57
Ziele erreichen: Das Magazin krysalis consult. Weil Ergebnisse die größte Motivation sind. Favoriten 2015.

Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Eine Auswahl der beliebtesten Inspirationen des Online-Magazins "Ziele erreichen". Themen u.a.: #change, #leadership, #innovation, #performance. Für Führungskräfte von DAX bis Mittelstand, die durch Inspiration führen und Ergebnisse erreichen wollen.

Citation preview

Page 1: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Ziele erreichen:

Das Magazin

krysalis consult.

Weil Ergebnisse die größte Motivation sind.

Favoriten 2015.

Page 2: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Robert Cottrell schrieb am 17.02.2013 in der Financial Times zu recht:

Businessmen & Politicians make the worst bloggers because they do not like to tell what they know -

and telling what you know is the essence of blogging well.

Ich bin überzeugt, dass das Nicht-Teilen von Wissen Teil eines Mind-Sets ist, das zwangsläufig

in eine Innovations- und damit ökonomische Sackgasse führt. Mit dem Magazin Ziele

erreichen habe ich mir gegen übliche Paradigma gerade auch des Consulting das Ziel gesetzt,

erprobtes, relevantes Praxis-Wissen wirklich offen zu teilen. Im Sinne eines Show, don t tell -

Ansatzes soll es zeigen, dass es möglich, machbar und befruchtend ist, Wissen zu teilen.

Die hohen Share-Raten der bislang veröffentlichen Artikel und das positive Feedback auf die

Inhalte zeigen, dass diese Initiative auf mehr Offenheit stößt als zu vermuten war.

Diese Best-of-Zusammenstellung der meist-genutzten und -geteilten Artikel aus 2015 hier bot

sich also anlässlich des 10-jährigen Firmenjubiläums an. Für 2016 ist die Zusammenarbeit

mit zahlreichen spannenden Co-AutorInnen aus der Praxis bereits in Planung.

Statt neidisch nach Silicon Valley schielen lassen Sie uns gemeinsam mit gutem Beispiel

vorausgehen und ein neues Mind-Set leben, das uns auch in Europa unserem

Selbstverständnis als Innovatoren und Aufbauer wieder näher bringt.

Viel Freude damit und ein erfolgreiches Vorausgehen wünsche ich!

DIE HERAUSGEBERIN

Kristin Reinbach

Kristin ReinbachInhaberin krysalis consult

Page 3: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

54

Strategie-Elemente

Business IntelligenceWas ist unser Problem? Haben wir überhaupt eins? Wenn ja, wie viele? Ob Online-Auftritt, Verkaufszahlen oder interne Kommunikation: Business Intelligence von krysalis consult sorgt dafür, dass Sie und Ihr Team das richtige Problem lösen. Marktorientiertes ZielsystemVon Mission / Vision hin zu griffigen Zielen, die das Handeln leicht machen - und inspirieren: Mit dem passenden Zielsystem werden Ergebnisse machbar.

Leitbild entwickelnVisionen, die man hat, die jedoch keiner wirklich versteht... Missionen, auf die der Vorstand alleine los zieht...? Wie wäre es stattdessen damit, ein Leitbild zu entwickeln, das zum Handeln inspiriert? Partizipative StrategieentwicklungViele Wege führen nach Rom – doch welcher ist unserer? Machen Sie Strategie-Entwicklung mit krysalis consult so konkret, dass alle ihre Handlungsspielräume kennen – und nutzen.

Umsetzungs-Coaching

Transformation

Organisations-EntwicklungIhr wertvollster Produktivfaktor: Die Menschen. Viele können mehr, als sie derzeit beitragen - mit einer wert-schätzenden Organisationsentwicklung machen Sie ihnen wieder Lust darauf. Kundenorientierung von A-ZMarktorientiertes Handeln vom ersten bis zum x-ten Kauf (Customer Experience Design): Echte Kundenorientierung wird zum Wettbewerbsvorteil Nr. 1. Unsere Kunden wissen, wie es gezielt machbar wird.

Multiprojekt-ManagementSo ein WM-Sponsorship ist großartig. Was aber, wenn keiner mehr den Überblick über die 70 daraus abgeleiteten Projekte hat? Was wird aus der groß angelegten Service-Initiative, wenn vor lauter Service alle schon untergegangen sind?

Go2Market: Innovation & ProduktentwicklungNicht immer muss es gleich die Innovation von morgen sein - auch die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsfelder sorgt für mehr Bewegungsspielraum im Markt. Lohnende, aber auch sehr fordernde Prozesse - an denen viele unterwegs verzweifeln. Mit krysalis consult werden sie systematisch machbar.

Vermarktungs-KooperationenWie wäre es mit zwei oder mehr Budgets statt einem, zwei oder mehr starken Marken statt einer? Erschlagen Sie die Ziele Effizienz & Kundenorientierung mit einer Klappe mit einer gut geplanten Vermarktungs-Kooperation. EvaluationWas haben unsere Maßnahmen bisher schon gebracht? Wo stehen wir auf dem Weg zum Ziel? Die wohlwollend-kritische Einschätzung, die vor Fehleinschätzungen schützt - und nebenbei Erfolge sichtbarer macht.

Persönliche PerformanceDer einzelne Mensch macht es aus - doch wie bekommen wir unsere PS optimal auf die Straße? Unsere Lösung für Sie: Energie- statt Zeit-management, PS-Skills statt Kernkompetenzen. B2B-MarketingWir unterstützen Ihr B2B Marketing mit kunden-bindenden Workshops, soliden Strategien sowie bei der Erarbeitung eines effizienten B2B Marketing-Mix. Workshop Moderation und DesignDas Leben ist zu kurz für schlechte Workshop-Tage, Ihr Team ist wirklich zu schade dafür und Ihre Ergebnisse brauchen was Besseres. Gute Workshops machen den Unterschied - wir sorgen dafür.

Nachhaltig verzahnte Unternehmensberatung für Strategie – Transformation – Umsetzung.

Page 4: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Change

CHANGE: INKREMENTELL ODER DISRUPTIV? SIE HABEN (NOCH) DIE WAHL!

DER DRY AGED WAY: DIE ANDERE OPTION FÜRS IDEENMANAGEMENT

SCHEUNENFUND: WARUM CHANGE SCHWIERIG UND NOTWENDIG IST

UNTERNEHMENSVISION MIT KRAFT: BEISPIEL IKEA (INKL. LEITFADEN)

STEVE JOBS KURZ & KNACKIG ZU: PRÄSENTATIONSMETHODEN

EHRLICH ÜBERZEUGEN STATT SCHMIERIG VERKAUFT: / BEWÄHRTE TIPPS

Strategie & Innovation

Vermarktung / B2B-Marketing

3305

1136

4649

03

Page 5: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

TIGER WOODS ZU: GLÜCK GEHABT ODER DAS ERGEBNIS HARTER ARBEIT?

DER EFFEKTIVE HEBEL BESSERER KOMMUNIKATION: AKTIVES ZUHÖREN

ERNEST HEMINGWAY KURZ & KNACKIG ZU: PRIORITÄTEN SETZEN

KONFUZIUS KURZ & KNACKIG ZU: PRIORITÄT MITARBEITERENTWICKLUNG

AM SONNTAG GEHEN WIR IN DEN ZOO : WIE GEBROCHENE VERSPRECHEN UNS UNTERMINIEREN

Leadership

22

Persönliche Performance

2118

2608

15

04

Page 6: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

CHANGE: INKREMENTELL ODER DISRUPTIV? SIE HABEN

(NOCH) DIE WAHL!

Inkrementell vs. disruptiv: So überzeugen Sie Ihre Organisation leichter, warum Change Themen JETZT angegangen werden, BEVOR es brennt.

0505

Page 7: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Change Management sollte nie Veränderung um der Veränderung willen sein.

Auf Krampf an etwas herumfuddeln, das bereits 1a funktioniert – wer würde so was tun?

Andererseits werden anstehende Veränderungen und damit ein Management des

Change meist zu lange ausgesessen. Das eigentliche Problem daran:

Je später Change Management aktiv angegangen wird, desto geringer ist die Zahl der Handlungsoptionen.

Wer die Augen vor der derzeitigen Notwendigkeit und aktuellen Fakten verschließt, ist

meist der Verlierer. Der beste Lehrmeister in Sachen Transformation und inkrementeller

Change bleibt die Natur:

In täglich minimalen (d.h. inkrementellen) Schritten wird

aus Muscheln Sand, werden vom Wasser Klippen in

harte Steinwände gefressen, werden aus scheinbar

toten Bäumen blühende Landschaften.

Veränderungen begünstigen nur den, der darauf vorbereitet ist.

Louis Pasteur

Wo in der Natur der kleine, schrittweise Wandel

verhindert wird oder sich etwas dagegen sperrt, da

bricht sich die verwandelnde Energie sehr disruptiv ihre

Bahn.

In der Natur sind beide Arten des Wandels,

der sanfte, sogenannte inkrementelle Wandel und

die disruptive Veränderung wie z.B. ein

Vulkanausbruch

augenscheinlich.

06

Page 8: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Die Prinzipien finden sich in Organisationen und Unternehmen sehr ähnlich wieder und

bieten uns eine Inspiration, erforderliche Veränderung gelassener zu nehmen und im

möglichen Rahmen mitzugestalten.

Veränderungsmanagement ist also umso sicherer , je früher Sie den

Wandel im Unternehmen angehen.Dann reicht die Anpassung in kleineren, kaum spürbaren – inkrementellen –

Schritten meist aus. Wenn Veränderungen erst angegangen werden,

wenn es lichterloh brennt, wird das Ganze notwendigerweise zum

Feuerwehreinsatz.

Selbst wenn es bereits zur disruptiven Change Situation gekommen ist:

Diese Notsituation hat auch ihre Vorteile. Wenigstens ist dann allen

Beteiligten kristallklar, DASS es brennt. Gleichzeitig fordert eine

Notsituation drastischere Entscheidungen – und schmerzlichere Opfer.

Praxis-Tipps zu inkrementellem Change:

Nehmen Sie sich regelmäßig im Führungsteam und alleine Zeit, das große Bild zu

überblicken, notwendige, grundlegendere Strategie-Anpassungen mit Distanz UND

vorausschauend zu planen. So wird die Anpassung an Neues, die schrittweise

Transformation für Sie und Ihre Mitarbeiter steuerbarer und erfolgreicher.

Der wesentliche erste Schritt für eine erfolgreiche Umsetzung Ihres Projekts ist ja ein

ehrliches Buy In in der Organisation. Ein höfliches Nicken, das keine passende

Handlungen zur Folge hat, nutzt keinem was. Anhand der hier verwendeten Analogie aus

der Natur könnten Sie z.B. den sonst etwas abstrakten Unterschied auch einer größeren

Organisation vermitteln – und so mindestens für mehr Verständnis für frühzeitige

Maßnahmen werben.

Besonders in internationalen, stark interkulturell geprägten Organisationen

bewähren sich solche Natur-Analogien in der Führungskommunikation übrigens, weil sie

an archetypischen Situationen andocken, die die meisten Menschen teilen und ähnlich

verstehen.

[Bildquelle: Unsplash auf Pixabay – danke!]

http://bit.ly/change-inkr

02

07

Page 9: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

ERNEST HEMINGWAY KURZ & KNACKIG ZU:

PRIORITÄTEN SETZEN

Zeitmanagement-System verpackt in 1 einzigen Satz: Prioritäten setzen ist mit etwas Inspiration einfach leichter.

Heute also von Nobelpreisträger Hemingway.

03

08

Page 10: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Prioritäten setzen – gutes Zeitmanagement

steht und fällt damit, macht uns mehr oder

weniger produktiv. Ernest Hemingway war

kein glatter Charakter – doch sicherlich eins:

Produktiv. Zum Thema Prioritäten setzen

hielt er fest:

Mach das Allerwichtigste

jeden Tag zuerst.

Dieser schlichte Satz birgt ein 1a-Time

Management-System – mehr braucht man

eigentlich nicht. Zerlegen wir ihn kurz – es

lohnt sich.

Das ALLERwichtigste sagt:

Nein, es kann keine 10 Prio A geben.

Diese eine Aufgabe steht eben zuerst an.

Das empfehle ich übrigens abends schon zu

entscheiden, damit man morgens nicht erst

in Entscheidungs-Agonie in Sachen

Prioritäten setzen verfällt (und

Entscheidungen brauchen immer mehr

CPU als einfaches Abarbeiten).

jeden Tag

Das sorgt dafür, dass tagtäglich die

Prioritäten den ihnen zustehenden

Stellenwert bekommen.

zuerst

- heißt als absolute Nr. 1.

Ach ja, und dann ist da noch….

MACHEN .

Tun wir es einfach. Prioritäten setzen

und DIREKT umsetzen.

Nein, nicht

nachdem man mal die Mails gecheckt,

mit dem Sekretariat, den Kollegen

gequatscht hat

oder oder oder.

Sondern als allerallererstes.

Das kann im Extremfall heißen:

Kaffeemaschine an, Kaffeetasse und

direkt hinsetzen. Ja, zuhause & im

Pyjama, wenn s sein muss.

Hemingways Methode zum Prioritäten setzen bringt

folgende Vorteile für unsere Produktivität:

1. Sachlich: Das Thema ist erledigt

oder zumindest wieder ein Stück

weitergebracht.

2. Mental: Man fühlt sich gut und

stark, weil man das Wichtigste bereits

getackelt hat – und packt andere

Punkte ähnlich beherzt an – der ganze

Tag wird dadurch besser (=> self-

fulfilling prophecy )

3. Mental B: Man weiß, dass man

Wesentliches getan hat.

4. Externe Faktoren ausschalten: Die

Chancen, etwas wirklich zu tun, stehen

ganz früh morgens einfach sehr viel

besser – denn das Risiko, dass andere

/ das Leben uns dazwischen kommt,

ist viel geringer.

09

Page 11: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Für die ganz Harten: Die verschärfte Variante zum Prioritäten setzen

Die Amerikaner fügen zum Thema Prioritäten setzen gern noch folgendes hinzu:

swallow that frog

– d.h. bringen wir morgens das, wovor

es uns gruselt, einfach gleich hinter

uns. Das kann (siehe mentale Effekte a)

und b)) für eine deutliche Verstärkung

sorgen.

Als Praxis-Tipp ergänze ich: Bitte

wählen Sie dafür etwas, das Sie wirklich in der Hand haben – wie z.B. den ersten

Entwurf für ein Strategie-Papier, sonst kann es zu leicht zu sehr entmutigend statt sehr

motivierend mutieren.

Zum Abschluss die Coaching-Frage zum leichteren Prioritäten setzen:

'Wenn ich heute nur 4h hätte - was würde ich tun? Was würde ich lassen?'

Wer mehr will:

Der englischsprachige Wikipedia-Artikel zu Hemingway – wirklich lesenswert:

https://en.wikipedia.org/wiki/Ernest_Hemingway. Sicher kein glattes Leben.

Aber lebendig. Leider evtl. auch eine Geschichte nicht rechtzeitig

behandelter psychischer Krankheiten…

Wie man besser schreibt – nach Hemingway :

http://augustwainwright.com/how-to-write-better-according-to-

ernest-hemingway/. Da als Führungskraft Kommunikation ohnehin

Hauptaufgabe ist & Hemingway in der Literaturwissenschaft zu Recht

als begnadeter Techniker gilt: Ein inspirierender Artikel für jeden, der

nach Ansätzen sucht, seine Kommunikation systematisch zu verbessern.

http://bit.ly/priorisieren

Frosch Bild

10

Page 12: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

DER DRY AGED WAY: DIE ANDERE OPTION FÜRS IDEENMANAGEMENT

Die Gretchenfrage des Innovationsmanagements: Woher weiß man, ob eine Idee überlebensfähig ist?

Hier eine etwas andere Antwort für Ihr Ideenmanagement.

11

Page 13: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

In fast 20 Jahren, die ich Unternehmen

von innen gesehen habe, ist mir eins klar

geworden: Ideen sind nicht das, was den

allermeisten Unternehmen zur

Innovation fehlt. Selbst wenn,

Ideenmangel ist leicht behebbar, notfalls

auch von außen.

Woran es meistens fehlt, sind diese 2 Dinge:

Dass die richtigen Ideen zur

Weiterverfolgung ausgewählt

werden ( Filtern )

Dass sie konsequent so umgesetzt

werden, dass auch etwas von ihrer

Vision zum Schluss noch übrig bleibt

( Umsetzung )

Klar, der erste Punkt ist Voraussetzung

für den zweiten – denn wer nicht

überzeugt ist, dass die Idee wirklich gut

ist, wird früher oder später in einem

Moment des Zweifels aufhören, sie

weiterzuverfolgen.

Die Gretchenfrage des Innovations-

managements ist daher:

Woher will man vorher wissen, ob eine Idee

überlebensfähig sein wird?

Womit wir beim klassischen Ideen-

management landen. Egal, was Sie bei

sich im Haus aktuell nutzen oder wie Sie

mit dem Thema bisher umgehen…gehen

Sie einfach mal meinen Gedanken mit

und vergessen Sie für einen Moment,

das was üblich ist .

Natürlich kann man jede Mini-Idee

aufschreiben, oder – noch organisierter

– sie in einer schicken Ideen-

management-Software ablegen.

Was ist damit wirklich erreicht?

Man hat dann irgendwann einen

großen Haufen Ideen,

manchmal mit einer groben

Beschreibung und

manchmal auch ohne ( weiß noch

einer, wie das gemeint war? ).

Dieser Haufen wiederum soll dann wie

der sprichwörtliche Heuhaufen nach

der Nadel, der GUTEN IDEE durchsucht

werden.

Was wäre, wenn ich Ihnen ganz

unverfroren sage, dass es gar keinen

Sinn macht, Ideen zentral in

Datenbanken zu sammeln?

Was wäre, wenn es für die

Innovationskraft in Ihrem

Unternehmen viel besser wäre,

die Idee erstmal zum Abhängen

zur Seite zu legen?

Ein gutes Steak mag ähnlich wie die

gute Idee im ersten Moment sofort

sehr verlockend wirken. Am liebsten

würde man sich direkt drauf stürzen.

Doch gerade ein gutes Fleisch wird

durch Abhängen erst RICHTIG gut.

Ein ähnliches Vorgehen möchte ich

Ihnen also für das Ideenmanagement

im Unternehmen empfehlen.

12

Page 14: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Ideenmanagement the dry-aged steak way

Die Idee wird NICHT demjenigen, der sie hatte, direkt als erstes Samenkorn

entrissen (das ist nämlich der Mensch, der die ganze Inspiration / Fantasie dazu im

Kopf hat).

Er behält sie.

Er lässt die Idee ein wenig in Ruhe.

Ein paar Wochen später kommt er wieder zu ihr zurück.

Wenn sie dann nach wie vor – oder erst recht – attraktiv scheint,

dann nimmt man sich die Zeit, sie etwas genauer zu konzipieren.

Dann kann man ggfs. einen gecoachten Prozess mit einem bewusst

überschaubaren oder gar keinem (!) Budget angehen, um der Idee etwas mehr

Fleisch an die Knochen zu geben (meist kommt man konzeptionell da sehr weit).

Hat man sie bis dahin vergessen, hat es sich von selbst erledigt.

Wirkt die Idee nicht mehr sexy, ebenfalls.

Die meisten Ideen sind ohnehin nur ein kleiner Flirt oder zu klein, nicht gewagt

genug… all diese Fälle werden allein durch einige Zeit zum Abhängen

automatisch gefiltert.

Der Heuhaufen an Ideen wird gar kein Heuhaufen und die Nadel viel

leichter zu finden.

Ferrero z.B. war schon immer berühmt dafür, nur sehr wenige

Produktideen genauer zu testen – und das dann so konsequent

durchzuziehen, dass deren Markterfolg bei Produktlaunch

geklärte Sache war (Belege dazu sind schwer zu haben, es hielt

sich das Gerücht, dass die Erfolgsquote sonst bei 1:10

Produktlaunch-Erfolg vs. Wieder-Einstampfen lag oder sogar niedriger,

bei Ferrero jedoch bei 8:10).

http://bit.ly/dry-aged-ideas

13

Page 15: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Vertrauen Sie darauf:

Eine gute Idee ist wie ein treues Tier - sie kehrt von allein zurück.

Allerdings zu ihrem Besitzer .

Landet sie in einer Datenbank, ist sie damit meist schon verloren.

Darf sie in Ruhe abhängen , dann wird sie uns mit der Zeit vertrauter, wir können

im Hinterkopf mit ihr jonglieren. Mit der Zeit spüren wir, ob wir ihr trauen können

und ob wir inspiriert sind, mehr Zeit in sie zu investieren.

Wie handhaben Sie in Ihrer Organisation das Ideenmanagement?

Womit haben Sie gute Erfahrungen gemacht – und was würden Sie nicht

wieder tun wollen?

Welche Organisation bewundern Sie für ihr gutes Ideenmanagement – und

was denken Sie, kann man dort lernen?

Könnten Sie sich vorstellen, diese Methodik des Abhängen-Lassens

auszuprobieren – oder machen Sie es bereits?

Welche Tipps dazu haben Sie für andere, die sich fragen, wie man die Auswahl

guter Ideen im Innovationsmanagement gut handhabt?

14

Page 16: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

TIGER WOODS ZU: GLÜCK GEHABT ODER DAS ERGEBNIS

HARTER ARBEIT?

Wenn's richtig gut läuft: Zufall - oder das Ergebnis unserer Bemühungen? Was Tiger Woods dazu sagt und

warum Sie auf 'Zufalls'-Erfolge stolz sein sollten.

In einem bayerischen Golfclub an der Pinnwand: Werbung für die beiden Golf-Pros.

Eyecatcher unter ihrem Bild ist folgender Satz:

The more you train, the luckier you get.

Mein Hirn geht also los ins Archiv und zieht dazu eine Interview-Szene mit Tiger Woods

aus den staubigen Regalen.

Nach einem wichtigen Spiel, das er scheinbar mit dem entscheidenden Quäntchen

Glück gewonnen hatte, wurde Tiger Woods genau darauf angesprochen – da hätte er

jetzt aber schon auch Glück gehabt.

15

Page 17: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Tiger Woods guckte kurz irritiert (und ich

dachte mir schon: Na, das ist jetzt nicht

sooo nett vom Interviewer, damit macht er

ja seine Leistung nieder ), dann antwortete

meiner Erinnerung nach mit einem

zufriedenen Schulterzucken und sehr

direkten Blick:

You know, the strange thing is: The more I train, the luckier I get.

Das Glück ist mit dem Fleißigen. Im Golf, im

Sport, im Geschäft, im Leben. Manchmal

trainieren wir auch als Führungskraft, im

Team, im Unternehmen Dinge, von denen

wir noch nicht ahnen, dass sie uns an

anderer Stelle zu dem entscheidenden

bisschen mehr Glück verhelfen werden.

Dabei dürfte mit rein spielen, dass wir

schlichtweg mehr Handlungs-

möglichkeiten in unserem

Standardrepertoir zur Verfügung

haben

UND unser Instinkt in diesem

Gelände viel geschärfter und damit

sowohl schneller als auch sicherer

ist.

Wie wenn man Radfahren schon als Kind viel und oft

und auf jedem Gelände gelernt hat…

16

Page 18: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

- der Instinkt trainiert mit und er steht uns später besser zur

Verfügung. Wir können freihändig fahren, während andere wacklig

sind mit zwei Händen am Lenker. Selbst wenn es schwierig wird

oder eben mal blöd läuft, wer trainiert, trainiert, trainiert, der

findet schnell wieder bessere Wege.

4 wichtige Botschaften zum Thema Erfolg / Glück / Zufall:

Das obige Zitat von Tiger Woods blieb bei mir sofort hängen, denn es bringt

leicht erinnerbar und wie eine Art Management Summary 4 ganz wichtige

Botschaften mit:

1. Für den Zufalls -Erfolg braucht es Training. Viel Training. Das Training

provoziert den Zufall.

2. Der irgendwann eintretende Zufalls -Erfolg ist also gar nicht sooo zufällig.

In dem Moment des Eintretens wirkt diese Art Erfolg so ungeheuer leicht, so

leichtfüßig – doch das ist er nur, weil die Muskulatur, die Beweglichkeit, das

Mind-Set an anderer Stelle so trainiert wurde – und jetzt alles Relevante zur

Verfügung steht.

3. Wer erfolgreich sein will, muss sich also erlauben, zu trainieren. Jeden Tag

Turnier-Niveau spielen wollen, den Held oder die Heldin spielen zu wollen, das

geht nicht. Training braucht seine Zeit und da darf man sich NIE zu fein für

werden.

4. Wer seine Fähigkeiten einsetzt und stetig schleift, der darf ruhig auch auf den

vermeintlichen Glücksfall stolz sein, wenn er dann eintritt, denn er ist

eigentlich gar keiner. Wer trainiert, dem gehört auch sein Zufalls-Erfolg.

Hart erarbeiteter Erfolg – ähnlich wie bei Tiger Woods – , der nach Zufall aussieht:

Wann haben Sie diesen Effekt bei sich, in Ihrem Arbeiten & Leben schon erlebt?

Bei wem sonst haben Sie diesen Effekt beobachten können?

Welche Tipps haben Sie für andere, um diesen Zufalls -Effekt zu provozieren?

http://bit.ly/twoods_erfolg

17

Page 19: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

KONFUZIUS KURZ & KNACKIG ZU: PRIORITÄT

MITARBEITERENTWICKLUNG

Dieses Zitat von Konfuzius macht Mut (und Lust!), langfristige, nachhaltige Ziele wie Mitarbeiterentwicklung

anzugehen. Plus Praxis-Tipps zur Umsetzung.

18

Page 20: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Uns geht es hier natürlich nicht um Kindererziehung, sondern um die langfristige

Perspektive.

Die ist nämlich übertragbar auf Zielkonflikte im Führungsalltag: Welchen

Maßnahmen oder Zielen gebe ich Vorrang? Den griffigeren, die morgen gleich Effekt

zeigen, oder den schwierigeren, die langfristiger einen nachhaltigeren Hebel haben?

Wenn Sie wirklich nachhaltig führen wollen, dann investieren Sie in die Mitarbeiterentwicklung.

Investieren Sie nicht einfach nur Geld. Investieren Sie Zeit – und Nerven. Und den

Glauben daran.

Das ist etwa so, wie wenn Sie diesen Sommer Ihrem Kind das Schwimmen beibringen…

und nächstes Jahr ganz beruhigt zusehen können, wie es sich begeistert in den See

stürzt – weil es schwimmen KANN.

Wie dort gilt auch in der Mitarbeiterentwicklung für erwachsene Menschen:

Wenn Du für ein Jahr planst, dann pflanze Reis.

Wenn Du für 10 Jahre planst, dann pflanze Bäume.

Wenn Dein Plan auf 100 Jahre geht,

dann erziehe Kinder.

Konfuzius

19

Page 21: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Zwingen Sie sie nicht dazu (auch nicht indirekt), schicken Sie sie nicht auf Krampf in

Trainings…

Geben Sie ihnen einfach die Möglichkeit,

sich gut geleitet und gecoacht fühlen,

sich inspiriert von Aufgabe zu Aufgabe,

von Ziel zu Ziel weiter zu entwickeln,

eventuell andere Wege als klassische Trainings zu finden, die besser in den

Prozess eingebettet sind.

Planen Sie in der Mitarbeiterentwicklung Aufs und Abs ein.

Respektieren Sie auch die Plateau-Phasen, die in jedem Lern- und

Entwicklungsprozess, also auch in der Mitarbeiterentwicklung, auftreten werden.

Besser noch: Helfen Sie, diese kritischen Phasen zu überbrücken – denn sie

kosten vor allem den entwicklungsbereiten Menschen selbst Nerven.

Helfen Sie ihren MitarbeiterInnen, die langfristige Entwicklung in

der Mitarbeiterentwicklung gemeinsam mit Ihnen höher zu

stellen als den kurzfristigen Erfolg.

Wenn Sie das tun, dann wird es wahrscheinlich deutlich kürzer als

100 Jahre dauern, bis Sie von den mittel- bis langfristigen Effekten

sowie vom Return on (Zeit- / Nerven-) Invest positiv überrascht

werden.

http://bit.ly/konfuzius-ma-entwicklung

20

Page 22: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

AM SONNTAG GEHEN WIR IN DEN ZOO : WIE GEBROCHENE

VERSPRECHEN UNS UNTERMINIEREN

"Am Sonntag gehen wir in den Zoo": Versprechen sind leicht gegeben. Doch gebrochene Versprechen zerstören Respekt.

So reduzieren Sie das Risiko.

21

Page 23: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Gebrochene Versprechen – sie passieren so

leicht:

Nachher kriegst Du noch ein Eis. ,

Am Sonntag gehen wir in den Zoo .

Wie war das mit den Versprechen unserer Eltern, als wir Kinder

waren?

Wie hat es sich angefühlt, wenn unsere Eltern

uns den Ausflug oder ein Eis versprochen

hatten – und wir es dann doch nicht bekamen?

Wir waren enttäuscht, traurig, vielleicht sogar

ein bisschen bitter darüber.

Da ging es nicht nur um den Ausflug oder

um das Eis.

Es ging auch ein bisschen darum, dass wir

unsere Eltern als dazu fähig sahen – und sehen

wollten – das Gewünschte herbei zu schaffen.

Wenn sie das dann doch nicht schafften, dann

bröckelte ein wenig dieses allmächtigen

Helden-Bildes ab.

Mit der Erinnerung an diese – ja eigentlich

so harmlose – Enttäuschung schauen wir

uns jetzt das gebrochene Versprechen im

Arbeitsleben an.

Warum werden Versprechen überhaupt

gebrochen?

Weil sie gegeben werden.

Ein nicht gegebenes Versprechen kann

nicht gebrochen werden.

Daraus ergibt sich, dass wir in einer

Führungssituation sehr sparsam mit

unseren Versprechungen

sein sollten.

Versprechen abzugeben

ist also nur sinnvoll für

Dinge, die man wirklich

selbst in der Hand hat.

Wenn Sie sich eine Minute

zum Drüber-Nachdenken

geben, zeigt sich schnell:

Wie viele Dinge sind das

überhaupt?

Gar nicht mal so viele.

Natürlich hätten wir das

oft gern anders – und würden gerade in

einem größeren Unternehmen gern

betonen, dass wir wirklich die feste

Absicht haben, diese Sache zu tun.

Dennoch wäre es klug über diesen

Schatten zu springen und bei der klaren

Trennung zwischen Beeinflussbarem

und Nicht-Beeinflussbarem zu bleiben:

22

Page 24: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Wir haben hier Thema X. Das und das kann und werde ich beitragen und wenn X eintritt

werde ich Z tun. Über die Entwicklung, wie Markt / Vorstand [beliebig ersetzen! ;)] darauf

reagiert, kann ich natürlich nichts sagen.

Integrität, d.h. die Entsprechung zwischen Worten und Taten,

ist ganz wesentliche Basis für gutes Leadership.

Ein gebrochenes Versprechen stellt die größtmögliche Lücke zwischen Worten und

Taten dar: Verbal wurde eine bestimmte Handlung oder Entwicklung versprochen,

die danach auf der Fakten-Ebene nicht eingehalten wird.

Das kann

die in Aussicht gestellte Beförderung sein,

ein neues Arbeitsthema oder

einfach ein Rückruf, den wir in Aussicht stellen.

Selbst wenn wir Versprechen abgegeben haben, die in dem Moment Sinn machten,

können externe Entwicklungen dafür sorgen, dass die Einhaltung des Versprechens

einfach nicht mehr möglich ist.

Stellen Sie sich vor, Sie versprechen ihrem Sohn, ihrer Tochter, dass sie auf dem

Rückweg durch den Park ein Eis beim Eisverkäufer bekommen werden.

Als Sie wieder zurückkehren, ist der Eisverkäufer schon weg.

Natürlich können Sie nichts dafür, dass das passiert ist.

Dennoch ist das mit dem Eis plötzlich schwierig geworden und wenn Sie Ihr

Versprechen halten wollen, sind Sie plötzlich damit beschäftigt, für die nächste halbe

Stunde die Gegenden um den Park nach einem Eis abzugrasen.

Sparsamkeit mit Versprechen erspart also eine Menge Stress und Druck – und weitere gebrochene Versprechen.

Ein klarer und realistischer Überblick darüber, was wir wirklich selbst beeinflussen

23

Page 25: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

können und in der Hand haben: Basis dafür, nicht Versprechen abzugeben, die

wir dann nicht halten können und unsere Vertrauens-Basis mit unseren

Mitarbeitern untergraben.

Das gilt für das Eis genauso wie die Beförderung oder das neue spannende

Projekt. Sich so zu verhalten verlangt von uns selbst eine ordentliche Portion

Demut dem gegenüber, was wir nicht selbst in der Hand haben.

Was tun, wenn wir ein gegebenes Versprechen nicht halten können?

Falsche Eitelkeit oder Scham bringt in einem solchen Fall gar nichts. Seien Sie

offen darüber, warum Sie es nicht halten (ohne Verantwortungsverschiebung zu

betreiben).

Wenn es externe Faktoren sind, geben Sie die Information darüber weiter – ohne

sich raus zu reden.

Machen Sie sich selbst als Leader stark, indem Sie klar sagen, dass Sie dieses

Versprechen gar nicht hätten geben sollen und entschuldigen Sie sich.

Sie geben damit keine Stärke auf, im Gegenteil: Ihr enttäuschtes Gegenüber hat

die Chance, zu merken, dass Sie auch nur ein Mensch sind. So können Sie dafür

sorgen, dass Sie den drohenden Vertrauensverlust in Ihre Person und Ihre

Glaubwürdigkeit abpuffern können.

24

Page 26: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Bei gebrochenen Versprechen: Direkt auf die Palme?

Was tun, wenn Ihnen gegenüber ein Versprechen nicht gehalten wurde? 4 Tipps.

1. Erinnern Sie sich ein paar

Sekunden daran, dass

Kommunikation völlig unwahr-

scheinlich ist – zumindest wenn

wir darauf bauen, dass sie von

alleine funktioniert. Ein nicht

gehaltenes Versprechen

kann viele Hintergründe haben.

2. Lassen Sie nicht zu,

dass Ihr fantasievolles

Hirn sich in blumige

Annahmen darüber

versteigt, warum wieso

und mit welch übler

Absicht das Versprechen

nicht gehalten wurde.

3. Packen Sie das Thema am

Schopf, suchen Sie das

Gespräch.Dabei ist es wichtig,

zumindest zu versuchen, das

Gespräch mit einer offenen

Haltung zu beginnen, warum

und wieso das der Fall ist.

Oft geht es um unterschiedliche Annahmen, was ein Versprechen genau bedeutet:

WANN es umgesetzt werden sollte / in WELCHER FORM, und / in WELCHEM UMFANG.

Diese unterschiedlichen – impliziten – Annahmen sorgen für eine Menge Ärger, wenn wir

sie nicht ans Licht der Tatsachen holen. Mit einem offenen Austausch über die

Hintergründe besteht eine faire Chance, dass sich das Ganze in ein Ach so! auflöst.

4. Seien Sie außerdem dem Versprechens-Verbrecher gegenüber ein bisschen gnädig – er oder

sie ist eben auch nur ein Mensch. Vielleicht wollte der andere etwas zu viel – und ist jetzt selbst

unangenehm berührt, das nicht geschafft zu haben.

Was sind Ihre Erfahrungen mit gebrochenen

Versprechen?

Was haben Sie selbst schon erlebt in Puncto gebrochener

Versprechen? Wie sind Sie damit umgegangen? Hat es sich gut

auflösen lassen – und wenn ja, wie?

Wie gehen Sie damit um, welche Versprechen Sie wem geben? Haben

Sie evtl. Regeln dafür – wenn ja, welche? Als Sie ein wichtiges Versprechen

mal nicht halten konnte – wie sind Sie damit umgegangen?

Kennen Sie jemanden, der den Umgang mit Versprechen exzellent hinkriegt – was

denken Sie, kann man sich von ihr / ihm ab schauen?

http://bit.ly/versprochen

25

Page 27: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Der effektive Hebel besserer Kommunikation:

Aktives Zuhören

Besser kommunizieren? Da denken die meisten an Sprechen - macht allerdings nur 50% aus. Die anderen 50%?

Aktives Zuhören. Bewährte Tipps für Sie & Ihr Team.

26

Page 28: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Wer viel mit anderen zusammenarbeitet

wie Sie wahrscheinlich auch, der hat vor

allem einen Job: Kommunizieren.

Dabei denken die meisten vor allem an das

Selbst-Reden – und ja: Das ist eine Kunst für

sich! Doch selbst reden ist nur die eine

Seite der Medaille – entscheidend für

bessere Kommunikation ist tatsächlich die

andere Seite:

Aktives Zuhören.

Solche Wochen, die davon geprägt sind,

schwierige Kommunikationssituationen

möglichst gut wieder aufzulösen – früher

oder später erwischen sie uns alle. Mir ging

das letztes Jahr vor Weihnachten so… Zum

Glück ist es – Stand heute – Klopf auf Holz!

– gut gelungen. Damals konnte ich – ein

wenig verblüfft – feststellen, dass mir

neuerdings eine wichtige Fähigkeit in

kritischen Situation zur Verfügung stand:

Aktives Zuhören.

Nicht nur beruflich, besonders über die anstehenden Festtage ist aktives Zuhören entscheidend:

Dafür, wie gut wir mit anderen klar

kommen und wie nährend oder

entnervend diese Zeit werden kann.

Ohne jemanden, der aktiv zuhört, kann

mein Gegenüber mit der Wand reden (ähm,

oder wir selbst eben gegen nämliche

Wand… ;)).

Der Zuhörer, das Mitdenken, die offene

Wahrnehmung des Gesagten – all das sorgt

erst für einen gelingenden Austausch, für

gute Kommunikation.

Diese gute Kommunikation wiederum ist

notwendig, damit wir verstehen können,

woher z.B. eine Uneinigkeit kommt,

was dem anderen wirklich wichtig ist –

und wo wir beide – mit gutem Gefühl –

bereit sind, einen Schritt aufeinander zu zu

gehen.

Aktives Zuhören: Wie kann man darin besser werden?

oder formulieren wir es etwas gnadenloser:

Wie konnte ICH im Zuhören plötzlich

besser werden?

Ich preise es lieber gleich offen aus:

Als Zuhörer geboren wurde ich – mit

schnellen Gedanken und einem raschen

Mundwerk ausgestattet – nicht gerade.

Hätte ich vorher gewusst, welch positiven

Effekt aktives Zuhören hat, ich hätte mich

früher und gezielter dran gemacht.

Denn es ist schon auffällig, wie viel leichter es seitdem fällt, Konflikte abzuwenden oder

zumindest wieder aufzulösen.

Nichts desto trotz war es offensichtlich

möglich, dies in den letzten Jahren dazu zu

lernen. Nach wie vor kann ich nicht zaubern,

aber meistens braucht man das auch gar

nicht zu können.

Auf der Fahrt zurück von einem dieser

wichtigen Gespräche Ende letzten Jahres

27

Page 29: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

wurde also klar, ich hatte etwas richtig

gemacht. Aber was?

Bei genauerem Nachdenken (Erfolge

ebenso zu analysieren wie Misserfolge war

eine wertvolle Anregung von Garri

Kasparow in seinem Buch Strategie und

die Kunst zu leben: Von einem

Schachgenie lernen ) fiel mir auf, dass es

etwas mit dem Zuhören zu tun haben

musste.

Doch wo hatte ich dieses neue Feature

eigentlich her?

Das mit dem Aktives Zuhören-Können –

das war ursprünglich ein glücklicher

Zufall.

Aktives Zuhören lernen – in der Yoga

Trainer-Ausbildung.

Als ich mich vor Jahren zu meiner Yoga-

Trainer-Ausbildung angemeldet hatte, da

war sicher das Letzte was ich mir davon

erhoffte, aktives Zuhören zu lernen.

Ehrlich gesagt: Mir wäre noch nicht mal

klar gewesen, dass aktives Zuhören ein

gutes Lernziel wäre.

In dieser Ausbildung mussten wir etwas

ganz Seltsames tun – für mich als Denk- /

Wort- / Büro-Mensch war es das

zumindest:

Andere direkt durch Handanlegen in

ihren Yoga-Haltungen zu korrigieren.

Ich hatte selbst durch gute Yoga-Lehrer

erlebt, wie ungeheuer hilfreich und

entlastend diese gezielten Korrekturen

wirken können. Deswegen war ich zum

Glück – seltsam wie es mir erst vorkam –

wirklich motiviert, das auch zu können.

Und da habe ich gelernt: Um zu ahnen,

wie man am besten unterstützen kann,

brauchte ich zwei Dinge.

1. Genau hinschauen, was in diesem

Körper – und das wurzelt meist im

Kopf – gerade passiert.

2. Mit den Händen, dem Körper,

meiner Intuition be-greifen wo und

wie ich am besten unterstützen kann.

Ohne ein einziges Wort auszutauschen!

Keiner sagte es so direkt, aber hier ging

es darum

OHNE Worte effektiv zu

kommunizieren.Der Yoga-Teilnehmer konnte und sollte in

dem Moment nichts sagen – ich musste

rein durch die stumme Kommunikation

seiner Körperhaltung und -Spannung

begreifen, wie ich ihm helfen konnte.

Plötzlich begann ich völlig neue Dinge

wahrzunehmen – und meiner Intuition,

nicht nur rationalen Informationen zu

folgen.

Kommunikation funktioniert

tatsächlich viel über die

Körpersprache, nicht nur

über das Gesagte,

das fiel mir wieder ein. Mein Kopf hatte

diese Information schon vorher, erst jetzt

begann ich wirklich zu begreifen, was das

bedeutet:

28

Page 30: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Aktives Zuhören mit den Augen und – wage ich es zu sagen? –

dem Herzen.

Früher hatte ich mich in schwierigen Gesprächssituationen

schwer getan, die widersprüchlichen Eindrücke in einen

Zusammenhang zu bringen. Wenn da Widersprüche

erkennbar waren zwischen Haltung und Inhalt z.B., dann

habe ich verkrampft versucht, mir darauf (rational

versteht sich!) einen Reim zu machen. Das mache ich

inzwischen anders:

Im Zweifel gebe ich der Information aus

Körperhaltungen, Mimik, Atmosphäre Vorrang vor dem,

was inhaltlich an Worten im Raum steht.

Ich höre mit den Augen zu – und sehe, bei welchen Sequenzen sich der andere

ent- oder anspannt. DAS ist die wesentliche Information!

Da kann ich gut nachhaken, dann kommt ein authentisches Gespräch zustande.

Ich höre mit dem Herzen zu und traue mich, meinem Eindruck zu vertrauen,

dass z.B. – egal was der andere gerade vor sich selbst argumentieren will – die

wesentliche Aussage ist, dass hier jemand Angst hat. Wenn ich das begriffen

habe, kann ich versuchen, herauszufinden, warum, wovor – und wie ich wieder

mehr Sicherheit oder Zuversicht beitragen kann.

Worte können irreführen – Körper und Stimme nicht

Schalten Sie demnächst mal beim Fernseher den Ton aus – und sehen sie sich

z.B. Politiker einfach mal ohne Ton in einem Gespräch an.

Schauen Sie genau hin, ob der Körper und der Mensch in sich schlüssig wirken

oder nicht.

Wirkt derjenige vertrauenswürdig?

Beim Fernsehduell zwischen Angela M. und Peer S. habe ich das getan – sehr

interessant!

Erlauben Sie sich, ein Tier in der Wildnis zu sein, das für sich prüft, ob es seinem Gegenüber vertrauen kann.

Lassen Sie sich davon verblüffen, wie viel Sie plötzlich wahrnehmen und wie gut

Ihre Wahrnehmung funktioniert, sobald Sie ihr vertrauen.

29

Page 31: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Das persönliche Gespräch schlägt deswegen nach wie vor alles.

Bei allem Online-Gearbeite, das ich als Arbeitserleichterung extrem schätze, macht all das

sicher klar, warum wichtige, kritische, schwammige, unsichere Situationen nach wie vor

das persönliche Gespräch brauchen. Wir tun uns in unmittelbarer Nähe unseres

Gesprächspartners leichter, ihn als einmaligen Menschen zu sehen. Außerdem gelingt es

uns besser, die Gesamtsituation einzuschätzen und gemeinsame Lösungen zu finden.

Jetzt wissen wir auch, warum Weihnachten oft auch so anstrengend ist:

So viel direkter Dialog, so viel Information, so viel Anspruch an unsere eigene Offenheit!

Wirklich offen in ein Gespräch gehen

Egal was vorher war, nehmen Sie sich vor, das nächste Gespräch offen und neutral

anzugehen. Damit geben Sie nicht Ihren Stand oder gar Ihr Rückgrat auf, sondern machen

die Tür Ihrer Wahrnehmung dafür auf, etwas Unvermutetes vorzufinden.

Die Herausforderung: Manchmal brauchen wir dafür einen sehr spontanen Wechsel in der

inneren Haltung.

30

Page 32: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Wie soll das gehen, wenn man gerade

spontan einen echten Hals auf

jemanden hat – und jetzt

gleich neutral und offen

sein soll für einen

Austausch dazu?

Zu diesem Zweck habe

ich aus dem Yoga

eine kurze, effektive Übung

übernommen, die ich hier gern

weiterempfehle:

Vor einem schwierigen Gespräch lege ich die

Hände vor dem Herz zusammen, atme tief in

den Bauch ein und denke: FRIEDE, dann tief

aus – wieder ein: FREUDE – zuletzt:

BESONNENHEIT.

Ich habe für mich festgestellt, dass diese kurze

Formel dafür sorgt, dass meine innere Haltung

hilfreich für ein gutes Gespräch ist und ich es

nicht durch festgefahrene Annahmen oder

aufgestaute Aggression verhindere.

Natürlich können Sie andere Worte

verwenden – wichtig ist nur, dass um

die inhaltlichen Aspekte geht, es in Ruhe

und friedlich und auch lebens- und

menschenfreundlich anzugehen (und

das kann an sich schon eine

Herausforderung sein! ;)).

Probieren Sie einfach aus, was für Sie

funktioniert.

Manchmal das schönste Geschenk: Jemand, der

wirklich zuhört.

Was ist ein wirklich gutes

Gespräch?

Es ist ein Gespräch,

bei dem man das

Gefühl hat, wirklich

sagen zu dürfen, was

man denkt.

Es ist ein Gespräch, indem man sich

verstanden und gehört (!) fühlt.

Es ist ein Gespräch, in dem man das

Gefühl hat, sich auf gemeinsamem

Terrain zu befinden.

Schon der Gedanke ein gutes Gespräch

fühlt sich sehr gut an, oder?

Eine Idee: Wir könnten ja zu den Festtagen

– ohne es laut auszupreisen – einfach

beschließen, dieses Geschenk des

Zuhörens zu schenken – jeweils eine

halbe Stunde bewusst zuzuhören. Mit den

Augen, mit einem offenen Ohr, mit einer

empfangsbereiten Intuition – und einer

menschenfreundlichen Haltung im

Herzen.

Einziges Risiko: Der Bedarf an Zuhörern ist riesig

Über ein Risiko sollte ich Sie noch

aufklären , bevor Sie zu einem noch

großartigeren Zuhörer werden: Da

draußen in der Welt wird anscheinend SO

selten wirklich zugehört. Sobald Menschen

31

Page 33: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

also intuitiv ahnen, dass sie hier endlich ein offenes Ohr finden, werden plötzlich alle

schrecklich gern mit Ihnen reden und Ihnen Ihr Herz ausschütten.

Ich nenne das den Pfarrer -Effekt.

Der funktionierte bei mir eine Zeit lang so ausgeprägt, dass selbst die Übergabe

meines neuen Smarts an mich damit endete, dass die Autoverkäuferin mir erzählte,

dass sie jetzt dringend ihr Leben ändern will. Mein Ehemann, der das seitlich

mitbekam, war völlig baff. Er fragte nach, was ich denn zu ihr gesagt hätte. Meine

Antwort war: Nichts.

Grenzen Sie sich also guten Gewissens ab, wenn s zu arg wird.

Wenn möglich, genießen Sie das zusätzliche Vertrauen und die Offenheit, die Sie von

anderen erfahren werden. Die Benefits sind meistens enorm: Sie bekommen Ideen,

Erkenntnisse, wirklich inspirierende Geschichten, Menschen, die zu interessanten

Charakteren werden statt ein schemenhaftes Klischee zu bleiben. Wahrscheinlich

können Sie sich den Gang ins Kino ab sofort sparen…! ;) Und das alles völlig umsonst!

Probieren Sie aktives Zuhören gleich

heute bei einem Gespräch gezielter

aus:

Was nehmen Ihre Augen wahr?

Was spüren und ahnen Sie, was den

anderen bewegt?

Wo sind Widersprüche zu ahnen – und

welche Wahrheit spricht die

Körperhaltung Ihres Gesprächspartners

aus?

Fragen Sie respektvoll nach, zeigen Sie

Offenheit, tasten Sie sich zum Echten

vor, ohne dem anderen zu nahe zu

treten.

Aktives Zuhören – wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen damit?

Kennen Sie jemanden, der ein

großartiger Zuhörer ist? Was macht das

aus? Was genau? Wie fühlen Sie sich,

wenn Sie mit dieser Person sprechen?

Was davon könnten Sie selbst

übernehmen?

Haben Sie bisher schon

Aktives Zuhören

bewusst betrieben –

oder werden Sie es

nun probieren wollen?

Warum denken Sie,

wird das aktive Zuhören

gegenüber dem Sprechen

bisher so unterschätzt? Weil der

aktive Part optisch stärker,

dominanter wirkt?

http://bit.ly/a_zuhören

32

Page 34: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

SCHEUNENFUND: WARUM CHANGE SCHWIERIG UND NOTWENDIG IST

Inspirationen aus unvermuteter Quelle: Kein neu erfundenes Rad,

sondern wiedergefundener Schatz. Hier: C.S. Lewis zu Change.

Für ein Ei mag es schwer sein,sich in einen Vogel zu verwandeln

– doch es wäre noch schwerer für das Ei,das Fliegen zu lernen,

wenn es ein Ei bleiben würde.

Wir sind im Moment auch Eier.

Und Du kannst nicht für ewig ein gewöhnliches, simples Ei bleiben.

Unsere Schale muss zerbrechen – oder wir werden faulig. – C.S. Lewis

It may be hard for an egg to turn into a bird:

it would be a jolly sight harder for it tolearn to fly while remaining an egg.

We are like eggs at present.

And you cannot go on indefinitelybeing just an ordinary, decent egg.

We must be hatched or go bad. – C. S. Lewis

33

Page 35: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

34

Page 36: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Ein Scheunenfund ist hier im Magazin eine Inspiration aus

unvermuteter Quelle – kein neu erfundenes Rad, vielmehr ein

wiedergefundener Schatz – wie ein alter Ferrari, der in einer

norditalienischen Scheune zwischen Heuballen und gackernden

Hühnern wieder ans Licht kommt. Heute ist der Scheunenfund

dieses Zitat des irischen Schriftstellers C.S. Lewis zum Thema

Change .

C.S. Lewis erinnert uns daran, dass die Veränderung vom Ei zum

Vogel, der fliegt, auch bedeutet,

die schützende Hülle der Komfortzone verlassen zu müssen,

Risiken einzugehen, Dinge zu tun, die wir noch nie zuvor getan haben – im Vertrauen

darauf, dass wir sie unterwegs lernen, in die neuen Anforderungen hinein wachsen

werden. Zu fliegen dürfte aus der Theorie heraus für das Küken im Ei unvorstellbar

wirken – doch

unvorstellbar heißt noch lange nicht: unmöglich.

Das Beispiel widerspricht auf angenehme Art auch der Philosophie, die davon

ausgeht, dass man alles tun kann, solange man daran glaubt .

Glaubt das Küken ans Fliegen?

Muss es das?

Keineswegs.

Nur die Schale MUSS kaputt gehen – der Rest an Change ergibt sich auf dem Weg.

Viel dringender gebraucht wird in dieser Change Situation

Vertrauen, Zuversicht, dass sich ein Weg finden wird.

Und es kann sein, dass DAS die größte Prüfung ist…zumindest bei uns Menschen.

http://bit.ly/change_schwierig

35

Page 37: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

UNTERNEHMENSVISION MIT KRAFT: BEISPIEL IKEA

(INKL. LEITFADEN ZUM EINSTIEG)

Die 7 Bausteine einer kraftvollen Unternehmensvision, die inspiriert & Effizienz bringt.

Inkl. Beispiel, Praxis-Tipps zum Einstieg und möglichen Risiken.

36

Page 38: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Ein gutes Beispiel für eine Unternehmensvision zu finden … gar nicht so einfach,

denn viele Unternehmen behalten es auch gern intern für sich (wofür es gute

Gründe geben kann) – oder es sind eben keine guten Beispiele. Heute habe ich für

Sie ein richtig gutes Beispiel einer Unternehmensvision, die gleichzeitig als Mission

Statement genutzt wird.

Beim Frühstückskaffee lief es mir über den Weg:

Das Mission Statement von IKEA.

In meinem alten Katalog war es abgedruckt und was dabei alles richtig gemacht

wurde und warum und wie Sie das für Ihr Unternehmen übertragen können,

erfahren Sie in diesem Artikel.

Kurze Anmerkung zum Start bzgl. Mission Statement , Vision / Unternehmensvision und Leitbild

Die Begriffe Mission Statement , Vision / Unternehmensvision und Leitbild werden in

der Praxis meist synonym verwendet. Die Begriffe KÖNNEN sich unterscheiden (v.a. nach

der Art der Anwendung – Mission Statement eher nach außen hin, Vision / Leitbild nach

innen), müssen es aber nicht.

Wenn es clever und gut gemacht ist – wie hier im Beispiel von IKEA, dann geht es bei

allen dreien um

• eine mindestens verbal ausformulierte Darstellung,

• welche Ziele d.h. Mission ein Unternehmen verfolgt.

Je kongruenter, also in sich stimmiger, Außendarstellung und Innensicht dabei

sind, umso mehr entspricht das innere Leitbild der äußeren Darstellung in Form

des Mission Statements.

Hier werden daher also Mission Statement , Vision und Leitbild als gleichwertig

behandelt. Und auf einer Mission zu sein… das hat auch etwas mehr Power als nur

eine Vision zu haben, oder?

37

Page 39: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Das Mission Statement von Ikea – so sieht es aus:

Ein besserer Alltag für die vielen Menschen.

Das ist die Seele von IKEA:

Viel mehr als irgendein Schild, das im Büro hängt.

Es ist das, wofür unser Herz schlägt.

Und es ist das, was uns antreibt – bei allem was wir tun.

Jedes einzelne Möbelstück, das wir entwerfen,

muss sich daran messen lassen:

• Macht es den Alltag besser?

• Wird es damit einfacher, Gäste zu bewirten?

• Sorgt es dafür, dass das Abendessen schneller auf dem Tisch steht?

Wenn ein Möbelstück das nicht kann,

wenn es nicht im Alltag besteht,

dann wirst Du es bei IKEA nicht finden.

Ganz gleich, wie toll ein Design auch sein mag –

für uns ist es nutzlos,

wenn es sich die Menschen nicht leisten können.

Darum arbeiten wir so hart daran,

unsere Preise immer weiter zu senken.

Wir wollen, dass so viele Menschen wie möglich eine qualitativ

hochwertige Matratze, das richtige Bücherregal oder auch nur die perfekte

Vase zu Hause haben können – und immer noch Geld übrig haben für alles

andere, was das Leben ausmacht.

Denn wer den vielen Menschen einen besseren Alltag schaffen will,

muss zunächst eins verstehen:

Es gibt im Leben mehr als Möbel.

38

Page 40: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Was ich Ihnen an diesem Beispiel

wunderbar zeigen kann, sind die

7 Bausteine einer Unternehmensvision

mit Kraft:

1. Klarer Slogan

Ein besserer Alltag für die

Menschen. Kurz, knackig, klar,

lässt gleichzeitig genug Raum

für meine eigene Vorstellungs-

kraft, was besser und Alltag

so bedeuten.

2. Emotion und Power

U.a. heißt es hier Es ist das

wofür unser Herz schlägt.

Mission Statements gehen, wie

der Name sagt, darum klar zu

sagen:

Was ist meine Mission? // Wofür brenne ich? // Wovon will und kann ich den

Rest der Welt überzeugen?

Warum mach ich das hier überhaupt?

Ein Mission Statement braucht diese Power echter, menschlicher Leidenschaft.

3. Eingebaute Prüffragen für den Alltag

Im nächsten Schritt werden Bezugspunkte bei jedem Möbelstück, das wir

entwerfen festgelegt (d.h. WIR ENTWERFEN, wir kaufen nicht ein, wir entwerfen

selbst).

Für diesen Bezugspunkt Möbelstücke folgen direkt Prüffragen, die helfen, den

Anspruch besser zu verstehen:

Macht es den Alltag besser?

39

Page 41: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Wird es einfacher….

Ich kann förmlich den

Designer vor mir sehen, der

einen Stapel Entwürfe vor

sich hat und sie im Hinblick

auf diese Prüffragen

aussortiert.

Wichtig: Die eingebauten

Prüffragen beziehen sich auf

Nutzen-Dimensionen aus

Kundensicht!

4. Klare Grenzen ziehen

Direkt nach den Prüffragen

folgen zwei klare Ansagen,

was IKEA NICHT tut – zum

einen Möbelstücke verkaufen,

die diesen Prüffragen nicht

standhalten. Und zum

anderen: KEINE Produkte für eine kleine Elite, KEINE Hochpreisstrategie.

In einer größeren Organisation zu wissen, was man nicht tut, ist wie eine Art Geheimrezept für

geringere Komplexität,

mehr Fokus,

mehr Verantwortungsübernahme durch jeden Einzelnen.

5. Ansprüche mit Kundensicht

Zusammenfassend als Reminder folgen all diese Grenzen, all diese Prüffragen, all

diese Ansprüche an Preislevels.

40

Page 42: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

6. Konkrete Bilder liefern

Im nächsten Abschnitt liefert uns das Mission Statement Stoff für eine möglichst

lebensnahe Vorstellung vom Zielbild. So viele Menschen wie möglich , eine qualitativ

hochwertige Matratze , perfektes Bücherregal und so weiter knüpfen für jeden an einer

greifbaren Vorstellung an.

7. Einordnung in die Realität

Besonders klug und sympathisch finde ich den Abschluss-Absatz, in dem das Tun und Lassen

IKEAs und sein wenn auch wertvoller Beitrag zum Leben der Menschen im großen Bild

wieder eingeordnet wird:

Es gibt im Leben mehr als Möbel.

heißt es da.

Wie erfrischend, oder?

Das sagt mir als Kunde: Da hat man mich verstanden, keiner erwartet, dass ich vor Liebe und

Leidenschaft und Verzückung im IKEA darniederknie. Dieser kleine aber effektive Kunstgriff

sorgt sowohl in der internen als auch externen Realität für sinnvolle Relationen und

Glaubwürdigkeit.

Bonus-Punkt: Perfekt balanciert zwischen Hier & Jetzt und der Zukunft.

So unauffällig ist es gemacht, dass man es fast übersehen könnte: Der

Text der Unternehmensvision erzählt uns viel über das Hier

& jetzt und gleichzeitig macht er Räume für die

Zukunft auf. Das geht natürlich bei weitem nicht

in jeder Situation – doch wenn es der Realität

entspricht, hat es großen Charme: Wir

nehmen damit den Druck und die Virtualität

einer ZU großen Vision, die viel zu weit weg

scheint, raus und betonen die vielen

kleinen Schritte, die man Tag für Tag geht,

um einen bestimmten Zustand zu erreichen.

41

Page 43: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Insgesamt lässt sich leicht erkennen

warum eine gut formulierte Unternehmensvision so nützlich ist:

wir könnten daraus unkompliziert die komplette Unternehmensplanung

ableiten,

die Prioritäten im Geschäftsmodell sind klar,

unsere Kunden wissen, was sie erwarten können,

unsere Mitarbeiter können selbständig herleiten, wie und was sie dazu

beitragen können (und was unwichtig ist)

Kurz und gut:

Wie aufwändig wäre es, für Sie, für Ihr Team, Ihr Unternehmen

ein neues Leitbild zu erstellen?

Am Ende, wenn es fertig ist, ist es nur eine Seite Text – evtl. ergänzt von einem

passenden Bild (was auch eine weitere Verstärkung des Inhalts bringt), nicht wahr?

Lassen Sie sich davon nicht täuschen:

In dieser A4-Seite liegt die Essenz eines multimillionen-internationalen

Unternehmens.

In diesem Spagat zwischen dem riesigen Gebilde IKEA und dieser überschaubaren

klaren Seite liegt die große Kunst.

Die Eckpfeiler, um den Aufwand beim Unternehmensvision entwickeln abzuschätzen:

2 Punkte machen die Entwicklung einer Leitbildentwicklung mehr oder weniger

aufwändig

1. Je weniger oder mehr Menschen das Ganze mittragen & mit entwickeln sollen:

Eine gute Unternehmensvision muss nicht unbedingt von der ganzen Belegschaft

mitentwickelt werden. Überhaupt nicht. Faktisch birgt das sogar die Gefahr eine

großen Verwässerung, damit zu viel Neutralität, zu hohe Austauschbarkeit, zu wenig

Kante, zu wenig Power. Sich im Führungsteam von Mitarbeitern unterschiedlicher

Perspektiven dabei helfen zu lassen, das kann hilfreich sein. Wenn das Mission

Statement von oben dann später in der Breite probe -erklärt wird, ist das ein

42

Page 44: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

zweiter, wesentlicher Schritt, die Formulierung darauf zu testen, wie sie von anderen

verstanden und interpretiert wird.

2. Je weniger oder mehr Inhalt noch / wieder unklar ist:

Das ist dann der Fall,

wenn das Unternehmen noch nicht lange oder gar nicht existiert (Start-Up, Gründung)

ODER wenn das Unternehmen sich sehr zerfasert hat (ggfs. sollten diese Bereiche wie

eigenständige Entitäten behandelt werden, damit die Mission wirklich Orientierung

geben kann) –

oder ein großer Umbruch ansteht (auch von außen erzwungen).

Ein wenig hängt es außerdem von der Art der Aufbereitung ab (rein als Text? Auch

visualisiert? Illustriert? Verschiedene Versionen / Sprachen?) – entscheidender sind

allerdings die beiden oben genannten Punkte.

Zu Ihrer Orientierung hier ein paar

Erfahrungswerte:

Eine Leitbildentwicklung im kleinen Kreis mit

einer halbwegs klaren Situation kann gut

vorbereitet durchaus an einem Workshop-

Tag entwickelt oder aufgefrischt werden –

eine grundlegendere Vorgehensweise

braucht meist 2-5 Workshop-Tage.

Business Plan oder Unternehmensvision

zuerst: Henne oder Ei?

Wo packen wir zuerst an? Beim Business

Model oder beim Mission Statement? Im

Praxis-Handbuch Erfolgsfaktor Innovation

Leadership wird die Entwicklung einer

klaren Absicht, eines klaren Zielbilds als

erster Schritt empfohlen.

43

Page 45: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

In dieser Absicht liegt die Kraft unserer Motivation, die Quelle unseres

Problemlösevermögens, unser Reason Why. Unsere Vorstellungskraft kann

uns mit einer guten klaren Absicht viel leichter helfen, einen Weg dort hin

zu finden.

Unternehmensvision entwickeln: So läuft es gesichert schief

So großartig ein gutes Leitbild ist… ein Mission Statement /

Unternehmensvision zu erarbeiten kann man sich übrigens sparen,

wenn man folgendes nicht wagt:

klare Ansagen (stattdessen versuppt es in schwammige Standard-Formulierungen)

direkter Kunden-/Marktbezug

Abgrenzung (was machen wir NICHT?)

Bilder

Bezug auf das Große Ganze

Einordnung in die reale Welt

Abgleich mit Verständnis durch die Verwender des Statements (jeder interpretiert ja

Worte anders)

Damit dürfte auch klar werden:

Nein, es ist keine gute Idee, dafür mal bei der Agentur anzurufen .

Diese Aufgabe ist so eng mit der Seele des Unternehmens verknüpft und muss daher aus

dem Denken, Handeln, der normalen Sprache dort heraus entstehen. Dieses Stück

Papier ist nicht dafür da, verbale Brillanz zu feiern, sondern verstanden zu werden

und zum Handeln zu inspirieren.

Insofern gilt:

Die wirksamste Unternehmensvision entsteht aus der Business- und

nicht der Texter-Kompetenz heraus.

http://bit.ly/u-vision

44

Page 46: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Jetzt gleich erste Schritte zu einer inspirierenden Unternehmensvision gehen – so geht s:

1. Warum nicht das IKEA-Statement als Basis nehmen

– und für Ihre Zwecke abgleichen und umformulieren?

Meistens ist es viel einfacher mit einer Grundlage wie dieser als mit einem weißen Stück

Papier zu starten.

2. Folgende Coaching-Fragen können hilfreich sein:

Wofür stehen Sie jeden Morgen auf?

Was trägt dieses Unternehmen zur Welt bei?

Welche Kunden machen wir wie glücklich?

3. Drucken Sie sich diesen Leitfaden hier aus

und gehen Sie die Punkte, die IKEA richtig macht, bezüglich Ihrer Unternehmensvision Punkt

für Punkt durch – entweder alleine oder im kleinen Kreis.

Wie ist das bei Ihnen bisher bzgl. Mission Statements / Unternehmensvision & Co.:

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit der Erarbeitung einer Unternehmensvision

gemacht?

Was ist Ihrer Ansicht nach wichtig, damit die Erstellung und v.a. Nutzung funktioniert?

45

Page 47: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

STEVE JOBS KURZ & KNACKIG ZU:

PRÄSENTATIONSMETHODEN

Power Point ist DIE 'GoTo'-Option unter den Präsentationsmethoden in großen Unternehmen.

Steve Jobs ermutigt, anderes zu probieren. Plus Praxis-Tipps.

Page 48: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Dieses Zitat von Steve Jobs soll uns inspirieren, typische

Präsentationsmethoden nicht einfach als gegeben zu nehmen:

People who know what they are talking about

don t need Power Point.

Menschen, die wissen, wovon sie reden,

brauchen kein Power Point.

Steve Jobs

Wie der sanft im Wasser dümpelnde Pinguin auf dem Bild der vorigen Seite

tun etwas andere Präsentationsmethoden als PowerPoint etwas, das

grundlegend vorteilhaft ist:

UNGEWOHNTE PRÄSENTATIONSMETHODEN SORGEN FÜR NEUES INTERESSE BEI IHREM PUBLIKUM

– ob das nur Ihr Team ist, der Vorstand oder Ihre Kunden.

Besonders schön daran: Das gilt selbst und erst recht (!) für abgenudelte

Themen, die keiner mehr sehen kann.

UNSERE PRAXIS-TIPPS DAZU FÜR SIE, UM ANDERE PRÄSENTATIOSMETHODEN EINZUSETZEN:

Eine andere Präsentationsmethode auszutesten, prüft in der Tat, ob wir wirklich

wissen, wovon wir sprechen, was die Essenz ist. Konzentrieren Sie sich erst auf

den Inhalt, DANACH auf die technische Umsetzung – so kommen Sie am

besten aus der unterschwellig vorgegebenen Struktur von Power Point wieder

heraus.

47

Page 49: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Die Präsentationsmethode sollte Ihnen persönlich liegen – und nicht auf Krampf

(!) innovativ sein.

Gute Erfahrungen zeigen sich immer wieder mit gründlich

durchdachten, überdimensionalen Arbeitspostern, die im Termin

um Inhalt ergänzt werden. Enormer Vorteil: Der, der vorträgt, passt

sich automatisch viel leichter an die Denkgeschwindigkeit der

Zuhörer an.

Häufig empfehle ich Evernote – eine sehr schlichte, minimalistische

Art zu präsentieren, die uns aufs Wesentliche zurückführt und

gleichzeitig ganz unkompliziert die Möglichkeit gibt, Medien wie Fotos

oder Videos, Links, Excel-Tabellen, alle möglichen Bausteine einzubauen

Sie werden deutlich MEHR Aufmerksamkeit für Ihr Thema bekommen, wenn Sie

gezielt eine andere Methode als Power Point wählen – seien Sie also darauf gefasst

und stellen Sie sich auf einen neuen Dialog ein – und planen Sie die Zeit dafür

ein

In Kunden-Workshops im Rahmen von B2B-Marketing-Projekten unserer Kunden

werden andersartige Präsentationsmethoden mit großem Erfolg eingesetzt.

Der Charme daran: Die individuellen Stärken, das Profil desjenigen, der vorträgt,

kommen noch besser zur Geltung, dadurch steigt der Respekt auf Kundenseite

– und am Ende des Tages verkauft es sich leichter.

WEIL MAN SICH SELBST UND SEINE INHALTE MIT EINER PASSENDEREN PRÄSENTATIONSMETHODE ALS

POWER POINT EBEN BESSER VERKAUFT.

Falls Sie noch zögern, ob Sie es wagen können, mal etwas Anderes als

Präsentationsmethode einzusetzen, kann das Zitat von Steve Jobs Sie vielleicht

unterstützen, letzte Zweifel abzuschütteln.

http://bit.ly/steve-jobs-ppt

48

Page 50: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Ehrlich überzeugen statt schmierig verkauft:

7 bewährte Tipps

Andere von uns, unseren Zielen & Ideen überzeugen: Wichtige Voraussetzung für Erfolg.

Was sich bewährt, um dabei authentisch & seriös zu bleiben.

Page 51: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Egal, ob Sie jemanden davon überzeugen

wollen,

dass Sie der oder die Richtige für den Job

sind, oder

dass dieses Projekt lohnend ist, umgesetzt

zu werden,

dass er als Kunde Ihr Produkt nutzen soll,

dass jemand Ihnen mithelfen soll, die

Wohnung zu renovieren…

andere von uns, unseren Zielen und unseren

Ideen überzeugen zu können, ist eine

wichtige Voraussetzung, um erfolgreich zu arbeiten.

Ob es eine schlichte Präsentation ist,

ein paar Minuten in einem Meeting

oder der große Anlass – manchmal ist

ein guter Pitch für unsere Idee oder

unser Projekt der wesentliche Hebel,

der uns wirklich weiter bringt.

Immer wieder erlebe ich, wie schwer

sich viele damit tun, andere gezielt zu

überzeugen oder anderen etwas gezielt

zu verkaufen .

Zu Recht: Weil sie selbst schon zu oft

schlechte, unauthentische oder

sogar gezielt verlogene

Verkaufsmaschen haben ertragen

müssen.

Page 52: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Ich kann verstehen, dass das dann keine

Freude macht – wer dreimal schlecht

gekochte Leber gegessen hat, hat zu

Recht Zweifel daran… und doch kann der

richtige Koch es zu etwas Köstlichem

machen.

Beim Überzeugen und etwas authentisch

(!) Verkaufen ist das genauso:

Natürlich geht s auch anders – und

zwar besser!Hier ein paar Tipps, mit denen Ihnen der

nächste Pitch leichter fällt – ohne dass Sie

zum schmierigen Gebrauchtwagen-

verkäufer werden müssen. Ready to use –

so können Sie direkt damit durchstarten.

1. Überzeugen durch klare, konkrete Aussagen:

Das heißt in den meisten Fällen:

OHNE Fachsprache auskommen. Von

Mensch zu Mensch sprechen. Möglichst

bildlich. OHNE Füllwörter oder Business

Bullshit. Dafür mit griffigen Beispielen

und Bildern.

Diese 3 Fragen helfen, ein komplexes

Thema wieder griffig zu kriegen:

a) Wie würden Sie das, worum es geht,

einem 12jährigen Kind erklären?

b) Wie können Sie den Kern der Sache in

Tweets packen (d.h. unter 140 Zeichen lang)

c) je nach Thema: Was genau ist der Deal?

Was haben Sie zu geben – was erwarten Sie

umgekehrt dafür?

2. Überzeugen, indem Sie wie ein Journalist denken:

Das Wichtigste an den Anfang stellen

Machen Sie es nicht vermeintlich

spannend, indem Sie die Auflösung einer

Frage für den Schluss Ihrer Redezeit

ankündigen. Starten Sie mit einem Satz,

der klar sagt, worum es geht, warum es toll

ist. Wenn Sie dann die Aufmerksamkeit

haben, dann können Sie in Ruhe erklären,

warum das der Fall ist.

Beispiel:

Ihr wart doch alle so genervt, dass X so

schwierig ist [dockt am Bedarf der Zielgruppe

an].

Jetzt endlich haben wir eine Lösung dafür [das

hier habe ich für Euch] – sie sorgt dafür, dass

Z und Y viel einfacher werden [das ist der

Nutzen / die Vorteile] – hier ist sie.

Folgendermaßen funktioniert das Ganze…

[und es ist wegen dieser Punkte …. richtig

gut].

3. Überzeugend aussehen und wirken

Hier geht es nicht so sehr darum, dass Sie

an diesem Tag traumhaft schön oder

makellos sein müssen. Wesentlich ist nur,

dass die äußere Erscheinung keinen Anlass

zur Verunsicherung oder Sorge beim

51

Page 53: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Adressaten geben sollte. Je unbekannter Sie dem anderen sind, desto mehr

müssen Sie damit rechnen, dass er oder sie versucht, sich über

Ihr Äußeres Hinweise über Sie selbst geben zu lassen.

Überlegen Sie sich, aus welcher Welt und

Erwartungshaltung, was das Normale ist,

der andere kommt. Wählen Sie gezielt

Kleidung, die an diesen Ort und

Zusammenhang, aber auch noch zu Ihnen

selbst passt.

Wenn möglich, gehen Sie vorher eine Runde um

den Block, machen Sport, sorgen Sie dafür, dass

Sie sich selbst klar und dynamisch fühlen. Sie

werden automatisch auch so wahrgenommen werden – und das nutzt Ihrer Sache.

4. Überzeugen durch Expertenstatus – wenn sinnvoll

Menschen, die als Experten wahrgenommen werden, bekommen von vornherein mehr

Glaubwürdigkeit zugeschrieben. Das ist nicht immer sehr schlau, aber so funktionieren

wir Menschen nun mal… :) Wenn Sie sich auskennen, Erfahrung haben, in dem was Sie

tun, sorgen Sie dafür, dass das Publikum oder Ihr Gegenüber das vorher weiß – am

besten mit konkreten Belegen.

5. Überzeugen, indem Sie die Schnittmenge mit dem Bedarf Ihres Publikums herausstellen.

Die Leute da abholen wo sie sind – ja ja ja. Abgelutscht klingt das, doch es ist so

nützlich.

In den meisten Fällen stecken wir als Experten selbst bis zur Nasenspitze in einem

Thema drin – wenn wir andere wieder abholen wollen, dann müssen wir wieder ganz

nach vorn an den Weg gehen.

Und das OHNE meinem Gegenüber das Gefühl zu geben, er sei ein Depp, weil er oder sie da

nicht so tief drinsteckt wie man selbst. Machen Sie sich bewusst, dass Sie ja selbst nur soviel

darüber wissen, weil Sie viel Zeit investiert haben. Der Punkt, der Ihnen viel zu Pipifax

erscheint – das ist wahrscheinlich der, den die anderen spannend finden.

52

Page 54: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Mit Dreierkette spielen:

Drei gute Gründe für Ihren Punkt reichen.

Mehr Punkte werden nicht mehr verarbeitet und/oder sorgen sogar für Skepsis:

A 2013 study by researchers at Georgetown University and the University of

California, Los Angeles found that making three positive claims was optimal

when trying to persuade someone else.

After three claims, people became more sceptical.

(aus Fastcompany: 6 Persuasion Tricks To Get What You Want)

7. Überzeugen Sie, indem Sie mit Fragen rechnen

Dass Menschen nachfragen, heißt nicht, dass sie gegen Sie oder Ihre Idee sind.

Im Gegenteil: Fragen bedeuten Interesse, Aktivität, Involvement. Jede Art von

Aktivität ist gut! Selbst oder gerade (!) kritische oder sogar bissig gestellte

Fragen eröffnen Ihnen im wahrsten Sinn des Wortes Spiel-Räume, um Ihren

Punkt zu betonen.

Gehen Sie innerlich davon aus, dass Ihr Gegenüber nur besser herausfinden will,

was er vor sich hat. Häufig werden die kritischsten Nachfrager zu den größten

Fans – sofern Sie sich als souveräner, offener Gesprächspartner zeigen.

Nicht zuletzt bedeuten diese Punkte:

53

Page 55: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Vorbereitung ist alles.Sich SO KURZ und SO KLAR auszudrücken, das braucht vorher gründliches Feilen.

Nur 3 Vorteile zu nennen, bedeutet klare Entscheidungen, was wirklich am wichtigsten ist.

Die Schnittstelle mit dem Publikum zu finden bedeutet gründlich darüber nachzudenken,

wen man vor sich hat.

Die hier genannten 7 Punkte um ehrlich zu überzeugen dürften eine so konkrete

Vorbereitung hoffentlich deutlich leichter machen – und wenn Sie diese Liste hilfreich

finden, dann geben Sie sie am besten jetzt gleich weiter.

Damit zu Ihren Erfahrungen:

Wenn Sie andere überzeugen, etwas gut verkaufen wollen…

Wie gehen Sie dann vor?

Bereiten Sie sich gezielt vor oder verlassen Sie sich auf Ihren Instinkt

vor Ort?

Was hat sich für Sie bewährt? Kennen Sie jemanden, der immer wieder

ungeheuer überzeugend wirkt? Was denken Sie, können wir uns von

ihr/ihm abschneiden?

Wenn Sie andere z.B. Ihre MitarbeiterInnen coachen: Was empfehlen Sie?

http://bit.ly/gut-verkauft

54

Page 56: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Bildquellen:

Das Blog-Magazin und dieses Online-Magazin hier leben u.a. von den attraktiven Bildern, die

dankenswerterweise von talentierten Menschen Open Source zur Verfügung gestellt werden.

Der Berg auf dem Frontcover, die Klippe bei Inkrementeller Change ,

der Herr auf dem Rück-Cover - Unsplash auf Pixabay

Hemingway - OpenSource

Das appetitliche Steak der dry aged Innovation - LoboStudioHamburg auf Pixabay

Das natürliche Portrait von Tiger Woods - TPSDave auf Pixabay

Das fröhliche Kind bei Konfuzius - JonKline auf Pixabay

Der steinerne Löwe der gebrochenen Versprechen - Plasterbrain auf Pixabay

Die stylishen Kopfhörer bei Aktiv zuhören - Kaboompics auf Pixabay

Die fragilen Vögel im Nest - Kristin Reinbach

Der schicke Elch bei Ikea Leitbild - Andreas Wierer auf Pixabay

Die grafischen Zebras - Skeeze auf Pixabay

Der minimalistische Pinguin - Pixabay, AutorIn leider nicht mehr identifzierbar

Der grandiose Gebrauchtwagenhändler - Danny de Vito im Film Deck the Halls

Ein herzliches Danke an alle FotografInnen!

Copyright: @krysalis publishing 2016Kontakt: [email protected] //

Twitter: @krysalisrocks

Konzept, Layout, Design: Kristin Reinbach für Pimp my Company //

www.pimpmycompany.de

Teilen, weiterempfehlen, nutzen unter Quellangabe [ Ziele erreichen: Das Magazin o. krysalis consult

o. www.krysalis-consult.com ]jederzeit möglich und erwünscht.

Page 57: Ziele erreichen: Das Magazin. Die Favoriten aus 2015

Mehr?Jederzeit:

www.krysalis-consult.com