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3. Auf Pharmazie bezfigliche. 159 Reagens: 1 mg Physostigminbase oder die entsprechende Menge eines Physostigmin- salzes werden in 100 ml H20 gelSst und mit einem KSrnehen I~aOH oder KOH bis zur Gelbfitrbunggekoeht, wobei Flaveserin A und andere Abbauprodukte entstehen. die die l~arbreaktion erm5glichen. Methodik: Perforierte, mit Watte verschlossene Reagensgl~iser werden mit einer Aufschwemmung yon 2--3 g Frankonit KL und 4 g Seesand (p. a.) in 0,1 n Salzsgure beschickt. Nach einigen Stunden, wenn das Adsorptionsmittel fest sedimentiert ist, wird die zu untersuchende, ebenfalls salz- saure LSsung zusammen mit dem Reagens auf die Sgule gegeben. Pyramidon und Melubrin geben eine leuchtend karmesinrote, Aminoantipyrin eine brgunlichrote, Antipyrin eine gelbgefi~rbte Adsorptionszone an der Si~ulenoberflgche. Frische NovalginlSsungen reagieren nieht, wghrend ~ltere, gelblich verfiirbte LSsungen ebenfalls die Karmesinrotreaktion geben. Atophan, Novatophan, Salicylsi~ure und Derivate, Antifebrin, Chinin, Morphin, Polamidon und Cliradon reagieren nicht. Phenaeetin und Lactophenin werden (mit und ohne Flaveserin) mit stahlblauer Farbe adsorbiert. Die Farbreaktionen werden durch den Gehalt der Adsorptions- mittel an Eisen(III)-Ionen bewirkt. -- Zur quantitativen JBestimmung yon Pyr- azolonderivaten geben die Verfasser eine einfaehe colorimetrisehe Methode an, die auf der Reduktion des Jodats beruht. Methodik: 1 ml der (salz-)sauren w~13- rigen LSsung wird mit 1 ml einer 5~/oigen KJO3-LSsung versetzt und nach 1 Std mit 5 ml Chloroform ausgeschfittelt, l~ach Absaugen der iibers~ehenden wgB- rigen Phase und Filtration des nunmehr durch Jod gefiirbten Chloroforms wird die Intensitgt der Fiirbung im Stufenphotometer (Filter S 50) gemessen. Bei einer Sehichtdieke yon 1 cm betriigt der Extinktionskoeffizient 0,35/rag Pyram;don. Das LAZaBERT-BE~Rsche Gesetz ist erfiillt. Der giinstigste Mel~bereieh liegt zwischen 0,3 und 2 mg Pyramidon. Die Jodatreaktion eignet sieh aueh als qualitative Vor- probe auf Pyramidon, Melubrin,2qovalgin und Aminoantipyrin.Andere Antipyretica, Analgetica und Schlafmittel stSren den Pyramidonnachweis nicht. I-I. SPm~LlCm Zur Analyse yon 1-Phenyl-2,3-dimethyl4-(p-aminobenzolsulfonamino)-5- pyrazolon spalten E. SC~VLEX und P. R6zsA 1 diese Verbindung durch ~/2stfin- diges Koehen mit 70~oiger Schwefels~ure in Sulfanilsi~ure und Phenyldimethyl- aminopyrazolon und bestimmen die ersteVerbindung bromatometrisch, die zweite manganometrisch, s. Methode: Die etwa 0,4 g Phenyldimethyl-p-aminobenzol- sulfonamino-pyrazolon entspreehende Menge Substanz wird im Mel]kolben mit 10~oiger Salzs~ure oder 5~oiger lXTatronlauge zu genau 10 ml gel5st. 1 m] dieser L5sung wird im KJEnDA~II~-Kolben (50 nil) mit 1 ml Wasser und 2,8 ml konz. Schwefelsi~ure (98%) versetzt und 1/2 Std am RfickfluB gekoeht, nach dem Abkiihlen mit 3 ml Wasser verdiinnt und mit 20~oiger iNatronlauge alkaliseh ge- maeht -- evtl. auf 25 ml eingeengt -- und mit 3mal 1 ml Wasser in einen Scheide- trichter gespiilt. Das Phenyldimethylaminopyrazolon wird durch ersch5pfendes Ausschfitteln mit 8--10real 25--30 ml Chloroform yon dem sulfanilsauren Natrium getrennt, die vereinigten Chloroformausziige werden mit 5 ml 1% ~Natronlauge yon fibergegangener Suffanils~ure befreit. Bestimmung der Sul/anilsgiure ~. Die etwa 60 ml betragende alkalische L6sung der Suffanils~ure wird im 300 ml fassenden Bromierungskolben yore gelSsten Chloroform durch Erw~trmen befreit, mit 1 g KBr und genau 10 ml 0,1 n KBrOa-LSsung versetzt, darauf mit 10 m120~o iger Salzs~ure anges~uert und gut verschlossen ~ Std im Dunkeln stehen gelassen, dann der Brom- iiberschuB jodometrisch zurficktitriert. 1 ml 0,1 n KBrOa-LSsung entspricht 5,972 mg 1 Acta pharmac, internat. 1, 127 (1950). Inst. f. anorg, u. ana]yt. Chemie d. Universit~t Budapest und Staatl. Hygien. Inst. Budapest. Vgl. E. SCHULV.K und I. BOLDIZSXR,diese Z. 108, 396 (1937). 8 Vgl. E. SCHUL~.X und F. MENYHXRDT,diese Z. 89, 426 (1932).

Zur Analyse von 1-Phenyl-2,3-dimethyl-4-(p-aminobenzolsulfonamino)-5-pyrazolon

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Page 1: Zur Analyse von 1-Phenyl-2,3-dimethyl-4-(p-aminobenzolsulfonamino)-5-pyrazolon

3. Auf Pharmazie bezfigliche. 159

Reagens: 1 mg Physostigminbase oder die entsprechende Menge eines Physostigmin- salzes werden in 100 ml H20 gelSst und mit einem KSrnehen I~aOH oder KOH bis zur Gelbfitrbung gekoeht, wobei Flaveserin A und andere Abbauprodukte entstehen. die die l~arbreaktion erm5glichen. Methodik: Perforierte, mit Watte verschlossene Reagensgl~iser werden mit einer Aufschwemmung yon 2--3 g Frankonit KL und 4 g Seesand (p. a.) in 0,1 n Salzsgure beschickt. Nach einigen Stunden, wenn das Adsorptionsmittel fest sedimentiert ist, wird die zu untersuchende, ebenfalls salz- saure LSsung zusammen mit dem Reagens auf die Sgule gegeben. Pyramidon und Melubrin geben eine leuchtend karmesinrote, Aminoantipyrin eine brgunlichrote, Antipyrin eine gelbgefi~rbte Adsorptionszone an der Si~ulenoberflgche. Frische NovalginlSsungen reagieren nieht, wghrend ~ltere, gelblich verfiirbte LSsungen ebenfalls die Karmesinrotreaktion geben. Atophan, Novatophan, Salicylsi~ure und Derivate, Antifebrin, Chinin, Morphin, Polamidon und Cliradon reagieren nicht. Phenaeetin und Lactophenin werden (mit und ohne Flaveserin) mit stahlblauer Farbe adsorbiert. Die Farbreaktionen werden durch den Gehalt der Adsorptions- mittel an Eisen(III)-Ionen bewirkt. - - Zur quantitativen JBestimmung yon Pyr- azolonderivaten geben die Verfasser eine einfaehe colorimetrisehe Methode an, die auf der Reduktion des Jodats beruht. Methodik: 1 ml der (salz-)sauren w~13- rigen LSsung wird mit 1 ml einer 5~/oigen KJO3-LSsung versetzt und nach 1 Std mit 5 ml Chloroform ausgeschfittelt, l~ach Absaugen der iibers~ehenden wgB- rigen Phase und Filtration des nunmehr durch Jod gefiirbten Chloroforms wird die Intensitgt der Fiirbung im Stufenphotometer (Filter S 50) gemessen. Bei einer Sehichtdieke yon 1 cm betriigt der Extinktionskoeffizient 0,35/rag Pyram;don. Das LAZaBERT-BE~Rsche Gesetz ist erfiillt. Der giinstigste Mel~bereieh liegt zwischen 0,3 und 2 mg Pyramidon. Die Jodatreaktion eignet sieh aueh als qualitative Vor- probe auf Pyramidon, Melubrin, 2qovalgin und Aminoantipyrin. Andere Antipyretica, Analgetica und Schlafmittel stSren den Pyramidonnachweis nicht. I-I. SPm~LlCm

Zur Analyse yon 1-Phenyl-2,3-dimethyl4-(p-aminobenzolsulfonamino)-5- pyrazolon spalten E. SC~VLEX und P. R6zsA 1 diese Verbindung durch ~/2stfin- diges Koehen mit 70~oiger Schwefels~ure in Sulfanilsi~ure und Phenyldimethyl- aminopyrazolon und bestimmen die ersteVerbindung bromatometrisch, die zweite manganometrisch, s. Methode: Die etwa 0,4 g Phenyldimethyl-p-aminobenzol- sulfonamino-pyrazolon entspreehende Menge Substanz wird im Mel]kolben mit 10~oiger Salzs~ure oder 5~oiger lXTatronlauge zu genau 10 ml gel5st. 1 m] dieser L5sung wird im KJEnDA~II~-Kolben (50 nil) mit 1 ml Wasser und 2,8 ml konz. Schwefelsi~ure (98%) versetzt und 1/2 Std am RfickfluB gekoeht, nach dem Abkiihlen mit 3 ml Wasser verdiinnt und mit 20~oiger iNatronlauge alkaliseh ge- maeht - - evtl. auf 25 ml eingeengt - - und mit 3mal 1 ml Wasser in einen Scheide- trichter gespiilt. Das Phenyldimethylaminopyrazolon wird durch ersch5pfendes Ausschfitteln mit 8--10real 25--30 ml Chloroform yon dem sulfanilsauren Natrium getrennt, die vereinigten Chloroformausziige werden mit 5 ml 1% ~Natronlauge yon fibergegangener Suffanils~ure befreit. Bestimmung der Sul/anilsgiure ~. Die etwa 60 ml betragende alkalische L6sung der Suffanils~ure wird im 300 ml fassenden Bromierungskolben yore gelSsten Chloroform durch Erw~trmen befreit, mit 1 g KBr und genau 10 ml 0,1 n KBrOa-LSsung versetzt, darauf mit 10 m120~o iger Salzs~ure anges~uert und gut verschlossen ~ Std im Dunkeln stehen gelassen, dann der Brom- iiberschuB jodometrisch zurficktitriert. 1 ml 0,1 n KBrOa-LSsung entspricht 5,972 mg

1 Acta pharmac, internat. 1, 127 (1950). Inst. f. anorg, u. ana]yt. Chemie d. Universit~t Budapest und Staatl. Hygien. Inst. Budapest.

Vgl. E. SCHULV.K und I. BOLDIZSXR, diese Z. 108, 396 (1937). 8 Vgl. E. SCHUL~.X und F. MENYHXRDT, diese Z. 89, 426 (1932).

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160 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Phenyldimethyl-p-aminobenzolsulfonaminopyrazolon, bzw. 2,886 mg Sulfanils~ure. Bestimmung des PhenylcIimethyIaminopyrazolons 1. Der Chloroformauszug wird auf 5--10 ml eingedampft, mit 50 ml Wasser auf dam Wasserbad bis zum Verschwinden des Chloroformgeruchs erw~rmt, im E R L ~ ] ~ r E ~ - K o l b e n Yon 500 ml mit 200 ml Wasser und soviel 0,1 n NaOH-LSsung wie KaliumpermanganatlSsung zur An- wendung gelangt - - hier 20 ml - - vermischt. In einem zweiten Kolben warden genau 20 mt 0,1 n KMnO4-LSsung mit Wasser auf 100 ml ergi~nzt, in einem Gu9 zur alkalisehen PyrazolonlSsung gegeben, naeh dem Umsehwenken wird sofort 1 g K J zugeffigt. Nach erneutem Umschwenken wird wieder sofort mit 10 ml 50e/niger Schwefelsi~ure angesi~uert und nach 2 min das ausgeschiedene Jod mit 0,1 n ThiosulfatlSsung titriert. Die austitrierte Fliissigkeit giel3t man in den die Reste der Permanganatverdiinnung enthaltenden Kolben und titriert dort zu Ende. 1 ml 0,1 n KMnO4-LSsung entspricht 8,958 mg Phenyldimethylaminobenzolamino- pyrazolon bzw. 5,080 mg Phenyldimethylaminopyrazolon. Das Verfahren kann auch mit 0,01 n-L5sungen durchgefiihrt werden. Die Methode ist auch zur Bestimmung yon Novalgin (Phenyldimethylpyrazolonaminomethansulfonsaures Natrium) und Aminoantipyrin geeignet. W. H ] ~ I G .

Die colorimetrische Bestimmung des Antihistaminicums N~-p-Methoxybenzyl - N~.2.pyridyloN~-dimethyl~ithylendiamin (Neohetramin) wird yon M. FV.LVSTEIN und ~ . C. KLE~DS~OJ ~ in biolo~isch~m Ma'teriaI und Arzneimitteln durehgeffihrt. Man erhitzt neehetraminhaltige Extraktriickstande mit 2-Thiobarbiturs~ure und spektrophotometriert die entstandene F~rbung bei 510 m~. Ausffihrung: Urin: Man stellt den pH-Wert yon 50 ml Urin dutch Zugabe yon 2,0 g Na~HP04 (wasser- frei) auf 7,8 ein, schiittelt mit 100 ml Tetraehlorkohlenstoff aus, wi~seht diesen mit 50 ml Wasser und extrahiert nach Filtrieren mit 10 ml 0,1 n Salzs~ure; diese L5sung gelangt sp~ter zur Reaktion. - - BIut: 5 ml Oxalatblut warden im Scheidetriehter mit 10 ml Wasser und 2 ml 28%igem Ammoniak h~molysiert, mit 100 ml Tetra- chlorkohlenstoff ausgeschiittelt und wie bei Urin weiterbehandelt. - - Gewebe: 50 g Gewebe warden im WARI~G-Mischer mit 2 ml konz. Ammoniak and 200 ml ~thylen- chlorid (geringere :Emulsionsbildung) versetzt und 1--2 rain homogenisiert. /qach Abtrennen und Filtrieren extrahiert man 100 ml ~thylenchloridextrakt wie be- sehrieben mit Salzs/iure. - - Tabletten pulverisiert man, 15st sie in 0,1 n Salz- saure zu 500 m l u n d verarbeitet nach dam Filtrieren eine 5 ml-Probe waiter. Man mischt 5 ml-Mengen der salzsauren Extrakte mit 2 ml einer ges~ttigten LSsung yon 2-Thiobarbitursaure in 0,1 n Salzsi~ure, dampft bei 110~-130 ~ zur Trockne ein und erhitzt noch 2 Std weiter. Nach Abkiihlen 15st man in 2,8~ Ammoniak und photometriert bei 510 m/~ flmerhalb yon 10 rain. ])as BEE~sehe Gesetz ist erfiiUt.

Bemerktmgen zur Bestimmung yon Theophyllin. allein and in Kombinationen, naeh der Aminophyllinmethode der U. S. Pharmakopoe machen G. B. GgIFFE~- HAG~g und E. S. B~AD~ "a. Bei dieser Bestimmung wird Theophyllin mit 0,1 n Silber- nitrat-LSsung als Sfibertheophyllinat, Ag(CTI-ITNaO~) gefallt, und zwar in schwach ammoniakalischer L5sung, darauf 15 min aufdem Wasserbad erw~rmt und heiB ill- triert. Naeh Erkalten wird der ~TbersehuB an AgNO a mit Ammoniumrhodanid zurticktitriert. Da sich der Niederschlag hi~ufig nicht bildet, oder sich in einem leichten ~bersehu$ yon Ammoniak wieder 15st, wurden Ab~nderungsversuche dureh- gefiihrt. Als baste Methode ergibt sieh: Fortlassen yon Ammoniak, Vorlegen yon 50 ml 0,1 n SilbernitratlSsung und Abkiihlen ve t dam Filtrieren. W. H ~ m .

Vgl. E. SCg~L~K uncl F. M ~ g A R O ~ , diese Z. 89, 426 (1932). J. Amer. Pharmaceut. Assoc. (Scient. Ed.) 40, 370 (1951).

a j . Amer. Pharmaceut. Assoc. (Scient. Ed.) 40, 211 (1951). University of Southern California, Coll. Of Pharmacy, Los Angeles, CaliL