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AMBIVALENZEN
Jüdische Filmschaffende und ihr Verhältnis zu Deutschland. Eine fi lmische und biografi sche Spurensuche.
Die Rückkehr oder die Reise nach Deutsch-land war für zahlreiche Jüdinnen und Juden nach 1945 ein belastendes Thema und ist es bis heute geblieben. Auch wenn die meisten hier lebenden Angehörigen der jüdischen Gemein-schaft Deutschland als ihren Lebensmittelpunkt betrachten, so scheint bei ihnen die Ambiva-lenz gegenüber diesem Land immer wieder auf. Dabei ist der Weg nach Deutschland auch ein fi lmisches Thema, das vor und hinter der Kam-era eine Rolle spielt: Jüdische Filmschaffende kamen aus dem Exil zurück – oder auch nicht – und refl ektierten ihre jeweilige Entscheidung in ihren Filmen. Sie blieben länger als geplant oder kehrten dem Land der Täter enttäuscht den Rücken. Die im Exil oder in Israel nachgebore-nen Generationen suchen seit einiger Zeit das Land ihrer Eltern und Großeltern auf und befra-gen es auf ihre Weise. Welche Spuren der Ver-gangenheit sind noch zu fi nden und (wie) lässt es sich nach der Shoah in Deutschland leben?
Das Filmseminar beschäftigt sich gleichermaßen mit den Geschichten auf der Leinwand, also den fi lmischen Refl ektionen über das „zurück nach Deutschland“, wie auch mit den vielschichtigen Biografi en jüdischer Filmschaffender, die hinter den Filmen stehen.
Dipl. Päd. Sabena Donath,Leiterin der Bildungsabteilung
Prof. Dr. Doron KieselWissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung
Leo-Baeck-HausTucholskystr. 9 · 10117 Berlin
Postanschrift: Postfach 04 02 07 · 10061 Berlin
Tel: 069 - 48 00 94 50Fax: 069 - 94 31 93 26
Foto: Pressefotos-Cinema-Hotel-Tel-Aviv
FILMSEMINAR13.- 15. NOVEMBER 2019, WIESBADEN
MITTWOCH, 13.11.2019 ORT: FRIEDRICH-WILHELM-MURNAU-STIFTUNG
14:30 Uhr Begrüßung Ernst Szebedits,
Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden
Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst Ran Ronen, Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland Sabena Donath, Zentralrat der Juden in Deutschland
Einführung in die Tagungsthematik Prof. Dr. Doron Kiesel, Zentralrat der Juden in Deutschland
Dr. Lea Wohl von Haselberg, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
15:30 Uhr Film: »Remigration nach 1945« am Beispiel Erich Pommer
Christiane von Wahlert, Filmjournalistin und Publizistin, Frankfurt am Main
16:00 Uhr Film: »Der Ruf« Regie: Josef von Baky, Deutschland 1948/49, 104 Min. Einführung und Filmgespräch: Christiane von Wahlert
18:15 Uhr Abendessen
19:15 Uhr Film: »Welcome to Vienna« Regie: Axel Corti, Österreich 1985, 127 Min. Einführung: Johannes Rhein, Filmwissenschaftler, Frankfurt am Main
Filmgespräch: Dr. Lea Wohl von Haselberg und Johannes Rhein
DONNERSTAG, 14.11.2019ORT: KULTURFORUM WIESBADEN
9:30 Uhr Auseinandersetzungen mit Deutschland nach der Shoah ‒ vor und hinter der Kamera. Zugänge und Ambivalenzen Dr. Lea Wohl von Haselberg
11:00 Uhr Kaffee/Tee
11:30 Uhr Spurensuche in Deutschland ‒ Ein Generationengespräch Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Berliner Akademie der Künste,
Yael Reuveny, Regisseurin, Robert Schulzmann, Filmuniversität Babelsberg, im Gespräch mit Dr. Lea Wohl von Haselberg und Prof. Dr. Doron Kiesel
13:00 Uhr Mittagessen
ORT: FRIEDRICH-WILHELM-MURNAU-STIFTUNG
14:30 Uhr Film: »Im Land meiner Eltern« Regie: Jeanine Meerapfel, Deutschland
1981, 88 Min. Einführung: Christiane von Wahlert Anschließend: Jeanine Meerapfel im Gespräch mit Christiane von Wahlert
16:30 Uhr Kaffee/Tee
17:00 Uhr Nachkriegslaunen. Remigration und Unterhaltung zwischen zwei Kinos. Max Nosseck und seine Filme aus dem Jahr 1955. »Der Hauptmann und sein Held« (BRD) und »Singing in the Dark« (USA) Vortrag mit Filmbeispielen: Johannes Rhein
PROGRAMM
18:15 Uhr Abendessen
19:15 Uhr Rückkehr nach Deutschland im israelischen Dokumentarfilm Eik Dödtmann, Jüdische Studien,
Uni Potsdam
20:15 Uhr Film: »Anderswo« Regie: Ester Amrami, Deutschland/ Israel 2013/14, 82 Min. Einführung und Filmgespräch: Dr. Lea Wohl von Haselberg
FREITAG, 15.11.2019ORT: KULTURFORUM WIESBADEN
09:30 Uhr Kurzfilm: »Dancing Auschwitz« Regie: Jane Kormann, Australien 2009, 5 Min.
Rückkehr nach Auschwitz Vortrag mit Filmbeispielen: Dr. Kurt Grünberg, Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt am Main
11:00 Uhr Kaffee/Tee
11:30 Uhr Jenseits einer nationalen Filmgeschichtsschreibung – Auseinandersetzungen jüdischer Filmschaffender mit Deutschland Abschlussdiskussion mit: Dr. Lea Wohl von Haselberg, Prof. Dr. Doron Kiesel, Johannes Rhein Moderation: Ernst Szebedits
13:00 Uhr Mittagessen und Abreise