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309 XII. EINFACHE I-LaA-INLOSE MIKROBf3RETTE2 Von KARL SCHWARZ. Aus dem I. Chemischen Universititslaboratorium, Wien. (Eingelar~gt ant 1. Juli 1935.) Vor einiger Zeit habe ich in dieser Zeitschrift ~ eine einfache hahnlose Mikrobiirette beschrieben. Inzwischen wurden in gemein- samer Arbeit mit der Firma Paul Haack einige Verbesserungen ausgearbeitet und die Bfirette hat die aus der Abbildung ersicht- Iiche gef~llige Form angenommen. I)as einfache Prinzip wurde dabei beibehalten. Einerseits, um durch eventueltes Abbrechen der feinen Spitze in der weiteren Arbeit nicht behindert zu sein, andererseits, urn mit verschiedenen feinen Spitzen axbeiten zu kSnnen, wurde in dem absteigenden Schenkel der Bfirette ein Verbindungsschliff, zu welchem mehrere Spitzen passen, angebracht. Bei einem etwuigen Bruch braucht dann nur die Spitze ausgewechselt werden. Ira all- gemeinen wird der Schliff leicht eingefettet; unbedingt nStig ist das aber nicht, und es geniig~, den Schliff mit der Titrationsfliis- sigkeit zu benetzen. Bei Nichtgebrauch der Biirette ist es zweckm/~fiig, die Sckliff- spitze gereinigt und getrocknet oder unfer destiliiertem Wasser aufzubewahren, damit ein Verkrusten der feinen Spitze vermieden wird. Wenn einmal die Spitze verstopft ist, gelingt es meist durch Ansaugen mit der Wasserstrahlpumpe, diese wieder in Ordnung zu bringen. Hilft auch das nicht mehr, so muff man ein Stiick der Spitze opfern und etwa 1 bis 2 mm mit dem Glasmesser abschnei- den, was dann sicher zum Ziel ftihrt. 1 Gesetzlich geschiitzh Mikrochemie 13, 1, (1933).

XII. Einfache hahnlose Mikrobürette

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XII. EINFACHE I-LaA-INLOSE MIKROBf3RETTE2

Von

KARL SCHWARZ. Aus dem I. Chemischen Universititslaboratorium, Wien.

(Eingelar~gt ant 1. Juli 1935.)

Vor einiger Zeit habe ich in dieser Zeitschrift ~ eine einfache hahnlose Mikrobiirette beschrieben. Inzwischen wurden in gemein- samer Arbeit mit der Firma Paul Haack einige Verbesserungen ausgearbeitet und die Bfirette hat die aus der Abbildung ersicht- Iiche gef~llige Form angenommen. I)as einfache Prinzip wurde dabei beibehalten.

Einerseits, um durch eventueltes Abbrechen der feinen Spitze in der weiteren Arbeit nicht behindert zu sein, andererseits, urn mit verschiedenen feinen Spitzen axbeiten zu kSnnen, wurde in dem absteigenden Schenkel der Bfirette ein Verbindungsschliff, zu welchem mehrere Spitzen passen, angebracht. Bei einem etwuigen Bruch braucht dann nur die Spitze ausgewechselt werden. Ira all- gemeinen wird der Schliff leicht eingefettet; unbedingt nStig ist das aber nicht, und es geniig~, den Schliff mit der Titrationsfliis- sigkeit zu benetzen.

Bei Nichtgebrauch der Biirette ist es zweckm/~fiig, die Sckliff- spitze gereinigt und getrocknet oder unfer destiliiertem Wasser aufzubewahren, damit ein Verkrusten der feinen Spitze vermieden wird. Wenn einmal die Spitze verstopft ist, gelingt es meist durch Ansaugen mit der Wasserstrahlpumpe, diese wieder in Ordnung zu bringen. Hilft auch das nicht mehr, so muff man ein Stiick der Spitze opfern und etwa 1 bis 2 mm mit dem Glasmesser abschnei- den, was dann sicher zum Ziel ftihrt.

1 Gesetzlich geschiitzh Mikrochemie 13, 1, (1933).

310 Karl Schwarz-

Die Ringteilung der B~irette ist dutch einen daNiber geschmol- zenen Schutzmantel gegen Verwischen geschtitzt.

Eine leicht auf dem Mel~rohr verschiebbare Ableselupe gestattet bequemes Ablesen der Teilung. Es kSnnen an den in Kubikmilli-

meter geteilten Bfiretten noch gut die Zehntelkubikmillimeter ge- sch~tzt werden.

Ein stabiles, ffir zwei Bfiretten verwendbares Stativ mit einem unten verstellbaren Ring ermSglicht die rasche Einstellung der TaachhShe; die an dem Stativ angebraehten Federklemmen gestat- ten ein rasches Auswechseln bzw. Abnehmen der Biiretten.

Einfache hahnlose Mikrobiirette. 311

Die Fiillung der Biirette geschieht am bequemsten in folgender Weise: Die Titerfiiissigkeit wird in ein geeignetes kleines Becher- gl/ischen oder KSlbchen eingefiillt und am besten mit Hilfe eines kleinen, verstellbaren Tischchens so unter der Biirettenspitze an- gebracht, dal~ sich der Fliissigkeitsspiegel wenige Millimeter unter der Spitze beilndet. Driickt man ]etzt auf den Taster, so taucht die Spitze in die Fliissigkeit. Zun/tchst beschleunigt man durch gelindes Ansaugen das Fiillen der Biirette und hSrt mit dem An- saugen auf, bevor die Fliissigkeit die Nullmarke erreicht hat. In- folge Oberfl~tchenspannung und Heberwirkung steigt die Fliissig- keit ~edoch noch weiter, und in dem Augenblick, in dem die Titer- 15sung die Nullmarke erreicht hat, braucht der Taster nur schnell ausgelassen werden und der Zustrom der LSsung ist sofort unter- brochen; die Biirette ist dann bis zur Nullmarke gefiillt.

Die Firma Paul Haack, Wien, liefert derzeit diese Mikrobtiret- ten in 3 GrSl~en, und zwar:

Gesamtinhalt 0,1 ccm Einteilung in 0,001 ccm ,, 0,2 ccm . . . . 0,001 ecru ,, 0,5 ecru . . . . 0,002 cem