Yvonne Zajontz

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Market Efficiency through Translation Memory Systems

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  • Yvonne Zajontz, Marc Kuhn, Vanessa Kollmann

    Markteffizienz durch Translation Memory Systeme?Intelligente bersetzungstechnologien zur Reduktion von Trans-aktionskosten international agierender Unternehmen

    Die Globalisierung der Mrkte und die zunehmende Internationalisierungder Wirtschaft stellt Unternehmen vor enorme Herausforderungen. NeueAnforderungen in der wirtschaftlichen Information und Dokumentationhaben immer greren Einfluss auf den Auenhandelserfolg internationalagierender Unternehmen. Konsistente Terminologie- und bersetzungsar-beiten knnen bisher nicht der Dynamik der internationalen Vernetzungder nationalen Volkswirtschaften folgen. Viele Unternehmen vernachlssigendiese erfolgskritischen Faktoren, obwohl (neue) bersetzungstechnologieneine groe Hilfe darstellen knnen. Welche Rolle spielen intelligente berset-zungsspeichersysteme, sogenannte Translation Memory Systeme (TMS),im Zuge der Globalisierung? Welche Anforderungen mssen diese Systemeaus Unternehmenssicht heute erfllen, um Transaktionskosten senken zuknnen? Lassen sich aus der Sicht von Unternehmen weitere Optimierungspo-tentiale durch TMS-Produktinnovationen (wie etwa Open-Source-Lsungen)standardisieren? Dieser Beitrag versucht, die aufgeworfenen Fragen auf Basisempirischer Erhebungen zu beantworten.

    New market requirements in the area of the economic information anddocumentation have a great impact on the foreign trade success of globalacting companies. In this paper we briefly review new empirical researchfindings on the acceptance of Translation Memory Systems and the opensource phenomenon in the field of translations and discuss the utility ofTranslation Memory Technology for the reduction of transaction costs. Weoffer some details regarding the requirements of Translation Memory Systems(TMS) and also offer some advice on conducting empirical studies on productinnovation in the area of open TMS software.

    1 Einleitung

    Globalisierung und Internationalisierung gehren heute zu den am hufigsten verwen-deten Stichworten wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Diskurse. Whrend sichdie Internationalisierung als Interimszustand in der berleitung zur Globalisierungdefiniert und damit vor allem die geographische Expansion konomischer Aktivittenber Lndergrenzen meint, handelt es sich bei der Globalisierung um eine weitaus fortge-schrittenere Entwicklungsstufe der Internationalisierung. Hinter dem Begriff verstecken

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    sich komplexe, hoch interaktive Vernetzungssysteme, sowohl auf politischer, soziokul-tureller als auch auf konomischer Ebene zwischen international agierenden Akteuren(vgl. HAAS & NEUMAIR 2005, S.3ff.). Die Globalisierung der Mrkte und globale,arbeitsteilige Prozesse geben Anlass fr zahlreiche wirtschaftswissenschaftliche Studien.Obwohl die immer dichter werdende Welt sich in Lebenskultur und Verhaltensweisenzunehmend homogenisiert, spielen die Analyse der sprachlichen Diversifikation und diedamit verbundenen Transaktionskosten durch sprachliche Standardisierungsmanah-men (bersetzungen) im wissenschaftlichen Diskurs bisher eine eher untergeordneteRolle. International agierende Unternehmen mssen den multilingualen Anforderungenin der wirtschaftlichen Information und Dokumentation gerecht werden. Wie gehenIndustrie- und bersetzungsunternehmen mit dieser Situation um? Die starke Zunahmedes Fachdialoges infolge der Internationalisierung und Globalisierung ber sprach- undgeopolitische Grenzen hinaus hat die bersetzungsttigkeit fr Unternehmen zu einemwirtschaftlichen Faktor hinsichtlich Qualitt und Rentabilitt gemacht. bersetzungsauf-wendungen verursachen enorme Kosten. Ein Beispiel aus der Politik macht die Situationdeutlich. So werden im EU-Parlament pro Jahr drei Millionen Seiten bersetzt. Die hoheSeitenanzahl lsst sich auf die 23 EU-Amtssprachen zurckfhren. Eine zu bersetzendeSeite kostet durchschnittlich 165 Euro. Hinzu kommen weitere Kosten fr Simultanber-setzungen. Ein Sitzungstag im Europischen Parlament kostet mehr als 90.000 Euro.1.1 Milliarden Euro geben die europischen Steuerzahler fr bersetzungsttigkeitendes EU-Parlaments jhrlich aus, was circa einem Prozent des EU-Haushaltes entspricht(vgl. WELT ONLINE vom 28.6.2008). Automatisierte bersetzungssysteme gewinnenaufgrund des gestiegenen bersetzungsaufwandes zunehmend an Bedeutung (vgl. K-DES 2002, S.12.). Dies gilt nicht nur fr politische Institutionen, sondern auch frprivatwirtschaftliche Unternehmen. Der vorliegende Artikel eruiert auf Basis empirischerDaten, welche Anforderungen bersetzungstechnologien erfllen mssen, um Trans-aktionskosten im Unternehmen zu minimieren. Gleichzeitig gibt der Beitrag Antwortauf die Frage, ob Unternehmen in bersetzungsbasierten Open-Source-Innovationen einOptimierungspotential zur Senkung von Transaktionskosten erkennen.

    2 Wettbewerbsvorteil durch international einheitliche Unternehmenssprache?

    Um sich auf den internationalen Mrkten durchsetzen zu knnen, spielen nicht nurQualitt und Preis von Produkten und Dienstleistungen tragende Rollen. Das Verhalten,die Kommunikation und das Erscheinungsbild eines Unternehmens mssen durchgngigund lnderbergreifend verstndlich sein, um sich auf dem Weltmarkt behaupten zuknnen. Wer sofort erkennbar ist, wer ein klares Bild von sich abgibt, setzt sich amMarkt durch (vgl. REINS 2006, S.9). Um seine Leistungen zu verkaufen, muss einUnternehmen potentielle Kunden ansprechen. Die Ansprache setzt allerdings ein inner-sprachliches Verstndnis zwischen Verkufer und Kufer voraus. Qualitativ hochwertigebersetzungsarbeit bildet die essentielle Basis fr eine einheitliche internationale Unter-nehmenssprache. Fundierte Terminologiearbeit bestimmt die Qualitt der bersetzung,denn nur die Eindeutigkeit der Bezeichnung von Fachwrtern erleichtert den Dialog

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    innerhalb und zwischen Unternehmen. So kennzeichnen beispielsweise zwei unterschied-liche Bezeichnungen wie Leichtmetallscheibenrad und Alufelge denselben Gegen-stand. Begriiche Kohrenz ist jedoch notwendig, um sprachliche Missverstndnissezu verhindern. Sie frdert das Verstndnis zwischen Interessensgruppen verschiedenerSprachrume und gewhrleistet eine sprachliche Transparenz (vgl. KDES 2002, S.9f.). Die Ausfhrungen haben gezeigt, dass die Terminologie die Einheitlichkeit vonBegriichkeiten und Benennungen fr die interne und externe Unternehmenskommu-nikation den Erfolg des Unternehmens mitbestimmt. Konsequentes Terminologiema-nagement in smtlichen fr das Unternehmen wichtigen Sprachen bildet die Basis frerfolgreiches Unternehmertum. bersetzungsmanagement bildet daher einen Teil desunternehmensinternen Terminologiemanagements.

    Gerade fr ein Land wie Deutschland, das zum sechsten Mal hintereinander den TitelExportweltmeister von der Welthandelsorganisation WTO fr das Jahr 2008 verliehenbekam, spielt effizient ablaufende Fachkommunikation in einer Vielzahl von Sprachenfr den Wissensaustausch mit Handelspartnern und Kunden aus dem Ausland einebesondere Rolle (vgl. HUDETZ & FRIEDEWALD 2001, S.12). Wenn die Rezipientennicht verstehen, was ihnen mitgeteilt wird, kann dies dem Unternehmen enormenSchaden zufgen. Abbruch von Handelsbeziehungen und Imageverluste sind nur einigeder vielen negativen Auswirkungen von inkonsequentem bersetzungsmanagement.

    2.1 bersetzen blo wie? Zur Organisation von bersetzungen

    In vielen (global agierenden) Unternehmen in Deutschland fehlt es bisher an einemkonsequenten bersetzungsmanagement, was die empirischen Ergebnisse der nachfol-genden Abschnitte belegen. Fr international ttige deutsche Unternehmen sollteneinheitliche englische, franzsische und spanische bersetzungen zum Standardreper-toire der externen Kommunikation gehren. bersetzungsttigkeiten wie zum Beispielvon Werbeauftritten, Websites, Dokumentationen oder Produktdeklarationen kann einUnternehmen in unterschiedlicher Art und Weise organisieren:

    1. Outsourcing von bersetzungen: bersetzungsaufgaben des Unternehmens werdenan Drittunternehmen ausgelagert. bersetzungsdienstleister bieten Translations-ttigkeiten fr Unternehmen an. Sie bernehmen bersetzungsauftrge, indemsie innerhalb einer vorgegebenen Zeit einen Ausgangstext in das quivalent derZielsprache bertragen.

    2. In-house-bersetzungsabteilung: Die zentrale bersetzungsabteilung mit meistmehreren ausgebildeten bersetzern bernimmt die Koordination von allen Trans-lationen im Unternehmen und fhrt bersetzungen fr alle Abteilungen im Un-ternehmen durch.

    3. Einzelbersetzer im Unternehmen: Ein ausgebildeter Einzelbersetzer steht frbersetzungsttigkeiten im Unternehmen zur Verfgung. Bei Niedrigauslastungbernimmt der bersetzer zustzliche Aufgaben auerhalb seiner Kernkompetenz.

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    4. unprofessionelle bersetzungsarbeit im Unternehmen: Das Unternehmen ber-trgt bersetzungsaufgaben an Mitarbeiter des Unternehmens (v.a. Mitarbeiterim Marketing), die die Zielsprache des zu bersetzenden Dokuments (mehr oderweniger gut) beherrschen.

    5. Individuelle bersetzungsttigkeiten von Mitarbeitern des Unternehmens: JederMitarbeiter mit (einigermaen) ausreichender bersetzungskompetenz nimmtbersetzungsaufgaben wahr.

    Die Organisation der bersetzungsarbeit durch nicht ausgebildete bersetzer kanndem Unternehmen Imageschden aufgrund schlechter bersetzungsqualitt auf demfremdsprachigen Markt zufgen. Die ungleiche Verwendung von Terminologien kannzu Missverstndnissen fhren und einen Vertrauensverlust in das Unternehmen be-wirken. Gleichzeitig fhren inkonsistente Terminologien aufgrund einer groen Anzahlan Rckfragen und dem damit verbundenen Bearbeitungsaufwand zu einem erhhtenKostenaufwand fr das Unternehmen. Selbst bei global agierenden Unternehmen, fr diebersetzungen zur Routinearbeit zhlen, mangelt es an konsequenter Terminologiearbeitund an einem effektiven bersetzungsmanagement. bersetzungen werden oftmals vonNiederlassungen im Zielland oder dort ansssigen bersetzungsbros durchgefhrt (vgl.HUDETZ & FRIEDEWALD 2001). Eine interne Zusammenfhrung der bersetzungenfindet jedoch hufig nicht statt.

    In-house-bersetzungsabteilungen sind zwar permanent disponibel und verfgen berunternehmensspezifisches Fachwissen, knnen aber bei Niedrigauslastung zu hohenFixkosten fhren. Die Auslagerung von bersetzungsaufgaben gehrt zu der gngigstenOrganisation. Qualitativ hochwertige fachsprachliche und translatorische Endproduktehaben auf dem bersetzungsmarkt jedoch ihren Preis. Insbesondere die bersetzung vonFachtermini erfordert fr bersetzer langwierige Recherchearbeit, was sich im Zeitauf-wand und damit auch in den bersetzungskosten niederschlgt. Vor allem fr kleine undmittlere Unternehmen, die meist nur ber ein geringes Budget fr bersetzungsarbeitverfgen, bedeuten die neuen Anforderungen in der mehrsprachigen wirtschaftlichenInformation und Dokumentation eine enorme Zusatzbelastung. Ein ausgearbeitetes,konsequentes bersetzungsmanagement hilft, Transaktionskosten langfristig zu senken.Eine effiziente Mglichkeit zur Implementierung von bersetzungsmanagement bietenso genannte bersetzungsspeichersysteme (Translation Memory Systeme (TMS)), dieterminologische Streuungen vermeiden sollen die bersetzungsarbeit erleichtern.

    2.2 Von der automatischen bersetzung zu computergesttzten intelligentenbersetzungssystemen

    Galten vor einigen Jahren automatische bersetzungsprogramme als Innovation aufdem bersetzermarkt, so haben sich zwischenzeitlich intelligente computergesttztebersetzungssysteme zu unentbehrlichen Werkzeugen der tglichen bersetzungsarbeitentwickelt (vgl. MASSION 2005, S.13). Whrend automatische bersetzungssysteme

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    die Texte vollautomatisch, d.h. ohne die Hilfe von bersetzern in die gewnschte Ziel-sprache bersetzen, handelt es sich bei computergesttzten bersetzungen (englischComputer-assisted translation (CAT)) um Humanbersetzungen, die durch Computer-programme untersttzt werden. Automatische bersetzungen verwenden maschinellebersetzungssysteme (MT-Systeme), die jedoch keine zufriedenstellenden berset-zungsergebnisse liefern knnen (vgl. Abbildung 1). Vielmehr produzieren MT-Systeme(zum Beispiel Langenscheidt T1, L&H Power Translator, Logos, Reverso, Altavista,Heisoft) Rohbersetzungen, die eine Nachbearbeitung durch einen bersetzer erfor-dern. Viele Sprachen enthalten zahlreiche bersetzerische Stolpersteine, wie z.B. dieVariationsmglichkeiten der Wortstellung, die sprachspezifischen Eigenheiten oder dieBedeutungsnuancen der Wrter, die bei maschineller bersetzung zu weniger gutenTranslationsresultaten fhren. Die Entwicklung von MT-Systemen ab den 50er Jahrenverschlang viele Millionen Dollar. Der nachhaltige Erfolg blieb jedoch bis heute aufgrundder mangelhaften bersetzungsergebnisse aus.

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    Abbildung 1: Einordnung von bersetzungsmg-lichkeiten (eigene Darstellung in Anlehnung an

    Hutchins & Somers 1992)

    In den 80er Jahren besann man sich wie-der auf die Kernkompetenzen der Translato-ren und berlie die bersetzungsarbeit den menschlichen bersetzern. Allerdings begann man damit, die Humanbersetzung durch computergesttzte Systeme zu entlas-ten. Der Einsatz der CAT-Technologie fhrt dabei nicht nur zu Erleichterungen im ber-setzungsprozess, sondern zur mglichen Reduktion von bersetzungskosten. Von den 80er Jahren bis heute hat die Funktiona-litt der CAT-Technologie stark zugenom-men. Neue Komponenten wie die Verwal-tung von Arbeitsablufen und -prozessen, dezentrales Arbeiten und die Verwaltung von unterschiedlichen Dateiformaten ergn-zen inzwischen die klassische CAT-Technologie (vgl. MASSION 2005, S.6f). Dennoch stoen auch computergesttzte Werkzeuge an Grenzen. Sie erleichtern zwar die bersetzungsarbeit, geben jedoch keine Qualittsgarantie. Die Qualitt wird von der geleisteten Recherchearbeit des bersetzers

    oder Terminologen bestimmt, der das System aufbaut und pflegt.

    CAT-Technologie hat sich vorwiegend im

    Bereich von bersetzungsspeichern (eng-lisch: Translation Memory System (TMS)) durchgesetzt. Bei TM-Systemen handelt es sich um Datenbanksysteme, die den zu bersetzenden Text zunchst in berset-zungseinheiten (Segmente) zerlegen. Diese Segmente werden von einem bersetzer bersetzt und im Translation Memory ge-speichert. Dabei handelt es sich um eine Satzdatenbank, in der jeder bisher bearbeite-te Satz zusammen mit seiner bersetzung abgespeichert wird. Mit Hilfe eines Align-ment-Tools knnen bereits bersetzte Seg-mente mit ihrer bersetzung ins Translation Memory geladen werden. Bei neuen ber-setzungen werden die bereits existenten Vorbersetzungen zur Wiederverwendung vorgeschlagen. Das TMS markiert auch Segmente, die zwar nicht komplett mit be-reits gespeicherten bersetzungseinheiten bereinstimmen, aber gewisse hnlichkeiten aufweisen (so genannte Fuzzy-Matches) (vgl. MASSION 2005, S.15). Die Terminologie-funktion der TM-Systeme zeigt bei festge-legten Fachbegriffen die vorgegebene ber-

    Vollautomatische

    bersetzung

    Menschuntersttzte

    maschinelle bersetzung

    Computergesttzte

    Humanbersetzung

    Humanbersetzung

    CAT-Tools

    Mechanisierung

    Menschliche Beteiligung

    Abbildung 1: Einordnung von bersetzungsmglichkeiten (eigene Darstellung in Anlehnung anHutchins & Somers 1992)

    In den 80er Jahren besann man sich wieder auf die Kernkompetenzen der Translatorenund berlie die bersetzungsarbeit den menschlichen bersetzern. Allerdings begannman damit, die Humanbersetzung durch computergesttzte Systeme zu entlasten.Der Einsatz der CAT-Technologie fhrt dabei nicht nur zu Erleichterungen im ber-setzungsprozess, sondern zur mglichen Reduktion von bersetzungskosten. Von den80er Jahren bis heute hat die Funktionalitt der CAT-Technologie stark zugenommen.Neue Komponenten wie die Verwaltung von Arbeitsablufen und -prozessen, dezentralesArbeiten und die Verwaltung von unterschiedlichen Dateiformaten ergnzen inzwischendie klassische CAT-Technologie (vgl. MASSION 2005, S.6f). Dennoch stoen auch

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    computergesttzte Werkzeuge an Grenzen. Sie erleichtern zwar die bersetzungsarbeit,geben jedoch keine Qualittsgarantie. Die Qualitt wird von der geleisteten Recher-chearbeit des bersetzers oder Terminologen bestimmt, der das System aufbaut undpflegt.

    CAT-Technologie hat sich vorwiegend im Bereich von bersetzungsspeichern (englisch:Translation Memory System (TMS)) durchgesetzt. Bei TM-Systemen handelt es sich umDatenbanksysteme, die den zu bersetzenden Text zunchst in bersetzungseinheiten(Segmente) zerlegen. Diese Segmente werden von einem bersetzer bersetzt und imTranslation Memory gespeichert. Dabei handelt es sich um eine Satzdatenbank, in derjeder bisher bearbeitete Satz zusammen mit seiner bersetzung abgespeichert wird. MitHilfe eines Alignment-Tools knnen bereits bersetzte Segmente mit ihrer bersetzungins Translation Memory geladen werden. Bei neuen bersetzungen werden die bereitsexistenten Vorbersetzungen zur Wiederverwendung vorgeschlagen. Das TMS markiertauch Segmente, die zwar nicht komplett mit bereits gespeicherten bersetzungseinheitenbereinstimmen, aber gewisse hnlichkeiten aufweisen (so genannte Fuzzy-Matches)(vgl. MASSION 2005, S.15). Die Terminologiefunktion der TM-Systeme zeigt bei fest-gelegten Fachbegriffen die vorgegebene bersetzung an. Damit gewhrleistet das TM-System die Einheitlichkeit von Begriichkeiten und Benennungen. Der bersetzerprft im Anschluss die Verwendbarkeit der vorgeschlagenen bersetzung. Er hat dieMglichkeit, das Segment fr seine bersetzung zu verwenden oder es gegebenenfallszu berarbeiten. Je nach TM-System existieren weitere Zusatzfunktionen (zum BeispielQualittssicherung, Statistik, Projektmanagement), die den bersetzungsprozess zu-stzlich erleichtern. In den vergangenen Jahren konnten sich zahlreiche Anbieter vonTM-Systemen (u.a. Across, Dj Vu, SDLX, Trados, Transit) auf dem Markt etablieren.Darber hinaus machen es bersetzungsspeichersysteme mglich, die terminologischeund stilistische Konsistenz der bersetzungen zu gewhrleisten, was fr die interneund externe Kommunikation eines Unternehmens von herausragender Bedeutung ist.CAT-Werkzeuge helfen ferner, neue bersetzer in die Thematik einzuarbeiten undgarantieren eine Rentabilitt des investierten Kapitals, wenn komplexe technische Sach-verhalte und hoch repetitive Dokumente zu bersetzen sind. Damit die Anschaffungvon TM-Systemen in Unternehmen tatschlich zu reduzierten Kosten beziehungsweiseTransaktionskosten fhrt, mssen die bersetzungstechnologien den Anforderungen desUnternehmens gerecht werden.

    Vor diesem Hintergrund ergeben sich vier zentrale Fragen. Sind bersetzungsspei-chersysteme im Zuge der Globalisierung inzwischen auch fr Unternehmen zuunverzichtbaren Instrumenten geworden? Welche Anforderungen mssen TM-Systemeaus Unternehmenssicht heute erfllen, um Transaktionskosten senken zu knnen? Las-sen sich aus der Sicht von Unternehmen noch weitere Optimierungspotentiale durchProduktinnovationen im TMS-Bereich (wie etwa Open-Source-Lsungen) standardi-sieren? Knnen durch Innovationen Transaktionskosten derart gesenkt werden, dassUnternehmen bereit wren, in neue Lsungsanstze zu investieren? Der Beitrag versuchtauf der Basis empirischer Ergebnisse, Antworten auf diese Fragen zu finden.

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    3 Zur Methodik

    Die folgenden Ausfhrungen basieren auf der Verwendung von quantitativen Forschungs-methoden, schlieen jedoch qualitative Erhebungstechniken mit ein. Neben der Durch-fhrung einer Sekundrdatenanalyse wurde eine onlinebasierte, standardisierte Befra-gung durchgefhrt. Der Fragebogen richtete sich ausschlielich an bersetzer oderPersonen, die bersetzungen in Unternehmen (aus Deutschland) koordinieren. Trotzder Zusammenarbeit mit dem Verband fr Open Language Tools (FOLT) sowie demVerband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), der zahlreiche Unterneh-mensadressen mit Ansprechpartnern zur Verfgung stellte, lag die Rcklaufquote nurbei 18,4%. Dennoch erreichte die Stichprobengre insgesamt 247 Unternehmen. Der Be-teiligungsschwerpunkt der Befragungsteilnehmer lag bei Industrieunternehmen (45,4%),Einzelbersetzern (15,8%) und Softwareunternehmen (14,2%). Die Befragung gewhr-leistet einen reprsentativen Querschnitt, der anhand eines Quotensamples generiertwurde. Sowohl kleine und mittelstndische als auch groe Firmen beteiligten sich an derUmfrage. Im Anschluss an die quantitative Erhebung wurden mit vier ausgewhltenExperten aus der Stichprobe problemzentrierte Telefoninterviews gefhrt. Diese basierenauf einem halbstandardisierten, nach thematischen Bereichen gegliederten Leitfaden.Der strukturierte Leitfaden enthielt neben festgelegten Schlsselfragen zu TM-Systemenergnzende und vertiefende Eventualfragen. Die triangulatorische Verknpfung derquantitativen und der qualitativen Daten fhren zu den im Anschluss dargelegtenErgebnissen.

    4 Translation Memory Systeme ein effizientes bersetzungsmanagement?

    4.1 Gestiegene Relevanz von bersetzungsarbeiten im Unternehmen?

    Unternehmen erkennen im Zuge der Globalisierung eine zunehmende Relevanz vonbersetzungsttigkeiten innerhalb des eigenen Unternehmens. ber 80% der Befragtengehen von einer Zunahme firmeninterner bersetzungsarbeiten in der Zukunft aus. Umsich am internationalen Markt behaupten zu knnen, mssen auch kleinere und mittlereUnternehmen die neuen multilingualen Anforderungen in der wirtschaftlichen Informa-tion und Dokumentation erfllen. Trotz Erkenntnis der gestiegenen Relevanz unterneh-mensinterner Translationsttigkeiten spielt die Qualitt der bersetzungen bisher ehereine untergeordnete Rolle. Das gilt insbesondere, wenn man die Ausbildungshintergrndeder Personen betrachtet, die bersetzungsttigkeiten im Unternehmen durchfhren. Nur40% der Unternehmen beschftigen ausgebildete bersetzer mit Hochschulabschluss. InIndustrieunternehmen fllt die Prozentzahl mit 26% ausgebildeten bersetzern nochweitaus geringer aus. Technische Redakteure, Sekretrinnen, Marketingexperten odersonstige Mitarbeiter mit Sprachkenntnissen bernehmen oftmals die bersetzungsar-beit. Whrend Grounternehmen hufig ber eigene zentrale bersetzungsabteilungenverfgen, greifen kleinere und mittlere Unternehmen meist auf Mitarbeiter ohne ber-setzungsausbildung zurck. Eine zentrale Steuerung der bersetzungsttigkeit fehlt

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    oftmals. Groe organisatorische und strukturelle Schwchen in der Administration vonbersetzungsttigkeiten bestimmen das Bild in kleineren und mittleren Unternehmen.bersetzungsmanagement luft bei uns in vielen Bereichen chaotisch ab. [. . .] Wirverfgen zwar ber zwei ausgebildete bersetzer, die ben aber mittlerweile andereTtigkeiten im Unternehmen aus, so die Mitarbeiterin eines mittelstndischen Unter-nehmens, die bersetzungen im Hause koordiniert. Qualittssicherung in Form einerPrfung von Terminologien (zum Beispiel Fachbegriffe, Produktbezeichnungen etc.)findet meist nicht statt. Vielmehr kommt es zu terminologischen Streuungen innerhalbdes Unternehmens, da Terminologiearbeit hufig weder organisiert noch koordiniertabluft, was die Qualitt der Fachkommunikation mindert. Diese macht heute rund einFnftel der gesamten Informationen aus, die infolge der Globalisierung mit Hilfe derneuen Kommunikationstechnologien innerhalb der Informationsgesellschaft ausgetauschtwird (vgl. KDES 2002, S.9). Fr groe bersetzungsprojekte engagieren ber 75%der Unternehmen externe bersetzungsdienstleister. Dabei sollte im Optimalfall dieBeauftragung externer bersetzungsbros ber eine zentrale bersetzungskoordinati-onsstelle im Unternehmen laufen, um repetierende Textbersetzungen zu vermeiden.Viele der Befragten verfgen weder ber Inhouse-bersetzungsabteilungen noch berein zentrales firmeninternes bersetzungskoordinationsbro. Vielmehr steuern mehrere(informell bestimmte) Personen unterschiedlicher Abteilungen bersetzungen, was diehohe Anzahl an bersetzungskoordinatoren erklrt. Die Steuerung von bersetzun-gen bernehmen bei 20% der befragten Unternehmen mehr als fnf Personen. 12%davon gaben sogar an, dass mehr als elf Personen bersetzungen im Unternehmenkoordinieren. Terminologische Abweichungen, Doppelarbeit und die damit verbundenenExtrakosten stellen hufig die Folge dar. Der Einsatz von Sprachtechnologien fr dieArchivierung oder Parallelspeicherung von bersetzungen und fr die Erstellung vonWortkonkordanzen kann bersetzungsttigkeiten erleichtern und eine bessere Verzin-sung des investierten Kapitals gewhrleisten. bersetzungstechnologien bieten heutedie Mglichkeit, Ablufe effizienter zu gestalten und durch krzere Bearbeitungszeitru-me fr bersetzungsauftrge Kosten zu reduzieren. Inwieweit hat sich diese Sichtweisetatschlich in Unternehmen durchgesetzt? Das folgende Kapitel versucht, Antwortenauf diese Frage zu finden.

    4.2 Translation Memory Systeme unverzichtbare Instrumente?

    Obwohl 85% der Unternehmen Translation Memory Systeme als unverzichtbare Instru-mente in der professionellen bersetzungsarbeit ansehen, nutzen bisher nur 62% derbefragten Institutionen bersetzungsspeichersysteme. Fr 22% spielt die Einfhrungvon TM-Systemen derzeit keinerlei Rolle. Der Verzicht auf bersetzungsspeichersyste-men geht bei zahlreichen Befragten auf ein Informationsdefizit im Hinblick auf Sprach-technologien zurck. 57% nannten als Hauptgrund, warum sie bisher kein TM-Systemnutzen, die Vergabe von bersetzungsauftrgen an externe Dienstleister. Ihnen fehltdie Kenntnis, dass TM-Systeme nicht selbst bersetzen, sondern lediglich ber intelli-gente Such- und Speichermechanismen verfgen, die die bersetzungssituationen fr

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    bersetzer erleichtern sollen (SEEWALD-HEEG 2005, S.2). Wrde ein Unternehmenein TM-System besitzen, knnte es die bereits in einer Datenbank gespeicherten Ter-minologien und bersetzten Segmente an den bersetzungsdienstleister transferieren.Langwierige Recherchen blieben dem bersetzer erspart und die Genauigkeit, Konsis-tenz und Einhaltung sprachlicher und formaler Standards wren gewhrleistet. Obwohlviele die hohen Anschaffungskosten eines Terminologieverwaltungssystems als Barrieresehen und damit den Nichterwerb erklren (vgl. SCHNEIDER 2007, S.66), machen nur23% der Befragten die Kosten dafr verantwortlich. Reduzierte bersetzungsarbeiten imeigenen Unternehmen sehen 40% als Hinderungsgrund, in TM-Systeme zu investieren.Ein Widerspruch zeigt sich jedoch bei der Betrachtung der bersetzungsaufwendungenin Unternehmen, die nicht ber ein TM-System verfgen. 60% der Personen, die in Un-ternehmen ohne bersetzungsspeichersysteme arbeiten, verbringen mehr als 50% ihrertglichen Arbeitszeit mit bersetzungen. Immerhin planen 22% der Unternehmen ohnebisher vorhandene sprachtechnologische Lsungen die Anschaffung eines TM-Systems.Dennoch lehnen 51% der befragten Unternehmen ohne bersetzungsspeicherwerkzeugeInvestitionen in computergesttzte translatorische Systeme weiterhin ab. Professionel-le bersetzungsarbeit erfordert ein professionelles Arbeitsumfeld und damit, wie dervorliegende Beitrag zeigt, ein leistungsfhiges Translation Memory System. Obwohlviele international agierende Unternehmen zahlreiche Anstrengungen bezglich derInternationalisierung des Managements, der Erhhung der internationalen Wertschp-fungsaktivitten sowie der Fhrung und Organisation eines Netzwerkes konomischerAktivitten im internationalen Rahmen unternehmen, fehlt es oftmals an den Grundvor-aussetzungen einer konsequenten Internationalisierungsstrategie einem einheitlichen(lnderbergreifendes) translatorischen Terminologiemanagement.

    4.3 Anforderungen vs. Erfllung die Leistung von TM-Systemen

    Fr Unternehmen, die bereits mit Translation Memory Systemen arbeiten, bedeutetdie Anschaffung von bersetzungsspeichersystemen nicht die Lsung aller berset-zungsmanagementprobleme. Vielmehr bedarf es einer konsequenten Steuerung undOrganisation von bersetzungsprozessen sowie einer Dokumentation und Archivierungvon bersetzungsarbeiten. Ein Translation Memory System ist nur so lange qualitativhochwertig, wie dessen translatorische Inhalte auf einem hohen Niveau liegen. Ein effizi-entes System, dessen Daten sorgfltig gepflegt werden, ist deshalb uert erfolgskritisch.Je mehr bersetzer (mit unterschiedlichen bersetzungsstilen) an dem System arbeiten,desto wichtiger wird eine konsequente Datenpflege. Die beste Technologie der Weltkann keine minderwertige bersetzungsqualitt kompensieren. So sieht es auch derLeiter der bersetzungsabteilung eines mittelstndischen Unternehmens: Qualitt istso eine Sache. Wenn man zum Beispiel Englisch bersetzt, bekommt man immer einenanderen bersetzer. Die haben dann natrlich unterschiedliche bersetzungsstile. Damssen wir uns dann halt darauf verlassen. Bei Sprachen, die nicht so hufig sind,hat man meist nur einen bersetzer. Da ist die Qualittswahrung dann eher gegeben.Ohne eine stringente Datenpflege wre ein bersetzungsspeichersystem fr ein Unter-

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    nehmen weitgehend sinnlos. Dazu kommen Terminologien, die sich im Unternehmenimmer wieder ndern oder doppelte bersetzungen, die im System beseitigt werdenmssen. Whrend die Datenpflege eine essentielle Grundvoraussetzung fr einen effizi-enten Gebrauch von Translation Memory Systemen darstellt, muss darber hinaus einbersetzungsspeichersystem fr den Nutzer gewisse Anforderungen erfllen, um eineffizientes Arbeiten gewhrleisten zu knnen. Mittlerweile hat sich auf dem Markt derTranslation Memory Systeme einiges bewegt. Der Anwender kann (theoretisch) je nachindividueller Anforderung an das bersetzungsspeichersystem zwischen verschiedenenTMS-Produkten whlen. TMS ist nicht gleich TMS. Derzeit existiert eine groe Anzahlan Anbietern von bersetzungsspeichersystemen, die unterschiedliche Schwerpunkteaufweisen. Sie unterscheiden sich einerseits in ihrer Technologie (Kompatibilitt, Wr-terbuchintegration, vernetzter Zugriff fr Teams etc.) und ihrem Verwaltungsmanage-ment (integriertes Projektmanagementtool, Analysemglichkeiten), andererseits in ihrentranslatorischen Produktionsverfahren (u.a. Automatisierung, effiziente Datenpflege,Qualittskontrolle) sowie in ihren Ressourcen und Kosten (vgl. MASSION 2007, S.32).Trotz der Angebotsvielfalt fllt auf, dass drei Translation Memory Systeme unter denbefragten Unternehmen dominieren. Whrend SCHNEIDER (2007, S.66) die Marktsi-tuation als Duopol beschreibt, zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studie vielmehrein Triopol. Neben der klaren Dominanz von Trados (65%) heben sich weiter dieTM-Systeme Transit (31%) und Accross (29%) von allen anderen Translation MemorySystemen ab. Da viele Nutzer mit verschiedenen bersetzungsspeichersystemen arbei-ten, besitzen inkompatible TM-Systeme eine geringere Absatzchance, obwohl sie austechnologischer Sicht oftmals den kompatiblen TM-Systemen vorzuziehen wren. Groebersetzungsdienstleister besitzen hufig mehrere TM-Systeme, um den Anforderungenihrer Kunden gerecht werden zu knnen. Meist erhlt der bersetzungsdienstleistertrotz berdurchschnittlichem Fachwissen und Referenzen nur dann den Zuschlag, wenner das passende TM-System zur Verfgung stellen kann. Kleinere bersetzungsdienst-leister oder Einzelbersetzer (welche in der bersetzungsbranche stark dominieren)verfgen meist nur ber ein spezielles TM-System. Dabei orientiert sich ihre Wahl desTM-Systems weniger an spezifischen Systemanforderungen, sondern weitaus mehr anden marktbeherrschenden Systemen, um sich dem Wettbewerb stellen zu knnen.Das mag auch eine Erklrung fr die (teilweis) groen Abweichungen zwischen den

    Anforderungen an ein TM-System (beziehungsweise der Wichtigkeit von Leistungeneines TMS) im Allgemeinen und der Erfllung der Anforderungen durch das eigeneSystem sein (vgl. Abbildung 2).

    Die wichtigsten Leistungen, die ein TM-System aus der Sicht der befragten Unterneh-men erbringen sollte, bestehen neben der groen Vielfalt an akzeptierten Dateiformatenin der parallelen Anzeige der ausgangs- und zielsprachlichen Segmente, dem sogenannteFuzzy Matching (Angabe von hnlichkeit zwischen dem im Translation Memory be-findlichen ausgangsprachlichen und dem neu zu bersetzenden Segment in Prozent) undder Terminologiearbeit. Eine weitere wichtige Komponente bildet das Ex- und Importie-ren von bersetzungsprojekten. Ein Import von Austauschformaten kann in manchenSystemen bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen (vgl. MASSION 2007, S.32). Wenn

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    Abbildung 2: Wichtigkeit von Leistungen (1=sehr wichtig bis 4=unwichtig) eines TMS vs. Erfllungder Leistungen durch genutztes TMS (1=sehr gut erfllt bis 4=berhaupt nichterfllt) (eigene Erhebung)

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    in regelmigen Abstnden Formate importiert werden, spielt die Importzeit fr denNutzer eine nicht zu vernachlssigende Rolle. Die Ergebnisse zeigen, dass zum groenTeil bedeutende Diskrepanzen zwischen den Anforderungen an TM-Systeme und derenErfllung durch die bestehenden Systeme bestehen. So konnte beim Kontextmanagementzur Verhinderung falscher 100%-Matches nur eine unzureichende Erfllung durch dasaktuell genutzte System festgestellt werden. Weitere Defizite bestehen darber hinausin den Bereichen der Terminologiearbeit und der Rechtschreib- und Grammatikprfung.Nur in einigen wenigen Fllen erfllen die aktuell von den Unternehmen genutztenTM-Systeme die Aufgaben bereits gut. Dazu gehren die statistischen Auswertungenund Analysen der bersetzungstexte (zur Vorabschtzung des bersetzungsaufwandes)und die Integration einer Textverarbeitungssoftware in das bestehende bersetzungs-speichersystem. Bei diesen zwei Aspekten, die zur Qualittssicherung beitragen sollen,ist zu beachten, dass ihre Wichtigkeit im Vergleich zu den anderen Punkten geringerausfllt. In der Vergangenheit wurde die Qualittssicherung von den Anbietern vonTranslation Memory Systemen eher stiefmtterlich behandelt, obwohl sie realistischcirca 15-20% der Produktionszeit eines bersetzungsprojektes ausmacht. Standard-funktionen zur Qualittskontrolle spielten in den jeweiligen TM-Systemen nur einegeringe Rolle, worin eine Erklrung fr die Ergebnisse liegen knnte. bersetzer griffenin der Vergangenheit vorwiegend auf entsprechende Qualittssicherungstools zurck,die bislang nicht Bestandteil eines TM-Systems waren. Abbildung 3 zeigt deutlich,dass gerade die Qualittssicherung unter den TM-Anwendern zu den wichtigsten Ei-genschaften von bersetzungsspeichersystemen zhlt. Unter den Befragten, die bishernoch kein TM-System verwenden, zhlen die Benutzerfreundlichkeit (62%) und dieRechtschreib- und Grammatikprfung (50%) zu den wichtigsten Kriterien eines TM-Systems. Die Qualittssicherung sehen nur 42% als ein sehr wichtiges Leistungsmerkmaleines TM-Systems an.

    Obwohl viele TM-Systeme die Anforderungen der Nutzer nur unvollstndig erfllen,zeigen die Ergebnisse dennoch, dass Translation Memory Systeme die professionellebersetzungsarbeit effizient untersttzen knnen. Durch konsistente bersetzungenheben sie die bersetzungsqualitt. Aufgrund der Zeitersparnis durch die Reduktionvon Mehrfachbersetzungen knnen bersetzer auch translatorische Dienstleistungenmit knappen Lieferterminen annehmen. Darber hinaus stehen die in das Systemeingepflegten Daten zur Wiederverwendung fr das nchste bersetzungsprojekt zurVerfgung.

    Die Kosten fr die Anschaffung eines Translation Memory Systems bleiben dennochder grte Kritikpunkt. Sie schlagen sich auf die Preise fr die bersetzungen nieder.Deshalb muss jedes Unternehmen die Wirtschaftlichkeit einer solchen Investition prfen.So spielt nicht nur die Erstinvestition eine besondere Rolle bei der Kaufentscheidung,sondern es kommen fr den Nutzer weitere Betriebskosten hinzu (u.a. Arbeitsaufwandmit dem Programm, Schulung von personellen Ressourcen, technische Betreuung, Lsenvon Bugs) (vgl. MASSION 2007, S.34), die der Anwender einplanen muss. WhrendFreelancern hufig Sonder-konditionen bei der Anschaffung von TM-Systemen (hu-fig jedoch mit eingeschrnkter Funktionalitt) angeboten werden, mssen Unterneh-

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    Die Kosten fr die Anschaffung eines

    Translation Memory Systems bleiben den-noch der grte Kritikpunkt. Sie schlagen sich auf die Preise fr die bersetzungen nieder. Deshalb muss jedes Unternehmen die Wirtschaftlichkeit einer solchen Investition prfen. So spielt nicht nur die Erstinvestition eine besondere Rolle bei der Kaufentschei-dung, sondern es kommen fr den Nutzer weitere Betriebskosten hinzu (u.a. Arbeits-aufwand mit dem Programm, Schulung von personellen Ressourcen, technische Betreu-ung, Lsen von Bugs) (vgl. MASSION 2007, S.34), die der Anwender einplanen muss. Whrend Freelancern hufig Sonder-konditionen bei der Anschaffung von TM-Systemen (hufig jedoch mit eingeschrnkter Funktionalitt) angeboten werden, mssen Unternehmen die Standardpreise einkalku-lieren. Ob Kosten durch die Anschaffung

    Abbildung 3: Wichtigkeit von Eigenschaften eines TM-Systems (unter TM-Nutzer) (eigene Erhebung)

    eines TMS tatschlich eingespart werden knnen (vgl. Abbildung 3), hngt von dem jeweiligen bersetzungsaufwand im Unter-nehmen ab. Neue Konzepte und Entwick-lungen knnten in den nchsten Jahren der schwerwiegenden Kostenkritik entgegenwir-ken. Knnten innovative Open-Source-Lsungen im TMS-Bereich weitere Optimie-rungspotentiale fr den Anwender bringen?

    4.4 Open-Source bersetzungs-speicher-systeme ein erfolgs-versprechendes Modell?

    Die historischen Wurzeln der Open-Source- und Free-Software-Bewegungen liegen in den 1980er Jahren (vgl. HELLER & NUSS 2004, S.386). Es gelang ihr, innerhalb weni-ger Jahre die Informations- und Kommuni-kationstechnologie stark zu beeinflussen und erhebliche Wirkungen auf dem Markt fr

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    Kosteneinsparung

    Qualittssicherung

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    sehr wichtig wichtig weniger wichtig unwichtig kann ich nicht beurteilen

    Abbildung 3: Wichtigkeit von Eigenschaften eines TM-Systems (unter TM-Nutzer) (eigeneErhebung)

    men die Standardpreise einkalkulieren. Ob Kosten durch die Anschaffung eines TMStatschlich eingespart werden knnen (vgl. Abbildung 3), hngt von dem jeweiligenbersetzungsaufwand im Unternehmen ab. Neue Konzepte und Entwicklungen knntenin den nchsten Jahren der schwerwiegenden Kostenkritik entgegenwirken. Knnteninnovative Open-Source-Lsungen im TMS-Bereich weitere Optimierungspotentiale frden Anwender bringen?

    4.4 Open-Source bersetzungsspeicher-systeme ein erfolgsversprechendesModell?

    Die historischen Wurzeln der Open-Source- und Free-Software-Bewegungen liegen in den1980er Jahren (vgl. HELLER & NUSS 2004, S.386). Es gelang ihr, innerhalb wenigerJahre die Informations- und Kommunikationstechnologie stark zu beeinflussen underhebliche Wirkungen auf dem Markt fr Software zu erzielen. Unter Open-Source-Software wird eine Software verstanden, deren Quellcode offen gelegt wird und frden Anwender frei verfgbar ist. Open-Source-Software gewhrt oftmals eine grereSicherheit und Flexibilitt als nicht frei zugngliche Programme bei hohem Entwick-lungstempo und hoher Qualitt. Geringe Kosten und schnelle, gnstige Hilfe durch einegroe Gemeinde von Open-Source-Entwicklern (Community) bilden weitere Vorzgeeiner frei verfgbaren Software. Aber lsst sich dieses Open-Source-Modell tatschlicherfolgsversprechend auf bersetzungsspeichersysteme anwenden? Nehmen Unternehmeneine derartige Produktinnovation wirklich an? Grundstzlich stuften die Befragten OpenTM-Systeme berwiegend als sehr vorteilhaft beziehungsweise vorteilhaft ein. Die gr-ten Vorteile sehen Unternehmen in einem einfachen Handling durch die Nutzung eineseinheitlichen Systems (42%), gefolgt von einem unkomplizierten Direktzugriff (41%) auf

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    das Programm und der Einsparung von Kosten durch die Reduktion der Systemvielfalt(41%). Die Verminderung beziehungsweise die Vermeidung von Folgekosten durch dieNutzung von Open TM-Systems beurteilen viele der Befragten (41%) als einen groenVorteil. Um Open Source-Lsungen in ein verkaufbares Produkt zu verwandeln, bedarfes eines erfolgreichen Geschftsmodells. Wesentlich in allen Open-Source-Debatten istdie freiwillige und zu einem groen Teil unentgeltliche Arbeit von Entwicklern unddamit die Etablierung einer Community. Die Entwicklung, Markteinfhrung undDurchsetzung von Open-Source-Lsungen sind somit in der Regel nur dann erfolgreich,wenn sich eine kritische Masse an Marktteilnehmern an der Entstehung beteiligt,beziehungsweise diese frdert. Die befragten Unternehmen knnen sich insbesondere einEngagement als Testuser der Software oder als Bereitsteller von Beratungsleistungenvorstellen. Darber hinaus wrden sich die befragten Unternehmen fr die Bewerbungder Open TMS-Lsung im eigenen Wirkungsumfeld zur Verfgung stellen. Eine geringeBereitschaft zeigen die Unternehmen bei der Bereitstellung von Serverkapazitten undEntwicklerzeiten. Ein monetres Engagement knnen sich viele der Befragten (70%)nicht vorstellen. Abbildung 4 zeigt das Interesse an Gegenleistungen der befragtenUnternehmen fr ein mgliches Engagement.Die Ergebnisse machen deutlich, dass es bezglich der Nutzung von lizenzfreien

    Systemen weiterhin auch groe Vorbehalte gibt. Viele befragte Unternehmen sehen einDefizit im Support und in der Qualitt. Wer steht als kompetenter Ansprechpartner zurVerfgung? Wer kontrolliert das System? Kritisch stehen die Unternehmen auch demAufwand fr Datenmigration gegenber. Obwohl sich Open-Source-Lsungen in anderenBranchen vor allem durch schnellere Entwicklungen zu geringeren Kosten auszeichnen,sehen die Befragten gerade in der Entwicklungsgeschwindigkeit einen Nachteil von freiverfgbarer Translation Memory-Software. Mittlerweile existieren zahlreiche erfolgreicheOpen-Source-Geschftsmodelle. Um einen derartigen Entwicklungsstand zu erreichen,muss ein qualitativ hochwertiges, offenes Produkt konstruiert und ein Nutzerkreiserschlossen werden. Die monetren Einnahmen generieren sich nicht wie bei vielenanderen Produkten aus dem Produkt selbst (im vorliegenden Fall die Open TMS-Software), sondern aus den dazugehrigen Dienstleistungen, die als Ware verkauftwerden. Sie stellen ein proprietres Gut des Open TMS-Software-Anbieters dar. Erstwenn diese Anforderungen erfllt sind, knnen sowohl fr die Anbieter als auch fr dieAnwender von Open Translation Memory Systemen Nutzen gezogen werden.

    5 (Open) Translation Memory Systeme ein System fr die Zukunft? Einabschlieendes Fazit

    Translation Memory Systeme werden bei steigendem bersetzungsbedarf fr ein Unter-nehmen immer wichtiger. Bei richtigem Einsatz knnen Translation Memory Systemenicht nur eine verbesserte Qualitt gewhrleisten, sondern gleichzeitig Zeit sparen undKosten reduzieren. Fr intern-ational agierende Unternehmen entwickelten sich berset-zungsspeichersysteme deshalb zu unverzichtbaren Instrumenten innerhalb der Organisa-tion geworden. Die Befragungsergebnisse der Translation Memory System-Nutzer zeigen

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  • Markteffizienz durch Translation Memory Systeme?

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    von Open Translation Memory Systemen Nutzen gezogen werden.

    Abbildung 4: Interesse an Gegenleistung fr En-gagement bei Open TMS (eigene Erhebung)

    5 (Open) Translation Memory Systeme ein System fr die Zukunft? Ein abschlieendes Fazit

    Translation Memory Systeme werden bei steigendem bersetzungsbedarf fr ein Unternehmen immer wichtiger. Bei richti-gem Einsatz knnen Translation Memory Systeme nicht nur eine verbesserte Qualitt gewhrleisten, sondern gleichzeitig Zeit sparen und Kosten reduzieren. Fr intern-ational agierende Unternehmen entwickelten sich bersetzungsspeichersysteme deshalb zu unverzichtbaren Instrumenten innerhalb der Organisation geworden. Die Befra-

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    Mediale Prsenz Ihrer Firma/Institutionz.B. Ihre Marke auf der Website des Open

    TMS

    Namentliche Bercksichtigung IhrerInstitution bei ffentlichen Vortrgen und

    Tagungen

    Vergnstigte Konditionen bei zustzlichenServices wie Schulungen/Support etc.

    Beteiligung an Umstzen aus kommerziellangebotenen Zusatzleistungen wie

    Terminologie-Datenbanken, Schulungenetc.

    Bereitstellung bereits vorhandenerWrterbcher oder Terminologie-

    Datenbanken

    Networking (z.B. Austausch von Wissen,Werkzeugen etc.)

    sehr gro gro gering sehr gering kann ich nicht beurteilen

    Abbildung 4: Interesse an Gegenleistung fr Engagement bei Open TMS (eigene Erhebung)

    allerdings einige Diskrepanzen zwischen den Anforderungen an TM-Systeme und derenErfllung durch die bestehenden Systeme. Die Interoperabilitt zwischen den unter-schiedlichen Translation Memory Systemen gilt als einer der grten Kritikpunkte unterden TMS-Anwendern. Drei Anbieter dominieren den Wettbewerb auf dem TMS-Markt.Aufgrund der Inkompatibilitt der Systeme erhlt meist der bersetzungsdienstleis-ter den Zuschlag, der das fr das Unternehmen passende TM-System zur Verfgungstellen kann. Fr Unternehmen, die bisher auf TMS-Lsungen verzichten, wre dieAnschaffung eines Systems denkbar, wenn die Anschaffungskosten sinken wrden unddas System darber hinaus benutzerfreundlich konzipiert wre. Durch innovative OpenSource-Lsungen im TMS-Bereich knnten sich weitere Optimierungspotentiale ergeben.Die Interoperabilitt der Werkzeuge oder die Verwendung offener und standardisierterDatenaustauschformate lsst sich durch Open TMS frdern. Unternehmen knntendadurch unabhngig von bisherigen TMS-Herstellern werden. Kostenvorteile ebensowie eine verbesserte Qualittssicherung sollen die Produktinnovation gewhrleisten.Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass es bezglich der Nutzung lizenzfreier SystemeVorbehalte gibt. Existieren bei Produktin-novationen aber nicht grundstzlich gewisseVorbehalte? Doch gibt es die nicht immer bei Produktinnovationen? Die BereitschaftOpen TMS zu untersttzen, fllt bisher noch gering aus. Ein Engagement bei derEntwicklung von Open Source basierten TM-Lsungen knnen sich die Unternehmenberwiegend in nicht-monetren Bereichen vorstellen. Die Ergebnisse zeigen, dass esin den Unternehmen an Kenntnissen zu bersetzungsspeichersystemen fehlt. EineSensibilisierung der Unternehmen fr die Nutzung von TM-Systemen erscheint geradeim Zeitalter der Globalisierung als uerst relevant. Vielleicht kann diese Informations-beziehungsweise Sensibilisierungslcke von den Entwicklern der Open Source TMS-

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  • Zajontz, Kuhn, Kollmann

    Community genutzt werden, um auf ihre lizenzfreie Produktinnovation aufmerksam zumachen und um die bestehende Skepsis gegenber TM-Systemen auszurumen.

    Literatur

    H.-D. Haas, S.-M. N. (2006). Internationale Wirtschaft. Rahmenbedingungen, Akteure, rumli-che Prozesse.

    Heller, L. and Nuss, S. (2004). Open Source im Kapitalismus: Gute Idee - falsches System?In Lutterbeck, B. and Gehring, R. A., editors, Open Source Jahrbuch 2004 - ZwischenSoftwareentwicklung und Gesellschaftsmodell, pages 385405. Lehmanns Media, Berlin.

    Hudetz, W. and Friedewald, M. (2002). Technische Produktdokumentation im Maschinen- undAnlagenbau. Eine Bestandsaufnahme.

    Hutchins, W. J. and Somers, H. L. (1992). An Introduction to Machine Translation. AcademicPress.

    Kdes (Konferenz der bersetzungsdienste europischer Staaten) (2002). Empfehlungen frTerminologiearbeit.

    Massion, F. (2005). Translation Memory Systeme im Vergleich.

    Massion, F. (2007). Welcher Anbieter hat die besten Karten? TMS aus der Sicht einesbersetzungsdienstleisters. In Mitteilungen fr Dolmetscher und bersetzer, pages 3235.

    Reins, A. (2006). Corporate Language: Wie Sprache 14ber Erfolg oder Misserfolg von Markenund Unternehmen entscheidet.

    Schneider, M. (2007). Duopol als Ruhepol. Mehr Dynamik durch frei verfgbare TMS-Lsungen.In Mitteilungen fr Dolmetscher und bersetzer, page 66.

    Seewald-Heeg, U. (2005). Der Einsatz von Translation Memory Systemen am bersetzer-arbeitsplatz. Aufbau, Funktionsweise und allgemeine Kaufkriterien. In Mitteilungen frDolmetscher und bersetzer, pages 836.

    WeltOnline. Bundestag macht Bummelstreik gegen Brssel.

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