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Wolfskinder und Sprachevon Gerrit Retterath
Seminar: Psychologie der SpracheSommersemester 2009
Dozent: Benjamin Lange
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Gliederung
1. Wolfskinder – Definition und Beispiele2. Wissenschaftliche Bedeutung3. Spracherwerb bei Wolfskindern4.Nativistische Spracherwerbstheorie 5. Kritik am Behaviorismus6. Zusammenfassung
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1WolfskinderDefinition und Beispiele
● Kinder, welche außerhalb menschlicher Gesellschaft aufwuchsen (Homo ferus - der wilde Mensch)
● „Der Mensch minus aller Zivilisation“ (Zimmer 1989)● Häufiges Verhalten der Wolfskinder: Fehlende
Sprache, unsoziales Verhalten, ungewöhnliche Essgewohnheiten, veränderte Motorik und verändertes Schmerzempfinden
Genie Kamala & Amala
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2 Wissenschaftliche BedeutungSchlussfolgerungen
● Abzug der sozial erlernten Einflussvariablen / „Der Mensch im Naturzustand“ (Zimmer 1989)
● Wissenschaftliches Prinzip von Untersuchungsgruppe und Kontrollgruppe
● Problem: Welchen Einfluss hätte die Sozialisation auf genau diese Kinder gehabt?
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3 Spracherwerb bei Wolfskindern
● Grundlage: Spracherwerbsphasen sind an bestimmten Zeitrahmen gekoppelt
● Kein Mensch, kein Tier → Fehlender sprachlicher Input (Bsp. „Mutterisch“)
● In Gesellschaft Ein- oder Zweiwortsätze möglich
● Aber: Häufig fehlende Sprachexplosion im höheren Alter
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4 Nativistische Spracherwerbstheorievon lat. nativus: angeboren, natürlich
● Mensch ist keine Tabula Rasa ● Output „regelmäßig größer als der Input“ (Zimmer
2008)● Angeborenes grammatisches Grundverständnis● Aber: Grammatische Regeln selbst sind nicht
genetisch fundiert UND Sprache ist kein Gen-Defekt
Noam Chomsky
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5 Kritik am Behaviorsimus
● Ausgangspunkt: Sprache wird durch universalen Lernmechanismus angeeignet
ABER:● Nicht jeder gesprochene Satz wurde erlernt / gehört● Problem der Entstehung von Sprache
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6 Zusammenfassung Ein Zitat
● „Der Mensch ist allerdings ein Lernwesen; aber sein Lernen ist in hohem Maße biologisch festgelegt. Im algebraischen Sinn ist er ein Produkt seines Erbes und seiner Umwelt. Wenn ein Faktor eines Produkts Null ist, kann der andere sein, was er will – das Ergebnis ist ebenfalls Null. (…) Die Rolle der Umwelt also ist es, einen genetisch vorgegebenen Plan zu realisieren und zu stabilisieren. Der Plan ist vollständig da; aber zu ihm gehört, daß zu einer vorbestimmten Zeit ein gewisser Input erfolgt“ (Zimmer 1989).
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7 Quellen
● Pinker, Steven 1996: Der Sprachinstinkt. Kapitel 9. München: Kindler.
● Zimmer, Dieter E. 1989: Wilde Kinder. Heruntergeladen von http://www.d-e-zimmer.de/PDF/wildekinder1989.pdf
● Zimmer, Dieter E. 2008: So kommt der Mensch zur Sprache. Kapitel 2. München: Heyne.
Bilder der Wolfskinder entnommen von:● http://www.feralchildren.com/● http://www.homeworking.ws/children/genie-wiley.jpg