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N achrichten 219 Zum Tode yon Oberforstrat Georg zum Sande Am 5. September 1977 verstarb der Leiter des Staatlichen Forstamtes Attendorn im Sauerland, Oberforstrat GEORC ZUM SAME. Er war einer der Forstleute im Lande Nordrhein-Westfalen, die sich dutch ihre jagdwissenschaitliche Arbeit verdient gemacht haben. Geboren wurde GEORC ZtJM SANDEin Libau in Schlesien; er wuchs in der Eifel auf und studierte, unterbrochen durch den Kriegsdienst, bis 1946 Forstwissenschatt in Hann. Miinden. Nach verschiedenen Verwendungen in der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen wurde ihm 1963 die Leitung des Forstamtes Attendorn iiber- tragen. Im Forstamt Attendorn widmete er sich zusammen mit Dr. W. KEMPERder Wieder- einbiirgerung des Auerwildes. In der Zeitschrit~ fiir Jagdwissenschaft erschien als Er- gebnis dieser langj~ihrigen Arbeit die Abhandlung ,,Wiedereinbiirgerungsversuche mit Auerwild (Tetrao urogalIus L.) im Ebbegebirge (Nordrhein-Westfalen) in den Jahren yon 1954 bis 1962". Als Mitglied der Arbeitskommission fiir das Muffelwild im Lande Nordrhein-Westfalen geh6rte er dem Kreis dieser Fachleute fiir das Muffelwild yon Anbeginn an. Sein Tod w~ihrend der letzten Sitzungsperiode, nicht lange vor der Voll- endung des 62. Lebensjahres, hinterlief auch in diesem Kreise eine schmerzlich empfun- dene Liicke. E. UECKERMANN In memoriam J. A. Eygenraam Am 27. Oktober 1977, nach der Vollendung seines 70. Lebensjahres, ging JOHANNES ALEXANDER EYG~NRAAM, Offizier des Ordens yon Oranien-Nassau, yon uns. Ihm ist es zu verdanken, daft sich in den Niederlanden eine weltweit beachtete jagd- liche Forschung entwickelte. 1948 trat er in das Instituut voor Toegepast Biologisch Onderzoek in de Natuur (ITBON) in Arnhem ein und leitete dort die Abteilung fiir Wildschaden und Wildhege, die sp~iter als wildbiologische Abteilung fortgefiihrt wurde, auch in der Nachfolgeanstalt, dem Rijksinstituut voor Natuurbeheer. Seine erste Arbeit tiber die Ursachen des Birkwildriickganges brachte nach den Un- tersuchungen in dem Nationalpark ,,De Hoge Veluwe" praktikable und praktische Vorschliige zur Biotophege. Der Orden Silberner Bruch wiirdigte diese Forschung mit der Verleihung seines Ehrenbechers. Unvergessen bleibt seine Arbeit zu den Entenkojen und ihre objektive Wertung. Hervorhebenswert sind seine Untersuchungen zum Rot- wild in den Niederlanden, sowohl zur Deutung der Ursachen der Wildsch~iden als auch zur jagdlichen Behandlung der Wildbestlinde. Lehrreich waren seine Wasserwildz~ih- lungen in den neuen Poldern. Diese wenigen Orientierungsdaten deuten zugleich die weite Spanne seines Wirkens an. In seinem Heimatland land seine Arbeit auch dadurch die gebiihrende Anerkennung, daft ihm mit dem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1972 neben der Ordensverleihung aus vielen Bereidaen Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde. International geh/Srte J. A. EYGENI~AAMZU den Wegbereitern der seit 1954 be- stehenden Zusammenarbeit in dem Internationalen Ring der Jagdwissenschaflcler, der Internationalen Union der Wildbiologen. 1953 erfolgten die ersten Kontakte zwischen ihm, HARRY FRANK, CHARLESCOLES und KNUT PALUDAN. Stets war er, seiner christ- lichen Haltung entsprechend, allen Kollegen gegenfiber aufgeschlossen und hilfsbereit, was besonders deutscherseits zum damaligen Zeitpunkt dankbar empfunden wurde. H6hepunkt seines Wirkens im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit war die allgemein gelobte Organisation unseres 4. Kongresses in Arnhem im Jahre 1959.

Zum Tode von Oberforstrat Georg zum Sande

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N ach rich ten 219

Zum Tode yon Oberfors t ra t Georg zum Sande

Am 5. September 1977 verstarb der Leiter des Staatlichen Forstamtes Attendorn im Sauerland, Oberforstrat GEORC ZUM SAME. Er war einer der Forstleute im Lande Nordrhein-Westfalen, die sich dutch ihre jagdwissenschaitliche Arbeit verdient gemacht haben.

Geboren wurde GEORC ZtJM SANDE in Libau in Schlesien; er wuchs in der Eifel auf und studierte, unterbrochen durch den Kriegsdienst, bis 1946 Forstwissenschatt in Hann. Miinden. Nach verschiedenen Verwendungen in der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen wurde ihm 1963 die Leitung des Forstamtes Attendorn iiber- tragen.

Im Forstamt Attendorn widmete er sich zusammen mit Dr. W. KEMPER der Wieder- einbiirgerung des Auerwildes. In der Zeitschrit~ fiir Jagdwissenschaft erschien als Er- gebnis dieser langj~ihrigen Arbeit die Abhandlung ,,Wiedereinbiirgerungsversuche mit Auerwild (Tetrao urogalIus L.) im Ebbegebirge (Nordrhein-Westfalen) in den Jahren yon 1954 bis 1962". Als Mitglied der Arbeitskommission fiir das Muffelwild im Lande Nordrhein-Westfalen geh6rte er dem Kreis dieser Fachleute fiir das Muffelwild yon Anbeginn an. Sein Tod w~ihrend der letzten Sitzungsperiode, nicht lange vor der Voll- endung des 62. Lebensjahres, hinterlief auch in diesem Kreise eine schmerzlich empfun- dene Liicke. E. UECKERMANN

In memoriam J. A. Eygenraam

Am 27. Oktober 1977, nach der Vollendung seines 70. Lebensjahres, ging JOHANNES ALEXANDER EYG~NRAAM, Offizier des Ordens yon Oranien-Nassau, yon uns.

Ihm ist es zu verdanken, daft sich in den Niederlanden eine weltweit beachtete jagd- liche Forschung entwickelte. 1948 trat er in das Instituut voor Toegepast Biologisch Onderzoek in de Natuur (ITBON) in Arnhem ein und leitete dort die Abteilung fiir Wildschaden und Wildhege, die sp~iter als wildbiologische Abteilung fortgefiihrt wurde, auch in der Nachfolgeanstalt, dem Rijksinstituut voor Natuurbeheer.

Seine erste Arbeit tiber die Ursachen des Birkwildriickganges brachte nach den Un- tersuchungen in dem Nationalpark ,,De Hoge Veluwe" praktikable und praktische Vorschliige zur Biotophege. Der Orden Silberner Bruch wiirdigte diese Forschung mit der Verleihung seines Ehrenbechers. Unvergessen bleibt seine Arbeit zu den Entenkojen und ihre objektive Wertung. Hervorhebenswert sind seine Untersuchungen zum Rot- wild in den Niederlanden, sowohl zur Deutung der Ursachen der Wildsch~iden als auch zur jagdlichen Behandlung der Wildbestlinde. Lehrreich waren seine Wasserwildz~ih- lungen in den neuen Poldern.

Diese wenigen Orientierungsdaten deuten zugleich die weite Spanne seines Wirkens an. In seinem Heimatland land seine Arbeit auch dadurch die gebiihrende Anerkennung, daft ihm mit dem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1972 neben der Ordensverleihung aus vielen Bereidaen Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde.

International geh/Srte J. A. EYGENI~AAM ZU den Wegbereitern der seit 1954 be- stehenden Zusammenarbeit in dem Internationalen Ring der Jagdwissenschaflcler, der Internationalen Union der Wildbiologen. 1953 erfolgten die ersten Kontakte zwischen ihm, HARRY FRANK, CHARLES COLES und KNUT PALUDAN. Stets war er, seiner christ- lichen Haltung entsprechend, allen Kollegen gegenfiber aufgeschlossen und hilfsbereit, was besonders deutscherseits zum damaligen Zeitpunkt dankbar empfunden wurde. H6hepunkt seines Wirkens im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit war die allgemein gelobte Organisation unseres 4. Kongresses in Arnhem im Jahre 1959.