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70 ZUBEHÖR INTEGRAL GEGEN KLAPPE Klapphelme sind gefragt, bei BMW-Fahrern schon lange. Was sie besser oder schlechter können als Integralhelme, klärt unser umfang- reicher Praxistest. 15 HELME UNTER DER LUPE – dazu reichlich Hintergrundinfos D as Wichtigste am Helm? Er muss passen. Er muss sicher sein. Er muss komfortabel sein. Er soll gut aussehen. Er soll möglichst günstig sein. Er soll ewig halten. Sechs Punkte, die nicht unter einen Hut, oder besser, in eine Schale passen. Apropos, dem aufmerksamen Leser ist sicher nicht entgangen, dass wir in unseren Berichterstattungen über Helme fast immer die Schalengröße angeben. Eine, zwei oder drei. Damit ist nicht die Konfektionsgröße, in diesem Fall der Umfang der Schalt- zentrale gemeint, sondern die Größe der Außenschale des Helmes. Aber der Reihe nach. Um der ganzen Sache entsprechend auf den Grund zu gehen, sind wir zu Besuch bei Schuberth – pflücken den allerersten neuen C4 Pro-Klapphelm vom Band und diskutieren einen Tag lang mit Produktmanager Thomas Schulz sämtliche Punk- te an einem Helm durch. PASSFORM Bei der Gestaltung der Helminnenschale wird grundsätzlich in drei Kopfformen unterschieden: Oval für europäische, Long Oval für amerikanische und Round für asiatische Köpfe. Für jede dieser drei Grundformen gibt es einen Musterkopf, ein Schuster würde Leisten dazu sagen, nach dem der Styroporkern geformt wird. Es ist also vollkommen richtig, wenn die einen Fahrer von einem „Shoei-Kopf“ sprechen, die anderen etwa von einem Arai, Schuberth, BMW oder anderem. Da es selbst bei uns ovalköpfigen Europäern zahllose unter- schiedlich geformte Köpfe gibt, kann nicht jede Helmmarke gleich gut passen. Es empfiehlt sich also nach wie vor, einen Helm eben nicht über das Internet zu kaufen, sondern in einen Motorradladen zu gehen und erst einmal unterschiedliche Marken zu probieren und dann unterschiedliche Größen. Schlussendlich sollte man sich an Modellen der Marke orientieren, die einem am besten passt. PASSIVE SICHERHEIT Das wohl wichtigste Thema. Alle hier getesteten Helme erfüllen die Anforderungen der gültigen europäischen Norm ECE (Economic Commission for Europe, United Nations) 22.05. Einige davon zusätzlich die der amerikanischen Norm DOT (Departement of Auch im BMW-Sortiment hat man die Wahl: links der Integral- helm Street X, rechts der Klapphelm System 7 Carbon

ZUBEHÖR - Shoei€¦ · offenem Visier – all das sind wichtige Kriterien, die beim Fahren sehr nerven und ablenken können, so das Wohlbefinden stören und letztlich zu Lasten

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ZUBEHÖR

INTEGRAL GEGENKLAPPE

Klapphelme sind gefragt, bei BMW-Fahrernschon lange. Was sie besser oder schlechterkönnen als Integralhelme, klärt unser umfang-reicher Praxistest. 15 HELME UNTER DER LUPE– dazu reichlich Hintergrundinfos

Das Wichtigste am Helm? Er muss passen. Er muss sichersein. Er muss komfor tabel sein. Er soll gut aussehen.Er soll möglichst günstig sein. Er soll ewig halten. SechsPunkte, die nicht unter einen Hut, oder besser, in eine

Schale passen. Apropos, dem aufmerksamen Leser ist sicher nichtentgangen, dass wir in unseren Berichterstattungen über Helme fastimmer die Schalengröße angeben. Eine, zwei oder drei. Damit istnicht die Konfektionsgröße, in diesem Fall der Umfang der Schalt-zentrale gemeint, sondern die Größe der Außenschale des Helmes.Aber der Reihe nach. Um der ganzen Sache entsprechend auf denGrund zu gehen, sind wir zu Besuch bei Schuberth – pflücken denallerersten neuen C4 Pro-Klapphelm vom Band und diskutiereneinen Tag lang mit Produktmanager Thomas Schulz sämtliche Punk-te an einem Helm durch.

PASSFORMBei der Gestaltung der Helminnenschale wird grundsätzlich in dreiKopfformen unterschieden: Oval für europäische, Long Oval für

amerikanische und Round für asiatische Köpfe. Für jede dieser dreiGrundformen gibt es einen Musterkopf, ein Schuster würde Leistendazu sagen, nach dem der Styroporkern geformt wird. Es ist alsovollkommen richtig, wenn die einen Fahrer von einem „Shoei-Kopf“sprechen, die anderen etwa von einem Arai, Schuberth, BMW oderanderem. Da es selbst bei uns ovalköpfigen Europäern zahllose unter-schiedlich geformte Köpfe gibt, kann nicht jede Helmmarke gleichgut passen. Es empfiehlt sich also nach wie vor, einen Helm ebennicht über das Internet zu kaufen, sondern in einen Motorradladenzu gehen und erst einmal unterschiedliche Marken zu probieren unddann unterschiedliche Größen. Schlussendlich sollte man sich anModellen der Marke orientieren, die einem am besten passt.

PASSIVE SICHERHEITDas wohl wichtigste Thema. Alle hier getesteten Helme erfüllen dieAnforderungen der gültigen europäischen Norm ECE (EconomicCommission for Europe, United Nations) 22.05. Einige davonzusätzlich die der amerikanischen Norm DOT (Departement of

Auch im BMW-Sortiment hat man die Wahl: links der Integral-helm Street X, rechts der Klapphelm

System 7 Carbon

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Transportation) FMVSS 218. Normen, die Anforderungen an einenSturzhelm für Motorradfahrer definieren, gibt es viele auf der Welt.Welche nun die beste ist, liegt im Auge des Betrachters. Die einesetzt auf Durchdringungsschutz gegen spitze Gegenstände, dasgeht aber zu Lasten des Gewichts. Genauso wie der Schutz vorwieder holten Schlägen auf die selbe Stelle. Natürlich kann man derECE-Norm anlasten, die dort als Obergrenze festgelegten HIC-Werte (Head Injury Criterion) seien viel zu weit ausgelegt. DieserWert steht für die Kopfbeschleunigung in festgelegten Zeitintervallen(15 und 36 Millisekunden) – quasi den Augenblick des Aufpralls,wenn sich der Kopf ins Styropor drückt. Der dort festgehaltene HICvon 2400 steht natürlich im krassen Gegensatz zu dem in der Auto-oder Luftfahrtindustrie gebräuchlichen Referenzwert von 1000.Bereits bei diesem deutlich niedrigeren Wert gehen Unfallforschervon einer „ernsten Verletzung“ aus, etwa einer Gehirnerschütterungmit Bewusstlosigkeit von unter einer Stunde. Einen Wert von 2400wird vermutlich niemand überleben. Abschließend testen lässt sichso etwas mangels naturgetreuer Nachbildung des menschlichenKopfes sehr schlecht.

Die Schlagtests für die Homologation werden in Deutschlandvom TÜV Rheinland durchgeführt, mit einem Dummy-Kopf ausMetall. Der hat natürlich keine Halswirbel und so wird der Einflussdes Helmeigen gewichts darauf auch außer Betracht gelassen. Inanderen Ländern Europas prüfen andere Institutionen, ein Hinweisfindet sich auf dem ECE-Etikett in Form eines großen E samtNummer. Dabei steht eine 1 für Deutschland, die 2 für Frankreichund die 62 etwa für Ägypten. Denn auch einige nichteuropäischeLänder richten sich nach diesen Bestimmungen. In allen europäi-schen Ländern besteht Helmpflicht, in Italien und Frankreich muss

rührt und höchstens ungenügend nachbearbeitet wurde. Auch diegeringere Beständigkeit von Thermoplast gegen UV-Strahlen,Lösungsmittel oder Schweiß ist weitestgehend Quatsch, da sich dieseauf unlackiertes Material bezieht. Doch welcher Helm ist das schon.Unterschiede bei Schlagtests sind nicht festzustellen.

Grundsätzlich soll die Schale die Aufprallenergie großflächig ver-teilen. Nur werden bei den Schlagtests zur Homologation aus-schließlich feststehende Hindernisse verwendet. Die simuliereneinen Frontalzusammenstoß, nicht aber ein Rutschen auf derStraße. Andere setzen auf bewegliche Schichten im Inneren. Denndie Schale allein ist – wenn überhaupt – nur die halbe Miete. Dämp-fend wirkt vor allem das Innenleben. Da aber ist Stillstand angesagt.EPS (expandiertes Polystyrol), besser bekannt als Styropor, einProdukt der BASF, ist das Maß der Dinge. Kein anderer Werkstoffbietet eine so gute Schlagdämpfung bei derart niedrigem Gewicht.Mittlerweile verwenden einige Hersteller unterschiedliche Dichtendes Materials. Weicher auf der dem Kopf zugewandten Seite und

entsprechend härter gegenüber der Schale. Der ein oder andereschafft gar zwei unterschiedliche Dichten in einem Werkstück. Jedervon uns hatte Styropor schon mal in den Fingern. Wer Kinder hat,hatte es auch schon in der ganzen Wohnung. Wird es gequetscht,entweicht die Luft aus den aufgeschäumten Kügelchen, und dieDämpfungswirkung beim wieder holten Drücken ist dahin. Abge-sehen von feinen Rissen in der Schale ist dies der Grund, nacheinem Sturz einen neuen Helm zu kaufen. Und ihn nach einergewissen Zeit zu ersetzen. Denn Styropor altert. Es versprödetdurch Zeit und Schweiß. Die Hersteller, aber auch die Prüf -organisationen raten dazu, einen Helm nach rund fünf bis höchs-tens acht Jahren zu ersetzen.

Seit rund drei Jahren ist in das Innenleben von MotorradhelmenBewegung gekommen. „MIPS“ steht für Multidirectional ImpactProtection System und ist eine be wegliche Konstruktion, die zwi-schen EPS-Kern und Futter liegt. MIPS besteht aus zwei im Bereichvon bis zu fünf Millimetern gegeneinander verschiebbaren Flächen.Die schwedische Entwicklung hielt zunächst in Mountainbike-

1 Deutschland2 Frankreich3 Italien4 Niederlande5 Schweden6 Belgien7 Ungarn8 Tschechische Republik9 Spanien10 Serbien (früher Kennzahl für Jugoslawien)11 Vereinigtes Königreich12 Österreich13 Luxemburg14 Schweiz

ECELänder-codes

Geprüft in Frankreich, Version derNorm 05, Homologationsnummer17160, Helmart J, P (Jet, Integral),Herstellerkennung 006780

der Helm zusätzlich ein ECE-Siegel tragen. Dort drohen hoheStrafen bis hin zur Beschlagnahme des Motorrads.

Zur passiven Sicherheit eines Motorradhelms zählt also die Schaleund das Innenleben. Die Schale wird aus Thermo- oder Duro -plasten gemacht. Die erste Werkstofffamilie wird durch thermischeEinwirkung plastisch. Die Spritzguss-Formen sind zwar sehr teuer,dafür sind sämtliche Öffnungen und Löcher bereits berücksichtigt.Großserien werden so günstig produziert. Das Material selbst unter-liegt allerdings einem gewissen Alterungsprozess. Duroplaste basie-ren auf ausgehärteten Kunstharzen, müssen maschinell nachbear-beitet werden und sind alterungsbeständig, härter, aber auch spröder.Darum werden sie mit Fasern verstärkt. Meist kommt Glas faser(Fiberglas) zum Einsatz. Dann spricht man von glasfaserverstärk-tem Kunststoff (GFK). Oder eben CFK sofern die Faser aus Carbon(Kohlefaser) besteht. Die Geschichten von auseinanderfallendenThermoplast helmen, die ja in der Mitte zusammengeschweißt seien,gehört ins Reich der Legenden. Die früher erkennbare „Naht“ isteigentlich ein Grat, der von der zweigeteilten Spritzguss-Form her-

Helmnormen gibt es viele. DieamerikanischeDOT-Norm setztzusätzlich aufDurchdringung,die Helme werdenschwerer

Im Prüflabor von Schuberthwerden eigeneHelme nach ECE-Vor gaben über-prüft und neue Materialchargenüberwacht

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ZUBEHÖR

eine Form, die aerodynamisch günstig liegt, und viele andere Dinge.Auch eine Sonnenblende, die sich mal eben kurz oder längerfristigherunterklappen lässt. Eben Sachen, die beim Fahren wichtig sind.Lässt sich eine Belüftungsöffnung auch mit etwas dickeren Hand -schuhen betätigen, rastet das Visier unangenehm laut, haut dieSonnen blende Kerben in den Nasenrücken, pfeift die Schüssel beioffenem Visier – all das sind wichtige Kriterien, die beim Fahrensehr nerven und ablenken können, so das Wohlbefinden stören undletztlich zu Lasten der Sicherheit gehen. Auf genau diese Dingehaben wir bei unserem Helmtest großen Wert gelegt.

KOMFORT UND DESIGNNatürlich will es keiner hören, doch die meisten Motorradfahrersind mittlerweile in einem Alter, in dem die Bereitschaft zur Leidens -fähigkeit zugunsten der Schönheit oder Coolness deutlich abge-nommen hat. Während die Jüngeren einen Bart tragen, ist es beiden Älteren eine Brille. Die sollte sich in einen Helm leicht ein-schieben lassen, was nicht immer gut funktioniert. An heißen Tagenmag man nicht mehr so schwitzen, und Lautstärke ist eher nervigals geil. Zahlreiche Motorradfahrer sind mittlerweile auf einenKlapphelm umgestiegen oder denken über den Kauf eines solchennach. Die fielen früher recht voluminös aus und waren von eherbescheidener Form und Farbgebung. Auch stellte allein die Besitzer -schar eines Klapphelmes ein Hindernis dar, zu der man nicht unbe-dingt zählen mochte. Schuberth, der Inbegriff des Klapphelms, hatsich dies zu Herzen genommen und seine Modelle mittlerweile nichtnur möglichst klein, sondern auch bunt gemacht. 50 Prozent derverkauften Klappen haben ein Dekor. Besonders in der Komfort-disziplin hat so ein Klapphelm gegenüber einem integralen einige

Helmen Einzug und kam über den Cross-Bereich ohne Motor zudem mit. Und letztlich in normale Integralhelme für Motorradfahrer,etwa bei Bell oder Scott. Noch wird gestritten, ob dieses System inder Lage ist, Kopfverletzungen im richtigen Leben abzumildern.Theoretisch soll diese Zwischenschicht beim Aufprall auf ein Hinder -nis die Funktion der Kopfhaut simulieren, die sich ja in gewissemMaß gegenüber der Schädeldecke verschieben lässt. Rotations kräfteheißt das Zauberwort. Denn bei den allermeisten Stürzen im Motor-radleben rutscht man ja erst über den Asphalt und prallt dann imschrägen Winkel gegen – oder auf – was auch immer. In den selten -sten Fällen senkrecht. Genau so wird aber bei allen Helmnormengeprüft. Der japanische Hersteller Arai baut seine Schalen darumbesonders hart und rund, für möglichst wenig Reibwiderstand beimRutschen. MIPS simuliert diesdurch schräge und beweglicheAmbosse. Bei deren Testsschneiden die Helme mit MIPSbesser ab als welche ohne beweg-liche Schicht. Bei senkrechtenStürzen hingegen ist kein Unter-schied bemerkbar. Schließlichprüft man bei MIPS ebenfallsmit denselben Normköpfen ausMetall, die eben keine an sichbewegliche Kopfhaut haben.Folglich werden sie mit Gel ein-geschmiert, was wiederum derRealität etwas näher kommt, sieaber nicht genau abbildet. Kurz-um – ein Dilemma für Herstel-ler, Normen macher und End-verbraucher.

AKTIVE SICHERHEITDie stoßdämpfenden Eigen-schaften, die Anzahl der Mate-rialschichten der Schale, desEPS-Kerns, der Zugfestigkeitdes Kinnriemens, also allesDinge, die sich in welcher Formauch immer prüfen lassen, gehö-ren zur passiven Sicherheit. Dieaktive Sicherheit, das Wohl -befinden, spielt eine zweite, fastebenso wichtige Rolle. ZumWohlbefinden gehört etwa einKinnriemen, der nicht scheuert,ein Visier, das nicht beschlägt,eine Belüftung, die funktioniert,ein Lärmpegel, der erträglich ist,

MIPS, gelb markiert, sind zwei gegen einander verschiebbare Flächen, die die Rotations kräfte, die beim Sturz auf den Kopf einwirken, verringern sollen

Was günstige Helme von teuren unterscheidet? Vor allem der Aufwand für die Entwicklung: Nässe, Kälte, Hitze,Wind, Aerodynamik und Geräusche. Renommierte Hersteller investieren hier in der Regel mehr

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Vorteile. Bei fast allen muss die Brille zum Auf- oder Absetzen desHelms nicht abgenommen werden. Im Sommer lässt sich bei huma-nen Geschwindigkeiten und offener Klappe vortrefflich der Windum die Nase wehen. Und schlussendlich sind die Windgeräuschebei einem Klapphelm weniger heftig. Denn allein durch die Kon-struktion kann der Abschluss am Hals bedeutend enger gestaltetwerden, womit weniger Geräusche ins Helminnere dringen.

Bei manchen Fahrern hingegen zählen andere Dinge, ein beson-ders sportlicher Look etwa. Der allerdings geht meist – wie beimMotorrad – mit Einbußen beim Komfort einher.

KAUFPREISDie von uns getesteten Helme liegen zwischen 150 und rund 750Euro und geben Grund zu der Annahme, dass hier Äpfel mit Birnenverglichen werden. Richtig. Jedoch geht es bei unserem Test geradeum Helme in allen Preisklassen und die Unterschiede, die sichdaraus ergeben. Denn die ECE-Norm erfüllen alle, und anhand derSchlag werte lässt sich nicht ableiten, ob teure Helme günstigenüberlegen sind. Hier geht es um Helme im Allgemeinen, für kosten -bewusste Fahrer, für Fahrer, die mit dem Roller in der Stadt unter-wegs sind, und für welche, die auf große Tour gehen.

Was aber macht den Unterschied? Dass die eine Firma etwas mehrverdienen möchte als die andere? Vielleicht. Dass die eine Firma inEuropa, Japan oder gar in Deutschland fertigt, viele andere aber inChina? Bestimmt. Dass sich der eine Helm hochwertig anfühlt, derandere billig? Nicht unbedingt. Die größten Preisunterschiedemachen neben den Produktionskosten tatsächlich die Kosten für

Eine gute Helmschale muss nichtteuer sein. Andere Dinge machenhier den Preis. Natürlich das Her-stellungsland, die Produktions-kosten. Dann das, was im Helmsteckt, und vor allem, wie esgemacht wurde. Billig zusammen -gesetzt oder solide und wertig.Ein hohes Maß an Handarbeitmacht den Preisunterschied. Daist China natürlich unschlagbar –so stammen viele der hier getesteten Kandidaten nicht auseinem europäischen Werk, son-dern aus dem Reich der Mitte

die Entwicklung aus. Etwa ob ein Helm im Windkanal erprobt wurde.Was voraussetzt, dass ein Produzent überhaupt einen hat. Was erstrecht für eine Regenkammer und, ganz lapidar gesagt, für eine Ent-wicklungsabteilung gilt. Werden eigene innovative Ideen probiert,ver feinert, oder wird nur kopiert? Gerade bei den Wind geräuschenkonnten wir auf der KTM 1290 Super Duke R bei den getestetenHelmen große Unterschiede feststellen. Besonders hier macht sich

meist ein etwas höherer Kaufpreis bemerkbar, der sich mit darinbegründet, ob ein Prototyp ausgiebig im Windkanal getestet wurde.Die lustigen „Nupsies“ auf dem Visier verhindern ein Pfeifen bei

offenem Visier, die Kapselung des Sonnenblendenschiebers ver-hindert Windgeräusche, die Wahl des Futtermaterials trägt auch dazubei und vieles andere mehr. Der eine Helm hat’s, der andere nicht.

Schlussendlich muss jeder selbst entscheiden, wieviel er auf seinemZweirad unterwegs ist und was ihm der Komfort dabei wert ist. Abervor allem: selber an- und ausprobieren. �

Klapphelme sind nicht nurfür Brillenträger komfortab-ler, sondern vor allem leiser.Durch die Konstruktion lässt sich derAbschluss am Hals wesentlich engergestalten als bei Integralhelmen. Einflauschiges Innenfutter dämpft Schallebenfalls. Man denke an das Mikroeines Reporters an der Nordsee

Schlagtests sind wichtig. Aberauch aktiveSicherheit. Dinge,die das Wohlbefin-den garantieren,die Konzentrationauf den Verkehrnicht stören. EineSonnenblende, ein Visier, dasnicht beschlägt,und Polster, dieim Notfall dieHelmabnahmeerleichtern

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ZUBEHÖR

BÜSEROCC330/331

Größen: XS bis XL, eine HelmschalengrößeGewicht in Gramm: 1500±50/1530 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: ThermoplastAusstattung: herausnehmbares Innenfutter, abnehmbare Kinnabdeckung undAtemabweiser, Visier- und Kopfbelüftung mit Entlüftung, Sonnenblende, Kopfhörervertiefungen, PinlockvorbereitungFarben: Schwarz, Grau (330) und vier mehrfarbige Dekore (331)Visier: Vorbereitung für Pinlockscheibe, Ersatz: 29,95 EuroGarantie: zwei Jahre Bezug: www.buese.com

+ Recht weiter Einstieg, gewöhnungbedürftiger Sitz an den Ohren, an den Wangen recht eng. Kinnabdeckung klappt ein, Brilleneigung sehr gut ++ Verschluss mit Ratsche und Lasche für leichteres Öffnen. Ausreichende Längedes Kinnpolsters mit guter Riemenführung und sicherer Unterbringung des über-stehenden Riemens +– Visier ohne Rastungen, mit Haltelippe für sicheren Verschluss, mittigeBedienung mit recht kleiner Taste. Vertiefung für optionale Pinlockscheibe. Leichter Ausbau und Einbau. Sonnenblende läuft laut und dürfte tiefer reichen – Pfeifgeräusche bei geöffnetem Visier. Auch bei geschlossenem Visier relativ hohes Geräuschniveau im Helm. Visierbelüftung nicht optimal

ARAIQV-PRO

Größen: XS bis XXL, drei HelmschalengrößenGewicht in Gramm: 1680±50/1670 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Doppel-D-Ring Außenmaterial: FiberglasAusstattung: herausnehmbares und anpassbares Innenfutter mit Notfall-Entriegelung, Kinnabdeckung und Atemabweiser abnehmbar, Visier- und Kopf-belüftung, Entlüftung, Sonnenblende, Kopfhörervertiefungen, PinlockvorbereitungFarben: Schwarz, Weiß, Mattschwarz und sieben farbige DekoreVisier: mit Pinlockscheibe, Ersatz: 79,95 EuroGarantie: fünf Jahre Bezug: Händlerverzeichnis unter www.arai.de

Preis:ab 600 Euro

Preis:ab 149,95 Euro

++ Sehr enger Einstieg, dafür aber guter, ringsum satter Sitz. Drückt weder anden Wangen noch am Ohr, eine Brille passt hervorragend darunter. AngenehmesInnenfutter mit etwas versteckter Notfall-Entriegelung+ Doppel-D-Verschluss mit recht kurzem Kinnpolster, aber guter und recht langerRiemenführung. Riemen mit Druckknopf gesichert +– Visier mit zwei Rastungen und Vertiefung für die mitgelieferte Pinlockscheibe.Fester, fummeliger Verschluss, Öffnung mit dicken Handschuhen schwer und mitdünnen auch gewöhnungsbedürftig. Ein- und Ausbau geht ohne Werkzeug relativeinfach von der Hand. Unpraktisches, weil außen aufgesetztes Sonnenvisier ++ Relativ leise. Sehr gut funktionierende Lüftung. Gute Aerodynamik

Einzelwertung: +++= überragend ++= sehr gut += gut +–= befriedigend – = ausreichend – – = mangelhaft – – – = indiskutabel.

HJCRPHA 70

Größen: XXS bis XXL, drei HelmschalengrößenGewicht in Gramm: 1450/1440 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Doppel-D-Ring Außenmaterial: Fiberglas/CarbonAusstattung: herausnehmbares Innenfutter mit Notfall-Entriegelung, Kinnabdeckung und Atemabweiser abnehmbar, Visier- und Kopfbelüftung, Entlüftung, Sonnenblende, Kopfhörervertiefungen, PinlockvorbereitungFarben: Schwarz, Weiß und zehn weitere, farbige DekoreVisier: mit Pinlockscheibe, Ersatz: 49,99 EuroGarantie: bis fünf Jahre Bezug: Übersicht unter www.hjchelmets.de

+ Sehr enger Einstieg. Satter, überaus fester Sitz. Besonders an den Wangen sehr enganliegend, dafür an den Ohren recht angenehm, was die Brillen-eignung hervorragend macht. Gut funktionierende Polster-Schnellentriegelung+ Doppel-D-Verschluss mit recht kurzem Kinnpolster, aber guter und sehr langerRiemenführung. Riemen mit Druckknopf gesichert ++ Visier mit fünf Rastungen und Haltelippe für sicheren Verschluss. Mittige Bedienung mit ausreichend großer und gut zu erreichender Taste, dieallerdings im Blickfeld liegen kann. Nippel für Pinlockscheibe. Leichter Ausbauund sehr leichter Einbau. Sonnenblende läuft schön und reicht tief+ Geringes Geräuschniveau. Lüftung funktioniert recht gut. Gute Aerodynamik

Preis:ab 399,90 Euro

BMWSTREET X

Größen: XS bis XL, zwei Helmschalengrößen Gewicht in Gramm: 1595/1576 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: Fiberglas Ausstattung: herausnehmbares Innenfutter, Visier- und Kopfbelüftung,Entlüftung, Sonnenblende, Pinlockvorbereitung Farben: Schwarz, Weiß, Silber und zwei mehrfarbige Dekore Visier: Vorbereitung für Pinlockscheibe, Ersatz: ab 75 EuroGarantie: zwei Jahre Bezug: BMW-Händler, www.bmw-motorrad.de

++ Recht weiter Einstieg mit weich gleitendem, angenehmem Polster. An Wangen und Ohren keinerlei störende Druckstellen. Gut für Brillenträger geeignet ++ Verschluss mit Ratsche und Lasche für leichteres Öffnen. Sehr praktisch für Vielfahrer. Ausreichende Länge des Kinnpolsters mit guter Riemenführung undsicherer Unterbringung des überstehenden Riemens ++ Visier mit sanften Rastungen, leichtgängig, solide, mit Schließrastung dicht.Verschlusslasche links, auch mit Handschuhen gut zu öffnen und zu schließen.Pinlock-Vorbereitungen. Ausbau und Einbau mit etwas Übung leicht. Mechanismus der Sonnenblende von oben zu bedienen, wirkt etwas klapprig+ Belüftung und Aerodynamik gut, Geräuschniveau mittelmäßig

Preis:ab 375 Euro

INTEGRALHELME

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SHARKD-SKWAL

Größen: XS bis XL, eine Helmschalengröße Gewicht in Gramm: 1530/1532 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: Thermoplast Ausstattung: herausnehmbares Innenfutter, Kinnabdeckung und Atemabweiser,Visier- und Kopfbelüftung, Entlüftung, Sonnenblende, Kopfhörervertiefungen,Pinlockvorbereitung Farben: viele verschiedene einfarbige und mehrfarbige Ausführungen Visier: Vorbereitung für Pinlockscheibe, Ersatz: 49,40 EuroGarantie: bis fünf Jahre Bezug: Übersicht unter www.shark-helmets.com

++ Recht weiter Einstieg mit weichem, angenehmem Polster. An Wangen undOhren keinerlei störende Druckstellen. Für Brilleneinschub ziemlich eng ++ Verschluss mit Ratsche und Lasche für leichteres Öffnen. Sehr praktisch fürVielfahrer. Ausreichende Länge des Kinnpolsters mit guter Riemenführung undsicherer Unterbringung des überstehenden Riemens ++ Visier mit Rastungen, leichtgängig, solide, ohne Schließrastung saugenddicht. Verschlusslasche links, auch mit Handschuhen gut zu öffnen und zu schließen. Pinlock-Vorbereitungen. Ausbau und Einbau mit etwas Übung leicht.Mechanismus der Sonnenblende links am Visier, wirkt solide++ Belüftung und Aerodynamik gut, Geräuschniveau unauffällig bis leise

Preis:ab 189 Euro

SHOEINXR RE-COUNTER

Größen: XXS bis XXL, vier Helmschalengrößen Gewicht in Gramm: 1410/1400 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Doppel-D-Ring Außenmaterial: Fiberglas Ausstattung: herausnehmbares Innenfutter mit Notfall-Entriegelung, Visier- und Kopfbelüftung, Entlüftung, Kinnabdeckung und Atemabweiser abnehmbar,Pinlockvorbereitung Farben: sehr viele verschiedene Farben und mehrfarbige Dekore Visier: Vorbereitung für Pinlockscheibe, Ersatz: 59,95 EuroGarantie: fünf Jahre Bezug: Übersicht unter www.shoei-europe.com

++ Recht weiter Einstieg mit weichem, angenehmem Polster. An Wangen undOhren keinerlei störende Druckstellen. Für Brilleneinschub gut geeignet + Verschluss mit Doppel-D-Ring, etwas fummelig, zumal ohne Übung. Kein Kinn-polster am Riemen, Fixierung des Riemenendes mit Druckknopf +++ Visier mit Rastungen, leichtgängig, solide, mit Schließrastung dicht. Ver-schlusslasche links, auch mit Handschuhen gut zu öffnen und zu schließen. Pinlock-Vorbereitungen. Ausbau und Einbau kinderleicht. Nach wie vor exzellenteVisiermechanik von Shoei, simpel, robust und bündig an den Seiten integriert++ Belüftung und Aerodynamik gut, Geräuschniveau unauffällig bis leise - auchhierbei ist die bündige Visierbefestigung ohne abstehende Teile von Vorteil

Preis:ab 429 Euro

ICONAIRFRAME PRO

Größen: XS bis 3XL, vier HelmschalengrößenGewicht in Gramm: 1680±50/1650 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Doppel-D-Ring Außenmaterial: FiberglasAusstattung: herausnehmbares Innenfutter, verschiedene Polstereinsätzeerhältlich, Visier-, Kinn-, Stirn- und Kopf belüftung mit Entlüftung, abnehmbarerAtemabweiser, Kopfhörervertiefung, zusätzliches getöntes VisierFarben: Schwarz/Grau, Grün/Blau und zahlreiche andere DekoreVisier: Antibeschlag-Beschichtung, Ersatz: 49,50 EuroGarantie: zwei Jahre Bezug: Fachhandel, Übersicht auf www.rideicon.com

+ Relativ enger Einstieg. Satter, fester Sitz. Jedoch alternative Polster zur optima-len individuellen Anpassung erhältlich. Angenehmes Kontaktgefühl am Innenfutter.Genügend Freiraum an den Ohren, für Brilleneinschub trotzdem ziemlich eng + Doppel-D-Verschluss mit ausreichend langem Kinnpolster und sehr langer Riemenführung. Riemen mit großem Druckknopf gesichert + Visier mit sechs Rastungen und Haltebolzen für sicheren Verschluss. Bedienunglinks mit großer Taste, allerdings hält der Bolzen das geschlossene Visier viel zufest. Wirksame Anti-Beschlagbeschichtung. Leichter Visierwechsel+– Recht hohes Geräuschniveau. Die Visierbelüftung funktioniert wie sie soll, dieTasten sind etwas zu glatt. Gute Aerodynamik

IXS315 2.0

Größen: XS bis XXL, eine HelmschalengrößeGewicht in Gramm: 1500±50/1500 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: ThermoplastAusstattung: herausnehmbares Innenfutter, abnehmbare Kinnabdeckung undAtemabweiser, Visier-, Stirn- und Kopfbelüftung mit Entlüftung, Sonnenblende,Kopfhörervertiefungen, PinlockvorbereitungFarben: Schwarz, Weiß, Mattschwarz, Grau/Weiß und Grau/SchwarzVisier: mit Pinlockscheibe, Ersatz: 34,95 EuroGarantie: zwei Jahre Bezug: www.motochic.com

+ Leichter, nicht zu enger Einstieg. Satter Sitz, an den Wangen fest, mit Spiel-raum an den Ohren und guter Eignung für Brillenträger. Angenehmes Polster+ Verschluss mit Ratsche und Lasche für leichteres Öffnen. Der Kinnriemen unddessen Führung dürften etwas länger sein. Schwergängige Ratschenrastung +– Visier mit zwei Rastungen und Haltebolzen für sicheren Verschluss. Bedie-nung links mit ausreichend großer Taste, der Sicherungsbolzen hält das geschlos-sene Visier recht fest. Sehr leichter Visierwechsel, Sonnenblende gut integriert +– Das Geräuschniveau geht für einen Integralhelm in Ordnung. Die Visierbelüf-tung funktioniert leidlich, jene für Stirn und Kopf eher weniger, die Stirnschiebersind mit Handschuhen kaum zu bedienen

Preis:179,95 Euro

Preis:ab 373 Euro

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KLAPPHELME

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ZUBEHÖR

Einzelwertung: +++= überragend ++= sehr gut += gut +–= befriedigend – = ausreichend – – = mangelhaft – – – = indiskutabel.

BMWSYSTEM 7CARBON

Größen: XS bis 3XL, zwei HelmschalengrößenGewicht in Gramm: 1590±50/1600 (Herstellerangabe/gewogen)Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: CarbonAusstattung: Klapphelm mit abnehmbarer Klappe, herausnehmbares Innenfutter,Visier- und Kopfbelüftung mit Entlüftung, abnehmbarer Atemabweiser und Kinn-abdeckung, Sonnenblende, Kopfhörervertiefungen, PinlockvorbereitungFarben: Schwarz, Weiß, Silber, Neongelb und Moto-DekorVisier: mit Pinlockscheibe, Ersatz: 65 EuroGarantie: fünf Jahre Bezug: BMW-Händler, www.bmw-motorrad.de

+– Der Ein- und Ausstieg ist für einen Klapphelm mühselig. Sehr fester Sitz mitguter Umschließung, aber etwas hölzernem Komfort. Die Brille kann nach einigemÜben aufbleiben. Klappe einhändig bedienbar und leise einrastend ++ Ratschenverschluss mit überlappendem Kinnpolster, gute Riemen führung ++ Visier mit beidseitigen großen Tasten und sieben Rastungen. Sehr großesSichtfeld, leichter Visierwechsel. Sonnenblende deckt gut ab, läuft leise, derSchieber könnte leichtgängiger sein. Kinnabdeckung bei offener Klappe im Sicht-feld, Visierbelüftung verstellt sich beim Öffnen der Klappe – das nervt++ Geräuschniveau geht völlig in Ordnung. Belüftung funktioniert prächtig, abge-sehen vom Verstellen beim Öffnen, siehe oben. Sehr gute Aerodynamik

BELLSRT MODULAR

Größen: XS bis XL, eine HelmschalengrößeGewicht in Gramm: 1730±50/1730 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: FiberglasAusstattung: Klapphelm, herausnehmbares Innenfutter, Visier- und Kopf belüftungmit Entlüftung, abnehmbarer Atemabweiser und Kinnabdeckung, Sonnenblende,Kopfhörervertiefungen, Klappensperre, PinlockvorbereitungFarben: Schwarz, Weiß, Mattschwarz und fünf weitere, farbige DekoreVisier: Vorbereitung für Pinlockscheibe, Ersatz: 99,99 EuroGarantie: fünf Jahre Bezug: Übersicht unter www.grofa.de

++ Leichter Einstieg. Guter, sicherer Sitz, angenehm zu tragen. Brille kann beim Auf- und Absetzen aufbleiben. Klappe einhändig bedienbar mit großer undgut zu erreichender roter Öffnungstaste, rastet oben schwer ein ++ Ratschenverschluss mit Kinnpolster und guter Riemenführung. Verschlusskann recht nah am Kehlkopf sitzen. Mit Öse zur Befestigung am Helmschloss++ Visier mit zwei Rastungen und Haltelippe für sicheren Verschluss. MittigeBedienung mit großer, gut zu erreichender, aber schwergängiger Taste. LeichterVisierwechsel. Sonnenblende läuft geschmeidig und reicht tief +– Für einen Klapphelm nicht wirklich leise. Die Visierbelüftung funktioniert, dieKopfbelüftung nicht. Schwerer und großer Helm, Aerodynamik entsprechend

Preis:379,99 Euro

Preis:ab 560 Euro

NOLAN N100-5

Größen: XXS bis 3XL, zwei HelmschalengrößenGewicht in Gramm: 1790/1800 (Herstellerangabe/gewogen)Verschluss: Ratsche Außenmaterial: ThermoplastAusstattung: Klapphelm, herausnehmbares Innenfutter, Visier- und Kopf belüftungmit Entlüftung, abnehmbarer Atemabweiser und Kinnabdeckung, Sonnenblende,Klappensperre, vorbereitet für Pinlock und SprechanlageFarben: insgesamt rund 30 Uni-Farben und DekoreVisier: Vorbereitung für Pinlockscheibe, Ersatz: 39,99 EuroGarantie: fünf Jahre Bezug: Übersicht unter www.nolangroup.de

+++ Spielend leichter Einstieg. Sehr angenehmer, aber nicht zu weiter Sitz mitguter Umschließung des Kopfes. Brille muss nicht abgenommen werden. DieKlappe ist einhändig bedienbar, die Tasten lassen sich gut betätigen+ Ratschenverschluss mit zu kurzem Kinnpolster, eine Lasche zum Öffnen wärewünschenswert, die Riemen werden zusätzlich gehalten+– Visier mit mittiger großer Taste, fünf Rastungen. Laute Rastung. LeichterWechsel. Sonnenblende dürfte leiser laufen, schnalzt aber auf Knopfdruck hoch+– Das Geräuschniveau dürfte für einen Klapphelm etwas niedriger liegen, espfeift bei offenem Visier. Visier- und Kopfbelüftung funktionieren gut, die Schieberlassen sich prima betätigen. Schwerer Helm mit guter Aerodynamik

LOUIS MTR K-14

Größen: XS bis XXL, eine HelmschalengrößeGewicht in Gramm: 1650±50/1720 (Herstellerangabe/gewogen) Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: ThermoplastAusstattung: Klapphelm, herausnehmbares Innenfutter, Visier- und Kopf belüftungmit Entlüftung, abnehmbarer Atemabweiser und Kinnabdeckung, Sonnenblende,Kopfhörervertiefungen, PinlockvorbereitungFarben: Schwarz, Silber, Mattschwarz und Mattschwarz/Silber/Weiß Visier: Vorbereitung für Pinlockscheibe, Ersatz: 19,99 EuroGarantie: zwei Jahre Bezug: www.louis.de

++ Leichter Einstieg. Angenehmer, sicherer Sitz mit guter Kopfumfassung. Brillemuss zum Auf- und Absetzen nicht abgenommern werden. Klappe einhändigbedienbar, große, gut zu erreichende Öffnungstaste, sehr laute Einrastgeräusche + Ratschenverschluss mit Kinnpolster und Öffnungslasche, kurze Riemenführung++ Visier mit mittiger großer Taste und fünf Rastungen. Großes Sichtfeld, leichterVisierwechsel. Sonnenblende deckt gut ab, läuft leise, einfacher Wechsel– Für einen Klapphelm relativ hohes Geräuschniveau, pfeift bei offenem Visier. DieVisierbelüftung dürfte besser funktionieren, die Kopfbelüftung ebenfalls, beideSchieber laufen recht schwer, eine entsprechende Entlüftung ist vorhanden. Aero-dynamisch okay

Preis:149,99 Euro

Preis:ab 340 Euro

Page 8: ZUBEHÖR - Shoei€¦ · offenem Visier – all das sind wichtige Kriterien, die beim Fahren sehr nerven und ablenken können, so das Wohlbefinden stören und letztlich zu Lasten

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SCHUBERTHC4 PRO

Größen: XS bis 3XL, zwei HelmschalengrößenGewicht in Gramm: 1695±50/1670 (Herstellerangabe/gewogen)Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: FiberglasAusstattung: Klapphelm, herausnehmbares Innenfutter, Visier- und Kopf belüftungmit Entlüftung, abnehmbarer Atemabweiser und Kinnabdeckung, Sonnenblende,vorbereitet für Pinlock, Mikro und Kopfhörer eingebautFarben: fünf Uni-Farben, neun farbige DekoreVisier: mit Pinlockscheibe, Ersatz: 59,99 EuroGarantie: fünf Jahre Bezug: Übersicht auf www.schuberth.com

++ Der Ein- und Ausstieg fällt für einen Klapphelm sehr stramm aus. Passformund Sitz sind hervorragend. Die Brille kann aufbleiben. Extrem kuscheliges Futter.Klappe einhändig bedienbar, sitzt sehr knapp am Kinn, Taste schwer zu bedienen+– Ratschenverschluss mit überlappendem Kinnpolster, samt Klett verschluss,gute Riemenführung und -halterung, sitzt sehr dicht am Kehlkopf +++ Visier mit beidseitigen großen Tasten und fünf Rastungen. Sehr großesSichtfeld, leichter Visierwechsel. Sonnenblende geht sehr weit runter, läuft leise+++ Dank Entwicklung mit Windkanal: Der C4 Pro ist der leiseste Helm im Test.Visier- und Kopfbelüftung funktionieren prächtig, die Taste am Kinn ist pfiffig, dieam Kopf griffig. Kompakter Klapphelm mit entsprechend sehr guter Aerodynamik

SHOEI NEOTEC II

Größen: XS bis XXL, drei HelmschalengrößenGewicht in Gramm: 1715/1690 (Herstellerangabe/gewogen)Verschluss: Ratsche Außenmaterial: FiberglasAusstattung: Klapphelm, herausnehmbares Innenfutter, Visier- und Kopf belüftungmit Entlüftung, Atemabweiser und Kinnabdeckung abnehmbar, Sonnenblende,vorbereitet für Pinlock und SprechanlageFarben: acht Uni-Farben, drei farbige DekoreVisier: mit Pinlockscheibe, Ersatz: 74,99 EuroGarantie: fünf Jahre Bezug: Übersicht unter www.shoei-europe.com

+++ Ein- und Ausstieg fällt sehr leicht. Sehr angenehmer, fluffiger Sitz mit her-vorragend satter Umfassung. Brille kann aufbleiben. Klappe einhändig bedienbar,Öffnungstaste prima zu bedienen, Schließ geräusche nicht störend. Jethelm-Stellung dank Arretierung möglich + Ratschenverschluss ohne Lasche, knappes Kinnpolster, gute Riemenführung++ Visier mit linksseitiger großer Taste und sechs Rasten. Leichter Visierwechsel.Sonnenblende geht sehr weit runter, gleitet leise, Werkzeug liegt bei +++ Nur geringfügig abweichend von Schuberth, ist der Shoei-Klapphelm mit der leiseste im Test. Mit Abstand beste Visierbelüftung und sehr gute Lüftungsbe-dienung. Aerodynamisch sehr ausgefeilter Helm

SHARKEVO-ONE 2

Größen: XS bis XL, zwei HelmschalengrößenGewicht in Gramm: 1750/1690 (Herstellerangabe/gewogen)Verschluss: Ratsche mit Öffnungslasche Außenmaterial: ThermoplastAusstattung: Klapphelm, herausnehmbares Innenfutter, Visier- und Kopf belüftungmit Entlüftung, abnehmbarer Atemabweiser, klappbare Kinn abdeckung, Sonnenblende, vorbereitet für Pinlock und SprechanlagenFarben: sechs Uni-Farben und 15 farbige DekoreVisier: mit Pinlockscheibe, Ersatz: 59,99 EuroGarantie: fünf Jahre Bezug: Übersicht unter www.shark-helmets.com

+ – Gewöhnungsbedürftiger Einstieg durch weit vorgezogene Wangenteile. Sitzt,vom Wangenbereich abgesehen, recht angenehm. Brille muss beim Aufsetzenabgezogen werden, lässt sich dann leicht ein fädeln. Klappe einhändig bedienbar + Ratschenverschluss mit Lasche an der Entriegelung, überlappendem Kinn-polster und zu kurzer Riemenführung+ + Visier mit beidseitigen großen Tasten und vielen, etwas ungenauen Rasten.Leichter Visierwechsel mit Werkzeug. Sonnenblende leise, geht weit runter + Das Geräuschniveau ist zwar niedriger als bei vielen Integralhelmen, unter denKlapphelmen aber nur Mittelmaß. Die Visierbelüftung wirkt zu sehr seitlich, dieKopfbelüftung funktioniert gut, die Betätigung ist gut. Gute Aerodynamik

Preis:ab 379,99 Euro

Preis:ab 599 Euro

Preis:ab 599 Euro

Mit oder ohne Klappe – das ist und bleibt eine Frage despersönlichen Geschmacks. Praktische Vorteile bieten

Klapphelme für Brillenträger, Raucher und andere, die sich vongeschlossenen Helmen eingeschränkt fühlen. Nicht zu unter-schätzender Nebeneffekt der Klappfunktion ist der bessereAbschluss am Hals ohne lästige Engstelle. Deswegen sindKlapphelme tendenziell leiser als Integralhelme. Es gibt jedochauch einige Helme, die ohneKlappfunktion ein angeneh-mes Geräuschniveau erreichthaben. Vorteile der Integral-helme sind die geringerenGewichte sowie die relativgünstigeren Preise.Positiv aufgefallen sind uns

diesmal die Integralhelmevon Shoei und Shark sowieder Street X von BMW, derebenfalls von Shark zugelie-fert wird. Shoei glänzt auchbei den Klapphelmen miteinem rundum überzeugen-den Produkt – nicht billig, aber insgesamt besser als der aktu-elle Systemhelm von BMW aus derselben Preisliga.Letztlich sollte ein Helm erst nach Anprobe und, soweit mög-

lich, nach einer Probefahrt gekauft werden. Zu verschieden sinddie Köpfe. Deshalb: Fachhandel statt Online-Shop.

Alleinstellungsmerkmal beiShark: Der Evo-One 2 wird mitganz nach hinten geklappterKlappe zum Jethelm