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Zeitung des Österreichischen Demeter-Bundes 1. Jahrgang, Nr. 1 zeitung Nach den langen, dunklen Winternächten sehnen sich Mensch und Natur wieder nach den wärmenden, hellen Strahlen der Frühlingssonne. Wir Menschen richten unseren Blick nun mehr nach draußen, wo neues, frisches Leben erwacht. Alles Leben in und um uns unterliegt bestimmten Rhythmen. Den- ken wir z.B. an den Vorgang des Ein- und Ausatmens, den Rhy- thmus des Herzschlages, Wachen und Schlafen. Ebenso un- terliegen die Gestirne in ihren Laufbahnen bestimmten Rhythmen, welche für uns Menschen ganz bestimmte Ver- hältnisse und Bedingungen auf der Erde hervorrufen. Die Wir- kung des Mondes z. B. oder der Sonne auf der Erde ist jeweils eine andere, je nachdem vor welchem Sternbild sie erscheinen. In der biologisch-dynamischen Landwirtschaft weiß man um die Wirkungen der Planeten und der Sternbilder u.a. auf die Kräfte des Wachsens, Blühens und des Reifens der Pflanzen- welt und kann so, noch unter zu Hilfenahme der biologisch- dynamischen Präparate beste Ergebnisse im Einklang mit der Natur erzielen. Die Erde wird nicht bloß als Zusammensetzung von Mineralien und Gesteinen gesehen, wie dies in der geolo- gischen und mineralogischen Wissenschaft getan wird, son- dern als lebendiger, beseelter Organismus, welcher aus seinen inneren Kräften alles Pflanzliche, Tierische und Physisch- Menschliche hervorbringt. Betrachten wir die Pflanzendecke unserer Erde, so können wir beobachten, dass diese im Laufe eines Jahres vollständig ihre Gestaltung verändert, um jeweils nach einem Jahr ungefähr wieder an demselben Punkt ange- langt zu sein, in welchem sie mit ihrem Aussehen vor einem Jahr stand. Man kann diesen Kreislauf als eine Art großen Atemvorgang betrachten, welchen die Erde gegenüber ihrer kosmischen Umgebung vollzieht. Es wird jedoch nicht Luft von der Erde aus- und eingeatmet, sondern Kräfte. Nämlich dieje- nigen Kräfte, welche bewirken, dass im Frühling die Pflanzen aus der Erde nahezu herausgetrieben werden und die sich im Herbst wieder zurückziehen in die Erde und das Welken und schließlich gegen Winteranfang das Ablähmen des Pflanzen- wachstums bewirken. Mit diesem Ein- und Ausatmen von Kräften, die man auch als das Seelische der Erde bezeichnen kann, stehen Wachsen, Reifen und Absterben der Pflanzenwelt in unmittelbarem Zusammenhang. Im Laufe eines Jahres at- met die Erde einmal ein und einmal aus. Um die Zeit der Wintersonnenwende befindet sich die Erde in einem Zustand, der vergleichbar ist mit der Lungenatmung des Menschen, wenn er eingeatmet hat und die Atemluft noch in sich hat und verarbeitet. Die Erde hält also mit Ende Dezem- ber gewissermaßen ihr Seelisches ganz in sich. Die äußere Na- tur spiegelt Kälte und Stillstand allen Wachstums, Rückzug aus dem Kosmos ins Innerste wider. Wärme muss in uns selbst ge- funden werden, die Herzenswärme. Mit dem Fortschreiten des Jahreslaufes beginnt die Erde aus- zuatmen und geht in die Frühlings- und Osterzeit über. Ver- suchen wir Ostern zu erleben in seiner Orientierung nach den Sternen, dann wissen wir, dass es ein sogenanntes bewegliches Fest ist. Es muss Frühlingsanfang gewesen sein, d.h. die auf- steigende Sonne muss den Himmelsäquator überschritten ha- ben (20./21. März, Tag- und Nachtgleiche) und danach dem Mond voll ins Antlitz geschaut haben (=Frühlingsvollmond). An dem darauffolgenden Sonntag wird das Osterfest / Aufer- stehungsfest gefeiert. Das Osterfest ist geistig eng verbunden mit dem Symbol der Fruchtbarkeit, der Auferstehung. Die Er- de befindet sich zur Osterzeit im Ausatmen. Mit den seelischen Erdenkräften, welche jetzt in die kosmische Umgebung hinausfluten - hinausgeatmet werden, wird im physischen Erleben das erneute Keimen und Wachsen der Pflanzen- und Tier- wesen sichtbar. Die Erde und alle ihre Lebewesen streben gleich- sam dem Kosmos, der Früh- lingssonne entgegen. (Literatur Hinweise: „Hinweise aus der Konstellationsforschung“, Maria Thun ISBN 3-928636-09-X , „Das Bild der Sterne im Wandel der Zeit“ Maria Thun, ISBN3-928636-03-0) 00Z000231, P.b.b., Verlagspostamt: 1130 Wien Ostern 2000 Frühlingserwachen

zeitung - biodynamisch.at · langt zu sein, in welchem sie mit ihrem Aussehen vor einem ... Herbst wieder zurückziehen in die Erde und das Welken und ... Die AG kam in ihren Beratungen

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Zeitung des Österreichischen Demeter-Bundes 1. Jahrgang, Nr. 1

zeitungNach den langen, dunklen Winternächten sehnen sich Menschund Natur wieder nach den wärmenden, hellen Strahlen derFrühlingssonne. Wir Menschen richten unseren Blick nunmehr nach draußen, wo neues, frisches Leben erwacht. AllesLeben in und um uns unterliegt bestimmten Rhythmen. Den-ken wir z.B. an den Vorgang des Ein- und Ausatmens, den Rhy-thmus des Herzschlages, Wachen und Schlafen. Ebenso un-terliegen die Gestirne in ihren Laufbahnen bestimmtenRhythmen, welche für uns Menschen ganz bestimmte Ver-hältnisse und Bedingungen auf der Erde hervorrufen. Die Wir-kung des Mondes z. B. oder der Sonne auf der Erde ist jeweilseine andere, je nachdem vor welchem Sternbild sie erscheinen.In der biologisch-dynamischen Landwirtschaft weiß man umdie Wirkungen der Planeten und der Sternbilder u.a. auf dieKräfte des Wachsens, Blühens und des Reifens der Pflanzen-welt und kann so, noch unter zu Hilfenahme der biologisch-dynamischen Präparate beste Ergebnisse im Einklang mit derNatur erzielen. Die Erde wird nicht bloß als Zusammensetzungvon Mineralien und Gesteinen gesehen, wie dies in der geolo-gischen und mineralogischen Wissenschaft getan wird, son-dern als lebendiger, beseelter Organismus, welcher aus seineninneren Kräften alles Pflanzliche, Tierische und Physisch-Menschliche hervorbringt. Betrachten wir die Pflanzendeckeunserer Erde, so können wir beobachten, dass diese im Laufeeines Jahres vollständig ihre Gestaltung verändert, um jeweilsnach einem Jahr ungefähr wieder an demselben Punkt ange-langt zu sein, in welchem sie mit ihrem Aussehen vor einemJahr stand. Man kann diesen Kreislauf als eine Art großenAtemvorgang betrachten, welchen die Erde gegenüber ihrerkosmischen Umgebung vollzieht. Es wird jedoch nicht Luft vonder Erde aus- und eingeatmet, sondern Kräfte. Nämlich dieje-nigen Kräfte, welche bewirken, dass im Frühling die Pflanzenaus der Erde nahezu herausgetrieben werden und die sich imHerbst wieder zurückziehen in die Erde und das Welken undschließlich gegen Winteranfang das Ablähmen des Pflanzen-wachstums bewirken. Mit diesem Ein- und Ausatmen vonKräften, die man auch als das Seelische der Erde bezeichnen

kann, stehen Wachsen, Reifen und Absterben der Pflanzenweltin unmittelbarem Zusammenhang. Im Laufe eines Jahres at-met die Erde einmal ein und einmal aus. Um die Zeit der Wintersonnenwende befindet sich die Erde ineinem Zustand, der vergleichbar ist mit der Lungenatmung desMenschen, wenn er eingeatmet hat und die Atemluft noch insich hat und verarbeitet. Die Erde hält also mit Ende Dezem-ber gewissermaßen ihr Seelisches ganz in sich. Die äußere Na-tur spiegelt Kälte und Stillstand allen Wachstums, Rückzug ausdem Kosmos ins Innerste wider. Wärme muss in uns selbst ge-funden werden, die Herzenswärme. Mit dem Fortschreiten des Jahreslaufes beginnt die Erde aus-zuatmen und geht in die Frühlings- und Osterzeit über. Ver-suchen wir Ostern zu erleben in seiner Orientierung nach denSternen, dann wissen wir, dass es ein sogenanntes beweglichesFest ist. Es muss Frühlingsanfang gewesen sein, d.h. die auf-steigende Sonne muss den Himmelsäquator überschritten ha-ben (20./21. März, Tag- und Nachtgleiche) und danach demMond voll ins Antlitz geschaut haben (=Frühlingsvollmond).An dem darauffolgenden Sonntag wird das Osterfest / Aufer-stehungsfest gefeiert. Das Osterfest ist geistig eng verbundenmit dem Symbol der Fruchtbarkeit, der Auferstehung. Die Er-de befindet sich zur Osterzeit im Ausatmen. Mit den seelischenErdenkräften, welche jetzt in die kosmische Umgebunghinausfluten - hinausgeatmet werden, wird imphysischen Erleben das erneute Keimenund Wachsen der Pflanzen- und Tier-wesen sichtbar. Die Erde und alleihre Lebewesen streben gleich-sam dem Kosmos, der Früh-lingssonne entgegen.

(Literatur Hinweise: „Hinweise aus der

Konstellationsforschung“, Maria Thun

ISBN 3-928636-09-X , „Das Bild der

Sterne im Wandel der Zeit“ Maria Thun,

ISBN3-928636-03-0)00Z0

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Ostern 2000

Frühlingserwachen

Die Generalversammlung (GV) 2000 fandam 19. März in der Freien Waldorfschu-le Linz statt. Wir bedanken uns nochmalsbei der Familie Beidl und der Bäckerei Fa-schinger, die für das leibliche Wohl derTeilnehmer sorgten. Der SopranistinAndrea Reichl und Herrn Mag. Horst Stif-ter am Klavier möchten wir für die schö-ne musikalische Umrahmung danken.

Bericht des Vorstandes von H. Neuper:

• Der Zeitplan in der Leitbildarbeit konnte durch den Beraterwechsel nicht genau eingehalten werden, aberHr. Steffan hat die Agenden bereits übernommen und wird die Arbeit nunmit Engagement weiterführen.

• Ein neues, für ganz Österreich gültigesVerfahren zur „Anerkennung der De-meter Qualität in Österreich“ wurde erarbeitet und umgesetzt.

• Im Bereich der Vermarktung wurde eine „Arbeitsgruppe für Verträge Händler und Verarbeiter“ gegründet. Die derzeitig gültigen „Schutzverträgefür Händler und Verarbeiter“ wurdenüberarbeitet und neu formuliert. Die AG kam in ihren Beratungen und Arbeitssitzungen zu dem Ergebnis, dass ein Verbot für Absatzwege und -möglichkeiten für Demeter Erzeug-nisse nicht wünschenswert und sinn-voll ist. Der neue, vom Gesamtvor-stand verabschiedete Vertragsentwurfenthält daher keine Einschränkung der Vertriebswege mehr, wohl aber eine verstärkte Aufzeichnungs- und Meldepflicht.

Weitere Themen in der GV:• Initiativkreis für Gemüsesaatgut:

Heidi Barcza berichtet im Auftrag vonFrau Reinhild Emmelmann, welche sich entschuldigen lässt, da sie an einem wichtigen Züchtertreffen in Paderborn teilnehmen musste. Fr. Emmelmann bedankt sich, dass die Abwicklung der Fördergelder über denDemeter Bund in der Form möglich ist,womit die Arbeit des Initiativkreises weiterhin gesichert ist

• Franz Fink, Demeter Landwirt aus NÖ(3233 Kilb), wird per 19. März 2000 inden Vorstand kooptiert. Der Vorstanddes ÖDB besteht somit aus vier Mit-gliedern: Hannes Neuper (Obmann), Mag. Horst Stifter (Obmann-Stv.), Wilhelm Rosen (Kassier) und Franz Fink (Schriftführer).

Beschlüsse:• Die GV beschließt in der GV vom 19.

März 2000 die „Statuten des Öster-reichischen Demeter-Bundes“ laut Entwurf von Mag. H. Stifter unter Abänderung des § 13 auf folgende Formulierung:

§ 13 Organisation des Vorstandes(1) Der Vorstand besteht aus mindestens vier, maximal sieben Mitgliedern, die folgende Funktionenausüben:1. Obmann2. Obmannstellvertreter3. Kassier4. Schriftführer ▲

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demeter 2 zeitung

Liebe Leserin, lieber Leser!

„Waage und Wandel“ hat sich ge-wandelt. Das Redaktionsteam hatim Laufe seiner Arbeit den Wunschentwickelt dieses Informationsheftin eine allgemeine anthroposophi-sche Zeitschrift zu erweitern. DerDemeter Bund hat somit die Me-dienrechte an Waage und Wandelabgetreten und wünscht dem Re-daktionsteam viel Erfolg bei derweiteren Herausgabe.Die DEMETER Zeitung ist nun DIEVerbandszeitung des Demeter-Bundes. Alle Themen, Anliegen,Vorschläge, Ratschläge usw. rundum biologisch-dynamischen An-bau, Tierhaltung, Verarbeitung, so-wie zum Demeter Markenzeichenund Konsumentenfragen werdenSie hierin behandelt finden.Ich danke sehr herzlich allen (eh-renamtlichen) Mitarbeitern der DE-METER-Zeitung und bitte Sie, liebeLeserinnen und Leser unsere Arbeitmit einer Spende oder Mitglied-schaft (Jahresmitgliedsbeitrag ATS 480,--) zu unterstützen.Ein paar ruhige Minuten zum Le-sen der Oster Ausgabe Ihrer DEME-TER Zeitung, das wünscht IhnenHANNES NEUPER (OBMANN)

Bericht über die Generalversammlung

Impressum

Demeter-Zeitung, Zeitschrift des Österreichischen Demeter-Bundes (ÖDB), 1. Jahrgang 2000; Herausgegeben vom ÖDBRedaktion: H. Barcza, Tzt. Dr. Ch. Neumann, W. Neuper, W. Rosen, F. Steffan, H. Skorpil (Koordination), Anschrift von Redaktion und Herausgeber: Hietzinger Kai 127/2/31, A-1130 Wien, T: 01/8794701, F: 01/8794722; www.demeter.at, email: [email protected] und Layout: Filter Grafik Krems, Druck: gugler druck&media, MelkDie Demeter-Zeitung erscheint zu den Jahresfesten: Ostern, Johanni, Michaeli, Weihnachten; Redaktionsschluss: Johanni: KW 20, Michaeli: KW: 35;Konto: Bank Austria, Kto-Nr. 00615220407 (BLZ 20151)Mit freundlicher Unterstützung des BMLF

4 Landwirtschaft – wohin ?

6 Über Trockenstellen vom Kühen

8 In der Hitze der Nacht

10 Demeterbrot-Bezugsquellen

12 Zur Frage der Pilzprobleme

14 Die Frau am Demeterhof

16 Die Demeter Wort-Bild-Marke

17 Mündige KonsumetInnen

19 Publikationen, Wortanzeigen

20 Veranstaltungen

Herbert Vogel beginnt seine Ausführungen damit, dass auch erkein Patentrezept für die Zukunft liefern kann. Zukunft gestal-ten wir alle miteinander, das macht nicht der liebe Gott! Herr Vogel, 54 Jahre alt, ist seit ca. 30 Jahren Demeter Landwirt. Etwa 10 Jahre lang war er Geschäftsführer einesMaschinenringes. Er musste bereits mit 16 Jahren, also eigentlich viel zu früh, einen Hof übernehmen. Die Familien-gründung erfolgte ebenfalls schnell, er heiratete jung undwurde bald Vater zweier Kinder. Es musste demzufolge frühVerantwortung getragen werden und die Landwirtschaft warLebensgrundlage der Familie.Der Betrieb liegt in einer Mittelgebirgslage, im Frankenwald undbestand vor 30 Jahren aus ca. 25 ha LN Eigenland mit Kühenplus Nachzucht. H. Vogel hat die konventionelle landwirt-schaftliche Ausbildung von der Pike auf gelernt, bis zum Ab-schluss mit der Meisterprüfung. Die Begeisterung, welche er alsjunger Mensch verspürte – freier Mensch auf freier Scholle zusein – musste auch um die Einsicht erweitert werden, dass diefür wichtig befundene Erweiterung des Hofes mit hohen Schul-den verbunden war. H. Vogel kam in Kontakt mit der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Es herrschte damals die Mei-nung unter den konventionellen Kollegen vor, nur kleinereNebenerwerbshöfe könnten nach dieser landwirtschaftlichenMethode betrieben werden. „Wenn Rudolf Steiner mit seinenAnregungen recht hat, dann muss auch ein großer Hof ein De-meter Hof sein können“, war die Ansicht Vogels. Seit etwa 9Jahren hat sein Betrieb, eine Größe von über 100 ha LN (3 Hö-fe) mit Kühen plus Nachwuchs. Ein Merkmal seiner Arbeit war die stets offene Buchführung.Die Zahlen wurden, für alle einsichtig gemacht und bei Hofbe-sichtigungen am Scheunentor angeschlagen. Die Demeter Zu-schläge waren gesondert ausgewiesen, sodass jederzeit ein Ver-gleich mit konventionellen Zahlen möglich war. Seltsamerweisekam plötzlich die Ansicht auf: „Ja – Demeter, das geht nur aufgroßen Höfen!“

H. Vogel selbst ist Beispiel dafür, dass keineswegs die Größe desHofes entscheidend ist für die Art der Bewirtschaftung, sondernallein die Einstellung des jeweiligen Menschen.Im ersten Teil des Vortrages geht er darauf ein, dass wir alle mitder gesamten Landwirtschaft, ja mit der gesamten Gesellschaftin einem Boot sitzen. Und daher sind heute auch sachgemäßeUrteile nicht mehr zu bilden, wenn man nicht die Gesamtsitua-tion der heutigen Erdenentwicklung ins Auge fasst.Und dann wird er noch darauf hinweisen, dass alle Aussichtenund Visionen nichts helfen, wenn: „ich nicht weiß, wie ich mor-gen meinen Hof und meine Familie durchbringe“.So, wie wir heute als Menschen in der Welt stehen, ist die Si-tuation ganz anders, als dies noch vor 45oo Jahren vor Christuswar. Damals war das soziale Gefüge der Gesellschaft die Bluts-strömung. Das „ ich bin“ war dem Menschen ein ganz unmög-licher Zustand. Er empfand sich nicht als Einzelindividuum, erlebte in der Gruppe, in der Generationen folge und nur dortkonnte er überleben.Der wesentlichste Entwicklungseinschlag in dieser Erdenent-wicklung war das Mysterium von Golgatha. In den ersten Jahr-hunderten danach war noch keine allzu große Veränderungsichtbar. Im Fortgang der Entwicklung jedoch kann man ein sichimmer weiteres Lösen des Einzelnen aus der Gruppenzu-gehörigkeit feststellen, bis hin zur heutigen ICH Entwicklung.In unserer Zeit ist die (Über)lebensmöglichkeit eines Einzelnendurchausgegeben. Die negative Seite dieser Entwicklung ist,dass der Egoismus beinahe unerträglich wird. Eine beobacht-bare Tatsache ist, dass der Egoismus in unserer Zeit ja gerade-zu gekürt wird. Die Begleiterscheinung des Egoismus ist sehrcharakteristisch – die Einsamkeit. Damit steht der Mensch in ei-ner zwiespältigen Situation: einerseits sucht er Harmonie undGemeinsamkeit – andererseits braucht er als Individuum einenbestimmten Freiraum. Dazu kommt noch, dass wir heute in ei-ner arbeitsteiligen Welt leben, und somit im sachbezogenenSinn doch vom anderen abhängig sind. Es ist in der Gegenwart

Landwirtschaft – wohin ?

Mit Erneuerungsimpulsen

mutig ins neue Jahrtausend

Ein Vortrag von Herbert Vogel gehalten am

19. März 2000 in Linz bei der Generalversammlung

des Österreichischen Demeter-Bundes

demeter 4 zeitung

gisch-dynamischen Fehler passiert! Der Großbetrieb wird in derZukunft im Kommen sein und mit ihm eine Spezifizierung derlandwirtschaftlichen Tätigkeiten. Auch wenn der Betriebsorga-nismus in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft als rich-tig gilt, die Souveränität in Spezialgebieten wird künftig gefor-dert sein. Es wird Menschen brauchen, die im Tun und KönnenFachkräfte sind. Ein Rechenbeispiel an einem landwirtschaftli-chen Betrieb von 2000 ha hat gezeigt, dass 150 Menschen ge-braucht würden, um alle erforderlichen landwirtschaftlichenBereiche souverän abzudecken. Kooperationen erscheinen H. Vogel erfolgversprechender, alsBetriebsgemeinschaften. Eine Kooperation erlaubt ein schritt-weises aufeinander Zugehen, eine schrittweise Entwicklung, in-dem man sich vielleicht zuerst einmal auf einen gemeinsamenMaschinenkauf einlässt. Erst wenn man sieht, dass die Zusam-menarbeit gut ist, wird man Stück für Stück zusammenrücken.Das Risiko ist dabei auch wesentlich geringer, als bei sofortiger,umfassender Betriebsgemeinschaft. Dann gibt es da noch denAspekt der sozialen Qualität. Familienbetriebe sind problema-tisch bei Krankheit, Urlaub oder Fortbildung von Angehörigen.Da ist es oft nicht mehr möglich ist, den Betrieb ungestört auf-recht zu halten. Zu den positiven Tendenzen, die hier vorhan-den sind, zählt u.a. der unermüdliche Einsatz und jene Kraft, dievorhanden ist, dass alle eisern zusammenhalten, wenn’s um denHof geht. Auch ist die Zeit, die für Organisatorisches aufge-wendet werden muss, ganz gering. Besprechungen sind meistnicht nötig, alles Wichtige sagt man sich beim Frühstück undder Tag „läuft“. Es müssten die Potentiale des Großbetriebes unddes Familienbetriebes zusammenkommen. Damit bleibt dieStärke des Familienbetriebes vorhanden, aber die Vielfaltkommt dazu. Kooperationsgemeinschaften sind dazu bestensgeeignet. In einer Gegend, wie dem Frankenwald sind z.B. Ho-fläden kaum möglich. Diese sind dort nur bedingt überlebens-fähig, da zuwenig Käuferpotential dafür vorhanden ist. H. Vo-gels Überzeugung nach wird es in Zukunft alle Betriebsformenwie Zu-, Haupt- und Nebenbetriebe geben. Einer Tatsache mussman allerdings, lt. H. Vogel unverblümt ins Auge sehen kön-nen: Es gibt keinen anderen Berufszweig auf der Welt – das istdurch alle politischen Systeme hindurch zu beobachten - wel-cher mit einem „Stundenlohn wie die Sklaven“ abgespeist wird.Getreide kostet inzwischen weniger als Müll! Umso notwendi-ger wird es sein, die Kraft der Individualität mit ihrem Verstandin die gemeinsame Kraft aller Individuen zu stellen in Zusam-menschlüssen, welche unter einem geistigen Ziel gemeinsamtätig sind. ▲ ZUSAMMENGEFASST VON HEIDI BARCZA

den Menschen noch nicht gelungen, für diese arbeitsteilige Weltdie richtigen rechtlichen und sozialen Grundlagen zu finden.Die heutige Rechtslage ist zum Teil noch an die römische Ge-setzgebung angepasst und nicht mehr zeitgemäß. Es gibt keineinziges Recht, das nicht Fortgang der Zeit zu Unrecht wird.Auf dem Gebiet des Geisteslebens sind wir heute noch nicht sehrweit über das Griechentum hinausgekommen. Die „Obrigkeits-hörigkeit“ war richtig für andere Zeiten und sollte heute über-wunden sein. Es muss die Einzelindividualität so gestärkt wer-den, dass Gurus nicht mehr anerkannt werden. Hierin liegt einegroße Herausforderung auf dem Gebiet der Erziehung undSchulung. Auch das Biologisch-dynamische ist der Gefahr aus-gesetzt, sehr schnell zur Ideologie zu werden. Die Entwicklungzum ICH ist jedoch keineswegs „des Teufels“, sondern eine gran-diose Möglichkeit zur menschlichen Entwicklung in RichtungFreiheit. Freiheit im Sinne von sich selber freimachen zur Frei-heit, die nicht verwechselt werden darf mit Willkür. Freiheit be-wirkt Annahme von Verantwortung und Pflicht. Egoismus imnegativen Sinn erzeugt Willkür.Ein Gemeinschaftsbedürfnis ist also im Menschen dringlichvorhanden, trotz der Entwicklung des eigenen ICH; das „beißt“sich fortwährend. In der Praxis ist dies daran zu beobachten,dass verschiedenste Zusammenschlüsse sehr oft nach kurzerZeit vor dem Gericht enden.Die Gemeinschaftsform, welche in der Zukunft einmal tragfähigsein kann, ist im Sinne einer Gemeinschaft freier Geister zu se-hen. Wo kann man da in der Praxis anknüpfen?Wenn ein Mensch in eine Gemeinschaft einzieht, um dort sei-ne Schwächen ausgleichen zu können, ist dies bereits zumScheitern verurteilt. Die eigene Stärke muss eine Gemeinschaftmit anderen starken Individuen eingehen. Die Seele brauchtzwar noch das Wesen der Sympathie und Antipathie; dies kannjedoch nur als Einstieg in eine Gemeinschaft verwendet wer-den. Im Zusammenwirken und -arbeiten muss das geistige Zielim Vordergrund stehen. Wenn man in der Zukunft zu trag-fähigen Gemeinschaften kommen will, muss man erkennen ler-nen: genau den Menschen brauche ich mit dieser oder jenerStärke an dieser oder jener Stelle! Wenn ich nur mit Menschenzusammen bin, zu denen ich Sympathie empfinde, dann ist im-mer alles warm und seelisch angenehm und führt geradewegsins Sektierertum.Freie Geister müssen sich in ihrer Unterschiedlichkeit zur gei-stigen Zusammenarbeit finden. Wir müssen permanent auf derHut sein, dass auch nicht im Hauch etwas Sektiererisches in dieArbeit hineinkommt. Auf diesem Gebiete sind auch im Biolo-

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Die „Obrigkeitshörigkeit“ war richtig für andere Zeiten und sollte heute überwunden sein.

Die Körperwärme und das Vorhandensein der Milch als Nähr-boden bieten die besten Voraussetzungen für eine rasche Ver-mehrung dieser Kleinstlebewesen. Die Reaktionen der Kuh aufeine derartige Keiminvasion werden dann als „Euterentzün-dung“ beobachtet, der sehr empfindliche SCHALMTEST zeigteine Veränderung in der Milchqualität an.Jede Euterentzündung bedeutet für den Milchbetrieb einegroße wirtschaftliche Einbuße, weil sowohl die Milchqualitätnicht mehr entspricht, als auch die Milchleistung selbstzurückgeht. Außerdem besteht fast immer die Gefahr der Ver-schleppung im ganzen Bestand, sodaß Euterentzündungensehr oft zu chronischen Gesundheitsproblemen werden.Es müssen also grundsätzlich regelmäßige Kontrollen mit demSCHALMTEST erfolgen, damit die Erkrankung eines Euter-viertels rasch erkannt wird und es nicht zur Ausbreitung imganzen Tierbestand kommt. Bei der Behandlung eines erkrankten Euterviertels ist größterWert darauf zu legen, daß nicht „irgendetwas“ geschieht, son-dern daß in jedem Einzelfall das beste getan wird, damit dasTier mit seinem Gesundheitsproblem schnell fertig werdenkann. Aus verschiedenen Gründen ist in fast allen Fällen eineBehandlung nach den Regeln und mit den Mitteln der Homöo-pathie jeder anderen Methode überlegen. Fast immer treten Euterentzündungen auf, wenn die Zitzenoder das Euter in irgendeiner Weise außergewöhnlich belastetwurden. Eigentlich ist die Zitze ja nur für das Maul und das Saugver-halten des Kalbes gedacht. Das Kalb ist der ideale „Benützer“!Schon ein schlechter Handmelker, noch mehr eine ungenaueingestellte oder schadhafte Melkmaschine sind eine echte„Beleidigung“ für das empfindliche Organ. Die (besonders imStall) überall vorhandenen Mikrolebewesen können sich dannin einem geschädigten oder geschwächten Organ besondersleicht festsetzen.Eine derartige außergewöhnliche Belastung ist in vielen Fäl-len beim Trockenstellen der Milchkühe gegeben. Einerseits er-folgt im Zuge dieser notwendigen Maßnahme eine oft sehr be-

lastende radikale Futterumstellung, andererseits bietet das Eu-ter für eingewanderte Mikroben den Nährboden der Milch undungestörte Vermehrungsbedingungen, weil ja auch die regel-mäßige Euterentleerung entfällt.

Es liegt in der Hand des Melkers, hier ein dreiteiliges Vorbeu-gungsprogramm einzurichten, welches in der Lage ist, den Eu-tergesundheitszustand jedes Betriebes entscheidend zu bessern.

1. Maßnahmen für die laktierenden Kühe:

• Sauberkeit bei der Melkarbeit.• Regelmäßige Pflege und Überwachung von Melkgeräten.• Sauberkeit am Liegeplatz, insbesondere im Euterbereich.

Kühe, die einen schlecht schließenden Strichkanal haben, -man erkennt das an der sehr leichten Melkbarkeit und am„Milchträufeln“ vor und nach dem Melken – sind sehr gefähr-det. Das Eindringen von Eitererregern ist ja begünstigt.Man verschließt die Zitzenöffnung nach jedem Melkakt mit ei-ner geringen Menge einer nicht fettenden Salbe (z.B. Brand-salbe). Im Grübchen an der Zitzenspitze hält sich der Schutzerstaunlich gut. Bei der nächsten Melkzeit kann dieser „Kitt“mit dem Daumen leicht weggewischt werden.

Über Trockenstellen der Kühe

In jedem Rinderbetrieb spielt die Eutergesundheit eine besonders wichtige Rolle. Die Milchdrüse ist ein

Organ, welches mit dem Zitzenkanal eine unmittelbare Verbindung zur Außenwelt besitzt und von dort

her sehr leicht von Bakterien, Mykoplasmen, Pilzen oder anderen Mikroben besiedelt werden kann.

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Chronisch erkrankte Eutervierteln erhalten jetzt die volleDosis des passenden antibiotischen Trockenstellers! Sie können nur in der Trockenstehzeit ausgeheilt werden!

• Es folgt nun die wichtige Versiegelung des Strichkanales zum Schutze des Euters vor dem Eindringen von Mikro-organismen. Die ganze Zitze wird zu diesem Zweck in Lithauerbalsam (Birkenholzteer) getaucht oder mit einem Pinsel eingestrichen. Es hat sich sehr bewährt, daß auch die Zitzen von trächtigen Kalbinnen in der selben Technik mit einem „Schutzlack“ gesichert werden! Jeder kennt doch die verheerenden Schäden bei manchen Weiderindern!

Sollte diese Versiegelung bis zum Geburtstermin die Öffnungdes Strichkanals verschlossen halten ohne das vorher „nach-lackiert“ werden musste – wunderbar! Ein kleiner Wischer mitWattebausch und Wundbenzin entfernt den Rest!

Ich wünsche jedem, der sich um das Wohl der ihm anvertrau-ten Tiere kümmert, viel Erfolg und viel Freude! ▲DIPL.TZT. DR.CHRISTIAN NEUMANN

2. Trockenstellprogramm:

Jeder Punkt im folgenden Gesundheitsprogramm ist wichtig und gewissenhaft durchzuführen!• In den letzten acht Wochen vor dem Abkalben wird das

Melken eingestellt. Gerade Kühe mit guter Leistung brauchen dringend diese Erholungszeit. Der wöchentlich einmal vorgenommene SCHALMTEST gibt Aufschluß überden Gesundheits-zustand des Euters. Akute Euterent-zündungen unbedingt vor dem Trockenstellen ausheilen!

• Damit Tiere, die zum geplanten Trockenstell-Zeitpunkt nocheichlich Milch geben, eine Keimvermehrung im Euter nichtbegünstigen, fördere man rechtzeitig die Rückbildung der aktiven Milchdrüsen durch Verminderung des Futter-Energiewertes und den Einsatz einer homöopatischen Zubereitung der Kermesbeere (phytolacca).

• Es wird täglich weitergemolken, bis man merkt, dass die Milchbildung auf ein akzeptables Maß zurückgegangen ist.Beim letzten Melkakt wird besonders gut ausgemolken unddie Zitze besonders im Spitzenbereich mit Watte und Wund-benzin bestens gereinigt und entfettet. Dabei ist besondersdarauf zu achten, daß sich im Grübchen an der Strich-kanalmündung kein Schmutz hält.

ZabernNatur Bäckerei

BIO Bäckerei

Haiderstr. 194352 Ansfelden

Tel.: 07229/88020

Wer

bung

WIR BACKEN NUR NATUR - WIE IN DER GUTEN ALTEN ZEIT

DIE BÄCKEREI ZABERN GIBT ES SEIT 98 JAHREN - DAMALS WURDE OHNEDIES NUR

NATUR GEBACKEN. WIR HABEN UNS DIESER TRADITION ERINNERT UND WURDEN ZUR

NATUR- UND BIO-BÄCKEREI.SO BACKEN WIR WIEDER WIE DAMALS, DENN BROT BACKEN IST UNS

BERUF UND BERUFUNG ZUGLEICH.

demeter 7 zeitung

Knetmaschine. Am Vorabend wird allesvorbereitet, so dass ein Handgriffgenügt. Es muss alles sehr schnell gehen.Die ersten Brote sollen ja schon um 3 Uhraus dem Ofen kommen.

01:00 Es läutet. Herr Peters ist kaum gekom-men und steht schon an der Waage, umden Teig abzuwiegen. Geredet wird we-nig. Jeder weiß, was er zu tun hat. Sokönnen in kürzester Zeit einige hundertKilo Brot verarbeitet werden. Wiedersind nur die Knetmaschinen zu hören.Die Öfen heizen bereits auf.

02:10 Die ersten Brote werden bei 250 Gradeingeschossen und dann bei 200 Gradausgebacken. Ich gehe und zieh meinenPulli aus. Es ist mittlerweile sehr warmin der Backstube.

02:45 Drei weitere Herren kommen und neh-men wortlos ihre Arbeit auf. Hin undwieder blickt einer auf den Computer-ausdruck an der Wand, dort ist die Be-stellung für diesen Samstag ausge-druckt. Ich bewundere die Handfer-

00:10, Samstag: Ich bin 20 Minuten zu früh dran. Alsowarte ich. Die Rosensteingasse im17ten Wiener Gemeindebezirk liegt imfahlen Licht des Mondes und derStraßenbeleuchtung. Es ist kalt undganz ruhig.

00:30 Pünktlich kommt Franz Kaschik mitdem Auto um die Ecke, welches gleichdarauf von dem automatischen Gara-gentor verschluckt wird. Kurz daraufläßt mich Herr Kaschik in das Geschäfthinein und ist auch schon wieder in derBackstube verschwunden. Ich packemeine Photokamera aus und hängemir das Aufnahmegerät um. Franz Ka-schik hat schon eine Stunde geschla-fen - die eine vor Mitternacht, die istihm wichtig - ich noch nicht.

00:34 Ich betrete die Backstube. Dort herr-scht reges Treiben. Zu hören sind nurdie zwei Knetmaschinen. Links vonmir befinden sich die Arbeitsflächen.Eine Waage, davor eine Maschine, diespäter kleine Teigportionen herstellenwird - Semmeln, und ein Wasserpor-tionierer. Mir gegenüber am anderenEnde der Backstube stehen die Öfen,daneben liegt die Gärkammer. Rechtsan der Wand sind zahlreiche Simperlim Regal eingereiht. Ich werde in dennächsten sechs Stunden versuchen, ei-nen Einblick zu bekommen. Das wirdnicht einfach, weil neben der Arbeitund in den kurzen Pausen wenig Zeitbleibt, um ausführliche Gespräche zuführen.

00:42 Es sind gerade 12 Minuten vergangenund schon ist der dritte Teig in der

In der Hitze der Nacht

tigkeit und Schnelligkeit, in der hier Tei-ge geknetet, Brote und Weckerl geformtund Striezerl bestreut werden. Jeder Griffsitzt. Die Teige werden weitergeschupft.In beiden Händen wird je ein Brotteig ge-knetet. Die Hände sind dementsprechendgroß. Der Ablauf ist immer derselbe undbestens einstudiert.Um fünf Uhr kommt unter der Woche derZuckerbäcker, aber heute ist Samstag. Dawird nach sechs Uhr nur mehr aufgewa-schen und das Brot nach Bestellung ein-sortiert, denn es warten schon die Aus-lieferer.Andächtig beisse ich in das erste nochwarme Mohnstriezerl. Es regnet, als ichtodmüde nach Hause fahre.

7.00 Die Bäckerei Kaschik macht auf, und ichgehe endlich schlafen. ▲HELMUT SKORPIL (TEXT+FOTOS)

demeter 8 zeitung

Wir backen aus dem vollen Korn...

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1170 Wien, Rosensteing. 43, Tel.: 01/485 15 88

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Wer

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VORARLBERGAltach ADEG Riedmann Achstrasse 05576/7248117Altenstadt ADEG Filiale Reichsstraße 05522/73650Bludenz Ernte Bauernladen 05552/63067Bludenz Fini Frick 05552/31236Bregenz ADEG Meusburger -Bregenz Amaranth 05574/48354Bregenz Christine Hämmerle 05574/47942Bregenz Keimling 05574/46307Dornbirn DM Messepark Messestraße 05572/29672*0Dornbirn Provisana 05572/52963Dornbirn Reichart 05572/32682Feldkirch Carla 05522/70201Feldkirch DM Markt Marktplatz 05522/71501*0Feldkirch Montfort-Bäckerei Filiale Levis 05522/83200Feldkirch Natur&Reform 05522/72040Gisingen ADEG Filiale Noflerstraße 05522/74951Gisingen ADEG Filiale Runastraße 05522/79552Gisingen Montfort-Bäckerei 05522/72306Göfis Sparmarkt Schmid Ernst 05522/73794Hohenems ADEG Filiale Goethestraße 05576/74604Hohenems Naturkostladen Zangerle 05576/2473Rankweil ADEG Filiale Vorderlandstraße 05522/41361Thüringen ADEG Tschann 05550/2210Tisis ADEG Filiale Liechtensteinerstraße 05522/75184Tisis Sparmarkt Mähr Carinagasse 05522/76610Tosters Bernie’s Brotlädele 05522/72427Tosters Sparmarkt Platzer 05522/75427

WIENWien, 1 RH Staudigl Wollzeile 4 01/5124297Wien, 1 NKL Makrokosmos Fleischmarkt 16 01/5131947Wien, 2 Biosenter Dietmüller Praterstrasse 58 01/2142646

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BURGENLANDKönigsdorf Gerald Peterson Berg 131 03325/2485

KÄRNTENGurk Armin Krall St. Johann 4 04266/2299Ma. Rojach Barbara Mrazek Farrach 1 04355/2023St. Margarethen Josef Tatschl Oberleidenberg 47 04352/61985St. Veit / Glan Willi Erian Kraindorf 1 04212 / 5252

NIEDERÖSTERREICHBad Fischau Karl Flechl Wr. Neustädterstr.5 02639/7531Friedreichs Franz Hobiger Friedreichs 16 02815/6240Gablitz NKL Mafalda Linzer Straße 159a 02231/2298Hofstetten Franz Felberer Aiglsbach 19 02723/8680Klosterneuburg NKL Moser Rathausplatz 14 02243/34338Klosterneuburg Reformhaus Kierlinger Straße 02243/25555Mödling NKL Der Fisch Hauptstrasse 68 02236/22158Mödling RH Vitaform Hauptstrasse 46 02236/88326Obersiebenbrunn Naturprod. Hofer Josef Posch Str.10 02286/2219Perchtoldsdorf Heuriger Mohrenberger Elisabethstr.1 01/8698375Perchtoldsdorf NKL Naturstube Elisabethstrasse 1 01/8608673Wiener Neustadt NKL Reidinger Bahngasse 38 02622/23687

OBERÖSTERREICHAnsfelden Bäckerei Zabern Haiderstraße 19 07229/88020Bad Schallerbach Gewusst wie Drogerie Resch, Keplerstr.7 07249/48101Eferding Kräuter Daniel Schmidtgasse 4 07272/2605Gramastetten Winkler Markt Linzer Straße 8 07239/8531Haid MaxiMarkt, Brot-Shop Ikeaplatz -Lambach Bäckerei Resch Marktplatz -Leonding Bäckerei Resch Uno Shopping -Leonding Bio Lois Gewerbestraße 17 0732/683624Linz – Urfahr Fredis Kornkammer Rudolfstraße -Linz Auhof-Dornach Julius Meinl AG Joh. Wilh. Kleinstraße 0732/243072Linz Auhof-Dornach Winkler Markt Altenberger Straße 40 0732/757550Linz Auwiesen Julius Meinl AG Wüstenrotplatz 2 0732/303841Linz Bindermichl Uni-Markt Bindermichlweg 61 -Linz Ebelsberg Spar-Markt Auböck Wiener Straße 480 0732/311467Linz Kleinmünchen Bäckerei Resch Karl-Steigerstraße 1 -Linz Kleinmünchen Eurospar Karl-Steigerstraße 1 -Linz Urfahr DM Drogerie Markt Hauptstraße 50 0732/739717Linz Urfahr Fleischhauerei Laus Leonfelderstraße 75 0732/710400Linz Urfahr Fredi’s Kornkammer Rudolfstraße 14 0732/733101Linz VOEST Alpine Stahl Linz Kantine SB 02/ BG 47 -Linz Wegscheid MaxiMarkt, Brot-Shop Bäckermühlweg 61 -

Wien, 2 BIO-BIO TaborstraßeWien, 2 Waldviertler Naturkost Karmelitermarkt 45 01/2143796Wien, 3 Waldviertler Naturkost Salmgasse 21 01/7132407Wien, 3 Der Bio Feinkostladen Landstrasser Markthalle -Wien, 4 Naturprod. Perlinger Wiedner Hauptstrasse 66 01/5860671Wien, 4 NKL Wolfg. Endrych Margaretenstrasse 47 01/5871441Wien, 4 RH Wieden Wiedner Hauptstrasse 93 01/5442591Wien, 4 Bauernladen Schönbrunnerstrasse -Wien, 6 NKL Treffpunkt Gumpendorferstrasse 106 01/5969664Wien, 6 Bio Logo Shop Otto Bauer Gasse -Wien, 6 DM Markt Mariahilferstrasse -Wien, 7 RH Buchmüller Neubaugasse 17 01/5237297Wien, 7 NKL St. Josef Zollergasse 26 01/5266818Wien, 7 NKL Spittelberg Spittelberggasse 24 01/5236192Wien, 8 Kräuterdrogerie Heyn Kochgasse 34 01/4054522Wien, 8 Der Bio Feinkostladen Lange Gasse 43 01/4093373Wien, 9 Natur&Reform Währingerstrasse 57 01/4062630Wien, 9 NKL Regenbogen Garnisonsgasse 12 01/4086585Wien, 9 Restaurant Dreiklang Wasagasse 28 01/3101703Wien, 10 Viva Natura, Reformprod. Columbusgasse 49 01/6014182Wien, 12 RH Krzyvon Ilse Steinbauergasse 15 01/8131251Wien, 12 Waldviertler Naturkost Meidlingermarkt St. 55 01/8154488Wien, 13 RH Zum Eisbären Hietzinger Hauptstr. 72 01/8772289Wien, 13 Naturkost Gwölb Altgasse 23 01/8765160Wien, 13 Waldviertler Viktualien Penzingerstraße 01/8029035Wien, 13 NKL II Bio Auhofstraße 150 01/4067478Wien, 14 RH Anneliese Hütteldorferstrasse 251 01/9141380Wien, 14 NKL, Kleeblatt Hütteldorferstraße 259 01/9121305Wien, 15 Waldviertler Naturkost Meiselmarkt Stand 62 01/9856099Wien, 16 Waldviertler Naturkost Yppenmarkt 01/4031347Wien, 17 NKL Biogreißler Wurlitzergasse 93 01/4855825Wien, 17 Bäckerei Kaschik Rosensteingasse 43 01/4851588Wien, 18 NKL Walter Brunnader Kutschkagasse 29 01/4024368Wien, 18 RH Hilgers Gersthoferstrasse 4 01/4793453Wien, 18 ÖKOS-Drogerie Sailer Währingerstraße 133 01/4053240*0Wien, 19 RH Josefine Maran Sonnbergplatz 3 01/3687175Wien, 19 Bauernladen Döblinger Hauptstraße -Wien, 19 Natur&Reform Döblinger Hauptstraße -Wien, 19 Biofleisch Sonnberg Sonnbergplatz 2 01/3689829Wien, 20 Naturkost Lavendel Karl Meißlersraße 3 01/3331783Wien, 21 Natur&Reform Franz Jonas Platz 2-3 01/2781991Wien, 21 Waldviertler Naturkost Schlingermarkt Stand 84 01/2789589Wien, 22 NKL 1000 Körner Genochplatz/Stand 18 01/2820241Wien, 23 NKL Aus Gutem Grund Endresstrasse 113 01/881038Wien, 23 NKL Besser Leben Geßlgasse -Wien, 23 NKL Biodrop Fröhlichgasse 42 01/8697121

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Linz Bäckerei Resch Hessenplatz 9 -Linz Bäckerei Zabern Fil. Südbhf. Koje17b 0732/600941Linz Bioprodukte Eva HaunschmidtSüdbahnhofmarktLinz Feinkost Narzt Rainerstraße 20 0732/662461Linz Mangold’s Restaurant Hauptplatz 3 0732/785688Linz Natur & Reform Goethestraße 1 a 0732/652873Linz Naturprod.Schauberger Hauptplatz 4 0732/779053Linz Reformhaus Kobinger Herrenstraße 2 0732/776257Linz-Leonding Bio Lois Gewerbestraße 17 -Marchtrenk Bäckerei Resch Linzer Straße 32 -Marchtrenk Reformhaus Bitto Linzer Straße 15 07243/54560Neuzeug Franz Binder Tinstingerstraße 62 07252/43277Pasching Plus City Reformabtg Pluskaufstraße 7 07229/680-367Perg Schälmühle Nestelberger Naarntalstraße 9 07262/52594St. Florian Demeter Haus Moarhof 07223/85413 oder 07224/4047St. Florian Demeter Haus Moarhof Hohenbrunn 4 07224/4547Steyr Drogerie Fenzl Stadtplatz 10 07252/53316Traun Naturkost Mutter Erde Madlschenterweg 3 07229/4547Wartberg/Krems Hauszustellung durch BIO MOBIL 07587/7178Wels Bäckerei Resch Gartenstd. Wimpssing -Wels Bäckerei Resch Kaiser-Josef-Platz -Wels Bäckerei Resch Schlossstrasse Pernau 07242/47676Wels Bäckerei Resch Stadtplatz 10 -Wels Maxi-Markt (Brot-Shop), Berg 14 -Wels Naturprod. Dopona Adlerstraße 1/Traunpark 07242/67335

STEIERMARKNeumarkt Johann Obermayer Kulm am Zirbitz 41 03584/2013Pöls Hannes Neuper Mauterndorf 22 03579/8312St. Georgen/Judenb. Gerhard Conrad Schloß Pichlhofen 03583/2358St. Georgen/Judenb. Hans Steiner Nussdorf 37 03583/2306

TIROLInnsbruck Angelikas feine Naturkost Universitätsstraße 32 0512/582456Innsbruck Bäko Tirol Exlgasse 20 0512/283144Innsbruck Bio-Box Gumpstr. 71 0512/562229Innsbruck Ernte Verb. Markthalle Innufer -Innsbruck Reformhaus Zur Hygiea Museumstrasse 22 05125/9434Innsbruck Reformhaus Martin Herzog-Friedrich-Str. 0512/59434Innsbruck Vita-Kron Bettelwurfstr.8 0512/262694Kufstein Öko Insel Franz-Josef-Platz 2 05372/67901Kundl St.Notburga-Mitbringsel Liesfeld 95 -Prutz Kaunergrat Sennerei Nr.107 05472/2500Schwaz Feinkost Innsbruckerstr. 20 05242/62338Telfs Naturkostfachgeschäft Obermarkt 32 05262/65337Walchsee Sennereigenossenschaft Alleestr.9 05374/5296

nus und Merkur, sie strahlen Reproduk-tionskräfte für die Pflanzenwelt über dasKalkige ein.- Am Beginn des zweitenVortrages steht die Notwendigkeit voruns, jede Landwirtschaft aufzufassenund möglichst zu gestalten als „einewirklich in sich geschlossene Individua-lität“.( R.St. ) Und diese Individualität istgesund nur insofern, als sie sich ihren fürdie Düngung nötigen Mist selber gibt. Esist also die Kunst des Bauern, die richti-gen Tierarten in angemessener Zahl zuhalten, und den entsprechenden Futter-bau zu gestalten.- ( 3.V.LWK ) Mit spiri-tuellem Blick wird auf die Taten der le-bendigen Stoffe, der Kräfteträgergewiesen, die im Eiweiß- Lebensprozesswirken als Stickstoff, Kohlenstoff, Sau-erstoff, Wasserstoff und Schwefel. Dannwird der Bauer selber angesprochen!„...Sehen Sie, es ist nun nicht schlecht,wenn derjenige, der Landwirtschaft zubesorgen hat, meditieren kann.“ Einempfindendes Erkennen sollte man ent-wickeln, dann „...geht man dazu über,die Landwirtschaft in einem ganz ande-ren Stil und Sinne zu betreiben...“.- DerAnfang allen Lebens, die Samenbil-dung, wird in seinem Bezug zum Welt-all geschildert. Nachdem noch einmalauf Kiesel und Kalk als Grundlage allenPflanzenwachstums gewiesen ist, er-scheint vor uns die Familie der Schmet-terlingsblütler. Mit ihrer einzigartigenStickstoffeinatmung sind die Legumino-sen für den Gesamtorganismus derPflanzenwelt ähnlich wichtig, wie es fürden menschlichen Organismus die Lun-ge ist.- Nun wird das Düngen selber be-handelt ( 4.V.LWK ) - als eine Verleben-digung der Erde! Dabei braucht man einpersönliches Verhältnis zu der Arbeit mitdem Dünger - ohne dieses persönlicheVerhältnis geht es nicht...- Rudolf Stei-ner unterscheidet dann so, wie es damals

Immer wieder begegnet man der Fra-ge nach geeigneten Maßnahmen ge-

gen Pflanzenkrankheiten, wie derWelkekrankheit bei Lupinen, oder derKartoffelkrautfäule. Ein seit den 70-erJahren bio.- dyn. nachgebauter Win-terweizen ist zwar in Ertrag und Qua-lität wunderbar, läßt sich aber nichtohne jene (biologische) Beize stink-brand - frei halten; bio- dynamischerWeinbau kann zwar höchste Qualitä-ten bringen, ist aber nicht ohne (ob-zwar reduzierte) Schwefel- und Kup-fer- spritzungen möglich...- DieseReihe liesse sich wohl fortsetzen; ano-log könnte man auch diverse Proble-me in der Tierhaltung betrachten, ja,denkt man weiter, kann man zu derFrage kommen, wie gesund der biolo-gisch - dynamische Landbau über-haupt heute eigentlich ist?

Nun gibt es heute ja eine ganze Reihemehr oder weniger wirksamer, für denBio-Landbau zugelassene Mittel ge-gen verschiedenste Pilzkrankheiten.Aber wäre das nicht einfach nur eineSymptombekämpfung, wenn auchnach anderen Rezepten, als die mate-rialistische Natur- wissenschaft fürfast jedes denkbare Einzelproblem an-preist? Was könnte denn für die Ge-sundheit getan werden? - Gleich im ersten Vortrag des Land-wirtschaftlichen Kurses ( LWK ) schil-dert Dr. R. Steiner eine Urpolarität imKosmos, und deren Ausprägung in derStoffeswelt. Er weist auf die Rolle derirdischen Stoffe als Träger von Kräftenkosmischen Ursprungs hin. Den Kieselbeschreibt er als den Träger der Kräfteder obersonnigen Planeten Mars, Ju-piter und Saturn, durch deren Wirkungdie Pflanzen zu Nahrungspflanzenwerden. Polar dazu wirken Mond, Ve-

unter Bauern selbst- verständlich war,ausdrücklich zwischen Kompost ( herge-stellt aus allen möglichen organischenAbfällen, eventuell etwas Branntkalk,aber auch mit z.B. Grabenaushub, Teich-schlamm oder Erde ) als günstigem Dün-ger für Grünfutterflächen, und Stallmistals eigentlichem Dünger für den Acker.-Diese Düngung soll erhöht werden durch„geistigen Mist“- es folgt die Beschrei-bung von Hornmist und Hornkiesel.-(5.V.LWK ) Die grobe Düngung soll zurVerlebendigung des Bodens richtig sub-stantiiert werden. Dazu dienen die Dün-gerzusatzpräparate, die den Düngernicht nur beleben, sondern wie „durch-vernünftigen“. Bei der Schilderung desEichenrindepräparates spricht er das er-ste Mal über Pflanzenkrankheiten: Mansolle dem Boden Kalzium über die Dün-gung zuführen, aber Kalzium aus demBereich des Lebendigen! Es hat dieFähigkeit, in der Lebenssphäre vorbeu-gend ordnend so zu wirken, daß über-wuchernde Lebenskräfte abgedämpftwerden.- Nachdem dann ( 6.V.LWK ) vonUnkräutern, tierischen Schädlingen undder möglichen dynamischen Regulie-rung gesprochen wurde, wendet sichSteiner wieder den sog. Pflanzen-krank-heiten zu: Nach einem recht nassen Win-ter und Frühjahr drohen Pilzkrankhei-ten. Dabei erkrankt nicht eigentlich diePflanze, sondern die Erkrankung derPflanze ist Ausdruck zu starker Mon-denkräfte im Bodenleben. Zur Entla-stung der Erde von diesen zu starkenMondenkräften gibt er jetzt das Schach-telhalmpräparat an, also eigentlich einKieselpräparat pflanzlicher Herkunft! -Halten wir fest: Es zielen viele bio-dyna-mische Maßnahmen dahin, das zunächsttote, mineralische Erdige zu beleben.Demgegenüber können aber in dem dieErde durchsetzenden Wässerigen zu

Zur Frage der Pilzprobleme

im biologisch - dynamischen Pflanzenbau

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mitgeben! Wenn auf dem Hof Problemeauftreten, müssen wir uns nicht fragen,ob wir vielleicht etwas versäumt haben?Haben meine Präparate gute Qualität, istihre Lagerung wirklich sachgerecht, sodaß jedes einzelne Präparat allseitig vonmindestens 5 cm Torf umgeben ist? Pfle-ge ich meinen Dünger genügend, fügeich auch etwas Erde bei, wird er abge-deckt?- Viele Fragen könnten noch ge-stellt werden!-Bei einem unbefangenen Blick auf dieäußere Weltlage, die wir ja alle mitge-stalten, kann es einem schaudern.Schaut man aber auf das für die Mensch-heit wichtigste Ereignis, das Ur-Osternvor bald 2000 Jahren, dessen Erinne-rungs-Fest wir in diesen Wochen wiederfeiern, so kann man eine gewaltige Er-mutigung empfinden: Die Tat einesMenschen kann zuletzt positive Bedeu-tung für die ganze Erde, für die ganzeMenschheit haben - und das gilt sicherauch im Kleinen! - So lasst uns in allerBescheidenheit beim Rühren auf einegute Stimmung achten, und vielleichtbeim Ausspritzen einen Segen erbitten.Die Zubereitung von R.Steiners Equise-tum - Präparat (5o8), nach L.Kolisko.Ackerschachtelhalm (nicht bestrahlt!)mit Wasser - im Gewichtsverhältnis 1 :10 - möglichst über Holzfeuer zum Ko-chen bringen, eine Stunde köcheln las-sen, nach dem Abkühlen abgiessen. Die-ser Tee, er stellt die erste Dezimalpotenz(D1) dar, soll einige Tage stehen gelas-sen werden, er soll ruhig verjauchen.Möchte man dann z.B. einen HektarLand mit 15 Liter ( Füllmenge einerRückenspritze ) Präparat „508“/ D5 be-handeln, so braucht man: ein Litermaßmit feiner Skala, drei saubere, gut ver-schliessbare 2 L - Flaschen, ein 25-30 LRührgefäss und ca. 20 L lauwarmes Re-genwasser. Zum Potenzieren werden

starke, überwuchernde Lebenskräfteaufzutreten. Da können wir von zweiSeiten her vorbeugend wirken: durchdie Anwendung von verlebendigtemKalk im Eichenrindepräparat („505“),oder durch die Verwen-dung der kie-seligen Zubereitung des Schachtelhal-mpräparates („508“). - R.Steiner be-auftragte L.Kolisko, die schon dennaturwissenschaftlichen „Nachweisder Wirksamkeit kleinster Entitäten“,d.h. der Homöopathie geliefert hatte,mit der Aufgabe des Nachweises derPräparatewirkung. In ihren umfang-reichen Versuchsreihen mit standardi-sierten Weizen-Keimtests fand sie für„505“ und „508“ jeweils die 5. Dezi-malpotenz als optimal wirksam,während es beim Baldrian-Präpsaratdie D8 ist.- Noch 1997 sagt Nicolas Jo-ly in seinem bemerkens- werten Buch„Beseelter Wein“ über ihr mit diesenArbeiten direkt am LWK anknüpfen-den Buch „Die Landwirtschaft der Zu-kunft“(London 1939 / deutsch Schaff-hausen 1953): „...immer nochhochaktuell und darüber hinaus eineQuelle wertvoller Informationen...“-Es erscheint als ein Rätsel, warum ihrWerk bis heute kaum (Ausnahme s.o.)gewürdigt, geschweige denn aufge-griffen wurde! - Lilli Kolisko prüfte z.B. auch verschiedene Präparate „505“auf ihre Wirkung und stellte fest, daßbei der Herstellung viele Fehler ge-macht werden.- Auch für die Bereitungvon „508“ gibt es heute manche unge-naue Angaben, deshalb folgt unten ei-ne exakte Anweisung.-

Von den vielen „höchst nützlichenWesen“ der elementarischen Weltkönnen wir wissen, daß sie uns helfenwollen, wenn wir ihnen nur die Wegeweisen und die richtige „Nahrung“

150 ml von der D1 mit 1,35 L von demWasser in eine der Flaschen geschüttetund fünf Minuten kräftig geschüttelt.Nun hat man 1,5 L von der D2. Die Fla-schen beschriften, um den Überblick zuerleichtern: die Restmengen der Potenz-stufen kann man zur späteren Verwen-dung aufheben! - Für die D3 nimmt manwieder 150 ml aus der D2 zu 1,35 L Was-ser und schüttelt wieder kräftig fünf Mi-nuten. Nach einer weiteren sinngem.Wiederholung hat man 1,5 L D4. Diese1,5 L werden jetzt komplett zu 13,5 LWasser ins grosse Gefäss gegeben. Diesegrosse Menge muss jetzt, wie von „500“und „501“ bekannt, eine Stunde gerührtwerden, dann hat man 15 L „508“/D5.Die Anwendung kann zur Vorbeugung,ev. auch kombiniert mit Hornmist, imHerbst oder Frühjahr auf den Boden er-folgen, oder im akuten Fall direkt auf denBestand gesprüht werden.-Wenn in ei-ner regionalen Arbeitsgemeinschaft einMensch die Vorarbeiten bis zur D3 be-sorgen würde, dann könnten 10 Land-wirte oder Gärtner mit je einem 10. Teildieser D3 weiterarbeiten zur D4. Bei rich-tiger Planung, wenn vielleicht sowieso„500“ gerührt wird, kann diese Menge„500“ dann gleichzeitig eine Menge„508“ D5 werden, bei nur ganz geringemMehraufwand an Arbeit. ▲F.STEFFAN

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dynamisch geführten Hof ( Tierhaltung,Tierpflege, Gärten mit breit gefächertemGemüsesortiment, Getreideanbau und -verarbeitung, Milchverarbeitung, Ver-kauf im Hofladen und damit verbundendas Gespräch mit den Konsumenten,Praktikanten- und Lehrlingsausbildung,Feriengäste u.a. ) entstehen hohe Anfor-derungen in bezug auf die Arbeitsteilung.Zu fragen wäre hier: Welchen Bereichkann ich übernehmen? Was möchte ichwirklich tun? Wie kann ich diese Arbeitbewältigen? Zu beobachten ist, daß sichdie Bäuerinnen diese Fragen aber oftnicht stellen, teils aus individuellen Not-wendigkeiten, teils aus wirtschaftlichenZwängen. "Ihren Mann zu stellen“ kannda leicht zur Versuchung für die Bäue-rin werden. Aber eine Frau kann keinenMann stellen.

Rollen im Zusammenleben

Als Frau am Hof erfüllen wir mehrereRollen. Die Rolle als Ehefrau, die Rolleals Mutter, die Rolle als Bäuerin. Die hierzu stellenden Fragen könnten lauten:Welche Rolle spielen wir?Oder spielen wir eine Rolle?Wachsen wir an einer Rolle? Oder wachsen wir in eine Rolle hinein?Oder können wir durch Erkennen überdie Rolle hinauswachsen?So sollten wir uns Gedanken darüber ma-chen, welche Aufgaben zu erfüllen sind,wie sie bewältigt werden können, ohnedaß die eigene Persönlichkeit mit der Rol-le vertauscht wird, und ohne daß mansich selbst durch die Rolle untreu wird.Dann kann die Rolle - die Aufgabe - bei-tragen zur menschlichen Entwicklungund sie kann lebendig werden und zurFreude am Tun.Im Buch „ Philosophie der Freiheit “ for-dert Rudolf Steiner, daß der Mensch im-mer mehr Selbst –Verantwortung für

Eine Beschreibung der biologisch-dy-namischen Landwirtschaft umfasst inder Regel Aspekte wie Hof-Individua-lität, in deren Mittelpunkt die dort le-benden Menschen stehen, Präparate-Wesen, Tierhaltung, Fruchtfolgen unddie Direktvermarktung. Diese Bereichewerden in den bäuerlichen Arbeits-gruppen seit Jahren sehr eingehendbehandelt und adäquate Handlungs-weisen erarbeitet. Der Vollständigkeithalber wird auch der Begriff des So-zialen Wesens auf den Höfen manch-mal erörtert und in bescheidenen An-sätzen diskutiert, meist im Hinblick aufHofgemeinschaften. Ich möchte aber in diesem Beitrag ander Basis ansetzen und fragen, wie sichdie soziale Situation JETZT auf denHöfen darstellt. Was sind die verschie-denen Rollen im Hofleben und wer hatsie inne. In diesem Artikel möchte ichmich der Rolle der Frau auf den Höfenzuwenden. Die Ausführungen fußenauf Beobachtungen, eigenen Erfah-rungen und auf Ausführungen von da-mit befaßten Menschen, aus den Be-reichen Psychologie und Soziologie.Drei Themenkreise scheinen mir hierwichtig als Gegenstand von Überle-gungen: Das Erkennen der eigenen Rolle - im Arbeitsbereich- im Zusammenleben - nach außenDas Erforschen der Entwicklung dieserRollen - in der Geschichte - in der Prägung- im Einfluß des ZeitgeistesDas Erfassen der Bedürfnisse

Rollen im Arbeitsbereich

Durch die Mannigfaltigkeit von Ar-beitsbereichen auf einem biologisch –

sein WOLLEN übernehmen muß. Dies be-deutet auf die Rollen bezogen, daß wirzumindest über sie nachdenken müssen,schauen wo wir eine Rolle nur übernom-men haben oder welche wir mit Lebenfüllen können.

Rollen nach außen

Im sozialen Miteinander von Menschenentstehen naturgemäß Bilder, die sichzusammensetzen aus den Äußerungenund Aktivitäten auf der einen und derBetrachtungsweise der anderen Seite.Wir können manche dieser Bilder als Kli-schees bezeichnen.Auch die Rolle der „Demeterbäuerin“scheint mir dafür anfällig. Durch den hohen Anspruch der biolo-gisch – dynamischen Arbeitsweise undihrer Darstellung besteht die Gefahr, daßBilder entstehen, die dann nach außengezeigt werden. Damit bildet sich ge-wißermaßen auch eine Verpflichtung siezu erfüllen. Ich meine, daß hier zu ach-ten wäre auf das Wechselspiel von Ge-achtet–Werden, Anerkannt-Werden,und der Gefahr, zum Sklaven dieser Ach-tung und Anerkennung zu werden.Vielleicht trauen wir uns einmal die Fra-ge zu stellen nach unserem Eigen–Seinund der Versuchung des schön gerahm-ten Bildes zu widerstehen, das zu einemKerker werden kann. Schon die GöttinDemeter in der griechischen Mythologiehat nach dem Raub der Persephone ihreRolle als Spenderin und das Bild der lie-benden Göttin verlassen.

Zum Rollenverständnis

Erforschen der Entwicklung von Rollenin der Geschichte Schon Goethe mahnteuns, die Geschichte weit zurückzuverfol-gen, wollen wir nicht den Geschehnissenunserer Zeit blind gegenüberstehen undausgeliefert sein.

Gedanken zum sozialen Leben auf den Höfen:

Die Frau am Demeterhof

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sich und anderem darin, daß schon ei-nige Höfe ohne Bäuerin sind. Tendenzsteigend!Wir können gesellschaftliche Entwick-lungen nicht ausklammern, denn sie er-fassen uns ohnehin. Ein offenes, lern-bereites Umgehen mit diesenEntwicklungen ist wahrscheinlichfruchtbarer. Ich bin mir darüber klar,welch schwierige Aufgabe das ist unddaß viele Hilfestellungen für das Verste-hen dieser Veränderungen notwendigwerden, um Ängste abzubauen und anneuen, lebenswerten und frauenwürdi-gen Strukturen zu arbeiten. Jede einzel-ne Bäuerin und auch unsere bäuerlichenArbeitsgruppen sind hier gefordert, die-ser Situation offen zu begegnen und übersie zu kommunizieren.

Erfassen von Bedürfnissen

Soll ein Zusammenleben gelingen, somuß man um die Bedürfnisse der einzel-nen Menschen wissen. Zu den Grund-aufgaben zählt das Erkennen der eige-nen Bedürfnisse und jener dermitlebenden Menschen.In diesem Zusammenhang tritt uns ein ei-genartiges Phänomen entgegen: VieleBäuerinnen scheinen keine eigenen Be-dürfnisse zu haben. Das sieht dann aufden ersten Blick durchaus edel und altrui-stisch, selbstlos und opferbereit aus, hataber in Wirklichkeit oft schmerzliche Fol-gen. Wenn wir genau hinschauen, hängtdie Opferbereitschaft mit den verschie-densten Faktoren zusammen:der Bereitschaft zu geben, dem Selbst-wertgefühl, der Konfliktvermeidung, derAnerkennung, dem Nicht-nein-sagen-können, der falschen Einschätzung dereigenen Grenzen, dem Bedürfnis für an-dere da zu sein und sicherlich noch ei-nigen anderen mehr.So unerläßlich ein gerüttelt Maß an Opfer-

Die Rolle der Bäuerin entstand ausder kulturellen Entwicklung des

Bauernstandes und hier steht uns reich-haltiges geschichtliches Material fürunsere Nachforschungen zur Verfü-gung. Die Frage nach der Prägungberührt den soziokulturellen Zusam-menhang in der Gesellschaft und na-turgegeben auch die Prägung durch dieeigene Familiengeschichte. So kannhier hinterfragt werden, wo etwas sogemacht wird, weil es immer so ge-macht wurde, oder wie weit Hand-lungsweisen aus der eigenen Familieoder der Familie, die vorher am Hof war,übernommen und tradiert werden.Über dieses Nachdenken können wirEinsichten in die Beweggründe unse-res eigenen Handelns gewinnen. Dasist zwar manchmal mühsam und auchschmerzhaft, aber durchaus heilsam.Auf jeden Fall zu beachten ist der Ein-fluß des Zeitgeistes und der damit ver-bundenen Beeinflußung durch gesell-schaftliche Entwicklungen.Durch die Veränderungen des Frauen-bildes und der Stellung der Frau in derGesellschaft hat auch eine Verunsi-cherung über die Situation der Frau amBauernhof Platz gegriffen. Das zeigt

bereitschaft im menschlichen Zusammen-leben ist, so verschwommen ist die Gren-ze, wo sie sich in der Auswirkung gegensich selbst zu richten beginnt. UnbewußteErwartungshaltungen können entstehen,(„Ich tue immer alles für...und ich erwartedafür.... “ und Ähnliches. In Ansätzen ken-nen wir das alle. ). Auch die Gefahr derSelbstüberforderung muß in diesem Zu-sammenhang genannt werden. Falsch verstandene Opferrollen schrän-ken nicht nur die eigene, sondern auchdie Freiheit der anderen Menschen ein. Ein ehrliches Hinschauen auf diese Op-ferbereitschaft könnte scheinbar unü-berwindbare Probleme lösen helfen.Es gilt wohl nicht nur für die landwirt-schaftlichen Bereiche, daß wir sie mit un-serem Bewußtsein neu erkennen, ergrei-fen und gestalten, sondern imbesonderen Maße für die Situation derFrau am Hof, damit sie in gesunder undwürdiger Weise zur „Demeterbäuerin“reifen kann.Ich bin mir bewußt, wie unzulässig ver-einfachend dieser kurze Beitrag dasdurchaus heikle Thema behandelt, abervielleicht kann er zu einem Impuls desNachdenkens und des Gesprächs in denGruppen werden. ▲ NEUPER WALTRAUD

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gen überschrieben wurde. Es gab undgibt bis heute allerdings keine Firma De-meter, wie viele glauben. Demeter stehtfür eine ganz bestimmte Qualität, wobeiProdukte- und Sozialqualität gleicher-maßen gemeint sind. Es verwundert al-so nicht, dass die ersten Bioläden (heuteNaturkostläden) sozusagen scharf aufDemeter-Produkte waren, denn da warman sicher, ein hochwertiges Produktdem Kunden offerieren zu können. Aberauch Kundenseits war die Nachfragenach Demeter-Qualität gegeben, auch soviele Aspekte wurden hinterfragt.Es gabein Naheverhältnis zwischen Kundenund Erzeugern, vermittelt über den Na-turkostladen. Wenn es auch erst wenigeBio- und Hofläden gab, so war trotzdemdie Marke Demeter durch das Wirken derIndividualität etwas sehr lebendiges unddaher gefragt.

Die Aufbruchsstimmung machte mitden Jahren einer Gewöhnung an dieWorte biologisch, naturbelassen, um-weltschonend, ökologisch und ‚aus kon-trolliertem Anbau’ Platz, immer mehrBio-Betriebe entstanden, staatlicheRichtlinien für Bioprodukte wurden er-stellt (Mindestanforderungen), der Ver-band der „organisch-biologischen“ Be-triebe (Ernte für das Leben) hatte einenungeahnten Zuwachs. Daneben gibt esnoch einige kleinere Verbände, Ver-marktungs- und Produktionsgemein-schaften. Heute hält Bio Einzug in dieSupermärkte. Es gibt ein staatliches Bio-Siegel, Eigenmarken der Lebensmittel-handelsketten und die EU-Richtlinienfür biologische Ware. Die Marke Deme-ter hat Konkurrenz bekommen. EineKonkurrenz, die durch ihr Anbieterpo-tential übermächtig erscheint. Gehtdoch heute fast alles über mediale Wer-bung und die können sich nur die Nah-rungsmittel-Multis leisten (z. B. kostet1’’ im Fernsehen von ATS 70.000,- auf-wärts). Trotzdem muß es auch die De-meter-Gemeinschaft zur Kenntnis neh-men, dass es ganz ohne Bewerbung derMarke heute nicht mehr geht, aber die

Es war vor rund 25 Jahren als in Öster-reich die ersten Bioläden entstanden.Anlaß dazu war die relativ rasch stei-gende Nachfrage nach „natürlichen“Lebensmitteln. In den schon seit lan-gem bestehenden Reformhäusern gabes eher Nahrungsergänzungen undDiätprodukte. Der in der konventio-nellen Landwirtschaft übermäßigeEinsatz von synthetischen Düngemit-teln, Herbiziden und Pestiziden zurUnkraut- und Schädlingsbekämpfunghatte zu einer Verunsicherung in Tei-len der Bevölkerung geführt. Als Al-ternative zur „chemisch-technischen“Agrarindustrie fand die biologischeLandwirtschaft immer mehr Anhän-ger auf der Produzenten- und Konsu-mentenseite. Dieser Aufbruch begannMitte der 70er Jahre und erreichte sei-nen Höhepunkt 1998 mit knapp20.000 Biobetrieben. Allerdings hattedie Anzahl der Konsumenten mit die-sem Boom nicht Schritt gehalten.Wenn auch eine jüngst vom Gallup In-stitut veröffentlichte Studie behaup-tet, dass 70% der Österreicher beimEinkauf auf Bio achten, so sind es nuran die 3%, die regelmäßig Bioproduk-te kaufen.

Dabei hat Dr. Rudolf Steiner schon inden 20er Jahren behauptete, „die mo-derne Landwirtschaft würde in einerSackgasse enden“, aber auch einenWeg aufgezeigt, wie die Fruchtbarkeitder Erde in Zukunft erhalten und ge-pflegt werden könnte. Dr. Rudolf Stei-ner gab schon 1924 den fundierten Im-puls zur biologisch-dynamischenWirtschaftsweise, die ab diesem Zeit-punkt praktiziert wurde und die dabeientstehenden Produkte als bald mit derMarke „Demeter“ bezeichnet wurden.So war also, als die Biobewegung inden 70er Jahren einsetzte, bereits eineMarke vorhanden, nämlich der inzwi-schen geschützte Demeter-Schriftzug,daneben gab es noch die sogenannteDemeter-Blume, die aber mit den Jah-ren von der Wort-Bild-Marke sozusa-

Werbung (Nahebringen) soll persölicherlebbar und ehrlich sein. Aus der Sichtder Konsumenten gibt es einfach zu vie-le Marken (zirka 30 patentierte Schutz-zeichen Bio im Lebensmittelbereich (In-land) und ungezählte in- undausländische umweltbezogene Zeichen,so reduziert sich sein Augenmerk mei-stens darauf, ob er irgendwo die Silbe„bio“ auf der Verpackung findet. Damitkann man auch leben, aber Demeter istmehr als nur „bio“. Jetzt nach 75 Jahrenbiologisch-dynamischer Wirtschafts-weise stehen wir mehr denn je vor derAufgabe, interessierten Menschen dieAussagen der Wort-Bild-Marke Demeterzu vermitteln.

Garantierte Einhaltung der Richtlinien,vom Rohprodukt bis zur Verarbeitung.Beschreitung neuer Wege im Wirt-schaftsleben. Transparenz im Waren-fluß. Soziales Streben im Sinn einermenschengemäßen, von Brüderlichkeitgetragenen Gesellschaftsform. Hier er-gibt sich ein breitgefächertes Arbeitsfeldaus ganzheitlicher Sicht. Landwirte, Bil-dungsstätten, die Ärzte, die Naturkost-fachgeschäfte und nicht zuletzt die Kun-den denen Demeter ein Anliegen ist, sindaufgerufen eine Mittlerrolle zu überneh-men. Der Anspruch der biologisch-dy-namischen Methode wesentliches zur„Heilung der Erde“ beitragen zu könnenkann nur verwirklicht werden, wenn dienotwendigen Maßnahmen dazu durchinnere Überzeugung, durch Liebe, ge-troffen werden.

Da braucht es aber auch ein Umfeld vonEngagierten, die jeder nach seinen Mög-lichkeiten, unterstützend mitzuwirkenwäre z. B. schon dadurch gegeben, beimEinkauf mehr auf Demeter-Qualität zuachten, Demeter-Höfe zu besuchen. DieGeschäftsstelle des Österreichischen De-meter-Bundes informiert laufend überAktivitäten. Die von Demeter Interna-tional aus Anlaß 75 Jahre Demeter neu-gestaltete Wort-Bild-Marke entsprichtdurchaus den Vorstellungen die heutzu-tage eine Marke sympathisch und da-durch motivierend für den Käufer ma-chen. Der Erfolg soll der Beweis sein. ▲

Demeter am Weg: Die Wort-Bild-Marke

demeter 16 zeitung

Wie können wir als Einzelne etwas zu ei-nem geistig und sozial „reiferen“ Wirt-schaftsleben beitragen? Sind wir als Ein-zelne nicht viel zu schwach, um gegendie mächtige Wirtschaft etwas auszu-richten? Ist das wirklich so?

Erinnern wir uns doch an die grosse Fir-ma Shell. Sie wollte eine ausgediente Er-döl-Bohrinsel einfach in der Nordseeversenken, anstatt sie an Land ord-nungsgemäss zu entsorgen. Alle Prote-ste halfen nichts. Erst als die Automobi-listen anfingen, nicht mehr bei Shell zutanken, wurde die Bohrinsel schnell anLand gebracht und, wie es sich gehört,dort entsorgt. Ein Einzelfall? Beileibenicht. Es braucht heute Konsumenten

Es ist schön, zu erleben, wie im Som-mer das Wachstum der Natur ab-

nimmt und in den Reifeprozess über-geht. Wäre es nicht an der Zeit, auchunsere Wachstumsgesellschaft einmalin den Reifeprozess überzuführen,statt sich im Wirtschaftswachstumund Unternehmens- und Kapitalge-winn dauernd zu überbieten? Was istdenn der Sinn unserer hektischenWirtschaftstätigkeit? Leben wir, um zuwirtschaften, oder wirtschaften wirnicht vielmehr, um zu leben? Aber washeisst leben? Ist dies wirklich nur „fun“und Nervenkitzel, oder wäre es in An-betracht unserer ökologischen und so-zialen Probleme nicht angebracht,geistreicher und sozialer zu werden?

und Produzenten, die nicht gegeneinan-der, sondern vernünftig – assoziativ –zusammen arbeiten, wie dies u.a. im bio-logisch-dynamischen Bereich seit lan-gem geübt wird. Aber nicht nur im Le-bensmittelbereich bedarf unsereWirtschaft einer solchen Zusammenar-beit von reifen Menschen, sondern aufallen Gebieten. Dann kann unsere heuteso dominierende Wirtschaft wieder zueiner wahren Schule des Lebens werden,in der wir üben, immer geistreicher undsozialer mit unseren Mitmenschen undder übrigen Welt umzugehen. ▲

MICHAEL RIST, DR. DR. H.C.

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1999 feierte der Öster-reichische Demeter-Bund sein 30jährigesBestehen. ClementineBeidl und HelmutSkorpil haben aus

diesem Anlass einen Rückblick zu-sammengestellt, der diese 30 Jahrelebendig werden lässt. AchtInterviewpartner, die diese Zeit mass-geblich mitgestaltet haben, kommenzu Wort. Ergänzend befindet sich ei-ne kleine Zeittafel im Anhang. (HEFT, GEBUNDEN, 48 S. , ÖS 120,- ZUZÜGLICH

PORTO, ZU BEZIEHEN ÜBER DEN DEMETER-BUND)

Der „Demeter-Gar-tenrundbrief für denbiologisch-dynami-schen Gartenbau“wird von der Vereini-gung der Arbeitsge-meinschaften bür Bio-logisch-DynamischeWirtschaftsweise her-

ausgegeben. Er erscheint alle zweiMonate. Bezugspreis Jährlich 15,-DM inkl. MWST.BADEN-WÜRTTEMBERG E. V. , HAUPTSTRASSE 82,

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Das Heft, DIN A5,54 Seiten, „DieDünger-Präpara-te“ gibt eine kurz-gefasste Anlei-tung zu derenHerstellung undAnwendung. Es

ist sehr strukturiert gestaltet und gibtdem Leser die Möglichkeit in denQuellen nachzulesen (Das Literatur-verzeichnis allein umfasst dreiein-halb Seiten). AUTOR: WALTER STAPPUNG,

ISBN: 3-951294409,

ERSTE AUFLAGE 8.2 .2000,

PREIS ÖS 152,-

AKGÖL-Info 1-3/2000:

GVO-Grenzwerte

Im Amtsblatt Nr. L6 vom 11.01.2000 sinddie Verordnungen der EuropäischenKommision Nr. 49/2000/EG und50/2000/EG veröffentlicht, die Etikettie-rungsvorschriften für Lebensmittel än-dern, die GVO enthalten. Die Verord-nungen treten 90 Tage nachVeröffentlichung im Amtsblatt in Kraft.VO 49/2000 wird zunächst nur für zweigentechnisch veränderte Mais- und So-jasorten gültig sein. Bei bis zu 1% An-teilen von GVO im Lebensmittel geht derGesetzgeber von unbeabsichtigter Ver-unreinigung aus und verlangt keineKennzeichnung. Nachweise, dass einesorgsame Prozessüberwachung vorlag,müssen beigebracht werden. VO50/2000 sieht eine Kennzeichnungs-pflicht für Zusatzstoffe und Aromen vor,wenn diese „Proteine und/oder DANNinfolge einer gentechnischen Verände-rung enthalten“. Ein Grenzwert wurdenicht normiert.

Internet

Die Datenbank der ALOG, der Arbeitsge-meinschaft Lebensmittel ohne Gentech-nik, bietet themenbezogene Informatio-nen, die ansprechend aufbereitetwurden. Unter www.infoXgen.com/oe-koland/ gibt es Hinweise zum ÖkoLand-bau. Vertiefende Informationen sind un-ter www.infoXgen.com/infoXthek/zugänglich. Vielfältige und aktuelle In-formationen zum Ökolandbau bietetauch die Stiftung Ökologie & Landbauim Internet an unter www.SOEL.de. DieKontrollstellen informieren unterwww.oekokontrollstellen.de, die Orga-nisationen des Öko-Landbaus und vonNaturkosthandel und –herstellern z. B.unter:www.LebendigeErde.dewww.Forschungsring.dewww.demeter.netwww.Naturland.dewww.Bioland.dewww.oekoproduzenten.dewww.n-bnn.de

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Reise zur Cooperative Salamita, Sizilien

Neben kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten werden wieviele Erzeuger und ihre Betriebe kennen lernen und damitden Anbau von Zitronen, Orangen, Weintrauben und Ha-selnüssen oder auch von Exoten wie Kaktusfeigen oderGranatäpfel. > Termin: 14. bis 21. Oktober 2000

Der Gesamtpreis pro Person inkl. Flug ab Frankfurt a. M.,Übernachtung, Busfahrten, Führungen, Eintrittsgelder,Mahlzeiten und den üblichen Getränken wird bei DM2.250,- liegen. Organisation des Fluges ab Wien denkbar.Nähere Information beim ÖDB unter 01/879 47 01

Veranstaltungen des Österreichischen Demeterbundes

Michaelitreffen

Der Österreichischen Demeter-Bauern in Salzburg> Termin: von Sa. 30.9. 13:00 bis So 1.10. 14:30

Ort: Rudolf Steiner Bau Salzburg und Demeter Hof Fam. Radauer (Sonntag)Thema: Warum wirtschafte ich Biologisch-Dynamisch?Die großen Möglichkeiten der Landwirtschaft in Zukunftergreifen zu können und dafür Grundlagen bilden zu wol-len, darin sieht die neu begründete Salzburger Arbeits-gruppe ihre große Aufgabe.Referent: Dr. Christian WistinghausenD-74653 Kunzelsan, Brunnenhof Mausdorf, T: 02940/2230Internationales Präparatezentrum

Exkursion zu Demeter Betrieben

Das Weingut „Nikolaihof“ in Mautern a.d. Donau und derSaatgutbetrieb Reinsaat in St. Leonhard am Hornerwaldsind heuer Ziel der Demeter Exkursion.> Termin: Samstag, 8.Juli 2000

Abfahrt: 9.00 Uh, Hietzinger Kai 127, 1130 Wien(vor Büro des Demeter Bundes), Ankunft: ca. 18.00 Uhr Kosten: ATS 400,– pro Person (ermäß. ATS 300,– für Mit-gl. des Demeter Bundes), beinhalten Busfahrt, Mittagsbuf-fet, Kaffeejause, BetriebsführungenAnmeldung: bis spätestens 9. Juni 2000 unterTel. 01/8794701, Fax. 01/8794722 oder [email protected] Anmeldung gilt die Einzahlung auf Konto 615 220407 bei Bank Austria (BLZ 20151) lautend auf „Öster-reichischer Demeter Bund“, Verwendungszweck „Exkursi-on 2000“. Bitte vermerken Sie Ihren Namen und Adresseauf dem Zahlschein! Die Exkursion findet ab einer Teil-nehmerzahl von 25 Personen statt!

Fortbildungsveranstaltungen des Österreichischen Demeter-Bundes

„Was kann ‘David’ heute tun?“

Die Zukunftsperspektive für die Landwirtschaft wird unsBauern nicht geschenkt - aber wir können sie uns selbsterarbeiten! "Ein Tagesseminar - Referate und Gespräche - mit KarlGutenbrunner (Grüne Bäuerinnen und Bauern), und FranzRohrmoser (ehem. GF der Ö. Bergbauern, Entwicklungsbe-rater), u. a.> Termin: Montag, 15.5.00 von 10.00 bis 16.00 Uhr.

Bitte pünktlich erscheinen.Ort: Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Auf der Gugl 3, 4021 Linz (Seminarraum 8, 1. UG)Mittagessen: öS 100,- Die Küche bittet um ANMELDUNG! 07231/33000Mitzubringen: die Bereitschaft, die Wirklichkeit nüchternanzuschauen.

"Schaf- und Ziegenfleisch veredeln und verkaufen"

Theorie und Praxis mit Meisterlehrer H. Jakob

Praktische Zerlegung eines Schafes, ladenfertiger Zu-schnitt, Veredelungsmöglichkeiten für die Teilstücke, Her-stellung von Fleisch- und Wurstwaren mit Schaffleisch,interessante Rezepte ...; Ein Seminar für Biobauern und -metzger, die schon Schaf- oder Ziegenfleisch verarbeitenund verkaufen, oder dies planen.> Termin: Freitag 12.5.00 von 9.00 bis 16.00 Uhr

Bitte pünktlich erscheinen.Ort: Schaumetzgerei Höglinger in 4131 Kirchberg ob derDonau, im oberen Mühlviertel. Anreise (von Linz / Urfahrca. 50 min) über die Rohrbacher Bundesstr. in Altenfeldenlinks. Mittagessen: öS 100,- Kosten: öS 250,- pro Person, öS 300,- pro Familie, er-mäßigter Tarif für MG des ÖDB: öS 200,- pro Person; öS300,- pro Familie; Studenten, Lehrlinge und Schüler zah-len jeweils die HälfteAnmeldung zu den Kursen unter 07231/33000 oder 01/8794701

Veranstaltungen

zeitungwir wünschen einen schönen frühling