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ZENTRUM FÜR SOZIALE INNOVATION CENTRE FOR SOCIAL INNOVATION

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ZENTRUM FÜR SOZIALE INNOVATION

CENTRE FOR SOCIAL INNOVATION

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Soziale Innovationen sind neue Konzepte und Maßnahmen, die von betroffenen gesellschaftlichen Gruppen angenommen und zur Bewältigungsozialer Herausforderungengenutzt werden.

SOZIALE

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INNOVATION

... sind wichtige Elemente in der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Forschung und Erkenntnisse.Österreich hat sich durch eine aktive Wissenschafts- und Forschungspolitik den sozialen, ökologischenund ökonomischen Herausforderungen gestellt und sich im Europäischen Forschungsraum als anerkann-ter Forschungspartner etabliert. Dafür ausschlaggebend ist nicht zuletzt die Leistungsfähigkeit öster-reichischer Forschungseinrichtungen. Das ZSI ist eines der Institute, die im europäischen Wettbewerbbesonders erfolgreich agieren. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr, sondern beruht auf dem Strebennach kontinuierlicher Verbesserung, der Kooperation mit den besten Fachleuten und der engagiertenArbeit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Besonders in der sich intensivierenden internationalen Arbeitsteilung in Wissenschaft und Forschungübernimmt das ZSI auch für das BMWF eine wichtige Brücken- und Multiplikatorfunktion. Es fungiertals Trägereinrichtung für die „Austrian Science and Research Liaison Offices“ in Ljubljana und Sofia, unterstützt die „Steering Platform on Research for Western Balkan Countries“ und ist mit dem Ministerium in strategisch wichtigen internationalen Projekten, den sogenannten INCO- und internationalenERA-NETs, in Partnerschaft verbunden. Da sich Exzellenz oft erst im internationalen Austausch entfal-tet und beweist, wird der Internationalisierung von Forschung und Wissenschaft in Zukunft ein noch wichtigerer Stellenwert zukommen. Dabei werden neue arbeitsteilige Kooperationsformenentwickelt und neue Instrumente zu erproben sein, ebenso wie sich der geographische Fokus zweifels-ohne erweitern wird. Das ZSI ist in dieser Entwicklung vorne dabei und mit dem BMWF im fachlichen Dialog.

In Österreich selbst ist das Institut einer der größeren Arbeitgeber für Sozialwissenschafterinnen und Sozialwissenschafter. Der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung wird ein besonderer Stellen-wert eingeräumt, nicht zuletzt im Rahmen des vom BMWF geförderten postgradualen Ausbildungs-kurses „Sozialwissenschaftliche Berufsqualifizierung“ (SOQUA). Die Verbindung von Arbeitswelt mitChancengleichheit und Integration ist auch ein wichtiges Themenfeld der wissenschaftlichen Arbeitdes Instituts, ebenso wie die Beschäftigung mit Technik und Wissen, der Einsatz neuer Technologienin Bildung und Kommunikation und die Analyse von Forschungs- und Innovationssystemen. Darüber hinaus unterstützt das ZSI auch den österreichischen Forschungsdialog (www.forschungsdialog.at)durch ein online-Forum, Webseite und Datenbank.

Im Folgenden stellt das ZSI seine Leistungen vor. Damit soll die Kommunikation zwischen Wissenschaftund Gesellschaft, auch über die Grenzen Österreichs hinaus, eröffnet werden. Ich unterstütze dieses Vorhaben in meiner Eigenschaft als zuständiger Fachminister und wünsche dem ZSI viel Resonanz und Erfolg!

Kooperation und Konkurrenz …

Dr. Johannes Hahn Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

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www.zsi.atwww.zsi.at

05 Auf dem Weg zur Transdisziplinarität

06 Praxiswirksame Sozialwissenschaft

07 Soziale Innovation im Fokus

08 Arbeit und Chancengleichheit

10 Gleichberechtigung fördern, Chancen nutzen, Innovationen schaffen

11 Der Antidiskriminierungsmessias kommt nicht

13 „Pakte“ und „Partnerschaft“: Nationale und fachliche Grenzen überwinden

14 Forschungspolitik und Entwicklung

16 Internationalisierung und Exzellenz gehören zusammen!

20 Netzwerke bilden, Ergebnisse darstellen, Entwicklung vorantreiben

21 Evaluation: konsequent lernen, sich zu verbessern

22 Technik und Wissen

24 Kompetenzen fördern, Zugänge erleichtern, Eigenverantwortung stärken

25 Bewusstsein schaffen für barrierefreie Bildung

27 Human Centred Design

28 Warum in soziale Innovationen investieren?

30 Soziale Innovation 2015

32 ZSI-Team

34 Auszug aus der ZSI-Wissensbilanz

Inhalt

SOZIALE

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INNOVATION

Univ.-Prof. Dr. Josef HochgernerWissenschaftlicher Leiter

Ein sperriges Wort, aber richtungsweisend: „Transdisziplinarität“ geht über Forschungskooperation mitKollegInnen aus verschiedenen wissenschaftlichen Fachbereichen („Interdisziplinarität“) zweifach hin-aus: Erstens durch Zusammenarbeit in der praktischen Anwendung und Nutzung von Wissen innichtwissenschaftlichen Arbeitsfeldern; zweitens durch Integration von Erkenntnissen aus der Praxis indie Prozesse der Lehre, der Methodenentwicklung und Theorienbildung in den Wissenschaften.Dadurch überschreitet die Wissenschaft ihre akademischen Grenzen und wird in vielfältiger Art undWeise weiter entwickelt. Die Schwierigkeit dabei ist, diverse Wissensformen und Arbeitskontexte, Routinen und spezifische Kompetenzen zusammen zu führen. Eine derartige Kombination wissen-schaftlicher und praktischer Arbeit erfordert adäquate Strukturen: Multifunktionalität ist der Schlüsselzur Organisation transdisziplinärer Kooperation.

Das ZSI ist auf diesem Weg bereits sehr weit gegangen, was in unterschiedlichen Funktionen entlang einer erweiterten wissenschaftlichen Wertschöpfungskette zum Ausdruck kommt. „Wertschöpfung“ist hier selbstverständlich nicht nur ökonomisch zu verstehen, sondern schließt neu generiertes Wissen ein, das in praktischen Anwendungskontexten reflexiv weiterentwickelt wird und dessen Effek-te sozial oder kulturell wertvoll sind. In diesem Sinn reicht die Wertschöpfungskette des ZSI von Grund-lagen- und angewandter Forschung über den Einsatz wissenschaftlich gestützter Kompetenz in verschiedenen Praxisfeldern bis zur Förderung von Forschung, zu beruflicher Weiterbildung und aka-demischer Lehre.

Das ZSI ist ein nicht gewinnorientiertes wissenschaftliches Institut, dessen Leistungen folgende Funktionen umfassen:

Das ZSI als Forschungsinstitut führt Grundlagen- und angewandte Forschung durch, finanziert überBeteiligungen in nationalen und internationalen Forschungsprogrammen, in Zusammenarbeit mit Universitäten, Akademien, NGOs, Industrie und anderen Forschungseinrichtungen.

Das ZSI leistet Beratungsdienste für öffentliche Institutionen. Dazu zählen Verwaltungsunterstützung,Entwicklung und Begleitung forschungspolitischer Konzeptionen, z.B. für Ministerien in Europa und inweltweiten Netzwerken.

Das ZSI koordiniert Netzwerke, arbeitet mit am Aufbau umfassender Datenbanken und gestaltet interaktive Informationsmodule zur Unterstützung neuer Governance-Strukturen im Auftrag und in Koope-ration mit österreichischen Körperschaften und internationalen Organisationen.

Das ZSI in der Forschungsförderung entwickelt im Rahmen seiner Beauftragung zur Führung der Austrian Science and Research Liaison Offices durch das BMWF, sowie auf Basis erfolgreicher ERA-NET Aktivitäten spezifische Ausschreibungen für Forschungsprojekte und administriert undevaluiert Förderungen.

Das ZSI als Bildungseinrichtung bietet berufliche Weiterbildung und eLearning, erweitert durch post-graduale Berufsqualifizierung für die internationale sozialwissenschaftliche Forschung und Lehrtätigkeitvon MitarbeiterInnen an Universitäten.

Auf dem Weg zur Transdisziplinarität

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Vision Das ZSI ist eine eigenständige, politisch unabhängige und europaweit führende wissenschaftliche Einrichtung für soziale Innovationen zur Förderung einer offenen und solidarischen Gesellschaft.

LeitbildDas ZSI ist ein sozialwissenschaftliches Institut, das durch innovativen Einsatz von Forschung, Bildung, Beratung und Koordination von Netzwerken aktiv dazu beiträgt, bestehendeLücken zwischen Bedürfnissen und Potenzialen der modernenWissens- und Informationsgesellschaft zu schließen.

Praxiswirksame Sozialwissenschaft

SOZIALE

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INNOVATION

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Ähnlich wie neue Produkte und Verfahren erst als Innovationen gelten, wenn Erfindungen marktfähigwerden, müssen soziale Innovationen nachhaltigen Nutzen für Zielgruppen erbringen. Sie erweisensich somit als Methoden, die wirksam werden und besser funktionieren als ältere oder andere neueKonzepte (Dienste, Regeln und Verfahren). Wenn im Prozess der Umsetzung und Verbreitung aus einer sozialen Idee eine soziale Innovation wird, trägt diese zur Bewältigung konkreter Problemstellungen und zur Befriedigung eines in der Gesellschaft vorhandenen Bedürfnisses bei,welches entweder schon lange bestehen oder neu sein kann. Über den konkreten Fall hinaus aber beeinflussen soziale Innovationen allgemein die Anpassung und Weiterentwicklung von Formengesellschaftlicher Steuerung („governance“).

Soziale Innovationen gewinnen unter den Bedingungen fortschreitender Technisierung und Globalisierung zunehmend Bedeutung für große Teilbereiche der Gesellschaft auf mikro-, meso- und makrosoziologischen Ebenen. Unterstützende wissenschaftliche Analysen sowie die Entwicklungund praktische Anwendung von sozialen Innovationen sind nicht nur bedeutsam für Gestaltungs-prozesse und Trends in der Zivilgesellschaft, sondern ebenso in der öffentlichen Verwaltung, in poli-tischen Institutionen, in der Wirtschaft und für die Interessenverbände der Sozialpartner. Das Verhal-ten einzelner Individuen in Kleingruppen kann davon ebenso berührt sein wie z.B. die Organisations-entwicklung in Betrieben, die Gestaltung von Lehr- und Lernformen im Bildungswesen, oder strukturellwirksame Regelungen der gesellschaftlichen Verfassung (Sozialrecht, Pensions- und Steuersysteme,Gesundheitsvorsorge u.a.m.).

Die Arbeit des ZSI ist auf inhaltliche Schwerpunkte konzentriert, die für die Entfaltung einer globalenwissensbasierten Informationsgesellschaft von besonderer Bedeutung sind:

. Arbeit und Chancengleichheit (A&C). Forschungspolitik und Entwicklung (F&E). Technik und Wissen (T&E)

Diesen Themenfeldern entspricht die organisatorische Gliederung dese ZSI in drei Bereiche (Abtei-lungen), die hier folgend vorgestellt werden.

Soziale Innovation im FokusSoziale Innovationen sind neue Konzepte, die akzeptiert und zur Lösung sozialer Herausforderungen genutzt werden.

Die fünf meist besuchten Webseiten des ZSI im Jahr 2007:

www.zsi.at 1.386.070 hits – diese Webseite informiert über das ZSI, seine Tätigkeiten und seine Struktur

www.prolearn-project.org 1.179.955 hits – diese Webseite informiert über das Europäische Exzellenznetzwerk im Bereich eLearning, in dem das ZSI Projektpartner ist und u.a. auch die Projektwebseite betreut

www.aso.zsi.at 799.152 hits – diese Webseite informiert über die Tätigkeiten der Austrian Science and Research Liaison Offices

www.see-era.net 658.868 hits – diese Webseite informiert über das Southeast European ERA-NET, seine Tätigkeiten und seinejoint calls for proposal

www.pakte.at 578.408 hits – diese Webseite informiert über die österreichischenTerritorialen Beschäftigungspaktesowie die Arbeit der Koordinationsstelle

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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kommen sowohl Arbeit als Grundpfeilerdes Sozialsystems wie auch der gesellschaftliche Wert der Chancengleichheit zunehmend unter Druck. Die Koordination von Netzwerken, Beratung und Forschung zu Kern-elementen sozialer Veränderungen stehen daher im Mittelpunkt der Arbeitin A&C. Dazu gehören insbesondere neue Formen von Kooperation undGovernance in der Arbeitsmarktpolitik (Pakte, Partnerships), sowie Studienund Umsetzung von Ergebnissen aus der Forschung zu wichtigen sozialenThemen wie Migration, Diversität und alternde Gesellschaft.

Arbeit und Chancengleichheit

Soziale Innovationen für die Bewältigung konkreter Prozesse des sozialen Wandels

Ändere die Welt; sie braucht es. Bertolt Brecht (1898-1956)

SOZIALE

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INNOVATION

. Koordinationsstelle der Territorialen

Beschäftigungspakte (TEPs) in Österreich. OECD LEED Forum on Partnerships and

Local Governance. TEP_Equal_ELDERLY „Pakte für Ältere”. Zwangsverheiratung und arrangierte Ehen. LIMITS: ImmigrantInnen und ethnische Minderheiten in

europäischen Städten. Gleichheit in der Vielfalt fördern: Integration in Europa. SIM: Soziale Integration von MigrantInnen in

Längsschnittperspektive. Soziale Innovation in Unternehmen. Europäische BürgerInnenkonferenzen. MANAGING DIVERSITY: Empowerment durch Vielfalt

Stand 31.3. des jeweiligen Jahres 2006 2007 2008

Anzahl der MitarbeiterInnen (Köpfe) 14 14 11

Anzahl der MitarbeiterInnen (Vollzeitäquivalente) 11 13 8

Zahl der bearbeiteten Projekte pro Jahr 12 13 –

Exportquote (Projektförderung aus dem Ausland

in % der gesamten Projektförderungen) 58 22 –

Anzahl der Zugriffe auf der meist besuchten

Projektwebseite des Bereichs (hits) 397.477 578.408 –

10 Projektbeispiele

A&C: Zahlen und Fakten

Ein Grünbuch für Ältere in regionalen Arbeitsmärkten

A&C-Good Practice: Im Rahmen einer EQUAL-Entwicklungs-partnerschaft aller österreichischen Territorialen Beschäftigungs-pakte (TEPs), die vom ZSI koordiniert wurde, wurde ein „Pakte-Grünbuch Ältere“ publiziert. Im Zuge der Prozessumsetzungwurden zahlreiche Stakeholder aus Praxis, Forschung undPolitik eingebunden. Das Pakte-Grünbuch basiert auf derKenntnis und Erfahrung zahlreicher Institutionen: von Landes-regierungen und Arbeitsmarktservice zu den Sozialpartnernund NGOs bis hin zu Privatpersonen. Nach intensiver Konsul-tation des Pakte-Grünbuchs, das durch die breite Streuung derInstitutionen und Personen für die Pakte selbst und für Öster-reich eine Besonderheit darstellte, wurden die Inhalte fokus-siert. Im Zuge der Umsetzung der TEPs-Arbeitsprogramme wirderwartet, dass die Beschäftigungspakte aufgrund der Prozess-ergebnisse verstärkt regionale Maßnahmen für Ältere amArbeitsmarkt setzen und bestehende Maßnahmen zukünftigeffizient aufeinander abstimmen.

www.zsi.at/paktegruenbuch

OECDLEEDForum on Partnerships and Local Governance

A&C-Good Practice: Seit 2004 wurde das internationale Netz-werk von Partnerschaften „OECD LEED Forum on Partnershipsand Local Governance“ am ZSI betreut. Dabei entstand eineweltweite Zusammenarbeit von 1800 Key-Playern aus lokalenund regionalen Partnerschaften und Entscheidungsträgernaus Arbeitsmarkt-, Beschäftigungs-, Wirtschafts- und Sozial-politik sowie Regionalentwicklung. Im Rahmen des Netzwerkswurden 2600 Partnerschaften aus 50 Staaten zusammenge-führt, wird der Informationsaustausch sichergestellt und wechselseitiges Lernen gefördert. Die jährlich in Wien statt-findenden Forum-Konferenzen ermöglichen die Teilnahmevon zumeist rund 150-200 ExpertInnen aus 25-30 Staaten anDiskussionen über die Weiterentwicklung der Kooperations-strukturen auf operationeller und strategischer Ebene. Das„Vienna Action Statement on Partnerships“ (2007) betont dieNotwendigkeit der gemeinsamen Förderung der wirtschaft-lichen Entwicklung, sozialen Kohäsion, Nachhaltigkeit undLebensqualität.

www.zsi.at/forum, www.zsi.at/vienna_act

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Der globale Wettbewerb hat Auswirkungen auf alleEbenen der Gesellschaft. Um im rasanten Tempoder weltweiten wirtschaftlichen und gesell-schaftlichen Veränderungen bestehen zu können– vielmehr noch: um daran strukturell und per-sönlich auch zu wachsen, sind Staaten, Regionen,Institutionen, jede und jeder Einzelne auf effizienteZusammenarbeit angewiesen. Wissenschaftlichüberprüfte Information und der Zugang zu Wis-sen sind dafür eine wichtige Grundlage.

Im Bereich Arbeit und Chancengleichheit (A&C)überwinden wir die Grenzen fragmentierter Poli-tik- und Forschungsfelder, holen regionale undnationale AkteurInnen, die arbeitsmarktrelevanteThemen beeinflussen und vorantreiben können, aneinen Tisch und stehen bei der Suche nach gemein-samen Lösungen beratend zur Seite. Beispiele fürsoziale Innovationen aus Europa und der ganzenWelt inspirieren uns dabei. Studienreisen etwabrachten wertvolle Impulse im Bereich des Diver-sity-Managements: Wer die Vielfalt an Fähigkeit-en im Unternehmen fördert, kurbelt den wirt-schaftlichen Erfolg und die Zufriedenheit der Mit-arbeiterInnen an.

Quantitative und qualitative interdisziplinäreForschung unterstützt unsere Arbeit bei derinhaltlichen Ausrichtung integrativer Arbeitsmarkt-konzepte. Zudem beraten wir AkteurInnen beider Umsetzung von Beschäftigungs-, Bildungs-und Integrationsmaßnahmen. Derartige Angeboteunterstützen eine breite Palette von Personen-gruppen in ihrem Bemühen um selbstbestimmteLebensführung – etwa ältere ArbeitnehmerInnen,Langzeitarbeitslose, WiedereinsteigerInnen, jungeFrauen, MigrantInnen oder Menschen mit Behinderungen. Positive Projekterfahrungen spie-len wir in den internationalen Pool unserer PartnerInnen zurück.

Zu unseren KundInnen zählen u.a. die EuropäischeKommission, OECD, die Bundesministerien fürWirtschaft und Arbeit, für Soziales und Konsu-mentenschutz, für Wissenschaft und Forschungsowie für europäische und internationale Ange-

legenheiten, die Stadt Wien, Gemeinden, dieLandesstellen des Bundessozialamtes und desArbeitsmarktservices sowie sozialpolitische Orga-nisationen in ganz Österreich.

Hinschauen, die Kräfte bündeln und alles daran setzen, um eine Verbesserung der Lebensbe-dingungen von benachteiligten Gruppen herbei-zuführen, ist Ziel unserer Arbeit. Wo es offen-sichtlich mangelt, müssen Forschung und Politikbesser aufeinander abgestimmt werden, sodassetwa Zugewanderte Chancen auf qualifizierteArbeit, und Frauen im Allgemeinen sowie Elternmit Erziehungspflichten Aufstiegsmöglichkeitenfinden und wahrnehmen können.

Die Territorialen Beschäftigungspakte sind einBeispiel für neue Formen von Good Governance.Ab dem Jahr 2000 hat Österreich systematisch ver-traglich vereinbarte regionale Partnerschaften zurVerknüpfung von Arbeitsmarkt- und Beschäfti-gungspolitik mit anderen Politikbereichen aufge-baut, um die Arbeitsmarktlage in den Regionennachhaltig zu verbessern. Das ZSI beherbergt dieKoordinationsstelle der österreichischen Territori-alen Beschäftigungspakte. Aus der guten Vernet-zung innerhalb Österreichs hat sich ein europawei-ter Austausch mit Städten, Gemeinden und Orga-nisationen entwickelt. Dieser Austausch wird überEuropa hinaus vom OECD LEED Forum on Partner-ships and Local Governance weitergeführt, in demdas ZSI ein führender Partner ist.

Gleichberechtigung fördern, Chancen nutzen, Innovationen schaffen

„Tag der Netzwerke“ Innovation/Kooperation/Motivation,31. 01. 2008, Wien

A&C-Konferenz: Seit Jahren agierenin Österreich zahlreiche Netzwerke,die entweder direkt regionalpolitischeZiele verfolgen oder im weiteren Sinnfür die Regionalentwicklung bedeu-tend sind. Das Bundeskanzleramt hates sich zur Aufgabe gemacht, dieseNetzwerke miteinander zu verbindenund lud zum „Tag der Netzwerke“.Rund 300 AkteurInnen beteiligten sicham Erfahrungsaustausch mit Expert-Innen aus Forschung und Praxis unddiskutierten Zukunftsperspektiven vonNetzwerken in Österreich. Das ZSIkonzipierte und organisierte den „Tagder Netzwerke“ in Kooperation mitder ÖAR-Regionalberatung GmbH.

www.zsi.at/tdn

Impulse für den Arbeitsmarkt

SOZIALE

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INNOVATION

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Mario Jandrokovic: Inwiefern schaffen Ergebnisse sozialwissenschaftlicher StudienWerkzeuge für die Anwendung?

Rossalina Latcheva: Auftragsstudien enthaltenEmpfehlungen, die wir in Workshops und

Publikationen präsentieren und die für gewöhnlich in Maßnahmen der Auftraggeber-Innen wiederzufinden sind.

Wolfgang Michalek: Forschung schafft Vertrauen, insbesondere die Kurzfassung vonStudien, weil politische AkteurInnen gerne wissen, in welche Richtung der Zug fährt.

Dieter Schindlauer: Wir betreiben eine Beratungsstelle und machen Präventionsarbeit.Als Argumentationshilfe und Perspektive, wieman gewisse Schieflagen anders betrachtenkann, braucht man den Anschluss an die aktuel-le Debatte in unterstützenden Wissenschaften.

Mario Jandrokovic: Besteht beim Thema Chancengleichheit nicht die Gefahr, dass einzelne Aspekte wie Gender, Migration, Alter gegeneinander ausgespielt werden?

Dieter Schindlauer: Dieses Ausspielen ist vorallem auf der Ebene der NGOs ein Thema. Das war für mich der Auslöser, mit dem Klags-verband ein gemeinsames Kernziel zu bestim-men – nicht zielgruppen-, sondern problem-orientiert: Das Problem ist Diskriminierung.

Rossalina Latcheva: Wir erforschen problem-orientiert unter welchen Bedingungen Diskrimi-nierung – und damit Verletzung von Chancen-gleichheit – gegeben ist. Die Politik agiert allerdings vorwiegend zielgruppenorientiertund ist einzelnen sozialen Kategorien verhaftet.

Oft betreffen Probleme nicht MigrantInnen oder Frauen, sondern zum Beispiel besonders ältere Frauen bestimmter Hautfarbe.

Wolfgang Michalek: Die Wissensbasis bei denPlayern zu erweitern ist ein schwieriger Schritt.Wenn ich da ganz komplex beginne, dann blockt die Politik. Bewusste Reduktion vonKomplexität ist meist ein strategisch notwendi-ger Schritt, um das Thema zu positionieren.

Rossalina Latcheva: Natürlich kann in der Praxiseine Einschränkung gut sein. Das Ziel der Forschung geht aber darüber hinaus, nämlichKomplexität darzustellen und zugleich die Inter-pretationsbreite einzuengen.

Mario Jandrokovic: Ist es auch nötig, mit aktivistischen oder juristischen Mitteln die Ruteins Fenster zu stellen, um einen gewissenDiskurslevel zu schaffen?

Dieter Schindlauer: Es gibt mittlerweile eineunüberschaubare Fülle von Gesetzen – davonviele mit guten Inhalten und Zielen. Die Proble-me liegen in der Durchsetzung einerseits, und in Gesetzeslücken andrerseits. Die Idee des

Der Antidiskriminierungsmessias kommt nichtSozialwissenschaft als Instrument Diskriminierung zu bekämpfen

Im Gespräch:

Mag. August Gächter, ZSI, Arbeitsgebiete: Migration und Entwicklung, Arbeitsmarkt und Chancengleichheit

Mag.a Rossalina Latcheva, ZSI,Arbeitsgebiete: Migration, Integration, Chancengleichheit, Multivariate Analysemethoden der Sozialwissenschaften, Multi-Method-Design

Mag. Wolfgang Michalek, ZSI,Arbeitsgebiete: Netzwerkbildung,Koordination arbeitsmarktpolitischerNetzwerke

Mag. Dieter Schindlauer, Obmannvon ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit, www.zara.or.at)und Präsident des Klagsverbandeszur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern(www.klagsverband.at).

Interview: Mag. Mario Jandrokovic

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Wolfgang Michalek: Die Glaubwürdigkeit wirdvon den eigenen Werten getragen, die kannman auch gut vermitteln. Aus meiner Sicht schadet es nicht, zusätzlich bewusst auf ökonomische Argumente zu zielen.

Mario Jandrokovic: Wenn Sie zurückblicken aufIhre Praxis: hat es hier eine positive Entwicklunggegeben, dass die Themen allgemein auf eineranderen Ebene abgehandelt werden?

Wolfgang Michalek: Es ist in den letzten zehnJahren gelungen, in der Kommunikation zwischen AkteurInnen etwas zu bewirken. Als 1996 die Europäische Kommission jederRegion Geld für Projekte geboten hat, war dasnoch schwierig. Heute werden auch heikle Themen erfasst, wie etwa Sozialhilfeempfänger-Innen. Da hat sich schon etwas bewegt, aberdas Tempo ist gering.

August Gächter: Da Auftragsforschung mitun-ter von der Politik abhängig ist, wäre die Situa-tion schlimm, wenn es nicht die EuropäischeKommission gäbe. Positive Entwicklungenhaben in den letzten Jahren in der Hinsichtstattgefunden, dass wir weniger isoliert arbei-ten und uns mehr auf europäischer Ebene aus-tauschen und wechselseitig helfen können.

Klagsverbands ist es, aufzuzeigen wo gesetzli-che Regelungen nicht funktionieren. Die „Rutenim Fenster“ müssten schon in den Gesetzenenthalten sein. Da finden sich aber eher nurWattestäbchen.

August Gächter: Der ganzen Antidiskriminie-rungsgesetzgebung ist in Österreich keine Forschung vorausgegangen. Es wurde nichtgefragt: In welcher Form tritt Diskriminierungauf, wer sind die Betroffenen? Man hat das einfach vom EU-Recht abgeschrieben.

Rossalina Latcheva: Außer vom Klagsverbandund ZARA hat man gar keine Information überdie tatsächliche Verteilung von Diskriminierungin unserer Gesellschaft. Es gibt zu wenig Forschung, die dazu finanziert wird.

Dieter Schindlauer: Ein weiteres Problem ist,dass viele Themen totpolitisiert werden. In derEU gibt es sechs Jahre einen Antidiskriminie-rungsschwerpunkt, und dann sind wir quasi fertig. So geht das nicht, denn Bekämpfung vonDiskriminierung ist ein kontinuierlicher Prozess:Der Antidiskriminierungsmessias kommt nicht.

Mario Jandrokovic: Gilt Chancengleichheitschlechthin als hehres humanistisches Prinzip,oder kann auch mit volkswirtschaftlichem Nutzen argumentiert werden?

Dieter Schindlauer: Mittlerweile denke ich, ich muss dazu stehen: es geht um hehre Werte. Die sind auch wieder besser verkaufbar, weilSinnfragen mehr gestellt werden und selbst dieUnternehmen diesen Business Case-Quatschnicht mehr hören können.

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In Europa wie auch global gewinnen Maßnahmenzur Unterstützung lokaler und regionaler Entwick-lung von Beschäftigung und Wirtschaft zunehmendan Bedeutung. In diesem Zusammenhang hat inden letzten Jahren ein spezifisches Konzept eineigenes Profil gewonnen: „Partnerschaften“ sindim internationalen Sprachgebrauch zu einem Fach-begriff der Zusammenarbeit und Koordination inder Arbeitsmarkt-, Sozial- und Wirtschaftspolitikgeworden.

Eine Partnerschaft kann ihren Fokus in sozialen undwirtschaftlichen Themenfeldern haben oder aufBeschäftigung ausgerichtet sein, wofür die Terri-torialen Beschäftigungspakte in Österreich aus-gezeichnete Beispiele darstellen. Diese regionalenund lokalen Partnerschaften erfassen die Prob-leme und Anliegen der für die Beschäftigungs-entwicklung in einem bestimmten Gebiet maßgeb-lichen AkteurInnen vor Ort. In der Folge werdenalle verfügbaren Mittel für eine Gesamtstrategieder Region eingesetzt. Damit werden Beschäfti-gungsmaßnahmen besser koordiniert und beispiel-hafte Aktionen und Maßnahmen zur Sicherungund Schaffung von Beschäftigung verwirklicht.Eine verbesserte Abstimmung von politischen undwirtschaftlichen Maßnahmen und Programmenauf lokale und regionale Bedürfnisse ist die Folge.

Österreichische und internationale Partnerschaftenweisen gemeinsame Merkmale auf:

. Zusammenarbeit verschiedener AkteurInnenvon lokalen, regionalen und nationalenEntscheidungsebenen (Institutionen).

. Koordination diverser Politik- und Wirtschafts-bereiche, von Regierungen und NGOs.

. Integrative Zugänge zu Konzepten und Maß-nahmen, die der Multidimensionalität derProbleme entsprechen.

Räumlich (lokal oder regional) gezielt arbeitendePartnerschaften dieser Art sind Instrumente von„Governance“: Es handelt sich dabei um arbeits-marktpolitische Steuerungs- und Regelungsmecha-nismen, die nicht auf staatliche Lenkung beschränkt

4. OECD LEED Forum Konferenz Partnerships for Skills and Competitiveness18. - 19. 02. 2008, Wien

A&C-Konferenz: Das internationaleNetzwerk von Partnerschaften „OECDLEED Forum on Partnerships and LocalGovernance“ wird vom ZSI betreut.Die Aktivitäten reichen vom Aufbauund der Weiterentwicklung des Netz-werks über Informationsaustausch zuPolitikberatung. Im Rahmen dieses Pro-jekts wurde im Auftrag der OECD (Pro-gramm LEED, Local Economic andEmployment Development) das 4thOECD LEED Forum Meeting orga-nisiert. 135 ExpertInnen aus 25 Staa-ten nahmen an regen Diskussionen zu„Partnerschaften für Qualifikation undWettbewerbsfähigkeit“ teil.

www.zsi.at/4forum_meeting

„Pakte“ und „Partnerschaft“Kooperationen überwinden nationale und fachliche Grenzen

bleiben, sondern Zivilgesellschaft und Privat-wirtschaft mit einbeziehen.

Die Bereitschaft zu laufendem Austausch mit Part-nerInnen und zum gemeinsamen Lernen steht inallen Arbeitsgebieten des ZSI an oberster Stelle.Ein Beispiel für eine gelungene Kooperation aufinternationaler Ebene ist etwa die „InternationalPartnership Fair“ – eine 2006 vom ZSI organisierteVeranstaltung in Wien, bei der 270 TeilnehmerIn-nen aus 30 Staaten ihr Wissen im Aufbau und inder Umsetzung von Partnerschaften diskutieren undweitergeben konnten.

Der Bereich Arbeit und Chancengleichheit konntebesonders im Rahmen der Territorialen Beschäf-tigungspakte durch die gute Vernetzung mitArbeitsmarktservice, Regionen, Landesregierungenund anderen Institutionen – auf nationaler wieauch auf internationaler Ebene – viele positiveErfahrungen sammeln und für weiterführendeAktivitäten nutzen. Dabei kamen die in jahrelangerKoordination der Territorialen Beschäftigungspak-te ständig erweiterten Kompetenzen des ZSI vollzum Tragen. Bis zum Jahr 2013 soll nach einemaktuellen Vorschlag der Europäischen Kommis-sion der Aufbau und die Umsetzung von struk-turellen Partnerschaften im Rahmen des Europä-ischen Sozialfonds in der Union vorangetrieben werden.

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Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher. Albert Einstein (1879-1955)

Wissenschaften und wissenschaftliche Forschung sind grundsätzlich international verbunden. Forschungspolitik kann daher als Vorläufer der Internationalisierung anderer Politikfelder wirken. Das gilt für die Europäische Integration ebenso wie für die Rolle der EU in der Welt.Regional liegen die Ausgangspunkte des Bereichs F&E für Analysen und Maßnahmen zur Förderung von Forschung für die gesellschaftliche Entwicklung zunächst in Ost- und Südosteuropa. Mittlerweile stehen verstärkt interkontinentale Netzwerke zu sozio-ökonomischen Fragestellungen, Innovationen in zukunftweisenden Forschungsbereichen und Auswirkungen auf die Entwicklungspolitik im Vordergrund.

Soziale Innovationen für eine international balancierte gesellschaftliche Entwicklung

Forschungspolitik und Entwicklung

SOZIALE

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INNOVATION

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Neue Ansätze in der Entwicklungszusammenarbeit

F&E-Good Practice: Auf Basis einer fact-finding-mission wur-de der Austrian Development Agency (ADA) seitens des ZSIim Jahr 2003 die Einrichtung universitärer Business-Start-Up-Zentren im Rahmen von Entwicklungshilfeprojekten in Südost-europa vorgeschlagen. Im Auftrag der ADA hat das ZSI denLeistungs- und Strukturkatalog (ToR) für ein erstes Business-Start-Up-Zentrum an der Universität Tuzla (Bosnien und Herze-gowina) entwickelt. Der Aufbau des Zentrums wurde 2004 unterLeitung von WUS-Austria (World University Services) begon-nen. Die vom ZSI entwickelten ToR wurden in Folge auch vonder niederländischen NGO SPARK als Referenz für ihr 2007ins Leben gerufenes „South East Europe Business Start-Up Net-work“ herangezogen, in dessen Rahmen vier weitere Business-Start-Up-Zentren in Bosnien und Herzegowina, Mazedonien,Montenegro und Serbien gegründet wurden. Auch das Busi-ness-Start-Up-Zentrum an der „Kyrill- und Method“-Univer-sität in Skopje wurde seitens der ADA auf Basis der Vorarbei-ten des ZSI gefördert.

www.zsi.at/bsc_unituzla

Ein neues Profil für die Austrian Science and Research Liaison Offices

F&E-Good Practice: Auf Basis einer gewonnenen Ausschrei-bung führt das ZSI seit 2004 das Management der beiden „Austrian Science and Research Liaison Offices“ (ASO) inLjubljana (Slowenien) und Sofia (Bulgarien). Im Zuge des Beauf-tragungswechsels wurden die ASO einem Neudesign ihrer Mission und ihrer Tätigkeitsprofile unterzogen. Seitdem wer-den mit dem Auftraggeber (BMWF) jährliche strategischeProgrammschwerpunkte entwickelt. Darauf bezogene kleine„Calls for Proposals“ aus dem Operativbudget der ASO unter-stützen bi- und multilaterale Forschungskooperationen zwi-schen österreichischen Forschungseinrichtungen und ihrenPartnern auf Basis eines transparenten Auswahlverfahrens.Der ursprünglich bilaterale Fokus in Richtung Bulgarien undSlowenien wurde um einen regionalen „Westbalkan“-Fokuserweitert. Darüber hinaus wurden die ASO in multilaterale Initi-ativen eingebunden und erfüllen heute wissensbasierte Bera-tungs-, Netzwerk- und Brokerfunktionen in einem anspruchs-vollen und dynamischen Mehrebenensystem. Im November2007 erhielt das ASO Sofia für seine ausgezeichneten Leistun-gen den „Marin Drinov“-Preis, die höchste Auszeichnung,die von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften an eineInstitution vergeben werden kann.

www.aso.zsi.at

Stand 31.3. des jeweiligen Jahres 2006 2007 2008

Anzahl der MitarbeiterInnen (Köpfe) 9 14 18

Anzahl der MitarbeiterInnen (Vollzeitäquivalente) 9 12 15

Zahl der bearbeiteten Projekte pro Jahr 15 17 –

Exportquote (Projektförderung aus dem Ausland

in % der gesamten Projektförderungen) 33 37 –

Anzahl der Zugriffe auf der meist besuchten

Projektwebseite des Bereichs (hits) 254.000 799.152 –

F&E: Zahlen und Fakten

. Koordinationsstelle der „Austrian Science and Research

Liaison Offices“ (ASOs) in Sofia und Ljubljana. WBC-INCO.NET: Koordination der Forschungs-

und Technologiepolitik mit dem Westbalkan. SEE-ERA.NET: Südosteuropa ERA-NET. SCORE: Strategische Kooperation zwischen der EU

und der Region des Westbalkans im Bereich der

IKT Forschung. EULAKS: Verbindung sozio-ökonomischer Forschung

zu den Dynamiken der Wissensgesellschaft in der EU

und Lateinamerika. LAC-ACCESS: Verbindung von exzellenten

Forschungsinstitutionen in der EU und in

lateinamerikanischen und karibischen Staaten. SEA-EU-NET: Förderung des bi-regionalen EU-ASEAN

Wissenschafts- und Technologiepolitik-Dialogs. www.era.gv.at: Österreichische Kommunikationsplattform

für den Europäischen Forschungsraum. Evaluation des amerikanisch-russischen

Grundlagenforschungsprogramms an

russischen Hochschulen. CIR-CE: Wissenschaftliche Begleitung des

Technologie- und Innovationsprogramms CIR-CE

des österreichischen Bundesministeriums für

Wirtschaft und Arbeit

10 Projektbeispiele

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Mario Jandrokovic: Wie kam es zur Vorreiter-rolle Österreichs im Bereich Wissenschaft und Forschung in Mittel- und Südosteuropa?

Klaus Schuch: Österreich hat schon früh struktu-relle Hilfe für Universitäten und Forschungsein-richtungen in Mittel- und Osteuropa gegeben.Die heutige Pole Position Österreichs in derRegion hat viel damit zu tun, dass wir damalsSozialkapital aufgebaut haben.

Anneliese Stoklaska: Ganz am Anfang habenviele Maßnahmen fast Entwicklungshilfe-

charakter gehabt und wurden dann sukzessive adaptiert. Wir haben es auch verstanden, die Instrumente der EU geschickt zu nutzen. Das ZSI ist in diesem Bereich unverzichtbar, weil es forschungspolitisch innovativ denkt und nationale Maßnahmen mit „europäischen“höchst erfolgreich strategisch verlinkt.

Mario Jandrokovic: Was ist der Mehrwert dieserArt von wissenschaftlicher Zusammenarbeit für die beteiligten Länder?

Anneliese Stoklaska: Uns ist die Zukunft derRegion und vor allem die Jugend wichtig. Gerade die Bereiche Wissenschaft, Forschungund Bildung helfen viele tagespolitische Gräben zu überbrücken. Das sind bekanntlichauch die Kapitel, die in den EU-Beitritts-verhandlungen gewöhnlich als erste abgeschlossen werden.

Klaus Schuch: Die Teilnahme der neuen Mitgliedsstaaten am europäischen Rahmen-programm ging von einem sehr niedrigenNiveau aus. Jetzt nehmen die Erfolgsquoten zu,und in sehr vielen der geförderten Projekte sinddiese Länder mit österreichischen Partnern vernetzt. Das hat wohl auch dazu beigetragen,dass Österreich im Forschungsrahmenpro-gramm vom Nettozahler zum Nettoempfängergeworden ist.

Elke Dall: Wichtig für den gemeinsamen Erfolgist der Aufbau von Kapazitäten auf den Ebenen

der Kooperationsfähigkeit, der Innovations-fähigkeit und der Drittmittelakquisition.

Mario Jandrokovic: Wie unterstützt das ZSI bei Drittmittelakquisition?

Elke Dall: Wir beraten etwa Antragsteller in den Ländern des Westbalkans, wie sie einenProjektantrag besser gestalten können. Es geht unter anderem darum, den „EU-Speak“, die Geheimsprache des Antragsschreibens, zu erklären, aber vor allemauch um das Verstehen der Logik und derZielsetzungen von Programmen.

Mario Jandrokovic: Welche Disparitäten herrschen zwischen EU-Ländern und Mittel-Südosteuropa?

Anneliese Stoklaska: Immer noch zu viele. Ein wichtiges Stichwort in diesem Zusammen-

Internationalisierung und Exzellenz gehören zusammen!

Im Gespräch:

Mag.a Elke Dall, ZSI, Arbeitsgebiete: Forschungs- und Innovationspolitik, Evaluation

Dr. Klaus Schuch, ZSI, Arbeitsgebiete: Europäische Forschungs- und Bildungs-kooperation, Technoglobalisierung

Dr.in Anneliese Stoklaska, Abteilungsleiterin Internationale Forschungskooperationen imBundesministerium für Wissenschaftund Forschung

Interview: Mag. Mario Jandrokovic

Dialog zur internationalen Zusammenarbeit

SOZIALE

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INNOVATION

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hang ist Brain Drain: Vor allem die junge Intelligenz wandert ab.

Klaus Schuch: Diese Länder haben eineZukunftsoption in der Europäischen Union undwerden eine Transformation zur Informations-und Wissensgesellschaft durchmachen. Österreich tut gut daran, schon jetzt mit denbesten Köpfen Partnerschaften einzugehen.

Mario Jandrokovic: Wie agiert das ZSI in diesem Zusammenhang?

Elke Dall: Eine der Hauptaufgaben ist die Koordination von Netzwerken wie dem South-east European ERA-NET und dem Western Balkan Countries INCO-NET. Wir führen auchautonom Forschungsprojekte durch. So analy-sieren wir etwa, welche Förderprogramme für

die ForscherInnen in der Region geöffnet sindund bringen das in lesbarer Form unter die Stakeholder.

Klaus Schuch: Ein großer Mitarbeiterstab istdabei kein Nachteil. So können wir besser mitgestiegenen Anforderungsprofilen und derKomplexität interkultureller Kommunikation mithalten.

Mario Jandrokovic: Schaffen die Kompetenzendes ZSI in Mittel- und Südosteuropa weiter-führende Perspektiven?

Elke Dall: Die Erfahrungen aus Südosteuropawenden wir aktiv auf andere Regionen an. Verschiedene Lateinamerikaprojekte laufenbereits am ZSI, und daraus ergeben sich weitere Projekte in dieser Region. Aufbauendauf den gewonnenen Kompetenzen engagieren wir uns weiters zum Beispiel in Russland und in Südostasien.

Anneliese Stoklaska: Seine Vielseitigkeit und forschungsbasierte Expertise machen das ZSI auch zu einem starken operativen Partner für internationale Kooperations-aktivitäten im Rahmen der österreichischen„Wissenschaftsaußenpolitik“.

Mario Jandrokovic: Welche Rolle nehmen Sozialwissenschaften in Forschung und Entwicklung ein?

Elke Dall: Der sozialwissenschaftliche Methodenkanon ist wichtig, um Trends in anderen Bereichen sichtbar zu machen. Sozialwissenschaften haben bei der Gestaltung von Innovations-, Wissenschafts- und Technologiepolitik einen hohen Stellenwert.

Klaus Schuch: Ich halte die Sozialwissenschaftgerade in Südosteuropa für sehr wichtig. DieGesellschaft muss sich neu konstituieren, und es gibt vielversprechende zivilgesellschaftlicheAnsätze. Hier geben die vom ZSI gemanagtenAustrian Science and Research Liaison Officesstrukturelle Unterstützung. Dass Ende letztenJahres drei dieser Büros in Budapest, Bratislavaund Brünn geschlossen wurden, ist Ausdruckeiner Normalisierung: unsere Vermittlungsarbeitmuss obsolet werden. Gleichzeitig wird sich dieGlobalisierung der wissenschaftlichen Prozesseund Arbeitsteilungen weiterentwickeln, und dahaben wir die Weichen gestellt um von Anfangan dabei zu sein.

Anneliese Stoklaska: Wir bleiben nicht in Routinen kleben, die sich bewährt haben unddie wir gewöhnt sind, sondern wir versuchen,wirklich mit der Zeit zu gehen und Neues zumachen.

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Weltweite Kooperationen

European Association for Distance Teaching Universities European Network for Quality of Higher Engineering Education for IndustryEuropean Older People’s Platform (AGE)European Schoolnet (EUN)Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales, Sede México (FLACSO)Fondazione IARDForschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt Wien (FORBA)Forschungs- und Technologietransfer GmbH (Fotec)Forschungszentrum L3SFoundation for Higher Education World University Service (SUS BiH)Fraunhofer-Institut für Angewandte InformationstechnikFree University of AmsterdamFundación de la Universidad de La RiojaGeneral Secretariat for Research and TechnologyGeorgian National Science FoundationGerman Institute of Global and Area Studies (GIGA)Gesellschaft zur Förderung der Forschung (GFF)GKI Economic Research Co. (GKI)Greek Research & Technology NetworkGroupe des Ecoles des Télécommunication (GET)Halevi Dweck & Co. ARTTIC Israel Ltd. (ART) Hautes Etudes Commerciales Help Forward NetworkHelsinki University of Technology (TKK)Higher School of Economics (HSE)Hungarian Science and Technology Foundation (TETALAP)IBG Institut für Humanökologische Unternehmensführung GmbHIceland TelecomIFA Unternehmensberatungimc - information multimedia communication AGIMU Institut MünchenInclusion Trust (I-Trust)Indo-Uzbek Centre for the Promotion of S&T CooperationIndraInformation Society Research and Teaching GroupInitiative Frau & Arbeit in SalzburgInnova S.p.A.Institut für Organisationskommunikation (IFOK)Institut National de TélécommunicationInstitute for Prospective Technology Studies (IPTS)Institute for Social Research and Analysis (SORA)Institute of Social Sciences Ivo PilarInstitute of Studies for the Integration of SystemsInstituto Colombiano para el Desarrollo de la Ciencia y la TecnologíaInterdisciplinary Centre for Comparative Research in the Social Sciences (ICCR)International Centre for Black Sea Studies (ICBSS)Internationale Arbeitsorganisation (ILO)Internationales Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (IB-PT-DLR)Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ)I_ik UniversityIstituto Tecnologia Didattiche – Consiglio Nazionale delle RicercheJagiellonian University KrakowJoanneum ResearchJozef Stefan InstituteJubiläumsfonds der Österreichischen NationalbankKarls Universität PragKatholike Universiteit Leuven Kaunas University of TechnologyKompetenzzentrum Holz GmbHKompetenzzentrum Technik – Diversity – ChancengleichheitKönig Baudouin StiftungLa Cité des sciences et de l’industrie (CSI)

Aalborg UniversityAcademy of FinlandAcademy of Sciences of MoldovaAcademy of Sciences of the Czech RepublicAgency for the Promotion of European Research (APRE)Agora Systems S.A.Allweb SolutionsArbeitsmarktservice Österreich (AMS)Aristotle University of Thessaloniki Association for Information Systems and Computer NetworksAsylkoordination ÖsterreichAtos Origin SAEAustria Wirtschaftsservice (AWS)Austrian Development Agency (ADA)Austrian Research Centers (ARCS)Barcelona Science Park (PCB)BearingPointBelarussian Institute of Systems Analysis Belgrade Open SchoolBrunel UniversityBulgarian Academy of SciencesBundesarbeitskammerBundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB)Bundeskanzleramt Österreich (BKA)Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA)Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW)Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz (BMSK)Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK)Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF)Business Development Centre – BDC – North DenmarkCambridge Training and Development Ltd.Center for Technology and Innovation Management (CeTIM)Central European Exchange Program for University Studies (CEEPUS)Centre de Culture Scientifique Technique & Industrielle de Grenoble (CCSTI)Centre de la coopération internationale en recherche agronomique pour le développement (CIRAD)Centre for e-Learning (AGH – UST)Centre for Research and Innovation Management, University of Brighton (CENTRIM)Centre for the Study of European and Latin American Relations (CERCAL)Centre Nationale de la Recherche Scientifique (CNRS)Centre of Information Society TechnologiesCentro Interuniversitario di RicercaCivilian Research and Development Foundation (CRDF)Collegium BudapestComisión Nacional de Investigación Científica y TecnológiaConsejo Nacional de Ciencia y TecnologíaConsejo Superior de Investigaciones CientíficasConsiglio Nazionale delle RicercheCooperación Latino Americana de Redes Avanzadas (CLARA)Danish Technology Institute, Center for Competence and IT (DTI)DEKRA Akademie GmbHDiversity Centre – Förderung von Gleichstellung, Vereinbarkeit und DiversityDramaworks GmbHÉcole des hautes études en sciences sociales (EHESS)Ecoplanempirica - Gesellschaft für Kommunikations- undTechnologieforschung mbHEmployment Observatory Research (PAEP)eSkills UKEuropäische Kommission (EK)

DKFI

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ESGRATGR RSATESATATATESATBYRSGBBGATDEATDEAT

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Land Salzburglap projektmanagementLatin American Centre for Relations with Europe (CELARE)L’Institut de Recherche pour le Développement (IRD)London School of Economics and Political Science (LSE)Macedonian Association of Information TechnologyMasaryk Universität BrünnMekra Lang GmbHMENON NetworkMihajlo Pupin InstituteMinisterio de Ciencia e TecnologíaMinisterio de Educación y CienciaMinisterio de Educación y CulturaMinistry of Civil Affairs of Bosnia and HerzegovinaMinistry of Education and ScienceMinistry of Education and ScienceMinistry of Education and ScienceMinistry of Education and ScienceMinistry of Foreign AffairsMinistry of Foreign Affairs of Bosnia and HerzegovinaMinistry of Higher Education, Science and TechnologyMinistry of ScienceMinistry of Science, Education and SportsMinistry of Science, Technology and InnovationMinistry of State for Research and TechnologyNational Academy of Sciences of the Republic of AzerbaijanNational Accreditation Centre for Continuing Vocational TrainingNational Authority for Scientific Research (ANCS)National Centre for Scientific and Technological InformationNational Centre for Scientific Research - DemokritosNational Contact Point for Research Programmes of the EU (IPPT-PAN)National Office of Research and Technology (NKHT)National Organisation Women in Higher Technical Education and Positions (vhto)National School of Political Studies and Public AdministrationNational Science and Technology Development AgencyNational Training FundNetherlands Organisation for Applied Scientific Research (TNO)New Bulgarian University - Career Development CentreNew Eurasia FoundationÖAR-Regionalberatung GmbHOpen UniversityOrganisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO)Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)ORT Israel (ORT)Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE)Österreichischer Rundfunk und Fernsehen - Radio Österreich 1 (ORF)Österreichisches Lateinamerika Institut (LAI)PlanetPodkarpackie VoivodshipPolish Academy of SciencesPredikaRegional Cooperation Council (RCC)Regional Development Agency of North Hungary (NORDA)Research Council of NorwayRoyal Netherlands Academy of Arts and SciencesRWTH AachenSalzburg Global SeminarSalzburg Research GesmbHSecretaría de Ciencia y Tecnología Security Technology Competence CentreSicherheitsakademie des BM für Inneres (SIAK)Siemens AGSlovak Research and Development Agency (APVV)Slovenian Business and Research AssociationSlovenian Research Agency

Social Policy Research Centre (SPRC)Software AG - Günther LangSouth East European Research Centre (SEERC)Spanische Universität für FernlehreSt. Petersburg State UniversityStadt WienSteering Platform on Research for the Western Balkan CountriesSteirische Volkswirtschaftliche GesellschaftSüdliche Föderale Universität, Rostow/DonSustainable Europe Research Institute (SERI)Swedish Governmental Agency for Innovation Systems (VINNOVA)Swiss Occidental LeonardoTallinn UniversityTask Force Building and Fostering Human CapitalTechnical Support for European Organisations (TESEO)Technologie- und Innovationsberatungsagentur in Bayern beim DGB e.V.Territoriale Beschäftigungspakte in Österreich - TEPsTerritoriale Partnerschaften in OECD LEED Staaten und Südost-Europa (OECD LEED Forum)The British High Commission of SingaporeThe Employers Forum on AgeThe National Information Centre for Ukraine-EU S&T CooperationThe Netherlands Platform Older People and EuropeThe Scientific and Technical Research Council of Turkey (TÜBITAK)The State Committee for Scientific ResearchThink Tank for Everyday Democracy (DEMOS)Tikkurilan lukio (Tikkurila Upper Secondary School)Tomas Bata University ZlínUbuntunetUnion Network InternationalUnited Nations Educational, Scientific and Cultural Organization(UNESCO)Universidad Autónoma MetropolitanaUniversidad de la República, MontevideoUniversidad Nacional de General SarmientoUniversidad Politécnica de MadridUniversità Cattolica del Sacro CuoreUniversität für Bodenkultur (BOKU)Universität WienUniversity College London (UCL)University of AarhusUniversity of CambridgeUniversity of LeicesterUniversity of MaastrichtUniversity of Modena Reggio EmiliaUniversity of SalamancaUniversity of SussexUniversity of TampereUniversity of TartuUniversity of WestminsterUniversity of YorkUniversity Ss Cyril and MethodiusUnruhe – PrivatstiftungUnternehmensberatung BAB GmbHVerband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV)Verein Jugend und ArbeitVerein Lokale Agenda 21 (LA21 Wien)VideoCells (V-Cells)Warsaw School of EconomicsWeltbankWIBAG- Wirtschaftsservice BurgenlandWiener ArbeitnehmerInnen-Förderungsfonds (WAFF)Wirtschaftskammer ÖsterreichWirtschaftsuniversität WienWissenschaftsladen WienWork Research CentreZenit GmbHZentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)Zentrum für Innovation und Technologie (ZIT)

ATATCLFRGBMKCZDEBERSBRESUYBAALBGMEMKFRBASI

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ROTHCZNLBGRUAT

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DEDEAT

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www.zsi.atwww.zsi.at

Die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit einzel-ner Staaten, die Erhaltung von Arbeitsplätzen alssoziale Herausforderung in einer Welt divergie-render kultureller und politischer Systeme, diewirtschaftlich längst global verwoben sind. All dasist vielfach und – wie oft behauptet wird – an-geblich unausweichlich von einem hartenKonkurrenzkampf dominiert.

In der Wissenschaft ist aber neben Konkurrenzzwischen herausragenden Ideen auch Kooperationgefordert. Der passende Mix von Methoden, diegezielte Durchführung, Analyse und Evaluierungfördern die Entwicklung in technologisierten Län-dern genau so wie in den aufstrebenden StaatenSüdost-Europas, Asiens und weltweit. Wesentlichfür den Erfolg ist, ob ForscherInnen die Möglichkeitzur effizienten Zusammenarbeit gegeben und derZugang zu adäquater Infrastruktur und Finanzierungerschwert oder erleichtert wird.

Die Verbesserung struktureller Rahmenbedingun-gen der Wissenschaft ist eine wichtige Voraus-setzung, um die gesellschaftliche Entwicklungdurch Forschung mitgestalten zu können.

Im jüngsten, vom Projektumfang jedoch größtenZSI-Bereich Forschungspolitik und Entwicklung(F&E) steht die weltweite Vernetzung vonWissenschafterInnen an oberster Stelle.

Wir unterstützen den forschungspolitischen Dia-log, loten Möglichkeiten der Zusammenarbeit vonForschungseinrichtungen aus, beraten Wissenschaf-terInnen bei Projektanträgen, sowie die Europäi-sche Kommission und andere Stakeholder bei derUmsetzung innovativer Forschungsförderungspro-gramme in den Regionen.

Wir organisieren wissenschaftliche Konferenzenund kooperieren mit renommierten Universitäten,mit Forschungs- und Bildungsministerien sowienationalen Kontaktstellen für das EU-Rahmenpro-gramm in praktisch allen Weltregionen.

Wir publizieren Forschungsberichte, gestaltenWebsites und fördern den Informationsflusszwischen AuftraggeberInnen und ForscherInnendurch persönlichen Kontakt sowie den Einsatz vonKommunikationstechnologien (z.B. Webkonfer-enzen).

Besondere Bedeutung hat die Zusammenarbeit mitden südosteuropäischen Staaten. Hier ist die Ko-operation von Forschungsförderungsstellen imSEE-ERA.NET beispielgebend. Ein Aktionsplandes Netzwerks zeigt, wie mehr WissenschafterInnendes Westbalkans an die ForscherInnen-Gemein-schaft der EU herangeführt und wie insbesondereNachwuchswissenschafterInnen gefördert werdenkönnen. Erfahrungen des ZSI aus langjährigerSchwerpunktarbeit in Südosteuropa werden aktivin anderen Weltregionen genutzt.

Die internationale Zusammenarbeit wird – derösterreichischen und europäischen Forschungs-strategie entsprechend – mit Russland und Osteu-ropa, Südostasien, aber auch mit Lateinamerika ver-stärkt. So entstehen aus regional erfolgreichenProjekten weitere international vorbildliche Projek-te. Ein Ziel des Zentrums für Soziale Innovationdabei: von der Koordination zur Partnerschaft.

Netzwerke bilden, Ergebnisse darstellen, Entwicklung vorantreibenUnsere F&E-Tätigkeitsfelder

Österreich: ein aktiver Partner in der internationalenWissenschafts- und Technologie-kooperation

F&E-Good Practice: Gemeinsam mitdem Bundesministerium für Wissen-schaft und Forschung (BMWF) betei-ligt sich das ZSI aktiv an den Dialogak-tivitäten der EU mit Regionen der inter-nationalen F&E Zusammenarbeit(INCO-NET). Die Europäische Kom-mission identifizierte sechs Zielregionenfür den Dialog, wobei das ZSI in vierder resultierenden Projekte vertretenist: Westbalkan, Osteuropa und Zen-tralasien, Südostasien und Lateiname-rika. Dabei koordiniert das ZSI denDialog zwischen der EU und den West-balkanstaaten, was auch dem öster-reichischen regionalen Schwerpunkt-programm entspricht. In allen diesenProjekten setzt das ZSI gemeinsam mitseinen Partnern wissenschaftlich-ana-lytische Arbeitspakete um und befasstsich mit globalen Herausforderungen.

www.wbc-inco.net

www.inco-eeca.net

www.sea-eu.net

www.s2lat.eu/eularinet

SOZIALE

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INNOVATION

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Als internationales Forschungsinstitut, das seineProgramme und Projekte aus öffentlichen Mittelnfinanziert, steht das ZSI permanent auf dem Prüf-stand: Halten die Projekte, was sie in den Anträ-gen versprechen? Werden die Gelder wirksamund effizient eingesetzt? – So lauten nur einige Fra-gen eines konsequenten Evaluationsprozesses.Transparenz ist eine Selbstverständlichkeit, die wiraber nicht nur nach außen – unseren Auftrag-gebern und der Öffentlichkeit gegenüber – leis-ten. Wir wenden Evaluation auch intern auf dieeigene Organisation an, um daraus zu lernen, dieQualität unserer Arbeit zu sichern, und das Insti-tut und seine Kompetenzen strategisch weiter zuentwickeln.

Das ZSI hat eine lange Tradition in der Durch-führung von unabhängigen Evaluationen, speziellin der Forschungs- und Technologiepolitik, derBildungskooperation und der Entwicklungszusam-menarbeit. Der starken Verankerung empirischerSozialforschung im ZSI entsprechend haben wir ininternationaler Zusammenarbeit einen EU-Standardmit entwickelt, nach dem Forschungseinrichtungenquantitativ und qualitativ bewertet werden kön-nen. Zu unseren Auftraggebern im Bereich Evalu-ation zählen die UNIDO, die Weltbank, die U.S. CRDF (Civilian Research and DevelopmentFoundation), CEEPUS, die Europäische Kommission, österreichische Ministerien, die Öster-reichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG),sowie die Österreichische Entwicklungszusammen-arbeit.

Einer unserer methodischen Schwerpunkte liegtin der sozialen Netzwerkanalyse, die es ermöglicht,neben der Bewertung von Ergebnissen und der Ein-schätzung von Wirkungen auch Prozesse in Pro-grammen und in einzelnen Projekten zu evaluieren.Bei „Programmen“ kann es sich um den Auf- undAusbau von bildungs-, sozial- oder wirtschaftspoli-tisch relevanten Institutionen, um Forschungs-förderung oder andere der gesellschaftlichenEntwicklung dienende Maßnahmen handeln.Entsprechend unterschiedlich sind in solchen Pro-grammen geförderte „Projekte“. Das Spektrumumfasst hier die Evaluierung von Projektanträgennach Ausschreibungen in unseren Partnerländern

bis zu konkreten Forschungs-, Entwicklungs- oderTrainingsprojekten, die wir für die Auftraggebersowohl begleitend als auch nach Projektabschlussevaluieren. Mittels quantitativer und qualitativerMethoden der empirischen Sozialforschung, etwaDokumenten- und Inhaltsanalysen, auf der Grund-lage von Interviews und statistischen Auswer-tungsverfahren spüren wir mögliche „blinde Fleck-en“ auf und schaffen dadurch rasche und vor allemlaufende Interventionsmöglichkeiten für die Auf-traggeber. Unsere Ergebnisse zeigen unmittel-bare Wirkungen: Sie erleichtern die Steuerbarkeitmit dem Ziel einer messbaren Effektivität undQualitätssicherung.

Unser Anspruch ist es, bei den Besten der Branchemit dabei zu sein. Internationale Kooperationen,laufende methodische Fortbildung der wissen-schaftlichen MitarbeiterInnen haben hohe Priorität.Das Wichtigste aber ist, von Beginn an mit allenunseren Kunden einen ehrlichen und kritischenDialog zu führen. Evaluation orientiert sich dabeiimmer an den konkreten Frage- und Problemstel-lungen der EntscheidungsträgerInnen und erfülltdrei Kernfunktionen: Aus Erfahrungen zu lernen,Unterstützung der Legitimation des Einsatzesöffentlicher Mittel durch Transparenz und Qua-litätssicherung, und Überprüfung der Wirksamkeitvon Projekten und Programmen.

„Westbalkan Science Day“ in Wien:Vernetzung zwischen ForscherInnen aus Österreich und den Westbalkanländern13. 11. 2006, Universität Wien

F&E-Konferenz: Zum ersten „Westbal-kan Science Day“, der von den Austri-an Science and Research Liaison Offi-ces Ljubljana und Sofia organisiert wur-de, kamen mehr als 150 Wissenschaf-terInnen aus der Region Südosteuro-pa sowie aus Österreich. In den Schwer-punkten Sozial- und Wirtschaftswis-senschaften sowie Informationstech-nologien ging es bei der Konferenzum die Erweiterung bzw. Gründungvon Netzwerken und die Anbahnungvon Forschungskooperationen für ver-schiedene Förderprogramme, etwa im7. EU-Forschungsrahmenprogramm.

www.aso.zsi.at

EvaluationKonsequent lernen, sich zu verbessern

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Wissen ist der einzige Produktionsfaktor, der nicht unter das Gesetz des abnehmenden Ertrags fällt. John Maurice Clark (1884-1963)

Soziale Innovationen für die gesellschaftliche Einbettung von Technologien

Technischer Fortschritt wird maßgeblich von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geformt. Relevantes Wissen über Technik umfasst nicht nur die in Technologien genutztenErfahrungen und Kenntnisse. Ebenso notwendig ist Wissen über die Entstehung, Verbreitungund Folgen von Innovationen, sowie über die Entfaltung sozio-technischer Innovationen.Die Gestaltung von Innovationen bilden Schwerpunkte unserer Services und der Forschung im Bereich T&W in gesellschaftlich wichtigen Anwendungsfeldern, insbesondere zur Verbesserung von Arbeitsformen und Bildungsprozessen. Wir wenden pädagogische Prinzipien an, setzen Social Software, partizipatives Technologiedesign und spezifische interdisziplinäre Methoden ein.

Technik und Wissen

SOZIALE

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INNOVATION

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Social Software in der Bildung

T&W-Good Practice: Mit dem Projekt iCamp koordiniert dasZSI das erste Forschungsprojekt im 6. Rahmenprogramm, dassich mit dem Thema Social Software in Bildungsszenarienbeschäftigt. Weblogs und Wikis prägen bereits seit einigen Jahren digitale Kommunikations- und Kollaborationspraktiken.Soziale Netzwerke werden über Plattformen wie Facebook,MySpace oder Xing gepflegt und ausgebaut. Bisher gab eswenig empirische Daten über den Einsatz dieser Tools und Ser-vices. Außerdem fehlt es noch an Einsatzmöglichkeiten imUnterricht und in der Praxis des Wissensmanagements.

www.icamp-project.org

Network of Excellence

T&W-Good Practice: Mit Beginn des 6. Forschungsrahmen-programmes wurde ein neues Instrument zur Vernetzung undStrukturierung der europäischen Forschungslandschaft einge-setzt: Exzellenznetzwerke. Das ZSI war von Beginn an in einemdieser Netzwerke im Bereich Technologieunterstütztes Lernen(TEL) dabei. Nach vier Jahren Laufzeit wurde Bilanz gezogen.Trotz anfänglicher Skepsis hat sich das Netzwerk als wichtigesElement der TEL-Forschung erwiesen. Vor allem die Einbin-dung von NachwuchswissenschafterInnen in diesem Bereichund die vom ZSI mitgestalteten Summer Schools wurden vonallen Beteiligten sehr positiv bewertet. Damit das Netzwerkseine Aktivitäten auch in der Zukunft verfolgen kann, wurdeEATEL (European Association of Technology Enhanced Lear-ning) gegründet.

www.prolearn-project.org, www.ea-tel.eu

Bereitstellung einer Infrastruktur für ein Forschungsnetzwerk junger WissenschafterInnen

T&W-Good Practice: Das ZSI hat in Zusammenarbeit mit euro-päischen PartnerInnen die PROLEARN Akademie etabliert. Sieorganisiert Sommeruniversitäten, um die Vernetzung von jun-gen ForscherInnen zu unterstützen: Istanbul 2005, Bled 2006,Nizza 2007, Ochrid 2008. Die Sommerschulen bringenDoktorandInnen mit erfahrenen ForscherInnen von PROLEARNund führenden außereuropäischen Instituten zusammen.

www.prolearn-academy.org

Stand 31.3. des jeweiligen Jahres 2006 2007 2008

Anzahl der MitarbeiterInnen (Köpfe) 9 12 7

Anzahl der MitarbeiterInnen (Vollzeitäquivalente) 8 8 6

Zahl der bearbeiteten Projekte pro Jahr 12 12 –

Exportquote (Projektförderung aus dem Ausland

in % der gesamten Projektförderungen) 73 85 –

Anzahl der Zugriffe auf der meist besuchten

Projektwebseite des Bereichs (hits) 1.245.586 1.179.955 –

T&W: Zahlen und Fakten

. iCamp: innovativer, inklusiver, interaktiver &

interkultureller Lern-Campus. EU4ALL: Vereinheitlichter europäischer Ansatz

zur Ermöglichung von technologieunterstütztem

lebenslangen Lernen. ComeIn: Mobile Online-Services zur sozialen

Integration jugendlicher Randgruppen. mature@eu: Unterstützung von ArbeitgeberInnen

bei der Einstellung älterer MitarbeiterInnen. PROLEARN: Exzellenznetzwerk für die professionelle

technologieunterstützte Aus- und Weiterbildung. eSTART: Netzwerk für Medien- und Computerkompe-

tenzen im Primärschul- und Unterstufenunterricht . IFAC: Information für Mädchen über Berufe in

Wissenschaft und Technologie. NANOYOU: Kommunikation mit Jugendlichen

über Nanotechnologie. Open Innovation: Instrumente und Strategien zur

aktiven Einbeziehung von NutzerInnen und anderen

sozialen Gruppen in technische Innovationsprozesse am

Beispiel Brennstoffzellen-Technologie und Holz-Plastik-

Verbundstoffe. Embedding Standards: Einbettung von IKT und

multimedialen Standardisierungsinitiativen in

den Europäischen Qualifikationsrahmen

10 Projektbeispiele

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www.zsi.atwww.zsi.at

Lebenslanges und selbstverantwortliches Lernengilt als wesentliche Grundlage einer wissens-basierten Gesellschaft. Voraussetzung, um Lückenzwischen verfügbaren Qualifikationen und Anfor-derungen der Arbeitsmärkte zu schließen, ist derlaufende Erwerb von Wissen und die Nutzungneuer Techniken – auch im engsten Sinn desWortes. Unser Ziel ist es, in weltweiten Netzwerkendie erfolgreichsten Ideen und Lösungsansätze fürdie Bewältigung anstehender Probleme zu find-en und lokal zugänglich zu machen. Durch Bedarfs-analysen und Vernetzung von TechnikerInnen undUserInnen helfen wir im ZSI-Bereich Technik undWissen (T&W) mit, dass neu entwickelte Technolo-gien von Beginn an möglichst anwenderfreundlichund nachhaltig gestaltet werden. Informations-und Kommunikationstechnologien bilden dabeieinen gewachsenen – aber nicht ausschließlichen– Schwerpunkt.

Mittels Interviews, Fokus-Gruppen und in Diskus-sionsrunden analysieren wir die Anforderungeninsbesondere von neuen Arbeitsbereichen z.B. inCreative Industries. Klein- und Kleinstbetriebe,neue Selbstständige sowie Non-Profit-Organisa-

tionen werden sich auch künftig keine großen IT-Departments leisten können. Gerade für sie ist derZugang zu nicht geschützter Software (open source)daher besonders wichtig, die günstig in derAnschaffung ist und sich leicht verändern bzw.anpassen lässt. Der Zugriff auf einfache Toolsermöglicht es auch diesen Berufsgruppen, an der„Netzwerkökologie“ teilzunehmen. Diese Mög-lichkeit ist nicht nur eine wesentliche Voraussetzungzur Existenzsicherung vieler. Sie erleichtert es denNutzerInnen auch, aus einer eindimensional fix-ierten Konsumentenhaltung heraus in die Rollevon aktiven GestalterInnen zu schlüpfen. Das ZSIunterstützt die Weiterentwicklung und Verbrei-tung von Software mit offenen Lizenzen und verän-derbaren Strukturen. Durch Fortbildungs- undBeratungsangebote für Universitäten und Betriebewird die Orientierung im Angebots-Dschungelerleichtert.

Wir untersuchen wie sozio-technische Innovatio-nen in Arbeit und Bildung so zur Anwendung kom-men können, dass Menschen in neuen Beschäfti-gungsformen ihre Potenziale besser ausschöpfenund Personengruppen an der Informationsge-sellschaft aktiv teilhaben können, die auf Grundihrer besonderen Bedürfnisse oft noch benachteiligtsind.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich derHochschulbildung, wo StudentInnen und Lehrendeüber nationale Grenzen hinweg neue Technologienzum Wissenserwerb effizient nutzen lernen.Angesichts der Ausweitung von sozialen Netz-werken etwa via youtube, myspace oder face-book sollen den überwiegend jungen NutzerInnenneben den Vorteilen auch die Risken dieserWerkzeuge bewusst werden.

Wir kooperieren grenzüberschreitend mit Technolo-gie-Konzernen, Universitäten und Ministerien. Derwissenschaftlich interdisziplinäre Pool an Mitar-beiterInnen am ZSI und die enge Zusammenarbeitmit den Institutionen der EU machen die Beson-derheit und unser Renommee, nicht zuletzt auchim professionellen Projektmanagement, aus.

Kompetenzen fördern, Zugänge erleichtern, Eigenverantwortung stärken

Sozialwissenschaftliche Berufsqualifizierung

T&W-Good Practice: Der Sektor derprivaten, zumeist nicht-profitorientier-ten sozialwissenschaftlichen For-schungseinrichtungen wächst. Immermehr SozialwissenschafterInnen arbei-ten in Einrichtungen, die maßgeschnei-derte Wissensbedürfnisse nachfragenund anbieten, in Agenturen derEntwicklungszusammenarbeit, in Bera-tungseinrichtungen, bei Sozialpartnernund NGOs. Dabei ändern sich dieAnforderungen, die dem akademi-schen Nachwuchs gestellt werden.Neben umfassenden Theorie- undMethodenkenntnissen werden zuneh-mend praktische Fertigkeiten verlangt,die der traditionelle akademischeBetrieb lange Zeit vernachlässigt hat.Gemeinsam mit SORA und FORBA hatdas ZSI für diese Erfordernisse einenpraxiswirksamen sozialwissenschaft-lichen Lehrgang im Ausmaß von ca.30 ECTS Punkten entwickelt, der vomBMWF gefördert wird. Seit 2007 habenbereits mehr als 40 JungforscherInneninternational relevante Zusatzqualifi-kationen erworben.

www.soqua.net

Herausforderungen der wissensbasierten Gesellschaft

SOZIALE

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Mario Jandrokovic: Was ist die Zielsetzung desProjekts EU4ALL?

Elisabeth Unterfrauner: EU4ALL steht für „European Unified Approach for AccessibleLifelong Learning”. Im Projekt wird keine neueLernplattform entwickelt, sondern eine

standardbasierte universelle Architektur. ImMittelpunkt steht eine Softwareinfrastruktur, die Services für barrierefreies Lernen integriert.Diese Services wenden sich nicht nur an behin-derte Studierende, sondern vor allem auch anLehrende, TutorInnen, AdministratorInnen undall jene, die für die technische Umsetzungzuständig sind. Ein wichtiges Ziel ist auch, dieseServices auf den persönlichen Bedarf der ein-zelnen Studierenden abzustimmen. Für dieseArbeit haben wir vier Jahre Zeit, insgesamt bis Oktober 2010.

Mario Jandrokovic: Welche Barrieren gibt es für Menschen mit Behinderung an ÖsterreichsUniversitäten?

Leo Schlöndorff: Es gibt drei Arten von Barrie-ren: physische, soziale und psychologische. Beiden physischen, also baulichen und technischenBarrieren, kann man relativ leicht ansetzen,etwa mit best practice-Beispielen. Komplexerist die Situation bei sozialen und damit verbun-denen finanziellen Barrieren. Für behinderteJugendliche und junge Erwachsene gibt es oftauch psychologische Barrieren, etwa dassEltern Schritte in die Selbständigkeit ablehnen.

Mario Jandrokovic: Wie groß ist die Klientel ander Universität?

Leo Schlöndorff: Meine Zielgruppe sind allePersonen mit gesundheitlichen Beeinträchti-gungen, also mit chronischen Erkrankungen, psychischen Erkrankungen und Behinderungen

im engeren Sinn. Laut jüngster Studie zur sozialen Lage der gesundheitlich beeinträchtig-ten Studierenden sind das in Österreich unge-fähr 20 Prozent der Studierenden. Behinderteim engeren Sinn sind 0,9 Prozent.

Mario Jandrokovic: Bei Integrationskonzeptengibt es zwei Zugänge – das defizitorientierteund das ressourcenorientierte Modell. Worin unterscheiden sich die beiden?

Elisabeth Unterfrauner: In der Sozialwissen-schaft und der Psychologie geht man immermehr hin zum ressourcenorientierten Modell.Dabei geht es nicht darum, was eine Personnicht kann, sondern wie die Person mit ihrenFähigkeiten ein System nutzen kann.

Mario Jandrokovic: Wo sehen Sie die Rolle der Sozialwissenschaft in einem Technologie-entwicklungsprojekt?

Cäcilia Weiermair-Märki: In unserem Projektwird mit sozialwissenschaftlichen Methodenversucht, die Bedürfnisse von NutzerInnen derTechnologieentwicklung zugrunde zu legen.Wir haben in fünf Ländern Interviews gemacht

Im Gespräch:

Mag.a Elisabeth Unterfrauner, ZSI, Arbeitsgebiete: BarrierefreiesLernen, Evaluation und Assessment,Lern- und Gedächtnispsychologie

Mag.a Cäcilia Weiermair-Märki MAS,ZSI, Arbeitsgebiete: PartizipativeTechnikgestaltung, Telekommunika-tion, Communitybuilding, Arbeits-organisation und Partizipation

Mag. Leo Schlöndorff Behindertenbeauftragter der Universität Wien

Interview: Mag. Mario Jandrokovic

Bewusstsein schaffen für barrierefreie BildungSozialwissenschaftliche Methoden und Know-how an der Schnittstelle zur Technologieentwicklung für behinderte Studierende

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> und Fokusgruppen organisiert. Eine groß ange-legte internationale online-Befragung wandtesich an Studierende und an Berufsgruppen,deren Know-how und Engagement für dieUmsetzung von Barrierefreiheit nötig sind. Das System wird dann von den künftigenNutzerInnen getestet und evaluiert. In zumindest zwei Feedbackschleifen werdendie Ergebnisse dieser Tests für die technischeWeiterentwicklung genutzt. Wir befinden unsmit dieser Arbeit an der Schnittstelle zwischenSozialwissenschaft und Technologieent-wicklung.

Elisabeth Unterfrauner: An diesen Schnittstellentreffen verschiedene Sprachen aufeinander, von jener der NutzerInnen über die der Sozial-wissenschaft und der Technik bis zur Gesetz-gebung. Unser Ansatz ist es, Menschen mitBehinderung als ExpertInnen einzubinden,

und die Ergebnisse dann in die Sprache derTechnikerInnen zu übersetzen.

Mario Jandrokovic: Wie schwierig gestaltet sich nach Ihren Erfahrungen die Lösung technischer Probleme?

Leo Schlöndorff: Die technische Lösung vonProblemen ist meist relativ unproblematisch. Es ist auch kein erheblicher finanzieller Mehr-aufwand, etwa eine Webseite barrierefrei zugestalten. Teuer ist nur, eine vorhandeneLösung im Nachhinein zu adaptieren.

Mario Jandrokovic: Was sind die entscheiden-den Voraussetzungen für Barrierefreiheit in derBildung?

Cäcilia Weiermair-Märki: Das Projekt zeigt dieGrenzen eines technologieorientiertenEntwicklungsansatzes auf. Letztlich entscheidenBewusstsein und Einstellung, also die „aware-ness“ einer Institution, über die tatsächlicheUmsetzung von Barrierefreiheit in umfassen-dem Sinn. Auch die gesetzlichen Instrumenta-rien, die ja den Kontext bilden, sind weitge-hend vorhanden.

Mario Jandrokovic: Herr Schlöndorff, was sind Ihre Wünsche und Fernziele bezüglich„accessibility“?

Leo Schlöndorff: Mein Wunsch an die Politik ist,wegzugehen von der Mentalität, dass alles in

Ordnung ist, wenn Geld investiert wird, undsich mehr auf Treffsicherheit und Verteilungs-gerechtigkeit zu konzentrieren. Seitens derbehinderten Menschen wünsche ich mir mehrEigeninitiative, für die eigenen Bedürfnisse aufzustehen.

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Technische Innovationen prägen (neue) Arbeitsfor-men und sind eine nicht mehr weg zu denkendeStütze lebenslangen Lernens. Inwieweit aber tech-nische Entwicklungen tatsächlich den Bedürfnis-sen der NutzerInnen entsprechen und wie gutdiese die neuen Werkzeuge schließlich in ihrenBerufs- oder Hochschulalltag integrieren können,hängt wesentlich davon ab, ob und ab welchemZeitpunkt bei der Entwicklung die künftigenAnwenderInnen beteiligt werden.

Das ZSI setzt im Bereich Technik und Wissen in allseinen Projekten und Programmen auf Partizipa-tion. Der interdisziplinären Ausrichtung des Insti-tuts entsprechend setzen wir Methoden ein, diebei der Entwicklung von Technologien – speziellder Informationstechnologien – von Beginn andie Menschen, nicht die Maschinen in den Mittel-punkt rücken. Das sogenannte Human bzw. UserCentred Design orientiert sich an den Wünschen,Anforderungen aber auch Einschränkungen derBenutzerInnen technischer Artefakte. Situations-analysen, quantitative und qualitative Feldforschungund Engineering ergänzen sich. AnwenderInnenwerden in jedem Entwicklungsschritt – in Form vonWorkshops oder Interviews – mit einbezogen.

Werden Anregungen aufgenommen, steigt dieAkzeptanz der Produkte, die Kosten für außer-ordentliche Schulungen sinken, die Notwendigkeitspäterer technischer Adaptierungen wird mini-miert. Technische Hilfsmittel mit geringer Benutzer-freundlichkeit ziehen hingegen hohe Folgekostennach sich.

Gemeinsam mit unseren internationalen Partner-Innen – Forschungsstellen, Unternehmen, Bil-dungsinstitutionen – gestalten wir mit empirischenMethoden Entwicklungsprozesse von Beginn anaktiv mit. Zielgruppen sind unter anderem Lehrendeund Studierende von Universitäten, die mit den Pro-dukten arbeiten sollen oder spezielle Gruppen –beispielsweise Menschen mit Behinderungen.Technologien, die bei Programmen zur Wieder-eingliederung von älteren ArbeitnehmerInnen zumEinsatz kommen, werden ebenfalls überprüft.Immer größer wird der Bedarf an Human CentredDesign in den Creative Industries. Hier sind es vor

allem KleinstunternehmerInnen, die über etablierteBerufs- und Sektoren- aber auch Landesgrenzenhinaus auf die Weiterentwicklung ihrer techni-schen Werkzeuge angewiesen sind.

Stark qualitativ ausgerichtete Forschung ist zeit-intensiv und setzt den Einsatz gut ausgebildetersozialwissenschaftlicher MitarbeiterInnen voraus,die auf Erfahrungen mit ethnografischen Metho-den zurückgreifen können. Im Rahmen von Kon-sortien übernimmt das ZSI alle im Human CentredDesign vorgesehenen Schritte bis hin zur vergleich-enden Analyse verschiedener Systeme oderAnwendungsfelder (benchmarking).

Unser Fokus liegt damit nicht nur auf der Nutzer-tauglichkeit technischer Innovationen. Wir unter-suchen auch die Wechselwirkungen zu allgemeinenLern- und Arbeitsbedingungen, welche diegesellschaftliche Entwicklung mitprägen. Damitkann die Einbettung von Technologien in dieangestrebte soziale Vision gut vernetzter Zusam-menarbeit optimiert werden.

Symposium: Getting beyond centralized technologies in highereducation, 25. - 29. 06. 2007, Vancouver, Kanada

T&W-Konferenz: Im Rahmen der WorldConference on Educational Multimedia,Hypermedia and Telecommunications(ED-MEDIA) 2007 leitete SebastianFiedler (ZSI) die Diskussion internatio-naler ExpertInnen rund um das Auf-brechen zentraler Lernmanagement-systeme hin zur personalisierten Lern-umgebung, die das Individuum in denMittelpunkt stellt.

www.icamp.eu

Fachtagung: Social Software in derBildung, 02. 03. 2007, Wien

T&W-Konferenz: Die Tagung wurde imRahmen des Projekts PROLEARN vomZSI in Kooperation mit der WU, dembm:ukk und den Projekten PRO-LCund iCamp organisiert. Das große Inter-esse am Einsatz von Social Software inverschiedenen Bildungsszenarien wur-de von einer heterogenen Teilnehmer-schaft bestätigt.

tws.prolearn-project.org

Human Centred Design Wir stellen auch bei der Technik die Menschen in den Vordergrund

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Aktionswoche Soziale Innovation9. - 13. 10. 2006, Wien

Konferenz: Das ZSI initiierte gemeinsammit „SozialMarie – Preis für innovativeSozialprojekte“ eine Woche der sozi-alen Innovation in Wien. Ziel war es,einen über die begrenzte Zeit und denWiener Raum hinausgehenden Aktions-rahmen zu schaffen, in dem sozialenInnovationen – von Ideen bis zur Umset-zung und begleitender Erforschung –ein öffentliches Forum geboten wird.Die Auftaktveranstaltung der Aktions-woche war ein zweitägiger ZSI-Kon-gress, der unter dem Titel „Innovatio-nen für die gesellschaftliche Entwick-lung“ im Techgate Vienna stattfand.

www.soziale-innovation.net

Soziale Innovation konkret: Vermögensbesteuerung, Altenbetreuung, Grundsicherung28. 11. 2006, Wien

Konferenz: In einem diskursiv ange-legten Veranstaltungsformat mit Vor-trägen und geladenen Kommentarenwurden konkrete Vorschläge zurLösung von besonders aktuellen unddrängenden Problemen der sozialenund wirtschaftlichen Entwicklung präsentiert. Die drei Konzepte stelleneine Verbindung zwischen großengesellschaftlichen Aufgaben und ihrerFinanzierung her.

www.zsi.at/sikonkret

Die Gegenwart – und die Zukunft erst recht – wird überflutet von technischen Innovationen, derengesellschaftliche Relevanz und Folgen immer weitreichender werden. Sie betreffen eine wachsendeZahl von Menschen in Arbeit, Beruf, Alltag und Freizeit. Als Folge davon wird die Lebensqualität derMenschen ebenso wie das Funktionieren gesellschaftlicher Institutionen und staatlicher Strukturenzunehmend von Technologien – genauer betrachtet: von sozio-technischen Systemen – abhängig. SozialeInnovationen zur Bewältigung von aktuellen und künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen ste-hen weder im Gegensatz zu technischen Innovationen, noch sind sie nachrangig. Sie gewinnen vielmehran Bedeutung und Dringlichkeit, je weiter Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur in so hohem Tempo umge-staltet werden, wie das derzeit der Fall ist.

Seit Jahren ist bekannt und wird von Ernährungsexperten wiederholt betont, dass Technologien und Produktivität der Landwirtschaft ausreichend wären, etwa 12 Milliarden Menschen zu ernähren. Dennoch lebt eine Milliarde von derzeit ca. 6,7 Milliarden Menschen in Hunger und extremer Armut. In Wien verderben täglich Lebensmittel in einem Ausmaß, das reichen würde, in anderen Weltteilen eine Stadt in der Größe von Graz zu ernähren. Technik und Produktivität alleine können zwarnotwendige Voraussetzungen zur Lösung weltweit drückender Probleme schaffen. Sie sind aber offen-sichtlich nicht hinreichend, um die im September 2000 vom UNO Millenniumsgipfel beschlossenen Millenniumsziele zu erreichen. Gleiches gilt für die Kyoto-Ziele in Bezug auf Umwelt und Klimawandel.

Was fehlt – und im 21. Jahrhundert wichtiger werden wird – sind grundlegende soziale Innovationen.

Es geht dabei nicht nur um Vorbereitung, begleitende Planung und Einführung von Technologien sowiedie Kontrolle und Steuerung ihrer beabsichtigten und unbeabsichtigten Auswirkungen. Zahlreiche kleineund große gesellschaftliche Teilbereiche, die das Leben einzelner Menschen wie auch die Entwicklungder globalen Gesellschaft beeinflussen, brauchen soziale Innovationsschübe. Diese Innovationen kommen zwar nicht primär aus der Wissenschaft; transdisziplinäre Konzepte von Wissenschaft, Forschungund Innovation wie sie das ZSI entwickelt, können aber maßgeblich unterstützend wirken.

Bedürfnisse und Erwartungen hinsichtlich Lebensstandard und Sicherheit streben – den Versprechun-gen des Fortschritts folgend – nach höheren Niveaus. Sie steigen und verbreiten sich schneller als sie unter gegebenen Umständen erfüllt werden können. Überdies treffen die Hoffnungen und ihre Realisierbarkeit in verschiedenen (Welt-)Regionen auf sehr unterschiedliche Voraussetzungen undhaben ebenso divergierende Folgen. Soziale Innovationen werden nicht nur infolge des Wandels von Arbeitsformen, Sozialstrukturen und Erwartungen etc. notwendig: Sie sollen und können auch gestaltend wirken.

Gesellschaftliche Handlungsfelder (die selbstverständlich nicht alle Sektoren notwendiger Maßnahmenabdecken), zu deren Entwicklung das ZSI bisher durch Projekte verschiedener Art beigetragen hat undweiterhin beitragen wird, umfassen:

. Arbeit. Bildung. Innovationspolitik. Internationale Zusammenarbeit. Migration und Integration. Technologieentwicklung und -anwendung. Umwelt und Nachhaltigkeit. Wirtschaft. Wissenschaft und Forschung

Warum in soziale Innovationen investieren?

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INNOVATION

Es ist eine der wichtigsten und erfreulichsten Perspektiven unserer Arbeit, in diesen Gebieten unterEinsatz unserer Kompetenzen in Forschung, Beratung, Koordination von Netzwerken, Forschungsförderungund Lehre innovative Veränderungen fördern zu können. Wir sind uns aber dessen bewusst, dass wirin vielen Fällen erst den ersten Schritt getan haben, dass wir starke Partnerorganisationen und Inve-storen brauchen, um effektiv Lücken schließen zu können.

Um soziale Innovationen nachhaltig wirksam sowohl in der Reichweite wie auch in die Tiefe gehendnicht nur zu erforschen sondern auch in der Umsetzung zu stärken, sind neben Kompetenz, Ideen undIdealismus auch finanzielle Investitionen unverzichtbar. Unter den bisherigen Voraussetzungen einerfast hundertprozentigen Abhängigkeit des ZSI von Projektakquisitionen bleibt dafür kein Spielraum.

Das in Österreich seit etwa 10 Jahren systematisch und mit massiven Förderungen seitens deröffentlichen Hand entstandene System der Kompetenzzentren (Kplus, Kind, Knet; seit 2006: COMET, Competence Centers for Excellent Technologies) kann als Vorbild dienen: Das Zentrum für Soziale Inno-vation würde durch Investitionen seitens öffentlicher wie auch privater Fördergeber als Kompetenz-Zentrum Soziale Innovation wesentlich höhere Effektivität und Effizienz entwickeln, als dies von Projekt zu Projekt auf Basis erfolgreicher Beteiligung an Ausschreibungen jemals erreicht werdenkann. Sicherung und Komplettierung der vorhandenen Kompetenzen, strategische Entwicklung, quali-tative Steigerungen der wissenschaftlichen wie auch der praktischen Umsetzungsleistungen sinderforderlich, um soziale Innovationen ähnlich fördern zu können, wie dies in zahlreichen Kompetenz-und Gründerzentren für technisch-wirtschaftliche Innovationen geschieht.

Von der „Aktionswoche Soziale Innovation“ 2006 zum Aktionsprogramm „Soziale Innovation 2015“

Das ZSI investiert in die Entwicklung und Verbreitung von sozialen Innovationen. Die strategische Aus-richtung von Projektakquisition, Projektdurchführung und Projektverwertung zielt darauf ab, sowohldas Bewusstsein für die Bedeutung, wie auch die konkrete Realisierung von sozialen Innovationen zufördern. Das Potenzial dazu wächst von Jahr zu Jahr und sollte im selben Ausmaß zunehmend wirk-sam werden.

Im Jahr 2006 initiierte das ZSI eine „Aktionswoche Soziale Innovation“ und stimulierte gemeinsam mit„SozialMarie – Preis für innovative Sozialprojekte“ und weiteren Organisationen konzertiert Aktivitätenfür Diskussion und Austausch von Erfahrungen und Wissen über soziale Innovationen. Ein speziellesAnliegen war es, in Gesellschaft, Wissenschaft, Politik, Öffentlichkeit und Medien soziale Innovationenneben der dominanten Perspektive auf technisch-industrielle Innovationen in den Vordergrund zu rücken.Nachfolgeveranstaltungen und Studien über konkrete soziale Innovationen sowie Maßnahmen zurFörderung gesellschaftlich relevanter Forschung in Ost- und Südosteuropa zielen auf die Entwicklungvon künftigen sozialen Innovationen. Um Nutzen daraus ziehen zu können, muss Planungssicherheitfür kontinuierliches Arbeiten in wichtigen Themenfeldern geschaffen werden.

In Weiterführung der Idee der Aktionswoche haben wir uns vorgenommen, ein Aktionsprogramm mitdem Ziel zu starten, dass in Zukunft „Innovation“ als Schlüsselbegriff nicht nur für Wirtschaft, Industrieund Technik, sondern für die Gesellschaft als Ganzes gelten kann. Das setzt voraus, die sozialen Dimen-sionen von technischen Innovationsprozessen wie auch soziale Innovationen selbst umfassend zu ver-stehen, zu fördern und bewerten zu lernen.

Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen. Benjamin Franklin (1706-1790)

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Im Rahmen des Aktionsprogramms Soziale Innovation 2015 laden wir Stiftungen, national und inter-national tätige Unternehmen und Organisationen, aber auch Privatpersonen ein, sich an der Förderungdes wissenschaftlichen Nachwuchses, dem Ausbau von Forschungskapazitäten und der praktischenUmsetzung von Ergebnissen der wissenschaftlichen Arbeit zu beteiligen.

Damit soll erreicht werden, dass bis zum Jahr 2015 sozialen Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaftein ähnlicher Stellenwert zukommt, wie ihn bisher nur wirtschaftlich verwertbare technische Innovatio-nen haben. Wir gehen von der These aus, dass technische Innovationen im 21. Jahrhundert weiterhingrößte Bedeutung in der Wirtschaft haben, aber selbstverständlich auch das soziale Leben, den All-tag und die Kultur weltweit beeinflussen werden. Je schneller und tiefgreifender diese Prozessefortschreiten, desto notwendiger und unverzichtbarer werden zugleich soziale Innovationen, um solcheVeränderungen in einer friedlichen gesellschaftlichen Entwicklung bewältigen zu können.

Soziale Innovationen werden weltweit etwa seit dem Jahr 2000 als zunehmend wichtiges Thema inForschung, Wirtschaft und Beratung wahrgenommen. Das ZSI besteht bereits seit 1990. Unsereführende Stellung wollen wir dazu einsetzen, bis zum Jahr 2015 nicht nur mehr Forschungsarbeit zuleisten, sondern vor allem bereits vorhandenes Wissen über soziale Innovationen mehr und systema-tisch in der Praxis umzusetzen. Bis 2015 sollen Konzepte für soziale Innovationen in öffentlichenDiskursen wirksam verankert und in zentralen gesellschaftlichen Sektoren wie Wirtschaft, Bildung undPolitik eine wachsende Zahl von effektiven sozialen Innovationen realisiert werden.

Stärken Sie mit uns soziale Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft

Um die Kompetenz des ZSI besser zu nutzen und zu stärken sind Investitionen in die Personalentwick-lung und strategische Entwicklung des Instituts, Nachwuchsförderung, Qualitätssicherung, Infrastruk-tur, Publikations- und Verbreitungsaktivitäten vordringlich. Als ersten betriebswirtschaftlichen Meilen-stein nehmen wir uns vor, bis zum Jahr 2012 einen Investitionsbetrag von etwa EUR 0,5 Mio. durchFundraising einzuwerben. Bezogen auf die in den letzten Jahren im Wettbewerb erreichten Wertschöp-fungssummen (2004 bis 2007 jeweils zwischen EUR 3 und 4 Mio.) beläuft sich die angepeilte Zusatz-finanzierung auf etwa 12 bis 15 Prozent eines Jahresumsatzes.

Damit soll die wissenschaftliche und praktische Arbeit des ZSI auf eine breitere, langfristig tragfähigeund praktisch wirksame Kapitalbasis gestellt werden. Ein weiteres Spektrum an Stakeholdern sichertüberdies nicht nur ökonomischen Erfolg und wachsende Leistungsfähigkeit, sondern auch die Unab-hängigkeit der Arbeit des Instituts.

Soziale Innovation 2015

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INNOVATION

Möglichkeiten der Beteiligung

Das Aktionsprogramm Soziale Innovation 2015 wendet sich an engagierte Personen, Stiftungen, Fir-men und andere Institutionen, die mit Hilfe von Wissenschaft und Forschung einen aktiven Beitrag zusozial gerechten und nachhaltig solidarischen gesellschaftlichen Entwicklungen leisten wollen.

Das Aktionsprogramm Soziale Innovation 2015 umfasst vier Schwerpunkte – und entsprechendeOptionen für Fördergeber:

. Erweiterung und Sicherung der Wissensbasis über soziale Innovationen durch Forschung undLehre – z.B. in Form von Stiftungsprofessuren. Impulse für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft (Forschung) und Gesellschaft (Praxis) – z.B. Förderung von „Fellowship-Teams“. Entwicklung universitärer postgradualer Lehrangebote – z.B. Ausbildungsstipendien für wissenschaftlichen Nachwuchs. Förderung eines umfassenden Verständnisses von Innovation in Wissenschaft und Öffentlichkeit –z.B. Aufbau einer web-basierten Datenbank zur global vergleichenden Analyse und Visualisierungvon sozialen Innovationen, ihrer Verbreitung und Wirksamkeit

Sie können die Verwendung Ihrer Beiträge selbst spezifizieren: Etwa jungen Forschern und Forscherin-nen eine lohnende Karriereperspektive bieten, die Erforschung und Realisierung von Innovationen unter-stützen oder laufende Projekte des ZSI fördern. Wir informieren Sie gerne über genauere Details inunserem Tätigkeitsportfolio.

Der Verein „Zentrum für Soziale Innovation“ ist auf Gemeinnützigkeit ausgerichtet. Institutionen, Firmen, Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen und internationale Organisationen haben dieMöglichkeit, als fördernde Mitglieder die Aktivitäten des ZSI zur Stimulierung von sozialen Innovatio-nen zu unterstützen. Zuwendungen an das ZSI können steuermindernd geltend gemacht werden: DerVerein ZSI gehört gemäß Bescheid der Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und Burgen-land zum begünstigten Empfängerkreis nach § 4 Abs 4 Z 5 lit e EStG.

Kommen Sie mit uns ins Gespräch!

Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr. Josef [email protected] – Zentrum für Soziale InnovationLinke Wienzeile 246A-1150 Wien

Soziale Innovationen sind wesentliche Kräfte für die Entwicklung der Gesellschaft. Mangel an sozialer Innovation bedeutet gesellschaftlichen Stillstand. Zur Förderung einer dynamischen und solidarischen Gesellschaft müssen die wachsenden Potenziale technischer Machbarkeit mit sozial verträglichen Reformen und menschlichen Bedürfnissen in Einklang gebracht werden. Das verlangt inter- und transdisziplinär abgesichertes Wissen. Als großes und unabhängiges sozialwissenschaftliches Institut sind wir uns unserer Verantwortung für die Konzeption und Entwicklung verlässlicher Diskussions- und Entscheidungsgrundlagen bewusst! Prof. Dr. Josef Hochgerner

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ZSI-Team im 1. Halbjahr 2008

Kompetenzen und Herkunft derBeschäftigten spiegeln die Interdisziplinaritätund Internationalisierung des ZSI:

Eine starke Verankerung in Soziologie, Politik-wissenschaft, Psychologie, Pädagogik und Kom-munikationswissenschaft wird komplettiert durch

Qualifikationen in Ökonomie und technischenFachbereichen (von Landschaftsplanung über Infor-matik bis Umweltschutz), internationaler Entwick-lung, Sprach- und Kulturwissenschaften.

Derzeit kommen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnendes ZSI aus Österreich, Deutschland, Bulgarien,Slowenien, Italien, Polen und Tschechien.

Früher am ZSI beschäftigte internationale Kol-legInnen stammten aus Bosnien und Herzego-wina, Frankreich, Iran, Russland, Slowakei, Türkei,Ungarn und Zypern. Die Sprachkompetenzen umfassen – neben denselbstverständlichen Arbeitssprachen Deutsch undEnglisch – folgende Sprachen: Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Bulgarisch, Französisch,Hebräisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch,Portugiesisch, Russisch, Schwedisch, Spanisch,Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Ungarisch.

Das Denken für sich allein bewegt nichts, sondern nur das auf einen Zweck gerichtete und praktische Denken. Aristoteles (384 – 322)

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01 Patricia Altmann02 Bernhard Bauch03 Mag.a Regina Brandstetter04 Lydia Braun05 Sylvia Burger06 Mag. Adrian Csik07 Mag.a Elke Dall08 Mag. Bernhard Elias09 Claudia Fabian MA10 Dipl. Psych. ME. Sebastian Fiedler11 Christian Flury12 Mag. August Gächter

13 DI Felix Gajdusek14 Dr. Christian Gollubits15 Mag.a Angelika Gruber16 Mag. Florian Gruber17 Jeanine Hakala18 Mag.a Katharina Handler19 MMag.a Birgit Hartel

20 Univ.-Prof. Dr. Josef Hochgerner21 Dr.in Margit Hofer22 Mag. Dirk Johann23 Mag. Alexander Kesselring24 Mag.a Barbara Kieslinger25 Dr.in Irena Cornejova26 DI Dietmar Lampert27 Gerhard Lamprecht28 Mag.a Rossalina Latcheva29 Mag.a Martina Lindorfer30 DI Jana Machacová31 Mag. Dirk Maier32 Mag.a Andrea Christiane Mayr33 Mag. Peter Mayr

34 Mag. Wolfgang Michalek35 Mag.a Zlatka Pandeva36 Mag.a Desiree Pecarz37 Dr. Miroslav Polzer38 Erwin Rennert39 Mag.a Katarina Rohsmann

40 Eva Rubik41 Mag.a Evelina Santa42 DI Ingeborg Schachner-Nedherer43 Mag.a Johanna Scheck44 Dr. Klaus Schuch45 Mag.a Maria Schwarz-Wölzl46 DI Anette Scoppetta

47 Dipl. Übers. Carmen Siller48 Mag. Manfred Spiesberger49 Mag.a Helene Trauner50 Mag.a Elisabeth Unterfrauner51 Mag.a Cäcilia Weiermair-Märki MAS52 Gorazd Weiss MA53 Mag.a Joanna Wild

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Auszug aus der ZSI-Wissensbilanz

Kennzahlen nach Stand 31.3. des jeweiligen Jahres 2006 2007 2008

Anzahl der MitarbeiterInnen (Köpfe) 43 47 47

Anzahl der MitarbeiterInnen (Vollzeitäquivalente) 33 38 36

Anzahl der MitarbeiterInnen aus dem Ausland 5 11 9

Anzahl von Lehrlingen 0 0 1

Anzahl von PraktikantInnen 3 3 1

Frauenanteil in % der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen (Köpfe) 58 61 60

Frauenanteil im Führungsgremium (Vorstand) in % 57 57 60

Jahreskennzahlen 2006 2007

Anzahl der bearbeiteten genehmigten Projekte

aus dem Europäischen Forschungsrahmenprogramm 12 13

Koordination genehmigter EU-Projekte 6 5

Anteil der koordinierten EU-Projekte an allen EU-Projektteilnahmen in % 35 25

Anzahl der bearbeiteten genehmigten Projekte insgesamt 41 44

Betriebsleistung (in Mio. EUR) 3,33 2,87

Exportquote (Projektförderung aus dem Ausland und von internationalen

Organisationen in % der gesamten Projektförderungen) 44 39

Anzahl der MitarbeiterInnen mit Lehraufträgen an Universitäten 4 5

Anzahl der MitarbeiterInnen mit anderen Lehrtätigkeiten

(z.B. postgraduale nicht-universitäre Kurse) 2 9

Vorträge bei Veranstaltungen in Österreich 68 53

Vorträge bei Veranstaltungen im Ausland 62 47

Anzahl der vom ZSI (co-)organisierten Veranstaltungen 62 75

Anzahl der Publikationen in wissenschaftlichen Tagungsbänden,

Fachzeitschriften, Büchern 21 13

Anzahl der herausgegebenen Bücher 2 3

Anzahl der Zugriffe auf ZSI-Homepage 1.995.708 1.386.079

Anzahl der Zugriffe auf Webseiten, die vom ZSI gewartet werden

(inkl. Projektwebseiten) 4.094.653 6.035.617

Zahl der Publikationen in der ZSI-Institutsbibliothek 2.322 2.586

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Impressum

Zentrum für Soziale Innovation (ZSI)Linke Wienzeile 246A-1150 Wien

Tel.: 0043-1-495 04 42Fax: 0043-1-495 04 42 – 40

www.zsi.atE-Mail: [email protected]

Das ZSI ist ein 1990 in der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins gegründetes sozialwissenschaftliches Institut zur Förderung und Anwendung sozialer Innovationen durch Forschung, Bildung, Koordination von Netzwerken und Beratung öffentlicher Einrichtungen.Vorstandsmitglieder: Elke Dall (Bereichsleiterin F&E), Josef Hochgerner (Wissenschaftlicher Leiter), Barbara Kieslinger (Bereichsleiterin T&W), Klaus Schuch (Kaufmännischer Leiter), Anette Scoppetta (Bereichsleiterin A&C)

AutorInnenteam des ZSIRomana Klär, Mario Jandrokovic

ZSI, Helene Trauner, pixelio.de. Titelbild unter Verwendung eines Bildausschnittes von Report of the ERA Expert Group, 2008: Strengthening research institutions with a focus on university-based research; EC – DG for Research (ed.), Brussels

Eine Besonderheit der Bildgestaltung besteht in der Verwendung von Elementen und Ansichtender Dymaxion MapTM, durch die Richard Buckminster Fuller ab 1943 die Kontinente nahezu verzerrungsfrei in einer flachen Weltkartenprojektion abbildete. Darin erscheinen die Erdteilefast wie eine zusammenhängende Insel in einem einzigen Ozean. Fuller kreierte den Begriff der „Design-Wissenschaft“. Er verstand darunter eine nachhaltige Anwendung wissenschaft-licher Prinzipien auf die bewusste Gestaltung unserer gesamten Umwelt mit dem Ziel, die endlichen Ressourcen der Erde zur Befriedigung der Bedürfnisse aller Menschen einzusetzen,ohne die natürlichen Prozesse des Planeten zum Erliegen zu bringen. R. B. Fuller starb 1983 88-jährig. Er hinterließ eine Dokumentation über 56 Jahre voll reicher Erfahrungen aus seinemLeben als sozialer Innovator.

Das Gitter der Dymaxion MapTM wurde auf den Seiten 2, 18, 19, 32, 33 und 36 leicht verändert, um durch Wiederholungen des Buchstabens „W“ die Verbundenheit von Welt undWissenschaft zu betonen.

Druckerei Berger

Diese Publikation ist bibliographisch registriert als Nr. 9 (Version in Deutsch), bzw. Nr. 10 (Version in Englisch) der Zeitschriftenreihe „ZSI Discussion Papers“.ISSN 1818-4154 (Gedruckte Ausgabe)ISSN 1818-4162 (Online Ausgabe)

Wien, August 2008.

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