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Die Fachzeitschrift ZNS & Schmerz wendet sich in erster Linie an interessierte Fachärzte, die sich über die neuesten Entwicklungen innerhalb ihres Gebietes auf dem laufenden halten wollen.
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PVSt. G 50903 DP AG
mdm Verlag
Immigrather Straße 74
42799 Leichlingen
mdm
EpilepsieKombinationstherapie mit Lacosamid
Multiple SkleroseFampridin – erstes Medikament zur Verbesserung der Gehfähigkeitbei Multipler Sklerose
Orales Teriflunomid bei schubförmiger MS
NeurologieMehr als zwei Drittel der RLS-Patienten können Tagessymptome zeigen
Individuelle Versorgung von Patienten mit Schizophrenieund affektiven Störungen
ObstipationPrucaloprid bei chronischer Obstipation
SchmerzsymptomatikEffektive Schmerzlinderung bei therapierefraktären Patienten
Therapieoptionen bei Phantomschmerzen
ZNS & Schmerz
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ZNS & Schmerz 1 | 2012 3
Inhalt01-2012
Epilepsie
Kombinationstherapie mit Lacosamid ................................................................................................................6
Multiple Sklerose
Fampridin – erstes Medikament zur Verbesserung der Gehfähigkeit bei Multipler Sklerose ................................................................................8
Orales Teriflunomid bei schubförmiger MS......................................................................................................11
Neurologie
Mehr als zwei Drittel der RLS-Patienten können Tagessymptome zeigen ........................................................13
Individuelle Versorgung von Patienten mit Schizophrenie und affektiven Störungen ..................................................................................................15
Obstipation
Prucaloprid bei chronischer Obstipation ..........................................................................................................20
Schmerzsymptomatik
Effektive Schmerzlinderung bei therapierefraktären Patienten ........................................................................24
Therapieoptionen bei Phantomschmerzen ......................................................................................................28
Aktuell ......................................................................................................................................................................30
Industrieforum ..............................................................................................................................................................36
Editorial ........................................................................................................................................................................5
Abonnement/Impressum ..............................................................................................................................................38
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Editorial
Liebe Leserinnen,liebe Leser,
Der DGPPN-Kongress in Berlin war erneut ein bedeutendes Ereignis mit wichtigenneuen Erkenntnissen aus Forschung und Klinik. Als Leitmotiv dieses Kongressesdiente in allen unterschiedlichen Bereichen der Psychiatrie und der Nervenheilkun-de das Bemühen um eine individualisierte Medizin. Auch dem weiten Spektrumdepressiver Erkrankungen wurde ein größerer Anteil der Veranstaltungen gewidmet.
Die Depressionen gehören weltweit zu den häufigsten Formen psychischer Erkran-kungen, deren Wichtigkeit über lange Zeit unterschätzt wurde und auch heutenoch unterschätzt wird. Wird die Krankheitslast in Dalys (Disease Adjusted LifeYears) gemessen, so nimmt die Depression mit einem Wert von über 10.000 die 3. Stelle unter allen Krank-heiten ein. Insgesamt wird die Depression immer noch zu wenig und zu wenig korrekt diagnostiziert und inder Folge auch unzureichend behandelt
In letzter Zeit wurden Ärzte und Patienten durch die Resultate fragwürdiger Studien/Metaanalysen verunsi-chert. So führte die Behauptung (Irving Kirsch), dass sich die Wirksamkeit auch der modernen Antidepressi-va nur bei einem Ausgangswert von mehr als 18 auf der Hamilton-Skala von der eines Placebos unterschei-det, zu Fehlschlüssen. Die Autoren hatten nicht berücksichtigt, dass die Depression als eine chronischeErkrankung angesehen werden muss, bei der die Wirksamkeit von Medikamenten meist erst nach längererBehandlungszeit einsetzen kann und der eigentliche Erfolg in einer Verhinderung von Rückfällen gesehenwerden muss.
In den letzten Jahren ist die Sichtweise hinsichtlich der Ätiologie der Depression erheblich erweitert wor-den. So wurde entdeckt, dass die Genetik eine besondere Rolle spielt. Langfristig extern einwirkende Stress-faktoren können Veränderungen von Gen-Regulationen bewirken. Der im Zusammenhang mit Stressfakto-ren feststellbare Cortisol-Anstieg übt eine negative Wirkung auf die Funktion des neuronalen Netzwerkesaus, wobei es zum Absterben von Neuronen kommt.
Eine Anzahl biologischer Korrelate für einige der depressiven Formen wurden gefunden: Hypercortisolämie,circadiane Dysregulation, dopaminerge Hyperaktivität. Ebenso stellte sich heraus, dass auch weitere post-synaptische Prozesse mit Beeinflussung von BDNF (brain derived neurotropic factor) eine wichtige Rollespielen. Praktisch wird durch alle wirksamen antidepressiven Behandlungsmaßnahmen ein Anstieg derBDNF-Konzentrationen erzielt, was zur Neubildung von Nervenzellen und damit zur Reparatur der durchdie Depression im Gehirn gestörten Netzwerke führt.
Diese Prozesse stehen auch im Zusammenhang mit einer veränderten circadianen Rhythmik bei Patientenmit Depression. Depression wird unter diesem Aspekt als eine Erkrankung angesehen, bei der die natür-lichen biologischen Tagesrhythmen (24 Stunden) abgeflacht bzw. desorganisiert sind. Eine Auswertung von28 Studien an fast 320.000 Patienten hat darüber hinaus belegt, dass Depressionen auch mit einem signifi-kanten Anstieg des Risikos für Schlaganfälle verbunden sind.
Unsere Redaktion wird Sie in diesem Heft und auch weiterhin über aktuelle und wichtige neue Forschungs-ergebnissen aus dem Bereich der Psychiatrie und Neurologie informieren.
Ihr
Dr. med. Ernst M.W. KochRedaktionsleiter "ZNS & Schmerz"
ZNS & Schmerz 1 | 2012 5
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