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Zentralbankpolitik, Staatsschuldenkrise und Markterwartungen
Peter Bernholz
Prof. em. Dr.Dr.h.c.mult. WWZ, Universität Basel
1750
1810
1830
1850
1870
1890
1910
1930
1950
1970
1990
1,7
2,2
2,7
3,2
3,7
4,2
4,7
5,2
Figure 6:Development of Consumer Prices in Four Western Countries, 1750-2000
GB
F
CH
USA
Year
Ln
(CP
I),
18
00
= 2
1950 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2002
0
250
500
750
1000
1250
1500
1750
2000
2250
2500
2750
Figure 7: Development of Cost of Living in Seven Western countries 1950-2002
GB
D
F
CH
It
USA
Year
%, 1
95
0 =
10
0
Table 4
All Hyperinflations and Three Other 20th Century High Inflations
Country Year(s) Annual Infla- Country Year(s) Highest Infla-
tion in Year tion p. Month
after Reform
Austria 1921/22 3,83 Hungary 1923/24 82,18
Argentina 1985/86 50,9 Hungary 1945/46 1,295E+016
Argentina 1989/90 84 Israel 1984/85 21,7
Armenia 1993/94 177,78 Kazakhstan 1994 57
Azerbaijan 1991/94 322,2 Kyrgyzstan 1992 54.17*
Belarus 1999 161 Moldova 1992 170,98*
Bolivia 1984/86 19,4 Nicaragua 1986/89 126,62
Brazil 1985/86 72,8 Peru 1989 104,14
Brazil 1989/90 84,38 Poland 1921/24 187,54
Bulgaria 1997 2,93 " 1989/90 77,33
China 1947/49 11248955 Serbia 1992/94 309000000
Congo 1991/93 598,37 Soviet Union 1922/24 278,72
(Zaire) Taiwan 1945/49 398,73
France 1789/96 235,44 Tajikistan 1995 78,1
Germany 1920/23 -1,68 Turkmenistan1993 62,5
Georgia 1993/94 163 Ukraine 1991/93 249
Greece 1942/44 464,93 Yugoslavia 1990 58,82
Greece 1944/46 1,27 Zimbabwe 2008 8.97 Septillion
Entwicklung des Log des BSP je Kopf in
Deutschland und den USA, 1870 - 2008
3.2
3.4
3.6
3.8
4
4.2
4.4
4.6
1870
1980
Jahr
Lo
g(B
SP
)
Deutschland
USA
II,
19
98
II,
20
00
II,
20
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20
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20
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20
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II,
20
10
II,
20
12
00,5
11,5
22,5
33,5
44,5
55,5
66,5
7
Entwicklung der 3-Monatszinsen in USA, Euro-Gebiet und Schweiz, 1998-2012
EuroGebiet
USA
Schweiz (interpoliert)
Jahr
Pro
zent
19
24
19
34
19
44
19
54
19
64
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74
19
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19
94
20
04
0
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200
300
400
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600
700
800
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1100
1200
1300
1400
Inflation Corrected Swiss Share Price Index, 1924-2012
Average Performance CPI Corrected
Share Index Corrected by CPI
Year
Index S
MI &
Avera
ge, 1924 =
100
Eine Aufgabe des Finanzsystems in einer dezentralisierten Marktwirtschaft: Koordinierung der Ersparnisse (einschliesslich Pensionskassen etc.) mit den Nettoinvestitionen der Produktionsunternehmungen (einschliesslich Hausbau): Real werden auf diese Weise Produktionsmittel von der Herstellung von Konsumgütern zu der von Produktionsmitteln umgeleitet, was später die Erhöhung der Produktion der bisherigen Konsumgüter und die Entwicklung ganz neuer Güter ermöglicht. Dabei muss real für die Welt immer Ersparnisse gleich Nettoinvestitionen (S=I) gelten. [Für einzelne Länder gilt: S-I = X-M] Der Zinssatz informiert die Unternehmungen und investierenden Haushalte (Hausbau) darüber, welche Nettoinvestitionen sich vermutlich lohnen. Wird nun der nominelle Zinssatz unter den natürlichen, der S=I herbeiführen würde und der bei 3-4 % liegen dürfte, gesenkt, so werden aufgrund der entstehenden Kreditexpansion zu lange Produktionswege eingeschlagen, die real nicht durchgehalten werden können. Das war z. B. beim Hausboom in den USA, Grossbritannien, Irland und Spanien der Fall.
Wie kann das gestörte Gleichgewicht wieder hergestellt werden?:
1. Die Zentralbank erhöht die Zinssätze (wie das Fed letztmals auf über 5%. Dann müssen viele reale Investitionen aufgegeben werden. I wird auf S gesenkt: S=I;
2. Die Zentralbank lässt den Zinssatz niedrig und die Zentralbankgeldmenge hoch. Dann ergibt sich eine Inflation, die den Konsum der Haushalte durch Entwertung ihres Einkommens und ihres Nominalvermögens so weit senkt,dass wieder S=I gilt.
Auch Entwicklungen dazwischen sind möglich.
Die zweite Kategorie makroökonomischer Ursachen hat ihren Ursprung in der seit 2001 andauernden langen Phase niedriger realer Leitzinsen und niedriger langfristiger Realzinsen. Dieses geringe Zinsniveau hatte eine Reihe bedeutsamer Auswirkungen,wie etwa einen sprunghaften Anstieg der Kreditvergabe an private Haushalte in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften, der in einigen Ländern zu einem eindeutig unhaltbaren Boom bei den Wohnimmobilien- preisen beitrug. Eine weitere Konsequenz war das Streben nach Rendite, das bei institutionellen Anlegern zur Übernahme erheblicher zusätzlicher Risiken führte, selbst wenn sie damit nur geringfügig höhere Erträge erzielen konnten. Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, 80. Jahresbericht, 2010
1. Die Banken haben nicht genügend auf ein diversifiziertes Portfolio geachtet. 2. Die nur auf kurzfristigen Erfolg ausgerichteten Bonussysteme begünstigten das Eingehen zu grosser Risiken. 3. Das Kontrollsystem der Banken hat versagt. 4. Die Ratingagenturen versagten ebenfalls, auch weil ihre Erträge von den zu beurteilenden Unternehmungen abhängig waren. 5. Die staatlichen amerikanischen Massnahmen zur Erleichterung des Erwerbs von Häusern für Minderbemittelte waren kontraproduktiv. 6. Das amerikanische Haftungsrecht bei Unfähigkeit, die Hypothekarzinsen zu zahlen, begünstigt übermässige Verschuldung. 7. Die Haftung des Managements ist zu begrenzt. 8. Die durch internationale Regulierungen vorgeschriebenen Eigenkapitalsätze trugen wie die Bewertung nach Tageswerten zur Verstärkung der Krise bei. 9. Die Erlaubnis für Finanzinstitute, gemäss Basel II, eigene Risikobewertungsmodelle zu verwenden, war ein Fehler. 10. Die Finanzaufsicht der Staaten hat weitgehend versagt. 11. Es herrschte eine weit verbreitete Unkenntnis der Wirtschaftsgeschichte.
Gründe für die Grösse der Krise und ihre Länge: 1. Die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken, angeführt vom Federal Reserve System; 2. Der dadurch, die staatliche Förderung in den USA und die kreativen Instrumente der Finanzinstitute ausgelöste Boom bei Immobilien und Wertpapieren. Ersterer war besonders ausgeprägt in den USA, Irland, Spanien und Grossbritannien. 3. Damit verbunden war eine starke Verschuldung der Banken und privaten Haushalte. 4. Die unhaltbare Überschuldung der öffentlichen Haushalte. Nach Reinhart und Rogoffs historischen Studien hat das immer zu längerem Anhalten von Krisen beigetragen. 5. Da die Immobilien etwa 50 % des Volksvermögens ausmachen, dauert es nach einer Überinvestition in diesem Bereich länger bis Bevölkerung und Wirtschaft in diesen zu grossen Rahmen hineinwachsen. Bis dahin bleiben die entsprechenden Investitionen im Bausektor gering.
ΔMo from 12,2007 bis 12,2912: SNB: 694 %;
Fed: 222 %: ECB: 133 %.
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 20110
50
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550
600
650
700
Entwicklung von Mo in den USA, Euro-Raum und Schweiz, 1997-2012
M0 USA
M0 CH
M0 Euro
Jahr
%,
19
99
= 1
00
1998
1999
2000
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2002
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2012
-2
-1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Jährliche Zunahme (in %) der breiteren Geldmenge beim Publikum, 1998-2012
Eurozone M2
USA M2
Schweiz M3
Japan M2+
Jahr
Inzwischen hat die EZB am 5.9.2012 angekündigt, dass sie unbegrenzt Staats-
anleihen von Ländern kaufen werde, die unter den europäischen Rettungsschirm
geflüchtet seien und dessenBedingungen (gemäss dem Bericht der Troika)
erfüllen würden. Dem permanenten Rettungsschirm hat das deutsche Bundes-
verfassungsgericht Mitte September unter der Bedingung zugestimmt, dass die
Belastungen für Deutschland ohne Zustimmungdes Bundestags nicht über
190 Mrd. Euro ansteigen dürften.
Am 13. 9. 2012 hat das Federal Reserve System seinerseits eine dritte Runde
des Quantitative Easing (ein verschleiernder Begriff für eine entsprechende
Erhöhung der Zentralbankgeldmenge) angekündigt. Sie will monatlich für
40 Mrd. Dollar Hypotheken von Fannie Mae und Freddie Mac kaufen. Dieses
Programm ist im Gegensatz zum zweiten nicht befristet. Die Operation Twist
soll fortgeführt werden. Den Leitzins nahe Null will man bis Mitte 2015
beibehalten.
Was lehrt uns diese unterschiedliche Entwicklung von M0, M2 und M3?
Werden die Kredite von den Banken nicht weitergeleitet? Sind die
Erwartungen bei Produktions- und Dienstleistungsunternehmen und
bei Haushalten so schlecht, dass sie selbst bei derartig niedrigen
Zinsen keine Kredite aufzunehmen wagen? Oder ist das nach
Ländern verschieden? Und wie sieht es im Immoblilienbereich aus?
Was geschieht, wenn die Erwartungen einmal umschlagen und
(oder) die Wirtschaft stärker wächst? Sind dann die Zentralbanken
in der Lage und willens, die übermässige Zentralbankgeldmenge, die
jetzt der vor Hochinflationen entspricht, rechtzeitig zu beseitigen?
Wie sieht es dann mit dem politischen Druck gegen Zinserhöhungen
angesichts der durch sie stark steigenden staatlichen Defizite und
einer noch hohen Arbeitslosigkeit von ca. 8 % aus? Sind Politiker nicht
froh, Schulden durch Inflation zu reduzieren?
2000
2001
2002
2003
2004
2005
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125
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175
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225
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400
425
450
Development of Mo and Real GDP Corrected by CPI in USA, 2000-2011
M0
RealGDP*CPI/100
Year
%,
20
00
= 1
00
19
13
19
23
19
33
19
43
19
53
19
63
19
72
19
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19
92
20
02
0
2500
5000
7500
10000
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15000
17500
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22500
25000
27500
30000
Development of Monetary Base and Cost of Living Index Times GDP Growth in Switzerland 1913-2010
M0
CPI*dGDP{
Year
%,
1913 =
100
0 2 4 6 8 10 12 14
60
80
100
120
140
160
180
200
220
Be
De
Ir
Gr
Es
Fr
It
Pt
UK USA
Jap
Defizite und Schulden entwickelter Länder 2011
Defizit
Schuld
en
19
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2750
3000
3250
3500
3750
US Bund: Ausgaben und Einnahmen, 1990-2012
Total Spending
Total Revenue
Jahr
Billio
nen
Dollar
19
9019
9219
9419
9619
9820
0020
0220
0420
0620
0820
1020
12,
8
-15
-10
-5
0
5
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25
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40
45
US Federal Deficit/Exenditures 1990-2012
Deficit/Expenditures
Year
De
ficit in
% o
f E
xp
en
ditu
re
s
23,93%
15,47%
8,02%3,44%
21,49%
11,60%
10,03%
2,29%
Gläubiger der US Staatsschuld 2012 von $ 16,027 Billionen
US Sociail Sec.
Trust Fund
US Federal Reserve
US Civil Serveice
Retirement Fund
US Military Re-
tirement Fund
All Other foreign Na-
tions
China
Japan
Oil Exporters
Brazil
UK
2009 2010 2011
0
5
10
15
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25
30
35
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45
US Deficit/Expenditures and % of Expenditures Financed by Fed, 1009-2011 (estimated)
Deficit
Financed by Fed
Year
% o
f E
xp
en
ditu
re
s
2 0 0 6 2 0 0 7 2 0 0 8 2 0 0 9 2 0 1 0 2 0 1 1
0
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1 5
2 0
2 5
3 0
3 5
4 0
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5 0
US Federal Deficit and Deficit as Financed by Fed as % of Total Expenditures
Federal Deficit
Federal Deficit Financed by Fed
Year
% o
f F
eder
al E
xpen
ditu
res
Finanzierung staatlicher Defizite durch führende Zentralbanken: 1. Die Bank of England hält gilts für etwa 375 Mrd. Pfund (ca. ein Drittel der Staatsschulden). In den letzten drei Jahren hat sie damit 80 % der Nettoneuverschuldung Grossbritanniens finanziert. 2. Die Bank von Japan hat ihr Programm zum Aufkauf von Staats- anleihen um 10 Bio. auf 80 Bio. Yen (950 Mrd. Franken) aufge- stockt. Damit nähert sich der Betrag den für 2012-13 geplanten neuen Staatsausgaben von 90 Bio. Yen, die zur Hälfte durch Kreditaufnahme gedeckt werden sollen. Die neue Regierung hat eine weitere erhebliche Erhöhung und eine Inflation von 2 % gefordert. 3. Das Fed besitzt gegenwärtig Staatsanleihen über 1.7 Bio. $, also über 10 % der Staatsschulden. Dieser Betrag macht den grössten Teil der Nettoneuverschuldung des Bundes in den letzten Jahren aus. Zusammen mit den entsprechenden Forderungen von staatlichen Trusts wie Medicare und dem Social Security Fund befinden sich damit rund 40 % der Schulden in Staatsbesitz. Zum Vergleich: China hält 1.2 Bio. $, die Schweiz ist mit 177 Mrd. $ der siebgrösste ausländische Gläubiger.
Ro
w
12
19
80
19
86
19
92
19
98
20
04
20
10
0,4
0,45
0,5
0,550,6
0,65
0,70,75
0,8
0,85
0,90,95
1
Relative Purchasing Power and Exchange Rate DM (Euro)/Dollar, 1972-2012
CPIG/CPIUS
ER,DM/$
Quarter
CP
I G
e (
Eu
ro A
rea
)/U
SA
, D
M/$
, 1
97
2 =
1
President Franklin D. Roosevelt pronounced on April 5,
1933:
All persons are hereby required to deliver on or before
May 1, 1933, to a Federal Reserve Bank or branch or
agency thereof or to any member bank of the Federal
Reserve System all gold coin, gold bullion, and gold
certificates.
Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand
entscheidet.
Carl Schmitt 1993 [1922], p. 13)
Table 5 Emergencies Leading to an Erosion of Stable Monetary Regimes (Incomplete) Country Period Cause Kind of Erosion European 1790-1817 French Revolution Abolishment of Silver
Countries Napoleonic Wars or Gold Convertibility
Austria (-Hungary), Several times in Wars leading to Abolishment of Silver Russia 19th cebtury over-indebtedness Convertibility
Italy 1866 War with Austria Abolishment of Silver and Gold Convertibility
Greece 1886 Government Abolishment of Gold Bankrupcy Convertibility
Argentina 1890 Government Abolishment of Gold Bankrupty Convertibility European 1914 World War I Abolishment of CountriesGold Convertibility
Most Countries 1931-1936 Great Depression Abolishment of Gold Convertibility USA 1933 Great Depression Devaluation of Dollar against Gold, Prohibition
of Owning Gold UK, F, It 1958-1973 Deficits of Balance of Payments, Devaluations of Pound, too Expansive Policies Franc and Lira in Bretton
Woods System
USA, World Wide, 1971-1973 Too Expansive US Monetary End of Bretton
and Fiscal Policies Woods System with
Fixed Exchange Rates
The Fed is already monetizing a substantial part of the
US federal deficit, as has been shown above. This
amounted in 2010 to about 13 % of US expenditures.
Since then the situation has worsened, for the so-
called „Quantitative Easing 2“ in the amount of 600
billion $ in the first half of 2010 served mainly to buy
treasury bonds. And “Quantitative Easing 3” intends
now to add 40 billion $ per month by buying mortgage
backed securities from Fannie Mae and Freddie Mac,
which are now owned by the US governent.
Given these facts, how much independence is still
enjoyed by the Fed?
Der ungarische Ökonom Janos Kornai hat in den 1970er Jahren darauf hingewiesen,
dass eine der grossen Schwaächen der Planwirtschaft darin besteht, dass Unternehmen
und andere Organisationen keinen bindenden Budgetrestriktionen unterworfen sind.
Das ist heute bei den führenden Zentralbanken der Fall, da diese unbegrenzte Mengen
von ihrem eigenen Geld schaffen können.
Für den politischen Ökonomen ist es daher nicht erstaunlich, wenn Politiker und
Regierungen bei kritischer Haushaltslage ihre Zentralbank unter Kontrolle bringen wollen,
um ihrer eigenen Budgetrstriktion, die durch ihre Steuereinnahmen und die Kredit-
gewährung durch die Finanzmärkte bestimmt wird, auszuweiten.
Das ist z.Zt. mit Hilfe der Zentralbanken in Form des Aufkaufs von Staatsanleihen,
Target 2- Verschuldung südeuropäischer Banken und “Quantitative Easing” voll im Gang.
Dies erklärt einen grossen Teil des Wachstums der monetären Basis.
Die Schweiz ist davon trotz gesunder Haushalte indirekt betroffen, da die SNB zur Vermeidung
von unerträglicher Überbewertung des Frankens bei einer Untergrenze für den Euro
in grossem Masse Devisen gegen die Schaffung von Zentralbankgeld aufkaufen muss.
Die Bail-out Programme des Eurogebiets weichen ebenfalls die Budgetrestriktionen auf.
schwacher Schuldnerstaaten unter Bruch des Vertrages von Lissabon auf.
Nicht nur die Schweiz ist von der Politik der USA und der EU betrof-
fen, sondern auch Länder wie Australien, Dänemark Brasilien,
Norwegen und Schweden. Mehrere haben unterschiedliche
Massnahmen gegen die Überbewertung ihrer Währung ergriffen.
Bekanntlich hat die SNB am 6.9.2011 eine Untergrenze für den Euro
von 1.20 Franken festgelegt und angekündigt, dass sie diesen Kurs
mit allen Mitteln verteidigen wird und dafür unbegrenzte Mittel zur
Verfügung hat.
Durch die damit erfolgte Beeinflussung der Erwartungen hat sie acht
Monate lang nicht mehr intervenieren müssen. Seit Mai hat sich das
jedoch stark geändert, wenn auch zuletzt wieder im geringeren
Ausmass. Das kann nach Meinung der Öffentlichkeit und einer wach-
senden Zahl von Politikern zur Gefahr von Verlusten und Inflation
führen. Dieser Ansicht sollte rechtzeitig entgegengetreten werden.
2007 2008 2009 2010
,I
2010
,II
2010
,III
2010
,IV
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,IV
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,I
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,II
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,8
0
50000
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150000
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250000
300000
350000
400000
450000
Foreign Exchange Reserves of SNB, 2007-2012
Swiss Foreign Exchange Reserves
Date
Millio
n C
HF
Stand Ende Juli 2012
There is another aspect to alchemy proving its impossibility.
This is as follows: It was God's wise plan that gold and
silver, being rare, should be the standard of value by which
the profits and capital accumulation of human beings are
measured. (Now,) if it were possible to obtain (gold and
silver) artificially, God's wise plan in this respect would be
foilen. Gold and silver would exist in such large quantities
that it would be no use to acquire them.
Ibn Khaldun (1967): The Muqqadimah. An
Introduction to History. Translated from the Arabic by Franz
Rosenthal in three volumes. Bollingen Series XLIII,
Prindeton, N. J.: Princeton University Press, vol. 3, p. 277.
It is this structure, in which risky long-term assets are funded by short-term deposits, that makes banks so hazardous. Yet many treat loans to banks as if they were riskless. In isolation, this would be akin to a belief in alchemy – risk-free deposits can never be supported by long-term risky investments in isolation. To work, financial alchemy requires the implicit support of the tax payer. (p. 9)
And eliminating fractional reserve banking explicitly recognizes that the pretence that risk-free deposits can be supporte by risky assets is alchemy. (p. 17)
But changes in expectations [about the future] can create havoc with the banking systembecause it relies so heavily on transforming short-term debt into long-term risky assets. For a society to base its financial system on alchemy is a poor advertisement for its rationality.
Mervin King, Governor of the Bank of England (25.10.2010): Banking from Bagehot to Basel, and Back again. The SecondBagehot Lecture. Buttonwood Gathering, New York City. Manuscript.