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Zentral- und Osteuropa à la carte Geschäftsbericht 2006

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Ges

chäf

tsbe

richt

200

6

Zentral- und Osteuropa à la carteGeschäftsbericht 2006

www.rzb.at

Sehr geehrte Damen und Herren,

Geschäftsberichte sind selten ein Genuss, auch wenn die präsentierten Zahlen und Daten noch so gut sind. Sie bilden Vergangenes ab. So war 2006 ein her vorragender Jahrgang, aber wir arbeiten bereits nach Kräften daran, auch 2007 – und natürlich darüber hinaus – gute Ergebnisse zu erzielen.

Da ich fest davon überzeugt bin, dass auch Lebens-freude und die Fähigkeit zu genießen wichtige Eigenschaften guter Manager sind, wollen wir Ihnen mit diesem Jahrbuch nicht nur Bericht legen, sondern Sie auch in die Welt der kulinarischen Genüsse Zentral- und Osteuropas entführen.

Ich habe das Privileg und das Vergnügen, die Köst lichkeiten der Region regelmäßig genießen zu können. Und Ihnen hoffe ich, mit dem vorliegen den Bericht sowohl Appetit auf die großen Chancen in Zentral- und Osteuropa zu machen, als auch auf eine gute Mahlzeit aus der Wachstumszone Europas.

Viel Vergnügen wünscht

Dr. Walter Rothensteiner

Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Am Stadtpark 9A-1030 Wien

Telefon: +43-1-71 707-0 Fax: +43-1-71 707-1715 www.rzb.at

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Ges

chäf

tsbe

richt

200

6

Zentral- und Osteuropa à la carteGeschäftsbericht 2006

www.rzb.at

Sehr geehrte Damen und Herren,

Geschäftsberichte sind selten ein Genuss, auch wenn die präsentierten Zahlen und Daten noch so gut sind. Sie bilden Vergangenes ab. So war 2006 ein her vorragender Jahrgang, aber wir arbeiten bereits nach Kräften daran, auch 2007 – und natürlich darüber hinaus – gute Ergebnisse zu erzielen.

Da ich fest davon überzeugt bin, dass auch Lebens-freude und die Fähigkeit zu genießen wichtige Eigenschaften guter Manager sind, wollen wir Ihnen mit diesem Jahrbuch nicht nur Bericht legen, sondern Sie auch in die Welt der kulinarischen Genüsse Zentral- und Osteuropas entführen.

Ich habe das Privileg und das Vergnügen, die Köst lichkeiten der Region regelmäßig genießen zu können. Und Ihnen hoffe ich, mit dem vorliegen den Bericht sowohl Appetit auf die großen Chancen in Zentral- und Osteuropa zu machen, als auch auf eine gute Mahlzeit aus der Wachstumszone Europas.

Viel Vergnügen wünscht

Dr. Walter Rothensteiner

Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Am Stadtpark 9A-1030 Wien

Telefon: +43-1-71 707-0 Fax: +43-1-71 707-1715 www.rzb.at

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Zentral- und Osteuropa à la carteGeschäftsbericht 2006

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Wichtige Daten auf einen Blick RZB-KonzernMonetäre Werte in € Mio. 2006 2006 (-EE) Veränderung 2005 2004 2003

Erfolgsrechnung

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 1.840 1.840 31,5% 1.400 928 661

Provisionsüberschuss 1.177 1.177 43,7% 819 626 479

Handelsergebnis 257 257 48,8% 172 170 173

Verwaltungsaufwendungen -2.113 -2.113 34,2% -1.574 -1.196 -1.017

Jahresüberschuss vor Steuern 1.882 1.286 38,3% 930 692 344

Jahresüberschuss nach Steuern 1.631 1.035 46,9% 705 566 278

Konzern-Jahresüberschuss 1.169 752 66,7% 451 446 216

Gewinn je Aktie in € 239,9 155,7 159,2% 92,6 102,3 48,8

Bilanz

Forderungen an Kreditinstitute 32.006 32.006 8,0% 29.647 22.229 19.152

Forderungen an Kunden 53.106 53.106 34,1% 39.613 27.957 22.180

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 44.129 44.129 1,6% 43.416 32.270 27.423

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 44.727 44.727 39,1% 32.158 23.386 16.990

Eigenkapital (inkl. Minderheiten und Gewinn) 6.637 6.637 34,1% 4.950 3.343 2.445

Bilanzsumme 115.629 115.629 23,2% 93.863 67.864 56.053

Bankaufsichtliche Kennzahlen

Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) 70.656 70.656 26,7% 55.783 38.492 30.389

Gesamte Eigenmittel 7.614 7.614 46,4% 5.199 4.120 3.097

Gesamtes Eigenmittelerfordernis 5.652 5.652 26,7% 4.463 3.079 2.431

Überdeckungsquote 34,7% 34,7% 18,2 PP 16,5% 33,8% 27,4%

Kernkapitalquote (Tier 1) Bankbuch 9,0% 9,0% 0,7 PP 8,3% 9,2% 7,5%

Eigenmittelquote 10,8% 10,8% 1,5 PP 9,3% 10,7% 10,2%

Kennzahlen

Return on Equity vor Steuern 39,1% 26,7% 2,8 PP 23,9% 29,9% 15,5%

Return on Equity nach Steuern 33,9% 21,5% 3,4 PP 18,1% 24,4% 12,5%

Konzern-Return on Equity 34,0% 21,9% 6,4 PP 15,5% 22,8% 12,1%

Cost/Income Ratio 56,7% 56,7% -2,2 PP 58,9% 59,8% 64,1%

Return on Assets vor Steuern 1,83% 1,25% 0,08 PP 1,17% 1,11% 0,67%

Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch) 0,63% 0,63% 0,11 PP 0,52% 0,64% 0,72%

Risk/Earnings Ratio 15,8% 15,8% 3,0 PP 12,9% 17,4% 23,4%

Ressourcen

Mitarbeiter zum Bilanzstichtag 55.434 55.434 19,9% 46.243 25.323 21.119

davon Österreich 2.577 2.577 1,9% 2.529 2.373 2.513

davon CEE Länder 52.528 52.528 20,9% 43.430 22.707 18.368

Geschäftsstellen 2.866 2.866 16,5% 2.461 932 740

Rating der Raiffeisen Zentralbank Langfristig Nachrangig Kurzfristig Finanzkraft Outlook

Moody‘s Investors Service A1 A2 P-1 C+ Stable

Standard & Poor‘s A+ A A-1 - Stable

Rückwirkende Umschichtung (2002-2005) einer Ergebniskomponente vom Handelsergebnis zum Provisionsüberschuss, siehe Seite 168.EE: Einmaleffekt – als Einmaleffekt gilt der Verkauf der Raiffeisenbank Ukraine und des Minderheitsanteils an der Bank TuranAlem.

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InhaltsverzeichnisZentral- und Osteuropa à la carte 4

Vorwort des Vorstands 48

Der Vorstand der Raiffeisen Zentralbank 50

Bericht des Aufsichtsrats 52

Die RZB im Überblick 53

Vision und Mission 56

Gesellschaftliche Verantwortung 62

Die Raiffeisen Bankengruppe im Jahr 2006 72

Interview mit Generaldirektor Walter Rothensteiner 77

Konzern-Lagebericht 80

Geschäftsverlauf 2006 86

Zusammenfassung des Konzernergebnisses 87

Die Positionen der Erfolgsrechnung im Detail 93

Bilanzentwicklung 99

Entwicklung des Eigenkapitals 101

Human Resources 103

Risikomanagement 107

Ausblick 2007 111

Segmentberichterstattung 114

Corporate Customers 114

Financial Institutions and Public Sector 124

Retail Customers 128

Proprietary Trading 132

Participations and Other 138

Konzernabschluss (Financial Statements nach IFRS) 144

Erfolgsrechnung 145

Bilanz 146

Eigenkapitalentwicklung 147

Kapitalfl ussrechnung 149

Anhang 151

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 170

Erläuterungen zur Bilanz 181

Zusätzliche IFRS-Informationen 196

Erläuterungen zu Finanzinstrumenten einschließlich Risikobericht 204

Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen 219

Organe 222

Organigramm 224

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk 225

Konsolidierungskreis und Beteiligungsübersicht 227

Glossar 230

Adressen und Kontaktdaten 232

Mit „RZB“ wird in diesem Bericht der RZB-Konzern bezeichnet; „Raiffeisen Zentralbank“ wird verwendet, wenn sich die Angaben nur auf die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG beziehen. In den Tabellen kann es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen zu geringfügigen Differenzen kommen.Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf tatsächlichen und nicht auf den in den Tabellen dargestellten gerundeten Werten.

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Ro

DÄN

BELGIEN

Brüssel

Paris

K

SCHWEIZ

LUXEMBURG

NIEDERLANDE

SPANIEN

Mailand

DEFrankfurt

London

UNITED KINGDOM

PORTUGAL

IRLAND

FRANKREICH

MAROKKO

ALGERIENTUNESIEN

LissabonMadrid

Rabat Algier

Tunis

Amsterdam

Dublin

Bern

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3

TÜRKEI

Warschau

ALBANIEN

BULGARIEN

RUMÄNIEN

UKRAINE

BELARUS

LITAUEN

RUSSLAND

Bukarest

Chisinau

Kiew

Minsk

Vilnius

Sofia

Pristina

Moskau

SERBIEN

KOSOVO

MAZEDONIEN

SLOWAKEI

UNGARN

Tirana

ESTLAND

LETTLAND

Belgrad

Rom

DÄNEMARK

Berlin

BOSNIEN UND HERZEGOWINA

Prag

TSCHECHIEN

ÖSTERREICH

SLOWENIEN

Wien Bratislava

Ljubljana

Budapest

Zagreb

KROATIEN

Sarajewo

Z

POLEN

MOLDAU

GRIECHENLAND

DEUTSCHLANDurt

Stockholm

MALTA

SCHWEDEN

ITALIEN

MONTENEGRO

Kopenhagen

Skopje

Istanbul

Athen

Riga

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Einleitung

„Wer ein Land w i kennenlernen w i zuerst mit seine r auseinanderset z

Die Küche ist immer ein Spiegel der Geschichte, Traditionen undgesellschaftlichen Entwicklungen eines Landes. Man sagt:

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Einleitung

Überall auf der Welt führen die Geschmäcker und Konsistenzen der Speisenmitten in das Lebensgefühl der Menschen. Deshalb wollen wir Ihnenausgewählte kulinarische Köstlichkeiten unserer Heimatmärkte näherbringen. Sie werden erstaunt sein, welcher Ideenreichtum und welche kulinarische Vielfalt sich hier entdecken lassen.

Folgen Sie uns in die faszinierende Welt von Borschtsch, Pierogi, Sarma oder Tarator, und erweitern Sie Ihren kulinarischen Horizont. Raiffeisen war der Pionier in vielen Märkten Zentral- und Osteuropas. Seien Sie mit uns Vorreiter bei der Erkundung dieser kulinarischen Welten.

w irklich w ill, muss sich e r Küche t zen.“

Die Rezepte zu unseren Gerichten finden Sie auf gb2006.rzb.at

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Wien

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Wien

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Wien: Bei den RindfleischkaisernWas möchten Sie über die Wiener Küche wissen? Beim Wiener Schnitzel handelt es sich jedenfalls um ein Importprodukt, genauso wie beim Gulasch und den Palatschinken. Doch mit dem Tafelspitz dürfen sich die Wiener zu Recht schmücken, können ihn mitsamt seinen klassischen Saucen und Beilagen wie einen Orden vor sich hertragen.

Die Sache mit dem Tafelspitz kam so: 1873 beschloss der Gemeinderat eine neue Qualifikations-tabelle für Ochsenfleisch. Sie sah vor, dass ab nun ganze zweiundzwanzig Teile vom Rind angeboten werden durften. Das galt damals im kaiserlichen Wien absolut nicht als größen-wahnsinnig. Man taufte diese Teile höchst liebevoll. Und bald darauf entstanden Spezialitäten-restaurants für gekochte, gesottene, manchmal auch gebackene Gustostückerl des Rindes, deren berühmtestes „Meissl und Schaden“ hieß. Hier aßen die Honoratioren der Stadt, hier traf sich, was Rang, Namen und einen reservierten Tisch sein eigen nannte. Aus der Unterscheidung zwischen Tafelspitz, Kruspelspitz, mageres Meisl, Schulterscherzl, Beinfleisch und weißes Hieferl machten die Wiener eine genussvolle Wissenschaft. Und es gilt auch heute noch das gut abgehangene und fachkundig gekochte Stück als Krönung der bürgerlichen Küche einer Stadt, die ihre kaiserlichen Zeiten schon lange hinter sich hat.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Kroatien

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Kroatien: Fast schon kein Geheimtipp mehrKroatien wird oft als neue Côte d’Azur bezeichnet. Kenner schwärmen von historischer Architektur der Küstenstädte, Karstlandschaft, Weinbergen und bunter Vielfalt der Küstengegenden. Eindrucksvoll ist aber auch die kroatisch-mediterrane Küche.

Die Köche können in Küstennähe aus dem Vollen schöpfen. Sie haben etwa die Wahl zwischen Sardinen, Wolfsbarschen, Goldbrassen und Langusten. Weniger edle Meeresbewohner, Muscheln zum Beispiel, landen gleich einmal im großen Suppentopf – Brudet heißt die lokale und wegen der Essigwürzung säuerliche Verwandte der südfranzösischen Bouillabaisse. Da wie dort ist die Zubereitungsart höchst unter-schiedlich. Kosten Sie Brudet in Split, und Sie werden sie in Zadar oder Šibenik nicht wieder erkennen, so variieren Gemüse, Gewürze und Fischsorten.

Aus der Kvarner Bucht kommen die besten Fische. Hier finden sie optimale Lebens-bedingungen vor, so dass man ihnen ihr gutes Leben noch anschmeckt, wenn sie schon auf dem Teller gelandet sind. Feinschmecker sind sich einig: Scampi oder Seezunge aus der Kvarner Bucht sind so delikat, dass man dafür noch viel weiter als nach Kroatien reisen würde.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Kroatien

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Slowenien

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Slowenien: Multikultur MitteleuropasPasta, Strudel, Gulasch – wo sind wir? Wahrscheinlich in einem slowenischen Restaurant oder Haushalt, wo der kulinarische Geist Mitteleuropas so deutlich zu schmecken ist wie kaum sonst wo. Ein bisschen vom barocken Österreich, die klare Luft der Berge, das Azurblau des Meeres, und das alles gewürzt mit italienischer Leichtigkeit. Ach ja, ein Schuss Ungarn darf nicht fehlen. Die Rezepte an diesem Schnittpunkt der Kulturen sind international verständlich und nachvollziehbar. Nehmen wir ein Strudelrezept aus dem Jahre 1860: „Man nehme einen sonnigen Tag, an dem der Wind schweigt, eine ruhige Stunde, in der die Kinder schweigen, eine zufriedene Hausfrau, deren Mann schweigt, zwei gefühlvolle Hände, viel Liebe, einen Eimer Geduld und eine Portion Glück.“ Ja – der Strudel: nach ihm verzehren sich so manche Slowenen. Er wird gekocht, gebacken, gefüllt mit Salzigem oder Süßem. Die Strudelkultur erreicht ihren Höhepunkt bei der Gibanica, einem vierfach geschichteten Strudel mit Mohn, Äpfeln, Topfen und Nüssen. Traditionalisten bestehen übrigens auf Struklji. Er wird aus Buchweizenmehl gemacht, wie man es früher getan hat.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Slowenien

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Ungarn

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Ungarn: Ohne Paprika geht wenigKlassisches Beispiel für ein sättigendes Zwischen- oder Hauptgericht, aber auch für babylonische Sprachverwirrung ist das Gulasch. Österreicher, die zum ersten Mal nach Ungarn fahren, wundern sich, wenn sie Gulasch bestellen und eine Suppe bekommen, anstatt großer Fleischwürfel in einer eingedickten Sauce aus geschmorten Zwiebeln. Was Nicht-Ungarn meinen, wenn sie Gulasch sagen, heißt in Ungarn Pörkölt oder Paprikasch. Letzteres führt uns zu einer der wichtigsten Zutaten der ungarischen Küche: dem Paprika. Würze und Farbe des roten Pulvers aus reifen, getrockneten und gemahlenen Gewürzpaprikaschoten machen Geschmack und Farbe einer klassischen Gulaschsauce aus.

Beim Beurteilen von Paprika entwickeln die Ungarn die Akribie von Buchhaltern. Herkunft, Sorte, Schärfe, Qualitätsstufe und vieles mehr werden genau gelistet. Ein Ungar wäre kein Ungar, könnte er nicht im Schlaf die Unterschiede zwischen mildem Delikatesspulver, dem edelsüßen Pulver, dem eher raren halbsüßen Pulver oder dem schon etwas schärferen Rosenpaprika aufsagen.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Ungarn

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Der Salzgurkenmeridian

Der Salzgurken-meridianDie Schweizer haben ihren Röstigraben, die Bayern ihren Weißwurstäquator und die Mitteleuropäer den Salzgurkenmeridian, der quer durch den Kontinent von Berlin nach Wien verläuft.

Die Salzgurke ist keine Erfindung der Moderne, sie wurde schon in der römischen Antike geschätzt. Nachdem es nicht nur Völkerwanderungen, sondern auch Gurken wande-rungen gibt, wurde die Salzgurke schließlich östlich des Salzgurkenmeridians heimisch. Hier genießt sie ein äußerst individuelles Dasein, je nach Klima, Boden und Herstellungsweisen der Region, in der sie sich gerade befindet.

Polen, Ungarn, (Ost-)Österreicher und Kollegen sind sich einig, dass sie sich bei Her-stellung und Geschmack der idealen Salzgurke herzlich uneinig sind. Manche be schrei ben sie als gemüsig-fruchtig, doch immer wird die verwendete Gurkensorte und deren Erntezeitpunkt, das Wasser und die Gewürze, die Gärungsdauer und die Salz menge einen entscheidenden Einfluss auf den Mikrokosmos des Salzgurken geschmacks ausüben.

Die Zubereitung der Salzgurke wird oft nur mündlich weitergegeben, als handle es sich dabei um ein allerhöchstes Staatsgeheimnis. Manche stellen das Gärfass in die Sonne, bei den anderen muss der Behälter in den Keller. Dritten dient nach alter Tradition eine Scheibe Brot im Fass als „Starter“ für die Milchsäuregärung.

Gewürze wie Knoblauch, Pfeffer, Lorbeer und Zucker sind beliebt. Der besondere Pfiff kommt durch das Einlegen von Blättern. Die von Kirschen machen sich dem Vernehmen nach besonders gut. Und die Polen gelten als wahre Salzgurkenspezialisten. Dort duftet es auf dem Land an vielen Hausecken nach Salzgurken, die nach ganz besonderen Rezepten produziert wurden. Und jeder Hersteller ist davon überzeugt, dass seines ganz sicher das beste Salzgurkenrezept aller Zeiten und Welten ist.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Der Salzgurkenmeridian

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Bosnien und Herzegowina

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Bosnien und Herzegowina: Vielfältige HausmannskostKrautwickel haben nicht nur in Österreich eine große Fangemeinde. Diese Köstlichkeit heißt in Bosnien und Herzegowina Sarma und gilt als gutes Beispiel für authentische Festtagsküche. Wahrscheinlich würden die bosnisch-herzegowinischen Genießer ihre Krautwickel noch viel öfter verzehren, wäre deren Herstellung nicht so aufwändig.

Für alle, die mit Krautwickeln nicht so familiär sind, hier in kurzen Schritten die Besonderheiten bei der Zubereitung: Ganze Weißkrautköpfe werden wie Sauerkraut mariniert, wobei der Strunk kreuzweise eingeschnitten wird, damit die Marinade gut einziehen kann. Durch Gärung entsteht anschließend Milchsäure. Die einzelnen Blätter der Krautköpfe werden ausgelöst, mit Faschiertem gefüllt und zusammen mit Kraut, Speck und Gewürzen gegart. Dabei gilt, was bei allen Gerichten zünftiger Hausmannskost kein Fehler ist: Je größer der Topf, desto besser schmeckt es.

Klar ist, dass es an den Herden der Küchen so viele Zubereitungsarten der beliebten Wickel gibt wie regionale, ethnische oder religiöse Vielfalt in der Bevölkerung. Aber auch abseits von Sarma ist die Küche des Landes sehr variantenreich, da hier die Einflüsse türkischer und griechischer Tradition wirken. Man kocht und isst gerne Fleisch- und Gemüseeintöpfe und schätzt türkischen Honig ebenso wie Halva, gemahlene Nüsse in Honig.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Bosnien und Herzegowina

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Albanien

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Albanien

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Albanien: Wo Bio ganz natürlich istIn Westeuropa ist sie Inhalt aufwändiger Werbekampagnen, in Albanien darf man sie als selbstverständlich voraussetzen: die Bioqualität der Lebensmittel, welche die Landwirtschaft in der karg wirkenden, gebirgigen Gegend hervorbringt.

Wer durch die Olivenhaine wandert, die schmackhaften Früchte der Orangenbäume verkostet, wird sich ins sonnige Griechenland oder nach Süditalien versetzt fühlen. Keine Frage, die albanische Küche ist durchwegs von mediterranen Einflüssen geprägt. Das würzige Lammfleisch spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie der frische Fisch aus dem Meer, der nicht viele Stunden hinter sich hat, bevor er auf den Grill oder ins Backrohr und später auf den Teller kommt. Ist Albanien daher ein unentdecktes Paradies für Feinschmecker? Man darf hier vielfach mit einer schmackhaften, einfachen Küche rechnen, die mit wenigen Zutaten und frischem Gemüse oft Erstaunliches zustande bringt.

Dem aufmerksamen Reisenden werden immer wieder Aromen und Rezepte auffallen, die wohl die ottomanische Vergangenheit der Region zitieren. Da sind zum Beispiel die intensiv-süßen Nachspeisen, ein mit Honig getränkter Kuchen oder der berühmte Oshaf, der Schafskäsepudding mit Feigen, ein Gericht, das man am Peloponnes genauso vermuten könnte wie in einem Café am Bazar von Istanbul. Und beim Abschluss eines Mahles mit natürlichen, intensiv schmeckenden Zutaten wird man sich wieder auf die griechischen Inseln versetzt fühlen, wenn der Gastgeber den Raki auftischt, was auf Albanisch nichts anderes heißt als Brand.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Kosovo

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Kosovo

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Kosovo: Alles rund ums FladenbrotIn den Ländern des Balkans bis in den Nahen Osten dreht sich kulinarisch vieles um rundes Fladenbrot. Was in der Türkei Pide und in Griechenland Pita heißt, ist im Kosovo Pite. Was aber bei der kosovarischen Spielart des aus Salz, Mehl, Hefe und Wasser hergestellten Brotes auffällt, ist die Tatsache, dass man sie oft nicht sieht.

Denn während das schlichte Brot anderswo ein schlichtes Brot bleibt, liebt man es hier, die Pite mit allen möglichen Köstlichkeiten zu belegen und dabei vor allem nicht an Einfallsreichtum zu sparen.

Dabei spielen Käse, Fleisch, Porree, Paprika und viele andere Zutaten eine Hauptrolle. Ob es eine gute oder eine sehr gute Pite sein wird, darüber entscheidet letztendlich der Umstand, ob der Belag wirklich unmittelbar vor dem Überbacken im heißen Ofen auf den Fladen wandert. Besonders beliebt ist die in Schneckenform gewickelte Pite.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Aus den Sauertöpfen Europas

Aus den Sauer-töpfen EuropasMan muss sich das einmal vorstellen: Als es noch keine Kühlschränke gab, war es das eingelegte Gemüse mit seiner säuerlichen Note, das den Menschen in Zentral- und Osteuropa über die langen Wintermonate half.

Aus der Notwendigkeit machte man eine Tugend: die essigsaure Kultur des Vergärens und Einlegens. Viele Eintöpfe, Suppen und so manches traditionelle Festtagsgericht haben mollig-milde Aromen, die durch Milchsäurevergärung entstehen.

Sauer ist darüber keiner, denn das Essen schmeckt nicht nur gut, es wird dadurch auch bekömmlicher. Und damit wären wir beim Sauerkraut. Es ist der Held der Alltagsküche vieler Länder, einer Küche, die westlich des Elsass – wo man es noch als Choucroute kennt – für viele noch unbekannt ist. Was kann man mit Sauerkraut nicht alles anstellen! Das aromatische Gesundheitselixier aus dem Fass vermischt sich mit Teig waren, zum Beispiel in Krautfleckerln, oder Schweinsbraten genauso gut wie mit Fisch oder Innereien wie Kutteln.

Sauerkraut stammt aus Nordchina, wo man schon sehr früh entdeckte, dass fein ge schnittenes Weißkraut mit etwas Salz in einem Gärbehälter ein interessantes Ergebnis voller Vitamin C und bekömmlicher Milchsäurebakterien bringt. Nicht nur die Bauern sind stolz auf ihr selbst gemachtes Sauerkraut, auch die Köche lieben und die Ärzte loben es über den Klee. Das Sprichwort vom besten Krautesser, der am ältesten wird, ist ebenso alt wie wahr.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Aus den Sauertöpfen Europas

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Serbien

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Serbien

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Serbien: Paradies für FleischesserDamit wir die wirklich drängenden Fragen gleich zu Anfang beantworten: Das serbische Reisfleisch, Pflichtprogramm auf den Speisekarten der immer rarer werdenden Wiener Beisln, kommt tatsächlich aus Serbien. Womit wir auch schon beim Hauptdarsteller der serbischen Küche sind, und der heißt nicht Reis, sondern Fleisch.

Cevapcici begegnet man in Belgrad an vielen Straßenecken. Die gekneteten Fleischröllchen aus Lamm und Rind, manchmal auch Schwein, sind durchschnittlich 5 bis 8 cm lang, mit Knoblauch, Salz, Pfeffer und Paprika sowie Kräutern je nach Vorrat gewürzt und werden mit Somun-Brot und feinen, rohen Zwiebelringen aufgetragen. Manche geben noch Kajmak genannten Sauerrahm oder Ajvar, eine Mischung aus Paprika und Auberginenpüree, dazu.

Falls die serbischen Fleischliebhaber einmal keine Lust auf Cevapcici haben, greifen sie zu Sis cevap, das sind Cevapcici am Holzspieß, zu Pljeskavica, dieselbe Fleischmasse als dünne Laibchen gebraten, oder Ražnjici, den klassischen serbischen Fleischspießen.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Bulgarien

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Bulgarien

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Bulgarien: Das Geheimnis der 100-JährigenOb es in Bulgarien für das Wort Anti-Aging eine Übersetzung gibt? Vielleicht lautet sie schlicht und einfach: Joghurt. Tatsächlich werden im südbulgarischen Rhodopen-Gebirge auffallend viele Menschen 100 Jahre alt und älter.

Was ist ihr Geheimnis? Man sagt, es könnte am berühmten bulgarischen Joghurt liegen. Joghurt ist auf allen Speiseplänen gegenwärtig, spielt in vielen Rezepten eine Neben- oder sogar die Hauptrolle. Es wird pur genossen, genauso wie mit frischem Gemüse oder einer bescheidenen Menge Fleisch. Tarator zum Beispiel, eine kalte Joghurt-Gurken-Suppe, gehört zum bulgarischen Sommer wie bei uns das Jammern übers Wetter, nur dass Erstere wesentlich angenehmer ist.

Wenn bulgarische Reisende in einem unserer Supermärkte meterlange Joghurtreihen, mal rechts-, mal linksdrehend, mal mit einem hundertstel Prozent Fett, mal aus Milch aus Savoyen sehen, können sie nur lächeln und sagen: „Wir haben’s erfunden.“

Worüber sich in Lebensmittelkonzernen Forscher, die an der Weiterentwicklung des High-Tech-Produktes Joghurt zum „functional food“ arbeiten, den Kopf zerbrechen, lässt die bulgarischen Methusalems kalt. Faktum ist: Joghurt ist „made in Bulgaria“. Seine Herstellung lässt sich bis zu den alten Thrakern zurückverfolgen. Man erzählt, die Schafhirten trugen damals Gürtel mit einem länglichen Sack aus Lammfell, den sie mit Milch füllten. Körpertemperatur und die Mikroflora des Lammsackes bewirkten die Milchsäuregärung. Und kein Lebensmitteltechniker war in der Nähe.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Rumänien

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Rumänien

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Rumänien: Küche mit GeschichteEin Blick in die Töpfe und Pfannen der rumänischen Köche macht klar: Die Küche dieses Landes ist – wie anderswo auch – ein Spiegel seiner Geografie und Geschichte. Die Donau und das Donaudelta mit ihrem unglaublichen Fischreichtum liefern die Lieblings-fische der Rumänen: Karpfen und Zander, die mit einer kräftigen Dosis Knoblauch gewürzt werden. Die Speisekarte der Rumänen verdankt es vielen nationalen Küchen und ihren Eigenheiten, dass sie sich heute wie ein Sammelsurium aus altösterreichischen, italienischen, jüdischen, ungarischen, griechischen und türkischen Rezepten liest.

Man hebe nur mal den Deckel eines Suppentopfes, in dem eine Ciorba, eine eintopfartige Suppe, dahinköchelt, und entdecke dabei – je nach Standort – die Vielfalt der rumänischen Regionalküchen. Da schwimmen Sauerkraut, Kutteln, gefüllte Teigtaschen, Geflügel oder Fische aus Flüssen und Meer.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Das Wässerchen

Das WässerchenZu einem gepflegten Essen in Russland gehört auch das traditionelle „Wässerchen“, also der Wodka.

Stilecht wird der Wodka in 100 Gramm serviert, wobei auch das richtige Trinken ge lernt sein will: Beim Ansetzen des Glases wird der Atem angehalten, die 100 Gramm werden auf einen Satz ausgetrunken und danach – erleichtert – wird ausgeatmet. Es em pfiehlt sich, der Tradition folgend, schnell eine Salzgurke nachzuschieben.

Dass der Konsum derzeit rückläufig ist, sieht mancher als Zeichen ökonomischer Stabili-tät. Wodka war immer auch ein Kind seiner Zeit: Gab es 1998, als der Rubel einbrach, die Wodka-Billigmarke „Krisis“, so ist seit einigen Monaten die Marke „Putinka“ beson-ders beliebt. In der Politik spielte Wodka schon immer eine wichtige Rolle. Lenin sah im Wodka die Droge des Kapitalismus, forderte die Diktatur der Nüchternheit und verwies die berühmteste Wodka-Dynastie des Landes. Doch auch nüchtern betrachtet, war diesen Konzepten – ebenso wie ähnlichen Projekten seiner Nach folger – kein durchschlagender Erfolg beschieden. Von den Weinen der Rothschilds mal abgesehen, gibt es zu kaum einem anderen Getränk so viele Legenden wie um den Wodka. Das beginnt schon mit der Entstehungsgeschichte. Der erste Wodka wurde irgendwann im 15. Jahrhundert gebrannt. Und sowohl Polen als auch Russland reklamieren die Urheberschaft für sich.

Der Rohstoff für Wodka ist in der Regel nicht die Kartoffel, wie oft angenommen, son-dern Getreide, meist eine Mischung aus Roggen und Weizen, die zu Maische vergoren und mehr fach destilliert wird. Danach rinnt das Destillat durch Tonnen von Aktivkohle, bis alle Gärungs rück stände herausgefiltert sind. So haben vor allem das verwendete Wasser und die Wahl des Getreides entscheidenden Einfluss auf die Qualität des End-produkts. Das Erfolgs geheimnis wirklich guten Wodkas ist nicht nur sein Geschmack: Ist das Destillat gut gemacht, merkt man am Morgen danach selbst nach größeren Mengen kaum, dass man etwas getrunken hat.

In Russland konsumiert man Wodka am liebsten in Gesellschaft im Rahmen einer Mahl-zeit. Ob eiskalt oder warm ist nicht nur Geschmackssache, sondern oft ganz einfach Zufall. Wodka-Verkostungen funktionieren ähnlich wie jene von Wein. Die Verkoster prüfen den Geruch und testen den kräftigen, manchmal auch süßlichen Geschmack. Geprüft wird auch, ob das Destillat ölig oder schnell am Glas entlangläuft. Geschmeckt wird mit Zunge, Gaumen und Wangen. Hochwertiger Wodka hinterlässt einen milden, minderwertiger einen brennenden Geschmack im Mund. Er kann ein cremiges, würziges oder neutrales Aroma haben. Neben teurem Jahrgangs wodka sind auch extravagante Geschmacksnoten en vogue: Büffelgraswodka etwa, der durch die Zugabe von cumarin-haltigen Büffelgrashalmen seine gelbliche Farbe und ein mildes Aroma erhält; oder Starka, der in Eichenfässern reift.

Um sich in Russland zum Wodka zu verabreden, reicht es, sich an den Hals zu tippen. Ein Ritual, das seit Peter dem Großen Tradition hat. Zu jeder Wodka-Runde gehört ein Trinkspruch. Im Laufe eines Abends sagt jeder am Tisch einen mehr oder weniger tiefgründigen Spruch auf. Wodka ohne Gesellschaft zu trinken ist in Russland übrigens verpönt und gilt als Zeichen von Alkoholismus.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Das Wässerchen

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Polen

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Polen: Wo die Pierogi herkommenAuffallend vielfältig ist sie, die Küche der Polen, die es sich beim Essen und Trinken gerne gut gehen lassen. Und die Pierogi sind als unübertroffene Favoriten der Polen mit ihren variantenreichen Füllungen dafür nur ein Beispiel unter vielen.

Falls Sie noch nie Pierogi probiert haben: Stellen Sie sich sehr große Ravioli vor, die mit Pilzen, Kartoffeln, Kraut oder auch Fisch und Leber, ja sogar mit süßem Inhalt gefüllt und mit heißer Butter übergossen werden. Ein Glas Wodka danach muss kein Fehler sein. Auch beim Bigos, gedämpftem Sauerkraut mit verschiedenen Fleischsorten, glänzen Polens Köche mit Ideenreichtum. Der Bigos wird mit mehrmaligem Aufwärmen immer besser und schmeckte früher vor allem den Szlachta, Jägern des polnischen Landadels. Heute sind es die Skifahrer, die sich in den Skihütten Zakopanes mit Bigos stärken. Und auch die Feinschmecker in den Spitzenlokalen Warschaus wollen auf das kulinarische Wahrzeichen Polens keinesfalls verzichten.

Für den Appetit zwischendurch wählen sie hingegen Zurek, eine kräftige Suppe mit Wurstscheiben. Es gibt sie in jedem Restaurant und Imbissladen. Sie erhält ihren leicht säuerlichen Geschmack durch die Zugabe von vergorenem Roggenschrot.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Polen

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Tschechien

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Tschechien

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Tschechien: Eine runde SacheMan erzählt ja vom Schlaraffenland, dass man sich erst durch eine dicke Schicht Grießbrei hindurchessen müsse, um hineinzugelangen. Bei der tschechischen Version handelt es sich wohl eher um Knödelteig.

Wie es die Tschechen trotz der Reichhaltigkeit der lokalen Küche anstellen, dass sie nicht alle so rundlich sind wie die Bällchen aus Kartoffelteig, Semmelwürfeln, Grieß, Hefe oder Topfen, kann man nur vermuten. Den Knödeln mit ihren köstlichen Füllungen aus Speck, Fleisch oder verschiedenen Obstsorten gilt die besondere Liebe der tschechischen Köche. Was von ihrer Liebe noch übrig bleibt, wird in die Zubereitung von Schweinsbraten – das Nationalgericht heißt Vepro-knedlo-zélo, „Schweinefleisch-Knödel-Kraut“ – oder Svícková, also Rinderfilet in einer sämigen Gemüsesauce, gesteckt, wozu es natürlich wieder die beliebten Knedlíky gibt.

Haben Sie gewusst, dass man die Semmelwürfel, aus denen man den Teig macht, vorher in Butter anbrät? Das verleiht dem Ganzen einen besonders runden Geschmack. Und was die böhmischen Köchinnen den Wienern zur vorigen Jahr-hundertwende angeblich beigebracht haben sollen, stimmt wirklich: Hinter der Grenze beginnt noch immer das Mehlspeisenparadies. Die süßen Verführungen hören auf die Namen Palatschinken, Kolatschen, Buchteln und Liwanzen, und ihre Rezepte füllen ganze Bände in den Bibliotheken der Tschechen.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Slowakei

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Slowakei: Alles KäseLiptauer, ein pikanter Brotaufstrich, wird von den Wiener Heurigenwirten gerne als typisch wienerische Spezialität verkauft. Sein Name leitet sich aber von der slowakischen Region Liptau ab. Es handelt sich also um ein klassisch slowakisches Rezept, bei dessen Original der Brimsen eine wichtige Rolle spielt.

Und Brimsen wiederum, slowakischer Identitätsstifter auf dem Käseteller, ist Schafsfrischkäse, den es nur in der Slowakei gibt. Er wird gesalzen in kleinen Holzfässchen aufbewahrt, wobei die Haltbarkeit des Brimsen, der frisch am besten schmeckt, eng begrenzt ist. Pur mit Schwarzbrot, als Liptauer-Bestandteil oder als Brimsen-Nocken schmeckt er am besten. Schafskäseliebhaber, denen der Brimsen zu kräftig daherkommt, bevorzugen den milderen Bryndza, den man sich wie griechischen Feta minus Salzigkeit vorstellen kann.

Auch den Oschtjepka, einen Schnittkäse aus Kuh- und Schafsmilch, der traditionell an den Decken der Berghütten getrocknet wird, gibt es nur in der Slowakei.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Slowakei

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Kaviar: Nur vom Besten

Kaviar:Nur vom BestenDer edle Rogen des Störs ist kompromissloser Luxus. Er schmeckt nicht nur unvergleichlich gut, sondern ist essbares Prestige.

Kaviar liebt es puristisch mit einem Hauch von Extravaganz. Er schätzt es, mit Perlmutt- oder Hornbesteck gelöffelt zu werden, denn den Kontakt mit Metall empfindet sein sensibles Aroma als irritierend. Am liebsten wird er ohne weitere Beigaben am Gaumen mit der Zunge zum Zerplatzen gebracht. Bliny oder Erdäpfel mit Butter bzw. Sauerrahm duldet er allerdings ebenso in seiner Nähe wie Champagner und Wodka als flüssige Begleiter.

Ein echter Störfall verdarb indessen der kosmopolitischen Kaviar-Community zeitweilig den Spaß am Kaviar-Löffeln: Der Stör, vornehmlich der Beluga, war durch Überfischung und Umweltverschmutzung vom Aussterben bedroht. Selbst die UNO hat sich der Sache angenommen. Mittlerweile sieht es nach Entwarnung aus. Die Fangquoten werden weit-gehend respektiert, und viele Störfischer sind auf schonendere Methoden umgestiegen.

Wer sich Kaviar ohne schlechtes Gewissen gönnen will, sollte aber zur Sicherheit nachfragen, ob er aus nachhaltiger, artgerechter Produktion stammt – und im Zweifel darauf verzichten. Das sorgt dann auch bei den kaviaranbietenden Gastronomen und Delikatessen händlern für entsprechende Bewusstseinshaltung – die bis zu den Produ-zenten nachwirkt. Auf diese Weise sollte der Stör überleben, und somit sollte zur anhaltenden Freude der Kaviarliebhaber auch der Nachschub langfristig gesichert sein.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Kaviar: Nur vom Besten

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Russland

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Russland:Mütterchens LieblingsrezeptMan sagt, dass die Küche der russischen Zaren und ihrer Entourage, die gerne und oft Paris aufsuchten, den Grundstein für die mehrgängigen französischen Menüs der Grande Cuisine legte. Lange ist es her. Mit der Revolution wurde diese nur wenigen Privilegierten zugängliche Art der Verköstigung für lange Zeit abserviert.

Was immer blieb, waren die Bliny. Die kleinen gebackenen Hefekuchen aus Buchweizenmehl gibt es heute als Convenienceprodukt der Kaviar-Society in jedem Feinkostladen, der etwas auf sich hält. Kenner schwören hingegen auf die eigenhändige Zubereitung in einer Blinypfanne aus schwerem Gusseisen. Sauerrahm ist zu Bliny Pflicht, egal, ob sie mit Kaviar oder Lachs serviert werden. Was die wenigsten wissen: Bliny kann man auch mit Pilz-, Gemüse- oder Fleischfüllung reichen oder einfach mit zerlassener Butter bestreichen. Die Zugabe von reichlich Butter schon in den Hefeteig macht die Bliny besonders flaumig.

Doch Russen leben nicht von Bliny allein. Sehr beliebt sind in Russland auch Suppen. Die Schtschi etwa. Sie ist eine nahrhafte Bauernsuppe aus Kohl, Wurzelgemüse, Fleisch, Gewürzen und Sauerrahm. Sie ist so etwas wie die Mutter aller russischen Suppen. In der Schtschi finden auch Rote Rüben und Kwass Platz, Letzterer ist säuerlich und besteht aus gegorenem Roggenmehl und Hefe.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Russland

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Belarus

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Belarus

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Belarus:Raritäten aus Wäldern und FeldernVon Borschtsch haben wir ja alle schon gehört. Aber wem sagt zum Beispiel Draschenji etwas? Wer weiß, was eine Motschanka ist? Wissen Sie es? In Belarus liefern Wälder und Felder die Zutaten für eine kräftige Küche, in der nach jahrhundertealten, oft nur mündlich weitergegebenen Rezepten Kartoffeln, Pilze und Beeren verarbeitet werden. Wobei „verarbeiten“ in manchen Fällen durchaus wörtlich zu nehmen ist. Manch wildes Schwammerl, über das die verweichlichten Esser in Westeuropa längst die Nase rümpfen und das sie als „ungenießbar“ aus der Küche weisen würden, muss manchmal erst durch stundenlange Kochzeit gezähmt werden, bevor es auf den Tisch darf.

So verwandeln die weißrussischen Köche seltene Waldfrüchte, die je nach Boden und Witterung da und dort zu finden sind, in schmackhafte Gerichte oder Beilagen, ohne bei der Zubereitung auf die Uhr zu schauen. Das muss man auch nicht. Denn spätestens wenn im heißen Schweineschmalz Draniki, die stilechten Kartoffelpuffer, frisch heraus-gebacken werden und ihren unvergleichlichen Duft verströmen, weiß ein jeder: In Kürze wird ein vorzügliches Mahl serviert.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Ukraine

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Ukraine: Wer hätte das gedacht!Wem gehört jetzt eigentlich der Borschtsch, der kraftvolle Wärme-spender aus roten Rüben, Lebensretter an kalten Winterabenden? Die Russen haben ihn längst ihrem kulinarischen Schatz einverleibt. Die Litauer essen ihn ebenso wie die Polen.

Aber es braucht keine jahrelangen Forschungsarbeiten, um heraus-zufinden, dass der Borschtsch zum ersten Mal in der Ukraine auf-getischt wurde. Es war an der nördlichen Schwarzmeerküste, wo einer erfindungsreichen Hausfrau eine Suppe aus Fleisch, Speck, Knoblauch und vielem mehr eingefallen sein mag, der sie durch die Zugabe von roten Rüben ihre hellrote Farbe und ihr unnachahmliches süß-saures Aroma verlieh.

Was weniger bekannt ist: Das klassische Wintergericht gibt es auch im Sommer, aber als Borschtsch light in einer abgekühlten Version. Die Varianten seiner Zubereitung mögen noch so zahlreich sein, am Ende sind sich alle Borschtsch-Liebhaber einig: Ein Löffel Sauer-rahm kurz vor dem Servieren muss sein.

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Ukraine

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Österreich

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Österreich: Am Gipfel der MehlspeiskücheDie Mehlspeisküche gilt als Gipfel der Genüsse in der gebirgigen Landschaft alpenländischer Tischsitten. Ganz oben thront der Kaiserschmarren, unverkennbar süßes Wahrzeichen eines Landes von Gerne- und Vielessern.

Die Geschichten rund um die Entstehung des Kaiserschmarrens sind so zahlreich wie die Rosinen. Kaiser Franz Joseph und seine Frau Sisi spielen darin meistens tragende Rollen. Eine erzählt vom kaiserlich-königlichen Leibkoch in Bad Ischl, der einer „Speis“ aus Mehl, Milch und Eier, die in den Bergen Wanderer und Hirten stärkte, ein paar Rosinen zufügte, weil er damit der Kaiserin eine Freud’ machen wollte. Der Kaiser, sonst ein bescheidener Mann, meinte gehört zu haben, dass der Koch die Speise nach ihm benannt habe: Kaiserschmarren also. Eine andere Anekdote stellt auf Sisis Hang zum minimalistischem Essen ab. So kam ein Küchen-chef auf die Idee, kleine Stücke von gebackenem Teig mit etwas Zwetschkenkompott zu servieren. Weil auch das der Kaiserin zuviel war, soll der Kaiser gesagt haben: „Dann geb‘ er halt mir den Schmarrn, den unser Koch da g’macht hat.“

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Zentral- und Osteuropa à la carte – Österreich

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RZB 2006

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Vorwort des Vorstandes

Sehr geehrte Damen und Herren,

wenn wir Ihnen in diesem Bericht das bereits siebente Rekordergebnis in Serie präsentieren, dann tun wir dies im Bewusstsein, ein besonders herausragendes Jahr hinter uns zu haben. Das Ergebnis war auch durch Einmaleffekte geprägt, die für einen unerwartet hohen Gewinnzuwachs gesorgt haben. Das ohne Einmaleffekte generierte Ergebnis dokumentiert daher umso eindrucksvoller, dass die RZB voll auf Kurs ist. Denn auch damit melden wir einen Ergebnisrekord.

Wir sind auch im Berichtsjahr unserer Wachstumsstrategie treu geblieben und weiterhin schneller gewachsen als der Markt. Damit hat die RZB sowohl in Österreich als auch in Zentral- und Osteuropa (CEE) Marktanteilsgewinne verzeichnet. Die Expansion in CEE wurde durch die Akquisitionen der russischen Impexbank und der tschechischen eBanka weiter beschleunigt. In Österreich hat die RZB ihre Position als drittgrößte Bank des Landes neuerlich gefestigt und Raiffeisen ist mittlerweile die deutlich größte Bankengruppe des Landes.

2006 war auch insofern ein bemerkenswertes Jahr, als wir erstmals eine Netzwerkbank verkauft haben. Nach dem Erwerb der ukrainischen Bank Aval – einer Großbank mit mehr als 1.300 Filialen – wurden wir vielfach angesprochen, ob wir uns die Mühen eines Mergers mit der mittel großen Raiffeisenbank Ukraine nicht ersparen wollen. Letztlich bewegten sich die Offerte für die Raiffeisenbank in Höhen, die uns zum Verkauf – allerdings ohne die Raiffeisen-Markenrechte – bewegten. Der Buch gewinn aus dieser Transaktion betrug € 486 Mio. Dazu kam der Gewinn aus dem Verkauf des Minderheitsanteils an der kasachischen Bank TuranAlem, von dem wir uns gemäß unserer Strategie trennten, weil die angestrebte Mehrheit zu annehmbaren Bedingungen nicht erreicht werden konnte. Somit waren € 596 Mio. an Einmaleffekten aus diesen beiden Transaktion zu verzeichnen, die das Ergebnis um rund ein Drittel erhöhten.

€ 1.882 Mio. bzw. € 1.169 Mio. machte in der Folge der Jahresüberschuss vor Steuern bzw. der Konzern-Jahresüberschuss nach Steuern und Minderheiten aus. Wie gut der Erfolg im laufenden Geschäft war, illustriert hingegen das Ergebnis ohne die genannten Einmaleffekte: € 1.286 Mio. Jahresüberschuss vor Steuern entsprechen einem satten Zuwachs von 38,3 Prozent und das, nachdem er bereits 2005 um mehr als ein Drittel gestiegen war.

Für 2007 erwarten wir einen fortgesetzt positiven Trend aus dem operativen Geschäft, wobei wir mit einem knapp zweistelligen Zuwachs beim Jahresüberschuss vor Steuern rechnen. Allerdings auf Basis des Ergebnisses ohne die Einmaleffekte des Jahres 2006. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis sollte stabil etwa auf dem guten aktuellen Niveau bleiben. Die Eigenkapitalrendite wird wegen der deutlich breiteren Kapitalbasis unter dem derzeitigen Niveau ohne Einmaleffekte bleiben.

Wir haben eine langfristige Vision: „RZB is the leading Banking Group in Austria and Central and Eastern Europe.“ Das Ziel ist ambitioniert, aber bereits greifbar. Denn wir sind ihm wieder ein gutes Stück weit näher gekommen. Die RZB baut auf einer soliden Basis und einer guten strategischen Ausrichtung:

In Österreich auf der starken Marktstellung in ihren Kerngeschäftsfeldern Kommerzkundengeschäft und Investment Banking sowie auf der Spitzenstellung der Raiffeisen Bankengruppe im Retail Banking und im Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben.

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Vorwort

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RZB 2006

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

In CEE verfügen wir über das fl ächendeckendste Banknetzwerk der Region und preisgekrönte Produkt- und Servicequalität. Unsere Innovationskraft und Technologieführerschaft untermauern den Anspruch auf die Führungsposition, während ein konsequentes Monitoring der jeweiligen Risiken bei traditionell vorsichtiger Risikoeinschätzung das Geschäft der RZB begleitet.

Wir werden weiterhin unsere Wachstumsstrategie fahren, da wir uns in dynamischen Märkten bewe-gen, die zur Erreichung unserer Ziele ein entsprechendes Agieren verlangen. Wie schon in der Vergangenheit liegt auch in Zukunft die Herausforderung in der Steuerung des Wachstums. Wir sind bekannt dafür, frühzeitig Chancen und Trends zu erkennen, sie zu nutzen und daraus einen guten Return-over-risk zu erzielen.

Dabei können wir das Wachstum zu einem guten Teil durch erwirtschaftetes Kapital unterlegen. Unsere Eigentümer unterstützen – so auch 2006 – den Wachstumskurs durch regelmäßige Kapitalerhöhungen. Auf lange Sicht kann das nötige Kapital für unsere dynamische Entwicklung in einem Markt mit mehr als 350 Millionen Einwohnern, aber nicht aus Österreich mit seinen 8 Millionen Bewohnern, auf-gebracht werden. Daher wird die RZB auch weiterhin die internationalen Finanzmärkte zur Kapital-aufbringung nutzen und aktives Bilanzmanagement zum optimierten Kapitaleinsatz betreiben.

Die RZB wird auch in Zukunft nicht von ihrem konsequenten Qualitätsansatz abweichen. Wir glauben, dass dieser im Einklang mit unserem Streben nach nachhaltigen und partnerschaftlichen Kunden-beziehungen ein wesentliches Erfolgskriterium ist. Wir freuen uns über die positiven Rück meldungen unserer Kunden, insbesondere auch aus einer von den österreichischen Kommerz banken gemeinsam in Auftrag gegebenen Studie. Sie belegt Qualität, Kompetenz, Preis-Leistungs-Verhältnis sowie Partner-schaftlichkeit der RZB, vor allem auch in Bezug auf das Angebot der Mitbewerber.

Der konsequente Qualitätsansatz wird auch von renommierten internationalen Fachmagazinen gewürdigt. So wurden der RZB 2006 mehr als siebzig Awards für ihre Leistungen in Österreich und CEE zugesprochen; u.a. von The Banker, Euromoney, Global Finance, TMI, Finance New Europe, Trade Finance und Trade and Forfaiting Review.

Wir danken unseren Kunden für ihr Vertrauen in die RZB und die gute Zusammenarbeit. Ebenso danken wir unseren Aktionären, ihren Vertretern in den Organen der Raiffeisen Zentralbank und unseren Geschäftspartnern. Unser besonderer Dank gilt natürlich auch den mittlerweile mehr als 55.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren ausgezeichnete Leistung das herausragende Ergebnis erst möglich gemacht hat. Wir freuen uns darauf, den erfolgreichen Weg auch 2007 gemeinsam fortzusetzen.

Dr. Walter Rothensteiner Dr. Herbert Stepic

Patrick Butler, M.A. Dr. Karl Sevelda Mag. Manfred Url

Vorwort

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RZB 2006

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Der Vorstand

Die Vorstandsmitglieder der Raiffeisen Zentralbank (v.l.n.r.): Karl Sevelda, Herbert Stepic, Walter Rothensteiner, Patrick Butler, Manfred Url.

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Vorstand

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Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Dr. Walter RothensteinerZuständig für Management Services, Strategic Controlling, Participations, Public Relations, Human Resources, Legal and Compliance, Audit, Tax, Group Head Offi ce/Executive Secretariat (gemeinsam mit Manfred Url). Geboren 1953; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien; leitende Funktionen in der Raiffeisen-landesbank Niederösterreich-Wien (zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung), Vorstandsmitglied der Leipnik-Lundenburger Industrie AG und des Zuckerindustriekonzerns Agrana. 1995 Eintritt in die Raiffeisen Zentralbank als stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes; seit Juni 1995 Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor. Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank AG (V), Casinos Austria AG (V), Österreichische Lotterien Ges.m.b.H. (V), Raiffeisen Bausparkasse Ges.m.b.H. (V), Raiffeisen Centrobank AG (V), Raiffeisen International Bank-Holding AG (V), Leipnik Lundenburger Invest Beteiligungs AG, Oesterreichische Kontrollbank AG, Oester-rei chische Nationalbank AG (Generalrat), Österreichische Galerie Belvedere, Österreichische Volksbanken AG, UNIQA Versicherungen AG, Wiener Staatsoper GmbH.

Dr. Herbert StepicZuständig für Branches and Representative Offi ces, Country and Bank Risk Management; Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International Bank-Holding AG.Geboren 1946; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien. 1973 Eintritt in die RZB, wo er das Raiffeisen-Außenhandelsservice aufbaut und zwischenzeitig auch die Geschäftsführung des Handelshauses F.J. Elsner & Co aus-übt; seit 1987 Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank, seit 1995 Generaldirektor-Stellvertreter. Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: Aufsichtsratsvorsitzender zahlreicher RZB-Netzwerkbanken; Aufsichtsrat von OMV AG, Oesterreichische Kontrollbank AG, Raiffeisen Centrobank AG.

Patrick Butler, M.A.Zuständig für Global Treasury, Global Markets, Economics and Financial Market Research.Geboren 1957; Studium der Geschichte in Oxford. Begann Banklaufbahn 1979 in Chemical Bank und County Bank (NatWest Group) mit Stationen in London und New York; später BACA-Konzern, zuletzt Group Treasurer und in der Folge Global Treasurer der Arab Bank; seit Oktober 2004 Mitglied des Vorstandes der Raiffeisen Zentralbank. Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank AG, Raiffeisen Centrobank AG, Raiffeisen International Bank-Holding AG, Raiffeisen Wohnbaubank AG, RZB Private Equity Holding AG, Wiener Börse AG.

Dr. Karl SeveldaZuständig für Austrian Corporate Customers; Multinational Corporate Customers; Corporate, Trade and Export Finance; Customer Services.Geboren 1950; Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, danach freie Forschungs-tätigkeit und Angestellter des Wirtschaftspolitischen Institutes, in der Folge Mitarbeiter und später leitende Positionen in der Creditanstalt-Bankverein. Seit 1998 Vorstandsmitglied in der Raiffeisen Zentralbank.Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: Bene AG, ÖBB Infrastruktur Bau AG, Österrei chische Bundesbahnen-Holding AG, Raiffeisen Centrobank AG, Raiffeisen International Bank-Holding AG, RZB Private Equity Holding AG, Unternehmens Invest AG, Bene Privatstiftung (Vorstand), Fepia Privatstiftung (Vorstand), Herbert Depisch Privatstiftung (Vorstand).

Mag. Manfred UrlZuständig für Transaction Services, Credit Management, Marketing, Organisation/IT, Verbund, Group Head Offi ce/Executive Secretariat (gemeinsam mit Walter Rothensteiner).Geboren 1956; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, danach Auslandsaufenthalt in Frankreich (ESSCA – Wirtschaftshochschule in Angers) und Banque Indosuez in Paris. Mehrere leitende Funktionen – zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung – in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark. Seit 1998 Vorstandsmitglied der Raiffeisen Zentralbank. Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: Raiffeisen Datennetz Ges.m.b.H. (V), Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank AG (V), Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Raiffeisen Informatik GmbH, Raiffeisen International Bank-Holding AG, VISA Service Kreditkarten AG.

(V) = Vorsitzender.Ein Organigramm der Raiffeisen Zentralbank fi nden Sie auf Seite 224.

Vorstand

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RZB 2006

52 www.rzb.at

Der Aufsichtsrat der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG wurde in seinen Sitzungen vom Vorstand über bedeutsame Geschäftsvorfälle und die Entwick lung der Bank und ihres Konzerns während des Geschäftsjahres 2006 unter richtet. Der Aufsichtsrat hat alle ihm vom Gesetz und von der Satzung übertragenen Aufgaben wahrgenommen.

Im Geschäftsjahr 2006 hat der Aufsichtsrat vier Sitzungen abgehalten. In weiteren 26 Fällen wurden Beschlussfassungen im Wege schriftlicher Umläufe vorgenommen. Der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrates tagte im Berichtszeitraum fünfmal und fasste zusätzlich zwei Beschlüsse in Form schriftlicher Umläufe. Der Ausschuss zur Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses, des Vorschlages für die Gewinn-verwendung und des Lageberichtes tagte einmal, der Personalausschuss zweimal.

Der vorliegende Konzernabschluss (Bilanz, Erfolgsrechnung, Anhang) und der Konzern-lagebericht sowie der Jahresabschluss und Lagebericht der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG wurden von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuer-beratungsgesellschaft, Wien, geprüft. Die Prüfung hat zu keinen BeanstandungenAnlass gegeben, den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen. Somit wurdeder uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Der Aufsichtsrat hat sich mit demvom Vorstand vorgelegten Bericht zum Prüfungsergebnis über das Geschäftsjahr 2006 einverstanden erklärt und schließt sich dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vor-

standes an. Damit ist der Jahresabschluss 2006 der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG gemäß § 125 Abs. 2 AktG festgestellt.

Hinsichtlich der Zusammensetzung von Organen kam es im Geschäftsjahr 2006 zu einer personellen Veränderung: Dr. Georg Doppelhofer, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG, ist per 31. Dezember 2005 in den Ruhestand getreten. Sein Nachfolger, Generaldirektor Mag. Markus Mair, war ab 1. Jänner 2006 in den Aufsichtsrat der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG kooptiert und wurde bei der Hauptversammlung am 20. Juni 2006 in den Aufsichtsrat gewählt.

Der RZB-Konzern erwirtschaftete bereits zum siebten Mal in Folge ein Rekordergebnis. Mit einem Anstieg der Bilanzsumme auf rund € 116 Mrd. und einem Konzern-Jahresüberschuss von rund € 1,17 Mrd. wurde die hervorragende strategische Ausrichtung zahlenmäßig untermauert. Darüber hinaus erfüllt die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG ihre Führungsrolle in der genossenschaftlich organisierten Raiffeisen Bankengruppe in Österreich ausgezeichnet. Als Konsequenz zählt der RZB-Konzern heute zu den 100 größten Banken der Welt.

Aus Anlass des anhaltend herausragenden wirtschaftlichen Erfolges spricht der Aufsichtsrat dem Vor -stand, den Führungskräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG sowie des gesamten Konzerns besonderen Dank und hohe Anerkennung für die im abgelaufenen Jahr geleistete Arbeit und stete Einsatzbereitschaft aus.

Der Aufsichtsrat

Dr. Christian KonradVorsitzender

Bericht des Aufsichtsrats

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Aufsichtsratsbericht

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RZB 2006

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Die 1927 gegründete Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (Raiffeisen Zentralbank) ist das Spitzen -institut der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe (RBG). In Österreich, wo sie die größten Unternehmen und Institutionen des Landes betreut, zählt die Raiffeisen Zentralbank zu den führenden Kommerz- und Investmentbanken. Neben ihrer Rolle als Spitzeninstitut bildet die Raiffeisen Zentralbank das Kernunter nehmen des RZB-Konzerns (RZB). Die RZB ist ein Bankkonzern mit österreichischen Wurzeln, der auch Zentral- und Osteuropa (CEE) als seinen Heimmarkt betrachtet. Sein überdurch-schnittlich starker Kundenzuspruch, das damit zusammenhängende Wachstum und sein starkes Commitment zu CEE machen ihn zu einem Top-Player der Region. Neben CEE ist die RZB in einer Reihe internationaler Finanzzentren und in den Wachstumsmärkten Asiens vertreten. Die RZB ist der drittgrößte Bankkonzern Österreichs.

Bilanzsumme € 115,6 Milliarden

Aufgrund der Expansion in CEE, aber auch be-günstigt durch Marktanteilsgewinne in Österreich, ist die Bilanzsumme der RZB in den letzten Jahren dynamisch und nachhaltig gewachsen. Im Jahr 2006 erreichte sie einen Wert von € 115,6 Mrd., was einem starken Anstieg von rund 23,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

In nur drei Geschäftsjahren hat die RZB ihre Bilanz-summe damit mehr als verdoppelt – dies über-wiegend durch organisches Wachstum. Der Anteil der Netzwerk banken in CEE steigt dabei stetig. Lag er im Jahr 2000 bei knapp einem Fünftel der Bilanzsumme, so beträgt er 2006 bereits rund 45 Prozent.

Wachstum auf solidem Fundament

Das dynamische Wachstum der RZB wird von der Expansion in CEE und einem kontinuierlichen Kundenzuwachs getragen. Begleitet wird dieser Kurs von einem ausgeprägten Kosten- und Risikobewusstsein. Dieses wirtschaftlich solide Fundament wurde der RZB von international führenden Rating-Agenturen wiederholt bestätigt. Aktuell weist die Raiffeisen Zentralbank folgende Ratings aus:

Standard and Poor’s Short Term A-1, Long Term A+ Moody’s Short Term P-1, Long Term A1, Financial Strength C+

Die RZB im Überblick

Angaben jeweils nach IFRS per 31. Dezember.

105

90

75

60

45

30

15

0

Bilanzsummenentwicklung der RZB

in € Mrd.

44,6 46,4

56,1

67,9

93,9

115,6

2001 2002 2003 2004 2005 2006

RZB im Überblick

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RZB 2006

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Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe

Die Raiffeisen Zentralbank vertritt die RBG bei bundesweiten Anliegen und agiert als ihr inter natio-naler Repräsentant. In ihrer Rolle als Spitzeninstitut nimmt sie zudem zentrale Serviceaufgaben für die RBG wahr. Die RBG ist die stärkste Bankengruppe Österreichs, die ihren Kunden als Universalbanken-Gruppe ein umfassendes Allfi nanz-Angebot bietet. Zum Jahresende 2006 beträgt ihr zurechenbares Eigenkapital rund € 15,1 Mrd., ihre konsolidierte Bilanzsumme rund € 205,4 Mrd.

Ihr Marktanteil am österreichischen Bankgeschäft entspricht etwa einem Viertel, und sie betreibt mit 2.262 Geschäftsstellen das dichteste Bankstellennetz Österreichs. Die regional tätigen Raiffeisen-Landeszentralen halten zusammen fast 88 Prozent des Grundkapitals an der nicht börsenotierten Raiffeisen Zentralbank. Einen Überblick über die RBG fi nden Sie im Kapitel Raiffeisen Bankengruppe im Jahr 2006 ab Seite 72.

Das Leistungsspektrum der RZB

Eine führende Kommerz- und Investmentbank in Österreich

Die Raiffeisen Zentralbank ist in Österreich auf das Kommerzbank- und Investment Banking-Geschäft spezialisiert. Sie betreut die Top-1.000-Unternehmen des Landes und versteht sich als die Corporate Finance-Bank für diese Kundengruppe und als ein führender Anbieter bei Exportfi nanzierungen. In diesen Geschäftsfeldern und den Bereichen Handelsfi nanzierungen, Cash Management, Treasury und Fixed-Income-Produkte serviciert die Raiffeisen Zentralbank nicht nur eine Vielzahl inländischer, sondern auch zahlreiche ausländische Großkunden und multinationale Unternehmen. Darüber hinaus nehmen auch zahlreiche Finanzdienstleister die Dienste der Raiffeisen Zentralbank als „Financial Engineer“ in Anspruch.

Aktionärsverzeichnis derRaiffeisen Zentralbank Anteil*

Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien 31,34%

Raiffeisen-Landesbank Steiermark 14,91%

Raiffeisenlandesbank OÖ 14,91%

Raiffeisen-Landesbank Tirol 5,83%

Raiffeisenverband Salzburg 5,79%

Raiffeisenlandesbank Kärnten 5,62%

Raiffeisenlandesbank Burgenland 4,62%

Raiffeisenlandesbank Vorarlberg 4,59%

Zveza Bank 0,04%

Summe Raiffeisenlandesbanken** 87,65%

Österreichische Volksbanken AG 5,14%

UNIQA Versicherungen AG 2,63%

RWA Raiffeisen Ware Austria 2,57%

NÖ Landesbank-Hypothekenbank AG 1,21%

Landeshypothekenbank Steiermark AG 0,63%

Hypo Tirol Bank AG 0,17%

Summe anderer Aktionäre 12,35%

Total 100,00%

* Direkt und indirekt gehaltene Stamm- und Vorzugsaktien.** Davon werden 81,18 Prozentpunkte in der R-Landesbanken-Beteiligungs-GmbH gehalten.

RZB im Überblick

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

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RZB 2006

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen Raiffeisen Centrobank AG hat sich die Raiffeisen Zentralbank im Investment Banking im Spitzenfeld etabliert, so als bedeutendster Marktteilnehmer an der Wiener Börse, im Bondhandel und im Primärgeschäft mit Aktien und Anleihen. Spezialisierte Tochtergesellschaften runden das Produktangebot der Raiffeisen Zentralbank ab. Dieses umfasst beispielsweise Leasing, Mergers and Acquisitions-Beratung, Asset Management, Private Banking, Immobiliendienstleistungen und Handelsgeschäfte. Eine umfangreiche Darstellung des Österreich-Geschäfts der RZB im Berichtsjahr fi nden Sie in den Segmentberichten.

Nischen-Player auf internationalen Märkten

In den internationalen Märkten außerhalb von CEE tritt die RZB als Nischen-Player auf und bietet im Wege ihrer Repräsentanzen und Filialen ein speziell zugeschnittenes Produktsortiment an. Ursprünglich wurden diese Vertretungen mit dem Ziel gegründet, österreichische Exportunternehmen auf Wachstumsmärkten und in internationalen Finanzzentren zu unterstützen. Sie betreuen aber auch lokale Kunden, allerdings ausschließlich Firmenkunden und Finanzinstitutionen. Diese Vertretungen gewinnen für Kunden aus CEE, die sie als Anlaufstelle für ihre Expansion nutzen, zunehmend an Bedeutung.

Mit Filialen in Singapur und Beijing sowie Repräsentanzen in Hongkong, Zhuhai, Seoul, Mumbai, Ho Chi Minh City und Teheran ist die Raiffeisen Zentralbank die österreichische Bank mit der stärksten Präsenz in Asien. Über Geschäftsstellen in New York und London, einer Bank auf Malta sowie Ver-tretungen in Paris, Brüssel, Frankfurt am Main, Stockholm, Mailand, Chicago und Houston ist die Raiffeisen Zentralbank auch in internationalen Finanzzentren gut positioniert. Sie unterstreicht damit ihre Funktion als Ost-West-Drehscheibe.

Eine führende Bankengruppe in Zentral- und Osteuropa (CEE)

Die RZB hat frühzeitig das große langfristige Wachstumspotenzial in CEE erkannt. Anfänglich aus -schließ lich auf die Betreuung von Großunternehmen in der CEE-Region konzentriert, dehnte die RZB in der Zwischenzeit ihr Serviceangebot deutlich aus. Mittlerweile bietet die RZB Universalbank-dienstleistungen in allen von ihr betreuten Märkten in CEE an. In Antizipation des Markttrends wurde 1999 die Entscheidung getroffen, fl ächendeckend das Geschäft mit Privatkunden sowie kleineren und mittleren Unternehmen zu entwickeln. Diese beiden Kundengruppen umfasst das Segment Retail Banking. Mittlerweile übersteigt die Zahl der Kunden in diesem Segment 12 Millionen.

RZB im Überblick

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Kapitel RZB 2006

56 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Vision

RZB is the leading banking group inAustria and Central and Eastern Europe.

Mission

We seek long-term customer relationships.

In Austria and Central and Eastern Europe we provide a full range of highest quality fi nancial services.

In the world’s fi nancial centres and Asia we are an important niche player.

As the central institution of the RaiffeisenBanking Group in Austria we offer specifi c services to our owners.

We achieve sustainable and above-average return on equity.

We empower our employees to be entrepreneurial and to show initiative and we foster their development.

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RZB 2006

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

20 Jahre Erfahrung in CEE

Die RZB hat sich schon zu einer Zeit in CEE engagiert, als die politischen Umbrüche und der Fall des „Eisernen Vorhangs” noch lange nicht absehbar waren: Schon 1986 gründete sie ihre erste Tochter-bank in Ungarn. Damit verfügt die RZB über mittlerweile mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bankgeschäft in CEE. Zum Jahresende 2006 umfasst das Netzwerk 17 Banken in 15 Märkten der Region, die durch eine Leasinggesellschaft in Kasachstan sowie zwei Repräsentanzen in Litauen und Moldawien ergänzt werden.

Anfänglich war das Geschäftsmodell in CEE ausschließlich auf die Betreuung österreichischer und internationaler Kommerzkunden auf ihrem Weg nach CEE fokussiert, um ihnen vor Ort exzellentes und umfassendes Service nach westlichen Standards zu bieten. Parallel dazu wurden lokale Unternehmen als Kunden gewonnen und in weiterer Folge in ausgewählten Märkten auch Privatkunden ange-sprochen. Das Reformpotenzial sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Länder be-stimmten die Abfolge der Expansionsschritte und den Zeithorizont.

RZB im Überblick

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RZB 2006

58 www.rzb.at

Auswahl der bedeutendsten Auszeichnungen

„Best Trade Finance Bankfor Central and Eastern Europe“

„Best Structured Finance House“

„Bank of the Year –Central and Eastern Europe“

„Best Bank inEmerging Europe“

„Best Bank Risk Management -Eastern Europe“

„Best Treasury and Cash Management Provider for Central

and Eastern Europe“

„Best Regional Bank“ „Bank of the Year – Austria“„Best Bank in Austria“Trade & Forfaiting Review„Best Bank in Centraland Eastern Europe“

„Best Corporate/InstitutionalInternet Bank in Europe“

„Best Bank in Bosniaand Hercegowina“

„Bank of the Year – Croatia“„Best Bank in Ukraine“„Best Bank in Bosniaand Hercegovina“

„Best Bank in Bulgaria“ „Best Bank in Albania“ „Bank of the Year – Bulgaria“„Best Bank in Belarus“„Best Bank in Albania“

„Best Bank in Belarus“ „Best Bank in Serbia“ „Bank of the Year – Serbia“„Best Bank in Serbia“Gazeta Bankovy

„Beste Bank Polens“

„Best Bank in Austria“

„Best Treasury and Cash

Management Provider for Central

and Eastern Europe“

RZB im Überblick

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

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RZB 2006

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Größte Marktabdeckung aller Banken in CEE

Mit ihren 17 Netzwerkbanken, den Leasingfi rmen und 2.848 Geschäftsstellen ist die RZB heute die Bank mit dem höchsten Flächendeckungsgrad in CEE. Internationale Kunden können so in nahezu allen Ländern der Region fl ächendeckend und umfassend serviciert werden. Darüber hinaus ebnet die RZB auch Unternehmen aus den einzelnen CEE-Staaten den Weg in die Nachbarländer als auch in die globalen Finanzzentren und trägt somit zur wirtschaftlichen Internationalisierung der Region bei.

Raiffeisen International – die CEE-Holding

Bereits 1991 gründete die Raiffeisen Zentralbank eine Finanzholding zur Bündelung ihrer Beteiligun-gen in CEE. Heute fi rmiert diese Holding als Raiffeisen International Bank-Holding AG (Raiffeisen International). Am Beginn der Expansion standen Eigengründungen, die ab dem Jahr 2000 durch ziel gerichtete Akquisitionen ergänzt wurden. Bei den Eigengründungen profi tierte die RZB davon, dass sich die Vorstellungen hinsichtlich Ausrichtung des Bankgeschäfts konsequent und rasch ver-wirklichen ließen.

Die Banken wurden mit einer eigenen Marke – der auch in CEE schnell bekannt gewordenen Raiffeisen-Marke mit dem Giebelkreuz – und neu gewonnenen Mitarbeitern etabliert. Von Anfang an wurde mit dieser Strategie ein hoher Einfl uss auf die Geschäfts- und Risikopolitik der einzelnen Banken sichergestellt. Die dabei erzielten Gewinne wurden zur Absicherung eines langfristigen Wachstumskurses nahezu gänzlich reinvestiert. Unter anderem konnten sich deshalb die jeweiligen Netzwerkbanken rasch als maßgeblicher Bestandteil der Bankenlandschaft und attraktiver Arbeitgeber in ihrem jeweiligen Markt positionieren. Im Jahr 2000 wurde in Bosnien und Herzegowina die erste Akquisition getätigt. Ihr folgten eine weitere Bank in der Herzegowina sowie Zukäufe in Rumänien, Slowenien, Kosovo, Belarus, Albanien, Ukraine und zuletzt in Russland und in Tschechien.

Weitere Akquisitionen stärken den strategisch wichtigen Retail-Bereich

Das Jahr 2006 war für die Raiffeisen International durch zwei besondere Highlights geprägt: Ende Jänner 2006 übernahm die Raiffeisen International 100 Prozent der russischen OAO Impexbank und konsolidierte sie nach dem Closing Ende April erstmals. Die RZB untermauerte damit ihre Stellung als größte internationale Bankengruppe in Russland. Die Impexbank ist eine der führenden Filialbanken in Russland und erweitert das Vertriebsnetz der Raiffeisen International über insgesamt elf Zeitzonen hinweg bis an die Ufer des Pazifi schen Ozeans.

Durch diese Akquisition hat die Raiffeisen International ihre Position und ihr Vertriebsnetz im strate-gisch außerordentlich wichtigen Retail-Geschäft in Russland deutlich verbessert. Die Impexbank ist primär auf die Betreuung von Privatkunden und Klein- und Mittelunternehmen ausgerichtet, die sie über ihr landesweites Netz von rund 203 Filialen und Büros sowie rund 400 Vertriebsstellen betreut. Zum Jahresende 2006 wies die Impexbank eine Bilanzsumme von € 1,8 Mrd. und einen Jahresüber-schuss vor Steuern von € 20,8 Mio. aus. Der Kaufpreis betrug USD 563 Mio. Für 2007 ist der recht-liche Zusammenschluss mit der seit 1996 bestehenden ZAO Raiffeisenbank Austria, Moskau, geplant.

RZB im Überblick

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RZB 2006

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Weiters übernahm die Raiffeisen International im Berichtsjahr die Mehrheit der Anteile an der eBanka, a.s. in der Tschechischen Republik. Das Eigenkapital der eBanka belief sich zum Erstkonsolidierungs-zeitpunkt Ende Oktober auf € 54 Mio. Der Kaufpreis betrug € 130 Mio. Mit dieser Akquisition erhöhte die Raiffeisen International ihre Kundenbasis in der Tschechischen Republik um mehr als 70 Prozent auf rund 310.000 Kunden per Jahresende. Die eBanka ist eine reine Retail-Bank und seit 1998 operativ tätig.

Das CEE-Netzwerk der RZB Bilanzsumme Geschäfts-(Raiffeisen International) in € Mio. Veränderung* stellen Mitarbeiter

Albanien, Raiffeisen Bank 1.782 8,0% 94 1.248

Belarus, Priorbank 809 26,2% 62 1.869

Bosnien und Herzegowina, Raiffeisen Bank 1.592 23,8% 75 1.303

Bulgarien, Raiffeisenbank (Bulgaria) 2.437 69,7% 111 1.866

Kosovo, Raiffeisen Bank Kosovo 372 41,1% 33 442

Kroatien, Raiffeisenbank Austria 4.637 19,0% 48 1.738

Polen, Raiffeisen Bank Polska 4.012 40,3% 86 2.090

Rumänien, Raiffeisen Bank 4.640 40,5% 266 4.770

Russland, Impexbank 1.806 - 203 5.583

Russland, Raiffeisenbank Austria 6.462 65,0% 41 2.503

Serbien, Raiffeisen banka 2.206 56,4% 68 1.669

Slowakei, Tatra banka 6.054 24,5% 145 3.355

Slowenien, Raiffeisen Krekova banka 958 5,3% 14 356

Tschechien, eBanka 800 - 62 969

Tschechien, Raiffeisenbank 3.263 24,6% 53 1.239

Ungarn, Raiffeisen Bank 6.295 28,1% 122 2.655

Ukraine, Raiffeisen Bank Aval 4.283 26,7% 1.312 17.395

Zwischensumme Netzwerkbanken 52.408 40,3% 2.795 51.050

Raiffeisen-Leasing International (Teilkonzern) 3.104 36,1% **50 1.259

Sonstige/Konsolidierung 356 - 3 423

Summe Raiffeisen International 55.867 37,3% 2.848 52.732

* Das Wachstum in lokalen Währungen weicht durch die Euro-Wechselkurse ab.** Nur jene Geschäftsstellen, die nicht an Standorten der Netzwerkbanken angesiedelt sind.

RZB im Überblick

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Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Starkes organisches Wachstum

Die Bilanzsumme der Raiffeisen International weist ein organisches Wachstum von € 13,5 Mrd. oder 33 Prozent auf und stieg auf € 55,9 Mrd. Die CEE-Finanzholding erzielte 2006 abermals ein Rekordergebnis. Der Jahresüberschuss vor Steuern der Raiffeisen International lag aufgrund hoher Einmaleffekte aus Beteiligungsverkäufen bei € 1.480 Mio. und somit 160,2 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Exklusive dieser Einmaleffekte stieg der Jahresüberschuss vor Steuern

immer noch um 56,7 Prozent auf € 891 Mio. (Die geografi schen Segmente Zentraleuropa, Südosteuropa und GUS der RZB bilden insbesondere wegen der Refi nanzierungs- und Steuerungskosten sowie dem CEE-Geschäft anderer Konzerngesellschaften den Jahresüberschuss der Raiffeisen International nicht spiegelbildlich ab.)

Mehr als 12 Millionen Kunden

Dank marktnaher Produkte, hoher Servicestandards und der weiteren Verdichtung des Vertriebsnetzes hat die Raiffeisen International neuerlich zahlreiche neue Kunden gewonnen. Waren es zum Jahresende 2005 noch 9,7 Mio. Privatkunden und KMU, so zählte die Raiffeisen International zum Jahresende 2006 12,1 Mio. Retail-Kunden, was einem Zuwachs von rund 2,4 Mio. Retail-Kunden entspricht. Jeden Monat entscheiden sich mehr als 150.000 neue Kunden für Geschäftsbeziehungen mit der Raiffeisen International in CEE. Der verbleibende Rest entfällt auf neu eingebrachte Kunden aus den Übernahmen der Impexbank und der eBanka.

Im Berichtsjahr wurde das ohnehin weitreichende Geschäftsstellennetzwerk in CEE konsequent weiterentwickelt. Insgesamt wurden 178 neue Geschäftsstellen errichtet, so viele wie noch nie in der Geschichte des Unternehmens (2005: 145). Damit umfasst das gesamte Netzwerk der Raiffeisen International in CEE zum Stichtag 2.848 Geschäftsstellen in 16 Märkten Zentral- und Osteuropas. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2000 belief sich die Anzahl an Geschäftsstellen in CEE noch auf 185.

52,5

45

37,5

30

22,5

15

7,5

0

Bilanzsummenentwicklung der Raiffeisen International

in € Mrd.

11,514,4

20,1

28,9

40,7

55,9

2001 2002 2003 2004 2005 2006

12

10,5

9

7,5

6

4,5

3

1,5

0

Entwicklung der Retail-Kundenzahl in CEE

in Mio.

1,0

1,9

3,2

5,0

9,7

12,1

2001 2002 2003 2004 2005 2006

RZB im Überblick

Angaben jeweils per 31. Dezember nach IFRS.

Angaben jeweils per 31. Dezember.

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Die Rolle der RZB in der Gesellschaft, ihre sogenannte Corporate Citizenship, wird durch gelebte Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Aktionären, Investoren, Partnern, Interessengruppen und der Umwelt geprägt. Dieses auf Vertrauen und ethischen Werten beruhende Geschäftsverständnis ist Markenzeichen und Erfolgsfaktor von Raiffeisen.

Die RZB als Global Corporate Citizen

Die Ausrichtung aller geschäftlichen Aktivitäten auf ihre langfristige ökonomische, ökologische und soziale Verträglichkeit ist für die RZB eine wesentliche Komponente erfolgreicher unternehmerischer Tätigkeit.

• Als Global Corporate Citizen sieht die RZB in der effi zienten Nutzung von Ressourcen eine gesellschaftspolitische Verpfl ichtung und darüber hinaus die Chance, mit ihren mehr als 55.000 Mitarbeitern weltweit zur ökologischen Bewusstseinsbildung beizutragen.

• Die RZB bekennt sich zum nachhaltigen Wirtschaften, steht zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und hat auch auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle übernommen.

Verantwortungsbewusste Unternehmensführung kristallisiert sich auch in der Umsetzung von Corporate Governance und in der Mitarbeiterführung der RZB. Zentrale Maximen sind die vertrauensvolle und effi ziente Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesellschaftsorganen und Gremien, die Wahrung der Aktionärsinteressen sowie eine transparente interne und externe Kommunikation.

Die RZB setzt auf Offenheit und fairen Dialog mit relevanten Zielgruppen. Dazu zählen Aktionäre, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kunden ebenso wie Interessengruppen, Behörden, Regierungen und die Öffentlichkeit.

Nachhaltiges Engagement in Österreich, CEE und weltweit

Die RZB ist Mitglied der United Nations Environment Programme Finance Initiative (UNEP FI). Dieses 1997 gegründete UNO-Umweltprogramm für Finanzinstitutionen gilt als größtes internationales Banken-Netzwerk mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsfokus (www.unepfi .org). Die RZB hat die UNEP FI Statements 1998 unterzeichnet und engagiert sich darüber hinaus seit 2004 als Gründungsmitglied der UNEP FI CEE Task Force für eine nachhaltige Entwicklung in Zentral- und Osteuropa (CEE). Im Jahr 2006 arbeitete die RZB in der Task Force an der Entwicklung von Umweltkriterien mit und leistete damit wichtige Vorarbeit für ein nachhaltiges Kreditmanagement.

Kunst und Kultur als Eckpfeiler der Identität

Als direkte Investition in die Gesellschaft setzte die RZB auch 2006 mit der Förderung von Kunst und Kultur überzeugende Zeichen für gesellschaftliche Verantwortung. Mit der konsequenten Unterstützung großer österreichischer Kulturinstitutionen wie Staatsoper, Wiener Musikverein, Albertina und der Österreichischen Galerie im Belvedere untermauert das Unternehmen seine Überzeugung, dass Wirt-schaft und Kultur als Eckpfeiler der österreichischen Identität nicht Widerspruch, sondern integrierte Bestandteile internationaler Wettbewerbsfähigkeit sind.

Gesellschaftliche Verantwortung

Gesellschaftliche Verantwortung

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

RZB 2006

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Die RZB hat sich auch als bedeutender institutioneller Kunstsammler etabliert und verfügt neben einer Reihe von Werken der Gegenwartskunst auch über eine bemerkenswerte Sammlung von Werken der Malerdynastie Alt, die in der „Sammlung Carl V. Roth“ zusammengefasst sind. Ein Querschnitt dieser Sammlung soll 2007 im Rahmen einer Ausstellung im Liechtenstein Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Im Ausland, insbesondere in CEE, steht die zeitgenössische Kunst im Mittelpunkt der vielfältigen Aktivitäten. So betätigt sich die Raiffeisen Bank in Ungarn als einer der bedeutendsten Sammler ungarischer Gegenwartskunst. Selbst in Belarus hat die Priorbank eine bemerkenswerte und umfassen-de Sammlung weißrussischer Gegenwartskunst errichtet und fördert damit als eines der ersten Unternehmen das aktuelle Kunstschaffen im Lande.

Hebelwirkung im Zusammenspiel mit anderen Wirtschaftssektoren

Die RZB ist bestrebt, Umweltbelange bei allen Aktivitäten und geschäftlichen Entscheidungen, insbeson-dere in der Kreditvergabe im In- und Ausland, zu berücksichtigen. Dies gilt für Privatkredite ebenso wie für Projektfi nanzierungen. Im Folgenden werden drei Best-Practice-Beispiele aus dem Jahr 2006 vorgestellt. Diese zeigen deutlich, wie die Bank durch ihre Hebelwirkung im Zusammenspiel mit ande-ren Wirtschaftssektoren einen wichtigen und konsequenten Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung leistet.

Best Practice 1: Klimaschutz durch nachhaltige Industriefi nanzierung

Die Raiffeisen Zentralbank ist seit Jahren Vorreiter und Spezialist in der Finanzierung von Klima-schutzprojekten. Die Experten der Raiffeisen Zentralbank unterstützen ihre Kunden bei CO2-Projekten durch Beratung, Finanzierung, Förderung und Risikoabsicherung.

Bei Klimafragen ist meist vom Kohlendioxid- bzw. CO2-Ausstoß die Rede. Doch es gibt auch andere Treibhausgase, die teilweise erheblich schädlicher sind, darunter Distickoxid (N2O), besser bekannt unter seinem Trivialnamen Lachgas. Eine Tonne dieses Treibhausgases trägt genauso viel zur globalen Erwärmung bei wie ca. 310 Tonnen CO2. Dank einer umfassenden Finanzierung durch die Raiffeisen Zentralbank konnte 2006 in einer der weltweit größten Düngemittelfabriken in Abu Qir, Ägypten, eine innovative Katalysatortechnologie zur Reduktion dieses gefährlichen Treibhausgases in Betrieb genommen werden. Bislang gelangte dort N2O ungehindert in die Atmosphäre. Nun wird jährlich die Emission von rund 4.100 Tonnen N2O vermieden, das entspricht rund 1,2 Millionen Tonnen CO2. Mit der neuen Filtertechnik wird das klimaschädliche Gas nahezu vollständig in ungefährliche Bestandteile zerlegt. Projektpartner ist die österreichische CARBON Projektentwicklungs GmbH (CARBON). Zudem richtete CARBON am Standort Abu Qir einen freiwilligen Sozialfonds ein, welcher aus den Gewinnen des Projektes gespeist wird.

Das Projekt in Ägypten wird international als beispielgebendes Leitprojekt betrachtet. Die Raiffeisen Zentralbank fi nanziert nun auch drei weitere Filteranlagen in Südkorea. Die reduzierten N2O-Emissio-nen entsprechen einem Gegenwert von 14 Millionen Tonnen Kohlendioxid bis 2012. Daraus werden 14 Millionen CO2-Zertifi kate generiert und veräußert. Die Raiffeisen Zentralbank agiert in diesem Zusammenhang als wichtiger, positiver Vermittler der Nachhaltigkeit.

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Best Practice 2: Ölfeldsanierung in Albanien

Mit einem Kredit von USD 20 Mio. fi nanziert die Raiffeisen Zentralbank gemeinsam mit ihrer lokalen Tochter Raiffeisen Bank die Erschließung, Sanierung und Modernisierung des albanischen Ölfeldes Patos-Marinza. Es ist eines der größten Onshore-Ölfelder Europas und hatte sich in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund fehlender Mittel und Technologien zunehmend zu einer Gefahr für Umwelt und Menschen entwickelt.

2006 begann das innovative kanadische Erdölunternehmen Bankers Petroleum Ltd. die Arbeiten in dem Fördergebiet rund 100 km südlich von Tirana. Die veralteten und maroden Förderanlagen werden durch neueste Technologien ersetzt. Das Unternehmen beseitigt existierende Verschmutzungen und vermeidet neue Öl-Lecks. Grundwasser, Siedlungsgebiete sowie die Flora und Fauna der Region bleiben auf diese Weise in Zukunft weitgehend unbeeinträchtigt.

Die Nutzung neuer Technologien bei der Erdölförderung in Patos-Marinza optimiert somit nicht nur den Rohölertrag, sondern trägt auch wesentlich zu einer Verbesserung der Umweltsituation am Standort bei. Dazu kommen neue Arbeitsplätze für das wirtschaftlich im Aufbau begriffene Albanien und eine verbesserte Handelsbilanz durch geringere Abhängigkeit von Erdölimporten.

Best Practice 3: Energie-Effi zienz für Wohnungen und Häuser in CEE

2005 und 2006 sind in mehreren zentral- und osteuropäischen Netzwerkbanken der RZB erfolg-reiche Programme für mehr Energie-Effi zienz im Wohnbereich angelaufen. Privathaushalte und Hauseigentümer können mit entsprechenden Krediten und der dazugehörigen Beratung auf Wärme-dämmung, Solarheizungen, Biomasseheizungen oder andere effi ziente und nachhaltige Heizmethoden umrüsten.

Einige der Energie-Effi zienz-Programme in CEE werden von den Netzwerkbanken in Kooperation mit EBRD und IFC durchgeführt und ermöglichen eine konkrete Förderung jener Haushalte, die sich für eine Umrüstung entscheiden. Diese Förderungen ergänzen bereits existierende Programme für die Energie-Effi zienz von Unternehmen. Der Energieverbrauch soll auf diese Weise um insgesamt bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Zugleich verringert die Modernisierung den CO2-Ausstoß, die Wohn- und Lebensqualität steigt.

So konnten im Jahr 2006 alleine in Ungarn durch das Energie-Effi zienz-Programm der lokalen RZB-Tochter Raiffeisen Bank 300 Wohngebäude mit 18.000 Haushalten nachhaltig saniert werden. Dies führt zu einer CO2-Reduktion von 18.000 Tonnen und verbessert die Wohn- und Lebensbedingungen für 50.000 Menschen.

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Raiffeisen Zentralbank stiftet Umweltpreis

Die Förderung österreichischer Umwelttechnik ist seit langem ein wichtiges strategisches Anliegen. Traditionell stiftet die Raiffeisen Zentralbank daher das Preisgeld für den von der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) ausgeschriebenen Umweltpreis in der Kategorie „Österreichische Umwelttechnologie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“.Im Jahr 2006 ging der Preis an die Grazer Firma S.O.L.I.D. Das Unternehmen errichtete im Kosovo eines der weltweit größten Systeme für solare Kühlung. Das Projekt gilt als beispielgebendes und innovatives Best-Practice-Modell für die Umsetzung von Klimaschutzvorgaben in der gesamten Region.

10 Jahre Umweltausschuss für interne Betriebsökologie

Die Raiffeisen Zentralbank kontrolliert und evaluiert laufend den innerbetrieblichen Ressourcen-verbrauch. Federführend ist hier der Umweltausschuss, der im Jahr 2006 sein zehnjähriges Bestehen verzeichnete. Er hat ein effi zientes innerbetriebliches Umweltmanagementsystem aufgebaut und legt besonderes Augenmerk auf den schonenden Umgang mit Umweltressourcen. Zahlreiche Maßnahmen zur Energie- und Ressourceneffi zienz haben bereits zu beträchtlichen Kostensenkungen bei gleich-zeitiger Effi zienzsteigerung geführt.

Ziel der ökologischen Betriebsführung ist insbesondere die Senkung des Energieverbrauchs und der damit einhergehenden CO2-Emissionen. Der laufenden Identifi zierung und Evaluierung von „Energie verschwendern“ folgten auch 2006 Modernisierungen und sinnvolle Sparmaßnahmen in den Bereichen Licht, Heizung, Kühlung und Warmwasser. Weitere betriebsökologische Aktivitäten betrafen 2006 besonders den Stromverbrauch von Elektrogeräten und die Beleuchtung in den einzelnen Büros. Hier wird bei der Beschaffung besonderer Wert auf energieeffi ziente Produkte gelegt.

Ein Pionierprojekt stellt die Reduktion des Papierverbrauchs dar. Die beidseitige Nutzung von Kopier-papier hat sich als einfache, nützliche und kostensenkende Maßnahme erwiesen. Mit Unterstützung der IT wurden alle Druckertreiber automatisch mit der Option „Doppelseitiger Druck“ ausgestattet. Die Folge ist ein merklich niedrigerer Papierverbrauch. Weitere Umweltfakten im Bereich Papier: Die Raiffeisen Zentralbank setzt ausschließlich chlorfrei gebleichtes, umweltfreundliches Papier ein. Mülltrennung und die Sammlung von Altpapier haben sich seit langem in allen Abteilungen durch-gesetzt.

Benchmarking für Finanzdienstleister

Als Mitglied einer ÖGUT-Arbeitsgruppe nimmt die Raiffeisen Zentralbank bereits seit einigen Jahren am Benchmarking für Finanzdienstleister teil. Für das Jahr 2006 konnten erneut deutlich positive Zahlen erreicht werden. Bei den Kennzahlen für den Verbrauch von Strom und Heizungsenergie ist die Raiffeisen Zentralbank führend. Bei Papier- und Wasserverbrauch sowie bei den Daten zu Abfallaufkommen und CO2-Emissionen lag die Raiffeisen Zentralbank im Vergleich mit anderen Finanzinstitutionen erneut im vorderen Mittelfeld. Der Erfahrungsaustausch im Rahmen der Arbeits-gruppe ermöglichte auch die Identifi kation von Best-Practice-Modellen und wirkt als positiver Verstärker für die ständige Weiterentwicklung der ökologischen Betriebsführung im Finanzsektor.

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Nachhaltiges Investment und ethisches Asset Management

Immer mehr Investoren – private wie institutionelle – berücksichtigen ökologische und soziale Kriterien bei der Kapitalanlage und geben über den Hebel des Kapitalmarktes einen maßgeblichen Impuls dafür, dass Unternehmen die Prinzipien der Nachhaltigkeit immer stärker in ihre Wirtschaftsprozesse einbeziehen.

Ein besonderer Stellenwert im ethischen Investment kommt den Kirchen und religiösen Institutionen zu, die Pionierarbeit zur Gestaltung nachhaltiger Investments geleistet haben. Zunehmend wünschen sich auch private Anleger eine Anlagestruktur, die im Einklang mit ihren Wertvorstellungen steht. Als Spezialist für die Aufl age und Verwaltung von Investmentfonds hat die RZB-Tochter Raiffeisen Capital Management bereits im Jahr 2002 den Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds aufgelegt.

Ethik-Beirat: strenge Ausschlusskriterien

Von Anfang an unterstützt ein unabhängiger Ethikbeirat, zusammengesetzt aus Experten und Repräsentanten u.a. von Rotes Kreuz, Caritas und amnesty international die Arbeit der Fondsmanager. Damit war die Kapitalanlagegesellschaft der RZB eines der ersten Investmenthäuser Österreichs, das sich aktiv mit nachhaltigem Asset Management auseinandersetzte.

Die Veranlagung des Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds erfolgt in globale Aktien. Die Auswahl basiert dabei sowohl auf Grundlage fi nanzieller Maßstäbe des Fondsmanagements als auch auf Basis der vom Raiffeisen-Ethikbeirat festgelegten Kriterien. Letztere schließen unter anderem Rüstung, Atomenergie, Gentechnik, Tierversuche, Tabak, Alkohol, Glückspiel und insbesondere auch die Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten sowie Kinderarbeit aus. Die Nachhaltigkeitsanalyse wird von der oekom research vorgenommen, einer weltweit führenden Ratingagentur für Corporate Social Responsibility (CSR).

CSR-Leader aus 750 globalen Large and Mid Caps

Für den Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds wurden aus über 750 internationalen Large and Mid Caps aller bedeutenden Branchen die Corporate-Responsibility-Leader nach dem Best-in-Class-Ansatz aus gewählt. Die Branchen- und Länderallokation gewährleistet eine breite weltweite Streuung. Der Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds zählt darüber hinaus zu den 30 im OeKB Sustainability Fund Index (OeSFX) enthaltenen Fonds. In diesem Nachhaltigkeitsindex werden ausschließlich Fonds aufgenommen, die in ihrer Anlagepolitik den Anspruch verfolgen, in besonders umweltverträglich oder ethisch-sozial agierende Unternehmen zu investieren. Reine Ethikfonds wie der Raiffeisen-Ethik-Aktienfonds werden nur dann aufgenommen, wenn sie auch spezifi sche Umweltkriterien für die Auswahl ihrer Veranlagungen berücksichtigen.

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Raiffeisen-Leasing: Nummer 1 bei Ökoenergie

Die RZB-Tochter Raiffeisen-Leasing zählt zu den Pionieren bei der Finanzierung von Projekten bzw. Anlagen zur Erzeugung von alternativen und erneuerbaren Energieformen, wie Biodiesel-, Bioethanol-, Biogas-, Biomasse-, Geothermie-, Photovoltaik-, Kleinwasserkraft- und Windkraftanlagen sowie Abfallverwertung. Im Jahr 2006 zählte sie in diesem Segment bereits zu den größten Investoren in Österreich. Alleine in Österreich wurde ein Finanzierungsvolumen von € 273 Mio. erzielt. Den größten Anteil daran haben Projekte im Bereich der Windkraft mit € 136 Mio., gefolgt von der Sparte Biomasse mit € 72 Mio.

Erneuerbare Energie für CEE

Raiffeisen-Leasing hat bereits früh begonnen, den Bereich Ökoenergie auch im Auslandsgeschäft zu forcieren. Basierend auf dem Know-how der Mitarbeiter im Bereich der Technik, Finanzierung und Gesetzgebung begleitet Raiffeisen-Leasing ihre Partner in neue Märkte und neue Länder. Im gesamten EU-Raum und in CEE sind bereits Ökostromgesetze in Kraft oder befi nden sich in Vorbereitung, die Planungssicherheit bieten und eine wirtschaftliche Umsetzung von Projekten ermöglichen. Die gemeinsam mit den lokalen Netzwerkbanken der RZB gegründeten Leasinggesellschaften in Albanien, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kasachstan, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn bringen ihre Expertise mit großem Erfolg in diese Märkte.

„Netzwerk Auto & Umwelt“

Raiffeisen-Leasing engagiert sich bereits seit Jahren mit dem Ziel, den Verkehr durch alternative Treib-stoffe bzw. Antriebe ökologischer zu gestalten. Öko-Autos entlasten die Volkswirtschaft durch den verringerten CO2-Ausstoß sowie durch die niedrigere Feinstaubentwicklung. 2006 hat die Raiffeisen-Leasing gemeinsam mit dem ÖAMTC das „Netzwerk Auto & Umwelt“ gegründet. Mit dieser Initiative wird das Ziel verfolgt, die Vorteile umweltschonender Kraftfahrzeuge und Treibstoffe bekannter zu machen und die Nachfrage zu forcieren. Automobilindustrie und Treibstoffdistributoren sollen ermutigt werden, fl ächendeckende Angebote zur Verfügung zu stellen.

Raiffeisen-Leasing startete 2006 eine weitere Sofortmaßnahme, die in Ostösterreich das Leasing von Erdgasautos mit einem Direktzuschuss von € 400 pro Fahrzeug unterstützt. Andere Öko-Autos werden mit € 300 gefördert. Darüber hinaus leistet Raiffeisen-Leasing Betrieben Hilfestellung hinsichtlich des öffentlichen Förderungsangebotes für ökologische Fahrzeuge.

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Soziales Handeln und internationales Engagement

Die RZB unterstützt in Österreich und international sowohl Kultur, Bildung und Sport als auch Fürsorge- und Sozialeinrichtungen. Hier sieht sie die Möglichkeit, ökonomische Interessen mit sozia lem Handeln zu verknüpfen und sich als „Good Corporate Citizen“ mit den lokalen Akteuren zu ver netzen. Jedes Land, jede Region, jede lokale Gemeinschaft hat eine andere Ausgangslage, andere Rahmen-bedingungen und Bedürfnisse. Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ setzt Raiffeisen Impulse und unterstützt zahlreiche Kleinprojekte im urbanen und im ländlichen Raum.

So haben die vielfach gerade in CEE erst im Entstehen begriffenen kleine lokalen Träger und Initiativen die Möglichkeit, neue und kreative Projektideen umzusetzen. Dadurch können mit geringen Mitteln große Chancen eröffnet und lokale Strukturen vernetzt werden. Solche Projekte verbessern den sozialen Zusammenhalt in Stadtteilen oder Dörfern und geben unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit für Qualifi zierung.

Jugend und Bildung in CEE – Beispiel Albanien

Stellvertretend für die Vielfalt der Aktivitäten in CEE sind hier einige regionale Projekte und Programme am Beispiel Albanien kurz charakterisiert. Wie die meisten CEE-Länder hat es einen hohen sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen Aufholbedarf und beträchtliches Poten zial für nachhaltige Investitionsvorhaben. In allen 16 Märkten Zentral- und Osteuropas, in denen die RZB tätig ist, wirkt eine Vielzahl ähnlicher regionaler Aktivitäten mit gesellschaftlicher Relevanz im Interesse der regio-nalen und lokalen Bevölkerung. Denn gerade die kleinen, diversifi zierten Projekte bringen hohe soziale Werte in die Gemeinschaft. Am Beispiel Albanien wird ein besonderer Fokus auf Jugend- und Bildungsarbeit deutlich:

• „Bring Internet in every School“ – im Rahmen dieses Projekts des albanischen Unterrichts-ministeriums startete Raiffeisen die Initiative „Raiffeisen Computer Labs“. € 75.000 wurden für die Errichtung von zehn Computer Labs in acht Städten aufgewendet.

• Bei der Zusammenarbeit mit Schulen in ganz Albanien setzt Raiffeisen insbesondere auf kulturelle Aktivitäten. Dazu zählte 2006 unter anderem das „RinFest“, ein landesweiter künstlerischer Wettbewerb, an dem nahezu alle Mittelschülerinnen und -schüler Albaniens teilnahmen.

• Die Raiffeisen Bank in Albanien spendete weiters die Ausstattung des Operationssaals im Fieri Hospital, übernahm die Kosten für die Sanierung eines Turnsaals einer Volksschule in Tirana sowie für das Mobiliar für eine Volksschule und für die Sanierung von Klassenzimmern einer Mittelschule in Gjirokastra.

• In 17 Schulen in Nordalbanien konnten 2006 durch Mittel der Raiffeisen Bank Schulbüchereien eingerichtet werden.

• Die Raiffeisen Bank unterstützt Jugend- und Bildungsinitiativen im universitären Bereich, so zum Beispiel die Gründung von Studentenzeitungen, und ermöglicht jedes Jahr rund 40 Wirt-schaftsstudenten ein „Training on the Job“ in der Raiffeisen Bank. Viele einstige Praktikanten sind heute fi xe Mitarbeiter.

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RZB lebt Verantwortung

In Österreich hat die Raiffeisen Zentralbank im Jahr 2006 mehr als € 1,8 Mio. an Beiträgen für Forschungsinstitute, Interessenvertretungen, Universitäten u.ä. geleistet und rund € 1,4 Mio. für die Unterstützung von Initiativen, Vereinen, Fürsorge- und Sozialeinrichtungen aufgewendet. Darüber hinaus wurden auch auf Konzernebene zahlreiche weitere Institutionen und Projekte in Österreich und international gefördert. Die Raiffeisen Zentralbank unterstützt in Österreich neben anderen auch folgende Organisationen und Initiativen:

• Das Österreichische Rote Kreuz, in dem RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner als ehren-amtlicher Vizepräsident agiert, ist seit vielen Jahren wichtiger Partner beim sozialen Engagement der Bank. Die Leistungen des Österreichischen Roten Kreuzes reichen vom Rettungstransport und Blutspendedienst über Hauskrankenpfl ege und Erste-Hilfe-Ausbildung bis hin zu Vermisstensuche und Katastrophenhilfe.

• Die Hilfsorganisation Kurier Aid Austria wurde unmittelbar nach dem Tsunami von der Tages-zeitung Kurier in Kooperation mit der Raiffeisen Bankengruppe, UNIQA, der österreichischen Bauwirtschaft und dem Roten Kreuz ins Leben gerufen. Mit einer Spendensumme von rund € 10 Mio. konnten vier Dörfer mit über 700 Häusern, eine Schule, drei Gemeindezentren, ein Jugendhaus sowie Lehrwerkstätten und ein Fischereiprojekt fi nanziert werden. € 3,2 Mio. – ein maßgeblicher Teil der Spenden – wurden dabei von der Raiffeisen Bankengruppe aufgebracht.

• Der Caritas-Flüchtlingskinderfonds betreut Kinder, die von den Strapazen einer Flucht oft am stärksten betroffen sind. Gerade in ihrem Fall ist Betreuung und psychologische Hilfe notwendig. Das Caritas-Team besteht aus Ethnologen, Afrikanisten, Sozialarbeitern, Theologen, Psychologen und Dolmetschern.

• Das Mobile Caritas Hospiz sorgt dafür, dass schwer Kranke die letzte Zeit ihres Lebens nicht in unbekanntem, fremdem Umfeld verbringen müssen, sondern in vertrauter Umgebung mit den geliebten Menschen leben können.

• Austrian Doctors for Disabled ist eine gemeinnützige Organisation erfahrener österreichischer Ärzte und medizinischer Mitarbeiter, die ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Zeit ehrenamtlich und unentgeltlich zur Verfügung stellen, um Kranken und Behinderten durch medizinische Versorgung zu helfen. Der Fokus 2006 lag auf einem Behindertenprojekt in Bosnien.

• Das Hilfswerk Austria ist eine der größten österreichischen Trägerorganisationen für Entwick-lungs zusammenarbeit und Osthilfe. Im Jahr 2006 stand das Projekt „Zukunft für Waisenkinder in Moldau“ im Mittelpunkt der Unterstützung der Raiffeisen Zentralbank.

• Licht ins Dunkel hat die materielle und ideelle Unterstützung von behinderten Kindern und deren Familien zum Inhalt seiner sehr erfolgreichen Tätigkeit gemacht.

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Österreich schaut über den Tellerrand

Die Raiffeisen Zentralbank hat im Jahr 2006 gemeinsam mit sechs weiteren namhaften österreichischen Unternehmen die „Initiative Tellerrand“ ins Leben gerufen. Diese überparteiliche und unabhängige österreichische Plattform hat es sich zum Ziel gesetzt, in der österreichischen Öffentlichkeit Position zu beziehen für ein erweitertes Europa und Österreichs Rolle als starke Mitte in Europa. So sollen die Vorteile und Chancen des erweiterten Europas überzeugend dargestellt werden. Denn das Engagement österreichischer Unternehmen in den neuen EU-Ländern schafft auch in Österreich nach-haltiges Wachstum und stärkt die wirtschaftliche Basis dieser Unternehmen. Das bedeutet eine Absiche-rung und Schaffung heimischer Arbeitsplätze.

Work-Life-Balance und Mitarbeiterzufriedenheit

Die Förderung der Mitarbeiter, ihrer berufl ichen Weiterentwicklung und -bildung sowie die Schaffung von Arbeitsbedingungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen und zugleich den Grundstein für den Unternehmenserfolg legen, sind wesentliche Anliegen der Unternehmenspolitik. Dabei sind die faire Behandlung und Sorge für die Entwicklung der Mitarbeiter für die RZB auch in jenen Ländern selbstverständlich, die keine ausgeprägten sozialstaatlichen Regelungen kennen.

Die RZB sieht in der Optimierung der Work-Life-Balance einen grundlegenden Beitrag zu gesellschaft-licher Stabilität und zu wirtschaftlichem Wachstum. Die Personalpolitik der RZB setzt daher mit konkreten Maßnahmen auf die Vereinbarkeit von Arbeits- und Familienleben ihrer Mitarbeiter. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Nicht zuletzt deshalb ergab die jährlich durchgeführte Mitarbeiterbefragung auch im Jahr 2006 wieder äußerst positive Werte und weist somit die RZB als einen der attraktivsten Arbeitgeber Österreichs aus.

Eine wichtige Rolle spielt der Betriebsrat der Raiffeisen Zentralbank, der als Anlaufstelle für die Interessen und Anliegen der Mitarbeiter immer wieder neue Anregungen und Vorschläge aufgreift und in enger Zusammenarbeit mit Human Resources für die Umsetzung vorbereitet. Auch 2006 wurden viele dieser Maßnahmen vom Vorstand unterstützt, der damit im Hinblick auf die positiven betriebswirtschaftlichen Effekte für eine kontinuierliche Optimierung der Work-Life-Balance der Mitarbeiter sorgt.

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Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Viele Mitarbeiter begrüßen und nützen die variable Gestaltungsmöglichkeit ihrer Arbeitszeit ohne Kernzeit. Sie ist ein wesentlicher Faktor für die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienarbeit sowohl für Männer wie für Frauen geworden und somit ein wesentlicher Faktor der Mitarbeiterzufriedenheit. Die RZB schafft damit einerseits grundlegende Voraussetzungen für ihre männlichen Mitarbeiter, verstärkt am Familienleben teilzunehmen. Die Work-Life-Balance kommt aber auch unmittelbar dem weiblichen Führungsnachwuchs zugute, der von verstärkter Flexibilität und einer verbesserten Infrastruktur z.B. im Bereich Kinderbetreuung profi tiert.

So wurde der Betriebskindergarten der Wiener Zentrale im Jahr 2006 um weitere 45 Plätze auf nunmehr insgesamt 100 Plätze erweitert. Arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten, eine moderne Ausstattung und pädagogisch gut ausgebildetes Personal machen dieses fi rmeninterne Angebot in Zeiten einer generellen Verknappung und Verteuerung von qualitativ hochwertigen Kinder betreuungs-plätzen besonders attraktiv. Insbesondere den Wiedereinstieg nach der Karenz von Frauen und Männern erleichtert die RZB durch die Möglichkeit von Teilzeit und Telearbeit. Dazu kommen spezielle Weiterbildungsmaßnahmen und eine fl exible Karriereplanung – ebenso wie die Rückkehr an den ursprünglichen Arbeitsplatz.

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Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich (RBG) ist die stärkste Bankengruppe des Landes. Raiffeisen verfügt über das dichteste Bankstellennetz Österreichs und repräsentiert etwa ein Viertel des gesamten heimischen Bankwesens. Die Raiffeisen Bankengruppe verwaltet über € 64 Mrd. an Kundeneinlagen (exklusive Bauspareinlagen), davon mehr als € 42 Mrd. an Spareinlagen. In der Finanzierung liegt der Schwerpunkt bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, Tourismus und Landwirtschaft.Die RBG hat ihre starke Marktposition durch gesundes Wachstum aus eigener Kraft erreicht. Sie beschäftigt weltweit rund 75.600 Mitarbeiter.

Kooperation stärkt Marktposition

Die dreistufi g aufgebaute Raiffeisen Bankengruppe Österreich besteht aus den autonomen und lokal tätigen Raiffeisenbanken, den Raiffeisen-Landeszentralen (Raiffeisenlandesbank bzw. Raiffeisenverband) sowie der Raiffeisen Zentralbank.

Die selbständigen Raiffeisenbanken bilden ein fl ächendeckendes und weitläufi ges Bankstellennetz in Österreich. Mit 557 selbständigen Raiffeisenbanken (2005: 566) und 1.695 Zweigstellen (2005: 1.704) hält die RBG einen Anteil von knapp 44 Prozent an allen österreichischen Bankniederlassungen. Die Raiffeisenbanken eines Bundeslandes sind Universalbanken, die alle Bankdienstleistungen anbieten und gleichzeitig Eigentümer ihrer jeweiligen Landeszentrale sind.

Die Raiffeisen Bankengruppe im Jahr 2006

Marktanteile der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich

2006 2005 2004 2003 2002 2001

Gesamteinlagen inländischer Nichtbanken € Mio. 64.215 59.477 54.635 53.184 48.956 47.026

Marktanteil Gesamteinlagen % 27,8 26,9 25,9 26,5 25,5 24,8

Spareinlagen € Mio. 42.083 39.998 39.064 37.815 36.036 34.402

Marktanteil Spareinlagen % 30,1 29,2 28,7 28,6 28,2 27,4

Sichteinlagen € Mio. 15.084 13.377 11.936 11.671 9.652 8.540

Marktanteil Sichteinlagen % 21,6 23,0 23,1 24,2 23,6 22,9

Termineinlagen € Mio. 6.261 5.357 3.164 3.149 2.928 3.770

Marktanteil Termineinlagen % 17,5 24,2 15,5 17,5 14,1 15,6

Direktkredite an inländische Nichtbanken € Mio. 64.460 60.928 55.784 53.374 51.941 50.055

Marktanteil Direktkredite % 23,4 23,1 22,2 22,3 22,1 21,5

Wertpapierfonds € Mio. 48.565 42.661 33.265 30.625 23.445 22.731

Marktanteil Wertpapierfonds % 29,0 27,4 26,7 26,6 25,9 26,0

Quellen: Oesterreichische Nationalbank (diese Daten weisen lediglich das Geschäft der Raiffeisenbanken, der Raiffeisenlandesbanken und der Raiffeisen Zentralbank, nicht jedoch jene der Spezialgesellschaften aus) sowie Oesterreichische Kontrollbank für Wertpapierfonds (Daten für die Fondsgesellschaften Raiffeisen Capital Management, Kepler Fonds KAG und Salzburg-München Wertpapierfonds KAG).

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Raiffeisen Bankengruppe

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Die Landeszentrale übernimmt den Liquiditätsausgleich und bietet weitere zentrale Dienstleistungen für die Raiffeisenbanken ihres Wirkungsbereiches. Darüber hinaus agieren die Raiffeisen-Landeszentralen als selbständige Universalbanken und sind Aktionäre der Raiffeisen Zentralbank. 87,65 Prozent des Grundkapitals der Raiffeisen Zentralbank werden von den regional tätigen Raiffeisen-Landeszentralen gehalten.

Die Raiffeisen Zentralbank ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe. Sie wurde 1927 gegrün det und ist heute eine führende Kommerz- und Investmentbank in Österreich. Sie betrachtet neben Österreich auch Zentral- und Osteuropa als ihren Heimmarkt und betreibt das umfassendste Banknetzwerk in dieser dynamisch wachsenden Region.

Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich (RKÖ)

Mit der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich (RKÖ) war die RBG Österreichs Vorreiter in puncto Einlagensicherheit. Die RKÖ wurde im Jahr 2000 gegründet, um in Zeiten von Globalisierung und Großfusionen auch rechtlich verbindlich zu machen, was innerhalb der RBG von Beginn an ein ungeschriebenes Gesetz ist. Die RKÖ garantiert in Ergänzung zur österreichischen gesetzlichen Einlagensicherung für bis zu 100 Prozent der Kundeneinlagen. Raiffeisen schreibt damit fest, wofür das Markenzeichen – das Schutzsymbol Giebelkreuz – immer schon gestanden ist, nämlich für Sicherheit und Vertrauen.

Die RKÖ besteht aus Landes-Kundengarantiegemeinschaften, die sich in ihr auf Bundesebene zusammengeschlossen haben. Die wirtschaftlichen Reserven aller beigetretenen Banken werden in rechtlich verbindlicher Weise nach einem genau geregelten Verteilungs- und Belastungsschlüssel herangezogen, sodass Kundeneinlagen selbst im Falle eines – noch nie da gewesenen – Konkurses auch über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus werthaltig bleiben.

Struktur der Raiffeisen Bankengruppe

Raiffeisenbanken557 Raiffeisenbanken

Raiffeisenlandesbanken8 Landeszentralen, Zveza Bank

Beteiligungen anösterreichischen

Finanzinstitutionen Versicherungen, Kapitalanlage-

gesellschaften, Leasing,Bausparkasse, Raiffeisen

Centrobank, Kathrein & Co.,Nationalbank, Kontrollbank,

VISA, Europay etc.

Netzwerk in CEE

Raiffeisen International:Netzwerkbanken,

Leasing International; sonstige Töchter

Ausländische Niederlassungen und

Beteiligungen

Filialen,Repräsentanzen,

Banken

Spezial- undAbwicklungsunternehmen

Zahlungsverkehrs- und Wertpapierhandelsabwickler,

IT-Firmen, Immobilien- und Handelshäuser, Private Equity etc.

Raiffeisen Bankengruppe

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Wenn die Tragfähigkeit einer Landes-Kunden-garan tiegemeinschaft die Einlösung sämtlicher geschützter Kundenforderungen gegen eine insolvente Bank nicht ermöglichen sollte, garan-tieren die Mitglieder der RKÖ mit ihren wirtschaft-lichen Reserven die Erfüllung aller Kundeneinlagen und Eigenemissionen des betroffenen Instituts bis zu 100 Prozent. Den Kunden werden an Stelle der Konkursforderungen werthaltige Forderungen gegenüber anderen Instituten der Raiffeisen Bankengruppe angeboten. Den Raiffeisen-Kunden-garantiegemeinschaften gehören rund 78 Prozent aller österreichischen Raiffeisenbanken an – darunter die Raiffeisen Zentralbank. Rund 92 Prozent aller Kunden ein lagen der RBG sind damit in der RKÖ gesichert (auf Basis der Jahres-abschlüsse 2005).

Gemeinsame Risikobeobachtung

Die gemeinsame Risikobeobachtung der RBG erfolgt im Rahmen des Sektorrisikokomitees. Zu den quar talsweisen Sitzungen wird für die gesamte RBG ein Risikobericht auf individueller und konso-lidierter Basis erstellt. Der Risikobericht basiert auf einem Value-at-Risk-Ansatz und beinhaltet neben dem Gesamtrisiko und dessen Abgleich mit der Risikotragfähigkeit Detailberichte zum Kredit- und Länderrisiko, Beteiligungsrisiko, Marktrisiko und dem operationellen Risiko. Neben einem regel-mäßigen Monitoring der Risikoverläufe ergänzen ein Bilanzkennziffern- und Benchmark-basiertes Frühwarnsystem sowie eine aktive Marktbeobachtung die gemeinsame Risikobeobachtung der RBG. Das Sektorrisikokomitee fungiert u. a. auch als „Beirat“ des Vorstandes der Österreichischen Raiffeisen-Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H. in Risikoangelegenheiten.

Österreichs Markt- und Innovationsführer im Online-Banking

Rund 800.000 Raiffeisenkunden tätigten 2006 bereits ihre Bankgeschäfte im Online-Banking. Das entspricht einem Marktanteil von 41 Prozent, der Raiffeisen zum klaren Marktführer in Österreich macht. Im Jahr 2006 wurde das neue Finanzportal „mein.raiffeisen.at mit ELBA-internet“ erfolgreich am Markt platziert. Den Raiffeisenkunden steht nicht nur ein benutzerfreundliches und sicheres Internet-Bankingsystem zur Verfügung, sondern darüber hinaus ein persönliches Finanzportal, das sie nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen können. Zudem gewährleistet die Raiffeisen-Mailbox in mein.raiffeisen.at die sichere Kommunikation zwischen Berater und Kunde. Wie in der Raiffeisenbank erhält der Kunde nun auch im Internet alles aus einer Hand bzw. auf einem Portal.

Struktur der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft

RLB

RBRB

RLB

RBRB

RLB

RBRB

Verpfl ichtung zur Leistung der wirtschaftlichen ReservenLandes-KundengarantiegemeinschaftRaiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft ÖsterreichRaiffeisenlandesbankRaiffeisenbank

RLBRB

Raiffeisen Bankengruppe

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

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RZB 2006

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

2006 wurden Kunden der Raiffeisen Bankengruppe mit gefälschten E-Mails (Phishing) und Schad-programmen konfrontiert. Entsprechende Gegenstrategien und Maßnahmen wurden entwickelt bzw. gesetzt. Dazu gehört auch die Weiterentwicklung des bestehenden TAN-Verfahrens, u.a. durch Extra codes und auf Mobiltelefone überspielte und nur kurzfristig in Verbindung mit der jeweils aktuellen Transaktion gültige TANs.

Raiffeisen, die stärkste Bankmarke Österreichs

Raiffeisen ist mit der RZB längst zu einer international erfolgreich tätigen Bankengruppe geworden. Eine einheitliche Markenidentität signalisiert Stärke, sie vermittelt Kompetenz, und sie schafft letztlich Vertrauen. Mit den im Jahr 2006 durchgeführten bundesweiten Schwerpunktkampagnen zu den Themen Wohnen und Raiffeisen Pension sowie für die Zielgruppen Jugend/Studenten und Firmen-kunden hat die Zentrale Raiffeisenwerbung das umfassende Leistungsangebot Raiffeisens beworben.

Als aufmerksamkeitsstarker Werbeträger hat sich auch 2006 das österreichische Ski-Idol Hermann Maier erwiesen. Erkenntnisse aus der Emotionstheorie zeigen deutlich die positiven Auswirkungen des Einsatzes von Testimonials auf die Marke. Hermann Maier, Mario Scheiber, sein Kollege im öster reichischen Ski-Team, der Schwimmer Markus Rogan und Co. stärken nicht nur die Aufmerk-sam keit, sondern heben auch die Sympathie für Raiffeisen. Die durchgängig integrierte Kommuni-ka tions strategie der Zentralen Raiffeisenwerbung erweist sich als erfolgreich und erzielt mit ihren Kam pagnen Werbewerte, die jene der Mitbewerber bei weitem übertreffen. Im Hinblick auf die Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz trägt Raiffeisen als Sponsor der öster reichischen Nationalmannschaft und Förderer der Nachwuchstalente dazu bei, ein neues und erfolgreiches Nationalteam aufzubauen.

Das Giebelkreuz – Markenzeichen der Raiffeisen Bankengruppe

Das Giebelkreuz ist Teil des Markenzeichens fast aller Unternehmen der Raiffeisen Bankengruppe. Es stellt zwei gekreuzt auf einem Hausgiebel angebrachte stilisierte Pferdeköpfe dar und ist ein Schutz-symbol, das in alten europäischen Volkstraditionen wurzelt: Ein Giebelkreuz am Dach sollte das Haus und seine Bewohner vor äußeren Gefahren schützen und Böses abwehren. Das Giebelkreuz wurde bereits 1877 – noch zu Lebzeiten von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dem Gründer und Mentor der Raiffeisen-Genossenschaftsbewegung – als Markenzeichen ausgewählt. Es symbolisiert den Schutz und die Sicherheit, den die Mitglieder der Raiffeisenbanken durch ihre selbst bestimmte Kooperation genießen. Das Giebelkreuz ist heute eine der bekanntesten Marken Österreichs und fi ndet weltweite Verwendung.

Raiffeisen Bankengruppe

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RZB 2006

76 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Bilanzdaten der Raiffeisen Bankengruppe 2006

Die konsolidierte Bilanz der RBG wurde aus den Ziffern der Monatsausweise bzw. Bilanzen der Raiffeisenbanken, Raiffeisen-Landeszentralen, RZB, Raiffeisen Bausparkasse Ges.m.b.H., Raiffeisen Kapitalanlage Ges.m.b.H., Raiffeisen Wohnbaubank AG, Notartreuhandbank AG und der Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank AG erstellt. Die Angaben erfolgen nach österreichischen Bilanzierungsrichtlinien (HGB).

Eine Gewinn- und Verlustrechnung der RBG kann erst im Juni, nach Vorliegen aller geprüften Jahres-abschlüsse, erstellt werden. Die ungeprüften Vorschauwerte zeigen eine signifi kant bessere Entwick-lung der RBG als der gesamte österreichische Bankensektor.

Bezeichnend für die RBG ist auch ihre traditionelle Eigenkapitalstärke. Die nachstehende Tabelle zeigt die Entwicklung der Bilanzdaten und des Eigenkapitals der RBG.

Konsolidierte Bilanz und Eigenkapital der Raiffeisen Bankengruppe

in € Mio. 2006 Veränderung 2005 2004

Bilanzdaten und Eigenkapital der RBG

Forderungen an Kreditinstitute 29.864 10,5% 27.023 20.437

Forderungen an Kunden 118.859 17,4% 101.254 86.399

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 45.885 3,3% 44.422 32.728

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 114.396 17,1% 97.694 86.061

Eigenkapital 10.652 17,4% 9.073 7.208

Bilanzsumme 205.361 16,7% 176.008 145.530

Aufsichtsrechtliche Eigenmittel

Anrechenbare Eigenmittel (gemäß § 23 und § 24 BWG) 15.116 26,3% 11.971 10.494

Eigenmittelerfordernis (gemäß § 22 BWG) 11.168 17,9% 9.470 7.610

Kernkapitalquote 7,5% 0,1 PP 7,4% 7,9%

Eigenkapitalquote 10,8% 0,7 PP 10,1% 11,0%

Raiffeisen Bankengruppe

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RZB 2006 Interview

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Interview mit Generaldirektor Walter Rothensteiner

Die RZB wächst in einem beeindruckenden Tempo und ist damit schon eine der 100 größten Banken der Welt geworden. Wo liegen denn die Grenzen ihres Wachstums?Würden wir jedes Jahr 30 oder 40 Prozent zulegen, wären wir in absehbarer Zeit eine der zehn weltweit größten Banken. Das ist illusorisch, denn es gibt zwei wesentliche limitierende Faktoren. Einerseits unsere Kapazität, das Wachstum zu steuern, und andererseits das zu unterlegende Eigenkapital.

Wie gehen Sie damit um?Das sind konstante Rahmenbedingungen, die uns schon die letzten Jahre über begleitet haben. Wir haben gezeigt, dass wir damit umzugehen wissen. Voraus-setzungen dafür sind die richtige Strategie, eine gute innere Organisation, starke Kundenorientierung, Rückhalt bei den Eigentümern und guter Zugang zu den Kapitalmärkten. Ich denke, dass wir in allen diesen Punkten recht ordentlich dastehen.

Ihre Eigenkapital-Überdeckungsquote beträgt mehr als ein Drittel.Geben Sie jetzt Vollgas?

Nicht wirklich, denn wir sehen in Kapital grundsätzlich eine knappe Ressource, mit der wir sorgsam haushalten müssen. Nur so stimmt die innere Einstellung quer durch die gesamte Organisation, und nur diese garantiert wiederum die gewünschte Qualität unserer Aktiva. Zudem muss das Kapital mit den risikogewichteten Aktiva wachsen, sonst wäre unser Handlungsspielraum rasch eingeschränkt.

Wird sich das Wachstum also einschleifen?Das große Thema ist nicht der prozentuelle Zuwachs, denn die Basis wächst ja auch mit. So ent spricht unser geplantes Wachstum für das Jahr 2007 in etwa der Bilanzsumme, die die RZB 1999 ausge-wiesen hat. Zwischenzeitlich ist bei uns allerdings viel passiert. Nicht nur unsere Vertriebs organisation hat an Muskeln zugelegt, sondern auch das Risikomanagement. Wir haben ohne Zweifel großen Appetit, aber auch fein eingestellte Sensoren, die uns sagen, welches verträgliche Maß wir gut ver-dauen können. Und genau darum geht es.

„Wachstum ist kein Dogma, sondern ein Mittel zur Zielerreichung.“

Warum fahren Sie dann überhaupt eine Wachstumsstrategie? Sie könnten doch mit dem Erreichten mehr als zufrieden sein.Wachstum ist für uns kein Dogma, kein Selbstzweck. Es ist ein Mittel, mit dem wir unser Ziel erreichen wollen (siehe Vision und Mission, Seite 56). Und insbesondere in CEE führt daran kein Weg vorbei. Diese Märkte entwickeln sich dynamisch. Stehenbleiben heißt dort rasch zurückfallen.

Warum entwickeln sich die CEE-Bankmärkte so dynamisch?Weil sie noch Aufholbedarf und damit großes Potenzial haben. Niedrigere Ausgangsniveaus führen zu hohem Wirtschaftswachstum und das absehbar auf Jahre hinaus. Das ist eine ideale Umgebung für Banken. Gleichzeitig sind die Bankmärkte noch im Aufbruch. So sind die Gesamtaktiva des Banken-systems im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung nicht einmal halb so hoch wie im Euroraum. Das ist ein zusätzlicher Hebel. Und vom Verdrängungswettbewerb österreichischen Musters sind wir auch noch weit entfernt.

Weiteres Wachstum programmiert

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RZB 2006

78 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Interview

Wo liegen denn die größten Wachstumschancen?Geografi sch in der GUS und in Südosteuropa. Gleichzeitig verspricht das Geschäft mit Retailkunden die höchsten Zuwächse. Daher haben wir dort zuletzt am meisten investiert. Aber auch in Österreich und Zentraleuropa wollen wir die Wachstumschancen nutzen und damit gleichzeitig an unserem

ausgewogenen Portfolio festhalten. Potenzial sehen wir aber auch im Ausbau des Provisionsgeschäfts. Das hilft nicht nur, enger werdende Margen zu kompensieren, sondern sorgt auch für eine bessere Verteilung unserer Erträge.

Von Akquisitionen haben Sie noch nichts gesagt. Sind sie kein Thema mehr?Das organische Wachstum ist sicherlich der größte Wachstumstreiber. Wir prüfen aber dennoch laufend Akquisitionsangebote als Ergän zung dazu. Wir haben sie bisher dazu genutzt, um einen Markt eintritt zu beschleunigen oder zusätzliche Marktanteile zu erwerben, dabei aber stets darauf geschaut, dass ein Zukauf auch für sich alleine betriebswirtschaftlich Sinn macht. Schließlich müssen wir nicht um jeden Preis kaufen, weil wir in fast allen Märkten eine gute Ausgangsposition einnehmen.

„Das Österreich-Geschäft ist die solide Basis,auf der wir den Konzern gebaut haben.“

Zuletzt haben Sie sogar eine Tochterbank, die Raiffeisenbank Ukraine, verkauft? Ist das jetzt ein Paradigmenwechsel?Einen Paradigmenwechsel sehe ich nicht. Wohl aber eine einmalige Chance, die wir ergriffen haben. Nach dem Kauf der Bank Aval in der

Ukraine, mit mehr als 1.300 Filialen die zweitgrößte Bank des Landes, haben wir viele Anfragen bekommen, ob wir nicht die Raiffeisenbank Ukraine verkaufen wollen. Die ersten indikativen Offerte waren so attraktiv, dass wir in Verhandlungen getreten sind. Die Marke Raiffeisen war dabei aber nicht zu haben. Letztlich haben wir damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Wir haben uns die Mühen der Zusammen führung beider Banken erspart und gleichzeitig einen hohen Verkaufspreis erzielt. Oder, wenn Sie so wollen, die siebentgrößte Bank der Ukraine für einen relativ geringen Aufpreis gegen die zweitgrößte eingetauscht.

Stehen auch Anteile an der Raiffeisen International zur Disposition?Nein. Die Raiffeisen Zentralbank beabsichtigt, ihren 70 Prozent-Anteil an der Raiffeisen International weiterhin zu behalten. Das CEE-Netzwerk ist ein unverzichtbarer Teil des RZB-Konzerns. Die Finanz-holding profi tiert umgekehrt vom starken Rückhalt im Mutterschiff Raiffeisen Zentralbank und den umfassenden Möglichkeiten, die sie als Mehrheitsaktionär eröffnet.

Wie läuft denn das Österreich-Geschäft? Das Österreich-Geschäft trägt zu knapp einem Drittel am Vorsteuergewinn ohne Einmaleffekte bei. Es läuft also wirklich gut. Österreich ist die solide Basis, auf der wir den Konzern gebaut haben. Wir sind im Kommerzkundengeschäft in unserer Top-1000-Kundengruppe bestens verankert und konnten auch 2006 wieder neue Kunden gewinnen. Das ist ein logisches Ergebnis unserer Grundhaltung, dass bei uns der Kunde im Mittelpunkt steht. Wir sind ein Dienstleister und haben unverändert den Ehrgeiz,

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79www.rzb.at

RZB 2006 Interview

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

unseren Kunden die bestmögliche Bank zu sein. Wir wissen, dass sich nachhaltiger Erfolg nur mit zufriedenen Kunden einstellt, egal, ob es sich dabei um einen österreichischen Großkunden, einen russischen Privatkunden oder eine italienische Bank handelt.

Wie kommt es, dass die RZB der weltweit aktivste Arrangeur von Großkrediten für Banken wurde?Wir haben unsere Kundenbetreuungskapazität ausgebaut, waren aber immer schon als Bank für Banken tätig. Das wird aber niemanden wundern, denn das wurde uns in die Wiege gelegt. Schließlich sind wir 1927 als Girozentrale gegründet worden.

Auch als Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe sind Sie als Bank für Banken tätig.Nicht nur das. Wir sind ein integraler Bestandteil der Raiffeisen Bankengruppe. Die RZB macht mittler-weile mehr als die Hälfte ihrer konsolidierten Bilanzsumme aus. Sie ist Finanzdienstleister und Partner mit einem breiten Bündel an Koordinationsaufgaben, etwa in der Produktentwicklung oder der Markenführung. Die Zusammenarbeit im Finanzverbund der Raiffeisen Bankengruppe ist eine der Voraussetzungen für ihren Markterfolg und bringt allen Mitgliedern evidente Vorteile und Synergie-effekte. Gleichzeitig wissen wir, dass unsere Leistungen für die Raiffeisen Bankengruppe dem Markt-vergleich jederzeit standhalten müssen. Das hält fi t.

„Gesellschaftliche Verantwortung liegt in unseren Genen.“

Raiffeisen gilt als vorbildlicher „Corporate Citizen“. Was unterscheidet Sie auf diesem Gebiet von anderen Banken?Wir haben das schon in unseren Genen. Schon bei Gründung der ersten Kreditgenossenschaften nach den Raiffeisen-Prinzipien stand die Gemeinschaft, aus deren Mitte die Raiffeisenbanken kommen und für die sie tätig sind, im Mittelpunkt. Diese Tradition haben wir beibehalten. Und heute tragen wir diese Gesinnung und unsere Werte in die Welt hinaus, denn unser Aktionsradius ist größer geworden.

In der Vergangenheit war die RZB eher zurückhaltend, wenn es darum ging, über gute Taten zu reden. Warum eigentlich?Wir haben nachhaltiges Wirtschaften und die Übernahme gesell-schaftlicher Verantwortung im Rahmen unserer Tätigkeit immer für selbstverständlich gehalten. Es war nicht unbedingt das Feld, auf dem wir mit lautem Getöse auf uns aufmerksam machen wollten. Wir werden weiterhin nicht zu Marktschreiern werden. Da aber unser Wirken in der Gesellschaft von immer mehr Menschen immer öfter nachgefragt wird, werden Sie in Zukunft mehr von uns hören.

In welchem Maße fl ießen ökologische oder soziale Kriterien in die Kreditentscheidungen der RZB ein?Sich anzusehen, welche Auswirkungen ein Projekt auf Umwelt und Menschen hat, ist Standard-Bestandteil unserer Kreditprüfungen. Die Erkenntnisse fl ießen dann in unsere Entscheidungen ein, die natürlich nicht immer leicht sind. Fest steht jedenfalls, dass wir Natur und Menschen durch unsere Tätigkeit nicht schaden, sondern Nutzen stiften wollen. Unsere Rolle in der Gesellschaft ist klar: Wir sind und bleiben eine Bank, aber eine mit Grundsätzen.

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RZB 2006

80 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Gesamtwirtschaftliches UmfeldDie Konjunktur in der Eurozone entwickelte sich 2006, trotz hohem Ölpreis, mit einem realen BIP-Wachstum von 2,7 Prozent sehr gut. Als Motor erwiesen sich dabei vor allem die Exporte und die Unternehmensinvestitionen. Beide wiesen im vergangenen Jahr erhebliche Zuwächse auf. Rekord-stände bei den Umfrageergebnissen spiegelten die gute Stimmung in den Unternehmen wider.

Das freundliche konjunkturelle Umfeld wirkte sich auch auf die Arbeitslosenrate aus. Innerhalb der Eurozone verringerte sich diese im Jahresverlauf von 8,3 Prozent auf 7,5 Prozent. Die Teuerungsrate für das Gesamtjahr 2006 lag mit 2,2 Prozent oberhalb der von der Europäischen Zentralbank (EZB) avisierten Obergrenze von zwei Prozent. Die EZB reagierte auf das veränderte Umfeld mit Zinsanhebungen.

Bewegte Kapitalmärkte

In der Folge der anhaltend guten wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone hob die EZB den Leitzinssatz im Jahr 2006 – ausgehend von 2,0 Prozent – schrittweise auf 3,5 Prozent an. Diese Entwicklung erreichte im Juli 2006 bei einer Rendite zehnjähriger Anleihen von 4,15 Prozent ihren Höhepunkt. Aufgrund der steigenden Zinsen verzeichneten Anleihen sämtlicher Laufzeiten Kursrückgänge.

Danach zeigte der europäische Rentenmarkt ein differenziertes Bild. Die Erwartung der Markt-teilnehmer, dass der Zinsanhebungszyklus nicht weit nach oben führen wird, und die Stärke des US-Rentenmarktes stützten lange Laufzeiten. Gleich zeitig stiegen die Renditen kurzer Laufzeiten bedingt durch die Zinsanhebungen in der zweiten

Jahres hälfte 2006. Diese Entwicklung führte zur Abfl achung der Zinskurve. So lag die Rendite einer zehn jährigen Bundesanleihe bei 3,95 Prozent und die einer zweijährigen bei 3,88 Prozent.

Die internationalen Aktienmärkte konnten im Jahr 2006 deutliche Kurszuwächse verbuchen. Während gegen Ende der ersten Jahreshälfte Zins- und Infl ationsängste vorübergehend zu deutlichen Kursver-lusten führten, konnten diese in der zweiten Jahreshälfte mehr als kompensiert werden. Primäre Triebfeder hinter dieser Entwicklung war eine sehr gute Gewinnentwicklung der Unternehmen mit zweistelligen Wachstumsraten im Jahresvergleich.

Für Rückenwind auf den Aktienmärkten sorgte darüber hinaus das Ende des Zinsanhebungszyklus in den USA bzw. die damit verbundene Aussicht auf erste Zinssenkungen. Der österreichische Aktien-markt verzeichnete 2006 in diesem guten internationalen Umfeld mit einem Kursplus des Wiener Leit-index ATX von 21,7 Prozent auf 4.463,47 Punkte erneut eine sehr erfreuliche Entwicklung.

Konzern-Lagebericht

Europäische Zinsentwicklung

4,0

3,5

3,0

2,5

2,0

1,5

01.03

3-Monatsgeld (EURIBOR) Dt. Bundesanleihe, 10-jährig

07.03 01.04 07.04 01.05 07.05 01.06 07.06 03.0701.07

Lagebericht

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81www.rzb.at

RZB 2006

Rekordwachstum in den EU-Mitgliedsstaaten aus CEE

Das durchschnittliche reale Wirtschaftswachstum in den neuen zentraleuropäischen EU-Mitglieds-staaten – Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Slowenien (CE) – hat 2006 mit erwarteten 5,4 Prozent einen neuen Rekordwert seit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes erreicht. Im Jahr 2005 betrug das Wachstum noch 4,2 Prozent. Das durchschnittliche Wachstum des realen BIP in den südosteuropäischen Ländern – Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herze-gowina sowie Albanien (SEE) – erreichte 6,6 Prozent nach 4,7 Prozent im Jahr 2005. Die europä i-schen Länder in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten – Russland, Ukraine und Weißrussland (CIS) – wuchsen um 7,0 Prozent. 2005 lag das BIP-Wachstum bei 6,1 Prozent.

Getragen wurde das Wirtschaftswachstum in CEE im Jahr 2006 insbesondere vom Anstieg der Investitionen, dem kräftigen Privatkonsum und der starken Nachfrage in der Exportwirtschaft. Dabei hatte die erfreuliche Konjunkturlage in den Ländern der Eurozone, auf die bis zu drei Viertel der Ausfuhren entfallen und somit die mit Abstand wichtigsten Außenhandelspartner der CE- und SEE-Staaten sind, einen wesentlichen Anteil an der guten Entwicklung der Exporte. Die ausländischen Direktinvestitionen lagen wie schon in den Jahren zuvor auf hohem Niveau, wobei diese angesichts des fortschreitenden Integrationsprozesses der EU insbesondere in SEE – allen voran in Rumänien und Bulgarien – weiter stiegen.

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Lagebericht

Wirtschaftlicher Entwicklungsgrad der CEE-Länder (BIP/Kopf in Prozent des EU-Durchschnitts)

Slow

enie

n

Tsch

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Ung

arn

Slow

akei

Pole

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Kroa

tien

Rum

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Bulg

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n

Bosn

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Her

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win

a

Serb

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Alb

anie

n

Russ

land

Ukr

aine

90%

80%

70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0%

Spanien

Griechenland

Portugal

81%77%

62%58%

51% 50%

40%36%

33%

27% 27% 27%

21%

Quelle: wiiw, Raiffeisen Research; Schätzungen für 2006.

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RZB 2006

82 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Entwicklung des Banksektorsin den RZB-Hauptmärkten

Expansion in CEE prägt Entwicklung am österreichischen Bankenmarkt

Der Konzentrationsprozess, der in den vergangenen Jahren die österreichische Bankwirtschaft verän-derte, brachte 2006 keine herausragenden Neuentwicklungen. Das Hauptaugenmerk großer öster-reichischer Banken im Jahr 2006 lag auf der weiteren Expansion in den CEE-Ländern. Es wurden große Zukäufe getätigt und somit die Ausrichtung auf neue Märkte, insbesondere in CEE, unter-strichen. Besonders die RZB (Impexbank in Russland), Erste Bank (BCR in Rumänien) und die BACA (Aton Capital in Russland) waren hier durch ihre Akquisitionen führend.

Die Entwicklung des Bankenmarktes in Österreich war im Jahr 2006 vor allem von den Vorfällen rund um die BAWAG/P.S.K. und die Hypo Alpe Adria geprägt. Die Hypo Alpe Adria musste wegen nicht korrekt verbuchter Verluste ihre Bilanz 2004 neu erstellen. Die BAWAG/P.S.K. bekam hingegen durch die Nachwirkungen verlustverursachender Arbitragegeschäfte und ihr Engagement als Kreditgeber und ehemaliger Miteigentümer von Refco wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die BAWAG/P.S.K. wurde in der Folge an einen ausländischen Bieter verkauft. Auch der erfolgte Eigentümerwechsel der BACA lässt erwarten, dass eine neue Dynamik ins österreichische Privatkundengeschäft kommen wird.

Wachstum in Österreichs Banksektor bleibt 2006 auf hohem Niveau

Die Statistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt, dass die Bankbilanzen – nach dem sehr starken Wachstum von 10,9 Prozent im Jahr 2005 – im Berichtsjahr wieder kräftig gestiegen sind. Die aggregierte Bilanzsumme der österreichischen Banken belief sich per Ende Dezember 2006 auf € 798 Mrd. und lag damit um 9,9 Prozent über dem Wert vom Jahresende 2005. Die RZB hat diese Wachstumsrate auch 2006 sehr deutlich übertroffen.

Noch beeindruckender als die Gesamtaktiva hat sich die Summe der Auslandsaktiva entwickelt. Während diese 2005 noch € 246 Mrd. betrugen, machte derselbe Wert Ende 2006 schon € 294 Mrd. aus, was einer Steigerung von 19 Prozent entspricht; ihr Anteil an den Gesamtaktiva beträgt nun 37 Prozent. Dieser überproportionale Anstieg der Auslands aktiva zeigt deutlich den hohen Stellenwert des Auslandsgeschäfts für den österreichischen Banksektor.

Entwicklung des Banksektors

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RZB 2006

CEE als Wachstumstreiber für österreichische Banken

Der österreichische Banksektor ist im Vergleich zu den meisten westeuropäischen Märkten von struktu-rellen Defi ziten gekennzeichnet. So ist etwa die Nettozinsmarge deutlich geringer als im west europäi-schen Durchschnitt und gleichzeitig die Filialdichte signifi kant höher. Im Zusammenspiel mit einem scharfen Wettbewerb am überbesetzten inländischen Bankenmarkt führte dies im Landes durch schnitt zu insgesamt deutlich niedrigeren Eigenkapitalrenditen sowie ungünstigeren Kosten-Ertrags-Relationen als im westeuropäischen Mittel.

Dennoch zeigt die OeNB-Statistik ein mit rund 64 Prozent kräftig gestiegenes Ergebnis der gewöhn-lichen Geschäftstätigkeit (EGT) nach österreichischen Bilanzierungsrichtlinien für den gesamten Bank sektor (das EGT ist am ehesten mit dem Vorsteuergewinn nach IFRS vergleichbar). Diese Ergebnis-verbesserung beruht zu einem guten Teil auf dem hohen Engagement österreichischer Banken in der wachstumsstarken CEE-Region. So verfügen etwa sieben der zehn größten österreichischen Banken über beachtenswerte Beteiligungen in CEE.

Entwicklung des Banksektors in CEE

CEE ist eine große und wirtschaftlich rasch wachsende Region, die insbesondere den dort tätigen Banken langfristig hohe Wachstumschancen bietet. Die Bankenmärkte in CEE erlebten in den 17 Jahren seit dem Beginn der wirtschaftlichen Transformation eine bemerkenswerte Entwicklung.

Auch im Jahr 2006 zeigten sich die Bankenmärkte in CEE in sehr robustem Zustand. Trotz der Einfüh rung immer restriktiverer aufsichtsrechtlicher Maßnahmen zur Eindämmung des Kreditwachstums in Süd ost-europa wuchsen die Gesamtaktiva der Banken 2006 in ganz CEE weiter stark. Auf Grundlage der für das Gesamtjahr 2006 hochgerechneten Halbjahreszahlen lag das Wachstum der Aktiva des Banksektors in CEE auf Euro-Basis bei 26,4 Prozent und damit nur geringfügig unter dem Rekordwachstum von 31,3 Prozent im Jahr 2005. Aufgrund der starken Aufwertung vieler CEE-Währungen im zweiten Halbjahr 2006 werden die Wachstumszahlen für das Gesamtjahr 2006 wahrscheinlich am Ende über denen von 2005 liegen. Zum Redaktionsschluss lagen Zahlen für das Geamt jahr 2006 noch nicht vor. Antriebsmotor für das Wachs tum im Banksektor ist nach wie vor das Konsum- und Hypothekenkreditgeschäft, das von wachsenden Einkommen und der Erwartung steigen der Immobilienpreise profi tierte. In einer zuneh men-den Zahl von Finanzmärkten verzeichneten die Bestände offener Investment- und Pensionsfonds – wenn-gleich aus gehend von einem sehr niedrigen Vergleichs niveau – sehr hohe Wachstumsraten.

Entwicklung des Banksektors

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

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RZB 2006

84 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Übernahmen führen zu Veränderungen im Marktumfeld

Das Jahr 2006 war geprägt von einer Zunahme an Fusionen und Übernahmen mit Beteiligung in CEE tätiger internationaler Bankengruppen. Mit der Übernahme der HypoVereinsbank, inklusive ihrer für das CEE-Geschäft zuständigen Tochtergesellschaft BACA, durch die italienische UniCredit entstand die nach Bilanzsumme größte internationale Bankengruppe in der Region.

Zu Jahresbeginn 2006 gab die Raiffeisen International die Übernahme der JSC Impexbank, einer der führenden Filialbanken in Russland, bekannt. Dadurch verbesserte die RZB ihre Präsenz im großen und aussichtsreichen russischen Markt nochmals deutlich und stieg zur größten westlichen Bankengruppe in Russland auf.

Diese Übernahme bildete den Beginn einer Reihe von Übernahmen, insbesondere in Russland und der Ukraine. Die ungarische OTP erwarb Beteiligungen in der Ukraine und in Russland. Die österreichi-sche Erste Bank übernahm eine kleinere Bank in der Ukraine, und die französische Société Générale erwarb eine Minderheitsbeteiligung an der russischen Rosbank.

Privatkredite in Prozent des BIP

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0%

Privatkredite in Prozent des BIP vs. BIP pro Kopf (zu Kaufkraftparitäten), in €

5.000 10.000 15.000 20.000 25.000BIP pro Kopf (zu KKP), in €

Stand: 31. Dezember 2005; Quelle: Lokale Zentralbanken, wiiw, Raiffeisen Research.

Polen

Russland

Kroatien

Bosnien und Herzegowina

Rumänien

Tschechien

Slowenien

Slowakei

Ungarn

Bulgarien

Ukraine

Eurozone

BelarusAlbanien

Kosovo Serbien

Zentraleuropa Südosteuropa GUS

Entwicklung des Banksektors

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85www.rzb.at

RZB 2006

Hoher Marktanteil internationaler Banken wächst weiter

Der Marktanteil der internationalen Banken hat im Zuge der Umstrukturierung und Privatisierung des Bankensektors in den vergangenen zehn Jahren in einer Reihe von CEE-Ländern einen recht hohen Stand erreicht. In der Tschechischen Republik, der Slowakei, in Kroatien, Bosnien und Albanien stieg der Marktanteil der im ausländischen Besitz befi ndlichen Banken 2005 – das ist der letztverfügbare Daten stand – auf über 90 Prozent der gesamten Bankaktiva, und mit der Privatisierung der BCR wird dies auch in Rumänien der Fall sein. Der größte Anstieg beim Marktanteil der Auslandsbanken wurde 2005 in Serbien und der Ukraine verzeichnet.

RZB verfügt über die größte Flächendeckung in CEE

Die in Zentral- und Osteuropa aktiven Bankengruppen verfolgen unterschiedliche Strategien, die sich in ihrem Marktengagement widerspiegeln. Während sich einige Bankengruppen auf hohe Markt an-teile in wenigen Märkten konzentrieren, verfolgt die RZB über ihre Tochter Raiffeisen International die breiter angelegte Strategie, die gesamte Region abzudecken. Die Raiffeisen International ist mit Netzwerkbanken und Leasinggesellschaften in 16 Märkten und darüber hinaus mit zwei Repräsentan-zen in der Region vertreten. Mit 2.848 Filialen verfügt sie über das größte Filialnetz aller in der Region tätigen internationalen Banken.

Entwicklung des Banksektors

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

100%

87,5%

75%

62,5%

50%

37,5%

25%

12,5%

0%

Marktanteil mehrheitlich in internationalem Besitz befindlicher Banken, in Prozent der Gesamtaktiva

Stand: 31. Dezember 2005.Quelle: Lokale Zentralbanken, Raiffeisen Research.

Zentraleuropa Südosteuropa GUS

Bela

rus

Pole

n

Ung

arn

Tsch

echi

en

Slow

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Slow

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n

Rum

änie

n

Bulg

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n

Kroa

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Serb

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Bosn

ien

und

Her

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win

a

Alb

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n

20042005

Russ

land

Ukr

aine

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RZB 2006

86 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Geschäftsverlauf 2006

Ergebnis erstmals zehnstellig

Die RZB weist für das Geschäftsjahr 2006 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Gewinn aus: Der Konzern-Jahresüberschuss (nach Steuern und Minderheiten) stieg dank des starken organischen Wachstums und Einmaleffekten auf € 1.169 Mio. Dies ist ein Plus von 159 Prozent oder € 719 Mio.

Akquisition der russischen Impexbank

Ende Jänner 2006 übernahm die RZB über ihre CEE-Finanzholding Raiffeisen International 100 Prozent der russischen OAO Impexbank, Moskau, und untermauerte damit ihre Stellung als größte internationale Bankengruppe in Russland. Die Impexbank ist primär auf die Betreuung von Retail-kunden und KMU ausgerichtet, die sie über ihr landesweites Netz von 203 Filialen und Büros sowie rund 400 Vertriebsstellen betreut. Zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung (1.5.2006) wies die Impex-bank eine Bilanzsumme von € 1,7 Mrd. und ein konsolidiertes Eigenkapital von € 158 Mio. aus. Die Mitarbeiteranzahl belief sich zum gleichen Zeitpunkt auf 5.517. Der Kaufpreis inklusive Nebenkosten betrug USD 563 Mio. Für 2007 ist der rechtliche Zusammenschluss mit der seit 1996 bestehenden ZAO Raiffeisenbank Austria, Moskau, geplant.

Kauf der tschechischen eBanka

Weiters übernahm der Konzern im Berichtsjahr um € 130 Mio. 100 Prozent der auf Retailkunden spezialiserten eBanka, a.s., Prag, in der Tschechischen Republik. 2007 werden 49 Prozent der Anteile – entsprechend dem Eigentümerschlüssel an der Raiffeisenbank, a.s., Prag – an die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien veräußert. Das Eigenkapital der eBanka belief sich zum Erstkonsolidierungszeitpunkt Ende Oktober auf € 54 Mio. Mit dieser Akquisition erhöhte die RZB ihre Kundenbasis in der Tschechischen Republik um mehr als 70 Prozent auf rund 310.000 Kunden per Jahresende.

Einmaleffekte durch Verkäufe

Am 1. Juni 2006 wurde der Vertrag über den Verkauf von 100 Prozent der Anteile an der JSCB Raiffeisenbank Ukraine, Kiew, an die OTP Bank Zrt., Budapest, unterzeichnet. Nach Vorliegen aller Genehmigungen erfolgte das Closing dieses Vertrages im November 2006; zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch die Endkonsolidierung. Die Raiffeisenbank Ukraine verfügte Ende Oktober 2006 über eine Bilanzsumme von über € 1,6 Mrd. und 42 Geschäftsstellen. Die Bank, die zum Zeitpunkt des Closing ein Eigenkapital von € 164 Mio. hatte, wurde um € 650 Mio. verkauft. Der Markenname Raiffeisen war nicht Teil der Transaktion, sondern wurde Bestandteil des Namens der bisherigen Bank Aval. Diese fi rmiert nun als Raiffeisen Bank Aval.

Am 23. August 2006 wurde der Vertrag über den Verkauf des Minderheitsanteils an der JSC Bank TuranAlem (BTA), Almaty, in Kasachstan unterzeichnet. Der Anteil in Höhe von 7,7 Prozent am Kapital

Geschäftsverlauf 2006

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87www.rzb.at

RZB 2006

der BTA wurde zu einem Preis von € 136,5 Mio. an ein Investorenkonsortium mit Sitz in Stockholm verkauft. Der Verkauf der Beteiligung war eine Konsequenz aus den ergebnislosen Verhandlungen mit anderen BTA-Aktionären über den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung.

Erfolgreich platzierte Eigenemissionen

Die RZB hat 2006 zahlreiche Eigenemissionen platziert. Besonders erwähnenswert sind die folgenden drei Transaktionen: Im Jänner und März hat die Raiffeisen Zentralbank zwei € 1 Mrd.-Euro-Floater begeben, die beide wegen starker Überzeichnung innerhalb weniger Stunden vom ursprünglich avisierten Volumen von € 750 Mio. aufgestockt wurden. Die beiden Anleihen wurden mit acht Basispunkten über dem 3-Monats-Euribor für den dreijährigen bzw. 11 Basispunkten für den fünfjährigen Floater besser gepreist als vergleichbare Emissionen von Banken mit gleichem Rating.

Im April emittierte die RZB eine € 500 Mio. hybride Tier 1-Anleihe. Diese Transaktion machte die RZB zum ersten Bankkonzern Österreichs, der eine derart großvolumige Einzelemission bei internationalen Kredit-Investoren platziert hat. Auch diese Emission war bereits nach wenigen Stunden mehrfach überzeichnet. Die A-3 gerateten, sogenannten „Non-cumulative Subordinated Perpetual Callable Step-up Fixed-to-Floating Rate Capital Notes“ zahlen bei einem Emissionskurs von 100 Prozent einen Kupon von 5,169 Prozent für die ersten 10 Jahre. Dies entspricht einem Aufschlag auf den Interbankenzinssatz von 95 Basispunkten.

Zusammenfassung des Konzernergebnisses

Der Konzernabschluss der RZB wird seit 2001 auf Basis der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Nach österreichischer Rechtslage hat der nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen erstellte Konzernabschluss befreiende Wirkung von der Erstellung eines Konzernabschlusses nach BWG/UGB. Die Raiffeisen Zentralbank stellt außerdem einen Einzel abschluss nach österreichischem Recht auf, der formal die Bemessungsgrundlage für die Dividendenausschüttung und die Steuern darstellt.

Die RZB ist in mehrheitlichem, indirekten Besitz der nicht operativ tätigen Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH, Wien, und geht damit in deren Konzernabschluss ein. Diese Gesellschaft steht wiederum im Besitz von acht Raiffeisenlandesbanken.

Der Konsolidierungskreis der RZB umfasste zum Bilanzstichtag insgesamt 287 Unternehmen, 23 davon sind Kreditinstitute und 179 Finanzinstitute. Im Geschäftsjahr 2006 wurden 67 Unternehmen erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Darunter fallen 35 Projektgesellschaften aus dem Leasingbereich. Es wurden drei Gesellschaften erworben, wobei der Kauf eines Anteils von 100 Prozent an der OAO Impexbank, Moskau, den wesentlichsten darstellt. Des Weiteren sind 7 Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden; die größte Auswirkung ergab sich durch den vollständigen Verkauf der JSCB Raiffeisenbank Ukraine, Kiew. Hinsichtlich der Veränderung des Konsolidierungskreises wird auf das entsprechende Kapitel auf Seite 154 im Anhang verwiesen.

Zusammenfassung des Konzernergebnisses

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

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RZB 2006

88 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Jahresüberschuss vor Steuern erstmals über Milliardengrenze

Mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von € 1.882 Mio. konnte die RZB erstmals – und das gleich deutlich – die Grenze von einer Milliarde € überschreiten. Wesentlich dazu beigetragen haben zwei Einmaleffekte, aber auch das ungebrochen starke organische Wachstum in allen Bereichen. Der Anstieg gegenüber den € 930 Mio. aus dem Vorjahr betrug 102 Prozent oder € 952 Mio.

Die Auswirkung der Einmaleffekte beträgt € 596 Mio. und geht auf die schon erwähnten Verkäufe der Raiffeisenbank Ukraine (€ 486 Mio.) und des Minderheitsanteils an der kasachischen Bank TuranAlem (€ 110 Mio.) zurück. Das ist ein Anteil am Jahresüberschuss vor Steuern von knapp einem Drittel. Die neu in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen haben unter Berücksichtigung der Kapitalkonsolidierungseffekte einen Anteil von rund € 47 Mio. am Ergebnis vor Steuern. Das entspricht etwas mehr als 2 Prozent des Ergebnisses 2006 oder 5 Prozent des Ergebnisanstiegs. Die CEE-Währungen entwickelten sich 2006 sehr uneinheitlich; insgesamt ergab sich ein relativ geringer positiver Effekt von rund € 6 Mio. auf das Ergebnis.

Abzüglich der erwähnten Einfl ussfaktoren erzielte der Konzern einen organischen Anstieg von 33 Prozent oder € 303 Mio. und belegt damit ein weiteres Mal das nachhaltig wachsende Ertragspotenzial.

Der Jahresüberschuss vor Steuern unter Weglassung der Einmaleffekte (€ 1.286 Mio.) stammt zu einem Drittel aus der Raiffeisen Zentralbank und ausgegliederten Tochterunternehmen und zu zwei Drittel von der Raiffeisen International.

Dass der Return on Equity vor Steuern gleich um 15,2 Prozentpunkte auf 39,1 Prozent gestiegen ist, liegt großteils an den Einmaleffekten. Bereinigt um diese lag der Return on Equity bei 26,7 Prozent und damit immer noch um 2,8 Prozentpunkte höher als 2006.

Auch bei der Bilanzsumme, die zum Bilanzstichtag € 115,6 Mrd. erreichte, übertraf die RZB den Schwellenwert von € 100 Mrd. Ausgehend vom Vorjahres wert von € 93,9 Mrd. zeigte die konsoli-dierte Bilanzsumme einen Anstieg um 23 Prozent oder € 21,8 Mrd. Das durchschnittliche jährliche Bilanzsummenwachstum (Compound Annual Growth Rate, CAGR) der letzten fünf Jahre beträgt nicht weniger als 21 Prozent p.a. und unterstreicht die ungebrochene Wachstumsdynamik.

Zusammenfassung des Konzernergebnisses

in € Mrd.

Bilanzsummenwachstum der RZB

44,6 46,4

56,1

67,9

93,9

115,6

CAGR +21%

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89www.rzb.at

RZB 2006

Alle operativen Ergebnisgrößen weisen deutliche Verbesserungen auf: Die Betriebserträge stiegen um knapp 40 Prozent auf € 3.724 Mio. Die Zuwächse gehen relativ gleichmäßig auf alle Ergeb nis-komponenten zurück. Im Berichtsjahr wurde der Ergebnisausweis von Kundenmargen bei Devisen-geschäften umgestellt, womit sich eine Umschichtung dieser Ergebnisbeiträge vom Handels ergebnis zum Provisionsüberschuss ergab. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Der Zinsüberschuss wuchs um 36 Prozent von € 1.606 Mio. auf € 2.186 Mio. Der Anteil an den Betriebserträgen ging um einen Prozentpunkt auf 59 Prozent zurück. Der Provisionsüberschuss legte

mit einem Plus von 44 Prozent noch etwas deut-licher zu und erreichte € 1.177 Mio. Damit blieb der Anteil an den Erträgen unverändert bei 23 Prozent. Mit einem Plus von 49 Prozent auf € 257 Mio. wurde beim Handelsergebnis der relativ größte Zuwachs erzielt. Daraus ergab sich ein Ergebnis anteil im operativen Geschäft von 8 Prozent (2005: 7 Prozent). Das sonstige opera-tive Betriebs ergebnis erhöhte sich um 43 Prozent auf € 104 Mio., die wie im Vorjahr für 3 Prozent der Betriebserträge stehen.

Die Verwaltungsaufwendungen sind weiterhin von den nach wie vor noch nicht abgeschlossenen Investitionen in das Retailgeschäft der CEE-Länder determiniert. Die Betriebsaufwendungen wuchsen um 34 Prozent auf € 2.113 Mio. Auch hier zeigen die Aufwandskomponenten relativ ausgewogene Zuwachsraten zwischen 33 und 36 Prozent.

Zusammenfassung des Konzernergebnisses

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Zinsergebnis Provisionsergebnis Handelsergebnis Sonstiges operatives Ergebnis

1.338

1.583

2.014

2.670

53%

in € Mio.

Entwicklung der Ergebnisstruktur

CAGR +29%

3.724

29%

11%

7%

55%

30%

11%

4%

56%

31%

9%

4%

60%

31%

6%

3%

59%

31%

3%

7%

Operatives Ergebnis der RZB im Jahresvergleich

in € Tausend 2006 Veränderung 2005 2004

Zinsüberschuss 2.186.493 36,1% 1.606.223 1.123.868

Provisionsüberschuss* 1.177.018 43,7% 818.842 625.458

Handelsergebnis* 256.685 48,8% 172.448 169.846

Sonstiges operatives Ergebnis 104.228 43,3% 72.736 80.388

Betriebserträge 3.724.423 39,5% 2.670.249 1.999.560

Personalaufwand -1.089.006 33,3% -817.152 -599.375

Sachaufwand -803.028 35,9% -590.874 -444.257

Abschreibungen -221.061 33,2% -166.001 -152.427

Verwaltungsaufwendungen -2.113.095 34,2% -1.574.027 -1.196.059

Betriebsergebnis 1.611.328 47,0% 1.096.222 803.500

* Ausweisänderung der Kundenmargen bei Fremdwährungsgeschäften zwischen Provisionsüberschuss und Handelsergebnis, siehe Seite 168.

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RZB 2006

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Trotz des Fokus auf den Ausbau des Vertriebs-netzes und dadurch beeinfl usster Verwal tungs -auf wendungen hat sich die Effi zienz kennzahl Cost/Income Ratio – sie setzt die Verwaltungs-aufwendungen in Verhältnis zu Betriebserträgen – einhergehend mit dem nachhaltig wachsenden Betriebsergebnis um 2,2 Prozentpunkte auf 56,7 Prozent weiter verbessert.

Die Kreditrisikovorsorgen nahmen 2006 um mehr als zwei Drittel von € 207 Mio. auf netto € 346 Mio. zu, wobei sie sich im Berichtsjahr regional differenziert entwickelten. Während in Österreich Aufl ösungen von in Vorjahren gebildeten Vorsorgen kaum Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen gegenüberstanden und die Steigerung nur durch erhöhte Portfolio-Wert-bericht igungen zustande kam, ergaben sich in der GUS und in Zentraleuropa deutliche Steigerungen.

Diese gehen auf viele kleinere Einzelfälle zurück. Die Einzelwertberichtigungen stiegen insgesamt um 45 Prozent auf € 190 Mio., während die Nettodotierung der Portfolio-Wertberichtigungen, denen keine konkreten Kreditausfälle gegenüberstehen, um 108 Prozent auf € 156 Mio. wuchs.

Erstmals wurden für Retail Customers (55 Prozent Gesamtanteil) mehr Wertberichtigungen gebildet als für Corporate Customers.

In den sonstigen Ergebnissen sind im Wesentlichen das Ergebnis aus Endkonsolidierungen in Höhe von € 517 Mio. – insbesondere der Erlös aus dem Verkauf der Raiffeisenbank Ukraine – sowie das Ergebnis aus Finanzinvestitionen (€ 142 Mio.) enthalten.

Aufgrund des um 47 Prozent erhöhten operativen Ergebnisses sowie der Einmaleffekte hat sich der Jahresüberschuss vor Steuern auf € 1.882 Mio. mehr als verdoppelt.

Entwicklung des Konzernüberschusses im Jahresvergleich

in € Tausend 2006 Veränderung 2005 2004

Betriebsergebnis 1.611.328 47,0% 1.096.222 803.500

Kreditrisikovorsorgen -346.431 67,7% -206.620 -195.723

Sonstige Ergebnisse 617.418 1.434% 40.262 84.528

Jahresüberschuss vor Steuern 1.882.316 102,4% 929.863 692.306

Steuern vom Einkommen und Ertrag -250.917 11,4% -225.220 -126.524

Jahresüberschuss nach Steuern 1.631.398 131,5% 704.644 565.782

Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg -461.967 82,0% -253.780 -120.103

Konzern-Jahresüberschuss 1.169.432 159,4% 450.864 445.679

Zusammenfassung des Konzernergebnisses

in € Mio.

Entwicklung der Cost/Income Ratio

1.343

900

1.583

1.017

2.000

1.196

2.670

1.574

2.113

3.72467,2%

64,1%

59,8%58,9%

56,7%

Betriebserträge Betriebsaufwendungen Cost/Income Ratio

66%

64%

62%

60%

58%

56%

54%

52%

50%

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91www.rzb.at

RZB 2006

Der moderate Anstieg der Ertragsteuern um 11 Prozent auf € 251 Mio. begründet sich mit Sonder-effekten, die im Jahr 2005 zu einer überdurchschnittlichen Steuerbelastung führten, sowie insbesondere mit der Tatsache, dass für die Einmaleffekte aus den Verkäufen der Raiffeisenbank Ukraine und der Bank TuranAlem keine Steuer anfi el. Die kalkulatorische Steuerquote beträgt 13 Prozent nach 24 Prozent im Vorjahr.

Aufgrund der niedrigeren Ertragsteuerbelastung fi el der Zuwachs beim Jahresüberschuss nach Steuern mit 132 Prozent noch deutlicher aus. Er stieg um € 927 Mio. auf € 1.631 Mio.

Der Anstieg der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis um 82 Prozent auf € 462 Mio. enthält vor allem die dem Streubesitz (knapp 30 Prozent) zurechenbaren Ergebnisse in der börsenotierten CEE-Holding Raiffeisen International, wozu auch die Einmaleffekte zählen.

Der auf die Raiffeisen Zentralbank entfallende Konzern-Jahresüberschuss von € 1.169 Mio. liegt mit 160 Prozent deutlich über dem Vorjahr. Auch ohne Berücksichtigung der Einmaleffekte hätte sich der Konzern-Jahresüberschuss um genau zwei Drittel auf € 752 Mio. erhöht.

Der sich aus dem Konzern-Jahresüberschuss ableitende Gewinn je Aktie (EPS) kletterte – durch die Kapitalerhöhung in der Raiffeisen Zentralbank im November 2006 nur gering beeinfl usst – von

€ 92,6 auf € 239,9 bzw. auf € 155,7 ohne Einmaleffekte. Die Zahl der durchschnittlich im Umlauf befi ndlichen Stammaktien im Jahr 2006 lag bei 4.829.359 Stück.

Trotz der deutlich gestiegenen Kapitalbasis hat der Ergebnisanstieg zu einem absoluten Rekord-ergebnis beim Return on Equity (ROE) geführt. Dieser errechnet sich aus dem Jahresüberschuss vor Steuern in Prozent des durchschnittlichen Eigenkapitals und stieg 2006 um15,2 Prozent-punkte auf 39,1 Prozent.

Auch ohne Einmaleffekte liegt der ROE um 2,8 Prozentpunkte über dem Vorjahr. Das zu-grunde liegende durchschnittliche Eigenkapital stieg um € 927 Mio. auf € 4.812 Mio. Dieser Zuwachs ergibt sich überwiegend aus Gewinn-thesaurierungen 2005.

Segmentergebnisse nach Geschäftsfeldern

Auch heuer verzeichneten alle Geschäftsfelder der RZB deutliche Ergebniszuwächse, wobei in den beiden letzten Jahren der Trend zu einem ausgeglicheneren Ergebnis zwischen den Segmenten geht. War die RZB vor ein paar Jahren noch eine reine Kommerzkundenbank mit einem starken Eigenhandelsanteil, so verdeutlichen die Veränderungen in den Geschäftsvolumina als auch jene in den Segmentergebnissen den strategischen regionalen Fokus auf die Retailkunden.

Zusammenfassung des Konzernergebnisses

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

1.940

in € Mio.

Entwicklung von Jahresüberschuss und Return on Equity

13,3%

1.736

2.221 2.317

4.812

3.885

232 243 344

692930

1.286

1.88212,5%

15,5%

29,9%

23,9%

26,7%

39,1%

Durchschnittliches Eigenkapital Return on Equity vor Steuern Jahresüberschuss vor Steuern Return on Equity vor Steuern ohne Einmaleffekt Jahresüberschuss vor Steuern ohne Einmaleffekt

40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0%

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RZB 2006

92 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Hier wurden 2006 die deutlichsten Ergebniszuwächse erzielt; die Fokussierung auf das Retailgeschäft in den CEE-Ländern bringt zunehmend höhere Deckungsbeiträge, obwohl die Anzahl neuer Geschäfts stellen weiter im Steigen begriffen und die Exploration neuer regionaler Märkte noch nicht abgeschlossen ist.

Das größte Geschäftsfeld Corporate Customers konnte den Gewinn vor Steuern um 26 Prozent auf € 565 Mio. steigern, wenngleich in einigen Märkten das Geschäft durch niedrigere Margen schwieriger wurde. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen mit 22 Prozent jedoch etwas langsamer als die Betriebs erträge (plus 25 Prozent), was zu einer um 1,0 Prozentpunkte auf 39,0 Prozent verbesser ten Cost/Income Ratio führte. Hohe Portfolio-Wertberichtigungen führten zu einem Anstieg der Kredit-risikovorsorgen um 32 Prozent auf rund € 148 Mio., während es auch konjunkturbedingt nur wenige namhafte Einzelwertberichtigungen gab. Da das Ergebnis stärker als das dem Segment zugeordnete Eigenkapital stieg, verbesserte sich der Return on Equity um 2 Prozentpunkte auf 26,8 Prozent.

Mit einer Ausweitung des Geschäftsvolumens um 66 Prozent ist das Geschäftsfeld Financial Institutions and Public Sector stark gewachsen. Aber auch das Ergebnis legte um 41 Prozent auf € 208 Mio. zu, womit das Segment ohne Berücksichtigung der Einmaleffekte weiterhin 16 Prozent zum Konzern-ergebnis beisteuert. Die Betriebserträge stiegen um 25 Prozent auf insgesamt € 349 Mio., wogegen die Verwaltungsaufwendungen nur um 5 Prozent stiegen. Durch diesen moderaten Anstieg verbesserte sich die Cost/Income Ratio deutlich um 8 Prozentpunkte auf 39,7 Prozent. Der Return on Equity sank trotz einer beträchtlichen Ergebnissteigerung auf 31,1 Prozent, wobei durch die Geschäftsvolumen-ausweitung das dem Segment zurechenbare Eigenkapital stark zunahm.

Zusammenfassung des Konzernergebnisses

in € Mio.

2002 2003 2004 2005 2006

Entwicklung der Segmentergebnisse vor Steuern

Corporate Customers

201

Financial Institutionsand Public Sector

Retail Customers Proprietary Trading Participations and Other

238

320

449

565

20 25

96

147

208

-59

-19

51

129

258

158142

174

238

291

-77

-43

52

-34

561

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93www.rzb.at

RZB 2006

Das Segment Retail Customers wächst weiter plangemäß und hat das Ergebnis vor Steuern mit € 258 Mio. genau verdoppelt. Die Risikoaktiva stiegen um 58 Prozent auf € 14,9 Mrd. In Analogie dazu verzeichneten die Betriebserträge von insgesamt € 1.654 Mio. gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 61 Prozent oder € 626 Mio. Aber auch die Verwaltungsaufwendungen wuchsen um 50 Prozent auf 1.204 Mio., wobei sie überwiegend auf den Filialausbau und verstärkte Werbeaktivi-täten zurückzuführen sind. Die Cost/Income Ratio von 72,9 Prozent bleibt expansionsbedingt noch relativ hoch, sie verbesserte sich dennoch um 5,2 Prozentpunkte.

Das dynamisch wachsende Kreditvolumen und hohe Margen im Retailbereich, vorwiegend in CIS und Südosteuropa, brachten aber auch ein höheres Kreditrisiko mit sich. Die Kreditrisikovorsorgen stiegen daher deutlich um 99 Prozent auf € 192 Mio.

Das Eigenhandelssegment Proprietary Trading verzeichnete einen Ergebniszuwachs von 22 Prozent und erreichte ein Ergebnis vor Steuern von € 291 Mio. Der Return on Equity von 33,0 Prozent stieg um 1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Der Zuwachs des Zinsüberschusses von 21 Prozent ist volumenbedingt durch Investments in mittel- und längerfristige Veranlagungen.

Das Handelsergebnis stieg um 77 Prozent, was durch höhere Erträge bei Wechselkursgeschäften und ein sich 2005 und 2006 entgegengesetzt verhaltendes Bewertungsergebnis einer Absiche rungs-position für Investitionen der RZB im CEE-Raum erklärt werden kann.

Im Segment Participations and Other stieg der Periodenüberschuss vor Steuern überwiegend durch die genannten Einmaleffekte nach einem negativen Ergebnis im Vorjahr auf € 561 Mio. Der Anteil des Segmentes am Gesamtergebnis liegt bei 30 Prozent, was durch die oben erwähnten Einmaleffekte einer differenzierten Betrachtung zu unterziehen ist. Ohne Einmaleffekte läge das Ergebnis wie im Vorjahr bei minus € 35 Mio.

Die Positionen der Erfolgsrechnung im Detail

Zinsüberschuss

Der Zinsüberschuss wuchs im Berichtsjahr um 36 Prozent oder € 580 Mio. auf € 2.186 Mio. Auf Unternehmenszukäufe entfi elen dabei 5 Prozentpunkte oder € 77 Mio. Die Zuwächse lagen über dem Bilanzsummenwachstum von 23 Prozent, womit sich die auf die durchschnittliche Bilanzsumme gerechnete Zinsspanne von 2,02 Prozent im Vorjahr um 10 Basispunkte auf 2,12 Prozent verbesserte.

Die Zinserträge erhöhten sich um 49 Prozent auf € 5.245 Mio. Der Anstieg der Zinserträge aus Forderungen an Kunden lag bei 63 Prozent und machte mit 58 Prozent auch den größten Anteil an den Zinserträgen aus. Der korrespondierende Bilanzposten zeigte einen durchschnittlichen Anstieg von 34 Prozent.

Im Vergleich zu den Erträgen stiegen die Zinsauf wendungen mit 60 Prozent auf € 3.059 Mio. etwas stärker. Trotz eines Anstiegs des durch schnitt lichen Einlagenvolumens von rund 39 Prozent nahmen die Zinsaufwendungen in diesem Bereich um 60 Prozent zu. Diese Veränderungen ergaben sich teilweise

Erfolgsrechnung im Detail

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

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RZB 2006

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durch höhere Zinsaufwendungen im Bereich der verbrieften Verbindlichkeiten sowie aufgrund von höheren Kosten für das Nachrangkapital.

Der größte Zuwachs beim Zinsüberschuss ergab sich bei den Retail Customers mit einem Plus von 57 Prozent. Auch im Financial Institutions and Public Sector gab es mit plus 40 Prozent aufgrund einer deutlichen Ausweitung des Geschäfts-volumens einen erheblichen Zuwachs.

In regionaler Hinsicht wuchsen Südosteuropa mit plus 31 Prozent oder € 127 Mio. und vor allem die GUS mit plus 131 Prozent oder € 327 Mio. am stärksten. Dies sind auch die Regionen mit den größten Volumensteigerungen bei Krediten

an Retail Customers und KMU. In Österreich stieg der Zinsüberschuss nur leicht an, was durch Volumenzuwächse bei Forderungen an Kunden von 15 Prozent sowie guten Ergebnissen aus at-equity bewerteten Beteiligungen verursacht wurde.

Kreditrisikovorsorgen

Aufgrund eines dynamisch wachsenden Geschäftsvolumens erhöhten sich auch die Kreditrisiko vor-sorgen um mehr als zwei Drittel oder € 140 Mio. auf € 346 Mio. Die Risk/Earnings Ratio – das Verhältnis von Kreditvorsorgen zu Nettozinsüberschuss – erreichte 15,8 Prozent und lag analog dazu um 3,0 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert von 12,8 Prozent. Auch die Neubildungsquote (bezogen auf die durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs) erhöhte sich um 11 Basispunkte auf 0,63 Prozent.

Dabei zeigt sich ein Trend in den für das Kredit risiko wesentlichen Geschäftsfeldern: Erstmals lagen die Vorsorgen für Retail Customers über jenen für Corporate Customers. Während die Vor sorgen für Corporate Customers um 32 Prozent auf € 148 Mio. wuchsen, stiegen sie für die Retail Customers um 99 Prozent auf € 192 Mio.

Die Erhöhung bei den Corporate Customers basiert darauf, dass im Berichtsjahr zwar nur vereinzelt Problemkreditfälle aufgetreten sind, während sich die portfoliobasierten Wertberichtigungen, denen kein konkreter Einzelproblemfall gegenübersteht, mehr als verdoppelt haben. Der größte Einzelfall in Österreich belief sich auf € 24 Mio., in den CEE-Ländern auf € 9 Mio. Die Wertberichtigungen in Österreich stiegen um 52 Prozent auf € 45 Mio. Die Ausfallsquote, welche die echten Ausfälle, daher Verbrauch der Wertberichtigung und Direkt-ab schreibungen, im Verhältnis zum gesamten Kreditobligo darstellt, stieg geringfügig um 2 Basis-punkte auf 0,14 Prozent.

Erfolgsrechnung im Detail

Entwicklung der Zinsspanne

1,32%

1,56%

1,69%1,79%

2,02%2,12%

GUS-Länder36%

Regionale Aufteilung der Kreditrisikovorsorgen

Südosteuropa24%

Sonstige1%

Österreich13%

Zentraleuropa26%

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95www.rzb.at

RZB 2006

Bei den Retail Customers lag der Anstieg der Kreditrisikovorsorgen etwas höher als das Volumen-wachstum. Deutlich ist der Zuwachs vor allem in den GUS-Retailmärkten. Dies sind aber gleichzeitig auch jene Märkte, die die höchsten Margen aufwiesen. Die Risk/Earnings Ratio blieb in den GUS-Ländern auf hohem Niveau, aber stabil bei 22,0 Prozent, während in den anderen Regionen teil weise Erhöhungen verzeichnet wurden. Den besten Wert weist die Region Österreich mit nur 10,7 Prozent auf.

Provisionsüberschuss

Der stark von der Anzahl der Transaktionen ab hän-gige Provisionsüberschuss setzte auch 2006 seine kontinuierliche Entwicklung fort. Er verzeichnete einen Anstieg um 44 Prozent oder € 358 Mio. auf € 1.177 Mio. Auf neu konsolidierte Unternehmen entfi elen € 53 Mio., das sind rund 7 Prozent des Anstiegs. Das Zahlungsverkehrsgeschäft war mit € 424 Mio. und einem Anteil von 36 Prozent der weiterhin wichtigste Ergebnisträger. Deutliche Zuwächse gab es auch bei den Provisionen im Devisengeschäft, dessen Provisionsergebnis um 31 Prozent auf € 317 Mio. wuchs, und aus dem Wertpapiergeschäft mit einem Plus von 27 Prozent auf € 135 Mio.

Der weitere Zuwachs an Kunden speziell im Bereich der Privatkunden und der dem Retail zu-orden baren KMU im CEE-Raum ist der wesentliche

Grund für die Steigerungen; diese trugen mit 70 Prozent überdurchschnittlich zum Ergebnisanstieg bei. Besonders stark erhöhten sich die Provisionserträge in der Region GUS, die einen Anstieg um 137 Prozent oder € 186 Mio. verzeichneten.

Handelsergebnis

Das Handelsergebnis stieg um 49 Prozent oder € 84 Mio. auf € 257 Mio. Es berücksichtigt sowohl realisierte als auch unrealisierte Gewinne und Verluste aller Positionen des Handelsbestands unter Einschluss des Refi nanzierungsaufwands für Aktivposten des Handelsbestands und der Bewertungs-ergebnisse aller Fremdwährungspositionen.

Im Berichtsjahr wurde der Ergebnisausweis von Kundenmargen bei Devisengeschäften um gestellt, womit sich eine Umschichtung dieser Ergebnis beiträge vom Handelsergebnis zum Provisions überschuss ergab. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst, im Handelsergebnis verbleibt somit nur die Händlermarge aus diesen Geschäften.

Dennoch ist das Handelsergebnis der RZB traditio nell durch das Ergebnis aus dem währungs bezo-genen Geschäft dominiert. Es stieg um 150 Prozent auf € 196 Mio. und macht damit mehr als drei Viertel des gesamten Handelsergebnisses aus.

Erfolgsrechnung im Detail

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Zahlungsverkehr Kreditbearbeitung und Avalgeschäft Wertpapiergeschäft Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft Sonstige Bankdienstleistungen

in € Mio.

Entwicklung des Provisionsüberschusses

38313%30%

17%18%

22%

47912%

29%

12%

19%

28%

62510%

28%

12%

23%

27%

819 8%

30%

13%

20%

29%

1.177

9%

27%

12%

17%

36%

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RZB 2006

96 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Der deutliche Anstieg liegt in einem gegenüber dem Vorjahr stark positiven Ergebnis aus Absiche-rungs geschäften für die Investitionen der RZB in CEE, welche nicht den Bedingungen des IFRS für einen Capital Hedge entsprechen und daher erfolgswirksam ausgewiesen sind.

Das Handelsergebnis aus eigenen Dispositionen entwickelte sich 2006 rückläufi g. In Folge eines ungünstigen Marktumfeldes sank das Handels-ergebnis aus dem zinsbezogenen Geschäft um 60 Prozent auf € 27 Mio., was speziell auf das wieder gestiegene Zinsniveau zurückging. Die Handelsaktiva stiegen um 32 Prozent auf € 9,9 Mrd., was zum größten Teil auf vermehrte Aktivitäten in der Filiale London zurückzuführen war.

Das Handelsergebnis aus aktien- und index-bezogenen Geschäften lag mit € 34 Mio. um

26 Prozent über dem Vorjahreswert (2005: € 27 Mio.). Dieses Ergebnis wurde nahezu ausschließlich in der auf Equity-Produkte spezialisierten Raiffeisen Centrobank erwirtschaftet.

Ergebnis aus Finanzinvestitionen

Das Ergebnis aus Finanzinvestitionen erreichte € 142 Mio. und erhöhte sich gegenüber dem Vor -jahres er gebnis von € 26 Mio. signifi kant. Es setzt sich aus dem Ergebnis aus Finanzanlagen – das aus Bewertungs- und Veräußerungserträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen des Finanz an-lagebestandes besteht – und aus dem Ergebnis des sonstigen Finanzumlaufvermögens zusammen. Letzteres besteht aus Bewertungs- und Veräußerungserträgen von Wertpapieren der Bewertungs-kategorie at fair value through profi t and loss.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen wurde vom Verkauf des Minderheitsanteils an der kasachischen Bank TuranAlem dominiert, der einen Nettoerlös von € 110 Mio. brachte.

Das Ergebnis aus dem sonstigen Finanzumlaufvermögen stieg von € 2 Mio. auf € 31 Mio. Ein Groß-teil dieses Zuwachses ist auf Wertaufholungen aus den Vorjahren zurückzuführen.

Verwaltungsaufwendungen

Die Verwaltungsaufwendungen wuchsen im Berichtsjahr um 34 Prozent oder € 539 Mio. auf € 2.113 Mio. Aus den Zugängen in den Konsolidierungskreis stammen 6 Prozent des Anstiegs, das sind rund € 99 Mio.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen etwas geringer als die Betriebserträge, wodurch sich die Messgröße für die Betriebseffi zienz, die Cost/Income Ratio, von 58,9 auf 56,7 Prozent verbesserte.

Erfolgsrechnung im Detail

Zins- und Kreditprodukte Devisen- und FX-Bewertung Aktien

154175 170 172

in € Mio.

Entwicklung des Handelsergebnisses

257

25%

73%

2%

19%

68%

13%

20%

65%

15%

39%

46%

15%

11%

76%

13%

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97www.rzb.at

RZB 2006

Der Personalaufwand, der um 33 Prozent oder € 272 Mio. auf € 1.089 Mio. wuchs, hat einen unveränderten Anteil an den Verwaltungs auf wen-dungen von 52 Prozent. Davon waren € 219 Mio. organisch bedingt, während € 53 Mio. auf die neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen Konzerneinheiten zurückgingen.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Konzern (gemessen in so genannten Vollzeitäquiva-lenten) wuchs um 67 Prozent oder 20.700 auf 51.765. Damit lag der Mitarbeiterzuwachs wegen des niedrigeren Gehaltsniveaus in der GUS über dem der Kosten; trotz planmäßiger Gehalts-steigerungen im CEE-Raum sowie erfolgter Bonus-zahlungen. Die Betriebserträge pro Mitarbeiter fi elen deswegen im Berichtsjahr auf € 72 Tausend nach € 86 Tausend im Jahr zuvor zurück.

Der Zuwachs bei den Mitarbeitern von 214 Prozent in der Region GUS, wo durchschnittlich 25.997 Mitarbeiter beschäftigt waren, war wegen der Akquisitionen mit Abstand am höchsten. In den Regionen Südosteuropa (plus 14 Prozent) und Zentraleuropa (plus 15 Prozent) lag der Anstieg unter 20 Prozent, was auf die schon hohe Marktdurchdringung in einigen Ländern zurückgeht. In Österreich blieb die durchschnittliche Mitarbeiterzahl stabil und betrug 2.476.

Der Schwerpunkt des Mitarbeiterzuwachses lag bei den Retail Customers mit einem Plus von 87 Prozent, wo der Ausbau von Kundenzentren und die Eröffnung neuer Filialen entsprechende Ressourcen benötigten. Bereits 70 Prozent aller Mitarbeiter arbeiten im Geschäftsfeld Retail Customers, das ist ein Plus von 8 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichszeitraum.

Der Anstieg der Sachaufwendungen lag bei 36 Prozent oder € 212 Mio. Die Sachaufwendungen erreichten € 803 Mio. und repräsentierten damit 38 Prozent aller Betriebsaufwendungen (+1 Prozent-

punkt). 4 Prozentpunkte des Zuwachses oder € 33 Mio. resultierten aus neu konsolidierten Einheiten. Ein Großteil des Anstiegs ging auf die Retailstrategie im CEE-Raum mit planmäßiger Filialexpansion zurück. Die Hauptaufwendungen dafür betrafen Mieten für Gebäude, Implemen-tierung von Abwick lungssystemen sowie Marketing.

Mit einem Anteil von 24 Prozent an den Sachauf-wendungen war der Raumaufwand, der um 33 Prozent auf € 191 Mio. stieg, der gewichtigste Kostenblock. Ebenfalls bedeutend waren die Aus gaben für IT und Kommunikation, die um ein Drittel auf zusammen € 187 Mio. wuchsen. Dabei

Erfolgsrechnung im Detail

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

in € Mio.

Struktur der Verwaltungsaufwendungen

Personalaufwand Sachaufwand Abschreibungen

9001.017

1.196

1.574

2.113

49%

11%

40%

51%

12%

37%

50%

13%

37%

52%

11%

37%

52%

10%

38 %

Einlagensicherung5%

Verteilung der Sachaufwendungen

Werbeaufwand12%

Rechts- undBeratungsaufwand8%

Kommunikationsaufwand9%

Sonstiger Sachaufwand24%

Gebäude-/Mietaufwand

24%

IT-Aufwand14%

Sicherheitsaufwand4%

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RZB 2006

98 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

sind die Zuwächse auch durch Systemumstellungen und die Optimierung von Prozessen bedingt. Der Werbeaufwand stieg um 40 Prozent auf € 100 Mio. und spiegelt die Maßnahmen zur Gewinnung von Kunden in den neu erschlossenen lokalen Märkten wider.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immate rielle Vermögenswerte stiegen im Jahres vergleich durchschnittlich um 33 Prozent oder € 55 Mio. auf € 221 Mio. Die Abschrei bungen auf Sachanlagen erhöhten sich von € 103 Mio. auf € 139 Mio. um 34 Prozent. Auf Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten – hauptsächlich Software und ähnliche Lizenzen – entfi elen weitere € 64 Mio. (Vorjahr: € 55 Mio.), darunter befand sich auch die Abschreibung der Marke „Impex“, die auf grund der geplanten Fusion der Impexbank in die Raiffeisenbank Austria, Moskau, künftig nicht mehr Verwendung fi nden wird.

Sonstiges betriebliches Ergebnis

Das sonstige betriebliche Ergebnis ist im Jahres vergleich um 28 Prozent von € 87 Mio. auf € 63 Mio. gesunken. Darin enthalten sind Deckungs beiträge aus bankfremden Geschäften in Höhe von € 74 Mio. (plus € 7 Mio.) und sonstige nicht ertragsabhängige Steuern von € 31 Mio. (minus € 1 Mio.).

Ebenso wird das Ergebnis aus der Dotierung und Aufl ösung sonstiger Rückstellungen in Höhe von minus € 30 Mio. (Vorjahr: minus € 11 Mio.) ausgewiesen, deren Erhöhung auf eine Rückstellung für einen operativen Verlustfall zurückging.

Darüber hinaus enthält es das Ergebnis aus sonstigen Derivaten von minus € 42 Mio. (Vorjahr: € 14 Mio.), deren negatives Ergebnis im Zusammenhang mit Wertpapiergeschäften steht, deren Bewertungen im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt wird.

Schließlich erreichten die übrigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen einen Betrag von € 55 Mio. nach € 44 Mio. im Vorjahr.

Ergebnis aus Endkonsolidierungen

Aufgrund der Wesentlichkeit wurden die Ergebnisse aus den im Berichtsjahr angefallenen Endkonso-li dierungen in einer eigenen Zeile der Erfolgsrechnung ausgewiesen. Das Ergebnis aus Endkonsoli-die rungen betrug im Berichtsjahr € 517 Mio. und stammt in erster Linie aus dem Verkauf der Raiffeisenbank Ukraine, die mit dem Closing Anfang Oktober 2006 endkonsolidiert wurde. Das Endkonsolidierungsergebnis betrug € 486 Mio.

Daneben wurden noch weitere Konzernunternehmen veräußert: Es handelt sich dabei vor allem um zwei Projektgesellschaften der Raiffeisen Real Estate Management, deren Kerngeschäft die Entwicklung und Veräußerung von Immobilienprojekten in Ungarn ist. Der Nettoeffekt war mit € 20 Mio. deutlich höher als in den vorangegangenen Jahren. Weiters hat die Raiffeisen-Leasing, Wien, zwei slowe ni-sche Projektgesellschaften verkauft, deren Auswirkung auf das Konzernergebnis rund € 8 Mio. betrug.

Erfolgsrechnung im Detail

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99www.rzb.at

RZB 2006

Bilanzentwicklung

Aktiva

Mit Überschreiten der € 100 Mrd.-Schwelle hat die RZB im Geschäftsjahr 2006 einen weiteren Meilenstein erreicht, der das ungebrochene Wachs tum unterstreicht: Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Vorjahr von € 93,9 Mrd. um 23,2 Prozent auf € 115,6 Mrd.

Rund 7 Prozent oder € 1,5 Mrd. des Anstiegs von € 21,7 Mrd. entfallen auf die Veränderungen des Konsolidierungskreises, die hauptsächlich auf die Einbeziehung der Impexbank im 2. Quartal und der eBanka im 4. Quartal sowie die Endkonso-lidierung der Raiffeisenbank Ukraine im 4. Quartal zurückgehen. Nur knapp zwei Prozent bzw. € 0,4 Mrd. entfallen auf Wechselkursänderungen in den CEE-Ländern. Das organische Bilanz-summenwachstum des Konzerns lag somit bei € 19,9 Mrd.; das ist ein Zuwachs von 21 Prozent gegenüber dem Jahresende 2005. Aktivseitig wurde das Wachstum von einer Aus-weitung der Forderungen an Kunden getrieben, die um 34 Prozent oder € 13,5 Mrd. auf insgesamt € 53,1 Mrd. anstiegen, wobei nur € 0,7 Mrd. durch Änderungen des Konsolidierungskreises beigesteuert wurden.

Bereinigt um die Kreditrisikovorsorgen von € 1,3 Mrd. haben die Forderungen an Kunden nun einen Anteil von 45 Prozent an den Bilanzaktiva. Kredite an Firmenkunden wuchsen mit € 8,9 Mrd. bzw. 30 Prozent und erreichten zum Jahresende einen Wert von € 38,6 Mrd. Der Zuwachs an Krediten für Retailkunden betrug 48 Prozent und erreichte einen Bestand zum Jahresende von € 12,6 Mrd. Mit 28 Prozent der Ausleihungen stammt der größte Teil der Kundenforderungen aus Zentraleuropa.

Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen leicht um 8 Prozent und erreichten zum Jahresende € 32,0 Mrd. Der Großteil geht auf das Inter banken ge-schäft mit internationalen Geschäftsbanken zurück. € 2,6 Mrd. sind Termineinlagen bei Zentral banken.

Bilanzentwicklung

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

46,456,1

67,9

93,9

115,6

18%

42%

32%

8%

33%

48%

16%

12%

9%

19%

40%

33%

9%

19%

41%

31% 28%

45%

18%

9%

in € Mrd.

Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden (netto) Wertpapiere/Beteiligungen Übrige Aktiva

Struktur der Bilanzaktiva

Klein- und Mittelbetriebe12%

Struktur der Kundenforderungen

Privatkunden20%

Öffentlicher Sektor4%

Firmenkunden64%

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RZB 2006

100 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Die in der begleitenden Grafi k als Wertpapiere/Beteiligungen zusammengefassten Bilanzposten haben im Berichtsjahr um 22,8 Prozent von € 17,5 Mrd. auf € 21,5 Mrd. zugelegt: Die größten Zuwächse betrafen die Handelsaktiva mit € 2,4 Mrd., wobei die größten Bestandszuwächse bei der Raiffeisen Zentralbank und der Raiffeisen Centrobank zu verzeichnen waren, während die Handelsbestände in Zentraleuropa zurückgingen.

Passiva

Auf der Passivseite nahmen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 39 Prozent oder € 12,6 Mrd. auf nunmehr € 44,7 Mrd. weiter zu, womit ihr Anteil an der Bilanzsumme mit 39 Prozent um 5 Prozentpunkte deutlich zunahm. Somit stellen erstmals Verbindlichkeiten gegenüber Kunden den größten Anteil an der Refi nanzierungsbasis der RZB. Absolut gesehen geht der Zuwachs zu knapp 48 Prozent auf das Konto der Firmenkunden (plus € 8,0 Mrd. auf € 24,6 Mrd.) und zu rund 29 Prozent auf jenes der Privatkunden (plus € 4,2 Mrd. auf € 18,3 Mrd.). € 1,8 Mrd. des Zuwachses entfallen auf neu konsolidierte Unternehmen, wobei durch den Wegfall der Raiffeisenbank Ukraine rund € 0,6 Mrd. an Kundeneinlagen wegfi elen. Mit € 23,8 Mrd. stammen etwa 70 Prozent der Einlagen aus CEE; damit ist ihr Anteil leicht rückläufi g. Der Deckungsgrad der Kundeneinlagen zu den Kundenforderungen erhöhte sich um 3 Prozentpunkte von 81 auf 84 Prozent.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen leicht um 2 Prozent oder € 0,8 Mrd. auf nunmehr € 44,1 Mrd. zu, womit sich der Anteil der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kredit-instituten an der Bilanzsumme von 46 auf 38 Prozent signifi kant reduzierte und diese absolut gegen über den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zurückfi elen.

Rund 44 Prozent der Ver bind lichkeiten (Vorjahr: 37 Prozent) gegenüber Kreditinstituten entfallen auf österreichische Banken, mehr als die Hälfte auf internationale Großbanken außerhalb Österreichs und des CEE-Raums. Der Anstieg geht auch zum Großteil auf höhere Einlagen österreichischer Banken zurück, während Refi nanzierungen über internationale Banken reduziert wurden.

Der Anteil der übrigen Passiva erhöhte sich um drei Prozentpunkte auf 15 Prozent, was vor allem auf die aktivere Rolle der RZB an den inter-nationalen Kapitalmärkten durch volumenmäßig höhere Eigenemissionen zurückgeht. Dies resul tierte in einer Erhöhung der verbrieften Verbind lichkeiten um 82 Prozent auf € 11,3 Mrd.

Die Eigenmittel im weiteren Sinne, daher inklusive nachrangiger Verbindlichkeiten, machen rund 8 Prozent der Bilanzsumme aus. Sie stiegen um knapp € 3,0 Mrd. auf € 9,5 Mrd. Dies ist durch Emissionen von hybridem Tier 1-Kapital und von Nachrangkapital sowie durch den Gewinn des Geschäftsjahres 2006 begründet.

Bilanzentwicklung

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten Verbindlichkeiten ggü. Kunden Übrige Passiva Eigenmittel i.w.S.

46,4

56,167,9

93,9

115,6

15%

27%

51%

7%

49%

30%

15%

6% 7%11%

34%

48%

7%

12%

34%

46% 38%

39%

15%

8%

in € Mrd.

Struktur der Bilanzpassiva

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101www.rzb.at

RZB 2006

Entwicklung des Eigenkapitals

Bilanzielles Eigenkapital

Das bilanzielle Eigenkapital nahm im Geschäftsjahr 2006 um 34 Prozent von € 4.950 Mio. auf € 6.637 Mio. zu. Diese Erhöhung stammt zum Großteil aus dem Jahresüberschuss 2006 mit € 1.631 Mio., wovon rund € 462 Mio. auf die Anteile anderer Gesellschafter entfi elen.

Das eingezahlte Kapital – bestehend aus gezeich-netem Kapital und Kapitalrücklagen – stieg um € 150 Mio. auf € 1.172 Mio. Diese Erhöhung ist auf die Kapitalerhöhung in der Raiffeisen Zentralbank im November 2006 zurückzuführen.

Das erwirtschaftete Kapital der RZB – bestehend aus Gewinnrücklagen und dem Konzern-Jahres-überschuss – erhöhte sich um 43 Prozent oder € 1.073 Mio. auf € 3.571 Mio., wobei € 1.169 Mio. auf den Konzern-Jahresüberschuss des Berichtsjahres entfallen. Die restlichen Änderungen setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: Positiv wirkten sich die Währungsdifferenzen, die inklusive Hedging € 29 Mio. erreichten, sowie die Eigenkapitalveränderungen in at-equity bewerteten Unternehmen mit € 10 Mio. auf das Eigenkapital aus. Weiters erhöhte sich durch Bewertungsänderungen der zur Veräußerung

verfügbaren Vermögens werte das zurechenbare Eigenkapital um € 13 Mio. Reduziert wurde das der Raiffeisen Zentralbank zurechenbare Eigenkapital durch Bewertungsergebnisse aus dem Cash-Flow Hedge um € 79 Mio. und durch die aus dem Vorjahresergebnis gezahlte Dividende von € 106 Mio.

Die Anteile anderer Gesellschafter erhöhten sich um 32 Prozent oder € 464 Mio. auf € 1.894 Mio. Neben den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinnen 2006 in Höhe von € 462 Mio. waren die Einzahlungen anderer Gesellschafter von Konzernfi rmen sowie die sich aus Anteils verän derun gen ergebenden Effekte mit netto € 51 Mio. bzw. die Dividendenzahlungen an konzernfremde Gesell-schafter mit netto € 72 Mio. hauptverantwortlich für die Veränderung.

Eigenkapitalsentwicklung

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Eingezahltes Kapital Erwirtschaftetes Kapital Anteile anderer Gesellschafter

2.2752.445

3.343

4.950

6.637

17%

44%

39% 36%

42%

22%

20%

49%

31%

29%

50%

21% 18%

54%

28%

in € Mio.

Zusammensetzung des Eigenkapitals

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RZB 2006

102 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Aufsichtsrechtliche Eigenmittel gemäß BWG

Die konsolidierten Eigenmittel der RZB-Kreditinstitutsgruppe gemäß österreichischem Bankwesen-gesetz (BWG) erreichten zum Jahresende € 7.614 Mio. und sind gegenüber dem Vorjahr (€ 5.199 Mio.) um 46 Prozent oder € 2.415 Mio. gestiegen.

Auf das Kernkapital entfällt hievon ein Anteil von € 5.652 Mio., um 42 Prozent oder € 1.670 Mio. mehr als im Vorjahr. Neben dem Gewinn des Berichtsjahres haben vor allem die schon erwähnte Kapitalerhöhung von € 150 Mio. und die € 500 Mio.-Emission von hybridem Tier 1-Kapital zu dem deutlichen Zuwachs beigetragen. Den leicht positiven Effekten aus steigenden Wechselkursen im CEE-Raum steht der aufgrund einer anderen Konsolidierungsweise direkte Abzug des Firmenwerts aus den Akquisitionen von knapp € 400 Mio. gegenüber.

Die ergänzenden Eigenmittel zeigen einen Zuwachs von 32 Prozent oder € 417 Mio. auf € 1.723 Mio., was auf Neuemissionen von nachrangigem Kapital zurückzuführen ist. Der Abzugs posten für Anteile an Banken, Finanz-institute und Versicherungen erhöhte sich gering-fügig um 3 Prozent auf € 209 Mio.

Den Eigenmitteln steht ein um 27 Prozent gewachse-nes aufsichtsrechtliches Eigenmittel erfordernis von € 5.652 Mio. (2005: € 4.463 Mio.) gegenüber. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens zeigt sich in der Erhöhung der risikogewichteten Aktiva des Bankbuchs von 31 Prozent deutlich. Sie er-reicht zum Jahresende € 62,9 Mrd.

Das daraus resultierende Eigenmittelerfordernis für das Bank buch von € 5.033 Mio. ergibt zusammen mit dem um 5 Prozent höheren Eigen-

mittelerfordernis für das Marktrisiko (€ 460 Mio.) und jenem für offene Devisenpositionen von € 160 Mio. (minus 14 Prozent) das gesamte aufsichtsrechtliche Eigenmittelerfordernis.

Die deutlichen Steigerungen im Kernkapital führten trotz des dynamischen Wachstums des Geschäfts-volumens zu einer Verbesserung der Eigenmittelkennzahlen: So stieg die Kernkapitalquote bezogen auf das Eigenmittelerfordernis des Bankbuchs von 8,3 Prozent auf 9,0 Prozent. Die Eigenmittelquote ist von 9,3 Prozent auf 10,8 Prozent gestiegen.

Eigenkapitalsentwicklung

in € Mio.

Entwicklung der Eigenmittel

28% 27%

34%

17%

35%

Eigenmittel-Soll Eigenmittel-Ist Überdeckung

2.431

3.097 3.079

4.1204.463

5.199

5.652

7.614

2.869

2.238

100%

75%

50%

25%

0%

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103www.rzb.at

RZB 2006

Human Resources

Auch das Jahr 2006 stand im Zeichen anwachsender Mitarbeiterzahlen, die für Human Resources (HR) weiterhin eine große Herausforderung darstellen. Das operative HR-Management wird wie bisher von den lokalen HR-Abteilungen wahrgenommen. Der Bereich HR der Konzernmutter Raiffeisen Zentralbank übt weiterhin eine Koordinationsfunktion aus und stellt durch entsprechende Richtlinien und Rahmenbedingungen eine einheitliche strategische Ausrichtung der Gruppe in HR-Fragen sicher. Die Personalabteilung der Raiffeisen International entwickelt zusammen mit den Netzwerkbanken

die grundsätzlichen Vorgaben für deren HR-Management, die dann lokal umgesetzt werden. Darüber hinaus werden zusätzliche einheitliche Standards implementiert und länderübergreifende Projekte durchgeführt.

Wachsende Mitarbeiterzahl

Der Erwerb der Impexbank und der eBanka mit 5.583 bzw. 969 Mitarbeitern zum Bilanzstichtag, aber auch das organische Wachstum, führten zu einem weiteren Anstieg des Mitarbeiterstandes um 9.191 Personen oder 20 Prozent. Damit betrug die Mitarbeiterzahl zum 31. Dezember 2006 55.434 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente). Davon entfi elen auf die Netzwerkbanken in CEE 51.050 Mitarbeiter oder 97 Prozent des Zuwachses. Der Mitarbeiterstand der Raiffeisen Zentralbank erhöhte sich im Berichtsjahr um 140 Personen oder 11 Prozent auf 1.416 per 31. Dezember 2006.

Der Frauenanteil liegt im Konzern durchschnittlich bei 66 Prozent. In der Raiffeisen Zentralbank sind 48 Prozent des Personals weiblich. In den Netzwerkbanken reichen die Vergleichswerte von 50 (Kosovo) bis 77 Prozent (Kroatien).

Das geringe Durchschnittsalter von unter 35 Jahren ist nach wie vor ein Markenzeichen der RZB. Aufgrund des dynamischen Wachstums und der intensiven Rekrutierungsarbeit der letzten Jahre ist dieser Wert auf unverändert niedrigem Niveau. Bei der Raiffeisen Zentralbank beträgt es 36,2 Jahre. In den Netzwerkbanken liegen

die Vergleichswerte zwischen 29 Jahren bei der Raiffeisenbank Austria, Moskau, und 37 Jahren in Bosnien und Herzegowina. In logischer Folge ist auch das durchschnittliche Dienstalter mit 5,3 Jahren im CEE-Banknetzwerk im Branchenvergleich relativ gering. Ein Mitarbeiter der Raiffeisen Zentralbank hat im Durchschnitt eine Dienstzugehörigkeit von 7,1 Jahren.

Human Resources

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Österreich Zentraleuropa Südosteuropa GUS Restliche Welt

16.700

Mitarbeiter zum Jahresende (FTE)

Personalstand zum Bilanzstichtag

21.11925.324

46.245

55.434

2.528

7.076

6.187

681 228

238

3.282

7.241

7.845

2.513

244

3.718

10.292

8.697

2.373 2.531

9.654

11.834

21.942

284

2.577

11.427

13.481

27.620

329

Leasing Österreich1%

Mitarbeiter nach Konzernunternehmen

RaiffeisenInternational95%

Raiffeisen Zentralbank und Sonstige

4%

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RZB 2006

104 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Drei neue HR-Programme

Die im Herbst 2005 durchgeführte Mitarbeiterbefragung brachte durchwegs sehr positive Ergebnisse, hat aber auch Verbesserungspotenzial aufgezeigt. Drei neue HR-Programme sind das Ergebnis und sollen dazu beitragen, diese Potenziale zu heben.

Performance Management 2006 wurde das bewährte „Management by Objectives“-System der Raiffeisen Zentralbank zu einem Performance Management System weiterentwickelt. Neben dem jährlichen Zielvereinbarungsgespräch mit integrierter Leistungsbeurteilung sowie laufendem Coaching und Feedback durch den Vorgesetzten wird es ein Review- und Entwicklungsgespräch zur Jahresmitte geben, bei dem verstärkt auf die weitere Entwicklung des Mitarbeiters eingegangen wird.

Expertenlaufbahn

Im Berichtsjahr wurde die Expertenlaufbahn in der Raiffeisen Zentralbank neu defi niert und erweitert. Sie besteht nun aus drei Stufen (Experte – Professional Experte – Senior Experte), für die jeweils Kompetenzen und Anforderungen präzise defi niert sind. Durch diesen Karriereweg wird es Fachleuten ermöglicht, sich neben der klassischen Managementlaufbahn weiterzuentwickeln.

Young Professional Potentials (YPP)

2006 wurde das YPP-Programm entwickelt, das zu Beginn 2007 mit den ersten Teilnehmern startet. Dieses Programm ist für junge Mitarbeiter zwischen 25 und 30 Jahren, die als Potenzialträger identifi ziert wurden, konzipiert.

Personalentwicklung

Die hohe fachliche und persönliche Qualifi kation unserer Mitarbeiter ist die Voraussetzung für die hervorragende Qualität unserer Dienstleistungen und damit einer unserer wesentlichen Wett-be werbs vorteile. Personalentwicklung hat daher einen hohen Stellenwert in der RZB. Wegen ihrer hohen Akademikerquote kann die Personalentwicklung auf einer sehr hohen Ausgangsqualifi kation aufbauen. Im Einzelnen haben in der Raiffeisen Zentralbank 54 Prozent der Mitarbeiter einen Hochschulabschluss, während bei den CEE-Netzwerkbanken dieser Wert bei durchschnittlich 70 Prozent liegt.

Die konzernweiten Schulungen für Führungskräfte wurden auch im Berichtsjahr weiterhin stark nachgefragt. Als international agierendes und vernetztes Unternehmen werden die Mehrzahl der Trainings in der Konzernsprache Englisch abgehalten. Die im Jahr 2005 eingeführte Schulung für Gruppenleiter – Gruppenleiter führen Gruppen, die kleinste Organisationseinheit der RZB – wurde intensiv in Anspruch genommen und von den Teilnehmern sehr positiv beurteilt.

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105www.rzb.at

RZB 2006

Die Mitarbeiter der Raiffeisen Zentralbank investierten im Geschäftsjahr 2006 im Schnitt 4,59 Arbeits-tage in ihre Weiterbildung. 68,3 Prozent der Mitarbeiter der Raiffeisen Zentralbank nahmen im Berichtsjahr an zumindest einer Schulung teil. In den Netzwerkbanken liegen diese Werte zwischen einem (Ungarn) und 5,2 Arbeitstagen (Kroatien). Neben mehrjährigen Entsendungen in andere Konzerneinheiten haben sich auch kurzfristige Trainingsaufenthalte sehr bewährt. Diese Begegnungen tragen neben dem fachlichen Wissenstransfer vor allem zur Weiterentwicklung der gemeinsamen Unternehmenskultur und der Entstehung von wichtigen konzerninternen Netzwerken bei.

Die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat einen besonderen Stellenwert in der Personalpolitik der RZB und wird z.B. in der Raiffeisen Zentralbank insbesondere durch eine variable Gestaltung der Arbeitszeit gewährleistet. Neben der variablen Arbeitszeit bestehen am Standort Wien bereits seit einigen Jahren Teilzeit- und Telearbeitsmodelle. Der Anteil teilzeitbeschäftigter Mitarbeiter lag 2005 bei 10,4 Prozent. Ein Betriebskindergarten mit besonders arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten fi ndet regen Zuspruch.

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Akademikeranteil in der Raiffeisen Zentralbank und den Netzwerkbanken (in den jeweiligen Ländern)

Pole

n

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n

Ukr

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Bulg

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Ung

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Bela

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Russ

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Kroa

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RZB 2006

106 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Personalmarketing

Das Image als attraktiver Arbeitgeber am Standort Wien erleichtert der Raiffeisen Zentralbank die Suche nach geeigneten Mitarbeitern und stellt eine wichtige Voraussetzung für zeitgerechte und effi ziente Rekrutierung dar. Im Sinn der von der RZB angestrebten Nachhaltigkeit dieser guten Posi-tio nierung am Arbeitsmarkt wurde die Zusammenarbeit mit Universitäten, Fachhochschulen und anderen für die RZB relevanten Ausbildungsinstitutionen in Form von Sponsoring, Lehrveranstaltungen, Gastvorträgen und Seminararbeiten fortgesetzt.

Dank an die Mitarbeiter

Der Vorstand möchte sich an dieser Stelle für die erbrachten Leistungen bei allen Mitarbeitern bedan-ken. Das außerordentlich gute Ergebnis der RZB war nur durch den unermüdlichen Einsatz unserer Mit arbeiter und deren Willen zum Erfolg zu erreichen. Dieser Dank gilt auch dem Betriebsrat der Raiffeisen Zentralbank und den Belegschaftsvertretungen der Netzwerkbanken, die, wie auch schon in den letzten Jahren, die Anliegen der Mitarbeiter sehr gut vertreten haben und bei notwendigen Veränderungen sinnvolle und konstruktive Lösungen gemeinsam mit dem Management erarbeitet haben. Diese gute Zusammenarbeit und das ausgezeichnete Betriebsklima sind ein wichtiger Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung der RZB.

Informationstechnologie

Umsetzung von Basel II

Im Berichtsjahr war die konzernweite Umsetzung der Anforderungen aus Basel II ein wesentlicher Schwerpunkt. Die Implementierung der entsprechenden Risikomanagement-Applikation und des konzern weiten Data Warehouse wurden im Wesentlichen abgeschlossen. Die Systeme zur Unter-stützung des Kreditprozesses wie zum Beispiel Sicherheitenmanagement oder Bilanzanalyse wurden wesentlich verbessert oder neu entwickelt. Im letzten Quartal begann der Integrationstest über das korrekte Zusammenspiel aller notwendigen Bankanwendungen und Datenversorgungen. Für 2007 ist die Abnahme der neuen Prozesse und Anwendungen durch die Aufsichtsbehörden geplant.

Fortschreitender Rollout des Treasury-Handelssystems im Konzern

Der weitere Rollout des Global Treasury Systems (GTS) in den gemäß Business-Strategie vorgesehenen Netzwerkbanken schreitet erfolgreich voran. Im Jahr 2006 wurde in der Raiffeisenbank Austria, Zagreb, zusätzlich zum bereits genutzten Frontoffi ce auch der Abwicklungsteil von GTS erfolgreich implementiert. Die Einführung der Front Offi ce-Module in Rumänien ist auf gutem Weg. Die zentral implementierte und betriebene Lösung trägt wesentlich zu einer konzernweiten IT-Standardisierung im

Informationstechnologie

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107www.rzb.at

RZB 2006

Treasury bei. Es sind bereits in der Raiffeisen Zentralbank, in der Filiale London und in der kroatischen Netzwerkbank eine Front-to-Back-, in der Filiale Singapur und in der Raiffeisenbank Austria, Moskau, eine Front Offi ce-Lösung implementiert. Weitere Implementierungen sind für 2007 geplant.

Effizienzverbesserung durch erhöhte Prozessorientierung

2006 wurden zahlreiche Initiativen zur Erhöhung der Prozessorientierung in der Raiffeisen Zentralbank gesetzt. Unter Anwendung der Six Sigma-Methodik wurden die Prozesstransparenz erhöht und Optimierungspotenziale in wesentlichen Kernprozessen identifi ziert. Durch den konse quenten Einsatz von Prozessmanagement wurden die Kunden- und Produktbereiche in der raschen Umsetzung der Kundenanforderungen unterstützt und interne Abläufe abteilungsübergreifend optimiert.

Durch den gezielten Einsatz von neuen oder verbesserten IT-Anwendungen wurde die Prozess unter-stützung der Fachbereiche weiter verbessert. So wurde z.B. eine neue Anwendung zur Unterstützung des Handels in Repo- und WP-Leihe-Geschäften eingeführt. Die Systemunterstützung für den Handel mit Kreditderivaten wurde wesentlich verbessert; das Order-Routing zu verschiedenen welt weiten Märkten und Handelspartnern wurde weiter automatisiert. Zur Verbesserung der Vertriebs unter-stützung wurde eine Anwendung für das Kundenbeziehungsmanagement erfolgreich eingeführt.

Risikomanagement

Das aktive Risikomanagement stellt für die RZB eine zentrale Aufgabe dar und berücksichtigt neben den regulatorischen Rahmenbedingungen, basierend auf dem Bankwesengesetz (BWG), insbesondere Art, Umfang und Komplexität des Geschäftes und die daraus resultierenden Risiken für die RZB. Mit dem Ziel, den Unternehmenswert zu steigern, werden nicht nur Chancen wahrgenommen, sondern auch Risiken eingegangen. Um diese möglichst früh zu erkennen und abzuwägen, betreibt die RZB bereits seit vielen Jahren ein unternehmensweites Risikomanagement, welches die Basis des unter-nehmerischen Handelns darstellt.

Wesentliche Aufgaben sind dabei, den Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte sicher-zustellen und das Risikomanagement in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Die Hauptrisiken werden analytisch modelliert, laufend quantifi ziert und monatlich zu einer unternehmensweiten Risikokennzahl aggregiert. Dazu werden moderne Risiko-Tools eingesetzt und die üblichen Bewertungsmethoden (z.B. Value-at-Risk, Sensitivitäts- und Krisentestanalysen, Ratingmodelle, Expertenschätzung) angewandt.

Durch ein standardisiertes Berichtswesen werden die jeweiligen Führungsebenen über das Ergebnis informiert. Das transparente Berichtswesen dient der RZB als Frühwarnsystem und ist die Basis für die effi ziente Einleitung und Durchführung von Steuerungsmaßnahmen zur Risikobeherrschung.

Eine detaillierte Übersicht über die Defi nitionen der einzelnen Risikoarten (Kreditrisiko, Länderrisiko, Marktrisiko, Liquiditätsrisiko und operationelle Risiken) sowie die Risikomanagementstruktur fi ndet sich im Anhang zum Konzernabschlussbericht (ab Seite 204).

Risikomanagement

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108 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Grundsätze des Risikomanagements

Die Risiken der RZB werden durch ein umfassendes System von Risikogrundsätzen, Risikomessungs- und Überwachungsverfahren sowie entsprechenden Organisationsstrukturen kontrolliert und gesteuert. Die Risikopolitik und die Prinzipien werden vom Vorstand der Raiffeisen Zentralbank festgelegt:

• Relevante Risikokategorien: Kredit-, Länder-, Markt-, Liquiditäts- und operationale Risiken werden als Hauptrisiken konzernweit gesteuert.

• Einheitliche Methoden: Um einen konsistenten und kohärenten Risikomanagementansatz zu gewährleisten, werden einheitliche Methoden zur Risikobeurteilung und Limitierung eingesetzt.

• Laufende Planung: Die Risikopolitik wird während des jährlichen Budgetierungs- und Planungs-prozesses überarbeitet und bewilligt; wesentliches Augenmerk wird dabei auch auf Risiko-konzentrationen gelegt.

• Unabhängige Kontrolle: Es besteht eine klare personelle und funktionale Trennung zwischen den Geschäfts- und allen Risikomanagement- und Controllingaktivitäten.

• Vor- und Nachkalkulation: Risiken werden konsistent im Rahmen der Vor- und Nachkalkulation als auch im Rahmen der risikoorientierten Kompetenzordnung berücksichtigt.

• Konservative Risikovorsorgen: Vorsorgen für Risiken werden nach dem Vorsichtsprinzip gebildet – insbesondere für Unternehmenskredite erfolgt dies auf einer case-by-case Basis.

Risikolage

Für das Kreditrisiko, welches das größte Einzelrisiko der RZB darstellt, hat sich das positive wirtschaft-liche Umfeld im Geschäftsjahr 2006 auch in einer entsprechenden Entwicklung der Risiko kosten niedergeschlagen, wenngleich sich der zügige Ausbau des Retail Bankings in CEE – dem Geschäfts-modell entsprechend – in plangemäß höheren Vorsorgedotationen niederschlägt. Ein materielles Risiko für die RZB stellt insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung der zentral- und osteuropäischen Staaten und das damit verbundene politische Risiko dar. Die kontinuierliche Verbesserung und Stabilisierung dieses Wirtschaftsraumes spiegelt sich auch in den Hochstufungen der Länderratings dieser Staaten durch internationale Ratingagenturen wider.

Wesentliches Augenmerk wird auch den operationalen Risiken gewidmet. Die bewusste Auseinander-setzung mit den Geschäftsprozessen und Betriebsabläufen hat zu einer Reihe von Verbesserungs-maßnahmen geführt. Neben der systematischen Beurteilung dieser Risiken wird an der Entwicklung weiterer qualitativer und quantitativer Frühwarnindikatoren und geeigneter Vorsorgemaßnahmen zur Risikoabsicherung gearbeitet.

Risikomanagement

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RZB 2006

Initiativen im Risikomanagement

Das Jahr 2006 war geprägt von einem weiteren Ausbau der Risikomanagement-Infrastruktur als Grundlage für das bisherige und weitere Wachstum des Geschäftsvolumens. Vor allem der Abschluss der Basel II-Implementierung wurde mit Nachdruck verfolgt.

Die Umsetzung der seit Anfang 2007 gültigen Eigenmittelbestimmungen nach Basel II erfolgt in einem Konzernprojekt, welches die lokalen Implementierungen koordiniert und zentral begleitet. Wesent liche Schwerpunkte dieses Projektes bilden die Optimierung harmonisierter Ratingmethoden, die Ausfalls-erfassung gemäß Baseler Bestimmungen sowie die Eigenmittelberechnung nach dem IRB-Ansatz, dem auf internen Ratings basierenden Ansatz, als auch die Überarbeitung der Prozesse und diesbezüg-licher Handbücher.

Eine weitere zentrale Zielsetzung war und ist die Verbesserung der konzernweiten Datenverfügbarkeit und Datenqualität. Bestehende IT-Systeme wurden auf ihre Basel II-Konformität geprüft und analy siert, wobei notwendige Adaptierungen bereits durchgeführt wurden bzw. sich in Umsetzung befi nden. Nachdem die Auswahl der technischen Komponenten für die Eigenmittelberechnung auf Gruppen-ebene bereits erfolgt war, wurde im Jahr 2006 die Implementierung dieser Systeme fortgeführt und partiell abgeschlossen.

Retail-Risikomanagement

Das Jahr 2006 war geprägt von einer weiteren Stärkung der Infrastruktur im Retail Banking. Eine um-fassen de Rahmenstruktur für das Privatkunden-Risikomanagement wurde eingeführt, die verschiedene Bereiche – z.B. Organisation, Portfoliomanagement und Betrugsprävention – in drei Komplexitätsstufen gliedert. Darauf aufbauend wurden jeweils einheitliche Standards gesetzt. Jede Retail-Risk-Organisation nahm auf Grundlage dieser Standards eine Bewertung vor und vereinbarte mit dem zentra len Risiko-management in Wien landes- und bereichsspezifi sche Personalentwicklungspläne. Diese Entwicklungs-pläne bildeten dann ein Kernelement im persönlichen Zielvereinbarungsprozess der Retail-Risk-Manager in den Netzwerkbanken. Ebenso lieferte diese Bewertung den Maßstab für den Umfang der Unterstützung, den die einzelnen Banken von den zentralen Stellen erhielten.

Neben dieser Rahmenstruktur selbst wurden mehrere Risikoinstrumente, Richtlinien und Verfahrens-weisen eingeführt. Dazu zählt ein Standard-Belastungstest von in Fremdwährung denominierten oder an eine Fremdwährung gebundenen Retail-Portfolios. Daneben auch eine Detaillierung, die den IAS 39 und das Konzernabschlusshandbuch ergänzt und eindeutige Richtlinien für die Bildung von Rückstellungen und deren Budgetierung für Privatkunden- und Mikroportfolios enthält. Ein umfassendes Paket zur Überwachung der Inkassoergebnisse und weitere Inkassoinstrumente wurden entwickelt und werden derzeit in den einzelnen Netzwerkeinheiten eingeführt.

Ein Schwerpunkt des Retail-Risikomanagements war die Steuerung des Portfoliowachstums. Um die Haupt risiken zu ermitteln und einzudämmen, wurden Dutzende neue und bestehende Produkte geprüft. Gleichzeitig wurde die Rentabilität dieser Produkte untersucht und die zugrunde liegen den Prozesse einer genauen Prüfung unterzogen. Im Privatkunden- und Mikrobereich wurden mehr als

Risikomanagement

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40 Antrags- und Verhaltensbewertungsmodelle entwickelt bzw. überprüft. Für das Small-Enterprise-Bewertungsmodell für Kleinunternehmen wurden zwei Verifi zierungsanalysen durch geführt. Portfoliokontrolle und -management wurden auf Segment- und Produktebene zwingend vor geschrie-ben. Die Berichtsgranularität für größere Netzwerkeinheiten wurde deutlich erhöht, und die KMU-Berichte wurden standardisiert.

Key Performance Indices auf Basis des Budgets oder der historischen beziehungsweise zu erwartenden Entwicklung wurden eingeführt. Derzeit werden die Ist-Abweichungen der Prognosemodelle analysiert. Mit Blick auf das Privatkunden-Kreditrisiko wurden die bestehenden Basel II-Konzeptpapiere einer Prüfung unterzogen und deutlich erweitert. Ziel ist es, den einzelnen Netzwerkeinheiten umfassende Handlungsanweisungen zur Verfügung zu stellen. Für den Privatkundenbereich wurde eine allgemeine Risikobewertung eingeführt. Sie nutzt dieselbe Skalierung wie das Risikobewertungssystem für das Unternehmenssegment, jedoch wird die Ausfallwahrscheinlichkeit privatkundenspezifi sch ermittelt.

Integration und Transformation

Bei der Integration der 2005 erworbenen Raiffeisen Bank Aval, Kiew, wurde die Implementierung von Risikostandards, Prozessen und Risikobewertungswerkzeugen planmäßig weitergeführt. Nach diesem Vorbild wurden auch für die im Jahr 2006 erworbene Impexbank, Moskau, sowie für die eBanka, Prag, Integrationspläne erarbeitet, die sukzessive umgesetzt werden. Das Rating des gesamten Portfolios laufender Unternehmensfi nanzierungen nach dem Raiffeisen-Ratingmodell wurde in allen drei Banken abgeschlossen.

Im Transformationsprozess des Leasing-Bereichs wurde besonderer Wert auf die enge Verzahnung der lokalen Leasinggesellschaft mit der jeweiligen Netzwerkbank gelegt. Die Risikomanagementeinheiten der Leasinggesellschaften wurden funktional dem Risikomanagement der jeweiligen Netzwerkbank unterstellt oder komplett in dieses integriert. Der Transformationsprozess zielt auf eine Steigerung der Effi zienz des Kreditprozesses sowie auf eine kohärente und konsistente Risikosteuerung in den jeweiligen lokalen Bank- und Leasinginstituten ab.

Zusätzlich wurde auf Ebene des zentralen Risikomanagements die neue Einheit „Credit Examination/Quality Control“ geschaffen, deren Aufgabe es ist, eine Qualitätsprüfung der Kreditprozesse und eine Überprüfung der adäquaten Anwendung der Risikomanagementinstrumente und -standards in denNetzwerkbanken durchzuführen. Desgleichen werden Kreditentscheidungen der lokalen Kompetenz-träger von dieser Einheit im Rahmen von individuellen Erkundungen vor Ort evaluiert. Aufbauend auf den Evaluierungsergebnissen werden Best Practice-Beispiele erarbeitet und Prozesse optimiert.

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RZB 2006

Ausblick 2007

Für die Eurozone erwarten wir im Jahr 2007 eine Fortsetzung der positiven Konjunkturentwicklung. Allerdings wird das Wirtschaftswachstum etwas an Schwung verlieren, da die erwartete Abschwä-chung der US-Wirtschaft Spuren in der europäischen Investitions- und Exportdynamik hinter lassen dürfte. Sobald die anfängliche Zurückhaltung der deutschen Konsumenten – bedingt durch die per 1. Jänner 2007 erhöhte Mehrwertsteuer – weicht, rechnen wir aufgrund der Aufhellung auf dem europäischen Arbeitsmarkt damit, dass der private Konsum die schwächere Nachfrage auf Seite der Unternehmen abfedern kann. Für 2007 gehen wir von einem BIP-Wachstum in der Eurozone von 2,2 Prozent aus, wobei wir mit einer Infl ationsrate von 2,0 Prozent rechnen.

Österreich wächst stärker als der Euroraum

In Österreich wird die derzeit starke Konjunkturdynamik auch 2007 für erfreuliche Wachstumsraten sorgen. Wenngleich aufgrund der an Schwung einbüßenden internationalen Konjunktur ein geringeres Exportwachstum zu erwarten ist, rechnen wir damit, dass die Inlandskonjunktur erneut stark ausfällt. Der milde Winter führt zu vollen Auftragsbüchern in der Bauwirtschaft, gleichzeitig läuft auch die Industrie auf vollen Touren. Diese beiden Bereiche werden daher 2007 das Wachstum in wesentlichem Maße tragen. Einziger Wermutstropfen bleibt der private Konsum, der sich trotz geringer Preis steige-rungsraten und zunehmender Beschäftigung nur verhalten entwickelt. 2007 ist in Österreich im Vergleich zum Euroraum dennoch mit einem überdurchschnittlichen BIP-Wachstum von 2,5 Prozent bei einer unterdurchschnittlichen Infl ationsrate von 1,7 Prozent zu rechnen. Aktuelle Vorlaufi ndikatoren deuten allerdings darauf hin, dass es sich bei dieser BIP-Prognose um eine konservative Schätzung handelt und 2,5 Prozent Wachstum eher das untere Ende markiert.

Weiterhin dynamisches Wachstum in CEE

Die Volkswirtschaften Mittel- und Osteuropas begannen das Jahr 2007 – vor dem Hintergrund eines außergewöhnlichen Wirtschaftswachstums im zweiten Halbjahr 2006 – mit großer Dynamik. Für 2007 wird erneut ein kräftiges reales BIP-Wachstum erwartet, wenn auch etwas unter dem Niveau von 2006. Hauptgrund hierfür ist unter anderem das internationale wirtschaftliche Umfeld, auf dem das CEE-Wachstumsszenario aufbaut: Für 2007 wird von einer deutlichen Verlangsamung des realen BIP-Wachstums in den USA auf 1,9 Prozent (2006: 3,4 Prozent) und einer etwas geringeren Abschwächung in der Eurozone auf 2,2 Prozent (2006: 2,7 Prozent) ausgegangen.

Trotz der prognostizierten Abkühlung der ungarischen Wirtschaft auf rund 2,5 Prozent im Jahres-vergleich – eine Folge der überfälligen Haushaltskonsolidierung – sollten die neuen zentral euro-päischen EU-Mitgliedsstaaten dennoch ein durchschnittliches reales BIP-Wachstum von rund 4,8 Prozent erzielen, nach einem Rekordwachstum von 5,4 Prozent im Vorjahr. Für die beiden jüngsten EU-Mitglieds staaten Bulgarien und Rumänien sollten die positiven Auswirkungen des EU-Beitritts mögliche Anfangsschwierigkeiten weitgehend ausgleichen. Insgesamt ist für die südosteuropäischen Übergangsländer 2007 ein durchschnittliches reales BIP-Wachstum von rund 5,8 Prozent zu erwarten (2006: 6,6 Prozent). Der europäische Teil der GUS dürfte mit etwa 5,9 Prozent auch 2007 die Region mit dem höchsten Wirtschaftswachstum bleiben (2006: 7,0 Prozent).

Ausblick 2007

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Privater Konsum und Unternehmensinvestitionen als Wachstumstreiber

Wie auch in den letzten Jahren werden die Verbrauchernachfrage und Kapitalinvestitionen wohl die wichtigsten Wachstumstreiber bleiben. Beide profi tieren vom anhaltenden Kreditboom in den CEE-Ländern, der durch die umfangreiche Restrukturierung und Privatisierung des Bankensektors und tief greifende Reformen der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen – eine Folge des EU-Integrationsprozesses – ermöglicht wurde. Darüber hinaus bleiben die CEE-Länder als Standorte für ausländische Direktinvestitionen unverändert attraktiv. Dieser Aufbau moderner, exportorientierter Produktionsanlagen ist eindeutig ein gutes Vorzeichen für die künftige Entwicklung der Exporte und des Wirtschaftswachstums.

Das anhaltende wirtschaftliche Aufholen dieser Länder sollte zudem mittelfristig eine Fortsetzung der realen und zum Teil nominalen Aufwertung der CEE-Währungen gestatten, wenn auch die außer-gewöhnlich starke Entwicklung im letzten Quartal 2006 die Wahrscheinlichkeit einer vorübergehenden Korrektur im Laufe des ersten Halbjahres 2007 erhöht.

Anhaltender Wachstumskurs der RZB

Die RZB wird auch 2007 ihren Wachstumskurs fortsetzen. Dieser wird zwar – wegen der größeren Basis – in niedrigeren prozentuellen Zuwächsen als 2006 ausfallen, in absoluten Zahlen aber beachtlich sein. So wird der geplante Zuwachs der Bilanzsumme die vom gesamten Konzern zum Jahresende 1998 ausgewiesene Bilanzsumme übersteigen. Das Wachstum wird – entsprechend den unterschiedlichen Rahmenbedingungen – in Österreich moderater und in CEE rascher ausfallen. Weiterhin überdurchschnittliche Zuwachsraten soll das Segment Retail Customers aufweisen.

Für den Jahresüberschuss vor Steuern wird eine knapp zweistellige Zuwachsrate erwartet. Allerdings gemessen am Vergleichswert ohne Einmaleffekte, da letztere nicht durch Zuwächse aus dem opera-tiven Geschäft übertroffen werden können. Der Return on Equity wird – im Wesentlichen bedingt durch die breitere Kapitalbasis infolge der Gewinnthesaurierung – geringer erwartet als jener ohne Einmaleffekte für das Jahr 2006. Die Cost/Income Ratio wird voraussichtlich rund um den guten Wert von 57 Prozent zu liegen kommen.

Ausblick 2007

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RZB 2006

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Änderung in der Aufbauorganisation

Mit 1. Jänner 2007 wurde eine Änderung in der Aufbauorganisation der Raiffeisen Zentralbank wirksam. Der Kundenbereich „Global Financial Institutions and Sovereigns“ wurde mit dem Produkt-bereich „Global Markets“ zusammengefasst und fi rmiert jetzt unter „Global Markets“. Darunter liegen die Hauptabteilungen „Global Financial Institutions“, „Syndications/Asset Sales“ und „Global Treasury and Securities Sales“. Durch diese Bereichsfusion sollen die globale Platzierungskraft der RZB ausgebaut, Synergien in der Origination von Wertpapieren und Krediten im Debt-Geschäft besser gehoben sowie Syndizierung und Verkauf gestärkt werden.

20 Jahre RZB in CEE

Mit einer Großveranstaltung wurden am 21. Jänner 2007 20 Jahre Raiffeisen in Ungarn gefeiert. Mehr als 10.000 Besucher folgten der Einladung der Raiffeisen Bank zu einem internationalen Showprogramm in die Budapester Sportarena. Die Raiffeisen Bank wurde im Dezember 1986 gegründet und nahm 1987 das operative Geschäft auf. Für die RZB markierte die Gründung ihrer ungarischen Tochterbank den Anfang ihrer Expansion in CEE.

Erfolgreiche Eigenemissionen

Unter den zahlreichen Eigenemissionen der ersten zehn Wochen des Jahres 2007 stachen zwei Anleihen besonders hervor, die beide innerhalb weniger Stunden platziert wurden. Die Nachfrage hätte innerhalb dieser kurzen Zeit jeweils sogar für das doppelte Volumen gereicht.

Ende Jänner 2007 hat die Raiffeisen Zentralbank erstmals eine GBP-Anleihe begeben. Der GBP 500 Mio.-Floater hat eine fünfjährige Laufzeit und war einem Zinsaufschlag von 11 Basispunkten über der London Interbank Offered Rate (LIBOR) attraktiv gepreist. Ende Februar hat die Raiffeisen Zentralbank dann eine € 500 Mio.-Nachrangkapitalanleihe begeben. Die Anleihe läuft zwölf Jahre und ist der erste Lower Tier 2 Bond einer österreichischen Bank, der in den iboxx Rentenindex der Deutsche Börse aufgenommen wurde. Für die ersten sieben Jahre gilt ein fi xer Zinssatz von 4,5 Prozent p.a., danach orientiert sich der Coupon an variablen Interbank-Zinssätzen.

Ereignisse nach dem Stichtag

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RZB 2006

114 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Als Basis der primären Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 dient das interne Management-berichtswesen der RZB, deren primäre Berichtsebene auf Kundenorientierung abgestellt ist. Die Kundensegmentierung für die RZB wird folgendermaßen vorgenommen:

• Corporate Customers• Financial Institutions and Public Sector• Retail Customers• Proprietary Trading• Participations and Other.

Die berichteten Kundensegmente sind als Organisationseinheiten in den Organigrammen aller wesent lichen Konzerneinheiten zu fi nden. Darüber hinaus sind auch die Eigengeschäftsbereiche Teil der Segmentberichterstattung. In einer sekundären Berichtsebene werden die Ertrags- und Kosten-positionen nach geografi scher Herkunft – Österreich, Zentraleuropa, Südosteuropa und GUS, Übrige – gegliedert. Eine detaillierte Gegenüberstellung fi nden Sie ab Seite 170.

Corporate CustomersDas Segment Corporate Customers erfasst die Geschäftstätigkeit mit österreichischen Top-1.000-Konzernen, multinationalen Konzernen sowie mittleren und großen Unternehmen in Zentral- und Ost europa (CEE). In diesem Segment werden auch kleinere Unternehmen großer Konzerne sowie gewinnorientierte Unternehmen im staatlichen Besitz geführt. Die in den Netzwerkbanken betreuten kleinen Firmenkunden werden im Segment Retail Customers abgebildet.

Das Betriebsergebnis des größten Segmentes Corporate Customers verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 26 Prozent auf € 565 Mio., obwohl sich in einigen Märkten die Margen verschlechterten. In CEE lag der Fokus des Geschäftes auf Klein- und Mittelbetrieben mit mehr als € 5 Mio. Umsatz, mit denen eine erhöhte Anzahl an Transaktionen verzeichnet wurde. Das Segment Corporate Customers ist weiterhin wichtigster Ergebnisträger der RZB mit einem Anteil am Vorsteuerergebnis von 30 Prozent – ohne Einmaleffekte lag er bei 44 Prozent, was eine Reduktion um 4 Prozentpunkte bedeutet.

Die Betriebserträge entwickelten sich weiterhin positiv und nahmen gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent zu. Die Kosten stiegen nicht im selben Maße. Demzufolge sank die Cost/Income Ratio um einen Prozentpunkt auf 39,0 Prozent. Die Risikovorsorgen verzeichneten einen Anstieg um 32 Prozent auf rund € 148 Mio. Es gab keine großen Einzelwertberichtigungen, der größte österreichische Einzelfall lag bei € 24 Mio. und in CEE (Slowakei) bei € 9 Mio. In CEE wurde die Erhöhung der Kreditrisikovorsorgen zu knapp der Hälfte in der GUS verbucht. Die Risk/Earnings Ratio lag bei 21,0 Prozent, was einer Zunahme um 1 Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr entspricht. Da das Ergebnis stärker als das dem Segment zugeordnete Eigenkapital stieg, verbesserte sich der Return on Equity um 2 Prozentpunkte auf 26,8 Prozent.

Segmentberichte

Corporate Customers

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115www.rzb.at

RZB 2006

Der Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl um 38 Prozent wurde geringfügig durch die neu durchgeführten Akquisitionen beeinfl usst, es gab jedoch einen Nachholeffekt durch die erst im 4. Quartal 2005 einbezogene Raiffeisen Bank Aval, Kiew.

Anhaltend positives Marktumfeld

Das Geschäft der RZB mit österreichischen und internationalen Firmenkunden entwickelte sich 2006 überaus positiv. Ein wichtiger Faktor im Jahr 2006 war die anhaltende Dynamik der Weltwirtschaft, die neben den seit August rückläufi gen Erdölpreisen auch vom niedrigen Niveau der langfristigen Zinsen sowie vom fortdauernden kräftigen Wachstum in CEE und China profi tierte. Ein wichtiger

Geschäftsimpuls waren auch die anhaltend hohen (Direkt-)Investitionen, welche vor allem in Österreich sowie in CEE zu verzeichnen waren.

Das aus Wien betreute Firmenkundengeschäft hat im abgelaufenen Jahr sowohl nach Art als auch nach Umfang eine deutliche Ausweitung erlebt. Auch die führende Position der RZB als Arrangeur von syndizierten Krediten in CEE trug zu diesem Wachstum bei.

Die Bruttoerträge (das ist die Summe aus Zins-überschuss, Provisionsüberschuss und Handels-ergebnis) mit den von Wien aus betreuten Kunden wurden um knapp 17 Prozent auf € 236,6 Mio.

in € Tausend 2006 2005 Veränderung

Zinsüberschuss 702.663 575.535 22,1%

Kreditrisikovorsorgen -147.652 -111.565 32,3%

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 555.011 463.969 19,6%

Provisionsüberschuss 413.865 322.935 28,2%

Handelsergebnis 21.136 15.494 36,4%

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 1.164 3.378 -65,5%

Verwaltungsaufwendungen -454.028 -371.603 22,2%

Sonstiges betriebliches Ergebnis 27.967 15.309 82,7%

Jahresüberschuss vor Steuern 565.116 449.482 25,7%

Anteil am Ergebnis vor Steuern 30,0% 48,3% -18,3 PP

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 29.060.851 26.065.873 11,5%

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 8.311 6.044 37,5%

Cost/Income Ratio 39,0% 40,0% -1,0 PP

Durchschnittliches Eigenkapital 1.979.168 1.815.554 9,0%

Return on Equity vor Steuern 26,8% 24,8% 2,0 PP

210

180

150

120

90

60

30

0

Bruttoerträge mit von Wien aus betreuten Kommerzkunden

in € Mio.

148,2

161,3168,7

176,5

202,8

236,6

2001 2002 2003 2004 2005 2006

Corporate Customers

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RZB 2006

116 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

gesteigert. Gründe für diese erfreuliche Entwick lung sind neben der nach wie vor hohen Kredit nach-frage die Gewinnung von zahlreichen Neu kunden aus dem Top-1.000-Segment sowie zielgerichtete Cross-Selling-Aktivitäten. Die Ent wicklung der risikogewichteten Aktiva zeigt einen Anstieg zum Ultimo 2006 um 23 Prozent auf € 10.898,8 Mio.

Österreichische Firmenkunden

Das österreichische Firmenkundengeschäft der Raiffeisen Zentralbank mit klarem Fokus auf die Top-1.000-Konzerne hat sich auch im Geschäftsjahr 2006 gut entwickelt. Nach wie vor ist das öster-reichische Firmenkundengeschäft der wichtigste Ergebnisträger der Raiffeisen Zentralbank. Durch die laufenden Bemühungen der Kunden- sowie Produktbetreuer wurden auch im laufenden Jahr sowohl bestehende Kundenbeziehungen ausgebaut als auch Neukunden gewonnen.

In einer im Jahr 2006 durchgeführten Studie im Auftrag der österreichischen Kommerzbanken, welche die Bankverbindungen der Großunternehmen in Österreich untersucht, behauptete die RZB ihre gute Position bei Qualität, Kompetenz, Preis-Leistungs-Verhältnis sowie Partnerschaft. Die Positionierung der RZB als die Kommerzbank mit der größten Expertise für sämtliche Bereiche ihrer Bankgeschäfte wurde in dieser Umfrage bestätigt.

Das auch im internationalen Vergleich hohe Niveau des Produktsortimentes konnte im Geschäfts jahr 2006 weiter ausgebaut werden. Neue Produkte, wie etwa mehrjährige, syndizierte Garantie fazili-täten, wurden erfolgreich in Österreich eingeführt und bei den österreichischen Kommerzkunden stark nachgefragt. Überdies hat sich die RZB im abgelaufenen Jahr direkt und indirekt zunehmend als Eigenkapital- und Mezzaninpartner ihrer Kommerzkunden positioniert.

Multinationale Firmenkunden

Die Anzahl der Haus- und Hauptbankverbindun-gen mit Großkunden in West-, Zentral- und Osteuropa wuchs weiter deutlich an. Syndizierung, Kapitalmarktfi nanzierung und M&A Beratung nehmen in der Servicepalette der RZB für inter-nationale Firmenkunden einen immer wichti geren Platz ein und werden insbesondere von Groß-kunden aus CEE nachgefragt. Das kontinuierliche Wachstum im Bereich Projektfi nanzierungen sowie die bemerkenswerten Steigerungen der Dienstleistungserträge mit Cash Management- und Treasury-Produkten waren für das Rekordjahr 2006 hauptverantwortlich. Der Erfolg im multi-nationalen Firmenkundengeschäft spiegelt sich auch in einer 40-prozentigen Steigerung des Beitrages zum Ergebnis wider.

Risikogewichtete Aktiva mit von Wien aus betreuten Kommerzkunden

10,25

9,50

8,75

8,00

7,25

6,50

5,75

5,00

in € Mrd.

7,57,7 7,8

7,6

8,8

10,9

2001 2002 2003 2004 2005 2006

Corporate Customers

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117www.rzb.at

RZB 2006

In Westeuropa konzentriert sich das Geschäft auf Länder mit großem Wachstumspotenzial. Seit der Eröffnung der Repräsentanz in Frankfurt wurden zahlreiche Geschäftsbeziehungen zum deutschen Mittelstand aufgenommen, wobei die RZB mit ihrem CEE-Netzwerk insbesondere für Exporte und Inves titionen in dieser Region als wichtiger Geschäftspartner gesehen wird. Eine verstärkte Markt be-ar beitung in Skandinavien verbreiterte die Kundenbasis mit CEE-affi nen Unternehmen. Als weitere Märkte mit hohem CEE-Potenzial wurden Italien und Spanien identifi ziert. Frankreich hat sich als dies-bezüglich wichtiger Markt bestätigt.

Projekt- und Übernahmefinanzierung

Die RZB hat 2006 an zahlreichen Projekt- und Übernahmefi nanzierungen teilgenommen. Bei diesen Leveraged Buyout- und strukturierten Unternehmensfi nanzierungen konzentrierten sich die Trans ak-tio nen neben Westeuropa auch auf CEE. Langjährige Kundenbeziehungen und intime Marktkenntnis im Heim markt CEE eröffneten die Chance, bei einigen herausragenden Transaktionen in führender Position mitzugestalten, wie zum Beispiel:

Mit der Finanzierung des Zusammenschlusses der beiden führenden russischen Supermarkt-Ketten Perekriostok und Pyateroschka war die RZB an der größten Syndizierung Russlands außerhalb des Öl- und Gassektors beteiligt. Der Beitrag der RZB an dieser von vier Banken arrangierten USD 800 Mio. Übernahmefi nanzierung betrug USD 200 Mio. Ein weiterer Benchmarkdeal gelang in Russ land mit News Outdoor, dem führenden russischen Anbieter von Außenwerbung. Für das einzige russische Unternehmen der News Corporation von Rupert Murdoch refi nanzierte die RZB sämtliche Verbind-lichkeiten mit einer USD 300 Mio.-Fazilität, die zur Gänze von der RZB arrangiert wurde.

Die RZB war auch einer von drei Mandated Lead Arrangers einer € 475 Mio.-Finanzierung, mit der der führende kroatische Lebensmittelerzeuger und unter der Handelsmarke Konzum auftretende Einzel-händler seine Verbindlichkeiten restrukturierte.

Neben Russland, das ein Schwerpunktland für Projektfi nanzierungen, strukturierte Unternehmens-fi nan zierungen und Übernahme fi nanzierungen war, konnten auch in den Ländern Tschechien, Polen, Lett land, Bulgarien, Rumänien, Serbien, der Ukraine, Kasachstan sowie in der Türkei Projekte umgesetzt werden.

Export Finance

Der Schwerpunkt im Bereich Exportfi nanzierungen lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Investitions- und Akquisitionsfi nanzierungen, wobei der Länderfokus vor allem auf den Heimmärkten in CEE lag.

Neugeschäft und Kreditvolumen bei Exportfinanzierung

4.550

3.900

3.250

2.600

1.950

1.300

650

0

in € Mio.

2003 2004 2005 2006

200

1.600

850

1.900 1.800

2.900

2.100

5.000

Neugeschäft aushaftendes Kreditvolumen

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RZB 2006

118 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Ein interessantes Projekt wurde mit Renault/Axis abgewickelt, bei dem nicht nur die Raiffeisen Leasing in Russland, sondern zugleich mehrere Exportagenturen eingebunden waren. Das Export neugeschäft stieg im Jahr 2006 von € 1,8 Mrd. auf € 2,1 Mrd. und somit um über 16 Prozent.

Erfolgreichster Arrangeur syndizierter Kredite in CEE

Die RZB hat ihre führende Rolle bei syndizierten Krediten in CEE auch im Jahr 2006 behauptet und mit 63 Mandaten wieder mehr Transaktionen aufzuweisen als jede andere Bank in der Region. Das Volumen des gesamten Syndizierungsmarktes in CEE ist auf € 69 Mrd. gewachsen. Diese Markt-ausweitung kommt fast ausschließlich aus der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) mit einem Volumen von € 50 Mrd. Die RZB sicherte sich mit € 14,5 Mrd. als Mandated Lead Arranger einen beträchtlichen Anteil am Syndizierungsmarkt in CEE.

Das Vertrauen der Kreditnehmer in das Arrangierungs-Know-how der RZB hat auch zu einer Steige-rung im Bereich Unternehmensfi nanzierung geführt. In diesem kompetitiven Umfeld steigerte die RZB 2006 mit 17 syndizierten Krediten und einem Volumen von € 7,5 Milliarden ihren Marktanteil von sieben auf 15 Prozent.

Zu den größten Syndizierungen in Österreich zählten die € 1,4 Milliarden für Porsche System Engineering Ltd. und € 415 Millionen für Immofi nanz Immobilien Anlagen AG. In CEE wurden vor allem in GUS Staaten Syndizierungen abgeschlossen – darunter eine USD 800 Mio. Finanzierung für Pyateroschka sowie USD 400 Mio. für die Siberian Coal Energy Co, ein USD 350 Mio. Kredit für den führenden russischen Autohändler ROLF und eine USD 1,3 Mrd. Finanzierung des russischen Mobiltelekombetreibers MobileTeleSystems.

Weiter starkes Wachstum bei Immobilienkrediten

Die RZB hat im Berichtsjahr kommerzielle Immobilienkredite mit einer Rekordhöhe von rd. € 1,3 Mrd. vergeben, wobei der geografi sche Schwerpunkt auf Österreich, Westeuropa und den CEE-Ländern lag. In Österreich ist die Strukturierung großvolumiger Finanzierungen für institutionelle Investoren – beispielsweise zum Ankauf der ehemaligen ÖGB-Zentrale oder der Allianz-Hauptverwaltung in Wien – hervorzuheben. Im Zuge der Marktoffensive in Deutschland wurde der Erwerb von Immobilien-portfolios in Berlin, Leipzig und Dresden durch internationale und österreichische Investoren – wie die conwert-Gruppe – fi nanziert. Weiters erhielt die RZB das Mandat, die Errichtungsfi nanzierung des Trump-Tower in Toronto, eines der exklusivsten und mit 57 Stockwerken höchsten Wohn- und Hotelgebäude in Kanada, zu arrangieren.

Finanzierung Treibhausgas-reduzierender Investitionen

Die RZB beschritt 2006 durch die Finanzierung von vier Projekten zur Reduktion von Treibhausgasen das breite Feld des Klimaschutzes. Die errichteten Anlagen erreichen eine Reduktionsmenge von ins-gesamt 15 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten. Damit leisten diese Projekte einen wesentlichen Beitrag zur

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RZB 2006

Verringerung der weltweit ansteigenden Treibhausgasemissionen. Durch den Ankauf eines Teils der durch die Reduktion entstehenden Zertifi kate durch den Staat Österreich wird zudem die Erreichung des österreichischen Kyoto-Zieles unterstützt.

Handelsfinanzierungen

Bei der Abwicklung und Finanzierung von Commodity-Strömen behauptete die RZB ihre führende Position in Österreich und CEE. Die ausgezeichnete Kooperation mit den Konzerntöchtern, insbeson-dere in Russland, der Ukraine und Belarus, führte zu einer gut gefüllten Dealpipeline in diesen Ländern. Darüber hinaus konnten auch zusätzliche Transaktionen in Aserbaidschan, Armenien und Kasachstan, aber auch in den Westbalkanländern abgeschlossen werden.

Neben den defi nierten Haupthandelsgütern Erdöl, Erdölprodukte, Metalle, Kohle und Koks sowie Düngemittel wurden auch Transaktionen im Bereich der regenerativen Brennstoffe (z.B. Biodiesel) realisiert. Neben den langjährigen Kundenrelationen zu Rohstoffproduzenten und zu den Betrieben der ersten Veredelungsstufen wie Raffi nerien oder Stahlwerke wurden – unterstützt durch die hohen Rohstoffpreise – die Geschäftsfelder Händler- und Transportfi nanzierungen substanziell ausgebaut. Die fi nanzierten Volumina stiegen im Jahresvergleich um 15 Prozent, die Bruttoerträge trotz der starken Margenerrosion in CEE um 5 Prozent.

Cash Management – ein Konto weltweit

In Zusammenarbeit mit insgesamt sechs Netzwerkbanken wurde 2006 ein grenzüberschreitendes Cash Pooling implementiert. Dieses Produkt wurde am Markt sofort gut aufgenommen, da es Kunden die Möglichkeit gibt, ihre Liquidität in CEE auf einem Konto zu zentralisieren. Ein weiterer Schwerpunkt im Produktmanagement war das Thema Sicherheit im Electronic Banking. Um Attacken von Hackern und Phishern zu erschweren, wurden etwa der TAN mit Extracode sowie der mobile TAN (m-TAN) über Handy eingeführt.

Das für nationale und internationale Firmenkunden verwaltete Custody-Depotvolumen stieg im Jahr 2006 um mehr als 36 Prozent auf € 29,48 Mrd. Diese Volumensausweitung ist auf die Gewinnung neuer Kunden und die Geschäftsausweitung mit bestehenden Kunden zurückzuführen.

Erfolge in Übersee

Für die asiatischen Filialen in Peking und Singapur war 2006 ein sehr gutes Jahr. Vor allem Peking bestätigt die Expansionsstrategie mit einer Gewinnsteigerung von € 3,5 Mio. auf 13,7 Mio. 2006 wurde eine Repräsentanz in Zhuhai, einer Sonderwirtschaftszone nahe Hongkong, eröffnet, 2007 soll eine Filiale in Xiamen, einer südchinesischen Küstenstadt, folgen. Treiber für die gute Entwicklung war unter anderem die 2005 erteilte Lizenz, Geschäfte in lokaler Währung abwickeln zu dürfen. Kernaktivitäten der RZB Finance LLC in New York sind Handels- und Unternehmensfi nanzierungen, wobei 2006 das Lateinamerika-Geschäft wieder aufgenommen wurde.

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120 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Führend bei österreichischen Unternehmensanleihen

Nach dem Rekordjahr 2005 war der österreichische Markt im Jahr 2006 von einem Rückgang der Bond-Emissionen geprägt. Trotzdem zeichnete die RZB für zwei Deals im heimischen Markt für Unter-nehmensanleihen verantwortlich: So war die RZB Joint Lead Manager für die Anleihe der FIMAG über € 75 Mio. und der Anleihe der Futurelab Holding GmbH mit € 60 Mio. Zudem begleitete die RZB als Joint Lead Manager und Bookrunner die Emission der ÖBB Infrastruktur Bau AG, die mit einem Volumen von € 1 Mrd. aufgelegt wurde.

Nationale und internationale Börsegänge

Die Raiffeisen Centrobank erlangte auch im Jahr 2006 wieder einige Mandate zur Börseneinführung: Besonders erfolgreich verlief im ersten Halbjahr der achtfach überzeichnete Börsegang der Österrei-chischen Post, den die Raiffeisen Centrobank als Joint Lead Manager und Bookrunner begleitet hat. Mit der Unterstützung der Raiffeisen Bankengruppe platzierte sie den Retail-Anteil dieser insgesamt € 650 Millionen umfassenden Emission. Die Raiffeisen Centrobank begleitete darüber hinaus den Börsegang der BENE AG und war am IPO der Zumtobel AG beteiligt.

2006 war für die Raiffeisen Centrobank allerdings nicht nur in Österreich ein erfolgreiches IPO-Jahr. Auch in CEE begleitete sie zahlreiche Börsegänge, allen voran jenen der INA. Gemeinsam mit der Raiffeisenbank Austria, der kroatischen Netzwerkbank, erfolgte die Platzierung der Aktien dieser kroatischen Ölgesellschaft sowohl bei Retailkunden als auch bei institutionellen Investoren. Weitere Börsetransaktionen, an denen die Raiffeisen Centrobank in maßgeblicher Rolle beteiligt war, be-trafen den IPO des rumänischen Elektrizitätsversorgers Transelectrica sowie die Kapitalerhöhung des rumänischen IT-Unternehmens Flamingo International, wobei die Raiffeisen Centrobank über die Raiffeisen Capital & Investment als Joint Lead Manager agierte.

Die Raiffeisen Centrobank ist eine hundertprozentige Tochter der Raiffeisen Zentralbank und das Equity House der Raiffeisen Bankengruppe. Weitere Details der Raiffeisen Centrobank fi nden Sie im Segment Financial Institutions, Seite 124 und Proprietary Trading, Seite 132.

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RZB 2006

Corporate Business in CEE

Corporate Business der RZB wird in CEE vor allem von den in der Raiffeisen International gebündelten RZB-Netzwerkbanken und -Leasing-einheiten betrieben. Diese betreuen sowohl lokale Kommerzkunden als auch internationale Firmengruppen, letztere insbesondere in Koope ration mit der Raiffeisen Zentralbank. Im Kommerz kundengeschäft kam es 2006 wie in den Jahren zuvor zu einer erneuten Ausweitung und Verbesserung der Produktpalette. Die weiter intensivierte Akquisitionstätigkeit verbreiterte die Kundenbasis in diesem Geschäftssegment.

Die Bandbreite der angebotenen Produkte und Dienstleistungen hängt naturgemäß generell vom Entwicklungsgrad der jeweiligen Gesamtwirtschaft bzw. Bankenlandschaft ab. Nicht zuletzt durch

konzernweiten Know-how-Transfer wurden jedoch große technische Fortschritte ermöglicht, sodass heute auch in kleinen, vergleichsweise wenig entwickelten Märkten de facto die gesamte Palette der zum internationalen Standard zählenden Finanzdienstleistungen angeboten werden kann.

Im Jahresvergleich stiegen die risikogewichteten Aktiva im Kommerzkundengeschäft der Raiffeisen International um ein Drittel auf € 19,1 Mrd. Der Teilkonzern erzielte in diesem Geschäftssegment einen Jahresüberschuss vor Steuern von € 467 Mio. (plus 38 Prozent). Der Return on Equity vor Steuern betrug 31,7 Prozent (plus 4,8 Prozentpunkte), die Cost/Income Ratio verbesserte sich um 3,5 Prozentpunkte auf 36,7 Prozent.

Die Raiffeisenbank in Tschechien verzeichnete nach einem Anstieg des Kreditvolumens um 54 Prozent auf € 1,8 Mrd. das bisher beste Ergebnis im Geschäft mit Firmenkunden. Die Bank setzte ihren Expansionskurs bei strukturierten Finanzierungen sowie bei der Finanzierung von Immobilienprojekten fort. Weiters gehört die Raiffeisenbank zu den drei stärksten lokalen Projektfi nanzierern.

Die Raiffeisen Bank in Ungarn konnte ihre Position als viertgrößte Bank bei Unternehmensfi nan zie-rungen halten. Insbesondere durch die Ausweitung der erfolgreichen Produktgruppe Sofortkredite wurde diese Marktposition untermauert. Insgesamt wurde bei Unternehmenskrediten ein Anstieg um 29 Prozent auf € 2,7 Mrd. verzeichnet.

Die albanische Raiffeisen Bank steigerte 2006 das Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft signifi -kant. Der Kredit in Höhe von USD 20 Mio. für Bankers Petroleum – der größte Kredit, der jemals von einer einzelnen lokalen Bank gewährt wurde – war sowohl für die Bank als auch für die albanische Finanzindustrie ein Geschäft, das Maßstäbe setzte.

Risikogewichtete Aktiva im Firmenkundensegment der Raiffeisen International

18.000

16.000

14.000

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

in € Mrd.

5.448

8.232

9.982

14.356

19.067

2001 2002 2003 2004 2005 2006

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RZB 2006

122 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Die Raiffeisen Bank d.d. Bosna i Hercegovina steigerte das Kreditvolumen für Firmenkunden im Jahres-vergleich um 36 Prozent auf € 326 Mio. Die Firmenkundeneinlagen stiegen um 31 Prozent auf € 183,1 Mio. Die Bank betreute über 6.200 Kommerzkunden – ein Anstieg von 7 Prozent.

Die Raiffeisenbank (Bulgaria) untermauerte im Kommerzkundengeschäft ihre Position als Marktführer im Bereich Unternehmensanleihen und Fremdwährungstransaktionen. Sie war bei der Neuemission von 17 Anleihen mit einem Gesamtvolumen von € 283 Mio. Lead Manager und erzielte somit einen Marktanteil von 70 Prozent

Die kroatische Raiffeisenbank Austria verzeichnete bei Krediten an Firmenkunden einen Zuwachs um mehr als ein Drittel auf insgesamt € 768 Mio. Die Einlagen von Firmenkunden stiegen trotz starken Wettbewerbs um 38 Prozent auf € 956 Mio.

Die rumänische Raiffeisen Bank legte im Corporate Segment den Schwerpunkt auf die Unterstützung ihrer Kunden hinsichtlich der neuen Anforderungen im Gefolge des EU-Beitritts. Das Kreditvolumen stieg um 63 Prozent auf € 1,27 Mrd., und die Einlagen stiegen um 47 Prozent auf € 1,39 Mrd.

Die Raiffeisen banka blieb weiterhin die führende Bank in Serbien für lokale und multinationale Firmenkunden. Die Position der Bank wurde nicht zuletzt durch den Anstieg der Einlagen von 63 Prozent auf € 415 Mio. untermauert.

Die Priorbank führte 2006 in Belarus einige Kreditprodukte für Firmenkunden ein, wie beispielsweise Autokredite, strukturierte Finanzierungen für Ölhandelsgesellschaften sowie Betriebsmittellinien für Handels- und Produktionsunternehmen. Als eine der ersten Banken des Landes bietet sie ihren Kunden Finanzierungen in Schweizer Franken an und verringert dadurch deren Zinslast. Gleichzeitig bietet sie Devisentermingeschäfte zur Kursrisikoabsicherung an. Alle diese Maßnahmen führten zu einem Anstieg des Kreditvolumens im Firmenkundengeschäft um 12 Prozent auf € 381 Mio.

Die Raiffeisenbank Austria, Moskau, unterstrich mit der Bereitstellung erstklassiger Dienstleistungen für russische und ausländische Unternehmen im Berichtsjahr erneut ihren Ruf als verlässlicher Partner. Das Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft wuchs um 71 Prozent auf € 3,8 Mrd. Der Kundenstamm in diesem Bereich stieg um die Hälfte auf knapp 5.800 Unternehmen. Die Bank fungierte bei der Emission von 17 Unternehmensanleihen mit einem Gesamtvolumen von € 1,4 Mrd. und 27 Syndi zie-rungen mit einem Gesamtvolumen von € 3,6 Mrd. als Arranger.

Top Jahr für Raiffeisen-Leasing-Gruppe

Mit einem Neugeschäftsvolumen von € 3.433 Mio. steigerte die Raiffeisen-Leasing-Gruppe in Europa das Vorjahresergebnis um erfreuliche 20 Prozent. Damit ist das Unternehmen wiederum die erfolg-reichste österreichische Leasinggesellschaft auf den europäischen Märkten. In Österreich erzielte die Raiffeisen-Leasing 2006 ein Neugeschäftsvolumen inklusive Cross-Border-Finanzierungen in Höhe von € 1.069 Mio. bei 13.840 Verträgen. Auf die Sparte Kfz-Leasing entfallen € 294 Mio., auf Mobilien-Leasing € 292 Mio. und auf Immobilien-Leasing inklusive Eigenprojekte € 483 Mio.

Corporate Customers

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RZB 2006

Leasingkompetenz in CEE

Im Berichtsjahr nahmen die Leasinggesellschaften in Albanien und der Ukraine ihre Geschäftstätigkeit auf. Somit ist die Raiffeisen-Leasing International in 15 CEE-Ländern mit eigenen Leasinggesellschaften vertreten. Zum Jahresende waren im Teilkonzern 1.259 Mitarbeiter tätig.

Das Jahr brachte eine dynamische Entwicklung des Leasing-Neugeschäfts in CEE mit einer Volumen-steigerung von 44 Prozent auf rund € 1.949 Mio. Die größten Zuwächse wurden im Mobilien- (+66 Prozent) und im Immobilienleasing (+94 Prozent) verzeichnet. Die Bilanzsumme der Raiffeisen-Leasing International stieg 2006 um 40 Prozent auf rund € 3.070 Mio.

Ziele für 2007

Auch 2007 soll es zu einem weiteren Ausbau der Hausbankenbeziehungen – auch zu neuen Kunden des Top-1000-Segmentes – in Österreich kommen. Die Kernprodukte der RZB aus den Bereichen Corporate Finance, Investment Banking, Cash Management, Treasury und Exportfi nanzierung sollen noch mehr Unternehmen zugänglich gemacht werden. Insbesondere trifft das auf die Bereiche Förderungen, Cash Management sowie Export- und Außenhandelsfi nanzierung zu.

Die führende Stellung der Raiffeisen Zentralbank als Kommerzbank soll vor allem bei Unternehmen mit starker CEE-Präsenz dazu genutzt werden, mehr in Deutschland und Skandinavien ansässige Unternehmen als Kunden zu gewinnen.

Corporate Customers

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

1.750

1.500

1.250

1.000

750

500

250

0

in € Mio.

Kraftfahrzeuge Mobilien Immobilien

782

1.0371.117

1.353

510

70202 722

90

225

841

61215 1.013

105

235

1.355

204

390

Entwicklung des Neugeschäfts der Raiffeisen-LeasingInternational nach Produktgruppen

1.949

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RZB 2006

124 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Financial Institutions and Public SectorDieses Segment berichtet über Geschäfte mit Banken, Fonds, Finanzdienstleistungsunternehmen, Ver-siche rungen und öffentlichen Institutionen. Zu den Banken zählen alle österreichischen und inter natio-nalen Geschäftsbanken. Ebenfalls in dieses Segment fallen supranationale Institutionen wie die Welt-bank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Europäische Inves titions-bank (EIB), der Internationale Währungsfonds (IMF) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Unter Finanzdienstleistungsunternehmen werden Broker und Vermögensverwalter, wie zum Beispiel Invest mentbanken, Kapitalanlagegesellschaften, Leasingfi rmen sowie andere Firmen für mit dem Kredit-gewerbe verbundenen Tätigkeiten erfasst. In das Subsegment der Versicherungen fallen alle Arten von Versicherern und Rückversicherern. Dazu zählen Sachversicherungen, Krankenversicherungen, Lebensversicherungen und Pensionsversicherungen. Public Sector umfasst alle öffentlichen Institutionen wie Ministerien, Länder, Gemeinden oder ähnliche Körperschaften.

Das dynamisch wachsende Segment Financial Institutions and Public Sector verzeichnete bei den Risikoaktiva einen Zuwachs von 66 Prozent. Gleichzeitig konnten die Kreditrisikovorsorgen aufgrund der guten Entwicklung der Risikosituation abgebaut werden. Da der Markt 2006 vergleichsweise niedrigere Margen zugelassen hatte, lag der Anstieg der volumenbedingten Zinserträge unter dem Geschäftsvolumenwachstum. Getragen von den Bereichen Asset Management und Custody stieg der Provisionsüberschuss um rund 31 Prozent. Das ungünstige Zinsumfeld führte zu einem Absinken des Handelsergebnisses auf € 21 Mio.

in € Tausend 2006 2005 Veränderung

Zinsüberschuss 180.831 129.117 40,1%

Kreditrisikovorsorgen -2.824 1.004 -

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 178.006 130.121 36,8%

Provisionsüberschuss 140.083 107.381 30,5%

Handelsergebnis 21.306 31.672 -32,7%

Ergebnis aus Finanzinvestitionen -439 1.104 -

Verwaltungsaufwendungen -138.872 -132.256 5,0%

Sonstiges betriebliches Ergebnis 7.501 9.104 -17,6%

Jahresüberschuss vor Steuern 207.586 147.126 41,1%

Anteil am Ergebnis vor Steuern 11,0% 15,8% -4,8 PP

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 10.611.175 6.399.293 65,8%

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.129 1.727 23,3%

Cost/Income Ratio 39,7% 47,7% -8,0 PP

Durchschnittliches Eigenkapital 722.666 445.727 62,1%

Return on Equity vor Steuern 31,1% 33,0% -1,9 PP

Financial Institutions and Public Sector

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125www.rzb.at

RZB 2006

Dem deutlichen Zuwachs der Betriebserträge um 25 Prozent auf insgesamt € 349 Mio. stand ein moderater Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um fünf Prozent gegenüber. Dadurch wurde 2006 die Cost/Income Ratio mit beachtlichen acht Prozentpunkten auf insgesamt 39,7 Prozent gesenkt.

Der mit der Geschäftsausweitung einhergehende Anstieg des zurechenbaren Eigenkapitals drückte den Return on Equity auf 31,1 Prozent – das entspricht einem Rückgang von 1,9 Prozentpunkten gegenüber 2005. Bedingt durch die im Jahr 2006 zu verbuchenden Einmaleffekte sank der Anteil des Segments am Gesamtergebnis um fünf Prozentpunkte auf elf Prozent. Ohne deren Berücksichtigung lag der Anteil des Segments Financial Institution and Public Sector mit 16 Prozent auf Vorjahresniveau.

Brückenkopf zwischen Ost und West

Das wachsende Geschäft mit Banken mittlerer Größe in Westeuropa als auch in CEE brachte 2006 deutliche Steigerungen im Ergebnis und Ertrag. Signifi kant gestiegene Transaktionsvolumina in der Zahlungs verkehrs- und Custody-Abwicklung zwischen CEE und Westeuropa unterstreichen die Brücken-kopffunktion der RZB.

Der Wirtschaftsraum der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (CIS) und das Baltikum erwiesen sich für die RZB 2006 als jene Regionen mit dem am stärksten wachsenden Geschäftsvolumen. Verantwortlich dafür zeichnet insbesondere der Ausbau des Trade Finance-Geschäftes und die Steigerung des Cash Management-Volumens.

Weltweit Nummer Eins bei syndizierten Krediten

Die Entwicklung des Bereichs der syndizierten Kredite schloss 2006 an die vorangegangenen Jahre an und brachte neuerlich Rekordwerte hervor. Mit insgesamt 147 syndizierten Krediten wurden um 48 Fazilitäten mehr als 2005 arrangiert. Dabei arrangierte die RZB mit insgesamt 105 Fazilitäten weit mehr als zwei Drittel der syndizierten Kredite für Financial Institutions. Das macht die RZB weltweit zur klaren Nummer Eins gemessen an der Transaktionszahl in diesem Bereich. Erwähnenswert ist dabei vor allem die Geschäftsentwicklung mit Banken in der Türkei und der Golfregion: Die Anzahl der Mandate wurde von 34 im Jahr 2005 auf 48 im Jahr 2006 ausbaut.

Nach Anzahl der Kreditsyndizierungen, die die RZB als Mandated Lead Arranger in CEE begleitet hat, ist sie 2006, wie schon in den Jahren zuvor, auch in ihrem Heimmarkt die führende Bank. Von den insgesamt 63 Transaktionen in CEE entfi el mehr als die Hälfte auf Russland. Mit zu den heraus -ragenden Transaktionen zählte dabei die Syndizierung eines USD 212 Mio. Kredites für die russische Universalbank Uralsib. In Summe betrug das Volumen der von der RZB 2006 begleiteten Trans-aktionen mehr als € 14 Mrd.

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RZB 2006

126 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Verwaltetes Depotvolumen erreicht neuen Höchststand

Per 31. Dezember 2006 verwaltete die RZB ein Depotvolumen im Ausmaß von € 248,9 Mrd., das entspricht einer Steigerung um knapp 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Geschäfts zuwachs spiegelt sich auch ertragsseitig wider: Die RZB erreichte nicht nur einen neuen Höchststand beim Depot volumen, sondern auch im Gebührenaufkommen. Dies ist das Er geb nis orga nischen Wachs tums der be stehen den Assets sowie der Akquisition von substanziellem Neugeschäft. Der Schwerpunkt der Akquisitions tätigkeit lag auf dem Segment Global Custodians und Broker/Dealer. Hier konnte die RZB zahlreiche namhafte neue Kunden gewinnen.

Auch die Entwicklung des Depotbankproduktes schritt kräftig voran. Mit 61 neuen Fonds konnte die RZB ihre Position in Österreich festigen und die Marktführerschaft im Depotbankgeschäft mit einem Anteil von knapp über 24 Prozent behaupten.

Raiffeisen Centrobank verdoppelt Emissionsvolumen

Das Equity Haus der RZB ist mit seinen Leistungen rund um das Brokerage-Geschäft nicht nur Markt-führer in Österreich, sondern fi ndet auch in CEE bei lokalen und internationalen Investoren als Geschäfts partner breite Anerkennung. Die Raiffeisen Centrobank ist der mit Abstand größte öster rei chische Emittent von strukturierten

Wertpapieren: 2006 stieg das Emissionsvolumen in diesem Bereich auf insgesamt mehr als € 1,3 Mrd. und hat sich damit annähernd verdoppelt. Die bereits bestehenden Märkte Österreich, Deutschland, Italien und Schweiz wurden 2006 um Polen, Ungarn, Slowakei, Tschechien und Slowenien ergänzt.

Erste Wahl bei Top-Emittenten

Im Bereich Fixed Income agiert die RZB als Investmentbank für andere Finanzinstitutionen und genießt als Bindeglied zwischen Ost und West in diesem anspruchsvollen Markt weltweit hohe Reputation. Dank ihrer Platzierungskraft trägt die RZB insbesondere in den Transformationsländern Zentral- und Osteuropas immer wieder zur Schaffung neuer Märkte bei.

Herausragendes Beispiel hierfür war die erste variabel verzinsliche Anleihe der Europäischen Inves-titions bank (EIB) in bulgarischen Lewa, deren Emission von der Raiffeisen Zentralbank in Zusammen-arbeit mit der Raiffeisenbank (Bulgaria) arrangiert wurde. Sie wurde aus dem Euro-Medium-Term-Note-Programm der EIB begeben und wies ein Volumen von BGN 150 Mio. auf.

Entwicklung des Custody-Depotvolumens

225

200

175

150

125

100

75

50

in € Mrd.

94,6 94,9

133,0

160,3

248,9

2001 2002 2003 2004 2005 2006

213,2

Financial Institutions and Public Sector

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127www.rzb.at

RZB 2006

Dynamische Entwicklung des Zahlungsverkehrs

Die RZB ist ein wichtiger, leistungsfähiger und verlässlicher Partner für das Clearing in Euro und US-Dollar. Das gilt sowohl für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs innerhalb der jeweiligen Landes -grenzen als auch für den grenzüber schrei ten den Zahlungsverkehr. Während die An zahl der ab -gewickelten Transaktionen im In land zahlungs verkehr um mehr als 17 Prozent auf insge samt rund 297 Mio. zunahm, stieg die Anzahl im grenz überschreitenden Zahlungsverkehr um knapp 40 Prozent auf rund 9,9 Mio. abgewickelte Transaktionen.

2005 entwickelt, führte die RZB mit „Cash Payments to CEE“ 2006 ein neues Produkt im grenz über-schreitenden Zahlungsverkehr ein. Damit bietet sie eine attraktive Lösung für Partnerbanken in aller Welt, die das dichte Raiffeisen-Netzwerk in CEE für Geldtransfers nutzen können. Konzipiert als offene Lösung, verknüpfen die „Cash Payments“ standardisierte Interbank-Schienen wie SWIFT mit einer Web-Applikation und ermöglichen dadurch auch die Einbindung von weiteren Partnerbanken für Barauszahlungen.

Ausblick

Die geplante Vereinheitlichung der europäi schen Zahlungsverkehrsinfrastrukturen (SEPA) ist eine Folge der Umstellung auf die Gemein schafts währung im Rahmen der europäischen Währungs union innerhalb der EU. Das Ziel der RZB ist es, im Rahmen von SEPA nicht nur passive Anbindungen an die Produkte „Credit Transfer“ und „Direct Debit“ zu ermöglichen, sondern SEPA-Instrumente auch aktiv anzubieten. Dazu ist neben den bereits gut etablierten Clearingleistungen auch die Einführung eines SEPA-Konvertierungsservices vorgesehen.

Financial Institutions and Public Sector

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Abgewickelte Transaktionen im Inlandszahlungsverkehr

275

250

225

200

175

150

125

100

in Mio.

151,24

174,09

190,69197,17

297,02

2001 2002 2003 2004 2005 2006

252,54

Grenzüberschreitende Zahlungsverkehrstransaktionen

8,75

7,50

6,25

5,00

3,75

2,50

1,25

0

in Mio.

2,487

3,976

5,047

5,799

9,893

2001 2002 2003 2004 2005 2006

7,091

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RZB 2006

128 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Retail Customers Dieses Segment umfasst das Geschäft mit Privatkunden sowie kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) mit weniger als € 5 Mio. Umsatz. Bei der RZB ist dieses Segment fast ausschließlich auf die Region CEE fokussiert. Es beinhaltet auch das Private Banking des von Wien aus tätigen Bankhauses Kathrein & Co., das nach IFRS ein um zwei Drittel gestiegenes Jahresergebnis nach Steuern von € 5,8 Millionen erzielt hat. Bis auf Kathrein & Co. werden alle Aktivitäten des Retail Banking-Segmen ts in den über die Raiffeisen International gehaltenen CEE-Netzwerkbanken vorgenommen. Gemäß der Aufgabenverteilung innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe (RBG) ist die Raiffeisen Zentralbank in Österreich nicht im Retail Banking aktiv. Sie unterstützt aber die Tätigkeit der RBG in diesem Bereich mit zentralen Dienstleistungen, etwa bei bundesweiten Marketing-Schwerpunkten, und über die Spezialgesellschaften mit Produkten.

Der für den Erfolg im Retail-Geschäft maßgebliche Auf- und Ausbau einer fl ächendeckenden Filial-präsenz ist kostenintensiv und bedarf daher eines hohen Kapitaleinsatzes. Dennoch hat dieses Segment im Jahr 2006 seinen positiven Trend weiter fortgesetzt. Nachdem im Geschäftsjahr 2004 erstmals die Gewinnzone erreicht wurde, erzielte das Retail Banking-Segment im Jahr 2006 bereits einen Jahresüberschuss vor Steuern von € 258,3 Mio. Dieses entspricht einer Steigerung zum Vorjahr von genau 100 Prozent. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich von 78,1 Prozent auf 72,9 Prozent.

Die dem Geschäftsfeld zurechenbaren Risikoaktiva stiegen um mehr als die Hälfte auf € 15 Mrd. Der Anteil dieses Segments am Gesamtergebnis lag so wie im Vorjahr bei 14 Prozent, ohne Einmaleffekte wuchs er um 6 Prozentpunkte auf 20 Prozent.

in € Tausend 2006 2005 Veränderung

Zinsüberschuss 1.030.327 657.814 56,6%

Kreditrisikovorsorgen -191.709 -96.540 98,6%

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 838.617 561.273 49,4%

Provisionsüberschuss 603.647 357.476 68,9%

Handelsergebnis 1.913 6.337 -69,8%

Ergebnis aus Finanzinvestitionen - 82 -

Verwaltungsaufwendungen -1.204.399 -802.677 50,0%

Sonstiges betriebliches Ergebnis 18.558 6.674 178,1%

Jahresüberschuss vor Steuern 258.336 129.165 100,0%

Anteil am Ergebnis vor Steuern 13,7% 13,9% -0,2 PP

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 14.846.100 9.370.410 58,4%

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 36.153 19.356 86,8%

Cost/Income Ratio 72,9% 78,1% -5,2 PP

Durchschnittliches Eigenkapital 1.011.083 652.673 54,9%

Return on Equity vor Steuern 28,4% 19,8% 8,6 PP

Retail Customers

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129www.rzb.at

RZB 2006

Enormes Wachstumspotenzial in CEE

Das Geschäftsfeld Retail Banking wird in CEE auch in den nächsten Jahren stark wachsen. Im Zuge des wirtschaftlichen Entwicklungs- und Konvergenzprozesses steigt für breite Bevölkerungsschichten die Kaufkraft, was zu wachsendem Konsum und Investitionen und damit einhergehend zu einem höheren Bedarf an Finanzservices führt. Dieser Entwicklungsprozess ist im überwiegenden Teil der Märkte, in denen die RZB aktiv ist, noch auf lange Sicht nicht abgeschlossen.

1999 hat die RZB mit dem Start eines umfangreichen Retail Banking-Programms begonnen, um dieses Wachstumspotenzial konsequent zu nutzen. Seitdem erweitert die RZB ihre Retail Banking-Präsenz sowohl geografi sch als auch produktmäßig kontinuierlich. Heute bietet die RZB Retail Banking in allen mit einer Bank betreuten CEE-Märkten an. Die RZB profi tiert dabei von der Stärke und Bekanntheit der Marke Raiffeisen. Der Marktauftritt erfolgt daher in der ganzen Region einheitlich unter der gut etablierten Raiffeisen-Marke. Lediglich in der Slowakei tritt die RZB-Tochter unter dem Namen Tatra banka auf. Dieser Name kann auf eine lange Tradition in der Slowakei verweisen und verfügt über einen hohen positiven Bekanntheitsgrad. Auch in Belarus tritt die Priorbank bis auf weiteres unter ihrem bisherigen Namen auf. In der Regel aber übernehmen akquirierte Banken so schnell wie möglich den Namen Raiffeisen.

Die Zahl der von den Netzwerkbanken betreuten Privatkunden stieg im Berichtsjahr erneut deutlich und lag zum Ultimo 2006 bei rund 12,1 Millionen nach 9,7 Millionen Kunden im Jahr zuvor.

Fortschreitende Expansion des Filialnetzes

Die RZB gilt auf zahlreichen Märkten in CEE als Vorreiter in Sachen Technologie und innovative Bank-services. Trotzdem ist und bleibt die Filiale nach wie vor das Zentrum der Kundenbeziehung. Sie dient der Beratung sowie dem Verkauf und nimmt eine Schlüsselrolle für die Positionierung der Marke ein.

Daher wird sich die RZB auch weiterhin auf den fl ächendeckenden Filialausbau konzentrieren. Der Großteil der neuen Filialen ist speziell auf das Retail-Geschäft ausgerichtet und verfügt generell über kleinere und kosteneffi zientere Verkaufsfl ächen.

Das Netzwerk in CEE verfügte zum Jahresende 2006 über 2.848 Geschäftsstellen, was einer Steigerung um 405 oder 16,6 Prozent gegenüber dem Ultimo 2005 entspricht. Davon entfallen 178 Geschäftsstellen auf Neueröffnungen. Die verbleibenden 227 Geschäftstellen wurden von der Impexbank und der eBanka neu in das Netzwerk eingebracht. Der Ausbau des Bankstellennetzes soll auch 2007 konsequent fortgesetzt werden. Bis 2009 soll das Vertriebsnetz mehr als 3.400 Filialen in CEE umfassen.

Geschäftsstellen der Raiffeisen International in CEE

2.625

2.250

1.875

1.500

1.125

750

375

0

in Mio.

494604

722

916

2.848

2001 2002 2003 2004 2005 2006

2.443

Retail Customers

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RZB 2006

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„Sales Force Effectiveness“-Programm

Im Zuge des fortschreitenden Entwicklungsprozesses der Bankmärkte in CEE gewinnt für die RZB das Thema Cross-Selling zunehmend an Bedeutung. Cross-Selling bedeutet in diesem Zusammenhang den Verkauf von ergänzenden Produkten und Dienstleistungen an bestehende Kunden, um die Kunden beziehung besser auszuschöpfen. Um das Cross Selling-Potenzial möglichst vollständig auszu-schöpfen, wurde 2005 ein CEE-weites „Sales Force Effectiveness“-Programm gestartet. Dabei werden bestehende Kundenbeziehungen analysiert und zusätzliche Potenziale ermittelt. Dieser Prozess ist direkt abhängig vom jeweiligen Entwicklungsgrad eines Marktes hinsichtlich seiner Produktstandards. So werden in einigen Ländern bereits automatisch Versicherungsprodukte (die wiederum provisions-tragend sind) bei der Vergabe von Konsumenten- oder Hypothekarkrediten mit angeboten. Den Kundenbetreuern werden sowohl spezielle Informations- als auch Anreizsysteme geboten, um die Beratungs- und Vertriebseffektivität zu optimieren.

In Polen wurde dieses Programm bereits 2006 vollständig implementiert und abgeschlossen. Zum Stichtag befand sich das Programm in folgenden Ländern noch in Umsetzung: Albanien, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Tschechien und Ungarn. Für die verbleibenden Länder steht der Start des Programms in näherer Zukunft bevor. Das Gesamtprojekt soll bis Ende 2008 abgeschlossen sein.

Asset Management-Produkte boomen

Investmentfonds befi nden sich am Anfang einer langfristigen Boomphase in den CEE. Die rasante wirtschaftliche Entwicklung dieser Region führt zu einer deutlichen Steigerung des Wohlstandsniveaus für breite Schichten der Bevölkerung und damit auch zu einer Veränderung des Sparverhaltens. Ähnlich wie in Österreich entdecken auch in Osteuropa immer mehr Menschen Investmentfonds als attraktive Alternative zum Sparbuch. Die RZB erhöhte die in CEE verwalteten Volumen an Investment- und Pensionsfonds um 59 Prozent auf € 3,28 Mrd. Mit Jahresende 2006 machten die Fondsvolumina in den fünf EU-Mitgliedsländern Zentraleuropas – Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn – rund € 20 Mrd. oder rund 7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus. Alleine in Österreich waren zum selben Zeitpunkt € 155,6 Mrd. in Fonds investiert. In der Eurozone entspricht das Anlagevolumen in Investmentfonds rund 60 Prozent des BIP. In Bulgarien bzw. Rumänien erreicht dieser Wert nicht einmal ein Prozent, und in Russland lag er knapp über einem Prozent. Das ist ein wesentlicher Indikator für das riesige langfristige Wachstumspotenzial, das Investmentfonds in Osteuropa haben.

Retail Customers

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131www.rzb.at

RZB 2006

Die RZB hat frühzeitig begonnen, Kapitalanlagegesellschaften in CEE zu gründen. Schon im Jahr 1998 wurden in der Slowakei und in Kroatien die ersten Spezialgesellschaften gegründet. In beiden Ländern ist die RZB heute mit einem Marktanteil von rund einem Drittel deutlicher Marktführer bei Investmentfonds. Im Frühjahr 2006 wurde eine Gesellschaft in Bulgarien eröffnet, die mit mittlerweile 17 Prozent Marktanteil zum Marktführer aufgestiegen ist. Insgesamt bietet die RZB in neun Ländern der Region eigene Investmentfonds an. In Serbien und der Ukraine ist die Gründung eigener Gesellschaften für die nähere Zukunft geplant. Auch in CEE baut die RZB auf die langjährige Erfahrung ihrer Konzerngesellschaft Raiffeisen Capital Management (RCM), der marktführenden Kapitalanlagegesellschaft in Österreich.

Debit- und Kreditkarten immer beliebter in CEE

In CEE ist der bargeldlose Zahlungsverkehr im Vergleich zu den Mitgliedsstaaten der Eurozone bisher nur in geringem Maße verbreitet. Im Zuge der allgemein zunehmenden Mobilität und der steigenden Kaufkraft entwickelt sich ein Trend in Richtung eines bargeldlosen Zahlungsverkehrs. In diesem Produktbereich ist daher auch weiterhin mit starken Zuwachsraten zu rechnen. Im Rahmen der RZB-Retail Banking-Strategie ist es ein erklärtes Ziel, wesentlich zur weiteren Verbreitung von Debit- und Kreditkarten in CEE beizutragen.

Die Verbreitung von Kreditkarten ist in CEE im Vergleich zu Westeuropa noch limitiert, zeichnet sich aber durch rasches Wachstum aus. Bis zum Jahresende 2006 wurden über das RZB-Netzwerk in CEE rund 1,22 Mio. Kreditkarten (2005: 620.000) ausgegeben, was gegenüber dem Vorjahr knapp eine Verdopplung bedeutet. Auch 2007 soll der gesamte Kartenbestand wesentlich ausgeweitet werden. Besonders hohes Wachstumspotenzial sieht die RZB in den Ländern der GUS, insbesondere Russland und Ukraine, sowie in Rumänien.

Ziele für das laufende Jahr

Nach Erreichen der Gewinnschwelle im Retail Banking-Segment im Jahr 2004 und weiterer Ergebnis-verbesserungen in den Jahren 2005 und 2006 plant die RZB, auch im Jahr 2007 in ihren Retail Banking-Ergebnissen deutlich schneller als ihre Mitbewerber zu wachsen und ihren Marktanteil auszu-bauen. Für 2007 liegen die Schwerpunkte in der Transformation und Integration der neu erworbenen Banken in Russland und Tschechien, der weiteren Expansion insbesondere in den Ländern der GUS sowie im weiteren Ausbau von kurzfristigen Kreditprodukten, insbesondere Konsumentenkredite und Hypothekarfi nanzierungen, weiters in der beschleunigten Ausweitung des Leasingbereichs und im KMU-Geschäft sowie in der weiteren Verbesserung des Risiko- und Forderungsmanagements.

Retail Customers

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Proprietary TradingDas Geschäftssegment Proprietary Trading umfasst den Eigenhandel der Bereiche Treasury und Investment Banking der Raiffeisen Zentralbank, der Raiffeisen Centrobank, der Netzwerkbanken und der Investmentfi rmen in CEE.

Treasury umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzwirksamen Produkten wie Geldmarktdepots, Valuten und Münzen sowie mit bilanzunwirksamen Zins- bzw. Kursprodukten wie Termingeschäften und Optionen. Dazu kommt das eigene Portfoliomanagement von Aktien, Renten, Fonds sowie kurz- und langfristige alternative Investments.

Zum Bereich Investment Banking gehört die Führung eigener Wertpapierpositionen in den Büchern und das Market Making. Darüber hinaus werden Wertpapierleihgeschäfte und Repo-Transaktionen mit internationalen Partnern durchgeführt. Der Gutteil dieser Geschäfte wird durch Aufträge von Kunden und „Flow-Geschäft“ getrieben. Dieser Teil ist nicht von der Marktpositionierung abhängig.

Proprietary Trading weist einen Ergebniszuwachs von 22 Prozent auf € 291 Mio. aus. Der Zinsüber-schuss stieg um 21 Prozent, was vor allem auf Volumensteigerungen bei Investments in mittel- und längerfristige Veranlagungen zurückzuführen ist. Während der Provisionsüberschuss gegenüber dem Vergleichszeitraum um € 20 Mio. zurückging, stieg das Handelsergebnis um mehr als € 90 Mio.

Bedingt durch die Erhöhung des Personalstandes um 814 Mitarbeiter bzw. 62 Prozent nahmen die Verwaltungsaufwendungen um knapp 38 Prozent zu. In geringem Ausmaß spiegelte sich dieser Ressourcenaufbau auch in der Cost/Income Ratio wider. Diese lag 2006 mit 35,0 Prozent um einen Prozentpunkt über dem Vergleichswert des Vorjahres.

in € Tausend 2006 2005 Veränderung

Zinsüberschuss 223.422 184.422 21,1%

Kreditrisikovorsorgen 24 -2 -

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 223.446 184.420 21,2%

Provisionsüberschuss 16.237 36.131 -55,1%

Handelsergebnis 215.088 121.503 77,0%

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 35.745 -1.894 -

Verwaltungsaufwendungen -159.973 -116.131 37,8%

Sonstiges betriebliches Ergebnis -40.003 14.333 -

Jahresüberschuss vor Steuern 290.539 238.361 21,9%

Anteil am Ergebnis vor Steuern 15,4% 25,6% -10,2 PP

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 12.555.160 10.952.194 14,6%

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.119 1.305 62,4%

Cost/Income Ratio 35,0% 34,0% 1,0 PP

Durchschnittliches Eigenkapital 855.060 762.848 12,1%

Return on Equity vor Steuern 33,0% 31,2% 1,8 PP

Proprietary Trading

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133www.rzb.at

RZB 2006

Das sonstige betriebliche Ergebnis weist gegenüber dem Vorjahr einen negativen Saldo aus. Dies ist vor allem auf die Stichtagsbewertung von derivativen Instrumenten des Bankbuchs sowie auf Aufwen-dungen für Instrumente zur Absicherung von Wertpapierergebnissen zurückzuführen. Das sonstige betriebliche Ergebnis ist daher im Zusammenhang mit dem Ergebnis aus Finanzinvestitionen zu sehen, worin die entsprechenden Gegenpositionen enthalten sind.

Der Return on Equity stieg um 1,8 Prozentpunkte auf 33 Prozent. Der Anteil dieses Segments am Gesamtergebnis sank 2006, bedingt durch die konsolidierten Einmaleffekte, auf 15,4 Prozent. Ohne deren Berücksichtigung lag der Anteil des Segments Proprietary Trading bei 23 Prozent.

Abflachung der Zinskurve führt zu engeren Spreads bei Euro-Renten

2006 verzeichneten auf dem Euro-Rentenmarkt sämtliche Laufzeiten Kursrückgänge. Auslöser dafür waren die anziehende Konjunktur und steigende Zinsen im Euroraum. Diese Entwicklung erreichte zur Jahreshälfte mit einer Rendite von 4,15 Prozent für zehnjährige Anleihen ihren Höhepunkt. Danach zeigte der europäische Rentenmarkt mit zunehmender Abfl achung der Zinskurve jedoch ein differenziertes Bild. Per Jahresultimo lagen die Renditen einer zehnjährigen Bundesanleihe bei 3,95 Prozent, jene einer zweijährigen bei 3,88 Prozent.

Trotz eines weiterhin hohen Leistungsbilanzdefi zits hatten die USA 2006 kein Problem, dieses Defi zit über Kapitalzufl üsse zu fi nanzieren. Bis Jahresmitte führten kontinuierlich steigende Leitzinsen – aus-gehend von 4,25 Prozent auf 5,25 Prozent – zu einer Ausweitung des Zinsvorsprungs gegenüber dem Euroraum und Japan.

Euro legt gegenüber Dollar und Yen kräftig zu

Die aufgrund schwacher Vorlaufi ndikatoren absehbare Zinspause der US-Notenbank führte bereits im zweiten Quartal 2006 zu deutlichen Anstiegen des Euro gegenüber dem US-Dollar. Im zweiten Halbjahr verringerte sich die Zinsdifferenz zwischen den USA einerseits und der Eurozone und Japan andererseits kontinuierlich, wobei das Verhältnis des Euro zum US-Dollar aller dings erst gegen Jahres-ende erneut deutlich zugunsten der europäischen Gemeinschaftswährung ausschlug. Im Dezember erreichte der Wechselkurs mit 1,33 Euro je US-Dollar schließlich seinen Jahreshöchststand.

In Japan markierte die Zinsanhebung im Juli 2006 zwar das Ende der jahrelangen Ära der Nullzins-politik, den Yen konnte das allerdings nicht unterstützen. Das Währungsverhältnis Euro zu Yen wurde durch die sich ausweitende Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und Japan von 140 zu Jahresbeginn auf 157 zum Jahresende getrieben. Gegenüber dem US-Dollar notierte der Yen im Jahresverlauf zwischen 109 und 122 und beendete das Jahr mit 119 im oberen Bereich dieser Bandbreite.

Proprietary Trading

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RZB 2006

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Kapazitäts- und Angebotsausweitung im Fixed Income

Um dem gestiegenen Kundenbedarf Rechnung zu tragen, wurden im Bereich Fixed Income – hier erfolgt der Handel von Kreditrisiken in Form von Anleihen und Kreditderivaten sowie der Handel von Zinsen und strukturierten Produkten – die Handelsbücher weiter stark ausgebaut. Hervorzuheben ist hierbei vor allem der Ausbau der Bücher in CEE-Währungen wie etwa in ungarischen Forint, polnischen Zloty sowie slowakischen und tschechischen Kronen.

Im Jahr 2006 wurde ein Order Execution Desk etabliert, der als zentrale Drehscheibe für Kunden-anfragen einen raschen und kosteneffi zienten Bondhandel erlaubt. Damit wurde der Weg zwischen Kunde und Händler erheblich verkürzt. Die Rolle der RZB als aktiver Handelspartner mit Tischen in Wien, London und Singapur hat dadurch deutlich an Bedeutung gewonnen.

Im Bereich Financial Engineering wurden die Kapazitäten für die Strukturierung von maßgeschnei der-ten Fixed Income-Produkten weiter ausgebaut und die Preisbildung durch die Implementierung einer leistungsfähigen state-of-the-art Software, einer so genannten Pricing Engine, automatisiert. Im Jahr 2006 wurde ein Political Risk Swap entwickelt, der auf die synthetische Übernahme von politischem Risiko in ausgesuchten Märkten abzielt.

12,5%

10,0%

7,5%

5,0%

2,5%

0%

-2,5%

Entwicklung der Euro-Wechselkurse

01.06

USD/€ JPY/€ PLN/€ RUB/€ HUF/€

03.0703.06 05.06 07.06 09.06 11.06 01.07

Proprietary Trading

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135www.rzb.at

RZB 2006

Foreign Exchange mit kräftigem Umsatzplus

Unterstützt vom positiven Marktumfeld weist der Bereich Foreign Exchange eine Umsatzsteigerung im Ausmaß von 25 Prozent aus. Dieser Zuwachs im Geschäftsvolumen basiert auf dem Ausbau der starken Position im Devisenhandel. 2006 nahm die RZB nicht nur in den Währungen der zehn größten Industrienationen, sondern insbesondere in den Währungen des CEE-Raumes eine der weltweit führen-den Positionen ein. Gemessen am Umsatz lag sie z. B. im Handel von USD/PLN auf der elektro nischen Handelsplattform Reuters Dealing – diese ist mit weltweit 112 Handelsteilnehmern die wichtigste Devisenhandelsplattform für osteuropäische Währungen – auf Rang vier.

Auf die freie Konvertierbarkeit von RON, HRK und RUB bzw. auf die daraus entstehende Nachfrage-entwicklung hat die RZB rechtzeitig mit dem Ausbau ihrer personellen Ressourcen innerhalb und außerhalb Österreichs reagiert. Der Handel mit Banknoten war im abgelaufenen Geschäftsjahr neben der Vertiefung bereits bestehender Kundenbeziehungen insbesondere von der Neukundengewinnung im GUS-Raum und dem Mittleren Osten geprägt. Mit der Forcierung des Handels in den wichtigsten osteuropäischen Währungen konnte sich die RZB 2006 als führender Market Maker in diesem Marktsegment etablieren.

Money Markets lanciert US-Commercial Paper Programm

Wenngleich sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen angesichts hoher Energiepreise und vorherrschender Marktunsicherheit bezüglich der US-Geldpolitik schwierig gestalteten, blickt RZB Money Markets auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Mit der Einführung des US-Commercial Paper Programms erreichte die RZB 2006 einen wichtigen Meilenstein ihrer Refi nanzierungsstrategie.

Das im Sommer aufgesetzte Programm mit einem Gesamtvolumen von bis zu USD 4,0 Mrd. richtet sich an US-Investoren wie Geldmarktfonds und Investmentgesellschaften sowie private Unternehmen und öffentliche Institutionen. Dadurch wurden die Refi nanzierungsmöglichkeiten der RZB im US-Dollar mit Laufzeiten bis zu einem Jahr erweitert. Bereits nach wenigen Wochen war die Zielauslastung erreicht und konnte seither konstant gehalten werden.

Securities Finance mit erweiterter Produktpalette

Für RZB Securities Finance war 2006 abermals ein Rekordjahr. Sowohl Kundenbasis als auch Geschäfts-volumen wurden beträchtlich gesteigert. Die treibenden Faktoren waren dabei die Erweite rung der Produktpalette, wie etwa erstmalige in RUB denominierte Transaktionen, und der Ausbau der Handels-aktivitäten in CEE.

Mit der erfolgreichen Einführung eines hochleistungsfähigen Front Offi ce-Systems ist die Basis für die zentrale Verwaltung aller Wertpapierbestände geschaffen worden. Dabei handelt es sich um eine state-of-the-art Technologie, die den Ausbau der weiteren Geschäftstätigkeiten in den Segmenten der kurzfristigen Finanzierung sowie dem Wertpapierleihegeschäft unterstützt.

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RZB 2006

136 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

ABS- und CDO-Portfolio für institutionelle Kunden zugänglich gemacht

Investments in Asset Backed Securities (ABS) und Collateralized Debt Obligations (CDO) machen auf-grund der attraktiven Margen, der guten Bonität und der Diversifi kationsbreite der zugrunde liegenden Forderungen einen kontinuierlich wachsenden Anteil innerhalb des RZB-Portfolios aus.

Trotz der im Vergleich zum Vorjahr zu beobachtenden Einengung der Margen konnte 2006 – bei un verändertem Investmentgrade-Rating des Portfolios – ein konstanter Spread erzielt werden. Erreicht wurde dies durch die Optimierung von Analyse- und Pricing-Instrumenten, den Einsatz neuer quantitativer Modelle sowie eines konservativen, auf Stabilität ausgelegten Managements des Alternative Investments- und Hedgefonds-Portfolios. Der Aufbau einer Fonds-Plattform ermöglicht institutionellen Kunden seit 2006, in ein aktiv gemanagtes ABS- und CDO-Portfolio zu investieren.

Balance Sheet Management bereitet Weg zur Kapitalmarktfinanzierung

RZB Balance Sheet Management übernimmt die aktive, zentrale Steuerung der Vermögenswerte der RZB und treibt die Weiterentwicklung bzw. Optimierung der Bilanzsteuerungsinstrumente kontinuierlich voran. 2006 war dabei geprägt von der Erweiterung der Steuerungsinstrumente, wodurch der Kreis der Investoren und Interessenten wesentlich vergrößert werden konnte.

2006 wurde die Interbankfi nanzierung zugunsten von Kapitalmarktfi nanzierungen reduziert. Die Entwicklung innovativer Kapitalmarktinstrumente und der Aufbau aktiver Debt Investor Relations ermöglichten der RZB, international mit ihren Eigenemission zu reüssieren.

Nach der Platzierung einer variabel verzinslichen Anleihe in der Höhe von € 1 Mrd. mit 11 Basis-punkten über Euribor zu Jahresbeginn emittierte die RZB im April eine hybride Tier 1-Anleihe mit einem Volumen von € 500 Mio. und einem Aufschlag von 95 Basispunkten auf den Mid-Swap-Satz. Diese Transaktion machte die RZB zur ersten Bank Österreichs, die eine derart großvolumige Einzel-emission bei internationalen Kredit-Investoren platziert hat. Im Jahr 2006 erfolgte weiters die Emission einer Lower Tier 2-Anleihe mit einem Volumen von € 400 Mio. zu 35 Basispunkten über dem Euribor.

Ein neues Team wurde etabliert, um im Rahmen der Einheit Asset-/Liability Management das risiko-klassenübergreifende Management des Bankbuchs zu verstärken.

Credit Value Book unterstützt Risikomanagement

Mit Beginn des zweiten Quartals wurde die Abteilung Credit Value Book neu etabliert und mit dem Mandat ausgestattet, ein hoch qualitatives, diversifi ziertes Kreditrisiko-Portfolio bestehend aus inter nationalen Corporate-, Financials- sowie Sovereign-Risiken zu bilden. Zusätzlich unterstützt die Einheit als Produkt- und Marktspezialist für Kreditrisikoinstrumente das Kredit- sowie das Länderausfallrisiko-Management der RZB.

Proprietary Trading

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137www.rzb.at

RZB 2006

Raiffeisen Centrobank behauptet ihre starke Marktposition

Der Marktanteil der Raiffeisen Centrobank, dem Equity Haus der RZB, lag 2006 im Wertpapierhandel an der Börse Wien bei rund 13 Prozent. Ihre marktführende Position auf dem Wiener Kapitalmarkt untermauerte sie mit einem Anteil von rund 70 Prozent an den Specialist- bzw. Market Maker Mandaten. Neben ihrer starken Stellung auf dem Heimmarkt Österreich ist die Raiffeisen Centrobank über Mitgliedschaften an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Zürich, Mailand, London, Budapest und Warschau auch international gut positioniert.

Ausblick

Im Segment Proprietary Trading steht auch im laufenden Geschäftsjahr die kundenbezogene Ange-botserweiterung im Vordergrund. So ist etwa im Fixed Income-Bereich die Erweiterung des Leistungs-spek trums um Swapbücher in RUB, RON und BGN geplant. Der weitere Ausbau der Produktpalette ist darüber hinaus im Bereich Financial Engineering und in den Bereichen Commodities, Credit und FX geplant.

Proprietary Trading

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

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RZB 2006

138 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Participations and OtherDieses Segment beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten vor allem das umfangreiche Beteiligungs porte-feuille der RZB. Darin enthalten sind auch die assoziierten Unternehmen, die mittels Equity-Methode in die Bilanz integriert sind. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen enthalten, speziell jene der Raiffeisen Zentralbank als Muttergesellschaft und von nachgeordneten Verwaltungsholdings.

Der Periodenüberschuss vor Steuern stieg vorwiegend durch den Einmaleffekt aus den Verkäufen der Raiffeisenbank Ukraine und des Minderheitsanteils an der kasachischen Bank TuranAlem. Der Rück-gang bei den Zinserträgen von 17 Prozent ist durch die etwas geringeren realen Erträge aus der Eigen kapitalverzinsung nach Abzug der auf die anderen Geschäftsfelder verteilten kalkulatorischen Ver-zinsung verursacht. Verwaltungsaufwendungen, die überwiegend Kosten der Nichtbanken sowie der Steue rung des Konzerns beinhalten, stiegen geringfügig um 3 Prozent auf € 156 Millionen. Der Anteil des Segmentes am Gesamtergebnis lag wegen der Einmaleffekte bei 30 Prozent.

Die Flughafen Wien AG bildete gemeinsam mit der Raiffeisen Zentralbank und der slowakischen Private Equity Group Penta das Consortium TwoOne, das den Zuschlag für die Privatisierung des 66-Prozent-Anteils am Flughafen Kosice erhielt. Das Closing der Transaktion hat am 25. Oktober 2006 stattgefunden. Weiters wurde im Dezember 2006 der von RZB Private Equity Holding AG gehaltene Anteil an der Unternehmens Invest Aktiengesellschaft an deren Hauptaktionär CROSS Industries AG verkauft.

Participations and Other

in € Tausend 2006 2005 Veränderung

Zinsüberschuss 49.251 59.335 -17,0%

Kreditrisikovorsorgen -4.269 484 -

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 44.981 59.819 -24,8%

Provisionsüberschuss 3.186 -5.081 -

Handelsergebnis -2.758 -2.559 -

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 105.080 23.368 350%

Verwaltungsaufwendungen -155.823 -151.360 -

Sonstiges betriebliches Ergebnis 48.672 41.542 -17,2%

Ergebnis aus Endkonsolidierungen 517.401 - -

Jahresüberschuss vor Steuern 560.739 -34.271 -

Anteil am Ergebnis vor Steuern 29,8% - -

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 3.582.952 2.995.654 19,6%

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 3.053 2.633 16,0%

Cost/Income Ratio 157,7% 161,5% -3,8 PP

Durchschnittliches Eigenkapital 244.014 208.655 16,9%

Return on Equity vor Steuern 225,9% -16,4% -

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139www.rzb.at

RZB 2006

Im Folgenden sind die geschäftspolitisch bedeutendsten sowie die ergebniswirksamsten Beteiligungen dieses Segments beschrieben. Ein Überblick über wesentliche Beteiligungen, deren Ausmaß und Struktur (direkt oder indirekt) fi ndet sich im Beteiligungsspiegel im Anhang (Seite 227ff).

UNIQA Versicherungen AG. Die UNIQA Group Austria ist eine der führenden Versicherungs-gruppen Zentraleuropas. Auf den CEE-Versiche-rungs märkten verfolgt sie ein konsequent rendite-orientiertes Wachstum durch Expansion und Inter nationalisierung – so erfolgte im Jahr 2006 der Markteintritt in Serbien und in der Ukraine. UNIQA ist damit in 15 CEE-Ländern aktiv. Bei der Erschließung dieser Märkte unterstützen sich UNIQA und die RZB im Rahmen einer „Preferred Partnership“ gegenseitig. In Italien, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein ist UNIQA als Nischenversicherer mit klaren Zielgruppen vertreten.

2006 steigerte die UNIQA Group das Volumen der verrechneten Prämien nach vorläufi gen Zahlen um 6,8 Prozent auf € 5.050 Mio. Die internationalen Gesellschaften trugen dazu € 1.631 Mio. bei (+ 21,3 Prozent). Der internationale Anteil am

Prämien volumen der Gruppe betrug im Jahr 2006 über 32 Prozent. Am österreichischen Markt stiegen 2006 die verrechneten Prämien um 1,0 Prozent auf € 3.419 Mio. Die UNIQA Gruppe weist für das abgelaufene Geschäftsjahr nach vorläufi gen Zahlen ein um 23,4 Prozent gestiegenes EGT von € 235 Mio. (2005: € 190,3 Mio.) aus.

Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H. Die Raiffeisen Bausparkasse nützte die guten Rahmen bedingungen des Jahres 2006. Das hohe Finanzierungsvolumen des Jahres 2005 wurde um 3,2 Prozent ausgeweitet. Insgesamt wurden € 1,05 Mrd. Baugeld ausbezahlt. Das entspricht einem Markt anteil von 35 Prozent. Die lebhafte Nachfrage nach Darlehen bewirkte einen weiteren Anstieg der Ausleihungen um 3,5 Prozent auf € 5,03 Mrd., womit ein Marktanteil von 35 Prozent erzielt wurde. In Österreich wurden insgesamt 275.700 neue Bausparverträge abgeschlossen, das ent spricht einem Marktanteil von 32 Prozent. In der Slowakei, Tschechien, Kroatien und Rumänien, wo die Raiffeisen Bausparkasse jeweils mit einer Tochtergesellschaft vertreten ist, wurden 316.000 Bausparverträge abgeschlossen.

Entwicklung des verrechneten Prämienvolumensder UNIQA Group Austria

4.550

3.900

3.250

2.600

1.950

1.300

650

0

in € Mio.*

2002 2003 2004 2005 2006

2.687,1

4.730,4

Internationaler Anteil. *Inklusive Sparanteil der Prämien aus der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung.

307,0

402,3

700,8

1.344,8

1.631,0

3.132,8

3.777,8

5.050,0

Participations and Other

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

1.200

1.000

800

600

400

200

0

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

0

in € Mio.

6.203

9.90310.406

Finanzierungsleistungen in € Millionen Finanzierte Wohneinheiten

613

Finanzierungsleistungen und finanzierte Wohneinheitender Raiffeisen Bausparkasse in Österreich

in Stück

655

796

1.0201.053

11.063

7.474

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RZB 2006

140 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

Die Bilanzsumme der nach HGB-Bestimmungen bilanzierenden Raiffeisen Bausparkasse belief sich auf € 6,2 Mrd. (2005: € 6,2 Mrd.). Ihr Eigenkapital liegt bei € 161,5 Mio. (2005: € 158,6 Mio.). Mit einem Gewinn vor Steuern von € 13,1 Mio. wurde ein Return on Equity vor Steuern von 8,2 Prozent erzielt. In Österreich beschäftigt das Institut rund 300 Mitarbeiter.

Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. (Raiffeisen Capital Management). Gemeinsam mit den drei 100-prozentigen Töchtern, der Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage-GmbH, der Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank AG und der Auslandsvertriebsgesellschaft Raiffeisen International Fund Advisory (RIFA), tritt die Raiffeisen KAG unter der Dachmarke Raiffeisen Capital Management (RCM) auf.

Insbesondere das dynamische Auslandsgeschäft trug zu einem Wachstum um rund € 4,6 Mrd. oder 13,3 Prozent auf € 39,3 Mrd. bei. Damit stieg das Volumen bei RCM beinahe doppelt so stark wie jenes des österreichischen Gesamtmarktes für

Investmentfonds (plus 7,5 Prozent). Die Position als Nummer Eins am österreichischen Fondsmarkt konnte somit um 1,2 Prozentpunkte auf 23,5 Prozent (per Jahresultimo) ausgebaut werden. Zahlreiche Auszeichnungen sind Zeugnis für die höchstqualitative Arbeit von RCM in allen Bereichen.

Die Raiffeisen Capital Management weitete im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 41,5 Prozent auf € 242 Mio. aus und erzielte einen Vorsteuergewinn (nach HGB) von € 9 Mio. Die Bilanzsumme stieg auf € 140 Mio. (2005: € 121 Mio.), das Eigenkapital auf € 25 Mio. (2005: € 20 Mio.). Der Return on Equity vor Steuern betrug 35 Prozent (2005: 60 Prozent). Das Unternehmen beschäftigte durchschnittlich 230 Mitarbeiter, davon durchschnittlich 225 in Österreich.

Raiffeisen Investment AG (RIAG). Die im internationalen M&A-Geschäft tätige RIAG baute 2006 ihre Marktführerschaft in Österreich sowie in CEE weiter aus. Gemessen an der Zahl der Transaktionen liegt sie in Südosteuropa mit einem Marktanteil von rund 10 Prozent als Nummer Eins vor den großen internationalen Investmentbanken. Aufgrund des sich rasant entwickelnden M&A-Marktes in Russland wurde das Team in Moskau mit neuem Management verstärkt.

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Privatisierung des türkischen Stahlwerkes Erdemir bekam die RIAG ein Mandat zur Unterstützung der türkischen Regierung bei der Privatisierung der einzigen petrochemischen Raffi nerie des Landes, Petkim. Mit der Übernahme des Groundhandling (Flughafen-Bodenverkehrsdienste) des Flughafen Budapest durch den u.a. in Istanbul und Ankara tätigen Boden-verkehrsdienstleister Celebi wurde eine weitere Transaktion mit türkischer Beteiligung ab gewickelt. Weitere Transaktionen in Südosteuropa betrafen u.a.: Privatisierung der Telekom Srpske, Beratung der UNIQA bei der Akquisition der Versicherung Zepter Osiguranje, Unterstützung des deutschen Pharma-Unternehmens Anzag beim Erwerb einer Pharma-Kette in Rumänien und Beratung beim Verkauf von K&K Electronics, dem Marktführer im Bereich Electronic Retail in Bulgarien.

Participations and Other

Rest*42,81%

Marktanteile im österreichischen Investmentfonds-Geschäft

Raiffeisen Capital Management

23,49%

Mitbewerber 117,87%

Mitbewerber 215,83%

*davon 5,53 PP anderer KAGs der Raiffeisen Bankengruppe

per 31.12.2006

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141www.rzb.at

RZB 2006

Mit 63 Mitarbeitern erwirtschaftete die RIAG im abgelaufenen Jahr bei einem Brutto-Honorarvolumen von € 18,6 Mio. ein EGT in Höhe von € 6 Mio. Ihre Bilanzsumme betrug zum Jahresultimo 2006 € 23,0 Mio.

Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI). Kernbereiche dieser Holdinggesellschaft sind ihre strategischen Beteiligungen in Österreich und in CEE im Nahrungs- und Genussmittelsektor: „Mehl & Mühle“, „Vending“ (Automatencatering für Heißgetränke und Verpfl egung) und „Sonstige“ (Zucker, Spezialitäten, Frucht und Casinos). Mit beiden Segmenten ist die LLI in Österreich und einigen Nachbarländern Marktführer; wo diese Position noch nicht erreicht ist, wird eine solche angestrebt. Darüber hinaus ist eine fl ächendeckende Marktpräsenz in allen CEE-Ländern und Südosteuropa geplant.

Im Geschäftsjahr 2005/06 erhöhte sich der Konzernumsatz auf € 678,7 Mio. (2004/05: € 619,0 Mio.); das Vorsteuerergebnis betrug € 35,2 Mio. (2004/05: € 36,0 Mio.). Der nach IFRS-Bestimmungen bilanzierende LLI-Konzern erhöhte mit durchschnittlich 2.587 Mitarbeitern (davon 480 in Österreich) seine Bilanzsumme um 11,1 Prozent auf € 738,2 Mio.; der Return on Equity vor Steuern betrug 12,6 Prozent.

ÖPAG Pensionskassen AG. Die ÖPAG nimmt langfristig betrachtet im Performance-Vergleich eine Spitzen stellung ein. Sie erwirtschaftete 2006 eine Performance von etwa 5 Prozent (die Band breite liegt – je nach Veranlagungs- und Risikogemeinschaft – zwischen 4 und 9 Prozent) und be fi ndet sich damit weiterhin in führender Position. Ihr Marktanteil bei den Begünstigten (Anwart schafts- und Leistungsberechtigten) sowie bei den Pensionskassenbeiträgen beträgt rund ein Viertel, bei den Verträgen liegt der Marktanteil mit mehr als 40 Prozent erheblich höher. Bei allen erfolgs relevanten Kennziffern ist die ÖPAG im Spitzenfeld positioniert.

ÖVK Vorsorgekasse AG (ÖVK). Die ÖVK ist eine Mitarbeitervorsorgekasse, die über das Vertriebs-netz der Raiffeisen Bankengruppe und UNIQA für alle in Österreich tätigen Unternehmen und deren Arbeitnehmer betriebliche Mitarbeitervorsorge („Abfertigung neu“) anbietet. Per Ende 2006 ver waltete die ÖVK € 236 Mio. – das entspricht einer Steigerung von 74 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die ÖVK erhöhte 2006 ihre Kundenzahl um 32 Prozent auf rund 87.000 Unternehmen, das entspricht einem Marktanteil von 28 Prozent. Der Zuwachs bei der Zahl der Anwartschaftsberechtigten betrug gut 36 Prozent auf 939.000 Personen. Im Performance-Vergleich mit den österreichischen Mitarbeitervorsorgekassen lag die ÖVK 2006 mit 4,6 Prozent an der Spitzenposition.

Raiffeisen Wohnbaubank AG (RWBB). Diese Spezialbank emittiert steuerbegünstigte Wohnbau-an leihen. Mit einem platzierten Emissionserlös von mehr als € 170 Mio. baute die RWBB im Jahr 2006 ihre Position als wichtiger Partner für die Refi nanzierung von Wohnbauprojekten der Raiffeisen Bankengruppe weiter aus. Das nach HGB-Bestimmungen bilanzierende Institut weist per Ende 2006 nach vorläufi gen Zahlen eine Bilanzsumme von € 1.176 Mio. (2005: € 1.059 Mio.), anrechenbare Eigenmittel von € 5,70 Mio. (2005: € 5,65 Mio.) und ein EGT von € 1,03 Mio. (2005: € 0,99 Mio.) aus. Daraus resultiert ein Return on Equity vor Steuern von 16,9 Prozent (2005: 16,9 Prozent).

Notartreuhandbank AG. Als einzige von der Österreichischen Notariatskammer zertifi zierte Bank für Treuhandeinlagen der österreichischen Notare verwaltete die Notartreuhandbank im Jahr 2006 auf rund 54.000 Konten im Jahresdurchschnitt € 813 Mio. Treuhandgelder; dies entspricht einer Steigerung um 24 Prozent oder € 158 Mio. gegenüber 2005.

Participations and Other

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

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RZB 2006

142 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

VISA-SERVICE Kreditkarten AG. Mit über 970.000 VISA-Karteninhabern und rund 95.000 Akzep-tanzstellen erzielte VISA im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von € 4,4 Mrd. (plus 9,1 Prozent gegenüber 2005), davon € 3,1 Mrd. (plus 7,5 Prozent) bei österreichischen Händlern. Damit ist VISA die umsatzstärkste Kreditkarte in Österreich und hält bei einem Marktanteil (ausgegebene Kredit-karten) von rund 44 Prozent. Die zuletzt neu eingeführten Produkte wie etwa das Tourismus portal „Urlaub mit VISA“, die „VISA Electron Prepaid-Karte“ oder der VISA-Standard „Verifi ed by VISA“ zum sicheren Bezahlen im Internet fi nden im Kunden- und Partnerbereich hohe Akzeptanz.

Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH. Im Auftrag der österreichischen Banken ent wickelt Europay Zahlungskarten wie die multifunktionale Maestro-Bankomatkarte, die elektronische Geldbörse Quick und eine Vielzahl unterschiedlicher MasterCard-Kreditkarten. Europay Austria serviciert über 95.000 Vertragspartner; das Jahr 2006 brachte einen deutlichen Anstieg des Zahlungs volumens von 9,5 Prozent auf € 16,1 Mrd. Im Einzelnen erzielte MasterCard einen Umsatz von € 3,72 Mrd. (plus 9,9 Prozent). Bei der Maestro-Bankomatkarte stieg das Zahlungsvolumen um 9,4 Prozent auf € 12,25 Mrd.; das Quick-Zahlungsvolumen legte hingegen um 0,7 Prozent auf € 134,7 Mio. zu. Positiv entwickelt haben sich der Maestro SecureCode (sicheres Bezahlen im Internet) und das Markt -segment Prepaid. Seit September können via Internet (Online-Portal) Umsatzabfragen, elektro nische Monatsabrechnungen, Reklamationen sowie Verwaltung der Kartendaten und Rück zahlungs modali-täten bei Teilzahlungen durchgeführt werden, wobei sämtliche Funktionen rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Raiffeisen evolution project development GmbH. Das Unternehmen ist mit seinen Tochtergesell-schaften ein führender Immobilien-Developer in Österreich und CEE und tritt insbesondere in jenen Märkten auf, die sich durch hohes Wachstums- sowie durch hohes Gewinnpotenzial auszeichnen. So werden derzeit verstärkt Projekte in Russland, Rumänien und Polen entwickelt bzw. wurden bereits errichtet. Der Markteintritt in der Ukraine ist geplant. Umfangreiche Projektentwicklungsaktivitäten des vergangenen Jahres sind die Basis für ein erfolgreiches Projektabwicklungsjahr 2007. Das Unter-nehmen strebt ein laufend zu bearbeitendes Projektvolumen (Eigen- und Dienstleistungsprojekte) in Österreich und in den CEE-Ländern ich Höhe von insgesamt rund € 800 Mio. mit einer jährlichen Leistung von rund € 140 bis € 200 Mio. an. Im vergangenen Jahr wurde – inklusive der Bestands-veränderungen – mit durchschnittlich 160 Mitarbeitern (davon 89 in Österreich) eine Betriebsleistung von € 132 Mio. erzielt. Die Bilanzsumme des nach IFRS bilanzierenden Unternehmens beträgt zum Jahresultimo 2006 € 180 Mio., das Eigenkapital € 77,7 Mio. (jeweils vorläufi ge Werte).

Raiffeisen Informatik GmbH. Die Raiffeisen Informatik, mit 10,4 Prozent Marktanteil der zweit größte IT-Services-Anbieter in Österreich, bietet mit ihren Tochterunternehmen Dienstleistungen im Bereich IT-Operations, Outsourcing, Security Services, Software Solutions, Output Services und Client Manage-ment an. 2006 hat sie u.a. zwei Outsourcing-Projekte (Raiffeisen Leasing und Raiffeisen Bausparkasse) innerhalb des Raiffeisensektors sowie weitere Marktprojekte (Mann heimer Versicherung, NÖ-Landes-krankenhäuser) erfolgreich durchgeführt. In den nächsten Jahren ist eine Expansion in die Bereiche öffentliche Verwaltung, Gesundheitswesen sowie eine weitere Internationalisierung geplant. Zum Jahresende beschäftigte das Unternehmen (inklusive der Tochterunternehmen) 1.049 Mitarbeiter. Der Umsatz der Raiffeisen Informatik erreichte im abgelaufenen Jahr € 204,2 Mio., die Bilanzsumme € 91,6 Mio. und das EGT € 1,8 Mio.

Participations and Other

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143www.rzb.at

RZB 2006

F.J. Elsner & Co. GesmbH und F.J. Elsner Trading GesmbH. Diese beiden Gesellschaften bilden zusammen das Handelshaus Elsner, das von Wien aus in Zusammenarbeit mit seinen Repräsentanzen und Niederlassungen in Peking, Kiew, Miami, Moskau, New York, Riga, Sofi a und Varschez den traditionellen „Ost-West-Handel” betreiben. Die F.J. Elsner & Co. GesmbH beschäftigt sich vorwiegend mit Vertretungsgeschäften im Papier- und Zellstoffsektor, handelt mit Plywood und betreibt das noch verbliebene Kühlhaus in Bulgarien, das nach Abverkauf der produzierten Restwaren vor allem als Lager für Fremdware geführt wird. Die durchschnittlich 90 Mitarbeiter (davon 9 in Österreich) erziel-ten einen Umsatz von € 24,5 Mio. und ein EGT von € 67 Tausend; der Return on Equity vor Steuern machte 4,4 Prozent aus. Die Bilanzsumme hat sich auf € 8,5 Mio. reduziert. Die F.J. Elsner Trading GesmbH handelt mit Stahl- und Chemieprodukten. In diesem Geschäftsfeld erzielten 36 Mitarbeiter (davon 27 in Österreich) einen Umsatz von € 179,4 Mio., ein EGT von € 0,9 Mio. und einen Return on Equity vor Steuern von 18,3 Prozent. Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahresstichtag um 67 Prozent auf € 60,6 Mio. gestiegen (alle Werte nach HGB und per 30. Juni 2006).

Strategische Ziele und Ausblick

Entsprechend den geltenden Grundsätzen der Beteiligungsstrategie der RZB wird auch im Geschäfts-jahr 2007 der Hauptfokus im Beteiligungsbereich im Eingehen bzw. Halten von langfristigen Betei-ligungen an Unternehmen liegen, die in den Kerngeschäftsfeldern der RZB tätig sind oder diese aufgrund ihrer Geschäftstätigkeit unterstützen können. Darüber hinaus wird ein weiterer Schwerpunkt im Beteiligungsbereich auf jenen Beteiligungsunternehmen und Tochtergesellschaften liegen, die Produkte und Dienstleistungen für die gesamte Raiffeisen Bankengruppe bereitstellen. Dies ist vor dem Hintergrund der Funktion der RZB als Spitzeninstitut innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich zu sehen. Das Eingehen von reinen Finanzbeteiligungen wird bei Vorliegen entsprechender Opportunities im Einzelfall jeweils überprüft werden.

Participations and Other

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Erfolgsrechnung RZB 2006

www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

144

Erfolgsrechnung

Aufgrund einer Ausweisänderung erfolgte eine erfolgsneutrale Umgliederung für 2005 zwischen Handelsergebnis und Provisionsüberschuss in Höhe von € 199.805 Tausend; Erläuterungen siehe Seite 168.

Konzernabschluss

in € Tausend Notes 1.1.–31.12.

2006 1.1.–31.12.

2005 Veränderung

Zinserträge 5.245.019 3.516.633 49,1%

Zinsaufwendungen -3.058.526 -1.910.410 60,1%

Zinsüberschuss (2) 2.186.493 1.606.223 36,1% Kreditrisikovorsorgen (3) -346.431 -206.620 67,7%

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.840.062 1.399.603 31,5% Provisionserträge 1.372.801 969.054 41,7%

Provisionsaufwendungen -195.783 -150.212 30,3%

Provisionsüberschuss (4) 1.177.018 818.842 43,7% Handelsergebnis (5) 256.685 172.448 48,8%

Ergebnis aus Finanzinvestitionen (6) 141.551 26.037 443,7%

Verwaltungsaufwendungen (7) -2.113.095 -1.574.027 34,2%

Sonstiges betriebliches Ergebnis (8) 62.695 86.962 -27,9%

Ergebnis aus Endkonsolidierungen 517.401 - -

Jahresüberschuss vor Steuern 1.882.316 929.864 102,4% Steuern vom Einkommen und Ertrag (9) -250.917 -225.220 11,4%

Jahresüberschuss nach Steuern 1.631.399 704.644 131,5% Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg -461.967 -253.780 82,0%

Konzern-Jahresüberschuss 1.169.432 450.864 159,4%

in €

Notes 1.1.–31.12. 2006

1.1.–31.12. 2005

Veränderung

Gewinn je Aktie (10) 239,9 92,6 147,3

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RZB 2006 Konzernabschluss

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

145

Erfolgsentwicklung Periodenergebnisse in € Tausend H1 2003 H2 2003 H1 2004 H2 2004

Zinsüberschuss 385.588 477.285 515.651 608.216

Kreditrisikovorsorgen -73.157 -129.058 -93.689 -102.034

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 312.431 348.227 421.962 506.182 Provisionsüberschuss 228.588 250.709 299.686 325.773

Handelsergebnis 74.710 98.552 56.329 113.517

Ergebnis aus Finanzinvestitionen -14.823 -33.990 26.070 67.882

Verwaltungsaufwendungen -488.559 -528.852 -533.504 -662.556

Sonstiges betriebliches Ergebnis 53.594 43.053 37.957 33.007

Periodenüberschuss vor Steuern 165.940 177.700 308.500 383.806 Steuern vom Einkommen und Ertrag -33.371 -31.833 -44.542 -81.982

Periodenüberschuss nach Steuern 132.569 145.867 263.958 301.824 Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg -29.668 -32.533 -39.323 -80.780

Konzern-Periodenüberschuss 102.901 113.334 224.636 221.043

in € Tausend H1 2005 H2 2005 H1 2006 H2 2006

Zinsüberschuss 732.835 873.388 998.656 1.187.837

Kreditrisikovorsorgen -110.997 -95.623 -160.353 -186.078

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 621.838 777.765 838.303 1.001.759 Provisionsüberschuss 382.392 436.450 531.704 645.314

Handelsergebnis 40.300 132.147 148.355 108.330

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 21.855 4.182 -8.796 150.347

Verwaltungsaufwendungen -688.713 -885.314 -936.933 -1.176.162

Sonstiges betriebliches Ergebnis 55.110 31.852 6.360 56.335

Ergebnis aus Endkonsolidierungen - - - 517.401

Periodenüberschuss vor Steuern 432.782 497.082 578.992 1.303.324 Steuern vom Einkommen und Ertrag -110.446 -114.774 -98.596 -152.321

Periodenüberschuss nach Steuern 322.336 382.308 480.396 1.151.003 Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg -104.992 -148.788 -124.221 -337.746

Konzern-Periodenüberschuss 217.344 233.520 356.175 813.257

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Bilanz RZB 2006

www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

146

Bilanz

Aktiva in € Tausend

Notes

31.12.2006

31.12.2005

Veränderung

Barreserve (11, 30) 5.017.028 3.305.203 51,8%

Forderungen an Kreditinstitute (12, 30, 31) 32.005.923 29.646.533 8,0%

Forderungen an Kunden (13, 30, 31) 53.105.675 39.613.302 34,1%

Kreditrisikovorsorgen (14) -1.289.251 -1.078.550 19,5%

Handelsaktiva (15, 30, 31) 9.854.848 7.494.296 31,5%

Sonstiges Finanzumlaufvermögen (16, 30, 31) 5.940.147 4.600.725 29,1%

Finanzanlagen (17, 30, 31) 5.721.616 5.431.059 5,3%

Immaterielle Vermögenswerte (18, 20) 1.350.342 981.848 37,5%

Sachanlagen (19, 20) 1.316.963 1.008.206 30,6%

Sonstige Aktiva (21, 30, 31) 2.605.558 2.860.877 -8,9%

Aktiva gesamt 115.628.849 93.863.499 23,2%

Passiva in € Tausend

Notes

31.12.2006

31.12.2005

Veränderung

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (22, 30, 31) 44.129.411 43.416.484 1,6%

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (23, 30, 31) 44.727.489 32.157.831 39,1%

Verbriefte Verbindlichkeiten (24, 30) 11.322.460 6.217.210 82,1%

Rückstellungen (25, 31) 509.152 468.132 8,8%

Handelspassiva (26, 30, 31) 3.141.250 2.711.462 15,9%

Sonstige Passiva (27, 30, 31) 2.266.279 2.312.021 -2,0%

Nachrangkapital (28, 30) 2.895.608 1.630.638 77,6%

Eigenkapital (29) 6.637.200 4.949.721 34,1%

Konzern-Eigenkapital 3.573.721 3.068.496 16,5%

Konzern-Jahresüberschuss 1.169.432 450.864 159,4%

Anteile anderer Gesellschafter 1.894.047 1.430.361 32,4%

Passiva gesamt 115.628.849 93.863.499 23,2%

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RZB 2006 Konzernabschluss

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

147

Eigenkapitalentwicklung

in € Tausend Gezeichnetes

Kapital Kapital-

rücklagen Gewinn-

rücklagen

Konzern- Jahres-

überschuss

Anteile anderer

Gesellschafter Gesamt

Eigenkapital 1.1.2005 386.114 635.769 1.206.997 445.679 668.102 3.342.661 Kapitaleinzahlungen - - - - 655.838 655.838

Gewinnthesaurierung - - 372.916 -372.916 - -

Dividendenzahlungen - - - -72.763 -37.993 -110.756

Konzern-Jahresüberschuss - - - 450.864 253.780 704.644

Währungsdifferenzen - - 89.046 - 35.209 124.254

Capital Hedge - - -7.813 - -3.844 -11.657

Cash-Flow Hedge - - -91.965 - - -91.965

Veräußerungsergebnis von Beteiligungen ohne Kontrollverlust - - 113.292 - - 113.292

Verwässerungseffekte - - 231.969 - -124.558 107.410

Eigenkapitalveränderungen in at-equity Unternehmen - - 120.872 - - 120.872

Sonstige Veränderungen - - 11.299 - -16.171 -4.873

Eigenkapital 31.12.2005 386.114 635.769 2.046.612 450.864 1.430.361 4.949.721

in € Tausend Gezeichnetes

Kapital Kapital-

rücklagen Gewinn-

rücklagen

Konzern- Jahres-

überschuss

Anteile anderer

Gesellschafter Gesamt

Eigenkapital 1.1.2006 386.114 635.769 2.046.612 450.864 1.430.361 4.949.721 Kapitaleinzahlungen 18.349 131.631 - - 50.806 200.786

Gewinnthesaurierung - - 344.426 -344.426 - -

Dividendenzahlungen - - - -106.438 -71.658 -178.096

Konzern-Jahresüberschuss - - - 1.169.432 461.967 1.631.398

Währungsdifferenzen - - -26.495 - 3.874 -22.621

Capital Hedge - - 55.174 - 23.598 78.772

Cash-Flow Hedge - - -79.299 - - -79.299

Bewertungsänderungen der zur Veräußerung verfügbaren finan-ziellen Vermögenswerte - - 13.352 - - 13.352

Eigenkapitalveränderungen in at-equity Unternehmen - - 10.409 - - 10.409

Sonstige Veränderungen - - 37.679 - -4.901 32.778

Eigenkapital 31.12.2006 404.463 767.400 2.401.858 1.169.432 1.894.047 6.637.200

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Eigenkapitalentwicklung RZB 2006

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148

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (Raiffeisen Zentralbank) beträgt zum 31. Dezember 2006 € 404.463 Tausend. Es besteht aus 5.565.749 nennwertlosen Stückaktien, davon 5.050.029 auf Namen lautenden Stammaktien sowie aus 515.720 auf Inhaber lautenden stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Gewinnrücklagen

Als Capital Hedge werden Kurssicherungsgeschäfte für Investitionen in wirtschaftlich selbständige Teileinheiten gemäß IAS 39.102 ausgewiesen. Die erfolgsneutralen Bewertungsänderungen der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte (AfS-Bestand) resultieren überwiegend aus Bewertungsänderungen von Beteiligungen. Die Entwicklung der in den Gewinnrücklagen gebuchten Positionen Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung (Eigenkapital), Capital Hedge, Cash-Flow Hedge und Bewertungsänderungen AfS stellt sich wie folgt dar:

in € Tausend

Währungs- umrechnungs-

differenzen

Capital Hedge

Cash-Flow Hedge

Bewertungs-änderungen

AfS

Stand 1.1.2005 -101.395 -18.189 3.566 -

Nettoveränderungen im Geschäftsjahr 89.046 -7.813 -91.965 -

Stand 31.12.2005 -12.349 -26.003 -88.398 -

in € Tausend

Währungs- umrechnungs-

differenzen

Capital Hedge

Cash-Flow Hedge

Bewertungs-änderungen

AfS

Stand 1.1.2006 -12.349 -26.003 -88.398 -

Nettoveränderungen im Geschäftsjahr -26.495 55.174 -79.299 13.352

Stand 31.12.2006 -38.844 29.171 -167.697 13.352 Unter der Position Veräußerungsergebnis von Beteiligungen ohne Kontrollverlust werden jene Ergebnisse ausgewiesen, die durch den Verkauf von Anteilen an vollkonsolidierten Konzerneinheiten entstehen, ohne dass diese aus dem Konsoli-dierungskreis ausscheiden. Unter dem Posten Verwässerung sind jene Effekte ausgewiesen, die durch den Bezugsrechts-verzicht der Raiffeisen Zentralbank im Zuge von Kapitalerhöhungen bei der Raiffeisen International Bank-Holding AG entstanden sind. Als Eigenkapitalveränderungen in at-equity Unternehmen sind jene der RZB anteilig zurechenbaren, erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassenden Bewertungsergebnisse zusammengefasst; diese stammen zum überwiegenden Teil aus zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerten bei at-equity bewerteten Unternehmen. Die sonstigen Veränderungen in den Gewinnrücklagen gehen auf Anteilsveränderungen bei Konzerneinheiten sowie auf Währungsdifferenzen zwischen Erfolgsrechnung und Bilanz zurück. In den sonstigen Veränderungen sind auch latente Steuern, insbesondere auf den Cash-Flow Hedge in Höhe von € 19.853 Tausend (2005: € 23.811 Tausend), enthalten.

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RZB 2006 Konzernabschluss

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

149

Kapitalflussrechnung in € Tausend 2006 2005

Jahresüberschuss nach Steuern 1.631.399 704.644 Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf den Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit:

Ab-/Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sach- und Finanzanlagen 199.984 179.452

Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen 553.521 354.936

Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen -90.363 -22.613

Sonstige Anpassungen (per Saldo) -85.076 37.042

Zwischensumme 2.209.465 1.253.460 Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden -21.594.475 -21.058.628

Handelsaktiva -2.025.914 -2.335.642

Sonstige Aktiva -1.266.383 -2.188.430

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 15.932.848 20.853.624

Verbriefte Verbindlichkeiten 5.208.145 3.108.247

Handelspassiva 467.632 788.322

Sonstige Passiva -238.981 78.166

Erhaltene Zinsen 4.714.647 2.064.141

Erhaltene Dividenden 23.835 5.754

Gezahlte Zinsen -2.491.426 -898.530

Ertragsteuerzahlungen -86.066 -59.343

Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 853.326 1.611.142 Einzahlungen aus der Veräußerung von:

Finanzanlagen und Unternehmensanteilen 2.884.941 3.845.897

Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 146.159 114.574

Mittelzufluss aus Endkonsolidierungen 569.369 -

Auszahlungen für den Erwerb von:

Finanzanlagen und Unternehmensanteilen -3.091.402 -4.195.960

Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -538.573 -395.099

Mittelabfluss aus dem Erwerb von Tochterunternehmen -473.985 -624.370

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -503.491 -1.254.958 Kapitaleinzahlungen 200.786 655.838

Ein-/Auszahlungen nachrangiges Kapital 1.264.970 287.727

Dividendenzahlungen -178.097 -110.756

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit 1.287.659 832.808

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Kapitalflussrechnung RZB 2006

www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

150

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung und Veränderungen des Zahlungsmittelbestands des Geschäftsjah-res und teilt sich in die drei Bereiche operative Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit. Als Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit werden Zahlungszu- und -abflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie aus Handelsaktiva und aus sonstigen Aktiva ausgewiesen. Zu- und Abgänge aus Verbindlichkeiten gegen-über Kreditinstituten und Kunden, aus verbrieften Verbindlichkeiten, aus Handelspassiva und aus sonstigen Passiva gehö-ren ebenfalls zur operativen Geschäftstätigkeit. Des Weiteren wurden die aus dem operativen Geschäft resultierenden Zins- und Dividendenzahlungen im Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit getrennt dargestellt. Der Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit zeigt die Zahlungszu- und -abflüsse für Finanzanlagen, Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, Einzahlungen aus Endkonsolidierungen sowie Auszahlungen für den Erwerb von Tochter-unternehmen. Die Liquiditätsauswirkung der erworbenen bzw. verkauften Tochterunternehmen ist ab Seite 159 dargestellt. Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit umfasst Ein- und Auszahlungen beim Eigenkapital und dem nachrangigen Kapital. Dies betrifft daher vor allem Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen, Dividendenauszahlungen und die Verände-rungen des Nachrangkapitals. Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Barreserve, der sich aus Kassenbestand sowie täglich fälligen Gut-haben bei Zentralnotenbanken zusammensetzt. Nicht einbezogen werden täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute. Diese werden der operativen Geschäftstätigkeit zugerechnet.

in € Tausend 2006 2005

Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 3.305.203 2.098.151 Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 853.326 1.611.142

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -503.491 -1.254.958

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit 1.287.659 832.808

Effekte aus Wechselkursänderungen 74.331 18.058

Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 5.017.028 3.305.203

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RZB 2006 Konzernabschluss

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

151

Anhang

Unternehmen Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG fungiert als Spitzeninstitut der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe und ist beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 58.882 t registriert. Die Firmenanschrift lautet Am Stadtpark 9, 1030 Wien. Die Raiffeisenlandesbanken haben Anteile an der Raiffeisen Zentralbank in einer eigenen Gesellschaft, der Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH (RLBHOLD), gebündelt. Diese hält über ihre Tochtergesellschaft R-Landesbanken-Beteili-gung GmbH rund 81 Prozent an der Raiffeisen Zentralbank und ist somit oberstes Mutterunternehmen des Gesamtkon-zerns. Der Konzernabschluss der RLBHOLD wird gemäß den österreichischen Veröffentlichungsregelungen im Firmenbuch hinterlegt und in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Die Raiffeisen Zentralbank spezialisiert sich in Österreich auf das Kommerzbank- und Investment Banking-Geschäft und ist eine der bedeutendsten Corporate Finance- sowie Export- und Handelsfinanzierungsbanken des Landes. Weitere Tätig-keitsbereiche sind das Cash und Asset Management sowie das Treasury. Als hochspezialisierter Financial Engineer ist die RZB vor allem auf die Servicierung in- und ausländischer Großkunden, multinationaler Unternehmen und von Finanz-dienstleistern ausgerichtet. Die Unternehmen der RZB sind darüber hinaus in den Geschäftsfeldern Private Banking, Kapi-talanlage, Leasing, Immobilien und banknahe IT-Dienstleistungen tätig. Die RZB ist zum Bilanzstichtag über 17 Tochterbanken, den so genannten Netzwerkbanken, mit einem flächendeckenden Filialnetz in Zentral- und Osteuropa (CEE) vertreten. Ergänzend dazu ist sie mit Filialen, Spezialgesellschaften und Reprä-sentanzen in den Weltfinanzzentren, an ausgewählten westeuropäischen Standorten sowie schwerpunktmäßig in Asien präsent. Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 12. März 2007 vom Vorstand unterzeichnet und anschließend an den Aufsichtsrat zur Prüfung und Billigung (Feststellung) weitergeleitet.

Grundlagen der Konzernrechnungslegung Grundsätze Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2006 und die Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2005 wurden in Über-einstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den auf Basis der IAS Verordnung (EG) 1606/2002 durch die EU übernommenen inter-nationalen Rechnungslegungsstandards einschließlich den bereits anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) aufgestellt. Alle Standards, die das IASB in den International Financial Reporting Standards 2006 als für den Jahresabschluss 2006 anzuwendende International Accounting Stan-dards veröffentlicht hat und von der EU übernommen wurden, wurden angewandt. Weiters erfüllt der Konzernabschluss die Voraussetzungen des § 245a UGB und des § 59a BWG über befreiende Konzernabschlüsse nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen.

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Anhang RZB 2006

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152

Der Konzernabschluss 2006 basiert auf dem IASB-Rahmenkonzept und auf folgenden relevanten IAS/IFRS:

Nicht angewandt wurden IAS 11, IAS 20, IAS 31, IAS 41 und IFRS 4, da für den Konzern im Geschäftsjahr keine ent-sprechenden Geschäftsfälle vorlagen. Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis konzerneinheitlicher Standards und den IFRS-Bestimmungen erstellten Berichtspakete aller vollkonsolidierten Unternehmen. Alle vollkonsolidierten Gesellschaften erstel-len ihre Jahresabschlüsse per 31. Dezember mit Ausnahme von sechs Tochtergesellschaften, die mit Stichtag 30. Sep-tember bzw. 31. Oktober einbezogen werden. Die Zahlen im vorliegenden Abschluss sind in € Tausend angegeben. Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, so wurden diese in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen. Sie basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen und – nach heutigem Ermessen – wahrscheinlichen Erwartungen oder Prognosen zukünftiger Ereignisse.

IAS 1 Darstellung des Abschlusses

IAS 2 Vorräte

IAS 7 Kapitalflussrechnung

IAS 8 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler

IAS 10 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

IAS 12 Ertragsteuern

IAS 14 Segmentberichterstattung

IAS 16 Sachanlagen

IAS 17 Leasingverhältnisse

IAS 18 Erträge

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer

IAS 21 Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse

IAS 23 Fremdkapitalkosten

IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

IAS 26 Bilanzierung und Berichterstattung von Altersversorgungsplänen

IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen

IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern

IAS 30 Angaben im Abschluss von Banken und ähnlichen Finanzinstitutionen

IAS 32 Finanzinstrumente: Angaben und Darstellung

IAS 33 Ergebnis je Aktie

IAS 34 Zwischenberichterstattung

IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten

IAS 37 Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen

IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte

IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung

IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards

IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung

IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse

IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

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RZB 2006 Konzernabschluss

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

153

Der Ausweis von assoziierten Unternehmen und der latenten Steuern wird in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz nicht gesondert vorgenommen; Details sind in den entsprechenden Posten des Anhangs dargestellt. Herausgegebene, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende IFRS Ab dem Geschäftsjahr, das am oder nach dem 1. Jänner 2007 beginnt, ist IFRS 7 verpflichtend anzuwenden. Durch IFRS 7 wird es zu Änderungen in der Berichterstattung kommen, da IFRS 7 die Bestimmungen des IAS 30 vollständig und IAS 32 teilweise ersetzt. Im vorliegenden Konzernabschluss ist IFRS 7 noch nicht vorzeitig angewendet worden. Durch die ebenfalls von der EU übernommenen Bestimmungen des IAS 1.124A bis 124C sowie IFRIC 10 werden keine wesent-lichen Auswirkungen auf zukünftige Konzernabschlüsse erwartet. Konsolidierungsmethoden Alle wesentlichen Tochterunternehmen der RZB, an denen die Raiffeisen Zentralbank direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Anteile hält oder einen beherrschenden Einfluss auf die Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt, werden voll-konsolidiert. Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen – Unternehmen, auf welche der Konzern einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt – werden at-equity einbezogen und in dem Bilanzposten Finanzan-lagen ausgewiesen. Jahresergebnisse aus at-equity bewerteten Unternehmen werden saldiert im Zinsüberschuss darge-stellt. Bei der at-equity Bewertung werden die gleichen Regeln (Aufrechnung der Anschaffungskosten mit dem at fair value bewerteten anteiligen Nettovermögen) wie bei vollkonsolidierten Unternehmen angewendet. Als Basis dienen im Regelfall die IFRS-Abschlüsse der assoziierten Unternehmen. Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden, sind in den Finanzanlagen ausgewiesen und mit den Anschaffungskosten bewertet. Unternehmenserwerb

Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden sämtliche identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventual-verbindlichkeiten des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 neu bewer-tet. Die Anschaffungskosten werden mit dem anteiligen Nettovermögen verrechnet. Daraus resultierende aktive Unter-schiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert und unterliegen einem jährlichen Impairment-Test. Wenn Indikatoren für eine Wertminderung erkennbar sind, wird der Firmenwert umgehend auf Werthaltigkeit geprüft. Die Prüfung der Wert-haltigkeit wurde auf Basis des jeweiligen, aktualisierten Berechnungsmodells für die einzelnen Tochterunternehmen durchgeführt. Nach IAS 36.99 genügt das zugrunde liegende Berechnungsmodell der Vorjahre, wenn die Wahrschein-lichkeit gering ist, dass der Firmenwert gesunken ist. Die vorliegenden Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Fir-menwerte zum Bilanzstichtag deutlich größer sind als in den Vorjahren und somit kein Abschreibungsbedarf gegeben ist. Entstehen im Rahmen der Erstkonsolidierung passive Unterschiedsbeträge, so werden diese sofort erfolgswirksam erfasst. Unternehmen des Konzerns verwenden zur Unterscheidung ihrer Dienstleistungen von Mitbewerbern Warenzeichen (Marken). Gemäß IFRS 3 wurden Marken der erworbenen Unternehmen gesondert unter dem Bilanzposten Immaterielle Vermögenswerte bilanziert. Sie verfügen über eine unbestimmbare Nutzungsdauer; demnach erfolgt keine planmäßige Abschreibung. Die Marken werden jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Indikatoren für eine Wertminderung vor-liegen, auf Werthaltigkeit (Impairment) getestet.

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Anhang RZB 2006

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154

Der Wert der Marken wurde mit Hilfe eines kostenorientierten Bewertungsverfahrens (Comparable Historical Cost Ap-proach) ermittelt, da weder unmittelbar vergleichbare Transaktionen noch ein Markt mit beobachtbaren Preisen zum Zeitpunkt der Kaufpreisallokation vorlagen. Als Datenbasis für das kostenorientierte Bewertungsverfahren wurde die Dokumentation der Aufwendungen der letzten Jahre für Marketing in Zusammenhang mit den Marken herangezogen. Werden im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses Kundenverträge und die damit in Beziehung stehenden Kun-denbeziehungen erworben, werden diese, wenn sie auf vertraglichen oder sonstigen Rechten beruhen, getrennt vom Firmenwert bilanziert. Die erworbenen Unternehmen erfüllen die Kriterien für die getrennte Bilanzierung von vertraglichen Kundenbeziehungen für bestehende Kunden. Die Wertermittlung des Kundenstocks erfolgt mit Hilfe der Residualmethode (Multi-period Excess Earnings Method) auf Basis zukünftiger Erträge und Aufwendungen, die dem Kundenstock zugeord-net werden können. Die Prognose basiert auf Planungsrechnungen. Konsolidierungsbuchungen

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander aufge-rechnet. Dabei verbleibende zeitliche Differenzen werden in der Konzernbilanz unter Sonstige Aktiva/Sonstige Passiva ausgewiesen. Konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden ebenfalls miteinander aufgerechnet, wobei aus zeitlichen Differenzen entstandene Aufrechnungsdifferenzen aus dem Bankgeschäft im Zinsergebnis dargestellt werden. Andere Differenzen werden im Posten Sonstiges betriebliches Ergebnis dargestellt. Zwischengewinne werden dann eliminiert, wenn sie einen wesentlichen Einfluss auf die Posten der Erfolgsrechnung ha-ben. Bankgeschäfte, die zwischen den einzelnen Gesellschaften des Konzerns getätigt werden, erfolgen üblicherweise zu Marktkonditionen.

Konsolidierungskreis Die Anzahl der vollkonsolidierten sowie der at-equity bewerteten assoziierten Unternehmen hat sich wie folgt verändert:

Von den 287 Konzerneinheiten haben 158 ihren Sitz in Österreich (2005: 148) und 129 ihren Sitz im Ausland (2005: 80). Bei diesen Gesellschaften handelt es sich um 23 Kreditinstitute, 179 Finanzinstitute, 13 Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten, 9 Finanzholdings und 63 sonstige Unternehmen.

Vollkonsolidierung Equity-Methode Anzahl Einheiten 2006 2005 2006 2005

Stand 1.1. 228 180 14 15

Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 67 58 - -

Im Berichtsjahr verschmolzen -1 -2 - -

Im Berichtsjahr ausgeschieden -7 -8 - -1

Stand 31.12. 287 228 14 14

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RZB 2006 Konzernabschluss

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155

Aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurde auf die Einbeziehung von 257 Tochterunternehmen (2005: 276) verzichtet. Diese werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten als Anteile an ver-bundenen Unternehmen unter den Finanzanlagen erfasst. Die Bilanzsumme der nicht einbezogenen Unternehmen beträgt weniger als zwei Prozent der Summenbilanz des Konzerns. Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen, die at-equity bewerteten assoziierten Unternehmen und die sonstigen Beteiligungen ist der Übersicht auf den Seiten 227ff zu entnehmen. Im Berichtsjahr 2006 wurden folgende Unternehmen erstmalig in den Konsolidierungskreis einbezogen:

Name Anteil Stichtag Grund

Banken OAO “Impexbank”, Moskau (RU) 100,0% 1.5. Erwerb

eBanka a.s., Prag (CZ) 100,0% 1.11. Erwerb

Finanzinstitute Raiffeisen Real Estate Management Zrt., Budapest (HU) und 21 Projektgesellschaften diverse Wesentlichkeit

8 Projektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing Real Estate, s.r.o, Prag (CZ) diverse Gründung

3 Projektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing d.o.o., Sarajewo (BA) 1.6. Gründung

21 Projektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) diverse

Gründung bzw. Wesentlichkeit

TOV “Raiffeisen Leasing Aval”, Kiew (UA) 87,2% 1.6. Gründung

OOO “Vneshleasing”, Moskau (RU) 100,0% 1.5. Erwerb

Raiffeisen-Leasing sh.a., Tirana (AL) 93,8% 1.5. Gründung

Raiffeisen Rent d.o.o., Belgrad (RS) 82,5% 30.3. Gründung

RI Finance (Jersey) Limited, St. Helier (JE) 0,0% 1.4. Gründung

RLOL ESTATE 1 d.o.o., Belgrad (RS) 82,5% 28.2. Gründung

RZB Finance Jersey IV Ltd. St. Helier (JE) 0,0% 1.4. Gründung

Vela Sp z o.o., Warschau (PL) 0,0% 1.1. Gründung

Sonstige Unternehmen Raiffeisen International Liegenschaftsbesitz GmbH, Wien (AT) 100,0% 1.5. Gründung

Raiffeisen International Liegenschaftsbesitz Holding GmbH, Wien (AT) 100,0% 1.5. Gründung

Finanzholding RI-RBHU Holding GmbH, Wien (AT) 100,0% 1.12. Gründung

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Anhang RZB 2006

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Unternehmenszusammenschlüsse Die folgende Tabelle stellt die neu bewerteten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im laufenden Geschäftsjahr zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung dar: in € Tausend Impex* eBanka Gesamt

Barreserve 86.704 40.507 127.211

Forderungen an Kreditinstitute 179.013 143.004 322.017

Forderungen an Kunden 1.027.247 380.245 1.407.492

Handelsaktiva 220.277 62.773 283.050

Finanzanlagen 1.725 27.838 29.564

Immaterielle Vermögenswerte 17.933 18.197 36.129

Marke 5.286 4.191 9.477

Kundenstock – Retailkunden 12.158 4.683 16.841

Sachanlagen 109.987 11.489 121.475

Sonstige Aktiva 30.011 19.953 49.965

Aktiva 1.672.897 704.006 2.376.903 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -220.808 -6.343 -227.151

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -1.049.170 -570.646 -1.619.816

Verbriefte Verbindlichkeiten -218.369 -20.695 -239.064

Rückstellungen -3.461 -8.227 -11.688

Handelspassiva -1.769 -834 -2.603

Sonstige Passiva -21.086 -30.021 -51.107

Nachrangkapital - -12.820 -12.820

Reinvermögen 158.235 54.420 212.655 Minderheitenanteile - - -

Reinvermögen nach Minderheiten 158.235 54.420 212.655 Anschaffungskosten -471.195 -130.000 -601.195

Firmenwert -312.960 -75.580 -388.540 * Konsolidiert mit OOO Vneshleasing.

Die Liquiditätsauswirkung auf den Konzern ergibt sich wie folgt:

in € Tausend Impex* eBanka Gesamt

Anschaffungskosten -471.195 -130.000 -601.195

Liquide Mittel 86.704 40.507 127.211

Cash-Flow für den Unternehmenserwerb -384.491 -89.493 -473.985 * Konsolidiert mit OOO Vneshleasing.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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OAO “Impexbank“ (Impex)

Am 1. Mai 2006 wurde die OAO “Impexbank“, Moskau, erstmalig in den Konzern einbezogen. Die Unterzeichnung des Kaufvertrags über 100 Prozent der Anteile an der Impexbank fand am 31. Jänner 2006 statt, die für die Akquisition erforderlichen Zustimmungen von Seiten der Central Bank of Russia und der Wettbewerbsbehörden in Russland und in Österreich lagen im April 2006 vor, das Closing erfolgte am 28. April. Der Kaufpreis für die Impexbank betrug insge-samt USD 563.200 Tausend. Die Impexbank hatte zum Übernahmezeitpunkt eine Bilanzsumme von € 1.664.443 Tausend, das Eigenkapital belief sich auf € 155.743 Tausend. Durch die Übernahme der Impexbank wurde auch ihre im Mobilien- und Anlagenleasing tätige Tochtergesellschaft OOO “Vneshleasing“, Moskau, per 1. Mai 2006 erstkonsolidiert. Sie wies zum Übernahme-zeitpunkt eine Bilanzsumme von € 34.155 Tausend und ein Eigenkapital von € 2.496 Tausend auf. Im Zuge der Kaufpreisallokation gemäß IFRS 3 wurden die Marke „Impex“ sowie der bestehende Kundenstock für das Retail Segment als separat zu bilanzierende immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Der Wert der Marke „Impex“ betrug zum Stichtag 1. Mai 2006 € 5.286 Tausend. Die zukünftige Geschäftsstrategie ist darauf ausgelegt, die Kunden-struktur der Impexbank in die des Raiffeisen International Netzwerkes zu integrieren, was zu einer entsprechenden Ände-rung der derzeitigen Kundenstruktur führen wird. Die Anschaffungskosten des bestehenden Kundenstocks für das Retail Segment betrugen zum 1. Mai 2006 € 12.158 Tausend. Die Abschreibungsdauer wurde mit fünf Jahren festgelegt. eBanka a.s. (eBanka)

Die eBanka a.s., Prag, wurde erstmalig mit 1. November 2006 in den Konzernabschluss einbezogen. Der Vertrag zum Erwerb von 100 Prozent an der eBanka, die im Retailbereich tätig ist, erfolgte im Juli 2006. Das Closing erfolgte Ende Oktober 2006. Der Kaufpreis für den Erwerb der eBanka betrug € 130.000 Tausend. Die Bilanzsumme belief sich auf € 704.006 Tausend, das Eigenkapital auf € 54.420 Tausend. Bei der eBanka wurden im Rahmen der Kaufpreisallokati-on gemäß IFRS 3 folgende immaterielle Vermögenswerte identifiziert: Der Wert der Marke „eBanka“ wurde zum Stichtag 1. November 2006 mit € 4.191 Tausend errechnet. Die Anschaffungskosten des bestehenden Kundenstocks für das Retail Segment betrug zum 1. November 2006 € 4.683 Tausend. Die Abschreibungsdauer wurde mit fünf Jahren festgelegt. Sonstige Erstkonsolidierungen Im Leasingbereich kam es zu einigen Neugründungen: Dies betrifft die Raiffeisen-Leasing sh.a., Tirana, und die TOV ”Raiffeisen Leasing Aval“, Kiew, die sich zunächst auf das Mobilien- und KFZ-Leasing konzentrieren werden. Zwei Neu-gründungen betrafen Leasingspezialgesellschaften in Serbien: Die Raiffeisen Rent d.o.o., Belgrad, wird das Operating-Leasing betreiben; die RLOL ESTATE 1 d.o.o., Belgrad, ist im Immobilienleasing tätig. In Polen wurde im Zusammenhang mit einer Verbriefungstransaktion für polnische Leasingforderungen die Vela Sp z o.o., Warschau, gegründet. Im Be-richtsjahr wurden acht neu gegründete Projektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing Real-Estate s.r.o., Prag, erstmalig einbezogen. Diese Projektgesellschaften betreiben Projektfinanzierungsleasing im Immobilienbereich. Aufgrund steigender Bedeutung wurde 2006 erstmals die schon seit einigen Jahren am ungarischen Markt tätige Immobi-lienentwicklungs- und -verwertungsgesellschaft Raiffeisen Real Estate Management Zrt., Budapest, samt ihren in eigene Tochtergesellschaften ausgelagerten Projekten einbezogen. Das Geschäftsvolumen der Gruppe beträgt zum Bilanzstich-tag € 124.248 Tausend.

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Anhang RZB 2006

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Im Laufe des Geschäftsjahres 2006 wurden 21 Immobilienprojektgesellschaften der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien, erstmalig einbezogen. Dabei handelt es sich um Neugründungen bzw. um Leasinggesellschaften, die im Geschäftsjahr 2006 operativ tätig wurden. Im April 2006 wurden zwei Gesellschaften in Jersey, die RI Finance (Jersey) Limited, St. Helier, und die RZB Finance Jersey IV Ltd, St. Helier, gegründet. Diese Gesellschaften stehen im Zusammenhang mit im Berichtsjahr dem Konzern zur Verfügung gestellten neuen hybriden Tier 1-Kapital in Höhe von € 500.000 Tausend. Verschmelzungen Im Berichtsjahr wurde die RLRE Zeus Property, s.r.o., Prag, mit der RLRE Orion Property s.r.o., Prag, aufgrund starker wirtschaftlicher Verflechtungen hinsichtlich eines Immobilienprojektes verschmolzen. Endkonsolidierungen JSCB Raiffeisenbank Ukraine (RBUA)

Im Berichtsjahr wurden 100 Prozent der Anteile an der JSCB Raiffeisenbank Ukraine, Kiew, an die ungarische OTP Bank Zrt., Budapest, veräußert. Die Raiffeisenbank Ukraine verfügte zum Endkonsolidierungszeitpunkt über eine Bilanzsumme von € 1.591.567 Tausend sowie 42 Geschäftsstellen. Der Verkaufspreis betrug € 650.000 Tausend. Mit dem Closing im November 2006 ergab sich für den Konzern ein Gewinn aus der zum 1. November 2006 erfolgten Endkonsolidie-rung in Höhe von € 486.479 Tausend. Premier Outlet Center Kft. (POC), POCM Kft.

Im Dezember 2006 wurde der Anteil von 40,6 Prozent an der Premier Outlet Center Kft., Budapest, an AVIVA Central European Property Fund (Morley Fund Management) verkauft. Der anteilige Erlös für den Konzern erreichte € 16.957 Tausend. Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung zum 31. Dezember 2006 belief sich auf € 16.484 Tausend. Zusam-men mit der POC wurde auch deren Tochtergesellschaft, die Immobilienverwaltung POCM Kft., Budapest, veräußert. SCTO Fogarasi UT Kft.

Im Dezember 2006 veräußerte die Raiffeisen Ingatlan Vagyonkezelö Kft. ihren Anteil von 75,3 Prozent an der SCTO Fogarasi UT Kft., Budapest, an die OROC Group, Endurance Asset S.a.r.l, Luxemburg. Der Anteil am Erlös für den Kon-zern erreichte € 3.709 Tausend. Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung zum 31. Dezember 2006 betrug € 3.591 Tausend. Raiffeisen-Leasing ALPHA d.o.o.

Ende September 2006 veräußerte die Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H. (RLGMBH), Wien, ihren Anteil von 100 Prozent an der Raiffeisen-Leasing ALPHA d.o.o. , Ljubljana, an die Immoeast AG, Wien. Der Verkaufspreis betrug € 15.570 Tausend. Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung belief sich auf € 5.960 Tausend. Raiffeisen-Leasing BETA d.o.o.

Ende September 2006 verkaufte die Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien, ihren Anteil von 100 Prozent an der Raiffeisen-Leasing BETA d.o.o., Ljubljana, an die Immoeast AG, Wien. Der Verkaufspreis betrug € 6.941 Tausend. Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung belief sich auf € 2.453 Tausend.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Raiffeisen-Reisebüro Gesellschaft m.b.H. (RRBG)

Zu Jahresbeginn 2006 veräußerte die Raiffeisen-Invest Gesellschaft m.b.H., Wien, ihren Anteil von 75 Prozent an der Raiffeisen-Reisebüro Gesellschaft m.b.H., Wien, an die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, reg.Gen.m.b.H., Wien. Die Gesellschaft wurde per 1. Jänner 2006 endkonsolidiert. Der Verkaufspreis betrug € 2.300 Tausend. Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung belief sich auf € 2.437 Tausend. Die folgende Tabelle stellt die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der veräußerten Unternehmen zum Zeitpunkt der Endkonsolidierung dar: in € Tausend RBUA REM* RLGMBH** RRBG Gesamt

Barreserve -126.070 - - -38 -126.108

Forderungen an Kreditinstitute -102.572 -2.093 -90 -67 -104.822

Forderungen an Kunden -1.324.226 - -82 - -1.324.309

Handelsaktiva -6 - - - -6

Sonstiges Finanzumlaufvermögen -20.228

-

- - -20.228

Finanzanlagen -1 - - -1.044 -1.046

Immaterielle Vermögenswerte -13.831 -2 - -234 -14.067

Sachanlagen -1.945 -45.303 -13.872 -990 -62.110

Sonstige Aktiva -2.688 -2.718 -198 -8.003 -13.607

Aktiva -1.591.567 -50.116 -14.243 -10.377 -1.666.303 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 761.711

41.425

- 4.706 807.842

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 615.962

5.829

- - 621.791

Verbriefte Verbindlichkeiten 2.311 - - - 2.311

Rückstellungen 14.435 - - 2.161 16.596

Handelspassiva - - - - -

Sonstige Passiva 6.540 1.555 143 3.694 11.932

Nachrangkapital 27.086 - - - 27.086

Reinvermögen -163.522 -1.307 -14.100 183 -178.746 Minderheitenanteile - 715 - -46 669

Reinvermögen nach Minderheiten -163.522

-592

-14.100 137 -178.077

Verkaufspreis 650.000 20.666 22.510 2.300 695.477

Ergebnis aus Endkonsolidierung 486.479 20.075 8.410 2.437 517.401 * REM: Teilkonzern Premier Outlet Center Kft. und SCTO Fogarasi UT Kft. ** RLGMBH: 2 Tochtergesellschaften der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H.: Raiffeisen-Leasing ALPHA d.o.o, und Raiffeisen-Leasing BETA d.o.o.

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Anhang RZB 2006

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Die Liquiditätsauswirkung auf den Konzern ergibt sich wie folgt: in € Tausend RBUA REM* RLGMBH** RRBG Gesamt

Verkaufspreis 650.000 20.666 22.510 2.300 695.477

Liquide Mittel -126.070 - - -38 -126.108

Cash-Flow aus Unternehmensveräußerungen 523.930

20.666

22.510 2.262 569.369

* REM: Teilkonzern Premier Outlet Center Kft. und SCTO Fogarasi UT Kft. ** RLGMBH: 2 Tochtergesellschaften der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H.: Raiffeisen-Leasing ALPHA d.o.o, und Raiffeisen-Leasing BETA d.o.o.

Währungsumrechnung Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse der Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises wurden nach der modifi-zierten Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet, wobei das Eigenkapital mit einem historischen Kurs, alle anderen Aktiva und Passiva sowie Anhangangaben mit dem Stichtagskurs angesetzt wurden. Aus der Währungsum-rechnung der Eigenkapitalbestandteile (historische Kurse) resultierende Differenzen wurden ergebnisneutral mit den Ge-winnrücklagen verrechnet. Die Posten der Erfolgsrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs des Jahres auf Basis der Monatsultimokurse berechnet. Währungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs in der Bilanz und dem Durchschnittskurs in der Erfolgsrechnung wur-den ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Bei der Priorbank, OAO, Minsk, kommt aufgrund der geänderten volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Belarus der IAS 29 (Rechnungslegung für Hochinflationsländer) seit dem 1. Jänner 2006 nicht mehr zur Anwendung. Bei sieben Tochterunternehmen mit Sitz außerhalb des Euroraumes stellt der Euro sowie bei zwei Gesellschaften der US-Dollar aufgrund des wirtschaftlichen Gehalts der zugrunde liegenden Geschäftsfälle die funktionale Währung dar. In der Raiffeisen Leasing SRL, Bukarest, wurde mit Jahresbeginn von der funktionalen Währung (Euro) in die lokale Währung (Rumänische Lei) gewechselt, weil Leasingverträge größtenteils in lokaler Währung abgeschlossen werden.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Folgende Kurse wurden für die Währungsumrechnung herangezogen:

Capital Hedge Im Konzern werden Kurssicherungsgeschäfte gemäß IAS 39.102 für Investitionen in wirtschaftlich selbständige Teileinhei-ten zur Reduktion der aus der Währungsumrechnung der Eigenkapitalbestandteile resultierenden Differenzen getätigt. Als Sicherungsinstrumente dienen in erster Linie Verbindlichkeiten in Fremdwährung, Devisenoptionen, Devisentermin-geschäfte sowie Fremdwährungsswaps. Die daraus resultierenden Gewinne bzw. Verluste aus der Währungs-umrechnung werden erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet und in der Eigenkapitalüberleitung gesondert dargestellt, soweit die Sicherungsbeziehung effektiv ist. Der ineffektive Teil dieser Sicherungsbeziehung wird ergebniswirksam er-fasst. Die zugehörigen Zinskomponenten werden im Zinsüberschuss ausgewiesen.

2006 2005 Kurse in Währung pro € Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt

Albanische Lek (ALL) 123,850 123,079 122,580 124,216

Belarus Rubel (BYR) 2.817,310 2.689,745 2.546,350 2.692,559

Bosnische Marka (BAM) 1,956 1,956 1,956 1,956

Bulgarische Lewa (BGN) 1,956 1,956 1,956 1,956

Kasachische Tenge (KZT) 167,120 158,429 158,540 166,188

Kroatische Kuna (HRK) 7,350 7,325 7,372 7,414

Polnische Zloty (PLN) 3,831 3,897 3,860 4,027

Rumänische Lei (RON) 3,384 3,525 3,680 3,648

Russische Rubel (RUB) 34,680 34,148 33,950 35,270

Serbische Dinar (RSD) 79,000 84,169 85,500 82,863

Slowakische Kronen (SKK) 34,435 37,149 37,880 38,591

Slowenische Tolar (SIT) 239,640 239,588 239,500 239,579

Tschechische Kronen (CZK) 27,485 28,322 29,000 29,846

Ukrainische Hryvna (UAH) 6,651 6,327 5,972 6,405

Ungarische Forint (HUF) 251,770 263,247 252,870 248,394

US-Dollar (USD) 1,317 1,257 1,180 1,247

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Anhang RZB 2006

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Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (IAS 39) Ein Finanzinstrument ist per definitionem ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führt. In IFRS-Bilanzen werden hierbei folgende fünf Kategorien unterschieden:

1. finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum Fair Value bewertet werden a. Handelsaktiva/-passiva b. designierte Finanzinstrumente zum Fair Value

2. bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (HtM) 3. Kredite und Forderungen 4. zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) 5. Verbindlichkeiten.

1. Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum Fair Value bewertet werden

a. Handelsaktiva/-passiva

Handelsaktiva/-passiva dienen der Nutzung von kurzfristigen Marktpreisschwankungen. Die zu Handelszwecken die-nenden Wertpapiere (inklusive Leerverkäufe von Wertpapieren) und derivativen Instrumente werden zum Marktwert bilanziert. Für die Ermittlung des Marktwerts werden bei börsenotierten Produkten die Börsekurse herangezogen. Sind solche Kurse nicht vorhanden, werden bei originären Finanzinstrumenten und Termingeschäften interne Preise auf Basis von Barwertberechnungen und bei Optionen anhand von geeigneten Optionspreismodellen ermittelt. Der Barwertberech-nung wird die Zero Coupon Curve zugrunde gelegt. Als Optionspreisformeln werden je nach Optionsart entweder Black-Scholes 1972, Black 1976 oder Garman-Kohlhagen verwendet. Die zu Handelszwecken dienenden Derivate werden unter dem Bilanzposten Handelsaktiva bzw. Handelspassiva aus-gewiesen. Wenn positive Marktwerte inklusive Zinsabgrenzungen (Dirty Price) bestehen, werden diese den Handelsakti-va zugeordnet. Bei Bestehen von negativen Marktwerten sind diese unter dem Bilanzposten Handelspassiva ausgewie-sen. Eine Verrechnung von positiven und negativen Marktwerten wird nicht vorgenommen. Die Wertänderung des Dirty Price wird erfolgswirksam im Handelsergebnis dargestellt. b. Designierte Finanzinstrumente zum Fair Value

Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen jene finanziellen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanz-ansatzes unabhängig von einer Handelsabsicht unwiderruflich als Finanzinstrument zum Fair Value designiert wurden (sog. Fair Value Option). Die Anwendung der Fair Value Option ist an die Voraussetzung geknüpft, dass sie zu aussage-kräftigeren Informationen für den Bilanzleser führt. Dies ist der Fall bei jenen finanziellen Vermögenswerten, die einem Portfolio angehören, für das die Steuerung und Performance-Messung auf der Basis von Fair Values erfolgt. Es sind dies Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wert-papiere. Diese Finanzinstrumente sind gemäß IAS 39 zum Marktwert bewertet. Der Bilanzausweis erfolgt unter dem Bilanzposten Sonstiges Finanzumlaufvermögen, laufende Erträge werden im Zinsüberschuss dargestellt, Bewertungs- und Veräuße-rungsergebnisse werden erfolgswirksam im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt.

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2. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen

Nicht derivative finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit), die mit der Absicht sowie mit der Fähigkeit, sie bis zur Endfälligkeit zu halten, erworben werden, sind im Bi-lanzposten Finanzanlagen ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, wobei Unter-schiedsbeträge zum Rückzahlungsbetrag über die Laufzeit verteilt erfolgswirksam im Zinsüberschuss vereinnahmt werden. Kuponzahlungen sind ebenfalls im Zinsüberschuss berücksichtigt. Eine Veräußerung dieser Finanzinstrumente ist nur in den im IAS 39 explizit angeführten Ausnahmefällen zulässig. 3. Kredite und Forderungen

Forderungen werden mit dem Nennwert ohne Abzug von Wertberichtigungen angesetzt. Abgegrenzte Zinsen werden nur dann erfolgswirksam verbucht, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deren Eingang zu rechnen ist. Des Weiteren werden hier Schuldverschreibungen ausgewiesen, für die kein aktiver Markt vorliegt. 4. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Die Kategorie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfasst jene Finanzinstrumente (im Wesentlichen Unternehmensanteile, für die kein aktiver Markt besteht), die keiner der drei anderen zugeordnet wurden. Die Bewertung erfolgt, soweit sich ein Marktwert verlässlich bestimmen lässt, zu diesem. Bewertungsdifferenzen sind im Eigenkapital auszuweisen und werden nur dann ergebniswirksam erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung be-steht. Eine Wertaufholung der ergebniswirksam gebuchten Wertminderungen ist nur im Fall von Schuldinstrumenten über die Erfolgsrechnung zu verbuchen, wohingegen sie im Fall von Eigenkapitalinstrumenten über das Eigenkapital zu erfol-gen hat. Der Ausweis der Finanzinstrumente selbst erfolgt im Bilanzposten Finanzanlagen oder im Sonstigen Finanzum-laufvermögen. 5. Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt, wobei Unterschiedsbeträge zum Rückzahlungsbetrag über die Laufzeit verteilt erfolgswirksam im Zinsüberschuss erfasst werden. Abgezinst begebene Schuldverschreibungen und ähnliche Verbindlichkeiten werden zum Barwert ausgewiesen. Sicherungsgeschäfte Derivate, die nicht dem Handelsbestand zugeordnet sind, weil sie zu Sicherungszwecken erworben wurden, werden infolge ihrer unterschiedlichen Abbildung in der IFRS-Bilanz in folgende Kategorien geteilt: 1. Fair Value Hedge gemäß IAS 39

Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Krediten und verbrieften Verbindlichkeiten werden Interest Rate Swaps abgeschlossen, welche die Voraussetzungen für ein Hedge Accounting erfüllen. Dies bedeutet, dass die Sicherungsge-schäfte dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch wirksam eingestuft werden. Es kann also über die gesamte Lauf-zeit des Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden, dass Änderungen des beizulegenden Zeitwerts eines gesi-cherten Grundgeschäfts nahezu vollständig durch eine Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments kompensiert werden und die tatsächlichen Ergebnisse in einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent liegen.

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Derivate, die zur Absicherung des Marktwerts von einzelnen Bilanzposten (ausgenommen Handelsaktiva/-passiva) abge-schlossen werden, werden mit dem Marktwert (Dirty Price) unter den Sonstigen Aktiva (positive Marktwerte) oder Sonsti-gen Passiva (negative Marktwerte) bilanziert. Die Buchwertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts (Aktiva oder Passiva) werden direkt den betroffenen Bilanzposten zugerechnet und in den Notes gesondert ausgewiesen. Sowohl das Ergebnis aus der Veränderung der Buchwerte der abzusichernden Positionen als auch das Ergebnis aus der Veränderung der Clean Prices der Derivate werden im Sonstigen betrieblichen Ergebnis (Ergebnis aus dem Hedge Accounting) er-folgswirksam gebucht. 2. Cash-Flow Hedge

Derivate, die zur Absicherung des Risikos aus schwankenden Cash-Flows bestimmter variabler Zinspositionen abge-schlossen werden, werden wie folgt bilanziert: Das Sicherungsinstrument wird mit dem Marktwert angesetzt, die Ände-rungen des Clean Price werden erfolgsneutral in einem eigenen Posten im Eigenkapital verbucht. Im Unterschied zum Vorjahr sind zum Jahresende 2006 keine wechselkursbezogenen Derivate im Rahmen von Cash-Flow Hedges eingesetzt worden. 3. Sonstige Derivate

Derivate, die zur Absicherung gegen Marktrisiken (ausgenommen Handelsaktiva/-passiva) abgeschlossen werden und die gegen ein inhomogenes Portfolio gestellt werden, erfüllen nicht die Bedingung für IAS 39 Hedge Accounting. Sie werden wie folgt bilanziert: Die positiven Dirty Prices sind unter den Sonstigen Aktiva und die negativen Dirty Prices sind unter den Sonstigen Passiva ausgewiesen. Die Wertänderung dieser Derivate auf der Basis des Clean Price ist im Sonsti-gen betrieblichen Ergebnis (Ergebnis aus sonstigen Derivaten) dargestellt, die Zinsen werden im Zinsüberschuss gezeigt. Aufrechnung („offsetting“) Bei Identität von Schuldner und Gläubiger erfolgt eine Aufrechnung laufzeit- und währungskonformer Forderungen und Verbindlichkeiten nur dann, wenn ein durchsetzbares Recht darauf besteht und die Aufrechnung dem tatsächlich erwarte-ten Ablauf des Geschäftes entspricht. Barreserve Die Barreserve enthält den Kassenbestand und täglich fällige Forderungen gegenüber Zentralbanken. Diese werden mit ihrem Nennwert dargestellt. Kreditrisikovorsorgen Risiken des Kreditgeschäfts wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und portfoliobasierten Wertberichtigun-gen Rechnung getragen. Letztere umfassen Wertberichtigungen auf Kreditportfolios mit gleichem Risikoprofil, die unter bestimmten Voraussetzungen gebildet werden. Im Retailbereich erfolgt die Bildung nach Produktportfolios und Überfällig-keiten. Sowohl die Einzelwertberichtigungen als auch die portfoliobasierten Wertberichtigungen werden nicht mit den entsprechenden Forderungen verrechnet, sondern in der Bilanz offen ausgewiesen. Für die bei Kunden- und Bankforderungen vorhandenen Bonitätsrisiken werden nach konzerneinheitlichen Maßstäben Vorsorgen in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet. Eine Ausfallsgefährdung wird dann angenommen, wenn – unter Berücksichtigung der Sicherheiten – die diskontierten voraussichtlichen Rückzahlungsbeträge und Zinszahlungen unter dem Buchwert der Forderung liegen.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Für die Ermittlung von portfoliobasierten Wertberichtigungen werden Bewertungsmodelle herangezogen, wobei die voraussichtlichen zukünftigen Cash-Flows anhand historischer Ausfallserfahrungen für die Forderungen in dem jeweiligen Kreditportfolio geschätzt werden. Für Retailportfolios, für die noch keine eigene Verlusthistorie dokumentiert wurde, wird hierbei auf Benchmarkwerte vergleichbarer Peer Groups zurückgegriffen. Der Gesamtbetrag der Kreditrisikovorsorge, der sich auf bilanzielle Forderungen bezieht, umfassend die Einzelwertberichtigungen und die portfoliobasierten Wertberichtigungen, wird als eigener Posten auf der Aktivseite nach den Forderungen ausgewiesen. Die Risikovorsorge für außerbilanzielle Geschäfte wird als Rückstellung bilanziert. Pensionsgeschäfte Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft der Konzern Vermögenswerte an einen Vertragspartner und vereinbart gleichzeitig, diese an einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen. Die Vermö-genswerte verbleiben in der Bilanz des Konzerns und werden nach den Regeln des jeweiligen Bilanzpostens bewertet. Die Liquiditätszuflüsse aus den Repo-Geschäften werden je nach Gegenpartei als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin-stituten oder Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in der Bilanz ausgewiesen. Bei Reverse-Repo-Geschäften werden Vermögenswerte mit der gleichzeitigen Verpflichtung eines zukünftigen Verkaufs gegen Entgelt erworben. Die Liquiditätsabflüsse aus den Reverse-Repo-Geschäften werden in den Bilanzposten Forderun-gen an Kreditinstitute bzw. Forderungen an Kunden bilanziert. Zinsaufwendungen aus Repo-Geschäften und Zinserträge aus Reverse-Repo-Geschäften werden linear über die Laufzeit abgegrenzt und im Zinsüberschuss ausgewiesen. Finanzierungsleasing Finanzierungsleasing (Finance Lease) liegt vor, wenn alle mit dem Eigentum verbundenen Risken und Chancen eines Vermögenswertes an den Leasingnehmer übertragen werden. Gemäß IAS 17 werden der Barwert der künftigen Leasing-raten und etwaige Restwerte beim Leasinggeber als Forderungen gegenüber Kreditinstituten bzw. Kunden ausgewiesen. Leasingnehmer im Rahmen des Finanzierungsleasings stellen die Vermögenswerte in dem jeweiligen Posten des Sachan-lagevermögens dar, dem eine entsprechende Leasingverbindlichkeit gegenübersteht. Beteiligungen Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen und Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at-equity erfasst wurden, sind in den Finanzanlagen ausgewiesen und – soweit kein Börsekurs vorliegt – mit den Anschaffungskosten bewertet. Anteile an sonstigen Unternehmen werden zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes bei Vorliegen verlässlich be-stimmbarer Marktwerte als designiertes Finanzinstrument kategorisiert und zum Marktwert angesetzt. Wertänderungen werden in diesem Fall erfolgswirksam gebucht. Besteht für Anteile an sonstigen Unternehmen kein aktiver Markt bzw. ist kein Marktwert verlässlich ermittelbar, werden sie der Kategorie „available-for-sale“ zugeordnet. Damit werden Wertän-derungen ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.

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Immaterielle Vermögenswerte Unter diesem Posten werden neben selbst erstellter und erworbener Software, Markenrechte, erworbener Kundenstock und insbesondere Firmenwerte ausgewiesen. Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte ohne bestimmbare Nutzungsdauer werden zumindest an jedem Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Sofern Umstände vorliegen, die den erwarteten Nutzen nicht mehr erkennen lassen, wird gemäß IFRS 3 eine Wertminderung vorgenommen. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer (Software, Kundenstock) werden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte umfassen ausschließlich Software und werden aktiviert, wenn es wahrschein-lich ist, dass dem Konzern künftig ein wirtschaftlicher Nutzen entsteht und die Herstellungskosten verlässlich ermittelt werden können. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für Software beträgt zwischen vier und sechs Jahren. Bei Soft-ware-Großprojekten kann sich die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer auch auf einen darüber hinausgehenden Zeit-raum erstrecken. Die Nutzungsdauer für den erworbenen Kundenstock wurde für das Segment Corporate Customers mit 7 Jahren und für das Segment Retail Customers für die Raiffeisen Bank Aval mit 20 Jahren, für die Impexbank und die eBanka mit jeweils 5 Jahren festgelegt. Sachanlagen Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, ange-setzt. Den linearen Abschreibungen wird folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zugrunde gelegt:

Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer Jahre

Gebäude 25–50

Büro- und Geschäftsausstattung 5–10

Hardware 3–5

Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der Abschreibungsgründe erfolgt die Zuschreibung bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Die als Finanzinvestition gehaltenen Grundstücke und Gebäude (Investment Property) werden entsprechend der nach IAS 40 zulässigen „Cost-Method“ mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet und wegen untergeordneter Bedeutung in den Sachanlagen ausgewiesen. Die Ergebnisse werden in der Erfolgsrechnung unter dem Sonstigen betrieblichen Ergebnis dargestellt. Operating Leasing Operating Leasing (Operating Lease) liegt vor, wenn die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen beim Leasinggeber liegen. Die Leasinggegenstände werden beim Leasinggeber dem Bilanzposten Sachanlagen zugeordnet und Abschreibungen nach den für das jeweilige Anlagevermögen geltenden Grundsätzen vorgenommen.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Vorräte Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips. Abwertungen wer-den vorgenommen, sofern der Anschaffungswert über dem Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag liegt oder wenn aufgrund eingeschränkter Verwertbarkeit oder langer Lagerzeit eine Wertminderung der Vorräte eingetreten ist. Rückstellungen Sämtliche leistungsorientierte Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder) werden gemäß IAS 19 – Employee Benefits – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Für die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen wird für aktive Dienstnehmer ein Rech-nungszinsfuß von 4,5 Prozent p.a. (2005: 4,25 Prozent p.a) sowie unverändert eine pensionswirksame Gehaltssteige-rung von 3,0 Prozent p.a. bzw. ein individueller Karrieretrend von 1,5 Prozent p.a. zugrunde gelegt. Die Parameter für Pensionisten sind mit einem Rechnungszinsfuß von 4,5 Prozent p.a. (2005: 4,25 Prozent p.a) und einer unveränderten erwarteten Pensionserhöhung von 2,0 Prozent angesetzt. Die Berechnungen basieren auf einem kalkulatorischen Pensi-onsalter von 65 Jahren unter Beachtung der gesetzlichen Übergangsbestimmungen sowie einzelvertraglicher Besonder-heiten. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen werden sofort er-folgswirksam verbucht. Das Wahlrecht gemäß IAS 19.92 (Korridormethode) wird nicht ausgeübt. Für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder wird ein Rech-nungszinsfuß von 4,5 Prozent p.a. (2005: 4,25 Prozent p.a.), unverändert eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 3,0 Prozent p.a. sowie ein unveränderter individueller Karrieretrend von 2,0 Prozent p.a. zugrunde gelegt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen die AVÖ 1999-P-Rechnungs-grundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte unter Berücksichtigung eines Langlebigkeitsfaktors herangezogen. Sonstige Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Höhe der zu erwartenden Inan-spruchnahme gebildet. Eine Abzinsung dieser Rückstellungen wird aufgrund der Unwesentlichkeit des aus der Diskontie-rung resultierenden Zinseffektes nicht vorgenommen. Beitragsorientierte Pensionsvorsorge Im Rahmen beitragsorientierter Vorsorgepläne entrichtet das Unternehmen festgelegte Beiträge an eine Pensionskasse. Die Zahlungen werden in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst.

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Nachrangkapital Im Bilanzposten Nachrangkapital wird Nachrangkapital und Ergänzungskapital ausgewiesen. Verbriefte und unverbrief-te Vermögenswerte sind nachrangig, wenn die Forderungen im Falle der Liquidation oder des Konkurses erst nach den Forderungen der anderen nicht nachrangigen Gläubiger befriedigt werden können. Als Ergänzungskapital bezeichnet man eingezahlte Eigenmittel, die einem Kreditinstitut für mindestens acht Jahre von Dritten zur Verfügung gestellt werden. Das Ergänzungskapital darf nur bei ausreichendem Jahresüberschuss verzinst und im Falle der Insolvenz des Kreditinsti-tuts erst nach Befriedigung der übrigen Gläubiger zurückgezahlt werden. Aktienbasierte Vergütung Im Tochterunternehmen Raiffeisen International Bank-Holding AG hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates ein Share Incentive Program (SIP) beschlossen, das eine performance-abhängige bedingte Zuteilung von Aktien der Gesell-schaft an berechtigte Mitarbeiter im In- und Ausland innerhalb einer vorgegebenen Frist anbietet. Teilnahmeberechtigt sind alle Vorstände der Raiffeisen International Bank-Holding AG, Vorstandsmitglieder der mit ihr verbundenen Bank-Tochterunternehmen sowie ausgewählte Führungskräfte der Raiffeisen International Bank-Holding AG und deren verbun-denen Unternehmen. Die Anzahl der Stammaktien der Raiffeisen International Bank-Holding AG, die letztlich übertragen werden, hängt vom Erreichen zweier Performancekriterien ab: vom vorgegebenen Return on Equity (ROE) und von der Wertentwicklung der Aktie der Raiffeisen International Bank-Holding AG im Vergleich zum Total Shareholder Return der Aktien der Unterneh-men im DJ EURO STOXX BANKS-Index nach Ablauf einer dreijährigen Halteperiode. Des Weiteren muss ein aktives Dienstverhältnis zur Raiffeisen International bestehen. Die Teilnahme am SIP ist freiwillig. Sämtliche mit dem SIP im Zusammenhang stehende Aufwendungen werden gemäß IFRS 2 (Share-based payment) im Personalaufwand erfasst und gegen das Eigenkapital verrechnet. Zinsüberschuss Zinsen und ähnliche Erträge umfassen vor allem Zinserträge aus Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sowie aus festverzinslichen Wertpapieren. Weiters werden laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wert-papieren (im Wesentlichen Dividenden), Beteiligungserträge und Ergebnisse aus at-equity-Bewertungen sowie Erträge mit zinsähnlichem Charakter im Zinsüberschuss ausgewiesen. Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen umfassen vor allem Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie für verbriefte Verbindlichkeiten und Nachrangkapital. Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Provisionsüberschuss Im Wesentlichen werden Erträge und Aufwendungen für Dienstleistungen aus dem Zahlungsverkehr sowie dem Devisen- und dem Kreditgeschäft im Provisionsüberschuss erfasst. Die Erträge und Aufwendungen werden periodengerecht abge-grenzt. Seit dem 1. Jänner 2006 werden zur Erhöhung der Transparenz bei Devisengeschäften mit Kunden die erzielten Han-delsspannen in eine Händlermarge und eine Kundenmarge gesplittet, wobei die Kundenmargen aus diesen Geschäften im Provisionsüberschuss und die Händlermargen weiterhin im Handelsergebnis gezeigt werden. Bis zum 31. Dezember 2005 wurde diese Kundenmarge im Handelsergebnis dargestellt. Die Vergleichszahlen 2005 wurden entsprechend angepasst.

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Handelsergebnis Das Handelsergebnis umfasst die Händlermarge aus dem Devisengeschäft, das Ergebnis aus der Fremdwährungsbewer-tung sowie alle realisierten und unrealisierten Gewinne und Verluste aus den zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten. Weiters sind hier sämtliche aus Handelsaktivitäten resultierende Zins- und Dividendenerträge sowie die auf den Handelsbestand entfallenden Refinanzierungskosten enthalten. Verwaltungsaufwendungen In den Verwaltungsaufwendungen werden der Personalaufwand, der Sachaufwand sowie Wertminderungen auf Sachan-lagen und auf immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Ertragsteuern Die Bilanzierung und Berechnung von latenten Steuern erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode. Auf alle temporären Differenzen, die aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und steuerlichen Buchwerten resultieren und sich in den Folgeperioden wieder ausgleichen, werden latente Steuern unter Zugrundelegung der landesspezifischen Steuersätze berechnet. Für Verlustvorträge werden aktive latente Steuern ange-setzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft (im Regelfall 5 Jahre) mit steuerbaren Gewinnen in entsprechender Höhe in der gleichen Gesellschaft zu rechnen ist. Eine Aufrechnung von latenten Steueransprüchen mit latenten Steuer-verpflichtungen wird je Tochterunternehmen vorgenommen. Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen werden in den Bilanzposten Sonstige Aktiva bzw. Rückstellungen gesondert ausgewiesen. Treuhandgeschäfte Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten für fremde Rechnung zur Basis haben, werden gemäß IAS 30 in der Bilanz nicht ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen Geschäften werden im Provisionsüber-schuss gezeigt.

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Erläuterungen zur Erfolgsrechnung RZB 2006

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Erläuterungen zur Erfolgsrechnung

(1) Segmentberichterstattung Segmentbericht nach Geschäftsbereichen Als Basis der primären Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 dient das interne Managementberichtswesen der RZB, das im Wesentlichen einer kundenorientierten Segmentierung entspricht. Das Geschäft wird dabei in folgende Segmente geteilt:

• Corporate Customers • Financial Institutions and Public Sector • Retail Customers • Proprietary Trading • Participations and Other.

Das Segment Corporate Customers erfasst die Geschäftstätigkeit mit österreichischen Top-1.000 Konzernen, multinationa-len Konzernen sowie mittleren und großen Unternehmen in Zentral- und Osteuropa (Large corporate und Middle market companies) sowie mit im CEE-Raum tätigen multinationalen Großunternehmen. Als Unterscheidungskriterien werden Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Anzahl der Mitarbeiter herangezogen. Klein- und Mittelbetriebe, die den Corpora-te Customers zugerechnet werden, müssen entweder einen Umsatz von mindestens € 5 Millionen oder einen eindeutigen Projekt- oder Handelsfinanzierungsbezug aufweisen. Alle anderen Klein- und Mittelbetriebe werden als Teilsegment Small Enterprises dem Segment Retail Customers zugeordnet. Das Segment Financial Institutions and Public Sector berichtet über Geschäfte mit Banken, Finanzdienstleistungsunterneh-men, Versicherungen sowie mit staatlichen Stellen. Im Segment Financial Institutions sind nur solche Beziehungen enthal-ten, die nicht auf den Eigenhandel mit Finanzinstrumenten bzw. auf die Veranlagung im Rahmen des Aktiv-/Passiv-Managements zurückgehen, da diese dem Segment Proprietary Trading zugerechnet werden. Zum Subsegment Banken zählen nationale und internationale Kommerz-, Retail- und Privatbanken. Ebenfalls in dieses Segment fallen supranationale Institutionen wie die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB) oder der Internationale Währungsfonds (IMF). Unter Finanzdienstleistungs-unternehmen werden Broker und Vermögensverwalter, wie zum Beispiel Investmentbanken, Kapitalanlagegesellschaften, Leasingfirmen sowie andere Firmen für mit dem Kreditgewerbe verbundene Tätigkeiten erfasst. In das Subsegment der Versicherungen fallen alle Arten von Versicherern und Rückversicherern: Dazu zählen Sachversicherungen, Krankenversi-cherungen, Lebensversicherungen sowie auch Pensionsversicherungen. Public Sector umfasst alle staatlichen Stellen wie Ministerien, Länder, Gemeinden oder ähnliche Körperschaften. Auch Botschaften und Handelsrepräsentanzen sind in diesem Teilsegment ausgewiesen.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Zum Kundensegment Retail Customers zählen alle Privatpersonen (Consumers), selbständige Erwerbstätige (Micro) sowie Klein- und Mittelbetriebe mit einem Jahresumsatz unter € 5 Millionen (Small Enterprises), wobei es länderspezifische Abweichungen geben kann. Angeboten werden weitestgehend standardisierte Produkte wie Sparbücher bzw. Sparein-lagen, Termineinlagen und Giro- bzw. Gehaltskonten, Konsumentenkredite, Überziehungsrahmen, Kreditkarten sowie Hypothekarkredite und andere zweckgebundene Kredite. Das Kundensegment Retail Customers enthält das Retail Banking in CEE, das Retail-Geschäft der Raiffeisen-Leasing in Österreich und CEE sowie das Private Banking in Österreich und CEE. Durch die Aufgabenteilung innerhalb der Raiffei-sen Bankengruppe (RBG) ist die Raiffeisen Zentralbank selbst in Österreich nicht im Retail Banking tätig. Die Ergebnisse aus dem in einigen Konzerneinheiten angebotenen Private Banking werden ebenfalls unter diesem Kundensegment aus-gewiesen. Das Private Banking wird in Österreich von Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank AG abgedeckt. In CEE wird dieses Segment von einzelnen Netzwerkbanken betrieben. Dabei wird ein individueller Beratungsansatz für vermögende Privatkunden (High networth individuals) gewählt und Vermögensverwaltung angeboten. Das Geschäftssegment Proprietary Trading betrifft den Eigenhandel der Bereiche Treasury und Investment Banking der Raiffeisen Zentralbank, der Raiffeisen Centrobank AG und der Netzwerkbanken in CEE. Der Eigenhandel bzw. die Eigenpositionierung umfasst bilanzmäßige und außerbilanzmäßige Zins- bzw. Kursprodukte (Termingeschäfte, Optionen). Darunter fallen Geldmarktgeschäfte, Währungsgeschäfte, Liquiditätsmanagement und Refinanzierungen sowie das Aktiv-/Passiv-Management (Fristentransformation). Dazu kommen das Portfoliomanagement von Aktien, Renten, Fonds sowie kurz- und langfristige alternative Investments (Kombination von Wertpapier-Produkten mit derivativen Produkten) und Wertpapier-Hybride. Der reine Handel mit Finanzinstrumenten ist zentral gesteuert und unterliegt streng kontrollierten Limiten. Darüber hinaus hält der Konzern ein Portfolio an mittel- und langfristigen Finanzinvestitionen. Während die Eigengeschäfte des Konzerns gesamthaft unter diesem Segment ausgewiesen sind, werden Beiträge aus kundenbezogenen Treasury-Transaktionen teilweise den anderen Segmenten (Corporate Customers, aber auch Retail Customers) zugeordnet. Jener Teil des Ergeb-nisbeitrags, der über den im Markt erzielbaren Preisen liegt, wird den Kundenbereichen zugeordnet. Zum Bereich Investment Banking gehören Transaktionen mit Wertpapieren und Unternehmensanteilen – insbesondere die Begleitung bei Emissionen – und das Market Making. Das Segment Participations and Other beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten vor allem das umfangreiche Beteiligungs-portefeuille der RZB. Darin enthalten sind auch die assoziierten Unternehmen, die mittels Equity-Methode in die Bilanz integriert sind. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen enthalten, speziell in der Raiffeisen Zentralbank als Muttergesellschaft und in den nachgeordneten Verwaltungsholdings. In der RZB werden zwei zentrale Steuerungsgrößen eingesetzt:

• Der Return on Equity vor Steuern errechnet sich aus dem Verhältnis des unversteuerten Gewinns zum durchschnitt-lich eingesetzten Eigenkapital und zeigt die Verzinsung des im Geschäftsbereich eingesetzten Kapitals.

• Die Cost/Income Ratio stellt die Kosteneffizienz der Geschäftsbereiche dar. Die Cost/Income Ratio errechnet sich

als Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen einerseits und der Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüber-schuss, Handelsergebnis und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis (jedoch korrigiert um das Bewertungsergebnis aus Hedge Accounting und sonstigen Derivaten) andererseits.

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Erläuterungen zur Erfolgsrechnung RZB 2006

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Basis für die Segmentberichterstattung ist die interne Management-Erfolgsrechnung. Dabei handelt es sich um eine stu-fenweise Deckungsbeitragsrechnung. Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht zugeordnet. Ertragsposi-tionen sind der Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das sonstige betriebliche Ergebnis, wobei der Zinsüberschuss auf Basis der Marktzinsmethode kalkuliert wird. Der Zinsnutzen aus dem Eigenkapital sowie die Refinanzierung von Beteiligungen in der Muttergesellschaft werden den Segmenten auf Basis des aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernisses zugeordnet und im Zinsüberschuss dargestellt. Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Nettoneubildungen von Einzel- und Portfolio-Wertberichtigungen, Di-rektabschreibungen, aber auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet direkte und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und Sachkosten) werden von den Geschäftsfeldern verantwortet, die indirekten Kosten werden auf Basis von vereinbarten Schlüsseln verteilt. Als branchenspezifischer Ersatz für das Segmentvermögen wird die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG (inklusive Marktrisiko) herangezogen.

Geschäftsjahr 2006 in € Tausend

Corporate Customers

Financial Institutions and Public Sector

Retail

Customers

Proprietary

Trading

Participations

and Other

Gesamt

Zinsüberschuss 702.663 180.831 1.030.327 223.422 49.250 2.186.493

Kreditrisikovorsorgen -147.652 -2.825 -191.709 24 -4.269 -346.431

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 555.011 178.006 838.618 223.446 44.981 1.840.062

Provisionsüberschuss 413.865 140.083 603.647 16.237 3.186 1.177.018

Handelsergebnis 21.136 21.306 1.913 215.088 -2.758 256.685

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 1.164 -439 - 35.745 105.080 141.551

Verwaltungsaufwendungen -454.028 -138.872 -1.204.399 -159.973 -155.823 -2.113.095

Sonstiges betriebliches Ergebnis 27.967 7.501 18.558 -40.003 48.672 62.695

Ergebnis aus Endkonsolidierungen - - - - 517.401 517.401

Jahresüberschuss vor Steuern 565.116 207.586 258.336 290.539 560.739 1.882.316

Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) 29.060.851 10.611.175

14.846.100

12.555.160 3.582.952 70.656.238

Eigenmittelerfordernis 2.324.868 848.894 1.187.688 1.004.413 286.636 5.652.499

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 8.311 2.129 36.153 2.119 3.053 51.765

Cost/Income Ratio 39,0% 39,7% 72,9% 35,0% - 56,7%

Durchschnittliches Eigenkapital 1.979.168 722.666 1.011.083 855.060 244.014 4.811.991

Return on Equity vor Steuern 26,8% 31,1% 28,4% 33,0% - 39,1%

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Segmentbericht nach geografischen Märkten Die sekundäre Segmentberichterstattung zeigt die Ergebniskomponenten und Bestandsgrößen nach regionalen Gesichts-punkten. Als Zuordnungskriterium dient der Sitz der jeweiligen Geschäftsstellen. Neben den direkt erzielten Ergebnissen werden den Regionen auch Refinanzierungskosten, Kosten aus Kapitalabsicherungsmaßnahmen und direkt in Zusam-menhang mit der Steuerung stehende Kosten verursachungsgerecht zugeschrieben. Die berichteten regionalen Segmente sind nachfolgend erläutert (in Klammern die intern verwendeten Abkürzungen nach englischer Schreibweise):

• Österreich Unter Österreich werden die vom Headoffice getätigten Geschäfte der Raiffeisen Zentralbank sowie die von den zahlreichen österreichischen Tochtergesellschaften erzielten Ergebnisse ausgewiesen.

• Zentraleuropa (CE) Dieses Segment enthält jene fünf am 1. Mai 2004 der EU beigetretenen Staaten, in denen die Raiffeisen International tätig ist. Das sind Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.

• Südosteuropa (SEE) Zu Südosteuropa zählen Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Rumänien sowie Serbien.

• GUS (CIS) Dieses Segment enthält die Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft der unabhängigen Staaten (GUS), die sich über-wiegend aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion gebildet haben. Die Raiffeisen International ist in Belarus, Kasachstan, Russland und der Ukraine tätig.

• Sonstige In das Segment der übrigen Staaten fallen die Filialen der RZB in London, Singapur und Peking sowie in anderen Ländern befindliche Konzerneinheiten wie z.B. Malta, USA, Deutschland und die Schweiz.

Geschäftsjahr 2005 in € Tausend

Corporate Customers

Financial Institutions and Public Sector

Retail

Customers

Proprietary

Trading

Participations

and Other

Gesamt

Zinsüberschuss 575.535 129.117 657.814 184.422 59.335 1.606.223

Kreditrisikovorsorgen -111.565 1.004 -96.540 -2 484 -206.620

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 463.969 130.121 561.273

184.420 59.819 1.399.603

Provisionsüberschuss 322.935 107.381 357.476 36.131 -5.081 818.842

Handelsergebnis 15.494 31.672 6.337 121.503 -2.559 172.448

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 3.378 1.104 82 -1.894 23.368 26.037

Verwaltungsaufwendungen -371.603 -132.256 -802.677 -116.131 -151.360 -1.574.027

Sonstiges betriebliches Ergebnis 15.309 9.104 6.674 14.333 41.542 86.962

Jahresüberschuss vor Steuern 449.482 147.126 129.165 238.361 -34.271 929.864

Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) 26.065.873 6.399.293 9.370.410 10.952.194 2.995.654 55.783.425

Eigenmittelerfordernis 2.085.270 511.943 749.633 876.175 239.652 4.462.674

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 6.044 1.727 19.356 1.305 2.633 31.065

Cost/Income Ratio 40,0% 47,7% 78,1% 34,0% - 58,9%

Durchschnittliches Eigenkapital 1.815.554 445.727 652.673 762.848 208.655 3.885.456

Return on Equity vor Steuern 24,8% 33,0% 19,8% 31,2% - 23,9%

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Erläuterungen zur Erfolgsrechnung RZB 2006

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174

Die in Österreich vorwiegend in der RZB und der Raiffeisen International anfallenden Headoffice-Kosten werden verursa-chungsgerecht auf die oben beschriebenen Segmente aufgeteilt. Wo eine direkte Zuordnung nicht möglich ist, werden andere Bestandsgrößen, insbesondere die Risikoaktiva (d.h. die Bemessungsgrundlage inklusive Marktrisiko) zur Ver-rechnung herangezogen. Die regionale Zuordnung nach dem jeweiligen Sitz der Geschäftsstellen unter Berücksichtigung der Refinanzierungskos-ten ergibt die folgende Verteilung:

Geschäftsjahr 2005 in € Tausend

Österreich

Zentraleuropa

Südosteuropa

GUS

Sonstige

Gesamt

Zinsüberschuss 396.515 506.839 415.479 250.143 37.248 1.606.223

Kreditrisikovorsorgen -29.601 -48.468 -63.479 -55.281 -9.791 -206.620

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 366.913 458.371 352.000 194.862 27.457 1.399.603

Provisionsüberschuss 194.838 264.704 197.771 135.687 25.842 818.842

Handelsergebnis 113.240 36.471 42.061 -26.355 7.031 172.448

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 8.252 7.542 2.718 -147 7.672 26.037

Verwaltungsaufwendungen -380.621 -525.213 -415.686 -200.533 -51.974 -1.574.027

Sonstiges betriebliches Ergebnis 70.083 -8.953 3.753 -1.432 23.511 86.962

Jahresüberschuss vor Steuern 372.703 232.921 182.617 102.083 39.540 929.864

Summe Aktiva 45.964.633 16.849.436 13.520.943 9.089.503 8.438.984 93.863.499

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 23.681.407 12.049.547 8.730.827 7.016.925 4.304.719 55.783.425

Eigenmittelerfordernis 1.894.513 963.964 698.466 561.354 344.377 4.462.674

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.469 9.013 11.032 8.270 281 31.065

Cost/Income Ratio 49,2% 65,6% 63,1% 56,4% 63,8% 58,9%

Durchschnittliches Eigenkapital 1.661.093 975.778 617.103 347.232 284.250 3.885.456

Return on Equity vor Steuern 22,4% 23,9% 29,6% 29,4% 13,9% 23,9%

Geschäftsjahr 2006 in € Tausend

Österreich

Zentraleuropa

Südosteuropa

GUS

Sonstige

Gesamt

Zinsüberschuss 421.942 597.823 542.366 577.642 46.720 2.186.493

Kreditrisikovorsorgen -45.027 -93.150 -86.160 -127.049 4.955 -346.431

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 376.915 504.673 456.206 450.593 51.675 1.840.062

Provisionsüberschuss 220.421 343.813 263.220 322.143 27.421 1.177.018

Handelsergebnis 69.058 41.347 50.339 83.515 12.426 256.685

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 26.306 -1.252 874 110.550 5.072 141.551

Verwaltungsaufwendungen -363.950 -608.750 -527.688 -560.629 -52.077 -2.113.095

Sonstiges betriebliches Ergebnis 56.916 3.373 11.781 -15.869 6.494 62.695

Ergebnis aus Endkonsolidierungen 10.847 20.075 - 486.479 - 517.401

Jahresüberschuss vor Steuern 396.514 303.279 254.730 876.781 51.012 1.882.316

Summe Aktiva 52.203.217 22.087.761 17.905.331 13.562.279 9.870.261 115.628.849

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 26.297.598 16.075.784 12.010.344 11.055.935 5.216.577 70.656.238

Eigenmittelerfordernis 2.103.807 1.286.063 960.828 884.475 417.326 5.652.499

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.476 10.403 12.579 25.997 310 51.765

Cost/Income Ratio 44,9% 62,0% 60,8% 58,0% 53,5% 56,7%

Durchschnittliches Eigenkapital 1.872.344 1.036.858 819.908 700.525 382.356 4.811.991

Return on Equity vor Steuern 21,2% 29,2% 31,1% 125,2% 13,3% 39,1%

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(2) Zinsüberschuss Im Zinsüberschuss sind Zinserträge und -aufwendungen aus Posten des Bankgeschäfts, Dividendenerträge sowie Gebüh-ren und Provisionen mit Zinscharakter enthalten.

Die Zinsspanne – bezogen auf die jeweiligen Durchschnitte der angegebenen Basis – hat sich wie folgt entwickelt:

in € Tausend 2006 2005

Zinserträge 5.120.357 3.400.606 aus Forderungen an Kreditinstitute 1.360.311 794.872

aus Forderungen an Kunden 3.065.944 1.884.562

aus Finanzumlaufvermögen 168.577 121.420

aus Finanzanlagen 235.669 253.138

aus Leasingforderungen 234.997 186.413

aus derivativen Finanzinstrumenten (non-trading), netto 54.859 160.201

Laufende Erträge 113.550 108.690 aus Aktien und nicht festverzinslichen Wertpapieren 5.687 4.328

aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 9.564 11.619

aus at-equity bewerteten Unternehmen 78.892 68.105

aus sonstigen Beteiligungen 19.407 24.638

Zinsähnliche Erträge 11.112 7.337

Zinsen und zinsähnliche Erträge gesamt 5.245.019 3.516.633

Zinsaufwendungen -3.045.778 -1.899.619 für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -1.453.861 -913.376

für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -1.129.067 -712.277

für verbriefte Verbindlichkeiten -348.317 -206.458

für Nachrangkapital -114.533 -67.509

Zinsähnliche Aufwendungen -12.748 -10.790

Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen gesamt -3.058.526 -1.910.410

Zinsüberschuss 2.186.493 1.606.223

in Prozent 2006 2005

Zinsspanne (Bilanzsumme) 2,12 2,02

Zinsspanne (Risikoaktiva des Bankbuchs) 3,98 4,02

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Erläuterungen zur Erfolgsrechnung RZB 2006

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(3) Kreditrisikovorsorgen Die Kreditrisikovorsorgen für bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfte setzen sich wie folgt zusammen:

Detailangaben über die Risikovorsorgen sind unter Punkt 14 Kreditrisikovorsorgen dargestellt.

(4) Provisionsüberschuss

* Umschichtung aus dem Handelsergebnis (siehe Erläuterung auf Seite 144 und Seite 168).

in € Tausend 2006 2005

Einzelwertberichtigungen -190.348 -131.725 Zuführung zu Risikovorsorgen -430.813 -338.491

Auflösung von Risikovorsorgen 278.449 215.839

Direktabschreibungen -69.719 -42.745

Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 31.735 33.672

Portfolio-Wertberichtigungen -156.108 -74.898 Zuführung zu Risikovorsorgen -211.428 -104.367

Auflösung von Risikovorsorgen 55.320 29.469

Erlöse aus dem Verkauf von Krediten 25 2

Gesamt -346.431 -206.620

in Prozent 2006 2005

Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch) 0,63% 0,52%

Neubildungsquote (Gesamtes Kreditobligo) 0,40% 0,32%

Ausfallsquote 0,14% 0,12%

Bestandsquote (Gesamtes Kreditobligo) 1,58% 1,76%

Risk/Earnings Ratio 15,84% 12,86%

in € Tausend 2006 2005

Zahlungsverkehr 424.210 239.699

Kreditbearbeitung und Avalgeschäft 198.121 164.451

Wertpapiergeschäft 135.198 106.453

Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft* 316.941 241.813

Sonstige Bankdienstleistungen 102.548 66.426

Gesamt 1.177.018 818.842

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(5) Handelsergebnis Im Handelsergebnis werden auch Zins- und Dividendenerträge, Refinanzierungskosten, Provisionen sowie Wertänderun-gen aus Handelsbeständen ausgewiesen.

* Umschichtung aus dem Handelsergebnis (siehe Erläuterung auf Seite 144 und Seite 168).

(6) Ergebnis aus Finanzinvestitionen Im Ergebnis aus Finanzanlagen sind Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse aus Wertpapieren des Finanzanlage-bestands sowie aus Unternehmensanteilen enthalten. Darunter befinden sich Anteile an verbundenen Unternehmen, at-equity bewerteten Unternehmen und sonstigen Unternehmen.

Das Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf des Minderheitsanteils an der JSC Bank TuranAlem, Almaty.

in € Tausend 2006 2005

Zinsbezogenes Geschäft 27.043 68.176

Währungsbezogenes Geschäft* 195.892 78.370

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 33.764 26.731

Sonstiges Geschäft -14 -829

Gesamt 256.685 172.448

in € Tausend 2006 2005

Ergebnis aus Finanzanlagen 110.240 23.760 Bewertungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands -24 -2.881

Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands 1.974 -205

Bewertungsergebnis aus Unternehmensanteilen -8.931 -29.560

Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen 117.221 56.406

Ergebnis aus dem sonstigen Finanzumlaufvermögen 31.311 2.277 Bewertungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens 25.905 -4.513

Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens 5.406 6.645

Veräußerungsergebnis aus verbrieften Forderungen - 145

Gesamt 141.551 26.037

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Erläuterungen zur Erfolgsrechnung RZB 2006

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(7) Verwaltungsaufwendungen Die Verwaltungsaufwendungen im Konzern setzen sich aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte zusammen und stellen sich wie folgt dar:

Die Abschreibungen für die im Zuge der Erstkonsolidierung aktivierten immateriellen Vermögenswerte beliefen sich auf € 10.531 Tausend (2005: € 1.192 Tausend). Dies betrifft die planmäßigen Abschreibungen des Kundenstocks sowie eine außerplanmäßige Abschreibung der Marke „Impex“ in Höhe von € 5.286 Tausend, die aufgrund des Verschmel-zungsbeschlusses im Dezember 2006 zukünftig nicht mehr genutzt werden wird.

in € Tausend 2006 2005

Personalaufwand -1.089.006 -817.152 Löhne und Gehälter -835.996 -610.796

Soziale Abgaben -202.047 -145.632

Freiwilliger Sozialaufwand -27.545 -26.101

Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen -19.912 -33.503

Aufwendungen für das Share Incentive Program (SIP) -3.506 -1.119

Sachaufwand -803.028 -590.874 Raumaufwand -190.676 -143.726

IT-Aufwand -112.841 -90.100

Kommunikationsaufwand -74.627 -51.733

Rechts- und Beratungsaufwand -67.846 -43.800

Werbe- und Repräsentationsaufwand -100.147 -71.684

Einlagensicherung -42.905 -33.942

Büroaufwand -27.570 -17.084

Fuhrparkaufwand -15.722 -8.884

Sicherheitsaufwand -33.885 -19.966

Reiseaufwand -20.329 -12.511

Ausbildungsaufwand -14.748 -11.542

Sonstiger Sachaufwand -101.732 -85.904

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -221.061 -166.001 Sachanlagen -138.746 -103.310

Immaterielle Vermögenswerte -63.691 -54.735

Vermietete Leasinganlagen -18.624 -7.956

Gesamt -2.113.095 -1.574.027

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(8) Sonstiges betriebliches Ergebnis Im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind unter anderem die Umsätze und die Aufwendungen aus bankfremden Tätigkei-ten, die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Abgang sowie Erträge aus Zuschreibungen auf Sachanlagen und immate-rielle Vermögenswerte enthalten. Das ebenfalls enthaltene Ergebnis aus dem Hedge Accounting resultiert aus der Bewer-tung der Sicherungsinstrumente sowie der gehedgten Grundgeschäfte.

Das Ergebnis aus Endkonsolidierungen in Höhe von € 517.401 Tausend wird detailliert ab Seite 158 erläutert.

(9) Steuern vom Einkommen und Ertrag Die Ertragsteueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in € Tausend 2006 2005

Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten 846.248 609.982

Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten -772.262 -543.171

Umsatzerlöse aus Vermittlung von Dienstleistungen 67.621 55.904

Aufwendungen aus Vermittlung von Dienstleistungen -66.960 -60.519

Ergebnis aus Investment Property 4.934 1.487

Ergebnis aus Operating Leasing 20.592 9.927

Ergebnis aus dem Hedge Accounting 83 -642

Ergebnis aus sonstigen Derivaten -41.617 14.867

Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 1.199 -4.707

Sonstige Steuern -30.947 -29.539

Firmenwertabschreibungen - -2.506

Erträge aus der Vereinnahmung passiver Unterschiedsbeträge 8.244 2.924

Ergebnis aus Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen -29.687 -11.024

Sonstige betriebliche Erträge 90.401 87.628

Sonstige betriebliche Aufwendungen -35.154 -43.650

Gesamt 62.695 86.962

in € Tausend 2006 2005

Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag -285.394 -223.046

Inland -34.402 -88.565

Ausland -250.992 -134.481

Latente Steuern 34.477 -2.174

Gesamt -250.917 -225.220

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Erläuterungen zur Erfolgsrechnung RZB 2006

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Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG ist Gruppenträger einer steuerlichen Gruppe, deren Gruppenmitglieder vier vollkonsolidierte Tochterunternehmen aus dem Bereich der Raiffeisen International und die Raiffeisen Research Gesell-schaft m.b.H., Wien, umfassen. Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und effektiver Steuer-belastung:

In den sonstigen Veränderungen sind größtenteils Steuerersparnisse aus Verwendung von Verlustvorträgen sowie Steuer-ersparnisse im Rahmen der Quellenbesteuerung enthalten.

(10) Gewinn je Aktie

Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Gewinns je Aktie fand daher nicht statt.

in € Tausend 2006 2005

Jahresüberschuss vor Steuern 1.882.316 929.864 Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen Ertragsteuersatz von 25 % -470.579 -232.466

Auswirkungen abweichender ausländischer Steuersätze 45.342 39.790

Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und steuerbefreiten sonstigen Erträgen 180.008 28.632

Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen -32.620 -34.113

Sonstiges 26.930 -27.063

Effektive Steuerbelastung -250.917 -225.220

Steuerquote in Prozent 13,3 % 24,2 %

in € Tausend 2006 2005

Konzern-Jahresüberschuss 1.169.432 450.864

Abzüglich Vorzugsdividende -10.675 -6.745

Bereinigter Konzern-Jahresüberschuss 1.158.757 444.119 Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Stammaktien (Stück) 4.829.359 4.797.538

Gewinn je Aktie in € 239,94 92,57

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Erläuterungen zur Bilanz

(11) Barreserve

(12) Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar: in € Tausend 2006 2005

Inland (Österreich) 8.607.475 9.206.113

Zentraleuropa (CE) 1.698.885 1.568.764

Südosteuropa (SEE) 1.858.179 1.202.215

GUS (CIS) 680.849 533.154

Sonstige 19.160.535 17.136.287

Gesamt 32.005.923 29.646.533 Die Forderungen an Kreditinstitute verteilen sich auf folgende Banksegmente: in € Tausend 2006 2005

Zentralbanken 2.525.284 2.294.826

Geschäftsbanken 29.468.282 27.346.593

Multinationale Entwicklungsbanken 12.357 5.113

Gesamt 32.005.923 29.646.533

in € Tausend 2006 2005

Kassenbestand 1.203.904 851.212

Guthaben bei Zentralbanken 3.813.124 2.453.991

Gesamt 5.017.028 3.305.203

in € Tausend 2006 2005

Giro- und Clearinggeschäft 1.644.091 1.243.510

Geldmarktgeschäft 23.872.243 23.145.399

Kredite an Banken 5.948.349 4.815.465

Angekaufte Forderungen 262.709 192.072

Leasingforderungen 78.610 68.262

Verbriefte Forderungen 199.921 181.824

Gesamt 32.005.923 29.646.533

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Erläuterungen zur Bilanz RZB 2006

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182

(13) Forderungen an Kunden

Die Forderungen an Kunden verteilen sich auf folgende Kundensegmente:

Die Forderungen an Kunden stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:

(14) Kreditrisikovorsorgen Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab. Eine Entwicklung der Kreditrisikovorsorgen findet sich im Risikobericht auf Seite 204. Die Kreditrisikovorsorgen kön-nen folgenden Kundensegmenten zugeordnet werden:

in € Tausend 2006 2005

Kreditgeschäft 32.900.181 25.038.622

Geldmarktgeschäft 7.752.822 4.713.845

Hypothekarforderungen 7.400.135 5.998.242

Angekaufte Forderungen 1.049.698 584.770

Leasingforderungen 3.775.818 3.131.727

Verbriefte Forderungen 227.021 146.095

Gesamt 53.105.675 39.613.302

in € Tausend 2006 2005

Öffentlicher Sektor 1.872.026 1.236.630

Kommerzkunden – Großkunden 34.485.197 27.884.459

Kommerzkunden – Small Business 3.952.053 1.612.849

Retailkunden – Privatpersonen 10.405.872 6.608.900

Retailkunden – Klein- und Mittelbetriebe 2.187.503 1.913.308

Sonstige 203.024 357.156

Gesamt 53.105.675 39.613.302

in € Tausend 2006 2005

Inland (Österreich) 7.812.211 6.819.067

Zentraleuropa (CE) 15.116.303 10.831.066

Südosteuropa (SEE) 8.421.907 6.743.316

GUS (CIS) 9.728.562 6.398.995

Sonstige 12.026.692 8.820.859

Gesamt 53.105.675 39.613.302

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RZB 2006 Konzernabschluss

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

183

in € Tausend 2006 2005

Öffentlicher Sektor 192 710

Kreditinstitute 12.042 15.005

Kommerzkunden – Großkunden 781.727 733.759

Kommerzkunden – Small Business 90.117 42.544

Retailkunden – Privatpersonen 320.905 184.991

Retailkunden – Klein- und Mittelbetriebe 84.268 101.541

Gesamt 1.289.251 1.078.550 Die Kreditrisikovorsorgen stellen sich nach regionalen Aspekten wie folgt dar:

(15) Handelsaktiva Die Handelsaktiva umfassen folgende zu Handelszwecken dienende Wertpapiere und derivative Instrumente:

Tabelle setzt sich auf Seite 184 fort.

in € Tausend 2006 2005

Inland (Österreich) 399.521 411.776

Zentraleuropa (CE) 303.791 246.340

Südosteuropa (SEE) 205.662 150.027

GUS (CIS) 362.075 252.812

Sonstige 18.202 17.595

Gesamt 1.289.251 1.078.550

in € Tausend 2006 2005

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 7.685.656 5.287.608 Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 1.062.790 532.358

Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 915.574 870.102

Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 5.707.292 3.885.148

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.074.137 1.074.162 Aktien 469.535 563.715

Investmentfondsanteile 155.042 165.180

Sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere 449.560 345.267

Positive Marktwerte aus derivativen Geschäften 867.361 959.062 Zinssatzgeschäft 210.678 514.196

Wechselkursgeschäft 537.086 374.481

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 119.597 70.385

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Erläuterungen zur Bilanz RZB 2006

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184

(16) Sonstiges Finanzumlaufvermögen

(17) Finanzanlagen Die Finanzanlagen beinhalten die bis zur Fälligkeit zu haltenden Wertpapiere (Held-to-Maturity) sowie langfristig gehal-tene, strategische Unternehmensanteile:

in € Tausend 2006 2005

Forderungen des Handelsbestands 58.911 167.630

Als Sicherheit gestellte Wertpapiere, zu deren Verkauf oder Verpfändung der Empfänger berechtigt ist 168.783 5.834

Gesamt 9.854.848 7.494.296

in € Tausend 2006 2005

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 5.449.725 4.142.119 Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 558.345 989.031

Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 327.919 114.595

Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 4.561.984 3.037.501

Geldmarktpapiere 1.477 992

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 485.381 441.446 Aktien 20.235 17.942

Investmentfondsanteile 451.511 409.636

Sonstige nicht festverzinsliche Wertpapiere 13.635 13.868

Als Sicherheit gestellte Wertpapiere, zu deren Verkauf und Verpfändung der Empfänger berechtigt ist 5.041 17.159

Gesamt 5.940.147 4.600.725

in € Tausend 2006 2005

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 4.388.392 4.463.326 Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 1.612.549 1.590.110

Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 1.093.921 1.078.972

Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 1.679.452 1.791.774

Sonstige 2.470 2.470

Unternehmensanteile 1.333.224 967.734 Anteile an verbundenen Unternehmen 296.640 97.822

At-equity bewertete Unternehmen 633.187 580.370

Sonstige Beteiligungen 403.397 289.541

Gesamt 5.721.616 5.431.059

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RZB 2006 Konzernabschluss

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185

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Unternehmensanteile, bei denen ein beizulegender Zeitwert nicht zuverlässig bestimmbar ist, belaufen sich auf € 381.788 Tausend (2005: € 254.750 Tausend). Die Finanzinformationen zu den assoziierten Unternehmen stellen sich wie folgt dar, wobei es sich zum überwiegenden Teil um ungeprüfte, vorläufige Werte handelt, da die u.a. Unternehmen ihre Abschlüsse erst nach Veröffentlichung der RZB feststellen: in € Tausend

Bilanz- summe

Betriebs- erträge

Jahres- überschuss

Eigen- kapital

FactorBank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 148.188 5.347 19 5.210

LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG, Wien (AT)* 738.171 45.546 22.123 280.041

NOTARTREUHANDBANK AG, Wien (AT) 864.461 7.951 5.974 19.535

Österreichische Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H., Wien (AT) 805.480 4.463 813 26.702

Raiffeisen stavebni sporitelna, a.s., Prag (CZ) 1.515.559 30.153 4.903 48.281

Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)* 8.014.430 162.815 25.264 251.958

Raiffeisen Banca pentru Locuinte S.A., Bukarest (RO) 73.084 3.956 -3.472 14.917

Raiffeisen evolution project development GmbH, Wien (AT)* 180.050 132.100 3.030 77.721

Raiffeisen Informatik GmbH, Wien (AT) 91.547 1.997 1.882 21.157

Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H., Wien (AT)* 139.820 67.971 6.118 25.452

Raiffeisen stambena štedionica d.d., Zagreb (HR) 292.362 12.027 -3.819 6.415

Raiffeisen Wohnbaubank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 1.176.426 1.820 763 6.943

UNIQA Versicherungen AG, Wien (AT)** 22.568.392 216.883 133.342 1.133.674

VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien (AT) 355.456 85.869 36.998 61.950

* Konzernabschluss. ** Konzernabschlussziffern 2005, weil UNIQA als börsenotiertes Unternehmen ihren Konzernabschluss noch nicht veröffentlicht hat.

Weitere Informationen betreffend assoziierte Unternehmen befinden sich auf Seite 227.

(18) Immaterielle Vermögenswerte

Der Anstieg des Postens Firmenwerte ist überwiegend auf die Akquisitionen der Impexbank und der eBanka zurück-zuführen. In 2006 erfolgte eine nachträgliche Anpassung des Firmenwertes gemäß IFRS 3 der VAT Raiffeisen Bank Aval in Höhe von € 40.089 Tausend. In den sonstigen immateriellen Vermögenswerten sind € 5.286 Tausend für die Marke „Impex“ und € 4.191 Tausend für die Marke „eBanka“ aktiviert worden. Da im Dezember 2006 der Beschluss zur Auf-gabe der Marke „Impex“ wegen der geplanten Fusion mit der ZAO Raiffeisenbank Austria erfolgte, wurde diese Marke zur Gänze abgeschrieben. Darüber hinaus wurde für den erworbenen Kundenstock ein Aktivposten in Höhe von € 12.158 Tausend für die Impexbank sowie € 4.683 Tausend für die eBanka angesetzt.

in € Tausend 2006 2005

Firmenwerte 865.195 555.086

Software 257.637 191.261

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 227.510 235.501

Gesamt 1.350.342 981.848

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Erläuterungen zur Bilanz RZB 2006

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186

(19) Sachanlagen

Der Marktwert der sonstigen Grundstücke und Gebäude (Investment Property) beträgt € 59.294 Tausend (2005: € 44.839 Tausend).

(20) Anlagenspiegel Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2006 wie folgt:

in € Tausend 2006 2005

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 590.835 396.769

Sonstige Grundstücke und Gebäude (Investment Property) 23.161 13.878

Sonstige Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 553.031 480.122

Vermietete Leasinganlagen 149.936 117.437

Gesamt 1.316.963 1.008.206

Geschäftsjahr 2006 Anschaffungs-/Herstellungskosten

in € Tausend Stand

1.1.2006

Änderung Konsolidie-rungskreis

Währungs-differenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen

Stand 31.12.2006

Immaterielle Vermögenswerte 1.254.839 408.655 -61.203 126.211 -32.601 -9.348 1.686.553

Firmenwerte 613.503 355.995 -47.784 - - - 921.713

Software 380.678 25.483 7.204 115.925 -30.826 4.556 503.020

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 260.658 27.177 -20.623 10.286 -1.775 -13.904 261.819

Sachanlagen 1.614.499 206.430 905 412.292 -151.255 9.348 2.092.219

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 569.387 168.841 -6.116 71.752 -19.289 13.675 798.250

Sonstige Grundstücke und Gebäude 24.279 525 -415 3.588 -7.443 17.687 38.221

hievon Grundwert der bebauten Grundstücke 3.302 9.052 -48 8 - - 12.314

Sonstige Sachanlagen 875.391 45.953 7.478 233.450 -112.168 -1.721 1.048.383

Vermietete Leasinganlagen 145.442 -8.889 -42 103.502 -12.355 -20.293 207.365

Gesamt 2.869.338 615.085 -60.298 538.503 -183.856 - 3.778.772

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RZB 2006 Konzernabschluss

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187

Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2005 wie folgt:

Geschäftsjahr 2006 Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen Buchwert

in € Tausend kumuliert Zuschreibungen Abschreibungen Stand

31.12.2006

Immaterielle Vermögenswerte -336.211 23 -63.691 1.350.342

Firmenwerte -56.518 - - 865.195

Software -245.384 23 -48.691 257.637

Sonstige immaterielle Vermögenswerte -34.310 - -15.001 227.510

Sachanlagen -775.256 5.023 -157.370 1.316.963

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude -207.416 49 -22.191 590.835

Sonstige Grundstücke und Gebäude -15.060 - -4.900 23.161

hievon Grundwert der bebauten Grundstücke - - - 12.314

Sonstige Sachanlagen -495.352 1.405 -111.655 553.031

Vermietete Leasinganlagen -57.429 3.569 -18.624 149.936

Gesamt -1.111.467 5.045 -221.061 2.667.305

Geschäftsjahr 2005 Anschaffungs-/Herstellungskosten

in € Tausend Stand

1.1.2005

Änderung Konsolidie-rungskreis

Währungs-differenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen

Stand 31.12.2005

Immaterielle Vermögenswerte 481.031 680.023 7.885 103.695 -26.569 8.774 1.254.839

Firmenwerte 157.334 457.771 2.363 -3.966 613.503

Software 293.833 11.427 1.767 86.334 -21.457 8.774 380.678

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 29.864 210.825 3.754 17.361 -1.146 - 260.658

Sachanlagen 1.191.185 189.361 40.910 291.408 -89.591 -8.774 1.614.499

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 409.960 112.631 15.071 58.806 -20.075 -7.006 569.387

Sonstige Grundstücke und Gebäude 23.469 -485 597 4.190 -2.501 -992 24.279

hievon Grundwert der bebauten Grundstücke 3.478 461 - 3.184 -3.820 - 3.302

Sonstige Sachanlagen 673.131 58.981 24.367 177.873 -56.940 -2.022 875.391

Vermietete Leasinganlagen 84.623 18.234 875 50.539 -10.075 1.246 145.442

Gesamt 1.672.216 869.384 48.795 395.103 -116.160 - 2.869.338

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Erläuterungen zur Bilanz RZB 2006

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188

In den Zugängen zu immateriellen Vermögenswerten sowie zu den Sachanlagen sind keine nennenswerten Einzelinvesti-tionen enthalten.

(21) Sonstige Aktiva

Geschäftsjahr 2005 Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen Buchwert

in € Tausend kumuliert Zuschreibungen Abschreibungen Stand

31.12.2005

Immaterielle Vermögenswerte -272.991 89 -57.241 981.848

Firmenwerte -58.417 - -2.506 555.086

Software -189.417 51 -48.481 191.261

Sonstige immaterielle Vermögenswerte -25.157 38 -6.254 235.501

Sachanlagen -606.293 674 -111.266 1.008.206

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude -172.618 - -14.080 396.769

Sonstige Grundstücke und Gebäude -10.400 - -2.845 13.878

hievon Grundwert der bebauten Grundstücke 517 - - 3.820

Sonstige Sachanlagen -395.269 63 -86.386 480.122

Vermietete Leasinganlagen -28.006 611 -7.956 117.437

Gesamt -879.284 763 -168.507 1.990.055

in € Tausend 2006 2005

Steuerforderungen 145.646 122.218

Laufende Steuerforderungen 48.205 65.274

Latente Steuerforderungen 97.441 56.944

Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten 170.363 119.449

Rechnungsabgrenzungsposten 441.442 263.092

Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 40.401 46.880

Zinssatzgeschäft 40.401 46.880

Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge 805.872 1.572.384

Zinssatzgeschäft 805.872 734.197

Wechselkursgeschäft - 838.187

Positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs 176.003 83.388

Zinssatzgeschäft 52.991 14.458

Wechselkursgeschäft 83.189 56.137

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 30.744 12.793

Sonstiges Geschäft 9.079 -

Übrige Aktiva 825.831 653.466

Gesamt 2.605.558 2.860.877

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RZB 2006 Konzernabschluss

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189

Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in der Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte in Zusammenhang mit Fair Value Hedges sind Forderungen an Kreditinstitute bzw. an Kunden und verbriefte Verbindlichkeiten. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Buchwertänderungen der gesicherten Grundgeschäfte in IAS 39 Fair Value Hedges sind in den jeweiligen Bilanzposten enthalten. Da im Unterschied zum Vorjahr keine wechselkursbezoge-nen Derivate im Rahmen von Cash-Flow Hedges zum Jahresende 2006 eingesetzt worden sind, kommt es zu einer star-ken Veränderung des Postens positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge. Unter Sonstige Aktiva werden auch die positiven Marktwerte derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die weder zu Handelszwe-cken gehalten werden noch ein Sicherungsinstrument für einen Fair Value Hedge gemäß IAS 39 darstellen. Der überwiegende Anteil an den übrigen Aktiva betrifft Verrechnungsforderungen aus dem Zahlungsverkehr. In diesem Posten sind auch zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte gemäß IFRS 5 in Höhe von € 3.685 Tausend (2005: € 4.602 Tausend) ausgewiesen. Die latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:

Der Saldo latenter Steuern stammt aus folgenden Posten:

in € Tausend 2006 2005

Latente Steuerforderungen 97.441 56.944

Rückstellungen für latente Steuern 43.255 44.231

Saldo latenter Steuern 54.186 12.713

in € Tausend 2006 2005

Forderungen an Kunden 43.765 39.485

Kreditrisikovorsorgen 34.450 32.424

Sonstige Aktiva 68.640 44.251

Rückstellungen 34.942 24.255

Sonstige Passiva 20.166 24.122

Steuerliche Verlustvorträge 16.343 46.527

Übrige Bilanzposten 69.504 27.612

Latente Steueransprüche 287.810 238.676 Forderungen an Kreditinstitute 430 10.547

Forderungen an Kunden 16.554 16.763

Handelsaktiva 30.244 27.335

Finanzanlagen 22.460 16.329

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 59.871 33.535

Sonstige Passiva 31.049 46.380

Übrige Bilanzposten 73.017 75.074

Latente Steuerverpflichtungen 233.625 225.962

Saldo latenter Steuern 54.186 12.713

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Erläuterungen zur Bilanz RZB 2006

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190

Im Konzernabschluss sind aktivierte Vorteile in Höhe von € 16.343 Tausend (2005: € 46.527 Tausend) aus noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen enthalten. Die Verlustvorträge sind zum überwiegenden Teil zeitlich unbegrenzt vortragsfähig. Steuerliche Verlustvorträge in Höhe von € 6.697 Tausend (2005: € 19.995 Tausend) wurden nicht akti-viert, weil aus heutiger Sicht die Verwendung in angemessener Zeit nicht realisierbar erscheint.

(22) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in € Tausend 2006 2005

Giro-/Clearinggeschäft 2.633.392 2.070.770

Geldmarktgeschäft 32.782.662 35.423.602

Langfristige Finanzierungen 8.713.357 5.922.112

Gesamt 44.129.411 43.416.484 Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:

Die Verbindlichkeiten verteilen sich auf folgende Banksegmente:

(23) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in € Tausend 2006 2005

Sichteinlagen 19.464.463 14.162.861

Termineinlagen 23.920.407 16.533.817

Spareinlagen 1.342.619 1.461.152

Gesamt 44.727.489 32.157.831

in € Tausend 2006 2005

Inland (Österreich) 19.550.062 15.942.855

Zentraleuropa (CE) 1.427.102 1.219.289

Südosteuropa (SEE) 501.216 488.815

GUS (CIS) 556.031 296.133

Sonstige 22.095.000 25.469.392

Gesamt 44.129.411 43.416.484

in € Tausend 2006 2005

Zentralbanken 521.856 99.249

Geschäftsbanken 42.534.019 41.995.282

Multinationale Entwicklungsbanken 1.073.536 1.321.952

Gesamt 44.129.411 43.416.484

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RZB 2006 Konzernabschluss

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191

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden teilen sich auf folgende Sektoren auf:

Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten (Sitz des Vertragspartners) wie folgt dar:

(24) Verbriefte Verbindlichkeiten

in € Tausend 2006 2005

Öffentlicher Sektor 1.691.722 996.706

Kommerzkunden – Großkunden 22.111.894 15.407.654

Kommerzkunden – Small Business 2.014.350 1.148.996

Retail – Privatpersonen 15.897.403 12.166.685

Retail – Klein- und Mittelbetriebe 2.396.400 1.911.375

Sonstige 615.720 526.414

Gesamt 44.727.489 32.157.830

in € Tausend 2006 2005

Inland (Österreich) 4.360.256 3.093.630

Zentraleuropa (CE) 14.197.744 10.611.077

Südosteuropa (SEE) 10.300.625 8.110.373

GUS (CIS) 7.344.326 5.078.773

Sonstige 8.524.538 5.263.977

Gesamt 44.727.489 32.157.831

in € Tausend 2006 2005

Begebene Schuldverschreibungen 8.243.459 4.924.380

Begebene Geldmarktpapiere 2.559.761 927.681

Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 519.240 365.149

Gesamt 11.322.460 6.217.210

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Erläuterungen zur Bilanz RZB 2006

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192

(25) Rückstellungen

Die Rückstellung für Abfertigungen und ähnliche Verpflichtungen zeigt folgende Entwicklung:

in € Tausend

Stand 1.1.2006

Änderung Konsolidie-rungskreis Zuführungen Auflösungen Verbrauch

Umbuchungen, Währungs- differenzen

Stand 31.12.2006

Abfertigungen 43.901 -1.176 5.717 -30 -77 2 48.337

Pensionen 58.983 -65 5.922 -109 -34 84 64.781

Steuern 156.915 -8.068 130.027 -39.716 -152.148 -1.403 85.607

Laufende 112.684 -1.236 96.619 -22.182 -142.497 -1.036 42.352

Latente 44.231 -6.832 33.408 -17.534 -9.651 -367 43.255

Garantien und Bürgschaften 50.492 66 43.663 -24.313 -1.219 3.851 72.540

Restrukturierung - 2.380 671 - - -16 3.035

Offene Rechtsfälle 63.972 -1.112 15.876 -4.198 -716 4.360 78.182

Unverbrauchter Urlaub 12.732 2.460 14.719 -5.298 - -33 24.580

Sonstige 81.137 10.798 94.420 -10.929 -40.827 -2.508 132.091

Gesamt 468.132 5.283 311.015 -84.593 -195.021 4.337 509.152

in € Tausend 2006 2005

DBO 1.1. 43.901 32.070 Währungsdifferenzen 1 5

Änderung im Konsolidierungskreis -1.176 -

Dienstzeitaufwand (Service cost) 4.371 2.864

Zinsaufwand (Interest cost) 1.903 1.730

Zahlungen -2.427 -2.147

Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 1.763 9.380

Rückstellung zum 31.12. (= DBO) 48.337 43.901

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RZB 2006 Konzernabschluss

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193

Die Pensionsrückstellung entwickelt sich wie folgt: in € Tausend 2006 2005

DBO 1.1. 58.983 44.507 Währungsdifferenzen - 3

Änderung im Konsolidierungskreis -65 -

Dienstzeitaufwand (Service cost) 4.123 1.330

Zinsaufwand (Interest cost) 4.034 3.986

Zahlungen -4.871 -4.392

Veränderung des Planvermögens 664 -2.545

Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 1.913 16.093

Rückstellung zum 31.12. (= DBO) 64.781 58.983

(26) Handelspassiva

(27) Sonstige Passiva

Fortsetzung der Tabelle auf Seite 194.

in € Tausend 2006 2005

Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 2.325.564 2.087.638

Zinssatzgeschäft 225.351 504.981

Wechselkursgeschäft 631.266 338.877

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 1.468.947 1.243.780

Leerverkauf von Handelsaktiva 677.332 458.775

Verbindlichkeiten des Handelsbestands 138.354 165.049

Gesamt 3.141.250 2.711.462

in € Tausend 2006 2005

Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten 143.470 184.080

Rechnungsabgrenzungsposten 361.553 214.354

Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 26.460 284

Zinssatzgeschäft 26.460 244

Wechselkursgeschäft - 40

Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge 715.373 1.334.908

Zinssatzgeschäft 715.373 667.826

Wechselkursgeschäft - 667.082

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Erläuterungen zur Bilanz RZB 2006

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194

Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in ihrer Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte in Zusammenhang mit Fair Value Hedges sind Forderungen an Kunden bzw. eigene Emissionen. Hierbei werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Der überwiegende Anteil an den sonstigen Verbindlichkeiten betrifft Verrechnungsverbindlichkeiten aus dem Zahlungs-verkehr. Da im Unterschied zum Vorjahr keine wechselkursbezogenen Derivate im Rahmen von Cash-Flow Hedges zum Jahresende 2006 eingesetzt worden sind, kommt es zu einer starken Veränderung des Postens negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge.

(28) Nachrangkapital

Nachfolgende Tabelle enthält Kreditaufnahmen, die 10 Prozent des Gesamtbetrages an Nachrangkapital übersteigen: in € Tausend Betrag Währung Zinssatz1 Fälligkeit

€ 400 Mio. RZB Callable Subordinated Capital FRN 2006-2016/Serie 38 400.000 €

3M EURIBOR +0,33% 22.6.2016

€ 500 Mio. Non-cumulative Subordinated Perpetual Callable Step-up Fixed to Floating Rate Capital Notes2 500.000 € 5,169% keine

1 Derzeitiger Zinssatz, jedoch sind Zinserhöhungsklauseln vereinbart. 2 having the benefit of a support agreement entered into with Raiffeisen Zentralbank Österreich AG

Im Berichtsjahr entstanden Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von € 114.525 Tausend (2005: € 67.549 Tausend).

in € Tausend 2006 2005 Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente des Bankbuchs 201.745 243.444

Zinssatzgeschäft 175.122 27.630

Wechselkursgeschäft 21.802 215.814

Sonstiges Geschäft 4.821 -

Sonstige Verbindlichkeiten 817.678 334.951

Gesamt 2.266.279 2.312.021

in € Tausend 2006 2005

Nachrangige Verbindlichkeiten 2.789.195 1.475.897

Ergänzungskapital 74.996 120.054

Genussrechtskapital 31.417 34.687

Gesamt 2.895.608 1.630.638

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RZB 2006 Konzernabschluss

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195

(29) Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG ist in 5.565.749 nennwertlose Stückaktien zerlegt, davon sind 5.050.029 auf Namen lautende Stammaktien sowie 515.720 auf Inhaber lautende stimmrechtslose Vorzugsaktien. Das Gesamtnominale gemäß Satzung beträgt € 404.463 Tausend. Mit Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 27. Oktober 2004 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital gegen Bareinzahlung oder Sacheinlage bis längstens 26. Oktober 2009 um bis zu € 42.071 Tausend, allenfalls in mehreren Tranchen, durch Ausgabe von bis zu 516.808 Stück auf Namen lautende Stammaktien und bis zu 62.127 Stück auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien ohne Stimmrecht, unter Wahrung des gattungsmäßigen Bezugsrechtes der Aktionäre, zu erhöhen. Im Berichtsjahr 2006 wurde von dieser Ermächtigung teilweise Gebrauch gemacht und das Grundkapital um 252.491 Stück Stammaktien um € 18.349 Tausend erhöht. Unter Hinzurechnung des Agios ergab sich (abzüglich Emissionskos-ten) ein Emissionserlös in Höhe von € 149.980 Tausend und eine dementsprechende Stärkung des Eigenkapitals. Die in der Hauptversammlung vom 27. Oktober 2004 erteilte Ermächtigung zur Kapitalerhöhung durch genehmigtes Kapital ist noch im Umfang von € 23.723 Tausend aufrecht. Die Inhaber von stimmrechtslosen Vorzugsaktien erhalten eine Vorzugsdividende von dem auf die Aktie entfallenden Anteil am Grundkapital. Die Vorzugsdividende für das Geschäftsjahr 2006 beträgt € 20,70 pro Stück Vorzugsaktie. Dies ergibt eine Ausschüttungssumme von € 10.675 Tausend. Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2006 der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG eine Dividende von € 20,70 je Stammaktie auszuschütten – dies entspricht einer Ausschüt-tungssumme von € 99.309 Tausend – und den Restbetrag in Höhe von € 1.913 Tausend auf neue Rechnung vorzu-tragen. Die Eigenkapitalentwicklung sowie andere Angaben sind der Seite 147 zu entnehmen.

in € Tausend 2006 2005

Konzern-Eigenkapital 3.573.721 3.068.496

Gezeichnetes Kapital 404.463 386.114

Kapitalrücklagen 767.400 635.769

Gewinnrücklagen 2.401.858 2.046.613

Konzern-Jahresüberschuss 1.169.432 450.864

Anteile anderer Gesellschafter 1.894.047 1.430.361

Gesamt 6.637.200 4.949.721

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Zusätzliche IFRS-Informationen RZB 2006

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196

Zusätzliche IFRS-Informationen

(30) Restlaufzeitengliederung Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2006:

Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2005:

2006 in € Tausend

täglich fällig bzw. ohne

Laufzeit

bis 3 Monate

3 Monate bis 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

mehr als 5 Jahre

Barreserve 5.017.028 - - - -

Forderungen an Kreditinstitute 1.901.523 22.786.904 3.904.693 2.895.259 517.544

Forderungen an Kunden 4.651.479 10.008.548 9.920.568 18.975.814 9.549.266

Handelsaktiva 832.538 728.447 1.403.526 4.633.766 2.256.571

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 483.632 164.917 511.323 3.415.657 1.364.618

Finanzanlagen 1.333.224 749.518 1.158.380 2.221.878 258.616

Sonstige Aktiva 577.814 961.261 238.002 569.001 259.480

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 2.735.604 28.731.506 3.508.852 7.196.060 1.957.389

Verbindlichkeiten ggü. Kunden 18.901.234 18.157.363 4.776.883 1.959.565 932.444

Verbriefte Verbindlichkeiten - 2.890.302 698.719 6.749.492 983.947

Handelspassiva 226.160 1.071.800 529.457 783.432 530.401

Nachrangkapital 819.133 135.190 118.936 732.280 1.090.069

Sonstige Passiva 626.268 637.586 130.497 549.935 321.993

2005 in € Tausend

täglich fällig bzw. ohne

Laufzeit

bis 3 Monate

3 Monate

bis 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

mehr als 5 Jahre

Barreserve 3.305.203 - - - -

Forderungen an Kreditinstitute 1.428.889 21.457.462 4.128.017 2.097.835 534.330

Forderungen an Kunden 3.103.977 8.151.878 7.975.473 13.502.166 6.879.808

Handelsaktiva 494.629 828.560 342.284 3.557.287 2.271.536

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 217.432 963.153 477.937 2.345.055 597.148

Finanzanlagen 967.733 723.178 1.035.458 2.571.196 133.494

Sonstige Aktiva 514.594 643.521 239.064 1.329.043 134.655

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 1.966.468 32.142.100 3.501.290 4.026.961 1.779.665

Verbindlichkeiten ggü. Kunden 14.295.197 12.608.710 3.510.397 1.086.550 656.977

Verbriefte Verbindlichkeiten - 1.439.215 463.201 3.482.901 831.893

Handelspassiva 448.908 588.975 807.624 356.777 509.178

Nachrangkapital - 106.280 2.611 556.486 965.261

Sonstige Passiva 239.402 491.051 177.141 1.234.705 169.722

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RZB 2006 Konzernabschluss

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197

(31) Angaben zu nahestehenden Unternehmen Unternehmen können mit nahestehenden Unternehmen und Personen Geschäfte abschließen, die sich auf die Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens auswirken können. Folgende Unternehmen wurden im Wesentli-chen als nahestehende Unternehmen identifiziert: Unter Mutterunternehmen sind die nicht operativ tätige Beteiligungsholding Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH, Wien, und deren Tochterunternehmen R-Landesbanken-Beteiligung GmbH, Wien, die Mehrheitsaktionär der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien, ist, zu verstehen. Unternehmen mit einem maßgeblichen Einfluss sind im Wesentlichen die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, Wien, als größter indirekter Einzelaktionär und ihre Muttergesellschaft, die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, Wien. Als verbundene Unternehmen werden jene 257 Tochtergesellschaften gesehen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Angaben zu den Beziehungen der RZB mit Personen in Schlüsselpositionen (Vorstand) sind unter Punkt 50 ersichtlich. Im Geschäftsjahr 2006 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich folgender-maßen widerspiegeln:

2006 in € Tausend

Mutterunter-

nehmen

Unternehmen mit maßgeb-

lichem Einfluss

Verbundene

Unternehmen

At-equity bewertete

Unternehmen

Sonstige

Beteiligungen

Forderungen an Kreditinstitute - 1.598.899 - 251.138 270.496

Forderungen an Kunden - - 353.084 27.446 427.275

Handelsaktiva - 18.835 - 8.532 16.324

Sonstiges Finanzumlaufvermögen - - - 4.738 30.102

Finanzanlagen - - - 2.470 10.000

Unternehmensanteile - - 296.640 633.187 403.397

Sonstige Aktiva 9 - 1.840 6 14.021

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten - 2.026.419 42.543 646.770 9.877.003

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 108 - 271.763 2.794 236.436

Rückstellungen - - 643 - 4.458

Handelspassiva - - - 749 4

Sonstige Passiva - - 463 32 3.082

Gegebene Garantien - 10.903 1.778 315.498 269.959

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Zusätzliche IFRS-Informationen RZB 2006

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198

Im Geschäftsjahr 2005 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich folgender-maßen widerspiegeln:

(32) Fremdwährungsvolumina Im Konzernabschluss sind folgende auf fremde Währung lautende Vermögenswerte und Schulden enthalten:

(33) Auslandsaktiva/-passiva Die Vermögenswerte mit Vertragspartnern außerhalb Österreichs stellen sich folgendermaßen dar:

2005 in € Tausend

Mutterunter-

nehmen

Unternehmen mit maßgeb-

lichem Einfluss

Verbundene

Unternehmen

At-equity bewertete

Unternehmen

Sonstige

Beteiligungen

Forderungen an Kreditinstitute - 1.019.025 - 211.944 830.981

Forderungen an Kunden - - 387.583 2.158 514.196

Handelsaktiva - 26.138 15.073 21.413 10.588

Sonstiges Finanzumlaufvermögen - - 4.261 - 229

Finanzanlagen - - - 2.470 18.501

Unternehmensanteile - - 97.822 580.370 289.541

Sonstige Aktiva - 1.283 3.008 4.848 57.642

Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten - 1.707.921 - 678.041 6.839.307

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 328 - 109.719 6.935 271.483

Rückstellungen - - 809 310 3.261

Handelspassiva - 20.830 - 14.204 13.991

Sonstige Passiva - 697 687 4.685 29.029

Gegebene Garantien - 9.578 12.563 250.907 34.942

in € Tausend 2006 2005

Aktiva 58.736.841 47.757.308

Passiva 53.989.381 45.071.461

in € Tausend 2006 2005

Aktiva 90.744.624 69.956.818

Passiva 71.584.702 59.765.882

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RZB 2006 Konzernabschluss

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199

(34) Nachrangige Vermögenswerte

(35) Verbriefungen (Securitisations) Verbriefungen stellen eine besondere Form der Refinanzierung und Platzierung von Risiken aus Krediten oder Leasingver-trägen auf Basis von Portfolios an Kapitalmarkt-Investoren dar. Ziel der von der RZB abgeschlossenen Verbriefungen ist es, die regulatorischen Eigenmittel auf Konzernebene zu entlasten. Im Jahr 2006 wurden folgende Transaktionen durchgeführt: in € Tausend Sicherungsnehmer Abschluss Laufzeit Volumen

True Sale Transaction ROOF Poland 2006 Raiffeisen Leasing Polska S.A., Warschau (PL) 12.1.2006 ca. 8 Jahre 167.000

Synthetic Securitisation ROOF CEE 2006-1

Raiffeisenbank Polska S.A., Warschau (PL) Raiffeisenbank a.s., Prag (CZ) 21.3.2006 ca. 10 Jahre 450.000

Bei beiden Transaktionen wird das Eigenmittelerfordernis für die „Junior tranche“ von Konzernunternehmen getragen.

(36) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen

Fortsetzung der Tabelle auf Seite 200.

in € Tausend 2006 2005

Forderungen an Kreditinstitute 28.640 9.662

Forderungen an Kunden 44.998 98.260

Handelsaktiva 65.071 65.046

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 375.954 191.399

Finanzanlagen 22.465 22.465

Gesamt 537.128 386.832

in € Tausend 2006 2005

Eventualverpflichtungen 11.304.393 9.913.604 Weitergegebene Wechsel 16.628 22.035

Avalkredite 7.308.265 6.582.227

Sonstige Bürgschaften 1.697.653 1.316.580

Akkreditive 2.082.530 1.967.426

Sonstige Eventualverpflichtungen 199.317 25.336

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Zusätzliche IFRS-Informationen RZB 2006

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200

Die Raiffeisen Zentralbank ist Mitglied der Raiffeisen-Kundengarantiegemeinschaft Österreich. Die Vereinsmitglieder übernehmen eine vertragliche Haftungsverpflichtung dahingehend, dass sie solidarisch die zeitgerechte Erfüllung aller Kundeneinlagen und Eigenemissionen eines insolventen Vereinsmitgliedes bis zur Grenze, die sich aus der Summe der individuellen Tragfähigkeit der anderen Vereinsmitglieder ergibt, garantieren. Die individuelle Tragfähigkeit eines Ver-einsmitgliedes bestimmt sich nach den frei verwendbaren Reserven unter Berücksichtigung der einschlägigen Bestimmun-gen des BWG.

(37) Pensionsgeschäfte Zum 31. Dezember bestanden folgende Rücknahme- bzw. Rückgabeverpflichtungen: in € Tausend 2006 2005

Echte Pensionsgeschäfte als Pensionsgeber (Repurchase Agreement): Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.358.939 3.525.758

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 163.821 56.733

Gesamt 4.522.760 3.582.491 in € Tausend 2006 2005

Echte Pensionsgeschäfte als Pensionsnehmer (Reverse Repurchase Agreement): Forderungen an Kreditinstitute 3.305.462 3.154.475

Forderungen an Kunden 1.414.182 684.588

Forderungen des Handelsbestandes 55.687 -

Gesamt 4.775.331 3.839.063 Die in Pension gegebenen Wertpapiere beliefen sich im Berichtsjahr auf € 2.224.415 Tausend (2005: € 2.226.367 Tausend). In Pension genommen wurden Wertpapiere in Höhe von € 4.958.887 Tausend (2005: € 3.843.015 Tau-send). Von den als Sicherheit übernommenen Wertpapieren wurden € 444.143 Tausend (2005: € 484.886 Tausend) weitergegeben bzw. verkauft.

in € Tausend 2006 2005

Kreditrisiken 17.820.644 13.485.380 Unwiderrufliche Kreditzusagen/stand-by facilities 16.009.874 11.616.525

bis 1 Jahr 8.477.553 5.857.602

über 1 Jahr 7.532.321 5.758.922

Unechte Pensionsgeschäfte 29.127 176.956

Sonstige Kreditrisiken 1.781.643 1.691.899

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RZB 2006 Konzernabschluss

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201

(38) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert:

Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten zur Verfügung gestellt:

Darüber hinaus wurden Wertpapiere aus Wertpapierleihgeschäften als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten herangezogen.

(39) Treuhandgeschäfte Die in der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte waren zum Stichtag mit folgenden Volumina abgeschlossen:

in € Tausend 2006 2005

Verbindlichkeiten an Kreditinstitute 8.282.577 4.912.555

Verbindlichkeiten an Kunden 49.592 356

Verbriefte Verbindlichkeiten 206.654 179.724

Sonstige Passiva 157.594 169.217

Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 4.253 23.817

Gesamt 8.700.670 5.285.669

in € Tausend 2006 2005

Forderungen an Kreditinstitute 2.604.991 1.951.268

Forderungen an Kunden 2.357.572 1.040.989

Handelsaktiva 245.140 87.186

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 1.618.431 1.487.983

Finanzanlagen 662.998 820.739

Gesamt 7.489.132 5.388.164

in € Tausend 2006 2005

Forderungen an Kreditinstitute 6.285 12.351

Forderungen an Kunden 375.769 345.101

Finanzanlagen 37.803 38.923

Sonstiges Treuhandvermögen 5.687 5.594

Treuhandvermögen 425.544 401.969 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 253.021 232.435

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 156.827 152.533

Sonstige Treuhandverbindlichkeiten 15.696 17.001

Treuhandverbindlichkeiten 425.544 401.969

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Zusätzliche IFRS-Informationen RZB 2006

www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

202

Darüber hinaus verwaltete der Konzern zum Bilanzstichtag ein Fondsvermögen von € 800.883 Tausend (2005: € 542.000 Tausend). Die Treuhanderträge betragen € 6.436 Tausend (2005: € 2.878 Tausend), die Treuhandaufwendungen ergeben € 818 Tausend (2005: € 401).

(40) Finanzierungsleasing

Die Wertberichtigungen auf uneinbringliche Mindestleasingzahlungen beliefen sich am Jahresultimo auf € 13.502 Tau-send (2005: € 15.547 Tausend). Die im Rahmen des Finanzierungsleasings finanzierten Vermögenswerte verteilen sich wie folgt:

in € Tausend 2006 2005

Bruttoinvestitionswert 4.589.267 3.953.853 Mindestleasingzahlungen 4.150.814 3.474.063

bis 3 Monate 308.936 332.110

von 3 Monaten bis 1 Jahr 746.205 700.675

von 1 Jahr bis 5 Jahre 1.988.109 1.572.806

über 5 Jahre 1.107.564 865.169

Nicht garantierte Restwerte 438.453 478.355

Unrealisierter Finanzertrag 913.838 703.157 bis 3 Monate 53.559 47.361

von 3 Monaten bis 1 Jahr 137.322 116.436

von 1 Jahr bis 5 Jahre 378.711 298.061

über 5 Jahre 344.206 241.299

Nettoinvestitionswert 3.675.429 3.250.696

in € Tausend 2006 2005

Kraftfahrzeugleasing 1.663.660 1.390.966

Immobilienleasing 1.473.194 1.383.619

Mobilienleasing 568.575 476.111

Gesamt 3.675.429 3.250.696

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RZB 2006 Konzernabschluss

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203

(41) Operatives Leasing Operatives Leasing aus der Sicht des Leasinggebers

Die zukünftigen Leasingzahlungen im Rahmen von unkündbaren operativen Leasingverträgen stellen sich wie folgt dar:

Operatives Leasing aus der Sicht des Leasingnehmers

Die zukünftigen Leasingzahlungen im Rahmen von unkündbaren operativen Leasingverträgen stellen sich wie folgt dar:

in € Tausend 2006 2005

bis 1 Jahr 27.260 17.158

von 1 Jahr bis 5 Jahre 83.075 38.409

über 5 Jahre 15.646 10.557

Gesamt 125.981 66.124

in € Tausend 2006 2005

bis 1 Jahr 51.442 33.982

von 1 Jahr bis 5 Jahre 203.273 119.257

über 5 Jahre 143.556 90.166

Gesamt 398.271 243.405

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Erläuterungen zu Finanzinstrumenten RZB 2006

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204

Erläuterungen zu Finanzinstrumenten

(42) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht) Die Fähigkeit eines Kreditinstitutes, Risiken umfassend zu erfassen und zu messen, zeitnah zu überwachen und zu steu-ern, ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Um den langfristigen Erfolg der RZB-Kreditinstitutsgruppe und ein selekti-ves Wachstum in den entsprechenden Märkten zu ermöglichen, ist das Risikomanagement und Risikocontrolling der RZB darauf ausgerichtet, den bewussten Umgang und das professionelle Management für Kredit- und Länderrisiken, Markt- und Liquiditätsrisiken, Beteiligungsrisiken und für operationelle Risiken sicher zu stellen. Das Risikomanagementkonzept berücksichtigt dabei insbesondere die gesetzlichen Rahmenbedingungen basierend auf dem Bankwesengesetz sowie Anforderungen an Kreditinstitute zur Begrenzung der Risiken aus dem Bankgeschäft unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Art, des Umfanges und der Komplexität des Geschäftes. Risikoorganisation und Struktur Der Vorstand der Raiffeisen Zentralbank zeichnet für die Umsetzung der Risikopolitik je Risikoart verantwortlich. Die Risikopolitik ist Bestandteil der Gesamtbanksteuerung, d.h. die Ertrags- und Risikosteuerung der Geschäftsbereiche sind systematisch miteinander verknüpft. Die Festlegung der Risikopolitik, Änderungen darin und die Einbindung in die Ge-samtbankstrategie und -steuerung werden innerhalb der RZB-Kreditinstitutsgruppe kommuniziert, sodass ein gleichartiges Risikomanagement in allen Teilen der RZB-Kreditinstitutsgruppe zur Anwendung gelangen kann. Die Risikopolitik umfasst die geplante Entwicklung des gesamten Geschäftes nach mehreren Dimensionen, insbesondere nach geografischer Streuung und Geschäftsbereichen. Die Festlegung von Limiten für relevante Risiken und die Begren-zung von Klumpenrisiken in Form von Großveranlagungsgrenzen erfolgt durch den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat. Der Vorstand der Raiffeisen Zentralbank entscheidet über die angewandten Verfahren zur Identifikation, Messung und Überwachung der Risiken einschließlich des diesbezüglichen Regelwerkes. Die RZB misst konzernübergreifend sämtliche Risiken auf Basis eines Value-at-Risk (VaR) Konzeptes. Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch unabhängige Risikocontrolling- und -managementeinheiten sowie spezifische Komitees unterstützt. Das Risikomanagementkomitee berichtet monatlich direkt an den Vorstand und beurteilt die aktuelle Risikosituation unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden Risikolimite. Es unterstützt den Vorstand bei der Alloka-tion des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und unternehmensübergreifendes Gremium ist das Risi-komanagementkomitee für die laufende Weiterentwicklung und Implementierung der Methoden zur Risikomessung und Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke zuständig. Im Rahmen des Aktiv-Passiv-Managementkomitees erfolgt die Evaluierung der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken sowie der Liquiditätsrisiken. Das Kreditkomitee setzt sich aus Mitgliedern der Bereiche Markt und Marktfolge zusammen und beur-teilt die Kreditrisiken und Risikogestionierung.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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205

Die Abteilung Risk Controlling übt als Serviceeinheit die im Bankwesengesetz geforderte Funktion des zentralen und unabhängigen Risikocontrollings aus. Die Aufgaben dieser Abteilung umfassen die Erstellung und Implementierung der konzernweit einheitlichen Richtlinien betreffend Risikomanagement sowie die konzernweite Ermittlung sämtlicher Risiken (Kredit-, Länder-, Beteiligungs- und Marktrisiken sowie der operationellen Risiken) auf VaR-Basis und die unab-hängige und neutrale Berichterstattung über das Risikoprofil an den Gesamtvorstand und die einzelnen Geschäftsbe-reichsverantwortlichen. Durch die Aggregation dieser Risiken zu einem Gesamtbankrisiko und den Abgleich mit der Risikotragfähigkeit wird auch die Basis für die risikoadjustierte Kapitalallokation und Performancemessung gelegt. Risikotragfähigkeit und Konzernrisikosteuerung In einem mehrstufigen Prozess werden quartalsweise die zur Verfügung stehenden Deckungsmassen (Erträge, Reserven, Eigenkapital) dem aggregierten Risiko auf Value-at-Risk Basis für die RZB gegenübergestellt. Die Risikotragfähigkeit stellt dabei die Begrenzung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei neben dem tatsächlich gemessenen Risiko auch die bestehenden Risikolimite Berücksichtigung finden.

Ökonomisches Kapital Die RZB wendet zur Berechnung des unerwarteten Ver-lustes auf Jahresbasis (das so genannte ökonomische Kapital) ein Konfidenzniveau von 99,95 Prozent an, welches sich aus der Ausfallswahrscheinlichkeit des angestrebten Ratings der RZB ableitet. Ziel der Berech-nung des ökonomischen Kapitals ist die Ermittlung jenes Kapitals, das für die Bedienung der Ansprüche von Kunden und Kreditoren auch unter Anwendung extremer Verlustszenarien erforderlich ist (ökonomische Eigenkapi-talausstattung). Basierend auf diesem Risikomaß ist die RZB in der Lage, eine risikoadjustierte Performancemessung (RAPM) durchzuführen, die wiederum als Kennziffer in der Ge-

samtbanksteuerung und der diesbezüglichen Kapitalallokation Berücksichtigung findet. Die Ermittlung des ökonomischen Kapitals erfolgt derzeit je Geschäftsbereich, ein weiterer Ausbau dieses Steuerungsinstrumentes ist in Arbeit. Risikotragfähigkeit Parallel zu dieser Betrachtung erfolgt eine Berechnung des Risikos (VaR) auf einem Konfidenzniveau von 99 Prozent. Dieses Kapitalerfordernis wird mit Fokus auf den Fortbestand der Bank auf Basis des Going-Concern-Prinzips wiederum einer entsprechenden Risikotragfähigkeit gegenübergestellt und auch für die Zwecke der Geschäftssteuerung herangezogen.

Anteile der einzelnen Risikoarten am ökonomischen Kapital der RZB per 31.12.2006

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Erläuterungen zu Finanzinstrumenten RZB 2006

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206

Kreditrisiko Das Kreditrisiko der RZB-Kreditinstitutsgruppe betrifft vornehmlich Ausfallsrisiken, die sich aus Geschäften mit Privat- und Firmenkunden, anderen Banken und öffentlichen Kreditnehmern ergeben. Das Ausfallsrisiko ist das Risiko, dass ein Kun-de vertraglich vereinbarte Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen kann. Daneben werden aber auch Migrations- (aufgrund von Kundenbonitätsverschlechterungen), Abwicklungs- und Länderrisiken berücksichtigt. Das Kreditrisiko der Raiffeisen Zentralbank wird sowohl auf Einzelkredit- und Kundenbasis als auch auf Portfoliobasis beobachtet und analysiert. Grundlage für die Kreditrisikosteuerung und Kreditentscheidung ist die vom Vorstand der Raiffeisen Zentralbank genehmigte Kreditrisikopolitik. Kreditentscheidungen umfassen neben Neukrediten insbesondere auch Überziehungen, Krediterhöhungen, Prolongationen und Änderungen risikorelevanter Sachverhalte, die der ur-sprünglichen Kreditentscheidung zugrunde lagen (z.B. Sicherheiten, Verwendungszweck) oder auch die Festlegung von kreditnehmerbezogenen Limiten (wie z.B. Emittentenlimiten) sowie Beteiligungen. Für individuelle Kreditentscheidungen und die turnusmäßige Beurteilung der Adressenausfallrisiken ist die Zustimmung der Bereiche Markt und Marktfolge einzuholen. Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern sieht die Kompe-tenzordnung ein Eskalationsverfahren in die nächst höhere Kompetenzstufe vor. Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder mittelbar in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind. Vor dem Hintergrund der neuen Eigenkapitalvorschrif-ten für Kreditinstitute (Basel II) ist somit eine durchgehende Steuerung, Überwachung und Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe gewährleistet. In der Bonitätsbeurteilung der RZB-Kreditinstitutsgruppe werden Risikoklassifizierungsverfahren zur Bewertung des Aus-fallsrisikos (Ratingverfahren, Scoringmodelle) eingesetzt, um die u.a. von Basel II vorgeschriebene unabhängige Kreditri-sikobeurteilung umzusetzen und zukünftig die Eigenmittel mittels eines auf dem Internen Rating basierenden Ansatzes

(IRB) zu berechnen. Die Ratingmodelle für Corporate Customers, Financial Institutions und Sovereigns besitzen jeweils zehn Bonitätsstufen und werden konzernweit eingesetzt. Das interne Ratingmodell für Corporate Customers be-rücksichtigt neben den nachfolgenden Kennziffern, die für unterschiedliche Branchen und Rechnungslegungs-standards ausgelegt sind, auch qualitative Faktoren:

• Zinsendeckung • Geschäftsergebnis in Prozent der Betriebsleistung • Ertrags-Cash-Flow in Prozent der Betriebsleistung • Eigenkapitalquote • Gesamtkapitalrentabilität • Schuldentilgungsdauer

Kreditobligo Corporate Customers nach internem Rating und Region

in € Millionen

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RZB 2006 Konzernabschluss

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207

Nachstehende Tabelle zeigt das Kreditobligo je wirtschaftliche Note des Ratingmodells für Corporate Customers in € Tausend. Die dargestellten Werte beziehen sich auf das Kreditobligo, zur Gesamtbeurteilung sind zusätzlich die Sicherheiten zu berücksichtigen:

Internes Rating 2006 Anteil 2005 Anteil

0,5 Minimales Risiko 464.319 0,7% 610.955 1,3%

1,0 Ausgezeichnete Bonität 5.605.691 8,8% 4.062.591 8,3%

1,5 Sehr gute Bonität 7.718.045 12,1% 4.883.960 10,0%

2,0 Gute Bonität 7.422.149 11,7% 5.975.109 12,3%

2,5 Solide Bonität 8.441.276 13,3% 6.813.950 14,0%

3,0 Akzeptable Bonität 10.074.786 15,9% 7.795.798 16,0%

3,5 Erhöhtes Risiko 10.783.996 17,0% 7.404.604 15,2%

4,0 Schwache Bonität/Substandard 6.685.610 10,5% 6.105.792 12,5%

4,5 Sehr schwache Bonität/ Ausfallgefährdet

2.155.634 3,4% 2.328.138 4,8%

5,0 Ausfall gemäß Basel II Definition 555.507 0,9% 467.799 1,0%

NR Nicht geratet 3.639.657 5,7% 2.277.306 4,7%

Gesamt 63.546.671 100,0% 48.726.003 100,0% Betrachtet man die Portfoliogewichtung nach Ratingkategorien, so lässt sich gegenüber 2005 insgesamt eine geringfügi-ge Verschiebung zugunsten mittlerer Bonitäten feststellen. Der Anstieg in der Kategorie Nicht geratet resultiert aus den im Jahr 2006 neuerworbenen Konzerneinheiten. Das in dieser Tabelle dargestellte wirtschaftliche Rating stellt jedoch eine rein kreditnehmerspezifische Betrachtung dar und berücksichtigt keine transaktionsspezifischen Besicherungen. Das Segment Retail Customers unterteilt sich in Privatkunden sowie kleine und mittlere Unternehmen. Nachstehende Tabelle stellt das Kreditobligo aus diesem Segment nach Regionen in € Tausend dar: 2006 in € Tausend

Total

Anteil

Österreich

Zentral- europa

Südost- europa

GUS

Retail – Private Individuals 11.261.294 81,9% 115.212 4.136.754 3.978.032 3.031.296

Retail – KMU 2.489.993 18,1% 86.543 1.123.625 751.997 527.828

Gesamt 13.751.288 100,0% 201.755 5.260.379 4.730.029 3.559.125

2005 in € Tausend

Total

Anteil

Österreich

Zentral-europa

Südost-europa

GUS

Retail – Private Individuals 7.482.249 80,2% 128.524 2.706.831 2.986.527 1.660.367

Retail – KMU 1.848.196 19,8% 211.050 549.627 670.053 417.467

Gesamt 9.330.446 100,0% 339.574 3.256.458 3.656.580 2.077.834

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Erläuterungen zu Finanzinstrumenten RZB 2006

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208

Das interne Ratingmodell für Financial Institutions basiert auf einem Peer-Gruppen orientierten Ansatz, in dem sowohl qualitative als auch quantitative Informationen berücksichtigt werden. Das finale Rating für Finanzinstitute ist durch das Länderrating begrenzt. Die nachfolgende Tabelle stellt das Kreditobligo je Ratingkategorie für Finanzinstitute (ohne Zent-ralbanken) in € Tausend dar:

Internes Rating 2006 Anteil 2005 Anteil

A1 Ausgezeichnete Bonität 846.539 1,9% 1.375.421 3,3%

A2 Sehr hohe Bonität 8.517.765 18,8% 7.366.000 17,5%

A3 Hohe Bonität 19.232.307 42,5% 18.286.717 43,5%

B1 Gute Zahlungsfähigkeit 5.165.197 11,4% 5.200.364 12,4%

B2 Zufriedenstellende Zahlungsfähigkeit 4.041.792 8,9% 3.778.681 9,0%

B3 Adäquate Zahlungsfähigkeit 1.434.080 3,2% 1.517.889 3,6%

B4 Fragliche Zahlungsfähigkeit 3.403.788 7,5% 1.601.812 3,8%

B5 Höchst fragliche Zahlungsfähigkeit 582.114 1,3% 1.267.331 3,0%

C Ausfallgefährdet 388.482 0,9% 101.675 0,2%

D Ausfall 9.279 0,0% 8.359 0,0%

NR Nicht geratet 1.640.515 3,6% 1.564.011 3,7%

Gesamt 45.261.859 100,0% 42.068.259 100,0% In der folgenden Tabelle ist das Kreditobligo an Sovereigns (inklusive Zentralbanken) nach dem internen Rating in € Tausend aufgelistet: Internes Rating 2006 Anteil 2005 Anteil

A1 Ausgezeichnete Bonität 1.640.953 11,6% 1.926.982 17,6%

A2 Sehr hohe Bonität 591.300 4,2% 684.014 6,2%

A3 Hohe Bonität 2.496.015 17,6% 2.526.682 23,0%

B1 Gute Zahlungsfähigkeit 1.747.320 12,3% 438.082 4,0%

B2 Zufriedenstellende Zahlungsfähigkeit 4.840.937 34,1% 3.059.718 27,9%

B3 Adäquate Zahlungsfähigkeit 150.254 1,1% 167.130 1,5%

B4 Fragliche Zahlungsfähigkeit 782.878 5,5% 247.790 2,3%

B5 Höchst fragliche Zahlungsfähigkeit 1.375.980 9,7% 1.668.717 15,2%

C Ausfallgefährdet 843 0,0% 6.183 0,1%

D Ausfall 38.898 0,3% 361 0,0%

NI Kein Risiko 270.858 1,9% 184.918 1,7%

NR Nicht geratet 256.389 1,8% 55.151 0,5%

Gesamt 14.192.624 100,0% 10.965.729 100,0%

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RZB 2006 Konzernabschluss

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209

Wertminderungen und Rückstellungen Im Rahmen der Basel II-Umsetzung wurden sämtliche Ausfalldefinitionen der Bank für die Verwendung im IRB-Ansatz angepasst und im gesamten Konzern eingesetzt. Ein Ausfall ist gemäß RZB demnach gegeben, wenn der Kunde mindes-tens 90 Tage mit einer wesentlichen Forderung der Bank in Verzug ist, der Kunde in ein Insolvenz- oder ähnliches Verfah-ren involviert ist, eine Wertberichtigung bzw. Direktabschreibung einer Kundenforderung vorgenommen wurde bzw. seitens des Kreditrisikomanagements eine Forderung an den Kunden als nicht vollständig einbringlich gewertet und durch die Work-Out-Unit eine Sanierung des Kunden erwogen wird. Im Zuge des Basel II-Projektes wurde eine konzernweite Rating- und Ausfallsdatenbank sowohl zur Erfassung und Bewer-tung von Kunden als auch zur Dokumentation von Ausfallsereignissen erstellt. Diese Datenbank stellt für die RZB-Kreditinstitutsgruppe darüber hinaus die Basis für das Backtesting dar. Das Kreditportfolio sowie die Kreditnehmer unterliegen einer laufenden Überwachung. Bei Corporate Customers, Finan-cial Institutions sowie bei Sovereigns wird zumindest einmal jährlich ein Review durchgeführt; Schwerpunkt dabei ist auch die Erkennung etwaiger Frühwarnindikatoren. Die Problemkreditbearbeitung wird von speziell geschulten und erfahrenen Mitarbeitern der Work-Out-Unit durchgeführt. Diese beschäftigen sich insbesondere mit mittleren bis großen Fällen und werden durch die hausinterne Rechtsabteilung bzw. von externen Spezialisten unterstützt. Die Mitarbeiter dieser Abtei-lung wirken maßgeblich an der Darstellung und Analyse sowie Bildung etwaiger Risikovorsorgen (Abschreibungen, Wertberichtigungen bzw. Rückstellungen) mit und erzielen durch die frühzeitige Einbindung eine Reduktion der Verluste aus Problemkrediten. Alle Sanierungs- und Abwicklungsfälle werden in der Raiffeisen Zentralbank im Hinblick auf ihre jeweiligen Ursachen analysiert. Die Erkenntnisse bewirken erforderlichenfalls Anpassungen im Kreditprozess. Nachstehende Tabelle stellt die Ausleihungen der dargestellten Assetklassen aus den Bilanzposten Forderungen an Kre-ditinstitute und Forderungen an Kunden (ohne außerbilanzmäßige Geschäfte) sowie den diesbezüglichen Anteil an Non-performing Krediten (ohne Berücksichtigung allfälliger Sicherheiten) und Wertberichtigungen dar:

2006 in € Tausend

Österreich

Zentral-europa

Südost-europa

GUS

Sonstige

Gesamt

Corporate Customers 16.195.859 10.280.243 5.069.337 6.451.725 643.111 38.640.275

Non-performing 414.238 216.638 100.183 96.995 39.553 867.607

Kreditrisikovorsorgen 357.088 179.962 108.304 187.531 38.959 871.844

Retail Customers 180.173 4.683.906 4.320.801 3.408.495 - 12.593.375

Non-performing 385 152.138 78.125 90.762 - 321.410

Kreditrisikovorsorgen 9.272 123.659 97.174 174.271 - 404.376

Financial Institutions 25.728.261 2.093.367 2.705.945 1.399.159 79.191 32.005.923

Non-performing 25.024 1.642 161 - 8.996 35.823

Kreditrisikovorsorgen 9.210 - 161 - 2.671 12.042

Sovereigns 595.857 481.816 387.931 236 406.187 1.872.026

Non-performing - 534 - - - 534

Kreditrisikovorsorgen - 170 22 - - 193

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Erläuterungen zu Finanzinstrumenten RZB 2006

www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

210

2005 in € Tausend

Österreich

Zentral-europa

Südost-europa

GUS

Sonstige

Gesamt

Corporate Customers 13.065.101 8.290.117 3.200.308 4.400.309 963.740 29.919.575

Non-performing 286.962 149.419 95.388 51.574 54.355 637.699

Kreditrisikovorsorgen 360.558 159.691 83.543 127.020 45.491 776.303

Retail Customers 304.744 2.598.295 3.459.581 2.094.477 - 8.457.096

Non-performing - 72.438 20.216 31.316 - 123.969

Kreditrisikovorsorgen 7.129 86.649 67.004 125.750 - 286.532

Financial Institutions 24.646.235 2.113.304 2.032.029 761.964 93.001 29.646.533

Non-performing 17.494 - - - 10.063 27.557

Kreditrisikovorsorgen 11.845 - 177 - 2.982 15.005

Sovereigns 596.217 291.561 326.459 4.296 18.098 1.236.630

Non-performing - 1.447 - - - 1.447

Kreditrisikovorsorgen 677 - - 33 - 710

Kreditrisikovorsorgen

Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Kreditrisiken ab. Der nachfolgend abgebildete Risikovorsorgespiegel zeigt die Entwicklung im Geschäftsjahr sowie die der Risikovorsorge zugrunde liegenden Bilanzposten:

in € Tausend Stand

1.1.2006

Änderung Konsolidie-rungskreis

Zu-führungen* Auflösungen

Ver-brauch**

Umbuchung, Währungs-differenzen

Stand 31.12.2006

Einzelwertberichtigungen 955.842 10.250 468.798 -278.450 -123.267 -16.718 1.016.455

Forderungen an Banken 15.005 - 1.862 -33 -3.981 -809 12.043

Forderungen an Kunden 890.345 10.184 430.080 -255.071 -118.066 -19.504 937.968

Österreich 232.557 - 22.942 -32.241 -26.233 -11.765 185.260

Zentraleuropa 208.171 3.814 149.558 -98.765 -42.203 5.267 225.842

Südosteuropa 105.378 7 93.864 -25.761 -20.308 -1.220 151.960

GUS 166.416 6.363 131.923 -78.583 -17.343 -14.613 194.163

Sonstige 177.823 - 31.793 -19.721 -11.979 2.827 180.743

Außerbil. Verpflichtungen 50.492 66 36.856 -23.346 -1.219 3.595 66.444

Portfolio-Wertberichtigungen 173.200 21.282 211.428 -55.320 - -5.256 345.335

Forderungen an Kunden 173.200 21.282 204.621 -54.353 - -5.511 339.240

Außerbil. Verpflichtungen - - 6.807 -967 - 255 6.095

Gesamt 1.129.042 31.533 680.226 -333.770 -123.267 -21.974 1.361.790 * Zuführungen inklusive Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen. ** Verbrauch enthält Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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211

Länderrisiko

Das Länderrisiko umfasst das Transfer- und Konvertibilitätsrisiko sowie das politische Risiko. Die aktive Länderrisikosteue-rung der RZB erfolgt auf Basis der vom Vorstand festgelegten Country Risk Policy, die vom Länderrisikokomitee vorberei-tet wird. Dieses Komitee setzt sich aus Vertretern der Geschäftsbereiche und dem Risikomanagement zusammen. Die Risikoevaluierung für souveräne Einrichtungen stützt sich auf ein zehnstufiges Ratingmodell, in das sowohl makroökono-mische Faktoren als auch qualitative Indikatoren einfließen. In das Länderlimit wird das transferrisikorelevante Volumen aus den Geschäften abzüglich etwaiger Drittlandsicherheiten eingerechnet. Kreditportfolio

Das Kreditportfolio der RZB ist sowohl hinsichtlich der Regionen als auch betreffend der Branchen breit gestreut und gut diversifiziert. Die Granularität hat sich weiter verbessert, wenngleich der Fokus der RZB als führende Kommerzbank die österreichischen Top-1.000 Konzerne, multinationale Konzerne sowie mittlere und große Unternehmen in CEE sind. Die zehn größten Konzernobligos – mit einem hervorragenden Durchschnittsrating von 1,5 – machen 5 Prozent des Corporateportfolios aus. Im Rahmen der Risikopolitik und Bonitätsbeurteilung der RZB findet auch die Branche des Kreditnehmers Beachtung. Die folgende Tabelle zeigt das Kreditobligo inklusive der außerbilanzmäßigen Geschäfte (ohne Banken und Zentralbanken) der RZB: in € Tausend 2006 Anteil 2005 Anteil

Verarbeitendes Gewerbe 16.544.963 19,2% 13.895.154 21,7%

Handel 14.687.577 17,0% 12.234.470 19,1%

Private Haushalte 12.136.527 14,1% 7.743.340 12,1%

Realitätenwesen 11.758.521 13,6% 7.451.683 11,6%

Kredit- und Versicherungsgewerbe 10.049.486 11,6% 6.215.987 9,7%

Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherungen 8.904.280 10,3% 7.301.446 11,4%

Verkehr- und Nachrichtenübermittlung 3.832.666 4,4% 3.012.354 4,7%

Baugewerbe 3.509.909 4,1% 2.318.865 3,6%

Sonstige 4.954.145 5,7% 3.795.489 5,9%

Gesamt 86.378.074 100,0% 63.968.788 100,0%

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Erläuterungen zu Finanzinstrumenten RZB 2006

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Das Kreditobligo (inklusive der außerbilanzmäßigen Geschäfte) an Kreditinstitute und Kunden nach Regionen gliedert sich wie folgt: in € Tausend 2006 Anteil 2005 Anteil

Europäische Union (EU-15) 28.810.126 21,1% 21.852.623 19,7%

Inland/Österreich 28.103.473 20,6% 27.483.675 24,7%

Europäische Union (EU-10)* 26.772.750 19,6% 22.630.861 20,4%

Südosteuropa 20.012.779 14,6% 14.333.556 12,9%

GUS 14.329.570 10,5% 11.244.552 10,1%

Nordamerika 5.489.345 4,0% 5.659.184 5,1%

Ferner Osten 5.157.414 3,8% 4.577.460 4,1%

Sonstige 8.076.983 5,9% 3.300.933 3,0%

Gesamt 136.752.441 100,0% 111.082.845 100,0% * Unter EU-10 sind die im Mai 2004 aufgenommenen neuen Mitgliedsländer, insbesondere aus Zentral- und Osteuropa, zu verstehen.

Beteiligungsrisiko Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus börsenotierten und nicht börsenotierten Beteiligungen verstanden, die gesondert unter dieser Risikokategorie ausgewiesen werden. Die Methodik zur Value-at-Risk Berechnung bzw. Risiko-kapitalermittlung für Beteiligungen ist vergleichbar mit der für Preisrisiken aus Aktienpositionen. Jedoch werden aufgrund des längerfristigen strategischen Charakters von Beteiligungen jährliche Volatilitäten, basierend auf mehrjährigen Be-trachtungszeiträumen, herangezogen. Nicht in dieser Risikoart erfasst werden die von der RZB strategisch und operativ gesteuerten Konzerntöchter, da deren Risiken im Rahmen der Konsolidierung differenziert nach den anderen Risikoarten ermittelt werden und dort erfasst sind. Marktrisiko Die RZB definiert Marktrisiko als den potenziell möglichen Verlust aus Marktveränderungen durch schwankende bzw. sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse und Preise im Allgemeinen (direkt beobachtbare Preise wie z.B. Indizes und Rohstoffe oder auch indirekt beobachtbare Preise wie z.B. Volatilitäten und Korrelationen). In diesem Risiko sind sowohl Positionen des Handelsbuches als auch Positionen des Bankbuches erfasst. Diese risikobehafteten Positionen entstehen entweder durch Kundengeschäft oder durch bewusste Übernahme von Positionen und werden durch die Unter-nehmensbereiche Global Treasury und Global Markets gemanagt. Die RZB genehmigt, misst, überwacht und steuert alle Marktrisiken durch den Einsatz von unterschiedlichen Limiten. Das Gesamtlimit wird unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und des Ertragsbudgets vom Gesamtvorstand festgelegt. Die Aufteilung dieses Limits erfolgt auf Basis eines abgestimmten Vorschlages durch den Fachbereich, das zentrale Risi-komanagement und das zuständige Vorstandsmitglied. Die Festlegung der einzelnen Limite auf Buchebene unterscheidet sich hinsichtlich der verschiedenen Risikofaktoren. Zu diesen Limiten gehören neben Value-at-Risk (VaR) Limiten je nach Geschäftsart Volumens- und Positionslimite sowie Sensitivitätslimite (Basis-Point-Value, Delta, Gamma, Vega) und Stop-Loss-Limite. Optionspositionen dürfen nur durch entsprechend ausgebildete Händler abgeschlossen werden. Positionen und Limite werden konzernweit täglich überprüft.

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Eine zentrale Bedeutung in der Ausgestaltung der Limite kommt dabei dem Value-at-Risk zu, das auf Basis eines Varianz-Kovarianz Modells und eines Konfidenzniveaus von 99 Prozent täglich für die Raiffeisen Zentralbank bzw. wöchentlich für die RZB-Kreditinstitutsgruppe berechnet wird. Die Marktdaten werden aus der Historie von einem Jahr gewonnen, die Behaltedauer beträgt zehn Tage. Aussagekraft und Zuverlässigkeit des auf historischen Marktbewegungen basierenden Value-at-Risk-Ansatzes werden durch ein entsprechendes Backtesting für die Raiffeisen Zentralbank täglich überprüft. Die ermittelten Value-at-Risk-Werte prognostizieren maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen und enthalten im Speziellen keine Information über die Auswirkung von selten auftretenden extremen Marktschwankungen. Um solche Ereignisse zu berücksichtigen, führt die RZB wöchentlich definierte Stresstests durch, welche die größten täglichen Markt-bewegungen der letzten fünf Jahre reflektieren. Dieses Verfahren erlaubt es, starke Veränderungen der Marktparameter und Krisensituationen zu simulieren und auf die Positionen anzuwenden. Die daraus gewonnenen Resultate sind wesent-liche Grundlagen für die Steuerung der Risiken. Marktrisiko im Handelsbuch

Das Marktrisiko der Handelsbücher der RZB wird vorrangig vom Währungsrisiko, resultierend aus dem in Fremdwährung gehaltenen Eigenkapital der ausländischen Konzerneinheiten und den diesbezüglichen vom Aktiv-Passiv Management-komitee gesteuerten Absicherungsgeschäften, geprägt. Nachstehende Tabelle stellt die Risikokennzahlen (99% VaR, 10d) für das Marktrisiko der Handelsbücher je Risikoart für die RZB-Kreditinstitutsgruppe in € Tausend dar: in € Tausend VaR per 31.12.2006 Durchschnitts-VaR Minimum-VaR Maximum-VaR

Zinsrisiko 9.663 5.149 1.711 11.586

Währungsrisiko 33.052 31.290 18.272 48.454

Preisrisiko 18.514 19.830 16.405 26.406

in € Tausend VaR per 31.12.2005 Durchschnitts-VaR Minimum-VaR Maximum-VaR

Zinsrisiko 3.768 3.246 1.697 6.327

Währungsrisiko 35.905 28.042 13.714 52.236

Preisrisiko 18.715 17.906 8.469 35.849

Für die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuches gemäß der Kapitaladäquanz-Richtlinie verwendet die RZB die Standardmethode. Marktrisiko im Bankbuch

Für das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch kommen neben der Value-at-Risk Berechnung auch klassische Methoden der Kapital- und Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Weiters werden in der RZB aufgrund der besonderen Bedeutung und Komplexität des Zinsänderungsrisikos für das Bankbuch auch Szenarien und Simulationen betreffend das Zinsergeb-nis eingesetzt. Das Bilanzstrukturmanagement ist eine Kernaufgabe des zentralen Treasury als auch der lokalen Banken, welche dabei von Aktiv-Passiv-Managementkomitees unterstützt werden. Seit dem Jahr 2002 erfolgt für das Zinsände-rungsrisiko ein quartalsweises Berichtswesen im Rahmen der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde, welches entspre-chend den Erfordernissen der Basel II-Richtlinien auch eine Barwertveränderung in Prozent der Eigenmittel beinhaltet.

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Erläuterungen zu Finanzinstrumenten RZB 2006

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Notwendige Schlüsselannahmen für Fristigkeiten werden dabei im Einklang mit regulatorischen Vorgaben und aufgrund interner Statistiken und Erfahrungswerte getroffen. Zinsbindungsgap der RZB per 31. Dezember 2006 in € Tausend:

Zinsgap 2006 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre

EUR -1.166.125 649.026 -1.503.441 -46.229

USD 1.064.625 -192.184 -51.412 81.026

JPY 13.116 -28 7.466 0

CHF 46.926 -537 -7.729 21.073

Sonstige 360.775 287.027 364.592 47.943

Zinsbindungsgap der RZB per 31. Dezember 2005 in € Tausend:

Zinsgap 2005 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre

EUR - 4.565.021 - 48.769 7.790.274 24.033

USD - 883.938 637.336 61.972 30.181

JPY 1.597 - 87 - 57 8.459

CHF 107.667 1.438 1.292 - 4.970

Sonstige 632.986 66.742 533.099 - 598

Barwertveränderung des Bankbuches der RZB per 31. Dezember 2006 in € Tausend bei einer parallelen Zinserhöhung um einen Basispunkt:

Barwertveränderung 2006 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre

EUR 95,3 -41,6 -428,2 -49,8

USD -60,2 10,9 16,3 -44,8

JPY -0,9 0,0 -3,0 0,0

CHF -3,9 0,2 3,0 -26,9

Sonstige -21,2 -35,3 -90,8 -24,5

Barwertveränderung des Bankbuches der RZB per 31. Dezember 2005 in € Tausend bei einer parallelen Zinserhöhung um einen Basispunkt:

Barwertveränderung 2005 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre

EUR 224,1 - 46,8 - 2.116,4 - 19,7

USD 64,0 - 99,2 - 15,9 - 15,5

JPY - 0,2 0,0 0,0 - 4,2

CHF - 8,9 - 0,1 - 0,2 3,9

Sonstige - 52,8 - 9,8 - 146,1 - 1,2

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Liquiditätsrisiko Unter dem Liquiditätsrisiko versteht man das Risiko, dass ein Kreditinstitut seine gegenwärtigen und zukünftigen Zah-lungsverpflichtungen nicht vollständig oder zeitgerecht erfüllen kann. Das Liquiditätsrisiko entsteht durch die Gefahr, dass z.B. die Refinanzierung nur zu sehr unvorteilhaften Konditionen durchgeführt werden kann oder gänzlich unmöglich ist, Aktiva kurzfristig nur mit hohem Abschlag veräußert werden können, Rückzahlungen im Kreditgeschäft nicht terminge-recht durchgeführt werden oder eine unerwartete Inanspruchnahme von Kreditzusagen bzw. ein unerwarteter Abzug von Einlagen in hohem Maße eintritt. Die Liquiditätssteuerung sowie das Management des Liquiditätsrisikos und damit die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsbereitschaft der Bank werden sowohl zentral durch das Global Treasury in Wien als auch dezentral von den lokalen Banken wahrgenommen. In einem internen Überwachungssystem werden die Cash-Flows nach Währung wö-chentlich sowohl je Standort als auch global erfasst und analysiert. Neben der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der Liquiditätslimite umfassen die Analysen sowohl die Annahmen betreffend eines Going Concern-Prinzips als auch etwaiger Krisensituationen und inkludieren insbesondere auch die Sensitivität der Passiva und die Liquidierbarkeit der Aktiva. Die folgende Auswertung zeigt den kumulierten Liquiditätsüberhang und das Verhältnis von fälligen Aktiva zu Passiva für ausgewählte Laufzeiten unter Einbeziehung von außerbilanzmäßigen Geschäften. Basierend auf Expertenmeinungen, statistischen Analysen und unter Einbeziehung länderspezifischer Unterschiede fließen dabei auch vorsichtige Schätzun-gen für die Liquidierbarkeit von definierten Aktivposten bzw. den Bodensatz bei Kundeneinlagen in die Berechnung ein.

Laufzeit 2006 2005 in € Tausend 1 Woche 1 Monat 1 Jahr 1 Woche 1 Monat 1 Jahr

Liquiditätsüberhang 13.843.721 13.068.377 7.739.691 13.893.341 9.889.983 6.772.286

Liquiditäts-Ratio 1,49 1,35 1,11 1,54 1,28 1,11

Zur Begrenzung des Liquiditätsrisikos sind je Konzerneinheit Limite im Einsatz, die ebenfalls unter Berücksichtigung von konservativen Annahmen betreffend der Veräußerbarkeit liquider Aktivpositionen und Abflüssen auf der Passivseite kurz-fristig ein positives Liquiditätsgap erfordern. Zur Sicherstellung der Liquidität in den verschiedenen Währungen unterhält die Bank umfangreiche liquide Wertpapierbestände, erstellt kontinuierlich Liquiditätsbilanzen und führt szenarienbasierte Cash-Flow-Prognosen durch, welche auch Gegenstand der Aktiv-Passiv-Managementkomitees sind. Operationelle Risiken Unter dem operationellen Risiko wird entsprechend Basel II das Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignis-sen einschließlich des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen Risikoarten gilt auch für das operationelle Risiko das Prinzip der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling. Basierend auf der eigenen historischen Verlustdatensammlung und den Ergebnissen des Risikoassessments erfolgt die Analyse und Steuerung des operationellen Risikos. Die Erfassung der operationellen Schäden als auch das Assessment der Risiken erfolgt in einer strukturierten und konzernweit einheitlichen Form nach Geschäftsprozessen und Ereignistypen je Geschäftsfeld. Für die Überwachung der operationellen Risiken ist die Einführung von standardisierten Frühwarnindikatoren geplant.

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Erläuterungen zu Finanzinstrumenten RZB 2006

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Für die Kapitalunterlegung des operationellen Risikos gemäß Basel II ist die Anwendung des Standardansatzes geplant, der auf den Bruttoerträgen je Geschäftsfeld beruht. Um das operationelle Risiko weiter zu reduzieren, werden verstärkt Mitarbeiterschulungen durchgeführt. Darüber hinaus wird an der Weiterentwicklung von Notfallplänen und Backupsys-temen gearbeitet und die Methode SixSigma zur Prozessqualitätsverbesserung angewendet.

(43) Derivative Finanzinstrumente Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2006 wie folgt dar:

2006 Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwerte

in € Tausend bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt positive negative

Insgesamt 102.108.964 86.855.296 24.529.969 213.494.229 1.933.059 -3.270.876

Zinssatzverträge 52.863.769 81.740.213 23.412.367 158.016.349 1.156.257 -1.186.565

OTC-Produkte:

Zinsswaps 42.104.786 65.593.040 20.562.823 128.260.649 1.060.512 -1.138.904

Zinstermingeschäfte 5.443.828 2.419.684 7.863.512 5.663 -5.403

Zinssatzoptionen – Käufe 1.867.093 6.421.224 905.606 9.193.923 56.774

Zinssatzoptionen – Verkäufe 354.738 1.201.050 1.257.221 2.813.009 -26.101

Sonstige Zinssatzverträge 858.684 2.620.908 275.165 3.754.757 9.651 -5.727

Börsegehandelte Produkte:

Zinsterminkontrakte (Futures) 2.196.675 2.891.107 341.353 5.429.135 23.416 -8.197

Zinssatzoptionen 37.965 593.200 70.200 701.365 240 -2.232

Wechselkursverträge 48.164.995 4.011.949 101.922 52.278.865 613.426 -620.596

OTC-Produkte:

Währungs- und Zinsswaps 2.181.848 2.344.976 99.771 4.626.594 75.041 -29.303

Devisentermingeschäfte 42.158.146 560.930 2.133 42.721.209 474.866 -530.778

Währungsoptionen – Käufe 1.591.899 540.973 18 2.132.889 62.538 -

Währungsoptionen – Verkäufe 1.776.885 565.070 - 2.341.955 - -59.487

Sonstige Währungsverträge 449.904 - - 449.904 159 -327

Börsegehandelte Produkte:

Devisenterminkontrakte (Futures) 6.314 - - 6.314 822 -700

Wertpapierbezogene Geschäfte 1.032.399 1.103.134 1.015.680 3.151.213 163.377 -1.462.200

OTC-Produkte: Aktien/Index-Optionen – Käufe 166.518 73.324 152.828 392.670 78.916 -

Aktien/Index-Optionen – Verkäufe 38.483 44.801 106.939 190.222 - -15.993

Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte 442.216 920.037 755.913 2.118.166 66.065 -1.441.287

Börsegehandelte Produkte:

Aktien/Index-Terminkontrakte 172.523 64.389 - 236.912 14.222 -3.080

Aktien/Index-Optionen 212.659 583 - 213.242 4.174 -1.839

Warentermingeschäfte 47.801 - - 47.801 - -1.515

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RZB 2006 Konzernabschluss

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Aufgrund der erstmaligen Einbeziehung eigener strukturierter Emissionen in dieser Aufstellung kommt es bei wertpapier-bezogenen Geschäften zu einem Anstieg der negativen Marktwerte in Höhe von € 809.714 Tausend. Den sonstigen wertpapierbezogenen Geschäften (OTC-Produkte) stehen zur Deckung des negativen Marktwertes entsprechende Aktiv-positionen, insbesondere im Bilanzposten Handelsaktiva, gegenüber. Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2005 wie folgt dar:

2005 Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwerte

in € Tausend bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt positive negative

Insgesamt 104.690.544 58.550.944 18.814.291 182.055.779 1.854.971 -2.215.495

Zinssatzverträge 59.657.017 56.749.528 18.626.004 135.032.549 1.341.005 -1.201.502

OTC-Produkte:

Zinsswaps 35.088.607 45.153.818 15.325.382 95.567.807 1.287.074 -1.165.024

Zinstermingeschäfte 18.940.693 1.418.966 20.359.658 14.567 -10.973

Zinssatzoptionen – Käufe 2.899.696 6.439.061 1.306.376 10.645.132 33.857 -

Zinssatzoptionen – Verkäufe 1.047.935 538.570 1.539.886 3.126.391 - -21.490

Börsegehandelte Produkte:

Zinsterminkontrakte (Futures) 1.631.668 2.749.115 294.360 4.675.142 4.480 -3.730

Zinssatzoptionen 48.419 450.000 160.000 658.419 1.026 -284

Wechselkursverträge 42.408.320 1.776.766 183.953 44.369.039 384.795 -366.159

OTC-Produkte:

Währungs- und Zinsswaps 245.984 1.070.055 180.703 1.496.741 23.442 -35.418

Devisentermingeschäfte 39.401.784 569.123 3.251 39.974.158 339.967 -304.926

Währungsoptionen – Käufe 1.273.867 69.510 - 1.343.377 21.082 -

Währungsoptionen – Verkäufe 1.311.687 68.078 - 1.379.765 - -25.063

Börsegehandelte Produkte:

Devisenterminkontrakte (Futures) 174.998 174.998 303 -752

Wertpapierbezogene Geschäfte 2.594.616 24.650 4.333 2.623.599 115.705 -640.487

OTC-Produkte: Aktien/Index-Optionen – Käufe 780.911 17.411 2.167 800.488 102.681 -

Aktien/Index-Optionen – Verkäufe 214.619 - - 214.619 - -7.026

Sonstige wertpapierbezogene Geschäfte 1.239.730 7.239 2.166 1.249.135 - -631.573

Börsegehandelte Produkte:

Aktien/Index-Terminkontrakte 359.356 - - 359.356 13.024 -1.888

Warentermingeschäfte 30.592 - - 30.592 13.467 -7.348

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Erläuterungen zu Finanzinstrumenten RZB 2006

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218

(44) Marktwerte von Finanzinstrumenten Als Fair Value bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden könnte. Soweit Marktpreise (im Wesentlichen bei an Börsen und auf funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und Derivaten) verfügbar waren, wurden diese herangezogen. Alle übrigen Finanzinstrumente wurden nach internen Bewertungsmodellen, insbesondere nach Barwertmodellen oder anerkannten Optionspreismodellen bewertet. Für die fix verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. ge-genüber Kreditinstituten/Kunden wird nur dann ein vom Bilanzwert abweichender Marktwert ermittelt, wenn diese eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen. Die variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten werden dann einbezogen, wenn eine Zinsanpassungsperiode von mehr als einem Jahr besteht. Nur in diesen Fällen ist der Effekt aus der Diskontierung unter Anwendung eines kalkulatorischen, marktkonformen Zinsfußes nicht unwesentlich.

2006 in € Tausend Fair Value Buchwert Differenz

Aktiva Forderungen an Kreditinstitute 31.730.777 32.005.923 -275.146

Forderungen an Kunden 53.094.879 53.105.675 -10.796

Finanzanlagen 5.741.366 5.721.616 19.750

Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 44.084.345 44.129.411 -45.066

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 44.741.545 44.727.489 14.056

Verbriefte Verbindlichkeiten 11.348.920 11.322.460 26.460

Nachrangkapital 2.649.998 2.895.608 -245.611

2005 in € Tausend Fair Value Buchwert Differenz

Aktiva Forderungen an Kreditinstitute 29.640.944 29.646.533 -5.589

Forderungen an Kunden 39.781.398 39.613.302 168.096

Finanzanlagen 5.485.314 5.431.059 54.254

Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 43.377.672 43.416.484 -38.812

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 32.161.816 32.157.831 3.985

Verbriefte Verbindlichkeiten 6.292.696 6.217.210 75.486

Nachrangkapital 1.674.440 1.630.638 43.802

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RZB 2006 Konzernabschluss

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219

Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen

(45) Zum Börsehandel zugelassene Wertpapiere gemäß § 64 BWG 2006 2005 in € Tausend

börsenotiert

nicht börsenotiert

börsenotiert

nicht börsenotiert

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 13.480.896 733.376 10.419.200 354

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.028.653 - 1.203.463 -

Beteiligungen 88.884 - 75.456 -

(46) Volumen des Wertpapierhandelsbuchs gemäß § 22b BWG

(47) Aufsichtsrechtliche Eigenmittel Die Eigenmittel der RZB-Kreditinstitutsgruppe gemäß österreichischem Bankwesengesetz setzen sich wie folgt zusammen:

in € Tausend 2006 2005

Wertpapiere 9.196.620 8.596.323

Sonstige Finanzinstrumente 140.520.975 156.487.978

Gesamt 149.717.595 165.084.302

in € Tausend 2006 2005

Tier 1-Kapital (Kernkapital) 5.651.645 3.981.642

Tier 2-Kapital (ergänzende Eigenmittel) 1.723.495 1.306.391

Abzugsposten Beteiligungen Kredit-/Finanzinstitute -209.371 -201.877

Anrechenbare Eigenmittel 7.165.769 5.086.156 Tier 3-Kapital (kurzfristige nachrangige Eigenmittel) 448.457 113.136

Gesamte Eigenmittel 7.614.226 5.199.292

Gesamtes Eigenmittelerfordernis (in € Tausend) 5.652.499 4.462.674

Eigenmittelüberdeckung (in € Tausend) 1.961.727 736.618 Überdeckungsquote 34,7% 16,5%

Kernkapitalquote (Tier 1), Bankbuch 9,0% 8,3%

Eigenmittelquote 10,8% 9,3%

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Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen RZB 2006

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220

Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen:

(48) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (im Sinne von sogenannten Vollzeitäquivalenten) stellt sich wie folgt dar:

Nach regionalen Gesichtspunkten schlüsselt sich die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer folgendermaßen auf:

(49) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen

in € Tausend 2006 2005

Risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG 62.908.300 47.967.650

hievon 8 Prozent Mindesteigenmittelerfordernis 5.032.664 3.837.412

Eigenmittelerfordernis für das Wertpapierhandelsbuch gemäß § 22b BWG 460.192 439.569

Eigenmittelerfordernis für die offene Devisenposition gemäß § 26 BWG 159.643 185.693

Gesamtes Eigenmittelerfordernis 5.652.499 4.462.674

Vollzeitäquivalente 2006 2005

Angestellte 49.324 30.368

Arbeiter 2.441 697

Gesamt 51.765 31.065

Vollzeitäquivalente 2006 2005

Inland (Österreich) 2.476 2.469

Zentraleuropa (CE) 10.403 9.013

GUS (CIS) 25.997 8.270

Südosteuropa (SEE) 12.579 11.032

Sonstige 310 282

Gesamt 51.765 31.066

in € Tausend 2006 2005

Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte 12.669 25.101

Andere Arbeitnehmer 12.091 12.542

Gesamt 24.760 37.644

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RZB 2006 Konzernabschluss

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(50) Beziehungen zu Organen Konzernbeziehungen des Key Managements

Unter Key Management sind die Vorstände der Konzernobergesellschaft Raiffeisen Zentralbank Österreich AG und die Geschäftsführer der Muttergesellschaft Raiffeisen-Landesbanken-Holding GmbH zu verstehen. Die Beziehungen des Key Managements zur RZB stellen sich wie folgt dar (jeweilige Marktwerte): in € Tausend 2006 2005

Kredite - 33

Sichteinlagen 9 76

Aktien 7.109 2.796

Termineinlagen 1.016 637

Sonstige Forderungen 155 145

In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Key Managements zur RZB dargestellt:

Darüber hinaus bestehen keine weiteren Beziehungen des Konzerns zum Key Management. Es bestehen auch keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeit-nehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes. Bezüge des Vorstands

An den Vorstand der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG wurden folgende Bezüge bezahlt:

In der Tabelle sind fixe und erfolgsabhängige Bezüge enthalten, darunter auch Entgelte für Organfunktionen bei verbun-denen Unternehmen, Bonuszahlungen sowie Sachbezüge. Im Geschäftsjahr belief sich der Anteil der erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile inklusive eines Sonderbonus auf 68,0 Prozent (2005: 39,0 Prozent). Die erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile der Vorstandsvergütung sind an die Erreichung der Unternehmensziele bei Gewinn nach Steuern, Return on Standard Capital und Cost Income Ratio sowie die Erreichung jährlich vereinbarter persönlicher Ziele geknüpft. Es kam bei den Grundsätzen für die Erfolgsbeteiligung zu keinen wesentlichen Änderungen gegenüber dem Vorjahr.

in € Tausend 2006 2005

Sichteinlagen 138 2

in € Tausend 2006 2005

Fixe und erfolgsabhängige Bezüge 9.118 5.443

Zahlungen an Pensionskassen 315 311

Gesamt 9.433 5.754

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Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen RZB 2006

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Weiters wurde einem Vorstandsmitglied im Zusammenhang mit einer Organfunktion in einem Tochterunternehmen eine Altersvorsorge eingeräumt. Dafür wurde im Berichtsjahr eine Rückstellung in Höhe von € 2.000 Tausend gebildet. Darüber hinaus erhielt dieses Vorstandsmitglied 2006 eine Bonuszusage im Zusammenhang mit den getätigten Akquisi-tionen, für die € 2.458 Tausend rückgestellt wurden. Die geplanten Auszahlungen erfolgen frühestens 2009. Diese sind überwiegend von der Erreichung festgesetzter Ziele dieser Tochterunternehmen (Return on Standard Capital, Cost/Income Ratio und Gewinn nach Steuern) abhängig. Im Vorjahr gab es keine derartigen Zusagen. Bezüge anderer Gremien

An andere Gremien und aufgrund vertraglicher Verpflichtungen für frühere Mitglieder des Vorstands wurden folgende Beträge aufgewendet:

Die jährliche Vergütung der Aufsichtsrat- und Länderkuratoriumsmitglieder beträgt € 621 Tausend. Darüber hinaus wur-den im Geschäftsjahr 2006 keine zustimmungspflichtigen Verträge im Sinne von § 95 Abs. 5 Z 12 des Aktiengesetzes mit den Aufsichtsratmitgliedern abgeschlossen.

(51) Organe Der Vorstand leitet gemäß § 70 Abs. 1 des Aktiengesetzes das Unternehmen unter eigener Verantwortung so, wie es das Wohl der Raiffeisen Zentralbank und ihres Konzerns unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeit-nehmer sowie des öffentlichen Interesses erfordert. Dem Aufsichtsrat obliegt gemäß Aktienrecht die Überwachung der Tätigkeit des Vorstands sowie die Unterstützung desselben bei grundlegenden, strategischen Unternehmensentscheidungen. Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte den Personalausschuss, Prüfungsausschuss und Arbeitsausschuss als Unterausschüsse gebildet. • Die Befugnisse des Personalausschuss des Aufsichtsrates erstrecken sich auf die Rechtsbeziehung zwischen der Gesell-

schaft und den aktiven oder im Ruhestand befindlichen Mitgliedern des Vorstandes, ausgenommen der Bestellung oder dem Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern.

• Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates behandelt und prüft den Jahresabschluss sowie den Lagebericht der Gesell-schaft samt allfälligem Konzernabschluss und -lagebericht. Er bereitet die Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat vor und erstattet weiters dem Aufsichtsrat einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers und Konzernabschlussprüfers.

• Der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats nimmt seine Überwachungs- und Genehmigungskompetenz wahr. Insbesondere bei der Übernahme bankgeschäftlicher Risken (einschließlich des Erwerbs und der Veräußerung von Wertpapieren) oder der Bewilligung von Risikolimiten gegenüber Kunden oder einer Gruppe verbundener Kunden ab einer sat-zungsmäßig bestimmten Betragsgrenze. Aber auch bei der Errichtung, Stilllegung oder Auflösung von Tochtergesell-schaften sowie dem Erwerb von Beteiligungen, direkt oder indirekt, sofern satzungsmäßig bestimmte Grenzen überschritten werden.

in € Tausend 2006 2005

Frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene 813 914

Aufsichtsrat 451 434

Länderkuratorium 170 165

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RZB 2006 Konzernabschluss

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223

Schließlich erteilt er Genehmigungen zur Bestellung von Mitgliedern des Vorstandes oder Mitarbeitern der Bank als Organmitglieder in Beteiligungsunternehmen bzw. hinsichtlich des Vorstandes auch zur Aufhebung des Konkurrenz-verbotes für die Annahme von Aufsichtsratsmandaten in Unternehmen, die mit der Gesellschaft nicht konzernverbunden oder an denen die Gesellschaft nicht unternehmerisch im Sinn des § 228 Abs. 1 Unternehmensgesetzbuch beteiligt ist. Darüber hinaus hat er dem Abschluss von Sonderdienstverträgen mit Pensionszusagen mit Ausnahme der im § 6 Abs. 2 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat genannten Rechtsbeziehung zuzustimmen. Als weiteres satzungsmäßiges Gremium ist das Länderkuratorium des Aufsichtsrates eingerichtet. Es hat beratende Funktion und ist berechtigt, jederzeit Vorschläge an den Aufsichtsrat heranzutragen. Vorstand

• Dr. Walter Rothensteiner, Vorsitzender und Generaldirektor, [1. Jänner 1995]

• Dr. Herbert Stepic, Stellvertretender Vorsitzender, [28. April 1987] • Patrick Butler, M.A., [1. Oktober 2004] • Dr. Karl Sevelda, [1. März 1998] • Mag. Manfred Url, [1. März 1998]

Die Verträge aller Vorstandsdirektoren laufen bis zum 10. März 2012. Aufsichtsrat Präsidium • Ök.-Rat Dr. Christian Konrad, Präsident, PA, PrüfA, AA,

[24. April 1990], Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbands und Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG

• Mag. Markus Mair, Vizepräsident, PA, PrüfA, AA, [26. Juni 2006], Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG

• Komm.-Rat Ing. Mag. Dr. Julius Marhold, PA, PrüfA, AA, Vizepräsident, [2. April 1982], Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Burgenland und Revisionsverband regGenmbH

• Komm.-Rat Mag. Dr. Ludwig Scharinger, PA, PrüfA, AA, [22. April 1986], Vizepräsident, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

Mitglieder • Mag. Klaus Buchleitner, [20. Juni 2003], Vorsitzender des

Vorstands der RWA Raiffeisen Ware Austria AG • Dr. Klaus Pekarek, [25. April 1989], Generaldirektor der Raiffeisenlan-

desbank Kärnten – Rechenzentrum und Revisionsverband, regGenmbH • Franz Pinkl, [23. Juni 2004], Generaldirektor der Österreichischen

Volksbanken-AG • Dkfm. Peter Püspök, [1. September 1998], Generaldirektor der

Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG • Dr. Günther Reibersdorfer, [23. Juni 2005], Generaldirektor des

Raiffeisenverbands Salzburg regGenmbH • Dr. Hannes Schmid, [23. Juni 2005], Vorstandssprecher der

Raiffeisen-Landesbank Tirol AG • Dr. Karl Waltle, [12. April 1985], Vorsitzender des Vorstands der

Raiffeisenlandesbank Vorarlberg Waren- und Revisionsverband regGenmbH • Dr. Gottfried Wanitschek, [25. Juni 1997], Vorstandsdirektor der

UNIQA Versicherungen AG

Alle vorstehenden Aufsichtsräte sind bis zur ordentlichen Hauptversammlung 2009 bestellt.

Vom Betriebsrat entsandt • Mag. Franz Hummel, PrüfA, AA, [9. Jänner 1997],

Betriebsratsvorsitzender • Martin Prater, PrüfA, AA, [11. Jänner 1991],

Betriebsratsvorsitzender-Stellvertreter • Hildegard Svejda, [9. Jänner 1997],

Betriebsratsvorsitzender-Stellvertreterin • Mag. Peter Anzeletti-Reikl, [1. Jänner 2004] • Mag. Heidrun Mössner, [1. September 2005] • Mag. Helge Rechberger, [26. Jänner 2002]

Staatskommissäre • Mag. Alfred Lejsek, [1. September 1996], Staatskommissär • Mag. Christian Riemer, [1. September 1993],

Staatskommissär-Stellvertreter Länderkuratorium • Kurt Amann, Vorsitzender (ab 20. Juni 2006, zuvor Vorsitzender-

Stellvertreter), Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg Wa-ren- und Revisionsverband regGenmbH

• Sebastian Schönbuchner, Vorsitzender (bis 20. Juni 2006, seither Mitglied), Obmann des Raiffeisenverbands Salzburg regGenmbH

• Ök.-Rat Helmut Thrackl, Vorsitzender-Stellvertreter (ab 20. Juni 2006, davor Mitglied), Obmann der Raiffeisenlandesbank Burgenland und Revisionsverband regGenmbH

• Dr. Walter Zandanell, Vorsitzender-Stellvertreter, Aufsichtsratsvorsitzender der Österreichischen Volksbanken-AG

• Jakob Auer, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG

• Peter Greiderer, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG

• Dkfm. Dr. Hans Malliga, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlan-desbank Kärnten – Rechenzentrum und Revisionsverband, regGenmbH

• Mag. Franz Romeder, Obmann-Stellvertreter der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien regGenmbH

• Ing. Wilfried Thoma, Präsident des Aufsichtsrats der Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG

PA – Mitglied des Personalausschusses PrüfA – Mitglied des Prüfungsausschuss AA – Mitglied des Arbeitsausschusses [Datum] – Datum der erstmaligen Übernahme der Funktion als Vorstandsdirektor, Aufsichtsrat oder Staatskommissär der Raiffeisen Zentralbank

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Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen RZB 2006

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(52) Organigramm der Raiffeisen Zentralbank

In der Raiffeisen Zentralbank greifen Kunden- und Pro-duktbereiche in einer Matrixstruktur ineinander. Dies ver-bessert die kundenorientierte Abwicklung von Geschäften und die Zusammenarbeit der Bereiche. Daneben gibt es die allen anderen Bereichen zuarbeitenden Service-bereiche. Die Bereiche berichten an die folgenden Vorstände: 1 – Dr. Walter Rothensteiner 2 – Dr. Herbert Stepic 3 – Patrick Butler, M.A. 4 – Dr. Karl Sevelda 5 – Mag. Manfred Url

Kundenbereiche • Austrian Corporate Customers, 4, Mag. Joseph Eberle • Multinational Corporate Customers, 4, Mag. Peter Bazil • Global Markets, 3, Mag. Dr. Martin Czurda • Raiffeisen International, 2 • Verbund, 5

Produktbereiche • Corporate, Trade and Export Finance, 4, Dr. Helmut Breit • Customer Services, 4, Mag. Günter Kreuzhuber • Transaction Services, 5, Günther Gall • Global Treasury, 3, Dr. Nicolaus Hagleitner

Servicebereiche • Audit, 1, Dr. Robert Tinauer • Group Control, 1, Mag. Wolfgang Forster • Human Resources, 1, Dr. Josef Dellinger • Legal and Compliance, 1, Dr. Friedrich Sommer • Management Services, 1, DDr. Gerhard Tanew • Participations, 1, Mag. Christian Teufl • Public Relations, 1, Andreas Ecker-Nakamura • Tax, 1, Mag. Horst Bergmann • Group Head Office/Executive Secretariat, 1, 5,

Mag. Johannes Schuster • Branches and Representative Offices, Country and

Bank Risk Management, 2, Dr. Eberhard Winkelbauer • Economic and Financial Market Research, 3,

Mag. Peter Brezinschek • Credit Management, 5, Dr. Hubert Figl • Marketing, 5, Dr. Leodegar Pruschak • Organisation/IT, 5, Dipl.Vw. Dipl.Inf. Jens Wirsching

Wien, am 12. März 2007

Der Vorstand

Dr. Walter Rothensteiner Dr. Herbert Stepic

Patrick Butler, M.A. Dr. Karl Sevelda Mag. Manfred Url

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RZB 2006 Konzernabschluss

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225

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk

Bericht zum Konzernabschluss Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2006 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2006, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2006 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfas-sung der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangangaben. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewer-tungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen an-gemessen erscheinen. Verantwortung des Abschlussprüfers

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unse-rer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es aufgrund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschät-zungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung eines Konzernab-schlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen, wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

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Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk RZB 2006

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226

Prüfungsurteil

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2006 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2006 in Übereinstimmung mit den Internatio-nal Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist aufgrund der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstel-lung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Wien, am 12. März 2007

KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

Mag. Wilhelm Kovsca Mag. Rainer Hassler Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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RZB 2006 Konzernabschluss

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

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Konsolidierungskreis Die nachstehende Tabelle zeigt eine Auswahl an operativen Unternehmen des Konsolidierungskreises. Die vollständige Aufstellung über den Anteilsbesitz der Raiffeisen Zentralbank ist am Sitz der Muttergesellschaft hinterlegt.

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital

in Währung Anteil* Typ1 Centrotrade Chemicals AG, Zug (CH) 5.000.000 CHF 100,0% SU Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE) 410.000 EUR 100,0% SU Centrotrade Holding AG, Wien (AT) 3.000.000 EUR 100,0% SU Centrotrade Minerals & Metals Inc., Viginia Beach (US) 3.000.002 USD 100,0% SU eBanka, a.s., Prag (CZ) 1.184.500.000 CZK 70,2% KI F.J. Elsner & Co. Gesellschaft mbH, Innsbruck (AT) 436.037 EUR 100,0% SU F.J. Elsner Trading Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000 EUR 100,0% SU JV "Raiffeisen-leasing", Minsk (BY) 1.251.583.348 BYR 50,6% FI Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 20.000.000 EUR 100,0% KI Kathrein & Co. Vermögensverwaltung GmbH, Wien (AT) 125.000 EUR 80,0% FI LLC "Raiffeisen Leasing Aval", Kiew (UA) 11.758.092 UAH 66,4% FI OAO Impexbank, Moskau (RU) 3.630.899.000 RUB 70,2% KI OOO "Vneshleasing", Moskau (RU) 131.770 RUB 70,2% FI OOO “Raiffeisen Capital” Asset-Management, Moskau (RU) 150.000.000 RUB 70,2% FI OOO Raiffeisen-Leasing, Moskau (RU) 146.000.000 RUB 67,8% FI Priorbank, OAO, Minsk (BY) 102.801.217.650 BYR 44,2% KI Raiffeisen Auto Leasing Bulgaria EOOD, Sofia (BG) 5.000 BGN 66,6% FI Raiffeisen Bank d.d. Bosna i Hercegovina, Sarajewo (BA) 104.391.250 BAM 68,1% KI Raiffeisen Bank Kosovo S.A., Prishtina (RS) 33.000.000 EUR 70,2% KI Raiffeisen Bank Polska S.A., Warschau (PL) 572.988.150 PLN 70,2% KI Raiffeisen Bank S.A., Bukarest (RO) 1.196.258.639 RON 69,8% KI Raiffeisen Bank Sh.a., Tirana (AL) 34.592.963 EUR 70,2% KI Raiffeisen Bank Zrt., Budapest (HU) 29.769.140.000 HUF 49,3% KI Raiffeisen banka a.d., Belgrad (RS) 15.723.637.580 RSD 70,2% KI Raiffeisen Car Leasing Ltd., Budapest (HU) 20.000.000 HUF 57,4% FI Raiffeisen Centrobank AG, Wien (AT) 47.598.850 EUR 100,0% KI Raiffeisen International Bank-Holding AG, Wien (AT) 434.517.391 EUR 70,2% FH Raiffeisen International GROUP IT GmbH, Wien (AT) 37.000 EUR 69,5% BH Raiffeisen Investment Aktiengesellschaft, Wien (AT) 730.000 EUR 100,0% FI Raiffeisen Krekova banka d.d., Maribor (SI) 3.386.992.000 SIT 60,1% KI Raiffeisen Leasing Bulgaria OOD, Sofia (BG) 5.900.000 BGN 66,6% FI Raiffeisen Leasing d.o.o., Belgrad (RS) 226.544.550 RSD 67,8% FI Raiffeisen Leasing d.o.o., Ljubljana (SI) 895.800.000 SIT 65,4% FI Raiffeisen Leasing d.o.o., Sarajewo (BA) 3.008.000 BAM 66,7% FI Raiffeisen Leasing IFN S.A., Bukarest (RO) 14.935.400 RON 65,4% FI Raiffeisen Lízing Zrt., Budapest (HU) 225.620.000 HUF 57,4% KI Raiffeisen Malta Bank plc, Sliema (MT) 4.500.000 EUR 100,0% KI Raiffeisen Mandatory Pension Fund Management d.d., Zagreb (HR) 110.000.000 HRK 51,7% FI Raiffeisen Non-Government Pension Fund, Moskau (RU) 165.000.000 RUB 70,2% FI Raiffeisen Real Estate Management Zrt., Budapest (HU) 105.440.000 HUF 57,4% BH Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD, Sofia (BG) 94.932.152 BGN 70,2% KI Raiffeisenbank a.s., Prag (CZ) 3.614.000.000 CZK 35,8% KI Raiffeisenbank Austria d.d., Zagreb (HR) 2.194.132.000 HRK 51,7% KI

Legende: * entspricht dem durchgerechneten Anteil der Raiffeisen Zentralbank 1 Unternehmenskategorie KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten FI Finanzinstitut VV Versicherung SU Sonstiges Unternehmen FH Finanzholding

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Beteiligungsübersicht RZB 2006

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228

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital

in Währung Anteil* Typ1 Raiffeisen-Invest-Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 40.000 EUR 100,0% SU Raiffeisen-Leasing d.o.o., Zagreb (HR) 30.000.000 HRK 58,6% FI Raiffeisen-Leasing Österreich Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000 EUR 51,0% FI Raiffeisen-Leasing Real Estate, s.r.o., Prag (CZ) 10.000.000 CZK 58,0% FI Raiffeisen-Leasing, spolecnost s.r.o., Prag (CZ) 50.000.000 CZK 50,6% FI RALT Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H. & Co. OHG, Wien (AT) 280.000.000 ATS 100,0% BH RALT Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 218.500 EUR 100,0% FI RI Eastern European Finance B.V., Amsterdam (NL) 400.000 EUR 70,2% FI RZB Finance (Jersey) II Ltd, St. Helier (JE) 100.000.002 EUR 0,0% FI RZB Finance (Jersey) III Ltd, St. Helier (JE) 200.001.000 EUR 0,0% FI RZB Finance (Jersey) IV Limited, Jersey (JE) 500.002.000 EUR 0,0% FI SINESCO Kft., Budapest (HU) 3.000.000 HUF 57,4% SU Tatra Banka, a.s., Bratislava (SK) 1.075.577.600 SKK 47,5% KI Tatra Leasing spol. s r.o., Bratislava (SK) 200.000.000 SKK 56,5% FI TOO Raiffeisen Leasing Kazakhstan, Almaty (KZ) 85.800.000 KZT 65,4% FI Ukrainian Processing Center, JSC, Kiew (UA) 180.000 UAH 70,2% BH VAT Raiffeisen Bank Aval, Kiew (UA) 2.099.934.975 UAH 67,1% KI ZAO Raiffeisenbank Austria, Moskau (RU) 9.846.560.000 RUB 70,2% KI ZHS Office- & Facilitymanagement GmbH, Wien (AT) 36.336 EUR 100,0% BH

Beteiligungsübersicht Die folgenden Tabellen zeigen ausgewählte Beteiligungen. Die vollständige Aufstellung über den Anteilsbesitz der Raiffeisen Zentralbank ist am Sitz der Muttergesellschaft hinterlegt.

In der Konzernbilanz at-equity bewertete Unternehmen

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital

in Währung Konzern-

anteil Typ1 FactorBank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 1.791.385 EUR 38,0% KI LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs Aktiengesellschaft, Wien (AT) 24.247.333 EUR 35,5% SU NOTARTREUHANDBANK AG, Wien (AT) 8.030.000 EUR 26,0% KI Österreichische Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 11.627.653 EUR 31,3% KI Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000.000 EUR 37,0% KI Raiffeisen stambena štedionica d.d., Zagreb (HR) 70.000.000 HRK 26,0% KI Raiffeisen Banca pentru Locuinte S.A., Bukarest (RO) 96.000.000 RON 33,3% KI Raiffeisen evolution project development GmbH, Wien (AT) 43.750 EUR 40,0% SU Raiffeisen Informatik GmbH, Wien (AT) 1.460.000 EUR 46,4% SU Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 15.000.000 EUR 50,0% KI Raiffeisen Bausparkasse a.s., Prag (CZ) 650.000.000 CZK 25,0% KI Raiffeisen Wohnbaubank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 5.100.000 EUR 25,0% KI UNIQA Versicherungen AG, Wien (AT) 119.777.808 EUR 31,9% VV VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien (AT) 6.000.000 EUR 25,0% KI

Legende: * entspricht dem durchgerechneten Anteil der Raiffeisen Zentralbank 1 Unternehmenskategorie KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten FI Finanzinstitut VV Versicherung SU Sonstiges Unternehmen FH Finanzholding

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RZB 2006 Konzernabschluss

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

229

Sonstige nicht einbezogene Tochterunternehmen

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital

in Währung Konzern-

anteil Typ1 CENTRUM BÝVANIA, s. r. o., Bratislava (SK) 27.100.000 SKK 47,5% BH CP Inlandsimmobilien-Holding GmbH, Wien (AT) 364.000 EUR 100,0% SU Doplnková dôchodková spoločnosť Tatra banky, a.s., Bratislava (SK) 50.000.000 SKK 100,0% FI ELIOT, s. r. o., Bratislava (SK) 48.610.000 SKK 100,0% BH Go Equity Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien (AT) 7.301.000 EUR 68,5% SU inCentro data services AG, Wien (AT) 674.630 EUR 82,2% SU Raiffeisen Asset Management (Bulgaria) EAD, Sofia (BG) 250.000 BGN 100,0% FI Raiffeisen BROKERS doo, Sarajewo (BA) 1.000.000 BAM 100,0% FI Raiffeisen Capital & Investment S.A., Bukarest (RO) 1.600.000 RON 100,0% FI Raiffeisen CEE Private Equity Fund LP, St. Helier (JE) 10.285 EUR 19,9% FI Raiffeisen consulting Ltd., Zagreb (HR) 14.900.000 HRK 100,0% FI Raiffeisen Energy Service Ltd., Budapest (HU) 20.000.000 HUF 100,0% SU Raiffeisen Faktoring Sp. z.o.o., Warschau (PL) 3.847.500 PLN 100,0% FI RAIFFEISEN FUTURE AD, Belgrad (RS) 1.500.000 EUR 100,0% FI Raiffeisen Invest d.o.o., Zagreb (HR) 8.000.000 HRK 100,0% FI Raiffeisen Investment Fund Management Zrt., Budapest (HU) 100.000.000 HUF 80,0% FI Raiffeisen Ost Invest Unternehmensbeteiligungsges.m.b.H., Wien (AT) 40.000 EUR 100,0% SU Raiffeisen Pension Insurance d.o.o., Zagreb (HR) 14.400.000 HRK 100,0% FI Raiffeisen Private Equity Management AG, Wien (AT) 363.500 EUR 100,0% FI Raiffeisen Property Management GmbH, Wien (AT) 40.000 EUR 100,0% SU Raiffeisen Research GmbH, Wien (AT) 55.000 EUR 100,0% BH Raiffeisen Voluntary Pension Fund Management d.o.o., Zagreb (HR) 33.445.300 HRK 100,0% FI Raiffeisen-Leasing Real Estate Spzoo, Warschau (PL) 50.000 PLN 75,5% SU S.A.I. Raiffeisen Asset Management S.A., Bukarest (RO) 3.600.000 RON 100,0% FI Tatra Asset Management sprav.spol., a.s., Bratislava (SK) 52.000.000 SKK 96,2% FI

Sonstige Beteiligungen

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital

in Währung Konzern-

anteil Typ1 A-Leasing SpA, Treviso (IT) 10.000.000 EUR 49,0% FI A-Trust Ges. für Sicherheitssysteme im elektr. Datenverkehr GmbH, Wien (AT) 4.790.013 EUR 10,9% SU Austria Immobilien Leasing (Schweiz) AG, St. Gallen (CH) 5.000.000 CHF 50,0% FI Austrian Airlines Österreichische Luftverkehrs-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 247.180.000 EUR 6,5% SU Budapest Stock Exchange, Budapest (HU) 541.348.100 HUF 6,4% WP Cards & Systems EDV-Dienstleistungs GmbH, Wien (AT) 75.000 EUR 42,0% SU EUROPAY AUSTRIA Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Wien (AT) 13.234.665 EUR 11,2% KI Medicur - Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 4.360.500 EUR 25,0% SU Oesterreichische Kontrollbank AG, Wien (AT) 130.000.000 EUR 8,1% KI Oesterreichische Nationalbank AG, Wien (AT) 12.000.000 EUR 8,8% KI ÖPAG Pensionskassen Aktiengesellschaft, Wien (AT) 10.200.000 EUR 16,3% SU Österreichische Raiffeisen Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H., Wien (AT) 2.800 EUR 7,1% SU Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 311.095.412 EUR 5,7% KI Raiffeisen Datennetz Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 145.346 EUR 25,0% SU Raiffeisen Software Solution und Service GmbH, Wien (AT) 773.000 EUR 16,5% SU Raiffeisen-Leasing Mobilien und KFZ GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 15,0% FI RLKG Raiffeisen-Leasing GmbH, Wien (AT) 40.000 EUR 12,5% SU W 3 Errichtungs- und Betriebs-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 1.020.000 ATS 20,0% SU WED Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 72.673 EUR 9,6% SU Wiener Börse AG, Wien (AT) 14.000.000 EUR 6,1% WP

Legende: 1 Unternehmenskategorie KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse FI Finanzinstitut VV Versicherung SU Sonstiges Unternehmen FH Finanzholding

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Glossar RZB 2006

www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

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Assoziierte Unternehmen – Unternehmen, auf deren Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ein maß-geblicher Einfluss ausgeübt wird.

Ausfallrisiko – Gefahr, dass ein Vertragspart-ner bei einem Geschäft über ein Finanzinstru-ment seinen Verpflichtungen nicht nachkom-men kann und dadurch bei dem anderen Partner finanzielle Verluste verursacht.

Ausfallsquote – Verbrauch von in Vorjahren gebildeten Kreditrisikovorsorgen und Direktab-schreibungen sowie Eingänge aus abge-schriebenen Forderungen dividiert durch das gesamte Kreditobligo.

Backtesting – Unter Backtesting versteht man den Rückvergleich der ermittelten VaR-Werte mit den tatsächlich eingetretenen Ergebnissen zur Beurteilung der Qualität des Modells.

Bankbuch – Alle Positionen, die nicht dem Handelsbuch zugeordnet werden.

Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) – Besteht aus der Bemessungsgrundlage nach § 22 BWG plus 12,5 mal das Eigenmitteler-fordernis für das Wertpapierhandelsbuch und die offene Devisenposition.

Bestandsquote – Stand der Kreditrisikovorsor-gen dividiert durch das gesamte Kreditobligo.

Betriebsergebnis – Besteht im IFRS-Abschluss aus Betriebserträgen abzüglich Verwaltungs-aufwendungen (Betriebsaufwendungen). Die Betriebserträge setzen sich aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis sowie sonstigem betrieblichen Ergebnis korrigiert um das Ergebnis aus Hedge Accounting und sonstigen Derivaten zusammen; Verwaltungs-aufwendungen bestehen aus Personal- und Sachaufwand sowie den Abschreibungen auf Sach- und immaterielles Anlagevermögen.

Bruttoinvestitionswert – Summe aus den Min-destleasingzahlungen in einem Finanzierungs-leasing aus der Sicht des Leasinggebers und jeglichem, dem Leasinggeber zustehenden nicht garantierten Restwert.

BWG – [Österreichisches] Bundesgesetz über das Bankwesen (Bankwesengesetz).

CAGR – (Compound Annual Growth Rate) ist der durchschnittliche jährliche Anstieg einer Kennzahl.

Cash-Flow – Zuflüsse und Abflüsse von Zah-lungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.

CEE – Zentral und Osteuropa (Central and Eastern Europe).

CE – Zentraleuropa (Central Europe). Für die RZB ist damit die Zusammenfassung von Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechischer Republik und Ungarn gemeint.

CIS – Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), die sich überwiegend aus den Staaten der früheren Sowjetunion gebildet hat.

Clean Price – Preis eines Zinsinstruments ohne Stückzinsen (Zinsabgrenzung).

Cost/Income Ratio – Kennzahl, die die Kosten-effizienz im Unternehmen widerspiegelt, indem sie die Relation von Aufwand und Ertrag ermittelt. Sie errechnet sich, indem die Verwal-tungsaufwendungen (bestehend aus Personal- und Sachaufwand sowie den Abschreibungen auf Sach- und immaterielles Anlagevermögen) ins Verhältnis zu den Betriebserträgen (Zins-überschuss, Provisionsüberschuss und Han-delsergebnis sowie sonstiges betriebliches Ergebnis korrigiert um das Ergebnis aus Hedge Accounting und sonstigen Derivaten) gesetzt werden.

DBO – Defined Benefit Obligation = Barwert leistungsorientierter Verpflichtungen. Der Barwert einer leistungsorientierten Verpflich-tung ist der ohne Abzug von Planvermögen beizulegende Barwert erwarteter künftiger Zahlungen, die erforderlich sind, um die aufgrund von Arbeitnehmerleistungen in der laufenden oder früheren Perioden entstande-nen Verpflichtungen abgelten zu können.

Derivate – Derivate sind Finanzinstrumente, deren Werte sich infolge einer Änderung eines genannten Zinssatzes, Wertpapierkurses, Rohstoffpreises, Wechselkurses, Preis- oder Zinsindexes, Bonitätsratings oder Kreditindexes oder einer ähnlichen Variable verändern, die keine oder nur geringfügige anfängliche Netto-Investitionen erfordern und die zu einem späteren Zeitpunkt beglichen werden.

Dirty Price – Preis eines Zinsinstruments inklusi-ve Stückzinsen (Zinsabgrenzung).

Eigene Anteile – Rückgekaufte eigene Eigen-kapitalinstrumente (eigene Aktien), die durch das emittierende Unternehmen selbst oder durch seine Tochterunternehmen gehalten werden.

Eigenmittel nach BWG – Bestehen aus Kernka-pital (Tier 1), dem Ergänzungs- und Nach-rangkapital (Tier 2), dem kurzfristigen Nach-rangkapital und dem umgewidmeten Tier 2-Kapital (Tier 3).

Eigenmittelquote – Die Quote beinhaltet im Zähler die Eigenmittel nach BWG und im Nenner die Bemessungsgrundlage inklusive Marktrisiko plus 12,5 mal das Eigenmitteler-fordernis für das Wertpapierhandelsbuch und die offene Devisenposition.

Fair Value – Betrag, zu dem zwischen sach-verständigen, vertragswilligen und voneinan-der unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte.

Finanzierungsleasing – Leasingverhältnis, bei dem im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen eines Vermögenswertes auf den Leasingnehmer übertragen werden.

Firmenwert (Goodwill) – Überschuss der An-schaffungskosten des Unternehmenserwerbes über den vom Erwerber, zum Tage des Tauschvorganges, erworbenen Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden.

Futures – Standardisierte, börsengehandelte Terminkontrakte, bei welchen zu einem im vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimm-ten Zeitpunkt ein dem Geld- und Kapital-, Edelmetall- oder Devisenmarkt zugehöriges Handelsobjekt zum börsenmäßig festgesetzten Kurs zu liefern bzw. abzunehmen ist.

Gewinn je Aktie/Earnings per Share (EPS) – Um die Ausschüttung an Inhaber von Vorzugs-aktien bereinigter Jahresüberschuss dividiert durch die durchschnittlich im Umlauf befindli-chen Stammaktien.

Handelsbuch – Bankaufsichtsrechtlicher Begriff für Positionen, die von einem Kreditinstitut zum Zwecke des kurzfristigen Wiederverkaufs unter Ausnutzung von Preis- und Zinsschwankungen gehalten werden.

Hedging – Sicherungsgeschäfte zur Absiche-rung bestehender oder künftiger Positionen gegen Risken (z.B. Kurs- und Zinsänderungsri-siken), damit eine Änderung ihres beizulegen-den Zeitwertes einen teilweisen oder vollstän-digen Ausgleich des geänderten beizulegen-den Zeitwertes oder der Cash-Flows eines gesicherten Grundgeschäfts bewirkt.

Held-for-trading – Wertpapiere, die der Nutzung von kurzfristigen Marktpreisschwan-kungen dienen.

Held-to-maturity – Im Regelfall Wertpapiere mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit, die das Unternehmen bis zur Endfälligkeit halten will und kann.

IFRIC, SIC – International Financial Reporting Interpretation Committee – Interpretationen der International Financial Reporting Standards, früher auch SIC – Standing Interpretations Committee (SIC) genannt.

Glossar

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RZB 2006 Glossar

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten www.rzb.at

231

IFRS, IAS – International Financial Reporting Standards bzw. International Accounting Standards sind Rechnungslegungsvorschriften, die vom IASB (International Accounting Stan-dards Board) mit dem Ziel, eine transparente und vergleichbare Rechnungslegung auf internationaler Basis zu schaffen, herausgege-ben wurden.

IPO – Initial Public Offering, Börsegang.

Kapitalflussrechnung – Ermittlung und Darstel-lung des Cash-Flow, der im Geschäftsjahr aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit erwirtschaftet und verbraucht wurde, sowie Abstimmung des Zahlungsmittelbestands zu Beginn und Ende des Geschäftsjahres.

Kernkapital – Eingezahltes Kapital und Rück-lagen abzüglich immaterieller Vermögenswerte und Bilanzverluste sowie materieller negativer Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr.

Kernkapitalquote – Die Quote beinhaltet im Zähler das Kernkapital (Tier 1) und im Nenner die Bemessungsgrundlage (inklusive Markt-risiko).

KMU – Klein- und mittelgroße Unternehmen (SME).

Konzern-ROE (Konzern-Return on Equity) – Eigenkapitalrendite berechnet sich aus Kon-zern-Jahresüberschuss im Verhältnis zum durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital auf Monatsbasis (ohne Anteile anderer Gesell-schafter und Konzern-Jahresüberschuss).

Kreditobligo – Dieses umfasst alle bilanziellen (Forderungen, Schuldverschreibungen) und außerbilanziellen (Garantien, Kreditlinien) Obligos.

Latente Steueransprüche – Beträge an Ertrag-steuern, die in zukünftigen Perioden erstat-tungsfähig sind (abzugsfähige temporäre Unterschiede und ungenutzte steuerliche Verlustvorträge).

Latente Steuerschulden – Beträge an Ertrag-steuern, die in zukünftigen Perioden resultie-rend aus zu versteuernden temporären Unter-schieden zahlbar sind.

Leveraged buy-out – Akquisition eines Unter-nehmens, wobei der Großteil des Kaufpreises fremdfinanziert wird.

Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch) – Risikokennziffer. Berechnet sich aus Neubil-dung Kreditrisikovorsorgen dividiert durch die durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs.

Neubildungsquote (Gesamtes Kreditobligo) – Risikokennziffer. Berechnet sich aus Neubil-dung Kreditrisikovorsorgen dividiert durch das gesamte Kreditobligo.

Marktrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments aufgrund von Schwankun-gen der Marktpreise verändert. Dabei können solche Fluktuationen sowohl auf Faktoren zurückzuführen sein, die für ein individuelles Wertpapier oder seinen Emittenten charakteris-tisch sind, als auch auf solche, die alle im Markt gehandelten Wertpapiere betreffen.

Operatives Leasing – Leasingverträge, bei denen neben dem juristischen Eigentum auch das wirtschaftliche Eigentum beim Leasingge-ber bleibt, sodass der Leasinggeber den Vermögenswert in seiner Bilanz auszuweisen hat.

Optionen – Recht, den zugrunde liegenden Optionsgegenstand von einem Vertragspartner zu einem im Vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitraum zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).

OTC-Instrumente – Finanzinstrumente, die nicht standardisiert sind und nicht an einer Börse, sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern (over-the-counter) gehandelt werden.

Passivischer Unterschiedsbetrag – Gesamter Überschuss des Anteiles des Erwerbers an den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden zum Tag des Tauschvorganges über die Anschaffungskosten des Unternehmens-erwerbes.

Pensionsgeschäfte – Im Rahmen echter Pensi-onsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft das Unternehmen Vermögenswerte an einen Vertragspartner und verpflichtet sich gleichzei-tig, diese an einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen.

Projected Unit Credit Method – Anwartschafts-ansammlungsverfahren, nach IAS 19 ein Kapitalansammlungsverfahren, nach dem die Verpflichtung mit dem versicherungsmathema-tischen Barwert des am Abschlussstichtag bestehenden Versorgungsanspruches anzuset-zen ist. Dabei sind Gehaltssteigerungen zu berücksichtigen, der Rechnungszinssatz orien-tiert sich am langfristigen Kapitalmarkt.

Raiffeisen International – Konzern der Raiffei-sen International Bank-Holding AG.

Risikoaktiva des Bankbuchs – Gemäß BWG die nach Geschäftsrisiko bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und besonderen außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches.

Risk/Earnings-Ratio – Risikokennziffer. Gibt das Verhältnis der Kreditrisikovorsorgen zum Zinsüberschuss an.

ROE (Return on Equity) – Eigenkapitalrendite bezogen auf das Gesamtkapital inklusive Minderheitenanteile, berechnet aus Jahres-überschuss vor Steuern oder nach Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital auf Monatsbasis (inklusive Anteile anderer Gesellschafter und ohne Jahresüber-schuss).

RZB – Konzern der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG.

RZB-Kreditinstitutsgruppe – Die RZB-Kreditinstitutsgruppe besteht gemäß § 30 BWG aus allen Kreditinstituten, Finanzinstitu-ten, Wertpapierfirmen und Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten, an denen die Raiffei-sen Zentralbank als übergeordnetes Institut mehrheitlich mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist oder einen beherrschenden Einfluss ausübt.

Segmentberichterstattung – Offenlegung von Ertrags- und Vermögensinformationen nach Tätigkeitsbereichen (primär) und geografischen Gesichtspunkten (sekundär).

SEPA -- Single European Payments Area. Bezeichnet im Bankwesen das Projekt eines europaweit einheitlichen Zahlungsraums. In diesem Zahlungsraum sollen für Kunden keine Unterschiede mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen bestehen.

Splitting(-verfahren) – Im Investmentgeschäft besonders in den USA übliches Verfahren, Aktien, deren Preis sehr hoch gestiegen ist, in zwei oder mehrere Aktien bzw. Anteilsscheine aufzuteilen.

Swap – Tausch von Zinsverpflichtungen (Zinsswap) und/oder Währungspositionen (Währungsswap).

Stresstest – Mittels Stresstests wird versucht, extreme Schwankungen der Marktparameter zu simulieren, weil diese in der Regel über VaR-Modelle nicht adäquat berücksichtigt werden (VaR-Werte prognostizieren maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen).

UGB – österreichisches Handelsrecht (ab 2007), Abk. für Unternehmensgesetzbuch, früher: HGB für Handelsgesetzbuch.

VaR – Der Value-at-Risk entspricht dem poten-ziellen Verlust, der mit einer Wahrscheinlich-keit von 99 Prozent innerhalb der Haltedauer im betrachteten Portfolio nicht überschritten wird.

Verbundene Unternehmen – Unternehmen, auf deren Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ein be-herrschender Einfluss genommen wird.

Zinsspanne – Zinsüberschuss in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme.

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RZB 2006

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Adressen und Kontaktdaten

Raiffeisen Zentralbank Österreich AG

ÖsterreichAm Stadtpark 9, 1030 WienTel.: +43-1-71 707-0Fax: +43-1-71 707-1715SWIFT/BIC: RZBAATWWwww.rzb.atAnsprechpartner:Austrian Corporate CustomersJoseph EberleTel.: +43-1-71 [email protected]

Multinational Corporate CustomersPeter BazilTel: +43-1-71 [email protected]

Central and Eastern European Corporate CustomersChristian TheuerTel.: +43-1-71 [email protected]

Corporate, Trade & Export FinanceHelmut BreitTel.: +43-1-71 [email protected]

Global MarketsMartin CzurdaTel.: +43-1-71 [email protected]

Transaction ServicesGünther GallTel.: +43-1-71 [email protected]

Raiffeisen International Bank-Holding AGAm Stadtpark 9, 1030 WienTel.: +43-1-71 707-3504Fax: +43-1-71 707-1377www.ri.co.atAnsprechpartner: Roman [email protected]

ChinaFiliale BeijingBeijing International Club, Suite 20021, Jianguomenwai Dajie100020 BeijingTel.: +86-10-6532 3388Fax: +86-10-6532 5926SWIFT/BIC: RZBACNBJAnsprechpartner: Andreas Werner [email protected]

GroßbritannienFiliale London 10, King William StreetLondon EC4N 7TWTel.: +44-20-7933 8000Fax: +44-20-7933 8099SWIFT/BIC: RZBAGB2Lwww.london.rzb.atAnsprechpartner: Ian [email protected]

MaltaRaiffeisen Malta Bank plc52, Il-Piazzetta, Tower Road,Sliema SLM16, MaltaTel.: +356-2260 0000Fax: +356-2132 0954Ansprechpartner: Anthony C. [email protected]

SingapurFiliale Singapur One Raffles Quay#38-01 North TowerTel.: +65-6305 6000Fax: +65-6305 6001Ansprechpartner: Rainer Šilhavý[email protected]

U.S.A.RZB Finance LLC1133, Avenue of the Americas16th floor, New York, N.Y. 10036Tel.: +1-212-845 4100Fax: +1-212-944 2093www.rzbfinance.comAnsprechpartner: Dieter [email protected]

Bankennetz in Zentral- und Osteuropa

Albanien Raiffeisen Bank Sh.a. European Trade Center, Bulevardi

“Bajram Curri”, Tirana Tel.: +355-4-274 912 Fax: +355-4-230 013 SWIFT/BIC: SGSBALTX www.raiffeisen.alAnsprechpartner: Steven Grunerud [email protected]

94 Bankstellen

BelarusPriorbank, JSC31–A, V. Khoruzhey Str.Minsk, 220002Tel.: +375-17-289 9087Fax: +375-17-289 9191SWIFT/BIC: PJCBBY2Xwww.priorbank.byAnsprechpartner: Olga [email protected]

62 Bankstellen

Bosnien und Herzegowina Raiffeisen Bank d.d. Bosna i Hercegovina Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo Tel.: +387-33-287 100 Fax: +387-33-213 851 SWIFT/BIC: RZBABA2S www.raiffeisenbank.baAnsprechpartner: Michael G. [email protected]

75 Bankstellen

Bulgarien Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD 18/20 Ulica N. Gogol, 1504 Sofia Tel.: +359-2-9198 5101 Fax: +359-2-943 4528 SWIFT/BIC: RZBBBGSF www.rbb.bgAnsprechpartner: Momtchil Andreev [email protected]

111 Bankstellen

Kosovo Raiffeisen Bank Kosovo J.S.C. Rruga UÇK 51, Prishtina Tel.: +381-38-222 222 Fax: +381-38-2030 1130 SWIFT/BIC: RBKOCS22 www.raiffeisen-kosovo.comAnsprechpartner: Oliver Whittle [email protected]

33 Bankstellen

Kroatien Raiffeisenbank Austria d.d. Petrinjska 59, 10000 Zagreb Tel.: +385-1-456 6466 Fax: +385-1-481 1624 SWIFT/BIC: RZBHHR2X www.rba.hrAnsprechpartner: Vesna [email protected]

48 Bankstellen

Kontaktdaten

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233www.rzb.at

RZB 2006

Polen Raiffeisen Bank Polska S.A. Ul. Piekna 20, 00-549 Warszawa Tel.: +48-22-585 2000 Fax: +48-22-585 2585 SWIFT/BIC: RCBWPLPW www.raiffeisen.plAnsprechpartner: Piotr Czarnecki [email protected]

86 Bankstellen

RumänienRaiffeisen Bank S.A.Piata Charles de Gaulle 15011857 Bucuresti 1Tel.: +40-21-306 1000Fax: +40-21-230 0700SWIFT/BIC: RZBRROBUwww.raiffeisen.roAnsprechpartner: Steven C. van [email protected]

266 Bankstellen

Russland ZAO Raiffeisenbank Austria Troitskaya Ul. 17/1 129090 Moskwa Tel.: +7-495-721 9900 Fax: +7-495-721 9901 SWIFT/BIC: RZBMRUMM www.raiffeisen.ruAnsprechpartner: Johann Jonach [email protected]

41 Bankstellen

OAO Impexbank Novopeschanaya Ul. 20/10 125252 Moskwa Tel.: +7-495-258 3219 Fax: +7-495-248 1370 SWIFT/BIC: IMPERUMM www.impexbank.ruAnsprechpartner: Pavel Lysenko [email protected]

203 Bankstellen

Serbien Raiffeisen banka a.d. Bulevar AVNOJ-a 64a 11070 Novi Beograd Tel.: +381-11-320 2100 Fax: +381-11-220 7080 SWIFT/BIC: RZBSRSBGwww.raiffeisenbank.co.yuAnsprechpartner: Oliver Rögl [email protected]

68 Bankstellen

Slowakei Tatra banka, a.s. Hodžovo námestie 3 811 06 Bratislava 1 Tel.: +421-2-5919 1111 Fax: +421-2-5919 1110 SWIFT/BIC: TATRSKBX www.tatrabanka.skAnsprechpartner: Rainer Franz [email protected]

145 Bankstellen

Slowenien Raiffeisen Krekova banka d.d. 18 Slomškov trg, 2000 Maribor Tel.: +386-2-229 3100 Fax: +386-2-252 4779 SWIFT/BIC: KREKSI22 www.r-kb.siAnsprechpartner: Klemens [email protected]

14 Bankstellen

Tschechien Raiffeisenbank a.s. Olbrachtova 2006/9 140 21 Praha 4 Tel.: +420-221-141 111 Fax: +420-221-142 111 SWIFT/BIC: RZBCCZPP www.rb.czAnsprechpartner: Lubor Žalman [email protected]

53 Bankstellen

eBanka, a.s.Na Príkope 1911719 Praha 1 Tel.: +420-222-115 222 Fax: +420-222-115 500 SWIFT/BIC: EBNKCZPP www.ebanka.czAnsprechpartner: Pavla [email protected]

62 Bankstellen

UkraineVAT Raiffeisen Bank Aval 9, Leskova vul., 01011 Kyiv Tel.: +38-044-490 88 88 Fax: +38-044-295 32 31 SWIFT/BIC: AVAL UA UK www.aval.uaAnsprechpartner: Angela [email protected]

1.312 Bankstellen

UngarnRaiffeisen Bank Zrt.Akadémia útca 6, 1054 BudapestTel.: +36-1-484 4400Fax: +36-1-484 4444SWIFT/BIC: UBRTHUHBwww.raiffeisen.huAnsprechpartner: Frank [email protected]

122 Bankstellen

Repräsentanzen in Europa

BelgienBrüsselRue du Commerce 20–221000 BruxellesTel.: +32-2-549 0678Fax: +32-2-502 6407Ansprechpartner: Helga [email protected]

DeutschlandFrankfurt am MainMainzer Landstraße 51D-60329 Frankfurt am MainTel.: +49-69-29 92 19-18Fax: +49-69-29 92 19-22Ansprechpartner: Dorothea [email protected]

FrankreichParis9–11, Avenue Franklin Roosevelt75008 ParisTel.: +33-1-4561 2700Fax: +33-1-4561 1606Ansprechpartner: Harald [email protected]

ItalienMailandVia Andrea Costa 220131 MilanoTel.: +39-02-2804 0646Fax: +39-02-2804 0658www.rzb.itAnsprechpartner: Maurizio [email protected]

Interview Lagebericht Segmentberichte Konzernabschluss Glossar Kontaktdaten

Kontaktdaten

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RZB 2006

234 www.rzb.at Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht RZB im Überblick Raiffeisen Bankengruppe

LitauenVilnius (Raiffeisen Bank Polska S.A.)A. Jaksto Street 12, 01105 VilniusTel.: +370-5-266 6600Fax: +370-5-266 6601www.raiffeisen.ltAnsprechpartner: Vladislovas [email protected]

MoldauChisinau (Raiffeisen Bank S.A.)65 Stefan cel Mare blvd.Chisinau, MD-2001Tel.: +373-22-279 331Fax: +373-22-279 343Ansprechpartner: Victor [email protected]

RusslandMoskau14, Pretchistensky PereulokBuilding 1, 119034 MoskwaTel.: +7-495-721 9903Fax: +7-495-721 9907Ansprechpartner: Evgheny [email protected]

Schweden/Nordische LänderStockholmNorrlandsgatan 1210396 StockholmTel.: +46-8-440 5086Fax: +46-8-440 5089Ansprechpartner: Lars Bergströ[email protected]

Repräsentanzenin Amerika und Asien

U.S.A.Chicago (RZB Finance LLC)10 N. Martingale Road, Suite 400Schaumburg, IL 60173Tel.: +1-847-466 1043Fax: +1-847-466 1295Ansprechpartner: Charles T. [email protected]

Houston (RZB Finance LLC)10777, Westheimer, Suite 1100Houston, TX 77042Tel.: +1-713-260 9697Fax: +1-713-260 9602Ansprechpartner: Stephen A. [email protected]

New York1133, Avenue of the Americas16th floor, New York, NY 10036Tel.: +1-212-593 7593Fax: +1-212-593 9870Ansprechpartner: Dieter [email protected]

ChinaHongkongLippo Centre, 89 QueenswayUnit 2001, 20th floor, Tower 1Hong KongTel.: +85-2-2730 2112Fax: +85-2-2730 6028Ansprechpartner: Edmond [email protected]

ZhuhaiRoom 2404, Yue Cai Building188, Jingshan Road, Jida519015 ZhuhaiTel: +86-756-323 3500Fax: +86-756-323 3321Ansprechpartner: Susanne [email protected]

IndienMumbai87, Maker Chamber VINariman Point, Mumbai 400 021Tel.: +91-22-663 01700Fax: +91-22-663 21982Ansprechpartner: Anupam [email protected]

IranTeheran (UNICO Banking Group)Vanak, North Shirazi Avenue16, Ladan Str., 19917 TehranTel.: +98-21-804 6767-2Fax: +98-21-803 6788Ansprechpartner: Gerd [email protected]

SüdkoreaSeoulLeema Building, 8th floor146-1, Soosong-dongChongro-ku, 110-755 SeoulTel.: +822-398 5840Fax: +822-398 5807Ansprechpartner: Kun II [email protected]

VietnamHo Chi Minh City6, Phung Khac Khoan Str.District1, Room G6Ho Chi Minh CityTel.: +84-8-8297 934Fax: +84-8-8221 318Ansprechpartner: Ta Thi Kim [email protected]

Investment Banking

ÖsterreichRaiffeisen Zentralbank Österreich AGGlobal Markets Am Stadtpark 9, 1030 WienTel.: +43-1-71 707-1120Fax: +43-1-71 707-3813www.rzb.atAnsprechpartner: Martin [email protected]

Raiffeisen Centrobank AGEquityTegetthoffstraße 1, 1015 WienSWIFT/BIC: CENBATWWTel.: +43-1-51 520-0Fax: +43-1-513 4396www.rcb.atAnsprechpartner: Eva [email protected]

Raiffeisen Investment AGAdvisoryTegetthoffstraße 1, 1015 WienTel.: +43-1-710 5400-0Fax: +43-1-710 5400-39www.raiffeisen-investment.comAnsprechpartner: Heinz [email protected]

Tochterfirmen und Repräsentanzenin Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Tschechien, Türkei, Ukraine und Ungarn.

Bosnien und HerzegowinaRaiffeisen Bank d.d.Bosna i HercegovinaDanijela Ozme 3, 71000 SarajevoTel.: +387-33-287 100 Fax: +387-33-213 851www.raiffeisenbank.baAnsprechpartner: Dragomir [email protected]

Kontaktdaten

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235www.rzb.at

RZB 2006

BulgarienRaiffeisen Asset Management EAD 18/20 Ulica N. Gogol, 1504 Sofia Tel.: +359-2-919 85 451 Fax: +359-2-943 4528 www.rbb.bgAnsprechpartner: Ivailo [email protected]

Kroatien Raiffeisenbank Austria d.d. Petrinjska 59, 10000 Zagreb Tel.: +385-1-456 6466 Fax: +385-1-456 6490 www.rba.hrAnsprechpartner: Ivan Žižic [email protected]

Polen Raiffeisen Investment Polska Sp.z o.o. Ul. Piekna 20, 00-549 Warszawa Tel.: +48-22-585 2900 Fax: +48-22-585 2901 Ansprechpartner: Marzena Bielecka [email protected]

RumänienRaiffeisen Capital & Investment S.A.Piata Charles de Gaulle 15011857 Bucuresti 1Tel.: +40-21-306 1233Fax: +40-21-230 0684www.rciro.roAnsprechpartner: Dana Mirela [email protected]

Russland ZAO Raiffeisenbank Austria Troitskaya Ul. 17/1 129090 Moskwa Tel.: +7-495-721 9900 Fax: +7-495-721 9901 www.raiffeisen.ruAnsprechpartner: Pavel Gourine [email protected]

Serbien Raiffeisen Investment AGBulevar AVNOJ-a 64a 11070 Novi Beograd Tel.: +381-11-212 9220Fax: +381-11-212 9213 Ansprechpartner: Radoš Ilincic’[email protected]

Slowakei Tatra banka, a.s. Hodžovo námestie 3 811 06 Bratislava 1 Tel.: +421-2-5919 1111 Fax: +421-2-5919 1110 www.tatrabanka.skAnsprechpartner: Igor Vida [email protected]

Slowenien Raiffeisen Krekova banka d.d. Slomškov trg 18, 2000 Maribor Tel.: +386-2-229 3111 Fax: +386-2-252 5518 www.r-kb.siAnsprechpartner: Gvido Jemenšek [email protected]

Tschechien Raiffeisenbank a.s. Olbrachtova 2006/9 140 21 Praha 4 Tel.: +420-221-141 863 Fax: +420-221-143 804 www.rb.czAnsprechpartner: Martin Bláha [email protected]

UkraineRaiffeisen Investment TOV 43, Zhylyanska Str., 01033 Kyiv Tel.: +38-044-490 6898 Fax: +38-044-490 6899 Ansprechpartner: Vyacheslav Yakymuk [email protected]

UngarnRaiffeisen Bank Zrt.Akadémia útca 6, 1054 BudapestTel.: +36-1-484 4400Fax: +36-1-484 4444www.raiffeisen.huAnsprechpartner: Gábor [email protected]

Ausgewählte Raiffeisen Spezialunternehmen

Österreich Kathrein & Co. Privatgeschäfts-bank AktiengesellschaftWipplingerstraße 25, 1010 Wien Tel.: +43-1-53 451-600 Fax: +43-1-53 451-599 SWIFT/BIC: KTBKATWW www.kathrein.atAnsprechpartner: Claudio Cantele [email protected]

Raiffeisen Bausparkasse Ges.m.b.H. Wiedner Hauptstraße 94 1050 Wien Tel.: +43-1-546 46-1420 Fax: +43-1-546 46-2359 SWIFT/BIC: RBSKAT W1 www.wohnbausparen.atAnsprechpartner: Sonja Hochreiter [email protected]

Beteiligungen in Kroatien, Rumänien, der Slowakei und Tschechien.

Raiffeisen Capital Management (Raiffeisen Kapitalanlage Ges.m.b.H.) Am Schwarzenbergplatz 31010 Wien Tel.: +43-1-71 170-1250 Fax: +43-1-71 170-76-1250 www.rcm.atAnsprechpartner: Monika Riedel [email protected]

Raiffeisen Versicherung AGUntere Donaustraße 21A.-1029 WienTel.: +43-1-21 119-0Fax: +43-1-21 119-1134www.raiffeisen-versicherung.atservice@raiffeisen-versicherung.at

Die Raiffeisen Versicherung ist ein Unternehmen des UNIQA Konzerns, der über weitere Töchter in Österreich, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn, sowie in Deutschland, Italien, Liechtenstein und der Schweiz verfügt.

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RZB 2006

236 www.rzb.at

Raiffeisen-Leasing GmbH Hollandstraße 11–13, 1020 Wien Tel.: +43-1-71 601-8440 Fax: +43-1-71 601-8448 www.raiffeisen-leasing.atAnsprechpartner: Andrea Weber [email protected]

Tochterfirmen in Deutschland, Italien, Schweden und der Schweiz.

Raiffeisen-Leasing International GmbH Am Stadtpark 9, 1030 Wien Tel.: +43-1-71 707-2966 Fax: +43-1-71 707-762966Ansprechpartner: Dieter Scheidl [email protected]

Tochterfirmen in Albanien, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kasachstan, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, der Ukraine und Ungarn.

ÖPAG Pensionskassen AG Rögergasse 36, 1090 Wien Tel.: +43-1-316 48-100 Fax: +43-1-316 48-610 www.oepag.atAnsprechpartner: Johannes Ziegelbecker [email protected]

ÖVK Vorsorgekasse AGUntere Donaustraße 21, 1029 Wien Tel.: +43-810-530 099Fax: +43-810-530 098www.oevk.co.atAnsprechpartner: Bernhard [email protected]

Raiffeisen evolution project development GmbHErnst-Melchior-Gasse 22, 1020 WienTel.: +43-1-71 706-600Fax: +43-1-71 706-410www.raiffeisenevolution.comAnsprechpartner: Mag. Markus [email protected]

Tochterfirmen in Bulgarien, Kroatien, Polen, Serbien, der Slowakei, Rumänien, Russland, Tschechien, der Ukraine und Ungarn.

F.J. Elsner Trading GesmbHAm Heumarkt 10, 1030 WienTel.: +43-1-79 736-0Fax: +43-1-79 736-9142www.elsner.atAnsprechpartner: Dr. Siegfried Purrer [email protected]

Filialen in China, Bulgarien, Lettland, Russland, der Ukraine und den USA.

Notartreuhandbank AGLandesgerichtstraße 20, 1010 Wien Tel.: +43-1-535 68 86-208 Fax: +43-1-535 68 86-250www.notar.atAnsprechpartner: Karl Grünberger [email protected]

Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG Börsegasse 9, 1010 Wien Tel.: +43-1-535 11 24-0 Fax: +43-1-535 11 24-33 www.lli.atAnsprechpartner: Christian [email protected]

Raiffeisen Informatik GmbHLilienbrunngasse 7-9, 1020 Wien Tel.: +43-1-99 399-1010 Fax: +43-1-99 399-1011 www.raiffeiseninformatik.atAnsprechpartner: Ursula [email protected]

Daten vom 1. März 2007.Filialzahl der Netzwerkbanken vom 31. Dezember 2006.

Kontaktdaten

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Medieninhaber und Verleger: Raiffeisen Zentralbank Österreich AGRedaktion und Koordination: Andreas Ecker-Nakamura Redaktionsteam: Gregor Bitschnau, Gertraud Hannauer-Pichlmayr, Lars Hofer, Gerhard Karasek, Thomas Kollenz, Karin Lanzer, Ulf Leichsenring, Magdalena Michalek, Pia Pausch, Martin Schreiber, Wilfried Stöckl, Manuel Vaid; unter Mitwirkung fast aller Abteilungen der Raiffeisen Zentralbank.

Beratung und begleitende Unterstützung: BCA Mensalia Est., Triesen (FL)Intro-Konzept und Gestaltung: gantnerundenzi.at, WienSatz: Rainer Kumpfhuber, WienDruck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH, WienVerlags- und Herstellungsort: Wien

Die Texte für den einleitenden Gourmetführer durch die Region wurden von Alexander Rabl und Christian Grünwald vom Fachmagazin „à la carte“ verfasst. Die Fotos dazu kamen von Luzia Ellert, das Food-Styling von Gabi Halper. Fotograf der Vorstandsfotos war Wolfgang Zajc.

Hinweise: Mit „RZB“ wird in diesem Bericht der RZB-Konzern bezeichnet; „Raiffeisen Zentralbank“ wird ver-wendet, wenn sich die Angaben nur auf die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG beziehen. In den Tabellen kann es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen zu geringfügigen Differenzen kommen. Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf tatsächlichen und nicht auf den in den Tabellen dargestellten gerundeten Werten.

Die Online-Ausgabe des Geschäftsberichts finden Sie unter http://gb2006.rzb.at.

Für Fragen zum Geschäftsbericht steht Ihnen Andreas Ecker-Nakamura ([email protected], Tel. +43-1-717 07-1753, Fax +43-1-717 07-3802) gerne zur Verfügung. Ansprechpartner für Debt-Investoren ist Manuel Vaid ([email protected], Tel. +43-1-717 07-1626).

Raiffeisen Zentralbank Österreich AGAm Stadtpark 9, A-1030 WienPostanschrift: Postfach 50, A-1011 WienTel. +43-1-717 07-0Fax +43-1-717 07-1715www.rzb.at

Impressum

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Ges

chäf

tsbe

richt

200

6

Zentral- und Osteuropa à la carteGeschäftsbericht 2006

www.rzb.at

Sehr geehrte Damen und Herren,

Geschäftsberichte sind selten ein Genuss, auch wenn die präsentierten Zahlen und Daten noch so gut sind. Sie bilden Vergangenes ab. So war 2006 ein her vorragender Jahrgang, aber wir arbeiten bereits nach Kräften daran, auch 2007 – und natürlich darüber hinaus – gute Ergebnisse zu erzielen.

Da ich fest davon überzeugt bin, dass auch Lebens-freude und die Fähigkeit zu genießen wichtige Eigenschaften guter Manager sind, wollen wir Ihnen mit diesem Jahrbuch nicht nur Bericht legen, sondern Sie auch in die Welt der kulinarischen Genüsse Zentral- und Osteuropas entführen.

Ich habe das Privileg und das Vergnügen, die Köst lichkeiten der Region regelmäßig genießen zu können. Und Ihnen hoffe ich, mit dem vorliegen den Bericht sowohl Appetit auf die großen Chancen in Zentral- und Osteuropa zu machen, als auch auf eine gute Mahlzeit aus der Wachstumszone Europas.

Viel Vergnügen wünscht

Dr. Walter Rothensteiner

Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Am Stadtpark 9A-1030 Wien

Telefon: +43-1-71 707-0 Fax: +43-1-71 707-1715 www.rzb.at

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Ges

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richt

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6

Zentral- und Osteuropa à la carteGeschäftsbericht 2006

www.rzb.at

Sehr geehrte Damen und Herren,

Geschäftsberichte sind selten ein Genuss, auch wenn die präsentierten Zahlen und Daten noch so gut sind. Sie bilden Vergangenes ab. So war 2006 ein her vorragender Jahrgang, aber wir arbeiten bereits nach Kräften daran, auch 2007 – und natürlich darüber hinaus – gute Ergebnisse zu erzielen.

Da ich fest davon überzeugt bin, dass auch Lebens-freude und die Fähigkeit zu genießen wichtige Eigenschaften guter Manager sind, wollen wir Ihnen mit diesem Jahrbuch nicht nur Bericht legen, sondern Sie auch in die Welt der kulinarischen Genüsse Zentral- und Osteuropas entführen.

Ich habe das Privileg und das Vergnügen, die Köst lichkeiten der Region regelmäßig genießen zu können. Und Ihnen hoffe ich, mit dem vorliegen den Bericht sowohl Appetit auf die großen Chancen in Zentral- und Osteuropa zu machen, als auch auf eine gute Mahlzeit aus der Wachstumszone Europas.

Viel Vergnügen wünscht

Dr. Walter Rothensteiner

Raiffeisen Zentralbank Österreich AG Am Stadtpark 9A-1030 Wien

Telefon: +43-1-71 707-0 Fax: +43-1-71 707-1715 www.rzb.at