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Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen
Ziele des Moorschutzes in Deutschland
Dr. Karin UllrichBundesamt für Naturschutz
Fachgebiet Biotopschutz und Biotopmanagement
Tagung „Moorschutz in Deutschland“27.-28.02.2012
vTI Braunschweig
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Moore aus Sicht des Naturschutzes
Lebensraum einer Vielzahl hochspezialisierterArten
Charakteristische Biotopkomplexe
Ökosysteme mit spezifischen – in Bezug auf den Wasser- und teilweise auch den Nährstoff-haushalt extremen – Standortbedingungen
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Aktuelle Verbreitung von Mooren in D: Nord-Westdeutsches
Tiefland (Hoch- und Niedermoore zu ähnlichen Anteilen)
Nord-Ostdeutsches Tiefland (vor allem Niedermoore)
Alpenvorland (ca. 70 % Nieder- und 30 % Hoch-moore)
Mittelgebirge(kleinflächig, vor allem Niedermoore)
HochmooreNiedermoore
(nach Schopp-Guth 1999)
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Aktuelle Verbreitung von Mooren (incl. aller Degenerationsstadien)
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Wachsende Hochmoore in ausgewählten EU-Staaten
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Belgien
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ca. 1700ca. 2000
Europaweiter Verlust wachsender Hochmoore
Gesamt: 1700: 58.300 qkm 2000: 2.900 qkm Verlust: 95,1 %Deutschland: 1700: 14.000 qkm 2000: 140 qkm Verlust: 99,0 %
3.3 %
23.0 %
4.2 % 36.0 %
3.6 %
4.2 %
4.9 %
0.4 %
## % = Anteil an der Landfläche
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Gefährdungsstatus von Mooren(Rote Liste der Biotoptypen Deutschlands)
2Moorwälder (Nadelwälder)
2Bruchwälder
2Birkenmoorwälder
2Moor- und Sumpfheiden
2Großseggensümpfe
1-2Übergangsmoore
1Hochmoore
1-2Waldfreie Niedermoore und Sümpfe
TendenzRote Liste Status
Biotoptyp
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Nationale Biodiversitätsstrategie (2007)
Heute noch bestehende natürlich wachsendeHochmoore sind bis 2010 gesichert und befindensich in einer natürlichen Entwicklung.
Die Regeneration gering geschädigter Hoch-moore ist bis 2010 eingeleitet mit dem Ziel, intaktehydrologische Verhältnisse und eine moortypische,oliogotrophe Nährstoffsituation zu erreichen. In rege-nerierbaren Niederungen ist der Torfschwund sig-nifikant reduziert. Moore wirken wieder als Nähr-stoff- und CO2-Senke.
Bis 2020 sind wesentliche Teile der heute intensiv genutzten Niedermoore extensiviert und weisen nur noch Grünlandnutzung auf. Typische Lebensgemeinschaften entwickeln sich wieder.
Vision B 1.2.5 Moore – Ziele:
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Nationale Biodiversitätsstrategie (2007)
Erarbeitung von Moorentwicklungskonzepten in allenBundesländern bis 2010 und deren Umsetzung bis 2025
Schutz des Wasserhaushalts intakter Moore und dauer-hafte Wiederherstellung regenerierbarer Moore bis 2020
Kontinuierliche Reduzierung der Stickstoffeinträge unterdie Belastungsgrenze (critical load)
Natürliche Entwicklung in allen Hochmooren undMoorwäldern; signifikante Reduzierung des Torfab-baus ab 2015 bei gleichzeitiger Steigerung der Verwen-dung von Torfersatzstoffen im Gartenbau
Schaffung von ökonomischen Anreizen zur Nutzungsextensivierung von Niedermooren; natürliche Entwicklung auf 10 % der heute extensiv genutzten Niedermoore bis 2010 sowie von weiteren 10 % bis 2020
Einbindung der Moore in ein länderübergreifendes Biotopverbundsystem.
Vision B 1.2.5 Moore – konkret angestrebt wird:
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Umsetzung konkreter Projekte
Ziel: Erhaltung und Wiederherstellung von Mooren mit moortypischen Biotopen charakteristischen Artengemeinschaften
Umsetzung: Wiederherstellung des Wasserhaushalts ggf. Einschränkung schädlicher Nährstoffeinträge ggf. biotoplenkende Maßnahmen …
Erforderliche Voraussetzungen: Detaillierte Voruntersuchungen und Planungen Einbeziehung der Flächeneigentümer/-nutzer und sonstiger
relevanter Akteure …
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Naturschutzgroßprojekte - Moore
Projekte mit Schwerpunkt MoorrenaturierungNeustädter MoorHannoversche MoorgeestNiedersächsischer DrömlingDrömling (Sachsen-Anhalt)Presseler Heidewald und MoorgebietPfrunger-Burgweiler RiedWurzacher RiedAllgäuer MoorallianzMurnauer MoosProjekte mit MoorschutzaspektenObere TreenelandschaftPeene-Haff-Moor/PeenetalSchaalsee-LandschaftFlumm/Fehntjer TiefHammeniederungUckermärkische SeenplatteOchsenmoorMeerbruch/Steinhuder MeerNuthe-Nieplitz-NiederungSenne und Teutoburger WaldSpreewaldBergwiesen im OsterzgebirgeWaldnaabaueSchwäbisches DonautalProjekte an FließgewässernSonstige Projekte
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Forschung, Erprobung und Entwicklung
E+E-Vorhaben – z.B.:„Wiedervernässung abgebauter Schwarztorf-flächen im Leegmoor / Kreis Emsland „(Wiedervernässung 1983-1984, WB 1983-1996)
F+E-Vorhaben – z.B.:„Beitrag ausgewählter Schutzgebiete zum Klima-schutz und ihre Monetäre Bewertung“ (2009 – 2011):
N2O
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
Moorschutz – umfassende Ziele
Ökosystemleistungen: Naturschutz/Biodiversitätsschutz Klimaschutz Positive Beeinflussung des Landschaftswasserhaushalts
(Wasserspeicherung, Wasserrückhaltung) Positive Beeinflussung des Lokalklimas Wiederherstellung der Funktion als Nährstoffsenke Bodenschutz Moorlandschaften als Erholungsraum
Ziel der Optimierung: Alle Funktionen bei Entscheidungen und Steuerungen mitdenken Prioritätensetzung erforderlich Synergien schaffen und nutzen Darstellung der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen Nutzung zur Erschließung von Finanzierungsquellen
Tagung Moorschutz in Deutschland, vTI Braunschweig, 27. Februar 2012, Dr. Karin Ullrich, BfN
F+E-Vorhaben„Moorschutz in Deutschland“
Laufzeit: 01.12.2011 – 31.04.2014Ziel: Schaffung praxisnaher Instrumente zur
Optimierung des Moormanagements
Auftakttagung 27./28.2.2012 in Braunschweig Vorstellung von Praxisbeispielen im Zusammenhang mit
den verschiedenen ÖDL Diskussion von aufgetretenen Problemen und
Lösungswegen Formulierung von Anforderungen an praxisnahe
Instrumente zur Optimierung des Moormanagements im Hinblick auf Synergien zwischen den verschiedenen ÖDL
Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Karin UllrichBundesamt für Naturschutz
Fachgebiet Biotopschutz und Biotopmanagement