Upload
adalmar-schiff
View
108
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
I Beweggründe
II Bisheriger Werdegang
III ‚Projekt‘ Dissertation
Ausgangslage
Methodik
Ausblick
Fluss auf Lat oder Griech
Zürich, den 18. Dezember 2003
Zürich, 3. Dezember 2011
Oguzkan Sürücü - Christian Baumann
Klinik für Neurochirurgie / Neurologie
Universitätsspital Zürich
Frauenklinikstrasse 26
8091 Zürich
Operative Eingriffeim Gehirn bei
schweren Zwangsstörungen:
Tiefe Hirnstimulation als therapeutische
Möglichkeit
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Tiefe Hirnstimulation und Zwangsstörungen
Ca. 7-10% der Menschen mit Zwangsstörungen bleiben trotz ausgeschöpfter Pharmakotherapie und kognitiver Verhaltenstherapie nicht genügend gut behandelbar, also mit erheblichem Leidensdruck.
► Für diese PatientInnen ist u.U. die Therapie mit einer tiefen
Hirnstimulation angezeigt
2
Einführung
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
“Therapie-refraktäre” Zwangsstörung
Es konnte kein genügendes Ansprechen auf Medikamente in
Kombination (mindestens aber drei verschiedene SSRI über einen
Zeitraum von mindestens 8 Wochen) und mittels
Verhaltenstherapie (mindestens 20 Wochen) erreicht werden.
3
Einführung
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Historische “landmarks”
1987 1. THS in Frankreich Essentieller Tremor
1993 Zulassung in Europa für Essentieller Tremor
1998 Zulassung in Europa für die Parkinson-Erkrankung
2003 CE mark in Europa primäre Dystonie
2010 Zulassung für die therapieresistente Zwangsstörung in der Schweiz
Tiefe Hirnstimulation
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Bisherige weltweite Erfahrungen mit der tiefen Hirnstimulation
→ Ca. 80 000 Parkinson-Patienten mit THS
→ Ca. 100 Patienten mit THS bei schweren
Zwangsstörungen
5
Tiefe Hirnstimulation
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Funktionsweise der THS
Die Stimulation führt zu einer gezielten und grundsätzlich reversiblen Modulation der dysfunktionaler Netzwerke
reversibel: der Effekt kannrückgängiggemacht werden
Modulation: nicht hemmendoder aktivierend,sondern“Änderung derMelodie”
Tiefe Hirnstimulation
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Morbus Parkinson
7
THS und Parkinson
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Morbus Parkinson
8
THS und Parkinson
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Video (THS bei Morbus Parkinson)
9
THS und Parkinson
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
THS Team am USZ während einer Operation
THS und Parkinson
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
THS Team am USZ während einer Operation
THS und Parkinson
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Video (THS bei Zwangsstörung)
12
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Auch bei der Zwangstörung sind verschiedene Hirnkerne beteiligt
13
Kop
ell e
t al.
J C
lin N
euro
phys
iol 2
004.
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Zielpunkte der Elektroden zur THS bei der Zwangsstörung
14
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Zielpunkte der Elektroden zur THS bei der Zwangsstörung
15
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Resultate: Erfahrungen mit der Zwangsstörung
16
→ Mind. 50% der Patienten sprechen mit einer signifikanten Verbesserung der Beschwerden an
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Resultate: Belgische Studie an 16 Patienten
17
Kopell et al. J Clin Neurophysiol 2004.
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Resultate: Amerikanische Studie an 10 Patienten
18
Greenberg et al., 2006. Greenberg et al., 2010.
Monate nach Implantation
Schweregrad der Zwangstörung
Jahrelang anhaltende Reduktion der Symptome um mindestens 35% bei mehr als der Hälfte der Patienten.
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Übersicht über mögliche Nebenwirkungen
19
Greenberg et al., 2006 und andere Studien.
Chirurgie: Hirnblutungen
Technik: Kabelbrüche, Elektrodenschäden
Stimulation: Gewichts zu- oder abnahme
Müdigkeit, veränderter Schlaf
Vorübergehende Mühe, Urin zu halten
Spannungsgefühl (bei höherer Stimulation)
Vermehrte Risikobereitschaft (dito)
Suizidgedanken
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Wer kann mit der tiefen Hirnstimulation behandelt werden?
20
Greenberg et al., 2006 und andere Studien.
Nutzen – Risiko – Analyse ! Interdisziplinäre Abwägung !
- Schwere Zwangstörung
- Unbefriedigende ausgeschöpfte medikamentöse Therapie
- Ev. Krankheitsdauer über 5 Jahre
- Psychiatrische Begleitung vor und nach Chirurgie vorhanden
- Schlechte Prognose ohne Chirurgie
- Patient und Familie nach guter Aufklärung einverstanden
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Wer kann mit der tiefen Hirnstimulation nicht behandelt werden?
21
Greenberg et al., 2006 und andere Studien.
Nutzen – Risiko – Analyse ! Interdisziplinäre Abwägung !
- Alter unter 18 Jahren, über 65/70 (?) Jahren
- Psychose oder Persönlichkeitsstörung
- Verwirrtheit, Demenz
- Tumoren, Gefässmissbildungen im Kopf
- Faktoren, die einen chirurgischen Eingriff verbieten
THS und Zwangstörungen
Zürich, 3. Dezember 2011Tiefe Hirnstimulation für PatientInnen mit Zwangsstörungen
Zusammengefasst
22
Die tiefe Hirnstimulation:
- ist eine Alternative für Patienten mit schwerer, nicht
ausreichend behandelbarer Zwangstörung
- Ist keine Heilung, sondern verbessert die Symptome
- wirkt nicht bei allen Patienten gleich gut (wenig bis spektakulär)
- kann auch Nebenwirkungen machen
- bedingt eine enge und langfristige Zusammenarbeit mit den
Psychiatern und den Spezialisten der tiefen Hirnstimulation
THS und Zwangstörungen