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In Tagen zerlegt, in Monaten wieder zusammengebaut Kornwestheim Noch am morgigen Freitag sind sie in der Johanneskirche am Werkeln, aber den Großteil ihrer Arbeit haben die polnischen Orgelbauer, die gerade die al- te Walcker-Orgel in ihre Einzelteile zerlegen, schon hinter sich gebracht. Das Gebläse, die Bälge, die vier Windladen, die Wellenbretter: Alles ist auseinandergebaut. Fein säu- berlich haben sie die rund 3000 Pfeifen einzeln für den Transport verpackt. Nummeriert hat Orgelbauer Marian Mejcher ( linkes Bild, rechts) die einzelnen Pfeifen nicht, aber es gebe Fotos und Zeichnungen, außerdem „wissen wir, wo die Stimmen und ihre jeweils 56 Pfeifen stehen“. Er selbst habe schon 20 oder 30 Walcker-Orgeln wieder zusammengebaut. In ganz Europa ist Mejcher unterwegs und zerlegt die Musikinstrumente. Vier, fünf Tage braucht er mit seinen Helfern dafür. Das Zusammenset- zen, das Lech Skczylas ( linkes Bild, links) im polnischen Lukowica vornehmen wird, wird hingegen drei, vier Mo- nate dauern. ( bk) Foto: Birgit Kiefer

Zuhause angekommen - Ev. Kirche Kornwestheim · heimer mit dem Knstlername Adrian AKA-P wird mit Freestyle-Rap auftreten. Auch in den nc hsten Jahren wollen wir er-mg lichen, dass

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Page 1: Zuhause angekommen - Ev. Kirche Kornwestheim · heimer mit dem Knstlername Adrian AKA-P wird mit Freestyle-Rap auftreten. Auch in den nc hsten Jahren wollen wir er-mg lichen, dass

Mal sehenDer Förderverein Schienen-bus hat zum Informations-treffen eingeladen und dabei mal über die Schulter des Fahrers schauen lassen. Seite III

Pech gehabtDie U18 und die U12/2 der Skizunft-Basketballer schei-tern in den Turnieren um die Meisterschaft in den ersten Spielen nur um Haaresbreite. Seite VI

M ehrere Tausend Euro Bargeldüberließ eine 52-Jährige einerangeblichen Hellseherin am

Montagnachmittag im Alten Stadtgarten.Bereits am Samstag hatte die Fremde die Frau gegen 11 Uhr in der Bahnhofstraße an-gesprochen und sie gewarnt, dass ein Fluchauf ihr und ihrer Familie liege. Die Betrüge-rin nahm gebetsartige Rituale vor und ver-langte für die Heilung einen vierstelligenBetrag. Außerdem wies sie das Opfer an,zum Schutz der Tochter Schmuck zu kau-fen. Zur symbolischen Reinigung übergabsie der leichtgläubigen Frau ein Stück Holzund einen Stein.

Man vereinbarte einen weiteren Terminfür Montagmittag in der Bahnhofstraße.Bei dem Treffen deutete die Täterin erneutZeichen eines Fluchs und forderte von der52-Jährigen nun einen fünfstelligen Betragzur Vornahme der Befreiungsrituale.

Gegen 17 Uhr übergab das Opfer der an-geblichen Hellseherin das Geld sowie denSchmuck und Kleidungsstücke der Tochterim Alten Stadtgarten. Etwas später wurdeihr bewusst, dass sie einer Betrügerin auf-gesessen war.

Es soll sich um eine 55 bis 60 Jahre alteFrau gehandelt haben, die 1,60 bis 1,65 Me-ter groß und von kräftiger Statur ist. Sie hateine mollige Figur, dunkle, zum Zopf ge-bundene Haare und einen gebräuntenTeint. Sie trug Kleidung in beigen und braunen Farben. Hinweise nimmt das Poli-zeirevier Kornwestheim unter Telefon1 31 30 entgegen. red

Viel Geld für Stein und HolzKornwestheim Eine Betrügerin hat eine Frau im Stadtgarten um Tausende von Euro gebracht.

In Tagen zerlegt, in Monaten wieder zusammengebautKornwestheim Noch am morgigen Freitag sind sie inder Johanneskirche am Werkeln, aber den Großteil ihrerArbeit haben die polnischen Orgelbauer, die gerade die al-te Walcker-Orgel in ihre Einzelteile zerlegen, schon hintersich gebracht. Das Gebläse, die Bälge, die vier Windladen,die Wellenbretter: Alles ist auseinandergebaut. Fein säu-

berlich haben sie die rund 3000 Pfeifen einzeln für denTransport verpackt. Nummeriert hat Orgelbauer MarianMejcher ( linkes Bild, rechts) die einzelnen Pfeifen nicht, aber es gebe Fotos und Zeichnungen, außerdem „wissenwir, wo die Stimmen und ihre jeweils 56 Pfeifen stehen“. Er selbst habe schon 20 oder 30 Walcker-Orgeln wieder

zusammengebaut. In ganz Europa ist Mejcher unterwegsund zerlegt die Musikinstrumente. Vier, fünf Tagebraucht er mit seinen Helfern dafür. Das Zusammenset-zen, das Lech Skczylas ( linkes Bild, links) im polnischen Lukowica vornehmen wird, wird hingegen drei, vier Mo-nate dauern. ( bk) Foto: Birgit Kiefer

Was ausgefranst war, wurde geglättet und korrigiert

W enn die Wahlbenachrichtigun-gen für die Bundestagswahl imSeptember in den Briefkästen

einflattern, dann lohnt sich in diesem Jahrein genauerer Blick auf die Unterlagen: Denn so mancher Wähler in Kornwestheimmuss sich neu orientieren – nicht etwa, wasseine Stimme angeht, sondern wo sie abzu-geben ist: Die Wahlbezirke werden neu auf-geteilt.

Im Rathaus wurden Bleistift und Linealgezückt und die Grenzen neu gezeichnet.„Wir haben uns bemüht, klare Abgrenzun-gen hinzubekommen“, berichtet SusanneNemetz vom Fachbereich Recht, Sicherheitund Ordnung von dem Geschehen. „Vorherwaren die Wahlbezirke etwas ausgefrans-ter“, erzählt sie. Die Bezirke waren ebenhistorisch gewachsen. Nur um Ordnung zu schaffen wurde allerdings nicht der Auf-wand betrieben. Hinter der Neueinteilung steckt viel mehr. Zum Beispiel der Paragraf12 der Bundeswahlordnung, nach dem Wahlbezirke so abgegrenzt werden sollten,dass allen Wahlberechtigten die Teilnahmean der Wahl möglichst erleichtert wird. Kein Wahlbezirk sollte mehr als 1700Wahlberechtigte umfassen. Susanne Ne-metz: „Wir hatten aber einige Bezirke, diesehr groß ausfielen, und andere, die sehrklein waren.“ Das habe regelmäßig dazu ge-führt, dass sich in den einen Wahllokalen zu Stoßzeiten die Leute in die Schlangestellen mussten, während andernorts dieWahlhelfer eine ruhige Kugel schoben.„Jetzt haben wir alles etwas logischer ge-macht.“ Der Verwaltungs- und Finanzaus-schuss hat für die Neueinteilung bereits sein Okay gegeben.

Die Änderungen bedeuten aber auch,dass sich bei der anstehenden Wahl nie-mand sicher sein kann, dass sein Wahllokalnoch dasselbe ist wie in früheren Jahren.Viele Straßenzüge wurden anderen Bezir-ken zugeschlagen. Das bedeutete zunächstmal viel Fleißarbeit in der Verwaltung,denn mit Linien ziehen und etwas Rum-rechnen ist es nicht getan. Alles muss nochin die Datenbank eingespeist werden. Undsollte doch mal eine Hausnummer überse-hen werden und jemand ins falsche Wahl-lokal geschickt werden? „Dann ist das auchkein Beinbruch, weil sich der Fehler jadurchziehen würde“, versichert Nemetz.

Aber was ändert sich nun konkret?Nachfolgend werden hier die größeren Korrekturen aufgelistet: Im Osten derStadt wird es ein neues Wahllokal geben.Rund 1100 Wahlberechtigte werden dortihre Stimme abgeben können. Dadurchwird das ganze Gebiet durcheinanderge-würfelt. Entlastet wird dadurch der Kin-dergarten Otterweg, wo bisher aus zweiWahlbezirken Stimmen abgegeben wur-den. Einige Wähler müssen dadurch weni-ger weit laufen. Der Wahlbezirk Bauhofwurde hingegen mit dem Wahlbezirk 5,Kinderhaus Lessingstraße zusammenge-legt. Er fiel bisher ziemlich klein aus.

Ähnlich war es um den bisherigen Wahl-bezirk 7 bestellt, dessen Wahllokal im Hausder sozialen Dienste lag. Er wird abge-schafft und mit dem Rathaus zusammenge-legt. In Pattonville sind nach der Aufsie-delung auf Kornwestheimer Seite über 1700 Wahlberechtigte beheimatet. Jetzt er-gibt sich die etwas kuriose Situation, dassder Ortsteil in zwei Bezirke aufgeteilt wird,aber weiterhin alle am Wahltag dasselbe

Ziel ansteuern: Die KindertagesstätteNord. Dort gibt es allerdings in zwei ver-schiedene Zimmern zwei verschiedeneWahllokale. Das Wohngebiet Im Obstgar-ten wird komplett neu zugeordnet. Stattzur Schillerschule müssen die dortigen An-wohner fortan im Kindergarten Daimlers-traße ihr Kreuzchen machen. Auch west-lich der Gleise gab es eine nicht unbedeu-tende Verschiebung. Der Wahlbezirk 2,dessen Wahllokal im Bewohner- und Fami-lienzentrum liegt, wurde deutlich verklei-nert, was auch im Hinblick auf den bald er-folgenden Zuwachs durch die neue Wohn-bebauung am Salamanderplatz mit voraus-sichtlich 110 neuen Wohneinheiten gesche-hen ist.

Insgesamt reduziert sich die Zahl derWahllokale in der Stadt von 25 auf 24. Dashabe den Vorteil, so die Stadt, dass der Be-darf an erfahrenen Wahlhelfern etwas re-duziert wird. Wahlhelfer sind ohnehin eineseltene Spezies, bisher hätten sich aller-dings letztlich immer doch genügend Frei-willige gemeldet, so Nemetz. Auch auf denjüngsten Aufruf hin hätten sich bereits ei-nige Interessierte gemeldet. Und für den Notfall stünden stets ein paar weitere Hel-fer in Reserve bereit. „Wir haben da einenfesten Stamm“, freut sich Nemetz.

Kornwestheim Die Wahlbezirke wurden überarbeitet. Viele Wähler müssen künftig ein anderes Wahllokal aufsuchen. Von Birgit Kiefer

Ein bunter Flickenteppich: die neuen Wahlbezirke. Grafik: Stadt Kornwestheim

H err Galimpas,das Motto derdiesjährigen

Ausländischen Nachtlautet „Angekommen“.Was sagt das aus?Wir haben das Mottoder Stadt aufgegriffen.Wir sind aus unsererHeimat in Kornwest-heim angekommen.Wir fühlen uns hier heimisch. Wenn ich in Griechenland Urlaub mache, dann sage icham Ende: ‚Es geht wieder nach Hause.’

Welche Vereine nehmen dieses Jahr teil?Der italienische Kulturverein, der griechi-sche Elternverein, das türkische Kultur-zentrum Kornwestheim, neu dabei sind derspanische Verein Club Espanol und derdeutsch-arabische Verein Hayat. Als Gast-verein haben wir dieses Jahr den Arbeits-kreis Asyl eingeladen, der sehr aktiv ist. DerAK Asyl somit auch einen Verkaufsstandbei der Ausländischen Nacht. Es ist uns da-bei sehr wichtig, hier zu helfen und zu unterstützen, wo wir können.

Wie kann Ihr Verein noch helfen?Der Internationale Kulturtreff und seineVereine sind bei verschiedenen Projektenmit dabei und unterstützen, wo sie können.So wie zum Beispiel im Projekt „ Angekom-men“ der Stadt Kornwestheim. Hier wur-den Personen vorgeschlagen die vieles für die Integration in Kornwestheim getan ha-ben. Es waren auch Mitglieder der Vereinedes Internationalen Kulturtreffs Korn-westheim dabei. Auch bei dem Projekt‚Bosch hilft’ der Firma Robert Bosch, beider die Mitarbeiter gespendet haben unddie Firma den Betrag verdoppelt hat. Hier kam eine vierstellige Spende an die Flücht-lingshilfe auf der Insel Lesbos zusammen. Einen Dank hier auch an den Verein Prima-vera, der unser Projekt befürwortet hat. Bisjetzt war es ein gutes Jahr für den Interna-tionalen Kulturtreff Kornwestheim.

Was erwartet die Besucher bei der Ausländi-schen Nacht?Die Besucher bekommen dieses Jahr eineBroschüre, in der sich die Vereine vorstel-len. Ab 16 Uhr findet der Verkauf von kuli-narischen Spezialitäten statt und um 18 Uhr ist die offizielle Eröffnung, bei der auchOberbürgermeisterin Ursula Keck anwe-send sein wird. Hier werden wir noch einenÜberraschungsgast vorstellen. Es folgenFolkloretänze der teilnehmenden Vereine.Wir freuen uns, dass nun auch die Spaniereine Tanzgruppe stellen. Die Kampfsport-gruppe Red Dragon hat einen Gastauftritt.Für die Musik des Abends sorgt DJFilli. Erspielt Lieder aus den teilnehmenden Län-dern, aber auch ganz abwechslungsreicheMusik in jeder Richtung, sodass Partystim-mung aufkommt. Auch die Feuertänzerin-nen TNT Dolls sind wieder dabei. Die ma-chen eine super Show. Neu ist die Vorstel-lung eines jungen Talents. Ein Kornwest-heimer mit dem Künstlername AdrianAKA-P wird mit Freestyle-Rap auftreten. Auch in den nächsten Jahren wollen wir er-möglichen, dass junge Leute ihr Talent beider Ausländischen Nacht vorstellen.

Früher schlossen sich mehr Nationalitätenin Vereinen zusammen. Wie wirkt sich einegeringe Zahl auf den Abend aus? Wir waren schon mal weniger Vereine.Nachdem sich vor Jahren der bosnischeund der kroatische Verein aufgelöst habenund dann noch der spanische Kulturverein,haben wir versucht, die Mitglieder zu über-reden, die Vereine neu zu gründen. Die Spa-nier haben es geschafft und sind wieder da-bei. Wir würden uns freuen, wenn die Kroa-ten oder auch die Bosnier wieder einen Ver-ein gründen. Wir wollen ja nicht 30 Jahre lang immer das Gleiche liefern. Das, waswir aber nicht beeinflussen können, ist dasWetter. Ich kann mich erinnern, dass ichvor Jahren auf der Bühne stand und ichmeine Winterjacke anhatte. Das Gute waraber, die Kornwestheimer waren immerdabei und die Ausländische Nacht war im-mer ein Erfolg. Und das verdanken wirunseren Besuchern: den Kornwestheimernund den Menschen aus der Umgebung.

Das Gespräch führte Katharina Keck

Nachgefragt

Zuhause angekommen

Der Vorsitzende des Kulturtreffs IoannisGalimpas lädt für Samstag, 20. Mai, zur

Ausländischen Nacht ein.

Foto

: Arc

hiv/

Birg

it Ki

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Kornwestheim

Konzert abgesagtDas im evangelischen Gemeindebrief ange-kündigte Trio-Konzert mit Gudrun Ulrich(Orgel, Klavier), Frank Massoth (Oboe undenglisches Horn) und Viola Ilg (Querflöte)in der Martinskirche wurde abgesagt. Es hätte an diesem Sonntag, 21. Mai um 18 Uhrstattfinden und Werke aus Barock und Ro-mantik von Telemann, Graun und Gaubertbieten sollen.

Ein Ersatztermin werde rechtzeitig be-kannt gegeben, verspricht die evangelischeKirchengemeinde. red

Donnerstag, 18. Mai 2017