte, viele Anbie-ter, teils ohne nachgewiesene Experti-se. Zentral Boden Immobilien (ZBI)aus Erlangen platziert hingegen nurWohnungsfonds, nun Professional 7.

> Investitionsmarkt Auf dem Landstehen vermehrt Wohnungen leer, inder Stadt wird es eng und teuer. DieZahl der Neubauten geht seit Mitteder 90er-Jahre zurück, die Zahl derHaushalte steigt. Während sich pri-vate Investoren zurückhalten, schla-gen institutionelle zu. Sie legten imersten Quartal 2011 knapp 4,2 Mrd.Euro in deutsche Wohnungsbeständean; laut BNP Paribas Real Estate einPlus von 43 Prozent zum Vorjahr. DerVerkaufspreis lag im Schnitt bei930 Euro je Quadratmeter.

> Objekte ZBI kauft meist kleinereObjekte an verschiedenen Standorten,um Risiken zu verteilen. Infrage kom-men Bestandsimmobilien mit Wert-steigerungspotenzial, etwa leer ste-hende Wohnungen oder Gebäude mitSanierungsbedarf. Schwerpunkt wird,wie bei den Vorgängerfonds, Berlin.Die Hauptstadt befindet sich am Wen-depunkt vom billigen Wohnort mitLeerständen zum gefragten Standort.

> Konzept ZBI geht davon aus,Wohnanlagen zum Zwölffachen der

Jahreseinnahmen zu bekommen. Einvon den Anlegern gewählter Beiratentscheidet, welche Objekte gekauftwerden. Aufgepeppt will der Initiatordie Immobilien nach vier bis sechsJahren mit Gewinn verkaufen. BeiVorgängern ging die Rechnung auf:Mit Fonds 1 und 2 kamen Anleger aufjährliche Renditen von 15,5 und14 Prozent; das Emissionshaus räumtaber ein, dass sie von glücklichen Ent-wicklungen der Märkte profitierten.Seitdem sind die Preise für geeigneteWohnanlagen um mindestens eineJahresmiete gestiegen. Knapp zwei-stellige Renditen stellt ZBI weiter inAussicht, immer noch ein ambitio-niertes Ergebnis. Die meisten Wohn-anlagen will der Fonds länger halten,andere Objekte nach kurzer Zeit ver-kaufen und das Kapital reinvestieren.

> Kalkulation Der Fonds will40 Mio. bis 100 Mio. Euro Eigenkapi-tal einsammeln. Das Konzept siehtvor, die Immobilien mit einer Bankvor Ort zu finanzieren. Jede Hypothekist ein abgeschlossenes Geschäft.Dadurch vermeidet der Initiator dasRisiko einer Infektion des gesamtenFonds, sollte ein Darlehen Not lei-dend werden. Um Immobilien jeder-zeit verkaufen zu können, ohne Vorfäl-ligkeitsentschädigungen zahlen zumüssen, will ZBI die Darlehen haupt-sächlich kurzfristig aufnehmen undrechnet mit Zinsen von 4,2 Prozentund einer Tilgung von 1,5 Prozent.

> Gewinn Die Prognose stellt Anle-gern laufende Ausschüttungen vonvier bis sechs Prozent in Aussicht.Hinzu kommt der kalkulierte Gewinnaus dem Verkauf der Immobilien; ZBIrechnet mit einem Verkaufsfaktor von

15 Jahresmieten und bei einer Lauf-zeit von zehn Jahren mit der Verdop-pelung des Kapitaleinsatzes. Tatsäch-lich strebt der Initiator aber an, dieFondsobjekte schon nach vier bissechs Jahren zu verkaufen. Für ZBIlohnt sich das Geschäft abgesehenvon laufenden Verwaltungsgebührenerst, nachdem Anleger einen Vorab-gewinn von 7,5 Prozent pro Jahr er-halten haben. Eventuelle Überschüsseteilen sich Anleger und Initiator.

> Weiche Kosten Gebühren undVergütungen machen rund 21 Prozentdes Eigenkapitals inklusive Agio aus.Allerdings bietet der Fonds hier eineBesonderheit. Das Agio verzinst sichmit und wird am Ende der Laufzeit zu-rückgezahlt, sodass die weichen Kos-ten nur 16 Prozent ausmachen. Wa-rum verzichtet ZBI nicht einfach aufdas bei geschlossenen Fonds typischeAgio? Der Initiator will es sich mit derKonkurrenz nicht verderben, indem erbei der Streichung voranprescht.

> Anbieter ZBI platziert nur Fondsmit Wohnungen und das seit 2002.Graue Eminenz und Aufsichtsratschefist Peter Groner, der das Geschäftschon vorher privat erfolgreich be-trieb. Seitdem hat ZBI rund 1,2 Mrd.Euro Fondsvermögen investiert, ver-waltet aktuell 14000 Wohnungen.

> Steuern Der Fonds ist nicht ver-mögensverwaltend konzipiert, son-dern gewerblich. Das erfordert dieKonzeption als Handelsfonds. Anle-ger erzielen Einkünfte aus Gewerbe-betrieb, die sie mit dem persönlichenSatz versteuern müssen. LaufendeAusschüttungen sind wegen Ab-schreibungen weitgehend steuerfrei.

> Fazit Der Professional 7 ist eine Al-ternative für Anleger, die sonst eineWohnung oder ein Mietshaus kaufenwürden. Verschiedene Standorte sor-gen für Risikodiversifikation, die eineinzelner Investor so nicht realisierenkönnte. Trotz Beirat bleibt der Fondsein Blind Pool, bei dem sich die Zeich-ner vor allem auf die Expertise des Ini-tiators verlassen – der hat bisher ge-zeigt, dass er sein Geschäft versteht.........................................................................................................................

Der Experte für Beteili-

gungsmodelle MarkusGotzi analysiert einmal

monatlich ein Angebot aus

dem Sektor geschlossene

Immobilienfonds.

Der Fonds in Kürze

Fonds Professional 7

Anbieter Zentral Boden Immobilien (ZBI), 0 91 31/48 00 90, www.zbi-ag.de

Objekt Wohnanlagen mit Wertsteigerungspotenzial

Mindestbeteiligung 25 000 Euro plus fünf Prozent Agio

Laufzeit geplant bis Ende 2021

Ausschüttungen vier bis sechs Prozent p. a., dazu Verkaufsgewinne

Steuern Einnahmen aus Gewerbebetrieb

Quelle: ZBI

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INITIATORENCHECK HGA CAPITAL.......................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Krisenbewältigung statt Neugeschäft

Hannes Nickl........................................................................................................................

Bei HGA Capital stehen, wie bei vielenanderen Emissionshäusern auch, teilsschwierige Aufgaben in der Fondsver-waltung an. Gut, dass sich HGA aufsBestandsmanagement konzentriert.

> Initiator Das Emissionshaus HGACapital gehört zum Konzern der HSHNordbank und wurde 1972 gegründet.Zu beobachten ist ein recht häufigerWechsel in der Geschäftsführung.HGA ist mit rund 30 Mitarbeitern aufImmobilien spezialisiert.

> Historie Die aktuelle Leistungs-bilanz für 2010 listet 33 HGA-Betei-ligungsangebote detailliert auf. Dasentsprechende Fondsvolumen beläuftsich auf knapp 1,6 Mrd. Euro, das Ei-genkapital auf rund 1,1 Mrd. Euro. Andiesen Fonds haben sich gut 22400Anleger beteiligt. Für 13 Privatplat-zierungen, die von 1972 bis 1980 auf-gelegt wurden, sind keine Ergebnissemehr verfügbar.

> Immobilien Europa 21 klassischeImmobilienfonds, die allesamt inEuropa investieren, ließen zum Stich-tag Soll-Ist-Vergleiche zu. Die Ergeb-nisse lesen sich auf den ersten Blickansprechend. Allerdings haben einigeImmobilien erhebliche Probleme;etwa aufgrund von Leerständen, ge-sunkenen Anschlussmieten, Kosten-

steigerungen oder Darlehenstran-chen in Schweizer Franken, derenKursentwicklung den Fonds zu schaf-fen macht. Problemfällen beispiels-weise in Berlin und Ungarn stehensehr gut laufende Immobilien etwa inPolen und Tschechien gegenüber. An-gesichts der Herausforderungen hatHGA das Neugeschäft auf Eis gelegtund konzentriert sich ganz auf dasaktive Bestandsmanagement – sichereine anlegergerechte Entscheidung.

> Sonstige Fonds Drei weitere Be-teiligungen investieren in Flugzeuge,Private Equity und Immobilienlea-sing. Inwieweit sich die derzeitigenMarktverwerfungen auswirken könn-ten, ist derzeit noch nicht abschlie-ßend zu beurteilen.

> Beendete Fonds Neun Invest-ments waren bis zum Stichtag been-

det, rückabgewickelt oder befandensich in Liquidation. Daher sind bei denErgebnissen teilweise noch Änderun-gen möglich. Bei einigen Immobilienin den USA haben unzuverlässigePartner vor Ort, Marktschwächen,aber auch beispielsweise der Hurrikan„Katrina“ HGA zum Ziehen der Reiß-leine veranlasst. HGA Capital hat sichbei den Rückabwicklungen und Rück-käufen fair gegenüber den Anlegernverhalten.

> Leistungsbilanz HGA Capital hatals Mitglied des Verbands Geschlos-sene Fonds (VGF) auch in diesem Jahrfristgerecht eine detaillierte Leis-tungsbilanz veröffentlicht. Aktuelleund bevorstehende Probleme werdenerfreulich offen angesprochen.........................................................................................................................

ftd.de/initiatorencheckAlle Folgen im Überblick

Licht und Schatten Planerfüllung HGA-Europa-Immobilienfonds1

21 laufende Fonds2 unter Plan im Plan über Plan Zielerreichung

Überschüsse kumuliert 7 7 7 96 %

Ausschüttungen kumuliert 8 8 5 92 %

Liquiditätsreserve 2010 5 3 13 163 %

Restdarlehen 2010 4 10 1 99 %

Jährliche Rendite der neun beendeten Fonds

bis 5 %4 x

bis 10 %4 x

bis 15 %1 x

über 15 %0 x

1) Vergleiche unter einer Toleranz von 5 %; 2) Aussagen nicht immer zu allen Fonds möglich, kumulierte Werte bis 2010,

Liquidationen teils noch nicht abgeschlossen; Quelle: Emittentenangaben, eigene Berechnungen

PORTFOLIOMONTAG: Publikumsfonds · DIENSTAG: Alternative Investments · MITTWOCH: Derivate · DONNERSTAG: Immobilien · FREITAG: Ihr Vermögen

22 Alternative Investments DIENSTAG, 11. OKTOBER 2011 FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND

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