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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 219 L6sung entspricht 0,02361 g C12H160~N 2. Es werden 99,4--99,8 % der Theorie er- fagt. b) Man lSst etwa 0,3 g II unter Erw/~rmen auf 50--60 ~ C in 6 ml Natrium- earbonatlSsung und 20 ml ~rasser, filtriert warm durch ein angefeuchtetes, glattes Filter yon 8 cm~, w&scht 2 mal mit j e 10 ml 50 ~ igemWeingeist nach und titriert wie bei a). 1 ml 0,1 n AgNO~-LSsung entsprieht 0,02553 g (C12H1503N2)2 Ca. Go- nauigkeit: 99,4--99,8 %. c) Man l~gt 0,35 g II in einem Jodzahlkolben ~ Std mit 5 ml verdiinnter Salzs~ure (DAB 6) stehen, sehiittelt mit 25 ml Chloroform bis zum Versehwinden der festen Bestandteile, setzt 50 ml 0,1 n KaliumbromatlSsung und 5 ml 30 ~o ige KaliumbromidlSsung zu, schwenkt den sofort versehlossenen Kolben gut um und l~gt ~ Std im Dunkeln stehen. Dann ftigt man 10 ml Kaliumjodid- 15sung zu und titriert das ausgeschiedene Jod mit 0,1 n NatriumthiosulfatlSsung, wobei man gegen Ende der Titration St/~rkelSsung als Indicator zusetzt. ])as in einem glindversuch mit 25 ml 0,1 n KBrOa-L6sung verbrauehte 0,1 n KBrOa wird abgezogen. 1 ml 0,1 n KBrOa-LSsung entspricht 12,765 mg II. Es werden 99,4 bis 100,6 ~o der Theorie erhalten, d) Bestimmung yon I oder II in Tabletten: Man er- w~rmt die etwa 0,4 g I oder II entspreehende, zerriebene Tablettenmasse mit 8 ml NatrinmcarbonatlSsung und 25 ml Wasser unter Umschwenken auf 50--60 ~ C und verf~h~ wie unter b). AIle Reagentien entsprechen den ]~estimmungen des Deut- schen Arzneibuches, 6. Auflage. K. S6LL~Et~ Zur Gehaltsbestimmung des als Desinfiziens verwendeten ,,rohen Kresols ~ sehlagen T. BoEmv[ und W. HoRsc~ 1 eine Vereinfachung der bestehenden Pharma- kopSevorschriften vor. Die auf der Raschigschen Bestimmung des m-Kresolgehalts bemhenden Vorschrfften werden durch Anwendung yon nur 1 g an Stelle yon 10 g Einwaage vereinfaeht. Als zul~ssiger Schmelzpunkt fdr das abgeschiedene Trinitro- m-Kresol wird start 105 ~ C (DAB 6) 103 ~ C vorgeschlagen. Vergleiehende Ana]ysen nach der neuen Methode und nach der DAB-Vorschrift ausgefiihrt, zeigen gute Ubereinstimmung. -- Arbeitsvorschri/t. In einem 100 ml-Erlenmyer-Kolben ver- setzt man etwa 1 g robes Kresol (genau eingewogen) mit 3 ml konz. Schwefelsi~ure und erhitzt 1 Std auf dem Wasserbade. Nach dem Abkiihlen auf Zimmertemperatur fiigt man 9 ml konzentrierte Salpetersi~ure zu, mischt dutch Umschwenken und bringt den Kolben sofort unter einen Abzug bzw. unter einen mit Vakuum ver- bundenen Absaugtriehter. Falls binnen 3 min keine Reaktion einsetzt, wird vor- siehtig bis zur beginnenden Bl~sehenbfldung an der Oberfl~che erwi~rmt. Nach beendeter Gasentwicklung l~Bt man 15 min stehen, gibt anschlieBend 8 ml Wasser zu und li~Bt weitere 2 Std stehen. Die ausgeschiedenen Kristalle werden auf einem bei 100~ getrockneten und gewogenen Glasfiltertiegel G 3 abgesaugt. Man wascht Kolben und Niedersehlag mit 10 ml Wasser in kleinen Anteilen aus, saugt ab, trocknet zun~chst 30 rain bei 60~ und anschlieBend 90 rain bei 100~ Nach dem Erkalten wird gewogen; Auswaage • 57,5 = % Trinitro-m-kresol. Bei Verwendung dieses empirischen Faktors 57,5 entsprieht dem Mindestgehalt yon 50% eine Aus- waage yon 0,87 g. Der Sehmelzpunkt yon Trinitro-m-kresol daft nieht unter 103~ liegen. Im Faile der m-Kresolbestimmung in dem aus KresolseffenlSsungen naeh der Vorsehrift des Arzneibuehes abgesehiedenen Rohkresol betr~gt die Mindest- ausbeute 0,74 g je 1 g Einwaage. K. Gass~ Zur Bestimmung des Calciumsalzes der N-Benzoyl-p-aminosalicyls~im'e (BPAS) geben J. VAC~K und M. L~OVKOVX 2 ein colorimetrisches Verfahren an, das auf der Farbreaktion mit Eisen(III)-salz beruht, p-Aminosalieylsi~ure (PAS) sowie m-Ami- 1 Pharmazie 11, 373--376 (1956). Univ. Leipzig. ~eskoslov. Farmae. 5, 75--77 (1956) [Tschechisch]. (Mit dtseh, u. eng]. Zusfass.) Staatsanst. f. Arzneimittelkontrolle, Prag (~SR).

Zur Bestimmung des Calciumsalzes der N-Benzoyl-p-aminosalicylsäure

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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 219

L6sung entspricht 0,02361 g C12H160~N 2. Es werden 99,4--99,8 % der Theorie er- fagt. b) Man lSst etwa 0,3 g I I unter Erw/~rmen auf 50--60 ~ C in 6 ml Natrium- earbonatlSsung und 20 ml ~rasser, filtriert warm durch ein angefeuchtetes, glattes Fi l ter yon 8 c m ~ , w&scht 2 mal mit j e 10 ml 50 ~ igemWeingeist nach und titriert wie bei a). 1 ml 0,1 n AgNO~-LSsung entsprieht 0,02553 g (C12H1503N2)2 �9 Ca. Go- nauigkeit: 99,4--99,8 %. c) Man l~gt 0,35 g I I in einem Jodzahlkolben ~ Std mit 5 ml verdiinnter Salzs~ure (DAB 6) stehen, sehiittelt mit 25 ml Chloroform bis zum Versehwinden der festen Bestandteile, setzt 50 ml 0,1 n KaliumbromatlSsung und 5 ml 30 ~o ige KaliumbromidlSsung zu, schwenkt den sofort versehlossenen Kolben gut um und l~gt ~ Std im Dunkeln stehen. Dann ftigt man 10 ml Kaliumjodid- 15sung zu und titriert das ausgeschiedene Jod mit 0,1 n NatriumthiosulfatlSsung, wobei man gegen Ende der Titration St/~rkelSsung als Indicator zusetzt. ])as in einem glindversuch mit 25 ml 0,1 n KBrOa-L6sung verbrauehte 0,1 n KBrOa wird abgezogen. 1 ml 0,1 n KBrOa-LSsung entspricht 12,765 mg II . Es werden 99,4 bis 100,6 ~o der Theorie erhalten, d) Bestimmung yon I oder I I in Tabletten: Man er- w~rmt die etwa 0,4 g I oder I I entspreehende, zerriebene Tablettenmasse mit 8 ml NatrinmcarbonatlSsung und 25 ml Wasser unter Umschwenken auf 50--60 ~ C und verf~h~ wie unter b). AIle Reagentien entsprechen den ]~estimmungen des Deut- schen Arzneibuches, 6. Auflage. K. S6LL~Et~

Zur Gehaltsbestimmung des als Desinfiziens verwendeten ,,rohen Kresols ~ sehlagen T. BoEmv[ und W. HoRsc~ 1 eine Vereinfachung der bestehenden Pharma- kopSevorschriften vor. Die auf der Raschigschen Bestimmung des m-Kresolgehalts bemhenden Vorschrfften werden durch Anwendung yon nur 1 g an Stelle yon 10 g Einwaage vereinfaeht. Als zul~ssiger Schmelzpunkt fdr das abgeschiedene Trinitro- m-Kresol wird start 105 ~ C (DAB 6) 103 ~ C vorgeschlagen. Vergleiehende Ana]ysen nach der neuen Methode und nach der DAB-Vorschrift ausgefiihrt, zeigen gute Ubereinstimmung. - - Arbeitsvorschri/t. In einem 100 ml-Erlenmyer-Kolben ver- setzt man etwa 1 g robes Kresol (genau eingewogen) mit 3 ml konz. Schwefelsi~ure und erhitzt 1 Std auf dem Wasserbade. Nach dem Abkiihlen auf Zimmertemperatur fiigt man 9 ml konzentrierte Salpetersi~ure zu, mischt dutch Umschwenken und bringt den Kolben sofort unter einen Abzug bzw. unter einen mit Vakuum ver- bundenen Absaugtriehter. Falls binnen 3 min keine Reaktion einsetzt, wird vor- siehtig bis zur beginnenden Bl~sehenbfldung an der Oberfl~che erwi~rmt. Nach beendeter Gasentwicklung l~Bt man 15 min stehen, gibt anschlieBend 8 ml Wasser zu und li~Bt weitere 2 Std stehen. Die ausgeschiedenen Kristalle werden auf einem bei 100~ getrockneten und gewogenen Glasfiltertiegel G 3 abgesaugt. Man wascht Kolben und Niedersehlag mit 10 ml Wasser in kleinen Anteilen aus, saugt ab, trocknet zun~chst 30 rain bei 60~ und anschlieBend 90 rain bei 100~ Nach dem Erkalten wird gewogen; Auswaage • 57,5 = % Trinitro-m-kresol. Bei Verwendung dieses empirischen Faktors 57,5 entsprieht dem Mindestgehalt yon 50% eine Aus- waage yon 0,87 g. Der Sehmelzpunkt yon Trinitro-m-kresol daft nieht unter 103~ liegen. Im Faile der m-Kresolbestimmung in dem aus KresolseffenlSsungen naeh der Vorsehrift des Arzneibuehes abgesehiedenen Rohkresol betr~gt die Mindest- ausbeute 0,74 g je 1 g Einwaage. K. G a s s ~

Zur Bestimmung des Calciumsalzes der N-Benzoyl-p-aminosalicyls~im'e (BPAS) geben J. VAC~K und M. L~OVKOVX 2 ein colorimetrisches Verfahren an, das auf der Farbreaktion mit Eisen(III)-salz beruht, p-Aminosalieylsi~ure (PAS) sowie m-Ami-

1 Pharmazie 11, 373--376 (1956). Univ. Leipzig. ~eskoslov. Farmae. 5, 75--77 (1956) [Tschechisch]. (Mit dtseh, u. eng]. Zusfass.)

Staatsanst. f. Arzneimittelkontrolle, Prag (~SR).

220 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden

nophenoI (MAP) stOren die Bestimmung. Man kann aber die beiden Stoffe papier- chromatographLsoh yon BPAS treunen und h~ibqu~ntitativ nebeneiuander be- stimmen. - - Colorimetrische Bestimmuny. 0,17 g der fefin gepulverten Tablettcn ,,Benzacyl Wander" (BPAS) werden 30 mill mit 100 ml 65~ igem ~thanol gesehi~t- telt and dann mit Wasser auf 500 ml aufgeftillt. 4 ml des Filtrates versetzt man mit 15 ml Wasser und 2 ml Eisen(III)-nitratlSsung (1 g in 100 ml l%iger Salpeter- s~ure), fiillt mit Wasser auf 25 ml auf und mil?t die Farbintensit~t in 2 em-Kiivetten unter Verwendung des Filters S 53 im Pulfrich-Photometer. Der maximale Fehler bei dieser Bestimmung betrs • 2%. Die Eichkurve wird mit reiner Substanz gewolmen. - - Papierchromatographie. Es wird aufsteigend auf Whatman-Papier Nr. I mit dem L6sungsmittelgemisch Pyridin-Butanol-ges/ittigte NaC1-LSsung- 25%ige AmmoniaklSsung (6 : 6 : 5 : 3) gearbeitet. Zum Sichtbarmachen von BPAS dient Eisen(III)-nitratlSsung (s. o.) und von PAS oder MAP p-Dimethyl- amfinobenzaldehyd. Durch halbquantitative Auswertung 1 k6nnen 0,5--5/~g PAS und MAP beim Aufbringen yon 200--250/~g BPAS bestimmt werden.

Z. STEJSKAL

Die Bestimmung der einzelnen Komponenten in Gemisehen yon Aeetylsalieyl- s~iure~ Acetophenetidin und @offein wird yon R. E. PA~KRATZ und F. J. BA~DE- LI~ 2 eolorimetrisch durchgefiihrt. Coffein wird als Phosphomolybdat in aceto- nischer LSsung ~, Phenacetin naeh voraufgegangener Hydrolyse dureh Diazotieren und Kuppeln des diazotierten p-Phenetidfins mit fl-Naphthol 4 und Acotylsalieyl- s~ure nach Extraktionstrennung und alkalischer ~Iydrolyse als Eisensalicylat ~ be- stimmt. Die Extinktionen der entstehenden Farbverbfindungen werden bei 440, 470 bzw. 525 m/~ gemessen. Die Hydrolyse von Aeetylsalicylshure und Aceto- phenetidin kann gleichzeitig durehgefiihrt werden. Da unter den gegebenen Hydro- lysebedingungen jedoeh Coffein wie aueh Phenacetin Reaktionsprodukte liefern, die mit Eisen(III)-nitrat Farbverbindungen geben, mug die Aeetylsalieyls~ure zu ihrer Bestimmung abgetrennt werden. Wegen Einzelheiten fin der Durehfiihrung der Bestimmungen kann auf ausfiihrliehe Besehreibungen in der Originalarbeit verwiesen werden. K. MACHNE~

Naphthoehinonderivate. Y. ASAHI ~ hat die MSglichkeiten der polarographische~ Bestim~nung untersucht. 2-Methyl-l,d-naphthochionon-3-sulfosaures Natrium (I), 2-Methyl-l,d-naphthochinon (II), Phthiocol (III), 2-Methyl-2,3-epoxy.l,4-naptho- chinch (IV), 2-Methyl.l,4-naphthoddnon-hydrogensulfit (V), und Tetralinchinon (VI) weisen in Pufferl6sung Reduktionsstufen bei Halbstufenpotentialen auf, die in tier I%ei~enfolg~ I u oder VI abnehmen (E% wird positiver), wobei die Abnahme der .~nderung der Resonanzenergie (bei Reduktion zum Hydrochinon) und Struk- tureffekten proportional ist. Die Halbstufenpotentiale sind pH-abh~ngig. IV und V unterliegen einer 2-Elektronenreduktion. Die Naphthochinone I - -V kOnnen in 10 -8 m LSsung in PufferlOsung yon p~ 6,8 quantitativ bestimmt werden.

1 VACEK, J., U. M. LA~TOVEOu163 0eskoslov. Farmac. 3, 128 (1954). 2 j. Amer. pharmac. Assoc., scL Edit. 48, 364--B66 (1956). Flint, :Eaton and

Comp., Decatur, Ill. (USA). DAOUST, R. A.: J. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 42, 744 (1953).

4 :BA~DEL~, F. J., and R.E. PA~x~ATZ: Analyt. Chemistry 28, 218 (1956); vgh diese Z. 158, 231 (1956).

5 PA~KRATZ, I~. E., and F. J. BA~DELI~: J. Amer. pharmac. Assoc., sci. Edit. 41, 267 (1952); vgl. diese Z. 189; 385 (1953).

6 j . ph~rm~c. Soc. Japan 76,365--369 (1956) [5~pauisch]. (Nach engL Zus. fass. ref.) Pharmaceutical Industries Ltd., Takeda (Japan).