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[ Zeitsc~m f. Untersuch.un.~ 66G Referate.- Zueker, Zuckerwaren u. ktinstl. Siiiistoffe. [d.Nahr.- u. GenulimlttoL waren in Wasser 16slich, fielen nach der Dialyse gegen Wasser aus der LSsung nicht aus und wurden dutch Wasserfiberschul~ nicht gef/illt. Die Farbenreaktionen und die Schwefelabspaltung waren sehr deutlich; das Verha]ten gegen Bleisalze war bei beiden Albuminen ein verschiedenes: Beide werden dutch Bleizueker nicht, darch Bleiessig mit Ammoniak aber wohl gef~illt; dutch Bleiessig wurde Anatin altein ge- fiillt. Au~ Grund der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Enteneier- eiwei~es kommt Verf. zu dem Schlusse, dal~ es nur diese beiden Albumine enthalt und zwar in einem Verh/~ltnisse yon 1 TI. Anatin auf 2 Tle. Anatinin. A. Rammul. H. W. Wiley: Fliis sige und feste Ei-Pri~parate. (U. S. Dep. of Agriculture, Bur. of Chemistry; Food Inspektion Decisions :No. 8 u. 9.) -- Da die gesetzlichen Bestimmungen der Vereinigten Staaten andere Konserv[erungsmittel als Kochsalz, Zucker, Essig und die Produkte der Holzr~ucherung verbieten, so wird der Zusatz yon Bors~ure oder Borax zu festen und flfissigen Priiparaten aus Eiwei~ unc~ Eigelb ffir unzul~issig erachtet. Ei-Praparate, die Bors~ure oder Borax enthalten, werden yon der Einfuhr ausgeschlossen. C.A. ~e~feId. H. Kreis: Ovolin und Lakto-Eipulver. (Bericht des kantonalen chemi- schen Laboratoriums Basel-Stadt 1905, 13 und 19--20.) -- Ovolin und Lakto- Eipulver waren frei yon Starke und enthielten 80% bezw. 67°/0 EiweiI~tsubstanz; letztere bestand beim Ovolin aus Kasein, Albumin und Leim, beim Lakto-Eipulver nur aus Kasein. Letzteres war mit Dimethylanilinazobenzol gelb gefiirbt. Beide Pra- parate ~aren borsiiurehaltig und hinterlie~en beim Verbrennen eine kalk- und phosphor: reiche Asche.- Ein anderes, als ,,bestes und billigstes Eiersparpr~iparat" bezeichnetes O volin war ein in Tablettenform gebrachtes und mit Dimethylanilinazobenzol ge- f~irbtes Gemenge yon Kartoffelstiirke, Maissti~rke, Rohrzucker und Fleischfasern. C. Mai. Patente. Jean Poumayin Brtissel: ¥erfahren zum Trocknen yon frischem Eigelb. D.R.P. 169363 vom 3. April 1904. (Paten~bl. 1906, 27, 948.) -- Das Verfahren besteh~ im wesentlichen darin, dail man das frische Eigelb, bevor es verdampft wird, im rohen Zustande mit Wasser vermischt, wodureh ein ]eichtes und vollstandiges Eindampfen und die Herstellung eines feinen Pulvers erm(iglicht wird. Das Produki besitzt alle Eigenschaftea des rohen Ei- ge]bs, kann letzteres daher bei allen Anwendungsarten ersetzen. Das Verfahren wird in fo]gen- der Weise ausgefiihrt: iNachdem die Eidotter vom Eiweifi in irgend einer geeigneten Weise getrennt sind, mischt man sie mit ungefahr einem Drittel ihres Gewiehtes an Wasser, wodurch die Zi~higkeit des Eigelbs aufgehoben wird, und schliigt die Masse vorzugsweise mit Hilfe einer Emulsioniermaschine kr~ftig durch. Hierauf gibt man dis Masse durch ein Sieb, um die Iliiutchen und dergl, zurtickzuhalten und dampft sie im Vakuum, zweckmi~iiig bei einer Tem- peraLur yon 40--450 bis zur teigartigen Konsistenz ein. Behufs weiterer Trocknung breitet man dis Masse nun auf Platten aus und setzt sie in einem yon einem Wasserbad umgebenen Feuehtigkeit absorbierende Substanzen enthaltenden und evakuierten Behiil~er so lange einer Temperatar yon 25--30 ° aus, his sie sich leicht in Pulver fiberftihren latit. A. Oelker. Zucker, Zuckerwaren und kiinstliche SiiSstoffe. Otto Bismer: Uber die Einwirkung oxydierender Agenzien auf ZuckerlSsungen und Zuckersiifte mit Hinsicht auf praktische Ge- sichtspunkte. (0sterr.-ungar. Zeitschr. Zuckerind. u. Landw. 1905, 34, 517 his 534.) -- Verf. hat die oxydierende Wirkung der Unterchlorigen S/~ure auf die Metasse- bildner und den Zucker studiert, um zu priifen, ob sie als Reinigungsmittel anwend- bar ist. Zu den Melassebildnern gehSren vor allem die Kalisalze der organischen S/iuren und es konnte nachgewiesen werden, da~ die Doppelverbindungen der or- ganischen Kalisalze mit Ka~[iumsaccharat dutch Unterchlorige S~ure zerst6rt werden. Auch die in den S/iften vorhandenen stark gef/irbten kolloidalen :Nichtzuckerstoffe

Zucker, Zuckerwaren und künstliche Süßstoffe

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[ Zeitsc~m f. Untersuch. un.~ 66G R e f e r a t e . - Zueker, Zuckerwaren u. ktinstl. Siiiistoffe. [d.Nahr.- u. GenulimlttoL

waren in Wasser 16slich, fielen nach der Dialyse gegen Wasser aus der LSsung nicht aus und wurden dutch Wasserfiberschul~ nicht gef/illt. Die Farbenreaktionen und die Schwefelabspaltung waren sehr deutlich; das Verha]ten gegen Bleisalze war bei beiden Albuminen ein verschiedenes: Beide werden dutch Bleizueker nicht, darch Bleiessig mit Ammoniak aber wohl gef~illt; dutch Bleiessig wurde Anatin altein ge- fiillt. Au~ Grund der physikalischen und chemischen Eigenschaften des Enteneier- eiwei~es kommt Verf. zu dem Schlusse, dal~ es nur diese beiden Albumine enthalt und zwar in einem Verh/~ltnisse yon 1 TI. Anatin auf 2 Tle. Anatinin. A. Rammul.

H. W. W i l e y : F l i i s s i g e u n d f e s t e E i - P r i ~ p a r a t e . (U. S. Dep. of Agriculture, Bur. of Chemistry; Food Inspektion Decisions :No. 8 u. 9.) - - Da die gesetzlichen Bestimmungen der Vereinigten Staaten andere Konserv[erungsmittel als Kochsalz, Zucker, Essig und die Produkte der Holzr~ucherung verbieten, so wird der Zusatz yon Bors~ure oder Borax zu festen und flfissigen Priiparaten aus Eiwei~ unc~ Eigelb ffir unzul~issig erachtet. Ei-Praparate, die Bors~ure oder Borax enthalten, werden yon der Einfuhr ausgeschlossen. C . A . ~e~feId.

H. Kre i s : O v o l i n u n d L a k t o - E i p u l v e r . (Bericht des kantonalen chemi- schen Laboratoriums Basel-Stadt 1905, 13 und 19--20.) - - O v o l i n und L a k t o - E i p u l v e r waren frei yon Starke und enthielten 8 0 % bezw. 67°/0 EiweiI~tsubstanz; letztere bestand beim Ovolin aus Kasein, Albumin und Leim, beim Lakto-Eipulver nur aus Kasein. Letzteres war mit Dimethylanilinazobenzol gelb gefiirbt. Beide Pra- parate ~aren borsiiurehaltig und hinterlie~en beim Verbrennen eine kalk- und phosphor: reiche A s c h e . - Ein anderes, als ,,bestes und billigstes Eiersparpr~iparat" bezeichnetes O v o l i n war ein in Tablettenform gebrachtes und mit Dimethylanilinazobenzol ge- f~irbtes Gemenge yon Kartoffelstiirke, Maissti~rke, Rohrzucker und Fleischfasern.

C. Mai. Patente.

Jean P o u m a y i n Brtissel: ¥ e r f a h r e n zum T r o c k n e n yon f r i s c h e m Eige lb . D.R.P. 169363 vom 3. April 1904. (Paten~bl. 1906, 27, 948.) - - Das Verfahren besteh~ im wesentlichen darin, dail man das frische Eigelb, bevor es verdampft wird, im rohen Zustande mit Wasser vermischt, wodureh ein ]eichtes und vollstandiges Eindampfen und die Herstellung eines feinen Pulvers erm(iglicht wird. Das Produki besitzt alle Eigenschaftea des rohen Ei- ge]bs, kann letzteres daher bei allen Anwendungsarten ersetzen. Das Verfahren wird in fo]gen- der Weise ausgefiihrt: iNachdem die Eidotter vom Eiweifi in irgend einer geeigneten Weise getrennt sind, mischt man sie mit ungefahr einem Drittel ihres Gewiehtes an Wasser, wodurch die Zi~higkeit des Eigelbs aufgehoben wird, und schliigt die Masse vorzugsweise mit Hilfe einer Emulsioniermaschine kr~ftig durch. Hierauf gibt man dis Masse durch ein Sieb, um die Iliiutchen und dergl, zurtickzuhalten und dampft sie im Vakuum, zweckmi~iiig bei einer Tem- peraLur yon 40--450 bis zur teigartigen Konsistenz ein. Behufs weiterer Trocknung breitet man dis Masse nun auf Platten aus und setzt sie in einem yon einem Wasserbad umgebenen Feuehtigkeit absorbierende Substanzen enthaltenden und evakuierten Behiil~er so lange einer Temperatar yon 25--30 ° aus, his sie sich leicht in Pulver fiberftihren latit. A. Oelker.

Zucker, Zuckerwaren und kiinstliche SiiSstoffe.

Otto B i smer : U b e r d i e E i n w i r k u n g o x y d i e r e n d e r A g e n z i e n a u f Z u c k e r l S s u n g e n u n d Z u c k e r s i i f t e m i t H i n s i c h t a u f p r a k t i s c h e G e - s i c h t s p u n k t e . (0sterr.-ungar. Zeitschr. Zuckerind. u. Landw. 1905, 34, 517 his 534.) - - Verf. hat die oxydierende Wirkung der Unterchlorigen S/~ure auf die Metasse- bildner und den Zucker studiert, um zu priifen, ob sie als Reinigungsmittel anwend- bar ist. Zu den Melassebildnern gehSren vor allem die Kalisalze der organischen S/iuren und es konnte nachgewiesen werden, da~ die Doppelverbindungen der or- ganischen Kalisalze mit Ka~[iumsaccharat dutch Unterchlorige S~ure zerst6rt werden. Auch die in den S/iften vorhandenen stark gef/irbten kolloidalen :Nichtzuckerstoffe

12. Band . I 1. Dezember 1906.J t~ e-ferat e. - - Zucker, Zuokerwaren u. kfinst]. Sfii~st~offe. 667

erwiesen sich als zerstSrbar. Die behandetl~en S~fte zeigten deufliche Zunahme des Reinheitsquotienten und Abnahme des organischen ~ichtzuckers. Z~ckerzerstSrung und Inversion trat selbst bei 70 ° nicht ein, solange nur eine geringe Alkalit~it bestand~ In der Praxis mul~ als billigstes Produkt Chlorkalk verwendet werden, der unter g]eichzeitiger Saturation mit Kohlens~ure oder Schwefliger S~ure die gleichen oder noch gfinstigere ~esultate gab wie die wiisserige Unterehlorige Siiure. - - Ahnlich wie die Unterchlorige Si~ure verhalten sich die (~bernmngansauren Salze, deren Anwendung in der Praxis aber dutch die schlechte Filtrierbarkeit des Niederschlages erschwert ist.

G. Sonntag.

Strohmer: U b e r d i e V e r w e n d u n g des R f i b e n z u c k e r s in t ier ~ a h - r u n g m i t t e l i n d u s t r l e . (Oesterr.-Ungar. Zeitschr. Zuckerind. und Landw. 1905, 84, 45 t - -471 und (Anhang) ~95--502.) - - In seinem der Generalversammlung des Centralvereins ffir Rfibenzuckerindustrie in der 5sterr.-ungar. Monarchie zu Prag er: statteten Referat ffihrt Verf. die verschiedenen Nahrungsmittelindustrien auf, welche Rfibenzucker als Rohm~terial verwenden, der heu~zutage in einer Reinheit hergestellt wird, da~ er yon den besten Kolonialzuckerraffinaden nicht zu unterscheiden ist. In erster Linie kommt in Betracht die eigent]iche Zuckerwarenfabrikat~on, dann die Her- stellung von Schokolade, kondensierter Milch, Schaumwein, Wein und Obstwein und die Fabrikation der Obstkonserven (Marmeladen u. s. w). Verf. gibt statistische Daten fiber Konsum, Einfuhr und Ausfuhr ffir diese Industrien wieder und spricht sich ffir die Ausbreitung der Marmeladenfabrikation zur FSrderung sowohl des Zuckerver- branches, wie auch des heimischen Obstbaues aus; er wendet sich scharf gegen die Behauptung. dal~ St~rkesyrup bei der Herstellung von 'Konserven nicht zu en~behren sei und schl~gt eine :Resolution vor, wonach es ffir notwendig gehalten wird, dab fiir unter Verwendung von St~rkezucker hergestellte Obstkonserven der Deklarationszwang festgelegt werde und das Komitee des Vereins ersucht wird, diesen Beschlul~ der Regierung zur Kennmis zu bringen. Die Resolution wurde einstimmig angenommen, - - Der Anhang enth~lt statistische Zusammenstellungen fiber Ein- und Ansfuhr von Schokolade und Zuekerwaren Frankreiehs (1902), Grol~britanniens (1900--1902), des Deutschen :Reiches (1902--1904) und fiber die Obstproduktion Oesterreichs.

G. Sonn~ag.

J. Kortowski: D ie M e t h o d e d e r B e s t i m m u n g des s p e z i f i s c h e n G e w i c h t e s der R a f f i n a d e . (Zeitschr. Ver. Deutseh. Zucker-Ind. 1905, 4:2, 858 bis 861.) - - Es wird ein Apparat beschrieben, der gestattet, das Volumen eines Stfickes Raffinade durch Verdriingung von Quecksilber und Bestimmen des Volumens des in den Poren gebliebenen Quecksilbers, das zum Volumen des verdrangten Quecksilbers hinzuaddiert wird, zu bestimmcn. G. Sonntag.

A. Stutzer und J . E . Wolosewicz: U n t e r s u e h u n g e n f ibe r d ie E r m i t - t e l u n g des in d e r R f i b e n m e l a s s e in F o r m v o n EiweiI~ e n t h a l t e n e n S t i c k s t o f f e s. (Zeitschr. analyt. Chemie 1906, 4:5, 614--620.) - - Als Ffillungsmittel des Eiweii~es, die ffir eln Bestimmungsverfahren in Betracht kommen, gelten Kupfer- oxydhydrat und Tannin. In der Rtibenmelasse is~ der Gehalt an Eiweil~ gering im Vergleich zu der grol~en Menge anderer Stickstoffverbindungen, Abk5mmlinge unc[ Zersetzungsprodukte des Eiweil~es, des Asparagins und Ghtamins, Betain, auch Pep- tone und andere; und da insbesondere die Amidosi~uren mit Kupfer schwer 15sliehe Verbindungen bilden, die sich allerdings in Melassen nach F. I t o f f m e i s t e r und E. S c h u 1 t z e nur sehr langsam ausscheiden, so wurde die Anwendbarkeit des Kupfer, oxydhydrats zur Trennung der Eiweil~stoffe in Melasse bem~ngelt. Ebenso ist das Tanninverfahren yon verschiedenen Seiten als zweifelhaft hingestellt women, da einer- seits manche Alkaloide und andere stickstoffhaltige Verbindungen durch Tannin eben- falls, Albumosen und Peptone jedoch nur teilweise oder gar nicht gef~llt wfirder~

[Zei~schr. f, Untersuchung (~6~ R, e fe r a t e. -- Zucker, Zuckerwaren u. kfinstl. Stit~s~offe. I_d. Nahr.- u. Genu~mitt~el.

( S c h j e r n i n g ) . Es wurden daher erneute vergleichende Untersuchungen fiber die Ausseheidung yon Stickstoffverbindungen aus der Melasse durch Kupferoxydhydrat nnd dureh Tannin vorgenommen. In einer Melasse wurde gefunden (je vier gut fibereinstimmende Analysen): naeh der ersten Methods 0,95 °/o, naeh der zweiten 0,12°/o Eiwei$. Bei Versuchen unter Zusatz yon Asparagins/iure zur MelasselSsung wurde nach dem Tanninverfahren der gleiche Stickstoffgehalt gefunden; nach dem Kupfer- oxydhydratverfahren ergab sich bei einem Versueh mit 0,25 g Asparaginsiiure sin h~Iehrgehalt an Stickstoff von 0,001355 g N; es waren demnach 9 5 % der Asparagin- s~ure in LSsung gebraeht. Hiernach fiben die in der Melasse enthaltenen Amido- sih~ren einen nennenswerten stSrenden Einflu$ bei der Anwendung yon Kupferoxyd- hydrat nicht aus. Der angegebene hShere Befund an Eiweil~ im Vergleich zu der Tanninwirkung ist vermutlieh dutch die Anwesenheit yon Peptonen verursacht. Dies wird dadurch best~itigt, da$ bei der Untersuchung yon gekeimten Kaftoffeln sowie yon Fibrinpepton stets mit Kupferoxydhydrat hShere Zahlen f/ir die unlSsliehen Stick- stoffverbindungen erhalten wurden als nach der F/illung mit Tannin. Es liegt also kein Anla$ vet, das Verfahren der Trennung der Proteinstoffe vom l~ichtprotein ~nittels Kupferoxyhydrats zu verlassen; die anzustrebende Verbesserung mug darin bestehen, sine leicht ausfiihrbare Methods zu linden, durch die gleiehzeitig mit dem Eiwei$ die aus diesem dureh das Kochen der Rftbensiifte hervorgehenden, far die Er- n~ihrung wertvollen peptonartigen Verbindungen bestimmt werden. G. Sonnta 9.

Ch. P roc to r : D ie B c s t i m m u n g yon S a c c h a r i n . (gourn. Chem. Soc., London 1905, 87, 242--249; vergt. Z. 1906, I1, 469.) - - Bei der :Nachpriifung tier yon H e f e l m a n n (Pharm. Centrh. 1894, 85, 105) und yon E m m e t R e i d (Z. 1899, 2, 886) vorgesahlagenen Methoden zur Bestimmung von reinem Saccharin (o-Benzoesiiuresulfimid) in Handelssaccharinen, welche im wesentlichen darin bestehen, da$ man die betreffenden Proben mit verd. Salz- oder Schwefelsiiure kocht, wodurch die Orthoverbindung in das saure Ammoniumsalz der Sulfobenzoesiiure tibergefiihrt wird, wiihrend die p-Sulfamidobenzoesiiure unver/indert bteibt, und dann das gebildete Ammoniak naeh K j e l d a h l bestimmt, wurde veto Verf. beobachtet, da$ Saccharin, und zwar sowohl das o-Benzoesi~uresulfimid als auch die p-Sulfamidobenzoesiiure, aus Jodkalium und Kaliumjodat enthal~nden LSsungen Jod in Freiheit setzte. - - Anf Grund dieser Reaktion, die quantitativ vertiiuft, hat Verf. nun eine Methods zur Be- stimmung des Gesamt-Saccharins in Handelsproben ausgearbeitet, die sieh in Verbin- <tung mit den oben erwi-ihnten Methoden auch ~ur quantitativen Trennung des o-Benzoe- siiuresulfimlds (wirkliches Saccharin) yon der p-Sulfamidobenzoes/~ure sowie yon den Sulfonamiden und anderen nicht sauren organischen Verbindungen, welche im Handels- Saccharin, saceharinhaltigen ~ischungen u. s. w. vorkommen, eignet. - - B e i Handels- Saccharinen, die lediglich Orthosaecharin neben geringen Mengen der Paraverbindung und eventuell Spuren yon Sulfonamiden enthalten, wird die Methode in folgender Weiss ausgeffihrt: 0,5--1 g der Probe werden mit 50--75 ccm frisch destilliertem Wasser unter Zusatz yon einigen Jodkaliumkrystallen und 10 ccm einer 5°[0-1gen Kalium- jodatlSsung geschtittelt. Das Orthosaceharin 15st sieh hierbei meistens sogleich auf und setzt sine iiquivalente Menge Jod in Freiheit, das mit einer lho ~-lqatriumthio. sulfatlSsung und St~rke in bekannter Weiss titriert wird. Die gefundene Anzahl ccm multipliziert mit 0,0183 ergibt den Gehalt an Orthosaceharin bezw. anni~hernd den an Gesamtsaccharin, falls die Paraverbindung nut in geringer Menge vorhanden ist, was leicht an der LSshchkeit der P r o b e - die Paraverbindung ist schwerer l S s l i c h - zu erkennen ist. Soll jede Verbindung ffir sich bestimmt werden, so wird das dutch Kochen einer gleich grol~en Probe mit verd. SalzsSure gebildete Ammoniak nach einer der eingangs angegebenen Methoden bestimmt und die Anzahl cem i/lo :Normal- siiure, welche zur iNeutralisation dieser Menge Ammoniak crforderlich ist, yon der-

12. Band. "~ 1. Dezemb~r 190(~.] R e f e r a t e . - - Zucker, Zuckerwaren u. ktinstl. Siifistoffe. 669

ienigen der :/:o ~N-ThiosulfatlSsung subtrahiert. Die Differenz multipliziert mit 0,0201 ergibt dann den Gehalt an Parasaccharin. - - Handelt es sich um Proben, in denen das Saccharin mit Alkalikarbonaten vermischt ist oder in denen es in Form seines Ammonium- oder ~atriumsalzes enthalten ist, so dampft man 0 ,5 - -1 g der gepulverter~ Probe in einer Platinschale mit 5 ccm konzentrierter reiner Salzs~ure ein und trocknet den Rfickstand etwa 2 Stunden. ttierauf spfilt man ihn in einen Glaskolben, gibt Jodkalium und Kaliumjodat hinzu and verf~ihrt dann im iibfigen wie bei den t tandels- Saccharinen. - - Befindet sich die Probe in LSsung, so dampft man ein 0 ,5- -1 ,0 g Trockensubstanz entsprechendes Volumen in einer Platinschate ein, oder man extrahiert zun:,ichst das Saccharin mit ~ther, verdunstet letzteren, behandelt den Riickstand mit. Salzshure and verf~i.hrt dann weiter wie oben. - - H~ufig empfiehlt es sich auch, das Saccharin nach der Methode E m m e t R e id ' s zu hydrolys[eren, die LSsung vor der Bestimmung des Ammoniaks zu konzentrieren, im Eisbad abzuktihlen and aus dieser gekiih]ten LSsung die Paraverbindung nebst den Sutfonamlden mitteis Athers auszu- schiitteln und nach Verdunstung des letzteren den gewog'enen Riickstand nach der oben fiir I-tandels-Saccharine angegebenen Methode weiter zu behandeln. Die Differenz zwischen den: Gesamtgewicht des Riiekstandes und der durch Titration gefundenert Menge p-Salfamidobenzoes~ure ergibt dann den Gehalt der Probe an unveri~ndertenL Sulfonamiden. A. Oelkeq'.

E. O. yon Lippmann: F o r t s c h r i t t e der R i i b e n z u c k e r f a b r i k a t i o n . (Chem.- Zeitg. 1906, 80, 233--235.)

A. Sti l t : Die F o r t s c h r i t t e der Z u c k e r i n d u s t r i e im J a h r e 1904. (0sterr. Chem.-Ztg. 1905, 8, 297--802.)

E. Rembert : t~ber die A n w e n d u n g des B a r y u m a l u m i n a t e s bei der Zucke r - f a b r i k a t i o n . (Bull. Assoc. Chim. Sacr. et Dist. 1905, 22, 759--765.)

K. Andrtik and J. Urban: Der E i n f l u f i des S t i c k s t o f f s au f die R e i n h e i ~ d er D i e k s ~ fte. (Zeitsehr. Zuck.-Ind. BShm. 1905, 29, 519--522 ; Chem. Centrbl. 1905, II, 419.t

K. Andrl ik: D~e B e s t i m m u n g des s c h a d l i e h e n S t i c k s ~ o f f e s in der Rtib~ a n d in Z u c k e r f a b ~ i k s p r o d u k t e n . (Zeitschr. Zuckerind. BGhmen 1905, 29, 513; 0sterr.- Ungar. Zeitschr. Zuckerind. u. Landw- 1905, 84, 647--649.)

F. Strohmer: V e r s u c h e betr . das Dr. O. F r i e d r i c h ' s c h e V e r f a h r e n z u r G e w i n n u n g yon r e i n e r e m R i i b e n z u c k e r s a f t u n t e r A n w e n d u n g yon F o r m - al d e h y d. (Osterr.-Ungar. Zeitschr. Zuckerind. and Landwir~schaf~ 1905, 84, 685 -699.)

J. Kru twig : Ober die U r s a c h e der B i l d u n g der F a r b s t o f f e in den S~tfte~ der Z u c k e r f a b r i k a t i o n . (Bull. Assoc. Chim. Sucr. et Dist. 1905:06, 23, 232--238.)

P. Herrmann: Zur K o n s e r v i e r u n g yon D i f f u s i o n s s a f t . (Cenirbl. Zuckerind. 1905, 13, 771; 0sterr.-Ungar. Ztsehr. Zuckerind. und Landw. 1905, 34, 421--423.)

M.G. Fouquet: V i s k o s i t i i t der S y r u p e . (Bull. Assoc. Chim. Sucr. et Dist. 1904/05~ 22, 1186--1206.)

C. )Iaassen: {~ber G a l l e r t b i l d u n g in den S ~ f t e n der Z u c k e r f a b r i k e n ~ Arb. a. d. biolog. AbE. f. Landw. und Forstwirisch. a. K. Ges.-Amt. 1905, 5, 1--80; Chem. Centrb]. 1950, 11, 908.)

It. untiL. Pellet: Die c h e m i s c h e K o n t r o l l e bei d e r R o h r z u c k e r f a b r i k a t i o n ~ (Bull. Assoc. CAirn. Sucr. et D:st. 1905, 22, 756--757.)

Chr. Mrasek: Zur B e w e r t u n g der R o h z u c k e r . (0sterr.-Ungar. Zeitschr. Zucker~ ]nd. u. Landw. 1905, 84, 324--330.)

Neue M e t h o d e z u r B e s t i m m u n g d e r F a r b e v o n Z u c k e r p r o d u k ~ e n . (0sterr.- Ungar. Zeitschr. Zuckerind. u. Landw. I905, 84, 396--397.)

O. Schrefeld: A p p a r a t e und Me~hoden zu r U n t e r s u c h u n g v o n l C o h z u c k e r , B r e n n s t o f f e n and R i i b e n s a m e n . (Zeitschr. Ver. Dentsch. Zuekerind. 1905, [NF] 42,. 1005--1048.)

I Zeitschr. f. Untersuchu~g ~670 Referate, ~ Obst, Beerenfrfiehte und Fruchts~fte, [d. l~ahr.- u. Genufimittel.

P atente.

Tadeusz yon Lewicki in Warschau: V e r f a h r e n zur Z u r i i c k h a l t . u n g der Ei- w e i f kSrper and a n d e r e r N i e h t z u e k e r s ¢ o f f e der Zucker r f iben in d e n . S c h n i t z e l n i n n e r h a l b de r D i f f u s i o n s b a t t e r i e . D.R.P. 169726 yore 29. November 190~3. (Patentbl. 1906, 27, 1086.) - - Das Verfahren, bei dem die zum Einmaisehen des neu gefiillten Diffuseurs erforderliche Saftmenge in ein besonderes Rtihrwerk und yon da in den frisch gefiillten Diffuseur gedriickt wird, besteht ira wesentlichen darin, daft dem stets vom vordersten Diffuseur ent- nommenen Saf~ eine geringe Menge eines ]~tlhngsmittels (Kalk, Baryt u. s. w.) zugesetz~ wird, _worauf der so vorberei~te Salt in dersetben Richtung in den mi~ frischen Sehnitzeln geftillten Diffuseur eintritt, wie er sp~iter nach dem Meftgef~ifi abgedrfick~ werden soll.

Carl Steffen in Wien: P r e f v e r £ a h r e n zu r G e w i n . n u n g r e i n e r k o n z e n - t r i e r ~ e r R t i b e n s a f ~ e a n d wass~e ra rmer z u c k e r h a l t i g e r P r e f r i i e k s t a n d e . D.R.P. 165795 yore 22. Oktober 1902. Zusatz zum Patent 149593 yore 15. Februar 1901. (Patentbl. 1906, 27, 150.) - - Das ~rerfahren ist dadureh gekennzeichnet, daf frisehe Schnitzel zwecks plstzlicher Anwiirmung auf eine Temperatur yon 60--1000 mit so groJ~en ~engen yon mebr als 60o heifem, naeh dem Diffusionsverfahren gewonnenem Rtibensaft zusammengebracht werden, daf die in dem Diffusionssaft vorhandene Gesam~warme ausreieht, urn die Schnitzel sofol't auf die angestreb~e Temperatur zu bringen, worauf die Schnitzel ohne weiteres der .~uspressung unterwoi'fen werden.

Dr. H. R. L a n g e n i n CSln a. Rh.: V e r f a h r e n z u r G e w i n n u n g des Z u c k e r s aus a b g e p r e f t e n R i i b e n s e h n i t z e l n . D.R.P. ]67331 yore 4. November 1904. Zusatz zum Patent 164396 vom 30. Dezember 1903. (Patentbl. 1906, 27, 506.) ~ Jan Ylauptpateni is~ ein Veffahren besehrieben, abgeprefte Riibenschnitzel mit einem Salt yon hohem Reinheitsgrade dadureh zu entzuckern, daft man sie mit verdfinntem Zuekersaft niederer Reinhei~ einmaischt and da~i man die erhaltene Mischung durch Abpressen wiederum trennt. Dieses Verfahren wird nun vorteilhaf~ in der Weise ausgeftihrt, ~!af man die benutzten Zuckers~fte vor dem ~'ermisehen mit den Rfickstanden entweder neutralisiert oder schwach ans$iuerL. Das Alkali der hbl~ufe wirk~ nfimlich 15send aaf organische Nichtzuckerstoffe in den Rticksttinden and verleiht diesen eine dunklere Farbe, sodafi es sich empfiehl~, das Alkali abzustumpfen oder die Zuekersi~fte sogar schwach anzusauern. Am besten eignen sich fiir diesen Zweck Kohlen- sRure, Phosphors~iure oder Schweflige S~ture.

I tenr ie t te Breyer geb. Mitterbacher in KogeI, N.-0sterr. and Dr. Alfred Ri t te r Jurn i t sehek van Wehrs tedt auf SchloI~ Puchberg b. Wels, Ob.~0sterr.: V e r f a h r e n zur R e i n i g u n g yon Z u c k e r r o h s a f t m i t t e l s e i n e s G e m e n g e s yon K a l k und Ziege l - mehl . D.R.P. 168030 veto 6. August 1904. (Patentbl. 1906, 27, 732.) - - Zwecks Erzielung einer besseren Reinigung yon Zuckerrohsiiften dutch Scheidung und Saturation hat man dem hierbei verwende~en Kalk schon Ton zagesetzt. Dieses Verfahren 1eider aber an dem ~-bel- stand, daf infolge der grofen Feinhei~ der Tonteilchen das Absetzen zu lange Zeit .erforderte. 1Naeh dem' vorliegenden Verfahren wird dieser ~belstand nun dadurch besei~igt, daf man dem heifen Zuekerrohsaft bei der Scheidung an Stelle yon Ton Ziegelmehl zugleich mit dem Kalk zusetzt.

Isabella Schetke-Raffay geb. Hoflechner in Wi~ni ~ r e r f a h r e n z u r R e i n i g u n g de r Z u e k e r l S s u n g e n y o n 1 N i c h t z u e k e r s t o f f e n : D.R.P. 166 305 vom 22. Januar19u5. (Patentbl. 1906, 27, 224.) ---Das Yerfahren bes~eh~ darin, daft man den ZuckerlSsungen ein schwefelsaures Metallsalz, z. B. Eisenvitriol und sodann ein Metall (z. B. Zink) in feinster Yerteilaffg und vbn solcher Besehaffenheit zusetzt, daft es imstande ist, aus dem Sulfat das Metall als Hydrat unter Entwieklung yon Wasserstoff abzuscheiden und die frei werdende ~chwefelsiiure zu binden, wobei das Metallbydrat mit den Nichtzuekerstoffea unslSsliche ¥er- bindungen eingeht and der Wasserstoff in bekannter Weise entf~rbend auf die Zuckerl6sungen einwirkL Werden den Zuckerlssungen nachtraglich noch geeignete Erdalkalihydrate', z. B. Baryt oder Strontian zugesetzt, so wird Zinkhydroxyd frei, das sieh dann ebenfalls mi~ etwa noeh vorhandenen Nichtzuckerstoffen zu unliislichen KSrpern verbindet. A. Oelker.

Obst, Beerenfriichte and Fruchts~ifte.

R u d o l f K u n z und F r a n z Adam: ~ b e r d a s V o r k o m m e n d e r ~ - p f e l - s R u r e u n d C i t r o n e n s ~ i u r e i n F r f i e h t e n u n d F r u c h t s i ~ t e n . (Z~itschr. Allgem. 6sterr. Apotheker-Vereines 1906, 44, ~qo. 18, Sonderabdruck.) - - Verff. unter- suchten eine Anzahl yon selbsthergestellten Fruchts~iften und Marmeladen auf die vorhandenen Si~uren in der Weise, dab sie die S~fte mit •atronlauge anniihernd neu-