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Copyright © 2013 by Fabian Kunkler; all rights reserved
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Zellen & co – Wissen & Theorie
Zelltypen
1. PEM - Brennstoffzelle (Elektrolysezelle)
1.1. Was ist eine Brennstoffzelle
1.2. Was ist eine PEM-Brennstoffzelle
1.2.1. Was ist eine Protonenaustauschmembran und wie funktioniert sie?
1.3. Wie ist eine PEM-Brennstoffzelle/PEM-Elektrolyseur aufgebaut?
1.4. Wie funktioniert ein PEM-Elektrolyseur
1.5. Wie funktioniert eine PEM-Brennstoffzelle
1.6. Wozu wird diese Technik verwendet
2. HHO-Zellen
2.1. Nasszelle (Wet-Cell)
2.1.1. Aufbau
2.1.2. Funktionsweise
2.1.3. Vor-und Nachteile
2.2. Trockenzelle (Dry-Cell)
2.2.1. Aufbau
2.2.2. Funktionsweise
2.2.3. Vor-und Nachteile
Sonstiges
3. Zubehör
3.1. KOH-Lösungs-Vorratsbehälter/Ausgleichsbehälter
3.1.1. Aufbau
3.1.2. Funktionsweise
3.2. Bubbler
3.2.1. Aufbau
3.2.2. Funktionsweise
3.2.3. Materialien
3.3. Stromversorgung
3.3.1. Voraussetzungen
3.3.2. Die Autobatterie
3.3.3. Das Festspannungsnetzteil
3.3.4. Das einstellbare Netzteil
3.3.5. „Aus der Steckdose“
3.3.6. Schweißgeräte
3.4. Flammenarrestoren
3.5. HHO-Brenner
3.6. Gesamtaufbau
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Vorwort
Ziel dieses Kapitels ist Basiswissen über die im Inhaltsverzeichnis erwähnten Elektrolyse-
und Brennstoffzellen und einiges Zubehör zu vermitteln, sowie die zugrundeliegenden
chemischen und physikalischen Prozesse näher zu erläutern. Technische Details des
Zellenbaus wie die Auswahl geeigneter Werkstoffe und gesammelte Erfahrungen werden in
späteren Kapiteln, beispielsweise im Bauprojekt, behandelt.
1. Die PEM-Brennstoffzelle (Elektrolysezelle)
1.1. Was ist eine Brennstoffzelle?
Eine Brennstoffzelle wandelt die chemische Reaktionsenergie eines Brennstoffs und seines
Oxidationsmittels in elektrische Energie um. Der Name deutet darauf hin, dass in der Zelle
ein Verbrennungsvorgang (Oxidation) abläuft - allerdings ohne Flamme. Man spricht von
kalter Verbrennung.
Die Bauformen von Brennstoffzellen unterscheiden sich nach der Art des vorgesehenen
Brennstoffs und nach der erwarteten elektrischen Leistung.
1.2. Was ist eine PEM-Brennstoffzelle?
Bei einer PEM-Brennstoffzelle finden die chemischen Reaktionen auf der Oberfläche zweier
katalytisch wirkenden Elektroden statt. Das Kernstück ist jedoch die Protonenaustausch-
membran zwischen den beiden Elektroden (Proton Exchange Membrane). Der Brennstoff der
Zelle ist Wasserstoff, als Oxidationsmittel kommt Sauerstoff aus der Luft oder reiner
Sauerstoff in Frage. Bei Verwendung von reinem Sauerstoff erbringt die Zelle mehr Leistung
und hat auch nicht das Problem der Verschmutzung durch Kohlenstoffmonoxid (CO), welcher
sich auf der empfindlichen Membran ablagern kann und die Zelle schädigt. Es wird versucht,
die CO-Toleranz der Zellen zu erhöhen – das Spülen der Brennstoffzelle mit reinem
Wasserstoff oder Inertgas (Edelgas) ermöglicht zwar die Ablösung des Kohlenmonoxids,
trotzdem sind möglichst wartungsfreie Zellen erwünscht.
Die Zelle ist reversibel, d.h. dass sie die Reaktion in „beide Richtungen“ ablaufen lassen
kann. Das bedeutet, dass sie nicht nur die kalte Verbrennung und die daraus resultierende
Stromerzeugung, sondern auch die Spaltung von Wasser (Elektrolyse) mit Hilfe des
elektrischen Stroms ermöglicht.
Es gibt Hoch-und Niedertemperaturbrennstoffzellen.
1.2.1. Was ist eine Protonenaustauschmembran und wie funktioniert sie?
Eine Protonen-Austausch-Membran, häufig auch Proton Exchange Membrane (PEM) oder
Polymer Electrolyte Membrane (PEM) genannt, ist eine im Allgemeinen aus Ionomer
(spezieller Kunststoff – zumeist Nafion) hergestellte semipermeable (halbdurchlässige) Membran.
PEMs sind für Protonen durchlässig, während der Transport von Gasen wie beispielsweise
Sauerstoff oder Wasserstoff verhindert wird. Dadurch wird eine getrennte Gewinnung und
Ableitung der beiden Gase ermöglicht.
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Strukturformel Nafion
1.3. Wie ist eine PEM-Brennstoffzelle / PEM-Elektrolyseur aufgebaut?
Innen (Betriebsmodus Gasproduktion)
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Innen (Betriebsmodus Stromerzeugung)
1.4. Wie funktioniert ein PEM-Elektrolyseur?
In einem PEM-Elektrolyseur läuft die reguläre Elektrolyse an den beiden Elektroden auf
beiden Seiten der Protonenaustauschmembran ab. Dabei bildet die Protonenaustausch-
membran eine Trennwand zwischen den entstandenen Gasen und ermöglicht die getrennte
Ableitung derselben.
Im Detail funktioniert die Elektrolyse dabei folgendermaßen: Die Trennwand ist nur für
Protonen durchlässig, weshalb der Protonentransport nicht durch die Oxoniumionen
stattfindet, da diese nicht durch die engmaschige Trennwand diffundieren können.
Reaktionen:
Die Aufspaltung des Wassermoleküls geschieht an der Anode:
2 H2O O2 + 4H+ + 4e
- (Hier entstehen Sauerstoffatome die sich zu Sauerstoffmolekülen
verbinden – Sie können nicht durch die Protonenaustauschmembran).
Unter dem Einfluss des zwischen Anode und Kathode bestehenden elektrischen Feldes
wandern die Protonen alleine durch die Membran zur negativ geladenen Kathode. Der an der
Kathode bestehende Elektronenüberschuss ermöglicht die Neutralisierung der Protonen – es
bilden sich Wasserstoffatome und aus diesen Wasserstoffmoleküle, welche nicht mehr durch
die Protonenaustauschmembran zurück können.
Kathodenreaktion: 4H+ + 4e
- 2H2
Die Oxoniumionen bilden sich zwar, zerfallen aber wieder, da sie nicht an der Reaktion
teilnehmen. Es wird in den Zellen kein flüssiges Elektrolyt, sondern lediglich die katalytisch
wirkenden Elektroden benötigt. Der Katalysator ermöglicht auf den Elektrodenoberflächen
die erforderlichen Ionisierungsreaktionen. Als Katalysator wird meist ein Kohlenstoff-Platin-
oder Platin-Ruthenium-Gemisch verwendet.
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1.5. Wie funktioniert eine PEM-Brennstoffzelle?
Der Prozess beginnt an der Anode: Auf der metallischen Anodenoberfläche werden
Wasserstoffmoleküle zu Atomen getrennt (Dissoziation) und ionisiert (das Anodenmetall hat
eine Elektronennegativität, die ausreicht, um Wasserstoffatome zu ionisieren – d.h. die
Wasserstoffatome werden in Protonen und Elektronen getrennt).
Der Trick ist jetzt, dass die Elektronen und die Protonen unterschiedliche Wege durch
unterschiedliche Leiter gehen müssen: Nur die Protonen können die PEM-Membran passieren
– den Elektronen bleibt nur der Weg über die Anode und den angeschlossenen Leitungsdraht:
Strom fließt.
Die Elektronen ermöglichen an der Kathode die Ionisierung von Sauerstoffatomen.
Die entstehenden Sauerstoffionen (O2+
) bilden mit den durch die PEM-Membran
ankommenden Protonen Wassermoleküle.
Da eine einzige Zelle jedoch nicht genug Leistung erbringt, werden mehrere Zellen zu einem
Zellenstapel zusammengeschlossen, einem sogenannten Stack.
1.6. Wozu wird diese Technik verwendet?
Elektrolyse:
Gewinnung von Sauerstoff aus Wasser (z.B. in Atom-U-Booten, Weltraum)
Erzeugen von Wasserstoff zur Energiespeicherung
Stromerzeugung:
U-Boote
Raumfahrttechnik
Autoantrieb (Elektromotor)
Nutzung der Abwärme von Hochtemperaturbrennstoffzellen
uvm.
und das Beste: Am Schluss entsteht nur Wasser!!!
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2. HHO-Zellen
„HHO“ ist ein unter Fachkundigen gültiger Ausdruck für Knallgas im 2:1 Verhältnis. HHO-
Zellen produzieren, wie der Name schon sagt, HHO. Aufgrund ihrer Bauformen und dem
Fehlen einer Protonenaustauschmembran oder Ähnlichem vermischen sich die beiden Gase
Sauerstoff und Wasserstoff bereits in der Zelle und bilden Knallgas.
HHO-Zellen haben normalerweise keinen Katalysator, weshalb dem Wasser ein Elektrolyt
(meist KOH) hinzugegeben werden muss. Dieses verbraucht sich nicht, man muss lediglich
neues destilliertes Wasser hinzugeben (siehe Kapitel: Hintergrundwissen).
2.1. Die Nasszelle (engl. Wet Cell)
2.1.1. Aufbau
Bei der Nasszelle befinden Sie alle Elektroden und die Stromanschlüsse in einem Behälter, in
welchem die Elektrolytlösung enthalten ist und das Gas entsteht.
Eine Nasszelle besteht aus aufeinander gestapelten Edelstahlplatten, welche durch
Abstandhalter aus Kunststoff getrennt sind. Von überall kann elektrolythaltiges Wasser
einströmen. Zusammengehalten wird die Zelle mit Plastikstäben, die durch Löcher der
einzelnen Platten gesteckt sind und von oben und unten Druck auf die Platten ausüben. Die
Stromanschlüsse sind je nach Bedarf an unterschiedlichen Platten gewählt. Obwohl die
einzelnen Platten voneinander durch die isolierenden Abstandhalter getrennt sind, und nicht
jede Platte einen Stromanschluss hat, nehmen alle Platten als Elektroden an der Elektrolyse
teil. Die Platten mit Stromanschlüssen bekommen meist ein + oder – zugeteilt, die restlichen
ohne Stromanschlüsse sind neutrale Platten; sie werden meist mit einem „n“ gekennzeichnet.
Diese Zeichen werden verwendet, um anderen die Plattenanordnung schnell zu erläutern. In
diesem Fall (Schema) wäre das also „+ nnnnnnnnnnnn – “.
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Nasszelle in Betrieb (Funktionstest in Wasserschüssel)
1) Edelstahlplatte
2) Stromanschluss
3) Gewindestab aus
Plastik mit Mutter
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Hier wurde die Nasszelle lediglich als Test in eine Schüssel
Wasser gehalten. Da man das Gas natürlich auffangen
möchte, wird sie meist in einen geschlossenen Behälter mit
Wasser gehängt, welcher lediglich einen Ausgang für das
Gas hat. Wenn die Zelle das Wasser weitestgehend
verbraucht hat, wird der Behälter aufgeschraubt und neues
Wasser eingefüllt. Die herausragenden Stromanschlüsse sind
abgedichtet.
Nasszellen gibt es in unglaublich vielen Bauvarianten, die
jedoch alle auf offen gelegte Elektroden abzielen, die sich in
einem geschlossenen Behältnis mit Elektrolytlösung
befinden.
2.1.2. Funktionsweise
~Folgender Text gilt sowohl für Nass – als auch für Trockenzellen~
Die neutralen Platten sind zwischen den aktiven Platten angeordnet, sie sind im Gegensatz zu
den aktiven Platten nicht mit einer Spannungsquelle verbunden. Sie sind trotzdem nicht
überflüssig, da sie zwischen unterschiedlich geladenen Platten stehen. Das zwischen den
geladenen Platten bestehende elektrische Feld bewirkt auf den neutralen Platten eine
Ladungstrennung (Wirkung der elektrischen Influenz).
Die Grundanordnung ist ein Kondensator:
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Zwischen den beiden Kondensatorplatten besteht ein elektrisches Feld. Dieses Feld kann auf
einem zwischen den Platten befindlichen Körper eine Ladungstrennung verursachen. Die
Ladungstrennung ist bei leitenden Materialien (Metallen) deutlich stärker als bei Isolatoren:
In einem bekannten Schauexperiment wird ein solcher Körper in trennbarer Ausführung in
das Feld gebracht und im Feld in zwei Teile getrennt:
Bei diesem Experiment können die Platten nach ihrer Trennung aus dem Feld genommen
werden – sie sind unterschiedlich geladen; zwischen ihnen existiert ein elektrisches Feld.
In der Nasszelle/Trockenzelle findet die Ladungstrennung auf jeder neutralen Platte statt –
jede neutrale Platte hat eine anodische und kathodische Seite:
Hier sind die Feldlinien hellgrau eingezeichnet:
Die neutralen Platten vergrößern die elektrisch geladenen Flächen in der Zelle und so auch die
Fläche, auf der die Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff stattfinden kann. Das
vergrößert die Leistungsfähigkeit der Zelle.
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Spannungsaufteilung in einer Nass-/Trockenzelle:
Die zwischen zwei aktiven Platten bestehende Spannungsdifferenz wird durch das Einbringen
einer neutralen Platte in der Art aufgeteilt, dass zwischen je zwei benachbarten Platten die
halbe Spannungsdifferenz besteht.
Bei einer größeren Zahl neutraler Platten geschieht die Spannungsaufteilung in gleicher Weise
nach der Zahl der Plattenzwischenräume.
Eine Spannung ( ΔU, sprich: „Delta U“) wird durch Anzahl a neutraler Platten in
Teilspannungen aufgeteilt da a neutrale Platten a + 1 Zwischenräume entstehen lassen.
Wenn beim oberen Beispiel also eine Spannung von 12V an den aktiven Platten angelegt
werden würde, hätte man zwischen jeder Platte eine Spannung von
= 6 V.
Die Elektrolyse kann nur stattfinden, wenn zwischen zwei benachbarten Platten die Zerfalls-
spannung für Wasser erreicht oder überschritten wird. Die Zersetzungsspannung für Wasser
liegt bei etwa 1,24 V (ohne Überspannung). Die Spannung zwischen zwei benachbarten
Platten sollte also nicht unter 1,24 V abfallen.
Verschiedene Beschaltungsmöglichkeiten
Die nötige Kammernspannung (Volt) für die Zelle hängt von dem Abstand zwischen den
einzelnen Platten (durch die Dicke der Dichtungen bestimmt) ab, der maximale Stromfluss
(Ampere) von der Kaliumhydroxidkonzentration und der aktiven Elektrodenoberfläche.
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Wenn man eine Spannungsquelle mit fester Spannung hat, muss eine passende Kombination
von Reihenschaltung und Parallelschaltung der Zellblöcke gefunden werden, um die
erforderliche Spannung herzustellen.
Verwendete Grundschaltungen:
Reihenschaltung (Hintereinanderschaltung, Spannungsteilerschaltung)
Die angelegte Spannung wird auf die in Reihe geschalteten Verbraucher aufgeteilt:
In gleicher Weise können drei Zellblöcke (Stacks) hintereinandergeschaltet werden; in diesem
Fall wird die anliegende Spannung U in drei Teilspannungen U/3 aufgeteilt:
Parallelschaltung (Nebenschaltung)
An allen parallel geschalteten Verbrauchern liegt die gleiche Versorgungsspannung an, aber
der Strom (Ampere) wird gleichmäßig aufgeteilt.
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Kombination der Grundschaltungen
Beide Schaltungen können miteinander kombiniert werden. Dabei ist das folgende Vorgehen
zweckmäßig:
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Die Zellblöcke werden meist parallel geschaltet, so dass der Strom aufgeteilt wird. Innerhalb
eines Zellblocks sind die einzelnen Kammern in Reihe geschaltet. D.h. die am Zellblock
anliegende Spannung teilt sich gleichmäßig auf die Kammern auf.
Daraus ergeben sich die folgenden Formeln:
Strom pro Zellblock:
(1)
Spannung pro Kammer eines Zellbocks:
(2)
Falls eine Spannungsquelle mit fester Spannung verwendet werden soll, müssen die
Zellblöcke mit so vielen Platten ausgestattet werden, dass zwischen zwei Platten eine
geeignete Spannung entsteht (mind. 1,24V) - für die Berechnung der Anzahl der Platten
verwendet man Formel (2).
I B=I g
nB
U K=U g
nK
Legende:
U = Spannung (Volt)
I = Strom (Ampere)
B = Zellblock/Stack
n = Anzahl (Blöcke/Kammern)
K = Kammer
g = Gesamt
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Die folgende Zeichnung zeigt das Bauschema meiner Trockenzelle, in der aus 21 Platten 4
Zellblöcke mit je 5 Kammern aufgebaut werden.
Ladungstransport zwischen geladenen Plattenoberflächen:
Der Ladungstransport zwischen den geladenen Plattenoberflächen erfolgt nun nach den
geltenden Regeln der Elektrolyse (siehe Hintergrundwissen).
In einer Elektrolytflüssigkeit, die Kaliumhydroxid (KOH) enthält, kann diese Substanz
dissoziieren (selbsttätige Teilung einer chemischen Verbindung in Atome/Moleküle/Ionen) und an
der elektrolytischen Reaktion teilnehmen. Entstehendes Kalium reagiert mit Wasser über
Zwischenschritte wieder zu Kaliumhydroxid. Das in der Elektrolytflüssigkeit enthaltene KOH
verbraucht sich also nicht. [http://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumoxid]
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2.1.3. Vor – und Nachteile (von Nasszellen)
Vorteile Nachteile
Einfacher Bau Es sammeln sich große Mengen Gas an
hohe Explosionsgefahr
Relativ kostengünstig Stromverluste (Strom „wandert“ auch außen
an Platten vorbei)
Einfach zu kühlen
Gut einsehbar & einfache Wartung
Verschiedene Elektrolyte können einfach
getestet werden (durch Umstellen der Zelle)
2.2. Die Trockenzelle (engl. Dry Cell)
2.2.1 Aufbau
Eine Trockenzelle besteht aus einem Stapel mehrerer Metallplatten, bevorzugt korrosions-und
laugenbeständiger Edelstahl oder Titan. Jede Platte hat ein oder mehrere Löcher (oder
Schlitze) durch die im oberen Bereich das entstehende Gas austreten kann und ggf. ein unteres
Loch für den Flüssigkeitsausgleich der einzelnen Kammern.
Zwischen den Metallplatten liegt eine nichtleitende Dichtung. So ergeben sich die einzelnen
Kammern, in denen die Elektrolytlösung enthalten ist. Je größer die Anzahl der Platten, und je
dicker die Dichtung ist, umso mehr Elektrolytlösung kann die Trockenzelle aufnehmen.
Die Trockenzelle hat außen zwei dicke, nicht beteiligte Platten (aus Kunststoff, Plexiglas oder
Edelstahl) die von Außen die Elektroden mit den dazwischen liegenden Dichtungen
zusammenpressen und festhalten. Sie haben außerdem 1 oder 2 Löcher mit daran befestigten
Schlauchtüllen, durch welche das entstandene HHO abgeleitet und KOH-Lösung zugeleitet
wird. Der Strom kann entweder an Platten mit einem längeren herausragenden Edelstahlstück
oder an kleinere, mit Anschlüssen versehene Platten angeschlossen werden – dies ist von
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Zelle zu Zelle verschieden. Die Außenplatten haben mehrere Bohrungen, durch die
Gewindestangen geführt werden welche durch Muttern und Unterlegscheiben die Platten
aneinander halten. Um einen Kurzschluss durch Berühren der Gewindestangen mit den
Elektroden zu vermeiden, werden passende Schlauchstücke über die Gewindestangen gestülpt
um diese zu isolieren.
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2.2.2 Funktionsweise
Wie bei der Nasszelle gibt es auch bei der Trockenzelle neutrale Platten und „aktive“ Platten
(Platten mit Stromanschluss). Jedoch ist die Zelle ein durch die Dichtungen geschlossenes
System, weshalb nicht Wasser überall von außen eindringen kann, sondern die Zelle mit
Elektrolytlösung befüllt werden muss. Dies geschieht über die unteren Schlauchanschlüsse an
den Außenplatten. Die Lösung und das Gas fließen durch die Löcher in den Edelstahlplatten
zwischen den einzelnen Kammern. In jeder Kammer läuft für sich die Elektrolyse ab. Auch
hier gilt: Je größer die aktive Oberfläche der Elektroden, desto mehr Elektrolyse kann
betrieben werden, und umso mehr kann eine Zelle leisten. Die Anzahl an Platten und
Kammern bestimmt, wie viel Spannung an die Zelle angelegt werden kann. Ist die Spannung
zu hoch, entsteht unnötige Wärme – die Zelle produziert jedoch nicht mehr Gas. Ist die
Spannung zu niedrig, kann die Elektrolyse erst gar nicht beginnen. Die anzulegende
Spannung hängt außerdem von der Elektrolytkonzentration ab – meist liegt diese bei 2-7%.
***Physikalische und chemische Funktionsweise siehe Kapitel 1.2.2***
2.2.3 Vor – und Nachteile (von Trockenzellen)
Vorteile Nachteile
In der Zelle sammeln sich sehr geringe
Gasmengen anSicherer
Aufwändigerer Bau als der einer Nasszelle
Geschlossenes System, mobil
Kompakte Bauweise
Trockenzellen sind nicht nur optisch ansprechend, auch in anderen Punkten sind sie deutlich
besser als Nasszellen. Sie lassen sich einfacher einbauen und können explosionsgeschützt
ohne größeren Aufwand gebaut werden. Sie sind die modernere, sicherere und verbreitetere
Technik als Nasszellen.
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3.1. Der KOH-Lösungs-Vorratsbehälter/Ausgleichsbehälter
3.1.1 Aufbau
Ein Ausgleichsbehälter dient dazu, den Elektrolytfüllstand in der Trockenzelle auszugleichen,
da der Großteil der Zelltypen im Innern nicht viel Elektrolyt speichern kann. Der
Ausgleichsbehälter wird mit KOH-Lösung gefüllt und an die Zelle angeschlossen.
3.1.2 Funktionsweise
Der KOH-Lösungs-Vorratsbehälter/Ausgleichbehälter hat 3 Anschlüsse. Zwei an der
Oberseite und einen unten. Der untere Anschluss ist mit dem Wasseranschluss der Zelle
verbunden (falls die Zelle jeweils zwei Anschlüsse hat, kann man einen T- oder Y-
Schlauchverbinder benutzen um diese zu verknüpfen) und füllt diese mit dem Elektrolyt bis
auf die Höhe des Wasserspiegels des Ausgleichsbehälters (Prinzip der kommunizierenden
Röhren). Die oberen Anschlüsse dienen zum Gastransport von der Zelle über den
Vorratsbehälter und weitere Sicherheitselemente zum Verbraucher. Der Gaseingang wird
manchmal mit einem Schlauchstück versehen - es ermöglicht beim Verwenden eines
undurchsichtigen Bubblers eine grobe Abschätzung der aktuellen Gasproduktion. Diese
Maßnahme ist nicht zwingend notwendig. Aufgrund von Nachteilen beim Druckaufbau
empfehle ich es nur, wenn man keine andere Kontrollmöglichkeit hat. Außerdem fängt der
Ausgleichsbehälter einen Großteil des bei der Elektrolyse entstehenden Schaumes ab.
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3.2. Der Bubbler
3.2.1 Aufbau
Ein Bubbler ist ein mit Wasser gefüllter Behälter, durch den das erzeugte Gas geleitet wird. Er
dient zum Schutz der Zelle und des Vorratsbehälters vor einem Flammenrückschlag
(Flashback). Außerdem reinigt er das Gas von elektrolythaltigen Wasserrückständen.
Das Gas wird über ein Rohr in das Wasser geführt, blubbert dann durch das Wasser nach
oben, und strömt an einem zweiten Schlauchanschluss wieder aus dem Behälter. Bei größeren
Gasströmen wird ein Zersprudler verwendet, der das ankommende Gas in noch kleinere
Bläschen aufteilt.
3.2.2 Funktionsweise
Bei einem Flammenrückschlag, sprich wenn sich die Flamme durch den Schlauch
zurückzieht, verhindert der Bubbler einen Rückschlag in die Zelle. Stattdessen entzündet sich
das angesammelte Gas im Bubbler und detoniert – das Wasser bildet eine zuverlässige
Barriere zum ankommenden Gas und zur Zelle.
3.2.3 Materialien
Der Bubbler sollte explosionssicher sein, um im Falle eines Rückschlages nicht zu bersten.
Deshalb sollte man keinesfalls zu dünne und instabile Plastikbehälter (Flaschen usw.)
nehmen, da diese im Falle eines Flashbacks explodieren und gefährliche Plastiksplitter
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umherfliegen können. Allgemein sollte auf ein möglichst geringes Gasvolumen im Bubbler
geachtet werden.
Erste Wahl ist ein Bubbler aus Edelstahl:
Der seitliche Hahn dient hier zum Nachfüllen von Wasser
Ein Edelstahlbubbler ist bei ausreichender Wandstärke nicht nur ungemein stabil, sondern
auch korrosionsbeständig gegenüber dem Wasser im Inneren.
Die günstigere, aber unsicherere Variante ist ein Bubbler aus einem Plexiglasrohr oder
Doppelwasserfilter:
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3.3. Die Stromversorgung
3.3.1 Voraussetzungen
Da für die Elektrolyse Gleichstrom (DC) benötigt wird, sollte bei der Wahl einer
Stromversorgung darauf geachtet werden, dass sie, falls es sich um ein Netzteil handelt,
immer Gleichstrom und keinesfalls Wechselstrom liefert. Außerdem sollte sie fähig sein,
relativ hohe Ströme liefern zu können, um das Potenzial der Zelle auszuschöpfen. Die
benötigte Spannung hängt von der Anzahl der Platten/Kammern ab. Beachtet werden sollte,
dass jede Zelle eine Grenze hat, d.h., dass die Zelle sich bei steigender Stromstärke und
Spannung ab einem bestimmten Punkt nur noch erhitzt. Dies hängt von Faktoren wie aktiver
Oberfläche, Elektrolytkonzentration und mehr ab.
3.3.2 Die Autobatterie
Eine Autobatterie hat den Vorteil, dass sie auf dem Schrottplatz oder gebraucht günstig zu
bekommen ist und die für die Elektrolyse benötigten hohen Ströme liefern kann. Außerdem
haben Autobatterien eine recht zuverlässige Festspannung von 12 V, mit der man gut die
benötigte Plattenanzahl berechnen kann.
Allerdings dauert es bei kleineren
Autobatterien nicht lange bis sie
vollständig entladen sind. Bereits
kleinere Zellen können 25 Ampere
verbrauchen, womit eine Autobatterie
mit 30Ah nach einer Stunde und 12
Minuten leer wäre. Deshalb empfehlen
sich Autobatterien mit hohen
Kapazitäten wie 80Ah und mehr, um
die Zelle längere Zeit betreiben zu
können.
Zudem sollte man sich auch um ein
passendes Ladegerät kümmern.
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3.3.3 Das Festspannungsnetzteil
Wenn man genau weiß was man möchte ist ein Festspannungsnetzteil die erste Wahl. Es
liefert eine konstante Spannung und Stromstärke und versorgt die Zelle zuverlässig mit ihrem
benötigten Strom. Industrienetzteile können dabei sogar 100 Ampere und mehr liefern.
Link zu oben stehenden Netzteil (KLICK MICH)
3.3.4 Das einstellbare Netzteil
Wer mehrere Zellen hat und für den Großteil nur ein Netzteil verwenden möchte, oder mit
Zellen experimentieren will (was passiert wenn ich Spannung/Stromstärke erhöhe oder die
Beschaltung ändere usw.), für den ist ein einstellbares Netzteil am besten geeignet. Bei einem
einstellbaren Netzteil lassen sich, wie der Name schon sagt, Spannung und Stromstärke in
einem vorgegebenen Bereich regeln. Es kann damit an nahezu jede Zelle angeschlossen
werden und diese mit genau der Menge an Strom versorgen, die sie benötigt.
Link zu oben stehenden, oft verwendetem, einstellbaren Netzteil (KLICK MICH)
(http://www.ett-online.de/netzgeraet-mcpower-mrgn-900-19-3he-3-regelbare-bereiche-0-15-v-0-30-v-0-60-v-
900-w-max-60-a/)
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3.3.5 „Aus der Steckdose“
Zu guter Letzt bleibt noch die Möglichkeit, eine Zelle zu bauen, die auf die Haushalts-
spannung (~230V) ausgerichtet ist. Bei dieser Möglichkeit kann man enorm viel Strom für die
Elektrolyse verwenden (bei einem mit 16 Ampere abgesicherten Haushalt bis zu 3680
Watt!!!), und auch große Zellen voll ausschöpfen.
Da aus der Steckdose allerdings Wechselstrom (AC) kommt, wird noch ein Gleichrichter und
ein FI-Schalter benötigt. Der Gleichrichter wandelt den Wechselstrom in den benötigten
Gleichstrom um – der FI-Schalter dient als Sicherheitsmaßnahme vor Kontakt mit offen
liegenden Leitern.
3.3.5 Schweißgeräte
Des Öfteren auch empfohlen sind Schweißgeräte die mit Invertertechnik arbeiten (haben
deshalb Gleichstrom). ABER ACHTUNG: Schweißgeräte sind absolut UNBRAUCHBAR!
Auch ich selbst habe erst überlegt meine Zelle mit einem unglaublich günstigen 50€-
Inverterschweißgerät zu betreiben, musste allerdings einsehen, dass man sie echt nicht
verwenden kann, aus folgenden Gründen:
1. Bei Schweißgeräten ist nur eine Leerlaufspannung angegeben. Die nominell recht
hohe Spannung fällt bei Anschluss eines Verbrauchers allerdings enorm ab.
Auf welchen Wert die Spannung abfällt, lässt sich so gut wie nicht vorausberechnen,
da dies vom Innenwiderstand der Schweißgeräts, von Widerstand der Zelle und vielem
mehr abhängt.
2. Schweißgeräte erhitzen sich extrem schnell, deshalb brauchen sie „Ruhepausen“ um
sich abzukühlen. Bei einer Einschaltdauer (ED) von 60% kann das Gerät 6 min am
Stück genutzt werden und schaltet sich danach für 4 min ab um sich abzukühlen. Dies
ist für eine konstante Elektrolyse äußerst unvorteilhaft.
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3.4. Flammenarrestoren
3.4.1 Aufbau
Ein Flammenarrestor besteht aus zwei Schlauchanschlüssen, einem Gaseingang und einem
Gasausgang (können vertauscht werden), und einem Mittelstück aus Stahl oder Edelstahl,
welches dicht mit sehr feiner Edelstahlwolle gefüllt ist.
3.4.1 Funktionsweise
Die feine Edelstahlwolle im Inneren des Flammenarrestors bildet eine Barriere welche die
Flamme aufteilt und entstehende Wärme über das Metallrohr nach Außen abgibt. Im Prinzip
ist das ganz einfach: Je enger das Geflecht, umso kleiner die theoretische Flamme die im
Innern möglich ist und umso kleiner damit auch der Gasdruck der nötig ist um die Flamme im
Arrestor auszublasen. Achtung: Ist die Stahlwolle nicht fein genug oder nicht dicht genug
gestopft (erkennbar daran, dass man ohne größere Probleme hindurch blasen kann), können
sich Hohlräume im Mittelstück bilden, in denen sich angesammeltes Gas entzünden kann und
die Stahlwolle verbrennt ( starke Erhitzung des Arrestors). Der Arrestor wird geschädigt
und ein Rückschlag wird möglich.
3.4.1 Sinterfilterarrestoren
Die modernste und sicherste Flammenarrestortechnik besteht aus einer Kombination eines
Sinterfilters mit einem Rückschlagventil – manchmal auch nur ein Sinterfilter:
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Bei dem Sinterfilter handelt es sich hier um extrem feinporigen Edelstahl (um ein vielfaches
feinporiger als gestopfte Edelstahlwolle), durch welchen Gas zwar hindurch strömen kann,
jedoch eine mögliche Flamme so drastisch verkleinert wird, sodass sie keine Gefahr mehr
darstellt. Zusätzlich verbaut ist noch ein Rückschlagventil, welches den Zurückfluss von Gas
allgemein unterbinden soll.
Gesinterter, offenporiger Metallschaum
Rostfreie Sintermetallfilter in verschiedenen Formen und Größen
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3.4. HHO-Brenner
3.4.1 Aufbau
Ein Knallgasbrenner (Torch) besteht aus einem Schlauchanschluss, einem Mittelstück mit
feiner Stahlwolle und einer feinen Düse (Ø 0,3 mm –3 mm). Er unterscheidet sich von einem
Arrestor also nur dadurch, dass er anstatt eines zweiten Gasanschlusses eine Düse hat, an
welcher das Gas entzündet werden kann.
3.4.1 Düsenöffnung und LPM
Welchen Durchmesser die Düsenöffnung haben sollte hängt davon ab, wie viel Liter pro
Minute bei 1,01 bar und einer Gastemperatur von 0 °C (LPM bzw. Normliter pro
Minute[lässt sich zurückrechnen]) die angeschlossene Zelle produziert. Denn wenn die Düse
zu groß ist, kann sich keine Flamme bilden und stattdessen verbrennt im Mittelstück die
Stahlwolle. Ist die Düsenöffnung jedoch zu klein ist der Druck zu groß und die Flamme
erlischt. Achtung: Ist die Stahlwolle nicht fein genug oder nicht dicht genug gestopft
(erkennbar daran, dass man ohne größere Probleme hindurch blasen kann), können sich
Hohlräume im Mittelstück bilden in denen sich angesammeltes Gas entzünden kann und die
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Stahlwolle verbrennt. Der Arrestorteil des Brenners wird geschädigt und ein Flashback ist
möglich.
Gasproduktion der Zelle * Größe der Düsenöffnung *
0,3 – 1,5 LPM 0,3 mm
0,5 – 2 LPM 0,4 mm
2,0 – 6 LPM 0,8 mm
3,0 – 8 LPM 1 mm
4,0 – 10 LPM 1,2 mm
10 – 20 LPM 1,8 mm
20 – 40 LPM 2,4 mm
*Alle Angaben sind ungefähre Erfahrungswerte
3.4.1 Die Knallgasflamme
Ein sehr interessanter und spannender Bereich der HHO-Technik ist die Knallgasflamme. Sie
setzt unglaubliche Hitze (ca. 2800-3050°C) zielgerichtet frei (da keine Kohlenstoffe enthalten
sind, hat sie kaum Strahlungswärme). Denn nur vor und in der Flamme herrschen diese hohen
Temperaturen.
Mit der Knallgasflamme lassen sich Steine, Metall und viele andere Materialien mit hohen
Schmelz-/Sublimationspunkten verschmelzen oder sublimieren. Damit lässt sich die Flamme
gut zum Schweißen, zur Schmuckbearbeitung, Schneiden von Metallen und anderen
Tätigkeiten, die solch enorm hohe Temperaturen erfordern, benutzen. Steine werden bei ihrer
Bearbeitung zu Halbedelsteinen, Nägel fangen an zu tropfen und vieles mehr.
Und das Tolle: Statt Ruß, CO2 oder anderen umweltschädlichen Verbrennungsprodukten
entsteht bei der Knallgasflamme nur Wasser.
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3.5. Gesamtaufbau
Die Trockenzelle spaltet Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff auf, die sich
in ihr vermischen und abgeleitet werden. Der Ausgleichsbehälter versorgt die Trockenzelle
mit leitfähig gemachtem Wasser (leichte KOH-Lauge) und nimmt das produzierte HHO auf.
Das Knallgas wird über den oberen Anschluss des Ausgleichsbehälters zum
explosionssicheren Edelstahlbubbler geleitet, in welchem es durch das Wasser blubbert. Von
dort drängt es durch eine weitere Sicherheitsbarrikade, den Arrestor, und von dort in den
seinerseits geschützten HHO-Brenner. An der Spitze des HHO-Brenners kann das Gas ohne
Bedenken verbrannt werden. Der Brenner steht hier stellvertretend für alle anderen
Verbraucher.