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4. Analyse yon biologischem Material 309 zweifelhaft), und in den Erythrocytenhiillen Ca(?), Cu, P, Fe, Ag (?) und Si. Es handelt sieh durchweg nur um qualitative Bestimmungen, die in ihrer physiolo- gisehen Bedeutung diskutiert werden. J. vA~ CAL~ER Zur Bestimmung yon Triehlor~ithylen und sehmn Stoffweehselprodukten Tri- ehloressigs~ure und Trichlor~ithanol im Urin verbessern T.A. SETO und M.O. SC~ULTZE 1 bekannte Verfahren, die sich auf die l~eaktion yon K. FvJIWA~A 2 mit Pyridin in alkalischer LSsung (t~otf/irbung) griinden. -- Bestimmung von Trichloriithylen (Modifizierte Methode yon R. T~vJ~AuT3). Man gibt zu 1 ml der zu priifenden LSsung in Toluol (die z. B. dureh Extrahieren des Urins erhalten wird) 5 ml Pyridin und 0,35ml 1% iger ~thano]iseher KOH-L6sung, verdiinnt nach 5 rain mit 1 ml Wasser, l~gt 10 rain bei l:~aumtemperatur stehen, versetzt zur Beseitigung einer Triibung mit 3 ml 95%igem )i_thano] und miBt innerhalb 5 rain bei 545 m~. Die Eichkurve (mit redestilliertem Triehlor~thylen gewonnen) ist im Bereieh 0,07--0,5 #g eine Gerade. CHC13, CC] 4, Triehlor~thano], Triehloressigsiiure, Uroehlorals/~ure oder Chloralhydrat st6ren nieht. -- Bestimmung von Trichloressig- siiure (Modifizierte Methode yon S. F. POW~LL4). Zu 1 ml Urin (der wenn nStig mit Wasser verdtinnt wird) gibt man in einem Probierrohr (25 • 150 ram) 1 ml Toluol, 5 ml 3,3 m Kalilauge und i0 ml Pyridin, erhitzt ohne umzuschiitteln 40 min am iRtick- flul3kiihler (luftgekiihltes Glasrohr yon 8 mm innerem ~) auf 64--65 o C. Hierauf stellt man ffir 3 bis 5 rain in ein Eisbad, kl~rt durch Zugabe yon I m] Wasser und miBt innerhalb 30 rain bei 530 m#. Die Eiehkurve ist im Bereieh 0--0,6/, Mol eine Gerade. St6rungen dutch Chloroform und Triehlor~Ltllylen k6nnen beseitigt werden, indem man diese Stoffe im Luftstrom aus dem Urin verfliiehtigt. Trichlor~thanol und Uroehlora]s~ure beeinflussen die Bestimmung nieht, Chloralhydrat st6rt. -- Be~'timmung der Gesamtmenge an Triehlorverbindungen. Man versetzt 1 ml des (wenn n6tig mit Wasser verdiinnten) Urins in einem Probierrohr (25 • 150 ram) mit 1 ml Chroms~urel6sung (1 g Chromtrioxyd ~- 10 ml Wasser + 10 ml konz. Salloeters/iure), verst6pselt und inkubiert 20 Std bei 37 ~ I-Iierauf kiih]t man im Eisbad, fiigt unter Kiihlung 5 ml 6,25 m Ka]ilauge, naeh 5 rain weiterer Kiihlung 10 ml Pyridin zu, erhitzt ohne Schfitte]n 50 rain auf 64--65~ unter l~iiekflul~, ktihlt 5 rain im Eisbad, verdiinnt 5 ml der Pyridinphase mit 1 ml Wasser und mil3t innerhalb 20 rain bei 530 m#. Die Bestimmung gibt die Summe yon Trichlor/~thanol, Uroehlora]s~ure, Trichloressigs~ure und Chloralhydrat. Trichlor~thylen und CHCI~ kSnnen vor der Bestimmung im Luftstrom verfliiehtigt werden. Verfahren zum Nachweis yon Chloral sind in der Origin~larbeit angegeben. K. M~CENE~ Ein Nachweis yon Carbamylphosphat (CAP), das in biologisehen Systemen als Carbamyldonator verwendet werden kann, ]~13t sieh naeh W. A. BOGGVST und W. ~. FEa~o~ ~ mit Hilfe der friiherr fiir den Cyanatnaehweis vorgeschla.genen Benzidin-Kupferreaktion fiihren. -- Aus/i~hrung. Setzt man 2 m] verdiinnte CAP- L6sung einem l~eagens zu, bestehend aus 5 Tr. 5%iger a]koholiseher Benzidin- 16sung und 2 Tr. 5% iger Kupferacetatl6sung in 5 ml Wasser, so entsteht ein all- m/ihlich sieh absetzender, br~iunlichrosa gefiirbter Niedersehlag, der in iiblichen organisehen L6sungsmitteln unl6slieh ist. Die Naehweisgrenze betr~tgt 0,5 mg CAP-Lithinmsalz/5 ml. Bei anderen Lithinmsalzen, wie Phoslohat, Carbonat, Hydrogenearbonat, Carbaminat, tritt keine Reaktion ein. Cyanat ergibt eine dunkle Analyt. Chemistry 28, 1625--1629 (1956). Univ. St. Paul 1, Minn. (USA). S.-B. Abh. naturforsch. Ges. I~ostoek 6, 33 (1914). Ann. pharmac, fran 9. 9, 175 (1951); vgl. diese Z. 186, 304 (1952). a Brit. J. ind. Med. 2, 142 (1945). Bioehemie. J. 64, 45 P (1956). Trinity College, Dublin (Rep. Irland). I~,ARO~, W. 1~.: J. biol. Chemistry 70, 785 (1926).

Zur Bestimmung Ton Trichloräthylen und seinen Stoffwechselprodukten Tri-chloressigsäure und Trichloräthanol im Urin

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Page 1: Zur Bestimmung Ton Trichloräthylen und seinen Stoffwechselprodukten Tri-chloressigsäure und Trichloräthanol im Urin

4. Analyse yon biologischem Material 309

zweifelhaft), und in den Erythrocytenhiillen Ca(?), Cu, P, Fe, Ag (?) und Si. Es handelt sieh durchweg nur um qualitative Bestimmungen, die in ihrer physiolo- gisehen Bedeutung diskutiert werden. J. vA~ CAL~ER

Zur Bestimmung yon Triehlor~ithylen und sehmn Stoffweehselprodukten Tri- ehloressigs~ure und Trichlor~ithanol im Urin verbessern T .A . SETO und M.O. SC~ULTZE 1 bekannte Verfahren, die sich auf die l~eaktion yon K. FvJIWA~A 2 mit Pyridin in alkalischer LSsung (t~otf/irbung) griinden. - - Bestimmung von Trichloriithylen (Modifizierte Methode yon R. T~vJ~AuT3). Man gibt zu 1 ml der zu priifenden LSsung in Toluol (die z. B. dureh Extrahieren des Urins erhalten wird) 5 ml Pyridin und 0,35ml 1% iger ~thano]iseher KOH-L6sung, verdiinnt nach 5 rain mit 1 ml Wasser, l~gt 10 rain bei l:~aumtemperatur stehen, versetzt zur Beseitigung einer Triibung mit 3 ml 95%igem )i_thano] und miBt innerhalb 5 rain bei 545 m~. Die Eichkurve (mit redestilliertem Triehlor~thylen gewonnen) ist im Bereieh 0,07--0,5 #g eine Gerade. CHC13, CC] 4, Triehlor~thano], Triehloressigsiiure, Uroehlorals/~ure oder Chloralhydrat st6ren nieht. - - Bestimmung von Trichloressig- siiure (Modifizierte Methode yon S. F. POW~LL4). Zu 1 ml Urin (der wenn nStig mit Wasser verdtinnt wird) gibt man in einem Probierrohr (25 • 150 ram) 1 ml Toluol, 5 ml 3,3 m Kalilauge und i0 ml Pyridin, erhitzt ohne umzuschiitteln 40 min am iRtick- flul3kiihler (luftgekiihltes Glasrohr yon 8 mm innerem ~) auf 64--65 o C. Hierauf stellt man ffir 3 bis 5 rain in ein Eisbad, kl~rt durch Zugabe yon I m] Wasser und miBt innerhalb 30 rain bei 530 m#. Die Eiehkurve ist im Bereieh 0--0,6/, Mol eine Gerade. St6rungen dutch Chloroform und Triehlor~Ltllylen k6nnen beseitigt werden, indem man diese Stoffe im Luftstrom aus dem Urin verfliiehtigt. Trichlor~thanol und Uroehlora]s~ure beeinflussen die Bestimmung nieht, Chloralhydrat st6rt. -- Be~'timmung der Gesamtmenge an Triehlorverbindungen. Man versetzt 1 ml des (wenn n6tig mit Wasser verdiinnten) Urins in einem Probierrohr (25 • 150 ram) mit 1 ml Chroms~urel6sung (1 g Chromtrioxyd ~- 10 ml Wasser + 10 ml konz. Salloeters/iure), verst6pselt und inkubiert 20 Std bei 37 ~ I-Iierauf kiih]t man im Eisbad, fiigt unter Kiihlung 5 ml 6,25 m Ka]ilauge, naeh 5 rain weiterer Kiihlung 10 ml Pyridin zu, erhitzt ohne Schfitte]n 50 rain auf 64--65~ unter l~iiekflul~, ktihlt 5 rain im Eisbad, verdiinnt 5 ml der Pyridinphase mit 1 ml Wasser und mil3t innerhalb 20 rain bei 530 m#. Die Bestimmung gibt die Summe yon Trichlor/~thanol, Uroehlora]s~ure, Trichloressigs~ure und Chloralhydrat. Trichlor~thylen und CHCI~ kSnnen vor der Bestimmung im Luftstrom verfliiehtigt werden. Verfahren zum Nachweis yon Chloral sind in der Origin~larbeit angegeben. K. M~CENE~

Ein Nachweis yon Carbamylphosphat (CAP), das in biologisehen Systemen als Carbamyldonator verwendet werden kann, ]~13t sieh naeh W. A. BOGGVST und W. ~ . FEa~o~ ~ mit Hilfe der friiherr fiir den Cyanatnaehweis vorgeschla.genen Benzidin-Kupferreaktion fiihren. - - Aus/i~hrung. Setzt man 2 m] verdiinnte CAP- L6sung einem l~eagens zu, bestehend aus 5 Tr. 5%iger a]koholiseher Benzidin- 16sung und 2 Tr. 5% iger Kupferacetatl6sung in 5 ml Wasser, so entsteht ein all- m/ihlich sieh absetzender, br~iunlichrosa gefiirbter Niedersehlag, der in iiblichen organisehen L6sungsmitteln unl6slieh ist. Die Naehweisgrenze betr~tgt 0,5 mg CAP-Lithinmsalz/5 ml. Bei anderen Lithinmsalzen, wie Phoslohat, Carbonat, Hydrogenearbonat, Carbaminat, t r i t t keine Reaktion ein. Cyanat ergibt eine dunkle

Analyt. Chemistry 28, 1625--1629 (1956). Univ. St. Paul 1, Minn. (USA). S.-B. Abh. naturforsch. Ges. I~ostoek 6, 33 (1914). Ann. pharmac, fran 9. 9, 175 (1951); vgl. diese Z. 186, 304 (1952).

a Brit. J. ind. Med. 2, 142 (1945). Bioehemie. J . 64, 45 P (1956). Trinity College, Dublin (Rep. Irland). I~,ARO~, W. 1~.: J. biol. Chemistry 70, 785 (1926).