Wolf Bergman - Ärzte - Stellungsaufnahme - Bundesamt für Strahlenschutz weigert

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  • 8/6/2019 Wolf Bergman - rzte - Stellungsaufnahme - Bundesamt fr Strahlenschutz weigert

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    Dr. med. Wolf Bergmann Facharzt fr AllgemeinmedizinHomopathie

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    Reichsgrafenstr. 28 Tel. 0761 55 611 4179102 Freiburg Fax 0761 50 36 78 [email protected]

    Freiburg, den 17.03.2011

    Anmerkungen zum Entwurf der Bundesrztekammer (20.1.2011):

    Stellungnahme des Ausschusses Gesundheit und Umwelt der BKzur gesundheitlichen Bewertung von elektromagnetischen Feldern(Mobilfunk) und zum Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm.

    (DMF).

    Ausgesprochen begrenswert ist in meinen Augen der deutlich humane Ansatz in derBeschreibung der Problematik von elektrosensiblen Menschen. Und die klare Aussage,dass ihre Psychologisierung oder gar Psychiatrisierung unrztlich ist.

    Besonders wichtig erscheinen mir die Forderungen nach der Ausweisung vonstrahlungsarmen Schutzrumen, nach Verbot von Mobilfunknutzung in ffentlichenVerkehrsmitteln, nach Kennzeichnung von hot spots und nach Verbot vonMobilfunkgerten, die nicht abschalten bei Nichtgebrauch.

    Erfreulich auch die Forderung, dass Kommunen Planungs- und Gestaltungsrecht habenmssen bei der Aufstellung von Sendeanlagen. Und dass die verschiedenen Betreiberverpflichtet werden mssen, gleiche Frequenzen und gleiche Antennen zu nutzen.

    Bedauerlicherweise wird keine Stellung bezogen zu der wissenschaftlich falschen undden Tatbestand des Betruges erfllenden Aussage von Politikern und einigen

    Wissenschaftlern, die geltenden Grenzwerte wrden vor Gesundheitsschden durchMobilfunk schtzen.

    Fr uerst dringend notwendig halte ich eine unmiverstndliche Stellungnahme derrztekammer fr einen Stop des Ausbaus von BOS und LTE. Es ist ein unglaublicherSkandal, dass die Bundesregierung der Einfhrung der LTE Technologie ohne jedePrfung ihrer gesundheitlichen Wirkungen zugestimmt hat und ffentlich verkndet,dass sie diese Prfung der Mobilfunkindustrie berlt! Die rztekammer macht sich andiesem Skandal mitschuldig, wenn sie jetzt nicht eindeutig rztlich Stellung bezieht.

    Das eigentlich Entscheidende fr mich und Kernsatz der Stellungnahme aber ist die

    Aussage:

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    ...dass...bisher keine schdlichen Wirkungen hochfrequenter

    elektromagnetischer Strahlung wissenschaftlich belegt sind.

    Mit dieser Aussage stellt sich die rztekammer auerhalb des Standes internationaler

    wisenschaftlicher Erkenntnis und Forschung von unabhngigen Wissenschaftlern.

    Dem Ausschu liegen z.B.die Arbeiten von Prof. Hecht vor, die den Stand frhererjahrzehntelanger Forschungen zusammenfassen und den Nachweis der Schdigungbiologischer Systeme durch EMFauf den unterschiedlichsten Ebenen erbringen.

    Ferner ist die Stellungnahme der Strahlenschutzkommission von 1991 bekannt, die alswissenschaftlich gesichert nichtthermische Effekte an Makromoleklen, Zellmembranenoder Zellorganellen (Bundesanzeiger Nr. 43, 3.3.1992.) konstatiert. Diese Effekte sindunzweifelhaft gesundheitsschdlich.

    Aueracht lt die Stellungnahme z.B. 15 aktuelle Studien, die den reproduzierbarenNachweis der Spermienschdigung bei Mnnern erbracht haben.

    Die ganz leicht zu reproduzierende Untersuchung der roten Blutkrperchen vor undnach kurzer Mobilfunkbelastung (bei vorherigem Aufenthalt in einem funkarmen Raum)zeigt ber die Geldrollenbildung, dass die Kapazitt der Erythrozyten zurSauerstoffbindung und zur Durchgngigkeit durch Kapillaren vermindert wird. Es handeltsich um einen ganz unaufwendigen Nachweis einer schdigenden Wirkung.

    Es fehlt die Bercksichtigung von experimentellen Studien, die Schden bei Tieren undPflanzen belegen (Z.B.ffnung der Blut-Hirn-Schranke bei Ratten. Verschwinden und

    Tod von Bienenvlkern durch Mobilfunkstrahlung, embryotoxische Wirkungen u.a. beiVgeln, Kaulquappen usw.)

    Unbercksichtigt bleiben die Ergebnisse der inzwischen mehrfach reproduziertenReflexstudie, die DNA-Schden und Brche in der Erbsubstanz in vitro gezeigt hat.

    Es fehlt z.B. die Bercksichtigung des Nachweises der Auslsung vonHitzeschockproteinen, nachweisbar in der menschlichen Haut. Das Gleiche gilt fr denNachweis von Hormonstrungen, Verlust der Herzratenvariabilitt, Strungen derHirnstrme.

    Besonders auffallend das vllige Ausklammern der Zunahme von Hirntumoren, die nichteinmal die Interphonestudie ganz wegleugnen konnte.

    Schlielich bleiben gnzlich die seit vielen Jahrzehnten erforschten biophysikalischenGrundlagen all dieser nachgewiesenen Schdigungen ausgeklammert:

    Zellen sind Sender und Empfnger elektromagnetischer Schwingungen. Leben undGesundheit beruhen auf ungestrter Kommunikation der Zellen untereinander.(Informationsaustausch.) Elektromagnetische Wellen im Frequenzbereich derbiologischen Frequenzen greifen in die biologischen Regelkreise ber Resonanz ein(qualitativ!). Durch Ankoppelung kommt es zu Fehlinformation in den Regelkreisen. Die

    technischen Frequenzen des Mobilfunks liegen genau im Bereich der biologischen

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    Frequenzen. Mobilfunkfrequenzen (sowohl die Trgerfrequenzen wie die aufmoduliertenFrequenzen) stren die Zellkommunikation und damit die Homostase.

    Ein grundlegend wichtiger wissenschaftlich nachgewiesener Wirkmechanismus derschdigenden Wirkung des Mobilfunks ist die Auslsung oxydativen und nitrosativen

    Stresses in der Zelle. Dadurch wird die Energiefreisetzung im Zellkern vermindert. DerZellenergiemangel fhrt u.a. zu Freisetzung freier Radikale, Verlust der Fhigkeit zurZellreparatur, Ansammlung von Stoffwechselgiften und Verminderung derEntgiftungsfhigkeit. Das ist die Voraussetzung fr die Entstehung aller Krankheiten.Der Zellkernenergiemangel zwingt die Zelle u.a. in die Glykolyse, Voraussetzung zurBildung von Krebszellen.

    Durch die Auerachtlassung z.B. solcher Ergebnisse unabhngiger Forschungen undmit dem oben zitierten Kernsatz befindet sich die Bundesrztekammerbedauerlicherweise argumentativ auf einer Ebene mit dem Bundesamt frStrahlenschutz und mit der Mobilfunkindustrie, die unisono die Falschaussage

    verbreiten, eine Schdigung durch Mobilfunk sei wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

    Die rztekammer steht damit auerhalb des Standes unabhngiger wissenschaftlicherErkenntnis. Das schwcht die gesamte Stellungnahme und nimmt den oben erwhntenntzlichen Forderungen Gewicht. Und sie kann so nicht einmal der Vorsorge, die einAnliegen in der Stellungnahme ist, Kraft verleihen. Fr den ganz konkretenGesundheitsschutz der Bevlkerung, der jetzt dringender denn je notwendig ist, ist dieStellungnahme gnzlich ungeeignet.

    Dies wiegt in der aktuellen dramatischen Situation ganz besonders schwer. Denn jetzttrifft auf die durch Mobilfunkstrahlung geschwchten biologischen Systeme noch die

    ionisierende Strahlung.

    Ich mchte Sie an eine Aussage von Prof. Eckel von 2006 erinnern:

    "Die Schdigungen, die von radioaktiver Strahlung ausgehen, sind identisch mitden Auswirkungen von elektromagnetischen Wellen. Die Schdigungen sind sohnlich, dass man sie nur schwer unterscheiden kann."Prof. Dr. Heyo Eckel, Radiologe, Univ. Gttingen, stellv. Vorsitzender des AusschussesGesundheit und Umwelt der Bundesrztekammer, Vorsitzender der niederschsischenLandesstiftung fr "Tschernobyl-Kinder", im Interview mit der Schwbischen Post (7.Dez. 2006). (Quelle: http://www.diagnose-funk.ch/aktuell/zitate/zitate-zu-

    gesundheit/index.php)

    Angesichts dermassiven Bedrohung allen Lebens durch ionisierende und nichtionisierende knstliche Strahlung mchte ich Sie dringend bitten, die ffentliche Politikdes Verdrngens und Beschwichtigens nicht weiter mit zu machen.

    Begeben Sie sich als verantwortungsvolle rztinnen und rzte auf den Standunabhngiger weltweiter Wissenschaft und Forschung. Machen Sie sich an vordersterStelle zum Anwalt der bedrngten Natur. Delegieren Sie die rztlichen Aufgaben nichtan das Bundesamt fr Strahlenschutz oder gar an das industrieeigeneInformationszentrum Mobilfunk, deren sog. rztefortbildung immer noch von der

    rztekammer mit Fortbildungspunkten abgesegnet werden. Holen Sie den rztlichen

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    Auftrag in dieser berlebenswichtigen Frage wieder vollstndig zurck in dieKompetenz und Verantwortung einer unabhngigen rzteschaft.

    Die Gefahren und Schdigungen sind da. Das Wissen ist da. Die Forschungenliegen vor. Wir brauchen eine couragierte rztekammer mit einer fundierten, dem

    Stand der unabhngigen Forschung und Wissenschaft entsprechenden und demrztlichen Auftrag verpflichteten Stellungnahme. Um ein solche bitte ich Sieherzlich. Jetzt!