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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliche. 381 Zur Frage der Bestimmung ~on elementarem Schwefel in Benzin dutch den SOMIVlER-Test m a c h t G. E. MAPSTONE 1 Bemerkungen in Zusammenhang mit einer Ver5ffentlichung yon A. ALB~T 2. Nach dessen Angaben sell der Test nicht brauchbar sein ffir mit Plumbit behandelte Benzine und solehe, die Olefine ent- halten. Demgegenfiber stellt M~J~STONE fest, dul~ der Test yon ihm gerade fiir solche Benzine entwickelt worden war 3 und sich daffir stets bewahrt hat. Andere Beobach- tungen yon ALBE~T (der Test wir d geschwacht oder negativ, wenn das Benzin mit Na2S, NaHSO 3 usw. ge~caschen wird; der Test wird verstarkt dutch Vorbehandeln des Benzins mit Schwefelsaure; ffir mit ttypoehlorit behandeltes Benzin kann der Test nicht angewendet werden, Auftreten yon rosa start blauer Farbe) lassen sich auf Grund bekannter chemischer Reaktionen erklaren. A. AL]3E~Ta bemerkt in einer neuen Stellungnahme, dub die Differenzen in den beiderseitigen Versuehsergebnissen mSglieherweise auf die Verwendung yon Rohbenzinen verschiedener tterkunft zuriickzuffihren sind. Im einzelnen sucht der Verf. die Erklarungsversuche yon M~PSTO~E ZU widerlegen. R. HEL~E~S. Zur Bestimmung des Benzolgehaltes in Extraktionsbenzinen eignet sich nach H. P~_RDUN und R. NEUiKANN5 sehr gut die Messung der UV-Absorption bei den Wellenlangen der Absorptionsmaxima (249, 255 oder 261 m#), wobei bis zu 2 mg Benzol herab in 100 ml Benzin mit ausreichender Genauigkeit erfaBt werden. Weniger empfindlich ist die Messung der spezi/ischen Dispersion. Dugegen eml0fehlen die Verff. sehr die Bestimmung durch Adsorption an Kieselgel, die ohne besonderen apparativen Aufwund durchzuffihren ist. Es werden zwei Arbeitsweisen ungegeben, die Eintragsadsorption und die Frontalunalyse. Das Adsorptionsmittel (Kieselgel Ee, DIN 50--DIN 80, Gebr. Herrmunn, KSln-Ehrenfeld) wird vor Gebrauch fiber Nucht bei 110 ~ C getroeknet. --Eintragsadsorption. Man laBt 10 ml des zu prfifen- den Benzins zu 7 ~ 0,05 g Kieselgel zulaufen und sehfittelt 30 sec lang. Mit einem ABB]~schen Refraktometer bestimmt man bei 20~ den Brechungsindex des ur- sprfinglichen Benzins (riD) und naeh dem Absetzen des Kieselgels den Brechungs- index der klaren Flfissigkeit (n2)~). Der Benzolgehalt in Gewiehtsprozenten (B) log[(n2) -- n/)l) l0 b] -- 0,905 wird nach folgender Formel bereehnet: log B = 0,878 . Im Bereich yon 0--6~o Benzol betragt die mittlere Abweichung-~- 0,188. Im Betrieb lassen sich duher 0,2~o Benzol fiberschreitende Veranderungen des Gehults rasch nach die- sem Verfahren erkennen. Die Siedegrenzen des Extraktionsbenzins mfissen zwischen 60 und 80 ~ C liegen. Hohe Gehalte an hoehsiedenden Bestandteilen erfordern experi- mentelle Neubestimmung der Konstanten. -- Frontalanalyse. Man beschickt ein Chromatogruphierrohr von etwu 400 mm LUnge und 10 mm Durchmesser, das am Ende in eine etwa 50 mm lunge Capillare mit 4 mm auBerem, 1 mm innerem Durch- messer iibergeht und dort mit einem genfigend groBen Wattestfickchen verschlossen wird, mit 10,0 g Silieagel; dutch leichtes Klopfen erzielt man hohlruumfreie Sclfieh- tung des Gels. 12 ml des zu prfifenden Benzins oder mehr pipettiert man auf die Saulenftillung und verschlieBt das Rohr oben lose mit einem Korkstopfen. Der erste Tropfen erseheint nuch beilaufig l0 rain. Man fangt 3 Fraktionen hinter- einander zu je 0,5 ml auf. In der dritten Eluatfraktion bestimmt man den Brechungs- index. ~o Benzol = (n2) -- riD1) X 10t/8,72. Die Untersuehung erfordert ungefahr 1 ErdSlu. Kehle 7,826--827 (1954). Boksburg-North,Transvaal (Sfidafrik. Union). 2 ErdS1 u. I(ohle 7, 289 (1954); vgl. diese Z. 144, 311 (1955). 3 M~PSTO~E, G. E.: Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 18, 498 (1946). ErdS1 u. Kohle 7, 827--828 (1954). Frankfurt/M.-Schwanheim. 5 Fette Seifen einsehl. Anstriehmitte156, 463--470 (1954). Margarine-Union A-G, Hamburg-Bahrenfeld.

Zur Bestimmung des Benzolgehaltes in Extraktionsbenzinen

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2. Auf Handel, Industr ie und Landwir tsehaf t bezfigliche. 381

Zur Frage der Bestimmung ~on elementarem Schwefel in Benzin dutch den SOMIVlER-Test macht G. E. MAPSTONE 1 Bemerkungen in Zusammenhang mit einer Ver5ffentlichung yon A. ALB~T 2. Nach dessen Angaben sell der Test n icht b rauchbar sein ffir mi t P lumbi t behandelte Benzine und solehe, die Olefine ent- halten. Demgegenfiber stellt M~J~STONE fest, dul~ der Test yon ihm gerade fiir solche Benzine entwickelt worden war 3 und sich daffir stets bewahr t hat . Andere Beobach- tungen yon ALBE~T (der Test wir d geschwacht oder negativ, wenn das Benzin mi t Na2S, NaHSO 3 usw. ge~caschen wird; der Test wird vers tarkt dutch Vorbehandeln des Benzins mit Schwefelsaure; ffir mi t t typoehlori t behandeltes Benzin kann der Test n icht angewendet werden, Auftreten yon rosa s tar t blauer Farbe) lassen sich au f Grund bekannter chemischer Reakt ionen erklaren. A. AL]3E~Ta bemerkt in einer neuen Stellungnahme, dub die Differenzen in den beiderseitigen Versuehsergebnissen mSglieherweise auf die Verwendung yon Rohbenzinen verschiedener t t e rkunf t zuriickzuffihren sind. Im einzelnen sucht der Verf. die Erklarungsversuche yon M~PSTO~E ZU widerlegen. R. HEL~E~S.

Zur Bestimmung des Benzolgehaltes in Extraktionsbenzinen eignet sich nach H. P~_RDUN und R. NEUiKANN 5 sehr gut die Messung der UV-Absorption bei den Wellenlangen der Absorpt ionsmaxima (249, 255 oder 261 m#), wobei bis zu 2 mg Benzol herab in 100 ml Benzin mi t ausreichender Genauigkeit erfaBt werden. Weniger empfindlich ist die Messung der spezi/ischen Dispersion. Dugegen eml0fehlen die Verff. sehr die Best immung durch Adsorption an Kieselgel, die ohne besonderen appara t iven Aufwund durchzuffihren ist. Es werden zwei Arbeitsweisen ungegeben, die Eintragsadsorption und die Frontalunalyse. Das Adsorptionsmittel (Kieselgel Ee, DIN 5 0 - - D I N 80, Gebr. Herrmunn, KSln-Ehrenfeld) wird vor Gebrauch fiber Nucht bei 110 ~ C getroeknet. - -Eintragsadsorpt ion. Man laBt 10 ml des zu prfifen- den Benzins zu 7 ~ 0,05 g Kieselgel zulaufen und sehfittelt 30 sec lang. Mit einem ABB]~schen Refraktometer bes t immt man bei 20~ den Brechungsindex des ur- sprfinglichen Benzins (riD) und naeh dem Absetzen des Kieselgels den Brechungs- index der klaren Flfissigkeit (n2)~). Der Benzolgehalt in Gewiehtsprozenten (B)

log[(n2) -- n/)l) �9 l0 b] -- 0,905 wird nach folgender Formel bereehnet: log B = 0,878 . I m

Bereich yon 0--6~o Benzol be t ragt die mitt lere Abweichung-~- 0,188. I m Betrieb lassen sich duher 0,2~o Benzol fiberschreitende Veranderungen des Gehults rasch nach die- sem Verfahren erkennen. Die Siedegrenzen des Extrakt ionsbenzins mfissen zwischen 60 und 80 ~ C liegen. Hohe Gehalte an hoehsiedenden Bestandteilen erfordern experi- mentelle Neubest immung der Konstanten. - - Frontalanalyse. Man beschickt ein Chromatogruphierrohr von etwu 400 mm LUnge und 10 m m Durchmesser, das am Ende in eine etwa 50 mm lunge Capillare mi t 4 mm auBerem, 1 m m innerem Durch- messer i ibergeht und dort mi t einem genfigend groBen Wattestf ickchen verschlossen wird, mi t 10,0 g Silieagel; dutch leichtes Klopfen erzielt man hohlruumfreie Sclfieh- tung des Gels. 12 ml des zu prfifenden Benzins oder mehr pipet t ier t man auf die Saulenftillung und verschlieBt das Rohr oben lose mi t einem Korkstopfen. Der erste Tropfen erseheint nuch beilaufig l0 rain. Man fangt 3 Frakt ionen hinter- einander zu je 0,5 ml auf. In der dr i t ten Eluatf rakt ion bes t immt man den Brechungs- index. ~o Benzol = (n2) - - riD1) X 10t/8,72. Die Untersuehung erfordert ungefahr

1 ErdSlu. Kehle 7,826--827 (1954). Boksburg-North,Transvaal (Sfidafrik. Union). 2 ErdS1 u. I(ohle 7, 289 (1954); vgl. diese Z. 144, 311 (1955). 3 M~PSTO~E, G. E.: Ind. Engng. Chem., anal. Edit . 18, 498 (1946).

ErdS1 u. Kohle 7, 827--828 (1954). Frankfurt /M.-Schwanheim. 5 Fet te Seifen einsehl. Anstriehmitte156, 463--470 (1954). Margarine-Union A-G,

Hamburg-Bahrenfeld.

382 Berieht: Spezielle an~lytische Methoden.

20 min. Im Bereich yon 0,5--10% Benzol betr~gt die mittlere Abweichung vom Soll- wert :~ 0,17%, auf das zu untersuehende Benzin bezogen, und steigt auf :~: 0,5O/o bei ErhShung des Benzolgehalts auf 20%, doch empfiehlt sich dann Verdfinnung mit benzolfreiem Benzin. Die Konstante 8,72 gilt nur fiir Benzine mit den Siede- grenzen 60~80 ~ C. Unter- oder (~berschreitung erfordert neue Ermitt lung der Kon- stante. - - Zur Bestimmung des Para//in- und Naphthenkohlenwassersto//gehalts mil~t man den Brechungsindex des Benzins bei 20 ~ 0,1~ und die Diehte mit I-Iilfe eines 10 ml-Pyknometers bei gleicher Temperatur auf zwei Einheiten der 4. Dezimale genau unter Berficksiehtigung des Luftauftriebs. Die spezifische Refraktion des Benzins RBi = ( n - 1)/D wird in die ]~ormel yon LE~HE eingesetzt:

100 (RBi - - RNaphth.) - - ~ ~rom. (RArom. - - R~aphth.) Gew.-% Paraffin : RParaff.--RNaphth. , wenn

der Benzolgehalt bekannt ist. Die Konstanten sind: ~Paraff. = 0,5676, ~Naphth. : 0,5475 und RArom. : 0,5701. Die Summe der Paraffinkohlenwasserstoffe und des Benzols yon 100 abgezogen, ergibt den Naphthengehalt. ]~. FI~EYT•

Die komplexometrische Best immung yon Tetra~ithylblei in Benzin wird yon O. I. M~LNER und G. F. SHIPMA~ ~ vorgeschlagen 2. Die Titration wird im wesentlichen nach H. FLASCr~KA a durchgeffihrt, ein Zusatz yon StandardmagnesiumlSsung dient zur sch~rferen Kenntlichmaehung des Titrationsendes. Die selten vorkommenden StSrungen durchZink, Kupfer, Nickel etc. kann man mit Kaliumcyanid beseitigen. --Aus/i~hrung. Man extrahiert naeh der ASTM-Methode ~ mit konz. Salzsiure, ffig~ 2 g Weins~ure zu, neutralisiert mit konz. Ammoniak, ffigt 15 ml Ammoniak im UberschuB und 0,3 g Indieatorpulver (0,2 g Eriochromsehwarz T m i t 100 g Ammo- niumchlorid auf eine Feinheit yon 40 bis 50 mesh verreiben) zu, versetzt mit genau 1 ml 0,05 n Magnesiumchloridl5sung und titriert mit 0,05 n Komplexon I I I - 15sung. Bei der Bereehnung mul~ selbstverstindlieh die zugegebene Magnesium- chloridmenge subtrahiert werden. K. BRODERSEN.

Ein automatisches Titrationsger~it zur eoulometrisehen Titration desMercaptan- gehalts in Petroleum mi* Sflber-Ionen und amperometrischer Endpunktsanzeige be- schreibt F. A. L]~ISEu 5. Die ~eproduzierbarkeit ist welt besser als bei zum Vergleich herangezogenen colorimetrischen Messungen. Mit potentiometrischen Analysen verglichen liegen die beobachteten Abweiehungen unter 2%. GroBe Chloridgehalte und kleine Bromidgehalte stSren nicht. Schwefelwasserstoff wird am besten mit Cadmiumsulfat entfernt. Die coulometrisehe Titration vorund nach dem Behandeln mit Cadmiumsulfat erm5glicht auch die Bestimmung des Schwefelwasserstoffgehalts. - - Aus/i~hrung. Es wird in 100 m195%igem Athylalkohol titriert, dem 50 ml Benzol, 0,5 g Ammoniumnitrat und 2 ml konz. Ammoniak zugesetzt sind. Silber-Ionen werden anodisch aus einer Silberdrahtelektrode (35 • 3 ram) er/twickelt, die gegen eine gleichgrol~e Platinelektrode geseh~ltet ist. Sobald s~mtliches Mercaptan als Silbermercaptid gefgllt ist, vermittelt der bei fiberschfissig erzeugten Silber-Ionen stark ansteigende Diffusionsstromzwischen einer Goldkathode undeiner Platinanode, der an einem Galvanometer beobachtet werden kann, die Belichtung einer Photo- zelle, wodureh der Generatorstrom automatisch abgeschaltet wird. Bei Vorschalten

i Analyt. Chemistry 26, 1222--1223 (1954). Socony-Vaeuum Labs., Paulsboro, N. J . (USA).

Einen i~hnlichen Vorsehlag vgl. A. GR~i~vxu), ErdS1 u. Kohle, 6, 550 (1953) ; vgl. diese Z. 148, 146 (1954).

a Mikrochim. ver. Mikroehim. Aeta 39, 315 (1952); vgl. diese Z. 188, 272 (1953). ASTM Stand. on Petroleum Prod. and Lubrie., Method D 526--48 T (1952). :Analyt. Chemistry 26, 1607 --1609 (1954). Standard Oil Co., Whiting, Ind. (USA).