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Anfsa tzteil. 30. Jvhrgani lQl7.1 Kippenberger und Margosches: Zur Aufklarung usw. 301 bei der stark chromierten Wollc, deren Qualitiit doch nach den bekannten Untersuchungen v. K a p f f sa) vermindert sein diirfte, deutet daraufhin. Man kann also aus dem positiven Ansfall der Elasticumreaktion allein keine Sohliisse auf die Giite einer Woll e ziehen. Andererseits zeigen die mitgeteilten Resultate iiber die Elasti- cumreaktion der verschiedenen Wollsorten, sow ie der verschiede- nen nachbehandelten Wollen, d a B a 1 I e u n t e r s u c h ten W o 1 1- s o r t e n d i e E l a s t i c u m r e a k t i o n m e h r o d e r weni- gerstark zeigen und ds fl ein vollkommenes Feh- len der Reaktion nur bei einer Wolle auftritt, bei deren Behandlung mit Alkali eine gewisse in jedem Falle leicht bestimmbare Grenze iiberschritten worden iRt, falls nicht ein Diimp- fen der Wolle unter hoherem Druck stattgefun- d e n h a t . Diese Alkaliwirkung kann vom Waschen der Wolle oder vom Fiirben in einer zu stark alkalischen Kiipc (Alizarinindigo) oder von irgend eiiiem anderen Prozesse herruhren. Ob allerdings die Alkalimenge, die die Elasticumreaktion ZUIU Verschwinden bringt, auch bereits schadlich auf die Wolle wirlit, ist damit noch nicht entachieden; die oben mitgeteilten Dehnbarkeitsziffern lassen eher darauf schlieBen, daB ein Verschwinden der Elasticumreaktion durch Alkali eher eintritt als die nachweisbare Schiidigung der Wolle. Das wiirde aber die Elasticumreaktion fiir die Untersuchung der Wolle in der Praxis nicht wertlos machen, denn auf jeden Fall besitzt man in dieser Reaktion die Mog,ichkeit, nachtraglich bei einer Wolle eine starke Alkaliwirkung als wahrschein!ich feststellen zu konnen. Die Untersuchung wird sehr erl~ichtert und gewinnt an Sicherheit, wenn man gleichzeitig das Rohmaterial oder die unbehandelte Wolle mit zur Prbfung heranziehen kann. Bei wich- tigen Untersuchungen mochte ich das sogar als Regel empfehlen. Notwendig bei allen derartigen Untersuchungen ist aber, daB man nicht zu kurze Wollfasern fur die Priifung verwendet, da man sonst Gefahr liiuft, nur den ersten Teil einer Wollfaser unter dem Mikro- skop zu haben, der meistenteik keine Elasticumreaktion zeigt. Behalt man jedoch diese Gesichtspunkte im Auge, so diirfte sich die Untersuchung der Wolle auf ihre Elasticurnreaktion in Woll- wbchercien, Tuchfabriken, Fiirbereien usw. wohl lohnen, da sie wertvolle Aufschliisse iiber etwa begangene Fehler bringen und bei einiger Uhung rasch und sicher auegefiihrt werden liann. [A. 116.1 _____ Zur Aufkliirung der reduzierenden Wirkung des Chloroforms gegeniiber Felilingscher Losung. --I__ Von Prcf. Dr. C. KIPPRNBEBOEB. (Eingeg. 1%/1 I. 1917.) In Heft Nr. 91 dieser Zeitschrift, S. 258, macht T h. P. R a i k o w interessante Mitteilungen iiber die durch die uberschrift angedeutete Reaktion und kommt zu dem Resultate, daD, entgcgen jedwelcher bisherigen Annahrne, nicht die Bildung von ameisensaurem Salz, sondern akin die Bildung yon Kohlenoxyd diese Wirkung des Chloroforms erkliirt. DieVcrsuchsergebnisse derverfasserin vermag ich zu hestatigen, da ich bereita 1900 diese Reoktion irn Archiv der Pharmazie 238,81--100 [1900] a u s f ii h r 1 i c h heschrieben habe. Ich entnehme den Seiten 85 und 86 meine folgenden Angaben: . . . Es ist in den Lehrbiichern die Ansicht vertreten, daB sich bei der Einwirkung von F e h I i n g scher Liisung auf Chloroform intermedigr arneisensaures Salz bilde und dafl dieses die Reduktion des Kupferoxyds zu Kupferoxydul bewirke. Das ist nun, wie sich aus meinen Versuchen ergibt, eine irrtiimliche Annahme. Denn bei der Temperatur des kochenden Wasserbades vermag ameisen- saures Salz die F e h l ingsche Liisung nicht zu reduzieren; Vcr- suche, sowohl solche unter Benutzung des DrucMaschchens und unter Erhitzen wahrend mehrerer Stunden, als auch solche im Rea- gensrohre unter Erhitzen iiber freier Flamme fiihren nicht zur Bil- dung von Kupferoxydul. Theoretisch unmoglich ist d i e red u z i e r e n d e W i r k u ng der Ameisensiiure auf Kupfer- oxydsalz deshalb n i c h t , weil sich bekanntermaBen vide ameisen- sauren Salze beim Erhitzen mit Waaser zwischen lo&-175" in Carbonate bzw. Oxyde, Kohlenoxyd und Wasserstoff zerlegen und sodann die Bedingungen zur Reduktionsfiihigkeit des Kupfersalzes gegehen sind. Denn bei der Einwirkung von Chloroform bzw. 8) Fiirber-Ztg. (Lehne) 19, 49 u. 69 [1908]. Chloralhydrat auf F e h 1 i n g sche Losung ist es daa sich aus Alkali- hydroxyd und Chloroform bildende Kohlenoxyd, welches die Reduk- tion bewirkt. Versuche uriter Anwendung reinen Kohlenoxydgases und F e h 1 i n g scher Losung lassen die Fahigkeit, das Kupfersalz zu Kupferoxydul zu reduzieren, erkennen. AuDerdem gibt auch der mit Chloralhydrat und F e h 1 i n g scher Losung angestellte Ver- such ein Resultat, das grgen die Ansicht der Renktionsfahigkeit zwischen arneisensaurrm Salz und F c h 1 i n g scher Liisung unter den hier grgebenen Verhiiltnissen spricht . . . Betreffs Beechrcibung meiner Versuche und der theoretischen Deutung der Versuchs- ergebnisse vergleicbe man meine auefiihrliche Originalarbrit. Schon nus diesen Ausfiihrungen ersieht man dic UbereinRtim- mung unserer Ert ebnisse, und das ist das, worauf cs in erster Linie ankommt. DaD dabci Th. P. R a i k o w meine Arbeit iibersrhen hat, ist diirch das Fehlen des genannten Archivs in vielen Bibliotheken Ieicht erkliirlich. [A. 124.1 Zur Aiifklariing der reduzierenden Wirknng des Chloroforms gegeniiber Fehlingscher Losung. Von B. M. MAXOOS~ES. (Eingeg. 22./11. 1917.) T he o d o r a P. R a i k o w hat vor kurzem in dieser Zeit- schrift (vgl. Heft Nr. 91 vom 13./11. 1917, 8. 278) dem Verhalten des Chloroforms gegeniiber F e h 1 i n g scher Losung eine neue, be- sonders interessante Deutung gcgeben. Ich will hier in diesem Zusammenhange auf meine erste Mitteilung in der ,,Biochemischen Zeitschrift" hinweisenl), in welcher beziiglich des Verhaltens der Ameisensaure und des Chloroforms gegeniiber F e h 1 i n g scher Losung u. a. folgendes bcmerkt wirde): ,,. . . Die Feststellung des Verhaltens der Ameisensiiure gegen F e h 1 i n g sche Losung ist nicht nur als Beitrag zur Kenntnis der Ameisensiiure von Bedeutung, sondern, wie a m folgendem hervor- geht, von vie1 groDerer Tragweite. Bekanntlich reduziert Chloro- form F e h 1 i n g sche Lijsung in der Warme, und in der einschlagigen periodischen und didaktischen Literatur wird, mit wenigen Aus- nahmen, dieses Verhalten des Chloroforms auf ein Reduktionsver- mogen der durch die Alkaliwirkung entstchenden Ameisensiiure zu- riickgefdhrt." ,,Gelegentlich einer in Gemeinschaft xnit R i c h a r d B a r u unternommenen Experimentalstudie, betreffend ,Das Verhalten des Chloroforms gegen Alkalien und alkalische Kupferlosungen', wurde auch das Verhalten der Ameisensiiure gegen F e h 1 i n g schr Lijsung iiberpriift. Die demnachst unter Heranziehung der Literatur in dieser Zeitschrift wiederzugebenden Versuche ergaben, daB F e h - lingsche Losung durch Ameisensiiure nicht r e d u z i e r t w i r d . . .'L Die obengenannte Studie konnte infolge militiirischer Einberufung meines Privatassistenten, Herrn Ing. Chern. R i c h a r d B a r u 9, in dem urspriinglich geplanten AusmaBe nicht fortgesetzt werden. Die Ergebnisse der noch nicht abgeschlmsenen Arbeit gestatten den SchluB, daB die Reduktionswirkung des Chlo- roforms in alkalischer Losung auf ein ,,inter- medikr" entstehendes Produkt zuriickgef iihrt w e r d e n k a n a Es waren hierbei das ,,Dichlormethy!en", die ,,Orthoameisensiiure" (nach R o s e 11 t h a 1 e r), das ,,Kohlen- oxyd" - auch in einem a n d e r e n Sinne als dies von seiten T h e o d o r a R a i k o w s geschieht - und vielleicht auch an- dere Verbindungen (Mt thylenchlorid, Formaldehyd) in den Kreia der Betrschtungen zu ziehen'). Naheres hieriiber wird in Kiine in der Biochemischen Zcitechrift mitgeteilt werden. B r i i n n , Latoratorium fur chem. Technologie I der Deut- when Techn. Hochschule. [A. 128.1 l) B. M. Mar g o s c h e s , Betrachtungen iiber das Verhalten von C-, H-, 0-haltigen organ;schen Verbindungen gegen Fehlingsche Losung. (Biochem. Z. 70, 262-261 [1915].) e) a. a. 0. S. 259. 8) Zur Zeit in russischer Gefangeiischaft. 4) In den AufzFchrurgen unseres Arbe:tFprcgramn-es sird u. a. das Stud'um des Verhaltsns r r n Produkten im ,,Ert- trhurpbzu- ttande" (,,An esemiiure", ,,Ki hlenoayd*'. Form aldehyd", ,,Was- ser: toff") gcger iiber F e h 1 i n g Ech r LoFnng und d-s Studium der Latalytischen Wirkung des KupferLxyduls (im S.nne 0. L o e w 5) er.thalten.

Zur Aufklärung der reduzierenden Wirkung des Chloroforms gegenüber Fehlingscher Lösung

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Anfsa tzteil. 30. Jvhrgani lQl7.1 Kippenberger und Margosches: Zur Aufklarung usw. 301

bei der stark chromierten Wollc, deren Qualitiit doch nach den bekannten Untersuchungen v. K a p f f sa) vermindert sein diirfte, deutet daraufhin. M a n k a n n a l s o a u s d e m p o s i t i v e n A n s f a l l d e r E l a s t i c u m r e a k t i o n a l l e i n k e i n e S o h l i i s s e a u f d i e G i i t e e i n e r W o l l e z i e h e n .

Andererseits zeigen die mitgeteilten Resultate iiber die Elasti- cumreaktion der verschiedenen Wollsorten, sow ie der verschiede- nen nachbehandelten Wollen, d a B a 1 I e u n t e r s u c h t e n W o 1 1- s o r t e n d i e E l a s t i c u m r e a k t i o n m e h r o d e r w e n i - g e r s t a r k z e i g e n u n d d s fl e i n v o l l k o m m e n e s F e h - l e n d e r R e a k t i o n n u r b e i e i n e r W o l l e a u f t r i t t , b e i d e r e n B e h a n d l u n g m i t A l k a l i e i n e g e w i s s e i n j e d e m F a l l e l e i c h t b e s t i m m b a r e G r e n z e i i b e r s c h r i t t e n w o r d e n iRt, f a l l s n i c h t e i n D i i m p - f e n d e r W o l l e u n t e r h o h e r e m D r u c k s t a t t g e f u n - d e n h a t . Diese Alkaliwirkung kann vom Waschen der Wolle oder vom Fiirben in einer zu stark alkalischen Kiipc (Alizarinindigo) oder von irgend eiiiem anderen Prozesse herruhren. Ob allerdings die Alkalimenge, die die Elasticumreaktion ZUIU Verschwinden bringt, auch bereits schadlich auf die Wolle wirlit, ist damit noch nicht entachieden; die oben mitgeteilten Dehnbarkeitsziffern lassen eher darauf schlieBen, daB ein Verschwinden der Elasticumreaktion durch Alkali eher eintritt als die nachweisbare Schiidigung der Wolle. Das wiirde aber die Elasticumreaktion f i i r die Untersuchung der Wolle in der Praxis nicht wertlos machen, denn auf jeden Fall besitzt man in dieser Reaktion die Mog,ichkeit, nachtraglich bei einer Wolle eine starke Alkaliwirkung als wahrschein!ich feststellen zu konnen. Die Untersuchung wird sehr erl~ichtert und gewinnt an Sicherheit, wenn man gleichzeitig das Rohmaterial oder die unbehandelte Wolle mit zur Prbfung heranziehen kann. Bei wich- tigen Untersuchungen mochte ich das sogar als Regel empfehlen. Notwendig bei allen derartigen Untersuchungen ist aber, daB man nicht zu kurze Wollfasern f u r die Priifung verwendet, da man sonst Gefahr liiuft, nur den ersten Teil einer Wollfaser unter dem Mikro- skop zu haben, der meistenteik keine Elasticumreaktion zeigt. Behalt man jedoch diese Gesichtspunkte im Auge, so diirfte sich die Untersuchung der Wolle auf ihre Elasticurnreaktion in Woll- wbchercien, Tuchfabriken, Fiirbereien usw. wohl lohnen, da sie wertvolle Aufschliisse iiber etwa begangene Fehler bringen und bei einiger Uhung rasch und sicher auegefiihrt werden liann.

[A. 116.1 _____

Zur Aufkliirung der reduzierenden Wirkung des Chloroforms gegeniiber Felilingscher Losung.

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Von Prcf. Dr. C. KIPPRNBEBOEB. (Eingeg. 1%/1 I. 1917.)

In Heft Nr. 91 dieser Zeitschrift, S. 258, macht T h. P. R a i k o w interessante Mitteilungen iiber die durch die uberschrift angedeutete Reaktion und kommt zu dem Resultate, daD, entgcgen jedwelcher bisherigen Annahrne, nicht die Bildung von ameisensaurem Salz, sondern akin die Bildung yon Kohlenoxyd diese Wirkung des Chloroforms erkliirt.

DieVcrsuchsergebnisse derverfasserin vermag ich zu hestatigen, da ich bereita 1900 diese Reoktion irn Archiv der Pharmazie 238,81--100 [1900] a u s f ii h r 1 i c h heschrieben habe. Ich entnehme den Seiten 85 und 86 meine folgenden Angaben: . . . Es ist in den Lehrbiichern die Ansicht vertreten, daB sich bei der Einwirkung von F e h I i n g scher Liisung auf Chloroform intermedigr arneisensaures Salz bilde und dafl dieses die Reduktion des Kupferoxyds zu Kupferoxydul bewirke. Das ist nun, wie sich aus meinen Versuchen ergibt, eine irrtiimliche Annahme. Denn bei der Temperatur des kochenden Wasserbades vermag ameisen- saures Salz die F e h l i n g s c h e Liisung nicht zu reduzieren; Vcr- suche, sowohl solche unter Benutzung des DrucMaschchens und unter Erhitzen wahrend mehrerer Stunden, als auch solche im Rea- gensrohre unter Erhitzen iiber freier Flamme fiihren nicht zur Bil- dung von Kupferoxydul. T h e o r e t i s c h u n m o g l i c h i s t d i e r e d u z i e r e n d e W i r k u n g der Ameisensiiure auf Kupfer- oxydsalz deshalb n i c h t , weil sich bekanntermaBen vide ameisen- sauren Salze beim Erhitzen mit Waaser zwischen lo&-175" in Carbonate bzw. Oxyde, Kohlenoxyd und Wasserstoff zerlegen und sodann die Bedingungen zur Reduktionsfiihigkeit des Kupfersalzes gegehen sind. Denn bei der Einwirkung von Chloroform bzw.

8 ) Fiirber-Ztg. (Lehne) 19, 49 u. 69 [1908].

Chloralhydrat auf F e h 1 i n g sche Losung ist es daa sich aus Alkali- hydroxyd und Chloroform bildende Kohlenoxyd, welches die Reduk- tion bewirkt. Versuche uriter Anwendung reinen Kohlenoxydgases und F e h 1 i n g scher Losung lassen die Fahigkeit, das Kupfersalz zu Kupferoxydul zu reduzieren, erkennen. AuDerdem gibt auch der mit Chloralhydrat und F e h 1 i n g scher Losung angestellte Ver- such ein Resultat, das grgen die Ansicht der Renktionsfahigkeit zwischen arneisensaurrm Salz und F c h 1 i n g scher Liisung unter den hier grgebenen Verhiiltnissen spricht . . . Betreffs Beechrcibung meiner Versuche und der theoretischen Deutung der Versuchs- ergebnisse vergleicbe man meine auefiihrliche Originalarbrit.

Schon nus diesen Ausfiihrungen ersieht man dic UbereinRtim- mung unserer Ert ebnisse, und das ist das, worauf cs in erster Linie ankommt. DaD dabci Th. P. R a i k o w meine Arbeit iibersrhen hat, ist diirch das Fehlen des genannten Archivs in vielen Bibliotheken Ieicht erkliirlich. [A. 124.1

Zur Aiifklariing der reduzierenden Wirknng des Chloroforms gegeniiber Fehlingscher Losung.

Von B. M. M A X O O S ~ E S . (Eingeg. 22./11. 1917.)

T h e o d o r a P. R a i k o w hat vor kurzem in dieser Zeit- schrift (vgl. Heft Nr. 91 vom 13./11. 1917, 8. 278) dem Verhalten des Chloroforms gegeniiber F e h 1 i n g scher Losung eine neue, be- sonders interessante Deutung gcgeben. Ich will hier in diesem Zusammenhange auf meine erste Mitteilung in der ,,Biochemischen Zeitschrift" hinweisenl), in welcher beziiglich des Verhaltens der Ameisensaure und des Chloroforms gegeniiber F e h 1 i n g scher Losung u. a. folgendes bcmerkt wirde):

,,. . . Die Feststellung des Verhaltens der Ameisensiiure gegen F e h 1 i n g sche Losung ist nicht nur als Beitrag zur Kenntnis der Ameisensiiure von Bedeutung, sondern, wie a m folgendem hervor- geht, von vie1 groDerer Tragweite. Bekanntlich reduziert Chloro- form F e h 1 i n g sche Lijsung in der Warme, und in der einschlagigen periodischen und didaktischen Literatur wird, mit wenigen Aus- nahmen, dieses Verhalten des Chloroforms auf ein Reduktionsver- mogen der durch die Alkaliwirkung entstchenden Ameisensiiure zu- riickgefdhrt."

,,Gelegentlich einer in Gemeinschaft xnit R i c h a r d B a r u unternommenen Experimentalstudie, betreffend ,Das Verhalten des Chloroforms gegen Alkalien und alkalische Kupferlosungen', wurde auch das Verhalten der Ameisensiiure gegen F e h 1 i n g schr Lijsung iiberpriift. Die demnachst unter Heranziehung der Literatur in dieser Zeitschrift wiederzugebenden Versuche ergaben, daB F e h - l i n g s c h e L o s u n g d u r c h A m e i s e n s i i u r e n i c h t r e d u z i e r t w i r d . . . 'L

Die obengenannte Studie konnte infolge militiirischer Einberufung meines Privatassistenten, Herrn Ing. Chern. R i c h a r d B a r u 9, in dem urspriinglich geplanten AusmaBe nicht fortgesetzt werden. Die Ergebnisse der noch nicht abgeschlmsenen Arbeit gestatten den SchluB, d a B d i e R e d u k t i o n s w i r k u n g d e s C h l o - r o f o r m s in a l k a l i s c h e r L o s u n g a u f e i n , , i n t e r - m e d i k r " e n t s t e h e n d e s P r o d u k t z u r i i c k g e f i i h r t w e r d e n k a n a Es waren hierbei das ,,Dichlormethy!en", die ,,Orthoameisensiiure" (nach R o s e 11 t h a 1 e r), das ,,Kohlen- oxyd" - auch in einem a n d e r e n Sinne als dies von seiten T h e o d o r a R a i k o w s geschieht - und vielleicht auch an- dere Verbindungen (Mt thylenchlorid, Formaldehyd) in den Kreia der Betrschtungen zu ziehen'). Naheres hieriiber wird in Kiine in der Biochemischen Zcitechrift mitgeteilt werden.

B r i i n n , Latoratorium fur chem. Technologie I der Deut- when Techn. Hochschule. [A. 128.1

l) B. M. M a r g o s c h e s , Betrachtungen iiber das Verhalten von C-, H-, 0-haltigen organ;schen Verbindungen gegen Fehlingsche Losung. (Biochem. Z. 70, 262-261 [1915].)

e) a. a. 0. S. 259. 8 ) Zur Zeit in russischer Gefangeiischaft. 4) In den AufzFchrurgen unseres Arbe:tFprcgramn-es sird u. a.

das Stud'um des Verhaltsns r r n Produkten im ,,Ert- trhurpbzu- ttande" (,,An esemiiure", ,,Ki hlenoayd*'. Form aldehyd", ,,Was- ser: toff") gcger iiber F e h 1 i n g Ech r LoFnng und d-s Studium der Latalytischen Wirkung des KupferLxyduls (im S.nne 0. L o e w 5 ) er.thalten.